TRAFFIC News to-go #15

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Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de

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S. 6 Zeitgeschehen

S. 8 Feuilleton

S. 24 Design

S. 25 Kunst

LIBERALE ÜBER FREIHEIT

GRAPHIC DETOUR

DER HOBBYRAUM

NARRATIVE MUSTER

Es ist dieser eine Begriff, um den sich alles dreht. Dieser eine Begriff, den die Liberalen an jeder Stelle für sich zu besetzen versuchen. Es geht um Freiheit. Die - das sagen sie frei nach Marius Müller-Westernhagen - ist das Einzige, was zählt. Wenn der neue Parteichef, Philipp Rösler, die Freiheitsbewegung der DDR nennt oder den arabischen Frühling, in dem tausende junge Menschen für mehr Freiheit auf die Straße gingen, dann hat der Begriff eine sehr klare Bedeutung… von Thorsten Denkler

Muss man zwischen Kunst, Design, Mode, Architektur und anderen Disziplinen überhaupt noch streng unterscheiden? Wenn es nach Kurator und Designer Erik Kessels ginge, nicht. „Die Grenzen sind längst nicht mehr klar definiert. Viele Projekte bewegen sich in Zwischenräumen. Graphic detour erforscht, was dabei passiert. Und das ist jede Menge.“ Im Graphic Design Museum im niederländischen Breda präsentiert Kessels europäische Künstler, deren Arbeiten in irgendeiner Form das breite Feld Grafikdesign berühren, sich aber auch in anderen Disziplinen inspirieren… von Sabine Weier

Gehen wir von folgender These aus: je mehr Geld und Aufwand in ein Haus gesteckt wird, desto weniger wird es zu einem Zuhause. Stellen Sie sich das opulenteste Haus vor, das Sie kennen. Gut möglich, dass die Eigentümer einen Großteil ihrer Zeit im Keller, in der Küche oder im Gartenhaus verbringen. Dies ist nicht nur ein weiteres Beispiel für die Binsenweisheit, dass Geld nicht glücklich macht. Es verdeutlicht vielmehr, wie Menschen sich verlieren, wenn sie sich dem Projekt annehmen, ihre eigenen Räume zu gestalten… von Stephen K. Molloy

Alfredo Jaar sieht sich selbst als Architekten, der Kunst macht. Mit einem Architektur-Diplom im der Tasche, freilich ohne jemals als Architekt gearbeitet zu haben, stand Jaar vor der Schwierigkeit, das beste Ausdrucksmittel für das zu finden, was ihn beschäftigt. Fraglos prägen seine Kenntnisse in Architektur und sein Raumverständnis die Entwicklung und endgültige Form seiner Kunstprojekte. Besonders stark aber macht sich das Studium der Architektur, wie Jaar selbst sagt, im Schaffensprozess bemerkbar… von Lorenzo Fusi

7. Der Mai in Drei Akten 9. Feuilleton – Haitis Wiederaufbau 10. Sport – Transformationen von Traumautos 13. 8-Page Editorial – Frédéric Chaubin: Architekturserien auf der Reise 23. To-Go Boutique / Gourmet 26. Design – The Pink Project: Leidenschaft für Architektur 29. Design – „International Discovery“ im MoMA 29. Reviews – Metropolitan Views 30. Arrogant Bastard / English Appendix — 12. DMY SPECIAL: DMY OFF LOCATIONS BY BIKE


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Contributors

Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de

Contributors

Lorenzo Fusi

Stephen K Molloy

VERENA DAUeRER

Lorenzo Fusi ist Kunsthistoriker und Kurator, lebt und arbeitet in Liverpool, UK. Derzeit ist er an der Liverpool Biennale International Festival of Contemporary Art 2012 tätig. Fusi setzt sich im Kontext seiner eigenen carbon footprints mit Themen wie Umweltbewusstsein und Schuld auseinander.

Stephen K Molloy, geboren und aufgewachsen in Dublin, Irland, studierte an der Bartlett Schule für Architektur in London und an der Universität der Künste in Berlin. In diversen Architekturbüros wie David Chipperfield, Jürgen Mayer H und Graft Architekten setzte er sich mit dem Thema Luxuswohnen auseinander. 2011 gründete er The Fundamental Group zusammen mit Gunnar Rönsch in Berlin. Molloy ist Dozent an der UdK Berlin und unterrichtet Gebäudeplanung und Entwerfen.

Die Trendreporterin aus Berlin und Tokio arbeitet an der Schnittstelle von Technik und Design, Kunst, Film und Mode. 2006 ging sie nach Tokio und war dort als Redakteurin des japanisch-englischen Designmagazins PingMag.jp tätig. Seit Anfang 2011 lebt und arbeitet sie wieder in Berlin. Das Repertoire: Designmagazin PAGE, Kunstmagazins Spana der Regierungsorganisation Riksutstallningar, das Online-Magazin mb!.

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BERLIN


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Zeitgeschehen

Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de

Die Fatamorgana der Unfreiheit von Thorsten Denkler Es ist dieser eine Begriff, um den sich alles dreht. Dieser eine Begriff, den die Liberalen an jeder Stelle für sich zu besetzen versuchen. Es geht um Freiheit. Die – das sagen sie frei nach Marius Müller-Westernhagen – ist das Einzige, was zählt. Wenn der neue Parteichef, Philipp Rösler, die Freiheitsbewegung der DDR nennt oder den arabischen Frühling, in dem tausende junge Menschen für mehr Freiheit auf die Straße gingen, dann hat der Begriff eine sehr klare Bedeutung. Nur: Mit der Freiheit, die die Liberalen im bundesrepublikanischen Hier und Jetzt meinen, hat das alles nichts zu tun. Wenn Liberale über Freiheit reden, dann meinen sie eine gefühlte Gängelung durch den Staat. Sie fühlen sich bevormundet von Behörden und Ämtern aller Art. Sie glauben, dass es allen besser gehen würde, wenn sie nur weniger Steuern zahlen müssten. Rösler hat in seiner Antrittsrede auf dem Ro­ stocker Parteitag ein Zitat von Albert Schweitzer als sein liberales Lebensmotto vorgestellt: „Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheit. Ich lehne ab, mir den eigenen Antrieb mit einem Trinkgeld abkaufen zu lassen. Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt und abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt. Ich

Warum der Liberalismus nach Lesart der FDP in diesem Land nicht mehrheitsfähig sein kann. habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen, dies ist mein Werk.“ Es ist das Zitat eines Mannes, der zwei Weltkriege erlebt und die Nazi-Diktatur überlebt hat. Als Lebensmotto aber taugt es nur für jene, die wie Schweitzer selbst Unfreiheit erfahren haben. Das ist das Verstörende an den Liberalen. Sie leben alle in Freiheit. Niemand hindert sie, Chancen zu nutzen, selber zu denken und zu handeln. Liberale scheinen ein tiefes Gefühl der Unfreiheit in sich zu tragen. Sie wittern hinter jeder Ecke einen staatlichen Eingriff in ihre persönlichen Freiheitsrechte. Der Veggiday in Bremen, ein Tag der Vegetarier, wird als Versuch interpretiert, den Menschen ein fleischloses Leben vorzuschreiben. Und wenn sich in Berlin-Kreuzberg die Menschen Sorgen machen, wie die Flut von Touristen ihren Stadtteil verändert, dann schrillen bei den Liberalen alle Alarmglocken, weil da angeblich Touristen ausgeschlossen werden. Die Freiheit der Anderen scheint immer auch die Freiheit der Liberalen in Frage zu stellen. Die Liberalen verkennen, dass ihr Lebensgefühl der Unfreiheit mit der Lebensrealität der

meisten Menschen nichts zu tun hat. Manche fühlen sich gar zu frei. Sie wollen Orientierung und nicht noch mehr Wahlmöglichkeiten. Was nutzt einem die Freiheit zwischen Dutzenden von Frischkäsesorten wählen zu dürfen, wenn dann doch alle gleich schmecken? Was nutzt einem die Freiheit zwischen weit über 100 Fernsehprogrammen wählen zu können, wenn dann doch alle die Tagesschau gucken? Ein Beispiel: Die Krankenversicherung. Für gesetzlich Versicherte ist das eine einfache Sache. Es besteht Versicherungspflicht und der Staat sorgt mehr oder weniger gut dafür, dass alle zufrieden sind. Das gefällt nicht immer, belastet aber das Leben nicht weiter. Die FDP aber sähe es gern, wenn sich mehr Menschen privat versichern würden. Das bedeutet: hochkomplexe Versicherungsverträge lesen und verstehen zu müssen, die Arztrechnungen selbst zu bezahlen, das Geld hinterher wieder einzufordern, und sich vor allem entscheiden zu müssen zwischen mehreren Anbietern in der vagen Hoffnung den richtigen zu finden. Manchen Menschen mag das Spaß machen. Andere empfinden so etwas als Last.

Gefährlich wird es, wenn Liberale über den Sozialstaat sprechen und etwas von „mitfühlendem Liberalismus“ faseln. Bisher gilt: Wer in diesem Land in eine soziale Notlage gerät, hat dem Staat gegenüber einen garantierten Anspruch auf Hilfe, die das Existenzminimum sichert. Die Liberalen aber hätten gern einen Sozialstaat nach US-amerikanischem Vorbild. Philosophisch untermauert wird dieser Ansatz von Peter Sloterdijk, der den Staat für den größten Dieb hält und in diesem Land wieder eine Kultur des Gebens durch jene etablieren möchte, die geben können. Wer dem folgt, der will keinen Sozialstaat, sondern eine Charity-Republik. Hilfsbedürftige werden zu Bittstellern bei den Schönen und Reichen. Bürger ohne Geld werden zu Bürgern ohne Geld und Würde. Ein so verstandener Liberalismus hat zu Recht keine Chance in diesem Land. Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen hat die FDP 2,7 Prozent geholt. In Rheinland-Pfalz ist sie aus dem Landtag geflogen genauso wie in Sachsen-Anhalt und in Hamburg. Vielleicht hat das ja nicht nur etwas mit dem parteischädigenden Verhalten eines gewissen Guido W. zu tun. Vielleicht geht ja einfach nur das Kernthema der FDP an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Freiheit ist vielleicht nicht das Einzige, was zählt. Möglich ist das. zeitgeschehen@trafficnewstogo.de


Zeitgeschehen

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die kürzlich mit 104 Jahren verstorbene Milliardärstochter hatte zu kaum einer Menschenseele Kontakt. Wahrscheinlich würde das alles auch keine Menschenseele interessieren, wenn da nicht ihr Vermögen von rund einer halben Milliarde Dollar wäre. Als Tochter eines Industriellen, der sich sogar einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten kaufen konnte, wuchs Huguette in einer New Yorker Villa mit 121 Zimmern auf. Nach ihrer Kindheit im goldenen Käfig tauchte sie für eine Weile in das Nachtleben der Zwanziger ein und schließlich samt ihrer Puppen ab. Mythen ranken sich nicht nur um ihre 70 Jahre Einsamkeit, sondern auch um die Machenschaften ihrer Anwälte. Ob sie sich die Kohle krallen wollen? Es bleibt spannend – die Geschichte wäre jedenfalls eine Verfilmung wert.

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hypsiphobisch

Der Mai in drei Akten von Sabine Weier klaustrophobisch Ein Mann sitzt mit eingegipstem Bein im Rollstuhl und schaut aus dem Fenster seines Appartements im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. Richtig! Es ist James Stewart in Alfred Hitchcocks »Das Fenster zum Hof«. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet er seine Nachbarn und wird schließlich Zeuge eines Verbrechens. In einer Stadtvilla in Manhattan verhält es sich derzeit ähnlich. Ein Mann sitzt im Sessel

und lugt apathisch aus dem Fenster. Er könnte theoretisch raus, darf praktisch aber nicht, denn er ist vielleicht selbst ein Verbrecher, wofür es allerdings keine Zeugen gibt. Die Rede ist von Dominique Strauss-Kahn, bis vor kurzem als IWF-Chef noch Hüter über das Vermögen der Welt und außerdem potenzieller Bezwinger von Nicolas Sarkozy bei der Präsidentschaftswahl 2012 in Frankreich, jetzt Stubenhocker. Ob er sich wirklich an einer Zimmerdame vergriffen hat oder Opfer einer Verschwörung ist, bleibt vorerst ungewiss. Bis zur Klärung lässt sich der Hausarrest mit Heimkino und Whirlpool aber

Happy crossover von Sabine Weier Muss man zwischen Kunst, Design, Mode, Architektur und anderen Disziplinen überhaupt noch streng unterscheiden? Wenn es nach Kurator und Designer Erik Kessels ginge, nicht. „Die Grenzen sind längst nicht mehr klar definiert. Viele Projekte bewegen sich in Zwischenräumen. Graphic detour erforscht, was dabei passiert. Und das ist jede Menge.“ Im Graphic Design Museum

im niederländischen Breda präsentiert Kessels europäische Künstler, deren Arbeiten in irgendeiner Form das breite Feld Grafikdesign berühren, sich aber auch in anderen Disziplinen inspirieren. Für europäische Positionen hat er sich dabei ganz bewusst entschieden: „Amerikanisches oder asiatisches Design bleibt oft im Dekorativen stecken, während in Europa Experimentierfreude gefragt ist.“ Viele der ausgestellten Künstler machen längst keine Auftragsarbeiten mehr. Joachim Schmid

aushalten. Französisches Eichenparkett sorgt für Heimatgefühl. Das ist schlappe 50.000 Dollar Miete im Monat allemal wert. soziophobisch An Hitchcocks »Psycho« erinnert folgende Szene: Eine Frau sitzt zwischen unzähligen Puppen in einem großen Ohrensessel, trägt einen Pelzmantel, schaut durch schwere Gardinen auf die Fifth Avenue und lässt das Leben an sich vorbeiziehen. Ob Huguette Clark tatsächlich so in ihrem Appartement saß, weiß keiner. Denn

zum Beispiel sammelt Fotos, die andere weggeworfen haben, und collagiert oder kombiniert sie in neuen Variationen. Damit eröffnet er einen Diskurs über Urheberschaft und Originalität. Was ist überhaupt noch originell? In einer Zeit, in der jeder ein bisschen photoshoppen, sein eigenes Logo basteln oder Plakate entwerfen kann, ist das die entscheidende Frage. „Grafikdesign ist heute überall, Tutorials und Workshops sind für jeden zugänglich. In dieser Flut kann sich ein guter Designer nur durch seine Ideen von anderen abheben.“ Designer definieren sich längst nicht mehr über ihre handwerklichen Fähigkeiten, sondern über ihre Originalität. Das rückt sie stärker in die Sphäre der zeitgenössischen Kunst, die ja auch von disziplinübergreifenden Konzepten und provokativen Überraschungseffekten lebt. „Grafikdesign darf nicht bequem sein, sonst wird es langweilig.“

Platzangst, Angst vor Menschen oder auch Höhenangst, an der James Stewart in Hitchcocks »Vertigo« leidet, schränken die Wohnungssuche in New York ungemein ein. Die Mietpreise sind außerdem noch schwindelerregend hoch, deswegen erfreut sich die von Gründer Jimmy McMillan medienwirksam inszenierte »The Rent Is Too Damn High«Partei großer Beliebtheit. Zumindest bei You Tube. Sein Auftritt bei einer TV-Debatte zählt schon über sechs Millionen Klicks. Zum Gouverneur hat McMillan es 2010 trotzdem nicht geschafft. Die Kohle hat wohl nicht gereicht, um sich das Amt einfach zu kaufen. Vielleicht ändert sich das aber bald, immerhin ist er für rund 40 Dollar als Puppe zu haben. Für zehn Dollar mehr spricht der Plastik-McMillan auch: »People working eight hours a day, 40 hours a week – Some a third job – why?« Sie ahnen es: »The rent is too damn high«.

DESIGN LÖST SICH AUS SEINEM KOMMERZIELLEN KONTEXT Das Mantra ‚form follows function‘ ist obsolet geworden: Die Form folgt jetzt der Idee. Doch wie entsteht im bis zum Rand mit grafischen Arbeiten gefüllten urbanen Raum noch etwas Besonderes? Durch ungewöhnliche Kombinationen. Mit anderen Worten: Wenn eine Disziplin mit der anderen in die Kiste springt. Kessels hat das zum Programm der Ausstellung gemacht und acht Künstler zum Blind Date mit acht Unternehmen gebeten, darunter ein Süßigkeiten-Hersteller, ein Metallhersteller und eine Holzwerkstatt. Tod Hanson, der sonst räumliche Grafikdesign-Arbeiten schafft und Greenpeace-Botschaften gestaltet, kooperierte für Graphic Detour zum Beispiel mit dem niederländischen Textilhersteller Vlisco.

Mehr Diversity in Führungsetagen! MBA-Vollstipendium Führungskräfte und Top-Talente mit Migrationsgeschichte sind in der Wirtschaft noch immer unterrepräsentiert. ESMT und der Tagesspiegel möchten daher mit dem Tagesspiegel Diversity Scholarship für den Vollzeit-MBA an der ESMT einen Beitrag zur qualifizierten Ausbildung dieser Menschen leisten.

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ESMT. The business school founded by business.


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Feuilleton

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© Fuel

© Joachim Schmid & NPN

© Tod Hanson

© Damien Poulain & Jamin

Ausflüge über den Tellerrand schaffen neue Positionen im europäischen Grafikdesign. Die Ausstellung » Graphic Detour « zeigt, was möglich ist. Die Arbeit des Londoner Künstlers wird demnächst tatsächlich in Form bedruckter Stoffe produziert, so schließt sich der Kreis und Design erfüllt wieder seinen ursprünglichen, funktionalen und kommerziellen Zweck. ‚Concepts and ideas for commercial purposes‘ entwickelt auch der in Barcelona und Berlin lebende Künstler Martí Guixé, so steht es auf seiner Webseite. Mit seiner unverkennbaren Handschrift und illustrativen Elementen hat er schon Sondereditionen von Visa und Moleski-

ne versehen. Aber auch er arbeitet vorrangig an seinen eigenen unabhängigen Projekten und bewegt sich dort in einem freien Experimentierfeld. Wenn sie mal Auftragsarbeiten annehmen, toben sich viele Grafikkünstler eher in der Kunst- und Kulturszene aus und entwerfen Medien für Galerien oder Festivals, wie der Londoner Damien Poulain. „Das ist eigentlich schade,“ findet Kessels, „denn so verbleiben

die Künstler und ihre Arbeiten in einer abgeschotteten Kapsel. Es wäre toll, wenn einer von ihnen mal für einen internationalen Konzern arbeiten würde. Viele große Design-Agenturen sind fast schon zu Logo-Fabriken verkommen, die Ergebnisse sind leider oft langweilig.“ In der Szene sind viele schon früh mit Street Art in Kontakt gekommen, in ihren freien Arbeiten haben sie sich subversive und politisie-

rende Ansätze bewahrt. Nicht selten üben die Künstler Kritik an der Konsumgesellschaft und den Spätfolgen des Kapitalismus. Das tut zum Beispiel auch Joachim Schmid, wenn er aus den Objekten einer Wegwerfgesellschaft Kunst macht. Kein Wunder also, dass man sich dann doch lieber in Galerien zurückzieht und wenig Interesse an kommerziellen Aufträgen hat. Graphic Detour, 11. Juni bis 27. November 2011, Graphic Design Museum Breda (Niederlande)


Feuilleton

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Die Massen in Haiti (Ayiti) möchten Ihnen danken, sie wollen ihr Land zurück und keine Brosamen, keine importierten Arbeitskräfte, Ideologien oder Launen. Mit jedem Arbeitsplatz, den ein Ausländer besetzt, werden über 50 Haitianer vom Arbeitsmarkt verdrängt und ferngehalten. Die haitianischen Massen wollen selbst für sich sorgen können, wollen eine Angelrute – wenn Sie den einheimischen Haitianern wirklich helfen wollen, dann handeln Sie entsprechend und erlauben Sie den Haitianern, ihr Land selbst aufzubauen!

© Matthewk28, Haiti 2011

Können die Haitianer Haiti ohne den Reichtum der Ausländer wieder aufbauen?

von Lahiny Pierre, Atlanta, Georgia Ausländer, die in Haiti leben, treiben die Lebenskosten drastisch in die Höhe, was es den Einheimischen unmöglich macht, auf anständige Weise in diesem eh schon korrupten, bürokratischen System ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Programm humanitärer Hilfsorganisation besteht darin, Arbeitskräfte ins Land zu holen, während qualifizierte Haitianer gezwungen sind, sich mit Niedrigstlöhnen und sinnlosen Jobs zu begnügen, mit Straßenfegen etwa – wenn man ihnen solche Aufgaben überhaupt anvertraut. Das Monopol ausländischer Arbeitskräfte, das durch die allgegenwärtigen Hilfsorganisationen entstanden ist, hindert die haitianische Diaspora ganz gezielt daran, ihre Pflichten zu erfüllen. Das Ziel ausländischer Bemühungen ist es, haitianische Arbeiter zu ersetzen, die dann nicht mehr in der Lage sind, für ihre Familien zu sorgen und von ausländischem Abfall abhängig werden. Die Anwesenheit von Besatzungstruppen im Land dient in erster Linie dem Zweck, die Sicherheit der Ausländer zu gewährleisten. Wir müssen den Weg freimachen und den Haitianern eine Chance geben, die Situation ihres Landes selbst zu verbessern. Wir fühlen uns wirklich inspiriert vom Ausmaß dieses mildtätigen Zustroms,

doch das Bild, das vermittelt wird, ist nichts als ganz gezielte Propaganda. Die Haupteinnahmequelle des Landes sind US-Dollars. Aufgrund ihrer misslichen Lage können die Einheimischen es sich nicht leisten, von ihren eigenen Erzeugnissen zu leben. Die durch die Kampagnen mächtiger Medienkonzerne in die Welt gesendete Botschaft ist: Wir werden benachteiligt und herabgesetzt - was eine Verhöhnung unseres Landes bedeutet. Das medial vermittelte Bild von Haiti und die entsprechende Rhetorik dienen allein ausländischen Interessen. Die Einheimischen lechzen nach Freiheit, während Ausländer die Sandstrände genießen, die hiesigen Bio-Früchte essen und die besten Häuser bewohnen.

Die Anwesenheit von Ausländern in den letzten sechs Jahrzehnten hat den Haitianern nichts gebracht. Im Gegenteil: Haitis Armut hat religiöse Demagogen aller Glaubensrichtungen auf den Plan gerufen und Mittellose, die in ihrer Heimat nichts besäßen. Es gibt Haitianer, die für ausländische Interventionen plädieren und nicht glauben, dass Haitianer konstruktiv zusammenarbeiten können. Sie werden nicht müde, die westliche Bilderwelt und Ideologie zu preisen, und sie beschädigen damit das Ansehen ihres Landes. Haitianer müssen jetzt ihren bürgerlichen und moralischen Pflichten nachkommen, ihr Land braucht Arbeiter, die erfolgreich für Stabilität sorgen können.

Für wie schwierig Ausländer und ihre Experten die Lösung der Probleme Haitis auch erklären: Derlei Propaganda sollte ignoriert werden. Haitianer sind nachweislich in der Lage, ihre Probleme zu lösen, die Monumente im Norden Haitis sind Zeugnisse ihre Zielstrebigkeit und Ausdauer. Und wenn Ausländer und ihre Medien Haiti als noch so arm darstellen, schaffen es die Bauern hier doch nach wie vor, ihre Feldfrüchte anzubauen. Die ländlichen Regionen entwickeln sich. Dies spricht eindeutig für eine sich verbessernde Lage in Haiti. Die ländlichen Regionen müssen angemessen gefördert werden, da sie entscheidend dazu beitragen, das ganze Land zu ernähren. Haitianer dürfen nicht daran zweifeln, dass Wachstum und Fortschritt möglich sind. Sie sollten sich nicht fragen: „Sind Haitianer qualifiziert genug?“ Sofern ausländische Invasoren qualifiziert sind, haben sie ihr Können jedenfalls nicht unter Beweis gestellt. Es ist an der Zeit, dass die Haitianer ihr Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen und in ihrem eigenen Land für ihren Lebensunterhalt sorgen. Lasst das Bewusstsein, etwas bewirken zu können, über die Opferrolle siegen, und unterstützt die Basis-Bewegung für einen Wiederaufbau!


Sport

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Michael Sailstorfer, Mercedes 190 E (W201) Foto: Brigida González, Stuttgart – © Daimler AG

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Die C-Klasse von Jeni Fulton Der Mercedes C111 ist Traummaterial für Benzindurstige: das knallorangene, 350 PS starke, keilförmige Rennauto brach in den 70er Jahren Geschwindigkeitsrekorde und setzte in Hinsicht Design neue Maßstäbe. Produziert wurden allerdings nur 13 Prototypen: das Auto ging nie in serielle Fertigung, trotz gezückter Blankoschecks. Michael Sailstorfer, ein junger Berliner Künstler (Jahrgang 1979), der eigentlich aus Velden/Vils in Bayern stammt, hat eine Hommage an einen Kindheitstraum gebaut. Aus den Bestandteilen eines Mercedes 190E fertigte er einen fahrbereiten C111. Dieser ist nun bei der Ausstellung Art & Stars & Cars anlässlich des 125. Geburtstags des Automobils im Mercedes Benz Museum in Stuttgart zu bewundern. Sailstorfer verwendete als Ausgangsmaterial den Mercedes 190E. Dieser stammt vom selben Designer wie der C111, dem Italiener Bruno Sacco, hat sonst aber wenig mit dem anderen Modell gemein. Der 190E ist ein Alltagsauto, in der Dieselversion wegen seiner Langlebigkeit von Taxifahrern geschätzt, ein Wagen, den tausende Deutsche in der Garage haben. Der Künstler nahm dieses nicht besonders traumhaft anmutende Ausgangsmaterial

Verwandlung eines Alltagsgegenstands zu einem symbolischen Traumobjekt und baute daraus in seinem Weißenseer Atelier zusammen mit dem Techniker Bernd Euler die Antithese im Kfz-Format. Der E190 ist im Prozess seiner Transformation ganz in den Rennwagen C111 aufgegangen – die Rücklichter wurden umgebaut, aus dem Schminkspiegel wurde ein Außenspiegel und aus dem Gasdruckscharnier der Heckklappe entstand der Flügeltürmechanismus. „Als Kind hatte ich ein C111 als Spielzeugauto. Der Wagen stellt für mich eine Art traumbehaftete Kindheitserinnerung dar, ein Ding, das nie erreichbar ist,“ sagt der Künstler, der unter Olaf Metzel in München Kunst studierte. „Also baut man es sich eben selbst. Ich finde, dass Dinge, die Sechsjährigen gefallen, auch eben gewisse, tiefverwurzelte Qualitäten haben, die uns als Erwachsene weiterhin beschäftigen. Kinder bauen sich gerne eine Fantasiewelt, und in der Kunst ist es ähnlich.“ Sailstorfers beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Transformationen und Metamorphosen. In collageartiger Werkart werden aus großformatigen

Alltagsgegenständen, den Hinterlassenschaften des urbanen Lebens, Sehnsuchtsobjekte. Mit industriellen Ausgangsmaterialien werden Träume verwirklicht, die ansonsten unerreichbar blieben. Der Ursprungsgegenstand erfährt so eine symbolische Aufwertung – aus einem Schulbus wird ein Gemäldearchiv (Kässbohrer Museum, 2008), und aus zwei Leichtflugzeugen ein Baumhaus (D-IBRB, 2001). Die Darstellung des Transformationsprozesses ist für ihn dabei wichtiger als ein vollkommenes Ergebnis. „Die Spuren der Verarbeitung sollen sichtbar bleiben, und der Weg von A nach B dargestellt werden. Die Arbeit soll die menschliche Komponente sichtbar machen.“ Dieses Prozesshaftige, Unfertige unterscheidet sich deutlich vom industriell gefertigten Automodell. Für den Künstler ist es wichtig, dass seine Werke über den rein kunstgeschichtlichen Kontext hinausgehen. „ Die Arbeiten sollen nicht nach Kunstgeschichte aussehen, sondern eher an eine Autowerkstatt erinnern. Erst auf dem zweiten Blick soll der Betrachter

erkennen, dass es sich um Kunst handelt.“ Die C111 Realcollage ist eine von mehreren Sailstorfers Arbeiten, die aus Automobilteilen entstanden oder sich mit dem Auto als Ausgangsmaterial befassen. In der Skulptur „Sternschnuppe“ (2002) wird beispielsweise ein Mercedes als Katapult eingesetzt, mit dem man Straßenlaternen in den Himmel schießen und sich somit eine eigene Sternschnuppe erzeugen kann. Ein Automobil wird hier zum buchstäblichen Wunschverwirklicher. Ob der wiederauferstandene C111 es allerdings auf 300 Stundenkilometer schafft, wie in Kinderträumen erwünscht, ist fragwürdig. Michael Sailstorfer wird dieses Jahr seine Arbeiten im Central Park, New York, Nürnberg und Berlin ausstellen. Kernthemen bleiben für ihn die Verwandlung von industriell gefertigten Objekten und urbanen Gegenständen des Alltagslebens. Autos jedoch wird er zunächst nicht mehr wiederverwenden. Die Ausstellung Art & Stars & Cars ist bis zum 25.09.2011, Dienstag bis Sonntag 9.00 18.00 Uhr im Mercedes-Benz Museum, Mercedesstr. 100, 70372 Stuttgart zu sehen.

sport@trafficnewstogo.de


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Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen. www.voeslauer-derfilm.com


Das Wetter

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Unsere erste Tour führt durch Kreuzberg und Neukölln, am besten mit einem Single-Speed Bike. Talentierte, junge Designer experimentieren für die Zukunft. Unsere Spritztour startet in Kreuzberg 36, am Schlesischen Tor, und führt zunächst nach Neukölln, einem der aktuell am stärksten

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Die internationale Plattform für zeitgenössisches Produktdesign DMY untergliedert sich in diesem Jahr in eine zentrale Ausstellung und mehr als 50 Satelliten-Stationen: Galerien, Museen, Studios und Designinstitutionen, die über ganz Berlin verteilt sind. Wir haben eine spannende Auswahl der dezentralen Ausstellungsorte getroffen und diese als Radrouten miteinander vernetzt. Das ist vielleicht die beste Art und Weise, um die zahlreichen offenen Studios und Ateliers der Designer schnell zu erreichen und nebenbei auch gleich den lokalen Kontext zu erkunden.

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im Umbruch begriffenen Stadtteile Berlins. Mimosapale präsentiert im Atelier Himo in der Weserstraße 53 skulpturale Kopfbedeckungen aus Materialien, die man vorher wohl noch nie auf dem Kopf getragen hat. Ein weiterer lohnenswerter Stopp auf der Tour ist das Betahaus in der Prinzessinnenstraße. Wer Lust hat, kann sich hier frei nach Open Design Entwürfen ein komplettes Einrichtungs-Set für das eigene Apartment bauen.

sitionen des Hauses wie die Crunchy Dudu Rolls - Yellowfin Tuna mit Guacamole und Salsa Roja. Weiter geht es die Torstraße entlang. Ein Schlenker führt zu linea1 in der Linienstraße, bevor wir einen Stopp pork and pine machen. Die nächste Station ist das Direktorenhaus, ein erst kürzlich eröffneter Ausstellungsort direkt am Ufer der Spree. Die Ausstellung „Scriptoria“ zeigt dort international beachtete Entwürfe junger Produktdesigner.

Tiergarten zu einem entspannten Picknick ein, bevor es in Richtung des ehemaligen Flughafens Tempelhof geht. Auf dem Gelände findet auch in diesem Jahr wieder in einem der geschichtsträchtigen Hangars die zentrale Ausstellung mit Werken und Prototypen von über 400 professionellen Designern statt. Passend zu unserem Thema zeigt B-cycle aus Kopenhagen dort eine Serie von Produkten, die aus recycelten alten Fahrradteilen produziert wurden.

Für unsere Entdeckungsreise durch Mitte und Prenzlauer Berg fahren wir lieber auf einem Hollandrad im Vintage-Look vor. Gemütlich geht es durch den KollwitzKiez, hier ist Berlintapete einer der Ausstellungsorte. In der Ackerstraße werden Möbel für den alltäglichen Bedarf von Martin Holzapfel präsentiert. Danach ist es Zeit für einen Lunch im Dudu. Hier treffen sich regelmäßig junge Connaisseure aus Mittes Design- und Kreativszene. Besonders lecker sind die außergewöhnlichen Kompo-

Aber auch im alten Westen gibt es zum DMY viel Neues zu entdecken. Hier darf es ein wenig romantischer zugehen. Unsere Garden Route führt gemütlich durch Charlottenburg. In der Galerie Karena Schuessler betrachten wir die aktuellen Arbeiten des Design-Künstlers Kwangho Lee. Im Anschluss fahren wir zum Einsteinufer zur Galerie designtransfer, einer Einrichtung der Fakultät Gestaltung an der Universität der Künste, wo wir einiges über das Thema „Kopieren“ erfahren. Danach lädt der

Wer nun Lust auf eine Fahrt mit netten Leuten durch Berlin bekommen hat, kann sich unserer genussvollen Sonntagsausfahrt Grand Tour mit Picknick am 19. Juni 2011 anschließen. Prêt-à-Vélo veranstaltet diese Tour in Kooperation mit Traffic und der BERLINER FAHRRAD SCHAU, die immer am ersten Märzwochende die Trends zum Thema Fahrrad und velo couture® zeigt. Tickets kosten inkl. Picknick und Getränken 25,00 EUR. Anmeldungen und weitere Infos auf www.pret-a-velo.de

Richtung Tempelhof


Das Kinderkurbad am Strand von Rimini wurde von einem futuristischen Architekten in den 30er-Jahren auf Geheiß der faschistischen Regierung gebaut. Es sieht wie ein Kriegsschiff aus, die umgebenden Gebäude haben die Form von UBooten. Und dort waren die Kinder auf Kururlaub und spielten Kriegsspiele. Das interessante an diesem Foto ist nun: Das Gebäude wird vom Strand durch einen Metallzaun abgeschnitten. Durch diesen habe ich es hindurch fotografiert. Hinter mir war nun ein total bevölkerter Strand mit Volleyballspielern und einem DJ, der auflegte – es war ziemlich laut. Nur bei dem Bild hat man das Gefühl, als wäre es eine verlassene Gegend.

Heliotherapeutische Ferienkolonie „Le Navi“ zu Zeiten Mussolinis, Cat tolica, Italien (20 02)

Chapter VIII

Unter wegs mit

FRÉDÉRIC CHAUBIN


Das ist eine modernistische Popruine an der Küste von Rimini. Ruinenfotos sind übrigens gerade im Trend. Ich weiß nicht, ob den Fotografen immer bewusst ist, warum sie so davon angezogen werden. Denn Ruinen thematisieren Fragen, die wir uns alle stellen. Sie sind wie Vanitas-Stilleben, statt eines Totenschädels zeigt das Foto die Kuppel eines ehemaligen Nachtclubs. Auch geht es um mimetische Architektur die Leute reproduzieren etwas, das sie schon woanders gesehen haben und passen es ihren Bedürfnissen an. Bei diesem Club dachte der Architekt an die gigantische Villa von Hadrian in Rom, einem römischen Imperator.

Popruine, der „Woodpecker“, Freiluftdiskothek in Rimini, Italien (2002)


Foyer des Sanatoriums “Druzhba” in Jalta, Ukraine (20 0 6)

Das ist das Innere des ukrainischen Gebäudes auf dem Cover meines „Cosmic Communist Constructions Photographed“ Buches, einem Sommersanatorium mit Sonnenbadenden davor. Alles an diesem Bild sieht komisch aus, es hat den Hauch von sowjetischem Exotismus. Die Gegenstände, die Möbel – alles stellt eine leichte Verzerrung der westeuropäischen Ästhetik dar, als wäre es eine alternative Moderne. Jedoch verschwindet das alles langsam, in zehn bis fünfzehn Jahren wird davon nichts mehr übrig sein.


Museum für zeitgenössische Kunst in Niterói, Brasilien (2008)

In Rio de Janeiro fand ich in einer Fotografie-Stiftung eine Sammlung von wunderschönen Landschafts- und Architekturfotografien aus dem 19. Jahrhundert. Ich beschloss, eine Serie von den Orten mit der gleichen Einstellung zu schießen und dann die alten schwarz-weiß Bilder den neuen Aufnahmen gegenüberzustellen. Dazu gehörte das Foto des Felsens in Niterói um circa 1898. Ich fuhr hin und nahm das Bild von dem Felsen auf - mit den offensichtlichen Unterschieden wie den Surfern und dem „Niterói Museum of Contemporary Art“ von Oscar Niemeyer im Hintergrund.



von Verena Dauerer

Frédéric Chaubin ist Fotograf und Chefredakteur des französischen Lifestyle-Magazins Citizen K. Dieses Frühjahr erschien sein Bildband Cosmic Communist Constructions Photographed (CCCP) beim Taschen Verlag, in dem er die letzten zwanzig Jahre Architektur der Sowjetunion mit der Schönheit sowjetischer Sichtbetonbauweise dokumentiert. Sieben Jahre lang hat er sich dafür auf die Suche nach merkwürdig aussehenden Gebäuden in Georgien, Litauen oder in der Ukraine begeben, an denen globale Veränderungen und kommende Umstürze bereits Spuren in der Architektur hinterlassen haben. Frédéric Chaubin ist vor allem eins – immer auf Reisen für seine Reportagen. Doch die Reise ist der Selbstzweck mit Etappenzielen, denn ankommen will er eigentlich nirgends. Warum das so ist, erklärt er mit dem Wesen der Reise: Vor elf Jahren habe ich mit Architekturreportagen, für die ich Fotos und Text liefere, angefangen. Bei dieser Art des Reisens nehme ich mir jedes Mal einen Aspekt vor. Das kann ein bestimmter Ort sein, Leute oder eine Gruppe. Die historische wie auch die psychologische Komponente von Architektur finde ich interessant. Deshalb versuche ich beim Reisen immer, verschiedene Sachen zusammenzubringen: Zuerst einmal geht es um das Reisevergnügen als eine Art smarter Tourismus. Ich reise grundsätzlich immer alleine, damit ich für jede Art von unerwarteten Entwicklungen offen bin und der Umwelt gegenüber sen-

Am Rande von Georgien, Kabardino-Balkarien, Russland (2009)

sibler. Dann suche ich nach einem neuen Motiv, nach etwas, das ich für exotisch halte, weil es bislang versteckt war und ich es ‚finden’ muss. Das ist auch ein Grund für mein CCCP Projekt und warum ich dafür so viel Zeit im ehemaligen Ostblock verbracht habe – das Thema war wie ein Schwarzes Loch. Reisen bedeutet für mich Abenteuer und persönliche Recherche. Es ist eine Möglichkeit, mein eigenes Leben mit dem Thema zusammenzuführen. Ich bin der erste, der diesem Thema nachgeht. Deshalb habe ich keine Referenzen und muss selber die Verbindungen von Orten und Menschen schaffen. Ich muss nach einer Logik dahinter suchen, damit das alles einen Sinn ergibt. Auf einer Reise muss ich extrem haltlos sein, das hat mit meiner eigenen Psychologie zu tun: Ich wurde in Phnom Penh in Kambodscha geboren. Mein Vater wurde 1958 beauftragt, den Bau eines Krankenhauses für die Stiftung Calmette umzusetzen. Ich wurde dort 1959 als Einzelkind geboren, meine Mutter ist Spanierin und mein Vater Franzose. Als Familie sind wir viel gereist und lebten unter Indern, Chinesen und Europäern. Als ich etwa fünf oder sechs Jahre alt war, kehrten wir nach Europa zurück und sie brachten mich zu meinen spanischen Großeltern. Ich entdeckte Europa für mich und musste bislang fremde Sprachen lernen – Französisch und Spanisch. Diese ersten Jahre haben mich sehr geprägt und beeinflussen mich bis heute. Daher kommt das mit der Haltlosigkeit auf Reisen und meiner Suche nach dem Unbekannten, um immer

wieder überrascht zu werden. So bin ich auch per Zufall auf ein Thema wie CCCP gestoßen: Im georgischen Tiflis fand ich auf der Straße ein Buch mit Fotos von merkwürdigen Gebäuden. Ich habe mich zu ihnen durchgefragt, sie irgendwann auch gefunden und erst einmal fotografiert. Später, in Litauen, fand ich ähnlich merkwürdige Gebäude aus der gleichen Zeit. So fing das alles an. Es war ein schwieriges Unterfangen, denn ich musste die Gebäude zuerst lokalisieren und dann noch physisch hingelangen. Das konnte in stundenlangen Autofahrten sein, manchmal musste ich sogar ein Sumpfboot oder ein Ruderboot mieten, um damit über einen See zu gelangen. Bei jedem dieser Fotos aus dem CCCP Buch gibt es eine Geschichte - es gibt immer eine Geschichte – und das machte es so spannend. Deshalb habe ich das Thema so obsessiv verfolgt, um meinen Kopf davon frei zu bekommen. Es war wie eine Therapie. Vielleicht versuche ich darüber einfach nur der Realität zu entfliehen. Zum Beispiel halte ich mich nie lange an einem Ort auf. Alle zwei Jahre ziehe ich innerhalb von Paris um. Ich habe noch nie einen Arbeitsvertrag unterschrieben und könnte mir auch nicht vorstellen, jemals zu heiraten. Ich vermeide alles, was mich auf irgendeine Weise verbinden oder in Bezug setzen könnte. Ich vermeide Verantwortung. Nur so kann ich meinen Kopf immer wieder freimachen für etwas Neues und wachsam bleiben, um darauf zu reagieren. Das hat nichts mit einem Freiheitsgefühl zu tun, das ist pathologisch.


„Futuro House“, eine fabrikfertige Untertasse in Kabardino-Balkarien, Russland (2009)

Dieses UFO ist das Fertighaus eines finnischen Designers, von dem 1968 nur etwa dreißig oder vierzig produziert wurden. Irgendwie ist eines davon in Dombai-Ulgen, einem Skiressort im Großen Kaukasus in der entlegenen, autonomen Republik Karatschai-Tscherkessien in Russland gelandet. Ich glaube, es war ein Geschenk von Finnland an Russland. Ähnlich wie der Nachtclub in Rimini oder das „Niterói Museum of Contemporary Art“ ist es eine Popruine aus den psychedelischen 70er-Jahren. Ein Journalist in Sankt Petersburg hatte mir seine Form auf einem Blatt Papier aufgezeichnet und war überzeugt, dass es genau das war, wonach ich suchte. Es sollte eine lange Reise werden, nur um diese verfallende Metallbüchse zu fotografieren. Als ich davon zurückkehrte, fand ich heraus, dass das UFO gar nicht russischer Herkunft war. Im Grunde hätte ich mir die Reise sparen können.


Ruinen einer sächsischen Kirchenburg, Transsylvanien, Rumänien (2007)

Viele meiner Fotografien sind anachronistisch. Sie gehören keiner bestimmten Periode an, man kann nicht genau bestimmen, wann sie aufgenommen wurden – gestern oder auch vor 50 Jahren. Ich versuche mich dabei an klassischer Landschaftsmalerei zu orientieren, wie bei dem verfallenen Schloss in Rumänien. Aus purem Zufall standen diese zwei kleinen Kinder vor dem Schloss und merkten nicht, dass sie bei meinem Weitwinkelobjektiv noch mit im Bild waren. Diese zwei bunten Figuren stehen in starkem Kontrast zu dieser düsteren, monochromatischen Umgebung. Ein Bild wird erst dann interessant, wenn es zwei Ebenen darin gibt, die sich überlagern: Wenn es ein Thema gibt und zusätzlich etwas, das einen Kontrast mit einbringt.


Das Wetter

Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de

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Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de

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von David Torcasso, Zürich Ein guter Cocktail ist eine Symbiose von Geschmack, Stil und Eleganz. Der Genuss eines Cocktails gibt Abwechslung in einen Abend und steht für gepflegtes Trinken. Innovative Barkeeper in Bars wie Kingsize, Tausend und Trent zaubern gute Cocktails und haben den Drink in Berlin wieder populär gemacht. Das Design des Glases bleibt dabei aber oft auf der Strecke. Obwohl die Wahl entscheidend für die Qualität eines Cocktails ist. Der Klassiker unter den Cocktailgläsern ist nach wie vor das Martiniglas: Wenn feingliedrige Frauenhände den Hals des Dreieckglases anheben, wird ein Cosmopolitan, Manhattan oder Brandy Alexander zum Synonym für selbstbewusste Weiblichkeit. Männer hingegen machen sich am besten mit einem schweren Whiskeyglas, dessen furchiger Kristallboden an Felsen erinnert. Das leise Klirren der Eiswürfel und die prächtige Farbe eines Lagavulin-Whiskeys sind ein Statussymbol für jeden modernen Gentleman. Rund sieben zeitlose Gläser wie das Martini-, Tumbler-, Highball- oder Longdrinkglas stehen in jeder guten Bar. Die kleinen, aber feinen Unterschiede bei der Wahl des Glases und der Präsentation verleihen einem Cocktail den nötigen Glanz. Das klassische Martiniglas kommt am besten zur Geltung, wenn es zusammen mit klaren Drinks serviert wird, meint der 60-jährige Peter Roth, Chef de Bar des weltberühmten Restaurants Kronenhalle in Zürich. Die Zeit von fancy Gläsern mit gebogenen Stielen oder aus farbigem Glas sind zum Glück vorbei. Ebenso die „Fruchtsalate“ aus den Neunzigern mit neonfarbenen Stäbchen und Schirmchen gehören der Vergangenheit an. Eine moderne Bar setzt auf zeitlose und klassische Gläser. Die Kronenhalle Bar serviert einen „Prince of Wales“ gerne in einem Silberbecher. Gekühlt, mit einer feinen Eissschicht überzogen, verleiht er dem Cocktail Würde. Auch der Cocktail „Mintjuleb“, eine Abwandlung vom Mojito, bleibt in einem Silbercup länger frisch und gibt dem Drink Eleganz. Das Cocktailglas ist immer ein Statement – und folgt wie die Mode auch Trends. Das sogenannte „Old-Fashioned“-Glas ist aus der Bar verschwunden, das ballonartige Gefäß, das nach oben zusammenläuft, ist nicht mehr zeitgemäß. Obwohl Whiskey meist in einem Tumbler serviert wird, ist ein guter Single Malt in einem Südwein-Glas auszuschenken. Ohne Eis versteht sich. Trotzdem ist das Design des Glases nicht immer mit dem Drink zu verbinden. In Kuba wird ein Mojito meist in einem Longdrinkglas angerichtet, in Europa in einem Tumblerglas. Verschiedene Bars haben diese Tradition nun übernommen. Auch wenn Gäste skeptisch reagieren. Obwohl Barbesucher selbst auch die klassischen Ser-

viergewohnheiten von Cocktails immer wieder brechen. Etwa, wenn sie einen Gin Tonic nicht in einem Longdrinkglas, sondern in einem Ballonglas oder gar in einer Cocktailschale wünschen. Die Form von Cocktailgläsern ist auch die Spielwiese von Designern. Der deutsche Industriedesigner Konstantin Grcic entwarf für Absolut Vodka eine exklusive Kollektion von Cocktailgläsern. Die traditionelle Form der Gläser sollte man jedoch nicht zu sehr verändern, sagt Stardesigner Alfredo Häberli, der unter anderem für den bekannten Glashersteller Iitala arbeitet. Ein schönes und funktionelles Glas muss gut in der Hand liegen, sagt Häberli. Trotzdem versuche er - in Respekt zur Tradition der Klassiker - einen Schritt weiterzugehen: Bei seiner Kollektion Essence für Iitala spielt er mit einem sehr filigranen Hals beim Martiniglas oder mit unscheinbaren Rundungen beim Tumblerglas. Das Glas-Design aus den Fünfzigerjahren ist für viele Designer Inspiration: Das Design ist nicht zu laut und möchte keine Aufmerksamkeit erhaschen – ansonsten überstrahlt es den Cocktail selbst. Das darf auf keinen Fall passieren. Ein Cocktail soll schließlich in erster Linie ein geschmacklicher Genuss sein. Es geht um den Inhalt und die Tiefe, und nicht um die Verpackung. Doch nicht nur die Wahl des richtigen Glases, sondern auch der Inhalt ist Strömungen unterworfen. Auf dem Tresen stehen seit Neustem Thai-Basilikum oder Orchideen. Der asiatische Einfluss wird weiter zunehmen. Essbare Blumen, aber auch Orchideen oder Stiefmütterchen wie sie in New York gerne gesehen werden, halten in Europa Einzug. Dazu werden „Spicy Drinks“ auf den Getränkekarten in Zukunft tonangebend sein. In den neusten Kreationen der Barkeeper ist eine Weiterentwicklung des „Cuisine-Stils“ zu erkennen. Zutaten aus der Küche kommen in die Bar und damit in den Cocktail. Das hippste Getränk zurzeit - der Gin Tonic mit Pfeffer und Gurkenschalen - ist nur eines dieser Rezepte. Neben allen möglichen Variationen von Ingwer werden auch Absinth-Cocktails wie Sasarac sowie Cocktails aus den Fünfzigerjahren mit Likör kommen. Moscow Mule ist bei den Berlinern angesagt. Ingwer scheint derzeit sowieso allen Cocktails beigemischt zu werden. Ginger-Beer und Ginger-Zutaten stehen auf der Getränkekarte zuvorderst. Hingegen scheint der Platzhirsch Wodka den Rückzug anzutreten. In den letzten zehn Jahren hat er unzähligen Cocktail-Rezepten als Grundlage gedient. Die Geschmacksrichtungen sind aber beschränkt, und sind wir ehrlich: Wodka schmeckt meist gleich. Gin ist abwechslungsreicher und kann durch seine größere Vielfalt mehr Rezpete und Geschmäcker hervorbringen.

SUM M ER AT THE SERPENTINE Serpentine Gallery Pavilions, 2000-2011 Author: Philip Jodidio The art of architecture – since 2000, the Serpentine Gallery in London’s Kensington Gardens has appointed several architects such as Zaha Hadid to design a summer pavilion next to the gallery. Format: 30 x 30 cm, hardcover Features: 356 pages. 39.99 Euro www.taschen.de

AFTERNOON TEA Jewellery designed by Annie Banian Handling heritage – inspired by traditional English afternoon tea culture. Porcelain and precious materials such as gold and silver are fused to create elegant jewellery pieces. www.anniebanian.com

DUET CHAIR Designed by Dalcacio da Gama Reis Pick a seat – a stylish chair or a twin toned bench. The Duet chair is built with Peroba Mica, a resistant wood. By spinning the upper part 180 degrees the chair will be formed into a bench. Size: 525 x 478 x 896 mm (chair position) 1020 x 478 x 463 mm (bench position) www.dalcacio.com

To-Go Boutique


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Architektur Ansprüche Gehen wir von folgender These aus: je mehr Geld und Aufwand in ein Haus gesteckt wird, desto weniger wird es zu einem Zuhause. Stellen Sie sich das opulenteste Haus vor, das Sie kennen. Gut möglich, dass die Eigentümer einen Großteil ihrer Zeit im Keller, in der Küche oder im Gartenhaus verbringen. Dies ist nicht nur ein weiteres Beispiel für die Binsenweisheit, dass Geld nicht glücklich macht. Es verdeutlicht vielmehr, wie Menschen sich verlieren, wenn sie sich dem Projekt annehmen, ihre eigenen Räume zu gestalten. Die Geschichte der Architektur ist voller gescheiterter Häuser. Man könnte sogar sagen, dass der Architekturkanon fast ausschließlich aus Häusern besteht, in denen ihre Erbauer nur flüchtig wohnen wollten. Immer wieder haben anständige Bauherren Häuser errichtet, die sie zwar verewigten, ihre eigenen Erwartungen zu Lebzeiten aber nicht erfüllten. Es handelt sich dabei um weitläufige, überdimensionierte Räume, endlose Hochglanzoberflächen, inspiriert von Kirchen und öffentlichen Bauten, gefüllt mit unpraktischen und unbequemen Möbeln. Das Haus Mandalay in Hitchcock & Du Marier’s Film Rebecca ist ein klassisches Beispiel für ein großzügiges, wunderschönes, jedoch unbewohnbares Haus; ein erstickender Traum. Es brennen zu sehen ist eine befreiende

Farnsworth Thom Hawkins

von Stephen K. Molloy

Hobbyraum Stephen Molloy

Katharsis, die so wichtig ist, dass der Film damit beginnt und auch endet. Nicht nur neureiche Oligarchen und Industriekapitäne begehen den Fehler, Bauten in Auftrag zu geben, die mehr Statement als Zuhause sind. Ein Beispiel für einen derartigen Fall ist die gebildete und gesellschaftlich angesehene Ärztin, Edith Farnsworth, aus Chicago, die eines der perfektesten und doch unbewohnbarsten Häuser der Geschichte bauen ließ. Immerhin sind solche Häuser dauerhafter Beweis für einstige Macht und Einfluss, auch wenn sie niemandem eine Heimat gaben. Am schlimmsten sind die Häuser, die zu sehr Eindruck schinden wollen und deshalb zu neurotisch sind, um Zuflucht und Bequemlichkeit zu bieten. Der Wunsch über ein Bauwerk zu kommunizieren ist grundsätzlich mit den realen Ansprüchen eines Zuhauses vereinbar. Von allen Sehnsüchten und seelischen Projektionsflächen ist das Heim das stärkste. Das Haus ist Refugium und Asyl, ein sicherer Raum, in dem Freunde, Verbündete und Geliebte empfangen werden. Ironischerweise ist das Zuhause gerade deshalb ebenso eine Waffe im Wettkampf um Status genauso wie die Bühne zur Selbstdarstellung. Bauen wir unsere Nester als Abbild unseres eigenen Wunschbildes? Oder bauen wir unsere Wohnung für unsere Wunschgäste, in der Vorstellung in Innenarchitekturmagazinen zu

erscheinen oder Das Perfekte Promidinner zu veranstalten? In der Tat sind die meisten ambitionierten Küchen eine Nachbildung der Studios berühmter Fernsehköche, die jedoch eher auf die Kameras und nicht auf den Koch ausgerichtet sind. Dies ist in Deutschland ein relativ neues Phänomen. Noch vor dreißig Jahren gab es in Deutschland Räume, die heutzutage in Vergessenheit geraten sind: der Partykeller und der Hobbyraum. Was ist der Sinn eines Partykellers? Verbirgt sich dahinter eine grundsätzliche Abneigung, Gäste im Wohnzimmer zu empfangen? Das wäre eine verwundernde Ansicht: das sancto sanctorum wird so sehr verehrt, dass Gäste dort nicht willkommen sind. Andererseits könnte dahinter aber auch die Angst vor dem Urteil der Gäste liegen. Umgekehrt liegt der Schluss nahe, dass der Besuch so sehr verehrt wird, dass das eigene Wohnzimmer mit den ausgestellten Familienfotos zum Risiko wird. Amerikanische Häuser aus der gleichen Zeit beherbergen das umgekehrte Paradoxon: ein „den“, ein gemütliches zweites Wohnzimmer, welches nicht für den Empfang von Gästen vorgesehen ist. Dort zieht sich die Familie zurück, aus den inszenierten, formalen und vermutlich unbequemen Empfangsräumen. Der verlassenste Ort der Nachkriegsarchitektur ist jedoch der Hobbyraum. Er erinnert an

H. D. Thoreaus berühmten Rückzug nach Walden oder Heideggers Hütte: „… Ich werde einfach in die Eigenschwingung der Arbeit versetzt und bin ihres verborgenen Gesetzes … nicht mächtig“ Der Hobbyraum ist ein glorreicher Raum, der ausschließlich für das Seelenheil seines Nutzers erdacht wurde. Heute sind wir angeblich von unserer Arbeit erfüllt und haben daher Leidenschaften anstelle von Hobbys. Diese Leidenschaften bedürfen Anerkennung in einer hysterischen Symphonie aus sozial vernetzten Blogs. Vorbei ist die Idee des privaten Raums, in dem man sich mit seinen Artefakten umgeben und sie nach eigenem Ermessen zusammenzustellen durfte. Einem jedem, der seine eigene Umgebung gestalten möchte, sei folgende Überlegung geraten. Ihr Hobbyraum könnte tatsächlich die Küche oder das Wohnzimmer sein. Kein Haus, das aus einem Hobby erwachsen ist, wird einem in den Rücken fallen wie so viele Hallen aus Marmor es getan haben. Ein solches Haus wird vielleicht sogar mit Ihnen wachsen, wie eine Schnecke im Schneckenhaus, eine von Außen sichtbare Verwirklichung einer wahren Ambition, einer ehrlichen Begeisterung. Ein beeindruckendes und bewohnbares Haus kann nur das Nebenprodukt einer anderen Motivation sein.


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The Geometry of Conscience, Museum der Erinnerung und der Menschenrechte, Santiago 2010

Metaphorisch gesprochen beruht mein Interesse für Alfredo Jaar gerade auf seiner Fähigkeit, die Diskrepanzen zwischen räumlichen Konfigurationen, die uns die Geschichte liefert, und den narrativen Mustern, die von menschlichem Verhalten geprägt sind, auszuloten. Und um dies wirkungsvoll zu tun, braucht es keinen Architekten, sondern einen Poeten.

Die Konstruktion von Erzählungen von Lorenzo Fusi, Liverpool Übersetzung: Dominik Fehrmann Alfredo Jaar sieht sich selbst als Architekten, der Kunst macht. Mit einem Architektur-Diplom im der Tasche, freilich ohne jemals als Architekt gearbeitet zu haben, stand Jaar vor der Schwierigkeit, das beste Ausdrucksmittel für das zu finden, was ihn beschäftigt. Fraglos prägen seine Kenntnisse in Architektur und sein Raumverständnis die Entwicklung und endgültige Form seiner Kunstprojekte. Besonders stark aber macht sich das Studium der Architektur, wie Jaar selbst sagt, im Schaffensprozess bemerkbar – jener heiklen Phase, in der er sich derselben Strategien und Handlungsmuster im Hervorbringen, Systematisieren und Ausarbeiten seiner Ideen bedient, die auch ein Architekt nutzen würde. Jaar beginnt seine Projekte jedes Mal mit dem Sammeln von Informationen und Wissen rund um ein bestimmtes Thema. Hat er eine hinreichende „kritische Masse“ an Erkenntnissen beisammen, kommt mittels Synthese und Reduktion (per via di levare, wie Leonardo da Vinci sagen würde) allmählich das Wesen des Projekts zum Vorschein. Erst zu diesem

Zeitpunkt stellt sich auch die Frage nach der Form der Umsetzung. Nun ist Jaar offenbar kein herkömmlicher Architekt, der einen vorgegebenen Raum mit Wänden umbaut. Was genau ist es also, das Alfredo Jaar konstruiert? Vielleicht lautet die richtige Antwort: Sinn. Genauer gesagt: Erzählungen und Diskurse. Er liefert textliche Interpretation von Lücken in der Geschichte und verschafft zum Schweigen gebrachten Stimmen Gehör. Natürlich spielt die Form (antizipiert in einem langen Reifeprozess, der kristallisierte oder aber vergängliche Gebilde hervorbringt) in seinem Oeuvre eine wichtige Rolle. Denn sie bildet ein lyrisches Gegenstück zur Menge harter Fakten (Informationen), die seine Projekte in aller Regel vermitteln. Jaars Kunst verweist oft auf einige der unbehaglichsten und schrecklichsten Ereignisse der Geschichte. Um historische Lücken mit Nacherzählungen zu füllen, muss der Künstler sich in gefährliche und sensible Bereiche vorwagen, sich zum Beispiel mit kollektiven Erinnerungen oder Traumata auseinandersetzen. Auf diesem heiklen Terrain lauern allerlei semantische und psychologische Fallen - ständig wird man hier zu paternalistischem Mitgefühl und Sentimentalitäten verlei-

tet. Um diese Fallen zu umgehen, braucht es eine gewisse emotionale Distanz zum behandelten Gegenstand. Weitet sich allerdings der Raum zwischen erzählendem Selbst und den Ereignissen zu sehr, droht das lyrische Moment verloren zu gehen. Auf die Gefahr hin, eine ziemlich komplizierte Sache übermäßig zu vereinfachen: Am besten bestimmt man den mentalen Raum, den Jaar durch sein Werk konstruiert, als jene Distanz, die Analyse von Affektivität trennt. Will man diesen Gedanken in Begriffen der Architektur fassen und theoretisch fundieren, kann man auf das Konzept des räumlichen Wissens zurückgreifen. Bill Hillier zufolge besteht das räumliche Wissen, das wir zum Verstehen von Städten und Gebäuden nutzen, nach verbreiteter Ansicht aus drei wesentlichen Elementen: den Orientierungshilfen – also visuellen Raummarkierungen; den Routen – also erinnerten Wegen von Ausgangspunkten zu bestimmten Zielen; und den Karten – die insofern konfigurierenden Charakter haben, als sie die ersten beiden Elemente zu einem allozentrischen Bild oder „Überblick“ zusammenfügen. Alle drei Elemente sind für Architekten und Städteplaner von unmittelbarem Interesse, die dritte –

die Konfiguration – aber ganz besonders, da das, was Architekten entwerfen und Planer planen, nun mal räumliche Konfigurationen sind. Und ob diese gelingen oder misslingen, hängt oft davon ab, wie gut die räumliche Konfiguration den tatsächlichen Verhaltensmustern der Menschen entspricht. Metaphorisch gesprochen beruht mein Interesse für Alfredo Jaar gerade auf seiner Fähigkeit, die Diskrepanzen zwischen räumlichen Konfigurationen, die uns die Geschichte liefert, und den narrativen Mustern, die von menschlichem Verhalten geprägt sind, auszuloten. Und um dies wirkungsvoll zu tun, braucht es keinen Architekten, sondern einen Poeten. Im Hinblick auf die Rolle des Intellektuellen in der Zivilgesellschaft sagte mir Jaar einmal: „Ich wurde ein Künstler, um die Welt zu verstehen, in der ich lebe.“ Seine Beharrlichkeit, diesem Anspruch treu zu bleiben, ist durch Hoffnungen wie auch durch Enttäuschungen gestärkt worden. Seinen Pessimismus letztlich bezwungen hat der (von William Carlos Williams stammende) Gedanke: „Es ist schwer, aus Gedichten Neuigkeiten zu erfahren, und doch sterben täglich Menschen kläglich an einem Mangel dessen, was dort zu finden ist.“


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Ein leuchtendes Pink

von Prof. Ginette Bone, New Orleans Übersetzung: Dominik Fehrmann Brad Pitt hat seine „Leidenschaft für Architektur” oft bekundet, so mit den Worten „Gib mir irgendwas, und ich mache daraus einen Entwurf.“ Er frönt dieser Leidenschaft mit Begeisterung, Wissbegier und Taten – von denen die Gründung der „Make it Right“Stiftung (MIR) 2006 in New Orleans wohl die bekannteste ist. Es ist dies nur eine Form, in der er seine Prominenz dazu nutzt, drängende globale Probleme mit Hilfe der Medien – quasi in Umleitung der ständigen Paparazzi-Jagd in der Boulevardpresse - ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Brad Pitt hat sich zu einem Meister innovativer Ideen für ökologische Lösungen in den Bereichen Wohnen, Bau-

© John Williams Architects

© Ihelpednola

en und Mobilität entwickelt und diese Themen national wie international aufs Tapet gebracht. Schon 2006 mündete seine Bewunderung für Mackintosh und Lloyd Wright in eine Zusammenarbeit mit mehreren international renom-

mierten Architekturbüros, namentlich Gehry und Koolhaas. Eine der dauerhaftesten Beziehungen besteht zu den deutschen Architekten des in LA ansässigen Büros Graft Studio. Mit ihnen hat er den Ausbau seines im Craftsman-

Stil errichteten Anwesens in Los Angeles betrieben, und wenige Jahre später – unter Beisteuerung eines großzügigen „Startkapitals“ – eine Spendenkampagne für MIR organisiert. Das Pink Project war eine der brillantesten, sinnvollsten und beachtlichsten Spendenkampagnen der letzten Jahre, die mit ihrer Film und Architektur verbindenden Installation weltweit Resonanz gefunden hat. Aufgefallen war Pitt die visuelle Kraft eines pinkfarbenen Objekts vor der üppigen Vegetation von New Orleans während des Drehs zu einem computeranimierten Film. 2008 dann lagen auf dem neun Häuserblocks umfassenden MIRGelände 13 Wochen lang 400 pinkfarbene geometrische Körper als „Bruchstücke“ herum. Es waren originalgroße Abstraktionen von rund einem Dutzend typischer Elemente


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© Blake Boyd

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traditioneller New-Orleans-Häuser. Der Großteil von ihnen bildete 140 zusammenhängende „Zelt“-Bauten, während die restlichen als Teile von zehn noch zu errichtenden Bauten auf dem Gelände verstreut waren. Jeden Abend wurden – entsprechend der Summe der an jenem Tag gesammelten Spenden – Teile zusammengefügt, bis jene zehn Bauten schließlich fertiggestellt waren. Konzerte, eine mediale Begleitung und die visuell erfahrbare Energie sorgten dafür, dass dieser sinnbildhafte Fortschritt lokal wie international Beachtung fand. Alle verwendeten Materialien sind inzwischen recycelt worden, darunter 164 Tonnen Stahl und 18 Tonnen Aluminium. Die 70.000 Quadratmeter biologisch abbaubarer pinkfarbener Plane sind zu Tragetaschen verarbeitet worden,

die zugunsten von MIR verkauft werden. Die Photovoltaik-Anlagen schließlich, dank derer die pinkfarbenen Körper so eindrucksvoll beleuchtet werden konnten, wurden in die Energieversorgungssysteme der neuen Wohnhäuser integriert, was die Stromkosten deutlich gesenkt hat. Die Schlichtheit dieser im Straßenraster verteilten pinkfarbenen Körper erinnerte in vielerlei Hinsicht an die traditionelle Bebauung der meisten älteren Wohnviertel in New Orleans. Die gesammelten Spenden dienten dem klaren Ziel von MIR, den Wiederaufbau im Stadtviertel Lower Ninth Ward voranzutreiben. Das historisch gewachsene, afro-amerikanisch geprägte Arbeiterviertel verzeichnete einst eine der höchsten Wohneigentumsquoten in ganz New Orleans. Es wurde verhee-

rend überflutet, als der Deich zum Schutz dieses Viertels nach dem Wüten von Hurrikan Katrina brach. 3.000 Wohnhäuser gingen verloren, hunderte Menschen allen Alters kamen ums Leben, und die Überlebenden wurden dauerhaft obdachlos. Pitt nahm Kontakt zu den vertriebenen Anwohnern auf, deren Enttäuschung über den Mangel an städtischer Unterstützung er mit Rat und Tat teilte. In der verzweifelten Lage sah er auch eine Chance, und er versprach dabei zu helfen, bessere Häuser für Geringverdiener zu bauen, die für New Orleans so wichtige Lebensfreude zu stärken und die wirklichen Probleme anzugehen: die zunehmende Belastung der Umwelt und die ständig steigenden Energiekosten. Das konkrete Ziel ist, 150 „grüne“, ökologisch zertifizierte und sturmsichere Häuser

für Geringverdiener zu bauen, die ausschließlich den bisherigen Anwohnern vorbehalten sein sollen. In einem ersten Schritt bat Pitt 13 international renommierte Architekturbüros (darunter vier ortsansässige) um jeweils einen Entwurf eines Einfamilienhauses für jene langen und schmalen Grundstücke in New Orleans, die hier das typische Straßenraster bilden. Die Heimkehrwilligen können aus diesem Angebot der „Stararchitekten“ einen Entwurf auswählen, der dann in jenem Gebiet von vierzehn Blocks umgesetzt wird, das durch den Deichbruch am stärksten betroffen war. Bis heute sind 70 Einfamilienhäuser und zwei Zweifamilienhäuser errichtet worden – zeitgemäße, individuell gestaltete Gebäude in hellen Farben. Zur Zeit plant MIR den Bau zehn weiterer Häuser in diesem Sommer.


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© Blake Boyd & Ginette Bone

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Die beliebtesten Prototypen stammen von Billes (New Orleans), Constructs (Ghana), Kieran Timberlake (Philadelphia) und Graft (Berlin). Die tatsächlich gebauten Häuser, die nun verstreut auf dem Gelände stehen, haben wenig mit jenen vertrauten Wohnhäusern gemein, auf die das Pink Project so spielerisch verwiesen hatte. Jedes einzelne der Gebäude ist in vielerlei Hinsicht ein kleines Wunder. Gleiche Entwürfe sind hier in unterschiedlicher Farbgebung umgesetzt – eine traditionelle Methode, die hier mit einer modernen Farbauswahl einhergeht. Zudem sind die Gebäude unterschiedlich weit von der Straße entfernt – zwar finden sich hier und da gleiche Abstände, doch fast nie in unmittelbarer Nachbarschaft. Und nur selten grenzen – wie es in den alten Wohnvierteln üblich war – Grundstücke direkt

aneinander, vielleicht in der Hoffnung, einzelne Parzellen ließen sich zusammen mit den Gebäuden als üppig grünende Naturflächen entwickeln. Die verblüffendste Abweichung vom herkömmlichen Straßenbild besteht in den unterschiedlich hohen Anhebungen der Gebäude über das Bodenniveau – sie reichen von einem Meter bis zur Durchfahrtshöhe für ein Auto. (Die Architekten haben den Konflikt zwischen Sturmsicherheit und direkter Verbindung zum ebenerdigen Straßenleben erkannt und auf verschiedene Weise versucht, diese Kluft zu überbrücken.) Die Form der Dächer hat nur noch wenig gemein mit den vertrauten „Variationen über ein Thema“, die sich so harmonisch in älterer Bebauung finden. Ganz abgesehen von Argumenten wie „Fortschritt“, „Neues wagen“

etc. vermeiden diese innovativen Lösungen auch jene Kosten, die traditionellerweise durch komplizierte Drehungen, Biegungen und Richtungswechsel verursacht würden. Denn jedes Aneinanderfügen von Materialien erfordert eine spezielle Bearbeitung und damit zusätzliche Arbeitszeit, also Geld. Von genereller Relevanz für die gegenwärtig in den USA so drängende Frage nach dem Wiederaufbau in der überfluteten Tiefebene ist: Jede Häuservariante (abgesehen von einem Haus, das im Ernstfall sogar schwimmen kann) bietet einen Zugang zum Dach. Sei es eine Dachluke, ein angenehm schattiger Dachbereich oder auch eine Wendeltreppe hinauf auf eine Dachterrasse: All dies lässt an den hiesigen Leitspruch von der „Axt auf dem Dachboden“ denken, der schon so vielen Anwohnern das Leben gerettet hat.

Ich habe Pitt kurz und ganz zwanglos im April 2008 in New Orleans getroffen, beim Spatenstich von MIR im Lower Ninth Ward, der zeitlich zusammenfiel mit der Clinton Global Initiative, die in jenem Jahr an der Tulane University tagte. Er war – angesichts dieser Stresssituation nicht selbstverständlich - ausgesprochen freundlich und sofort bei der Sache. Ich habe meine anfängliche Ablehnung der Idee eines Wiederaufbaus in einem Gebiet, das wahrscheinlich weiteren Überflutungen ausgesetzt sein wird, ernsthaft überdenken müssen. Pitt sieht hier eine zerstörte Gemeinschaft von Menschen und weniger eine Ansammlung hochgefährdeter Grundstücke. An der Lauterkeit seiner Absichten und seinem Weitblick kann kein Zweifel bestehen.


Reviews

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Außenansicht MoMA

KUNST IST, WENN SIE TROTZDEM ENTSTEHT

DAS IMPERIUM GREIFT AN von Eric Aichinger Was wäre die Welt ohne Partnerschaft? Adam und Eva, Caesar und Kleopatra, Laurel und Hardy – von ihren Zusammenschlüssen zehren wir bis heute. Nun aber, nach langem Warten und Werben, haben endlich auch „Das Auto“ und „The Museum“ zueinander gefunden: die im niedersächsischen Wolfsburg verankerte Volkswagen AG und das in New York City beheimatete Museum of Modern Art haben am 23. Mai ihre Kooperation für eine vorläufige Dauer von zwei Jahren bekannt gegeben - mit viel Aplomb und schillernden Gästen aus Industrie, Kultur und Gesellschaft gefeiert. Selbst Madonna war kurz aber leibhaftig da. Und wie bei allen großen Paaren der Geschichte wohnte auch diesem Anfang ein Zauber inne, der schon im Entstehen zum Mythos geraten sollte. Denn konkrete Zahlen, Fakten oder Details des Bündnisses wurden nicht verraten. Zu zart noch waren wohl die frisch geknüpften Bande zwischen dem begnadeten Rhetoriker und Direktor des MoMA Glenn D. Lowry, seinem enigmatischen Adjutanten und Direktor des MoMA PS1 Klaus Biesenbach sowie den ganz in ingenieursfunktional dunklem Zwirn gewandeten und vom Blatt ablesenden Vorständen der Volkswagen AG Martin Winterkorn und Hans Dieter Pötsch. Man beließ es jedenfalls insgesamt bei Absichtserklärungen und gegenseitigen Vertrauensbekundungen: VW gibt dem MoMA eine carte blanche hinsichtlich der zu verwendenden „Multimillionen“, die neben dem Erwerb von Kunst und der Erweiterung des Online-Angebots insbesondere in die weltweite Recherche und Zusammen-

stellung einer Ausstellung mit dem Arbeitstitel „International Discovery“ fließen sollen. Diese will unentdeckte Künstler zeigen, die sich mit den drängenden politischen, sozialen und ökologischen Problemen unserer Zeit befassen. Genau darin bestünde, so CEO Winterkorn, ja auch die Affinität mit dem global operierenden Wolfsburger Konzern, der in verschiedene Bildungs-, Umwelt- und Sozialprojekte investiere, um gesellschaftliche Veränderungen möglich zu machen. Das sind gewiss alles hehre Ziele, nur ist die prestigeträchtige Partnerschaft offenkundig auch ein Lehrstück in Sachen Image Design. Ein Volkswagen gilt gemeinhin als zuverlässig und zählebig, in dem Ruf mondän oder gar sexy zu sein steht er weniger. Da hilft natürlich ein strategischer Flirt mit einem Museum, dessen weltweite Strahlkraft nicht zuletzt an der Blockbuster-Ausstellung „Das MoMA in Berlin“ in 2004 abzulesen ist. Insbesondere aber verbirgt sich hinter der Kooperation ein gezielter Angriff auf den US-Markt. Schließlich will der Autohersteller erklärtermaßen bis 2018 Weltmarktführer werden, und dafür muss die Kernmarke VW gerade auf dem Schlüsselmarkt Nordamerika noch deutlich zulegen. Da empfiehlt es sich durchaus, „die amerikanische Kultur besser zu verstehen“, wie Winterkorn ohne Anflug von Ironie ein Ziel der Zusammenarbeit umschrieb. Im Vergleich zu der guten Milliarde Dollar, die der Konzern in ein brandneues Werk im Eisenbahnknotenpunkt Chattanooga, Tennessee, investiert hat, wird die finanzielle Unterstützung des MoMA sicherlich überschaubar bleiben. Das Werk wurde übrigens am Tag darauf feierlich in Betrieb genommen.

Metropolitain Views II – Kunstszenen Berlin 1989 - 2009 Mit Beiträgen und Interviews von und mit René Block, Friedrich von Borries, Isabelle Graw, Jörg Heiser, Philipp Oswalt, Christoph Tannert, Jutta Weitz, u.a. von Ralf Diesel Die Herausgeberinnen haben die Berliner Kunstentwicklung seit dem Mauerfall geradezu ausgestellt. Dass die Zwischennutzung längst imageträchtig gepflegt wird, trifft einen nicht unerwartet. Jedoch entwickeln sich bei der kontinuierlichen Besetzung von Räumen Synergieeffekte zwischen Politik und Kunstschaffenden, die hier präzise und dezidiert kritisch herausgearbeitet und bebildert werden. Ein-

richtungen, wie z.B. der Boros-Bunker, Hamburger Bahnhof etc. und ihre Veränderungen werden von den Ideen her, maßgeblich beteiligte Persönlichkeiten im Gegenzug pragmatisch beleuchtet. Im Fazit muss Berlin endlich seine Beschäftigung mit sich selbst aufgeben, um tatsächlich international zu werden. Stets aufs Neue urbar gemacht, scheint sich Berlin zwischen Selbstbestätigung und Selbstzweifel zu vergeben. Das Buch analysiert die eigensinnige Entwicklung dieser Stadt. Es könnte einen (kunst-)historischen Punkt aufgezeichnet haben. Metropolitain Views, Band II – Kunstszenen Berlin 1989 - 2009. Conny Becker, Christina Landbrecht, Friederike Schäfer (Hrsg.). Deutscher Kunstverlag, Berlin, 2010. 255 Seiten

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Sie müssen nicht ungeduldig werden. Ich habe noch, Gott sei Dank!, einige schöne Grausamkeiten für Sie auf Lager.

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Léon Bloy

Blutschweiss [Sueur de Sang]

Aus dem Franz., kommentiert und eingeleitet von Alexander Pschera. Mit Illustrationen von Heidi Sill 294 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag


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English Appendix

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ARROGANT BASTARD

By Adrian Stanley Thomas, New York City DESIGN AND FREEDOM Beyond Atlantis and the deepest depths of the sea, past Pluto and the farthest galaxy in our solar system and after, there is word of a place that may challenge the superiority of our own. From what I’m told, there’s no such thing as design. Each person is able to believe what they want, live where they want, and even learn for free. In this world, there are no trends, so your individual flavor is sufficient. I sure chuckled when I heard of this outlandish rumor. Could you imagine ladies and gentleman? I can only dream about what that must be like. It’s a bit too crazy. But every now and then when I constantly see how programmed you folks are when it comes to design and fashion. I picture a world where this might be possible. You hook yourself up to the wagon of every trend that you can find only to scurry away faster than a rodent when a light fixture is turned on. Where does your paper soul go

The Inter-social Building Block: Can Haitians Rebuild Haiti Without the Wealth of Foreigners? By Lahiny Pierre, Atlanta, Georgia The masses in Haiti (Ayiti) would like to have their country back, not the left overs, imported workers, ideologies, or fads. For every job occupied by a foreigner, more than 50 Haitians are displaced and left out of work. The Haitian masses want self-sustainability, a fishing pole - Haitians need to build their country themselves! Foreign habitants of Haiti are driving the cost of living at a maximum upheaval, making it impossible for the locals to have an earnest living in an already corrupt bureaucratic system. Humanitarian agencies routine is to import workers, while qualified Haitians are forced to settle for meaningless jobs and minimal wages, such as sweeping the streets if they are granted with such duties. The monopoly of foreign workers linked with humanitarian agencies and overwhelming aid corporations intentionally block the Haitian Diaspora from fulfilling its duties. The intention of foreign endeavours is to replace Haitian workers who are left unable to fend for their families and become dependent on foreign trash and sinistré. The presence of occupying forces inside the country has the primary task of providing security to these foreigners. The main monetary source of income is from America, due to their misfortune locals cannot afford to be nurtured by their own produce. But the imagery that is reinforced is only a deliberate jester of propaganda. The portrayal of Haiti coupled with the rhetoric only serve to maintain foreign agenda. The locals are craving for freedom, while foreigners are enjoying the sandy beaches, eating local organic fruits,

as you capitulate to the desires of the masses? You are designed to be this way from the very beginning so says the blueprint in the pantry. Fortunately, for all those concerned, that same blueprint is the introduction letter everyone received in the mail. Where does it come from? The development of the diagram. You are programmed to be this way. Your parents were this way. Your relatives were this way. Do you know what you are? Have you researched what you are? Someone tells you when to be at work. Someone tells you when to pay your taxes. Someone told you what to feel. All along the way you put up a fight every now and then, but you’ve got no staying power. Isn’t it great! Your life is easier this way. Whenever you’re feeling like rebelling, another barrage of propaganda is thrown at you. You give in time after time. What choice do you have, the system has been constructed to make it virtually impossible to break free. It takes a lot of effort. My critique of your weakness is a reflection of numerous reflections that you reflect. “Now it is the very witching time of night”, said Hamlet as he thinks about

his vile mother. Only creating a very miniscule difference between us; but the proclivity of a nymph is only strong when desire has odor. People; I’m utilizing that small amount of space between consciousness and ego to harness the strength for debate on a lovely topic. I throw these witty things in to satisfy me. I don’t blame you. No actually I do blame you. I think I blame everybody for falling in line with the trends. The design of your mind was put together by a ferocious creature. That creature is the Wizard plus 2. The Wizard created the blueprint design. I forgive you. Who would expect more? The system of diversion does work. What are you again? Early in human history, there was a time when people were hungry and they hunted animals for enough food to eat. After lunch, they probably worked on the house, and planted vegetables. The kids were running around playing a game. The little one keeps tripping over his feet. He’s just learned to walk. He gets a kick out of splashing water, chasing rabbits, and picking up sticks. The trees are so high you can’t see the

tops. There wasn’t any need to go to the gym. Walking down to the creek for water, or going off to pick berries and herbs was a good way to stay in shape. The men became really good hunters. What a land this is; it’s so open and vast. Tonight there will be singing! Throughout the land, the people sang and danced. But wait, there are people coming in on horses. They look exactly like us, but we don’t know them. They must be bad. We will have to fight them. They wear different wristbands. We will fight them because I have a feeling that we must. I won’t question the feeling; let’s just fight them. We can then give the fight a name so that people in the future can analyze it with clarity. Maybe I’ll design a world. All of the trolls are in line and ready to work as long as I need them. Your cheeks are softer now. Dressed in that colorful outfight, with a dream of a perfect kitchen, a sleek, trendy outfit, and an address book of the cool people. How did you get this way? Was it something that you learned? I am honored to be in your presence, your majesty, your highness, and friend!

and occupying the best homes. Foreign presence for the past six decades has not served to aid the Haitians. On the contrary, Haiti’s poverty has employed religious moguls of all denominations and the destitute who would own nothing in their home land. There are Haitians who advocate foreign intervention and who do not believe Haitians can constructively work together. They continuously glorify Western imagery and ideology, and they damage their nation brand. Haitians are now due to manifest civic and moral duties, their country needs workers who can effectively work to establish a balance. No matter how complicated foreigners along with their experts say Haiti’s solution is, such propaganda should be disregarded. There is proof that Haitians are capable of solving their own problems, the monuments of Northern Haiti are examples of their determination and endurance. Regardless of how poor foreigners and their news corps declare Haiti, the farmers still manage to grow their vegetation and crops, and the country sides are developing again. This is clear evidence for the improving conditions in Haiti. The countryside must be nurtured appropriately as it is a vital source for feeding the whole country. Haitians must not exercise disbelief toward growth and progress, instead of asking themselves “Are Haitians qualified?” Consider if foreign invasions are qualified, because they have not demonstrated their expertise. The time has come for the Haitian presence to return and place livelihood back into their country. Let the consciousness of empowerment flourish over a state of victimization and stand behind the grassroots to rebuild.

Here’s a theory: The more money and effort goes into a home, the less of a home it becomes. Think of the grandest house you know - I’ll bet good money that the people who live in it spend most of their time in the basement, or the kitchen or a pool house. This isn’t just another homespun elegy about how money won’t really make you happy. This is about how all of us, rich and not so rich, get side-lined when we engage in the project of mastering our own space. Architectural history is full of houses which have failed. In fact, it seems to be comprised almost entirely of houses only fleetingly inhabited by the men who built them, houses which proved unliveable. Time and again, good men spent a large part of their lives and fortunes erecting architecture which immortalised them yet seemed unable to make them happy. Vast, over scaled spaces, acres of hard gloss surface cribbed from churches and public buildings, filled with impractical, uncomfortable furniture. The house ‘Mandalay’ in Hitchcock & Du Maurier's classic movie Rebecca is a perfect example of a grand, beautiful, unlivable house, a suffocating dream. It is such a catharsis to watch the structure burn that Hitchcock chose to start and end the film with this image. It is not only newly-rich resource barons and captains of industry who fall into the trap of commissioning buildings which are more of a statement than a home. One of the most touching victims of this pitfall was Edith Farnsworth, a genteel and established doctor from Chicago who commissioned one the most perfect but un-liveable houses in history. At least houses like the Farnsworth house are remembered for their beauty, power and influence, even if they failed to make effective homes. Far worse are the houses which try too hard to impress, and are therefore too neurotic to provide comfort and shelter. There is a fundamental incompatibility between the desire to communicate through a built work and the basic, sound requirements

of a home. Of all the desires and abstractions of the human psyche, the strongest is the home. Home is refuge and shelter, a safe space in which to receive friends, associates and loved ones. Partly because of that, however, the sacred shelter is also used as a weapon in the status race, and we use our homes to project ourselves onto the world. Do we feather our nests as a reflection of our best selves? Or are we building our homes for idealised guests, for imagined interiors photo shoots and ‘Celebrity Come Dine With Me’. Most aspirational kitchens are built to resemble the studio kitchens of celebrity TV chefs optimised for an imaginary camera and not the love of food – this is no way to dream. This is a recent development in Germany and the West. Looking back 30 years one remembers two rooms left behind: the Partykeller and the Hobbyraum. What is the point of a Partykeller? It suggests a fundamental reluctance to have guests in ones living room, and not wanting to have visitors in the best room in the house is an interesting position. It could mean you don’t like to have guests in your sanctum sanctorum, suggesting that you don’t like guests but do like your living room. Conversely, it means that you are afraid of what your guests might think of the artefacts and signs of family life in your living room, suggesting that while you may enjoy company, you do not like your living room. American houses of the same period invert the paradox with a den, a cosy living room not intended for entertaining, to which the family retreats from the showy and probably rather uncomfortable interior set-piece reception areas. However, of all of the lost spaces of post-war domestic architecture, the Hobbyraum is probably the purest. It calls to mind H. D. Thoreau’s famous retreat at Walden or Heidegger’s Hütte, in Heidegger’s words: “...Ich werde einfach in die Eigenschwingung der Arbeit versetzt und bin ihres verborgenen Gesetzes…nicht mächtig”

Architecture and Aspiration By Stephen K. Molloy


English Appendix

Ausgabe N°15 • Mai / Juni 2011 • Jahrgang 2 • trafficnewstogo.de The Hobbyraum is a glorious space - conceived entirely for the therapy of its master. Now we are presumably fulfilled by our work so we have passions, not hobbies, and those passions need validation in a perfect storm of socially-networked blogs. Gone is the private space where one could be with one’s artefacts, and assemble them in accordance with some sacred internally regulated period of grace. Before embarking on any undertaking to control your own environment, think of the heart of your home, the place that will have the most of you. You may find that your Hobbyraum is the kitchen, or that your greatest hobby really is entertaining friends and family in your living room. Maybe you actually still have an old-school hobby involving railways, stamps or matchstick art. This is how to avoid the glittering trap that society, and possibly your architect, will set for you. No home grown out of a hobby will turn against you like so many glittering marble halls, but it might grow with you, like a snail’s shell, an outward manifestation of a true aspiration, an honest fascination. An admirable, impressive and fundamentally habitable house will be a by-product of some other, nobler and more personal motivation.

A Bright Pink By Prof. Ginette Bone, New Orleans Pitt talks of his “passion for architecture”, saying, “Give me anything and I’ll design it.” He has explored this interest with enthusiasm, curiosity and action, most publically with his institution of the ‘Make it Right’ Foundation (MIR), New Orleans, Louisiana, in 2006. This is just one of the ways that he has used his celebrity to spotlight Global Challenges, diverting the incessant paparazzi pursuit from the tabloids, through global media, to a wide public platform and awareness. Brad Pitt has become a champion for innovatory ideas in green living, architecture and transportation, bringing these issues to a National and International platform. By 2006, he had developed his admiration of Mackintosh and Lloyd Wright into a working relationship with several internationally renowned architectural practices, notably Gehry and Koolhaas. One of his most enduring associations is with the German born partners of the then L.A. based firm Graft Studio. With them he continued work on his own environment at his Los Angeles Craftsman-style complex and, a few years later, with a generous chunk of ‘seed’ money, orchestrated a luminary fund raising campaign for MIR. The “Pink Project” was one of the most brilliant, pertinent and stunning publicity campaigns of recent years anywhere, merging film and architecture into an installation with immediate global impact. Pitt had identified the power of a pink object against the lush greenery of New Orleans through his local experience filming on a CGI set. Over a 13-week period in 2008, 400 ‘broken’ pink volumes, made up of a dozen or so full-scale abstractions of New Orleans’ house typological elements were assembled over 9 blocks of the MIR site. The majority constructed 140 coherent ‘tent’ structures and the others were scattered throughout the area as components of the final 10 forms. Each evening components relating to the amount of funds raised that day would be assembled until the final 10 structures were completed. Concerts, media events and the visual energy of the campaign would keep the metaphorical development in the local and international public eye. All the materials used have been recycled - 164 tons of steel, 40,000 lbs of aluminium. The 85,000 square yards of bio-degradable pink fabric have become a fund raising tote baggage line for MIR and the photovoltaic systems, used to illuminate the pink volumes so evocatively, have been incorporated into the energy systems for the new homes, significantly reducing utility bills. The primal simplicity of

these pink volumes assembled along the street grid had a great deal in common with the traditional residential fabric of all but a few of older established New Orleans neighborhoods. The funds being raised supported the MIR clear mission to catalyze redevelopment in the Lower 9th Ward. This strong, historic, working class, African-American community had one of the highest percentage home ownership statistics in New Orleans and was violently washed away when the levee protecting the neighborhood failed after Hurricane Katrina. 3,000 homes were lost, hundreds of all ages died and the remaining residents were permanently homeless. Pitt connected with the displaced community and shared their frustration at the lack of civic response, plan or action. He saw an opportunity in the despair and pledged his support to build better low income housing than existed before, to nurture the spirit and culture so vital to New Orleans and address the real issues of declining environmental conditions with ever increasing energy costs. The goal is to rebuild 150 ‘green’, LEED certified and storm-resistant low-income homes, available only to previous residents of the area. For the first phase Pitt invited 13 internationally recognized Architectural Practices (including 4 local firms) each to donate a single family house plan for the typical long, skinny New Orleans lots that make up the existing street grid. Those wishing to return ‘home’ then choose from this ‘starchitecture’ selection to rebuild in a designated 14-block area hardest hit by the levee breach. To date 70 single family and 2 two family contemporary, individually sculptural, brightly colored houses have been completed and MIR is preparing for a 10-house build this summer. The most popular prototypes are Billes (local), Constructs (Ghana), Kieran Timberlake (Philadelphia), and Graft (Berlin). The actual homes as they are constructed sporadically across the site suggest much less of the familiar residential fabric so playfully implied by the pink project. Each building is quite a marvel in various ways. The same architectural blueprints are interpreted with different color schemes - a traditional trend, emphasized here by contemporary palettes, and varying street setbacks - an occasional occurrence here and there, but rarely from each house to the next. There is little physical delineation of house lots, prevalent in the older neighborhoods, perhaps awaiting the maturation of some of the incredible regional landscape being developed along with the buildings. More disconcerting divergences from the customary streetscape are the differing heights of elevation above the ground plane - a minimum of 3 feet to full clearance for a car. (The architects have recognized this conundrum between storm protection and direct engagement with street culture and struggled to mitigate the detachment in a variety of ways.) The roof forms are far from the repetitive ‘variations on a theme’ so harmonious in older developments. ‘Progress’, ‘embracing the new’ etc. aside, many of these departures question the “affordability” of all these complex twists, turns, ups and downs - every junction of materials demands specific detailing, labor and thus extra cost. As for rebuilding in the flood plain - a very relevant topic at this time in the U.S. - each option, (except for the house that will actually float), acknowledges access to the roof. A hatch, a shaded liveable roof space or a spiral stairway to a wonderful partial roof deck - all recalling the local dogma of ‘the axe in the attic’ that has saved residents lives throughout the years. I met Pitt, briefly and informally, at the April 2008 MIR ground breaking in the Lower 9th Ward, New Orleans, coincident with the Clinton Global Initiative being hosted that year by Tulane University. He could not have been more gracious and momentarily engaged considering the pressures of the event and I had to seriously confront my initial resistance to the idea of rebuilding in an area pretty much guaranteed to flood again. Pitt sees the ‘site’ as a devastated community rather than a chunk of doomed real estate. His sincerity and vision are undeniable.

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