6020 Stadtmagazin (Dezember 2023)

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Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

22. JAHRGANG DEZEMBER 2023 | AUSGABE 288

EIN MANN, VIELE GESICHTER Porträt eines leidenschaftlichen Statisten WEIHNACHTEN Glühwein-Eskapaden, absurde Geschenke und Kekse im Test

Clubszene Innsbruck

Warum die Szene stirbt – und ob sie wiederauferstehen kann.


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© Shutterstock.com, Zillertal Bier

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Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse

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Entgeltliche Einschaltung

Frohe Weihnachten und gutes Ankommen im neuen Jahr!

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Editorial

Über die Stimme, die zählt Michael Steinlechner

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s ist ein Trauerspiel. Die neue Mauer am Sonnendeck zeigt wieder mal eindrucksvoll: Es interessiert sich in Wahrheit keine politische Fraktion und auch kein:e Politiker:in für die Anliegen des jungen Innsbrucks. Alle betonen die Wichtigkeit der Thematik, attestieren, dass das ja nicht sein kann und dass unbedingt etwas getan werden muss. Aber würde sich wirklich jemand dafür interessieren, wäre es nie so weit gekommen oder gäbe es zumindest schon längst eine Alternativlösung.

Innsbruck hat von Haus aus einen großen Vorteil gegenüber anderen Städten ähnlicher Größe: seine Lage. Eingebettet in wunderschöne wie leicht erreichbare Natur schafft es Innsbruck, dass die Wortkreation alpin-urban wirklich mit einem Bild hinterlegt wird. Doch wenngleich es nicht einmal die dümmsten Politiker:innen vermögen, uns das Alpine zu nehmen, ist Innsbrucks Urbanität schon lange in Gefahr. Club-, Geschäfte- und Lokalsterben, das Fehlen von Veranstaltungszentren nach dem Wegfall von Hafen, Hofgarten, Stadtcafé und Weekender und die verzweifelte Suche nach öffentlichen, konsumfreien Räumen lässt Innsbruck an Attraktivität für junge Menschen verlieren. Warum soll ein junger Mensch nicht in naher Zukunft in Bologna studieren? Eine tolle Unistadt – zugegeben ohne Berge, aber mit viel mehr Leben als Innsbruck und noch dazu zum halben Preis.

Stimmen reichten Georg Willi 2018 in der Stichwahl gegen Christine Oppitz-Plörer (21.171 Stimmen), um den Bürgermeistersessel in Innsbruck zu beanspruchen, seine Grünen wählten im ersten Wahlgang 12.371 Innsbrucker:innen. Innsbrucks Studierende könnten also theoretisch ganz locker bestimmen, wer die Stadt künftighin regieren darf, wenn sie alle dieselbe Person wählen würden sowieso, aber vor allem, wenn sie einfach nur zur Wahl gehen würden. Und hier sind wir auch schon beim Punkt: Parteien und Politiker:innen haben offenbar selbst keine Interessen und auch kein Wahlprogramm mehr. Sie richten sich nach ihrer vermeintlichen Wählerschicht, und für das junge, urbane Innsbruck fühlt sich niemand zuständig. Deshalb müssen wir (ja, ich habe mich großzügig zum jungen Innsbruck gezählt) den Spieß einfach umdrehen. Wenn alle hier wohnenden Studierenden wählen gehen, kann sich bei dieser Wahl schon viel verändern, ganz verlässlich bei der nächsten. Dafür sind zwei Faktoren maßgeblich: Ein Hauptwohnsitz in Innsbruck. Wenn nicht vorhanden, bitte vor Weihnachten anmelden. Und am 14. April wählen gehen. Mehr zu diesem Thema und wie man noch zeitnah Innsbrucker:in wird, erfährst du auf Seite 14 und 15 dieser Ausgabe. m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

Alleine über 30.000 Studierende machen fast ein Viertel der 130.000 Menschen zählenden Gesamtbevölkerung aus. 23.791

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Inhalt

Die besten Events im Dezember auf einen Blick Seite 56

Keks-Test Die preiswertesten Kekse aus Innsbrucks Supermärkten und Bäckereien unter der Lupe

Seite 52

Ausgefeiert Innsbrucks Club- und Nachtkultur kämpft ums Überleben.

Ein Statist für alle Fälle Herbert Beiler im Porträt

Seite 16

Gemeinsam kämpfen

Seite 66

Essen & Trinken Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Das „Roots Collective“ im Fokus

Seite 32

Seite 42 6


40 Jahre MundArt

Happy Aktion*

Fitness

Kartoffelgratin à la Flo

Wellness e

Seite 54

f re

+ Skiing Wer geht mit auf einen Glühwein? Über Familiendramen, Student:innen-Rausch, Tinder-Flirts und Italoflair

Seite 28

Ex libris

Kein Scherz! Jetzt Mitglied werden und ganzjährig GRATIS in die Axamer Lizum

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Buchempfehlungen aus der Redaktion

GRATIS TAGESGUTSCHEIN FÜR 2 PERSONEN INKL. GRATIS TRAINERSTUNDE (45 MIN.)

Seite 70

Sofern Trainer verfügbar, keine Voranmeldung möglich!

Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Barbara Kluibenschädl, Christiane Fasching, Elisabeth de Koekkoek, Klaus Erler, Sebastian Gantschnig, Ana Rodrigues, Verena Wagner, Flo Seidl, Johannes F. Park, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer, Coverfoto: shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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Mo.-Sa. 9:00-20:00 So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr. Gültig bis Mi., 31.01.2024


I M B I LD

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Alle Jahre wieder stellt sich die Frage: Welcher Baum kommt ins Haus? Wer gerne lebendes Grün im Wohnzimmer hat, aber dafür keinen Baum abholzen will, kann sich bei der Gärtnerei Seidemann in Völs einen Weihnachtsbaum mieten – im Topf, damit er nach den Feiertagen eingepflanzt werden und ein langes, schönes Leben führen kann.

O H TA N N E N B AU M

© FRANZ OSS


D EZEM BER

10 DINGE, DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT

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1.

Weihnachtlichen Konsumrausch

2. MARONI, die sich nicht schälen lassen

ZU WENIG SCHNEE

3.

9. Zu viel Schnee

STAUBFÄNGERWEIHNACHTSGESCHENKE

8.

4.

EINE NEUE CORONA-WELLE

Weihnachtsbäume aus Plastik

7.

5.

Schneehaufen auf Fahrradwegen

6.

Wichteln am Arbeitsplatz

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© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

Ü B E RT E U E RT E N G LÜ H W E I N


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des Monats Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

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Pia Tom

Bye, bye 2023

Qual der Wahl

W i s s e n s ch a f t l i ch e Vo rb i l d e r Zwei Forscherinnen der Universität Innsbruck wurden mit Staatspreisen ausgezeichnet: Die Quantenphysikerin Francesca Ferlaino wurde für ihr Projekt „Atom*innen“ und ihren Beitrag zur Geschlechtergleichstellung im lange männerdominierten Feld der Quantenphysik mit dem FrauenStaatspreis ausgezeichnet, die Informatikerin Ruth Breu mit dem GreteRehor-Preis in der Kategorie MINT und Digitalisierung.

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© UNIVERSITÄT INNSBRUCK, GEORG KURZ, M. FREINHOFER, SHUTTERSTOCK.COM

Das Bergsilvester mit Veranstaltungen von 29. bis 31. Dezember findet heuer hauptsächlich am Landestheater-Vorplatz und vor dem Haus der Musik statt – mit einer 13,5 mal 11,6 Meter großen Bühne am Rennweg. Am fünfminütigen Feuerwerk wird übrigens trotz Uneinigkeit im Stadtsenat und dem eigentlich mal als Alternative gedachten 3D-Fassadenmapping festgehalten.

Au s w a h l m ö g l i ch keiten haben die In n s b r u ck e r : i n n e n b e i d e r G e m e i n d e ra t s w a h l i m Ap r i l 2 0 2 4 m e h r a l s g e n u g : Neben den bereits bekannten im aktuellen Gemeinderat vertretenen Fraktionen tritt nächstes Jahr auch die KPÖ mit Spitzenkandidatin Pia Tomedi an. Außerdem will Helmut Buchacher – ehemaliger SPÖler, der inzwischen als Unabhängiger im Gemeinderat sitzt – mit der Liste „Die Unabhängigen“ antreten, sofern die Finanzierung klappt.


Neues Wohnquartier Sieg gegen Hass Nach monatelangem Verfahren wurde der Gemeinderat Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) im Herbst erstinstanzlich für seine Hasspostings über Janine Bex (Grüne) – zur Erinnerung: Bex war im Frühjahr mit Baby und alkoholfreiem Bier in einer Gemeinderatssitzung, was für zahlreiche Zurechtweisungen und verbale Attacken ihrer Kolleg:innen sorgte – zu Schadenersatz, Kostenersatz und Urteilsveröffentlichung verurteilt. Ob er daraus lernen wird?

Wenn Innsbruck eines gebrauchen kann, ist es leistbarer Wohnraum. Davon soll in der Reichenau zwischen dem Campagne-Areal und der Innpromenade mehr entstehen: Auf einer 17.000 Quadratmeter großen Fläche sind am Standort Sandwirt gemischt genutzte Wohn- und Lebensräume für Studierende geplant.

WINTER 70 OPENING JAHRE JUBILÄUM

Vorlesungen von Sabine Jäger aus `Weil’s wåhr isch` Zeitzeugen zu Besuch | Bespaßung für Kinder

Après-Ski mit Partymusik

Alle weiteren Infos zum Programm finden Sie unter www.muttereralm.at Muttereralm Bergbahnen Errichtungs GmbH - Nockhofweg 40, A-6162 Mutters Tel. +43 512 / 54 83 30 - office@muttereralm.at - www.muttereralm.at

FREITAG 2023

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DEZEMBER

Sa. 16.12. Opening Götzens. Nockspitzbahn. je nach Schneelage

09:00-16:00 UHR


H AU P T WO H N S IT Z- K A M PAG N E

Anmelden ­ t i m d n u n e m m i t bes der Stadt weiit m es ie w , en m tim es itb Du willst m 14. April 2024 n de r di du t es llt so n an D tergeht? nn: An dem Tag de , en er ki ar m r de en al K fett im ahlkampf W en hr Ja n re re eh m t hl fü werden nach ge Bürgermeister:in e di r/ de d un at er nd ei em G der aber nur, wer seinen rf da n le äh W lt. äh w ge u ne k gemeldet hat. Hauptwohnsitz in Innsbruc

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Das ist noch nicht der Fall? Keine Sorge: Wer bis Weihnachten* seinen Hauptwohnsitz in der Stadt anmeldet, darf wählen und entscheiden, wohin es politisch für die Hauptstadt der Alpen geht. Du willst, dass Innsbruck zu der urbanen, lebenswerten Stadt wird, als die es sich gern präsentiert? Dann nütz jetzt die Chance – jede Stimme zählt.

Das brauchst du für deine Haupt­ wohnsitz­meldung: + Ausgefülltes Meldezettel­ formular (inklusive Unterschrift der/des Unterkunftgeber:in, z. B. Eigentümer:in eines Hau­ ses, Hauptmieter:in) + Eine öffentliche Urkunde, aus der Familienname, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort und Staatsangehörigkeit hervorge­ hen (z. B. Reisepass, Geburts­ urkunde)

So funktioniert’s: a) Vor Ort: Mit allen Unterlagen im Referat für Melde- und Einwohnerwesen, Passangelegenheiten – An-, Abmeldungen, Meldebestät­igungen (Maria-Theresien-Straße 18, 1. Stock), Montag bis Donnerstag 7.30 bis 15 Uhr, Freitag 7.30 bis 12 Uhr, oder im Referat Bürgerservice und Fundservice – Stadtteilbüro Igls und Vill (Hilberstraße 15, 6080 Innsbruck), Dienstag 7.30 bis 10 Uhr

+ Amtlichen Lichtbildausweis im Original + Gültiges Reisedokument (wenn keine österreichische Staatsbürgerschaft)

b) Postalisch oder per Bote: Original­ dokumente oder notariell bzw. gerichtlich beglaubigte Abschriften der Dokumente zusammen mit dem ausgefüllten Meldezettelformular an das Referat Melde- und Einwohnerwesen, Passangelegenheiten – An-, Abmeldungen, Meldebestätigungen (Maria-Theresien-Straße 18) schicken. Der Bote braucht keine Vollmacht.

Das bringt’s: c) Online: Wer die österreichische Staatsbürger­ schaft hat, aktuell einen Hauptwohnsitz in Österreich gemeldet hat, volljährig ist und die Handy-Signatur bzw. ID-Austria besitzt, kann sich auf www.oesterreich.gv.at selbstständig ummelden.

Politische Mitsprache – und das Recht, sich nach der Wahl wei­ ter über die Stadtpolitik zu be­ schweren, wenn entgegen allen Hoffnungen wieder mal nichts weitergeht.

* Stichtag für die Meldung ist der 15. Jänner 2024, aber seien wir ehrlich: Niemand will das Jahr mit einem Besuch im Magistrat beginnen.

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Alarmstufe Rot 16


Innsbrucks Club- und Nachtkultur kämpft ums Überleben: Hohe Kosten, ausbleibende Gäste, Anrainerbeschwerden und fehlende Wertschätzung zermürben Betreiber:innen. 6020 hat sich in der Szene umgehört und nachgefragt, was gerade los ist – und ob sie noch zu retten ist. Text Fotos

Haris Kovacevic, Ana Rodrigues, Lisa Schwarzenauer Franz Oss, Axel Springer

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© SHUTTERSTOCK.COM

s sieht düster aus für Innsbrucks Clubszene: Mit dem Dachsbau und dem Cubique verliert die Stadt bis Jahresende zwei weitere Locations, die über Jahre Fixpunkte im Nachtleben waren, und es sieht nicht so aus, als würde bald Ersatz nachkommen. Dieser wurde schon vor Jahren nach dem Ende von Weekender und Hafen versprochen, passiert ist: nichts. Für Betreiber:innen ist es immer schwieriger, sich über Wasser zu halten, aber politische Unterstützung gibt es – abgesehen von netten, meist leeren Worten – so gut wie keine. AUSLAUFMODELL NACHTLEBEN? Der Dachsbau in der Herzog-Otto-Straße hat Anfang November ein letztes Mal geöffnet, zwei Wochen später wurde die Insolvenz angemeldet. Betreiber Frederik Lordick spricht von zwei unterschiedlichen Problemen, die einen Schlussstrich nötig gemacht hätten: den Gründen für die Pleite an sich – eine Kombination aus hoher Ablöse bei der Übernahme, dem schlechten Ruf des Vorgängerlokals, Corona und dadurch notwendigen Darlehen und eine zu kurze, von der Inflation gestoppte gute Phase nach der Pandemie – und einem generellen Trend, der der gesamten Szene zu schaffen macht: „Die Leute bleiben einfach aus, weil alles zu

teuer ist und sie sich das Leben nicht mehr leisten können.“ Zusätzlich sei durch die Pandemie eine große Umorientierung im Verhalten erfolgt, viele hätten das Nachtleben aufgegeben oder gar nie kennengelernt. Das sei zusammen mit der Teuerung eine existenzielle Bedrohung für Clubs, erzählt auch David Prieth: „Es ist sehr schwer, Menschen unter der Woche in die Clubs zu bewegen, und am Wochenende konkurriert man um die paar Leute, die hingehen“, so der Geschäftsführer der p.m.k. Gleichzeitig sei es von den Rahmenbedingungen her denkbar schwierig: „Anrainerbeschwerden, behördliche Auflagen – es ist nicht einfach, um es kurz zusammenzufassen.“ Dass Leute unter der Woche nicht mehr ausgehen, sei übrigens nicht nur in Innsbruck ein Problem, sondern auch in Städten wie Berlin, wo die Besucherzahlen teilweise um 40 Prozent eingebrochen seien. „Und das sind Zahlen, die das ganze Geschäftsmodell ins Wanken bringen.“ AUS UND VORBEI. Genau das hat auch das Aus des Cubique besiegelt, das mit Ende des Jahres end­g ültig zumachen wird und laut Betreiber Edwin Gruber aktuell 50 Prozent Besucherrückgang im Vergleich zu vor 17


Als Club habe das Cubique Kostenpunk te, die eine Bar einfach nicht habe – bleiben die Leute aus, rechnet es sich nicht mehr.

„Wenn von 30.000 Studierenden auch nur zehn Prozent regelmäßig ausgehen würden, wären die Clubs und Bars wieder voll, und die konsumfreien Zonen an schönen Tagen auch.“ Edwin Gruber, Cubique

Zur Person Edwin Gruber ist u. a. Geschäfts­ führer des Cubique und ehe­ maliger DJ und Musikproduzent. 18

Corona verzeichnet. Seine Kosten seien dagegen stetig gestiegen und im Vergleich zu einer Bar ohnehin wesentlich höher: Schließlich habe er Kostenpunkte wie Türsteher und Garderobe, und wenn der Gast diese zwei Stationen passiert habe, sei er noch gar nicht richtig drin im Club. Dann komme erst das Barpersonal dazu. Und nicht zuletzt der Act – wo die Honorarpreise zuletzt auch in die Höhe schossen. „Wenn man 14 Jahre lang einen Laden nur mit seinem Ego treibt, kann man schon stolz darauf sein“, sagt Gruber. Leider sei es jetzt einfach nicht mehr gegangen. Die Gründe seien gar nicht so kompliziert, wie man meinen würde: „Es hat sich wirtschaftlich einfach nicht mehr gespielt.“ Auch wenn sein Cubique Teil der Nachtkulturszene sei, handle es sich immer noch um ein Unternehmen. „Wenn dieses zu wenig Umsatz macht, dann funktioniert es einfach nicht.“ Probiert habe er vieles: Seit Jahren hat der legendäre Laden nur samstags nach den Corona-Öffnungen auch freitags. Viele Acts, die er eingeladen hat, hätten ihm einen Freundschaftspreis gemacht und nicht ihr übliches Honorar verlangt. Dadurch habe er die Eintrittskosten moderat halten können, während es seine Getränkepreise vor allem im Vergleich zu ähnlichen Clubs im Ausland ohnehin schon waren. Die Gäste blieben dennoch aus. Die Gründe dafür liegen für Gruber in einer Trendwende: „Die jungen Leute gehen einfach nicht mehr gerne aus beziehungsweise können es sich nicht mehr leisten.“ Er hege dabei gar keinen Groll gegen die Jugend – ganz im Gegenteil, er könne das gut nachvollziehen. In


3 Fragen an ... ... Emma Egger, Vorstandsmitglied der Innsbrucker Club Commission (ICC)

Innsbruck wohnen sei teuer, die Lebenshaltungskosten steigen, man setze neue Prioritäten: „WG-Partys und Feiern in sogenannten konsumfreien Zonen werden immer beliebter.“ Für Getränke und für Musik sei dabei gesorgt, auf die Clubatmosphäre könne man augenscheinlich verzichten.

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: Welche Maßnahmen braucht die Clubszene für eine Erholung? Emma Egger: Ganz konkret Subventionen wie einen Lärmschutzfonds, die Unterstützung von Kulturprogrammen, die Förderung von Vernetzung und den Abbau von Barrieren. Clubs müssen als Kulturorte anerkannt werden, Förderungen transparent sein.

AUSWEICHMÖGLICHKEITEN. Aber selbst die Verlagerung ins Freie ist in Innsbruck alles andere als einfach, wie die Diskussion um das Sonnendeck und kon­ sumfreie Räume generell gerade zeigt. Der Raum ist knapp, die Auflagen sind hoch, die Möglichkeiten begrenzt – nicht nur für spontane Zusammentreffen, sondern auch für Festivals und andere angemeldete Outdoor-Events. Trotzdem gibt es Leute wie Dennis Übelhör, die sich davon nicht abschrecken lassen. Der Geschäftsführer von Gans Anders veranstaltet seit 2021 gemeinsam mit Ferdinand Wollin das gleichnamige Festival, das jährlich Hunderte Besucher:innen anzieht. Was die Organisation von Festivals, Konzerten und anderen Events anbelangt, sei Innsbruck ein hartes Pflaster, urteilt Übelhör. 10 bis 15 Menschen seien an der Organisation von Gans Anders beteiligt, während des Festivals arbeiten etwa 150 Helfer:innen mit. „Damit alles reibungslos und stimmig abläuft, ist von jedem ein hoher Grad an Professionalität gefordert“, erklärt Übelhör – nicht zuletzt deswegen, weil die Organisator:innen selbst ein hohes finanzielles Risiko eingehen. Es mangele aber schon allein an geeigneten Orten: „Für Veranstaltungen für 150, 200 Leute gibt es ein paar Locations, und auch für Events ab 1.000.“ Dazwischen gebe es aber schlicht und ergreifend

Was tut die ICC dafür? Wir bleiben laut. Wir haben zwar Lippenbekenntnisse von der Politik, dass sich was ändern wird, aber kommendes Jahr sind ja wieder Wahlen. Ich bin da sehr pessimistisch. Durch die Legislatur­ perioden wird leider nicht langfristig gedacht, aber zum Glück haben wir auch die Verwaltung und andere Institutionen, die keine Peitschen im Rücken haben. Deshalb haben wir uns auch mit der Standortagentur und der Tirol Werbung sowie Tourismusverbänden vernetzt. Klassische Lobbyarbeit eigentlich. Wie kann jede:r Einzelne die Clubs unterstützen? Geht Tanzen! Genießt die Zeit mit euren Freund:innen. Die Clubs geben ihr Bestes, die Preise niedrig zu halten. Vielen Dank für das Gespräch

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Der nächste Wackelkandidat: SixtyTwenty Das beliebte Lokal an der SoWi-Wiese hat noch bis Ende 2024 einen aufrechten Mietvertrag. Obwohl das Land Tirol als Besitzer der Immobilie auf Nachfrage betont, dass über eine mögliche Verlängerung des Mietverhältnisses zu gegebener Zeit entschieden werde, stehen die Chancen eher schlecht: Im Kaufvertrag von 2022 steht, dass die Fläche des SixtyTwenty und die seiner Nachbarn nach Auslaufen der durch den Kauf von der Raiffeisen übernommenen Mietverträge dem MCI zur Verfügung gestellt werden sollen.

Mit Ende des Jahres hat es sich im legendären Wiltener Club Cubique ausgetanzt.

nichts. Und es sei nicht so, dass es keine Möglichkeiten gebe: Der Parkplatz am ehemaligen Hafen wäre mit etwas Mühe einsatzbereit, die Rotunde bei der Hungerburgbahn auch, ebenso wie St. Bartlmä – ihm scheine aber, dass der politische Wille fehlt. „Es ist zwar cool, Innsbruck als junge und weltoffene Stadt zu bezeichnen, aber wenn es darum geht, dieses Image auszubauen, indem man Jugendkultur fördert, ist einfach kein Geld da.“ VIEL ALPIN, WENIG URBAN. Und genau dieses Geld und ein klares politisches Bekenntnis werde es brauchen, wenn Innsbruck nicht komplett in der Irrelevanz verschwinden will, betont Prieth. „Wie viele Promofotos gibt es, die glückliche Menschen am Sonnendeck zeigen? Das 20

sind ja schöne Bilder, die man gerne nutzt, für die man aber nichts tun will.“ Unterstützt werde vorrangig, was touristisch gut vermarktbar sei – zum Beispiel Festivals und Veranstaltungsreihen –, aber es fehle das Verständnis und Gespür dafür, dass solche Events nur entstehen können, wenn es einen beständigen, (nacht-)kulturellen Nährboden dafür gibt. „Innsbruck ruht sich halt sehr auf der geografischen Gegebenheit aus, dass man den Berg runterrutschen kann, was viel zu kurz gedacht ist, gerade auch, wenn man diesen Gedanken von einem Ganzjahrestourismus weiterentwickeln will“, so Prieth. In der Nebensaison würden die Leute nicht kommen, um sich die Grassmayr-Kreuzung anzuschauen, sondern um das städtische Leben zu genießen. „Alpin wird die Stadt


„Alpin wird die Stadt bleiben, solang die Nordkette nicht weggesprengt wird, aber Urbanität ist in Innsbruck mehr so Parkplatz.“ David Prieth, p.m.k.

bleiben, solang die Nordkette nicht weg­gesprengt wird, aber Urbanität ist in Innsbruck mehr so Parkplatz.“

Zur Person David Prieth ist Kulturschaffender, Aktivist und Ge­ schäftsführer der p.m.k.

KULTUR IM CLUB. Aktuell sei Innsbruck jedenfalls auf dem Weg, sich sehr viel uninteressanter zu machen, als es müsste. Prieth nennt als Negativbeispiel Klagenfurt, das bereits massiv mit Abwanderung kämpfe, weil es jungen Leuten keinen Grund mehr biete, dort zu bleiben, oder auch Salzburg. Man könne heute von überall arbeiten – wer Leute halten wolle, müsse auch Kultur und Nachtleben mitdenken. Frederik Lordick sieht das ähnlich und fordert eine klare Strategie für die Stadt: „Das ist eine Identitätsfrage: Es gibt keine Strategie, was die Stadt sein will. Man lässt alles einfach laufen, und wenn der Markt entscheidet, wird es halt scheiße. Wenn Innsbruck jetzt nichts macht, wird es eine Rentner:innenstadt.“ Man müsse sich klar zu Club-, Nacht- und Subkultur bekennen. „Es braucht Anerkennung und es braucht Subventionen“, so der ehemalige Clubbetreiber. Der Dachsbau sei der erste Club gewesen, der nach langem Kampf Kultursubventionen von der Stadt erhalten habe, weil Clubkultur immer noch nicht als Kultur verstanden werde. Das sei nicht nur ein Wertschätzungsproblem, sondern auch ein finanzielles, da eine Anerkennung als Kulturform – und damit eine Eingliederung in das System der Kulturinstitutionen – den Weg zu Förderun21

gen vereinfachen und auch steuerliche Vorteile für die Betreiber:innen bieten würde. POLITISCHE SPIELCHEN. Damit könne man zwar das Problem, dass die Leute ausbleiben, nicht lösen, aber es wäre ein Anfang, denn dass die Clubs aktuell nicht gut laufen, liegt für Lordick nicht nur am veränderten Ausgehverhalten und der Teuerung: „Ich glaube nicht, dass es nur mit dem Generationenwechsel zu tun hat, weil sich die Spirale in Innsbruck schon seit 20 Jahren nach unten bewegt.“ Als er hergezogen ist, habe man noch jeden Abend ausgehen können, jetzt sei das Angebot komplett anders. „Und es gibt genug Städte, wo es trotz der Teuerung noch Clubs und Veranstaltungen gibt, die bombastisch laufen. Nur in Innsbruck nicht. Das Einzige, was hier noch richtig gut funktioniert, sind die Mainstream-Läden.“ Diese hätten ein anderes Publikum, das auch tendenziell mehr Geld habe, während Leute, die sich für Subkultur interessieren, oft selbst Teil dieser Kultur seien und nicht viel Geld hätten. Für die aktuelle Situation sei nicht zuletzt die Politik verantwortlich, sagt David Prieth. „Wir befinden uns seit Jahren in Geiselhaft einer Stadtregierung, die sich gegenseitig keine Erfolge gönnt, und das geht einfach nicht.“ Das merke man nicht nur an Themen wie St. Bartlmä, sondern auch in den Gemeinderatssitzungen, wo häufig aus Prinzip mit Nein gestimmt werde, ohne zu wissen, worum genau es gehe. Als Beispiel


„Die Leute bleiben einfach aus, weil alles zu teuer ist und sie sich das Leben nicht mehr leisten können.“

Zur Person Frederik Lordick führt den Verein Dachsbau, der inzwischen in der p.m.k eine neue Heimat gefunden hat.

Frederik Lordick, Dachsbau

und erlaube es, eine Veranstaltung bereits nach einer einzigen Lärmbeschwerde zu beenden. „Das ist ein Risiko, das wir als Organisator:innen eigentlich nicht eingehen dürften“, erklärt er. Die Innsbrucker:innen wieder zum Ausgehen zu mobilisieren, sei eine eigene Herausforderung, mit der sich die Betreiber:innen befassen müssen. „Wenn von 30.000 Studierenden auch nur zehn Prozent regelmäßig ausgehen würden, wären die Clubs und Bars wieder voll und die konsumfreien Zonen an schönen Tagen auch“, ist sich Edwin Gruber sicher. Sein Problem ist das mit Ende des Jahres nicht mehr, aber: „Ich wünsche meinen Kolleg:innen alles Gute und hoffe, sie bleiben erfolgreich. Sonst wird es sicher traurig in Innsbruck.“

ZEIT ZU HANDELN. Im Zuge des Wahlkampfs würden sich in den nächsten Monaten sicher einige der konservativen, bremsenden Kräfte auf das Thema stürzen und versuchen, es für sich zu vereinnahmen, da 30.000 Studierende eine wahlentscheidende Gruppe seien. Abnehmen werde ihnen das allerdings niemand nach den letzten Jahren. Entscheidend sei, ob jetzt wirklich endlich etwas passiere oder weiter diskutiert, evaluiert und blockiert werde, sonst werde es wirklich bitter für die Stadt. Dazu gehöre neben der Schaffung neuer Locations und der Förderung von Clubund Subkultur auch ein Update des Tiroler Veranstaltungsgesetzes, betont Denis Übelhör – dieses sei in einem anderen und für ein anderes Jahrhundert geschrieben

Leere Versprechungen Seit 2017 hat der Weekender – selbst Nachfolger des Kulturzentrums Utopia – geschlossen, seit 2019 ist auch der Hafen Geschichte. Für beides wurde Ersatz versprochen, aber bis heute ist nichts passiert. Mit St. Bartlmä und der Idee eines Kulturquartiers am Industrieareal in Wilten hätte sich eine Chance geboten, die allerdings schneller zu Grabe getragen wurde, als man „Blockadepolitik“ sagen kann. 22

© MELINA MITTERNÖCKLER

nennt er einen Antrag zur Frage, ob die Messehalle für Veranstaltungen möglichst kostenfrei genutzt werden könnte. „Da wird dann aus kostenfrei gratis und es heißt, nein, das geht nicht, aber ‚möglichst‘ kostenfrei bedeutet ja einfach nur zu guten Konditionen, nicht gratis. In den meisten Jobs wäre man schon längst rausgeflogen, wenn man so agieren würde.“ Dabei stehe die breite Bevölkerung hinter den Forderungen der Jugend und der Veranstalter:innen: „Ich war in letzter Zeit bei vielen Diskussionsrunden, und da haben sich regelmäßig Menschen über 50, 60 gemeldet, die eigentlich nicht die Kerngruppe für diese Themen sind“, erzählt er. „Auch die sagen, das geht so nicht, so funktioniert das gesellschaftliche Zusammenleben nicht – man muss jungen Menschen ihren Platz lassen, weil das etwas ist, das die Stadt mit Leben erfüllt.“


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e ß ü r g s t h c a n h i e W l o r i T s u a Wer seinen Lieben nah und fern eine Freude mit typisch Tiroler Weihnachtsgeschenken machen will, muss weder weit schauen noch tief in die Tasche greifen. 6020 zeigt Geschenkpretiosen mit Lokalkolorit, die sich mit ein wenig Glück auf jedem Innsbrucker Flohmarkt finden lassen. Ein barrierefreies Eintauchen in die Regionalgeschichte gibt’s quasi gratis dazu. Text

Klaus Erler, Fotos

Axel Springer

Zeitlose Beats Wer glaubt, dass in Innsbruck früher alles schlechter, weil weniger „jugendkulturell“, war, wird sich angesichts dieses musikalischen Goldstücks in Form einer VinylSingle getäuscht sehen. Die Band City Sound besingt auf dem 1983er-Werbegeschenk der damals regierenden Innsbrucker Stadt-ÖVP Innsbruck als „die Stadt von heute“. Die dabei verwendeten Beats sind zeitlos, die Message ist nach wie vor aktuell: Ein kurzer textlicher Auszug aus 3:45 Minuten Elektropop-Wahnsinn mit Vocoder-Untermalung: „Wo herrscht das aktive Leben, wo fühl’n wir uns alle wohl? ... Innsbruck ist die Stadt von heute für aktive junge Leute ... In den Parks mit grünen Pflanzen (sic!) oder in der Disco tanzen ...“ Auf der Rückseite der Schallplatte empfahl sich der werdende Bürgermeister Romuald Niescher frisch gekämmt und im flotten Trachtenanzug einer urbanen Wählerschicht. Offenbar hat’s geholfen: Niescher blieb bis 1994 durchgehend Bürgermeister der Tiroler Landeshauptstadt. Flohmarkt-Preis: 1 Euro, Wert vor allem für DJs mit Tirolbezug: unschätzbar

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Design für die Ewigkeit Was waren das noch für Zeiten, als man Einkäufe, auf die man jahrelang gespart hat, in millimeterdicken und dennoch kostenlosen Plastiksäcken aus dem Einkaufszentrum nach Hause trug. Aufgrund ihrer Haltbarkeit konnte man diese Säcke danach noch viele Jahre weiterverwenden, ihre zugrunde liegende Resistenz bewiesen sie zudem millionenfach auf heimischen Mülldeponien. Auch das hier gezeigte besonders schöne Exemplar eines Tiroler Plastik-Einkaufssacks wurde offensichtlich lange behalten und gut gepflegt: Das alte Kaufhaus Tyrol, aus dem es stammt, gibt’s seit mindestens 2008 nicht mehr und dieses Fundstück dürfte überhaupt noch aus den Achtzigern stammen. Das Design ist dennoch zeitlos. Flohmarkt-Preis: geschenkt. Wert: noch für viele, viele weitere Jahre gegeben

Franz In Form und Windschlüpfrigkeits-Funktion unerreicht, lassen sich auf heimischen Flohmärkten mit etwas Glück nach wie vor hochbauende Skimützen aus der goldenen Zeit Franz Klammers (für Spätgeborene: 1976!) erstehen. Der heilige Gral aller VintageSkimode-Jäger:innen wäre allerdings Klammers goldene Olympiajacke, die ein Herr Erwin gerade für 10.000 Euro auf willhaben anbietet und leider nicht ein Herr Aslan für 10 Euro am Innsbrucker Flohmarkt.

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Aussterbende Spezies Früher als der heißeste Scheiß für jugendliche „Musik-Raubkopierer:innen“ gehandelt, ist die Audiokassette inzwischen gleichzeitig 60 Jahre alt, seit mindestens 15 Jahren tot und seit rund 5 Jahren wieder voll im Fokus einer analogverliebten Junggeneration. Dieses noch immer originalverpackte MusikkassettenExemplar des vor allem bei Holländer:innen sehr beliebten Ötztaler Labels VM-Records mit dem Titel „Original Tiroler Schilehrer Lied“ ist aus mehreren Gründen bemerkensund verschenkenswert. Nicht nur finden sich am Tape echte musikalische Burner wie der „Wedelwalzer“ und der „Schellenplattler“, es gelingen über das Cover auch tiefe Einblicke in die vorherrschenden Geschlechterrollen der frühen Achtzigerjahre. Der Mann: ein Tiroler Skilehrer, präkarzinomhysterisch dunkelbraun gesichtsgegerbt, mit schelmischem Lachen ein fast schon diabolischer Herzensbrecher. Die Frau: nicht von hier, klein, süß, ein Skihäschen, das der Herr Skilehrer mit beiden Händen an den langen Ohren packt. Ihr gefällt’s, ihm gefällt’s, wir sind inzwischen emanzipationstechnisch mehrere Schritte weiter und pendeln zwischen Entsetzen und Faszination. Flohmarkt-Preis: 1 Euro (plus 50 Euro für einen funktionierenden Kassettenrekorder), Wert: Discogs.com hilft

Dirndlkampf Das waren noch Zeiten, als selbstbewusste Tiroler-DirndlTrägerinnen ihre besten Krav-Maga-Moves in Buchform vorzeigen konnten. So gesehen in Albrecht Pflügers Pflichtwerk „Sicher durch Selbstverteidigung“ von 1967, so gefunden am Innsbrucker Sperrmüll 2023. Besonders empfehlenswert: Die Seiten 125 bis 130, wo Nasen­bruch und Genick­ drehhebel als direkte Folge von grobem männlichem Fehlverhalten illustriert werden. Flohmarkt-Preis: geschenkt, Wert: kommt auf die Situation an 26


Tune up Die Begeisterung des jungen Volkes gegenüber der automobilen Fortbewegung geht (leider) zurück. Für all jene, die noch nicht vom Zeitgeist überholt wurden und ein eigenes Auto ihr Eigen nennen dürfen, empfiehlt sich als Weihnachtsgeschenk eine optische Verschönerungshilfe für die Karosserie, die in Form von Stickern mit Tirolbezug auf das Autoheck appliziert werden. Wer derart den Kneissl-Ski-Stern, das HansiHinterseer-Glitzer-Starbild aus dem „Tirol-sammelt-Tirol-Paninialbum“ und einen frühen Aufkleber-Überquerbeweis zur Europabrücke hinten am Heck mitführt, wird als Tiroler:in auch in einem Auto deutscher Provenienz kaum als Flachländer:in missverstanden werden. Flohmarkt-Preis aller drei Sticker: 1 Euro, Wert: voll

Auf in den Winter. Dein Kofel. : niorentage e S & n e t Studen e ko m m e n dienstags b

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Silvester am KOFEL 31.12.2023 Winter Mountain Yoga ab 12.01.2024 jeden Freitag um 14.30 Uhr ab 14.01.2024 jeden Sonntag um 10.30 Uhr BODYwork am KOFEL ab 13.01.2024 jeden Samstag um 09.30 Uhr

Weihnachtsluft In dieser Sprühflasche „Oxy Alps“ befinden sich laut Hersteller rund „4 Liter unkomprimierte Luft“, was sich gemäß Aufdruck in „30 Kicks of fresh Air from the Alps“ übersetzen lässt. Kann in stickigen Studentenbuden in Chemnitz oder Darmstadt eventuell Wunder wirken, in Tirol wird’s kaum einer brauchen. Ob das Ding wirklich so gesund ist, bleibt zudem fraglich. Rauchen oder anzünden darf man diese „reine Tiroler Luft“ auf jeden Fall nicht, davon wird auf der Dose dringend abgeraten.

Life Radio Skischule am KOFEL 21.01.2024 Snow Rugby am KOFEL 27.01.2024 KOFELday 24.03.2024

Ursprünglicher Preis laut Etikett: 17,90 Euro, auf heimischen Flohmärkten inzwischen um unter 1 Euro zu haben. Die Firma dürfte wohl inzwischen pleite sein, der Wert der Flasche wird sich aufgrund von zu viel Gratisluft zumindest hierzulande auch in Zukunft nicht wesentlich steigern.

patscherkofelbahn.at

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Die Christkindlmarkt-Typen Der ganz normale Christkindlmarkt-Wahnsinn: Familiendramen, Student:innen-Rausch, Tinder-Flirts und Italoflair – Hauptsache, der Glühwein fließt in Strömen. Text

Elisabeth de Koekkoek, Illustration

Monika Cichoń

Die Familie. Die Vorstellung war so gut: kleine Kinder mit roten Bäckchen und glänzenden Augen, die sich an ihre Eltern schmiegen und sich freuen. Die Realität? Schon beim Anziehen fängt das Drama an. „Nein, ich brauche keine Mütze!“ Noch geduldig versucht die Mama zu erklären, dass es draußen kalt ist und man daher eine Haube braucht. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind alle angezogen und es geht in die Straßenbahn. „Mir ist heiß“, brüllt Kind Nummer eins und reißt sich wutentbrannt die Kopfbedeckung vom Haupt. Endlich am Christkindlmarkt angekommen, geht das Drama in die nächste Runde: Eine Mütze wurde

in der Straßenbahn vergessen. Der eisige Wind bläst Kind Nummer eins um die Ohren. „Kalt!“, wimmert es. Nun schaltet sich endlich der bis dahin teilnahmslose Papa ein. Er hat einen Plan: „Erst mal einen Glühwein.“ Sie beschließen, sich bei einem Gläschen aufzuwärmen und danach eine Neue zu kaufen. Drei Glühwein später finden es Mami und Papi gar nicht mehr so schlimm, dass sie 50 Euro für eine handgestrickte Mütze hingelegt haben. Kind Nummer zwei findet es naturgemäß höchst unfair, dass Kind Nummer eins eine neue Mütze bekommt, und sorgt lautstark dafür, dass Papi nochmals die Geldtasche zückt.

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Die Studierenden.

Wo gibt es den besten Glühwein der Stadt? Durch regelmäßiges Degustieren haben Studierende sich bereits einen guten Überblick verschafft. Wo es letztendlich am besten schmeckt, darüber scheiden sich die Geister. Wo es am billigsten ist, wissen Studierende aber mit Sicherheit! Während der Happy Hour zieht es sie zum Fischerhäusl. Die Lage ist für Studierende perfekt: Profis trinken vor der Vorlesung oder nehmen den Glühwein gleich in die Uni mit. Ebenfalls ein Studierenden-Hotspot ist der Glühweinstand hinter dem „Magic Pizza Kebap“ im Herzen der Altstadt. Wo mit dem billigsten Glühwein der Stadt geworben wird, kann sich auch der abgebrannteste Student noch effektiv betrinken. Egal, wie kalt es ist, unter den Heizstrahlern und in einer Traube von Gleichgesinnten wird es wohlig warm.

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:inne g e

„Geh ma no auf an Glühwein“, schallt es durchs Büro. Dieser Satz sorgt für viele unterschiedliche Emotionen. Während sich der eine über ein wenig Gesellschaft freut, da zu Hause nur das einsame Sofa und im besten Fall die Katze wartet, verfällt die andere in Panik. „Reicht es denn nicht, dass ich diese Gestalten schon den ganzen Tag im Büro ertragen muss?“ Im Kopf rattert es, sämtliche Ausreden werden durchgegangen. Aber es hilft nichts, nachdem man die letzten Male schon abgesagt hat, kickt das Pflichtgefühl ein. Irgendwann muss man halt ein bisschen „socializen“.

In jedem Büro gibt es Kolleg:innen die eine solche Gelegenheit nutzen, um den neuesten Klatsch zu verbreiten. Bei Glühwein und Punsch sitzt die Zunge besonders locker. Da werden Geheimnisse ausgeplaudert, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Zum einen geht es natürlich um Büroangelegenheiten, zum anderen werden aber auch Geschichten ausgepackt, die oft einen Tick zu privat sind. Ein Afterwork-ChristkindlmarktBesuch eignet sich bestens dazu, sich besser kennenzulernen, aber eben auch dazu, sich so richtig schön zu blamieren.

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NTER KINDER HUREN A 10 J REI* FAHREN F

15 MINUTEN AB INNSBRUCK

NEUE GALTBERGBAHN

DIE ERSTE 10ER-GONDELBAHN IM STUBAITAL

* in Begleitung eines zahlenden Elternteils derselben Ticket-Kategorie ausgenommen Jahreskarten


Gemeinsam kämpfen

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Die G ründer von Roots Collective (von links): Lukas Fromm, Ibrahim Alloui, Christoph Stäringer, Laurin Pöschl, Johannes Heigl und Sebastian Witschela

Seit September ist Innsbruck um ein Kampfsportstudio reicher. Es nennt sich „Roots Collective“ und will eine neue Perspektive in die Szene bringen. 6020 war bei einem Probetraining dabei und hat sich die Idee der Gründer erzählen lassen. Text

© NATHALIE HALLER-MUSER PHOTOGRAPHY, ARIA SADR SALEK

S

Sebastian Gantschnig

echs Freunde – Johannes, Sebastian, Christoph, Laurin, Ibrahim und Lukas – haben ihren Traum verwirklicht und ihr eigenes Kampfsportstudio eröffnet. Sie sind ein bunt gemischter Haufen zwischen 25 und 35 Jahren mit unterschiedlichem Hintergrund. Sportwissenschaft und Physiotherapie sind genauso vertreten wie Erziehungswissenschaft und Lebensmitteltechnologie. Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für Kampfsport. „Und den wollen wir wieder sympathisch machen“, erklärt Johannes Heigl, einer der Gründer. In einem Stöcklgebäude in der Amthorstraße in Pradl haben sie ihr Studio eingerichtet und bieten seit September Trainings in unterschiedlichen Kampfsportarten an. 6020 war bei einem FundamentalTraining in Grappling dabei. Das

Ziel dabei ist, die Gegnerin oder den Gegner bewegungsunfähig zu machen oder zum Aufgeben zu bringen – und zwar ohne zuzuschlagen. Der Schwerpunkt liegt auf Nah- und Bodenkampf mit verschiedenen Wurf- und Hebeltechniken, Würgegriffen und anderen Haltegriffen. GANZKÖRPERERLEBNIS. In bequemer Sportkleidung und barfuß wird zuerst aufgewärmt. Ein paar Runden laufen, dehnen, Rolle vorwärts und rückwärts, seitlich über die Schulter abrollen. Dann geht es auch schon zur Sache. Trainer Johannes, der auch MMA(Mixed-Martial-Arts)-Profi ist, erklärt und führt die ersten Positionen und Griffe vor, die gleich in Zweierteams geübt werden – ein hautnahes Erlebnis. Was beim Zuschauen einfach aussieht, stellt sich als kleine 33

„Politische Ansichten haben bei uns nichts verloren. Bei uns kann jede:r wertfrei trainieren.” Sebastian Witschela, Sportwissen­schaftler und einer der Gründer


Grappling • Gegner:innen überwältigen, ohne zuzuschlagen • Schwerpunkt liegt auf Nahund Bodenkampf mit Würfen, Ringen und verschiedenen Griffen • Abwechslungsreiches Ganzkörpertraining, kann die mentale Stärke verbessern • Grappling-Arten sind Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Wrestling oder MMA-Grappling Striking • Kampftechniken mit Schlägen, Tritten, Ellbogenschlägen und Knieschlägen gegen den Gegner • Intensives Ganzkörpertraining, das Reaktionsgeschwindigkeit, Koordination und Reflexe verbessern kann • Typische Striking-Formen sind Boxen, Muay Thai (Thaiboxen) oder Kickboxen Mixed Martial Arts (MMA) • Kombination aus Grappling und Striking • Ziel: Punkte gegen den Gegner erzielen oder ihn zum Aufgeben zu zwingen • Soll Selbstverteidigungsfähigkeiten und Selbstvertrauen verbessern und Stress reduzieren

Herausforderung dar und braucht mitunter mehrere Anläufe, bis es klappt. Da muss auch Trainer Johannes manchmal schmunzeln. Auf jeden Fall werden wohl ziemlich alle Muskeln des menschlichen Körpers benutzt. Zumindest fühlt es sich für unseren Redakteur so an. Einige sind bereits sichtlich geübt, andere sind zum ersten Mal hier und haben keine Vorerfahrung. DIE VORTEILE DES EIGENENCHEF-SEINS. Die sechs Gründer von Roots Col­ lective hingegen haben jahrelange Erfahrung im Kampfsport und waren Trainer in verschiedenen Studios. „Es ist unglaublich cool, wenn man Einfluss auf das große Ganze hat“, beschreibt Sebastian Witschela das Neo-Unternehmertum. Ein großer Vorteil sei es, ein langfristiges Training selbst aufbauen zu können. „Wenn man irgendwo angestellt ist, macht

man seine Trainerstunden, hat aber selten die Möglichkeit, ganze Kurse und Trainings zu planen.“ Einmal die Woche setzen sich die sportbegeisterten Freunde zusammen, tauschen sich aus und diskutieren. Gegenseitiges Feedback ist für sie grundlegend. „Wir wollen uns zusammen und gegenseitig weiterentwickeln – im Kampfsport und persönlich. Das ist ein fortlaufender Prozess, der nie zu Ende geht“, fügt Johannes Heigl hinzu. Sie haben alle mindestens den Übungsleiter, der dazu befähigt, eine Gruppe anzuleiten und Bewegungseinheiten eigenständig zu gestalten. Kritisch sehen sie den nicht geschützten Begriff Trainer:in. „Jeder kann sich in Österreich so nennen, ohne je eine Ausbildung absolviert zu haben“, bemängelt Johannes. Ihnen ist diese immens wichtig, um ein qualitativ hochwertiges Training anbieten zu können. MEHR ALS KÄMPFEN. Für ein Kampfsportstudio sind für Roots Collective neben der sportlichen Aktivität und der Professionalität aber noch andere Dinge unverzichtbar. „Das Training soll Spaß machen, es soll lustig sein“, so Sebastian. „Und uns ist die Community wichtig. Es soll ein Gefühl der Gemeinschaft entstehen. Wir trainieren gemeinsam, nicht gegeneinander.“ Das ist den Trainern auch in der Zusammenarbeit mit anderen Kreativen und der Community wichtig. So gibt es regelmäßigen Austausch und gegenseitige Besuche. Etwa ein Drittel der Teilnehmer:innen seien Frauen. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keine eigenen Frauenkurse anzubieten“, erklären die Gründer. Auch Anfänger:innen und Fortgeschrittene trainieren zusammen. Jeder könne von jedem lernen. Neulingen wie

Beim „O pen G uard“ im G rappling-Training wird der G egner oder die G egnerin sit zend angegrif fen.

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© NATHALIE HALLER-MUSER PHOTOGRAPHY

Kampfsportarten im Überblick:


unserem Redakteur rät Sebastian, zu einem Fundamental-Training dienstagabends zu kommen, und weist gleichzeitig auf das kostenlose Probetraining hin. KEIN PLATZ FÜR GEWALT. Nicht selten steht Kampfsport auch in der Kritik. Er sei brutal und unfair, ein Ventil für rechte Schlägertypen oder spiegle ein veraltetes Männlichkeitsbild wider. Für Sebastian und Johannes hat das keinen Platz und sie hätten das in Tirol auch noch nie erlebt. „Politische Ansichten haben bei uns nichts verloren. Bei uns kann jeder wertfrei trainieren, unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht.“ Die Sicherheit steht für sie an erster Stelle. „Kampfsport ist ein Teamsport, auch wenn es im Kampf manchmal nicht so

aussieht“, sagt Sebastian. Es gehe um absolutes gegenseitiges Vertrauen, dass man sich gegenseitig nicht verletzt. Sie beschreiben ihr Studio auch als „Safe Space“. Man könne jederzeit durch Abklopfen dem Gegenüber signalisieren, wenn Schmerzen auftreten oder man sich nicht mehr wohlfühlt. „Ein Trick ist auch die Hände innen offenzulassen, anstatt sie zu Fäusten zu ballen. Dann tut’s nicht weh“, fügt Johannes hinzu. Neben Bandagen und Handschuhen gibt es noch Mund- und Tiefschutz als Protektoren. Was ist ihr nächstes Vorhaben? „Wir würden sehr gern auch Trainings für Kinder und Jugendliche anbieten“, verraten uns die Kampfsportler. Bislang

Beim „Sweep“ wird ver sucht, in eine bessere Position zu gelangen. Die beiden BJJ Kämpfer tragen einen G i, eine traditionelle Bekleidung im Kampf spor t.

sei es an den An­meldezahlen gescheitert. Doch mit Jahresanfang wollen sie damit durchstarten. Unser Redakteur hat sich übrigens nach zwei bis drei Tagen Muskelkater wieder gut erholt.

Carving Conny im größten Skigebiet Innsbrucks

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Bist du wild genug?


L E R N E N KÖ N N E N

HEY INNSBRUCK,

EN

schau dir das mal an!

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WA S W I R VO N A N D E R E

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Dem Chaos entschweben Das urbane Seilbahnsystem von Mexico City ist ein weltweites Vorzeigemodell für umweltfreundliche Mobilität. Text

Verena Wagner

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ie Metropolregion MexikoStadt mit über 20 Millionen Einwohner:innen leidet seit Jahrzehnten unter starker Luftverschmutzung – verursacht nicht nur durch schnelles Wachstum, Industrie und Verkehr, sondern auch bedingt durch ihre Lage auf über 2.240 Metern im „Tal von Mexiko“, das mehrere Vulkane umranden. Seit den 1980ern hat sich die Luftqualität dank ergriffener Maßnahmen zwar verbessert, die von der WHO empfohlenen Grenzwerte für Schwefeldioxid, Feinstaub, Kohlenstoffmonoxid und Ozon werden aber noch deutlich überschritten. Hohe Emissionen und Smog stellen eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar.

Angesichts von vier Millionen Pkw – dazu kommen täglich 120.000 Taxis, 28.000 Busse und Zehntausende Lkw – bemüht sich die Stadtregierung um Verkehrsreformen und den Ausbau des stark vernachlässigten öffentlichen Verkehrsnetzes. Neben zwölf U-Bahn-Linien und einer verbliebenen Straßenbahn gibt es acht Oberleitungsbuslinien und ein Schnellbusnetz. ANBINDUNG DER FAVELAS. Die öffentliche Servicio de Transportes Eléctricos betreibt seit 2021 auch die Seilbahnen Cablebús 1 und 2. In Zehnerkabinen schweben sie über den Stau hinweg und erschließen informelle Siedlungen in ärmeren und sozial benachteiligten Stadtteilen.

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© LEITNER, DOPPELMAYR

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Für Innsbruck: Würde ein Projekt wie das City Cable Car die Natur aufatmen lassen und das Verkehrschaos reduzieren und würden die Einheimischen davon profitieren? Eine Machbarkeitsstudie von 2021 hat die Optionen für ein urbanes Seilbahnprojekt im Großraum Innsbruck durchgespielt. Favorit: Sillpark – Hauptbahnhof – Olympiaworld – Lans/Igls – Patscherkofel Talstation mit 19 Minuten Fahrtzeit. Mit bis zu ca. 8.400 Alltags-und Freizeitwegen pro Tag wird ihr darin großes Potenzial vorausgesagt. Seit der Bürgerbefragung im Mai herrscht Stille. Wie sieht es mit dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen aus?

„Die Seilbahn ist für uns nicht nur ein Mobilitätsprojekt, sondern auch ein soziales.“ Claudia Sheinbaum Pardo, ehemalige Bürgermeisterin Mexico City

„Die Seilbahn ist für uns nicht nur ein Mobilitätsprojekt, sondern auch ein soziales“, sagt die ehemalige Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum Pardo. Die Reisezeit ist für die Pendler:innen oftmals nur halb so lang. Eine dritte, mehr als fünf Kilometer lange Linie ist zwischen den Stadtteilen Los Pinos und Vasco de Quiroga mit dem ÖPNVKnotenpunkt Chapultepec in Bau und soll bis Anfang 2024 eröffnet werden. Diese fertigt wie schon die Linie Cablebús 1 der Seilbahnhersteller Doppelmayr. Die 10,6 Kilometer lange Linie Cablebús 2, errichtet von Leitner, verläuft über die dicht bebauten und teilweise mit Favelas besiedelten Hügel von Iztapalapa, die bislang nur schwer zugänglich waren.

Die 10,6 km lange Linie Cablebús 2 verläuf t über die teilweise mit Favelas besiedelten Hügel von Iztapalapa.

Sie steht als weltweit längste Seilbahnlinie im Guinness Buch der Rekorde 2021 und bietet den 1,8 Millionen Einwohner:innen im Einzugsgebiet eine deutlich bessere Verbindung zu Arbeitsplätzen, Schulen und Freizeitmöglichkeiten. Es nutzen sie fast täglich 50.000 Personen, womit jährlich 40.000 Tonnen CO2 werden können. KEIN STAU – HALBE FAHRZEIT. Wie bei fast allen Seilbahnprojekten Lateinamerikas sind deren Stationen als Social Hubs konzipiert, an denen sich Geschäfte, Restaurants und Gesundheitseinrichtungen konzentrieren, die für den Bezirk auch gesellschaftlichen Mehrwert bieten. So auch die vom Bundesstaat Mexiko betriebenen Seilbahnen im Norden der Stadt, die 2016 bzw. 2023 von Leitner errichtet wurden. Sie verbinden Mexico City mit der Millionenstadt Ecatepec de Morelos, die als Vorreiterin bei der Integration von Seilbahnen ins städtische Verkehrsnetz gilt. Die fünf Kilometer lange Mexicable 1 verzeichnet mit Betriebszeiten von 18 Stunden pro Tag bereits über 35 Millionen Fahrten. Anstatt 50 Minuten Stop & Go im Auto benötigt die Seilbahn nur 19 Minuten für die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz der Megalopolis. Die Mexicable 2 befördert seit Frühjahr täglich circa 35.000 Menschen nach Mexiko-Stadt und schont dabei durch die geräuscharme Überquerung die Naturgebiete von Zacatenco.

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MEGALOPOLIS Mexico City, die Hauptstadt Mexikos, ist eine der bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt mit über 20 Millionen Einwohner:innen. Die Altstadt ist UNESCOWeltkulturerbe. Die Megalopolis steht aufgrund ihrer Größe und geografischen Lage auf über 2.000 Metern vor einer Vielzahl von Herausforderungen wie Smog, Wasserknappheit, Verkehrskollaps und sozialer Ungleichheit.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT. Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.


Entgeltliche Einschaltung

IVB News

Drei Seiten Mobilität

Stabil, verlässlich, reduziert Aufgrund von Personalmangel sind zuletzt Fahrten der IVB ausgefallen. Das soll sich mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember bessern. Tram und Busse der IVB bringen Innsbrucks BürgerInnen umwelt-

Es ändern sich die Abfahrtszeiten und Takte mancher Linien, so-

freundlich von A nach B. Wenn dies nicht verlässlich klappt, ist man

dass weniger FahrerInnen benötigt werden. Es gehen jedoch keine

verständlicherweise frustriert. Der Grund dafür ist der Personal-

Verkehrsverbindungen verloren und die Wartezeiten zwischen

mangel im Bereich der FahrerInnen. Um sich der Personalsituation

den Fahrten sind trotz allem nicht sehr groß. Der dadurch stabilere

anzupassen, kommt es beim Fahrplanwechsel am 10. Dezember

Fahrplan soll dafür sorgen, den Fahrdienst zu entlasten und die

2023 zu Änderungen bei den Fahrplänen der IVB.

Zufriedenheit der Fahrgäste der IVB zu gewährleisten. Vorerst gilt der neue Fahrplan bis Ende März.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen – deswegen gibt es ab dem Fahrplanwechsel einen Sonderfahrplan mit einem reduzierteren, dafür stabileren und verlässlicheren Fahrplan.

Weitere Informationen gibt es unter www.ivb.at.


ivb.at

Silvesterlauf Innsbruck als Green Event Beim 21. IKB Silvesterlauf Innsbruck können LäuferInnen am 31. Dezember wieder in das neue Jahr laufen.

Showdown am Bergisel Bereits zum 72. Mal messen sich kurz nach Neujahr die weltbesten Skispringer im Rahmen der Vierschanzentournee beim Bergiselspringen.

Das alte Jahr auslaufen oder warm werden für das neue: Der

Spitzensport, eine spektakuläre Skisprung-Anlage und eine atembe-

21. IKB Silvesterlauf Innsbruck bringt am letzten Tag des Jahres

raubende Kulisse: Das sind die Zutaten zum traditionellen Springen

sportliche Stimmung in die Innsbrucker Innenstadt. Als Teil des

am Bergisel. Wettbewerbsbeginn ist am Dienstag, dem 1. Jänner,

Innsbrucker Bergsilvesters startet die Traditionsveranstaltung um

um 11:15 Uhr mit dem Training, bevor um 13:30 Uhr die Qualifikation

16:15 Uhr mit den Kindern (1,7 km). Der Hauptlauf (5 km) folgt um

stattfindet. Tags darauf, am 3. Jänner, geht es ab 13:30 Uhr um die

17:00 Uhr. Start für beide: Rennweg, Höhe Haus der Musik. Alle

Frage, wer dieses Jahr König des Bergisels wird.

Finisher erhalten, neben guter Laune eine Lebkuchen-Medaille. Die IVB bieten wie gewohnt an beiden Tagen 90 Minuten vor und Der Silvesterlauf Innsbruck wurde wieder als Green Event Tirol

nach dem Wettkampf ein Shuttle vom und zum Hauptbahnhof an.

ausgezeichnet, die Anreise zum Lauf ist aus ganz Tirol mit den

Zudem gilt das Ticket am Wettkampftag 90 Minuten vor und nach

öffentlichen Verkehrsmitteln kostenfrei. Das Eventticket kann bei

der Veranstaltung in der Kernzone als kostenloses Fahrtticket.

der Onlineanmeldung beantragt werden. Tickets für das Bergiselspringen gibt es unter Anmeldung und Informationen gibt es unter

www.skiaustriaticket.at.

www.innsbrucklaeuft.com.

Tipp In der Nacht von 31.12.2023 auf den 01.01.2024 in der Zeit zwischen 20:00 Uhr und 05:00 Uhr ist der öffentliche Nahverkehr in ganz Tirol und im Stadtverkehr der IVB gratis. Zusätzlich werden die Nightliner-Linien in Innsbruck verstärkt. Infos unter www.ivb.at.

Gewinnspiel Die IVB verlosen 2x2 Tickets für das Bergiselspringen. Um teilzunehmen, einfach das Stichwort „Bergisel“ bis 20. Dezember 2023 an verlosung@ivb.at schicken und mit etwas Glück gewinnen.


Entgeltliche Einschaltung

Zeit der Vorfreude Für den und des Schenkens guten Zweck In der Weihnachtszeit möchten sich die IVB bei ihren Fahrgästen gleich mehrfach für die Treue bedanken.

Die IVB engagieren sich für Licht ins Dunkel und sind als Botschafter für „Safe Places Tirol“ unterwegs.

Die IVB-Weihnachtswünsche werden dieser Tage per Post an alle

Seit November sind wieder eine Licht-ins-Dunkel-Tram der IVB

Innsbrucker Haushalte zugestellt, damit möchten die IVB gleichzeitig

und ein Bus des VVT mit einem Spendenaufruf unterwegs.

Danke sagen. Als Treuebonus für alle Innsbrucker BürgerInnen gibt

Unterstützt wird damit das Projekt „Safe Places Tirol“ der Tiroler

es dieses Jahr nämlich gleich acht Gratis-Tickets auf allen Linien der

Kinder- und Jugend GmbH.

IVB in der Kernzone. „Safe Places Tirol“ ist ein Schutzkonzept für Kinder und JugendAuch der IVB-Weihnachtsbus wird dieses Jahr wieder in der Maria-

liche. Die Unterstützung über Licht ins Dunkel ermöglicht „Safe

Theresien-Straße als kostenlose Geschenke-Garderobe seine Türen

Places Tirol“ die Umsetzung von Schutzkonzepten. So wird an

öffnen. An allen Adventssamstagen und am 8. Dezember können

Orten, an denen sich Kinder aufhalten, das Risiko minimiert, dass

dort von 09:00 bis 17:00 Uhr die Einkäufe zwischengelagert werden.

diese einer Form von Gewalt ausgesetzt werden. Als Botschafter der Aktion hoffen die IVB, möglichst viele Spenden mobilisieren

Für noch mehr weihnachtliche Gefühle sorgt die 100 Jahre alte

zu können.

Christkindlbahn, die auch heuer wieder in der Vorweihnachtszeit ihren Dienst versieht. Kostenlose Fahrten mit dem festlich geschmückten historischen Triebwagen inklusive Beiwagen für Jung und Alt finden im Advent an jedem Freitag und Samstag von 15:00 bis 18:30 Uhr statt. Die IVB wünschen schöne Feiertage und ein

SPENDEN Ihre Spende für das heurige Projekt der IVB zugunsten Licht ins Dunkel kommt „Safe Places Tirol“ zugute. Die IVB danken ganz herzlich für Ihre Unterstützung. Das Spendenkonto lautet: AT11 2050 3033 0220 8776

gutes Ankommen im Jahr 2024!

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB, Markus Pienz, ÖSV/GEPA, IVB/Berger, Markus Kaltenboeck


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ESSEN & TRINKEN 6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

E N DE L E GE N DE K U R Z AUFTRITT

Di e G l a s m a l e re i i s t „da u e r h a f t g e s c h l os s e n“.

Di e GUSTL-Conta i ner s ind Ge s c h ic h t e.

D

ie Idee klang eigentlich vielversprechend. In den nur ein paar Quadratmeter großen Containerläden konnte man sich rund um die Uhr mit frischem Obst, Gemüse, aber auch anderen Lebensmittel eindecken. Die regionalen Leckereien waren preislich natürlich teurer als im klassischen Supermarktregal zu haben, dafür fand man die Container an Orten wie der Hungerburg oder in Gnadenwald, die sonst ohne Nahversorgung auskommen mussten. Leider nahmen

Andreas G iner beim Star t des G ustl vor einem seiner jet zt geschlossenen Containerläden

GESCHLO die einen das Angebot erst gar nicht oder zu wenig an, während andere das Wort Selbstbedienungsladen zu wörtlich verstanden und sich weder von den Kameras noch vom Bankomatkartencheck am Eingang abschrecken ließen. Anzeigen wurden vom Gericht wegen des geringen Streitwerts meist abgewiesen, verrät uns Gustl-Initiator Andreas Giner auf Nachfrage. Die Folge: Alle acht Gustl-Container wurden geschlossen – schade drum.

Plötzlich und jäh war es da – das Ende der G lasmalerei.

W

ir konnten es nicht herausfinden und wollen es auch eigentlich gar nicht genau wissen. Denn die plötzliche Schließung der legendären Glasmalerei deutet auf persönliche Gründe und nicht auf wirtschaftliche hin. Das beliebte Lokal in Wilten überzeugte viele Jahre mit guten Speisen zu fairen Preisen und einer angenehmen Atmosphäre – im Sommer im wunderschönen Gastgarten – und war stets beliebt und gut besucht. Wir bedanken uns für viele Jahre vorbildliche Gastronomiearbeit und wünschen nur das Beste!

SSEN


ES S EN MACHT DURST I G D as Ha r d Roc k Ca fe l ä dt z u m ko s t e nlo s e n Af t e r -Wor k- Dr i n k .

Burger- Essen lohnt sich derzeit doppelt.

W

er seine Mittagspause im Hard Rock Cafe verbringt, wird ab sofort belohnt. Konkret: Für jedes Essen zwischen 11.30 und 14 Uhr gibt es als Dankeschön einen Getränkegutschein für einen kostenlosen After-Work-Drink dazu, der wiederum zwischen 17.30 und 19.30 Uhr eingelöst werden kann. Wer es zu Silvester gerne locker mag, ist im Hard Rock Cafe übrigens auch genau richtig. Es gibt an diesem Abend keinen Eintritt und eine Reservierung ist ebenfalls nicht zwingend notwendig – dafür bleibt die Küche bis Mitternacht geöffnet.

Bio-Erdäpfel

AD E L H E IT, ES I ST S OWEIT De r Um b au d es alt e n T h er esi enbr ä u s n ä h e r t s i c h d er Zielgera d e n.

© GUSTL, 6020-ARCHIV, SHUTTERSTOCK.COM, FELIX STERZINGER

D

er Weihnachtsmarkt des neuen MariaTheresia „VorGlühen im Hof “ hat bereits täglich ab 16 Uhr geöffnet. Neben Glühwein und Hot-Cocktails wird auch klassisches und veganes Gulasch serviert – beide hausgemacht. Freitag und Samstag wird mit DJs zudem für Partystimmung gesorgt. Einen ersten Blick auf das Innere der neuen Szenelocation darf man am Silvesterabend werfen. Die einmalige Chance, die neue Location als Erste:r zu erleben, kann auch mit einem Galamenü kombiniert werden. Infos und Tickets für den Silvesterabend gibt es vor Ort beim Weihnachtsmarkt oder unter info@mariatheresia.com.

Rot anmalen im Kalender sollte man sich jedenfalls dann den 12. Jänner 2024, den offiziellen Eröffnungstag, der ein 10-tägiges Festival voller Überraschungen mit Konzerten, Comedy-Shows und DJ-Sets einläutet – allesamt bei freiem Eintritt.

biovomberg.at

Bio aus alpiner Kleinstruktur ist für uns eine Herzensangelegenheit. Unsere Bio-Bauern stehen für beste Tiroler Erdäpfel.

Weihnachtlicher Eröf fnungs-Vorbote: das „VorG lühen im Hof “

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Scan mich!


Eine Ode an den Christkindlmarkt

I

n schwierigen Zeiten sehnt sich der Mensch nach Beständigkeit. Er erinnert sich gerne an alles, was früher besser war, gänzlich subjektiv glorifiziert er die Vergangenheit. Dieses Gefühl lässt sich komprimiert am Christkindlmarkt erleben, denn wenn irgendwo die Welt noch in Ordnung ist, dann dort. Alles scheint wie früher und tatsächlich hinterlassen viele

1 Jahr gratis Burger gewinnen*

Holzbuden den Eindruck, als wären sie schon zu Christi Geburt hier gewesen. Glücksrad und Karussell drehen sich wie zu Schillingzeiten, es lassen sich noch immer nicht so viele Enten fischen, dass man ein vernünftiges Stofftier erhält, und die Schlange am Dengg-Kiachlstand scheint niemals abzureißen oder gar zu enden. Ist ein Kiachl für 5,70 Euro oder ein Glühwein für 4,20 Euro teuer? Letztes Jahr hätte man diese Frage vermutlich noch mit Ja beantwortet, doch heuer ist die Antwort eigentlich egal. Unser Geld wird immer weniger wert und unsere Zukunft immer nebeliger. Warum sich nicht einfach treiben lassen? Warum sparen, wenn man nicht weiß, worauf ? Am Christkindlmarkt darf man den Alltag kurz vergessen, darf man das Gehirn auf Durchzug schalten und muss sich viele Fragen erst gar nicht stellen. Ja, wer die Stimmung am Christkindlmarkt nicht mag, der hat keine Probleme oder vielleicht sogar kein Herz.

BURGERBAR

Öffnungszeiten Mo-Do: 16–23 Uhr Fr.–Sa: 14–23 Uhr * Im Zeitraum vom 1. bis 24.12.2023 bekommt man beim Kauf eines Burgers vor Ort ein Los. Am 25.12.2023 werden die Gewinnerlosnummern live auf Instagram verkündet. Hauptpreis ist die Goldene VIP-Burgerkarte (1 Jahr gratis Burger). 44

Zum Wohl Tirol Adventkalender Jeden Tag ein neues SpezialAngebot

Aktionen werden täglich auf Instagram und TikTok veröffentlicht. (z. B. Türchen 1: zu jedem Burger gibt es Pommes und ein Alkoholfreies Getränk gratis)


U nd w eil w ir nic h t in d e r 602 0-Philo s o p h ie -Aus gab e s ind , noch d rei Tip p s f ür d e ine n Besuch am Ch r is t k ind lmark t :

1.) Rose-Bio-Glühwein trinken. Kostet zwar 4,50 Euro, macht aber weniger Kopfweh und schmeckt überraschend brauchbar. Oder um es in den Worten von Vertreiber Dietmar Meraner zu sagen: Den könnte man auch kalt und in der 0,7er-Flasche verkaufen.

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2.) So jung sein, dass man von Glühwein ohnehin kein Kopfweh bekommt und richtig Menge machen. Am besten beim altehrwürdigen Fischerhäusl, dort gibt’s die warme Weinvariante den ganzen Montag und täglich bis 19 Uhr für nur 2,90 Euro. Ein Mitgrund, warum man hier oft mehr Studierende als in der Uni antrifft.

3.) Ein Kiachl bei Dengg essen. Es sind wirklich die besten und dieser Umstand wird selbstbewusst vorgetragen. Ein Schild auf Deutsch muss für alle reichen, oder warum soll ein Italiener nicht wissen, was Preiselbeer-Ribisel bedeutet? Die Schlange ist stets endlos und der Profi nützt diesen Umstand wie folgt: Er holt sich erst ein Kiachl mit Sauerkraut, stellt sich mit diesem in der Hand wieder in der Schlange an und bestellt dann noch eines mit Preiselbeeren. Denn frisch aus der Fritteuse muss ein Kiachl sein, damit es perfekt ist.

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NEBLIGE WEITSICHT D as We it s ic h t im 1 2 . St oc k de s H o te l Adle r ’s ve rs uc h t s ic h in vie l f ä l t i g e r C r os s over-Küc h e mit äs t h e t is c h -k u l i n a r i s c h e m Ansp ruc h . D ie h o h e n Er w ar t u n g e n w e r de n ab er nur t e ilw e is e e r f üllt .

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ie Einheimischen nennen es Adler’s, die Betreiber Restaurant Weitsicht. Der Name ist auch passend, denn ein schöner Ausblick lässt sich von hier aus allemal genießen. Neben Frühstück und Mittagskarte gibt es an den Wochenenden Brunch – jedes zweite sogar mit Livemusik. Getestet haben wir das Restaurant aber wegen der trotz großer Vielfalt recht kompakt gehaltenen Abendkarte: vom Tomahawk-Steak über Beef Tatar, Rotkraut-Humus, Caesar’s Salad, haus-

Das wunderschön angerichtete Beef Tatar – geschmacklich mit Luf t nach oben

gemachte Gnocchi, Burger, rotes Curry, Kumquat-Risotto, Gulasch, bis hin zu Ente, Zander, Beiried und Kräuterschwein ist hier alles auf komprimierten vier Seiten zu finden. ZU VIEL DES ANSPRUCHS. Leider hat man nicht nur bei der Karte den Eindruck, dass man sich etwas zu viel vorgenommen hat. Wenn Getränke staffelweise serviert werden, man als Gast lange alleine gelassen wird oder auf die Bestellung fast eine halbe Stunde warten muss, obwohl das Restaurant nahezu leer ist, fühlt man sich einfach nicht sehr willkommen. Und auch beim Essen steckt der Teufel im Detail: Zwar wird das Beef Tatar (18,50 Euro) recht beeindruckend auf einem Knochen serviert – die Butter im Markknochen angerichtet –, aber wenn das Gericht so stark gewürzt ist, dass man das Fleisch kaum noch schmeckt, lässt der Eindruck, den die optische Erscheinung hinterlassen hat, allmählich nach. Auch beim Zander mit Blutwurstgröstl (33,50 Euro) – zugegebenermaßen eine mutige Kombi – kommt Letzteres viel zu ölig daher. Das Putengröstl (26,50 Euro) ist bis auf das perfekt pochierte Ei eine Enttäuschung. In der Preisklasse erwartet man von der Küche mehr Fingerspitzengefühl und vom Service mehr Kompetenz. Wäre das Weitsicht ein Bäcker, würde man ihm raten, etwas kleinere Brötchen zu backen.

© 6020ARCHIV

ant Das Restaur t Weitsicht is dienstags bis n 11.30 samstags vo r und bis 14.30 Uh 2 Uhr von 18 bis 2 geöffnet.


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Wenn du in deiner Mittagspause zwischen 11:30 und 14:00 bei uns isst, erhältst du als Dankeschön einen REPEAT Gutschein. Mit diesem Gutschein bekommst du an einem beliebigen Werktag zwischen 17:30 und 19:30 einen gratis REPEAT Longdrink oder Kaffee. Alternativ erhältst 50 % Rabatt auf ein Getränk deiner Wahl (ausgenommen Souvenir Glas Cocktails). Die REPEAT Gutscheine sind nur im Hard Rock Cafe Innsbruck gültig. Maria-Theresien-Straße 16 6020 Innsbruck

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Una Pizza Napoletana!


GUT AUS DER ZEIT GEFALLEN D er Fels in d e r B rand ung im Ka m p f g e g e n Gentrifiz ie r ung , M o d e r nis ie r ung u n d a u c h Inflation h e iß t G a st h a u s Ani c h .

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ass das Gasthaus Anich mit seiner Holzvertäfelung, dem alten knarrenden Holzboden, der sehr einfachen Tischbedeckung in verblasstem Gelb und Grün und der etwas zu kitschig geratenen Weihnachtsdeko ein wenig wie aus der Zeit gefallen wirkt, stört nicht weiter. Es handelt sich um gutbürgerliche Küche, unkompliziert und einfach. Es kann also wie in unserem Fall passieren, dass die Hauptspeise serviert wird, während man noch mit der Vorspeise beschäftigt ist. Mittags gibt es zur Vorspeise die Wahl zwischen fünf verschiedenen Suppen und einem gemischten Salat (zwischen 6 und 8,50 Euro) und neun verschiedenen Hauptspeisen (zwischen 13,50 und 19 Euro) – zwei davon vegetarisch. Es gibt auch ein Dessert: Apfelstrudel um 7,50 Euro.

ansprechend. Das Schnitzel vom Schwein ist ebenso gut, der dazugehörige Kartoffelsalat ist hausgemacht, was man an den etwas zu großen Zwiebelstücken merkt – no offence. Beim Schweinsbraten sind sowohl das Fleisch als auch das Sauerkraut ausgezeichnet. Der Knödel ist etwas zu hart geraten, die Sauce zu stark gebunden und überwürzt. Das Anich ist nach wie vor ein solides Gasthaus mit gewissem Charme und einem vor allem mittlerweile sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Einfach und unkomplizier t geht es im Gasthaus Anich auch auf den Tellern zu.

© 6020ARCHIV

SOLIDE, CHARMANT UND VERGLEICHSWEISE GÜNSTIG. Tatsächlich ist kulinarisch alles mehr als solide: Bei der Leberknödelsuppe ist der Leberknödel sehr gut und overruled die etwas nach Maggi schmeckende Suppe. Der gemischte Salat ist

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Neochef Udo Herrmann, Souschef Benjamin Brkic und Restaurantleiter Marlon Hallmann hauchen dem Oniriq neues Leben ein.

HAUBENZAUBERER D er Gau l t &M i l l a u h at d ie b e s t en Restaurant s I nns b r uc k s g e k ür t .

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© SCHMÜCKKING

uch heuer führt das Oniriq die Liste der besten Restaurants in Innsbruck an. Das einzige Vier-Hauben-Lokal musste im Frühjahr den Weggang des Oniriq-Gründers Christoph Bickel verkraften. Dieser irrt seitdem recht orientierungslos durch die Tiroler Gastronomielandschaft. Erst schien es, als würde er in Innsbruck eine neue Küchenheimat finden, kurz vor Unterschrift entschied sich Bickel aber anders und heuerte beim Weererwirt an, der im November neu eröffnete. Auch hier ein ähnliches Muster: Bickel war bei der Eröffnungsparty schon wieder weg. Wo er als Nächstes

aufschlagen wird, weiß vermutlich nicht einmal er selbst. Bickels ehemaliger Souschef Udo Herrmann ist jetzt jedenfalls der neue Oniriq-Capo. Unterstützt wird er dabei vom neuen Souschef Benjamin Brkic und Restaurantleiter Marlon Hallmann, der den wenigen Lou-Besuchern bekannt vorkommen dürfte. Ob die vier Hauben gerechtfertigt sind oder doch ein Erbe der Bickel-Ära darstellen, entscheidet man am besten selbst. Das neue Oniriq hat Mittwoch bis Samstag Abend geöffnet, sieben Gänge gibt’s für 189 Euro, drei für 89 Euro (nur Mittwoch und Donnerstag), empfehlenswert jedenfalls die neue alkoholfreie Getränkebegleitung für 39 (drei Drinks) bis 94 (sieben Drinks) Euro. Drei-Hauben-Lokale gibt es in Innsbruck nicht und deshalb teilen sich drei Zwei-Häuber die nächsten Plätze. Das Sitzwohl und das Gaia konnten sich schon letztes Jahr über zwei verdiente Hauben freuen, neu im Programm das L’Arc in Wilten, das auch in den erlauchten Club der ZweiHauben-Restaurants Einlass gefunden hat. Gratulation!

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12. 01. 24 mariatheresia

Das große mariatheresia Eröffnungsfestival 12.–22.01.24 Freu dich auf ein 10-tägiges Festival voller Überraschungen – von Konzerten über Comedyshows bis hin zu DJ-Sets, und das alles bei freiem Eintritt!

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Sichere dir jetzt dein Ticket für unsere strenglimitierte Silvesterfeier! Die einmalige Chance, unsere neue Location vor allen anderen zu erleben – ein Highlight, das du nicht verpassen solltest!

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e g i r p s u n k u d Oh ld für Kekse aus der KondiGe in ke d un en ck Ba m zu Keine Zeit nachtsgebäck nur der eih W s ße sü f au st Lu i be t torei? Da bleib erei am Weg in die Arbeit ck Bä r zu er od kt ar rm pe Gang in den Su variationen getestet. ks Ke n ste rte we eis pr e di t oder Uni. 6020 ha

Ruetz Keksmischung Preis: 7,90 € (130 g) Kilopreis: 60,77 € Punkte: Trotz der besten Vanillekipferl und der mit zehn Sorten größten Vielfalt im Test reichte es nicht zum Sieg: Die Ruetz-Kekse sind, abgesehen von den mürben Kipferln, allesamt etwas hart und die Marmelade fest genug, um die Zähne zusammenzukleistern.

Spar PatisserieKekse Preis: 6,99 € (250 g) Kilopreis: 27,96 € Punkte: Passabel: Die Kekse sind durchgehend mürb und angenehm im Mund, schmecken aber vereinzelt etwas künstlich. 52


Therese Mölk Kekse (MPreis)

Obwohl einzelne Kekse etwas trocken sind, schaffen die Therese-Mölk-Kekse dank des durchgehend guten Geschmacks, der hübschen Optik und der praktischen, leicht öffenbaren Verpackung den Sieg.

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Preis: 4,90 € (263 g) Kilopreis: 18,63 € Punkte:

Gaber Weihnachts Tee­ gebäck (Billa Plus) Preis: 5,99 € (250 g) Kilopreis: 23,96 € Punkte:

Monarc Keksmischung (Hofer)

Der praktische Teller ist leider das Beste an dieser Mischung. Die Kekse schmecken so fad, wie sie aussehen – und noch dazu alle gleich. Das kann nicht mal die Schokoglasur retten.

Preis: 19,99 € (1.000 g) Punkte: Hier gibt es viel Keks für vergleichsweise wenig Geld, geschmacklich muss man aber hart im Nehmen sein: Staubtrocken mit einer leichten Note von billigem Proteinpulver und Waschmittel beschreibt dieses Verbrechen gegen Weihnachtskekse am besten.

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SERIE

Ein Gratin für alle Fälle

Das klassische Gratin Dauphinois wurde zu einem Alltagsessen umgewandelt, das man in vielen Variationen zubereiten kann – von uns kommt ein Beispiel mit Äpfeln. von Flo Seidl


MUNDA RT

Äpfel Besonders die Kombination von süß-sauren Äpfeln und mildnussig-erdigen Erdäpfeln macht den französischen Klassiker Gratin zu einem köstlichen Herbstgericht. Der Apfel dürfte ursprünglich aus Kasachstan stammen und wurde mithilfe von Mammuts, Nashörnern und Pferden in die Welt getragen. Mittlerweile gibt es an die 15.000 Sorten mit unterschiedlichsten Geschmäckern. Äpfel sind reich an Vitaminen, enthalten aber auch zusätzlich sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Polyphenole. Die in Äpfeln enthaltenen Pektine binden zudem Cholesterin und fördern die Verdauung.

Gratin Dauphinois

6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE

Zutaten:

Zubereitung:

750 g festkochende Erdäpfel 2–3 Äpfel 1 Lauchstange ¼ l Schlagrahm 1 Camembert etwas Butter Pfeffer Salz Muskatnuss Rosmarinzweig

Erdäpfel schälen und in Scheiben schneiden. Äpfel in Scheiben schneiden. Eine feuerfeste Kasserolle mit Butter einfetten und Erdäpfel- und Apfelscheiben abwechselnd darin schichten. Den Lauch halbieren, in feine Halbringe schneiden, in etwas Butter weich dünsten und über die Erdäpfel-ApfelScheiben geben. Mit Pfeffer, Salz, ein paar Rosmarinnadeln und Muskatnuss kräftig würzen. Backrohr auf 180 °C vorheizen. Camembert in Scheiben schneiden, über die Erdäpfel-Apfel-Scheiben geben, mit Schlagrahm übergießen und im Backrohr etwa eine Stunde goldbraun backen.

IM WERT VON 50 EURO

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 31. Dezember 2023 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

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PROGRAMM Dezember 2023

Workshop

11. Dezember 18 Uhr

Von Hand „Gießen genießen“ in der Bäckerei Noch auf der Suche nach hübschen Geschenken? Beim Papelier-Workshop wird mit dem umweltfreundlichen Gießmaterial Jesmonite ein Tablett im Terrazzo- oder Marmor-Look gestaltet.

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@sechzigzwanzig

Ausstellung

bis 13. Dezember Kein Raum für Gewalt „Die rote Linie“ im Landhaus 2 Im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen thematisiert der Verein Frauen* gegen Vergewaltigung mit der Ausstellung „Die rote Linie“, die nach mehreren Stationen in Vorarlberg erstmals in Tirol zu sehen ist, sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen.

ÜBRIGENS: Das 6020 Stadt­ magazin ist jetzt als @sechzigzwanzig auf Instagram unterwegs, um auch zwischen den Ausgaben Veranstaltungen, News und mehr zu liefern. Noch kein:e Follower:in? Dann bitte hier lang:

Performance, Zirkus

8. bis 11. Dezember Zirkus, aber anders „Contemporary Circus Visions #A“ im BRUX

© ANASTASIIA ERMOLEIVA, PAPELIER

„Die Tiroler Artistin und Choreografin Verena Schneider und ihre Partnerin Charlotte Le May aus Kanada zeigen zeitgenössischen Zirkus als interdisziplinäres Kunstfeld: Neben Performances des Stücks „alter“ stehen eine Videoausstellung, Publikumsgespräche und Workshops am Programm.

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Ausstellung

Ab 16. Dezember Verwandlung Pia Fries: „tausend : einerlei“ in der alten Feuerwehrhalle Seefeld Der Verein KiS – Kunst in Seefeld zeigt die Collagen-Serie „tausend : einerlei“ der international renommierten Künstlerin Pia Fries, die auf Basis eines Bilderbuches über die chinesische Bambuspapierherstellung aus dem 18. Jahrhundert entstand.

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DIE PERFEKTE

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TIROLER LANDESTHEATER

Sunset Boulevard

Literatur

13. Dezember 19 Uhr

Ungelöste Konflikte Maja Haderlap: Nachtfrauen im Literaturhaus am Inn In ihrem neuen Roman Nachtfrauen (Suhrkamp 2023) erzählt die mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnete Kärntner Autorin über die Entfremdung und Wiederannäherung von drei Frauen unterschiedlicher Generationen, ihren Verstrickungen und internalisierten Leitbildern.

Ausstellung

bis 23. Feber Erinnerungen Die Ausstellung zeigt vor und nach der russischen Invasion entstandene Kunstwerke des Kollektivs FreeFilmers Mariupol. Videoperformances, Experimentalfilme, Gemälde und Zeichnungen erinnern an im Krieg ausgelöschte Orte und Infrastrukturen und reflektieren die komplexen Prozesse, die sich heute in der vom Krieg zerrütteten Ukraine abspielen.

© HEIKESTEINWEG, MARIA PRONINA, 05 74 ENTERTAINMENT/XYZ FILMS, PIA FRIES

Freefilmers Mariupol im Kunstraum

MUSICAL VON ANDREW LLOYD WEBBER

Premiere 16.12.23 GROSSES HAUS

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PROGRAMM

Ausstellung

ab 1. Dezember Stimmiges Erlebnis „Schau mal wer da spricht“ im Audioversum

Literatur

In der neuen Sonderausstellung im Audioversum dreht sich alles um das Thema Stimme, von der Biologie der menschlichen Stimme bis hin zur Erzeugung künstlicher Stimmen. Gezeigt werden unter anderem auch die Arbeit von Synchronsprecher:innen und die Gesichter bekannter Stimmen.

11. Dezember 19.30 Uhr

Buchgespräche 3. Literarisches HausQuartett in der Wagner’schen Zwei Bücher, zwei Gäste, zwei Moderator:innen und Livemusik: Das ist das Rezept des Literarischen HausQuartebts in der Wagner’schen. Dieses Mal sprechen die Intendantin des Landestheaters Irene Girkinger und der Autor Antonio Fian über „Die Gemochten“ von Lydia Mischkulnig und „Eigentum“ von Wolf Haas.

Konzert

16. Dezember 20.30 Uhr

AUSTROFRED & KURT RAZELLI

Vermischtes Doppel Austrofred & Kurt Razelli im Stromboli Gipfeltreffen der Charakterköpfe: Der für seine Mash-ups aus politischen Sagern und Hip-Hop-Beats bekannte Kurt Razelli macht gemeinsame Sache mit dem für seine Mash-ups aus Queen-Hits und Austropop-Texten bekannten Austrofred.

20.30 UHR SA 16. 12. 23 © INGO PERTRAMER, FRAUENMUSEUM HITTISAU, AUDIOVERSUM/RUPERT ASANGER, FRANZ OSS

KULTURLABOR STROMBOLI / HALL STROMBOLI.AT

Alle willkommen bei freiem Eintritt im Literaturhaus am Inn www.literaturhaus-am-inn.at 60


Ausstellung

bis 20. Dezember Im Kreis Ausstellung Kreislaufkultur – 10xR Design im WEI SRAUM Die 10R der Kreislaufwirtschaftsstrategie des Bundesministeriums für Klimaschutz beschrieben, wie lineares Wirtschaften in ein Denken in Kreisläufen transformiert werden kann. Design spielt dabei eine tragende Rolle, wie die vom IDRV Institute of Design Research Vienna konzipierte Ausstellung zeigt.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS

ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

08.12.2023 SEILER & SPEER

OLYMPIAHALLE Herr Seiler und Herr Speer rufen 2023 wieder nach ihrer Band und Crew, um erneut die Bühnen in Österreich zu erobern. Mit dabei haben sie dann selbstverständlich nicht nur all ihre Hits, allen voran „Hödn“, „Ham kummst“, „Principessa“ oder „Soits leben“, sondern auch ihre brandneue Single „Waun da Wind geht“.

15.–17.12.2023 12.–14.01.2024 WELTCUP BOB HOLIDAY & SKELETON ON ICE OLYMPIA EISKANAL Die Weltelite des Kufensports macht beim BMW IBSF Bob & Skeleton Weltcup 2023 in Innsbruck Station! Einmal mehr ist der traditionsreiche Olympia Eiskanal von Innsbruck-Igls Austragungsort des Wintersportspektakels. Es werden spannende Rennen erwartet, bei denen sich zeigt, wer die stärksten Nerven hat und aufs Podest fährt.

OLYMPIAHALLE Weltklasse auf und hinter dem Eis! HOLIDAY ON ICE mit der neuen EisShow A NEW DAY Live-Entertainment der absoluten Spitzenklasse nach Innsbruck. A NEW DAY ist die bisher technisch und künstlerisch aufwendigste Produktion von HOLIDAY ON ICE und zeigt Eiskunstlauf und Artistik auf höchstem Niveau.

ALLE EVENTS


B E R G - U N D N AT U R F OTO G R A F I E AUF HÖCHSTEM NIVEAU

Design, Markt

9. & 10. Dezember Handliches Gejubel Kunst- & Designmarkt in der Bäckerei

Heinz Zak Tirol – Magie der Berge

Der Kunst- & Designmarkt in der Bäckerei lädt zum Anschauen, Angreifen, Zuschlagen und Feiern: Neben kreativen handgefertigten Geschenk­ideen gibt es Musik, Verpflegung, Workshops und eine Ausstellung.

Der bekannte Fotograf Heinz Zak zeigt unveröffentlichte Berg- und Naturfotografien vom Land der Berge. 256 Seiten | € 48.–

TYROLIA BUCH ∙ PAPIER INNSBRUCK Maria-Theresien-Straße 15

WILHELMGREILSTRASSE 23 6020 INNSBRUCK DI  SO 10 BIS 18 UHR

Ausstellung

www.audioversum.at

bis 31. Jänner

01 / 12 / 23

Offene Baustelle

Was kann, darf, soll Museum? Dieser Frage widmet sich das Ferdinandeum in einem zweimonatigen, kostenlosen Festival mit rund 80 Veranstaltungen von Kunsterlebnissen bis hin zu einem Flohmarkt, Diskussionsrunden und Workshops. Die Künstlerin Anna Scalfi Eighenter inszeniert das Ferdinandeum parallel als Baustelle – und gleichzeitig als gesellschaftlichen Spielplatz und Ort des Aufbruchs.

ANDI KNOLL FÜR AUDIOVERSUM

EINE AUSSTELLUNG ÜBER STIMME & SPRECHEN

„Forum Museum: Festival zum Aufbruch“ im Ferdinandeum

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FORUM MUSEUM

Ausstellung

FESTIVAL ZUM AUFBRUCH

bis 20. Jänner Schnappschüsse Vigan Nimani: „Unfixed Place, Ambiguous Time“ im Kunstpavillon Mit Fotografien, Gemälden, Zeichnungen und Klangwerken dokumentiert der Künstler Vigan Nimani, wie die Architektur der Moderne aus dem Kosovo verschwindet, um die kulturelle Erinnerung in Umlauf zu bringen.

Konzert

15. Dezember

Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger: „Sad Songs to Cry To – Ein Weihnachtssingen“ im Treibhaus Es muss nicht immer alles fröhlich sein in der Vorweihnachtszeit: Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger widmen sich mit einer musikalischen Mischung vom Kunstlied der 1930er bis hin zu Jazzklassikern und Rockballaden der 1980er lieber der Sehnsucht, Traurigkeit und Melancholie. 63

Illustrationen: Amber Catford

Besinnlich

© ELA BIALKOWSKA OKNO STUDIO, SIMONE HÖLLBACHER, MANI FROH, DANIEL JAROSCH

20.30 Uhr

23.11.23 – 31.1.24 FERDINANDEUM TIROLER-L A NDESMUSEEN. AT


NORDKETTE GENUSSZEIT

Festival

8. & 9. Dezember

Dem Alltag entfliehen und über den Dächern der Stadt die persönliche Auszeit genießen.

Punk-Tauben Pigeon Fest 2.0 in der p.m.k

PANORAMA CHRISTKINDLMARKT HUNGERBURG

NORDKETTE WEIHNACHTSFEUER 2. – 23. Dezember, jeden Sa + So TICKETS.NORDKETTE.COM

Grafik: Emanuel Tomasini, Foto: www.guentheregger.at

24. November – 6. Jänner

The Pigeon Boys und Monster Zero Records lassen zwei Tage lang den Punkrock hochleben. Auf der Bühne stehen unter anderem Must Be Wrong, Fancy Frenetix, Stockkampf und 7 Years Bad Luck.

Film

18. Dezember 19 Uhr

SCHUH STAUDINGER

Bloody Christmas SLASH X-MAS x DIAMETRALE 2023 in der p.m.k

Orthopädie

Das Wiener SLASH Filmfestival gastiert zum zweiten Mal mit seiner Weihnachts-Ausgabe in Innsbruck. Im Gepäck: Den lustig-gruselige norwegische Weihnachts-Slasher „There’s Something in the Barn von Magnus Martens.

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Konzert

1. Jänner 17 Uhr

Frohes Neues Neujahrskonzert 2024 im Saal Tirol Das Symphonieorchester des Tiroler Landestheaters stimmt mit einer hoffnungsfrohen, glamourösen Mischung aus Klassik, Musical, Operette und Pop auf das neue Jahr ein. Mit auf der Bühne sind die Musicalikone Maya Hakvoort und ihr Gesangspartner Erwin Belakowitsch.

Theater

21. Dezember 11 Uhr

Fantastischer Ausbruch „Das Neinhorn“ in den Kammerspielen Im für ein junges Theaterpublikum ab fünf Jahren entwickelten, auf dem Bestseller von Marc-Uwe Kling basierenden Stück bricht das bockige, junge Neinhorn aus dem Traumland aus und geht auf Reisen – und lernt, dass auch Ja-Sagen manchmal nicht schadet.

Ausstellung

bis 14. Jänner Inszenierte Irritation

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„Affektproband“ im Volkskunstmuseum Groteske Körper in traditionellen Holzstuben: Mit seinen inmitten der historischen Stuben des Volkskunstmuseums platzierten Plastiken aus Gips, Bronze und Textil durchbricht der Künstler Markus Wörgetter die vermeintlich behagliche Atmosphäre und enttarnt die Räume als inszenierte Kulisse. 65


„I MACH’S WEGEN DER HETZ, NICHT WEGEN DER GAGE.“ Herbert Beiler

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Herbert ist viele Schattenheld aus Leidenschaft: Seit mehr als 20 Jahren huscht Herbert Beiler nun schon als Komparse durch unzählige TV- und Filmproduktionen. Egal ob als Arzt, Pfarrer oder Psychopath in Frauenkleidern. Dass er dabei nicht viel zu sagen hat, ist dem Fremddarsteller nur recht. Text

Christiane Fasching, Fotos

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rüher saß Herbert Beiler von Montag bis Freitag in banktauglichem Zwirn am Schalter der Tiroler Sparkasse im Herzen von Innsbruck und erledigte monoton die monetären Anliegen seiner Kundschaft. 33 Jahre lang sah ein Tag also relativ ähnlich aus wie der nächste – bis zur Pension, die der heute 73-jährige Axamer vor rund 20 Jahren angetreten hat. Verteufeln will Herr Beiler, der viel lieber Herbert genannt werden will, seinen Brotjob von einst übrigens nicht. „Wir haben eh immer ein mords Theater ghabt“, meint er im Flüsterton. Am Nebentisch – verborgen von einer Säule – hat er nämlich einen alten Kollegen erspäht, der jetzt ja nicht unbedingt alles mitkriegen muss, was der Bartträger im Unruhestand so von seinem neuen, leidlich spannenderen Leben erzählt.

Gerhard Berger

noch markante Gesichter gesucht wurden, klopfte man auch bei den Schützen in Grinzens an. Schließlich mangelte es der aufwendigen Historienverfilmung noch an vollbärtiger Komparserie, der man die Gesichtsbehaarung aus Authentizitätsgründen partout nicht aufkleben wollte. Dem Herbert, seines Zeichens Grinzener Schütze, kam das gelegen. „Zu mir hat wer gsagt: Wenn einen Bart hasch, muasch koa Casting machen“, erinnert er sich. So kam’s dann auch. Und schon kurze Zeit später wetzte Herbert mit echtem Vollbart und echt aussehender 1809er-Panier durch die von Kameras gesäumte Altstadt und folgte nicht nur dem filmischen Freiheitskämpfer, sondern auch allen erdenklichen Regieanweisungen. „Des war bärig“, blickt Herbert zurück und gleichzeitig auf die Fotogalerie seines Handys. Bilder von seinem ersten Dreh hat er zwar keine mehr, aber der Hofer-Schinken war ja nur der Anfang der Beiler’schen Komparsenkarriere, die tatsächlich ziemlich ansehnlich ist. An wie vielen Produktionen er bislang mitgewirkt hat, weiß der Schattenheld selbst nicht mehr so genau. Aber wer pro Jahr durchschnittlich 40 Drehtage absolviert, kriegt in mehr als zwei Jahrzehnten Komparserie schon einiges an Screenzeit zusammen.

VOLLBART STATT CASTING. Alles klar: Herbert hat ein Auge fürs Detail und für das, was im Hintergrund passiert. Kein Wunder – ebendort ist er ja seit mehr als zwei Jahrzehnten aktiv. Just in der Zeit, in der der zweifache Vater und vierfache Opa in die Pension glitt, wurde in Innsbruck und Umgebung nämlich Xaver Schwarzenbergers Regiewerk „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ gedreht. Und weil für die Gefolgschaft des von Tobias Moretti verkörperten Sandwirts

ZERRISSENE STRUMPFHOSEN. Zu seinen Drehjobs kommt Herbert längst auf professionellem Weg. Gleich bei vier 67


Agenturen steht er in der Kartei: Jobangebote trudeln deshalb nicht nur aus Innsbruck, sondern auch aus Dornbirn, Wien und München ein. Fad wird ihm also nicht. Denn egal ob als Arzt, Notar, Reporter, Bergretter, Undercover-Cop, Golfer oder Skifahrer – Herbert ist heiß begehrt. Was auffällt: Dunkle Gestalten mangeln in seiner Filmografie. Wer so einnehmend lächelt, kann nun einfach mal keinen dubiosen Ganoven verkörpern. Wobei der Good-Guy-Experte auch offen für z’widere Zeitgenossen wäre. Oder anders gesagt: „I spiel alles.“ Gutes Stichwort. Beim Switchen durch Herberts Handy-Galerie poppt ein Foto auf, auf dem er ein tief ausgeschnittenes Kleid trägt, eine wirre DamenbobPerücke aufhat und – glatt rasiert – seine rot lackierten Fingernägel in die Kamera hält. Was ist denn da passiert? „Da hab ich den Nicholas Ofczarek gedoubelt“, verrät er stolz. Zur Erklärung: In dem 2011 erschienenen Road-Movie „Am Ende des Tages“ mimte der Burgschauspieler einen Psychopathen, der sich in einer Szene als Frau verkleidet. Und weil Herbert von der Statur her dem einstigen Jedermann am ehesten glich, wurde er in der Maske auf stattliches Mannsweib getrimmt. Zu seinen Lieblingsrollen zählt dieser Auftritt übrigens nicht. „Mit den Strumpfhosen hab ich mich echt geplagt. Ich bin da einfach nicht reingekommen. Gedreht hab ich dann mit zerrissenen Strümpfen“, erinnert sich Herbert an den Geschlechterwechsel, den er jetzt nicht unbedingt noch mal braucht. LAUTER NETTE LEUT’. Pudelwohl fühlt sich der spät berufene Komparse hingegen, wenn „Der Bergdoktor“ ruft. Mehr als 180 Drehtage hat er beim Tiroler Serien-Dauerbrenner bereits verbucht. Und das wird’s noch nicht gewesen sein. Selbst wenn für ihn zuletzt mal eine Sendepause angesagt war. „Andere müssen ja auch mal drankommen“, meint

„DIE MEISTEN SCHAUSPIELER:INNEN SIND NORMALE, NETTE LEUT’.“ Herbert Beiler

der Vielspieler, der in höchsten Tönen von Hauptdarsteller Hans Sigl schwärmt. „Das ist ein legerer Kerl“, befindet Herbert, der auch mit den wechselnden TV-Kommissaren von „Soko Kitzbühel“ immer gut ausgekommen ist. „Die meisten Schauspieler sind normale, nette Leut’. Negativ ist mir eigentlich keiner aufgefallen“, sagt Herbert, dem keine Geschichten etwaiger Starallüren zu entlocken sind. Bei „Soko Kitz“ wird’s übrigens bei seinen absolvierten 160 Drehtagen bleiben, schließlich wurde die Serie 2021 eingestellt. Alles hat einmal ein Ende. Herberts filmische Karriere offenbar nicht. Erst im April stand er eine Woche lang in Hochsölden vor der Kamera: Gedreht wurde der zweite Teil der roman68


tischen britischen Weihnachtskomödie „Your Christmas or Mine“, die im Dezember auf Amazon Prime startet. Vom britischen Hauptdarsteller Asa Butterfield, der schon als Bub mit Martin Scorsese drehte und zuletzt mit der Netflix-Produktion „Sex Education“ ein Millionenpublikum erreichte, hatte Herbert noch nie etwas gehört. Streaming-Dienste sind nämlich nicht so seine Welt. „I brauch des Zeug nicht“, meint er pragmatisch. Schaut er sich dann zumindest bei jenen Produktionen über die Schulter, die im ORF laufen? „Eigentlich nicht. Weil irgendwie ist das doch eh immer dasselbe. I schau lieber Fußball oder Skifahren“, gesteht er. DIE GAGE IST NEBENSACHE. Selbstverliebt ist Herbert also nicht. Ist’s dann die Gage, die ihn motiviert, auch bei Wind und Wetter vor der Kamera zu stehen und dabei teils endlos lange Wartezeiten auf sich zu nehmen? Er schüttelt den Kopf. „I mach’s wegen der Hetz, nicht wegen

der Gage. Man kriegt 50 bis 60 Euro pro Drehtag: Davon wirst nicht reich“, sagt er ganz offen. Weil er die meiste Zeit stumm durchs Bild huscht, muss er sich obendrein auch keinen Text merken und kann deshalb ganz entspannt am Set erscheinen und in fremde Welten ein- und im Fernsehen oder Kino wieder auftauchen. Beinahe hätte es Herbert so auch ins 007-Abenteuer „Spectre“ geschafft. Als die James-BondMaschinerie anno 2015 ihre Zelte in Sölden aufschlug, war auch Herbert vor Ort, wo man ihm 300 Euro bot, wenn er sich für einen stummen Miniauftritt eine Glatze scheren ließe. „Für 500 Euro hätt ich’s gemacht, aber dann haben sie mich eh woanders gebraucht“, erinnert er sich. Als agiler Skifahrer stieg er schließlich bei der Mittelstation in eine Gondel ein und sah Daniel Craig höchstselbst durch die Szenerie vorbeilaufen. Sich selber sah er im fertigen Film dann leider nicht. „Die Szene wurde wieder rausgeschnitten. Mir war’s wuascht. Weil dabei war ich ja trotzdem.“

Vincent Obermair & Ilvy Pernstich & Florian Stöger. Gegenseitig versichert. Seit 1821.


Perfect Match Es ist kalt, viel zu früh dunkel, vielleicht schüttet oder schneit es sogar. Rausgehen? Lieber nicht. Zu Hause unter eine Decke kuscheln und mit einem Buch alles rundherum vergessen? Großartiger Plan! Mit unseren Buchtipps kann der Winter kommen. Text: Ana Rodrigues

Du brauchst ein Buch, das dich wachrüttelt (wortwörtlich) und dir die Konsequenzen des Klimawandels aufzeigt? Aber gleichzeitig hast du neben den Uni-Büchern nicht noch Lust, ein trockenes Sachbuch zu lesen? In der Science-Fiction-Welt könntest du fündig werden. Unsere Empfehlung:

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Gewinner des Österreichischen Buchpreis 2023

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„Das Ministerium für die Zukunft“

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„Monde vor der Landung“ (Suhrkamp Verlag) von Clemens J. Setz 70

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Du interessierst dich für Verschwörungsmythen, auch wenn du nicht daran glaubst? Der Protagonist Peter Bender verbreitet in den 1920er-Jahren seinen Glauben an die HohlweltTheorie. Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Spätestens als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, wird es nicht nur für seine jüdische Frau gefährlich.


Als warme Mahlzeit kannst du dir den Hamburger gerade noch leisten, aber dir wäre es lieber, kein Fast Food zu essen? Bei der folgenden Buchempfehlung ist bestimmt ein Rezept dabei, das deinen Hunger auf vielseitige Kulinarik stillt:

Du liebst Biografien von starken Persönlichkeiten und interessierst dich für Black-Power und die Linke Bewegung in den 1970er-Jahren? Dann sollte dir Angela Y. Davis ein Begriff sein, und wenn nicht, dann ist jetzt die Gelegenheit:

„Angela Y. Davis – Eine Autobiographie“ (Kampa Verlag)

Für Jugendliche ab 14 und Verträumte bis 99 Jahren ist jetzt nach 16 Jahren die Fortsetzung der Tintenwelt-Reihe erschienen:

„Tintenwelt 4. – Die Farbe der Rache“ (Dressler Verlag) von Cornelia Funke

„Die Küche der Armen – mit 300 Rezepten aus aller Welt“ (März Verlag) von Huguette Couffignal

Du willst tief in die ukrainische Seele schauen und verstehen, warum gerade passiert, was dort passiert? Andrej Kurkow schreibt Romane und Sachbücher. In seinem „Tagebuch einer Invasion“ geht es um die Anfänge des Krieges in der Ukraine 2014 bis zum russischen Angriff. Das Buch endet mit dem 11. Juli 2022. Im April 2024 erscheint (leider) die Fortsetzung „Täglich im Krieg“.

„Tagebuch einer Invasion“

Einfach mal in einen Roman eintauchen und gar nicht mehr aufhören können zu lesen. Eine heldenhafte Frau als Protagonistin wäre außerdem auch schön? Dann darf dieses Buch nicht auf deinem Nachtkästchen fehlen:

„Eine Frage der Chemie“ (Piper Verlag) von Bonnie Garmus

(Haymon Verlag) von Andrej Kurkow

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© POLYFILM

KI NO

Wünsch ihr Glück! „Fremont“ bietet als ruhiger Film in Schwarz-Weiß gefühlvolle und alltagswitzige Einblicke in das Leben von afghanischen Flüchtlingen in den USA. Überragend gut: die Hauptdarstellerin Anaita Wali Zada. Text: Klaus Erler

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onya war Übersetzerin für die amerikanischen Streitkräfte in Kabul. Als eine von wenigen wird sie kurz vor der Machtübernahme der Taliban nach Amerika ausgeflogen und bekommt Asyl im kalifornischen Fremont. Dort lebt die junge Frau jetzt inmitten einer afghanischen Expat-Community und versucht, sich als Verfasserin von Glückskeks-Texten ein neues Leben aufzubauen.

Frau ihres Chefs genau das ist, was man in Amerika eine „Bitch“ nennt, dass ein Blind Date gründlich in die Hose geht und dass sich afghanische Männer in den USA genauso borniert verhalten können wie in Kabul. Und auch wenn sie es eigentlich gar nicht braucht: Als Zuseher:in wünscht man Donya fast schon verzweifelt Glück, ein Wunsch, der schlussendlich sogar in Erfüllung gehen könnte ...

seltene Gabe, mit minimalen Gesichtsbewegungen ganze Geschichten zu erzählen, und bevor man noch verstanden hat, was jetzt eigentlich passiert ist, läuft man schon Gefahr, sich in ihre Donya zu verlieben und mit ihr noch weiter ein Amerika entdecken zu wollen, das nur auf den ersten Blick so gar nicht entdeckenswert erscheint.

ZARTER HUMOR. HOCHGRADIG CHARMANT.

Das läuft so weit ganz gut, Donyas Chef ist ein herzensguter Mensch und auch Donyas Freunde meinen es zumeist sehr gut mit ihr. Wäre da nur nicht diese dauerhafte Schlaflosigkeit, unter der Donya leidet. In ihrer Not besucht die junge Frau einen Psychiater, der ihr zwar Schlafmittel verschreibt, sich in weiterer Folge aber nicht unbedingt als große Zierde seiner Zunft erweist. In einem liegt der Psychiater zumindest nicht falsch: Schlaflosigkeit hat oft mit Problemen zu tun. Dass seine Schlafmittel dann nicht wirken und somit zur Problemlösung nicht taugen, nimmt Donya mit der ihr eigenen hochgradig-charmanten Mischung aus Gleichgültigkeit und Selbstbestimmtheit genauso hin wie die Tatsache, dass die

Der im Iran geborene und in England lebende Regisseur Bakak Jalali will mit dem Film „die Idee überwinden, dass es so schrecklich viele Unterschiede gibt zwischen den Menschen. In einer Welt, in der so viel Wert auf Unterschiede und die Überzeichnung des Andersseins gelegt wird, ist es wichtig, nach universellen Gemeinsamkeiten zu suchen. Ob jemand eingewandert oder einheimisch ist, die Hoffnungen, Träume und Ambitionen sind sich sehr ähnlich“. Dabei liebt Jalali den zarten Humor und ironische Beobachtungen über die Absurditäten der kulturellen Anpassung. Dass sein „Fremont“ – trotz aller Traurigkeit – genau diesen Humor entwickeln kann, verdankt Jalali vor allem auch seiner afghanischen Hauptdarstellerin Anaita Wali Zada. Sie beherrscht die 72

„FREMONT“ Regie: Babak Jalali Mit: Anaita Wali Zada, Gregg Turkington, Jeremy Allen White Musik: Mahmoud Schricker USA 2023, 91 min Kinostart: 15. 12. 2023


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D I E F RAG EN 1

Insektenkollektion? Hat die der BeetleLiebhaber in der Garage?

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Bei Achsen zu finden: Depot für runde (!) Sachen?

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Spendabel als Gegenteil von „klein-langsam“

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Besteckdosiert: „Die Medizin schmeckt nicht so toll, / zum Glück gibt’s nur ’nen … …!“

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Zum Beine ausstrecken: Ohne Socken und Schuhe?

5

Sauber, wie sie den Abwasch automatisch erledigen

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So hart ist der Gebirgsweg

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Symbolisch: Boxarena für Verheiratete?

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Was der Kegler Zahl-enmäßig schieben kann, ist auch auf Marineuniformen zu finden

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Von Rechts(!)wegen zu sehen: Als King ein affenstarker Brüller

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So umgebaut kann der Alusiegelring bewilligen und zulassen

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Als solcher wird Romeo zum italienischen Flitzer

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Das Vorbild hab ich verrückt am Lido erkannt

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Die Patin steckt buchstäblich in jeder Ostgotin

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Direkt: Sie ist wohl bei ungekrümmten Strichen gefragt

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Dauer: 1 bis 2 Unterrichtseinheiten

Zielgruppe: 8. bis 13. Schulstufe sowie Berufsschulen

Themen: Bargeld & Zahlungsverkehr, Preisstabilität, Umgang mit Geld

Im kostenlosen Finanzbildungsprogramm Euro-Aktiv werden gemeinsam mit den Schüler:innen aktuelle Themen rund ums Geld erarbeitet. Bei allen Fragestellungen können die Jugendlichen ihr Wissen und ihre ­Erfahrungen­einbringen.­Die­Workshops­finden­in­der­ OeNB WEST in Innsbruck in Kombination mit einer Führung durch die Ausstellung „Das Geld“ statt. Sie können aber auch als Veranstaltung an der Schule gebucht werden. Anmeldung unter regionwest@oenb.at. Weitere Informationen unter www.eurologisch.at

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WEIHNACHTEN MIT HIPSTERGEN

SOLLTE DER ALLJÄHRLICHE WEIHNACHTSBAUM UNTERM GOLDENEN DACHL IRGENDWANN NICHT MEHR ÖKOLOGISCHEN ODER ÄSTHETISCHEN ANSPRÜCHEN GENÜGEN, BIETEN GENMANIPULATION UND HIPSTERTUM EINE REIHE AN ALTERNATIVEN, UM DIE ALTSTADT WINTERFEST ZU MACHEN.

Eine kopfstehende Ananas – das weihnachtliche Accessoire Nummer 1 in allen Altbau-WGs Wiltens, Pradls und Saggens.

Ein aufgehübschter Kaktus in rotem Topf würde Farbe, Form und Nadeln in die weihnachtliche Altstadtwelt bringen.

© shutterstock.com

Ein geschmückter Lauch würde die Motivation symbolisieren, mit der jede:r Innsbrucker:in zur Weihnachtszeit die Altstadt besucht.

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

E SSAY

DER GRÜNE DAUMEN und sein Nichtvorhandensein von Johannes F. Park

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ür den geschickten Umgang mit Pflanzen aller Art stellt uns die deutsche Sprache eine wunderbare Begrifflichkeit zur Verfügung: den grünen Daumen. Vermutlich kennen auch andere Sprachen einschlägige Wendungen. Vielleicht gibt es im Portugiesischen die Blumenseele, vielleicht heißt es auf Serbokroatisch grüner Finger. Das ändert aber nichts an der Grundproblematik. Diese lautet: Man kann Menschen, denen die entsprechende Veranlagung fehlt, nur mithilfe der Negation charakterisieren. Wer sich durchschnittlich begabt bis fürchterlich patschert anstellt oder gar eine gewisse Abneigung gegenüber der floralen Hege und Pflege aufweist, hat eben keinen grünen Daumen. Man muss sagen: Ich gehöre zu diesen Leuten. Vor vielen Jahren hat mir meine Frau eine Kaktee geschenkt. Klein von Wuchs, aber in ihrer Winzigkeit zugleich auch erhaben sollte das Pflänzchen meinen Schreibtisch zieren. Leider verkümmerte das Gewächs im Verlaufe weniger Monate. Ich sprach damals von einem Konstruktionsfehler. Auch das Wort Montags-

sukkulente dürfte gefallen sein, wenn ich mich recht erinnere. Meine Frau nahm das Ganze mit einer gewissen Skepsis zur Kenntnis, war die Wahl doch nicht ohne Grund auf ein allgemein als widerstandsfähig bekanntes Modell gefallen. Stichwort: Was kann man bei einem Kaktus schon falsch machen? Heute weiß ich es. Denn auch das Pflänzchen, das mir wenig später überantwortet wurde, verreckte jämmerlich. Eine schicksalhafte Kombination aus Unbekümmertheit in der Wasserzufuhr und fortgeschrittener Vergesslichkeit führte dazu, dass ich das Gewächs wie schon seinen Vorgänger schlichtweg viel zu oft goss. Sicherheitshalber. Heißt: Letztlich ertranken die beiden Kakteen hilflos neben Briefablage und Abreißblock. Oder anders gesagt: Ich habe diese unschuldigen Pflanzen mit meiner Liebe und Fürsorge getötet. So. Als Schlusssatz ist mir das jetzt fast zu dramatisch. Aber nur fast. Sie wollen JFP wöchentlich lesen? newsletter.jf-park.com

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