Luag a

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luag a!

DAS MAGAZIN DER

SAISONAL & REGIONAL In den Landeskrankenhäusern werden Ländle-Produkte verwendet Interview:

TIROLER MIT STARKEM RÜCKGRAT Primar Mag. Dr. Richard Bauer im Interview EXPERTENTIPP: WAS TUN GEGEN LÄSTIGES SCHWITZEN?

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Volkskrankheit Demenz Landesweite „Aktion Demenz“ erhält Auszeichnung.

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Führungspersönlichkeiten im Gespräch Seite 17 Im Interview erzählt Primar Mag. Dr. Richard Bauer was ihm am Herzen liegt: von der Wirbelsäulen­chirurgie über Kapazitätserweiter­ungen im OP-Bereich bis zum guten Risiko- und Qualitätsmanagement.

Projekt- und Redaktionsleitung: Mag. Michaela Sonderegger-Polster, E-Mail: michaela.sonderegger@khbg.at Redaktionsteam: Prok. Mag. Markus Schuler, Dr. Andrea Bachmann, Christina Scheiderbauer, Mag. Franz Streit, DGKP Erich Gantner, Primar Univ.Doz. Dr. Christian Huemer, Andreas Lauterer, BSc MA, OA Dr. Michael Rohde, Dipl.KH-Bw. Harald Maikisch, Primar Univ.-Prof. Dr. Etienne Wenzl, OA Dr. Martina Türtscher, DGKP Dieter Morscher, DGKP Michael Scheffknecht, Dipl. KH-Bw. Dietmar Hartner, Hildegard Höss, Dr. Franz Freilinger, DGKS Elke Kovatsch Text: Mag. Michaela Sonderegger-Polster, Dr. Andrea Bachmann, Mag. Christiane Mähr, Martina Nussbaumer, Monika Kühne Foto: Christina Scheiderbauer, Alexander Ess, Andreas Uher, Dietmar Mathis, iStockphoto u.a. Lektorat: Daniela Plattner, Petra Geiger.


05 Viele Wege führen nach Vorarlberg Warum sich MedizinerInnen für die Vorarlberger Landeskrankenhäuser entscheiden.

Unsere Küchen „luagen druf“ Seite 30 In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern werden saisonale und regionale Gerichte serviert.

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Brennpunkt Viele Wege führen nach Vorarlberg Editorial Aus den Häusern Gefangen in der Eifersucht Eine Abteilung macht sich auf den Weg Tiroler mit starkem Rückgrat, Interview Hilfe zur Selbsthilfe mit NADA-Akupunktur Volkskrankheit Demenz Mitarbeiter-Tipps Aus unseren Schulen Unsere Küchen „luagen druf “ Leserbeitrag: Abenteuer Geocaching Zu Gast bei Daniela Expertentipp: Was tun gegen lästiges Schwitzen? Einsatz für Ärzte ohne Grenzen Fröhliche Herrin der Wäsche Freizeitaktivitäten und Ausflüge

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luag a! wird klimaneutral gedruckt. Das Papier von luag a! ist PEFCzertifiziert, das verwendete Holz also aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Mehr dazu unter www.pefc.de Wir sind um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch bemüht. Allerdings konnte dies im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit nicht immer umgesetzt werden. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Impressum Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, Carinagasse 41, 6800 Feldkirch, www.khbg.at Konzept und Umsetzung: Zeughaus Werbeagentur GmbH, Johannitergasse 2/2, 6800 Feldkirch, www.zeughaus.com Druck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, Millennium Park 10, 6890 Lustenau, www.bulu.at Auflage: 10.000 Stück, gedruckt auf umweltfreundlichem Papier Erscheinungsweise: 2 x jährlich Titelbild: Sonja Pratzner, die neue Küchenleiterin am LKH Hohenems, fotografiert von Alexander Ess.


Brennpunkt

Große Herausforderungen Sehr geehrte Mitarbeiterinnen Wir dürfen stolz sein auf unsere Landeskrankenhäuser, und Mitarbeiter, auf das, was geleistet wurde und was geleistet wird. Jede und jeder als Teil des Gesundheitsunternehmens das Gesundheitswesen allgemein und wir als „Vorarlberger Landeskrankenhäuser“ ist gefordert und Krankenhausunternehmen stehen vor großen Heraus- aufgefordert, das Unternehmen mit Einsatz, Charme forderungen. Unter anderem der Fachkräftemangel, und Stolz zu repräsentieren. die wirtschaftlich allgemein angespannte Situation, die teilweise überrannten Ambulanzen, viele Mit Bedauern mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass nicht unbedingt krankenhauspflichtige PatientInnen Landesrat Dr. Rainer Gögele, den wir als kompetenten in unseren Spitälern und das hohe Anspruchsdenken und überlegten Partner schätzen, seine Funktion einiger PatientInnen fordern das „System niedergelegt hat. Wir wünschen ihm alles Gute für den Krankenhaus“ derzeit besonders. neuen Lebensabschnitt. Mit dem neuen Landesrat, Dr. Christian Bernhard, verbindet uns eine langjährige Die teilweise extreme Belastung für Sie als sehr kooperative Zusammenarbeit in seiner bisherigen MitarbeiterInnen, die tagtäglich mit überdurchschnitt- Funktion als Landessanitätsdirektor. Wir freuen uns lichem Einsatz diese wichtige Dienstleistung für die auf die Zusammenarbeit mit ihm und auf das gemeinAllgemeinheit erbringen, darf nicht länger anhalten. same Meistern der großen Herausforderungen. Wir arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, die Arbeitsbedingungen für alle MitarbeiterInnen kontinuierlich zu verbessern und auch die Gehaltssituation im Zuge der Gehaltsreform marktkonform zu gestalten. Gerade die Lage im Vierländereck stellt uns bei der MitarbeiterInnensuche vor spezielle Herausforderungen. Auch wenn Neueinstellungen einen wichtigen Stellenwert haben, sind uns aber gute Bedingungen für die bestehenden MitarbeiterInnen ein großes Anliegen. Über allem muss aber unser gemeinsames Anliegen stehen, das hohe medizinische und pflegerische Niveau unseres Unternehmens nach innen und nach außen zu tragen. Die Geschäftsführung Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft m.b.H.

Dir. Dr. Gerald Fleisch

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Dir. Dr. Till Hornung


Nach sechs Jahren in Niederösterreich kehrte Dr. Sascha Nassri nach Vorarlberg zurück. Mit im Gepäck: Eine Menge Erfahrung und ein Motorrad mit Charakter.

Viele Wege führen nach Vorarlberg


Die Gründe, warum sich Ärztinnen und Ärzte entscheiden, an einem der Vorarlberger Landeskrankenhäuser zu arbeiten, sind vielfältig und reichen von familiären Gründen über Karrierechancen und finanziellen Aspekten bis zur guten Atmosphäre. Während in manchen Abteilungen die Personalsituation nach wie vor angespannt ist, zeigt sich ein positiver Trend bei den Neueinstellungen.

Viele Wege führen nach Vorarlberg Alleine im ersten Quartal 2012 haben 67 Medizinerinnen und Mediziner ihre Arbeit an einem der fünf Landeskrankenhäuser begonnen. luag a! hat einige von ihnen nach den Beweggründen für den Wechsel an ein Vorarlberger Landeskrankenhaus befragt. Private Gründe Dr. Ingeborg Bohlmann kam vor 3 Jahren aus privaten Gründen von Freiburg nach Vorarlberg. Nach der Arbeit in verschiedenen Kliniken in Deutschland, der Schweiz und Vorarlberg hat sie gute Vergleichsmöglichkeiten mit ihrem derzeitigen Arbeitplatz, der Chirurgie am Landeskrankenhaus Bregenz. „Es gefällt Dr. Ingeborg Bohlmann kam aus privaten mir sehr gut hier. Ich schätze vor allem Gründen nach Vorarlberg und bereut die die angenehme Atmosphäre“, so die Entscheidung keineswegs. Chirurgin. Vom Großen zum Kleinen Dr. Pujan Kavakebi kam mit dem neuen Primar Mag. Dr. Richard Bauer an die Neurochirurgie am LKH Feldkirch. „Der gravierendste Unterschied ist die Größe. Während Innsbruck die größte Neurochirurgie Österreichs hat, ist das in Feldkirch eher ein kleines Fachgebiet“, beschreibt Dr. Kavakebi die neue Situation. Doch für ihn hat gerade das vergleichsweise kleine LKH Feldkirch überschaubaren Charme. „Hier lernt man auch Kolleg­I nnen aus anderen Abteilungen kennen“, so der Neurochirurg. „Es ist wichtig, den ÄrztInnen ein gutes Klima und gute Bedingungen zu bieten, dann kommen sie auch wieder nach Vorarlberg“, ist Dr. Kavakebi überzeugt.

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Gute Atmosphäre Die gute Atmosphäre wird auch von Turnusärztinnen und –ärzten geschätzt und spielt eine Rolle, wenn es darum geht, sich für die Facharztausbildung nach dem Turnus zu entscheiden. Für Dr. Paulina Rauch war nicht nur das Interesse am Fach, sondern auch die angenehme Turnuszeit am LKH Rankweil ein Grund für die Entscheidung, die Facharztausbildung in der Neurologie zu absolvieren. „Mir wurde schon nach kurzer Turnuszeit die Facharztausbildung angeboten“, freut sich Dr. Rauch. Eigene Praxis kein Thema Auch Dr. Bianca Rützler-Vonach hat sich nach dem Turnus für die Arbeit an einem Landeskrankenhaus entschieden und

ist jetzt Sekundarärztin für Innere Medizin am LKH Hohenems. „Die gute Aufnahme im Team hat mir den Einstieg sehr erleichtert“, betont die Allgemeinmedizinerin. Die Arbeit als niedergelassene Ärztin ist momentan für sie keine Alternative. „Die Situation ist dort im Moment sehr schwierig, denn es ist wenig attraktiv eine Praxis zu übernehmen. Hier muss sich unbedingt etwas ändern“, findet Rützler-Vonach. Gutes Arbeitsklima „Für mich war immer klar, dass ich nach Vorarlberg zurück möchte“, betont Dr. Sascha Nassri, der als Facharzt für Innere Medizin am LKH Bregenz arbeitet. Nachdem er bereits seine Turnuszeit hier absolviert hatte, ist er nach sechs Jahren im niederösterreichischen Amstetten ins Ländle zurückgekehrt. „Die Situation im Team ist gut, ebenso das Arbeitsklima“, so Nassri. Auch wenn er in Niederösterreich nicht heimisch geworden ist, vermisst er die Arbeitszeitregelung an seinem alten Arbeitsplatz. „Die vielen Überstunden beeinträchtigen schon die Lebensqualität“, erklärt der Internist und hofft auf die verstärkte Nachbesetzung von offenen Stellen. Fachliche Möglichkeiten Für Dr. Julia Rentenberger waren neben privaten Gründen vor allem die fachlichen Möglichkeiten für den Wechsel nach Vorarlberg entscheidend. „Nach


Editorial Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Leserinnen und Leser,

der Ausbildung zur Strahlentherapeutin in Innsbruck wollte ich an eine Klinik wechseln, die das ganze Fachgebiet der Radiologie anbietet“, so Rentenberger. Auch das gute Klima in der Abteilung hat die Entscheidung, nach Feldkirch zu kommen, positiv beeinflusst. „Hier steht der Teamgeist im Vordergrund“, betont die Radiologin. Weniger systematisierte Überstunden Da seine Facharztausbildung in Deutschland nicht anerkannt wurde, kam Dr. Karl Paul Vorderwinkler an das Landeskrankenhaus Feldkirch, wo er als Oberarzt in der Unfallchirurgie tätig ist. Einen Unterschied zu seinem alten Arbeitplatz sieht er bei den Überstunden. „Die Arbeitszeiten sind hier flexibler und es werden weniger systematisierte Überstunden ohne finanzielle Abgeltung verlangt“, so Vorderwinkler. Kritisch hingegen sieht er die Gehaltseinbußen, die der Wechsel von Nordbayern nach Vorarlberg mit sicht brachte. „In Kombination mit den hohen Mieten in Vorarlberg ist das schon ein Problem“, so der Unfallchirurg. Auftrag für die Zukunft „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr schon so viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen konnten“, betont KHBG-Direktor Dr. Gerald Fleisch und heißt die neuen ÄrztInnen willkommen. „Wir werden unsere Aktivitäten noch weiter verstärken, um in Österreich und im Ausland qualifiziertes und motiviertes Personal für die Landeskrankenhäuser zu finden.“ Für den KHBG-Direktor ist klar, dass das Thema Personalsuche in den nächsten Jahren wichtig bleiben wird. „Wir sehen denAuftrag nicht nur im Zuge der Gehaltsreform. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere MitarbeiterInnen auch gerne hier bleiben“, formuliert Fleisch die Vorgabe für die Zukunft.

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Dr. Julia Rentenberger: „Nach der Ausbildung zur Strahlentherapeutin in Innsbruck wollte ich an eine Klinik wechseln, die das ganze Fachgebiet der Radiologie anbietet.“

Dr. Pujan Kavakebi: „Hier lernt man auch KollegInnen aus anderen Abteilungen kennen. Es ist wichtig den ÄrztInnen ein gutes Klima und gute Bedingungen zu bieten, dann kommen sie auch wieder nach Vorarlberg.“

ganz leise haben wir in den letzten Monaten an der Neugestaltung unseres Magazins gearbeitet. Nun ist es so weit und wir dürfen Ihnen das neue „luag a!“ präsentieren – das genau den Veränderungsprozess durchgemacht hat, in dem wir alle mittendrin sind. Es ist angenehm ansprechend geworden und soll auf einer frischen und unkonventionellen Ebene den jetzigen Zeitgeist widerspiegeln, der im Großunternehmen Vorarlberger Landeskrankenhäuser herrscht. Wir müssen gemeinsam den Blick nach vorne richten, um uns in die gewünschte Richtung zu verändern. Vieles ist bereits getan, noch mehr muss getan werden. Auch luag a! wünscht sich konstruktive Kritik. Also, sagen Sie uns Ihre Meinung – wir vertragen das. Ein klein wenig stolz sind wir dennoch auf unser neues Magazin und hoffen, dass es Ihnen genauso gut gefällt wie uns.

Mag. Michaela Sonderegger-Polster Redaktionsleitung

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Aus den Häusern Neuer Primar Anästhesie und Intensiv am LKH Bregenz OA Dr. Reinhard Folie, der seit 1999 geschäftsführender Oberarzt der Anästhesie- und Intensivmedizin am LKH Feldkirch ist, wird per 1. Juli das Primariat am LKH Bregenz und LKH Hohenems übernehmen. Dr. Folie ist aktiver Notarzt und hat nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie- und IntensivmediLKH Bregenz verfügt über akadem. Lehrabteilungen

Akademische Lehrabteilungen am LKH Bregenz Am Landeskrankenhaus Bregenz wurden vor kurzem die Abteilungen Urologie, Innere Medizin sowie Kinder- und Jugendheilkunde als akademische Lehrabteilungen der Universität Innsbruck zertifiziert. Damit haben zum ersten Mal Abteilungen der Landeskrankenhäuser außerhalb des Schwerpunktkrankenhauses Feldkirch diesen Status erhalten. „Das ist eine große Auszeichnung und zugleich auch Verpflichtung für uns“, freut sich Chefarzt Primar Dr. Christian Huemer. Primar Dr. Reinhard Folie Schöner Auszug aus Containern Bereits im September letzten Jahres konnte das neue Verwaltungsgebäude des LKH Hohenems bezogen werden. Die Mitarbeiter der Verwaltung konnten aus den Containern, die als Übergangslösung dienten, endlich in das neu errichtete Gebäude einziehen. Ebenso wurden die Bauarbeiten im Eingangsbereich abgeschlossen und die Unfall- und Allgemeinchirurgischen Ambulanzen Anfang April in Betrieb genommen werden. Die Abteilung für Psychosomatische Medizin konnte den Umzug vom LKH Rankweil in das LKH Hohenems vollziehen. Im Bau befinden sich momentan die neue Tages­k linik und die Küche inklusive Speisesaal. 8

zin diverse Spezialausbildungen wie etwa die Schockraumkoordination absolviert. Er möchte die bereits qualitativ hochwertige Arbeit in der Anästhesie-IntensivNotfallmedizin, sowie der Tageschirurgie fortführen und freut sich auf die gute Zusammenarbeit mit den KollegInnen am LKH Bregenz und LKH Hohenems. „Ein großes Anliegen ist mir die Unversehrtheit und Sicherheit unserer Patienten, hierzu ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Berufsgruppen und Fachdisziplinen notwendig, sowie regelmäßige Teamtrainings am Patientensimulator zur Verbesserung der medizinisch-technischen Fähigkeiten und der Kommunikation“, so der neue Leiter OA Dr. Folie.

Primar Dr. Michael Rohde

Zurückgekehrt Mit 1. Jänner 2012 ist Dr. Michael Rohde von der Frauenklinik des Kantonsspitals St. Gallen an die Abteilung für Frauenheilkunde und Gynäkologie des LKH Bregenz zurückgekehrt. Seit 1. April 2012 hat er nun das Primariat der Abteilung übernommen und folgt damit Primar Dr. Concin, der die Abteilung 29 Jahre mit großem Erfolg geleitet hat. Dr. Rohde stand Primar Dr. Concin seit 2007 als Oberarzt zur Seite. Ein besonderes Anliegen ist es Primar Dr. Rohde, der in Bregenz überaus erfolgreichen Geburtshilfe weiterhin eine ebenso erfolgreiche Gynäkologie mit dem vollen Repertoire moderner diagnostischer und therapeutischer Methoden an die Seite zu stellen.


Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser – das Unternehmen LKH Bludenz 154 Betten

Sanat. Mehrerau 50 Betten LKH Bregenz 275 Betten LKH Hohenems 145 Betten

Zertifizierte Tageschirugie

1.608

Feierliche Eröffnung Tageschirurgie LKH Bludenz Seit Anfang des Jahres ist die neue Tages­ chirurgie am LKH Bludenz in Betrieb. Die feierliche Eröffnung folgte nur wenige Monate später und im Rahmen der Feier konnte Chefarzt Primar Dr. Matthias Scheyer und Primar Dr. Ruth Krumpholz das ISO-Zertifikat, welches von LR Dr. Rainer Gögele überreicht wurde, entgegennehmen. Das innovative Leistungsangebot der Einrichtung, welche auch seit 2008 am LKH Hohenems besteht, bringt viele Vorteile für Patientinnen und Patienten. Räumlich ist die Tages­c hirurgie im Untergeschoss des ehemaligen Rettungsheims untergebracht. Pro Woche werden derzeit an vier Tagen ungefähr 20 –25 Eingriffe durchgeführt.

Betten

LKH Rankweil 378 Betten LKH Feldkirch 606 Betten

85.000

Stationäre Patienten 1.500 restliche Bundesländer

3.500 aus dem Ausland

80.000 aus Vorarlberg

Würdigungspreis OA Doz. Dr. Christoph Säly, FA für Innere Medizin am LKH Feldkirch, erhielt kürzlich den Würdigungspreis vom Land Vorarlberg. Der Preis wurde im Rahmen des Vorarlberger Wissenschaftspreises 2012 übergeben, welcher herausragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung ehrt. Dr. Säly hat sich insbesondere auf die Forschung kardiovaskulärer Risikofaktoren spezialisiert und bereits zahlreiche Forschungsergebnisse, die international ausgezeichnet wurden, präsentiert.

ca. 500 Ärzte und Ärztinnen

3.450

ca. 1700 Pflegekräfte

33%

Mitarbeiter

67%

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Aus den Häusern

Primar Univ.-Doz. Dr. Karl Lhotta

Das Reanimations-Schulungsteam des LKH Bregenz

Kluge Köpfe

Neues Reanimations-Schulungsteam in Bregenz

Wer sub auspiciis praesidentis promo- „Reanimation“ – ein Schlagwort, das kranviert, hat in seiner gesamten Schul- und kenhausintern einen bis ins letzte DeStudienlaufbahn keine andere Note als tail geplanten und geschulten Ablauf in sehr gut erhalten. Als Lohn dafür findet Bewegung setzt. Damit in der Hektik die Promotion in solchen Fällen in An- des Notfallgeschehens ein solcher Abwesenheit des Bundespräsidenten statt lauf auch perfekt funktioniert, muss jeund die frisch gebackenen DoktorInnen des Detail geplant, jeder Handgriff einerhalten einen Ehrenring. Zu diesem er- geübt und jedes Hilfsmittel „blind“ belesenen Kreis von 10-15 Personen pro Jahr herrscht werden. Um diese Fähigkeiten zählen auch zwei Primarärzte des LKH mit allen Betroffenen erarbeiten zu könFeldkirch: Primar Univ.-Prof. Dr. Dr. Heinz nen, wurde im Herbst 2011, unter der Drexel, Leiter der Internen Abteilung und Leitung von Frau OÄ Dr. Ingrid HadererPrimar Univ.-Doz. Dr. Karl Lhotta, Leiter Matt, das Schulungsteam ergänzt und der Abteilung für Nephrologie und Dia- die Abläufe der internen und externen lyse. Zum 60-jährigen Jubiläum fand ein Schulungen für BLS (Basic Life Support) Festakt in der Aula der Wissenschaft in und ALS (Advanced Life Support) neu Wien statt. Seit 1952 haben insgesamt definiert. Das medizintechnische Herz1.042 personen sub auspiciis praesiden- stück des Schulungsteams ist ein neuer „High-Tech“- Reanimations-Dummie, an tis promoviert. welchem sämtliche Maßnahmen sehr realitätsnah geübt werden können. So können die erfahrenen Ausbildner, Patrick Drechsler und Fabian Saler von der Intensivstation des LKH Bregenz,

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sowie der in der Schulung von medizinischem Personal versierte RotkreuzAusbildner Robert Kramer, ihr praktisches Wissen und ihre langjährige Erfahrung optimal an das Krankenhauspersonal weitergeben. Neben dem Hauptaugenmerk der Schulung auf den innerklinischen Reanimationspatienten, wird auch auf Präventionsmaßnahmen bei Notfallpatienten und auf die Beachtung der ERC-Guidelines und der „MET“-Kriterien (Medical Emergency Team) besonders großen Wert gelegt.


LKH Feldkirch an BrustkrebsImpfstudie beteiligt

DGKS Veronika Klammsteiner, MPH (2. von links)

Pflegepreis DGKS Veronika Klammsteiner, MPH, vom LKH Feldkirch, erreichte beim 19. Pflegesymposium bei Austrotransplant in Graz mit ihrem Vortrag „Wenn ich nicht auf mich schaue, wer dann? – Gezielt mit den eigenen Ressourcen die Gesundheit stärken“ den ersten Platz und erhielt den Pflegepreis der Österreichischen Gesellschaft für Transplantation, Transfusion und Genetik. Kurz darauf folgte die Einladung, den Vortrag auch beim 24. International Congress of the Transplantation Society diesen Sommer in Berlin zu halten.

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Im Rahmen eines Studienprogramms der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study (ABCSG) beteiligt sich das LKH Feldkirch an der Erforschung einer neuartigen Immuntherapie zur Behandlung des Mammakarzinoms. Die Patientinnen mit primärem Mammakarzinom erhalten eine moderne präoperative Standardtherapie. Zusätzlich erhält die Hälfte der Patientinnen den Wirkstoff L-BLP25 (Stimuvax ®). Die Impfung ruft im Idealfall eine Immunantwort auf MUC1-exprimierende Tumorzellen hervor und soll nicht nur die Wirkung der neoadjuvanten Therapie verstärken, sondern auch direkt zur Hemmung des Tumorwachstums beitragen. Dieses neuartige Therapieverfahren wird in Österreich und weltweit zum ersten Mal im Rahmen einer neoadjuvanten Brustkrebsstudie angewendet. Damit könnte der langjährige Traum von einer „Brustkrebsimpfung“ greifbar werden. Insgesamt werden 20 österreichische Brustkrebszentren an dieser innovativen Untersuchung am Brustgesundheitszentrum Vorarlberg teilnehmen, das LKH Feldkirch ist eines der ersten Zentren in Österreich, das diese Möglichkeit im Rahmen der ABCSG anbietet. Mit ersten Ergebnissen wird bis Ende 2014 gerechnet.

Chefarzt Primar Dr. Mathias Scheyer

Qualitätssiegel

Das Landeskrankenhaus Bludenz hat vor kurzem von der Deutschen Herniengesellschaft das Qualitätssiegel „Zertifiziertes Hernienzentrum“ erhalten. Damit ist die Chirurgische Abteilung am LKH Bludenz eines der ersten Krankenhäuser in Österreich, das für höchste Qualität bei der Operation von sogenannten Eingeweidebrüchen (Hernien), z.B. Leisten-, Nabel-, Narben- oder Bauchwandbrüchen, ausgezeichnet wurde. Das Zertifikat wird an Kliniken und Praxen vergeben, die große fachliche Erfahrung nachweisen können, ihre Behandlungsergebnisse im Rahmen einer Qualitätssicherungsstudie offenlegen sowie weitere Auflagen erfüllen. „Wir freuen uns sehr über das Zertifikat, mit dem unsere Bemühungen um Neuer Präsident der AWA erstklassige chirurgische Versorgung unserer Patienten gewürdigt werden“, DGKP Gilbert Hämmerle, Wundmanager betont Chefarzt Primar Dr. Mathias am LKH Bregenz, ist neuer Präsident der Scheyer, Leiter der Chirurgischen AbÖsterreichischen Gesellschaft für Wund- teilung des LKH Bludenz. behandlung (AWA). Seit Bestehen der Gesellschaft ist Gilbert Hämmerle der erste Präsident, der nicht aus dem ärztlichen Bereich stammt.

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Ausbilden will gelernt sein Schulung für Praxisanleiter im LKH Rankweil

Mit den stetig steigenden

zu machen. Der Leiterin des Projekts,

Herausforderungen und den vielfäl- DPGKS OSr. Elke Kovatsch, die seit 2008, tigen Anforderungen, die der Pflege- der Entstehungsphase des Projekts, feberuf mit sich bringt, wachsen auch

derführend dabei ist, liegt die Qualität

die Ansprüche an die zukünftigen

der Praxisausbildung sehr am Herzen:

psychiatrischen Gesundheits- und „Die heutigen SchülerInnen sind die Kranken­schwestern/-pfleger.

KollegInnen von morgen. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, ihnen eine

Nur durch den großen Einsatz des gesamten Projektteams konnte das Projekt „Praxisanleitung“ am LKH Rankweil implementiert werden. Die Mitglieder des Projektteams: DPGKS OSr. Elke Kovatsch, DPGKS STL Judith Mittelberger, DPGKP Bernhard Dreier, DPGKS Michaela Walser, DPGKP Manfred Gassner, DPGKS Susanne Wechselberger MSc, DPGKP Christof Fuchs MSc (nicht auf dem Bild) Mario Wölbitsch, MSc Direktor der PGKPS Rankweil: „Mit dem von Fr. Kovatsch durchgeführten Projekt wurde die Grundlage für eine sehr gute, zukunftsträchtige Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflegeschüler gelegt. Lobenswert muss die Projektgruppe erwähnt werden, welche mit überdurchschnittlichem Engagement wesentlich zum Erfolg des Projektes beigetragen hat.“

Neben der grundlegenden theoretischen

praktische Ausbildung zu ermöglichen,

Ausbildung werden viele Lehrinhalte

die von Menschlichkeit und fachlich

anhand von Praxiseinheiten vermit- fundiertem Wissen geprägt ist.“ telt. Dabei steht den SchülerInnen aber nicht nur das Lehrpersonal zur Seite, Mario Wölbitsch, MSc sondern auch Fachpersonal (diplomier- Direktor der PGKPS Rankweil: te MitarbeiterInnen auf den Stationen), „Die Krankenhäuser benötigen theoredas während dem praktischen Teil das

tisch und praktisch sehr gut ausgebil-

Erreichen der Ausbildungsziele unter- dete Pflegepersonen, um den Anfordestützt. Da in der Ausbildung bis dato

rungen der heutigen und zukünftigen

nicht gelehrt wird, wie Lern- und Lehrin- Gesellschaft gerecht werden zu könhalte nach zeitgemäßen Methoden ver- nen. Mit dem von Fr. Kovatsch durchmittelt und angewendet werden, besit- geführten Projekt wurde die Grundlazen die für die praktische Ausbildung ge für eine sehr gute, zukunftsträchtiverantwortlichen MitarbeiterInnen

ge Ausbildung der Gesundheits- und

zwar ein hohes Erfahrungswissen, aber wenig theoretisch fachlich fundierte

Krankenpflegeschüler gelegt. Lobenswert muss die Projektgruppe erwähnt

Kenntnisse. Um den SchülerInnen eine

werden, welche mit überdurchschnitt-

qualitativ hochwertige Ausbildung an- lichem Engagement wesentlich zum bieten zu können, wurden mittels des

Erfolg des Projektes beigetragen hat.“

Projekts „Praxis­a nleitung“ klare Rahmenbedingungen für MitarbeiterInnen geschaffen, die SchülerInnen während der Praxis fachlich betreuen. Ein weiteres Projektziel war die Erstellung von

Facts

Schulungsmappen für MitarbeiterIn- Die Basisschulung „Praxisanleitung LKHR“

ist eine eigens installierte Ausbildung für alle

nen und SchülerInnen, um die Errei- Praxis­anleiter des LKH Rankweil, bestehend chung von Ausbildungszielen anhand aus 3 Modulen: verschiedenster Parameter bewerten zu können und dies auch zum Gespräch zwischen Schüler und Praxisanleiter 12

Modul 1: Kommunikation (3 Tage) Modul 2: Lernen, An­leiten und Beraten (2 Tage) Modul 3: Gesetzliche Grund­lagen (1/2 Tag)


Gefangen in der Eifersucht Was unterscheidet die krankhafte Eifersucht von der gesunden? Dieser Frage geht eine Studie nach, bei der die Brunel Universität in London mit dem LKH Rankweil kooperiert.   Man kontrolliert Anrufe und SMS, nur um sich wenig später dafür zu schämen. „In Bezug auf die Eifersucht ist das Mobiltelefon heute ein großer Fluch – für jüngere, in manchen Fällen aber auch für ältere Generationen“, weiß OA Dr. Jan Di Pauli. Der Leiter der Abteilung Psychiatrie I am LKH Rankweil unterstützte Prof. Achim Schuetzwohl (Brunel Universität) bei einer Studie zur pathologischen Eifersucht, für die er 14 Frauen und sechs Männer aus Vorarlberg rekrutieren konnte. Die genaue Analyse stand zum Redaktionsschluss noch aus, allerdings zeichneten sich vorläufige Ergebnisse ab – unter anderem eben, dass das Handy zum „Gegenstand einer Obsession“ geworden ist.

OA Dr. Jan Di Pauli: „Es ist bekannt, dass geschlechtsspezifisch unterschiedlich mit Eifersucht umgegangen wird. So haben Männer etwa mehr Angst vor sexueller, Frauen eher vor emotionaler Untreue.“

Grundlos eifersüchtig Eifersucht beginnt fast immer mit einem außergewöhnlichen Ereignis und läuft danach aus dem Ruder. Die meisten verknüpfen diesen „Urknall“ mit konkreten Bildern, die dann immer wieder auftauchen und neue Munition für die Eifersucht liefern. Interessant sind überdies zwei weitere sich abzeichnende Studienergebnisse: Erstens waren die Partner der Teilnehmer in keinem Fall aktuell tatsächlich untreu – es handelte sich also ausnahmslos um einen Verdacht. Und zweitens hielten alle, mit einer Ausnahme, die Untreue des Partners sogar für eher unwahrscheinlich.

Eifersucht beginnt fast immer mit einem auSSergewöhnlichen Ereignis und läuft danach aus dem Ruder.

Pathologische Eifersucht sei wie ein Zwang, so DI Pauli, der sich schon seit Mitte der 90er-Jahre mit der Thematik befasst. Es stelle sich aber auch die Frage, ob Dass mehr Frauen als Männer an der Studie teilnahmen, zeige Eifersucht mit einer Phobie verübrigens nicht, dass das weibgleichbar ist: „Die meisten, die liche Geschlecht eifersüchtiger etwa Angst vor Spinnen haben, ist als das männliche, betont Di wissen, dass diese unbegründet Pauli: „Es ist allerdings bekannt und auch die Studie deutet ist. Trotzdem ist die Angst da. Ebenso merken krankhaft eidarauf hin, dass geschlechtsspezifisch unterschiedlich mit fersüchtige Menschen sehr wohl, dass ihre Gefühle absurd Eifersucht umgegangen wird. So haben Männer etwa mehr sind. Doch obwohl sie einen sehr großen Leidensdruck verAngst vor sexueller, Frauen eher vor emotionaler Untreue.“ spüren, können sie nicht aus ihrer Haut.“ Und: Männer neigen zur 24-Stunden-Über­wachung sowie eindeutig zu mehr Gewalt und treiben die Partnerin regelrecht in die Enge, auch körperlich.

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Das Department für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist nun im LKH Hohenems zu Hause.

Eine Abteilung macht sich auf den Weg Ein Umzug bedeutet immer Auf- und Umbruch. Eine gewohnte Umgebung wird verlassen, ein neuer Ort will erkundet und erfahren werden – eine Herausforderung für Körper und Seele. Welche Abteilung könnte besser damit versinnbildlicht werden, als das Department für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Vier Wochen sind vergangen, seit Primar Dr. Georg Weinländer und sein kompetentes Team vom LKH Rankweil ins LKH Hohenems umgezogen sind. Neben mehr Platz sieht Primar Dr. Weinländer folgende Vorteile am neuen Standort: „Psycho­ somatische Medizin sollte immer integriert werden. Damit ist gemeint, dass Psychosomatische Medizin nicht am Ende einer Untersuchungskette steht, sondern, dass man frühzeitig psychosoziale Faktoren bei Krankheitsentstehung- und verlauf mitberücksichtigen soll. Es ergibt eine sehr gute Basis für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.“

Eine Sporttherapeutin rundet das Team ab. 14 PatientInnen können derzeit betreut werden. Ein weiterer Ausbau für sechs bis acht Betten ist bis Ende des Jahres geplant. Durch das Fördern der Autonomie sollen die PatientInnen in ihren Ressourcen, ihrem Selbstwert und in der Möglichkeit zu handeln, gestärkt werden. Dadurch werden sie in ihrer Lebensgestaltung weniger von Beziehungen beeinflusst, speziell, was Gefühle von sozialem Ausschluss, Enttäuschung und Abhängigkeiten betrifft. Anhaltende Schmerzzustände und Essstörungen sind derzeit häufige Krankheitsbilder. Laut Primar Dr. Weinländer „ist der Körperschmerz oft ein Ausdruck für einen seelischen Schmerz. Diesem liegt oftmals ein subjektives Gefühl von sozialem Ausgeschlossensein – (Familie, Ehe, Arbeitsplatz, Freundeskreis, usw.) – zugrunde. Nicht ausgesprochene und ungelöste Konflikte werden sozusagen in den Körper verschoben. Daher ist es wichtig, immer beide Seiten, Psyche (Seele) und Körper (Soma), als gleichzeitig und gleichwertig zu betrachten.“

Förderung von Autonomie Das Team des Departments für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie verbindet Schulmedizin mit Psychotherapie. Aus der Methodenvielfalt der Psychotherapie werden kreative Therapien und körperorientierte Physiotherapiemethoden mit Gesprächstherapien kombiniert. Bereichsübergreifend wird mit der Abteilung für konservative Orthopädie und der Abteilung für Innere Medizin zusammengearbeitet.

Wieder auf den Beinen „Warum hat man mir das nicht schon vor vier Jahren gesagt?“ schildert Primar Dr. Weinländer die Aussage eines 34-jährigen Mannes bei dessen Entlassung. Ganz abgesehen von den Kosten, die durch psychosomatische Erkrankungen entstehen, beklagt hier ein Patient den Verlust von vier wertvollen Jahren Lebenszeit. Der Mann konnte sich kaum bewegen und wurde mit anhaltenden Schmerzen am ganzen Körper statio-

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när aufgenommen. Vier Jahre lang war er mehrfach untersucht worden, ohne ergiebigen organischen Befund. Es war völlig unklar, woher die Schmerzen kommen. Seine Medikation wurde bis zur Steigerungsgrenze angehoben – erbrachte aber nicht die gewünschte Wirkung. Obwohl er als überaus fleißig und sehr beliebt galt, verlor er wegen anhaltender Krankenstände seinen Arbeitsplatz. Während seines Aufenthaltes befasste er sich erstmals mit der Aufarbeitung seines Lebens. Speziell mit Erlebnissen seiner Kindheit und frühen Jugend, die von Missbrauch, Vernachlässigung und sozialer Ausgrenzung geprägt waren. Im Verlauf dieser Vergangenheitsbewältigung und trotz der Medikamentenreduktion nahmen seine Beweglichkeit und die Fähigkeit, an Sportprogrammen wieder teilzunehmen, stetig zu. Diese Verbesserung bemerkte er zuerst kaum, MitpatientInnen machten ihn darauf aufmerksam. Erst nach sechs Wochen konnte er den Zusammenhang zwischen körperlicher Behinderung und seelischem Zustand erkennen und annehmen. Primar Dr. Weinländer betont, dass hier nicht der Eindruck entstehen soll, dass Menschen, die über Jahre Störungen haben, spontan geheilt werden können. Vielmehr sollen sie auf den Weg gebracht werden, um nach dem Aufenthalt die Arbeit an sich selbst fortzusetzen, um den Zusammenhang zwischen körperlichen Störungen und seelischen Auslösern zu erkennen. luag a Sommer/Herbst 12

Ausbildung: PsychotherapeutInnen Das Department für Psychosomatische Medizin hat seit Kurzem die Bewilligung erhalten, selbst PsychotherapeutInnen auszubilden. Primar Dr. Weinländer (er ist Facharzt für Innere Medizin und Psychotherapeut) hat darum angesucht, „da für Menschen, die eine Psychotherapieausbildung in Vorarlberg machen, nur wenige Praktikumsplätze zur Verfügung stehen.“ Am LKH Hohenems besteht nun die Möglichkeit, „im kleinen

Nicht ausgesprochene und ungelöste Konflikte werden in den Körper verschoben. Daher ist es wichtig, immer Psyche und Körper als gleichwertig zu betrachten. Rahmen, mit vielen PsychotherapeutInnen aus verschiedenen Disziplinen, in einem Austausch zu sein. Ein wertvoller Baustein in der Berufsausbildung.“ Laut Studien nehmen psychosomatische Beschwerden zu, für Primar Dr. Weinländer eine Notwendigkeit zu reagieren: „Wenn es gelingen könnte, die psychosoziale Seite von Erkrankungen mit zu berücksichtigen und psychosomatisches Denken in Krankenhäusern zu etablieren, dann wäre das eine sehr positive Entwicklung!“ 15


Berufsbild: Arzt- und DokumentationsassistentIn

ADA Uta Fußenegger, LKH Hohenems: „Der persönliche Kontakt zwischen PatientInnen, Angehörigen, ÄrztInnen, Pflegepersonal und Zivildienern ist für einen reibungslosen Ablauf besonders wichtig. Ich komme jeden Tag sehr gerne ins LKH Hohenems auf die Interne II.“

Wer kennt das nicht? Die Akten stapeln sich, die Termine lassen sich In Bregenz gibt es derzeit drei halbtags­ kaum noch koordinieren und die PatientInnen wollen liebevoll behandelt und angestellte ADA’s. Chefarzt Primar Dr. umsorgt werden. Alles unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach – aber der Huemer unterstreicht Vorarlbergs Vorneue Beruf der Arzt- und DokumentationsassistentIn erleichtert zumindest den reiterrolle, was das Beschäftigen von Arzt„Papierkram“. und DokumentationsassistentInnen betrifft: „Wir sind nach recht kurzer Zeit Seit Beginn dieses Jahres hat jedes Lan- nur mangelhaft transparent, ein präzises sehr zufrieden mit der Entwicklung diedeskrankenhaus in Vorarlberg Arzt- und und einfaches Funktionieren wäre nicht ses neuen Berufs und können klar bestäDokumentationsassistentInnen (ADA). gewährleistet.“ tigen, dass die gewünschte ArbeitserleichDieses Berufsbild wurde speziell zur Entterung spürbar erbracht wird.“ ADA Uta lastung der Ärzte geschaffen. Das Arbeits- Vorarlberg übernimmt Vorreiterrolle Fußenegger – Innere Medizin, LKH Hofeld erstreckt sich über drei Teil­bereiche: Wer den Beruf der Arzt- und Dokumen- henems: „Für mich ist diese Arbeitssteldas Anmelden und Weiterleiten von Be- tationsassistentIn ausüben möchte, soll- le als Arzt- und Dokumentationsassistenfunden ist eine der Kernaufgaben. Die te mit medizinischen Terminologien ver- tin wie maßgeschneidert. Mein Abschluss Terminorganisation ist ein weiterer wich- traut sein oder zum Beispiel schon als als Wirtschafts-Assistentin und die Austiger Punkt – die Untersuchungs- oder ArzthelferIn gearbeitet haben. Ganz wich- bildung zur medizinischen VerwaltungsNachsorgetermine werden mit dem Pa- tig ist eine hohe Sozialkompetenz, da mit fachkraft sind dafür eine ideale Voraustienten und dem Arzt koordiniert. Der unterschiedlichsten Menschen kommu- setzung. Wir arbeiten am offenen Empdritte immer wichtiger werdende Bereich niziert werden muss. ADA Karin Bechter fangsbereich, welcher ein wichtiger Drehist das Digitalisieren aller Krankendaten. vom LKH Bregenz: „Seit letztem Septem- und Angelpunkt für diverse Abläufe ist. Chefarzt Primar Dr. Huemer vom LKH ber arbeite ich als Arzt- und Dokumen- Ich finde, dass es für die PatientInnen Bregenz erkennt die zeitliche Problema- tationsassistentin. Ich unterstütze die und deren Angehörige sehr wichtig ist, tik: „Speziell der Bereich der Datendigi- Pädiatrie, Gynäkologie und teilweise die eine erste Anlaufstelle zu haben. Der Betalisierung kann in Zukunft nicht mehr Interne Station in Verwaltungsaufgaben. ruf als ADA verlangt ein verantwortungsvon Ärzten oder dem Pflegepersonal ab- Ich genieße die abwechslungsreiche Tä- bewusstes und selbständiges Arbeiten.“ gedeckt werden. Es könnten sich zu vie- tigkeit und freue mich, dass meine Arbeit le Fehlerquellen einschleichen. Eine ab- immer mehr anerkannt wird und zunehteilungsübergreifende Datenpflege wäre mend reibungslos abläuft.“


Tiroler mit starkem R端ckgrat Interview


Auch in der neuen Heimat Vorarlberg schlägt Richard Bauers (Freizeit-)Herz für die Berge. Wobei: Wirklich neu ist die neue Heimat für den Tiroler nicht, liegen doch hier die Wurzeln seiner Familie. Im Interview erzählt Bauer, der seit September 2011 der Neurochirurgie am LKH Feldkirch vorsteht, was ihm noch am Herzen liegt: von der Wirbelsäulenchirurgie über Kapazitätserweiterungen im OP-Bereich bis zum guten Risiko- und Qualitätsmanagement. Primar Bauer, Sie sind ein Tiroler mit Vorarlberger Wurzeln. Wie stark sind diese Wurzeln denn? Nun, meine Eltern sind gebürtige Vorarlberger. Als mein Vater dann aber nach Innsbruck ging, um zu studieren, blieb er dort – und meine Mutter mit ihm. Bei mir ist es nun eben umgekehrt: Ich bin ein Tiroler, bin dort aufgewachsen, habe in Innsbruck studiert, einige Jahre an der Universitätsklinik gearbeitet und lebe nun in Vorarlberg. Irgendwie pendelt das in unserer Familie wohl immer so hin und her. Ich war aber schon als Kind relativ oft hier und habe sogar einmal ein Jahr in Frastanz gewohnt. Und die Vorarlberger Verwandtschaft ist auch nicht gerade klein. So gesehen sind die Wurzeln doch recht stark. Und die Wurzeln der Familie Bauer liegen ja auch in der Medizin. Das stimmt. Mein Großvater war circa von 1950 bis 1970 Gemeindearzt in Frastanz und mein Vater ist ebenfalls Mediziner. Ob das jetzt eine Familiensa18

che ist, weiß ich nicht. Das hat sich halt so ergeben.

Kapazitäten im OP-Bereich zu erweitern und die Abteilung zu vergrößern.

Seit September des letzten Jahres leiten Sie die Abteilung für Neurochirurgie am LKH Feldkirch. In welchem Bereich wollen Sie denn Akzente setzen? Mein Vorgänger, Univ. Prof. Dr. Rössler, fokussierte sich, gemäß der Wiener Schule, auf Erkrankungen des Gehirns. Dies wird natürlich auch weiterhin ein Schwerpunkt bleiben, schließlich ist es die Kernkompetenz der Neurochirurgie. Ich möchte aber einen zusätz­l ichen Fokus auf die Wirbelsäulenchirurgie legen, was wohl daran liegen mag, dass Innsbruck eher wirbelsäulenlastig ist (Anm.: Bauer war zuvor stationsführender OA an der Universitätsklinik für Neurochirurgie Innsbruck). Es ist mir also ein Anliegen, die chirurgische Versorgung in diesem Bereich aus- oder vielmehr aufzubauen – von Bandscheibenvorfällen über Wirbelkanalengstellen bis hin zu spinalen Tumoren. Gleichzeitig wird es aber auch insgesamt notwendig sein, die

Sie wollen die operative Tätigkeit steigern? Durch den zusätzlichen Fokus auf die Wirbelsäulenchirurgie wird sie wohl ansteigen. Das heißt aber nicht, dass immer gleich operiert werden muss. Im Gegenteil: Gerade bei Erkrankungen der Wirbelsäule ist es sehr wichtig, dass zuerst konservativ austherapiert wird. Bringt das keine Besserung, soll eine OP in Erwägung gezogen werden. Das heißt: Zuerst soll der Physiotherapeut ran und erst dann, sofern erforderlich, der Chirurg? Die Kooperation mit Physiotherapeuten ist sicherlich wichtig und wird hier im Haus auch sehr gut gepflegt. Der erste Ansprechpartner muss aber immer der praktische Arzt sein, der eine präoperative Therapie einleitet. Natürlich gibt es bestimmte Kriterien, wie beispielsweise Lähmungen, die eine sofortige OP


Zur Person Primar Mag. Dr. Richard Bauer Geboren am 24.1.1968 in Innsbruck Facharzt für Neurochirurgie Management-Zusatzausbildungen: Magister der Gesundheitswissenschaften & Qualifizierter Klinischer Risikomanager Seit 1.9.2011 Leiter der Abteilung Neurochirurgie am LKH Feldkirch Wohnort Wohnhaft in Feldkirch und noch in Innsbruck, bis zum Abschluss der Facharztausbildung seiner Lebensgefährtin (Dermatologie)

indizieren können. Und selbstverständlich stehen wir als Neurochirurgen auch jederzeit Rat gebend zur Seite, wobei die Zusammenarbeit zwischen unserer Abteilung und den praktischen Ärzten draußen mit Sicherheit noch optimiert wer-

ist und dazu bedarf es eben oft einer Zweitmeinung. Chirurgische Eingriffe im Bereich der Wirbelsäule sind mittlerweile schon fast ein Wirtschaftsfaktor und teilweise werden OP-Indikationen zu schnell gestellt.

Sehr zum Aufblühen und zur Weiterentwicklung der Neurochirurgie haben die bildgebenden Verfahren CT und MRT beigetragen. Davor konnte man gar nicht in den Kopf hineinschauen, heute sehen wir so gut wie alles.

den kann. Dafür muss aber sicherlich Sie bezeichnen die Neurochirurgie als auch einiges an Aufklärungsarbeit ge- „Zukunftsfach“. Warum? Die Neurochirurgie ist ein modernes leistet werden. Das heißt: Die Hausärzte müssen eingebunden werden, schließlich Fach, das sich erst spät als eigene Dissind sie eine Art „erster Filter“ und spie- ziplin aus der Allgemeinchirurgie entlen vor allem auch für die PatientInnen wickelt hat. Sehr zum Aufblühen und eine ganz entscheidende Rolle. zur Weiterentwicklung haben die bildgebenden Verfahren CT und MRT beiPatientInnen sollen also eine Zweit- getragen. Davor konnte man gar nicht in den Kopf hineinschauen, heute sehen meinung einholen? Natürlich. Das ist im Sinne von auf- wir so gut wie alles. In der Folge sind geklärten PatientInnen sogar sehr wich- natürlich auch die Behandlungsmöglichtig. Gerade bei der Wirbelsäule sollte man keiten wesentlich vielseitiger geworden. sich als PatientIn erst dann auf eine OP Man denke nur an computergesteuerte einlassen, wenn es wirklich notwendig Methoden, die heute „state of the art“ sind. luag a Sommer/Herbst 12

Auch diese technischen Entwicklungen machen die Neurochirurgie zu einem spannenden Fach. Hier wird sich sicherlich noch einiges tun, wobei: CT und MRT waren schon irrsinnig revolutionäre Innovationen. Sie sind auch Magister der Gesundheitswissenschaften und Qualifizierter Klinischer Risikomanager. Wie helfen diese Zusatzausbildungen bei der täglichen Arbeit? Risikomanagement kommt eigentlich aus der Luftfahrt, wo die Piloten beispielsweise schon seit Langem mit Checklisten arbeiten und ein sehr ausgeprägtes Risikobewusstsein an den Tag legen. Seit einigen Jahren wird dieses Gedankengut vermehrt in die Medizin getragen, zum Beispiel werden vor einer OP Checklisten durchgegangen, wodurch etwa Verwechslungen vermieden werden können. Auch CIRS (Anm.: Critical Incident Reporting System), das ja in allen fünf Häusern angewendet wird, ist ein Instrument, um Risiko zu minimieren und Qualität zu erhöhen. Allerdings, und das muss in diesem Zusammenhang schon auch erwähnt werden: Wenn man gutes Risiko- und Qualitätsmanagement will, braucht das auch personelle und finanzielle Ressourcen. Und was unternimmt Primar Bauer in seiner Freizeit? Ich spiele ein bisschen Gitarre. Vor allem aber tue ich das, was man in Vorarlberg machen kann und was ein Tiroler halt so tut: Ich verbringe recht viel Zeit in den Bergen, ob beim Wandern oder Bergsteigen, auf dem Mountainbike oder den Skiern. Ich denke, eine gewisse körperliche Fitness ist für jeden Chirurgen wichtig und gerade bei der Wirbelsäulenchirurgie, wo man schon mal kräftig schrauben und bohren muss. 19


Nachlese

Pflegedirektor Michael Scheffknecht, Veranstaltungsorganisator Christan Klomfar sowie Primar Mag. Dr. Richard Bauer (von li.) und Verwaltungsdirektor Harald Maikisch (re.) mit einigen Referenten.

Sturz­prophylaxe – Gemeinsam für mehr Sicherheit Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu stürzen erheblich an – gerade in Krankenhausbereichen, die vermehrt ältere PatientInnen betreuen, muss daher für erhöhte Sicherheit gesorgt werden. Damit auch alle Landeskrankenhäuser von den gleichen vorbeugenden Maßnahmen profitieren können, wurde ein häuserüber­ greifendes Projektteam gebildet, das gemeinsame Standards und sturzminimierende Maßnahmen entwickelt. Jeder Sturz wird gemeldet – alle Häuser haben das gleiche Sturzprotokoll und können so gute Vergleiche untereinander ziehen. Mit Schulungsmaßnahmen werden die MitarbeiterInnen für das Erkennen von erhöhten Sturzrisiken sensibilisiert und es werden Möglichkeiten zur Sturz­ prävention und zur Vermeidung von Sturzfolgen aufgezeigt. Pflegedirektor Norbert Schnetzer vom LKH Rankweil: „Nach Projektstart im LKH Rankweil wussten wir, dass wir die Sturzprophylaxe nicht nur in unserem Haus brauchen, sondern dass wir das Projekt auf alle Häuser ausweiten müssen, um gemeinsam noch mehr Präventivmaßnahmen in den Landeskrankenhäusern zu entwickeln.“

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Im Westen viel Neues Unter diesem Motto fand der Frühjahrs­k ongress der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Neurochirurgische Krankenpflege Mitte April am Landeskrankenhaus Feldkirch statt. Rund 60 TeilnehmerInnen aus Österreich, der Schweiz und dem Bodenseeraum beschäftigten sich mit den aktuellsten Entwicklungen in der neurochirurgischen Pflege. „Der Kongress deckt das gesamte Spektrum der Neurochirurgie ab“, betonte Primar Mag. Dr. Richard Bauer, Vorstand der Neurochirurgie am LKH Feldkirch, beim Veranstaltungsauftakt und zeigte sich gleichzeitig vom großen Besucherinteresse beeindruckt. „Neurochirurgie ist ein kleines aber wichtiges Fach“, betonte Pflegedirektor Michael Scheffknecht in seinem Eröffnungsstatement. „Die Pflegerinnen und Pfleger leisten hervorragende Arbeit unter herausfordernden Bedingungen.“ Großes Themenspektrum Von der Tumorchirurgie über die funktionelle Neurochirurgie bis zur Schmerztherapie wurden an zwei Tagen alle wichtigen Bereiche der Neurochirurgie behandelt. Dabei wurden unter anderem Themen wie „Der Weg des Patienten in den OP“, funktionelle Neurochirurgie, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und Operationsmethoden an der Wirbelsäule angesprochen. Das Programm wurde durch Workshops, die Besichtigungen der Neurologischen Station am LKH Feldkirch sowie der Vorstellung des neuartigen fahrerlosen Transportsystems ergänzt. Professionelle Kongressorganisation Großes Lob gab es zum Veranstaltungsauftakt für Veranstaltungsorganisator Christian Klomfar und sein Team. „Ich bin stolz, dass die Vorarlberger Landeskrankenhäuser Veranstaltungsort für so professionelle Kongresse sind. Das ist auch ein Manifest dafür, dass hier alle Berufsgruppen an einem Strang ziehen“, betonte Dr. Gerald Fleisch, Direktor der Vorarlberger KrankenhausBetriebsgesellschaft.


Dr. Petra Steger-Adami, Psychiatrie I: „NADA kann im Prinzip bei jedem Menschen angewendet werden – es gibt keine eigentlichen Kontraindikationen.“

Judith Mittelberger, Pflege-Stationsleiterin und NADA-Therapeutin: „90 Prozent unserer Suchtpatienten nehmen das Behandlungsangebot an. Deren Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Sie berichten nach der Akupunktur über eine angenehme Müdigkeit, aber dennoch einen klaren Kopf. Durch die Behandlung in der Gruppe wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt sowie der Entzug erleichtert. Die NADAAkupunktur stellt eine echte Alternative zur Medikamentengabe dar.

Hilfe zur Selbsthilfe mit NADA-Akupunktur NADA (National Acupuncture Detoxification Association) ist eine Ohrakupunktur, deren Anwendung sich speziell für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen, psychiatrischen Störungen oder bei Unruhezuständen, Schlaflosigkeit sowie Leistungsdruck eignet. Die Akupuktur wirkt auf die eigenen Selbstheilungskräfte und lindert Entzugssymptome, vermindert das Suchtverlangen und kann das grundsätz­ liche Wohlbefinden regulieren.

Die PatientInnen treffen sich für die Behandlung in absolut ruhiger und entspannter Atmosphäre. Bis zu einer Stunde kann die Akupunktur dauern und wird durchgängig vom Pflege­ personal beaufsichtigt. Der Patient /die Patientin setzt sich in eine angenehme Position, desinfiziert selbst die Ohrmuschel und gibt ein Handzeichen für die Bereitschaft zum Stechen der Nadeln.

Die eigens ausgebildeten Motivation der PatientInnen DPGUK-Schwestern oder 90 Prozent unserer bildet die Basis -Pfleger zu NADA TheraSuchtpatienten nehmen das Im LKH Rankweil wird NADA zwei peutInnen des LKH RankMal wöchentlich suchtkranken weil setzen je nach PatienBehandlungsangebot an tenwunsch bis zu fünf AkuPatientInnen angeboten. Wer sich punkturpunkte je Ohr. Die konkret für diese Art der Behandlung eignet, wird in einem Gespräch mit dem Arzt entschie- Punkte betreffen Lunge, Leber, Niere, Vegetativum – Sitz des den. Vorausgesetzt wird die Motivation der einzelnen Person, sympathischen Nervensystems und den „Shen Men“-Punkt, sich von der Sucht lösen zu wollen, denn nur so wirkt die Be- der auch als „Tor des Geistes“ bezeichnet wird. Oberschweshandlung unterstützend. ter und ausgebildete NADA-Therapeutin Andrea Reinthaler: „Die Behandlung wirkt sehr entspannend und kann bis zum Einschlafen führen. Insgesamt sind die PatientInnen nach der Akupunktur weniger ängstlich, stabiler, stärker, wacher und aufmerksamer. Diese Kriterien wirken sich wiederum positiv auf die ganze Suchtbehandlung aus.“

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Aus den Häusern lager vorrätig, wird es sofort in den OPBereich gebracht, ist das Material nicht im Lager, erfolgt die Bestellung direkt beim Lieferanten. Früher waren diese Arbeiten auf die OP-Leitung, die MitarbeiterInnen des OPs und den Einkauf verteilt. Vor allem im OP ist die Erleichterung spürbar. Das Projekt wurde von Ulli Rein geleitet und umgesetzt. Sr. Ulli Rein, die zu Beginn des Projektes leitende OP-Schwester im OP Ost war, widmete sich dem Thema im Rahmen ihrer AbDas Team des Kinderwunschzentrums schlussarbeit im StationsleitungslehrErfolgreich rezertifiziert gang. Sie hat das Projekt mit Hilfe eines – wie sie sagt – „großartigen Projektteams“ Das Qualitätsmanagementsystem des nun in den Routinebetrieb übergeben. Kinderwunschzentrums am LKH Feldkirch unter der Leitung von OA Dr. Norbert Loacker, konnte sich im Rahmen der großen Überprüfung, die alle drei Jahre vollzogen wird, erfolgreich rezertifizieren. Dieses Ergebnis bestätigt das hohe Niveau, das täglich von Dr. Loacker und dem gesamten Team erbracht wird. Letztes Jahr wurde eine Patienten­f re­ quenzsteigerung von 20% erfasst und es konnte eine Erhöhung der Schwangerschaftsrate auf 42% erreicht werden. Neues, effizientes Material­ management für OP Ost und West im LKH Feldkirch Seit einem Jahr werden immer mehr Artikel im OP Ost und West wie von Zauberhand nachbestückt. Die VersorgungsassistentInnen, die gleichsam wie „Heinzelmännchen“ die Bestellung, Belieferung und das Einsortieren der Artikel übernehmen, können nun das fehlende Material mittels Barcodescannern erfassen. Die Daten zu den Materialien sind auf zweifarbigen „Kanban Kärtchen“ aufgedruckt, sodass für die VersorgungsassistentInnen auf einen Blick erkennbar ist, was geliefert werden muss und welche Artikel noch in ausreichender Menge vor Ort sind. Ist das Material im OP-Zentral22

Astrid Breuß, Vorsitzende des Zentralbetriebsrates

Zentralbetriebsratswahl: Astrid Breuß als Vorsitzende bestätigt Bei der Wahl des Zentralbetriebsrates der Vorarlberger Landeskrankenhäuser wurde kürzlich Astrid Breuß, Betriebsratsvorsitzende des Schwerpunktkrankenhauses Feldkirch, als Vorsitzende des Zentralbetriebsrates bestätigt. „Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Gesundheitsbereich und die Mitgestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze sind die Schwerpunkte unserer Arbeit für die nächsten vier Jahre“, betont Astrid Breuß.

Schwindelfrei und gut ausgerüstet

Fensterputzen mal anders Wenn die Glasfläche fast 1.900 m 2 beträgt und die Fenster insgesamt 35 Meter hoch sind, wird das Fensterputzen zur Herausforderung. Deshalb wurden die Südtürme des LKH Feldkirch kürzlich von Spezialisten aus Tirol gereinigt, die mit Kletterausrüstung und Seil für den richtigen Durchblick sorgten. Während die Vorbereitungen für jeden Klettergang mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nahmen, war das Fensterputzen weitaus schneller erledigt.


Unsere MitarbeiterInnen Einige unserer Mitarbeiterinnen und Mit­a rbeiter erbringen nebst dem täglichen Arbeits­e insatz auch noch sportliche Höchst­leistungen. luag a! berichtet über die kleinen und großen Erfolge, die das Leben bereichern. Schimeisterschaft der Landesbediensteten Im Februar fand in Faschina die Schimeisterschaft der Landesbediensteten statt. Die MitarbeiterInnen des LKH Bludenz konnten den Sieg in der Mannschaftswertung erreichen und nahmen den Wanderpokal mit in die Alpenstadt. Manfred Schultes, Ralph Klisch und Hannes Dobler konnten sich gerade noch gegen die Straßenmeisterei Bregenzerwald durchsetzen. Auch in den Einzelwertungen gab es Topplatzierungen für das LKH Bludenz. Bei den Damen konnte Andrea Fritsche die Altersklasse 1 gewinnen. Auch die Plätze drei und vier gingen mit Manuela Lerch und Magdalena Fritsche an das LKH Bludenz. In der Altersklasse 2 konnte sich Susanne Knünz auf dem ausgezeichneten dritten Rang platzieren. Bei den Herren konnte Manfred Schultes die Altersklasse 1 für sich entscheiden und in der Altersklasse 2 war mit Ralph Klisch wieder ein Bludenzer mit dem dritten Platz auf dem Podest. Hannes Dobler verfehlte den Podiumsplatz um nur 0,03 Sekunden. „Bludenz läuft“ Anfang April fand der Laufwettbewerb „Bludenz läuft“ statt, bei dem über 2.000 LäuferInnen teilnahmen und für echtes Marathonfeeling sorgten. Einige Sportler der Betriebssportgemeinschaft (BSG) des LKH Rankweil nahmen teil und konnten folgende hervorragende Ergebnisse erzielen:

Vorne dabei: Die Sportler der BSG LKH Rankweil

Ergebnisse: Halbmarathon (21,1 km) Ammer Matthias Brüstle Herbert Firmen Lauf (8,7 km) Maurer Jürgen Rick Barbara W-Allgemein Walser Caroline Güfel Lars M-Allgemein Waldner Gabi Eberl Sabrina

Zeit Platz AK GR 1:25:48 1. 14. 46 1:27:16 2. 8. 59 41:06,9 45:37,3

1. 2.

32. 5.

129 30

45:38,1 49:00,7

3. 4.

16. 90.

31 382

53:20,3 54:07,8

5. 6.

40. 23.

142 154

Der Beobachter 7 Min, 23 Sek Wer am Landeskrankenhaus Feldkirch arbeitet und regelmäßig in der Kantine Mittagessen geht, kann von Montag bis Freitag Zeuge eines sonderbaren Rituals werden. Die Damen und Herren der KHBG lassen nämlich jeden Tag offensichtlich um Punkt 12 Uhr den Bleistift fallen, um möglichst pünktlich und gemeinsam die Kantine um 12:02 Uhr aufzusuchen. Und nicht nur diese rudelhafte, beinahe lemmingartige Mittagspünklichkeitsprozedur fällt auf: Nach empirisch erfassten 7 Min und 23 Sekunden Essenseinnahmezeit stehen die KHBG-Damen und -Herren wieder ruckartig auf und verlassen beinahe fluchtartig den Speisesaal. Noch nicht eruiert werden konnte, ob die KHBG-Mannschaft derart straffe Mittagspausen einlegt, weil sie soviel zu arbeiten hat oder weil der anschließende gemeinsame, dem Vernehmen nach oft lustige Mittagskaffeeklatsch, winkt.

AK = Altersklasse, GR = Gesamt-Rang

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Statistisch gesehen erkrankt jede(r) Vierte ab dem 85. Lebensjahr an Demenz

Volkskrankheit Demenz Landesweite „Aktion Demenz“ erhält EFID Award. Der Begriff Demenz stammt vom lateinischen Wort „Dementia“ und bedeutet soviel wie „ohne Geist“. Das eigentliche Krankheitsbild beschreibt, dass geistige Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren und das Verknüpfen von Denkinhalten zunehmend nachlassen. Man unterscheidet zwischen drei Formen von Demenz: Die häufigste und wohl bekannteste Form ist Alzheimer, die sich durch ein Zugrundegehen von Nervenzellen erklären lässt. Zweithäufigster Auslöser ist die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn 24

geistige Funktionen beeinträchtigt. Die sekundäre Demenz wird durch keine hirnorganische Grunderkrankung ausgelöst, sondern, unter anderem zum Beispiel durch Stoffwechselerkrankungen oder Infektionskrankheiten. Landesweite „Aktion Demenz“ Die Aktion Demenz ist eine landesweite Initiative, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf dieses Thema zu lenken. Mit Primar Albert Lingg und Pflegedirektor Norbert Schnetzer, Projektleiter der Aktion Demenz und Präsident des Trägervereins connexia, ist der gerontopsychiatrische Schwerpunkt des LKH Rankweil in der Lenkungsgruppe vertreten. Prim Lingg: „Das LKH Rankweil führt die einzige gerontopsychia-


Landesweite „Aktion Demenz“ erhält EFID Award.

trische Abteilung landesweit.“ „Als zentrale Aufgabe sehen wir die Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz. Mit der Aktion Demenz wollen wir aufklären und die Integration sowie das Verständnis für demenzerkrank-

Mehr Infos erhalten Sie unter: www.aktion-demenz.at

Mit Hilfe der Lenkungsgruppe werden verschiedene Schwerpunkte unterstützt, so zum Beispiel die Aktion „Demenzfreundliche Gemeinden und Regionen“, „Ethik und Demenz“ oder „Kunst und Kultur von und für Menschen mit Demenz“.

Die Aktion Demenz nimmt die Interessen von Betroffenen wahr und verleiht ihnen eine „Stimme“.

te Personen verbessern. Besonders stolz sind wir über die Auszeichnung der EFID (European Foundations’ Initiative on Dementia). Die Aktion wurde für den „Living well with Dementia in the Community“- Award ausgezeichnet und im Jänner von Prinzessin Mathilde von Belgien in Brüssel überreicht. Für uns bedeutet die Auszeichnung eine große Anerkennung unserer Bemühungen für die Aktion Demenz“, freut sich Norbert Schnetzer.

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Zwei Drittel der Vorarlberger Bevölkerung kann sich heute schon in der eigenen Gemeinde oder Region über Aktivitäten oder Hilfestellungen informieren. Schnetzer: „Die Aktionsgemeinden bieten unter anderem Fortbildungen für Personen, die durch ihren Beruf mit demenziell veränderten Menschen zu tun haben, zum Beispiel für Bankangestellte, Busfahrer oder auch Einzelhandelsangestellte.“ Die Aktion Demenz nimmt die Interessen von Betroffenen wahr und verleiht ihnen eine „Stimme“.

Pflegedienstleiter am LKHR und Projekt­leiter der Aktion Demenz, Norbert Schnetzer: „Die künftige demographische Entwicklung stellt eine große Herausforderung dar. Die Zahl der Demenzerkrankungen wird deutlich zu­nehmen, was wiederum die Strukturen unserer Landeskrankenhäuser in vielen Bereichen zu einer Anpassung zwingen wird.“

Chefarzt Primar Dr. Albert Lingg: „Längst ist klar, dass die Versorgung an Demenz erkrankter Menschen nicht nur an Profis und Einrichtungen delegiert, sondern nur auf breiter Basis bewältigt werden kann.“

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Landeskranken­häuser sind Mitglied im ersten Energieeffizienz Netzwerk in Vorarlberg

Energieautonomie und Nachhaltigkeit wird in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern groß geschrieben. Gemeinsam mit elf weiteren Unternehmen werden nun im Rahmen des ersten Energieeffizienz Netzwerks in Vorarlberg in den nächsten drei Jahren Erfahrungen ausgetauscht und weitere Energiesparpotenziale aufgedeckt. Basierend auf Erfahrungen aus der Schweiz und Deutschland werden Experten in den teilnehmenden Unternehmen gemeinsam mit den MitarbeiterInnen Potenziale zum Energiesparen aufdecken und Maßnahmen umsetzen. Solaranlagen für LKH Feldkirch und LKH Rankweil „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits große Anstrengungen in Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit unternommen. Die Beteiligung im Energieeffizienz Netzwerk ist deshalb ein logischer Schritt“, betont KHBG-Direktor Dr. Gerald Fleisch. Auch wenn schon viel getan wurde, gibt es weitere Aktivitäten. Als nächster Schritt in diese Richtung werden auf den Dächern der Landeskrankenhäuser Feldkirch und Rankweil je 290 m 2 Solaranlagen in Kooperation mit den VKW montiert. Damit können jährlich rund 290.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Oder anders gesagt, mit dieser Leistung könnten 2 Millionen 100 Watt-Glühbirnen 1 Jahr lang betrieben werden. Ökoprofit-rezertifiziert Die neue Solaranlage ist nur eine von vielen Energiespar-Initiativen der Landeskrankenhäuser. So kann beispielsweise am LKH Feldkirch mit der Wärmerückgewinnung ein Teil des Hauses beheizt werden. „Allein diese Einsparung erbrachte im ersten Betriebsjahr 810.800 kWh, womit ca. 53 Einfamilienwohnhäuser beheizt werden könnten. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von ca. € 67.000“, zeigt sich Ing. Herbert Sturn, Technik-Koordinator der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, zufrieden. „Es freut mich sehr, dass wir mit solchen Initiativen in diesem Jahr die Ökoprofit-Rezertifizierung für die Landeskrankenhäuser Feldkirch und Rankweil erreicht haben“, betont Dir. Fleisch. „Unsere Umwelt ist eine wertvolle Ressource, auf die auch nachfolgende Generationen Anspruch haben. Unsere betriebliche Umweltpolitik folgt daher einem Konzept, das die Reduzierung von Emissionen, die Schonung von Ressourcen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfällen zum Inhalt hat.“

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Mein Buchtipp „Darum“ Jan Haigerer, eine nette friedfertige Person, erschießt in Bob’s Coolclub Rolf Lenz. Er schießt in der Kneipe wahllos auf diesen Menschen, ohne Streit, ohne Vorgeschichte, aus dem Nichts heraus. Er legt auch ein Mordgeständnis ab. Er sagt, er hätte die Tat geplant. Aber er gibt keinen Grund dafür an. Der Psychiater kann keine Krankheit an ihm feststellen. Die Menschen um ihn herum haben das Bedürfnis, ihn vor sich selbst zu schützen. Haigerer rechnet mit lebenslanger Haft, er wünscht sie sich sogar. Den Grund für seine Tat wird er erst zwanzig Jahre später nennen. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite extrem spannend – Tipp: Nur anfangen, wenn man genügend Zeit hat, es fertig zu lesen. Glattauer schrieb mit „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ zwei Beststeller, die auf der ganzen Welt gelesen werden. Sein Buch „Darum“ hat eine ganz andere Thematik, es ist ein Kriminalroman. Glattauer hat von 1988 bis zum Erscheinen seines Romans „Alle sieben Wellen“ (2009) für den Standard geschrieben. Er war unter anderem für Gerichtsreportagen zuständig. Dies inspirierte ihn auch zum Schreiben dieses Buches. OA Dr. Bernhard Münst, HNO, LKH Feldkirch

„Darum“ von Daniel Glattauer erschienen im Goldmann Verlag, 320 Seiten


Mein Ausgehtipp

Mein Mountainbiketipp Vom Unterengadin Richtung Berninapass, Scuol-Poschiavo Länge: 105 km, Höhenmeter: 2300 Schöne Wochenendtour in traumhafter Landschaft. Fast kein Asphalt, dafür ca. 10 km Single-Trails und drei Pässe über 2200 m. Die Strecke hat keine größeren technischen Schwierigkeiten und ist für einen durchschnittlichen Biker praktisch zur Gänze fahrbar. Nach ca.5 km Abfahrt nach links auf den Wiesenweg abbiegen Richtung Passo Val Mora (Grenze Italien) und Lago San Giacomo di Fraele. Dann am rechten Ufer des Riesenstausees entlang bis zu den Torri di Fraele. Kurz nach der dritten Serpentine der Straße nach Bormio scharf nach rechts auf die alte Militärstraße (Decouville) nach Arnoga. Über­nachtung: Hotel Li Arnoga. (Alternative für Naturliebhaber: 300 Hm weiter Richtung Passo Val Viola Abzweigung nach links zum Rifugio Federico al Dosde einer traumhaft gelegenen kleinen CAI-Hütte).

Ich gehe am liebsten in das Roncat in Nofels. Diese Location ist ganz vielseitig, egal ob man gute Musik hören mag oder in einer gemütlichen Atmosphäre tanzen, Billard, Dart oder Tischfußball spielen oder einfach nur was trinken möchte. Musikwünsche und gute Stimmung werden vom Chef persönlich geboten. Von Oldies, Schlagern über Rock und Pop bis hin zu den neuesten Hits höre ich alles im Roncat. Es kommt auch immer wieder vor, dass ich Leute vom LKH Feldkirch zu einem netten Plausch dort treffe. Für den etwas kleineren Hunger kocht die Chefin „Gitti“ verschiedene kleine Snacks. Auch eine Feier im geschlossenen Rahmen kann im Roncat gehalten werden. Ist es ein Irish Pub, eine klassische Bar oder ein Tanzlokal? Eine genaue Einteilung ist eher schwierig. Ich finde, es ist eine tolle Mischung aus allem. Elke Holzinger, Speisenausgabe, LKH Feldkirch

Sonntag: Weiter zum Pso. Val Viola und dann fast 1600 Hm Abfahrt nach Poschiavo. Rückfahrt mit der Rhätischen Bahn zum Ausgangspunkt, wobei die Fahrt über den Berninapass ein Erlebnis für sich ist. Tourvorschlag: Freitag: Anreise am Nachmittag nach Scuol, mit dem Auto über Landeck oder mit der Rhätischen Bahn ab Landquart. Am Abend geht es mit dem Bike noch ca. eine Stunde nach Scharl. Übernachtung: Pension Crusch Alba. Samstag: Über Alp Astras und den Pass da Costainas nach Lü. Von hier dem MTB Weg 444 über Pra de Vau zum Döss Radond folgen.

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OA Dr. Anton Berlinger, Gynäkologie, LKH Bregenz

Roncat Staubererweg 17 6800 Feldkirch – Nofels Tel: 05522/72363 www.roncat.at

Mitarbeitertipps

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Aus unseren Schulen Die beiden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Feldkirch und Rankweil, eine davon mit psychiatrischem Schwerpunkt, bilden wertvolle Fachkräfte aus, die aus einer breiten Palette von beruflichen Einsatzmöglichkeiten wählen können. Sei es eine Karriere in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern oder auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt – AbsolventInnen der Pflegeschulen überzeugen durch hohes fachliches Niveau. Es tut sich sehr viel in den Schulen, auszugsweise können Sie hier die neuesten Meldungen unserer Schulen nachlesen.

37 neue PflegehelferInnen ausgebildet Im Rahmen der einjährigen Ausbildung absolvierten 37 TeilnehmerInnen jeweils 800 Stunden Theorie und Praxis in Krankenhäusern, Pflegeheimen, in der Hauskrankenpflege und in Behinderteneinrichtungen. PflegehelferInnen führen pflegerische und prophylaktische Maßnahmen durch, arbeiten bei therapeutischen Maßnahmen mit und übernehmen die psychosoziale Betreuung von PatientInnen und BewohnerInnen von Pflegeheimen. Der nächste Lehrgang beginnt im März 2013, Anmeldeschluss ist der 23. August 2012.

Vielversprechende Einblicke in die Welt der Pflege Die heurigen Informationsveranstaltungen der Pflegeschulen Feldkirch und Rankweil wurden von zahlreichen Interessierten regelrecht gestürmt. In gelungener Atmosphäre konnten Informationen über das vielseitige Aus- und Weiterbildungsangebot der Schulen eingeholt werden. Die Schulräumlichkeiten wurden zu multimedialen Infostationen umfunktioniert und luden interessierte BesucherInnen zum Mitmachen ein.

Infolounge GKPS Feldkirch

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Die neuen PflegehelferInnen freuen sich über den positiven Abschluss

15 neue IntensivpflegerInnen feiern ihren Abschluss Bei der Abschlussfeier der Sonderausbildung „Intensivpflege“ erhielten kürzlich 15 TeilnehmerInnen ihre Diplome überreicht. In Anwesenheit von Landesrat Dr. Rainer Gögele und KHBG-Direktor Dr. Till Hornung sowie Dieter Morscher, Leiter des Intensivpflegelehrgangs, präsentierten die AbsolventInnen ihre Abschlussarbeiten, bevor sie von Landesrat Dr. Gögele ihre Abschlussdiplome erhielten. Das Einsatzgebiet der AbsolventInnen umfasst sowohl die Intensivstation als auch die Anästhesie. Der nächste Lehrgang für Intensivpflege beginnt im Jänner 2013.

Die frischgebackenen AbsolventInnen des Intensivpflegelehrgangs


Pflegeausbildungszentrum Die GKPS Feldkirch erweitert das bisherige Ausbildungsangebot: Drei Herbstklassen für die Diplomausbildung erstmals Frühjahrslehrgang für die Diplomausbildung (Bewerbungen bis 15. November 2012 möglich) • Tagespflegehilfeausbildung • Sonderausbildung: OP-Lehrgang • Sonderausbildung: Intensiv- und Anästhesiepflege • Weiterbildung basales und mittleres Pflegemanagement • Kooperation AK-Pflegehilfeausbildung (abends) • Pflegeakademischer Baustein • Kombistudium (Bachelor Pflegewissenschaft)

MentorInnen-Nachmittag 2012 Im April fand an der GKPS Feldkirch der alljährliche MentorInnen-Nachmittag statt. Über 130 Personen lauschten den Neuigkeiten aus den Pflegeschulen. Neben Themen wie ein zusätzlicher Diplomkurs im Frühjahr 2013 oder das neue Kombistudium Pflege, welches ab Herbst 2012 angeboten wird, erläuterte DGKP Demetrius Mylonas, BA, das „Schul- und Seminar-Informationssystem“ über welches die Praktikumsstellen zukünftig schnell und unkompliziert eine Übersicht über die zugeteilten Praktikanten und weitere Praxisinformationen abrufen können. Weiters wurde auf die Schulplattform (www.pflegewege.at/moodle2) und den „Dritten Lernort“ verwiesen. Im Rahmen der Veranstaltung stellten MitarbeiterIn-

Diplomausbildung und Studium Ab Herbst 2012 wird interessierten MaturantInnen die Möglichkeit eines geförderten Kombistudiums angeboten. In Zusammenarbeit mit der UMIT (Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik) besteht für SchülerInnen der Pflegeschulen Feldkirch und Rankweil die Möglichkeit, neben dem Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege auch den Bachelor in Pflegewissenschaft zu erreichen. Dieser akademische Abschluss ermöglicht die Zulassung zu einem Masterstudium und in weiterer Folge auch zu einem Doktoratsstudium.

MentorInnen-Nachmittag

Die Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge informiert:

RENN! E I Z I E INF RETT S E E D BEN D E N HÄ NN L KA

nen der Interne E (LKHR), des Pflegeheims Nenzing und der Wachkomastation (LKHR) ihre SchülerInnenstationen vor. Hier werden den Auszubildenden – nach einer intensiven Vorbereitung – umfassende Aufgaben bzw. die eigenständige Bereichs- bzw. Stationsbetreuung übertragen, während das Diplompflegepersonal beratend zur Seite steht. In Österreich gibt es bisher nur wenige Schulstationen. Die Wachkomastation war 2007 die erste derartige Einrichtung in Vorarlberg.

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Titelthema

Unsere Küchen „luagen druf “ Saisonal, regional und biologisch ist in Bezug auf Lebensmittel in aller Munde – auch in den Küchen der Landeskrankenhäuser. Von dort aus landen LändleProdukte erst auf den Tellern und dann im wahrsten Sinne des Wortes in aller Patienten und Mitarbeiter Munde.

Das Ländle Qualitätsgütesiegel „i luag druf“ findet sich mittlerweile auf zahlreichen Produkten, dabei werden damit nur jene Erzeugnisse ausgezeichnet, die in Vorarlberg gewachsen, verarbeitet und hergestellt wurden. Anders gesagt: echte Vorarlberger Produkte mit 100-prozentiger Herkunftsgarantie. Die Einhaltung der klar definierten Qualitätsrichtlinien wird von der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH kontrolliert, mit der die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) seit mehreren Jahren kooperiert.

grafisch in der Nähe des jeweiligen Krankenhauses ihre Backstube betreiben. Kaffee gehört hingegen zu jenen knapp 30 Prozent, die nicht heimischen Ursprungs sind. Allerdings wird der Arabica Bio Kaffee hierzulande geröstet, wodurch zumindest ein Teil der Wertschöpfung im Land stattfindet. Qualität braucht Kriterien Für den Einkauf regionaler Lebensmittel hat die Landes­ regierung einen umfangreichen sowie detaillierten Kriterienkatalog erstellt. „Durch die Einhaltung bestimmter Kriterien in Bezug auf Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse aus heimischer und biologischer Produktion soll eine möglichst gleich bleibend hohe Qualität des Essens gewährleistet werden“, erklärt Günter Hämmerle, Leiter des Verpfle-

Durch die Verwendung heimischer, qualitativ hochwertiger und im Einklang mit der Natur produzierter Lebensmittel leistet die KHBG nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Wirtschaftsweise der Ländle-Landwirte. HeiHeimische (Bio-)Produkte mische (Bio-)Produkte sind nachweisbar gesünder und sind auch nachweisbar gesünder und besser besser verträglich für verträglich für den den menschlichen Organismus menschlichen Organismus. Dass dies vor allem im Gesundheitswesen und somit auch für die Küchen der gungs- und Servicemanagements, der den Einkauf für alle fünf Landeskrankenhäuser von entscheidender Bedeutung Küchen der Landeskrankenhäuser an zentraler Stelle koorist, steht freilich außer Frage. 83,6 Prozent der Lebensmittel- diniert. ausgaben der KHBG gehen an Vorarlberger Lieferanten, wenngleich deren Produkte nicht immer aus Vorarlberg kommen. So müssen beispielsweise Lieferanten und auch vorgelagerte Allein: Beim Großteil, nämlich bei 53,8 Prozent, handelt es Produzenten jederzeit eine unangemeldete und unabhängisich um echte heimische Produkte. So stammen etwa regio- ge Vor-Ort-Kontrolle über die Einhaltung aller Kriterien zunale Käsesorten, Milch und Milchprodukte, Eier, Champig- lassen. Überdies spielt die Versorgungssicherheit eine wichnons oder Forellen zu 100 Prozent aus dem Ländle. Frisches tige Rolle. Damit diese wirklich bei allen Produkten garantiert Brot und Gebäck wird sogar von Bäckern geliefert, die geo- ist, werden beispielsweise zwischen zehn und 35 Prozent der luag a Sommer/Herbst 12

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Günter Hämmerle: Leiter des Verpflegungsund Servicemanagements der Vorarlberger Krankenhäuser

Facts Verpflegungs- und Service­management Seit Anfang 2012 leitet Günter Hämmerle das Verpflegungs- und Servicemanagement. Zu den zahlreichen Aufgaben dieser neu geschaffenen Stelle zählen unter anderem die Betriebs­organisation von Cook & Chill, Qualitätsmanagement und -sicherung in der Speisenversorgung, der Einkauf von Lebensmitteln, aber auch von NonFood-Sortiment und Kücheneinrichtungen. Fleisch- und Wurstwaren aus anderen Bundesländern beschafft. In jedem Fall aber müssen frische Produkte nicht nur täglich geliefert werden, auch muss eine spontane Nachlieferung innerhalb von zwei Stunden gewährleistet sein. Dies zeigt ferner, dass die Transportwege so kurz wie nur möglich sind – das ist nachhaltig, gut für uns, die Tiere und selbstverständlich die Umwelt, schließlich wird dadurch CO2 eingespart.

Weitere Aufgabenbereiche:

Ländle-Teller: Tag für Tag Obgleich hohe Qualitätsstandards immer auch mit höheren Kosten verbunden sind, werde bei den Ausschreibungen für die Lebensmittel genau darauf geachtet, betont Hämmerle: „Bei der Vergabe hat die Qualität grundsätzlich einen höheren Gewichtungssatz als der Preis. Das Verhältnis liegt in etwa bei 60 zu 40.“ Und da Ländle-Produkte nun mal von erster Güte sind, ist der Anteil an regionalen Lebensmitteln in den LKH-Küchen entsprechend hoch – nicht nur am Ostersonntag, wenn aus dem Ländle Kalb ein besonderes Ostergericht kreiert wird, oder am Weltmilchtag, an dem durch spezielle Aktionen auf dieses so wichtige Grundnahrungsmittel hingewiesen wird. Nein, nicht nur an einzelnen Tagen, sondern das ganze Jahr über landen Ländle-Produkte auf den Tellern von Patienten und Mitarbeitern. In diesem Sinne: Guten Appetit!

Bei dem in den 1960er-Jahren in den USA entwickelten Verfahren werden warme Speisenkomponenten auf herkömmliche Weise zubereitet, danach jedoch innerhalb von 90 Minuten auf eine Temperatur von unter 4°C gekühlt und erst unmittelbar vor der Ausgabe wieder auf Verzehrtemperatur erwärmt. Bei ununterbrochener Kühlkette können die derart gekühlten Speisen bis zu 4 Tage ohne Qualitätsverlust gelagert werden. Außerdem werden die Vermehrung pathogener Keime und die Bildung von Toxinen verhindert, indem der hygienisch bedenkliche Temperaturbereich zwischen zehn und 40°C schnell durchschritten wird.

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Menü­­planerstellung, Rezept­e ntwicklung, strategische Produktionsplanung, Transportlogistik, verpflegungsspezifische Verrechnung und Controlling u.a.m.

Was ist eigentlich Cook & Chill?


Gewinnspiel:

Einkauf regionaler Lebensmittel, Zahlen & Fakten:

sches Wiev iel Kilog ram m fri in de n Ge mü se wi rd täg lic h ran ke nVorarlbe rge r La ndesk häuse rn kons um ier t?

A) ca . 250 kg B) ca . 500 kg C) ca . 1.000 kg Unter allen ric htigen n Antworten we rde n zeh Bücher mit köstl ichen rid Sa lat rezepten von Sig rg, lbe rar Ga sse r au s Vo ve rlost. twort Bit te sende n Sie die An 12 an : 20 10. 31. s bis spätes ten luag-a@k hbg.at

83.6 % Anteil jener finanziellen Ausgaben der KHBG für Lebensmittel, die an Vorarlberger Lieferanten ausgezahlt werden.

100 % Anteil von echten Ländle-Produkten aus folgenden Kategorien: Mineralwasser, Limo, Fruchtsäfte, frisches Brot /Gebäck, Milch /Milchprodukte, Käse, Eier, Teigwaren, Champignons und Forellen.

53.8 % Anteil der zur Gänze in Vorarlberg produzierten Produkte, in Bezug auf den Gesamtanteil aller eingekauften Lebensmittel

luag a Sommer/Herbst 12

180.000 Kilogramm Frischgemüse landen pro Jahr auf den Tellern der Landeskrankenhäuser. Im Durchschnitt isst der Österreicher 110 kg Gemüse im Jahr, am liebsten Tomaten.

174.500 Liter Milch werden jährlich in den fünf LKH-Küchen verarbeitet. Damit könnte man Grießauflauf für 1,18 Millionen Menschen zubereiten.

400.000 Stück Semmeln werden jährlich in den Landeskrankenhäusern verzehrt. Steve Jobs Biografie wurde in 2 Wochen genauso oft verkauft – die ging eben weg „wie warme Semmeln“.

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Von: Betreff: Datum: An:

luag a! <luag-a@khbg.at> Lob tut immer gut… 25.06.2012 08:14:23 MESZ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vorarlberger Landeskrankenhäuser leisten erstklassige Arbeit zum Wohle der Patienten. luag a! veröffentlicht in diesem Sinne Auszüge aus Leserbriefen und Fragebögen von zufriedenen Patienten und Patientinnen, für die eine sehr gute medizinische Behandlung und Betreuung keine Selbstverständlichkeit ist. Weitergeleitet von: Tageschirurgie, LKH Bludenz „Wir möchten uns nochmals ganz herzlich, vor allem im Namen unseres Sohnes P., dessen Schlüsselbeinbruch bei Ihnen behandelt wurde, für die schnelle und professionelle, vor allem aber freundliche und einfühlsame Aufnahme und Behandlung durch Ihr tolles Unfall-Tageschirurgie-Team bedanken. Es waren Ihre Freundlichkeit und menschliche Anteilnahme, die auch uns Eltern sehr gut getan hat. Vielen herzlichen Dank nochmals und bleiben Sie so, wie Sie sind! Liebe Grüße aus dem hohen Norden Deutschlands, Ihre Familie W.“ Weitergeleitet von: Konservative Orthopädie, LKH Hohenems „Alle sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Für mich war es sehr gut, einmal so verwöhnt zu werden. Weiter so!“ Weitergeleitet von: Innere Medizin, LKH Hohenems „Ich war von der kompetenten, engagierten und umfassend bemühten Betreuung tief beeindruckt! Ein großes Dankeschön an das gesamte Personal vom 5. Stock!“ Weitergeleitet von: Gynäkologie, LKH Feldkirch „Die freie Entnahme von Tee, die liebevolle Betreuung, das Frühstück mit der frischen Milch fand ich super, auch dass man sich das Essen aussuchen kann – wie im Hotel! Mir gefällt auch sehr gut, dass regionale Zutaten verwendet werden.“ Weitergeleitet von: Orthopädie, LKH Feldkirch „Die gute und wohltuende Atmosphäre im Hause. Ich möchte dem operierenden Ärzteteam mein volles Lob aussprechen. Mein Dank gilt auch dem gesamten Zimmerpersonal, das hoch motiviert, freundlich und immer auf die Wünsche der Patienten eingeht.“

Weitergeleitet von: Station O1, LKH Rankweil „Dem gesamten Team der O1 gebührt unsere Hochachtung und unser Respekt für ihre Arbeit, wobei diese geprägt ist von tiefer Menschlichkeit und Empathie für Patienten und Angehörige.“ P.S.: Wenn auch in Ihrer Station Lob eingeht, das Sie teilen möchten, leiten Sie es bitte weiter an luag-a@khbg.at -Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H. Carinagasse 41, A-6800 Feldkirch T +43 (0)5522 303-5018 F +43 (0)5522 303-765018 www.khbg.at


Veranlagung ist Vertrauenssache Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise fragen sich viele Anleger, wie sie ihr Geld am besten investieren. Dr. Johannes Hefel, Vorstand der Hypo Landesbank Vorarlberg, erklärt im Interview, wie er die Lage einschätzt und was die Hypo Vorarlberg ihren Kunden rät. luag a!: Seit Monaten dominiert das Thema Staaten­ verschuldung die Politik und die Medien. Wie beurteilen Sie die europäische Schuldenkrise? Dr. Johannes Hefel: Die Schuldenkrise einiger europäischer Länder ist noch nicht gelöst. Derzeit wird die Marktstimmung vor allem von einer möglichen Eskalation im spanischen Bankensektor belastet. Weder der Bericht der EU-Kommission, strauchelnde Banken mit Hilfe des Rettungsfonds direkt mit frischem Kapital zu versorgen, noch der Vorschlag des EWUWährungskommissars Olli Rehn, Madrid bis 2014 Zeit zu lassen, seine Staatsverschuldung unter Kontrolle zu bringen, konnten die Gemüter beruhigen. Zum anderen kamen aus Italien schlechte Nachrichten: Das Land konnte zwar neue Staatsanleihen platzieren, musste dafür aber höhere Zinsen zahlen als zuletzt. Die Zeit wird definitiv knapp für eine klare europäische Gesamtlösung. Die Kapitalmärkte werden eine Entscheidung innerhalb der nächsten Monate erzwingen. Wie steht es derzeit um die Wirtschaftslage? Gibt es Grund zu mehr Optimismus? Den neuesten Konjunkturumfragen zufolge erfasst der Abschwung nun nach und nach den Kern der Europäischen Union. Demnach sind auch Deutschland und Österreich keine Insel der Seligen mehr. Das positive Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn dürfte sich im laufenden Quartal abschwächen. Die Krisenstaaten bleiben aber am stärksten betroffen. Auch in China verlor die Konjunktur an Fahrt. Die Behörden planen nun ein Konjunkturpaket, mit welchem private Investitionen gefördert werden. In den USA stieg die Beschäftigungszahl im Mai 2012 weit weniger als erwartet und die Arbeitslosenrate erhöhte sich wieder. Die internationale Politik scheint die Problematik erkannt zu haben und will mit einer Wachstumsstrategie reagieren. Worauf sollten Anleger in nächster Zeit achten? Solange die Angst vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone, das europäische Konjunkturfiasko und die Zuspitzung der Lage in Spanien und Italien anhält und alle positiven Faktoren wie günstige Bewertung und mangelnde Anlagealternativen überlagert, ist an den Börsen nicht mit einer schnellen Kurserholung zu rechnen. Es sei denn, die Notenbanken in den USA und Europa beschließen, die Märkte neuerlich mit frischem billigem Geld zu fluten. Ansonsten könnte sich die alte Börsenweisheit „Sell in May and go away but remember to come back in September“ wieder einmal bewahrheiten. Aktuell ist nicht der geeignete Zeitpunkt, auf Kosten

der Qualität nach mehr Rendite Ausschau zu halten. Strategien, welche auf Qualität setzen, sollten bevorzugt werden, unabhängig davon, ob man sich am Aktien- oder am Rentenmarkt engagiert. Aktien oder Anleihen? Wo können Anleger derzeit am meisten profitieren? Die Flucht in „Safe-haven-Werte“ – sprich in deutsche und US-Staatsanleihen – wird sich abflachen, die Kurse mittelfristig fallen. Wir empfehlen den Anlegern nach wie vor Sachwertanlagen überzugewichten. Neben einem etwas höheren Anteil bei den Spareinlagen sollte trotz aller Schwankungen nicht gänzlich auf Aktien verzichtet werden: Insbesondere internationale, substanzstarke Unternehmen mit solider Bilanzstruktur und stabilen Margen haben über Jahre bzw. Jahrzehnte bewiesen, dass sie Turbulenzen überstehen können. Gefragt sind nach wie vor Strategien mit Wertsicherung. Die Hypo Vorarlberg hat die Börsenerfahrungen von 2000 bis 2003 zum Anlass genommen, eine Vermögensverwaltungsstrategie mit Wertsicherung, das „Hypo-Weltdepot Dynamik Aktien“, zu entwickeln: damit kann der Anleger bei Aufwärtsbewegungen an den Börsen profitieren, gleichzeitig wird bei drohenden Kursverlusten der Aktienanteil schnell reduziert. Während der wirtschaftlich schwierigen letzten Jahre wurde die Strategie auf die Probe gestellt – und hat sich bewährt. Und wie steht es um Gold? Das tiefe Zinsniveau (negative Realrendite) und die weiterhin bestehende Unsicherheit bezüglich der Euro-Staatsschuldenkrise unterstützen den Goldpreis. Auch sollten Anleger die wahrscheinlich notwendige expansive Geldpolitik der großen Notenbanken und die damit verbundene Inflationsgefahr nicht aus den Augen verlieren. Wir bleiben deshalb bei der schon langjährigen Empfehlung, Gold in physischer Form im Depot beizumischen. Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person: Dr. Johannes Hefel wohnt in Schwarzach, seit 1997 Mitglied des Vorstandes der Hypo Landesbank Vorarlberg

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Leserbeitrag

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Geocaching-Verzeichnis online besuchen, z.B. www.geocaching.com

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CachePositionen in der Nähe suchen

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Über ein GPS-fähiges mobiles Endgerät den Standort des Caches ermitteln* *) oder einfach Koordinaten bei GoogleMaps eingeben und Karte ausdrucken, wenn kein GPS zur Hand.

Cache auswählen, Koordinaten notieren

Abenteuer Geocaching Willst du ein Hobby, das natürliche Bewegung erfordert, geistig anspruchsvoll ist, deine Abenteuerlust stillt, deinen Spürsinn herausfordert, wenig Kosten verursacht, dir die schönsten und geheimnisvollsten Plätze auf unserem Planeten offenbart, ein Hobby, welches du allein ausüben, mit deiner Familie oder mit Freunden teilen kannst? Dann ist GEOCACHING das Richtige für dich! Geocaching (sprich: geokäsching), abgeleitet von griechisch geo „Erde“ und englisch cache „geheimes Lager“ ist eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Die Verstecke („Geocaches“, kurz „Caches“) werden anhand geografischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers (z.B. Garmin) gesucht werden. Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Diese Objekte machen das Abenteuer zu einer wahren Schatzsuche. Man weiß nie, was die Cache-Owner (derjenige, der den Cache gelegt hat) oder die Besucher des Caches zurückgelassen haben. Wer etwas entnimmt, lässt etwas von gleichem oder höherem Wert zurück. Jeder Besucher trägt sich in das Logbuch ein, 36

Cache entdecken, Eintrag ins Logbuch und verschnaufen

um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund wird im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker oder „Owner“ (englisch für „Eigentümer“) – die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen. Wesentlich beim gesamten Such- und Tauschvorgang ist, dass von anderen anwesenden Personen das Vorhaben nicht erkannt wird und so der Cache Uneingeweihten verborgen bleibt. Die Caches unterscheiden sich stark in Größe und Erscheinungsbild. Von großen, durchsichtigen Plastikbehältern („Large“) bis hin zu Filmdosen („Micro“) oder einem nachgebildeten, getarnten Stein mit einem Geheimfach. Gastredakteurin DGKS Beate Geuze Stationsleitung Interne II LKH Hohenems

Wo sind Geocaches versteckt? Geocaches gibt es auf der ganzen Welt, momentan an schon fast 1,5 Millionen Plätzen. Meistens sind es wunderbare Orte, zu denen man normalerweise nie hingekommen wäre, wie z.B. Parks, Naturdenkmäler, besondere Sehenswürdigkeiten, verschwiegene Sträßchen, schöne Aussichtsplätze, usw.

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Warum betreibe ich Geocaching als Hobby? Bequeme Menschen – wie ich – gehen auf einmal in die freie wunderbare Natur und haben genügend Bewegung. Ich werde geistig gefordert, da eine gute Planung Voraussetzung für Erfolgserlebnisse ist. Es ist schön, wenn mehrere Freunde sich gemeinsam am Cachen beteiligen. Man hat dann auch sehr viel Spaß miteinander. Es entstehen oft neue Freundschaften. An Urlaubsorten brauche ich keine Besichtigungstipps mehr, da die schönsten und abenteuerlichsten Plätze beim Cachen entdeckt werden. Man lernt genau zu beobachten, es erschließen sich neue Dimensionen! Es ist einfach super!


Mein Lieblingsrezept Lauchquiche (für 6 - 8 Personen) Kuchenteig: 350 g Dinkelmehl, ¾ TL Salz, 150 g Butter, 1/8 l Wasser, 1 ‚TL Backpulver Füllung: 200 g Speckwürfel, 3 Esslöffel Wasser – in einer Pfanne dämpfen, 1 kg Lauch (in Rädchen) – zugeben, dämpfen, bis er zusammenfällt 1 dl. Bouillon beigeben, einkochen, auskühlen Guss: ½ dl Milch, 2 B Sauerrahm oder 1,5 dl Rahm, 4 Eier, 1 ¼ TL Salz, Pfeffer aus der Mühle, ½ TL Curry – alles verrühren. Teig ausrollen, auf Backblech auslegen, mit Gabel einstechen, mit 3 Esslöffel Paniermehl und 150 g Parmesan bestreuen, Lauch- / Speckmischung darüber geben, mit Guss übergießen (evt. mit Mandelblättchen bestreuen), bei 250 Grad 35 Minuten backen. Als Beilage: Salat.

Erdbeer-Tiramisu (für 6 -8 Personen)

Daniela kocht Nicht nur während ihrer Arbeit im Sekretariat der KrankenhausBetriebsgesellschaft hat Daniela alles im Griff – auch beim Kochen ihres Lieblings­menüs wird ganz schnell klar: egal was sie auch macht, sie macht es richtig gut! Das gute Gewissen verschafft sich Daniela beim Einkauf der Zutaten beim Bauernhof in der Nähe. Schnell sollte es gehen und gesund sollte es sein. Wie wär´s denn mit einer Lauchquiche an Blattsalat und als Nachspeise einem feinen Erdbeertiramisu? Daniela Plattner: „Simpel und gut muss es sein. Ich mag keine Rezepte, bei denen man hundert verschiedene Zutaten benötigt, die sonst auch nicht gebraucht werden und danach keine Verwendung mehr finden.“ luag a Sommer/Herbst 12

Ca. ¾ kg Erdbeeren mixen und mit Vanille­z ucker, Zucker, Limoncello verfeinern. Creme: ¼ l Qimiq glatt rühren, ½ l Joghurt dazu rühren, ¼ l geschlagene Sahne unter­heben, mit Zucker, Zitronensaft und Vanillezucker abschmecken. Schichtweise zerbröselte Biskotten, Erdbeermus und Joghurtcreme in Gläser füllen, mit Kakao oder Nusskrokant, Erdbeeren und Zitronenmelisse garnieren.

Zur Person: Daniela Plattner, Sekretariat in der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, in der KHBG seit 1998, wohnt in Koblach, verheiratet, drei Kinder

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Expertentipp


Was tun gegen lästiges Schwitzen? Medizinisch betrachtet ist Schwitzen not­wendig, aber dennoch wäre man oft froh, sich um Schweißflecken oder unangenehme Gerüche keine Sorgen machen zu müssen. Jeder Mensch schwitzt konstant. Die Salzlösung, aus der unser Schweiß besteht, dringt durch die Haut nach außen. Durch

Das unbewusste Schwitzen dient auch der Partnersuche und entscheidet, ob wir jemanden »Riechen können« oder nicht. das Verdampfen der Flüssigkeit auf unserer Haut regelt unser Körper den überlebenswichtigen Wärmehaushalt. Weiters dient das unbewusste Schwitzen auch der Partnersuche – durch den Schweiß werden sogenannte Pheromone freigesetzt, durch die wir entscheiden, ob wir jemanden „riechen können“ oder nicht. Unter normalen Umständen schwitzt Mann/Frau zwischen einem halben bis zu einem Liter pro Tag. Bei körperlicher Belastung ist es dementsprechend mehr. Kann Schwitzen krankhaft sein? „Normalerweise ist Schwitzen nicht krankhaft“, weiß Dr. Robert Strohal, Primar der Dermatologie des LKH Feldkirch. „Es gibt Zustände und Situationen, wo sich die Schweiß­produktion erhöht. Ein Klassiker sind Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren oder beim Sport.

luag a Sommer/Herbst 12

Emotionaler Stress begünstigt unter an- Medizinische Therapien gegen derem eine vermehrte Schweißabson- erhöhte Schweißproduktion derung, zum Beispiel der allseits bekann- Neben allen Hausmittelchen gibt es auch te Angstschweiß.“ Neben der Thermo­ spezielle medizinische Therapien gegen regulation ist die emotionale Verfassung übermäßiges Schwitzen. Primar Strohal: hauptsächlich für das Schwitzen verant- „Iontophorese ist eine Möglichkeit, Hand-, wortlich. Vermehrter Nachtschweiß, kom- Achsel- und Fußschweiß entgegenzu­ biniert mit Gewichtsverlust über einen wirken. Hier wird drei Mal pro Woche längeren Zeitraum hingegen, kann sehr niederwelliger Strom in einem Wasserwohl einer Krankheit zu Grun- bad durch Hände, Achseln und Füße gede liegen. In diesem Fall rät leitet. Eine andere Behandlung, die nur der Experte, gezielt die Ursa- alle drei Monate wiederholt werden muss, sind Botox­i njektionen. Das Nervengift che zu klären. wird unter die Hand- und Fußflächen Sport hilft gegen und in die Achselhöhlen gespritzt und verhindert die Schweißproduktion – leiSchwitzen Selbstverständlich gibt es der ist die Behandlung oft sehr schmerzTipps und Tricks, wie erhöh- haft.“ Schweißdrüsenverödung oder deter Schweißproduktion ent- ren Entfernung in den Achselhöhlen gegengewirkt werden kann. mindern die Schweißproduktion. Als ein „Menschen, die durch Emotionen ver- endgültiger, sehr gut zu durchdenkenmehrt schwitzen – zum Beispiel durch der Schritt, gilt die teilweise operative Nervosität – können die Schweißproduk- Zerstörung des Nervus Sympatikus, der tion durch gezielten Ausdauersport gut für die Schweißproduktion am gesamin den Griff bekommen. Reten Körper verantgelmäßiger Sport hilft den wortlich ist. Speziemotionalen Taktgeber zu beell hier heißt es, die ruhigen und verringert so nerRisiken und Nebenvöses Schwitzen“, betont Priwirkungen ganz genau unter die Lupe mar Strohal. Bei übermäßig zu nehmen. Grundschwitzigen Händen, Füßen sätzlich gilt jedoch: oder Achseln können aluminiumhaltige Cremen Abhilfe Schwitzen ist lePrimar Dr. Univ.-Doz. schaffen. Bei Deos unterscheibensnotwendig und Robert Strohal: „Regelmäßiger Sport det man zwischen Deodorandurch normale Körhilft den emotionalen tien, die hauptsächlich gegen perhygiene, passenTaktgeber der Schweißunangenehmen Körpergeruch de Kleidung und/ produktion zu beruhigen und verringert so helfen und Antitranspirantioder Sport oft einnervöses Schwitzen.“ en, die die Schweißabsondefach in den Griff rung einschränken. zu kriegen.

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„Das mache ich nie wieder“ ... sagte OA Dr. Martin Möschel, als er vor über zehn Jahre aus Sri Lanka von seinem ersten Einsatz für Ärzte ohne Grenzen zurückkam. Heute weiß der Feldkircher Chirurg: Sag niemals nie – kennt aber auch seine eigenen Grenzen.

Offiziell herrscht in der Zentralafrikanischen Republik kein Bürgerkrieg mehr, dennoch kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Darunter leidet unter anderem die medizinische Versorgung und folglich die Bevölkerung. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen versucht, die Kliniken vor Ort zu unterstützen und schickt Mediziner in die Region – einer davon ist Martin Möschel. Den November des vergangenen Jahres verbrachte der Chirurg, der ansonsten am LKH Feldkirch operiert und sich für humanitäre Einsätze Zeitausgleich nimmt, in Paoua, einer kleinen Stadt im Norden des Landes.

Weichteilverletzungen. Knochenbrüche hingegen werden aufgrund der mangelhaften Hygiene nur selten operiert. Nach Sri Lanka kehrte Möschel zwei Mal zurück, einmal sogar in dasselbe Spital, wo es nicht nur zu einem Wieder­ sehen mit dem Personal kam: „Als drei Burschen, bei denen ich ein Jahr zuvor eine Unterschenkelamputation durch­ geführt hatte, erfahren haben, dass ich wieder vor Ort war, kamen sie extra aus ihrem entlegenen Dorf angereist – mit frisch gemachten Holzprothesen und einem Kuchen.“ Solche Momente sind freilich rar, lassen einen aber durchhalten, wenn es mühsam wird.

Zuvor war er unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo, im Tschad und in der Elfenbeinküste. Das technische Niveau habe sich zwar im Laufe der Jahre verbessert, sei aber natürlich immer noch wesentlich niedriger als hierzulande: „Man kann sagen, wir arbeiten bei diesen Einsätzen wie hier vor 60, 70 Jahren. Trotzdem sind die Ergebnisse im Großen und Ganzen dieselben.“ Auch können heute im allgemeinchirurgischen Bereich so gut wie alle Eingriffe vorgenommen werden, also beispielsweise Bauch-, Brust- oder

Frage nach dem Sinn Herausforderung, Abenteuerlust und das Ausloten der eigenen Grenzen – dies und selbstverständlich der Gedanke, etwas Sinnvolles zu tun, waren die Beweggründe, warum Möschel 1999 Ärzte ohne Grenzen beitrat. Inzwischen bereitet jedoch gerade die Frage nach der Sinnhaftigkeit dem heute 45-jährigen Vater eines zweijährigen Sohnes hin und wieder Kopfzerbrechen: „In gewisser Weise tragen wir durch unsere Einsätze dazu bei, dass sich die Regierung nicht um die Be-

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Infobox:

Gut ausge­rüstete Ärzte ohne Grenzen

Einsatzgebiete der Ärzte ohne Grenzen in Afrika

Mitarbeiter tun mehr

OA Dr. Martin Möschel: „Wenn ich den Menschen dort zumindest ein klein wenig das Gefühl geben kann, dass wir sie nicht ganz vergessen haben, macht meine Arbeit Sinn.“

völkerung bzw. um die medizinische Versorgung kümmern muss. Mir ist aber auch bewusst, dass ich an der politischen Struktur nichts ändern kann.“ Und so stellt sich Martin Möschel dennoch jedes Jahr wieder in den Dienst von Ärzte ohne Grenzen. Allein: Nunmehr geht es ihm vordergründig darum, den Menschen zu helfen – nicht nur in medizinischer Hinsicht: „In vielen afrikanischen Ländern stehen Kämpfe an der Tagesordnung, im Ostkongo herrscht beispielsweise der tödlichste Konflikt seit dem zweiten Weltkrieg. In Europa interessiert das niemanden. Wenn ich den Menschen dort zumindest ein klein wenig das Gefühl geben kann, dass wir sie nicht ganz vergessen haben, macht meine Arbeit Sinn.“ Wo es dieses Jahr hingehen wird, weiß Möschel noch nicht. Fest steht nur, dass Ärzte ohne Grenzen ihm in den kommenden Wochen wieder einige Vorschläge machen wird. Vielleicht ist der Südsudan ja einer davon. Dieses Land, das erst im Juli 2011 die Unabhängigkeit erlangte, würde Martin Möschel nämlich durchaus reizen.

luag a Sommer/Herbst 12

Fakten 150 standardisierte Einsatzkits stehen in der LogistikZentrale von Ärzte ohne Grenzen in Bordeaux bereit, um in die jeweiligen Krisengebiete versendet zu werden. Im Chirurgie-Kit finden sich von Operationshandschuhen zur Einmalverwendung über Sterilisationstechnik und Nahtmaterialien bis hin zur Grundausstattung an chirurgischen Instrumenten (fast) alles, was benötigt wird. Mitunter müssen die Kits aber je nach Einsatzort bzw. Einfuhrbestimmungen adaptiert werden. Chirurg Martin Möschel: „In Sri Lanka durften wir beispielsweise kein Nahtmaterial einführen.“ Nach dem „Warum“ zu fragen, mache allerdings wenig Sinn, ebenso wie Material vor Ort zu besorgen: „Das ist kompliziert und geht sich auch zeitlich meist gar nicht aus. Was fehlt, fehlt. Wir sind es aber gewohnt zu improvisieren.“ 41


Im Vordergrund

Fröhliche Herrin der Wäsche Vor Einführung des Wäscheautomaten (Unimat) im LKH Hohenems wurde die Dienstkleidung von der Hauswirtschaft per Hand in die Personalfächer einsortiert. Eine dieser fleißigen Damen ist Sonja Amann, die nur einen kurzen Blick auf den Namen des Etiketts werfen braucht und gleich weiß, welcher Fachnummer das Wäschestück zuzuordnen ist. Seit 22 Jahren arbeitet die gebürtige Hohenemserin nun schon im LKH Hohenems. Dass Sonja Amann Autistin ist und einen geschützten Arbeitsplatz hat, merkt man ihr nicht an. Was aber gleich auffällt, ist ihre grundfreundliche und lustige Art, die im ganzen Haus gut ankommt. „Sonja ist unser Sonnenschein und ein Mensch, auf den man sich wirklich verlassen kann“,

Andrea Deutschl: „Sonja ist unser Sonnenschein und ein Mensch, auf den man sich wirklich verlassen kann.“

weiß ihre Vorgesetzte Andrea Deutschl, dung zu füllen. Manchmal muss sie aber die für die gesamte Hauswirtschaft ver- auch ein Machtwort mit jenen Mitarbeiantwortlich ist. tern sprechen, die zu ungeduldig bei der Wäscheausgabe sind oder sich ärgern, Straffer Arbeitstag versehentlich einen falschen Knopf beBereits um kurz nach 6.00 Uhr geht Son- tätigt zu haben. Nach dem Mittagessen ja zu Fuß ins LKH und beginnt ihren Ar- ist Sonja mit der Hauswäsche beschäftigt beitstag pünktlich um 6.30 Uhr im obers- und kümmert sich um Vorhänge, Tischten Stock mit dem Einsammeln der läufer und andere Textilien, die gewaSchmutzwäsche und dem gebrauchten schen, getrocknet und gebügelt werden OP-Besteck. Sie arbeitet sehr genau und müssen. „Ich arbeite sehr gerne im LKH erwartet dies von den anderen Mitarbei- Hohenems und gerade der Kontakt zu so tern auch – ist dem einmal nicht so, kann vielen Mitarbeitern macht mir Freude“ man Sonja auch einmal sehr bestimmend berichtet sie. Bevor Sonja heimgeht und erleben. Ab 7.30 Uhr wird die Schmutz- sich schon auf ihre Lieblingssendung im wäsche schon von einem Berendsen-LKW Fernsehen freut, schaut sie bei ihrer Vorabgeholt – Zeit für Sonja, sich rasch auf gesetzten Andrea vorbei, um sich von ihr den Weg zum Unimat zu machen um die- zu verabschieden. sen mit der frisch gereinigten Dienstklei-


2012

Freizeitaktivitäten Ausflüge LKH Bregenz: 17. Juli: Europapark Rust 3. August: Wandern Golm – Rellstal 27. Juni: Montafon – Wandern mit Hertha Glück 7. Dezember: Weihnachtsmarkt Augsburg Vorankündigung: 5. Oktober: Oktoberfest LKH Hohenems: 12. September: Wanderung Hoher Kasten als Zweit­ausflug. Kosten: € 5.– 7. – 9. September: Städteflug Berlin. Kosten: € 300.– / Begleitpersonen: € 380.– 12. – 13. Oktober: Musical Stuttgart (genaue Daten im Juni) 12. Dezember: Weihnachtsmarkt Freiburg als Zweitausflug. Kosten: € 15.– LKH Rankweil 5. Juli: 2. Wanderausflug wie 1. Wanderausflug! 13. September: Herbst-Bergtour für „Geeichte“. Ausweichtermine 20. September und 27. September 5. und 12. Dezember: Busfahrt zum Weihnachtsmarkt in Ulm Der mehrtägige Herbstausflug, Termin 11. – 14. Oktober, ist in Planung. LKH Feldkirch 29. Juni: Bergwanderung – Variante 1: Gurtisspitze Variante 2: Hohe Köpfe. Ersatztermin bei Schlechtwetter: 31. August. 15. September: COMO – Marktbesuch 21. September – 22. September: 2-Tagesfahrt – Italien Trient – Valsugana – Tal 7. Dezember: Ulm – Weihnachtsmarkt 29. November – 2. Dezember: 4-Tagesfahrt – Wien 14. Dezember: Ravensburg – Weihnachtsmarkt LKH Bludenz: Juni oder September: Bergtour für Geübte. (Termin je nach Witterung) 7. September und 14. September: Fußwanderungen (Route noch nicht bekannt) 20. Oktober: Herbstausflug – Tagesfahrt mit Bus (Ziel noch offen) 15. Dezember: Tagesfahrt zum Christkindlmarkt (Ziel noch offen)


Leidenschaftlich. Gut. Beraten.

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