TRAFFIC No. 46 July/August 2015

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NEWS TO GO JUL — AUG 2015 NO 46

ZEITGESCHEHEN S. 6

BERLIN FASHION WEEK SCHEDULE S. 19

Blutiger Ramadan. von 07 bis 10.07.15, Wo bleibt die Einsicht? 49 Shows und 8 Fairs 123 S. 7

MODE INTERVIEWS S. 20

Was Hautfarbe leider noch ausmacht.

Happy im Happy Shop und Unverwechselbarkeit bei Shusta

FEUILLETON S. 8

Endlich: das Engagement der Moderiesen WETTER S.9

Modefotografie in Mexiko-Stadt, Montreal, Berlin, Biel

DESIGN S. 22

Charakter-Uhren, dem Protz zum Trotz MODE & DESIGN: FASHIONTECH-KONFERENZ S. 24

Mode und Technologie im Schmelzprozess

SPORT S. 10

ARROGANT BASTARD: S. 26

Nur die besten sterben jung: Fußballstar José Luís Sanchez

Arrogant Bastard: Fashion Illusion

8-PAGE EDITORIAL SPREAD S. 11

The New Sophia


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IMPRESSUM

Contributors

Antonia Benecke

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Antonia Benecke ist Stylistin und lebt in Berlin. Nach ihrem Studium an der Parsons School of Art and Design und der American University of Paris arbeitete Antonia viele Jahre im Bereich der Modekommunikation, wie zuletzt für Wunderkind und zuvor für die Modemesse Premium Exhibitions. Antonia stylt mit Vorliebe rare Vintage-Stücke ihres eigenen Fundus mit aktueller Mode, ihren »excentric Vintage« -Stil kombiniert sie mit ausgefallenen und opulenten Accessoires.

Zsuzsanna Toth

Tobias Wirth

Geboren in Budapest, aufgewachsen in Wien, lebt die 26-Jährige seit 5 Jahren in Berlin. Nach ihrem Modedesign-Studium hat sie sich schnell im redaktionellen Kontext wiedergefunden und arbeitete als Redaktionschefin beim I Love You Magazine und Freunde von Freunden. Neben Interviews und Textbeiträgen für unterschiedliche Magazine europaweit bietet sie heute außerdem redaktionelle Beratung und Konzeption für junge Marken und neue Medien an. Was sie glücklich macht: Die Entdeckung neuer Printmagazine, die sie vom Computerbildschirm weglocken.

Tobias Wirth ist ein international tätiger Modefotograf mit Sitz in Berlin. Seine außerordentlichen Fähigkeiten in der Bildgestaltung sowie seine feinfühlige Art im Umgang mit den Personen vor der Kamera, machen seinen Stil unverwechselbar und kreieren emotionale, ausdrucksstarke Bilder, die technisch ebenfalls auf höchstem Niveau sind. Zu seinen jüngsten Publikationen z hlen Magazine wie z.B Muse magazine, Schön magazine, Highsnobiety, Le Mile magazine, Steel magazine Paris uvm.

Impressum TRAFFIC NEWS TO-GO

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»Constituting a New Read«

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Gormannstr. 20 A D-10119 Berlin trafficnewstogo.de info@trafficnewstogo.de

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SOCIAL

SCHLUSSREDAKTION VERLEGER

Jacques C. Stephens V.i.S.d.P.jacques@trafficnewstogo.de INHALT

redaktion@trafficnewstogo.de ANZEIGEN

Frances Marabito

Fotograf: Tobias Wirth Model: Charlotte Lourme Styling: Antonia Benecke Hair & Make-Up: Karina Berg @ Bigoudi using Chanel and Tigi Fotograf Assitant: Sarah Sharks Koch Disco Top Lametta Knit: Bobby Kolade Double Face Skirt: Marina Hoermanseder Earrings: RB Jewels

GESTALTUNG

Studio Hausherr, studiohausherr.com Creative Director: Sven Hausherr Art Direction: Aaron Dawkins Grafik: Lee Chapdaniel, Janar Siniloo

WEBDESIGN

MITARBEITER DIESER AUSGABE

Karina Berg @ BIGOUDI, Antonia Benecke, Charlotte Bogo, Verena Dauerer, Thorsten Denkler, Kathrin Eckhardt, Robin Hartmann, Sarah Sharks Koch, Charlotte Lourme, Frances Marabito, Millicent Nobis, Jacques C. Stephens, Fidel Tesfai, Tedros Tewelde, Adrian Stanley Thomas, Cornelia Tomerius, Zsuzsanna Toth, Sabine Weier, Tobias Wirth, Eghard Woeste

Desisn ISSN DRUCK

Europrint Medien GmbH

ad@trafficnewstogo.de

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1869-943 X



Ein Tag im Juni

6 WER KANN SIE NOCH ZÄHLEN, DIE HUNDERTEN, TAUSENDEN TOTEN, DIE ISLAMISTISCHE TERRORISTEN ZU VERANTWORTEN HABEN. JETZT ERST WIEDER.

Ein Freitag im Juni, der 26. Juni: In Tunesien wird ein Touristenhotel angegriffen. Mindestens 38 Tote. In Kuwait sterben mindestens 13 Menschen, als in einer Moschee eine Bombe explodiert. In Somalia greift die islamistische Schabab-Miliz eine afrikanische Friedenstruppe an. Mindestens 45 Tote. Im Norden Syriens greifen Kämpfer des Islamischen Staates (IS) Zivilisten in der Stadt Kobane an. Über 150 Tote. In Frankreich geht ein Islamist auf seinen Chef los, enthauptet ihn und lässt ein Gaslager explodieren. Freitag, das ist der Terrortag für Islamisten aller Art. Das Freitagsgebet ist der Wochenhöhepunkt für gläubige Muslime. Ähnlich wie für Katholiken die Sonntagsmesse. Und es ist Ramadan. Der Fastenmonat. Der IS hat zu einem besonders blutigen Ramadan aufgerufen. Ungläubige müssen sterben. Je mehr, desto besser. Natürlich Christen, Juden, Buddhisten. Aber vor allem sterben Muslime. Jeden Tag. Ungläubig sind im Sinne der Islamisten alle jene, die den Glauben nicht so leben wie sie selbst. Eine Muslima, die ohne Vollverschleierung auf die Straße geht, muss in IS-kontrollierten Gebieten um ihr Leben fürchten. Zeugnisse von barbarischen Tötungen gibt es genug. Es ist dort der alltägliche Terror, den die Menschen zu ertragen haben. Und von dem hier im Westen kaum noch jemand Notiz nimmt. Der Anschlag in Tunesien wurde auch deshalb registriert, weil dort ungleich mehr Menschen Opfer wurden als am gleichen Tag in Frankreich. Und weil dort Urlauber am Strand erschossen wurden. Urlauber aus Europa. Auch Deutsche.

Die Wahrnehmung ist menschlich. Jeder interessiert sich mehr für das Schicksal seines Nachbarn als für das Schicksal Fremder. Genau da aber müsste Politik beginnen, wenn sie Terror wirklich beseitigen will. Über die Ursachen des Terrors ist viel geschrieben worden. Gewalt erzeugt Gegen-Gewalt. Miese Bildung. Armut. Perspektivlosigkeit. Suche nach Orientierung. Unterdrückung. Oder nur das Gefühl, unterdrückt zu werden. Ausgeschlossen zu sein. Erstaunlich viele junge Menschen aus Deutschland lassen sich vom IS rekrutieren. Sie sind empfänglich für die simplen Botschaften. Vielleicht wollen sie auch nur einen - wenn auch perfiden – Grund haben, stolz auf sich sein zu können. Jemand sein, weil wer anders Angst vor ihnen hat. Diese jungen Menschen werden im Stich gelassen. Von ihren Eltern, die in der Regel den Kontakt zu ihnen verloren haben. Von ihren Mitschülern, ihren Lehrern, vom Staat, der nicht in ihre Zukunft investieren will. Am Ende vom IS, der sie als Kanonenfutter missbraucht. Radikalisierung hat immer eine Geschichte. Sie fällt nicht vom Himmel. Und offenbar sind die reichen, westlichen Gesellschaften nicht in der Lage, diesen Geschichten eine andere Wendung zu geben. Oder: Dem Leben dieser Menschen einen Sinn zu geben, der nicht darin besteht, andere Menschen zu hassen und sie töten zu wollen. Erst recht nicht schaffen es die reichen Staaten im Westen ihren Reichtum dafür einzusetzen, dass elementare Gründe für Radikalisierung in Entwicklungsstaaten

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credit: REUTERS/Zoubeir Souissi

ZEITGESCHEHEN

möglichst wegfallen: Armut und mangelnde Bildung. In Tunesien, einer jungen Demokratie mit instabiler Wirtschaft, wächst in den armen Vororten die Zahl der Islamisten. Dazu fällt europäischen Regierungspolitikern nur Abschottung ein. Wer nicht reinkommt, der kann auch keine EU-Bürger töten. Wir könnten auch Schulen bauen lassen und der tunesischen Wirtschaft auf die Sprünge helfen. Stattdessen schauen wir lieber zu, wie Mitte März im Bardo-Museum von Tunis 24 Menschen erschossen werden. Darunter 20 Touristen. Daraus folgte nichts. Wie auch aus dem Anschlag auf das Touristenhotel jetzt nichts folgen wird, was den Menschen vor Ort hilft, nicht Täter zu werden.Allerhöchstens wird mal wieder darauf gepocht, die Sicherheut in der EU zu verbessern. Noch mehr Vorratsdatenspeicherung, noch mehre Anti-Terror-Gesetzte. Noch mehr irgendwas, was nach dem nächsten Anschlag wieder verschärft wird. Diese Strategie muss sich ändern. Sehr grundlegend. Die Antwort auf den Terror kann nicht sein die Freiheitsrechte aller zu beschneiden. Sondern denen eine Perspektive zu geben, die in Gefahr sind, den falschen Versprechungen der Terror-Führer zu glauben. Aber bevor das passiert, müssen wir alle einen anderen Blick bekommen. Wir müssen uns interessieren für das, was jenseits unseres kleinen Horizontes passiert. Wir müssen eine politische Nachfrage erzeugen, damit es ein politisches Angebot geben kann. Wegsehen hilft nur den Terroristen.

Von Thorsten Denkler


123 Skin Color

von Cornelia Tomerius

Die Welt

Wer möchte nicht gern schwarz sein in diesem Land? Irgendwer wuschelt einem immer durch den Afro («Sorry, ich wollte nur wissen, wie sich das anfühlt!»). Small talk ist einfach («Aus welchem Land kommen Sie eigentlich?»). Und kaum einer, der keinen Sex will («Ihr Schwarzen sollt ja Granaten sein im Bett!»). Hinzu kommt, dass man in diesen friedlichen Gefilden zu den wenigen Menschen gehört, die echt gefährlich leben – und das sogar, ohne kriminell werden zu müssen. Allerdings: Für einen kaukasischen Typ war die Verwandlung in einen Schwarzen in etwa so aussichtlos wie beispielsweise die von Biene Maja in Papa Schlumpf. Doch dann uns Rachel Dolezal, Professorin für Afrikastudien und Bürgerrechtsaktivistin in Spokane, Washington, eines besseren: Als junges Mädchen noch blond, blass und von Eltern so weiß wie Elfenbein präsentierte sie sich in ihren Dreißigern dunkellockig, braun und von einem herbeifantasierten Vater so schwarz wie Kaffee ohne Milch. Der Fall sorgte in den ganzen USA für Aufregung. Dass Schwarze weiß sein wollen, hatte man ja schon häufiger gesehen. Dass eine Weiße schwarz sein will, war neu – und überforderte eine gesamte Nation.

USA

Denn natürlich hat es auf der Welt mehr Nach- als Vorteile, wenn die Haut nicht weiß schimmert. Vorausgesetzt, man wird nicht als Albino mitten in Afrika geboren. Dann ist man mit der pigmentlosen Haut nämlich nicht nur der brütenden Sonne schutzlos ausgeliefert, sondern auch den wütenden Albinojägern. 70.000 Euro gibt es für einen kompletten Leichnam eines Weißgeborenen auf dem Markt der Heiler und Zauberer, die so gut wie alles davon verwerten können: Albino-Haar (in Fischernetze geknüpft) soll einen guten Fang garantieren, Albino-Blut (aus Bechern getrunken) das Liebesglück steigern, Albino-Haut (zu Amuletten und Schuhen gefertigt) Glück und Wohlstand bringen. Vor allem in Tansania leben Albinos gefährlich, nirgendwo sonst werden sie so häufig gejagt und attackiert, 93 Prozent der Tansanier glauben an Hexerei. Vor allem in den letzten Monaten häuften sich die Attacken auf Albinos. Der Grund: Es ist Wahlkampf, im Herbst stehen Parlamentswahlen an und bei den Anwärtern auf einen Posten ist der Bedarf an Glücksbringern entsprechend groß.

Tansania

Dass die Hautfarbe – egal ob weiß, schwarz, gelb, rot, oder irgendetwas dazwischen – eines Tages überhaupt gar keine Rolle spielt, davon träumen viele, unter anderem Angélica Dass aus Brasilien. Seit Jahren arbeitet sie an einem Projekt, dass sie Humanæ nennt und in dem sie die Hautfarben Tausender Menschen dokumentiert. Nicht, um Unterschiede klar zu machen, sondern schlicht die Vielfalt zu zeigen. Dafür fotografiert sie Menschen aus aller Welt vor neutralem Hintergrund, den sie später einfärbt – und zwar in der Hautfarbe des Porträtierten, die sie mit dem Pantone Matching System abgleicht, einem weltweit verbreiteten Farbschema. Den Farbton entnimmt sie einem Quadrat von 11 Pixeln Seitenlänge an der Nase des Fotografierten. Warum ausgerechnet die Nase? Weil diese sich bekanntlich am ehesten ändert –bei Frost, bei Sonne, bei einem Schnupfen oder im Suff. Die Botschaft der Künstlerin: »Wenn wir ohnehin nicht immer dieselbe Hautfarbe haben, warum reden wir dann darüber – warum ist sie so wichtig?« Eben.

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LICENSE TO WRITE

GERMANY SINCE 1883

Alles Große

fängt klein an.

LILIPUT - unser kleinster Klassiker.

Bereits 1908 faszinierte die einfache Machart dieser Schreibgeräte, welche aus Hartgummi gefertigt wurden. Der Kaweco LILIPUT besteht bis heute nur aus drei Gehäuseteilen: Kappe, Schaft und Mundstück. LILIPUT ist jetzt in Aluminium, Messing, Kupfer und Edelstahl erhältlich.

www.kaweco-pen.com


FEUILLETON

Grüne Aussichten

8 »EIN GOODIE FÜR DIE UMWELTBEWUSSTEN KUNDEN GIBT’S OBENDRAUF - JEDE ZURÜCKGEBRACHTE TÜTE KLEIDUNG WIRD MIT EINEM 15 PROZENT-RABATTGUTSCHEIN FÜR DEN NÄCHSTEN EINKAUF BELOHNT.« Stella McCartney tut es, H&M tut es - und immer mehr kleine Label tun es auch. Fair Fashion scheint das neue Aushängeschild in der sonst so rasanten Modewelt zu sein, egal ob High Fashion, große Modekette oder kleines Independent Label. Stella McCartney, Tochter des Ex-Beatle-Sängers Paul McCartney, wusste schon früh, wohin ihr Weg sie mal führen soll. Nach einem abgeschlossenen Mode-Design-Studium am Saint Martins College of Art and Design machte McCartney sich nach vier Jahren als Kreativchefin des Pariser Labels Chloé mit ihrem eigenem Label selbstständig. Seitdem sind über zehn Jahre vergangen, in denen die Britin ganz oben angekommen ist: Auf Du und Du mit den namhaften Größen der Szene, zu Hause auf den Fashion Weeks rund um den Globus und von der Queen mit dem »Order of the British Empire« für ihre hervorragenden Leistungen und Dienste in der Modeindustrie ausgezeichnet. Dabei hat McCartneys Mode einen besonderen Clou, der auf den ersten Blick so nicht ersichtlich ist: Die Designerin verzichtet konsequent auf die Verwendung von Pelz und Leder in ihren Kollektionen. In Videos für die Tierschutzorganisation PETA regt die Designerin aktiv zum Umdenken an, klärt auf und fordert die Konsumenten zu bewusstem Konsum auf. Tatsächlich ist Green Fashion schon seit einigen Jahren auf dem Vormarsch und löst sich von dem ihm negativ anhaftendem Öko-Image. Grüne Mode wird immer wichtiger, schließt sie doch viele Aspekte der Nachhaltigkeit ein. Denn Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf den Umweltschutz, sie legt den Fokus ebenso auf

von Charlotte Bogo, Hamburg

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faire Arbeitslöhne, humane Arbeitsbedingungen und Sicherung der Arbeitsplätze in den Produktionsländern. In einer modernen, vernetzten Welt sind Katastrophen, wie der Gebäudeeinsturz der Rana Plaza Fabrik in Bangladesch am 24. April 2013, nicht mehr nur kurze Nachrichtenmeldungen aus einem ferne Land. Fotos, Zeugenberichte und die Berichterstattung vor Ort machen die Katastrophe greifbarer. Eine Tatsache, vor der weder Endkunden, noch Produzenten die Augen verschließen können. Dass in der Mode-Industrie ein Wandel her muss, hat auch H&M verstanden und reagiert entsprechend. Ende 2013 gründete das Unternehmen die »H&M Conscious Foundation«, die sich drei große Ziele setzt: Schulausbildungen für Kinder von Fabrikarbeitern ermöglichen, die Stärkung der Frau in der Gesellschaft und die Reduzierung der verwendeten giftigen Chemikalien, zur Sicherung sauberen Trinkwassers, sowie dem Zugang zu sanitären Anlagen. Mit letzterem Ziel schließt sich H&M zudem der Detox-Kampagne von Greenpeace an. Die Zahlen, die das Umweltunternehmen bezüglich der entstehenden Wasserverschmutzung durch die Herstellungsprozesse der Mode-Industrie nennt, sind alarmierend: Über 320 Millionen Menschen in China haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, über 60 Prozent der Trinkwasserreserven in großen chinesischen Städten sind ernsthaft verschmutzt. Doch H&M ist das noch nicht genug. Mit dem Ansatz, ein firmeninternes Recycling-System auf den Weg zu bringen, hat das Unternehmen eine weltweit einmalige Initiative gestartet: Kunden können aussortierte Kleidung, unabhängig davon, in welchem Zustand und von welcher Firma sie ist, in jedem H&M Store weltweit abgeben. So hat das Unternehmen alleine in 2014 über 7.600 Tonnen ausgemusterter Kleidung gesammelt. Laut H&M entspricht das dem Material von über 38 Millionen T-Shirts. Ein Goodie für die umweltbewussten Kunden gibt’s obendrauf - jede zurückgebrachte Tüte Kleidung wird mit einem 15 Prozent-Rabattgutschein für den nächsten Einkauf belohnt. Auch bei H&M müssen die Geschäfte schließlich weiterlaufen. Die Königsdisziplin, in der Mode-Unternehmen überzeugen müssen, ist und bleibt jedoch die Ware selbst. Wie gut sich modisches Bewusstsein und das Bemühen um einen sauberen ökologischen Hintergrund vereinbaren lassen, zeigen nicht nur Stella McCartney und H&M. Firmen wie Armed Angels, Mat & Nett und People Tree setzen ausschließlich auf Bio-Materialien und faire Löhne, vereint mit aktuellen Trends und bedienen damit offensichtlich aktuelle Bedürfnisse am Markt. Am Ende bleibt die Frage: Ist Green Fashion mehr als nur ein aktueller, kurzfristiger Trend oder gelingt es Designern und Modeketten auch langfristig ein Zeichen zu setzen? Der Wille zur Veränderung hin zu mehr Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungsketten der Mode-Industrie ist da, und was sich bei den Großen der Mode-Szene als erträglich erweist, dient kleineren Unternehmen oft als Vorbild. Letztlich entscheiden aber nicht nur die löblichen Aktivitäten und Vorhaben der Mode-Unternehmen darüber, ob Mode langfristig nachhaltig wird. Die Nachfrage bedient das Angebot, die Entscheidung liegt beim Kunden.


WETTER präsentiert neue Produkte und Erkenntnisse, die die Menschheit braucht.

Credit: Marilyn Aitken – Musée McCord / McCord Museum

1 4

Credit: Viviane Sassen, Blue Shoulder 2013

2

von Sabine Weier

9

3

Credit: MSzymon Brodziak_The Flower_Lanzarote

1

Mexiko-Stadt

19° 25 ' N, 99° 9 ' W Leicht Bewölkt

2

Montreal

3

45° 30 ' N, 73° 34 ' W Bedeckt

Berlin

52° 31 ' N, 13° 24 ' O Beständig Klar

Die Karriere der wichtigsten Modefotografen begann auf den Seiten der Vogue. Für das Magazin des Herausgebers Condé Nast fotografierte Baron Adolphe de Meyer schon 1914 Modelle in Haute Couture-Roben. Ihm folgten Ikonen wie Edward Steichen, Man Ray, Cecil Beaton, William Klein, Ellen von Unwerth, Corinne Day oder Mario Testino. In den Pariser, New Yorker und Londoner Redaktionsbüros entwickelten sie neue Bildsprachen und prägten damit nicht nur die Modewelt, sondern auch die künstlerische Fotografie, etwa mit ihren frühen Inszenierungen in Farbe. Mit Klassikern, seltenen Vintage-Prints und Originalausgaben der Vogue unternimmt die Ausstellung einen Streifzug durch die Geschichte der Modefotografie.

Wie viele seiner Kollegen feierte auch Horst P. Horst seinen Durchbruch als Modefotograf bei der Vogue. Der Deutsche mit dem extrovertierten Künstlernamen porträtierte für das Magazin Filmstars, darunter Marlene Dietrich und Rita Hayworth, und hatte die ersten Supermodels vor der Kamera, wie Lisa Fonssagrives. Er ließ sich vom Surrealismus und vom Dada inspirieren, zu seinen Freunden zählte Salvador Dalí. Sein bekanntestes Bild »Mainboucher Corset« entstand 1939 und zeigt den Rücken einer Frau in Korsage. Er inszenierte seine Motive in Schwarzweiß mit dramatischem Licht- und Schattenspiel, später dann in leuchtenden Farben. Neben über 250 Fotografien zeigt die Ausstellung Haute Couture-Kleider von Chanel, Lanvin und Vionnet.

Bei Helmut Newton scheiden sich die Geister. Sind die nackten Schönen auf seinen Fotografien emanzipierte Frauen oder sind die Bilder schlicht sexistisch? Auch Frank Horvat zeigt doppeldeutige Akte, da lehnt eine Frau mit vollem Schamhaar und knabenhaftem Bauch an einem Fenster, raucht und blinzelt verwegen in die Kamera. Seine Modefotografien, auf denen die Models kaum mehr tragen als eine Zigarette, entstanden häufig in den Straßen von Paris und wurden in Magazinen wie Elle, Vogue und Harper's Bazaar veröffentlicht. Auch der junge polnische Fotograf Szymon Brodziak inszeniert mit Vorliebe wenig bekleidete Damen in erotischen Posen. Seine großformatigen Schwarzweiß-Aufnahmen stehen augenscheinlich in der Tradition Newtons.

Coming into Fashion, A Century of Photography at Condé Nast Museo Franz Mayer, 29. Juli bis 4. Oktober 2015

Horst: Photographer of Style McCord Museum, bis 23. August 2015

Newton. Horvat. Brodziak. Helmut Newton Stiftung, bis 15. November 2015

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Biel

47° 8 ' 15 " N, 7° 14 ' 50 " O Gefühlt Wie

Viviane Sassen gehört zu den talentiertesten Modefotografen der Gegenwart. Sie setzt auf satte Farben, spielt mit Form und Abstraktion, lässt Modelle und Kleider mit ihren Umgebungen verschmelzen. Die energetischen Arbeiten der Niederländerin sind in der Mode- und Kunstwelt gleichermaßen beliebt. 2013 waren sie bei der Biennale in Venedig zu sehen. Nun zeigt sie etwas ganz anderes. 2013 reiste Sassen nach Piken Slee, ein isoliertes Dorf in Suriname, und porträtierte dort Menschen in Schwarzweiß und Farbe, hielt Stilleben und Alltagsansichten fest. In dieser Serie treffen Motive, die an ethnografische Bild-Reportagen erinnern, auf die Ästhetik der Sassenschen Modefotografie. Viviane Sassen: Pikin Slee CentrePasquArt, 5. Juli bis 13. September 2015


SPORT

Nur die Besten sterben jung JOSÉ LUÍS SANCHEZ WAR EIN JAHRHUNDERTTALENT IM ARGENTINISCHEN FUSSBALL, WURDE SCHON MIT DIEGO ARMANDO MARADONNA VERGLICHEN, DIE WICHTIGSTEN CLUBS DES LANDES LUDEN IHN ZUM TRAINING EIN. DOCH EIN

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GEFÄHRLICHES HOBBY ABSEITS DES FUSSBALLPLATZES WURDE IHM IMMER WIEDER ZUM VERHÄNGNIS.

0 1996 sah es so aus, als habe José Luís Sanchez es geschafft. Der Stürmer des argentinischen Zweitligavereins Deportivo Laferre hatte seine Karriere erst drei Jahre zuvor begonnen, als sein Team ein Freundschaftsspiel gegen die Boca Juniors bestritt, der Club in Argentinien, wenn man nicht gerade Fan von River Plate ist. Nach der Partie kam Bocas Trainer Carlos Salvador Bilardo auf Sanchez zu, klopfte ihm auf die Schulter und lud ihn ein, fortan doch mit seiner Mannschaft zu trainieren. Ein Angebot, das man nicht ablehnen konnte, und natürlich akzeptierte der junge Mann, dessen Markenzeichen sein kahlrasierter Schädel, seine blitzschnellen Dribblings und seine brandgefährlichen Pässe und Torschüsse waren. Doch nur ein paar Wochen später war schon wieder alles vorbei. Eine Leidenschaft, die Sanchez neben dem Fußball pflegte, hatte ihn seinen Platz in der Mannschaft gekostet. Zehn Jahre später kostete sie ihn sein Leben. »La Garrafa«, »der Auspuff«, wie sie Sanchez liebevoll nannten, hatte einen Hang zum Spiel mit dem Feuer, er liebte schnelle Motorräder. Auf einer solchen Maschine hatte er am 6. Januar 2006 einen folgenschweren Unfall, als er nahe seinem Haus ohne Helm einen im wahrsten Sinne des Wortes halsbrecherischen Stunt versuchte, einen »Wheelie«, das Fahren des Motorrads bei voller Geschwindigkeit nur auf dem Hinterreifen. Er stürzte, schlug mit dem Hinterkopf gegen einen Bordstein und verlor sofort das Bewusstsein. Die Ärzte diagnostizierten einen Schädelbruch und Hirnblutungen, zwei Tage später verstarb Sanchez mit nur 31 Jahren in der Klinik Mariano Moreno in Buenos Aires, wo er auch geboren worden war. An diesem Tag verlor Argentinien eines seiner großen Fußball-Idole, denn »La Garrafa« war überall beliebt, sowohl bei den Clubs, bei denen er während seiner kurzen Karriere spielte, als auch bei den Fans – sogar bei den gegnerischen. Das lag daran, dass er ein Ausputzer war, ein allgegenwärtiger Torjäger, der seinen Teams mehr als nur einmal zum Aufstieg in die nächsthöhere

von Robin Hartmann

Liga verhalf. Vor allem in den Kreisen von Deportivo Laferre und Club Atlético Banfield - für letztere kickte Sanchez von 2000-2005 - ist er bis heute eine Legende. Der Journalist Luis Oliverio erinnert sich auf der Fanseite »Banfieldmania«: »Er war so eine harte Nuss, dass er mit seinen Einlagen sogar die Anhänger der rivalisierenden Mannschaft begeistern und zum Gröhlen bringen konnte.« Der Mai, Sanchez‘ Geburtsmonat, wird von Banfield bis zum heutigen Tag als »Monat von Garrafa« gefeiert, Fans werden dann angeregt, Lieder, Gedichte, oder Geschichten von »La Garrafa« einzusenden – es gibt mittlerweile unzählige davon, die seine Heldentaten besingen, auch landesweit bekannte Künstler wie Martín Alvarado haben ihm Hymnen gewidmet, in denen es zum Beispiel heißt: »La pelota está llorando desconsolada, le chusmearon que el ‚Garrafa‘ no juega mas« – »Der Ball weint voller Verzweifelung, man hat ihm erzählt, das ‚Garafa‘ nicht mehr spielen wird«. All diese Ehren werden einem Mann zuteil, der nie so exzentrisch war wie Maradonna, nie so siegreich wie Lionel Messi – aber er war immer da, wenn seine Mannschaft ihn brauchte. »Ich denke nicht nach, ich spiele einfach, ich will mich amüsieren«, sagte er einmal in einem Interview über sich selbst – vielleicht war er gerade deshalb so beliebt, in einem Land der Fußball-Diven war er stets der bescheidene Feuerwehrmann, der seine Tore machte, wenn es wirklich darauf ankam. 1993 gibt er mit Laferre sein Debüt gegen Almirante Brown in der zweiten argentinischen Liga, da ist er 19 Jahre alt und am liebsten mit seiner Honda CBR 600 unterwegs, wenn er nicht gerade die Gegner schwindlig dribbelt. In seinem Viertel La Matanza ist er bekannt dafür, auf der Maschine mitten auf der Straße riskante Fahrmanöver zu vollführen. Wäre er kein Profifußballer geworden, hätte er laut eigenen Worten wohl einmal die Motorradwerkstatt seines Vaters übernommen – dieser war es auch, der ihm den Spitznamen »Garrafa« gab. Die argentinische Presse bezeichnet ihn aufgrund seiner Spielweise bald ehrfürchtig als »Symbolfigur eines Spielers vom Acker«, der bekannte Radiokommentator

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Alejandro Dolina nennt ihn mehrfach den »Spieler, den wir uns ausgewählt haben, um ihn zu lieben«, manche vergleichen ihn gar bereits mit Maradonna. Sein gefährliches Hobby, die Stunt-Fahrten auf seinem Motorrad, werden ebenso gerne als Thema von den Reportern aufgegriffen und pseudo-moralisch kritisiert. So kommt er auch zu seinem zweiten Spitznamen: »El Loco«, der Verrückte. Von seiner Leidenschaft will er nicht einmal lassen, als sich ihm die Chance seines Lebens bietet, die Chance für die Boca Juniors zu spielen. Boca trainiert damals in Ezeiza, zu weit von Sanchez‘ Wohnort Laferre entfernt, um mit dem Bus dorthin zu fahren. Also schwingt er sich auf seine Maschine und braust damit seiner sportlichen Zukunft entgegen. In einem Interview erinnerte er sich 2001 schmunzelnd: »Im Verein hatten sie mir klar gemacht, dass sie mein Hobby nicht gerne sähen, deshalb war ich jedes Mal als Erster auf dem Traningsgelände und habe mein Motorrad versteckt, bevor die anderen kamen.« Doch eines Tages ist er zu spät dran und gibt auf der Autobahn so richtig Gas, als er an seinen Trainern Carlos Salvador Bilardo und Nery Pumpido vorbeirauscht. Sein Tacho zeigt 200 Km/h, er selbst spricht später von »etwa 50«. Drei Tage später gibt ihm Pumpido zu verstehen, dass man nicht mehr mit ihm plant. »Ich war einfach sehr jung und bin spontan drauflosgefahren, so Sanchez.« Ich bin Motorrad gefahren, einfach weil ich eines hatte. Das Gefühl das hinterher blieb war, dass, wäre es nur um meine körperliche Fitness gegangen, hätte ich mit Leichtigkeit für Boca spielen können. Stattdessen steigt »La Garrafa« mit Laferre ab, wechselt 1997 zum Drittligaklub »El Porvenir«, wo er wiederum zum Aufstieg verhilft und in der nächsten Saison mit 18 Toren zum wichtigsten Spieler wird. Seine zweite Chance bekommt Sanchez, als er 2000 zu Banfield geht und mit dem Team zum ersten Mal in seiner Karriere erstklassig spielen darf. Und nicht nur das, 2004 kämpft er mit dem Club um die Copa Sudamericana, ein Jahr später sogar um die Copa Libertadores. Man übersteht die Gruppenphase als Zweiter, scheidet später erst im Viertelfinale mit 2-3 gegen River Plate aus – Ironie des Schicksals, denn auch dieses Team war vorher an Sanchez‘ Diensten interessiert gewesen, sortierte ihn aber wegen seiner schwankenden Fitness-Werte aus. Der Spieler vom Acker, das Idol des Aufstiegs, ist neben seiner eigenwilligen Spielweise auch bekannt dafür, dass er Trainingseinheiten nicht sonderlich mag. Zwischen den beiden Wettbewerben wirft Sanchez wiederum eine Verletzung zurück, die ihn 220 Tage lang am Spielen hindern soll, erst am 8. Mai 2005 gibt er bei Banfield sein umjubeltes Comeback, das ganze Stadion steht auf und applaudiert »La Garrafa«. Nur wenig später wechselt er wieder zurück zu »seinem« Laferre, dorthin, wo alles begann. Bereits in früheren Zeiten hat er in Interviews stets verkündet seinen Lebensabend als Spieler dort verbringen zu wollen, obwohl sie ihm bei seiner ersten Karrierestation dort fünf Monatsgehälter schuldig geblieben waren. Es scheint so, als wäre Sanchez mittlerweile ruhiger geworden, der Eklat um die Boca Juniors hat ihn zwar nicht gebrochen, ihn aber anscheinend doch Respekt und Vorsicht gelehrt. Außerdem hat er eine kleine Tochter, Barbara, »die kann ich ja schlecht auf dem Motorrad mitnehmen.« Doch ganz lassen ihn die heißen Öfen nicht los, und so kommt es schließlich zu dem Drama, das eine junge Frau ohne ihren Mann, ein kleines Mädchen ohne ihren Vater hinterlässt. Am Tag seiner Beisetzung kommen 2000 Fans von Deportivo Laferre ins Stadion, um sich von ihrem Idol José Luís »Garrafa« Sanchez zu verabschieden – sie umarmen sich, weinen, tragen seinen Sarg zu seiner letzten Ruhestätte. Die Arena trägt heute seinen Namen, sein Leben wird von dem Regisseur Sergio Mercurio verfilmt. In einem Interview mit dem Sender Cronica TV sagte einer seiner Verwandten später: »Viele Leute haben ihn gewarnt, vorsichtig mit dem Motorrad zu sein, aber so war er eben. So hat er gelebt.«


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THE NEW SOPHIA Photography by TOBIAS WIRTH


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MODEL CHARLOTTE LOURME STYLING ANTONIA BENECKE HAIR/MAKE UP KARINA BERG @ BIGOUDI using Chanel and Tigi PHOTOGRAPHY ASSISTANCE SARAH SHARKS KOCH

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FASHION WEEK SPECIAL

Fashion Week Berlin

July 7 — July 10

MAIN EVENTS

TRADE FAIRS

Brandenburg Gate at Strasse des 17. Juni

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July 7th 10am SOPOPULAR (Runway) 11am BRACHMANN (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 12pm LENA HOSCHEK (Runway) 1:30pm PEARLY WONG (Runway) 2:30pm IVANMAN (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 5pm ALEXANDRA TAMELE (Stage Show) 4pm VEKTOR (Runway) 6pm MARC CAIN (Runway) 7pm MARCEL OSTERTAG (OFFSITE) Admiralspalast, Friedrichstraße 101, 10117 Berlin 7:30pm RIANI (Runway) 8:30pm WHITETAIL (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin July 8th 10am ANJA GOCKEL (Runway) 10:30am Hein Le (OFFSITE) Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin 11am WILLIAM FAN (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 12pm SADAK (Runway) 12:30pm LOUISE FRIEDLAENDER (OFFSITE) The Apartment, Bülowstraße 90, 10783 Berlin 1:30pm MINX BY EVA LUTZ (Runway) 2pm VONSCHWANENFLÜGELPUPKE (OFFSITE) Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin 2:30pm FRANZISKA MICHAEL (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 4pm REBEKKA RUÉTZ (Runway) 5pm ONE WOLF (Stage Show) 6pm IRENE LUFT (Runway) 6:30pm KILIAN KERNER (OFFSITE) Ellington Hotel Berlin, Nürnberger Str. 50-55, 10789 Berlin 8pm GUIDO MARIA KRETSCHMER (Runway) 8:30pm JULIAN ZIGERLI @TBC 9pm HOLY GHOST (OFFSITE) Haubentaucher, Reavalerstr. 99, 10245 Berlin 9:30pm ESTHER PERBANDT (Runway)

July 9th 11:30am ANNELIE SCHUBERT PRESENTED BY MERCEDES-BENZ AND ELLE (Runway) 12:30pm BOBBY KOLADE (OFFSITE) Sophiensaele, Sophienstraße 18, 10178 Berlin 1:30pm BARRE NOIRE (Runway) 2:30pm STEINROHNER (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 3:30pm DIMITRI (Runway) 4pm GREEN SHOWROOM 33 (OFFSITE) @ Postbahnhof 4:30pm MALAIKARAISS (OFFSITE) Palais am Festungsgraben Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin 5pm KASSEEE (Stage Show) 6pm THE FASHION TALENT AWARD HOSTED BY ZAC POSEN & THE SHOW OF DFT WINNER 2014 MATTEO LAMANDINI (Runway) 8pm PERRET SCHAAD @ TBC 8:30pm IMPULS_03 GRADUATE SHOW DER HTW-BERLIN (Runway) 9pm AUGUSTIN TEBOUL (OFFSITE) Galerie Judin, Potsdamer Straße 83, 10785 Berlin 9:30pm PIROSHKA (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin July 10th 10am DOROTHEE SCHUMACHER (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 11amDOROTHEE SCHUMACHER (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 11:30am MARINA HOERMANSEDER (OFFSITE) Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin 12pm SHAI SHALOM (Runway) 1:30pm EMRE ERDEMOĞLU (Runway) 2:30pm SAMMLER BERLIN (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 4pm EWA HERZOG (Runway) 5pm I'VR ISABEL VOLLRATH (OFFSITE) Stage at me Collectors Room, Auguststraße 68, 10117 Berlin 6pm FYODOR GOLAN (Runway)

FASHION TECH Kühlhaus am Gleisdreick Luckenwalder Str. 3, 10963 Berlin Wednesday July 8 | 10 am – 6.30pm

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PREMIUM Premium Exhibitions II Gmbh Luckenwalder Strasse 4-6, 10963 Berlin Wednesday July 8 | 10am – 7pm Thursday July 9 | 10am – 7pm Friday July 10 | 10am-6pm SEEK EXHIBITIONS Arena Berlin Eichenstrasse 4, 12435 Berlin Wednesday July 8 | 10am –7pm Thursday July 9 | 10am – 7pm Friday July 10 | 10am – 5pm BREAD & BUTTER Bread & Butter Summer 2015 Airport Berlin-Tempelhof Platz der Luftbrücke 5, 12101 Berlin, Germany Tuesday July 7 | 10 am – 7 pm Wednesday July 8 | 10 am – 7 pm Thursday July 9 | 10 am – 6 pm BRIGHT TRADE SHOW "ARENA" Am Flutgraben, 12435 Berlin Wednesday July 8 | 10am –7pm Thursday July 9 | 10am – 7pm Friday July 10 | 10 10am – 5pm PANORAMA BERLIN Panorama Fashion Fair Berlin Berlin ExpoCenter City Entrance South / Jafféstraße 14055 Berlin Navigation address Messedamm 22, 14055 Berlin Tuesday July 7 | 9 am – 6 pm Wednesday July 8 | 9 am – 6 pm Thursday July 9 | 9 am – 6 pm GREENSHOWROOM Thursday July 9 | Open 4 pm Postbahnhof Straße der Pariser Kommune 8, 10243 Berlin SHOW&ORDER No. 8 Kraftwerk Berlin Mitte Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin Tuesday July 7 | 10 am – 7 pm Wednesday July 8 | 10 am – 7 pm Thursday July 9 | 10 am – 5 pm


MODE INTERVIEW

Globale Happyness von Zsuzsanna Toth

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Im digitalen Zeitalter ist es für Inhaber realer Stores immer wichtiger geworden, den Kunden weitaus mehr anbieten zu können als rei henweise Kleiderstangen und einen Kassentresen. Mit dem Ziel, ausgefallene, internationale Labels und somit frischen Wind in das vorhandene Retail-Angebot Berlins zu holen, eröffnete 2011 der Happy Shop seine Pforten. Inmitten der sowohl internationalen als auch nachbarschaftlichen Torstrasse in Mitte hat sich der Shop mit seiner sorgfältig kuratierten Produktpalette vom Multi-Brand-Store zur »Happy Shop Global Alliance« avanciert; Ein Projekt, das sich im Austausch mit Partnern, Ausstellern und der Kundschaft entwickelt hat und beweist: Nur wer genau hinsieht, bleibt am Puls der Zeit.

Wie war die Resonanz der Kundschaft nach der Eröffnung eures Shops? Der Store war von Anfang an ein großer Erfolg. Der Zulauf hat gezeigt, dass das Sortiment des Happy Shops, zusammengestellt von Marck Windekilde und Mischa Woeste, in der Stadt eine Nische gefüllt hat. Was heisst der neue Zusatz »Global Alliance« genau? Happy Shop hat seine Ausrichtung seit der Gründung immer weiter auf seine Kunden abgestimmt. Durch die Partnerschaft mit Sj Ballantyne kam auch der Wechsel zum Shop-in-Shop-Konzept und einem erweiterten Portfolio. Wo liegt eurer Meinung nach der Ursprung der Idee »Concept Store«? Der Begriff definiert ein Konzept fernab des klassische Einzelhandels. Die Idee Schaufenster, Verkaufsraum und Lager wie auch im Happy Shop in nur einem Ort zu vereinen ist im klassischen Retailgeschäft schon eine Revolution, da diese Bereiche immer gesondert voneinander bespielt und betrachtet werden.

Was zeichnet den Happy Shop architektonisch aus? Das architektonische Konzept von Fingerle&Woeste basiert auf einem dynamischen Raumverständnis. Das betrifft sowohl die Fassade als auch die Innenräume. Die Fassade entfaltet ihre Wirkung durch das Passieren entlang der Torstrasse und prägt sich als kinetische Plastik ein. Der Innenraum thematisiert eine maximale Flexibilisierung, welche den Spielraum einer Bühne gleich ermöglicht. Somit bespielt der Happy Shop die Baulücke als Spielraum und versucht gleichzeitig diesen im Inneren fortzuführen. Gibt es internationale »Vorbilder«? Natürlich gibt es Vorbilder, wie Colette in Paris und Liberty in London, aber man darf nicht vergessen, dass Berlin andere Freiräume hat, die es zu nutzen gilt. Versuchen Sie sich doch einmal den Happy Shop Berlin in London oder Paris vorzustellen - diese Möglichkeiten und Freiräume gibt es dort nicht in gleicher Form. Und darum wird Berlin als Standort ja stets beneidet.

Welche Brands führt ihr im Store? Schon länger mit dabei sind Smeilinener und die finnische Marke Minä Perhonen. Uns ist es aber auch wichtig, stets neue Labels hinzufügen, wie TZUJI von Larry T. Somit gibt es einen ständigen Wechsel und immer etwas zu entdecken.

Happy Shop Torstraße 67, 10115 Berlin Mo - Sa 10:00 – 19:00 hello@happyshop-berlin.com +49 30 2900 9501

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MODE INTERVIEW

Schritt für Schritt Richtung Innovation 2 1

Die Key-Pieces der Saison finden sich oft auf den Füßen der modeaffinen Menschen. Oft verstauben diese aber nur wenige Monate später in den hinteren Ecken der Schuhschränke. Wer schnelllebigen Trends nichts abgewinnen kann und lieber in Stil und Qualität investiert, ist bei Shusta in Berlin am besten aufgehoben. 2009 gründeten Fidel Tesfai und Tedros Tewelde den einzigartigen Store am Rosenthaler Platz, der dank seiner Selektion an noch jungen und nachhaltigen Marken und Produkten eine Nische füllt und sich neben neugieriger Laufkundschaft an einer großen Stammkundenschaft erfreut.

Ihr spürt viele junge, neue Brands auf. Wo sucht und findet ihr neue Designer und Produkte? Es bedarf viel Geduld, intensiver Recherche im Vorfeld und Mut, auch unbekannte Stände in Messehallen zu inspizieren. Immer wieder werden wir gerade von den nicht überlaufenen Ständen positiv überrascht. Wir recherchieren aber auch im Internet und halten generell die Augen offen. Es kommt auch schon mal vor, dass uns Kunden auf neue Marken aufmerksam machen, wenn sie glauben, dass sie eine gute Ergänzung für das vorhandene Markenportfolio wären. Und manchmal sprechen wir sogar fremde Menschen auf der Straße an, wenn sie etwas Interessantes anhaben. Welche Veränderungen habt ihr in den vergangenen Jahren und am Einkaufsverhalten der Menschen wahrgenommen? Was sich schon seit Jahren leider auch in Berlin abzeichnet, ist der Rückgang an inhabergeführten Läden, die kaum mehr mit der Epidemie an kommerziellen »Mono-Brand-Stores« in den Einkaufsstraßen mithalten können. Viele Einzelhändler machen außerdem den Fehler, nicht mutig genug zu sein und kaufen den gleichen Einheitsbrei wie ihre Konkurrenten. Damit bieten sie dem Kunden die Steilvorlage den günstigsten Preis für das gewünschte Produkt im Internet ausfindig zu ma-

chen und dort zu erwerben. Wir sind da zum Glück besser aufgestellt, da wir uns von Anfang an eine eigene Nische geschaffen haben, die uns unverwechselbar macht. Was darf der Shusta-Kunde in den nächsten Monaten erwarten? Wir arbeiten seit ein paar Jahren hinter den Kulissen an eigenen Kreationen von Schuhen, Taschen und Accessoires. Eines sei verraten: Alle Elemente, die uns bisher erfolgreich auf dem Markt etabliert haben, werden sich in unseren eigenen Produkten wiederfinden. Auf eurer Seite stellt ihr auch »People« vor. Das Thema Community scheint euch sehr am Herzen zu liegen. Total! Eines der schönsten Komplimente, die uns unsere Kunden machen ist, dass sie in unseren Schuhen heiraten. Wir kennen oft schon viele von ihnen, noch bevor sie ihre jeweiligen Partner treffen. Inzwischen besuchen uns einige dieser Paare auch mit Kinderwagen. Da keimt bei uns schon ein gewisser Stolz, dass wir einen kleinen, aber nicht ganz unwichtigen Teil zu ihrem Glück beigetragen haben.

Shusta Rosenthaler Strasse 72, 10119 Berlin Mo - Sa 11:00 – 20:00 +49 (0) 30 76219780

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MODE & DESIGN

HAMILTON JAZZMASTER AUTO CHRONO Klassische Musik erklingt, der Kunsthändler hat es sich in seinem Lounge Chair von Vitra bequem gemacht und trinkt ein Glas Whisky. Eine Decke aus feinstem Kaschmir von Loro Piana umgibt den stilsicheren Herrn, der mehr von Qualität als Statussymbolen hält. Er liebt es, seine Frau zu verwöhnen, stundenlang durch Galerien zu schlendern, Bücher zu lesen und dem Knistern des Feuers zu lauschen. Kein Zufall, er hat sich zum Ziel gesetzt, ein bisschen zu leben wie Sean Connery in der Rol-

le des James Bond, nur der Frauenverschleiß soll nicht derselbe sein. In seinem Kleiderschrank hängen Tweedanzüge von Hackett und Outdoorjacken von Barbour, die ihm beim Spazieren in den Bergen in seinem Wochenendhaus im Engadin den nötigen Schutz bieten. Alte Traditionen bedeuten dem Hamilton Jazzmaster Auto Chrono-Träger mehr als neuste Technologien, deshalb setzt er auf zeitloses Design, das ihm Jahre nach dem Kauf noch Freude bereitet.

Watch 2 2 OMEGA SEAMASTER AQUA TERRA GMT Eros Ramazottis Stimme erklingt aus dem Autoradio, währenddem der Omega Seamaster Aqua Terra-Träger in seinem Aston Martin sitzt und nach Milano fährt. Er ist von Beruf Geschäftsführer einer Bekleidungsfirma und liebt das genussvolle Leben: das Glas Rosé zum Mittagessen lässt er niemals aus. Der Südländer spielt in seiner Freizeit Fußball mit alten Schulfreunden oder lässt sich im Kosmetikstudio bei einer

Gesichtsmassage verwöhnen. Ein gepflegtes Auftreten ist sein Erfolgsrezept und ihm so wichtig, wie seinem Stilvorbild Tom Ford. Zudem liebt es der Omega Seamaster Aqua Terra-Träger zu shoppen. Das verdiente Geld wird mit gutem Gewissen unter die Leute gebracht und das nicht zu knapp, Statussymbole sind für ihn die Lorbeeren seines Erfolges.

Your

von Kathrin Eckhardt, Zürich

TISSOT T-TOUCH CLASSIC Stunden alleine vor dem Computer zu sitzen, ist für die Träger der Tissot T-Touch kein Problem. Sie lieben die digitale Welt und Social Media Plattformen. Passt, denn meistens sind sie Informatiker oder Programmierer. In ihrer Freizeit hören sie elektronische Musik oder schwingen sich auf ihr federleichtes Alufahrrad. Ihre Gadgets sind stets vom neusten Standard und ausgestattet mit technischen Extras, deshalb finden sie auch

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Gefallen an der Tissot T-Touch. Über das berührungsempfindliche Glas können elf Funktionen aufgerufen werden, ein Kompass, eine Alarmfunktion und eine zweite Zeitzonenanzeige sind einige der Extras. Das Spiel mit der Technik bleibt damit den Matrix-Fans auch im Alltag erhalten. Stiltechnisch mögen sie es puristisch und praktisch, mit einem Hauch High-Tech.


MODE & DESIGN

RADO HYPERCHROME AUTOMATIC CHRONOGRAPH XXL Schwarz ist ihre liebste Farbe, das wissen die Rado Hyperchrome Automatic XXL-Träger spätestens seit ihrer Pubertät. Die Eventmanager und Konzertveranstalter tragen die Unfarbe vorzugsweise in Leder oder Jeans und auch am Handgelenk soll es schlicht, schwarz und cool sein. Ihr Stilvorbild liegt zwischen Jay-Z und Bruce Darnell, denn sie mögen Daunenjacken ebenso wie schmale Anzüge. Neben eleganter Sportswear und dunkler Brille tragen sie Schmuck mit Bedeutung aus Gold und Silber,

die von Männerfreundschaften und verflossener Liebe erzählen. Ihr Musikherz haben sie der Black Music verschrieben und dafür leben die modernen Dandys, die sich gerne auf Partys herumtreiben oder beim Basketball ein paar Bälle werfen. Sie haben eine harte Schale aber einen weichen Kern und träumen nachts von der Liebe ihres Lebens, die ein bisschen wie die Sängerin Rihanna aussehen soll.

Style

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CERTINA DS ACTION DIVER CHRONOGRAPH Kerle mit breiten Schultern und starken Nerven lieben die Certina DS Action Diver Chronograph, denn ihr Name ist Programm. Ihre Träger stehen nachts vor Clubs herum und sorgen im Notfall für Ruhe und Ordnung, wenn sie nicht gerade als Personaltrainer Frauenpos zur Härte trimmen. Ihr Puls liegt öfters über 160 als darunter und am glücklichsten sind sie, wenn ihr Adrenalinspiegel in die Höhe schnellt. Diese Männer lieben das Abenteuer, betätigen sich in ihrer Freizeit in Ext-

HAMILTON JAZZMASTER AUTO CHRONO 1.445€

OMEGA SEAMASTER AQUA TERRA GMT 6.400€

TISSOT T-TOUCH CLASSIC 555€

Loro Piana via Mr. Porter.com Slim-Fit V-Neck Cashmere and Silk-Blend Sweater 735€

IL Profvmo Black Dianthus 50 ml 89€ / 100 ml 119€

Ray-Ban via Mr. Porter.com Mottled-Acetate Round Frame Sunglasses 160€

Grand Repos & Ottoman design: Antonio Citterio © Vitra / Cité design Jean Prouvé © Vitra Price n/a

Orlebar Brown via DSQ206 Bulldog Hulton Getty Bathing Trunks Roc Pool 285€

Dunhill via Mr. Porter.com Cream Linen Trousers 390€

Perlablu Q206 Trattamento Cellulare Olio Corpo 80€

The Glenlivet Single Malt Scotch Whiskey 49€

TOD'S via Mr. Porter.com Gommino Suede Driving Shoes 315 Victorinox Spectra 2.0 Extra-Capacity U.S Carry On 350€

remsportarten wie Cliff Diving oder Eisklettern. Ihr Vorbild ist der Weltrekordhalter Felix Baumgartner und aussehen möchten sie ein bisschen wie David Beckham. Als Körperschmuck tragen sie Tattoos, mit Hilfe derer sie ihre Grenzerfahrungen auf dem Körper festhalten. Von den Frauen werden sie bewundert, denn so manch eine wünscht sich einen mutigen Beschützer. Doch die Certina DS Action-Männer sind einsame Wölfe, die alleine losziehen.

RADO HYPERCHROME AUTOMATIC CHRONOGRAPH 4.000€ Maison Kitsuné via Mr. Porter.com Satin Bomber Jacket 500€

Flötotto Chair Design: Konstantin Grcic 288€

Carhartt Economy Pocket T-Shirt 45€

Paul Smith via Mr. Porter.com Striped Cotton-Blend Socks 25€

Luis Morais via Mr. Porter.com Diamond and Yellow Gold Bead Wrap Bracelet 2.112€

Loro Piana via Mr. Porter.com Striped Cashmere and Silk-Blend Scarf 490€ Brompton Custom build bike 1.083€

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Persol via Mr. Porter.com Acetate and Metal Sunglasses 155€ PRPS via DSQ206 Barracuda Denim Vintage Medium Blue 135€

CERTINA DS ACTION DIVER CHRONOGRAPH 1.970€ Antica Cartotecnica Set of Three Notebooks 25€ Maison Margiela via Mr. Porter.com Paint Splash Faux Leather Sneakers 415€ Byredo via Mr. Porter.com Gypsy Water Eau De Cologne – Lemon Incense 250ml 216€ Alexander McQueen via Mr. Porter.com Marble-Print Silk-Twill Scarf 145€ Saturdays Surf NYC via Mr. Porter.com Reversible Printed Bucket Hat 60€


TO-GO BOUTIQUE

DESIGN

By Millicent Nobis NORDIC IN NATURE

HEAVILY HORNED

I like an accessory that recalls a gory hunting trophy; pendant made of Mule Deer Antler, Paracord, Silver & Quartz. An End and the Begginning Neckpiece, US$1500, www.stevengordonholman.com

2 4 SPOT ON

A leopard can’t change his spots, and why would he want to when he looks so good - white leather postman’s bag with paint splattered spots. ROLLIT Bag, €225, www.meesdesign.nl

BURNT OUT

This hand dyed and felted cushion of native merino wool, mulberry silk and flax/linen, is inspired by the wild Australian landscape, rest your head and dream of faraway lands. Burnt Bush Cushion Cover, AUS$109, www.gracewooddesigns.com

HUNTING & GATHERING

Amsterdam concept store Restored hunts & gathers an elegant collection of fashion and interioritems made by small business owners and craftsmen from all over the world. Mae Engelgeer scarf, €99, www.restored.nl

#FASHION TECH BERLIN DIE KONVERGENZ VON MODE UND TECHNOLOGIE

Dieses Jahr findet sie bereits zum dritten Mal statt: Im Rahmen der Berlin Fashion Week geben sich Mode und Technologie auf der #FASHIONTECH BERLIN-Konferenz ein Stelldichein. Ins Leben gerufen von den Modemessen PREMIUM und SEEK und re:publica, einer Konferenz zu digitaler Gesellschaft, bedeutet die Synthese dieser beiden Welten (und Märkte) weit mehr als das Naheliegende: Technisierte Mode und tragbare Technik, wie neue Materialien und Wearables – mit High-Tech getunte Kleidung. Da gibt es lustige wie fotogene Auswüchse, zum Beispiel LEDs auf Jeansjacken von Trafo Pop (auf der ersten Konferenz im Januar diesen Jahres) und 3D-gedruckter Schmuck von VOJD Studios (auf der kommenden). Bei Fashion und Tech geht es aber vor allem um die vielbesagte digitale Transformation der Industrie. Andernorts wird da vom Breitbandausbau und einem fixeren Internet geredet. Die Startups auf der #FASHIONTECH zeigen unter anderem neue Formen von User-generated-Content, Storytelling durch die Community und Content-Commerce wie bei der Plattform Styla. Die Entwicklung geht weg vom funktionalen Web-Shop und hin zur Webseite, die sich wie eine Unterhaltungs-Wundertüte gibt. In diese werden die Produkte zum Kaufen neben informativen Inhalten eingebettet. Parallel ist die Plattform Slickr ein soziales Netzwerk, das eigentlich ein Shop ist. Schön, dass es davon auch eine Open-Source-Variante gibt: Das Fashion Sourcebook ist eine Plattform für die Fashion-Industrie als Branchenverzeichnis, Kontaktpflege und gleichzeitigem Netzwerk. Der Gedanke des Vernetzens von Unternehmen jeder Größe und Art zieht sich damit durch einige Startup-Projekte. Bei der Konferenz geht es auch um die Digitalisierung der Fertigungsprozesse, von der Verarbeitung bis zum Vertrieb, wie etwa die Online-Modemesse e-pittie. Dazu gehören auch die Customization für den Kunden, bis hin zu Omnichannel-Strategien für Retail und E-Commerce: Dabei wird der physische Shop wie der Web-Shop angegangen und andersherum. Beide befruchten sich. Also passiert nun endlich die immer so schön angedachte Konvergenz von Offline und Online? Was könnte da ein besseres Aushängeschild sein als neue Textilien. Auch mit dabei: Anouk Wipprecht, Lisa Lang (ElectroCouture), Katharina Bredies (Design Research Lab der Universität der Künste Berlin), Andreas Rieger (Olapic), Alexander Köth (Minodes), Anna Rojahn (Fast Forward Imaging), Ieva Smitaite (EasySize), Marco Götz (Drykorn), Sergio Bucher (Amazon Fashion), Martina Pickhardt (Microsoft Services), Stefan Edl (Facebook), Stefan Lein (Google), Antonia Ward (Stylus), Annette Bruce (Creative Advantage) und weitere.

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von Verena Dauerer 10:00 Sparkling kick-off Breakfast 11:00 E-commerce & Retail Amazon Fashion, Drykorn, E-Pitti, Zalando, Minodes, Fast Forward Imaging, Mohr Models, Easysize 13:30 Wearbales & Design Microsoft, Elektrocouture, Wired, Design Research Lab, Formlabs, Stilnest, Vojd Studios, Audi 16:00 Digital Marketing & Communications Facebook, Instagram, Stylus, Fashion Sourcebook, Styla, Sickr, Olapic, Werbewelt, Google, Creative Advantage 19:00 The all new Audi A4 & Anouk Wipprecht - a Fashiontech Experience In cooperation with Audi City Berlin by invitation only


DESIGN

Rainer Borchert Sergio Bucher

Industry Head, Retail bei Google Germany

VP Fashion bei Amazon EU

Sergio Bucher führt bei Amazon die Geschäfte für Schuhe, Kleidung, Schmuck, Uhren und Taschen sowie für Amazon VIP Buy in Europa.

Rainer Borchert, Experte für Machine Learning und automatisierte Marketing-Strategien, arbeitet mit den größten Unternehmen aus dem Bereich Online-Retail und Mode zusammen.

#FASHIONTECH BERLIN 8. Juli 2015 im Kühlhaus 10 bis 18.30 uhr 4. Stock der STATION Luckenwalderstr. 4-6Berlin. www.fashiontech.berlin

Christoph Lange VP Brand Solutions bei Zalando

Christoph Lange verantwortet das neue B2B-Produktgebiet bei Zalando und hilft Marken und Partnern, wie sie Konsumenten über das bestmöglichste Einkaufs-Erlebnis erreichen.

Stefan Edl VP Fashion bei Amazon EU

Hristiyana Vucheva Creative director of VOJD Studios

Stefan Edl unterstützt deutsche, österreichische und schweizerische Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce und Retail bei der optimalen Umsetzung ihrer Marketing-Aktivitäten auf Facebook.

Die Gründerin des Avantgarde Schmucklabels verbindet die neusten 3D-Technologien mit Schmuck aus der Luxus-Klasse.

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ARROGANT BASTARD by Adrian Stanley Thomas, New York City, New York

VOM REGISSEUR VON TRAINING DAY UND THE EQUALIZER VOM DREHBUCHAUTOR VON SONS OF ANARCHY

Fashion Illusion

Fashion is an allusion. What do you mean by that? Well, I mean that fashion is an illusion. Although Eve ruined everything for us all by cavorting with Satan as I mentioned in an earlier column that I’m sure you all read, the result of that mischief was indeed a moment to allow creative people an outlet to design clothes and garments to make us all look cool. Instead it has been highjacked by narrow minded jackals who believe that the only way to showcase a dress on the runway is with a stick thin model with no expression on her face. Now because I’m the arbiter of truth in all that I survey, I’ve done some research on this topic because mankind hinges on this very important issue. Fashion and its illusion has become the precursor to artificial intelligence and the hypnotic transference of the dream state. What does all this really mean? I don’t know exactly, but Eve does. Here’s the thing, designers make clothes with underage, illegal workers from all over the world in order to make these rags at the lowest price possible, yes? They scavenge the world looking at different cultures to steal from and go back to their studio to construct a pattern of what they saw on a vacation or »Inspiration Trip« and then, now this is the part that’s really important, they raise the price to some absurd amount and you think it’s cooler because the price is high and some artist is wearing it to a movie premier. I’m trying to think who the bigger fool in this scenario is.

First, they’ve convinced you that the clothes are only going to look good on you if you fit into a certain size, which means that if you were blessed with hips and curves then unfortunately, the clothes are only made for you to admire from a distance and look at other people who are better than you enjoy the reward. Then you go out and buy a magazine to make yourself feel even worse while you’re at home watching an awards show »FIRST, THEY’VE CONVINCED eating ice cream while flipping through your new magazine YOU THAT THE CLOTHES that you just bought and looking at the dress on the actress ARE ONLY GOING TO LOOK sitting in the front row. Because you’re an emotional person, you GOOD ON YOU IF YOU FIT INTO pick up the phone and call your girlfriend to gossip about how A CERTAIN SIZE...« great she looks in the dress you aren’t able to buy because your hips are round. Meanwhile, the slim actress wearing the dress is being paid to wear it to a premiere and social media is posting the pictures everywhere while you’re still sitting in your apartment making crass comments about women on the show who are a bit larger and rounder than you wearing dresses that you absolutely hate! This is the illusion of fashion. Once again, I’m here to educate you on the remedy. How hard is it actually to make a shirt? What would it cost to make a shirt? Have you ever seen any individual or company promote the idea of making your own clothes? Never, right? Honestly, I’ve been thinking about this for days. What would happen if we all started making our own clothes? I think that I’ve mentioned this before, but because I’m not very interested in looking at my old columns to find the answer, I’ll just assume that I did. ZUM TRAILER

WWW.SOUTHPAW.DE

AB 20. AUGUST IM KINO

Here’s the problem with that. If you started making your own clothes, then you would need to apply yourself physically and mentally to design and create the garment. You wouldn’t have time to criticize other people who don’t buy the latest fashions. You wouldn’t need to buy a magazine showcasing expensive clothes that you can’t afford. The designer doesn’t exist because people aren’t buying the clothes. You make only what you need, so there are no discount stores to stand in line at to sell the stuff nobody bought that summer. You gossip less, cheap labor comes to a halt. Eve is really upset, retribution is served.


DRESS: VICTORIA BY VICTORIA BECKHAM | SHOES: MANOLO BLAHNIK

DESIGNER COLLECTIONS | WOMEN | MEN | ACCESSORIES | BEAUTY FRIEDRICHSTRASSE 71 | 10117 BERLIN | MO - FR, 11 - 20 H | SA, 10 - 18 H

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