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Interview: Emeka Ogboh6 Feldfund zeitgenössische Musik und Klangkunst Radio des Monats:

Musikfest Berlin

Das zeitgenössische Programm des Musikfest Berlin ist wieder Teil des Monats der zeitgenössischen Musik. Eröffnet wird es im Großen Saal der Philharmonie mit der Uraufführung von Heiner Goebbels’ »A House of Call. My Imaginary Notebook«, ein außergewöhnlicher »Liederabend«. Auf den folgt nur wenige Tage später sein szenisches Konzert »Liberté d’action« im Großen Sendesaal des rbb. Zum 50. Todestag Igor Strawinskys und dem 70-jährigen Bestehen der Berliner Festspiele wird sein nur selten aufgeführtes Spätwerk präsentiert. Dazu gesellen sich die Uraufführung von Olga Neuwirths »Keyframes for a Hippogriff«, die deutsche Erstaufführung von »HIMMEL« der Komponistin Lisa Streich, vom Ensemble Musikfabrik aufgeführte Werke der irischen Komponistin Ann Cleare, Enno Poppes mitreißende »Prozession« und viele mehr.

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→ Philharmonie, Großer Saal und Kammermusiksaal, Großer Sendesaal des rbb, Konzerthaus Berlin, Großer Saal 28.08.–20.09.2021

Mehr Infos zu den Veranstaltungen finden Sie hinten im Kalender.

This year’s Musikfest Berlin is again part of the Month of Contemporary Music, offering a world premiere of a new Heiner Goebbels piece, amongst others. AGGREGATE Festival automated pipe organs in 21st century music

An international bedeutenden Orgeln, unter anderem im Orgelpark Amsterdam, der Stavanger Concert Hall in Norwegen oder der Hallgrímskirkja in Reykjavík entwickeln gamut inc im Rahmen der AGGREGATE-Reihe gemeinsam mit herausragenden Komponist*innen unterschiedlicher Bereiche zukunftsweisende künstlerische Strategien zwischen akustischer und elektronischer Musik. Vom 30. August bis zum 1. September sind sie in Berlin zu hören. Aufgeführt werden Werke von unter anderem Arturas Bumšteinas, Jessica Ekomane, Phillip Sollmann & Konrad Sprenger, Robert Lippok und Stefan Fraunberger.

→ Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche 30.08.-01.09.2021

gamut inc bring their AGGREGATE series to Berlin and together with artists such as Arturas Bumšteinas, Jessica Ekomane, Phillip Sollmann and Seth Horvitz will – quite literally – breathe new life into the pipe organs of churches around town.

Echoes of Silence Partizipatives Musiktheater

Im Mittelpunkt von »Echoes of Silence« steht das Publikum als eine nach demokratischen Prinzipien interagierende Gemeinschaft. FrauVonDa thematisiert inhaltlich und musikalisch Aspekte des Aktivismus aus historischer und aktueller Perspektive. Der Abend setzt sich aus Uraufführungen von Eleftherios Veniadis und freien Improvisationen des Ensembles zusammen. Die Inszenierung verbindet den Präsentationsort mit einem virtuellen Interaktionsraum. Sowohl Live- als auch Online-Publikum gestalten mit den Akteur*innen Inhalt, Verlauf und Dramaturgie der Performance. Klangliche Aspekte, der musikalische Ablauf, die Besetzung und visuelle Gestaltung sowie das Lichtdesign werden gemeinsam per Abstimmung oder in Diskurspanels verhandelt.

Eleftherios Veniadis: »Echoes of Silence«

Claudia van Hasselt (Mezzosopran), Stimmkunst, Martha Mavroidi (traditioneller griechischer Gesang), Seth Josel (E-Gitarren), Alexandros Giovanos (Schlagwerk), FrauVonDa: Claudia van Hasselt, Lotte Greschik, Nicolas Wiese (Künstlerische Leitung, Konzept, Szenographie, Dramaturgie), NEEEU, Claudia van Hasselt (Entwicklung interaktive Website)

→ St. Elisabeth-Kirche Di. 31.08. & Mi. 01.09.2021, 20 Uhr

FrauVonDa creates an immersive and interactive experience, exploring themes of resistance and letting the audience participate democratically in how the evenings unfold. Urban Morphologies Konzertinstallation

Gentrifizierungsprozesse sind insbesondere in den Metropolregionen vieler Länder zu beobachten. An dem Phänomen beteiligt sind breite Bevölkerungsschichten – als Verdrängte, Verursachende oder Verdrängende. Die Veränderungen, die mit diesen Prozessen einhergehen, spiegeln sich unmittelbar im akustischvisuellen Stadtbild wider. Ausgehend von den Alteingesessenen bestimmter Viertel untersucht das Projekt »Urban Morphologies« des Berliner ensemble mosaik, der Schweizer Komponistin Katharina Rosenberger und der Berliner Videokünstlerin Betina Kuntzsch den Stand dieser Entwicklungen in Berlin, Los Angeles und Basel.

Katharina Rosenberger (Musik) / Betina Kuntzsch (Video): »Urban Morphologies« Konzertinstallation (UA, 2021)

Simon Strasser (Oboe), Christian Vogel (Klarinette), Martin Losert (Saxofon), Ernst Surberg (Synthesizer & Turntables), Chatchatur Kanajan (Violine), Karen Lorenz (Viola), Mathis Mayr (Cello), Arne Vierck (Klangregie)

→ silent green Kulturquartier Mi. 01.09., 20 Uhr

The concert installation »Urban Morphologies,« created by the ensemble mosaik, composer Katharina Rosenberger and video artist Betina Kuntzsch, explores processes of gentrification in Berlin, L.A. and Basel.

LUX:NM nets-loops-cells (INM)

Das Ensemble LUX:NM wagt sich in ein Netz aus Möglichkeiten. Die Komponistin Cathy Milliken beschäftigt sich mit »Kollaborativem Komponieren« und versteht ihr Werk als Gemeinschaftsarbeit. Karen Power begibt sich in die Welt der Sumpftierchen und Martin Lorenz behandelt eine Auswahl von Zitaten, Kompositionsausschnitten, statischen Tonschichtungen und Improvisationen als Axiome. Charlotte Seithers Partitur wurde von dem Künstler Florian Japp in ein Video übersetzt und Birgitta Flicks Werk widmet sich zwei Themen: dem Wachsen und der Berührung.

Karen Power: »bog songs« (UA, 2021) Cathy Milliken: »Ver-Ge-Ent« (UA, 2021) Charlotte Seither: »Echoes of O’s« (2007) Birgitta Flick: »neues Werk« (UA der Live-Fassung, 2021) Martin Lorenz: »AXIOMS« (2020)

Ruth Velten (Saxofon), Florian Juncker (Posaune), Silke Lange (Akkordeon), Rike Huy (Trompete), Vitaliy Kyianitsia (Klavier), Zoé Cartier (Cello), Lukas Böhm (Schlagzeug), Martin Offik (Klangregie)

→ Kesselhaus in der Kulturbrauerei Berlin Mi. 01.09., 20 Uhr

The ensemble LUX:NM gets entangled in a net of possibilities, presenting a multi-faceted array of works by five forward-thinking composers. Domestic Hybrids #1

Unter dem Namen Vertigo Transport erkunden Marta Zapparoli und Burkhard Beins neue elektroakustische Bereiche voll klanglicher Obskurität und dunkler Schönheit. Mit einer Vielzahl von Maschinen interagieren die beiden in Echtzeit miteinander, aber auch ganz spezifisch mit ihrer Umgebung. Die beiden Performer*innen agieren bevorzugt in der Mitte des Konzertraumes, umgeben von einem Lautsprecherfeld. Spezielle Lichtsettings und -aktionen sind integraler Bestandteil ihrer Auftritte. Das im Sommer 2018 gegründete Trio Contagious lotet die Schnittmengen zwischen cluborientierter, tanzbarer und »autonomer« experimenteller Musik aus und erschließt durch gegenseitige »Ansteckung« neue ästhetische Räume. In fragilen Geräuschtexturen werden Pulse hörbar und groovige Beats zerfallen in geräuschhafte Fragmente, die zu einem tranceartigen Strom zusammenfließen.

Vertigo Transport: Burkhard Beins, Marta Zapparoli Contagious: Andrea Neumann, Mieko Suzuki, Sabine Ercklentz

→ ausland Mi. 01.09.2021, 20:30 Uhr

On this double-bill, the duo Vertigo Transport promises to make your head spin while Contagious offer an infectious take on different sound art and music traditions.

BerlinBesenBallett Performance im öffentlichen Raum

An einem Samstag im September entsteht eine soziale Skulptur: Das »BerlinBesenBallett« schafft sowohl für Performer*innen wie auch für Zuhörer*innen im gemeinsamen Erleben neue Dialoge mit ihren urbanen Berliner Alltagsräumen. Ausgangspunkt für eine Ouvertüre sind am Vormittag die Bezirksämter der äußeren Bezirke. In weiterer Folge werden entlang der Verkehrsadern des öffentlichen Verkehrs an wechselnden Orten zehnminütige Stücke dargeboten. Um 16 Uhr treffen sich verschiedene Ensembles an Knotenpunkten der U-Bahnlinien zu einem Zusammenspiel. Gegen 18 Uhr spielen die Besen entlang der großen Magistralen im inneren Stadtgebiet und versammeln sich um 20 Uhr zur großen dirigierten Abschlussperformance. So wird der Stadtraum aktionistisch und hörend erlebt – als dynamischer Raum.

→ Open Air/Stadtraum (ganztags, im öffentlichen Raum in ganz Berlin) Sa. 04.09.2021

katrinem invites you to a special kind of ballet: in several different places around the city, listeners will have the possibility to watch and here an ensemble of brooms in action. Unerhörte Musik jeden Dienstag im BKA-Theater

Die Konzertreihe »Unerhörte Musik« ist nicht nur fester Bestandteil des Berliner Musiklebens, sondern genießt als erste Adresse für das aktuelle Musikschaffen einen hervorragenden Ruf über die Grenzen der Stadt hinaus. Jeden Dienstag spielen Solist*innen und Ensembles im gelassenen Ambiente des BKA-Theaters Programme mit Schwerpunkt auf der Musik des ausgehenden 20. und des 21. Jahrhunderts. Im September unter anderem mit Kompositionen von Golfam Khayam und Elsa M’Bala, vorgetragen von Sylvia Hinz.

Elsa Justel: »Mídí de sable« (for double bass & bass & tenor & alto recorder + tape) Golfam Khayam: »Seven Valleys of Love - Illusions« (für PaetzoldSubgrossbassblockflöte solo) Michele Abondano: »We no longer sleep in the wind« (für PaetzoldKontrabassblockflöte solo) Cat Hope: »Wanderlust« (for great bass recorder + tape) Elsa M’Bala: »Graphic score I & II« (für Helder-Tenorblockflöte solo + tape + Projektion) Jeanne Strieder: »hinab« (für Paetzold-Subgrossbassblockflöte solo)

→ BKA-Theater Di. 07.09.2021, 20 Uhr Alle weiteren Termine der Konzertreihe finden Sie im Kalender.

»Unerhörte Musik« is back at BKATheater each Tuesday after 8 p.m. throughout September! We can look forward to Sylvia Hinz performing pieces by Golfam Khayam and Elsa M’Bala and much more.

Jenseits der Wand – Vernissage Klanginstallation

Oft weckt die Nähe des urbanen Wohnens unsere detektivische Neugier, welches banale Ereignis ein bestimmtes rätselhaftes Geräusch aus der Nachbarswohnung wohl hervorgerufen haben könnte. Leider bleiben uns die Ursprünge meistens verborgen und vor allem sind wir selbst in dieser kollektiven Klangkulisse nicht nur Publikum, sondern auch Performer*innen. Dieser Invasion der Geräusche spüren Daniela Fromberg und Stefan Roigk in Jenseits der Wand nach und konstruieren für das Publikum aus Kartons und Wellpappe große Hörkabinen für ein bis zwei Personen. Sie entlocken den Resonanzkörpern mit einem Instrumentarium aus Alltagsmaterialien überraschende Klangfülle. In der Ausstellung wird die Komposition mittels Schallwandlern als mehrkanaliges Playback auf die begehbare Hörskulptur übertragen. Live kann die Komposition an zwei Konzertabenden sowie beim Vermittlungsprogramm an vier Vormittagen für Kitagruppen und Familien erlebt werden.

→ ausland Ausstellungszeitraum: 07.–12.09.2021 Kindervorstellungen: 08.–10.09.2021 Konzert/Performance: Sa. 11.09.2021, 20.30 Uhr

What’s that sound coming from the other side of the wall? Daniela Fromberg and Stefan Roigk’s sound installation thinks outside the box by putting its audience inside one. UA Berlin IX: Die 1990er Berlin is back is bass is drum

Im neunten Konzert der Reihe »UA Berlin« nimmt das Zafraan Ensemble die Clubkultur der neunziger Jahre in den Fokus und zeigt, wie sie die Komponist*innen dieser Zeit inspirierte. Zwar hat die akustische Klangwelt mit derjenigen der elektronischen Clubmusik wenig bis nichts zu tun und auch sind Versuche, beide zu verbinden, selten von dem gekrönt gewesen, was vielleicht als »credibility« beschreibbar wäre. Also bricht das Ensemble, eingeleitet von Wolfgang Rihm und seiner basslastigen Instrumentierung, via seiner Schülerin Rebecca Saunders und Joseph Schwantner die Elemente drum and bass auf ihre Einzelpositionen auf.

Wolfgang Rihm: »In nuce« Rebecca Saunders: »Fury« Autechre/Daniel Eichholz: »Glitch« Mauricio Kagel: »Aus dem Nachlass« Joseph Schwantner: »Velocities (Moto Perpetuo)« Farzia Fallah: »Neues Werk«

→ Kantine am Berghain Mi. 08.09.2021, 20 Uhr

For the 9th edition of their »UA Berlin« series, the Ensemble Zafraan goes clubbing, exploring the crosspollination between the city’s 1990s electronic music scene and its New Music composers.

Missa Papae Marcelli Amproprification VI

Die »Amproprification VI« ist eine elektronische Erweiterung der »Missa Papae Marcelli« von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Der elektronische Eingriff besteht dabei ausschließlich aus Verstärkung. Im Resultat erklingen gleichzeitig die von einem Vokalensemble vorgetragene Renaissancemesse und die durch elektronische Fragmentierung und Überformung der Vorlage entstehende Neukomposition von Maximilian Marcoll.

Maximilian Marcoll: »Amproprification VI: MISSA PAPAE MARCELLI«

Olaf Katzer (Musikalische Leitung), Pia Dederichs & Lena Schmid (Bühne), Florian Zwissler (Technische Leitung), Maximilian Marcoll (Künstlerische Leitung)

→ HAU1 Fr. 10. & Sa. 11.09.2021, jeweils 19 + 21 Uhr

Giovanni Pierluigi da Palestrina’s »Missa Papae Marcelli« will be amproprificated, i.e., electronically amplified, resulting in a new piece by Maximilian Marcoll. ORTE & RÄUME #2 Eine mobil-partizipative Konzertsituation

In ihrer neuen Reihe »ORTE & RÄUME« widmen sich die Maulwerker ausgewählten Orten im urbanen Raum, um sie akustisch erfahrbar zu machen. Sie konzipierten spezifisch für die Sarotti-Höfe neue Kompositionen, die das Publikum herausfordern, den Raum hörend neu zu konstruieren, Kontrapunkte um verwinkelte Ecken herum zu verfolgen, die Polyphonie immer wieder neu zusammenzusetzen. Als Gast ist Alexey Kokhanov mit von der Partie.

Maulwerker: Ariane Jessulat, Henrik Kairies, Christian Kesten, Katarina Rasinski, Rebecca Saunders, Steffi Weismann und Alexey Kokhanov als Gast

→ exploratorium berlin (Treffpunkt im Hof vor Aufgang C) So. 12.09.2021, 18 Uhr

The Maulwerker invite Alexey Kokhanov to the second edition of their new series. Together with him and of course their audience, they will explore the Sarotti-Höfe’s unique architecture.

Isles & Rivers OUTERNATIONAL – Eine Konzertreihe transtraditioneller Musik

»Isles&Rivers« ist ein im Fluss befindliches Programm, das Grenzen ebenso festigt wie auflöst. Persischer und europäischer Barock verschwimmen mit Live-Elektronik, schäumen auf, sinken bis auf den Grund herab, wiegen leise auf und ab. In dieser Ausgabe wird eine neue Komposition von Yannis Kyriakides für griechische Instrumente wie Lyra und Theorbo vorgestellt, die dem Philosophen Metrodorus gewidmet ist: »Niemand von uns weiß etwas, nicht einmal, ob wir wissen oder nicht wissen, ob Wissen und Nicht-Wissen existieren, oder ob es überhaupt etwas gibt oder nicht.« Eröffnet wird der Abend mit der »Outernational Listening Session« von Kübra Gümüşay.

Sokratis Sinopoulos (Lyra), Keyvan Chemirani (Zarb & Percussion), Bijan Chemirani (Zarb, Saz & Percussion), Yannis Kyriakides (Live-Elektronik & Komposition), David-Maria Gramse (Violine), Rebecca Beyer (Violine), Liam Byrne (Gambe), Kit Scotney (Kontrabass), Josep Maria Martí Duran (Theorbe), Elisa Erkelenz (Kuration & Dramaturgie)

→ radialsystem So. 12.09.2021, 19 Uhr

»Isles&Rivers« is a programme in flux, consolidating and dissolving borders along the way. This edition features a new composition by Yannis Kyriakides for the entire instrumentation from Greek lyre to theorbo. Spiral – Zinc and Copper Well Tuned Brass 2021

Das zweite Gesprächskonzert der Reihe »Well Tuned Brass« des Ensembles Zinc and Copper beschäftigt sich mit reiner Stimmung, Intonationsmethoden und Spiralkompositionen. Dabei werden zwei unterschiedliche Perspektiven und Ansätze verfolgt: klassische und JazzKomposition. Mit einer öffentlichen Diskussion zwischen den Komponist*innen und dem Ensemble.

Catherine Lamb: »New Work« (UA, 2021) Hayden Chisholm: »Bonacci’s Son’s True Prime Time« (UA, 2021)

Zinc and Copper: Elena Kakaliagou (Horn), Hilary Jeffery (Posaune & Trompete), Robin Hayward (mikrotonale Tuba & Tuning Vine), Hayden Chisholm (Altsaxofon)

→ KM28 Di. 14.09.2021, 19:30 Uhr

Next up in Zinc and Copper’s series of conversation concerts is one dedicated to just intonation and spiral composition, considering both classical and jazz composition.

Ignaz Schick – The Theory Of Everything Chapter I–IV 48 To The Floor

Ignaz Schick präsentiert nach einer größeren Retrospektive im Jahr 2019 in Bayern eine Auswahl seiner visuellen Arbeiten, darunter grafische Partituren, Vinylobjekte und Klanginstallationen in Berlin. Oft arbeitet er mit gefundenem (Film-)Material: Objekte, Fotografien, alte Schallplatten, Haushaltsgegenstände, zurückgelassene Lautsprecher, Bücher, Zeitschriften oder Postkarten, die er in andere Kontexte setzt und in grafische Partituren, Collagen oder akustische Installationen umwandelt. Aufgrund der Größenbeschränkungen des Projektraums wird er einmal pro Woche die Hauptinstallation wechseln und vier verschiedene großformatige Arbeiten präsentieren, während gleichzeitig Teile der Ausstellung während der gesamten Ausstellungsdauer präsent bleiben. Bei der Finissage finden die verschiedenen Vinyl-Multiples der Ausstellung in einer TurntableSolo-Performance Verwendung.

The Theory Of Everything ist dem Andenken an Peter Hollinger (1954–2021) gewidmet.

→ Liebig12 15.–19.09.2021, 14–20 Uhr

Ignaz Schick presents a retrospective of his visual work and will end the exhibition with a turntable performance. PYRAMIDALE

Mit der »pyramidale#20 | TRANSITION« feiert das Festival sein 20-jähriges Bestehen. Unter den in- und outdoor stattfindenden Konzerten und Performances gehören auch 17 Uraufführungen von regionalen und internationalen Komponist*innen. Präsentiert wird das vielfältige Programm mit aktuellen Werken der Neuen Musik von diversen Künstler*innen und Ensembles wie unter anderem Broken Frames Syndicate Offenbach a.M., AuditivVokal Dresden und das sonic.art Saxophon-Quartett Berlin. Das Auftaktkonzert mit dem Jugendsinfonie-Orchester der HansWerner-Henze Musikschule Marzahn-Hellersdorf und den Solistinnen Irene Kurka, Viktoria Kaunzner und Katia Guedes findet im legendären ORWOhaus statt. Am zweiten Festivaltag agieren Studierende der HfM Hanns Eisler und der UdK in der Tram vom Hackeschen Markt bis zum Veranstaltungsort Ausstellungszentrum Pyramide. Der dritte Festivaltag bietet Solo-Performances in der Seilbahn über den Gärten der Welt, die den letzten Veranstaltungsort, das Bezirkliche Informationszentrum, zum Finale ansteuert.

→ Diverse Veranstaltungsorte 17.–19.09.2021

The Pyramidale celebrates its 20th birthday in style and presents a slew of performances and concerts, among them 17 premieres, in different venues.

Die Vorüberlaufenden

In der Erzählung »Die Vorüberlaufenden« beschreibt Franz Kafka eine Situation, die in konzentrierter Form Fragen zu Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und zivilem Ungehorsam aufwirft. Sie ist der Ausgangspunkt für das Musiktheater Die Vorüberlaufenden mit einem Libretto von Gerhild Steinbuch. Zunehmend spitzen sich darin scheinbar banale Situationen zu, wird das Harmlose zur existenziellen Herausforderung. Beobachter*innen werden zu Beteiligten und die sich hinter Alltagsgesten verbergenden Maximen fordern eine Konsequenz des Handelns bis in den Bereich des Politischen hinein. Ausgehend von einer Idee der Regisseurin Theresa von Halle, mit einer Komposition von Andrej Koroliov.

Sammy van den Heuvel (Bühne & Kostüme), Sebastian Hanusa (Dramaturgie), Valeriia Savinskaia (Sopran), Arianna Manganello (Mezzosopran), Philipp Jekal (Bariton), Samuel Park (Bariton), Johanna Link (Schauspiel), Sylvana Seddig (Tanz), N.N. (Violine), N.N. (Violoncello), Ruth Velten (Saxofon), N.N. (Posaune), Seth Josel (E-Gitarre)

→ Tischlerei der Deutschen Oper Berlin Premiere und Uraufführung: 24.09.2021, 20 Uhr Weitere Vorstellungen: 26., 28., 30.09. + 02., 03., 05., 07.10.2021, jeweils 20 Uhr

This music theatre piece, based on a short story by Franz Kafka, asks urgent questions about civic courage. Mixed music for mixed people

Elektramusic präsentiert zwei Konzertabende mit Werken, die elektroakustische Musik und Videokunst verbinden. Doriene Marselje präsentiert ein Programm für Harfe und erkundet die erweiterten Techniken des Instruments. Das zweite Konzert widmet sich dem wenig bekannten, aber sehr reichen Repertoire der Flöte und der elektroakustischen Musik. Das kammermusikalische Erlebnis ist eine Duettarbeit zwischen der Flötistin Irène Blanc und Paul Clouvel. Danach präsentiert Paul Clouvel jeweils elektroakustische Musik mit Videokunst aus der ganzen Welt.

Luciano Berio: »Sequenza II« Isang Yun: »In Balance« Piet-Jan van Rossum: »apple on the sideboard« John Cage: »In a landscape« Tōru Takemitsu: »Stanza II«

Doriene Marselje (Harfe)

→ Musikbrauerei (Säulenhalle) Fr. 24.09., 19 Uhr

Myriam Boucher: »Nuées« (Musik und Videokunst) Paul Clouvel: »Speech« (Videokunst: Michaela Schwentner) Myriam Boucher: »Empty Spaces« (Musik und Videokunst) Line Katcho: »Simulacre« (Musik und Videokunst)

→ Musikbrauerei (Säulenhalle) Sa, 25.09.2021, 19 Uhr

Electro-acoustic music and video art enter a dialogue on two evenings organised by Elektramusic.

Francesco Maria Tipaldi + JD Zazie poetry\\sound #14

Die Reihe »poetry\\sound« bringt zeitgenössische Lyrik und Elektronische Musik in der NeuHohenschönhausener Galerie studio im HOCHHAUS zusammen. In der Ausgabe zum Monat der zeitgenössischen Musik ist zuerst der Dichter Francesco Maria Tipaldi aus Napoli zu hören, der aus seinen Gedichten liest – in zweisprachiger Lesung auf Italienisch und Deutsch. Darauf folgt das Konzert der Berliner Turntablistin und Klangkünstlerin JD Zazie. Wort und Klang stehen für sich und gehen zugleich eine subtile Verbindung im kompakten Verlauf des Programms ein.

→ studio im HOCHHAUS So. 26.09.2021, 16 Uhr

The 14th edition of the »poetry\\ sound« series takes us to the studio im HOCHHAUS for a German-Italian poetry reading and a turntable set fusing word and sound. Progetto Positano 2021

Seit dem Jahr 2017 bieten das ensemble mosaik, die Ernst von Siemens Musikstiftung und die Wilhelm-Kempff-Kulturstiftung das Stipendium Progetto Positano an. Jedes Jahr werden zwei Komponist*innen eingeladen, einen Monat in der Casa Orfeo zu arbeiten, dieses Jahr die Estin Liisa Hirsch und der luxemburgisch-US-amerikanische Komponist Chris Swithinbank. Das Konzert ist eine Werkschau dieser beiden unterschiedlichen Stimmen. Hirschs Klangforschung trifft darin auf Swithinbanks Ansatz kollektiver Komposition.

Liisa Hirsch: »Glides-Negatif« (für ensemble), »Dynamics of Contact« (für Streichtrio), »Cloud Tones« (für Viola und Klavier), »Neues Werk« (für Ensemble) Chris Swithinbank: »this line comes from the past« (für zwölf Instrumente und Dirigent), »union|haze« (für Ensemble), »Neues Werk« (für Ensemble)

Enno Poppe (Leitung), Bettina Junge (Flöte), Simon Strasser (Oboe), Christian Vogel (Klarinette), Martin Losert (Saxofon), Roland Neffe (Schlagzeug), Ernst Surberg (Klavier), Chatschatur Kanajan (Violine), Karen Lorenz (Viola), Niklas Seidl (Cello), Arne Vierck (Klangregie)

→ St. Elisabeth-Kirche So, 26.09.2021, 20 Uhr

Liisa Hirsch and Chris Swithinbank are this year’s Progetto Positano fellows. Their works will be presented by the ensemble mosaik.

Zeiten-Pendel kybernetische Klangskulpturen

Das Pendel einer Standuhr misst die Zeit, ein Metronom hingegen vermag als Zeitgeber variable Tempi innerhalb einer Skala miteinander zu kombinieren. Jutta Ravennas neueste Arbeit »ZeitenPendel« erforscht das Metronom als Klangbewegung in einer Vielzahl von schwingenden Lautsprechern mit justierbaren Gewichten als Klangobjekte im Raum. Vom 29. September bis zum 3. Oktober 2021 zeigt der Flutgraben e.V. das installative Werk rund um das Thema Zeit. Eine Beziehung zwischen Pulsfrequenz und der Musik stellte bereits um 1450 der Mediziner Michaele de Savonarola in den Tempograden der Mensuralmusik her. In René Henrys Performance wird der Puls der Ein-Hertz-Frequenz über Armgesten visualisiert. Begleitet wird die Klanginstallation durch einen Artist Talk und zwei Konzerte mit jeweils einer elektroakustischen und kybernetischen Live-Performance am Mittwochabend jeweils um 19 und 20 Uhr.

→ Flutgraben e.V. Installation: 29.09–03.10.2021, ab 18 Uhr Elektroakustische und kybernetische Live-Performance: 19 und 20 Uhr (Jutta Ravenna) und Ein-HertzPerformance (René Henry)

For her »Zeiten-Pendel« (»time pendulum«) piece, Jutta Ravenna lets speakers swing around the room, while René Henry’s performance visualises the pulse of a 1 Hz frequency with arm gestures. Soy & Synth

Soy & Synth ist der monatliche kulinarische und experimentelle Musik-Performance-Showcase von Soydivision und L-KW. Wie bei allen SoydivisionVeranstaltungen wird es Essen geben, das vom indonesischen Hintergrund des Kollektivs und seinen Erfahrungen in Deutschland und Berlin inspiriert ist. Das Stück »Kelana« (»Reise«) des Duos OKNUM entsteht aus der Meditation über die Bewegung von Menschen von einem Gebiet zum anderen. Teilweise komponiert und teilweise improvisiert; eine Mischung aus Elektronik, Synthesizern, der Gitarre, dem javanischen Gamelan und Gesang.

OKNUM: »Kelana« (UA, 2021)

OKNUM: Ariel William Orah (Synthesizer & Stimme), Bilawa Ade Respati (Gitarre, javanesisches Gamelan & Stimme)

→ Haus der Indonesischen Kulturen Do. 30.09.2021, 19 Uhr

For this edition of the Soy&Synth series, the duo OKNUM will present an abstract, partially improvised travelogue that blends synthesizer sounds with Javanese gamelan and vocals.

Domestic Hybrids #2

»Light Bulb Music« ist eine audiovisuelle Performance des Perkussionisten, Klang- und bildenden Künstlers Michael Vorfeld, deren spezifische Ästhetik durch die Verwendung verschiedener Glühlampen und elektrischer Schaltelemente entsteht. Die Veränderung der Lichtintensität, das Glimmen der Glühfäden und die rhythmische Vielfalt der flackernden und pulsierenden Glühbirnen werden unmittelbar in eine mikrokosmische und reichhaltige elektroakustische Klangwelt übersetzt. Die Band Slurge vereint mit dem Ex-Ton-Steine-ScherbenDrummer Wolfgang Seidel, dem Echtzeit-Perkussionisten Burkhard Beins am E-Bass, dem Elektronik-Experimentator Eric Bauer an der E-Gitarre sowie der seit einigen Jahren in der Berliner Szene äußerst umtriebigen Trompeterin Carina Khorkhordina drei Generationen des experimentellen Undergrounds. Mit Elena Poulou (Ex-The Fall) rundet sich das Ganze zu einer eigenwilligen Mischung aus Krautrock, Noise und No Wave ab.

Michael Vorfeld: »Light Bulb Music« Slurge: Wolfgang Seidel, Burkhard Beins, Eric Bauer, Carina Khorkhordina, Elena Poulou

→ ausland Do. 30.09.2021, 20.30 Uhr

Michael Vorfeld presents his audiovisual piece about and with light bulbs, while Slurge enter a transgenerational dialogue.

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