weiterdenken - Transformation

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Thomas Breyer-Mayländer R.I.P. Otto-Katalog und Social Media

/// DA S KU N DE N M AGAZIN VON YU PA NQUI, DER AGENTUR FÜR KOMMUNIK ATIV E ZUSPIT ZUNG / / /

14. JAHRGANG

Transformation Transformation Transformation


Jeder Mensch transformiert im Laufe seines Lebens. Manche mehr, manche weniger ;-)


WILLKOMMEN IN DER WELT DER TRANSFORMATION! Liebe Leserinnen, Liebe Leser, künstliche Intelligenz, Roboting, VR-Reality und viele andere Buzzwords fliegen uns derzeit täglich um die Ohren – und führen uns das ganz große Kino der digitalen Revolution vor Augen: „Dad, meinst du nicht, es gibt Dinge, die nicht erfunden werden sollten?“ Was die jugendliche Tessa im 4. Teil des Blockbusters „Transformers“ sorgenvoll zum Ausdruck bringt, reflektiert die derzeitige Diskussion um die Macht der digitalen Transformation – eine in ihrer Charakteristik völlig neue Form der Revolution: infiltrativ, subtil und hochdynamisch. So anpassungsfähig wir Menschen sind, so sehr brauchen wir als soziale und emotionale Wesen Sicherheit und Stabilität. Wir wollen Veränderungen verstehen und nachvollziehen, um sie mitgehen und mitgestalten zu können. Die lautlose Evolution tut nicht weh. Sie lässt uns alle Zeit der Welt, um Entwicklungsstadien durch Anpassungsprozesse zu erreichen. Und selbst die klassischen Revolutionen, die durch die Kulmination eines Missstandes und die Verdichtung von genügend gesellschaftlicher Energie entstanden, wurden zumeist als „befreiend“ empfunden und formierten Gesellschaft neu. Durch die Kraft des Kollektivs. Die digitale Transformation hingegen interpretiert Revolution völlig neu. Nicht mehr territorial begrenzt, sondern global erlebbar. Ganze Systeme aufbrechend. Über alle kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systeme hinwegfegend. Unsere menschliche Wahrnehmung, sie wird täglich geprüft und herausgefordert – zwischen Wahrheit und Fake News. Eingebettet in einen unendlichen Raum ultimativer Vernetzung, den wir kaum noch erfassen, geschweige denn durchdringen können. Der menschliche Geist überholt sich selbst. Täglichen Updates hinterhereilend verstehen wir die Welt nicht mehr. Doch genau darum geht es in Zeiten der digitalen Transformation: um das Verstehen, um das miteinander Sprechen, um das Kooperieren – schlicht und ergreifend um Kommunikation. Transformation braucht mehr denn je das Gespräch von Mensch zu Mensch. Hautnah. Nachfragend. Reflektierend. In Erwartung einer Antwort, die uns im besten Falle zwischen Kopf, Herz und Bauch trifft, um im nächsten Moment Alexa einzuschalten – für die neueste Wettervorhersage. Mit der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins „Weiterdenken“ laden wir Sie ein zu einem kleinen gedanklichen Exkurs rund um die Macht der Transformation, die unser Denken und unsere Wahrnehmung nahezu täglich auf den Kopf stellt: „Das ist kein Truck – das ist eine Alien-Killermaschine!“ Viel Freude beim Weiterdenken!

Herzlichst Ihr Rafael Yupanqui

IMPRESSUM: Herausgeber: YUPANQUI GmbH – Agentur für kommunikative Zuspitzung I Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Rafael Yupanqui I Redaktion: Daniel Bellert, Bärbel Bruder, Sabrina Hartmann, Riccardo Silva und Jule Stiefelhagen Gestaltung: Daniel Bellert, Bärbel Bruder und Jule Stiefelhagen I Produktion: YUPANQUI GmbH, Offenburg I Druck: Kehler Druck GmbH & Co. KG, Weststraße 26, 77694 Kehl I Auflage: 4.000 Fotos: Jigal Fichtner, unsere Mütter und Väter, privat I Kontaktdaten: YUPANQUI GmbH, Hauptstraße 57, 77652 Offenburg, T. 07 81. 63 93 44 - 0, info@yupanqui.de, www.yupanqui.de


Digitale Transformation

Digitale Transformation als Informations- und Kommunikationskulisse

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Digitale Transformation

Ein Buzzword geht seit einiger Zeit in Deutschland um: die digitale Transforma tion. Es klingt ein wenig nach der Einführung von Digitaltechnik, aber diese ist ja in vielen Bereichen bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten etabliert, und wenn man das Thema nur technisch interpretiert, ist das mit Sicherheit zu kurz gesprungen. Es geht um die Vernetzung von Menschen, Organisationen, Maschinen bis hin zu simplen Gegenständen des täglichen Lebens, und daher hat dieser Veränderungsprozess mehr oder weniger starke Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und stellt somit eine der zentralen Veränderungen und Herausforderungen für Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft dar.

Thomas Breyer-Mayländer ist Wirtschaftswissenschaftler und Professor für Medienmanagement sowie Prorektor für Marketing und Organisationsentwicklung an der Hochschule Offenburg.

Bezogen auf Organisationen und Unternehmen bedeutet dies in vielen Fällen eine Veränderung von Strategien (Wie können wir langfristig erfolgreich sein?), Strukturen und Prozessen (Mit welcher Organisationsform können wir neuen Anforderungen gerecht werden?) und vor allem von Geschäftsmodellen (Welche Probleme unserer Kunden lösen wir jetzt und in Zukunft so, dass auch jemand bereit ist, dafür zu bezahlen?). Damit müssen sich die Unternehmen nicht nur nach außen den Märkten anpassen, sondern es wandeln sich auch ihre internen Strukturen bis hin zu den Managementprinzipien und Führungsstilen, die sich stärker an den Bedürfnissen der jüngeren Mitarbeitenden orientieren müssen, die als Digital Natives andere Arbeitsweisen und Informationswege gewohnt sind. Für die Gesellschaft ist die Transformation auch ein Wandel der Autonomie. Zum einen übernehmen digitale Systeme unter Nutzung der Methoden der künstlichen Intelligenz autonom vordefinierte Aufgaben, zum anderen verändert sich die Autonomie der Menschen entweder positiv oder negativ durch die steigende Verbreitung und Nutzung digitaler Hilfsmittel. Der Transformationsprozess betrifft alle und hat direkte Auswirkungen auch auf die Informations- und Kommunikationsprozesse. Sehr deutlich sieht man das im Feld der öffentlichen Kommunikation, wo wir mit den Algorithmen der sozialen Medien einen neuen zentralen Einflussfaktor auf die Information unterschiedlicher Zielgruppen haben. Die eigenen Interessenprofile und deren Interpretation durch Plattformen und Dienstleister beeinflussen die inhaltlichen Impulse, die mir als Nutzer angeboten werden. Diese programmierte Egozentriertheit ist in werblicher Hinsicht sehr spannend und lässt sich gut mit künstlicher Intelligenz in der Dialogführung und Chatbots in Messengerdiensten wie Whatsapp oder Voice-Angeboten wie Alexa verbinden. Marken wie Tommy Hilfiger nutzen diese Tools vor allem für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen mit großem Erfolg. In Bezug auf Nachrichten und Zusammenhänge als Grundlage der politischen Willensbildung können jedoch sowohl die Informationsqualität als auch die Transparenz, wie es denn zur Priorisierung einzelner Themen und Schlagzeilen kommt, deutlich leiden. Thomas Breyer-Mayländer

Mit dem Titel „Das Streben nach Autonomie: Reflexionen zum digitalen Wandel“ beschreiben unterschiedliche Professoren der Medienfakultät der Hochschule Offenburg zentrale Veränderungen und Herausforderungen beim Streben nach Autonomie. ISBN: 978-3848739295


Transformation

Perspektiven Die permanente Transformation ist das Wesen der Stadt. Ziel der Stadtplanung ist es daher nicht, Gebäude für die Ewigkeit zu etablieren, sondern nachhaltige Strukturen zu erzeugen, die eine Zukunft ermöglichen, die wir heute noch gar nicht kennen. Doch nicht nur die Stadt, sondern auch die Art, sie zu erzeugen, verändert sich grundlegend. Die klassischen „TopDown“-Methoden werden mehr und mehr ergänzt durch partizipative Elemente, die dem/der Bürger*in ermöglichen, die Zukunft ihrer Stadt selbst zu gestalten. Stadtplanung wird zur Kommunikation, Stadtplaner zu Moderatoren eines kollektiven gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses. Dr. Matthias Stippich Architekt und Stadtplaner

Ständige Veränderung ist für uns im Bereich des sich permanent weiterentwickelnden Digitaldrucks allgegenwärtig. Wir treiben den Wandel von konventionellen Druckverfahren wie Sieb-, Tampon- und Offsetdruck hin zum flexibleren und immer schneller werdenden digitalen Direktdruck aktiv voran. Transformation erleben wir derzeit mit dem 3D-Druckverfahren: Statt nur Einzelteile zu bedrucken, lassen sich dekorative Teile und Gegenstände komplett drucken – in bis zu 10 Millionen unterscheidbaren Farben und auch absolut farbverbindlich. Damit ändern sich sowohl intern bei uns als auch bei unseren Kunden komplette Prozesse. Die permanente Verbesserung in diesen Prozessen ist meine tägliche Motivation.

Wolfgang Panter Inhaber & Geschäftsführer von DP Solutions

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Statements

„Transformation“ bedeutet für mich die Umformung des Vorhandenen. Die Bearbeitungsprozesse am Stein sehen dabei wie folgt aus: am Anfang die ursprüngliche Steinform, am Ende das Geschaffene. Dazwischen liegen Stadien der Verwandlung, der Stein wird auf variantenreiche Art bearbeitet – diese schrittweise Bearbeitung zielt ebenfalls auf den Gedanken der Transformation. Ich gebe eine Idee und Struktur vor, Material und Natur tragen jedoch einen erheblichen Anteil am Gestaltungsprozess bei. An meinem Beruf gefällt mir, meiner kreativen Ader nachzugehen, dem Fluss des künstlerischen Schaffens freien Lauf zu lassen und durch die Transformation eine sehr persönliche, individuelle Formensprache zu erschaffen, die Harmonie, Balance und Ausgewogenheit verbindet. Xaver Burger Steinmetz- und Steinbildhauermeister

Leider hakt es in Deutschland noch mit der Bereitschaft zur Innovation. Sie darf in der Regel nichts kosten, sollte nicht zu viel Zeit binden und ihre Investitionen am besten übermorgen bereits in Form von steigenden Gewinnen wieder reinholen. Denkbar schlechte Karten also für Bereiche wie beispielsweise Virtual Reality. Dabei stehen die Zeichen deutlich auf Durchbruch. Oculus etwa hat kürzlich sein VRHeadset „ Go“ zum Kampfpreis von 220 Euro auf den Markt geworfen. VR-Technik wird erschwinglich und kommt ohne Quantencomputer oder Kabel aus. Das VR-Erlebnis können wir hier noch so blumig beschreiben, man muss es einfach selbst erleben, um zu begreifen, dass Virtual Reality das Zeug hat zum Gamechanger (nicht nur) in der Entertainmentindustrie. Unser Rat deswegen: Brille aufsetzen, Vorbehalte ablegen und VR ausprobieren!

Sven Wiesner und Anna Stadie Gründungsmitglieder bei Neon Gold Innovations


Transformation

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R.I.P. Otto-Katalog

T E D L E M O T OT

! L L A F S E D TO

Mittelstand – n e h c ts u e d im . teralschäden a ll o K re Wandel haben e n d le n a a it d ig n d u n im e n Artensterb Kommunikatio d n u t u M rt e W und welchen ßen Klassiro g r e d r e in e d wir ach 68 Jahren oN ! g lo ta a -K o stellt – der Ott e g in e R.I.P. Ott ft ä h c s e sg en Versandhau Mal in den te tz le s a d s re ker im deutsch Jah zember dieses e D im ckendsten t e ru d d n in la e e b t h ic Katalog e viell den. Eines der n u K r e gsverhalten d n n u te tz s u n n ie d Briefkä e as M von as Kauf- und d d h ic s ie w , le sinessmodelle u B d Beispie n u e ft ä h esc nten auf die G von Otto war e ll a F im n n e von Konsume D ken. ehmen auswir rn te n U nachronisr a h ls e a m g lo ta a immer K en hmen, das sein e rn te n U elbst, die den s s a n d e t d n u K ie es nich d ch aren letztendli w s E . e ft er nutzten – ig tu n s e in w r e m tisch e im ihn afften, weil sie h c s b a g l. lo ta a Otto-K tlerweile digita it m n e ll te s e b unden 95 % der Otto-K llgegenwärtig. a t is n o z a m A Die Macht von


Transformation

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EXISTENZIELL: DER BLICK ÜBER DEN TELLERRAND.

KMUs AUF POSITIONSSUCHE. Die Auswirkungen der digitalen Transformation spüren in Deutschland vor allem mittelständische Unternehmen. Also jene Firmen, die in ihrer Branche und Nische teils Weltmarktführer sind und mitten im Orkan des globalen Wettbewerbs stehen. Vor allem die KMUs, also die kleineren Mittelständler, sind innerhalb der sich verändernden digitalen Topografien und der von Transparenz und fließenden Grenzen geprägten Netzkultur auf Positionssuche. Laut Statistischem Bundesamt generieren gerade diese Mittelständler 30 % des Umsatzes der deutschen Wirtschaft und beschäftigen 69 % der erwerbstätigen Personen in unserer Republik. Keine Frage: Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist angeschlagen. Und die wenigsten Mittelständler haben laut aktueller Studien und Befragungen eine klare Strategie, um die Herausforderungen ihrer Zukunftsagenda, wie Nachfolgeregelungen, globaler Wettbewerb, Preiskampf und Innovationsdruck, zu meistern. 168 K

ALTES DENKEN TRIFFT AUF NEUE IDEALE. In kaum einer Epoche war der Zusammenprall von alten Systemen und einer neuen globalen Innovationsdynamik so kraftvoll zu erleben wie in unserem digitalen Zeitalter. Dies allein ist bedingt durch den Faktor Zeit. Während die Gesellschaft, die Politik und die Wirtschaft während der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts Zeit hatten, sich anzupassen, überholen sich die Gestalter digitaler Novitäten jeden Tag selbst. Die Dynamik, mit der Software, Infrastrukturen und digitale Prozesse ständig weiterentwickelt, durch Updates aktualisiert und durch völlig neue Ansätze ersetzt werden, ist so hoch, dass selbst Performance-Marketing- oder WebAgenturen mit neuesten Informationen für ihre Kunden kaum hinterherkommen. Der Informations- und Wissenstransfer der Berater hinein in die Unternehmen wird zur Herausforderung. Denn dort ist der Zusammenprall von Innovationskraft sowie althergebrachten Systemen und Prozessen am spürbarsten. Beratungsresistente Unternehmensgründer („Das haben wir doch schon immer so gemacht und waren erfolgreich!“), Datenschutz, Datensicherheit, hohe Betriebskosten, traditionelle Arbeitsmodelle und mangelnde IT-Kompetenz prägen einen Hindernislauf, der Zeit kostet. Es gibt zu viele Runden an Diskussionen und Entscheidungen, während der Wettbewerb erneut Marktanteile und Kunden abgezogen und gewonnen hat.

Die intuitive Angst vor Veränderungen und das teilweise sture Beschützen von Werten, die man sich über Dekaden hart erarbeitet hat, prägen in den Führungsetagen vielerorts eine Haltung, die fatale Auswirkungen in Bezug auf die eigene Existenz und Zukunftsberechtigung hat. Der Mittelstand braucht Mut, vor allem aber Veränderungswillen und eine unternehmerische Lust auf Neues. Doch wie transformiert man manifestierte Werteeinstellungen in ein dynamisches Startup-Denken? Dort wo nicht selten ganze Familienclans Gesellschaftsanteile halten und sich selbst im Wege stehen? Der Blick über den Tellerrand könnte helfen, zumindest ein Verständnis für die Themen der digitalen Transformation zu und eine neue, authentische Sicht einzunehmen: zum Bespiel durch organisierte Firmenreise ins Silicon Valley, auf dem „South by Southwest“-Digital-Kongress in Austin oder ganz nah durch eine Teilnahme an der im Herbst stattfindenden #NWING – einer NetworkKonferenz für Ingenieure und alle neugierigen Entscheider rund um die digitale Revolution. (Infos unter www.vdi-wissensforum.de und dort unter Highlights). 184 K

DIE MACHT DER KOMMUNIKATION UND DER VERNETZUNG. Rausgehen, neue Sichtweisen einnehmen und Erfahrungen dort sammeln, wo sie geboren werden, den Dialog mit Vordenkern suchen und die Energie des Aufbruchs spüren – all das machen die Lenker des deutschen Mittelstandes zu wenig oder gar nicht. Dabei gewinnen Kommunikation und Vernetzung als treibende Faktoren für die eigene unternehmerische Zukunftsgestaltung immer mehr an Bedeutung. Neben handfesten Informationen in Bezug auf Softwareprogramme, Apps, Infrastrukturen und sonstige digitale Tools geht es in diesem Zusammenhang vor allem auch um neue Arbeitsmethoden, Entwicklungsansätze und Arbeitsmodelle. Agile und iterative Prozesse, Roboting, künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality, neue Assistenzsysteme – all das sind Schlagworte, die einhergehen mit neuen Arbeitskulturen und neuen Idealen, die bis in die Arbeitgebermarke von mittelständischen Unternehmen hineinreichen. Und weil jeder etwas anderes unter Transformation versteht, andere Ängste und Sorgen, aber auch in der Chancenbewertung unterschiedliche Wahrnehmungen hat, ist

Anzahl der Unternehmen (weltweit, in Tausend), die während ihres Lesens dieses Artikels dem digitalen Wandel zum Opfer gefallen sind.

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R.I.P. Otto-Katalog

das persönliche Gespräch von Mensch zu Mensch so wichtig. Der Erfahrungsaustausch auf Kongressen, in Workshops und auf Konferenzen hilft, Vorurteile abzubauen, neue Sichtweisen auf eine sich verändernde Welt kennenzulernen, Inspiration für das Implementieren von neuen Themen und Tools zu bekommen. Im eigenen Unternehmen zurück, sollten Teams und offene Kommunikationsprozesse definiert werden, um das neu erworbene Wissen weiter in den eigenen Organismus zu tragen. 296 K

ITERATIVES DENKEN IM RAHMEN VON PILOTEN.

Ort. Ganz gleich, ob wir gerade in der Kathedrale von Exeter stehen, die letzte Führung des Tages verpasst haben und dennoch etwas über die Orgel und die astronomische Uhr dort wissen wollen – oder ob wir während unserer Reise erfahren möchten, wie viele Schafrassen auf den frischen Weiden Englands beheimatet sind. Wir haben direkten Zugriff auf unsere Instagram-Statistiken und wissen, wann wie viele Zugriffe auf unsere Posts stattfanden. Wir erhalten die Nachrichten des Tages in kurzen Updates. Und wissen, wo um die Ecke das feinste Steak serviert wird und und finden im Notfall heraus, welcher Zahnarzt die besten Bewertungen erhalten hat. All das ist nicht neu. Wir haben diese Form des digitalen und mobilen Informationsmanagements längst in unseren Alltag, in unser Leben mit integriert. Und wir genießen die Macht, fließende Grenzen,

Die visionäre und treibende Kraft, die hinter der digitalen Revolution steckt, ist enorm. Doch zwischen Gegenwart und Zukunft liegt für viele Unternehmen ein gewaltiges Delta, das es zu überwinden gilt. Dies gelingt nur durch ein mutiges und sich ständig selbstreflektierendes und optimierendes Vorgehen. Ausprobieren, Experimentieren, Iterieren, Loslassen, Neustarten – das sind Möglichkeiten, mit denen das Frustpotenzial minimiert und die Lust auf innovative Zukunftsgestaltung maximiert werden kann. So empfiehlt sich das Projektieren im Rahmen von Piloten und das Gründen von Innovationszentren, in denen IT-Experten zusammen mit Unternehmensberatern, HR-Spezialisten und kreativen Querdenkern zusammenkommen, Ziele definieren sowie neue Werkzeuge und Methoden ausprobieren. Einhergehend mit solchen Vorgehensweisen ist auch eine entsprechende Budgetierung notwendig. Denn ohne Bereitschaft, in neue Systeme und in eine neue Kultur des Miteinanders zu investieren, wird nichts passieren. Außer, dass manch ein Unternehmen in naher Zukunft den einen oder anderen Todesfall melden wird, weil Kunden eine bestehende Maßnahme oder einen existierenden Prozess so nicht mehr mittragen.

die Macht des kritischen Blicks und der Reflexion.

Rafael Yupanqui / Geschäftsführer / YUPANQUI GmbH

„Moment mal, das haben wir gleich!“ Ein Blick aufs Smartphone genügt und die Information wird präsentiert. Mobil, zu jeder Zeit, an jedem

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Social Media

Transformation im Social Web – ein Überblick Das Social Web hat sich zu einem festen Teil unseres Alltags entwickelt. Wir pflegen dort unsere privaten und beruflichen Kontakte, teilen Fotos und Videos, gewähren unserem Umfeld einen Einblick in unser Leben, unsere Erfahrungen, unsere Gedanken und unsere Emotionen. Laut einer Studie des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. Bitkom kann sich im Jahr 2018 jeder Dritte ein Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellen. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Zweite. Kein Wunder, denn 98 % der Internetnutzer in dieser Altersklasse haben ein Profil in den sozialen Netzwerken, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 92 % und bei den 50- bis 64-Jährigen sind 80 % Prozent in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Dabei sind die Nutzer in Deutschland durchschnittlich in drei sozialen Netzwerken unterwegs, die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen sind sogar im Schnitt mit fünf Social-Media-Profilen aktiv. Was jede Minute im Internet und damit auch im Social Web passiert, zeigt folgende Grafik:

210.000 hochgeladene Snaps

65.000 Foto-Uploads bei Instagram

800.000 hochgeladene Dateien bei Dropbox

350.000 verschickte Tweets

1,5 Mio. gestreamte Songs bei Spotify

2 Mio. Telefonminuten bei Skype

87.000 Std. angesehene Videos auf Netflix

3,8 Mio. Suchanfragen bei Google

60 Sekunden im Internet

243.000 Foto-Uploads bei Facebook

400 Std. neues Videomaterial bei Youtube


Transformation im Social Web

Die Nutzung steigt kontinuierlich, denn die Digitalisierung bringt immer mehr Plattformen, Apps, neue Dienste und Möglichkeiten hervor, die unser Leben vermeintlich angenehmer machen: einfacher, unterhaltsamer, spannender, effizienter, schneller, vernetzter, besser?! Diese digitale Transformation und damit auch die Transformation im Social Web ist eine Strömung, die uns stetig vorantreibt. Langsamer zu machen, zu bremsen, dagegen anzuschwimmen scheint keine Option. Der Wandel schreitet voran und zeigt sich im Social Web in mehreren Facetten.

Transformation von Social Media hin zu Social Business Neben dem privaten Gebrauch sind Social-Media-Dienste vor allem für Unternehmen zu enorm wichtigen Plattformen geworden, um mit potenziellen und bestehenden Kunden in Kontakt zu kommen, mehr über sie zu erfahren, sie mit relevanten Inhalten zu versorgen und sie auch in die Kommunikationsmaßnahmen miteinzubeziehen. Den Nutzern bieten sich zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten (kommentieren, teilen, liken, Nachrichten senden, bewerten etc.), um mit den Unternehmen zu interagieren und ihre Meinungen, Ideen und Erfahrungen mitzuteilen. Das Social Web hat sich zum Social Business gewandelt. Wer online nicht präsent ist, existiert für viele Menschen auch in der Offline-Welt nicht. Es geht darum, eine dauerhafte Beziehung zu Seitenbesuchern, Fans und Followern aufzubauen, um daraus treue Kunden werden zu lassen, die im besten Fall als Markenbotschafter fungieren.

Transformation hin zu vielen kleinen Nischen-Plattformen Es ist nachvollziehbar, dass die meisten Unternehmen die bekannten Plattformen wählen, wenn sie sich dazu entschließen, im Social Web aktiv zu werden. Dort locken enorme Nutzermassen und damit große Reichweiten. Und dennoch lohnt es sich für Unternehmen, sich abseits dieser Mainstream-Netzwerke umzuschauen. Mittlerweile haben sich viele Nischen-Plattformen entwickelt und etabliert, die bestimmte Themen, Zielgruppen, Funktionen und Bedürfnisse abdecken. Neben den bekannten Social Networks, Business Networks sowie Foto- und Videoplattformen gibt es zu jedem erdenklichen Themen- und Interessengebiet eine Vielzahl an Communitys, Blogs, Foren und Bewertungsportalen. Überall, wo Menschen Inhalte erstellen, teilen, kommentieren und Bewertungen abgeben, wird das Internet zu einer sozialen Gemeinschaft. Menschen mit ähnlichen Interessen, Fragen und Ideen versammeln sich und Nischen-Communities entstehen. Vielleicht erreicht man als Unternehmen genau dort die potenziellen Kunden und hebt sich von Wettbewerbern ab, die diese Nischen-Netzwerke nicht nutzen. Wie bei allen Unternehmensentscheidungen gilt also auch hier, sich folgende Fragen zu stellen: Wer ist unsere Zielgruppe? Wo ist unsere Zielgruppe aktiv? Auf welchen Plattformen erreichen wir sie? Auf welche Weise erreichen wir sie? Sind diese Fragen beantwortet, ist der nächste Schritt, den Content an die Zielgruppe und an die Gegebenheiten der Plattform anzupassen. Reine Werbebotschaften funktionieren im Social Web nicht so gut wie gezielt geplante, relevante Inhalte, die den Nutzern einen Mehrwert in Form von Unterhaltung oder nützlichen Informationen bieten.

Transformation hin zur Marktmacht der „Großen“ Einerseits entstehen immer mehr Nischen-Plattformen, die auf spezielle Zielgruppen und Bedürfnisse abzielen. Andererseits wurde in den letzten Jahren deutlich, dass im Social Web die Marktmacht einiger weniger, großer Anbieter

kontinuierlich gewachsen ist. Youtube gehört schon lange zum Internet-Giganten Google, Whatsapp und Instagram wurden von Facebook übernommen. Der Facebook-Konzern stärkt seine Vormachtstellung systematisch, indem Funktionen von Wettbewerber-Plattformen kopiert und weiterentwickelt werden. Dadurch hat Facebook es geschafft, mit Instagram den Konkurrenten Snapchat bei den Nutzerzahlen zu überholen und Teile der jüngeren Zielgruppe zu den Facebookeigenen Diensten zu lenken. Es gibt mehrere Gründe, warum es schwierig ist, diese Marktmacht durch innovative, erfolgreiche Dienste zu mindern. Selbst wenn Faktoren wie Budget, Vermarktung und Reichweite stimmen, müssen neue Netzwerke ein besonderes Alleinstellungsmerkmal besitzen, das die Menschen davon überzeugt, sich bei einer weiteren Plattform anzumelden.

Transformation von Social Web zu Anti-Social-Web Betrachtet man die Entwicklungen im Social Web kritisch, lässt sich nicht leugnen, dass das „Soziale“ womöglich immer weiter abnimmt. Wir freuen uns darüber, dass die Plattformen und Dienste kostenlos sind, aber ärgern uns darüber, dass sich die meisten davon über Werbung finanzieren. Zum einen kommt es dadurch immer häufiger zu Datenschutzbedenken und Vertrauensverlusten. Zum anderen sehen sich die Anbieter gezwungen, nach und nach Änderungen vorzunehmen, um profitabler zu werden. Die Auswirkungen für die Nutzer sind dann oft unbefriedigend. Durch Algorithmusänderungen sehen sie gefühlt mehr Inhalte, die sie nicht sehen möchten, und sehen weniger Inhalte, die sie sehen möchten. Wo so viele Menschen aktiv sind, gibt es auch viele, die diese großen Plattformen missbräuchlich nutzen: Fake-Accounts, Spam-Accounts, Bots, Trolle und Hacker, aber auch Menschen, die ihre radikalen Ansichten verbreiten, beleidigen und sich dabei hinter der Anonymität des Internets verstecken. Gerade die großen Plattformen und Dienste scheinen sich immer mehr von dem „positiven Ort“ zu entfernen, der sie einmal waren. Die Konsequenz? Vielen Menschen macht es keinen Spaß mehr, in sozialen Netzwerken aktiv zu sein. Vielleicht eröffnet das dann neuen Ideen die Türe. Denn die Transformation im Social Web wird immer wieder neue innovative Möglichkeiten und Wege bieten, sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen.

Transformation hin zu Live-Streaming: In den bekannten sozialen Netzwerken ist zu beobachten, dass BewegtbildBeiträge und besonders Live-Videos immer mehr in den Vordergrund rücken und anderen Formaten den Rang ablaufen. Die beiden Netzwerke Facebook und Instagram haben erkannt, dass Bewegtbild bei den Nutzern gut ankommt. Analysen zeigen, dass Live-Videos mehr Interaktionen generieren als andere Beitragsformate. Dies wirkt sich wiederum auf die Reichweite aus, denn eine hohe Interaktionsrate lässt einen Beitrag relevanter erscheinen, weshalb dieser vom Algorithmus häufiger ausgespielt wird. Die Chancen stehen also günstig, damit mehr Menschen ihrer Zielgruppe zu erreichen. Demgegenüber stehen oft die Bedenken von Unternehmen, Fehler zu machen oder spontan reagieren zu müssen und dann nicht editieren bzw. herausschneiden zu können. Doch die Nutzer möchten genau das sehen: unverfälschte Kommunikation in Echtzeit und Menschen statt Marken. Ganz gleich, ob im Büro oder unterwegs, ob Produktvorstellung, Interview oder Grußwort vom Messestand, in Live-Videos können Unternehmen sich authentisch zeigen und Einblicke in ihren Alltag gewähren. Dabei können die Zuschauer miteinbezogen und zur Interaktion animiert werden. Die Möglichkeit, während des Live-Videos Fragen zu stellen, zu kommentieren oder Bewertungen abzugeben, vermittelt dem Publikum das Gefühl, dabei zu sein und mitwirken zu können. In Zeiten von Fake News, irreführender Werbung und retuschierten Produktbildern gewinnt Authentizität im Social Web immer mehr an Bedeutung. Und was kann schon authentischer sein als ein Live-Video?! Riccardo Silva / Konzeption, Text, Social Media / YUPANQUI GmbH

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Kunden-News

KUNDEN NEWS AKTUELLES AUS DER YUPANQUI-WELT

PACKAGING #WILD SPIRITS Begonnen hat alles mit dem Blackforest Wild Rum der Brennerei Wild, zu welchem wir das Kommunikationskonzept entwickelt haben. Dies beinhaltete die Namensfindung, die Erarbeitung der Produktgeschichte sowie die Gestaltung und Umsetzung der Flaschenausstattung. Aufgrund des großen Erfolgs sollte das Konzept auf drei weitere Spirituosen übertragen werden. Das Resultat: Die Produktreihe Blackforest Wild Spirits mit den Sorten Blackforest Wild Vodka, Blackforest Wild Whisky, Blackforest Wild Gin und Blackforest Wild Rum. Für diese Serie haben wir das passende Packaging entwickelt und die Flaschen mit wild anmutenden Tierköpfen gestaltet. Ein aufmerksamkeitsstarkes Element, das zum Sammeln animiert und die jeweilige Sorte sowie den Schwarzwald repräsentiert. Tiefe Wälder und saftige Täler. Urige Orte mit Geschichte. Die Blackforest Wild Spirits machen dieses wildromantische, ursprüngliche Stück Heimat spürbar. www.blackforest-wild-rum.de

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Aktuelles aus der YUPANQUI-Welt

KOMMUNIKATIONSKONZEPT #RAUERFUHRMANN Die Architekten Adrian Rauer und René Fuhrmann kamen mit dem Vorhaben zu uns, sich selbstständig zu machen. Unsere Aufgabe dabei sollte sein, diesen Schritt kommunikativ zu begleiten. Klingt spannend – und das war es auch! Nach einem intensiven Workshop haben wir für RAUERFUHRMANN ein komplettes Kommunikations-konzept entwickelt. Dabei haben wir den Markenkern samt Markenstory definiert und daraus den Markennamen, den Claim und die Wort-Bild-Marke erarbeitet. Gestalterisch wurde das Konzept von uns bisher als Visitenkarten, Geschäftspapier und Autobeschriftung umgesetzt. Auf Grundlage des Kommunikationskonzeptes haben wir zudem ein entsprechendes Website-Konzept inklusive Screendesign und Textgestaltung erstellt, das der Marke RAUERFUHRMANN auch online den passenden Auftritt verschafft. www.rauerfuhrmann.de

WEBSITE-KONZEPT #BFS Entertainment GmbH Die BFS Entertainment GmbH ist Pionier im 4K-HDR-Color-Grading. Das Fullservice-Postproduktionshaus steht für High-Performance-Farbkorrekturen in höchster Qualität. Was es heißt, das Seherlebnis auf eine neue Stufe zu heben, zeigt das von uns entwickelte Website-Konzept. Dafür haben wir den Seitenaufbau in Form des High-Tech-Arbeitsplatz konzipiert, an dem das Color-Grading tatsächlich stattfindet. Der Besucher sitzt quasi mittendrin und kann per Klick die Unterschiede zwischen Normalauflösung und 4K-HDR nachvollziehen. Auch die Atmosphäre innerhalb des Teams, die locker und gleichzeitig voller Power ist, haben wir in das Website-Konzept einfließen lassen, das von ARMBRUSTER empiric IT solutions final umgesetzt wird. www.bfsentertainment.de

WHATSAPP-NEWSLETTER #YUPANQUI Seit März 2018 bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit, unseren kostenlosen Whatsapp-Newsletter zu abonnieren und spannende Neuigkeiten aus den Bereichen „kommunikative Zuspitzung“, Werbung und Marketing über Whatsapp auch direkt auf das Smartphone zu erhalten. Wir sind den neuesten Trends auf der Spur und liefern jeden Freitag brandaktuellen Lesestoff: Neues aus der YUPANQUI-Welt, spannende Projekte und AgenturInfos, News und Wissenswertes zum Thema Marketingkommunikation und Anwendungstipps für Social Media. Und so einfach funktioniert die Anmeldung: 1. Unsere Nummer +49 15252009916 als „YUPANQUI-News“ im Telefonbuch des Handys abspeichern. 2. Eine Whatsapp-Nachricht mit dem Text „Go“ an diese Nummer senden.

NEUE KREATIVKRAFT BEI YUPANQUI #YUPANQUI YUPANQUI wird um eine Kreativkraft reicher. Luisa Engel, die zuvor schon als Grafikpraktikantin einen super Eindruck in unserer Agentur hinterlassen hat, verstärkt uns nach ihrer überaus erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur staatlich geprüften Grafikdesignerin nun ab September 2018 in den Bereichen Grafik und Projektmanagement. Wir freuen uns auf neuen, kreativen Input, frischen Wind und tatkräftige Unterstützung bei vielen spannenden Projekten. Herzlich willkommen bei YUPANQUI! www.yupanqui.de

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bit.ly/yup_transformation

AGENTUR YUPANQUI / Hauptstraße 57 / 77652 Offenburg / T. 07 81 . 63 93 44 - 0 / yupanqui.de

TRANS FORMA TION…

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