2011 06 de

Page 1

s e d n e Ga b

Di e

s e t s Gei

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Römer 8,14

Einleitung

Teil 1

Zu den letzten Worten, die Jesus an seine Nachfolger richtete, bevor er am Ende seines dreijährigen irdischen Dienstes wieder in den Himmel auffuhr, gehören diese: Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Apostelgeschichte 1,8 Es ist wichtig zu erwähnen, dass Jesus hier sowohl über den Heiligen Geist als auch über Evangelisation sprach. Es ging nicht um das eine oder das andere, sondern darum, dass seine Jünger Kraft empfangen und Zeugen sein sollten. Jesu letzter Auftrag an seine Nachfolger hatte eine doppelte Bedeutung: Er versprach Vollmacht und er erteilte ihnen ihren Missionsauftrag. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Wirken des Geistes in unserem Leben zu beschreiben. Johannes der Täufer sagte, dass Christus uns im Heiligen Geist „tauft“. Das Wort „taufen“ ist heutzutage zu einem rein religiösen Begriff geworden. Ursprünglich wurde das Wort in kaufmännischen Kreisen benutzt, um das Eintauchen oder Durchtränken von Stoff in einem Färbemittel zu bezeichnen. Das „getaufte“ Material nahm die Natur des Elementes an, in das es getaucht wurde; es absorbierte dessen Farbe. Stoff war im Farbstoff und Farbstoff im Stoff. Im Geist getauft zu sein bedeutet, dass wir im Geist sind und der Geist in uns ist. Wir nehmen den Charakter des Geistes an. Wir brauchen und können uns das nicht erarbeiten, sondern es geschieht in der Taufe.


Die Natur des Heiligen Geistes bringt in uns das hervor, was Paulus die „Frucht des Geistes“ nannte: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit (Galater 5,22f). Diese Frucht entwickelt sich in unserem Charakter, wenn wir dem Geist gestatten, in uns zu wirken.

Sei erfüllt mit dem Geist Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist. Epheser 5,18 Der Geist kommt zu uns. Es ist nicht so, dass wir eine kleine Portion von ihm erhalten und von Zeit zu Zeit neu „aufgefüllt“ werden müssen. Die Bibel spricht nie von „etwas“ Heiligem Geist oder „mehr“ Heiligem Geist. Am Pfingsttag empfing jede einzelne Person den Heiligen Geist – nicht nur ein bisschen von ihm. Genauso empfangen auch wir den Heiligen Geist von Christus als die Verheißung des Vaters. Wir können für andere beten, aber wir haben keine Autorität, den Heiligen Geist zu geben, denn er ist ein persönliches Geschenk von Gott. Werdet voller Geist! Im Griechischen gibt es eine Zeitform, die einen andauernden, nicht endenden Zustand beschreibt – wie hier bei „werdet“. Es bedeutet, permanent mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein.

Die Gaben des Geistes Was aber die geistlichen Gaben betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr ohne Kenntnis seid … Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist, und es gibt Verschiedenheiten von Diensten, und es ist derselbe Herr … Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist und teilt jedem besonders aus, wie er will. 1. Korinther 12,1-11 Mit Gaben des Geistes sind nie natürliche Talente gemeint, wie z. B. Musikalität oder andere künstlerische Begabungen. Die Gaben, die in 1. Korinther 12 genannt werden, sind übernatürliche Bekundungen und Auswirkungen des Heiligen Geistes. Die Geistesgaben sind von Mensch zu Mensch verschieden. Paulus beschrieb die Gemeinde als einen Körper mit vielen Gliedern, von denen jedes einzigartig


ist und eine wichtige Rolle für das reibungslose Funktionieren des gesamten Leibes spielt. Obwohl sich die Aufgaben einzelner Glieder von denen anderer deutlich unterscheiden, sind doch alle Körperteile wichtig und keines sollte als bedeutsamer als die anderen angesehen werden. So ist es auch mit den Gaben des Geistes. Der eine Gläubige empfängt diese Gabe, der andere jene. Keine Geistesgabe sollte für wichtiger oder weniger wichtig als die andere gehalten werden (1. Korinther 12,14-31). Das Augenmerk darf nicht auf der Gabe an sich liegen, damit sie nicht zum Götzen wird. Der Empfänger einer Geistesgabe soll sich auch nicht wegen seiner Gabe rühmen, damit diese nicht zu einem Stolperstein des Stolzes für ihn wird. Lasst uns nun die einzelnen Gaben betrachten, wie sie in 1. Korinther 12,8-10 genannt werden: Denn dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist; einem anderen aber Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist, einem anderen aber Wunderwirkungen, einem anderen aber Weissagung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen.

Das Wort der Weisheit Ein Wort der Weisheit bedeutet übernatürliche Weisheit, die nicht erlernt oder erworben ist. Das Wort der Weisheit entstammt der Weisheit Gottes. Es ist die Fähigkeit, etwas über den menschlichen Verstand Hinausgehendes zu erfassen und zu erkennen, was in einer bestimmten Situation als Richtiges zu tun ist – zur Ehre Gottes. Jakobus 1,5 sagt uns, dass Weisheit für jeden zur Verfügung steht, der darum bittet. Die Anwendbarkeit des Wortes der Weisheit zeigt sich darin, dass der Zeitpunkt und die praktische Anwendung des Wortes passen und stimmen. Ein Wort der Weisheit ist nicht notwendigerweise eine öffentliche Erklärung im Rahmen eines Gottesdienstes. Es kann ganz schlicht Teil eines Gespräches sein, in dem der Heilige Geist jemanden veranlasst, göttliche Wahrheit oder Einsicht zu offenbaren. Es kann auch eine Offenbarung sein, die beim Bibelstudium, im Gebet oder bei der Meditation gegeben wird, indem der Heilige Geist eine


Bibelstelle offenbart, die auf eine bestimmte Situation anwendbar ist. Das Wort der Weisheit hat einen praktischen Nutzen und kann auf eine Art und Weise zu Tage treten, die weder übernatürlich noch außerordentlich religiös wirken mag.

Den zweiten Teil der Bibelarbeit zum Thema „Die Gaben des Geistes“ werde ich dir in zwei Wochen zusenden.

Zur intensiveren Beschäftigung mit der Thematik der Gaben des Geistes:

Manifestationen Die Gaben und Kraft des Heiligen Geistes Die Gaben des Heiligen Geistes sind weder verzichtbares Beiwerk für charismatische Gottesdienste noch Orden für besondere Leistungen oder Frömmigkeit. Die Gaben und die Kraft des Heiligen Geistes sind Werkzeuge und – im biblischen Sinn – Waffen der Gerechtigkeit, die jeder Gläubige benötigt. Jeder Christ kann diese empfangen und sollte möglichst vielen Menschen wirksam damit dienen. Taschenbuch 296 Seiten, 16 Fotoseiten ISBN 978-3-87482-250-3 14,90 € / 26,30 SFr

Bestellung unter www.shop.bonnke.net oder per Telefon +49 (0 69) 4 78 78-0

In den vergangenen 20 Jahren habe ich fast alle Bücher zu diesem Thema gelesen, aber auf dieses habe ich lange gewartet!

(Rev. Colin Whittaker, Herausgeber des „Redemption Magazine“, Großbritannien)

Juni 2011

CHRISTUS FÜR ALLE NATIONEN E.V. Postfach 60 05 74 60335 Frankfurt am Main

Tel: (069) 4 78 78 0 Fax: (069) 4 78 78 10 20

cfan@bonnke.net www.bonnke.net


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.