topsoft Fachmagazin 18-4

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Fachmagazin Nummer 18-4

Beat Bussmann, CEO Opacc Software AG, in Jubiläumslaune: «Die ersten 30 Jahre waren quasi die Vorspeise. Wir freuen uns auf die Fortsetzung.» Interview Seite 10

ERP und E-Commerce Können Webshops schön und effizient sein? Aktuelle Marktübersicht E-Commerce Lösungen Seiten 4–21

Future Technologies Interview mit SAP Chef-Futurist Martin Wezowski KI: Aus Science-Fiction wird digitale Realität Seiten 24–37

3 neue Praxisbeispiele Seiten 38–43


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topsoft Fachmagazin 18-4

Editorial | Inhaltsverzeichnis

Editorial

Seite 3

Editorial ERP und E-Commerce

Seite 3

Beauty und Effizienz – können topsoft Webshops Fachmesse beides? Seite 4 Alle Neune – Best PracticesZukunft für CrossHolen Sie sich die digitale und im B2B-E-Commerce Seite 84 in IhrUpselling Unternehmen Der Druck |steigt Highlights Facts für die Schweizer Seite 5 Onlinehandels-Landschaft Seite 12 Interview: «Was wollen Sie googeln, Anbieter-Portraits wenn Sie die Frage nicht kennen?» Seite Seite137 B2B goes online Seite 14 Marktübersicht Seite 18 IT für Dienstleister Mit E-Learning zum neuen Seite 20 Agilität und Effizienz im ERP digitalisierten Projektgeschäft

Interview

Seite 8

Warum spezielleTrumpf Business «Unser grösster istSoftware die für Dienstleister Zeit, Geld und Softwareherstellung in der Schweiz» Seite 10 Nerven spart Seite 10

Buchtipp Das richtige Produkt,

Das DilemmaAnbieter der treffsicheren der passende Software-Auswahl Anbieter-Portraits

Seite 13 Seite 16 Seite 13

Marktübersicht

Seite 17

Future Technologies

Die besten Dinge sind die, welche uns intelligenter machen Seite 24 ERP für Dienstleistungsunternehmen Künstliche Intelligenz: Aus Science- Seite 18 Fiction wirdAnbieter digitale Realität Seite 28 Wir fragen, antworten: Welche Potenziale liegen in der Wie digitalisiert sind Dienstleister? Seite 19 Blockchain-Technologie? Seite 30 DMS undIntelligenz Archivierung Künstliche im Marketing Seite 32 «Unwissenheit vor Schachmatt derschützt Künstlichen Strafe nicht» Seite Intelligenz? Seite 22 34 «Mit einer digitalen Poststelle lässt Es ist Zeit für erweiterte Realitätes sich produktiver und effizienter Technologie in Unternehmen Seite 36 arbeiten.» Seite 24

Usability

Vom Sinn der frühen Prototypen Seite 26 User Experience User Experience von BusinessMarkt Anwendungen (Teil 2) Seite 27 360 Grad ICT-Impulse: Erkenntnisse der MSM Research Konferenz 2018 Seite 27 B2B Omnichannel Wie neue Technologien die IT-Konkret B2B-OmnichannelOptimal Webshop für Strategienintegrierter revolutionieren Appenzeller Alpenbitter Effizienter Service in der GebäudeIT-Konkret technik dank mobilem ERP Mit digitaler Plattform Händler und Frische Software sorgt für garantierte Endkunden gleichzeitig bedienen Frischemodernem bei der E.J.ERP Gmür Dank denAG Weg in die digitale Zukunft freigeräumt

Open Source

Digitalisierte Serviceprozesse Coffee Break… bei Salesforce als Chance: Machen Sie mit bei unserer IoT-Umfrage topsoft Test topsoft Test: IT-News Wacom Stift-Display DTH-1152 Anbieternews

Wildcard/ Partner Wildcard

Unsere Reise beginnt vor 30 Jahren mit der Gründung des Schweizer Softwareunternehmens Opacc. Was sich seit her verändert hat, wie man heute aufgestellt ist und wohin die Reise geht erfahren Sie im exklusiven Interview mit CEO Beat Bussmann. Den nahtlosen Übergang in die Gegenwart macht unser Fokusthema «ERP und E-Commerce». Das Web-Business ist heute nicht nur blühende Handelsplattform, sondern auch Spielwiese für neues Prozessdenken. Durchgängig integrierte Unternehmenslösungen bilden die Grundlagen für innovative, agile Geschäftsmodelle. Logisch, dass wir nur noch einen Katzensprung von der Zukunft entfernt sind. Wie man sich diese bei SAP vorstellt, verrät uns Chef-Futurist Martin Wezowski in einem persönlichen Gespräch. Erstaunlich, wie sanft und evolutionär die digitale Zukunft daherkommt und unser Umfeld Schritt für Schritt bzw. Bit für Bit verändert. Mehr dazu in den empfehlenswerten Beiträgen zum Thema «Future Technologies». Jetzt aber viel Vergnügen auf unserer inspirierenden Zeitreise durch die faszinierende Welt der digitalen Evolution.

Seite 40 Seite 32 Seite 42 Seite 34

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Christian Bühlmann | Editor in Chief c.buehlmann@topsoft.ch

Stichwort Zukunft: Reservieren Sie sich schon jetzt folgende topsoft-Daten: Software Contest Bern am 11. April 2019 und topsoft IT-Fachmesse am 28./29. August 2019. Dann zum ersten Mal in der Umwelt Arena Spreitenbach.

Seite 48 Seite 42 Seite 49

Unmenschlich Für Netzwerke menschlich gilt: Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt

Seite 43 Seite 50

IT Agenda / Impressum Anbieternews

Seite 52 44

IT Agenda/Impressum

Seite 46

IT-News

Als wir diese Ausgabe des topsoft Fachmagazins planten, dachte ich spontan: Wow, das wird eine richtig spannende Zeitreise durch verschiedene Epochen der Digitalisierung. Bestimmt geht es Ihnen ähnlich, wenn Sie das gedruckte Endprodukt durchblättern.

Seite 30 Seite 38

Wennviel das Potenzial ERP zur Plattform Noch für Open für Source den Digitalen Wandel wird Seite Software im ERP-Bereich Seite 36 44 Informatikdienstleistungen, topsoft Fachmesse Vermessungen und TiefbauprojekRückblick Ausblick 2019 Seite 46 tierungen –2018 alles–unter einem Hut 38

Software Contest Coffee Break

Bitte anschnallen zur Zeitreise durch die Digitalisierung

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E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

Beauty und Effizienz – können Webshops beides? Obwohl Webshop und ERP in Bezug auf Herkunft, Ausprägungen und Zielsetzungen sehr unterschiedlich sind, müssen sie zusammenarbeiten. Die Technologien sind jung und die Lösungskonzepte recht unterschiedlich. Grosse Unterschiede zeigen sich nicht nur auf der Bedienerseite, sondern auch in Bezug auf die Bewirtschaftung und die Änderungsmöglichkeiten. >> Dr. Marcel Siegenthaler | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Sind Webshop und ERP nicht wie Feuer und Wasser? Die Unterschiede sind offensichtlich und die Gegensätze gross: Webshops stammen aus der schillernden, schnelllebigen Welt des Internets und der Werbung. Die ERP-Welt hingegen ist geprägt von Seriosität und Effizienzdenken aus Industrie und Finanzwirtschaft.

Obwohl die beiden Softwaresysteme Webshop und ERP in ihrer Herkunft, in Ausprägungen und Zielsetzungen so unterschiedlich sind und unvereinbar scheinen, müssen sie doch irgendwie zusammenarbeiten. Ohne die effiziente Logistik ist der Shop so wenig wert wie das ERP ohne Verkäufe.

Die klassischen ERP-Funktionen sind auf Effizienz getrimmt, die Bedieneroberflächen richten sich an interne Mitarbeitende, welche oft viele Stunden pro Tag damit arbeiten. Eine relativ lange Einarbeitungszeit nimmt man in Kauf, denn das ERP ist ja langlebig und ändert sein Gesicht über viele Jahre nur in kleinen Schritten.

Um die beiden Welten und verschiedenen Anschauungen zusammenzubringen, steht oft der Mensch vermittelnd zwischen den unterschiedlichen Programmen und pflegt mit beträchtlichem Aufwand redundante Daten wie beispielsweise Adressen und Artikel. Laufen die Transaktionen nicht unmittelbar von einem System ins andere (real time) nervt man sich darüber, dass die Informationen von beiden Seiten nicht so ganz zusammenpassen.

Ganz anders der Webshop! Trends kommen und gehen in hoher Kadenz und das Gesicht des Shops hat sich jeder Strömung anzupassen und soll für jedes Experiment offen sein. Aber bitte alles mit Wohlfühlcharakter für den Benutzer! Denn hat man mit viel Aufwand schon einmal potenzielle Käufer angelockt, so dürfen diese auf keinen Fall mit einer komplizierten Bedienung vertrieben werden. Im Gegenteil muss alles darauf ausgerichtet sein, die Schwelle zum erfolgreichen Kauf so niedrig wie nur möglich zu halten. Ein positives Einkaufserlebnis mit allen erdenklichen Hilfen ist angesagt. Das hierzu verwendete Vokabular ist mir leider bis heute auf der ERP-Seite noch nicht begegnet. Es müsste für das ERP sinngemäss etwa so lauten: Der Fokus liegt auf dem fehlertoleranten, positiven Material-Dispositionserlebnis mit Peer-Support aus dem Disponenten-Netzwerk… Nein, solche Redewendungen sind leider nur im Zusammenhang mit Shops üblich. 4

Zusammenspiel von ERP und Webshop Wie arbeitet eigentlich ein ERP mit einem Webshop zusammen? In Beratungsprojekten beschäftigt uns diese Thematik zunehmend. Wir haben uns bei Anbietern umgesehen und versuchen, einige Einsichten in die Thematik zu vermitteln.

Der Autor Dr. Marcel Siegenthaler ist Partner der schmid+ siegenthaler consulting gmbh und unterstützt Unternehmen bei der Evaluation und Einführung von Business Software.

Was Kunden im Webshop sehen, muss mit den Informationen im ERP übereinstimmen. Diese triviale Aussage entpuppt sich beim näheren Hinsehen als recht komplexes Vorhaben. Da tauchen Fragen auf wie etwa: ▪▪ Muss oder darf jeder Besucher des Webshops den aktuellen Lagerbestand sehen? Oder soll erst bei einer Bestellung beispielsweise die Lieferzeit entsprechend dem Lagerbestand angepasst werden? Stellt vielleicht ein Ampelsystem einen brauchbaren Kompromiss dar? Sollen sogar die laufenden Lieferantenbestellungen als zukünftiger Lagerzugang angezeigt werden? ▪▪ Wer erhält welche Rabatte? Was ist überhaupt ein Kunde? Solche Fragen tauchen bei Geschäftskunden auf, bei welchen mehrere Mitarbeitende gemeinsam einen Kunden repräsentieren. Wie und wer soll und darf einen weiteren Mitarbeitenden mit entsprechenden Berechtigungen und Informationen wie Adressen hinzufügen? Noch schöner wird das mit Rahmenverträgen auf bestimmten Artikeln oder bei Arbeitsgemeinschaften, Einkaufsverbänden etc. Stimmen die Daten in dem für den Besteller sichtbaren Bereich nicht mit den effektiven Daten beim Anbieter überein, so sind manueller Zusatzaufwand, Ärger und Feuerwehrübungen absehbar. Verschiedene organisatorische und technische Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um solche Probleme zu vermeiden. Um passende Ansätze zu entwerfen, muss man allerdings ein kleines Stück weit den Aufbau der beiden Systeme ERP und Webshop verstehen.


E-Commerce

Shop-User

Typische Konstellation zur Synchronisation zwischen unabhängigem ERP und Shop.

ERP Webshop

DB Webserver

DB DatenSynchronisation

Webhoster

Unterschiede zwischen ERP und Webshop Während bei ERP-Systemen die Belastung für die Server (für Datenbank und Logik) auf Grund der bekannten Anzahl User absehbar ist, kann diese bei Webshops extremen Schwankungen unterliegen. Das Gleiche gilt auch für das Netzwerk, welches bei grafiklastigen Shops grosse Upload-Datenflüsse (vom Webserver zu den Usern des Shops) zulassen muss. Ebenfalls unterschiedlich stellt sich die Sicherheitssituation dar, obwohl auch konventionelle ERP-Systeme Zugänge zum Internet aufweisen. Auf Grund dieser unterschiedlichen Anforderungen finden sich traditionellerweise die Server-Systeme für ERP oft inhouse bei der Anwenderfirma. Die Webserver mit der Shop-Software hingegen bei einer spezialisierten externen Firma (Hoster). Wachsen die beiden Systeme unabhängig voneinander, so sind Datenbanken an beiden Orten vorhanden. Damit stellt sich die eingangs aufgeworfene Frage nach der Zusammenarbeit der beiden Systeme Shop und ERP sowie nach der Synchronisation dieser Daten.

Wenn zusammenwächst, was zusammengehört Der klassische Webshop, welcher kaum mehr leisten kann, als nach Abschluss des Einkaufs ein E-Mail an den Lieferanten zu senden, ist heute eher nur noch in der Amateur-Liga anzutreffen. In diesem Fall werden alle Produkt- und Kundendaten im Shop gepflegt; vielleicht existiert gar kein ERP. Die Anbieter verbreiteter Shop-Software haben diese Konstellation, welche vor allem bei Kleinstfirmen häufig ist, bereits adressiert. Beispielsweise gibt es für einen der am weitesten verbreiteten

Shops WooCommerce auf WordPress unzählige Erweiterungen, welche die Warenwirtschaft übernehmen. Damit dringen Webshops in das Aufgabengebiet der ERP vor, wie es umgekehrt ebenfalls schon länger der Fall ist. Bei schmalen Budgets und nicht allzu komplexen Anforderungen an die internen Abläufe kann ein solches Konglomerat aus Shops und Add-ons durchaus befriedigen. Ganz kostenlos ist allerdings auch das nicht zu haben. Die individuelle Konfiguration kann unglaublich intensiv sein in Bezug auf Zeitbedarf und Know-how. Nicht zu vergessen ist dabei auch ein allfälliger Anpassungsaufwand an die lokalen Gegebenheiten wie Sprache, Währung, Steuern, etc.

Beispiele unterschiedlicher Lösungsansätze Weil unterschiedliche Konzepte für das Zusammenspiel von Shop und ERP existieren, werfen wir im Folgenden einen Blick auf die Lösungen von fünf bekannten Anbietern im Schweizer Markt.

▪▪ Abacus. Bei Abacus sind das ERP-System

und der Webshop zwei getrennte Systeme mit autonomen Datenbanken. Das ERP-System kann beim Kunden installiert sein, der Shop wird auf dem Serversystem AbacusCity betrieben, welches vollumfänglich von ABACUS betreut wird. Zwischen den beiden Systemen gibt es eine automatische Synchronisation. Das ERP-System merkt sich jede Änderung, welche zum Beispiel Artikel betrifft, die als Shop-Artikel markiert sind und schickt die Änderung in einem einstellbaren Rhythmus – z.B. alle 30 Minuten – an den Shopserver. Technisch gesehen werden die Daten in XML-Files via

ERP-Server ERP-Anwender

Webservice mittels einer SSL-Verbindung übertragen. Der Upload beinhaltet die diversen Artikeldaten, Preise und Rabatte, Bilder, Texte etc. Der Download umfasst Shop-Bestellungen, Offertanfragen, Adressänderungen etc.

▪▪ Opacc. Einen etwas anderen Weg geht

Opacc: Sämtliche Daten werden auf OpaccOXAS zentral verwaltet. Die ERP-Instanz wie auch der Shop greifen direkt über Services auf diese digitalen Ressourcen zu. Dies ist auch dann gewährleistet, wenn Opacc-OXAS beim Kunden steht und der OpaccEnterpriseShop im CloudCenter von Opacc betrieben wird. Der Zugriff vom Webserver auf OpaccOXAS erfolgt mit Webservices. Um kurze Antwortzeiten und sichere Aktualisierungen zu erreichen, werden die Daten im Webserver mit ausgeklügelten Mechanismen im Cache gehalten und aktualisiert.

▪▪ Steps Business Solution. Eine weitere

sehr verbreitete Shop-Software ist Magento. Step Ahead integriert diese mit ihrem ERP System Steps Business Solution. Der Online-Shop bleibt dabei unabhängig, greift aber laufend mit Webservices auf das ERP zu, um ändernde Daten wie Rabattstrukturen etc. zu aktualisieren. Die beiden Systeme können ebenfalls an geografisch verschiedenen Orten betrieben werden, ähnlich wie Abacus oder Opacc. Als Anwender darf man davon ausgehen, dass die Synchronisation von Shop und ERP in den genannten Fällen einwandfrei funktioniert, auch wenn das lokale ERP einmal ausfallen sollte. Allerdings ist zu beachten, dass wie bei ERP-Systemen üblich, extrem viele Konfigurationsmöglichkeiten vorhanden sind, deren Auswirkungen oft sehr schwer 5


E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

Zusammenspiel von ERP, Shop, Website am Beispiel von Dynasoft beim Kunden Schoch Vögtli AG.

www.schochvoegtli.ch TYPO3 Fr ontend

TYPO3 Backend Inhalte Corporate Website

Übertragung Ressour ces

Übertragung Katalogund Kundendaten

Auftrag

tosca e-commerce

Webshop

tosca Auftragsbearbeitung

Übertragung Bestellung

Katalogdaten Kundendaten Bestelldaten

Parsed Content Corporate Website

durchschaubar sind. Beispielsweise kann eine grosse Zahl kundenspezifischer Preislisten dazu führen, dass die Zeit für die Synchronisation der Daten zwischen ERP und Shop nicht mehr reicht. Ein leistungsfähiger Support des Systemanbieters, welcher idealerweise sowohl Shop als auch ERP kennt, ist daher unabdingbar.

▪▪ myfactory. Den Gedanken, gleich das

ganze ERP-System auf dem Webserver zu betreiben, setzt myfactory konsequent um. Notwendige Voraussetzung dazu ist ein entsprechend moderner Aufbau aus durchgängig webfähiger Programmierung. ERP und Webshop sind eine einheitliche .NET Applikation. Es gibt somit keine Trennung zwischen Shop und ERP, also auch keine Schnittstelle. Der Shop ist vollintegriert. Das Hosting erfolgt als Cloud-Lösung, unter anderem im Rechenzentrum der Swisscom. Damit stehen sämtliche Funktionen des relativ mächtigen Systems von der Finanzbuchhaltung bis zur Produktionsplanung – und nicht zuletzt dem Webshop – über den Browser zur Verfügung. Selbstredend werden sämtliche Daten im ERP gepflegt, auch die Zugangsdaten von Kunden. Über eine umfangreiche Rechtesteuerung können Daten wie z.B. Verkaufsbelege nach Bedarf den Kunden im Shop zugänglich gemacht werden. Es ist sogar möglich, dass selber definierte Datenfelder auf dem Shop nicht nur zur Ansicht, sondern auch zur Eingabe bereitstehen.

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Bestellungen

Kundenstamm

Artikelstamm

Auftragsdaten

Architektur der Corporate Site Schoch Vögtli AG Bild: Koch Kommunikation

Der Webshop-Besucher ist aber trotzdem kein ERP-User und hat damit auch keinerlei Berechtigung im ERP-System.

▪▪ tosca. Dynasoft bietet ihren Kunden den

internen, integrierten Shop im ERP-System tosca an oder wahlweise die Kommunikation zu einem beliebigen anderen Shop über eine Schnittstelle. Die beiden Varianten bieten spezifische Vor- und Nachteile. Der interne Shop erzeugt wenig Aufwand im Betrieb, weil keine Schnittstellen zu unterhalten sind. Zudem können viele ERP-Funktionalitäten direkt genutzt werden, was vor allem im B2B-Bereich, oder auch wenn man einen Webshop eher als Webportal einsetzten möchte, ein Vorteil ist. Der integrierte Shop von tosca läuft in der Regel in einer DMZ im Rechenzentrum des ERP-Betreibers. Er greift breitbandig und mit kleiner Latenzzeit via Datenbankzugriff durch die Firewall direkt auf die Datenbank des ERP zu. Die Anbindung eines beliebigen extern gehosteten Shops mag auf Grund der grossen Auswahl oder wegen einer gewissen Unabhängigkeit der beiden Systeme auf den ersten Blick verlockend sein, führt aber auch nach Angaben von Dynasoft zu dauerhaft höheren Kosten um die Schnittstelle nicht nur zu implementieren, sondern auch immer aktuell zu halten. Die Kosten dafür akzentuieren sich nochmals stark, wenn ein externer Shop dank seinem grossen Funktionsumfang gewählt wird. Im externen Shop werden die relevanten Stammdaten von tosca repliziert und nur für gewisse Funktionen, wie die

Ermittlung eines kundenspezifischen Preises, die Bewertung eines Warenkorbs oder die Verfügbarkeitsabfrage stellt der Shop online eine Anfrage an das ERP.

Strukturieren von Daten im Webshop Im Shop sind zur Strukturierung und zur Beschreibung von Artikeln Elemente nötig, welche im ERP eigentlich nicht gebraucht werden. Beispielsweise möchte man Artikel gruppieren und diese Gruppen für die Shopbesucher beschreiben. Auch möchte man zu Artikeln Bilder, Dateien und ausführliche Texte zuordnen. Es ist tatsächlich ein grosser Unterschied, wenn plötzlich neben den Mitarbeitenden auch Interessenten und Kunden auf die Produktdaten zugreifen. Dazu müssen diese Produktdaten meist besser beschrieben und ganz anders strukturiert werden. Auch muss die Suche über Volltext sofort möglich sein (auch mehrsprachig). Bei Webshops mit einer vollumfänglichen Integration ins ERP erfolgt diese Steuerung im ERP. Ein Eingriff in den Shop selbst ist nur bei grundsätzlichen Designänderungen nötig. Bei Abacus und myfactory ist die jeweilige Zuordnung mit wenigen Klicks erledigt. Der integrierte Shop von tosca löst das Thema mit einem integrierten PIM-Modul (Product Information Management), welches die Pflege von Strukturen, Texten, Pfaden zu Medien und Artikeleigenschaften abdeckt.


E-Commerce

Opacc stellt ein PDM (Product Data Management) zur Verfügung, in dem sämtliche Produkt- und Artikeldaten beschrieben und beispielsweise mehrsprachige Texte verwaltet werden. Diese Informationen können dann im Catalog Data Management (CDM) zu Katalogen mit mehrstufigen Kategorien strukturiert werden. Opacc stellt auch eine eigene Search-Engine zur Verfügung um umfangreiche Datenbestände zu durchsuchen. In Steps wiederum werden die notwendigen Strukturierungen und Beschreibungen in einer separaten Oberfläche von Steps geführt, um die Integration ins Magento zu bewerkstelligen.

Variantenartikel Der Klassiker bei den Variantenartikeln ist der Pullover, welcher als Modell in verschiedenen Farben und Grössen angeboten wird. Alle diese Möglichkeiten als einzelne Artikel einzustellen, kann eine schlechte Idee sein, beispielsweise weil die Suchergebnisse von einer unübersichtlichen Menge gleichartiger Artikel überflutet würden. Das durchgängige Variantenhandling vom ERP zum Shop löst dieses Problem. Wird der Variantenartikel komplexer und variiert – wie bei Velos und ähnlichen technischen Artikeln – mit vielen möglichen Zubehörteilen, so ist ein Produktkonfigurator einzusetzen. Mit diesem sollen die vielen Varianten komplexer Produkte gebändigt werden und dem Shop-Kunden dabei nicht nur Bilder und die Kosten der ausgewählten Konfiguration zeigen, sondern die resultierende Stückliste fehlerfrei zur Ausführung ins ERP übermittelt werden. Sollen auch die Bilder genau zur Auswahl stimmen, so kann der Grafikaufwand sehr gross werden. Sehr hübsch gemachte Referenzbeispiele können alle genannten Anbieter vorweisen.

Kundeninteraktion in Webportalen Wiederkehrende Kunden und insbesondere Geschäftskunden möchten gerne über frühere Bestellungen auf ihre bevorzugten Artikel zugreifen. Merklisten gehen in die gleiche Richtung. Verfolgt man den Gedankengang in Richtung individueller Kundeninformationen weiter, so landet man bei Webportalen in denen der Kunde nicht nur die letzten Transaktionen einsehen kann, sondern auch Offerten, Rahmenverträge und dergleichen. Bei den Leserechten hört das allerdings nicht auf, bei richtig intensiven und interaktiven Kundenbeziehungen kann der Zugriff beidseitig sinnvoll sein um Verträge zu verlängern, Daten installierter Geräte anzupassen und vieles mehr.

Parallele Verkaufskanäle – eBay & Co. Der eigene Shop ist in den meisten Fällen nur einer von mehreren Verkaufskanälen. Die säuberlich aufbereiteten Daten kommen auch im Ladengeschäft (POS, Kasse) zum Zug. Kunden

auf den Shop oder sogar in das Ladengeschäft zu bringen, ist allerdings nicht einfach, die mächtigen Plattformen wie eBay haben eine vielfach grössere Reichweite. Die Integration von derartigen Handelsplattformen ist möglich. Beispielsweise in myfactory kann der Verkauf über eBay und Amazon bereits im Standard der Software freigeschaltet werden.

Durchgängige Datenflüsse von Lieferanten zu Kunden Gerade im B2B-Umfeld höre ich ab und zu ein «leises Klagen», dass Firmenkunden den Shop nicht benutzen, sondern auf konventionellem Weg bestellen. Oft dient den Kunden der Shop in solchen Fällen nur als Katalog, nach der Auswahl des Artikels greift der Besteller auf sein eigenes ERP zurück und generiert dort eine Bestellung per Mail. Der Warenkorb bleibt leer. Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Interessenten oft im Shop umschauen, dort nur die notwendigen Infos holen um dann auf konventionellem Weg einzukaufen. Deswegen den Shop abzustellen, wäre fatal. Vielmehr muss man anhand ausgewählter Kunden die geeigneten Abläufe durchdenken und Lösungen finden, welche die nahtlose Integration ermöglichen. Es geht darum, den Medienbruch zu eliminieren, statt diesen einfach nur vom Kunden zum Lieferanten und wieder zurück zu schieben. In durchgängigen Prozessen liegt ein grosses Sparpotenzial, insbesondere weil Fehler vermieden werden können. Eine Lösung kann beispielsweise der Punch-out-Prozess darstellen, wie ihn Dynasoft umsetzt.

Bei allen relevanten Systemen sind Layout und Design technisch von der Shop-Funktionalität getrennt. Bei Opacc beispielsweise ist es auch möglich, für einzelne Shop-Bereiche unterschiedliche Layouts innerhalb des Shops vorzusehen. Auch in diesem Fall kann das Design durch den Anwender selbst, durch eine Agentur oder direkt von Opacc umgesetzt werden. Viele Anbieter liefern auch gleich eines oder mehrere Standard-Templates aus. Dem Zeitgeist entsprechend ist dies unter anderem beim AbaShop ein responsives FrontendFramework, welches von jedem versierten Webdesigner nach Belieben verändert und angepasst werden kann. Responsive ist wichtig, denn nicht zuletzt sollte alles auf jedem gebräuchlichen Endgerät vom Smartphone bis zum stationären Rechner nach den jeweiligen Möglichkeiten optimiert dargestellt werden.

Fazit: ERP und Webshop integrieren lohnt sich Wer heute einen Webshop plant oder eine ERP-Evaluation vor sich hat, sollte möglichst beide Themen in die Betrachtung einbeziehen. Gerade im B2B-Umfeld bieten Webshops, welche im ERP integriert sind, enorme Vorteile. In Bezug auf Kunden- und Lieferantenintegration haben viele ERP-Systeme in den letzten Jahren grosse Entwicklungsschritte vorzuweisen. Was noch vor ein paar Jahren kaum denkbar war, ist heute oft im Standard des ERPs erhältlich. <<

Online-Shop als Teil des Webauftritts Mit dem Shop alleine ist der Webauftritt eines Unternehmens nicht gelöst. Oft wird der Shop nur als paralleles Element in einem Webauftritt geführt, welcher wiederum in einem CMS (Content Management System) aktuell gehalten wird. Die Koexistenz verschiedener Systeme für den Webauftritt ist technisch zwar recht einfach lösbar, aber in der Realität doch meist spürbar. Im angeführten Fall von Magento wird der Shop mit dem CMS deckungsgleich sein, da für Magento extrem viele Erweiterungen erhältlich sind, mit welchen die meisten Wünsche für Websites erfüllt werden. Für die Gestaltung des Shops arbeitet Step Ahead mit einer Magento-Agentur zusammen. Auch bei Opacc ist der Shop recht einfach zu einer gesamten Firmensite ausbaubar. Bei myfactory und tosca wird das Shop-Design über CSS definiert und kann wie bei Magento von ambitionierten Usern selbst angepasst werden. In der Regel wird diese Leistung aber effizienter vom Anbieter oder von Webagenturen erbracht. 7


E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

Alle Neune – Best Practices für Cross- und Upselling im B2B-E-Commerce Der Online-Handel mit Geschäftskunden bietet für Unternehmen attraktive Möglichkeiten, durch gezielte Cross- und Upselling-Massnahmen sowohl den Umsatz pro Kunde zu steigern, als auch die Kundenbindung nachhaltig zu fördern. Dies erfordert aber genaue Kenntnis über den Kunden, um daraus geeignete Massnahmen für die Verkaufsstrategie ableiten und individuell umsetzen zu können. Wir haben Ihnen für den B2B-Bereich neun Best Practices für Cross- und Upselling zusammengestellt. >> Manfred Bayer-Lemerz | Sana Commerce

Cross- und Upselling im B2B-E-Commerce braucht mehr als nur einen «Das könnte Sie auch interessieren»-Hinweis. Es erfordert genaue Kenntnis über das Kaufverhalten der Kunden, deren Geschäftsfeld und Entscheidungsprozesse. Die Grundlage dafür schaffen B2B-Webshops, die direkt mit dem ERP-System integriert sind – ein Konzept, wodurch automatisch auf beiden Plattformen sämtliche Produkt- und Kundendaten sowie Business-Logiken konsistent abgebildet werden. Dies gilt es, nicht nur für kanalübergreifende Bestell- und ServiceProzesse zu nutzen, sondern auch in geeignete Massnahmen zur Umsatzsteigerung pro Kunde umzusetzen. Wichtig ist, dies bereits bei der Konzeption des Webshops im Blick zu behalten. Anschliessend geht es um die Kunst, aus den ERP- und Webshop-Daten Muster abzuleiten. Sie ermöglichen es, mit einem hohen Automatisierungsgrad Geschäftskunden personalisierte Angebote anzuzeigen. Entscheidend ist, bei dieser attraktiven Grundidee nicht stehenzubleiben, sondern die Möglichkeiten systematisch auszubauen. Aus der Projektpraxis für B2B-E-Commerce-Lösungen hat Sana Commerce dazu neun Best Practices entwickelt – jede einzelne funktioniert für sich, in der Kombination können die Empfehlungen zu mächtigen Instrumenten der Umsatzsteigerung eingesetzt werden:

1. Wissen über Kunden konsequent nutzen Im B2B-Geschäft ist in der Regel viel Wissen über Kunden vorhanden – nicht nur ihre Kaufhistorie, sondern auch ihr Geschäftsfeld, individuelle Präferenzen, Entscheidungsprozesse sowie besondere Anforderungen intern und gegenüber deren Kunden. Vorausgesetzt, dieses Wissen ist oder wird künftig im ERP-System strukturiert erfasst mithilfe von standardisierten Daten – dies ist wichtig! – können über Automatismen und anhand definierter Trigger individuell passende Cross- und Upselling-Angebote identifiziert und im Webshop angezeigt werden.

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2. Verbessertes Timing von Angeboten in der Customer Journey Mehrwert-Services passend zu gerade bestellten Produkten, Ersatzteil-Angebote dann, wenn es bei bestehenden Anlagen an der Zeit ist, Produkt-Neuheiten, wenn voraussichtlich in nächster Zeit eine Modernisierung ansteht – das Timing von Cross- und UpsellingAngeboten ist entscheidend. Und nicht zuletzt hier kommt der Vorteil von ERP-integrierten Webshops zum Tragen. Als zentraler Datenpool aller Kundeninteraktionen liefert das ERP das nötige Wissen, in welcher Kaufentscheidungsphase sich ein Kunde bei welchen Produkten befindet und welche Informationen derzeit für ihn relevant sind.

3. Cross- und Upselling mit Mehrwert Ein Bild, ein Spruch, ein Klick zum Warenkorb – was im Endverbrauchermarkt genügt, ist im B2B-Geschäft doch zu wenig. Crossund Upselling-Angebote überzeugen Geschäftskunden nur, wenn handfeste Gründe für einen Kauf geliefert werden – auf den ersten Blick kompakt erfassbar und für die weitere Entscheidung hinterlegt mit kaskadierend weiterführenden Informationen, die tatsächlich Mehrwert bieten. Besondere Offerten weniger als Werbung, sondern vielmehr als Service zu verpacken – der Aufwand dafür lohnt sich in zweierlei Hinsicht: Qualitativ hochwertiger Content rund um komplexe Produkte ist im B2B-Vertrieb generell erforderlich. Und zum zweiten «lernen» Kunden aus der Erfahrung sorgfältig durchdachter Zusatzangebote, dass sich ein Blick darauf durchaus lohnt.

Der Autor Manfred Bayer-Lemerz ist General Manager DACH bei Sana Commerce und blickt auf eine langjährige Erfahrung in diversen Management- und Vertriebspositionen zurück, u.a. als Bereichsleiter für Microsoft Business Solutions und Parnter Sales Executive bei Xerox.


E-Commerce

4. Mit Education zu mehr Umsatz Noch einen Schritt weiter geht das Thema «Customer Education» bei erklärungsbedürftigen Produkten: Tutorials oder Use Cases zu Anwendungsmöglichkeiten, rechtzeitige Hinweise zu Änderungen bei Industriestandards, Richtlinien oder Branchentrends – kurz: werden Neuerungen, Zusatzprodukte, Paket-Lösungen und Serviceleistungen mit relevanten Marktinformationen verbunden, steigt die Akzeptanz und damit die Conversion-Rate im Cross- und Upselling. Der Vorteil von «Education-Content»: Er kann als qualitativ hochwertiger Inhalt mehrfach eingesetzt werden – ob in Newslettern, eigenen Blogs, als Landingpage für Banner oder als Hinweis beim Check-out.

5. Promotion über Produktkonfiguratoren und -vergleiche Inwieweit lohnt sich der Kauf eines kostspieligeren Produkts? Gerade bei komplexeren Produkten sind Konfiguratoren oder Funktionen, um mehrere Optionen zu vergleichen, ein wirkungsvolles Mittel für Cross- und Upselling, das häufig nicht ausgereizt wird. Statt langweiliger Tabellen bieten Webshop-Funktionen hier viele Möglichkeiten, die Vorteile von Premiumprodukten anschaulich zu präsentieren, direkt auf ergänzende Produkte beziehungsweise Produkt-Bundles hinzuweisen oder attraktive Serviceleistungen mit anzubieten.

verbunden mit einem Premiumstatus des Kunden, sind Teststellungen in allen Varianten ein wirkungsvolles Mittel im Cross- und Upselling. An diesen Empfehlungen wird deutlich: Erstens – Webshop-Lösungen mit direkter ERP-Integration vereinfachen es, genau auf Kunden abgestimmte Cross- und Upselling-Massnahmen mit hoher Automatisierung umzusetzen. Eine solche Umgebung deckt für viele B2BUnternehmen alle dafür nötigen Funktionen im Hinblick auf Datenbereitstellung und Prozessunterstützung ab. Zum zweiten sollten bei der Implementierung eines ERP-integrierten Webshops von vornherein Anforderungen späterer Cross- und Upselling-Massnahmen berücksichtigt werden: bei der Gestaltung der Benutzeroberflache und der Auswahl der Webshop-Funktionen, der Vorbereitung des ERP-Systems einschliesslich seiner Datenhaltung auf E-Commerce sowie bei der Planung des Content-Bedarfs. Dies klingt zunächst nach einem erheblichen Mehraufwand – es kommt aber darauf an, welches Potenzial an Zusatzumsatz dem gegenübersteht. Daneben gilt: Nicht alle Cross- und Upselling-Massnahmen müssen sofort umgesetzt werden. Worauf es ankommt, ist, technisch die Grundlagen für eine systematische Entwicklung in dieser Richtung zu schaffen. <<

6. Metadaten für Content mit Produktinformationen Welches Produktangebot für welche Kunden? Statt dies immer wieder neu und manuell zu entscheiden, helfen hinterlegte Metadaten, die Produkt-Content kategorisieren. Je intelligenter die Metadaten konzipiert sind, desto passgenauer können Inhalte mit Kundenattributen korreliert und so mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit im OnlineMarketing ausgespielt werden.

7. Mit granulierter Zielgruppensegmentierung Kampagnen stärken Die oben erwähnten standardisierten Detailinformationen zu Kunden dienen auch dazu, Zielgruppen granulierter zu segmentieren. Der Vorteil: Online-Kampagnen für Cross- und Upselling lassen sich sehr viel spezifischer gestalten, haben deutlich weniger Streuverluste und können dennoch mit einem hohen Automatisierungsgrad ausgerollt und gesteuert werden.

8. Lernen aus User-Verhalten im Webshop und Response-Analysen von Kampagnen Obwohl moderne Webshop-Systeme komfortable Tools zur Analyse des User-Verhaltens zur Verfügung stellen, werden diese im B2B-ECommerce aktuell kaum genutzt. Auch Response-Analysen von Kampagnen erfolgen oft nur ansatzweise. Doch schon mit einfachen Werkzeugen lässt sich viel über Kunden lernen. Insbesondere interessant sind A/B-Tests: Welcher Banner hat mehr Erfolg, welches Angebot zu welchem Zeitpunkt erhöht Conversions, welche Zielgruppe reagiert auf bestimmte Aktionen, welche jedoch nicht? Schon allein anhand solcher Trendanalysen können Cross- und Upselling-Massnahmen und Inhalte kontinuierlich verbessert und abgestimmt werden.

9. Teststellungen als Ausdruck besonderer Wertschätzung Nicht für jedes Sortiment geeignet, aber das Konzept von Teststellungen ist vielfältiger, als zumeist angenommen. Allein sich mit dem Angebot auseinanderzusetzen, interessante Produkte, Zusatzausrüstungen, Innovationen, Software für den Produkteinsatz oder Ähnliches mehr in der Praxis zu sehen, ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Kaufentscheidung. Strategisch eingesetzt, eventuell

Empfehlung: E-Commerce Report Schweiz 2018 Der E-Commerce Report Schweiz eine Studienreihe über die Entwicklung von Geschäftskonzepten für Produkt- und Dienstleistungsverkäufe an private Konsumenten unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes vernetzter Informationstechnologie. Dieser Bericht ist das Ergebnis der zehnten Durchführung einer umfassenden Erhebung bei 35 in der Schweiz potenziell marktprägenden E-Commerce-Anbietern. Die Ergebnisse werden überwiegend aus den Aussagen der Experten abgeleitet. Die Studie 2018 in Deutsch und das Management Summary in Französisch und Englisch sind ab sofort erhältlich. Mit Ihrer Registrierung erhalten Sie Zugang zum Download-Bereich. Dort können Sie die aktuelle wie auch die früheren Studien direkt anschauen und herunterladen (PDF). https://www.e-commerce-report.ch/de https://www.e-commerce-report.ch/ de/e-commerce-report/bestellung/ kostenloser-download

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Interview topsoft Fachmagazin 18-4

Interview mit Beat Bussmann, Opacc

«Unser grösster Trumpf ist die Softwareherstellung in der Schweiz» >> Interview: Christian Bühlmann, Editor in Chief

Mit dem neuen Standort hat Opacc nicht nur einen wichtigen Meilenstein erreicht, sondern 30 erfolgreiche Jahre hinter sich. Ist der Erfolgshunger fürs erste gestillt? Man könnte eher sagen, mit dem Essen kommt der Appetit – und der ist grösser denn je. Die ersten 30 Jahre waren quasi die Vorspeise. Wir freuen uns auf die Fortsetzung. Die Menükarte der Digitalisierung bietet uns zum Glück eine reichhaltige Auswahl an Möglichkeiten, um mittelständischen Unternehmen weiterhin grossen Nutzen zu bieten.

Der Online-Handel boomt. Als Lösungsanbieter ist Opacc in diesem Wachstumsmarkt optimal positioniert. Wo sehen Sie die Herausforderungen, um mit der dynamischen Entwicklung Ihrer Kunden Schritt zu halten? Als Hersteller einer anspruchsvollen Software-Plattform müssen wir uns auf die Kernbereiche unserer Anwendungen konzentrieren und gleichzeitig offen bleiben gegenüber Veränderungen. Wir meistern diese Gratwanderung durch die Entwicklung einer zukunftsfähigen Softwarearchitektur. Sie ist eine stabile Basis für Neuerungen und Erweiterungen. So können wir unseren Kunden laufend neue Features für alle Anwendungsbereiche zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Kompatibilität garantieren. Das ist in einer Zeit, in welcher Unternehmen unter einem hohen Digitalisierungsdruck stehen, von enormer Bedeutung. 10

Das scheint man bei den Kunden auch zu honorieren, denn in der aktuellen Trovarit ERP-Zufriedenheitsstudie liegt Opacc erneut auf einem Spitzenrang. Inwieweit orientieren Sie sich in der Softwareentwicklung an den Wünschen der Anwender? Die Kunden haben einen grossen Einfluss auf unsere Roadmap und bringen oft funktionale Anforderungen ein, welche in die ReleasePlanung einfliessen. In erster Linie sind jedoch unsere Produkt-/ Marktstrategie und die technischen Möglichkeiten ausschlaggebend. Die Zufriedenheit der Anwender wiederum zeigt uns, ob wir mit der Weiterentwicklung unserer Software-Plattform auf dem richtigen Weg sind. Das belegt auch die neuste Trovarit-Studie 2018.

Stehen auch Themen wie Künstliche Intelligenz und Virtual Reality auf Ihrer Agenda? Selbstverständlich befassen wir uns auch mit diesen Themen. Allerdings sehen wir derzeit noch zu wenig konkrete Einsatzmöglichkeiten seitens der Anwender. Die Technologien sind noch jung und teilweise sehr forschungsgetrieben. Wir verstehen uns als Umsetzer, nicht als Wissenschaftler. Wir garantieren aber: Sobald die Zeit gekommen ist, wird unsere Software über entsprechende Funktionen verfügen.


Interview

Opacc ist in jeder Hinsicht ein vielschichtiges Unternehmen. In welchen Bereichen werden künftig die Schwerpunkte gesetzt?

Die Schweiz gilt als Land der stillen IT-Schaffer. Verkauft man sich als IT-Produktionsstandort unter seinem Wert?

Eine unserer Stärken ist das interdisziplinäre Gesamtangebot an Softwareentwicklung, Beratung, Dienstleistungen, Schulung und Systemtechnik. Alles aus einer Hand anbieten zu können, ermöglicht es uns, auch komplexe Kundenanforderungen professionell zu erfüllen. Dazu ein Beispiel: Ein Kunde von uns möchte ein innovatives Serviceangebot lancieren, welches Systemanpassungen durch die Softwareentwicklung erfordert. So etwas geht bei uns schnell und erst noch so, wie es sich der Kunde wünscht. Wir pflegen enge Beziehungen zu den Kunden und wissen, wie diese ticken.

Die digitale Branche ist stark von Hypes getrieben. Das entspricht nicht gerade dem Naturell der Schweizer. Hierzulande agiert man eher mit einer gewissen Zurückhaltung und scheut das Risiko. Andererseits ist der Standort Schweiz für Software-Engineering geradezu perfekt. Beste Ausbildungsmöglichkeiten, eine ergebnisorientierte Mitarbeitereinstellung, hohe Lebensqualität und ein kompetitives Umfeld. Es ist kein Zufall, dass internationale Unternehmen den Standort Schweiz gerade im Software-Engineering massiv ausbauen.

Behaupten das nicht auch Ihre Mitbewerber?

Schlagzeilen gibt es immer wieder bei öffentlichen Ausschreibungen von IT-Projekten. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Nach aussen hin malt jeder die Welt in schönen Pastelltönen. Fakt ist aber, dass die ganz kleinen Anbieter auf diesem Niveau nicht mithalten können. Die grossen Hersteller haben ihre Ressourcen über den ganzen Globus verteilt. Beides ist ein grosses Handicap. Erstens dauert die Leistungserbringung viel länger, und zweitens birgt es das Risiko, dass an den eigentlichen Kundenbedürfnissen vorbeiprogrammiert wird.

Diplomatisch ausgedrückt: Das Beschaffungsverfahren der öffentlichen Hand ist für Opacc eine grosse Herausforderung. Ausschreibungen werden oft mit ebenso umfangreichen wie realitätsfernen Kriterien erstellt. Diese wiederum sind auf selbstgestrickte Richtlinien der öffentlichen Hand angepasst. Bei komplexen Projekten kann das nur zu Knatsch führen. Entsprechend gross ist die Zahl abgebrochener Projekte.

Opacc erhält als Arbeitgeber regelmässig Bestnoten von den Mitarbeitenden. Trumpfen Sie mit einem speziellen Verwöhnprogramm und Wohlfühlklima auf? Wohlfühlen ja, verwöhnen nein. Es dauert Jahre, bis Mitarbeitende einen Wissensstand erreicht haben, welcher die Kunden weiterbringt. Uns ist es wichtig, dass wir die Zusammenarbeit nicht nur mit den Kunden, sondern auch mit den Mitarbeitenden langfristig betrachten. Wir setzen Fachkompetenz den Führungskarrieren gleich und belohnen nebst dem Erreichen höherer Funktionsstufen auch die Dauer der Firmenzugehörigkeit und die laufende Weiterbildung. Als Bonus winken Jahresarbeitszeit, Zusatzurlaub, Sabbaticals, eine attraktive Arbeitsumgebung, Firmenanlässe mit Familienangehörigen und vieles mehr. Das tönt verführerisch, aber allen ist klar, dass auch die Leistung stimmen muss.

«Unser neuer Firmensitz repräsentiert den über Jahre entstandenen, typischen Opacc-Spirit – eine Mischung aus Leistungsbereitschaft und Freude an der Arbeit. Dieser Mix hat eine hohe Anziehungskraft für qualifizierte, ambitionierte und verantwortungsbewusste Mitarbeitende.» Beat Bussmann, CEO Opacc Software AG

Wie nehmen Sie Ihre Kunden heute wahr? Haben sich diese in den letzten Jahrzehnten spürbar verändert? Die Kunden sehen die Chancen einer zunehmenden Digitalisierung und möchten diese auch nutzen. Damit steigen die Anforderungen an unserer Plattform und an die Dienstleistungen. Das Niveau ist über die Jahre merklich gestiegen. Einerseits stehen die Kunden unter einem hohen Wettbewerbsdruck, andererseits verfügen viele Anwender inzwischen über Erfahrungen und Know-how im Umgang mit Business Software. Uns stehen auf Kundenseite kompetente Ansprechpartner gegenüber. Die Erwartungen an uns sind hoch, deshalb bauen wir unsere Kompetenz laufend aus.

Macht man sich bei Opacc Gedanken, die Softwareherstellung ganz oder teilweise ins Ausland zu verlagern? Sehen Sie, unser grösster Trumpf ist ja gerade die Softwareherstellung in der Schweiz – unter dem gleichen Dach wie Marketing, Verkauf, Projekte und Support. Und quasi vor der Haustür unserer Kunden. Dieses breite und tiefe Know-how über Anforderungen und Lösungen auf kleiner Fläche ist der eigentliche Innovationsmotor. Wir würden viel zu viel verlieren, wenn wir eine Schlüsseldisziplin ins Ausland verlegen. Die Kosteneinsparungen würden den Verlust an Know-how in keiner Weise rechtfertigen.

Und doch ist es hierzulande ja nicht gerade einfach, IT-Fachkräfte zu finden. Wie stark schränkt Sie dieser Mangel ein? Der Fachkräftemangel ist nicht nur in der IT gross. Kunden aus allen Branchen kämpfen seit vielen Jahren damit. Talentierte und leistungsbereite Mitarbeitende werden überall auch in Zukunft gesucht. Gute Mitarbeitende zu finden ist etwa gleich schwierig wie gute Kunden… Wer im «War of Talents» die Nase vorn haben will, muss sich als Arbeitgeber mit spannenden Aufgaben, einem attraktiven Umfeld und interessanten Entwicklungsmöglichkeiten präsentieren. Unser neuer Firmensitz repräsentiert den über Jahre entstandenen, typischen Opacc-Spirit – eine Mischung aus Leistungsbereitschaft und Freude an der Arbeit. Dieser Mix hat eine hohe Anziehungskraft für qualifizierte, ambitionierte und verantwortungsbewusste Mitarbeitende.

Ein Beat Bussmann als erfahrener, erfolgreicher IT-Unternehmer würde bestimmt auch in der Politik eine gute Figur machen. Wann starten Sie auf politischem Parkett durch? Politik interessiert mich sehr, daher habe ich mich in früheren Jahren auf kommunaler Ebene betätigt. Ich bin der Meinung, dass mehr Unternehmer sich in der Politik engagieren sollten. Aber nach 30 Jahren Unternehmertum habe ich mich an etwas andere Entscheidungs- und Umsetzungswege gewöhnt. Die Wirtschaft und die Politik funktionieren da deutlich anders. Einer Berufung nach Bern würde ich dankend ablehnen. Sie können getrost davon ausgehen, dass ich Opacc auch weiterhin erhalten bleibe.

Vielen Dank, Beat Bussmann, für das offene Gespräch. << 11


E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

Der Druck steigt für die Schweizer Onlinehandels-Landschaft Etwa 7.6 % des Schweizer Detailhandelsumsatzes wird online erzielt, im Non-Food Bereich ist es gar jeder 7. Franken mit einem Onlineanteil von 14.2 %. Das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops in der Schweiz zeigt: Die Händler mit den höchsten Umsätzen stammen mehrheitlich aus der Schweiz. Der Wettbewerbsdruck vom Ausland wird aber grösser. Eine Einschätzung zum Status quo. >> Alexandra Scherrer | Carpathia AG

Auch dieses Jahr hat Carpathia wieder das Ranking der umsatzstärksten Schweizer Onlineshops 2018 publiziert. Die Zahlen basieren auf den Umsätzen, die Onlineshops im Jahr 2017 in der Schweiz erzielten. Die Daten setzen sich aus bekannten öffentlichen Angaben, Unternehmensinformationen und aus durch eine Expertengruppe verifizierte Zahlen zusammen.

Top 10 Onlineshops mehrheitlich aus der Schweiz Digitec führt das Ranking in der Kategorie B2C mit einem Umsatz von CHF 690 Millionen an. Ihm dicht auf den Fersen ist aber schon Zalando mit einem Umsatz von CHF 685 Millionen. Auf dem dritten Rang steht Amazon – sein Umsatz in der Schweiz für amazon.de wird auf CHF 575 geschätzt.

Ein Blick auf die zehn top Händler im B2CRanking zeigt: Die Schweizer Digital-Commerce-Landschaft ist zu einem grossen Teil noch in Schweizer Hand: Auf den Rängen sieben bis zehn ist neben Zalando und Amazon einzig noch AliExpress aus dem Ausland. Verglichen mit den Märkten Deutschland oder Österreich grenzt dies an ein Wunder: In den Nachbarländern wird die Onlinehandels-Landschaft von Amazon dominiert. Die Top-10 wachsen rasant. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die zehn grössten Onlinehops der Schweiz ein Umsatzwachstum von über CHF 630 Mio. Sie konnten damit rein umsatzseitig in einem Jahr mehr zulegen als das grösste Einkaufszentrum der Schweiz, das Glatt-Zentrum, in einem Jahr an Umsatz erwirtschaftet.

Zalando zeigt vor, wie Cross-Border geht Die Autorin Alexandra Scherrer ist Digital Business Consultant bei Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Beratungsagentur für Digital Commerce. In ihrer Funktion unterstützt sie grosse und kleine Unternehmen unterschiedlicher Branchen aus B2C und B2B bei der Strategie-Erarbeitung, -Konzeption und -Umsetzung. Zu dieser Tätigkeit gehören auch Analysen und Erhebungen im Schweizer Digital-Commerce-Umfeld. Neben der Beratungstätigkeit arbeitet Alexandra Scherrer als Mitgründerin und Mitinhaberin an der Entwicklung ihrer Online-Kunstplattform. 12

Wichtigste Gründe für diesen Status quo bei den Top 10 sind gewisse Eigenheiten des Schweizer Marktes, die bisweilen wie eine unsichtbare Handelsschranke für ausländische Mitbewerber gewirkt haben. Für grosse Player wie Amazon waren Gewichtszölle, die eigene Landeswährung oder die Mehrsprachigkeit bisher ein zu grosses Hindernis und der kleine Schweizer Markt im Verhältnis dazu zu wenig interessant. So blieb das Feld für Schweizer Onlinehändler frei, die sich die Marktanteile sicherten und – wie es Digitec mit dem ersten Rang beweist – bis heute halten konnten. Immer mehr stellt sich aber die Frage, wie lange das noch so bleiben wird. Zalando, der schon seit 2011 in die Schweiz liefert, macht es vor. Für die deutsche Fashion-Plattform ist die Schweiz ein wichtiger Markt und inzwischen ist Zalando die Nummer eins im Schweizer Modehandel, seit er 2017 H&M den Rang abgelaufen hat.

Zalando hat also bewiesen, dass und wie Cross-Border in die Schweiz möglich ist. Die Befürchtung hiesiger Onlinehändler ist, dass es ihm Amazon bald nachmachen wird. Nachdem Amazon im November letzten Jahres seinen offiziellen Markteintritt für Mitte 2018 bekanntgab, lagen die Nerven zeitweise blank. Die Gemüter haben sich jedoch insofern wieder beruhigt, als sich gezeigt hat, dass Amazon zumindest mit seinem FBA-Sortiment (Marktplatz-Sortiment) wohl doch nicht so schnell in die Schweiz kommen wird.

Flut von Kleinsendungen aus Asien Während Zalando und Amazon schon seit einigen Jahren ihren Platz auf dem Ranking haben, sind die Namen Wish und AliExpress vergleichsweise neu. Die zwei Händler stehen stellvertretend für die riesige Flut von Kleinsendungen aus Asien, die täglich die Schweizer Zollstellen fluten (im 2017 täglich 45‘000 Pakete). AliExpress wie auch Wish konnten ihre in der Schweiz im vergangenen Jahr geschätzten Umsätze mehr als verdoppeln. AliExpress hat seinen Platz in den Top 10 im Ranking schon gefunden, ob Wish dies im nächsten Jahr auch gelingt, bleibt abzuwarten. Die Zahlen zeigen: Auch wenn der Schweizer Onlinehandelsmarkt mehrheitlich noch in Schweizer Hand liegt, wird der Druck vom Ausland grösser, die Schranken scheinen langsam einzubrechen, der Wettbewerb wird härter. Insbesondere für kleinere Onlinehändler wird es schwieriger, sich zu behaupten. <<

Das Ranking mit den umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz finden Sie in der Mitte des Magazins als Poster zum Rausnehmen (S.29-32). blog.carpathia.ch


E-Commerce

Marktübersicht E-Commerce Kaum ein Handelsunternehmen kommt heute noch um einen E-Shop herum – denn Digital Commerce ist schon längst dabei, dem stationären Handel endgültig den Rang abzulaufen. Doch der Erfolg eines Onlineshops hängt entscheidend davon ab, ob man einen verlässlichen Partner zur Seite hat. Denn spezialisierte IT-Unternehmen unterstützen Sie mit leistungsfähigen Lösungen sowie massgeschneiderten Dienstleistungen, damit Sie Ihre Kunden noch besser bedienen können. Die topsoft Marktübersicht vermittelt Ihnen einen aktuellen Überblick über Anbieter und Anwendungen für E-Commerce. Wünschen Sie detaillierte Informationen, dann freuen sich die jeweiligen Spezialisten auf Ihre Kontaktnahme.

Gemeinsam gestalten wir die digitale Transformation von Geschäftsprozessen. Welche Schritte sind auf dem Weg zum intelligenten, digitalen Unternehmen erforderlich? Beginnen Sie Ihre digitale Transformation mit uns – mit konkreten Vorgehensweisen, Best Practices und modernen Produkten.

AGILITA AG Althardstrasse 80 8105 Regensdorf T +41 44 842 74 11 www.agilita.ch info@agilita.ch

ams.erp Solution AG Althardstrasse 120 8105 Regensdorf T +41 52 222 77 02 www.ams-erp.ch info@ams-erp.ch

blue office consulting ag Turbistrasse 10 6280 Hochdorf T +41 41 911 07 11 www.blue-office.ch info@blue-office.ch

Mit den SAP Cloud ERP Lösungen S/4HANA Public Cloud & SAP Business ByDesign sowie dem CRM SAP Hybris Cloud for Customer auf Mietbasis erhalten Sie herausragende Lösungsansätze für Ihre digitale Transformation. Sie werden mit einer Roadmap unterstützt, die auf Ihre Marktsituation angepasst ist. Ziel ist es, dass Ihre IT flexibel, kostengünstig und sicher betrieben wird.

Produkte / Kernkompetenzen Cloud ERP - SAP S/4HANA Public Cloud Cloud ERP - SAP Business ByDesign CRM - SAP Hybris Cloud for Customer SAP Analytics Lösungen SAP Einführung, Optimierung und Wartung SAP Lizenzen

Kontaktperson Peter Schaad

Die Einführung eines neuen ERPs oder die Migration Ihres bestehenden SAP Systems legt den Grundstein – den digitalen Kern – für Ihre künftigen agilen Prozesse. Jetzt sind Sie an der Reihe. Gerne lernen wir Sie kennen.

ams.erp: Die Lösung für die digitale Zukunft.

Produkte / Kernkompetenzen

Industrie 4.0 und IoT verändern nachhaltig die Produktionsprozesse. ERPSysteme können dabei zu aktiven Treibern werden. Wer Investitionsgüter herstellt, ist doppel gefordert. Zusätzlich zur eigenen Wertschöpfung müssen Anbieter auch ihre Produkte und Services Industrie 4.0-fähig machen. Das Beratungs- und Softwarehaus ams.erp Solution AG, ein Unternehmen der ams.group, ist spezialisiert auf die Projektmanagement-Anforderungen von Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigern. Die Branchenlösung ams. erp liefert absolute Prozesstransparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Indem ams.erp alle Informationen in Echtzeit synchronisiert, arbeiten die Projektbeteiligten auf einer Datenbasis. Dank auftragsübergreifender Auswertung können Projektfertiger die Performance ihres Unternehmens jederzeit belastbar einschätzen. Die so gewonnene Prozesssicherheit garantiert den wirtschaftlichen Erfolg.

ams.erp CRM/XRM Finanzwesen BDE HR PLM/DMS Export Controlling/BI Mobile Leitstand Intercompany PZE

blue office® E-Shop – eCommerce leicht gemacht!

Produkte / Kernkompetenzen

Der blue office® E-Shop bietet die Möglichkeit, Ihre Produkte aus der blue office® Artikelverwaltung sehr einfach online anzubieten. So ist die nahtlose Anbindung zwischen ERP-System und E-Shop gewährleistet.

ERP/Warenwirtschaft E-Shop blue office® handelspaket POS Kasse + EFT-POS

Heben Sie mit der Highlight-Funktion spezielle Artikel oder Aktionsangebote hervor. Geben Sie zu jedem Artikel die passenden Zubehörartikel an. Gewähren Sie dem Kunden mit mehreren Bildern einen Blick auf das Produkt oder fügen Sie zusätzliche Dateien (PDFs, Videos) an. Hinterlegen Sie individuelle Preise und Rabatte für Ihre Kunden. Online-Bestellungen werden per Mausklick in blue office® auftrag integriert und lassen sich dort weiterbearbeiten. Der blue office® E-Shop ist in der neusten Technologie programmiert und suchmaschinenoptimiert. Zahlreiche Beispiele bereits realisierter E-Shops finden Sie auf unserer Homepage.

Kontaktperson Richard Dörig

Kontaktperson Petra Kirschbaum, Tanja Brunner

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E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

B2B goes online >> Daniel Gamma | Leiter E-Commrce, CRIF AG Der Onlinehandel im B2B-Bereich für Produkte und Dienstleistungen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Laut der Studie «Online-Kaufverhalten im B2B-E-Commerce 2017» von ibi research gaben 88% der befragten Unternehmen an, dass der Anteil der Online-Käufe am gesamten Einkauf deutlich angestiegen ist. Drei Viertel der Befragten rechnen damit, dass bis im Jahr 2020 mehr als 50 % der Unternehmenseinkäufe online getätigt werden. In der Schweiz verzeichnen vor allem Elektronikartikel, Software, Büroartikel und Artikel für den Bau steigende Wachstumsraten. Im Zeitalter der Digitalisierung entwickelt sich der klassische Vertrieb immer mehr in Richtung Online-Vertrieb. Zudem färbt das private Online-Verhalten der Mitarbeiter auf den geschäftlichen Alltag ab. Ein schneller Service, eine grosse Auswahl sowie die Bequemlichkeit, die der Online-Einkauf mit sich bringt, werden von den Online-Käufern im privaten wie im geschäftlichen Umfeld erwartet.

einsteigen. Auch globale Marktplätze wie mercateo, WerLiefertWas und Alibaba.com sind in diesem Segment aktiv und werden immer wichtiger. Suchmaschinen sind in der Regel Ausgangspunkt bei der Suche nach B2B-Einkaufsprodukten. Entsprechend wichtig ist eine ausreichende Online-Visibilität für die B2B-Anbieter und bedingt eine konsequente Suchmaschinenoptimierung (SEO) und die Einbindung von Social Media Elementen. Nicht zu unterschätzen ist der Mobile E-Commerce im B2B-Geschäft. Bestes Beispiel dafür sind Handwerker, die direkt auf der Baustelle via Handy Ersatzteile bestellen.

Finanzielle Risiken nicht unterschätzen Die Zahlung per Rechnung ist bei Firmen die beliebteste und wichtigste Form, Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Ein B2BE-Commerce-Anbieter kommt nicht darum herum, diese Option in seinem Online-Shop anzubieten. Was bedeutet dies nun für den Händler und welchen Risiken ist er ausgesetzt?

Die Anforderungen an einen B2B-Shop sind um einiges grösser als im B2C-Bereich weil die Prozesse sowie die Produkt- und Servicevielfalt komplexer sind. So muss berücksichtigt werden, dass mehrere Personen bestellen und Berechtigungen oder Freigabeprozesse eingebaut werden können. Zudem müssen B2B-Funktionen wie die Angabe einer Kostenstelle und der Upload von Bestelllisten möglich sein. Nicht zu vergessen sind die spezifischen Zahlungsverfahren im B2BBereich sowie eine effektive Kreditlimiten-Steuerung. Zunehmend operieren B2B-Online-Shops international und müssen länderspezifische Bedürfnisse in ihren Systemen berücksichtigen.

Komplexität schreckt oft ab Die Umstellung vom klassischen «Katalogverkauf» zum gut funktionierenden Online-Shop stellt für Händler eine grosse Herausforderung dar. Oftmals schrecken sie vor der hohen Komplexität, wie zum Beispiel Schnittstellenintegration, von fehlenden oder ungeeigneten Produktdaten sowie von den hohen Kosten zurück. Vor diesem Hintergrund ist es wenig erstaunlich, dass erfahrene B2C-Akteure wie Amazon mit Amazon Business zunehmend in den B2B-Markt

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Der Onlinehandel im B2B-Bereich ist anonym, und oftmals kennt der Verkäufer den Geschäftskunden nicht persönlich. Er weiss nicht, ob der Besteller Kaufentscheide tätigen kann, ob es diese Firma tatsächlich gibt und ob diese zahlungsfähig ist. Das Onlinegeschäft erfolgt in Echtzeit, der Händler muss sich innerhalb eines Sekundenbruchteils entscheiden, ob er dem Kunden Kauf auf Rechnung gewähren kann. Die Bezahlung ist nicht gesichert, weil der Warenversand vor der Begleichung der Rechnung erfolgt. Das Zahlungsausfallrisiko ist deshalb nicht zu unterschätzen. Online-Shops können sich dagegen schützen, indem sie automatisch während des Bestellvorgangs bei einer Wirtschaftsauskunftei die Identität des Kunden prüfen und mittels einer Bonitätsprüfung abwägen, ob dieser per Rechnung bezahlen kann oder die entsprechende Kreditlimite gewährt werden soll. Werden die Risiken als zu hoch eingestuft, werden ihm andere Zahlungsmethoden wie Vorauskasse, Kreditkarte oder Teilzahlungsoptionen angeboten. Neben dem Zahlungsausfallrisiko birgt das Betrugsrisiko Gefahren, wo im Bereich Identitätsfälschung viel Missbrauch betrieben wird. Vorsicht ist geboten, wenn es sich um Briefkasten-Firmen handelt, wo der wahre Eigentümer der Firma nicht ersichtlich ist und deshalb auch nicht belangt werden kann. Auch gibt es so genannte Konkurskünstler, die regelmässig und absichtlich Firmen in den Konkurs führen und somit der Bezahlung der offenen Rechnungen entgehen. Hier lohnt sich ein Blick in die Historie der Entscheidungsträger wie zum Beispiel Art und Anzahl der Mandate sowie die Anzahl der gelöschten oder konkursiten Firmen. Abhilfe schaffen dabei Identitäts- und Adressüberprüfungen bei einer Wirtschaftsauskunftei in Kombination mit Betrugspräventionstools. Die wachsende Bedeutung von B2B-E-Commerce bietet den Händlern viele Chancen und steigende Volumen im Online-Kanal. Die damit verbundenen Risiken im Bereich Zahlungsausfall und Betrug können heute mit Lösungen von Informationsplattformen sehr gut eingedämmt werden. <<


E-Commerce

Camptocamp SA Leberngasse 21 4600 Olten T +41 62 544 03 70 www.camptocamp.com info@camptocamp.com

Dynasoft AG Niklaus Konradstrasse 16 4501 Solothurn T +41 32 624 17 77 www.dynasoft.ch info@dynasoft.ch

Camptocamp setzt sich aus Open-Source-Spezialisten zusammen und ist ein innovatives Unternehmen im Bereich der Integration von Software zur Nutzung von Geodaten, zur kompletten Verwaltung von Unternehmen und zum Betreiben von Daten-Infrastrukturen. Camptocamp stellt seine Expertise auch bei der Beschaffung und Verlängerung von Lizenzen der wichtigsten Open Source Enterprise Lösungen (Red Hat, Suse, Puppet etc.) zur Verfügung. Um den Bedürfnissen seiner Kunden perfekt zu entsprechen, erstellt Camptocamp personalisierte Lösungen anhand der besten Open Source Technologien.

Produkte / Kernkompetenzen Odoo Open Source ERP e-Commerce Konnektoren Red Hat Puppet QGIS GeoEngine GeoMapFish Open Layers

Kontaktperson

Im Bereich e-Commerce integriert Camptocamp die gängisten Web-Shop Lösungen mit dem modernsten Open Source ERP «Odoo».

Patrick Belser

Die tosca Webshops eignen sich für alle Belange aus dem B2C oder B2B Umfeld. Prozesse und Daten werden in der tosca.ERP Engine vorgehalten und den Kunden ohne Schnittstellen im tosca.Webshop angeboten. Die Shopkunden können zu jeder Zeit an jedem Ort und auf jedem Gerät aktuellste Daten abrufen und ihre Bestellungen tätigen. Besondere Highlights der tosca.Webshops sind Produktkonfiguratoren und Bonusprogramme aus der B2C Welt sowie mehrstufige Bestellgenehmigungsverfahren oder Kostenstellenbelieferungen aus der B2B Welt. Kunden, die die tosca.Webshops für den Ausbau ihrer Omnichannelaktivitäten nutzen sind z.B. das Läckerli Huus und Simon Keller aus der Schweiz oder Büroboss aus Deutschland.

Produkte / Kernkompetenzen tosca.ERP tosca.e-commerce tosca.mobile tosca.BI tosca.CRM tosca.Logistik tosca.PPS tosca.POS tosca.Rechnungswesen Zielgruppenoptimierte Applikationen Daten-und Prozessproviding

Kontaktperson Knut Mertens

caniasERP ist eine flexible, umfassende ERP Lösung zu einem ausgezeichneten Preis- Leistungsverhältnis. Sie ist modular aufgebaut, plattformunabhängig und sehr schnell an kundenindividuelle Anforderungen anpassbar und bleibt dabei 100% releasefähig.

iSCL AG Business Software Lösungen Grabäckerstrasse 27 8957 Spreitenbach T +41 56 418 63 00 www.iscl.ch info@iscl.ch

caniasERP zeichnet sich aus durch: niedrige Anschaffungs- und Betriebskosten · kurze Implementierungszeiten · geringer Integrationsaufwand · integrierte Logistik- und Finanzprozesse · Einsetzbar an mehreren Standorten/Ländern · moderne, webbasierte Systemarchitektur · Mehrsprachigkeit caniasERP verfügt über eine breite Datenbasis und Funktionalität die es erlauben, E-Commerce Anforderungen wie das Integrieren von WebShops, elektronischer Datenaustausch individuell umzusetzen. Anpassungen oder Anbindungen an Dritt-Systeme können schnell und einfach umgesetzt werden.

Produkte / Kernkompetenzen caniasERP iTELL Hospitality / Personal (Seminare, Eventorganisation) iTELL Skateathon / Skillathon AVERO Zeiterfassung-, Zutrittssystem Programmieren von individual SW-Lösungen Beratung (IT, Business-Prozesse, SCM)

Kontaktperson Marcel Fuchs

iSCL AG – Schweizer Business Partner für caniasERP

myfactory Software Schweiz AG Zürcherstrasse 66 b 9000 St. Gallen T +41 71 274 57 67 www.myfactoryschweiz.ch info@myfactoryschweiz.ch

myfactory – das professionelle Schweizer Cloud ERP

Produkte / Kernkompetenzen

Die webbasierte Business Software für KMU aus der Cloud überzeugt mit grossem Funktionsumfang in ERP, CRM, PPS, MIS, Portal, Shop, Groupware, CTI, mobile Business, Schweizer Lohn und Fibu. Als echte Cloud-Lösung lässt sich myfactory vollständig über das Internet nutzen und kommt ohne Client-Installation und teure Investitionen aus.

Cloud ERP aus der Schweiz Cloud Business Software ERP, CRM, PPS, MIS Portal, Shop Fibu/Debi/Kredi/Costing Lohn Dokumente mobile Business, Smartphone/Tablet Marketing Zeitwirtschaft REST API Beratung, Schulung, Entwicklung

Ein Internetanschluss genügt, um von den Vorteilen eines modernen, vollständig integrierten Gesamtsystems zu profitieren. Clientunabhängig und auch mit Smartphone oder Tablet unterstützt myfactory sämtliche Geschäftsprozesse von kleineren bis zu grossen KMU-Unternehmen. Zusätzlich erhalten Schweizer Kunden mit den von myfactory Schweiz entwickelten Swiss Solutions eine kostenlose Erweiterung mit echtem Mehrwert.

Kontaktperson David Lauchenauer

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Buchtipp topsoft Fachmagazin 18-4

Das Dilemma der treffsicheren SoftwareAuswahl – neuer Ratgeber verspricht Abhilfe Simon Grenacher, Mitinhaber von proles, verarbeitet seine über zehnjährige Praxiserfahrung bei der Entwicklung und Einführung cloudbasierter Business-Software für Dienstleister und hat ein Buch geschrieben zur sicheren und effizienten Softwareauswahl. Das Werk mit dem Titel «Mit der passenden ProjektmanagementSoftware zum digitalen Dienstleistungsunternehmen» ist Ende August erschienen und kann kostenlos bezogen werden. Grundsatzfragen, arbeitet die Vorteile beim Einsatz einer professionellen Softwarelösung heraus und stellt sie dem sonst typischen Gespann «Excel/Word» gegenüber. Dabei geht der Autor systematisch und praxisnah vor. red. Die Auswahl und Einführung einer passenden Projektmanagement-Software für Dienstleister ist ein umfangreiches Vorhaben und gleichzeitig ein Projekt, welches im Durchschnitt nur alle 10 Jahre gemacht wird. Dass damit viele Dienstleister fachlich und methodisch überfordert sind, versteht sich daher von selbst. Hier knüpft der Praxis-Leitfaden von Simon Grenacher an, indem er Entscheidungsträgern in allen dienstleistungsorientierten KMU hilft, effizient und mit wenig Risiko eine für sie perfekt passende Projektmanagement-Software zu finden, auszuwählen und erfolgreich in ihrem Unternehmen einzuführen. Der Leitfaden richtet sich an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von KMU im Dienstleistungssektor und an ihre Projektverantwortlichen für die Auswahl und Einführung einer professionellen Business-Software für ihr Geschäft. Dabei verfolgt der Autor stets das Ziel, seinen Leserinnen und Lesern eine praxiserprobte Hilfestellung zu geben, damit sie sich schnell, einfach und vor allem dienstleistungsspezifisch im Dschungel der Projektmanagement-Software zurechtfinden können. Die Softwarelösung soll sich zu einer Investition mit klarem Mehrwert entwickeln und gleichzeitig das Dienstleistungsunternehmen nachhaltig fit für die Digitalisierung aufstellen.

Das Buch klärt zentrale Fragen Das aus der Praxis für die Praxis geschriebene Buch beschreibt über 220 Seiten den idealtypischen Ablauf einer Softwareauswahl von A bis Z. Es startet mit der Klärung zentraler 16

Dieses Buch entstand aus knapp dreissig Blogbeiträgen, die der Autor im Laufe der letzten beiden Jahre für den Firmenblog geschrieben hatte. Der Inhalt selbst entstammt den Erfahrungen und dem gesammelten Wissen von Hunderten von Einführungsprojekten der vergangenen Jahre, seit das Unternehmen 2003 begonnen hatte, proles als cloudbasierte Standard-Projektmanagement-Software für Dienstleister zu vermarkten und einzuführen. Dazu meint Simon Grenacher: «Im alleinigen Fokus des Buches stehen Unternehmen und Berufe aus der Dienstleistungsbranche wie Ingenieure, IT-Dienstleister, Berater, Architekten etc. Viele davon arbeiten schon heute erfolgreich mit der Projektmanagement-Software proles. Sie arbeiten alle projekt- oder mandatsbezogen und die von ihnen und ihrem Team geleisteten Arbeitsstunden sind ihr zentraler Wertschöpfungsfaktor. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine praxisorientierte Übersicht. Durch seinen systematischen Aufbau können Sie das Buch von A bis Z lesen oder sich nach Bedarf Ihre aktuellen Kapitel gezielt herauspicken.»

systematisch, methodisch sauber und mit grosser Praxiserfahrung auf seinem Weg zur neuen Business-Software». Und Alexander Berger, COO und Partner 2BCS AG ergänzt: «Effiziente Geschäftsprozesse und grossartige ProjektmanagementLösungen sind für KMU künftig matchentscheidend. Dieser Leitfaden von Simon Grenacher hilft Dienstleistern massgeblich, die richtige Wahl zu treffen.» Auch Dr. Marcel Siegenthaler, Senior Consultant bei topsoft, empfiehlt den Praxis-Leitfaden von Simon Grenacher: «Dieses Buch stellt wichtige Aspekte zur IT-Unterstützung von Dienstleistungsunternehmen klar dar. Speziell gefällt mir die Anleitung, wie man den ROI für eine derartige Software berechnen kann». <<

Bestellt werden kann der Praxis-Leitfaden kostenlos bei proles solutions. Scannen Sie einfach den QR-Code und schon bald landet das Buch in Ihrem Briefkasten. Das Angebot gilt für Adressen in der Schweiz und Liechtenstein. www.proles.ch

Von Experten empfohlen Auch Fachpersonen, welche das Buch gelesen haben, halten das Werk für äusserst hilfreich. So meint Claudio Mirti, FH-Dozent zu den Themen Digitalisierung und Projektmanagement und Principal Solution Specialist Data & AI bei Microsoft Schweiz: «Das Projektgeschäft eignet sich hervorragend und wie kaum ein anderes zur Digitalisierung. Simon Grenacher begleitet seinen Leser

Über den Autor: Simon Grenacher ist Berater, Informatiker und als Mitinhaber der proles solutions ag Spezialist für Projektmanagement-Software in der Cloud.


E-Commerce

MySign AG Agentur und Softwarehaus Neuhardstrasse 38 4600 Olten T +41 62 836 80 10 www.mysign.ch info@mysign.ch

Online Consulting AG Weststrasse 38 9500 Wil T +41 71 913 31 31 www.online.ch marketing@online.ch

MySign –Agentur und Softwarehaus unter einem Dach. Diesen dualen Ansatz verfolgen wir mit unseren 40 Mitarbeitenden erfolgreich seit über 20 Jahren. Und genau darin unterscheidet sich unsere Agentur und Software-Schmiede von den meisten Online-Agenturen. Das ist nicht nur ein riesiger Vorteil für unsere Kunden, sondern auch für die Umsetzung von eigenen Business-Ideen – ein wichtiges Standbein und weiteres Differenzierungsmerkmal. MySign – die E-Commerce Experten. Unsere Fachspezialisten in den Disziplinen Design, Marketing, Technologie und Content machen MySign zum kompetenten Partner in den Bereichen E-Commerce, mobiles Web und Digital Branding. Besonders beim Thema E-Commerce manifestieren sich die Stärken von MySign sehr deutlich. Denn es gibt kaum ein Web-Projekt, bei dem die breiten Kompetenzen von MySign vollständiger zum Tragen kommen als beim Aufbau und Betrieb eines Onlineshops.

Wahligenpark 1 6023 Rothenburg T +41 41 349 51 00 www.opacc.ch welcome@opacc.ch

POWER SOLUTIONS GMBH IT in Business Murbacherstrasse 35 6003 Luzern T +41 41 211 12 22 www.powersolutions.ch contact@powersolutions.ch

B2B, B2C E-Commerce Corporate Websites Mobiles Web /Apps Responsive Design Usability / User Centered Design Online-Ticketing

Kontaktperson Reto Baumgartner

Digitaler B2B-Verkauf mit PIM / eCommerce und Kundenportal

Produkte / Kernkompetenzen

Die eCommerce-Lösung mit Kundenportal bildet Ihre Verkaufsprozesse digital ab. Steigern Sie die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung, indem Sie Ihre Verkaufsvorgänge über das Portal abwickeln. Mit unserer Lösung gewinnen Sie Neukunden, optimieren den Umsatz und verwalten ein zentrales Datenmanagement für konsistente Produktinformationen. Die Best Practice-Lösung Portal4Industry deckt alle Aspekte des digitalen B2B-Verkaufs ab.

PIM / B2B eCommerce / Print Kundenportal Portal4Industry Office 365 / SharePoint / Teams Dynamics 365 (CRM) Azure AD / SSO / User Management

Kontaktperson Roman Haubenschmid

Online Group ist ein projektorientiertes IT-Unternehmen mit Standorten in Wil (CH), Böblingen (DE) und Wroclaw (PL). Wir entwickeln seit 1995 Prozesslösungen für nationale und internationale Unternehmen in der DACH-Region. Mit digitalen Systemen vereinfachen wir die Abläufe vom Businessprozess über die Entwicklung bis zum Betrieb und Support.

Ein zuverlässiger Partner für Ihre Digitalisierung Opacc ist ein inhabergeführtes Schweizer Unternehmen mit über 130 Mitarbeitenden. Hauptsitz ist in Rothenburg-Luzern. Das Kerngeschäft ist die Entwicklung und der Ausbau der eigenen Enterprise Software Opacc sowie deren Implementierung und Betreuung bei den Kunden. Opacc digitalisiert die Geschäftsprozesse der (mobilen) Kunden auf einer einzigen Anwendungsplattform.

Opacc Software AG

Produkte / Kernkompetenzen

Opacc Extended Enterprise Software Die Enterprise Software basiert auf einer offenen Software-Architektur und aktuellen Technologien. Das gemeinsame Fundament (OpaccOXAS) aller Opacc-Anwendungen (ERP, CRM, WebShop) verwaltet sämtliche Daten, Dienste und Funktionen. Es gibt keine redundante Daten, keine Medienbrüche und keine Schnittstellen. Die Kunden können zwischen klassischen On-premise- und modernen Cloud-Betriebskonzepten wählen. Externe Agenturen haben die Update-Fähigkeit der Enterprise Software Opacc mehrfach bestbewertet. Die Business Software «tryton.cloud» ist die ideale Geschäfts-Datenbank. Alle Firmendaten sind ordentlich zentral abgespeichert. Einerseits fliessen Kundeninfos an Mailingsysteme (z.B. Mailchimp) und wieder nach tryton. cloud zurück. Tryton.cloud überträgt auch Daten von Kunden, Produkten, Bilder, Dienstleistungen und früheren Bestellungen an Webshopsysteme (z.B. gratis Prestashop). Somit ist ein Webshop schnell betriebsbereit. Bei Bestellungen prüft es Lagerstände und Rabatte. Abgeschlossene Bestellungen werden sogleich zu tryton.cloud zurück übertragen, so dass Sie umgehend ausliefern können. Prestashop wiederum hat Module für ApplePay, GooglePay, Bitcoin, OnlineChat, Amazon, eBay, Facebook und Verkaufsoptimierungen. Auch tryton.cloud können Sie mit individuellen Modulen erweitern, wie mit Legosteinen. Oder wie wärs mit einer App für Ihre Verkäufer oder Kunden? Unter http://www.tryton.cloud finden Sie mehr zu den eindrucksvollen Möglichkeiten von tryton.cloud.

Produkte / Kernkompetenzen OpaccERP OpaccERP MobileSales OpaccERP MobileService OpaccERP MobileWarehouse OpaccEnterpriseCRM OpaccEnterpriseShop OpaccOXAS OpaccOXAS DMAS Eine Plattform für alle Anwendungen, Daten & Funktionen Eine Plattform für stationäres & mobiles Arbeiten Neu: OpaccCloudServices

Kontaktperson Alex Tiszberger

Produkte / Kernkompetenzen tryton.cloud - Business Software myjob.cloud - Business App workserver.cloud - Cloud Server iSupport.cloud - Updaten via Cloud iKassiere.ch - Cleveres Kassensystem Virtuelle und native Server Netzwerke - Aus der Cloud Apple Systeme

Kontaktperson Stefan Vogel

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Anzeige von Verfügbarkeiten

Bestell- und Lieferstatus

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Anzeige von Lagerbeständen x x

Unstrukturierte Merkzettel

Strukturierte Einkaufslisten

Kunden-, Produkt- und Supportforen

Freigabeworkflows von Kommentaren

Kommentare und Rezensionen

RSS-Feeds

Verschiedene Ausrägungenn pro Artikel

Dynamisch - individuell konfigurierbar

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BWIP - Boss Web Information Plattform Boss Info AG

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Artikel-Attribute Funktionen

Statisch - für ale Artikel fix

blue office consulting ag

Artikelempfehlungen (Bundling)

Abacus Research AG

blue office® E-Shop

Artikelempfehlungen (Up-Selling)

ABACUS E-Business

Auktions-Integration

Anbieter

Whitelabelling

Produkt

SEO Assistent

www.topsoft.ch

Artikelempfehlungen Artikelempfehlungen (Cross-Selling)

Einstieg eCodes Direkteinstieg konfiguriertes Produkt

Marketing Integration

Direkteinstieg auf ein Produkt

Marktübersicht E-Commerce Lösungen

CMS für Firmenauftritt

E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

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CANIAS ERP

iSCL AG

Comarch Webshop | Cloud

Comarch Swiss AG

coresuite eCommerce

coresystems ag

eCommerce B2B

Online Consulting AG

eicom® easy-shop

eicom GmbH

E-Shop & CMS

Polynorm Software AG

GUS-OS Shop

GUS Schweiz AG

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HOGALOG B2B Applikation

HOGALOG AG

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iShop für Mentor Q

unisoft consulting gmbh

JTL-Wawi (Multishop)

photografix.ch GmbH

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LOBOS EnterpriseShop RAD

LOBOS Informatik AG

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Magento

advandoo AG

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Magento

Openstream Internet Solutions

Magento - E-Commerce

Stämpfli AG

MDP Shopware - SAP Business One und Shopware

Mepa-Data AG

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Microsoft Dynamics NAV

Acommit AG

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myfactory

myfactory Software Schweiz AG

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MySignShop

MySign AG

Odoo

Camptocamp

Odoo eCommerce

brain-tec AG

odoo.expert

Clixmedia GmbH

OpaccEnterpriseShop

Opacc Software AG

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OroCommerce

Diglin GmbH

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PepperShop

Glarotech GmbH

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PhPepperShop

VIS Consulting AG

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Prestashop

PrestaShop

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Protogrid

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Sage 100

ATUS AG

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SAP Business One - On Demand

Neodelta AG

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Shoppilot eCommerce

Exima GmbH

Shopware

advandoo AG

Shopware

Webstobe GmbH

Steps E-Commerce

Step Ahead Schweiz AG

tosca E-Commerce Suite

dynasoft AG

TradePro

ITB-Swiss AG

Tradino Web Shop für SelectLine

Spektra Netcom AG

tryton.cloud

Power Solutions GmbH

WebMaker

AplusAG.CH SA

Webshop

KMU Business Technologie Netzwerk

Webshop mit Portal4Industry

Online Consulting AG

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Webshop mit Proffix Schnittstelle

Workbooster GmbH

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Webshoplösung WooCommerce

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Kommission über Plattform

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EA: Kann eigene Artikel erstellen und verkaufen

Durchschnittliche Warenkörbe

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EA: Eigene User-Verwaltung

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Mindestbestellwerte

Transparente Versandkosten

Warenkorb Aktionen

Bestellungen auch als Gast möglich

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Multivendor-Marketplace

Umsatz pro Kunde

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Onlinestatistiken

Anzahl Besucher

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Bestellungen nur für registrierte User

Support für GEO-Kartenapplikationen

Checkout Prozess

Integration von Loyalitätsprogrammen

Produktkonfigurationen

Retouren und RMAs

Filmtrailer

Applikationen

Videoproben

Leseproben

Hörproben

Bilder Zoomfunktionen

Produktanimationen 3D

Produktvideos

CMDB (Abbildung Kundengeräte)

Lieferantenverträge im Portal einsehbar

Webportal

An Freunde empfehlen

Produktabonnemente

Abrufaufträge

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Produkttrials

Anrechnung von Gutscheinen

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Wiederkehrende Bestellungen

Auslösen von früheren Bestellungen

Anzeige von früheren Bestellungen

Produktpräsentation

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E-Commerce topsoft Fachmagazin 18-4

Mit E-Learning zum neuen ERP Eine neue Business-Software oder ein Online-Shop ist ein Schritt in der digitalen Transformation. Doch wo holen Sie das Fachwissen, um bei diesem Schritt nicht zu stolpern? Digitalisierung ist Pflicht. So viel dürfte jedem KMU klar sein. Doch die Umsetzung in die Praxis steht in einem anderen Buch – immerhin, vielleicht steht sie ja dort tatsächlich? Dazu gleich mehr. >> Julian Deb | Swisscom (Schweiz) AG

Wenn ein Unternehmen ein neues ERP, einen Online-Shop oder irgendeine andere Business-Software einführen will, ist das nicht eine rein technische Frage. Genauso wichtig wie die IT-Aspekte sind die Geschäftsprozesse, die eine solche Migration tangiert. Wenn Kunden online bestellen, verändert das den Bestellvorgang. Vielleicht lassen sich einzelne Schritte automatisieren, beispielsweise die Rechnungstellung. Oder aber, der ganze Bestellvorgang muss hinterfragt werden, weil die Kunden eine schnellere Lieferung erwarten als bisher.

Im Netz des Wissens Doch wie anpacken? Woher das Know-how für einen solchen Transformationsprozess holen? Und welche Fragen muss sich ein Geschäftsführer dabei stellen? Damit sind wir wieder bei den Büchern respektive deren modernen digitalen Artgenossen. Denn das Internet ist eine riesige Wissensquelle in Form von E-Learning-Angeboten, Fachmagazinen und handlichen Zusammenfassungen von Fachbüchern. Eine kleine Warnung vorneweg: 20

Gute Englischkenntnisse sind hilfreich, um diese Quellen anzuzapfen. Viele Online-Kurse stammen von US-Universitäten und sind entsprechend auf Englisch gehalten. Der grosse Vorteil: Zahlreiche Online-Lernplattformen bieten Kurse zum Selbststudium an. Die Themen reichen vom multimedial aufbereiteten Mathematik-Lehrgang einer Universität über Office-Kurse bis hin zu Selbstmanagement-Methoden und eben Digitalisierungs-Themen. Die meisten Angebote lassen sich im eigenen Rhythmus und Tempo absolvieren und zu einer selbstgewählten Zeit. Das ist im hektischen Berufsalltag wichtig. Trotzdem sollten Sie sich möglichst fixe Zeiten reservieren. Denn die Erfahrung zeigt, dass die Motivation abnimmt, je länger Sie einen Kurs «verschleppen».

Das passende Angebot finden Die zahlreichen E-Learning-Plattformen bieten diverse Lehrgänge zu Themen rund um die digitale Transformation an bis hin

zu Online-Marketing und ERP-Schulungen. Die Kurse reichen von Grundlagen wie «New Technologies for Business Leaders» bis hin zu praxisbezogenen Lehrgängen wie «Digital Transformation» inklusive Framework für die Umsetzung in der eigenen Firma (www.coursera.org). Während diese beiden Angebote von Coursera englisch gehalten sind, bietet Udemy zahlreiche Kurse auf Deutsch an. Unternehmen, die ihre Online-Aktivitäten beispielsweise mit einem neuen Shop verstärken, finden hier zahlreiche Marketing-Kurse. So etwa zu Social-Media-Trends 2018 oder der «Digital Marketing Masterclass» (www.udemy.com). Das breite Angebot kommt auch hiesigen KMU zunutze, etwa für die Weiterbildung der Mitarbeitenden. Denn Lücken insbesondere im IT-Fachwissen lassen sich so mit wenig Aufwand stopfen. Oder der Excel-Crack im Team erweitert seine bestehenden Fähigkeiten und kann anschliessend die Tabellenkalkulation auch als Analysetool nutzen.


E-Commerce

Die Geschäftsmodelle der E-Learning-Anbieter variieren: Bei manchen sind die Kurse kostenlos, aber das Zertifikat will bezahlt sein. Andere verlangen einen Beitrag pro Lehrgang, und Lynda.com verfolgt ein Abo-Modell. Alle Plattformen können aufgrund des riesigen Angebots aber Lust auf mehr machen. Weshalb nicht in der Freizeit auf edx.org (www.edx.org) Mandarin lernen?

Gesucht: Selbstdisziplin Der grösste Nachteil des Selbststudiums mit E-Learning liegt im Kampf mit der Selbstdisziplin. So tief die Einstiegshürde ausfällt, so einfach ist es auch, einen Kurs wieder zu verlassen, wenn die Motivation schwindet. Ein Teilnehmer muss sich deshalb selbst Anreize schaffen und Ziele setzen, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Darin unterscheidet sich E-Learning entscheidend von klassischen Lehrgängen an einem Weiterbildungsinstitut oder einer (Fach-)Hochschule. Präsenzunterricht im Klassenzimmer ist zwar zeitlich fixiert und oft mit Reiseaufwand verbunden. Doch die soziale Kontrolle der Lernenden untereinander und vor allem der gegenseitige Austausch erhöhen die Motivation zum Lernen. Online ist ein Austausch, wenn überhaupt, dann nur in Diskussionsforen möglich. Wahrscheinlich werden Sie beim E-Learning Ihre eigenen Fragen mittels Suchmaschine beantworten müssen, wenn sich die Lösung nicht aus dem Kurs heraus ergibt.

Ein reales Zusammentreffen bietet die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Dieser Aspekt einer Weiterbildung ist oft genauso wichtig wie der eigentliche Kursinhalt: Wir lernen im Austausch viel von unseren Leidensgenossen. Das gilt auch für die Projektarbeit mit einem IT-Dienstleister.

Der Autor

Das berühmte Buch unter dem Kopfkissen bleibt wohl – nun ja, ein Traum. Doch mit diesen Tipps vereinfachen Sie das Lernen und eignen sich Wissen quasi nebenbei an.

Bei Swisscom (Schweiz) AG leitet Julian Deb den ISVSquad im PartnerSales-Management. Er ist verantwortlich für die Akquise und Betreuung der ISVs (Independent Software Vendors) und den Ausbau der bestehenden Partner. Julian Deb hat einen Bachelor in Informatik und ein MBA in General Management.

▪▪ Nutzen Sie «tote» Zeit: Wenn Sie zur Arbeit pendeln, leistet Blinkist gute Dienste: Dieser kostenpflichtige Dienst bietet rund 15-minütige Zusammenfassungen von Fachbüchern auch zur digitalen Transformation. Im Zug können Sie beispielsweise «Der Bauplan für den digitalen Wandel» von Alan Trefler auf dem Smartphone lesen. Und da die Zusammenfassungen oft auch als Hörbuch vorliegen, eignet sich Blinkist (www.blinkist.com) genauso gut im Auto.

▪▪ Lesen Sie Fachmagazine: Ebenfalls gut für die Zeit im ÖV eignen sich Artikel aus Fachmagazinen. Wenn Sie nicht selbst nach geeigneten Artikeln suchen müssen, nutzen Sie Empfehlungsdienste wie refind.com (refind.com).

Lernen im Schlaf?

▪▪ Zapfen Sie bestehendes Wissen an: Gerade jüngere Mitarbeitende sind routiniert im Umgang mit digitalen Technologien. Wenn Sie beim Aufbau eines Online-Shops die «Customer Journey» planen, also das Einkaufserlebnis, können Sie auf die Erfahrungen der digital affinen Mitarbeitenden bauen.

▪▪ Halten Sie einen Notizblock bereit: Notieren Sie darauf Ihre persönlichen Fragen, Vertiefungen, Erkenntnisse und wichtigen Stichworte während eines Online-Kurses. Ob das Notizbuch auf Papier oder digital ist, ist alleine eine Frage Ihrer Vorlieben. <<

E-Learning-Plattformen im Überblick Eine Auswahl an grösseren Online-Lernplattformen. Das Kursangebot stammt überwiegend aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich. Alison Rund 750 Kurse, überwiegend auf Englisch; kostenlos, für Zertifikate und Diplome fallen Kosten an. www.alison.com

Lynda.com Rund 5500 Kurse aus verschiedenen Quellen, teilweise auf Deutsch; Abo-Modelle ab rund 20 Franken pro Monat. www.lynda.com

Coursera Rund 1600 Kurse, überwiegend von US-amerikanischen Universitäten und auf Englisch; meist kostenlos, für Zertifikate fallen Kosten an. www.coursera.org

Microsoft Virtual Academy IT-Kurse rund um Microsoft-Produkte und -Software für verschiedene Zielgruppen, teilweise auf Deutsch; kostenlos. mva.microsoft.com

EdX.org Rund 1300 Kurse, überwiegend von US-amerikanischen und australischen Universitäten und auf Englisch; kostenlos, für Zertifikate und zertifizierte Lehrgänge fallen Kosten an. www.edx.org

Udemy Rund 42'000 Kurse zu IT- und Design-Themen aus verschiedenen Quellen, teilweise auf Deutsch; Preise zwischen rund 15 und 200 Franken pro Kurs. www.udemy.com

Khan Academy Keine Angaben über Anzahl Kurse, überwiegend von USamerikanischen Universitäten und Institutionen, teilweise auf Deutsch übersetzt; kostenlos (Nonprofit-Organisation). www.khanacademy.org

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Publireportage

Die ERP Engine – Zielgruppenoptimierte Applikationen (ZOA) und Engine Es ist die immense Funktionsbreite der ERPs welche diese Softwarekategorie einzigartig macht. Kaum ein Unternehmensbereich interagiert nicht mit der Rückgrats-Applikation. So erstaunt es nicht, dass diese Applikationen regelrechte Giganten sind und über eine Vielzahl von Modulen verfügen, jeweils mit modulbezogener Stammdatenpflege, mit Prozessmodulen, Leitständen und Reporting-Tools, etc.

Alles aus einem Guss und vollständig integriert ist der Idealtypus, welcher sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Keine Medienbrüche, keine Redundanzen und vor allem: keine Schnittstellen. tosca entspricht vollständig dieser Anforderung, sieht sich jetzt aber im Zuge der Digitalisierung und damit einhergehend, mit dem starken Ruf nach Mobilität, in der Pflicht, altbewährte Konzepte zu erneuern und hat dies in verschiedenen Bereichen auch bereits getan. Exemplarisch für den Wandel der Anforderungen, kann das Auftragserfassungsmodul herbeigezogen werden. Während durch dieses Modul noch vor zehn Jahren über 90 % aller Aufträge erfasst wurden, finden wir heute nicht wenige Unternehmen, welche dieses Modul lediglich dazu nutzen, bestehende Aufträge zu bearbeiten. Was ist passiert? Die Digitalisierung hat Wirkung gezeigt. Aus einem Kanal, sind mindestens fünf Kanäle geworden. Aufträge fliessen über EDI, über die Kasse, den Webshop, die AussendienstmitarbeiterApp und zu einem geringen Teil noch manuell ins System ein. Was aber kanalunabhängig bleibt, ist die hohe funktionale Anforderung, welche beim Erfassen eines Auftrages gefordert wird. Jeder Kanal will die kundenspezifischen Konditionen berücksichtigt haben, will von Promotionen profitieren, Gutscheine berücksichtigt wissen, einheitliche Portoberechnung

anbieten und natürlich verlässlich darüber informieren, wann die Ware geliefert werden kann. Die Bedienung der einzelnen Kanäle ist an unterschiedliche Anforderungen gebunden, welche einerseits durch den Anwendungsfall und andererseits durch die Anwendergruppe gegeben ist. Wie begegnet man heute diesem Thema? Ganz einfach, man erstellt Applikationen, welche für die Funktionsund Anwendergruppen optimierte sind. Die Anforderung an den Verkauf über die Kasse unterscheidet sich stark von einem Checkout-Prozess im Webshop. Aber letztlich wird in beiden Fällen einfach ein Auftrag im ERP angelegt. Gleicher Anwendungsfall, aber ganz unterschiedliche Anwender. Das reicht aus, um zwei Applikationen zu erstellen. Selbstverständlich ist der Verkaufsprozess nur ein Beispiel von Vielen. CRM, die Logistik, die Produktion und das Controlling sind weitere Bereiche, in welchen sich diese Konstellationen wiederfinden lassen. Die Lösung dieser Anforderung ist naheliegend. Im Zentrum steht eine Kernapplikation, die ERP-Engine, welche als hochverfügbarer Daten- und Prozessprovider agiert. Zielgruppenoptimierte Applikationen docken sich an die ERP-Engine an und kommunizieren mit ihr. Das ist für sich keine Revolution. Microservices oder SOAP-Architekturen gehören schon

tosca.connect als Basis-Infrastruktur

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Publireportage

Anwendungsfälle und ihre Anwender: Zielgruppen

lange zum Inventar. Neu daran ist das Versprechen, keinerlei Businesslogik ausserhalb der Kernapplikation umzusetzen und kaum eigene Daten vorzuhalten. Die zielgruppenoptimierte Applikation soll transient sein. Das bedeutet, dass sie selber leichtgewichtig ist, lediglich ein Fenster ins ERP darstellt und nur in der Verbindung mit dem ERP zum wahren Leben erwacht. Selbstverständlich ist das Puffern von Daten zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit im Offline-Status zulässig.

bei gleichzeitigem Erhalt der vollständigen Integrität der Businesslogik. Es ist nicht mehr alles aus einem Guss, aber es entspringt alles aus einer Quelle und präsentiert sich genauso facettenreich, wie es in der Realität um die Anwendungsfälle und Anwendergruppen steht. Ein weiterer Vorteil dieses neuen Paradigmas ist der Weg dorthin. Die Kapselung der Businesslogik und das Erstellen von ZOA’s ist ein kontinuierlicher Weg und muss nicht in einem riesigen Kraftakt gemeistert werden.

Diesem Ansatz folgend bedeutet das, dass tosca seine Daten und seine Prozesse in zunehmendem Masse kapselt und über REST-Services den ZOA’s zur Verfügung stellt. Für den Anwender wird das Arbeiten mit dem ERP angenehmer. Er bewegt sich aufgrund seiner Funktion entweder immer in der Kernapplikation oder eben vornehmlich in einer App, welche auf seine Bedürfnisse und Anforderungen hin optimiert worden ist. Er hat sich nicht mehr zu Gunsten einer einheitlichen Applikation anzupassen, vorbei sind die Zeiten des eingeschränkten Bedienerkomforts einer Monsterapplikation. Selbstverständlich werden ZOA’s so konzipiert, dass der Anwender in seiner App alles vorfindet, was er im täglichen Einsatz benötigt. Ein Springen von Applikation zu Applikation ist nach wie vor ein Medienbruch, den es zu vermeiden gilt. Befreit vom Zwang, jede Funktionalität mit derselben Technologie dem Anwender anbieten zu müssen, eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Plötzlich sind «best-of-breed» und «integrierter Ansatz» keine Konterparts mehr, sondern gehen eine Symbiose ein. «best of breed» für die Präsentationsschicht

An die Kernapplikation angedockte ZOA’s

dynasoft AG Niklaus-Konrad-Strasse 16 CH-4501 Solothurn Tel: +41 32 624 17 77 Fax: +41 32 624 17 79 E-Mail: info@dynasoft.ch

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Future Technologies topsoft Fachmagazin 18-4

Interview mit Martin Wezowski, SAP

Die besten Dinge sind die, welche uns intelligenter machen >> Interview: Christian Bühlmann, Editor in Chief

Herr Wezowski, als Futurist beschäftigen Sie sich mit der Welt von morgen. Wie reagiert man bei Ihrem Arbeitgeber SAP auf visionäre Vorstellungen? Zählt in einem solchen Technologieunternehmen nicht eher das faktenbasierte Hier und Jetzt? Technologie hat die Entwicklung der Menschheit nicht nur ermöglicht, sondern weitgehend geprägt. Der Umgang mit Feuer, die Entstehung der Sprache, der Gebrauch von Rädern bis hin zur Nutzung von Dampf, Strom und vielem mehr hatten direkten Einfluss auf unsere sozialen, kognitiven und physischen Fähigkeiten. Zukunft als solches war und ist immer zu einem grossen Teil abhängig von der zur Verfügung stehenden Technologie. Diese hilft uns bei der Weiterentwicklung, macht uns neugierig, lässt uns Fragen über das Warum und vor allem über das «Warum nicht» stellen? In unseren Diskussionen über die Zukunft ist das Thema Technologie immer präsent. Dabei gehen wir nicht nur von den heute verfügbaren Technologien aus. Wir spielen auch mit Möglichkeiten, welche zwar denkbar, aber im Moment noch nicht verfügbar sind. Ich bin überzeugt, dass die Bedeutung von Software – in welcher Form auch immer – in den kommenden Jahren massiv zunehmen wird. Softwaretechnologie ist ein mächtiges, evolutionäres Werkzeug, welches uns und den kommenden Generationen ermöglicht, die Zukunft zu gestalten. Meine Aufgabe als Futurist bei 24

SAP ist nicht nur, Überlegungen zur Welt von morgen anzustellen, sondern auch die Möglichkeiten einer Symbiose zwischen Menschen und Technologie aufzuzeigen. Unsere Mission ist es, mit Software die Zukunft gestaltbar zu machen.

Entscheidend ist doch sicher die Frage, wie die Zukunft überhaupt aussehen soll. Wie schlagen Sie die Brücke zwischen heute und morgen? Wo finden Sie die Inspirationen für neue Denkansätze? Wir sind alle gefordert, uns Gedanken über die Zukunft zu machen. Wie diese für uns persönlich oder für unser Unternehmen aussehen soll, müssen wir selbst festlegen. Das hat mit Zukunftsforschung nur am Rande zu tun und gehört eher in die Kategorie «strategische Hausaufgaben». Geht es jedoch um substanzielle Veränderungen technologischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Aspekte von komplexen Systemen, müssen wir uns vor allem im Klaren sein, dass diese in einem noch nie dagewesenen Tempo und in völlig neuen Dimensionen stattfinden. Konventionelles Denken allein hilft dabei nur bedingt. Es braucht mehr «Rock’n’Roll» – eine wilde, verrückte, experimentelle, revolutionäre Herangehensweise. Die Punk- und RockSzene hat den Status Quo schon immer hinterfragt und zum Denken


Future Technologies

Martin Wezowski ist seit 2016 Chief Designer und Futurist bei SAP. Er wurde von der deutschen Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt als «Software-Visionär» bezeichnet und in die Liste der 100 klügsten Köpfe Deutschlands aufgenommen.

über Grenzen hinaus angeregt. Nimm Herausforderungen an, stelle Fragen, mach Fehler, lerne schnell, geh weiter! Die besten Dinge sind die, welcher uns intelligenter machen. Rock’n’Roll ist Innovation und Start-up zugleich.

Ich habe gehört, dass Sie Science-Fiction mögen, was ja nicht erstaunt. Nehmen wir an, Sie drehen irgendwann einen eigenen Film, welcher in ferner Zukunft spielt. Wie sähe das Drehbuch aus? Würden darin noch Menschen vorkommen? Wir schreiben doch gerade alle zusammen dieses Drehbuch (lacht). In meiner Version des Films würde die Co-Existenz zwischen Menschen und Maschinen im Mittelpunkt stehen. Jede Seite hat Stärken, welche die andere unterstützt. Wahrscheinlich ging es um folgende Fragen: Erstens, wie bringen wir Maschinen dazu, wie Menschen zu fühlen, zu denken und zu handeln? Und zweitens, wie können wir Menschen unsere Fähigkeiten mit maschineller Intelligenz verbessern? Die Spannung würde ich damit erzeugen, die Balance zwischen diesen Herausforderungen zu finden. Das Ziel – oder das Happy-End, wenn Sie wollen – ist die symbiotische Freundschaft zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz: Technologie und Menschheit harmonisch vereint statt Angstmacherei, wie man es in vielen Science-Fiction-Filmen sieht. Der Film würde auf alle Fälle gut ausgehen, denn ist es nicht unser aller Ziel, glücklich zu sein? Ich male mir die Zukunft positiv aus und will gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei SAP dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Unser Motto lautet: Help the world run better and improve people’s lives. Das ist unser Fokus, dafür setzen wir uns ein. Und übrigens, mein Film hätte vermutlich unzählige Fortsetzungen, weil man die Welt immer noch ein bisschen besser machen kann.

Zurück in die Gegenwart: Wie adressiert SAP das Thema Zukunft? Können Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit geben? Für uns als global tätiger Anbieter von Softwaretechnologie liegt der Fokus auf dem intelligenten Unternehmen der Zukunft. Im Vordergrund stehen dabei vier Dimensionen. Bei den «Self-Running Enterprise Systems» sollen repetitive Funktionen in hochwertige Arbeitsleistungen überführt werden. Hochwertig bedeutet zum Beispiel komplexe Entscheidungen, neue Geschäftsmodelle, Innovationen und so weiter. Viele monotone Aufgaben können digitalisiert und automatisiert werden. Die Intelligenz und Kreativität der Mitarbeitenden können sich neu entfalten. Zweitens gehen wir das Thema

«Self-Organizing Ecosystems» an. Der Gedanke dabei ist die Vernetzung von Marktteilnehmern und deren sichere Zusammenarbeit. Blockchain-Technologie kann dabei eine zentrale Rolle spielen. Als dritten Punkt haben wir «The Augmented Human» auf der Agenda. Wie können wir Maschinen, Tools und IT einsetzen, um unsere Fähigkeiten zu verbessern? Dank intelligenten Algorithmen lassen sich zum Beispiel Zusammenhänge erkennen, welche uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Beim vierten Thema dreht es sich um «New Business Models». Hier entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Geschäftsmodelle, diskutieren Ideen und setzen diese auch um. Utopia in Ehren, aber wir wollen lieber «Do-topia». Wir sind nicht nur Denker, sondern auch Macher. Das Feedback der Kunden hilft uns, auf der Spur in die Zukunft zu bleiben.

Die kreative Nutzung von Technologien als Schlüssel für die Gestaltung der Zukunft – ein schönes Bild, allerdings mit Fragezeichen. Werden damit nicht viele Menschen überfordert oder gar abgehängt? Moderne Technologie kann uns helfen, die grossen Probleme der heutigen Zeit zu lösen. Vielleicht liegt der Schlüssel dazu in der Verbindung von maschineller Intelligenz und menschlicher Kreativität. Die globalen wirtschaftlichen, politischen, sozialen Systeme können die Veränderungen nicht ignorieren. Bereits heute haben 3,8 Milliarden Menschen Zugriff auf das Internet. Damit steht ihnen eine Welt offen, welche vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die erfolgreiche Nutzung solcher Schlüsseltechnologien in Kombination mit kreativem Denken ist weder auf geografische Regionen noch auf gesellschaftliche Schichten begrenzt. In wenigen Jahren werden nochmals 3 Milliarden in der Lage sein, über das Web zu kommunizieren oder Geschäfte zu machen. Die Freiheitsbewegung der Zukunft basiert auf der Verfügbarkeit von moderner Technologie. Was den Aspekt der Kreativität betrifft, bin ich der festen Überzeugung, dass jeder Mensch kreativ geboren ist. Starre Schul-, Arbeits- und Organisationsformen unterdrücken diese zutiefst menschliche Eigenschaft, können diese aber niemals auslöschen. Wir müssen lernen, neu zu lernen – und zwar ein Leben lang. Und wir müssen uns auch trauen, altes und unnützes Wissen über Bord zu werfen. Die künftigen Generationen werden Antworten verlangen, zu denen wir im Moment noch nicht einmal die Fragen kennen. Der Weg in eine glückliche Zukunft mag mühsam sein, doch wir nähern uns mit jedem Schritt dem Ziel, eine bessere Welt zu schaffen. <<

«Konventionelles Denken hilft uns bei der Gestaltung der Zukunft nur bedingt. Es braucht mehr Rock’n’Roll – eine wilde, verrückte, experimentelle, revolutionäre Herangehensweise.» Martin Wezowski

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Usability topsoft Fachmagazin 18-4

Vom Sinn der frühen Prototypen Beim Optimieren der Bedienbarkeit einer Applikation leisten Prototypen schon länger gute Dienste. Oft werden sie aber eher zu spät eingesetzt. Wer die Vorteile von Prototypen wirklich auskosten will, fängt früh damit an, macht viele davon und nutzt sie auch, um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. >> Christopher Müller | Die Ergonomen Usability AG

An sich muss man heute nicht mehr grundsätzlich über Sinn und Zweck von Prototypen in der Software-Entwicklung diskutieren. Sie werden – zumal in grossen Projekten – verbreitet eingesetzt, wenn es etwa darum geht, Bedienkonzepte vor dem Release zu testen. Das spart Ärger mit Kunden, Imageverlust und teure Nachbesserungen. Soweit, so gut – worüber aber zu wenig nachgedacht wird, ist, wann der richtige Moment für ihren Einsatz wäre. Oft taucht der erste Prototyp erst im Rahmen der Entwicklungsphase auf. Das scheint auf den ersten Blick logisch, weil dann ja die Funktionen programmiert und die Nutzeroberfläche gestaltet wird. Sollten zu diesem Zeitpunkt aber gravierende Mängel am Bedienkonzept auftauchen, ist es eigentlich schon zu spät. Schliesslich wurden die Anforderungen für Funktionen und Nutzeroberfläche bereits in der Konzeptionsphase definiert und in die Spezifikationen geschrieben. Darauf basierend hat die Entwicklungsabteilung bereits viel Aufwand in den Code und das Screen Design gesteckt. Braucht es jetzt noch grundlegende Änderungen, war ein Teil der Arbeit für die Katz. Die Chancen, dass das passiert, sind erfahrungsgemäss recht hoch, weil die Anforderungen ja eigentlich im «luftleeren» Raum definiert wurden.

Mehrere Kleine statt ein Grosser Besser wäre also, das Bedienkonzept schon früher an Nutzern zu testen. Damit bleiben die Konzepte schlank, werden in kurzen Iterationen erlebbar gemacht und können laufend Härtetests unterzogen werden. So lassen sich Mängel in den Anforderungen noch beheben, bevor die Entwickler in die Tasten greifen. Ein solches Vorgehen bietet aber noch weitere Vorteile. Es verbessert beispielsweise die Kommunikation innerhalb des Projektteams, indem es anhand eines anschaulichen Beispiels zeigt, wo es Missverständnisse zwischen den Beteiligten gibt. Und solche entstehen bekanntlich recht oft, weil Entwickler, Nutzer und Auftraggeber verschiedene Sprachen sprechen. Hinzu kommt, dass diese Anspruchsgruppen auch völlig unterschiedliche Prioritäten setzen. Während die Nutzer vor allem eine Software wollen, die ihnen die Arbeit erleichtert, interessieren sich IT-Fachleute für technisch einfache oder elegante Lösungen. Die Auftraggeber hingegen wollen niedrige Kosten, bessere Abläufe und Zuverlässigkeit. Ein Prototyp zeigt, wo Interessen kollidieren, wo etwas vergessen, nicht genügend genau definiert wurde.

Der Autor Christopher Müller ist Inhaber und CEO von «Die Ergonomen Usability AG»

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Neuer Trend in der Produktentwicklung: Beim Lean UX hangeln sich agile Teams von Prototyp zu Prototyp, bis aus der ursprünglichen Idee das fertige Produkt entstanden ist. (Grafik adaptiert aus «Lean UX – Designing Great Products with Agile Teams» von Gothelf/Seiden)

Weiter stellen wir in der Praxis immer wieder fest, dass Prototypen die Denkmuster der Beteiligten positiv beeinflussen können. Wer damit arbeitet, ist erfahrungsgemäss offener für neue, innovative, elegante Lösungen, kreativer. Wer sind hingegen vor allem an den Anforderungskatalogen orientiert, tendiert dazu, beim Alten zu bleiben.

Zu Ende gedacht Noch einen Schritt weiter geht das sogenannte «Lean UX». Hier generieren funktionsübergreifende, kleine Teams in agilen Prozessen laufend Ideen und Varianten zu einem Produkt. Die werden im Rahmen von kurzen Design-Sprints in Prototypen gegossen, getestet und auch gleich wieder verworfen, falls sie sich nicht bewähren. So treibt das Team eine Idee in kleinen Schritten in Richtung eines tollen Produkts und hangelt sich dabei gleichsam von Prototyp zu Prototyp. Das hat den Vorteil, dass alle Beteiligten jederzeit und konkret vor Augen geführt erhalten, was der Stand der Entwicklung ist und wie das gemeinsame Produkt momentan tatsächlich aussieht. Damit das Prototyping seine Vorteile voll ausspielen kann, braucht es aber die Bereitschaft aller zu mehr und feineren Iterationen in frühen Projektstadien. Es muss in den Projektverlauf integriert werden. Es braucht den Konsens, dass die Bedienbarkeit des Produkts ebenso wichtig ist wie Kosten- und Termintreue. Wird auch noch einen Rahmen geschaffen, der das gegenseitige Verstehen und Lernen fördert, dann ist schon viel gewonnen. Wer überdies die Effizienz von agilen Teams steigern will, sorgt dafür, dass alle Mitglieder die grundlegenden UX-Methoden kennen. So können sie sich besser in die Kundschaft und die Nutzer hineinversetzen. Das nötig Wissen dazu lässt sich mittlerweile auch von Laien in kompakten und spannenden Kursen ohne übermässigen Zeitaufwand erwerben. <<


Carpathia im Gespräch mit Alexa Wackernagel über die Herausforderungen im B2B-E-Commerce und Ergebnisse des B2B-Monitors Mit CHF 298 Millionen E-Commerce-Umsatz im 2017 führt Elektro-Material das Ranking der umsatzstärksten B2B-Onlineshops in der Schweiz an. Du warst dort Leiterin Digital Business und Vizedirektorin: Gibt es ein Erfolgsrezept? Die Marktführerschaft von Elektro-Material ist sicher ein wichtiger Faktor. Elektro-Material ist nah an den Kunden und bezieht sie in die Entwicklung des E-Commerce-Angebots mit ein. Im Digital Business wird in agilen Teams mit einem hohen Mass an Selbstorganisation und -Verantwortung gearbeitet, wodurch Kundenwünsche schnell umgesetzt werden können. Zudem gibt es von den Niederlassungen viel Unterstützung, die als E-Commerce-Evangelisten die digitalen Kanäle bei den Kunden promoten. Was sind deiner Ansicht nach die grössten Herausforderungen im (Schweizer) B2B-Onlinehandel? Kundentreue und Exklusivität gehen immer mehr verloren: Viele Artikel werden inzwischen auch bei B2C-Shops angeboten. Amazon und Ebay Business rücken immer näher. Der klassische B2B-Handel muss Wege finden, seine Kunden zu halten. Digitalisierung ist dabei ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Unser B2B-Monitor zeigt: Rund zwei Drittel der B2B-Unternehmen verkaufen bereits an Privatkunden, ein Viertel schliesst dies kategorisch aus. Was gilt es als B2B-Unternehmen beim Verkauf an den Endkunden besonders zu beachten, resp. wie lässt es sich rechtfertigen, den Vertrieb an ein zahlungskräftiges Publikum kategorisch abzulehnen? Die Marktöffnung für Privatkunden ist ein vieldiskutiertes Thema im B2B Grosshandel,auch weil es bereits Hersteller gibt, die direkt in den Privatkundenmarkt drängen. Je nach Branche, Kundenstruktur und Sortiment kann es durchaus lukrativ sein, Privatkunden zu adressieren. Wichtig ist, dass Produkte nicht erklärungsbedürftig, Produktinformationen B2C-fähig und das Pricing marktgerecht sind. Allerdings ist der administrative und logistische Aufwand nicht zu unterschätzen, da an Endkunden keine grösseren Verpackungseinheiten verkauft werden, sondern Einzelartikel. Das hat Einfluss auf die Lagerhaltung, Verpackung, Lieferung und ERP. Hier besteht dann auch eine Rechtfertigung für Händler, eben nicht in den B2C-Markt einzutreten. Gemäss unserem B2B-Monitor ist es für viele B2B-Händler eine grosse Herausforderungen, eine hohe Datenqualität zu erreichen. Seht ihr das auch so und wie geht ihr damit um? Leider ist das Thema Datenqualität noch immer eine sehr grosse Herausforderung. Es gibt zwar Standards, wie Klassifizierungssysteme, und viele Hersteller und Lieferanten können mittlerweile elektronische Kataloge liefern, die automatisiert in die PIM- oder ERP-Systeme der Händler importiert werden, aber damit ist lediglich ein Grunddatensatz vorhanden. Die Datenfeeds sind nicht unbedingt vollständig und fehlerfrei. Daher braucht es dazwischen noch eine Qualitätskontrolle. Ausserdem ist es aus meiner Sicht unerlässlich, die Produktinformationen anzureichern, z.B. mit Beschreibungen, Dokumenten, Medien, um sich im B2B-Commerce differenzieren zu können oder eben, siehe die vorherige Frage, an Endkunden zu verkaufen.

Alexa Wackernagel Ihr Herz schlägt seit mehr als 20 Jahren digital. Sie war viele Jahre selbstständig als Beraterin für Produktkommunikation im Omnichannel tätig und wechselte 2014 auf die Kundenseite zum führenden Schweizer für Elektro- und Installationsprodukte, Elektro-Material AG. Als Leiterin Digital Business und Vizedirektorin hatte sie die strategische Führung für die Bereiche E-Commerce und Data Management inne und trieb die Entwicklung des Digital Business voran. Nun wechselt sie wieder in die Selbstständigkeit zurück und unterstützt Unternehmen im Transformationsprozess und bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Als @consulessa twittert sie gerne über diverse Digital-Themen, wie #KI oder #IoT, vor allem aber auch über #digital #leadership oder #diversity. Alexa Wackernagel ist Mitglied der neuen B2B-Jury für die Digital Commerce Awards 2019.

Carpathia B2B-Monitor Veränderungen in der Organisationsstruktur und -kultur, Differenzierung und Wettbewerb, komplexe Preis- und Rabattstrukturen sowie Datenqualität sind Themen, die B2B-Unternehmen in Zeiten der digitalen Transformation beschäftigen. In unsrem B2B-Monitor haben wir Schweizer B2B-Händler, -Hersteller und -Marktplätze dazu befragt. Laden Sie den B2B-Monitor mit • Umfrage-Ergebnissen • Experten-Einschätzungen und -Interviews • Handlungsempfehlungen kostenlos herunter: blog.carpathia.ch/b2b-monitor


digitec.ch (*)

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exlibris.ch*

ikea.com/ch/de/ (Geschäftsjahr 2017/18)

mediamarkt.ch *

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Fashion & Accessoires

Electronics & Media

Sortiment

Body & Taste

Body & Taste

Electronics & Media

Body & Taste

Body & Taste

Electronics & Media

Home & Living

Electronics & Media

Electronics & Media

Lifestyle & Hobby

74,0

Electronics & Media

75,0 Universal

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120,0 Universal

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144,0 Universal

181,0

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280,0 Universal

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685,0

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E-Commerce-Umsatz 2017

Onlineshop

Rang

Top 30 B2C

Die umsatzstärksten Onlineshops und digitalen Vertriebs-Plattformen

iba.ch

spaetershop.spaeter.ch * Spaeter Gruppe kaiserkraft.ch *

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sbb.ch *

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ricardo.ch *

booking.com *

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swiss.com *

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Rang Onlineshop

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Ricardo.ch AG

SBB AG

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Booking.com 970,0

Swiss International Air Lines

Unternehmen E-Commerce-Umsatz 2017

Top 10 Reisen, Tickets & horizontale Plattformen

KAISER+KRAFT AG

Iba AG

70,0

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Hilti AG

hilti.ch *

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ARP Schweiz AG

OPO Oeschger AG

Tobler Haustechnik AG

Debrunner Koenig Management AG

Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG

Otto Fischer AG

Lyreco Switzerland AG

Winterhalter Fenner AG

220,0

11 distrelec.ch * Distrelec-Bereich der Dätwyler Schweiz AG

arp.com

opo.ch

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toblereshop.ch

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brw.ch *

6 dkm.ch

ottofischer.ch *

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lyreco.ch

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shop.w-f.ch

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alltron.ch *

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Alltron AG

Elektro-Material AG

elektro-material.ch

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Unternehmen E-Commerce-Umsatz 2017

Top 15 B2B Rang Onlineshop

Digital Commerce Schweiz 2018


Schweizer Umsätze in Millionen CHF exkl. MwSt. für das Geschäftsjahr 2017

tchibo.ch *

jelmoli-shop.ch *

conrad.ch *

interdiscount.ch *

orellfuessli.ch * (inkl. Thalia)

fust.ch *

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©2018 Carpathia AG

B2C

Food

Quelle: GfK, VSV 2018: Quelle XY Online- und Versandhandelsmarkt Schweiz 2017 1. März 2018

Rechnung

Umsatz und Conversion Rate sofort maximieren +41 58 806 06 31

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Fashion, Schuhe

Medien

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Debitkarte

2

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Vorauskasse / Nachnahme

4%

Die erste Wahl für Kauf auf Rechnung

Zahlungsmittel

Nutzung

heine.ch *

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bonprix.ch *

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Kreditkarte

siroop.ch (inkl. Marktplatzanteil)

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amazon.com * (inkl. Marktplatzanteil)

reifendirekt.ch *

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Fashion & Accessoires

Fashion & Accessoires

Electronics & Media

Electronics & Media

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Electronics & Media

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www.klarna.com

Quelle: GfK, VSV, Carpathia AG 2018

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ebay.ch * airbnb.ch * expedia.com * hrs.com * hotelplan.ch *

6 7 8 9 10 MTCH AG

HRS Hotel Reservation Service GmbH

Expedia Inc.

Airbnb Inc.

Ebay Inc.

Ticketcorner AG

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2013

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Quelle: GfK, Carpathia AG 2018

Top-5 Shopping-Center

Top-5 Onlineshops

Top-10 Shopping-Center

Top-10 Onlineshops

www.carpathia.ch – blog.carpathia.ch

www.ms-direct.ch

Ihr Digital Commerce Dienstleister

2016

Umsätze grösste Schweizer Shopping-Center vs. grösste Onlineshops (Umsätze in Mio CHF)

Alle Angaben sind Unternehmensinformationen, öffentliche Angaben oder Schätzungen (mit einem * gekennzeichnet) und stellen die reinen Onlineumsätze in CHF des Geschäftsjahres 2017 dar, bereinigt um Retouren. Bei den Top 30 B2C sind Marktplätze mit Eigenumsatz enthalten (z. B. Amazon, Galaxus, Siroop). Der gelistete Umsatz entspricht dem Netto-Wert der vermittelten Waren (GMV) und nicht dem Ertrag durch Provisionen.

Die Umsätze im Ranking «Reisen, Tickets & horizontale Plattformen» entsprechen dem Netto-Wert der vermittelten Services und Waren (GMV). Die geschätzten Umsätze für die Reiseplattformen wurden durch Prof. Roland Schegg von der Hochschule für Wirtschaft und Tourismus HES-SO Wallis verifiziert.

ticketcorner.ch

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Die zwei führenden Events zu Digital Commerce in der Schweiz an einem Tag Mittwoch, 22. Mai 2019, X-Tra Zürich

Connect – Digital Commerce Conference 2019 • für Händler, Hersteller und Brands • für Pure Player, Omni-ChannelHändler und Marktplätze • für C2C, B2C und B2B • mit hochkarätigen nationalen und internationalen Speakern • für Austausch und Networking

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Digital Commerce Award 2019 Die begehrten Awards für die besten Onlineshops 2019 Erstmalig mit erfahrener B2BExperten-Jury und neu mit zwei B2B-Kategorien: • B2B Design und User Experience • B2B Services und Prozess-Integration

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topsoft Fachmagazin 18-4

Markt

360 Grad ICT-Impulse: Erkenntnisse der MSM Research Konferenz 2018 Einmal 360 Grad rund um die wichtigen und beeinflussenden ICT-Topthemen drehen, lautete das Motto an der Konferenz 360 Grad ICT-Impulse vom 2. Oktober 2018 in Zürich. Es wurde diskutiert, welche Themen die ICT- und Business-Verantwortlichen besonders auf dem Radarschirm haben sollten und welche Technologien das Business und die ICT im Unternehmen verändern werden. >> Corinne Jost | Head of Marketing, MSM Research AG

Zum Auftakt unserer Konferenz präsentierte CEO Philipp A. Ziegler die Schlüsselfaktoren und Entwicklungen des ICT-Marktes bis 2020. Das aktuelle Wachstum und die Dynamik des Marktes werden u.a. durch Projekte und Investitionen im Bereich der digitalen Transformation angetrieben. Im Windschatten von Digitalisierungsprojekten bzw. -prozessen hin zur digitalen Unternehmung folgen höhere Ausgaben in den Bereichen Beratung, Integration, Analytics, Cloudplattformen, Apps, Connectivity, Server und Storage. Das Wachstum wird zudem durch weitere Keydriver bestimmt: So generiert der Big Shift, d.h. die zunehmende Verlagerung der ICT-Operations hin zu externen Dienstleistern, überdurchschnittlichen Zuwachs der Spendings. Die Form des reinen ICT-Eigenbetriebes ist angezählt; die Kompassnadel zeigt in Richtung externer Services, d.h. Richtung Cloud. Die Cloud gilt als eigentlicher Motor der digitalen Transformation. Diese Entwicklung hat grossen Einfluss auf die Planung und den Betrieb entsprechender Infrastrukturen.

Eine hybride ICT ist die Zukunft Dass die Zukunft der ICT hybrid sein wird (ein Mix aus Eigenbetrieb und Bezug von Services über die Public oder Private Cloud), und immer mehr Unternehmen die Cloud in ihr Businessmodell einbinden, darauf wies auch Swisscom in ihrem Fachreferat hin. Eine effiziente Digitalisierung von Prozessen setzt eine sichere, schnelle Cloud-Infrastruktur voraus. Der notwendigen Sicherheits-Frage widmete sich der Konferenzpartner Barracuda Networks: Wie kann eine Cloud betrieben werden, welche den hohen Anforderungen an die Sicherheit genügt, die Konnektivität jederzeit gewährleistet und das Management vereinfacht? Die Antwort hierzu findet sich in den «Next Generation Firewalls», welche zwischen Cloud und Netzwerkumgebung eine sichere Verbindung zur Verfügung stellen.

Welche Auswirkungen hat die aktuelle Wirschaftslage auf die ICT-Ausgaben? Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen werden die ICT-Ausgaben erhöhen. (Quelle: MSM Research AG)

Das Netzwerk als Lebensnerv im Unternehmen Spricht man über die digitale Transformation, ist das Netzwerk ein zentrales Thema. Mehr noch, es ist zum Lebensnerv, zur Grundvoraussetzung geworden, um im Zuge der Digitalisierung über neue Prozesse und Businessmodelle nachzudenken und sie umzusetzen – ohne Netzwerk keine Cloud und keine Connectivity. Das zeigte auch die Präsentation von Extreme Networks, wo auf die laufend und stark wachsende Vernetzung von Dingen (Internet of Things) hingewiesen wurde. Problematisch dabei sind die alten Netzwerkdesigns vieler Unternehmen, welche für die künftigen Anforderungen eines digitalisierten Business nicht fit sind. Eine reale Herausforderung für die ICT-Infrastruktur und die Sicherheit stellt die steigende Zahl mobiler Arbeitsplätze dar. Enterprise Mobility ist businesskritisch, wie im Referat von Nomasis verdeutlicht wurde und deshalb sind Privacy und Sicherheit hier auch die Knackpunkte.

Blockchain, Künstliche Intelligenz & Co. – Hypes oder Game Changer? Im Referat von Inacta wurden die Teilnehmer durch das Schweizer Crypto Valley geführt. Mit 650 Unternehmen, welche das heute weltweit führende Ecosystem bilden, wurde deutlich, dass Blockchain den Hype-Status abgelegt hat. Beim Begriff «Künstliche Intelligenz» (KI)

denkt man unweigerlich an Roboter oder eine Superintelligenz, welche die kognitiven Fähigkeiten des Menschen übertrifft und uns somit überlegen ist. Dass wir hier (noch?) weit entfernt sind, zeigte die Präsentation von adesso. KI wird heute vor allem zur Automatisierung von (unbeliebten) Prozessen eingesetzt. Sowohl das Thema Blockchain als auch Künstliche Intelligenz haben laut unseren aktuellen Marktanalysen noch nicht den Weg in Schweizer Unternehmen gefunden. Im Vordergrund stehen derzeit andere Themen wie Digitalisierung und Prozessoptimierung. Es fehlt an Use Cases und Best Practices, um nach Ansicht der befragten Unternehmen einen Nutzen der neuen Technologien zu erkennen. Die Studie zeigt aber, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird. Blockchain und KI steigen weiter nach oben auf der Agenda. An den Thementischen konnten die Teilnehmer jeweils in den Pausen – passend zu den Referatsthemen – mit den Referenten und Konferenzpartnern weiterführend ihre Fragen diskutieren. <<

Die nächste Konferenz «360 Grad ICTImpulse» findet im Spätherbst 2019 statt. MSM Research AG, 8201 Schaffhausen Tel. +41 52 624 21 21, www.msmag.ch www.360-Grad-ICT.ch

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Future Technologies topsoft Fachmagazin 18-4

Künstliche Intelligenz: Aus Science-Fiction wird digitale Realität Was vor wenigen Jahren noch als geheimnisumwitterte Ingredienz für erfolgreiche ScienceFiction Blockbusters galt, ist heute Realität: «Artificial Intelligence» (AI) – auf Deutsch «künstliche Intelligenz» (KI) – hat den Labor-Kittel längst abgelegt. Die Vision von einst eröffnet heute Unternehmen aller Branchen und Grössen ganz neue Potenziale und wird zum Fels in der Brandung anschwellender Datenfluten. >> Tanja Regli | passion4IT Gmbh

Autonome Autos, sprachgesteuerte Assistenten, Drohnen und Chatbots – die digitale Zukunftsmusik von gestern hält heute in schwindelerregendem Tempo Einzug in unserem Alltag. Sie alle basieren auf einem zentralen Konzept: künstliche Intelligenz. Wegbereiter für diese rasante Entwicklung sind nicht zuletzt die enormen Fortschritte in anderen Trend-Technologien: Internet, Cloud und Big Data. Damit verbundene hochleistungsfähige Hard- und Softwarekomponenten mit fast unbegrenzter Rechenleistung bieten der künstlichen Intelligenz das Instrumentarium, um aus grossen Datenmengen komplexe Zusammenhänge zu lernen, ohne explizit dafür programmiert werden zu müssen. Die Bewältigung dieser Datenmengen ist dabei eine Grundvoraussetzung; nur so lässt sich die menschliche Intelligenz derart gut simulieren, dass beispielsweise die Interaktion mit Chatbots kaum mehr von derjenigen realer Menschen unterschieden werden kann.

Was ist künstliche Intelligenz? Im Wesentlichen simuliert künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz in einem Computer. Im Gegensatz zu klassischen Expertensystemen hängt KI dabei nicht allein von der Wissensbasis ab, die ihr von Menschenhand in sogenannten Wenn-Dann-Beziehungen beigebracht wurde. Sie benötigt also keine aufwändig programmierte Wissensbasis. Stattdessen sucht sich KI die Zusammenhänge selbst, versucht dahinterliegende Konzepte zu verstehen und lernt mit jeder Nutzung und dem entsprechenden Ergebnis dazu. Durch die Eigenschaft, nicht nur auf Wissen zu basieren, sondern aus Erfahrungen neues Wissen 28

zu lernen (auch «Deep Learning» genannt), überholen KI-Systeme in kurzer Zeit auch die raffiniertesten, klassischen Expertensysteme.

Nicht nur für globale Technologieriesen Die Anwendungsgebiete von künstlicher Intelligenz sind vielfältig – und dabei keineswegs nur globalen Technologieriesen vorbehalten. Selbstlernende Datenanalyse-Tools finden bei fast jedem Schweizer Unternehmen sinnvolle Einsatzgebiete. Moderne Standardapplikationen grosser Software-Hersteller wie Microsoft, Salesforce, Google oder IBM bieten heute integrierte KI-Basiskomponenten, die auch für Schweizer KMU zu erschwinglichen Preisen im Unternehmen etabliert werden können.

Die Autorin Tanja Regli ist Mitinhaberin der passion4IT GmbH, einem Beratungsunternehmen für Digitale Strategien und Projekte, das Schweizer KMU in der erfolgreichen Umsetzung ihrer digitalen Vorhaben begleitet. Tanja Regli verfügt über langjährige Erfahrung im Schweizer IT-Markt und hat sich in verschiedenen Projekten erfolgreich als Digitalexpertin etabliert.

Sei es, dass der Kundendienst gezielt unterstützt wird, in dem aufgrund früherer Erfahrungen konkrete Problemlösungen oder aber geeignete Experten innerhalb des Unternehmens vorgeschlagen werden. Sei es, dass KI im Verkaufsprozess automatisiert auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Angebote erstellt oder gleich selbst in Form eines Chatbots einfache Kundenanfragen automatisiert beantwortet. Oder sei es, dass KI im Bereich der «Predictive Maintenance» aufgrund von einer Vielzahl von Sensormessungen bereits frühzeitig eine drohende Störung an Maschinen oder Geräten voraussagen und vorbeugende Wartungseinsätze empfehlen kann. Die Möglichkeiten sind (fast) endlos. Eine weitere Stärke zeigt KI beim Umgang mit grossen Mengen an unstrukturierten Daten: So kann Wissensarbeitern viel Zeit beim Suchen von benötigten Informationen erspart werden. Daten, E-Mails, Tickets usw. werden automatisch richtig kategorisiert und zugeordnet. Wo relevant, reichern KI-Systeme bestehende Daten des Unternehmens zudem fortlaufend mit freiverfügbaren Daten aus dem World Wide Web an – und lernen so kontinuierlich dazu. Beeinflusst das Wetter das Kaufverhalten der Kunden? Wie verändern sich die Aktienmärkte, und welcher Einfluss ist daraus auf das Unternehmen abzuleiten? Überall, wo Informationen beurteilt werden müssen, können menschliche Experten durch KI-Unterstützung massiv effizienter werden. Aber nicht nur: Es lassen sich auch komplett neue Erkenntnisse und Konzepte erkennen, die dem menschlichen Betrachter bislang verborgen blieben.


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Lernen geht nicht ohne Fehler Es führt kein Weg daran vorbei: Künstliche Intelligenz wird über kurz oder lang zu einem der wichtigsten digitalen Begleiter in unserem geschäftlichen wie privaten Alltag werden. Dennoch dürfen auch die damit verbundenen Risiken nicht ausser Acht gelassen werden. Bereits zu viele Beispiele haben gezeigt, dass KI-Systeme – seien sie auch noch so ausgereift – gesunden Menschenverstand nicht ersetzen können. Eines der bekanntesten (und unrühmlichsten) Beispiele dürfte der Bot «Tay» gewesen sein, welcher von Microsoft im Jahr 2016 lanciert wurde, um das Kommunikationsverhalten von 18- bis 24-Jährigen zu erlernen. Keine 24 Stunden später war aus Tay ein rassistisches Scheusal geworden, dem kurzum wieder der Stecker gezogen werden musste. Natürlich war dies das Resultat gezielter menschlicher Manipulation und kann deshalb nicht als klassischer KI-Fehlschlag abgetan werden. Dennoch: Ein lernendes System kann seinen Selbstzweck nur dann erfüllen, wenn auch Fehler erlaubt sind. Die Einführung von KI-Systemen und deren gezielte Förderung und Etablierung kann und muss immer eng von Menschen begleitet werden.

Der Faktor Zeit Wer jetzt geneigt ist, doch lieber noch zu warten, bis KI «die Kinderkrankheiten abgelegt hat», bewegt sich strategisch auf dünnem Eis. Fakt ist: Künstliche Intelligenz wird je länger je intelligenter – eben jeden Tag, mit jeder Nutzung, jeder Erfahrung und auch mal mit einem Fehlschlag. Gezielt eingesetzte KI-Systeme generieren bereits in kürzester Zeit (und vor allem auch nachhaltig) messbare Mehrwerte: Prozesse werden effizienter, Reaktionszeiten sinken, die Kundenzufriedenheit steigt.

Wettbewerbsvorteile generiert vor allem, wer «seine» KI frühzeitig etabliert und ihr – wie auch sich selbst – so einen Lernvorsprung vor anderen Mitbewerbern verschafft. Dazu kommt, dass KI zukünftig das einzige Mittel sein wird, um die rasant anschwellende Datenflut zu beherrschen. Die Frage lautet darum nicht, ob sich Unternehmen mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen sollen, sondern wie lange sie sich es noch erlauben können, es nicht zu tun?

«Mensch sein» als zentrale Zukunftskompetenz Schlussendlich geht es dabei nicht nur darum, für das eigene Unternehmen sinnvolle Einsatzgebiete für KI zu finden. Für viele steht ausser Frage, dass künstliche Intelligenz auch erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und neue Herausforderungen mit sich bringen wird. Im gesellschaftlichen Diskurs über die langfristigen Konsequenzen dieser neuen Technologie sind deshalb auch die Unternehmen gefordert. Und was dabei für andere technologische Errungenschaften gilt, ist bei der KI nicht anders: Seit jeher war und ist technologischer Wandel von Ängsten begleitet. Die prognostizierten Szenarien ausgewiesener Experten auf dem Gebiet der KI reichen dabei von Horrorszenarien ausser Kontrolle geratener Computer bis hin zu einem goldenen Zeitalter, in welchem glückliche Privatiers alle Unannehmlichkeiten von klugen Robotern erledigen lassen.

wird sein, was Unternehmen, Menschen und Gesellschaft aus den neu errungenen Möglichkeiten machen, wie Chancen genutzt werden und wie Risiken vorgebeugt wird. Auf der Hand liegt, dass der Mensch bei der Entscheidung über den Einsatz der Technologie eine aktive Rolle spielen muss. Arbeitnehmende müssen deshalb zwingend und kontinuierlich dabei unterstützt werden, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Es werden neue Jobs entstehen, andere werden verschwinden – und die meisten werden sich verändern. Es wäre nun für die Menschheit das falsche Rezept, nur danach zu streben, wie eine Maschine zu werden, um sich im virtuellen Konkurrenzkampf Chancen zu wahren. Vielmehr sollten Gesellschaft, Politik und Unternehmen vermehrt auf die Vermittlung menschlicher Stärken setzen: Kritisches Denken, Beziehungen, Kreativität, Zielstrebigkeit, Emotionen und Sensibilität. Fähigkeiten also, die nicht oder nur sehr schwer durch Algorithmen programmierbar sind und uns Menschen deshalb heute und auch in Zukunft wirklich einzigartig machen. <<

Fakt ist: Wir können heute nicht absehen, wie stark KI unsere Gesellschaft verändern wird. Auch kann eine Technologie, wie sie nun schon einmal da ist und Einzug in unserem Leben hält, nicht einfach wieder zurück in den digitalen Keller gesperrt werden. Entscheidend

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Qualitätssicherung entlang einer vernetzten Wertschöpfung

Welche Potenziale liegen in der Blockchain-Technologie? Einkauf 4.0, EDI, B2B-Portale… Es existieren viele Möglichkeiten sich dem Thema Digitalisierung in vernetzten externen Wertschöpfungsketten zu nähern. Doch trotz vieler Vorteile haben diese Technologien noch entscheidende Nachteile: Die Datensilos existieren weiter. Eine Vernetzung zwischen verschiedenen Wertschöpfungspartnern findet nicht statt. Das könnte sich zukünftig mit der Blockchain-Technologie ändern. >> Anja Wilde | evan GmbH

Zusammenarbeit spielt in der Wertschöpfung der meisten Unternehmen eine wichtige Rolle und wird als Wettbewerbsfaktor auch zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Insbesondere durch globale Märkte und immer individuellere Produkte muss eine Zusammenarbeit effizient und vertrauensvoll auch mit heute noch unbekannten Partnern möglich sein. Eine klassische, manuelle Kooperation und Steuerung der Zusammenarbeit ist hier längst nicht mehr ausreichend. In den letzten Jahren haben sich deshalb zunehmend Plattformen als Intermediäre etabliert, die eine digitale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen ermöglichen und Dienste, wie das Matchmaking von Kapazität und Nachfrage über die Produktion und Logistik bis zur Zahlung anbieten. Dabei können auch benötigte Dokumente und Zertifikate übertragen werden. Diese werden zunächst zum entsprechenden Intermediär gesendet. Der Partner, an den das Dokument oder Zertifikat gerichtet ist, kann es sich dann von der Plattform herunterladen. Intermediäre stellen in ihrer heutigen Form jedoch ein enormes Risiko für die geschäftliche Abwicklung dar. Erfolgreiche Intermediäre zeichnen sich durch ein breites Angebot an Diensten und angebundenen Partnern aus. Dadurch konzentriert sich in ihnen eine Marktmacht und Abhängigkeit, die direkte Auswirkungen auf Transaktionskosten, indirekte Risiken, wie dem Missbrauch der Transaktionsdaten oder die Zensur von Kooperationen haben kann. Problematisch sind also nicht die Intermediäre an sich, sondern ihr Zugriff auf (Transaktions-)Daten. Die BlockchainTechnologie setzt genau an diesem Punkt an. Die verteilte Datenhaltung in einer Blockchain ermöglicht eine direkte Vernetzung von verschiedenen Wertschöpfungspartnern über Unternehmensgrenzen hinweg. 30

Die Blockchain – oder wie wird aus einem Block eine Kette Blockchain ist nicht nur Bitcoin. Allgemein beinhaltet die Blockchain-Technologie eine verteilte Datenbank, die eine stetig wachsende Liste von Transaktionsdatensätzen enthält. Diese Datenbank wird immer wieder um eine bestimmte Menge an Transaktionen erweitert. Die Transaktionen oder Daten liegen dabei immer in einem Block. Werden die Blöcke miteinander verbunden, entsteht eine Kette. Somit entsteht der Begriff einer Blockkette bzw. im englischen Blockchain. Ist ein Block vollständig, wird der nächste erzeugt und an die bestehende Kette gehängt. Jeder Block ist dabei über eine Referenz (Hash) mit dem vorherigen Block verbunden (siehe Abbildung). Da alle Transaktionen in der Blockchain unwiderruflich gespeichert sind, können diese jederzeit zurückverfolgt werden. Das Netzwerk zeichnet sich durch Manipulationssicherheit über die Unternehmensgrenzen hinweg aus. Es existieren in dem verteilten Netzwerk (Distributed Ledger) mehrere Duplikate der Blockchain. Diese Duplikate liegen auf jedem Netzwerkknoten. Die Lösung vermeidet Informationsverluste und reduziert die Bearbeitungszeit, welches die Folgen von den zwangsläufigen Medienbrüchen einer herkömmlichen Wertschöpfungsnetzwerk wären. Inzwischen existieren verschiedene Möglichkeiten der Blockchain-Technologie. Diese werden allgemein in Public und Private Blockchains differenziert. Als Consortial-Blockchain wird das evan.network bezeichnet. Das evan.network verbindet die Vorteile der Public Blockchains (z.B. ein dezentrales Netzwerk ohne zentralen Mittler) mit den Vorteilen der Private Blockchains (z.B. insbesondere einer

hohen Transaktionsrate zu geringen und stabilen Transaktionskosten). Innerhalb des evan. network werden Smart Contracts genutzt, um Daten und Informationen zwischen verschiedenen Partnern auszutauschen.

Qualitätssicherung auf Basis des evan.network Mit der Initiierung eines unternehmensübergreifenden Digitalisierungsprojektes bei einem Maschinen- und Anlagenbauer aus der Medizintechnik wurde im Sommer 2018 der Startschuss für eine Qualitätssicherungsmassnahme gegeben, die verschiedene Partner in der gesamten Wertschöpfungskette miteinander verbindet. Die Absicherung qualitativ hochwertiger Prozesse sowie der Nachweis zu den verschiedenen Qualitätsstandards der Produkte entlang der Wertschöpfungsketten stand dabei im Vordergrund. Zusätzlich verfolgten die Initiatoren des Projektes folgende Ziele:

Die Autorin Anja Wilde sucht immer nach neuen Lösungen im digitalen Umfeld, um Prozesse smarter und effizienter zu gestalten. Sie ist Dozentin an der Akademie des BMÖ und unterstützt Unternehmen bei Digitalisierungsprojekten auf Basis der Blockchain Technologie im evan. network. Erfahrungen sammelte sie in der Vergangenheit auch in den Bereichen Lieferanten- und Risikomanagement, Data Mining und KI.


Future Technologies

Abbildung: Prinzip der Blockchain-Technologie

Bild 1

3

1

1

2

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4

Die Transaktionen des ersten Blocks (Genesis Block) werden verschlüsselt abgelegt.

2 Block Nr.

4

Ein Block beinhaltet Transaktionsdaten, Zeitstempel, Hashwert zum vorherigen Block sowie den Hashwert des aktuellen Blocks.

Vorheriger Block #

37

Alle Blöcke bilden eine Kette und sind verbunden über die Hashwerte. In regelmässigen Abständen wird ein neuer Block der Kette hinzugefügt.

Daten

Zeitstempel

Aktueller Block #

4

22.03.2018, 16:30:00 GMT WELCOME = 23,5,12,3,15,13,5 = 76 117

Jeder Teilnehmer im Netzwerk hat eine Kopie der Blockchain. Somit werden die Daten dezentral abgelegt.

▪▪ Eliminierung von (manuellen) Fehlerquellen durch unternehmensübergreifend vorhandene Medienbrüche in der Zertifikatserstellung und -übermittlung ▪▪ Abbilden eines analogen Prozesses in einer digitalen Umgebung ▪▪ Aufbrechen von Unternehmensgrenzen und somit Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern entlang der Lieferkette Mit den Erfahrungen der unternehmensübergreifenden Prozessdigitalisierung wird nun zukünftig ein gemeinsamer Standard innerhalb der vernetzten Wertschöpfungsketten geschaffen. Dabei arbeiten Lieferanten innerhalb der Katten mit Ihren Kunden eng zusammen. Für das Pilotprojekt sollten dazu die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie in Verbindung mit der effizienten Abbildung verschiedener Qualitätsnachweise über Unternehmensgrenzen hinweg anhand einer konkreten Lieferkette von tier 5 bis zum Maschinen- und Anlagenbauer evaluiert werden. Die Zulieferer innerhalb vernetzten Wertschöpfungsketten des Maschinen- und Anlagenbauers legen relevante Dokumente und Informationen zur Qualitätssicherung von Zulieferteilen selbst-ständig in Smart Contracts innerhalb der Blockchain evan.network ab. Diese Dokumente werden auftragsbezogen (Bestellung) an den jeweils nächsten in der Kette weitergegeben. Zusätzlich können in jeder Stufe weitere Zertifikate in separaten Smart Contracts abgelegt werden. Auf vorhandene Unterzertifikate wird referenziert. Somit entsteht eine Baumstruktur aus referenzierten Verträgen über das gesamte n-tier Lieferantennetzwerk. Jedem Prozess-Beteiligten steht

in Echtzeit immer der aktuelle Informationsstand der jeweiligen n+1-tier Lieferantenstufe zur Verfügung. Durch den hohen Grad der Digitalisierung wird der manuelle Aufwand der Dokumentenweitergabe reduziert. Auf dieser Basis wird eine erhöhte Sichtbarkeit unternehmensübergreifender, relevanter Informationen, indem alle Beteiligten (je nach Rolle) eine Sicht auf die Daten haben, erreicht. Weitere Mehrwerte sind zusätzlich: ▪▪ Schnelle und einfache Reaktion bei individuellen Kundenwünschen ▪▪ Schnellere Reaktion bei Rückmeldung auf Anfragen ausgelöst von Tier-n +1-Lieferanten ▪▪ Rückverfolgbarkeit der Produktqualität bis zum Tier-n-Lieferanten ▪▪ Absicherung in der korrekten Dokumentation des Qualitätsgrades von Rohstoffen und Kaufteilen ∙∙ Standardisierte Möglichkeit zur Datenfreigabe über die gesamte Lieferkette ∙∙ Geringes Verwechslungsrisiko in allen Phasen der Lieferkette (z. B. falsche Zuordnung von Artikel und Zertifikat) ▪▪ Zeit- und Ressourcenersparnis in der Bearbeitung der täglichen Aufgaben ∙∙ weniger Handhabungsaufwand (kein manuelles Scannen, Archivieren, Teilen usw.) ∙∙ Vermeidung von zeitraubenden Recherchen über mehrere Parteien hinweg

Digitalisierungsgrad ist es jedoch möglich, dass Unternehmen mit einer bestehenden ITInfrastruktur sowie auch Unternehmen mit einer vielen manuellen Prozessen an diesem Netzwerk partizipieren können. Die Blockchain-Technologie auf Basis des evan.network bietet somit eine vernetzte Infrastruktur, um unter-nehmensübergreifend und direkt miteinander interagieren zu können.

Das Potenzial für den Ausbau ist hoch Zukünftig können innerhalb der Smart Contracts weitere Prozesslogiken (Erhebung von Kennzahlen, automatische Trigger, um weitere Prozesse auszulösen etc.) abgebildet werden. Eine Integration der bestehenden (ERP-) Systeme ist über Schnittstellen ohne weiteres möglich. Somit wird ein höherer Automatisierungsgrad im Prozess erreicht. Auch kann dieser Anwendungsfall genutzt werden, um im Bereich Social Responsibility weitere Nachweise (Umweltzertifikate, Ausschluss von Kinderarbeit etc.) entlang des n-tier Lieferantennetzwerkes unternehmensübergreifend und manipulationssicher zu dokumentieren. Durch dieses Vorgehen soll die Zusammenarbeit in vernetzten Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Zusätzlich kann dieser Anwendungsfall auch auf weitere Wertschöpfungsketten ausgeweitet werden und ist somit adaptierbar. <<

Durch diese qualitative Absicherung der Produktionsprozesse wird ein erheblicher Beitrag zur Absicherung qualitativ hochwertiger Produkte geleistet. Unabhängig von 31


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Künstliche Intelligenz im Marketing Eine der einfachsten Definitionen von Künstlicher Intelligenz kommt von Demis Hassabis, Gründer von DeepMind, der es als einen Versuch umschreibt, Maschinen Intelligenz beizubringen. Da wir immer noch nicht wissen, was Intelligenz eigentlich ist, wird schnell klar, wieso praktisch jeder etwas anderes darunter versteht. Dennoch haben einige Anwendungen Künstlicher Intelligenz bereits Eingang ins Marketing gefunden. Ob es darum geht, Onlineverhalten zu nutzen, um Content wirkungsvoller auszuspielen, Marketingkampagnen zu automatisieren oder den Mediaeinkauf zu optimieren, es gibt heute schon zahlreiche Anwendungsbeispiele in der Marketingpraxis. Dabei kann uns künstliche Intelligenz nicht nur in den Prozessen, sondern auch beim Verstehen der Zielgruppe selbst hochrelevante Informationen liefern. >> Steffen Konrath & Peter Metzinger | evAI Intelligence GmbH & business campaigning GmbH

Im vorliegenden Artikel definieren die Autoren Künstliche Intelligenz pragmatisch als «die Fähigkeit eines neuronalen Netzwerkes, bei der Verarbeitung von Daten zu lernen, welches Ergebnis vom Trainer gewünscht («richtig») und welches unerwünscht («falsch») ist, anschliessend im Alleingang diese Datenverarbeitungsschritte mit neuen Daten selbständig zu wiederholen und entsprechende Ergebnisse zu liefern». Das ermöglicht uns zum Beispiel, mit Hilfe öffentlich und online verfügbarer Daten Rückschlüsse über die Persönlichkeit von Menschen zu ziehen, ohne dass wir einen Fragebogen benötigen. Denn es gibt psychologische Modelle, die besagen, dass ein Mensch, der eine bestimmte Kombination von bestimmten Wörtern verwendet, einem bestimmten Charaktertyp zugeordnet werden kann. Das bekannteste und international anerkannteste Modell ist das OCEAN-Modell auch als «Big Five» bekannt. Der Grundgedanke von Big Five ist einfach: das Modell geht davon aus, dass sich Persönlichkeit in der Sprache widerspiegelt. Analysiert ein Psychologe die Sprache einer Person, versteht er deren Persönlichkeit. Das gleiche kann auch ein entsprechend trainiertes neuronales Netzwerk. Der Unterschied ist, dass die Auswertung in einem Bruchteil der Zeit – praktische sofort – zur Verfügung steht. Die Autoren arbeiten mit einem psychologischen Modell, das nur 600 Wörter benötigt, um zu erkennen, welchem psychologischen Typ 32

eine Person angehört, worauf sie anspricht, was man im Dialog mit dieser Person vermeiden muss, wie man sie von etwas überzeugen oder für etwas begeistern kann und was in der Zusammenarbeit mit der Person zu beachten ist. Feedbackschleifen helfen das Modell weiter zu verbessern. Mit den Ergebnissen kann man sich im Verkauf auf das nächste Kundengespräch vorbereiten, das beste Team für ein Verkaufsgespräch finden, oder auch Barrieren verstehen, die bis dato im Wege standen. Denn das Netzwerk liefert ganz genaue Hinweise darauf, wie man sein Gegenüber vom eigenen Angebot am besten überzeugen kann. Kritische Persönlichkeitsmerkmale, zum Beispiel religiöse oder politische Einstellungen, sexuelle Vorlieben oder gesundheitliche Merkmale werden dabei nie erhoben. Künstliche Intelligenz erlebt jedoch nicht deshalb ihren aktuellen Hype, weil sie repetitive Aufgaben ausführen kann, die sie erlernen muss, weil man sie nicht einfach programmieren kann, sondern weil seit kurzem vier Dinge zusammenkommen: erstens die Vorarbeit von Forschern seit den 1950er Jahren, zweitens endlich ausreichend grosse Rechenund Speicherkapazität, was es neuronalen Netzwerken ermöglicht, in Sekundenschnelle zu arbeiten, drittens die enormen Datenmengen, die Verbraucher bereit sind, über sich und ihre Gewohnheiten preiszugeben und viertens die Verfügbarkeit dieser Daten dank globaler Vernetzung von Menschen, Maschinen und Geräten.

Die Autoren Steffen Konrath, 21 Jahre IT Management, CTO evAI Intelligence GmbH, CEO Liquid Newsroom; Organisiert «AI Suisse», monatliche Meetings rund um Angewandte Künstliche Intelligenz; Ethik-Sprecher des dt. KI Bundesverbands.

Peter Metzinger, 36 Jahre Campaigning mit den jeweils neuesten Technologien, CEO business campaigning GmbH, Co-Founder und CMO evAI Intelligence GmbH, Organisator des Campaigning Summit Switzerland, Redner zum Thema The Science Of Change


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Die Grafik zeigt eine grosse Community mit ein paar wenigen zentralen Personen im Zentrum, dass es aber auch noch kleinere gibt, die offensichtlich eine Art Eigenleben führen. Sie sind nicht oder nur wenig mit der «zentralen» Community vernetzt. Wer nur auf die grosse Community abzielt, ignoriert fast 50% des Marktes. Kommunikationskonzepte und Marketer müssten das berücksichtigen und nicht dem Fehler unterliegen, zu glauben, die eine Community alleine sei wichtig.

Während Persönlichkeitsanalysen dabei helfen, Kommunikationsverhalten, Motivation und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zu verstehen, gibt es andere, wie Natural Language Processing, mit denen man untersuchen kann, welche Themen in Märkten wirklich relevant sind. Dieses Verfahren geht über Social Listening weit hinaus, weil es alles, was digital zur Verfügung steht, nutzen kann. Marketer können dadurch viel präzisere und spezifischere Zielgruppensegmente erstellen, die auf echten Daten basieren. Das Stochern im Nebel hat ein Ende, die Wirksamkeit von Kampagnen kann präzise vorausgesagt werden. In den Worten von IBM wird Marketing auf diese Weise «evidenzbasiert», basiert also auf Erkenntnissen aus Daten und Fakten anstelle von Annahmen, Vermutungen oder «der Idee». Für eine Regionalbank haben die Autoren zum Beispiel analysiert, welche Themen deren Region bewegen, und welche Videos mit welchen Inhalten am meisten Reaktionen mit welchen Emotionen auslösten. Die Erkenntnisse konnten dazu verwendet werden, präzise Empfehlungen für die Inhalte zukünftiger Image-Kampagnen und -Videos zu geben. Zusätzlich fanden sich Hinweise auf eine Marktlücke bei der Positionierung und möglichen Dienstleistungsangeboten. Auch im politischem Marketing – z.B. bei Abstimmungskampagnen – setzen die Autoren Künstliche Intelligenz seit 2017 ein und können dabei anhand von online und öffentlich verfügbaren Datenmengen genau bestimmen, wer am meisten Einfluss hat, auf welche Regionen und Themen sich das wie auswirkt, welche Themen in welcher Region tatsächlich

wichtig sind und – vor allem – welche Botschaften wann gegenüber welchen Personen und in welchen Regionen die gewünschte Wirkung erzielen. Die KI kann sogar bestimmen, welcher Abstimmungs-Slogan am besten funktioniert. Solche Analysen können permanent in Echtzeit durchgeführt werden, ohne eine Heerschar von Datenanalysten, die jedes in der Schweiz übliche Kampagnenbudget massiv sprengen würde. Sie liefern Empfehlungen für die richtige Strategie und tagtäglich auch für taktische Massnahmen. Künstliche Intelligenz erlaubte, wie anhand der Beispiele der Firma business campaigning GmbH des Autors Peter Metzinger oben erläutert, mit dem gegebenen Budget wesentlich umfangreichere Analysen durchzuführen, um bessere Resultate zu liefern. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Das Business Campagning Team bekam einen zusätzlichen, mächtigen Analyse-Assistenten an die Hand. Künstliche Intelligenz kann also unser Leben und Arbeit als Marketer einfacher, effizienter und vor allem sicherer und erfolgreicher machen. Derzeit setzen Vermarkter Künstliche Intelligenz vor allem für zielgerichtetere Online-Werbung, Personalisierung und Individualisierung von Inhalten, sowie für die Automatisierung von Prozessen und Chatbots ein. Mit Hilfe von KI-Marketing-Lösungen, wie in diesem Artikel beschrieben, kann die Lücke zwischen Big Data und Implementierung geschlossen werden. Mit Erkenntnissen aus grossen Datenmengen können digitale Vermarkter ihre Kampagnenleistung und ihren Return of Investment (ROI) deutlich steigern. Und das alles ohne zusätzlichen Aufwand.

In der heutigen Welt des digitalen Marketings sind die Verbraucher an personalisierte Inhalte gewöhnt und erwarten nichts Geringeres, was ohne den Einsatz Künstlicher Intelligenz eine echte Herausforderung für Vermarkter darstellen würde. Marketingspezialisten müssen dem richtigen Publikum die nur für dieses richtige Botschaft vermitteln, zur richtigen Zeit und auf dem richtigen Kanal. Entweder gelingt es ihnen, diese Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen oder sie verlieren diese. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die traditionelle Kundensegmentierung neu gedacht. An die Stelle von Personas und Szenarien kann die kundenindividuelle Ansprache treten, der Segment-of-One Approach. Autor Steffen Konrath nennt das Prinzip «YouMarketing», ein Begriff, den er hat schützen lassen. Von neuronalen Netzwerken können wir in Zukunft erwarten, dass sie uns nicht mehr nur Empfehlungen liefern, sondern gleich auch die ganze Abwicklung voll automatisiert übernehmen. Als Vorstufe davon lassen die Autoren ein neuronales Netzwerk voll automatisch Communities zu bestimmten Themen aufbauen, in denen dann die für diese Communities perfekt passenden Produkte beworben werden können. Die Reise in die Zukunft geht weiter, schneller als noch vor kurzem gedacht. Sind Sie neugierig, was die Maschine über Sie denkt? Bestellen Sie Ihr Profil auf www.evai-intelligence.ch/meinprofil. <<

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Schachmatt der Künstlichen Intelligenz? Vom Feuilleton der Sonntagspresse über die Strategiesitzung der Geschäftsleitung bis hin zum täglichen Surfen im Internet: Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig und löst Schrecken, Begeisterung oder Überforderung aus. Furcht vor allumfassender Apokalypse steht schallendem Gelächter über banale Unzulänglichkeiten gegenüber. Wo stehen wir? Schach ist seit den KI-Anfängen ein beliebter Untersuchungsgegenstand – und hat uns immer noch viel zu lehren. >> Richard Forster | Machine Learning Partners, Wabion AG

Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr das exklusive Privileg von Silicon-Valley-Firmen. Als Privatanwender sind wir schon längst, bewusst oder unbewusst, Konsumenten, Produzenten und Studienobjekte von KI. Mehr und mehr stellt sich die Frage nach dem aktiven Nutzen von KI auch für kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen. Tatsächlich gibt es kaum ein Business, wo nicht die eine oder andere Form von Künstlicher Intelligenz dazu beitragen kann, Schlüsselprozesse zu vereinfachen, zu beschleunigen oder auch ganz auf den Kopf zu stellen. Seien es typische analoge Informationsverarbeitungsprozesse wie die Analyse von Bildern, Videos, geschriebenem und gesprochenem Text, oder seien es prognostizierende, zahlenbasierte Prozesse wie das Vorhersagen von Wetter, Kursen, Absätzen, Risiken, Kundenpräferenzen, Wartungsbedarf, Verkehrsflüssen – wo im grösseren Umfang Daten im Spiel sind, besteht Potenzial, mit KI besser, schneller, innovativer und demzufolge wirtschaftlicher zu sein.

Ein Probierstein des Gehirns (Goethe) Am Exempel des Schachspiels, einem der allerersten Studienobjekte der Künstlichen Intelligenz, lässt sich schön nachvollziehen, welche Entwicklung die Disziplin hinter sich hat. Auch nach Jahrzehnten finden noch revolutionäre Umwälzungen statt, die uns Schlüsselaspekte des erfolgreichen KI-Einsatzes vor Augen führen. Alan Turing (1912–1954) ist unsterblich. Der Brite hat das Konzept der Turing-Maschine erfunden und im Weltkrieg die deutsche «Enigma» entschlüsselt. Ausserdem war er ein Pionier der Künstlichen Intelligenz und machte sich viele konkrete Gedanken dazu, wie Computer intelligent handeln könnten.

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Können wir eine Maschine bauen, welche ▪▪ die Schachregeln beherrscht? ▪▪ Schachprobleme lösen kann? ▪▪ eine gute Schachpartie spielt? ▪▪ ihr Spiel aus der eigenen Erfahrung verbessern kann? Den Grundstein zur Lösung dieser Herausforderungen hatte er selber gelegt – schon 1948 entwickelte Turing einen Algorithmus, der Schach spielen konnte. Da es noch gar keine Computer gab, führte er sämtliche Berechnungen des Programms manuell durch, was etwa eine halbe Stunde pro Zug in Anspruch nahm. Bald war es eine der grossen Ambitionen der KI-Forschung, das Schachspiel zu «knacken», ein Programm zu entwickeln, das so gut spielen würde wie der Mensch. Obwohl sich viele Forscher, Programmierer und SchachExperten darauf stürzten, blieben die Fortschritte klein. 1968 prophezeiten führende KI-Experten dennoch, dass ein Schachcomputer innerhalb einer Dekade den Weltmeister besiegen würde. Ihre Wette gegen den britischen Schachmeister David Levy verloren sie kläglich.

Nur einen Zug, aber den besten! Die Wende kam in den 80er und 90er Jahren, als Rechenkraft und Arbeitsspeicher wuchsen und die Computerschach-Experten Abschied nahmen vom ursprünglichen Ansatz, den Denkprozess des «idealen» Schachmeisters zu verstehen und zu formalisieren. Die neuen Programme, die 1988 erstmals einen Grossmeister und 1997 den Weltmeister besiegten («Deep Blue»–Garri Kasparow), sind inzwischen den besten menschlichen Schachspielern haushoch überlegen. Doch sie haben mit den ursprünglichen Ideen von KI

nur wenig gemeinsam. Statt die noch immer unergründliche menschliche Intelligenz nachzubilden, haben die Programmierer sich darauf verlegt, die Stärken des Rechners zu perfektionieren – ein Ansatz, der fast diametral dem menschlichen gegenübersteht. Studien haben längst gezeigt, dass die erfolgreichsten Schachmeister nicht mehr oder weiter rechnen als die Konkurrenz. Ihre Überlegenheit basiert vielmehr auf einer tiefen Intuition, mit denen sie in Sekundenbruchteilen wesentliche von unwesentlichen Stellungsmerkmalen unterscheiden, die aussichtsreichsten Züge erkennen und die sich ergebenden Situationen und Chancen genau einschätzen. Verschiedenen Koryphäen wird diese Antwort auf eine beliebte Laienfrage zugeschrieben: «Wie viele Züge rechnen Sie voraus?» – «Nur einen. Aber den besten.» Die Anekdote illustriert die Quintessenz menschlicher Schachintelligenz. Dem gegenüber steht die «Brute Force»Methode der erfolgreichen elektronischen Programme, die mangelhaftes Stellungsurteil

Der Autor Dr. Richard Forster ist Head AI Solutions von Machine Learning Partners, dem KI-Kompetenzzentrum der Wabion AG, Olten. Er ist promovierter Computerlinguist und hat die Schweiz auf einem halben Dutzend Schacholympiaden vertreten. Er hat mehrere Schachbücher verfasst, darunter Emanuel Lasker, World Chess Champion for 27 Years (Oktober 2018).


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durch erschöpfendes Rechnen kompensieren. Statt den besten Zügen berechnet ein BruteForce-Algorithmus jeweils sämtliche Möglichkeiten, mögen sie noch so absurd erscheinen. Zwar ist das Schachspiel zu komplex, als dass es je zu Ende gerechnet werden könnte. Doch in vielen Stellungen sind Rechentiefen von 15, 20 und mehr Zügen (jeweils von Weiss und Schwarz) schnell mal erreicht. Am Ende sind die resultierenden Stellungen irgendwie zu bewerten («Bewertungsfunktion»), doch je weiter hinten in der Berechnung diese Bewertung erfolgt, desto weniger exakt braucht sie zu sein.

Hat «Brute Force» das Problem gelöst? Brute Force, kombiniert mit cleveren Erweiterungen und viel manuellem und maschinellem Adjustieren der Bewertungsfunktion, hat dazu geführt, dass der Computer nach langsamem Start den Menschen längst deklassiert. Gleichzeitig zeigte sich in jüngster Zeit, dass beim Spiel der besten Programme untereinander die «Remis-Breite» immer grösser wird. Nur selten gelingt es noch einem der Top-Programme, einen Konkurrenten zu besiegen. Ein Plateau schien erreicht, wo die Programme nahezu fehlerlos spielen. Das Problem «Schach» schien gelöst und keine weiteren Überraschungen und Entwicklungen mehr bereitzuhalten. Da betrat AlphaZero von der Google-Tochter DeepMind die Bühne. Nachdem das Team bereits das japanische Go revolutioniert hatte, wandte es sich dem Schach zu. Im Dezember 2017 wurden die Ergebnisse und einige Beispielpartien publiziert. AlphaZero verfolgt nicht nur einen anderen Ansatz als die Baumsuche von «Brute Force», sondern es lernt auch vollständig autonom – das heisst, ausser den Spielregeln ist es auf keinerlei Schachwissen von aussen angewiesen (wie es etwa bei der Bewertungsfunktion herkömmlicher Programme der Fall ist). Die Hauptkomponenten von Alpha Zero sind wohlbekannt. Sie wurden schon vor Jahren auch in der Schachprogrammierung eingesetzt, aber damals ohne Erfolg. Ein künstliches neuronales Netz dient der Zug-Generierung und mit Monte-Carlo-Simulationen, wo eine Position etliche Mal virtuell zu Ende ausgespielt wird, wird auf statistischem Weg eine Bewertung der verschiedenen Fortsetzungen ermittelt. Obwohl das Programm auf keinerlei menschliches Wissen angewiesen ist, spielt es im Endeffekt «menschlicher» als die anderen Computerprogramme! Die Simulationen resultieren in einem Verhalten, das ironischerweise die Stärken und Schwächen der

Die sogenannte «Künstliche Intelligenz» basiert auf ganz anderen Prinzipien als die menschliche Intelligenz. AlphaZero der Google-Tochter DeepMind zeigt, wie sich KI immer weiter entwickelt – und sogar «menschlicher» wird.

menschlichen Schachexpertise reflektiert. Das Programm kann auf statistischem Weg weitsichtige strategische Nuancen und Chancen erkennen, die jenseits des Horizonts von 20, 30 Zügen der anderen Programme liegen und vom Menschen mit «Intuition» erklärt würden. Gleichzeitig kann es vorkommen, dass das Programm Fehler begeht, die auch einem Menschen, nie aber einem Brute-Force-Programm unterlaufen könnten.

AlphaZero: «menschliche» Intuition Im Endeffekt hat AlphaZero also die Programmierung wieder etwas näher an die ursprüngliche «menschliche» Intelligenz angenähert – und das mit einer geradezu schockierenden Effektivität: AlphaZero besiegte das führende Brute-Force-Programm Stockfish mit einem Resultat von 28:0, bei 72 Remis. «Schach aus einer anderen Galaxie» titelte ein führendes Schach-Journal, und bezog sich sowohl auf die ungeheure Spielstärke als auch auf die beeindruckende Spielweise dieses Schachmonsters. In einem massiv parallelen Rechengang von nur 4 Stunden war es soweit gekommen, wie Mensch und Maschine zuvor über Jahrzehnte und Jahrhunderte. Nun gibt es zwischen Schach und dem «richtigen» Leben viele Unterschiede. Dennoch

lassen sich aus dieser Geschichte folgende Dinge lernen: ▪▪ Die Erwartungen an KI erfüllen sich nicht immer sofort, aber technische Fortschritte, wie Googles Tensor Processing Units, erlauben nach langer Stagnation oft gigantische Sprünge in kürzester Zeit. ▪▪ Erfolgreiche Künstliche Intelligenz versucht nicht, den Menschen nachzubilden, sondern fokussiert darauf, die Stärken der Rechenmaschine auszunutzen und in einem wohldefinierten Bereich ein als intelligent wahrgenommenes Verhalten herbeizuführen. ▪▪ Verfügbarkeit von mehr Rechenkraft und Daten können Ansätzen zum Durchbruch verhelfen, die jahrelang aussichtslos schienen. ▪▪ KI entsteht nicht von allein, sondern wird von Menschen geplant, gesteuert und ermöglicht. AlphaZero hat zwar selbständig gelernt. Doch es waren kluge Ingenieure, die passende Basisalgorithmen, Strukturen und Zielstellungen formuliert und bereitgestellt hatten – und auf dieser Metaebene mit ihrer rein menschlichen Intelligenz ganz entscheidenden Anteil an dem Unternehmen hatten. << 35


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Es ist Zeit für erweiterte Realität-Technologie in Unternehmen Erweiterte Realität (Augmented Reality oder AR) gewinnt bedeutend an Fahrt und geht weit über Konsumenten-Spiele wie Pokémon GO und Unterhaltungsangebote hinaus. Diese bahnbrechende Technologie gestaltet die Zukunft des Internets der Dinge. Und sie verändert das alltägliche Leben und unseren Umgang mit den realen Dingen, mit denen wir überall konfrontiert sind – sogar, und vielleicht am Wichtigsten, in den Unternehmen. >> Heinz Eichholzer | PTC (Schweiz) AG

Das Internet der Dinge und das maschinelle Lernen wirken sich bereits stark auf die Art aus, wie wir Produkte betreiben, pflegen und warten. Mit der erweiterten Realität – häufig auch als Augmented Reality oder AR bezeichnet – gibt es nun eine Technologie auf dem Markt, mit der es uns gelingt, unsere Interaktionen und Erfahrungen ebenfalls zu modifizieren. AR erlaubt, mit digitalen Informationen in Form von Computergrafiken die reale Ansicht der physikalischen Welt zu überlagern. Mit anderen Worten: Digitale und physikalische Welten werden in einer vereinten, visuellen Erfahrung zusammengeführt. Der explosive Anstieg bei intelligenten, mobilen Endgeräten wie Telefonen und Tablets sorgt dafür, dass AR in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Zudem ist mit der Microsoft HoloLens die erste tragbare binokulare AR-Brille frei verfügbar. In 36

der Zwischenzeit sind weitere tragbare Geräte auf den Markt gekommen von Unternehmen wie ODG, Epson, Vuzix und vielen anderen.

Hardware alleine reicht nicht aus Diese in der Hand oder am Körper getragenen Geräte sind notwendig, reichen aber allein noch nicht aus. Man benötigt Anwendungen, um damit echten Mehrwert zu erzielen – Anwendungen, die erweiterte, digitale Inhalte für die physikalische Welt generieren und anreichern. Diese können beispielsweise entstehen, wenn digitale 3D-Produktbeschreibungen mit Konnektivität und Analysemöglichkeiten zusammengeführt werden. Anders ausgedrückt: Das Wunder geschieht, wenn 3D-CAD auf IoT und AR trifft. Für Endverbraucher wurden bereits zahlreiche

Anwendungen entwickelt, allerdings kratzen diese meist nur an der Oberfläche der Möglichkeiten und schöpfen das Potenzial von AR bei weitem nicht aus. AR wird die Welt – und unser Leben – dann verändern, wenn wir es in den Unternehmen zum Einsatz bringen.

Es ist Zeit für AR in den Unternehmen Die Anzahl der Einsatzmöglichkeiten der erweiterten Realität in Unternehmen ist nahezu unbegrenzt. So kann mit der Technologie die Produktentwicklung validiert werden, indem vor allem in den ersten Entwicklungsstadien keine aufwändigen physischen Prototypen mehr gebaut werden müssen, sondern der Entwickler einen sogenannten digitalen Zwilling auf dem Tisch oder im Raum erschafft und sich darin bewegt. Virtuelle


Future Technologies

Anzeigetafeln ergänzen die Überwachung der Betriebsabläufe und Gerätezustände. Darüber hinaus können Produkte mit Steuerungen versehen werden, ohne dass diese direkt sichtbar sind. Auch der Produkteinsatz kann mit Hilfe von AR optimiert werden. Das fängt mit dem Wegfall konventioneller Benutzerhandbücher an – hier kommen stattdessen virtuelle Tutorien und Assistenten zum Einsatz – und hört bei eingeblendeten Vorschlägen für Betriebseinstellungen des Produkts auf Basis von Sensormessungen und der Analyse des Gerätezustands längst nicht auf.

Der Service wird eine der ersten Killerapplikationen für AR in Unternehmen Die Funktionalitäten von AR revolutionieren insbesondere den Servicebereich. Produkte werden zunehmend komplexer, die ServiceTeams zunehmend älter – und nehmen ihr wichtiges Erfahrungswissen oft in den Ruhestand mit: Die daraus resultierende Herausforderung, das Know-how für einen erfolgreichen Aussendienst zur Verfügung zu stellen, besitzt für die Service-Organisationen höchste Priorität. Hier kann AR einen sehr wertvollen Beitrag leisten. Die visuelle Bereitstellung von Anweisungen – Schritt für Schritt eingeblendet auf das Produkt – löst auch hier sperrige Handbücher und Wartungslisten sowie zeitund kostenintensive Trainings des Servicemitarbeiters am Produkt ab. Das sorgt für sofortigen Nutzen und für sichtbare wirtschaftliche Mehrwerte.

Mit Plattformen wie Vuforia einfach implementiert Der Weg zur eigenen Augmented RealityAnwendung kann einfacher sein, als es zunächst klingen mag. Jedes zukünftige ARSzenario verwendet Informationen aus verschiedenen Systemen wie CAD, PLM oder andere Unternehmensdaten und setzt auf IoTPlattformen wie ThingWorx als Basis auf. Um

Der Autor Heinz Eichholzer, Dipl. Masch. Ing., Tätigkeiten als EntwicklungsIngenieur bei ABB HochspannungsTechnik, als Applikations-Ingenieur bei Unisys (Schweiz) AG und Computervision AG. Seit 1993 bei PTC (Schweiz) AG als Technischer Leiter, verantwortlich für grosse Industriekunden in der deutschsprachigen Schweiz.

daraufhin ein wirkliches AR-Erlebnis zu bieten, können Unternehmen auf Plattformen wie Vuforia zurückgreifen. Speziell für die Anforderungen der Entwickler konzipiert, stellt dessen Kernstück, die Vuforia Engine, das digitale Auge in den Applikationen dar. Es wird mithilfe sogenannter Software Development Kits (SDKs) in die eigenen Applikationen eingefügt. Dieses Auge kann die Dinge im Anzeigebereich der Kamera identifizieren. Dazu gehören Bilder, Objekte und sogar Worte. Es teilt der Applikation mit, was beziehungsweise welches «Ding» es jeweils sieht und wo genau sich dieses befindet. Dann liegt es am Entwickler, auf Basis dieser Informationen ein ARErlebnis in Verbindung mit dem betrachteten Objekt zu gestalten.

Vuforia Studio macht es Unternehmen einfach

Deshalb wurde die ThingMark entwickelt. Damit lassen sich alle Dinge bis hin zur Seriennummer identifizieren. Gleichzeitig geniessen Entwickler ein hohes Mass an Flexibilität, da das verwendete Bild beliebigen Ursprungs sein kann – etwa ein Firmenlogo oder ein Bild, das die Marke repräsentiert. Der Zeichencode besteht aus unterschiedlichen Elementen und je mehr Elemente verwendet werden, desto mehr Daten werden damit verbunden.

Die Basistechnologie steht – was Unternehmen nun brauchen, sind entsprechende Anwendungen, die erweiterte, digitale Inhalte für die physikalische Welt generieren, sie für den Einsatz zur Verfügung stellen sowie eine App, die den Durchblick im späteren Dschungel der zahlreichen einzelnen Geräte und ThingMarks wahrt. PTC bietet hierfür mit Vuforia Studio beispielsweise ein leistungsfähiges Werkzeug für Unternehmen zum codefreien Erstellen von AR-Erlebnissen an. Vuforia Studio eröffnet Unternehmen einen einfachen Zugang zur erweiterten Realität, indem bestehende 3D-Objekte sowohl aus der führenden 3D-CAD-Software Creo als auch aus anderen gängigen 3D-Modellierungswerkzeugen verwendet werden können. Diese Daten lassen sich daraufhin mit einfach erstellten Animationen und Sequenzen ebenso kombinieren wie mit IoT-Sensordaten aus ThingWorx wie Temperatur oder Betriebsgeschwindigkeit. Die Integration der Daten erfolgt mithilfe verschiedener Technologiekomponenten, die die Entwicklung von AR-Anwendungen vereinfachen. In Creo Illustrate für die grafische Gestaltung sowie Animationssequenzen und Vuforia Studio wird das AR-Erlebnis mit Hilfe einer benutzerfreundlichen Oberfläche erstellt. Beide Anwendungen sind im Vuforia Studio Paket enthalten, sodass auch Anwender, die CAD-Lösungen von anderen Anbietern nutzen, in nur wenigen Klicks ihre eigene AR-Applikation veröffentlichen können. Vuforia View wiederum ist eine einzelne Applikation, die die ThingMark eines jeden Produkts einscannt und den Nutzer auffordert, das zugeordnete Erlebnis auszuwählen. Im Anschluss daran wird dieses heruntergeladen und gestartet.

Digitaler Zwilling – noch einfacher gemacht

Die erweiterte Realität ist reif für die Unternehmen

Ohne ein ThingMark zu verwenden kann mit «Spatial Target» ein Produkt auf eine Fläche platziert werden. Wenn Sie z.B. einem potenziellen Kunden zeigen möchten, wie ein Generator an einer bestimmten Stelle vor Ort aussehen würde, verwenden Sie die Funktion «Spatial Target» um Ihr AR-Erlebnis zu erstellen. Anschliessend wählen Sie einfach eine beliebige Fläche vor Ort beim Kunden und zeigen ihm den Generator genau an dieser Stelle.

Die erweiterte Realität bietet den Unternehmen und ihren Kunden die Chance, Dinge völlig anders zu erleben, indem digitale Daten nahtlos mit der physikalischen Welt verbunden werden. Die Unternehmen werden effektiver, da sie für spezielle Aufgaben weniger Zeit und Geld benötigen, gleichzeitig werden Zufriedenheit und Loyalität der Kunden steigen. In der Praxis wird die Technologie von Unternehmen bislang hauptsächlich im Service-Bereich eingesetzt. Das ist aber nur der Anfang und es ist dank innovativer Lösungen wie Vuforia Studio von PTC jetzt einfach, eigene AR-Erlebnisse zu entwickeln. <<

Über die ThingMark zum Augmented Reality-Erlebnis Etwas Wichtiges fehlt aber noch, wenn es darum geht, ein Produkt und seinen digitalen Zwilling – also die entsprechenden digitalen Informationen zu einem realen Objekt – zu identifizieren: eine einzigartige Kennzeichnung. Barcodes, QR-Codes und Ähnliches haben ihre Grenzen und erweisen sich für ARErlebnisse als unzureichend, da sie gleichzeitig auch das Erscheinungsbild des Produktes verändern.

Noch einfacher geht es mit dem «Model Target», mithilfe von digitalen 3D-Modellen können Sie die physischen Objekte automatisch erkennen und die entsprechenden 3D-Augmentationen anzeigen, ohne dass ein ThingMark auf dem Objekt erforderlich ist. Das heisst automatisch wird ein Produkt erkannt und die dazugehörige Anweisung (z.B. die entsprechende Serviceanleitung für den Generator) wird am richtigen Ort dargestellt.

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Optimal integrierter Webshop für Appenzeller Alpenbitter Mischungen spielen beim traditionellen Appenzeller Alpenbitter eine bedeutende Rolle: Sei es beim Likör selber, der aus 42 verschiedenen Kräutern und Gewürzen zusammengesetzt wird, oder auch wenn dieser als Bestandteil von Cocktails im Mix mit anderen Getränken verwendet wird. Nur etwas will sein Produzent, das Appenzeller Traditionshaus gleichen Namens, sozusagen immer pur und unvermischt zur Hand haben: Seine Softwarelösungen von Abacus. >> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Mit dem Aufbau seiner Spirituosenhandlung im Jahr 1902 legte Emil Ebneter den Grundstein für die heutige Appenzeller Alpenbitter AG. Gemeinsam mit seinem Schwager gründete er 1908 die Kollektivgesellschaft Emil Ebneter & Co, die Umfirmierung erfolgte dann 2006. 1902 schuf Emil Ebneter auch den bekannten Appenzeller Alpenbitter, dessen Rezept bis heute in Familienbesitz ist. Bekannt sind einzig die Zutaten: 42 Kräuter und Gewürze. Das Rezept ist seither unverändert, der Alpenbitter wird zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen und ohne chemische Zutaten hergestellt.

Der Name ist nur Teil des Programms: Denn das Familienunternehmen Appenzeller Alpenbitter stellt neben dem berühmten Kräuterlikör auch andere Spirituosen-Spezialitäten her. Der Alpenbitter ist aber nach wie vor das wichtigste Produkt des Familienunternehmens.

Ausgangslage Die Appenzeller Alpenbitter AG arbeitet schon seit 2012 erfolgreich mit Abacus zusammen. Damals wurde das umgesetzt, was zu der Zeit im Bereich Business Software sinnvoll und möglich war, insbesondere das ERP mit Buchhaltung, PPS und Auftragsbearbeitung wurden

Erfahren Sie… … welche Vorteile eine perfekt aufeinander abgestimmte Software-Landschaft hat. … warum es sich lohnt, Standardlösungen individuell anpassen zu lassen.

Das Projekt Anwender:

Appenzeller Alpenbitter AG, 9050 Appenzell, www.appenzeller.com

Mitarbeiter:

40

User:

40

Branche:

Lebensmittel, Genussmittel

Thema:

Auftragsbearbeitung/PPS, Webshop

Anbieter:

Abacus Research AG, 9300 Wittenbach-St. Gallen, www.abacus.ch

Implementierer: ADVICE Informatik AG, 9403 Goldach www.advice.ch Lösung:

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AbaShop-E-Business, Abacus ERP-Software

implementiert. Seitdem wurde das System laufend erweitert und angepasst, wo es nötig wurde. Besonders beim Webshop zeigte sich mit der Zeit allerdings ein weiterer Handlungsbedarf, selbst wenn dieser im eigentlichen Sinne nicht betriebsnotwendig ist. Auch wenn es für die Kundschaft eine Eingabemaske gab, mussten alle Bestellungen dann mühsam und fehleranfällig von Hand abgetippt werden, damit diese in der Logistik verarbeitet werden konnten. Es war den Verantwortlichen aber auch besonders wichtig, den Kundinnen und Kunden ein umfassendes und praktisches Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Dazu kommt, dass die Appenzeller Alpenbitter AG am gleichen Ort domiziliert ist wie ihre zwei Schwesterfirmen, die Weinhandlung Zafferana AG und der Teefabrikation Crowning’s AG. Somit mussten die Bestellungen aus dem gemeinsamen Warenkorb auch noch umständlich den jeweiligen jeweiligen Unternehmen zugeteilt werden, dies sollte die neue Software automatisch erledigen.

Ziele Das Ziel war, der Kundschaft einen attraktiven Online-Shop zur Verfügung zu stellen, der sowohl die ganze Bandbreite der Produkte optimal abbildet, aber auch direkt mit dem ERP und somit mit Einkauf, Logistik und den Finanzen vernetzt ist. Die Abläufe sollten damit so schlank und effektiv wie möglich gestaltet werden. Da Abacus über Lösungen in allen Bereichen verfügt, war dies grundsätzlich kein Problem, es mussten keine aufwendigen Schnittstellen zu Drittsystemen programmiert werden. Auch die Logistik lief bereits auf Abacus, was die Einführung des Webshops erleichterte.


Dabei war es dem Auftraggeber aber sehr wichtig, dass die Kunden wie schon seit 2013 weiterhin aus den Sortimenten der drei Schwesterfirmen frei auswählen konnten und es nur einen Warenkorb bzw. Check-out gab. Die Software sollte dann in der Lage sein, die einzelnen Produkte im Hintergrund jeweils dem korrekten Unternehmen zuzuteilen. Eine solche Lösung war noch nicht pfannenfertig vorhanden und musste von den Spezialisten von Abacus zuerst programmiert werden.

Vorgehen Dank der langjährigen Erfahrung und der intensiven Geschäftsbeziehung war dem Implementierungspartner ADVICE sofort klar, was die Appenzeller Alpenbitter AG wünschte. Beim Kunden selbst waren deshalb auch nur zwei Personen mit dem Projekt beschäftigt, während es bei ADVICE drei Personen waren, die sich um die Einführung des Webshops bei Appenzeller Alpenbitter kümmerten. Die Kommunikation verlief so schlank und reibungslos. Die Spezialisten des Softwareanbieters Abacus stellten währenddessen sicher, dass der Webshop alle Anforderungen erfüllte, welche vom Auftraggeber gestellt worden waren. Die Entwicklung und Programmierung geschah dabei in enger Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Mitarbeitenden des Kunden sowie den Fachleuten bei ADVICE, welche dann wiederum mit Abacus zusammenarbeiteten. Die grafischen Elemente des Webshops hat dann noch eine externe Firma beigesteuert, um das Erscheinungsbild nach den Vorstellungen der Appenzeller Alpenbitter AG abzurunden. Der Webshop wurde eingehend im Testmodus geprüft, bevor er live geschaltet wurde. So verlief die Einführung dann völlig problemlos.

Anwender-Tipp «Dass alle Software, die wir einsetzen, aus einem Guss kommt und vernetzt ist, das ist für uns sehr wichtig. Wir wollen weder unterschiedliche Systeme und Schnittstellen noch Daten doppelt eingeben. Auch der direkte Datenaustausch zu Kunden oder unseren Spediteuren wird immer wichtiger.» Emanuel Steiner, Finanzchef der Appenzeller Alpenbitter AG

Während der Kräuterlikör Appenzeller im Mix vielen kreativen Cocktails die nötige Würze und eine bittere Note verleiht, setzt die Appenzeller Alpenbitter AG auf reine Software-Lösungen von Abacus

Lösungskonzept Nun ist der Online-Shop direkt mit dem Abacus ERP verknüpft, über das die Appenzeller Alpenbitter AG alle Aufträge bearbeitet, ihre Produktionen plant und die Finanzen organisiert. Die Kundschaft kann nun auch wie gewünscht in einer einzigen Bestellung sowohl Produkte der Appenzeller Alpenbitter, als auch gleichzeitig solche ihrer bereits erwähnten Schwesterfirmen auswählen. So kann zum Beispiel eine Flasche Alpenbitter problemlos zusammen mit Wein von Zafferana und Tee von Crowning’s eingekauft werden. «Früher brauchte es für eine solche Bestellung drei separate Aufträge», erinnert sich Steiner und berichtet weiter: «Heute – das war auch für Abacus eine Premiere – funktioniert der gemischte Warenkorb. Im Hintergrund wird die Bestellung auf die drei Firmen aufgeteilt.» Urs Räss, Leiter Verkaufsinnendienst von Appenzeller Alpenbitter, nennt einen weiteren Vorteil des neuen Online-Shop und der Einbindung ins übrige Abacus-System: «Im Gegensatz zu früher müssen wir die Produktdaten wie Artikelbezeichnungen und -beschriebe sowie Preise nur noch einmal eingeben, danach können wir auch alles jederzeit schnell selbst anpassen, so dass es uns sehr wenig kostet.» Dass sowohl Abacus als auch ADVICE in der Ostschweiz lokalisiert seien, passe zur Strategie und Ausrichtung von Appenzeller Alpenbitter und mache vieles einfacher, meint Räss, wie

etwa wenn schnelle Hilfe nötig sei. So würden sie einen super Service sogar an Wochenenden erhalten. Er erinnert sich sogar an eine Dienstleistung an einem Silvester, als es ihm und seinem Team nicht gelang, die Alkoholbuchhaltung abzuschliessen und alle nur möglichst bald nach Hause wollten.

Fazit Der neue Webshop bewährt sich sowohl intern als auch bei den Kunden und wird rege genutzt. Die schlanken Bestell- und Logistik-Abläufe führen zu weniger Fehllieferungen und damit auch kaum Retouren. Mit Abacus und ADVICE wollen die Appenzeller auch in Zukunft weitermachen. Denn mit beiden sind die Verantwortlichen von Appenzeller Alpenbitter sehr zufrieden. «Der Vertriebspartner ist schliesslich mindestens so wichtig wie die Software», sagt Steiner. Nächstens planen sie, die Zeiterfassung ins bestehende System zu integrieren. Bereits umgesetzt ist die Administration für die kostenlosen Betriebsbesichtigungen direkt im Abacus-System: Jedes Jahr kommen 900 Besuchergruppen nach Appenzell, um vor Ort mehr über den Appenzeller Alpenbitter und seine 42 Kräuter zu erfahren. Das will gut organisiert sein. Und auch wenn sich administrativ vieles in der Firma ändert: Das Rezept des Alpenbitters bleibt seit über 100 Jahren unverändert gleich. <<

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Effizienter Service in der Gebäudetechnik dank mobilem ERP Unser Wohlbefinden hängt von verschiedenen Faktoren ab und da gehören bestimmt Wärme, Luft, Wasser, Energie und Licht dazu. Mit moderner Gebäudetechnik und kompetenten Mitarbeitenden sorgt die Hunziker Partner AG in Winterthur dafür, dass in den Gebäuden ihrer Kunden stets angenehme Bedingungen herrschen. Hinter den Kulissen leistet das ERP-System von Abacus ganze Arbeit. Gemeinsam mit BDO wurden optimale Grundlagen geschaffen, um den Weg in die digitale Zukunft zu sichern. >> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Das Kundenversprechen der Hunziker Partner AG sorgt schon beinahe selbst dafür, dass sich die Kunden wohlfühlen: «Mit Ingenieurskunst und versierten Montageteams bringen wir Menschen nachhaltig und geregelt klares Wasser, angenehme Wärme, erfrischende Kühle, saubere Luft und sichere Elektrizität zum Wohnen, Arbeiten und Leben.» Dass dies keine leeren Worte sind, zeigt allein schon der Blick auf das beeindruckende Portfolio an Referenzen mit Wohnsiedlungen, Kliniken, Museen, Verwaltungsgebäuden und mehr. Zuhause ist die Hunziker Partner AG in Winterthur, wo rund 100 Mitarbeitende beschäftigt werden. Ausgezeichnet mit dem Swiss Arbeitgeber Award, dem Esprix Award

für Unternehmensführung nach dem EFQMModell sowie dem European Excellence Award legt man dabei besonderen Wert auf effiziente, transparente Prozesse. Dass moderne Business Software dabei eine zentrale Rolle spielt, verwundert wohl kaum.

Ausgangslage Als kompetenter Partner für Gebäudetechnik übernimmt die Hunziker Partner AG die Planung, Realisierung und Wartung. Die Komplexität der damit verbundenen Aufgaben, aber auch die Notwendigkeit einer hohen Prozesseffizienz veranlasste das Winterthurer Unternehmen, nach einem leistungsfähigen, integrierten ERP-System Ausschau zu halten.

Erfahren Sie... ... wie eine mobile Lösung auch unter rauen Bedingungen die Effizienz steigert. ... warum es sich lohnt, alle Bausteine einer Software vom gleichen Anbieter zu beziehen.

Das Projekt Anwender: Hunziker Partner AG 8401 Winterthur www.hunzikerwin.ch

40

Mitarbeiter:

100

User:

100

Branche:

Haustechnik

Thema:

ERP

Anbieter:

BDO, 8031 Zürich, www.bdo.ch

Lösung:

Abacus Business Software

Bis dahin waren zum Beispiel alle Rapporte und Spesen noch auf Papier notiert worden, welche dann von den Mitarbeitenden im Backoffice ins System übertragen werden musste. Die Effizienz litt und es war für die Geschäftsleitung klar, dass das Unternehmen einen Schritt in Richtung Digitalisierung machen musste, wollte es weiterhin konkurrenzfähig bleiben. 2016 entschied man sich deshalb für Abacus Business Software. Dafür gibt es klare Gründe, erklärt Monika Zemp, Mitinhaberin der Hunziker Partner AG: «Wir haben uns für die Lösung von Abacus entschieden, weil uns damit eine auf KMU-Bedürfnisse abgestimmte Software zur Verfügung steht. Damit schaffen wir ideale Voraussetzungen für den weiteren Weg in die digitale Zukunft.» Das Projekt umfasste das gesamte Anwendungsspektrum des ERP-Systems. Unterstützt wurden die Gebäudetechnikspezialisten dabei durch BDO als erfahrenen Abacus-Partner.

Ziele Mit «Industrie 4.0» – effiziente Prozesse, papierloses Büro, kleine Fehlerquote – und dabei die Kundenzufriedenheit zu steigern, waren die Ziele weit gesteckt. Alle Bereiche des Unternehmens standen im Fokus. Sowohl die Montagecrew, das Engineering wie auch die Servicetechniker als auch die gesamte Administration sollten davon profitieren. Abacus stand mit der kompletten Palette an voll integrierten Bausteinen bereit, hier einen grossen Teil der Arbeit zu übernehmen und die Prozesse effizienter und sicherer zu machen. Die Daten mussten nur noch einmal eingepflegt werden und standen dann allen Mitarbeitenden in geeigneter Form zur Verfügung – sei es stationär oder mobil.


Vorgehen Wichtig war es, alle Mitarbeitenden mit an Bord zu holen. Denn nur wenn diese sich ergebenden Vorteile erkennen, würden sie auch sich allfällig verändernde Abläufe gerne hinnehmen.

Auch unter eher rauen Bedingungen sorgt die von BDO implementierte mobile Lösung von Abacus für effiziente ServiceProzesse bei der Hunziker Partner AG.

Ebenfalls wichtig für die Akzeptanz der App durch die Benutzer ist, dass sich diese unkompliziert auch unter rauen Bedingungen, z.B. auf einer Baustelle, einsetzen lässt. Das funktioniert bei Hunziker Partner AG sehr gut, ebenso einfach ist die Leistungserfassung über manuelle Eingabe. Geleistete Arbeitsstunden, Spesen, gefahrene Kilometer und weitere Arbeiten können mobil erfasst und Projekten oder Kunden zugeordnet werden. Mit AbaCliK können Spesenbelege fotografiert und mit Angaben wie Spesenart, Projekt oder Kommentar ergänzt werden. Besonders praktisch ist, dass die Belege nicht mehr gesammelt und aufbewahrt werden müssen. Die Quittungen werden durch die Software digital signiert und im System sicher abgelegt. Auf diese Weise lassen sich mit AbaCliK spielend Spesen und Leistungen erfassen. «AbaCliK hilft uns, die damit verbundenen Prozesse zu vereinfachen und Kosten einzusparen», fasst Monika Zemp die Vorteile zusammen.

Anwender-Tipp «Mit BDO und Abacus sind wir sicher, die geeigneten Partner gefunden zu haben für unser Ziel «Industrie 4.0» Monika Zemp, Mitinhaberin, Hunziker Partner AG

Lösungskonzept Dank AbaCliK können heute alle Einsatzzeiten sowie Spesen jederzeit digital mit wenigen Klicks erfasst werden. Auf der Baustelle, unterwegs oder zu Hause – die moderne App und ein Smartphone genügen und jeglicher Papierkram gehört der Vergangenheit an. Mit der Business-App von Abacus lassen sich nicht nur alle Informationen erfassen, sondern diese auch den jeweiligen Projekten, Kunden und Mitarbeitenden zuordnen und mit der Abacus Business Software zu synchronisieren. Monika Zemp weist darauf hin, dass dies keine Spielerei ist, sondern nebst Zeit- und Kostenersparnissen auch einen gesetzlichen Hintergrund hat: «Mit AbaCliK können wir gleichzeitig der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung und den damit verbundenen Vorschriften nachkommen. Anstatt die Arbeitszeiten zu stempeln oder aufzuschreiben, werden diese digital erfasst.» Auch ohne Internetverbindung funktioniert AbaCliK problemlos. Alle Daten lassen sich

offline erfassen und später bei Netzzugang wieder mit der Abacus Business Software synchronisieren. Die Administration wird so erleichtert, stehen doch auch Lohnabrechnung, Arbeitsrapporte oder Mitarbeiterdossiers digital für alle Berechtigten zur Verfügung, es erfolgt kein Postversand mehr. Auch die Servicetechniker profitieren: So versorgt sie AbaSmart bei ihren mobilen Einsätzen jederzeit über alle notwendigen Informationen wie Materiallisten, Adressen etc. inklusive Historien. Doch die Unterstützung durch AbaSmart beginnt schon viel früher bei der Planung der jeweiligen Serviceaufträge. Alle Angaben werden erfasst und anschliessend auf das Tablet des Servicetechnikers übermittelt. Dieser hat so nicht nur alle aktuellen Informationen zur Hand, sondern kann von da an den gesamten Auftrag komplett selbständig abwickeln. Dass man bei Hunziker Partner in allen Abteilungen stets mit dem gleichen System und den gleichen Daten arbeitet, trägt zu einer wesentlichen Qualitätssteigerung bei. Redundante Daten und Fehlerquellen wurden so beseitigt. Gleichzeitig ist auch die Prozesseffizienz spürbar gestiegen. Die Techniker erfassen Ihre Leistungen (Arbeitszeit und Material) direkt auf dem Tablet. Den Rapport kann der Kunde anschliessend vor Ort digital unterzeichnen. Nach Genehmigung wird dieser direkt per

Knopfdruck zurück ins Büro übermittelt wo mit wenigen Klicks im System die Rechnung für den Kunden erzeugt wird. Damit wird nicht nur der Fakturierungsprozess beschleunigt, sondern es werden auch gleich die geleisteten Stunden automatisch in der Stundenerfassung gebucht.

Fazit «Die Verwendung von AbaSmart führt zu einer spürbaren Arbeitserleichterung und Prozessvereinfachung. Dabei geht es nicht nur darum, punktuell eine coole App oder ein praktisches Tool einzusetzen. Das System muss insgesamt durchgängig sein und auch die vor- und nachgelagerten Prozesse einbeziehen. Nur so entsteht ein gut funktionierendes Gesamtsystem.» meint Monika Zemp. Dabei sei man um die Unterstützung durch BDO sehr froh: «Die Abacus-Spezialisten von BDO standen uns für die gesamte Implementierung zur Verfügung und haben uns sehr gut beraten. Besonders das Branchenwissen der Projektleiter haben wir sehr geschätzt.» Der Wechsel auf Abacus Business Software hat sich aus Sicht der Hunziker Partner AG mehr als gelohnt. Einerseits verfügt man bereits heute über ein modernes ERP-System, welches perfekt auf die Anforderungen von Organisationen abgestimmt ist. Andererseits bieten die Software und die darunterliegende Technologie ideale Voraussetzungen für die digitale Zukunft. Und die hat für Hunziker Partner AG einen klaren Namen: Industrie 4.0. << 41


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Frische Software sorgt für garantierte Frische bei der E.J. Gmür AG Bei Lebensmitteln ist Frische das A und O – und das gilt besonders auch für Warenlieferungen an hochstehende Gastrobetriebe. Diese zählen deshalb besonders gerne auf die Dienstleistungen der E.J. Gmür AG, die schon seit fast 70 Jahren für qualitativ hochwertige Frisch- und Küchenprodukte sowie umfassenden Service steht. Doch um die aufwendige Logistik im Griff zu haben, ist eine raffinierte Software-Lösung nötig. Und die hat die Gmür AG beim Schweizer Anbieter Opacc gefunden. >> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Die E.J. Gmür AG in Zürich wurde 1951 gegründet und ist ein kompetenter Multidienstleister für die Gastronomie. Heute garantieren 30 Lastwagen die Kühl- oder Tiefkühlkette zum Kunden, dabei stehen 2000 m2 Lagerfläche mit 5000 Artikeln zur Verfügung. Rund um die Uhr überwachen Computer die korrekten Temperaturen im Lager, um die Frische der Waren zu garantieren. Die herausragende Qualität der Produkte und umfassende Dienstleistungen sind Garanten für den anhaltenden Erfolges des Unternehmens. Für Gastrobetriebe erleichtert die Konzentration auf einen einzigen Zulieferer für Tiefgekühltes, Kühl- und Milchprodukte sowie Economat und weitere Küchenprodukte den Alltag – und bringt erst noch bessere Einkaufskonditionen.

Ausgangslage Während das Unternehmen bereits seit 2005 erfolgreich mit OpaccERP arbeitete, wurde der Shop sowie das Lager noch immer weitgehend analog geführt. Bis zur Einführung der neuen Lagersoftware wurden Mitarbeitende in der Logistik-Kommissionierung zum Beispiel durch einen Rüstschein unterstützt, was definitiv nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprach. Der Systemwechsel würde somit vor allem mehr Effizienz und Transparenz in die Abwicklung bringen. Mit der Implementierung der neuen ITAnwendung sollte aber auch gleich noch mehr Rechtssicherheit geschaffen werden, ohne die

Erfahren Sie... ... wie die passende Software auch komplexe Logistikprozesse korrekt abbildet. ... warum sich das Miteinbeziehen aller betroffenen Abteilungen lohnt.

Das Projekt Anwender: E.J. Gmür AG, 8048 Zürich, www.gmuer.ch

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Mitarbeiter:

80

User:

80

Branche:

Lebensmittelhandel

Thema:

Lagermanagement

Anbieter:

Opacc Software AG, 6023 Rothenburg, www.opacc.ch

Lösung:

OpaccERP Warehouse/ Mobile Warehouse

Logistik- und Geschäftsprozesse zu verlangsamen. Das Ziel war, die Abläufe zu automatisieren und effizient in den Gesamtprozess zu integrieren.

Ziele Die neue Lagerhaltungs-Software sollte nicht nur die Logistik-Prozesse der Gmür AG abbilden, auch die vollständige Anbindung ans ERP bzw. CRM gehörte zu den Anforderungen. Die Komplexität der Lagerhaltung mit Kühl-, Tiefkühl und Trockenwaren bei der Gmür AG durfte für die zukünftige Software keine Probleme darstellen. So sollte zum Beispiel immer gewährleistet sein, dass von den Produkten genügend Bestand vorhanden ist. Ist dieser kleiner als der definierte Minimalbestand, sollte automatisch die Nachschubsteuerung ausgelöst werden. Ein weiteres Beispiel: Für die Kommissionierung nutzen die Lageristen Rollcontainer. Auf einem Rollcontainer werden in 90 Prozent der Fälle nur für einen Kunden Waren zusammengestellt, was den Vorgang relativ einfach gestaltet. Es gibt aber auch die Möglichkeit, bei kleinen Bestellmengen die Artikel in einem Durchlauf für mehrere Kunden zu kommissionieren. Auch diese Komplexität muss die neue Software unterstützen können. Zudem wurde natürlich erwartet, dass die neue Lösung gesamthaft die Effizienz steigern und die Fehlerquote senken würde.

Vorgehen Bei der E.J. Gmür AG erfolgte die Realisierung des Projekts durch ein kleines Team von drei Mitarbeitenden, die sich aus verschiedenen Abteilungen der Firma rekrutierten. Damit


konnte sichergestellt werden, dass das notwendige Know-how über die in der Firma existierenden Systeme, Applikationen, Werkzeuge und Datenstrukturen vorhanden war.

Die E.J.Gmür AG arbeitet dank der Warehouse-Lösung von Opacc im Lager papierlos und effizient.

Zuerst wurde der Ist-Zustand analysiert: Wie ist z.B. die Lagerorganisation aufgestellt? Was macht diese einzigartig? Wo sind die Stärken, welche auf jeden Fall beibehalten werden müssen? Und wo sind Entwicklungspotenziale zu finden? Das Lager der Gmür AG weist vier Lagerbereiche auf, aufgeteilt auf Tiefkühlprodukte, Frischwaren, Trockensortiment und Werbelager. In allen Bereichen sind die Grundprozesse dieselben: Sie weisen jeweils ein Hochlager auf, welches nur für den Stapler zugängig ist, sowie einen Rüstbereich, auch Picking genannt. «Der Evaluation unseres Lagerverwaltungssystems haben wir entsprechend grosse Aufmerksamkeit geschenkt, denn die Partnerschaft mit dem evaluierten Software-Anbieter muss langfristig funktionieren» meint der Projektleiter der Gmür AG. Dabei wurde ein detailliertes Lastenheft mit Soll-Prozessen sowie spezifischen Kernprozessen erstellt. Bei der Wahl des Anbieters wurden auch auf Punkte wie entsprechendes Know-how, Implementierungsaufwand und Kosten geachtet. Schlussendlich hat sich die Gmür AG für Opacc entschieden, dies weil die Lösung genau passte, es keine Schnittstelle zur bestehenden Opacc-Software brauchte und das Preis-Leistungs-Verhältnis optimal war.

Lösungskonzept Das OpaccERP WarehouseManagement kommt nun voll zum Zuge, indem es sich in die bisherigen Prozesse voll integriert und diese durchdringt. Dadurch bietet Opacc Warehouse eine transparente Plattform, von welcher der gesamte logistische Prozess gesteuert und überwacht wird.

Anwender-Tipp «Rückblickend kann festgehalten werden, dass folgende Faktoren zum Erfolg entscheidend beigetragen haben: Klare Projektziele, regelmässige Fortschrittskontrolle, Planung des weiteren Vorgehens sowie eine detaillierte Go-Live Planung inklusive eines Rollback-Szenario» Projektleitung, E.J. Gmür AG

Der Warenfluss von Beschaffung bis Auslieferung an den Kunden kann so problemlos verfolgt werden. Im Fall von Rückruf-Aktionen ist so auch die Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Artikels garantiert. Der Systemwechsel brachte somit vor allem mehr Effizienz und Transparenz für die Abwicklung. Mit der Funktion „Scanning“ bietet die Opacc Plattform zudem eine Lösung, mit der sich einige Prozessschritte einsparen lassen. So können Aufträge wesentlich schneller abgewickelt werden. Parallel sanken die Fehlerquoten, sodass auch die Zahl der Retouren verringert werden konnten. Aktuell sind 20 Scanner Tablets bei der Gmür AG im Einsatz. Auf den im Bereich «Clearing» genutzten mobilen Endgeräten werden z.B. etwaige Fehlmengen automatisch visualisiert und es können Bestandskorrekturen vorgenommen werden. Aber auch die Inventur wird stark vereinfacht, diese kann z.B. nach Reihen, Artikel oder auch rollend vorgenommen werden. Weiter sind nun auch Auswertungen feiner möglich, z.B. nach Artikeln mit nahendem Haltbarkeitsdatum. Aber auch den Führungskräften ist es nun einfacher möglich festzustellen, wer wann was gerüstet hat und auch offene Rüstaufträge sind jederzeit abrufbar. Zudem bietet die Software die Möglichkeit, zukünftige Entwicklungen abzubilden, wie z.B. ein automatisches Lager.

Gesamthaft gesehen erleichtert die neue Software somit die Arbeit aller Beteiligten.

Fazit Es hat sich für die Gmür AG definitiv gelohnt, auf OpaccERP WarehouseManagement zu setzen. Nicht nur, dass die papierlose Abfertigung Fehler vermeiden hilft, das System sorgt auch dafür, dass die Waren immer rechtzeitig bestellt werden. Dabei konnte die Effizienz deutlich gesteigert werden – und damit auch die Kundenzufriedenheit. Die Terminplanung war mit einem Jahr grosszügig angelegt, so dass noch viele Offline-Tests und ein stufenweises Go-Live möglich waren. So beinhaltete die erste Stufe im September 17 nur die Frisch-Milchprodukte und die Economat-Abteilung, welche nur einen kleinen Anteil des Gesamtvolumens ausmachen. Damit konnte das Risiko minimiert werden, sollte es zu einem Problem mit der Software kommen. Tatsächlich tauchten noch kleinere Verbesserungsmöglichkeiten auf, welche umgehend behoben wurden. Weitere drei Monate wurde so intensiv getestet, bis dann im Januar 2018 die Software im Rest des Lagers live ging. Bereits wenige Stunden nach dem Go-Live war den Verantwortlichen klar, dass das Projekt ein grosser Erfolg war. Alle Ziele für den Produktivstart wurden erreicht. << 43


Open Source topsoft Fachmagazin 18-4

Noch viel Potenzial für Open Source Software im ERP-Bereich Die Open Source Studie Schweiz 2018 zeigt auf, dass die Nutzung von Open Source hierzulande gegenüber 2015 durchschnittlich um 7.2 Prozentpunkten zugenommen hat – fast doppelt so viel wie in der Vorperiode. Bloss im Bereich ERP fristen Open Source Lösungen noch ein Mauerblümchendasein, obwohl dort die Nachfrage besonders hoch ist. Der Artikel fasst die Ergebnisse der Studie zusammen, die auf www.oss-studie.ch veröffentlicht ist. >> Dr. Matthias Stürmer & Carole Gauch | Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit

Der Kauf von GitHub durch Microsoft für 7.5 Milliarden Dollar zeigt eindrücklich, wie wertvoll Open Source Communities für grosse Software-Konzerne sind. Gleichzeitig meint es der amerikanische Konzern tatsächlich ernst, wenn er nun ausserdem 60'000 seiner Linuxrelevanten Patente an das Open Invention Network einbringt und so künftig auf Patentklagen gegen Open Source Software verzichtet. Auch Swisscom-CEO Urs Schaeppi unterstreicht im Vorwort der Open Source Studie Schweiz 2018 die wichtige Rolle von Open Source Software für die heutigen ICT-Branche: «In der Entwicklung haben wir die Faustregel: 80 Prozent Open Source plus 20 Prozent Eigenentwicklung für innovative, einfach nutzbare und differenzierende Produkte.» Die Frage nach der Relevanz von Open Source Software stand auch am Anfang der Umfrage, die dieses Jahr durch die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit im Auftrag von swissICT und CH Open an die Mitglieder von swissICT und an Behörden verschickt wurde. Das Resultat bestätigt Microsoft und Swisscom: Von den 243 Antwortenden gaben insgesamt 59.7 % an, die Bedeutung von Open Source Software habe in den letzten drei Jahren eher oder sogar stark zugenommen. Mit 32.5 % antwortete ein Drittel, dass die Relevanz gleichgeblieben sei, nur gerade 7 % war der Meinung, dass sie abgenommen habe.

Nutzung von Open Source wächst deutlich Eine Ursache für die hohe Bedeutung von Open Source Software ist die stetig zunehmende Nutzung von Open Source Lösungen. Die Resultate der Open Source Studie 2018 44

zeigen auf, dass deren Einsatz gegenüber 2015 in praktisch allen Anwendungsgebieten noch einmal deutlich zugenommen hat. Am stärksten fällt das Wachstum bei Open Source Desktop-Anwendungen mit zusätzlichen 27.3 Prozentpunkten von 29.0% im 2015 auf 56.3% im 2018 aus. Die populärsten Open Source Desktop-Anwendungen sind Firefox, 7-Zip und VLC, gefolgt von GIMP, Keepass, Thunderbird und LibreOffice. Der Cloud-Bereich zeichnet dank der rasch steigenden Verbreitung von Docker das zweitgrösste Wachstum aus. Von 33.5% im 2015 nutzen nun 55.9% der befragten Unternehmen und Behörden Open Source Cloud-Lösungen was einem Plus von 22.4 Prozentpunkten entspricht.

Der Autor Dr. Matthias Stürmer ist Leiter der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit an der Universität Bern, Vorstandsmitglied vom Open Source Förderverein CH Open und Präsident des Digital Impact Networks.

Die Autorin Carole Gauch ist Bereichsleiterin Projekte und Beratung an der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit.

Open Source für die eigene CloudInfrastruktur: Mit Docker und Nextcloud sind zwei Open Source Blockbuster-Produkte im Aufwind. Insgesamt sind Software-Entwicklungen mit Open Source Programmiersprachen besonders beliebt: Mit 78.9% verwenden beinahe vier von fünf der befragten Firmen und Behörden Java & Co. Im Durchschnitt hat die Open Source Nutzung gegenüber 2015 um 7.2 Prozentpunkte zugenommen – fast doppelt so viel gegenüber dem Wachstum von 2012 bis 2015, das damals 3.7 Prozentpunkte betrug. Einen grossen Sprung nach vorne (plus 17.0 Prozentpunkte) haben Open Source Komponenten und Release Management Tools erzielt, die heute von 62.0% der befragten Organisationen eingesetzt werden. Tatsächlich sind Versionierungs-Tools wie Git heute von vielen internen Software-Entwicklungs Teams zur kollaborativen Zusammenarbeit im Einsatz. Und moderne JavaScript Frameworks wie Angular auf dem Client oder Node.js auf dem Server geniessen eine steigende Popularität, weil damit eine hohe Effizienz und Qualität in der Software-Entwicklung erreicht werden kann. Wie von SwisscomCEO Urs Schaeppi exemplarisch beschrieben, nutzen heute viele IT-Firmen für ihre Produktentwicklung einen hohen 80%-Anteil an Open Source Software als Basis und fügen ‘oben drauf ’ noch rund 20% Eigenentwicklung hinzu.


Open Source

Bedarf an Open Source BusinessLösungen hoch

Für 54.1% der befragten Unternehmen und

Gleichzeitig besteht in gewissen Gebieten noch wesentlicher Bedarf an Open Source Alternativen. Insbesondere wünschen sich die Befragten mehr Open Source Business Software. Konkret gaben mit 24.4 % knapp ein Viertel an, dass sie Interesse an einer Open Source Customer Relationship Management (CRM) Lösung hätten. Somit zeigt der niedrige Einsatzgrad von bloss 11.7%, dass im CRM-Bereich potenziell eine grosse Nachfrage vorhanden wäre, wenn es denn geeignete Open Source Alternativen gäbe.

Einsatz von Open Source Software, bloss für

Zwar wird auf dem umfassenden SoftwareInformationsportal alternativeTo.net eine Vielzahl von Open Source CRMs wie Vtiger oder CiviCRM angegeben, aber offensichtlich sind diese im Gegensatz zu proprietären Lösungen wie Salesforce oder Microsoft Dynamics erst wenig verbreitet. Ein ähnliches Bild zeichnet der Bereich Enterprise Resource Planning (ERP) Software. Auch hier besteht mit 21.6% ein hoher Bedarf an Open Source Alternativen, und auch hier nutzen mit 8 % der befragten Firmen und Behörden erst wenige eine Open Source Lösung. Das ist erstaunlich, denn mit Odoo, Adempiere oder SQL-Ledger stünden eigentlich seit mehreren Jahren ausgereifte Open Source ERPLösungen bereit. Und anders als im CRMBereich bieten hier auch namhafte Schweizer Open Source Anbieter Dienstleistungen für Open Source ERP-Lösungen an. Sowohl beim Einsatz (31 %) als auch bei der Nachfrage (23.9 %) stehen Open Source Cloud Storage Lösungen im Trend. Mit Nextcloud und deren ursprünglichem Open Source Projekt OwnCloud sind zwei praktische Alternativen zu Dropbox oder Google Drive verfügbar, die es jedoch erlauben, die Daten auf eigenen Servern zu speichern. Gleichzeitig bieten dank Mobile-Apps und Desktop-Anwendungen für alle Betriebssysteme Nextcloud und OwnCloud den Komfort von proprietären Lösungen – kein Wunder, dass der Open Source Cloud Storage Ansatz gerade im UnternehmensKontext immer mehr an Popularität gewinnt.

Gute Gründe für den Einsatz von Open Source Des weiteren zeigt die Studie: Die positiven Seiten beim Einsatz von Open Source überwiegen deutlich. Die normierte Summe der Gründe für und gegen Open Source zeigt, dass bei 54.1 % der Antwortenden die positiven Eigenschaften von Open Source Software überwiegen. Bei 27.0% hielten sich Einsatzgründe und Hinderungsgründe die Waage. Bloss 18.9 % gaben schliesslich mehr Hinderungsgründe als Gründe für den Einsatz von Open Source Software an.

Behörden überwiegen die Gründe für den 18.9% übertreffen die Hinderungsgründe. Die Analyse der Gründe für die Nutzung von Open Source Software ergab, dass wie bereits 2015 auch dieses Jahr wiederum die Unterstützung von offenen Standards und damit die Interoperabilität von Open Source Lösungen deutlich an der Spitze liegt. An zweiter Stelle empfinden es die Befragten als entscheidend, durch Open Source Software breit abgestützte Software-Lösungen und -Komponenten zur Verfügung zu haben. Rund 84% der antwortenden Unternehmen und Behörden sehen in der hohen Verbreitung von Open Source Software einen wichtigen Vorteil. Damit einhergehend zeigt sich, dass den befragten Firmen und Behörden beim Einsatz von Open Source Software die breite Community für den Wissensaustausch wichtig ist. Wie bereits 2015 sind auch in diesem Jahr praktisch unveränderte 84.3 % der befragten Organisationen dieser Meinung. Als Folge dieser globalen Reichweite von Open Source Lösungen können die Einsatzgründe der erhöhten Sicherheit und Stabilität verstanden werden, die in der aktuellen Umfrage deutlich an Relevanz zugenommen haben.

Erst an sechster Stelle folgen die potenziellen Kosteneinsparungen, die offenbar nur einer von vielen Gründen für den Einsatz von Open Source Software darstellen. Des Weiteren geben rund drei Viertel der befragten Behörden und Unternehmen geben an, dass die bessere Kompatibilität zwischen Tools und Komponenten, die grosse Auswahl an Open Source Komponenten sowie die schnellere Innovation für sie wichtige Gründe für den Einsatz von Open Source Software darstellen. Der wachsende Einsatz von Open Source Lösungen verursacht auch Verschiebungen bei den gegenwärtigen Hinderungsgründen. Die Verwendung von Open Source Lösungen macht den Anwendern offenbar bewusst, dass gewisse Funktionen und Features noch immer fehlen, denn dieses Argument wird als wichtigste Problemstellungen wahrgenommen. Auch Sicherheitslücken werden als relevanter Hinderungsgrund beurteilt – ein weiterer Indikator, dass Open Source Software in geschäftskritischen Bereichen angewendet wird oder werden soll. Deutlich abgenommen hat die Angst auf Open Source Systeme zu migrieren. Ein Wechsel auf Open Source Alternativen scheint unterdessen Salon-fähig geworden zu sein – nicht weiter erstaunlich, da der angeblich schlechte Ruf von Open Source Software von 71.9% der Antworten als unwichtig eingestuft wird. <<

Veranstaltungs-Tipp:

OSS Talk: Open Source ERP Odoo Die Open Source Studie 2018 hat gezeigt, dass die Verbreitung von Open Source ERP-Systemen in den Schweiz zurzeit noch niedrig ist, aber die Nachfrage danach umso höher. Wie kommt das? Was leistet die Open Source ERP-Lösung Odoo? Und wo wird sie bereits produktiv eingesetzt? Der CH Open Anlass zeigt wichtige Grundlagen und aktuelle Trends rund um Open Source Software und ERP-Einführungen. Unter anderem erklärt Dr. Marcel Siegenthaler von topsoft die wichtigsten Punkte bei der Evaluation eines ERP-Systems. Ausserdem erläutern Odoo-Profis die neusten technologischen Entwicklungen und professionelle Odoo-Anwender berichten von ihren Erfahrungen.

Datum: Donnerstag, 29. November 2018, 13:00 bis 17:00 Uhr Ort: FIFA World Football Museum, Seestrasse 27, 8002 Zürich Veranstalter: CH-Open und camptocamp Medienpartner: topsoft

Anmeldung unter www.ch-open.ch/oss-erp Die Teilnahme ist kostenlos

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topsoft Fachmesse topsoft Fachmagazin 18-4

Die topsoft Fachmesse vom 28./29. August 2018 war wieder sehr gut besucht und zeigte die ganze Bandbreite der Digitalisierung, die neusten Entwicklungen in der Business IT sowie spannende Möglichkeiten, sich ganz konkret der Zukunft unserer Arbeit und unseres Lebens zu nähern. Die Besucherinnen und Besucher waren begeistert und auch die Aussteller zeigten sich zufrieden. Die topsoft Fachmesse 2019 findet am 28./29. August 2019 in der Umwelt Arena statt.

Quo Vadis ERP? Bereits zum 16. Mal stellte die Solothurner Dynasoft AG die Leistungsfähigkeit ihrer ERP Suite tosca auf der topsoft unter Beweis. Erfreut war man über den grossen Zuspruch auf die tosca Lösungsansätze zu Fragestellungen rund um die Geschäftsprozessdigitalisierung und die Zukunft der ERP Systeme. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre hatte sich dynasoft in diesem Jahr dazu entschieden einen grösseren Messestand in komplett neuem Gewand zu gestalten. Hatte man in den vergangenen Jahren mit «Platznot» ob der Besucherfrequenz zu kämpfen, konnte man in diesem Jahr auf grösserer Fläche mehr von der Leistungsfähigkeit von tosca einem grösserem Zielpublikum vorstellen.

red. Es waren wieder hohe Temperaturen angesagt, als Ende August die topsoft zusammen mit dem Partnervent SuisseEMEX und dem Digital Summit für KMU in Zürich die Tore öffnete. Gemeinsam machten die Veranstaltungen die Messe Zürich zum Anziehungspunkt für alle, die sich für den Digitalen Wandel und die damit verbundenen Chancen interessieren. Rund 14'000 Besucherinnen und Besucher wurden während der zwei Tage in der Messe Zürich gezählt und es zeigte sich, dass eine klar fokussierte Fachmesse eben weiterhin eine wichtige Kontaktmöglichkeit für Anbieter und Kundschaft ist und nicht durch eine Internet-Recherche ersetzt werden kann. Besonders gut angekommen sind beim Publikum, neben den neuesten Entwicklungen in der Business IT, die konkreten Beispiele für die Digitalisierung, wie z.B. der Lastwagen, dessen Saug-Arme mittels Augmented Reality gesteuert werden konnten. Oder der Töggelikasten (Tischkicker), der dank einer Kamera und entsprechender Technik die präzise Auswertung der Spielzüge erlaubte. Aber auch die Fachreferate erfreuten sich grosser Beliebtheit. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten viel wertvolles Knowhow mitnehmen zu so topaktuellen Themen wie Industrie 4.0, IoT oder Digitales Marketing. Der persönliche Austausch mit den Expertinnen und Experten sorgte für manch angeregte Diskussion. Die nächste Ausgabe der topsoft Fachmesse 2019 findet in der Umwelt Arena in Spreitenbach statt, dabei bleibt der Fokus klar auf Ihrem Business. Wie hilft Ihnen moderne Business IT; Ihr Unternehmen noch effizienter zu führen? Wie erleichtern Ihnen die neuen Programme Ihre Arbeit? Und wohin geht die Reise mit Industrie 4.0 und Smart Work?

An beiden Messetagen konnte sich das Messeteam um Marketing-und Vertriebsleiter Knut Mertens regen Zuspruchs erfreuen. So konnten fachlich sehr gute Diskussionen geführt werden. Überaus zufrieden ist man mit dem Knüpfen hochwertiger neuer Kontakte, allesamt aus der tosca Zielgruppe. Gefragt waren Themen rund um die Digitalisierung und Mobilisierung der Prozesse in Lager und Vertrieb. Des weiteren wurde in vielen Gesprächen die künftige Rolle der ERP Systeme in den Kundenunternehmen diskutiert. Entsprechend positiv fällt das Resumee aus. In 2019 wird man erneut sein Leistungsportfolio vorstellen, dann unter dem weiterentwickelten Motto der ERP Engine und zielgruppenoptimierter Applikationen, als Antwort auf die Frage der künftigen Rolle der ERP in Kundenunternehmen.

Während andere Veranstaltungen vermehrt auf Festival und Spektakel setzen, geht es bei der topsoft Fachmesse auch weiterhin nicht um die grosse Show. «Schlussendlich muss Digitalisierung zum Kontext des Unternehmens passen. Ein KMU muss mit begrenzten Ressourcen die digitale Zukunft gestalten können», gibt Messeleiter Cyrill Schmid zu bedenken. Und dafür ist die topsoft Fachmesse ein idealer Anlaufpunkt, echtes Business – ganz ohne Schnickschnack. Wir freuen uns darauf, Sie am 28./29. August 2019 wieder auf der topsoft Fachmesse begrüssen zu dürfen.

dynasoft AG

4501 Solothurn +41 32 624 17 77 www.dynasoft.ch

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topsoft Fachmesse

Branchenvertreter interessieren sich für Abacus

Mehr Besucherinnen und Besucher – konkretere Fragen

An der diesjährigen topsoft waren Besucher aus den verschiedensten Branchen vor Ort. Der Abacus-Stand und die darauf präsentierten Programme erregten grosses Interesse.

Die Opacc Vertriebsberater hatten auf der topsoft Fachmesse viele spannende Gespräche. Und sie verzeichneten ein konkretes Interesse an spezifischen Themen, was besonders erfreulich war.

Abacus zeigte den Besuchern wie die verschiedenen Geschäftsprozesse in Unternehmen mit der ERP-Software von A bis Z digital unterstützt werden können. Vor allem die Produktionsplanung und -steuerung für Fertigungsbetriebe zog die Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch der Auftragsbearbeitungsprozess mit Fakturierung und die projektbezogene Leistungserfassung – auch mit den mobilen Apps für das iPad und die Smartphones – standen im Fokus der Nachfragen. Serviceorientierten Unternehmen wurde mit dem Programm für das Service- und Vertragsmanagement eine moderne Lösung vorgestellt.

Es gab für uns einige Neuigkeiten zu verkünden auf der topsoft Fachmesse: OpaccERP macht mit der aktuellen Update-Version 16.20 Geschäftskunden noch schneller und agiler. So durften die Vertriebsberater deshalb ein komplettes Update-Paket vorstellen, welches bei einzelnen Kunden bereits erfolgreich genutzt wird. Dabei wartet die neue Version der Opacc Extended Enterprise Software mit zahlreichen Neuerungen und optimierten Funktionen auf. Die topsoft Fachmesse ist wirklich jeweils die ideale Plattform, Neuerungen live zu zeigen und Fragen direkt zu beantworten. So gelingt es uns, bei der bestehenden und potenziellen Kundschaft Vertrauen zu schaffen. Denn auch erfreulich viele Neukunden nutzten die Gelegenheit, sich auf der topsoft Fachmesse am innovativen Opacc-Stand zu informieren. Es war zu spüren, dass die Digitalisierungswelle Unternehmen in allen Branchen zu Investitionen drängt - und dafür bieten wir hervorragende und bestens bewährte Lösungen an. Auffällig war: Viele Interessentinnen und Interessenten kamen bereits mit ganz konkreten Fragen zum Opacc-Stand. Besonders interessiert waren sie an Lösungen in den Bereichen E-Commerce und Mobile Solutions, aber auch die uneingeschränkte Cloud-Fähigkeit der Opacc-Produkte war in den Beratungsgesprächen oft ein Thema.

Mobile Datenerfassung Auch die App AbaCliK interessierte die Besucher. Mit der von Abacus programmierten App lassen sich nicht nur Arbeitszeiten erfassen sondern auch Spesenbelege fotografieren und mit Leistungsarten oder Aktivitäten ergänzen. Die so gesammelten Informationen können mit Detailangaben wie Zahlungsart, Standorte, Kategorien, Projekte, Bilder und Kommentare ergänzt und direkt mit der Abacus Business Software nahtlos synchronisiert werden, so dass im Geschäftsalltag solche Papierbelege obsolet werden und der Arbeitsaufwand verringert wird. Möchten Sie weitere Informationen zur App? Diese finden Sie unter www.abaclik.ch. Zeiterfassung AbaClocK Das Badge-Zeiterfassungssystem von Abacus «AbaClocK» bestehend aus einem Terminal mit iPad und Lesegerät für RFID-Ausweiskarten fand ebenfalls grossen Anklang. Mit AbaClocK können die Mitarbeitenden ihre Arbeitszeiten und Pausen einfach und schnell erfassen. Ausserdem wird ihnen beim Einchecken auf dem Terminal die aktuelle Soll-, Arbeits- und Gleitzeit sowie die Ferientage angezeigt. Das Zeiterfassungssystem aus dem Hause Abacus kann für lediglich 790 Franken erworben werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.abaclock.ch. Abacus Research AG

9300 Wittenbach-St.Gallen T +41 71 292 25 25 www.abacus.ch

Fazit: Auch nächstes Jahr werden wir ohne Zweifel wieder mit einem eigenen Stand auf der topsoft Fachmesse vertreten sein. Denn gerade der persönliche Kontakt mit den Kundinnen und Kunden ist für Opacc äusserst wichtig. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste topsoft Fachmesse im Spätsommer 2019.

Opacc Software AG 6023 Rothenburg T +41 41 349 51 00 www.opacc.ch

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Software Contest topsoft Fachmagazin 18-4

Digitalisierte Serviceprozesse als Chance: Machen Sie mit bei unserer IoT-Umfrage Immer mehr Unternehmen stellen fest, dass sich mit herausragendem Service noch Geld verdienen lässt. Während die Margen im Handel zusammenbrechen, ist Service noch immer gefragt – und eine grosse Chance, den Kunden glücklich zu machen. Um diese Chancen zu ergreifen, braucht es jedoch effiziente und kundenfreundliche Prozesse, welche einen Vorsprung auf die Mitbewerber sichern. Doch wie geht das? Am Software Contest vom 11. April 2019 in Bern erfahren Sie es live. red. Der digitale Wandel kommt im Zuge der Digitalisierung im Schnellzugstempo. Die Servitization, also der Wandel vieler Unternehmen hin zum Dienstleister, schreitet dabei ebenfalls zügig voran. Besonders viele Firmen im technischen Bereich bemerken, dass sich mit kundenfreundlichem Service noch gutes Geld verdienen lässt. Doch ein Dienstleister muss seine Kunden gerade im technischen Bereich mit wirklich bestem Service überzeugen können – sonst ist der Kunde schnell weg. Wegen der Digitalisierung wartet der Mitbewerber nicht mehr nur im gleichen Dorf, sondern ist völlig ortsunabhängig zur Stelle, wenn es sein muss.

dem Servicedienstleister melden, Internet of Things IoT ist hier das Zauberwort.

Der Software Contest ist einmalig, es gibt keinen vergleichbaren Anlass in der Schweiz.

Business IT im Live-Direktvergleich

Weitere Informationen dazu auf:

Wie hilft Ihnen aber die Business IT im Unternehmen, mit den eingehenden Daten umzugehen, welche vom Callcenter oder dem IoTSensor kommen? Wie werden Ihre Prozesse im Kundendienst so effizienter? Und welche IT-Anbieter bieten welchen Lösungsansatz an?

Wie verbessert man den technischen Kundendienst, wie digitalisiert man die Abläufe und macht diese kundenzentriert und effizient?

Das alles und noch viel mehr erfahren Sie live am Software Contest am 11. April 2019 in Bern, wo sich mehrere namhafte Softwarehäuser auf der Bühne messen. Sehen Sie, wie eine Fehlermeldung zu einem Auftrag an den Servicetechniker wird, wie die Reparatur verarbeitet wird und die Rechnung innert Sekunden bei der Kundschaft im digitalen Briefkasten liegt.

Sicher, Servicetechniker können schon heute meist Ihre Rapporte mobil und papierlos erfassen. Auch Gerätedaten und Pläne sind jederzeit abrufbar und müssen nicht mitgeschleppt werden. Und mithilfe von Sensoren können Geräte z.B. sich anbahnende Defekte direkt

Vergleichen Sie die verschiedenen Systeme live und bringen Sie sich mit ein. In einem Tag lernen Sie verschiedene Lösungen kennen, können live vergleichen, Fragen stellen und die Spezialisten der verschiedenen Anbieter gleich persönlich kennenlernen.

LOGOMARK VERSION_V10

www.software-contest.ch

SKDV

schweizer kundendienst verband

Der Schweizerische Kundendienst Verband SKDV fördert und unterstützt seine Mitglieder bei der Innovation und Optimierung rund um den Kundendienst in der Schweiz. Gerade angesichts der Digitalisierung nimmt der Kundendienst schweizer kundendienst verband bei vielen Unternehmen eine immer wichtigere Rolle ein. Mit Tagungen, Kongressen und Weiterbildungsangeboten bietet der SKDV topaktuelles Know-how und wichtiges Networking.

SKDV

Der SKDV ist Partner der topsoft beim Software Contest 2019 zum Thema «Serviceprozesse digitalisieren».

SKDV www.skdv.ch

schweizer kundendienst verband

Ihre Meinung ist nun gefragt

www.topsoft.ch/ news/iot-umfrage/

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Doch natürlich sollen die Anbieter das zeigen, was Sie als Zuschauerin oder Zuschauer wirklich interessiert.

Scannen Sie einfach den QR-Code ein oder gehen Sie auf www.topsoft.ch/news/iotumfrage/ und machen Sie von dort aus mit.

Deshalb laden wir Sie ein, einige Fragen zum Thema «Technischer Service» zu beantworten – es dauert nicht mehr als 3 Minuten. Die Antworten werden vertraulich behandelt und nicht weiterverwendet.

Die Umfrage ist völlig anonym, es werden keine persönlichen Daten aufgezeichnet. Wenn Sie sich aber entschliessen, am Wettbewerb mitzumachen, dann können Sie mit etwas Glück einen von fünf GratisEintritten an den Software Contest 2019 gewinnen im Wert von je CHF 380.00.

Machen Sie mit bei unserer Umfrage, egal ob Sie nun einen Software Anbieter, einen Dienstleister oder einfach die Kundschaft vertreten: Ihre Meinung interessiert uns und fliesst in die Planung des Software Contests mit ein.

Auch senden wir auf Wunsch die Resultate der Umfrage zu. Wir danken Ihnen für Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen viel Glück!


IT-News

Consultinform AG begrüsst neuen ´Head of New Software Products´ Seit dem 1. Oktober 2018 treibt Mirko Théodoloz in der Funktion als Head of New Software Products die neue Generation der Produkt-Linie Project Account mit neuem Schwung voran. Consultinform, mit fast 30-jährigem Erfolg im SoftwareMarkt u.a. mit ihrer Eigenentwicklung Project Account (führende Projektcontrolling-Software in der Schweiz) trifft auf ‚Digitalen Pfadfinder Mirko Théodoloz‘ mit fundierten Kenntnissen in komplexen Entwicklungsprojekten. «Eine gute Mischung.» sagt Marcel Walter (CEO der Consultinform AG) und kommentiert weiter: «Die Neuerschaffung dieser Position sowie die Besetzung mit der Person von Mirko Théodoloz ist nicht nur ein weiterer Schritt in die zukunftsorientierte Unternehmens-Ausrichtung, sondern schafft uns weitere Potentiale im Bereich der Standardsoftware-Entwicklung – eines unserer Kerngeschäfte.» www.consultinform.ch

ERP-Cloud-Pionier myfactory baut Marketing-Team aus myfactory, einer der führenden ERP-Cloud-Hersteller im deutschsprachigen Raum, ernennt Michael Kunz zum Head of Marketing und Product Management. In dieser neu geschaffenen Rolle ist es seine Aufgabe, das Neukundengeschäft auszubauen und die Markenbekanntheit von myfactory zu steigern. Zudem zeichnet Kunz für das Product Management verantwortlich, das sich in Bezug auf Design, Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität kontinuierlich weiterentwickeln soll. Mit dem Ausbau des Marketing Teams stellt das Unternehmen, das im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatzrekord von 7.7 Millionen Euro auswies, die Weichen für weiteres Wachstum in Deutschland und in der Schweiz. www.myfactory.ch

Leanux.ch engagiert sich für die Jugend Am Zukunftstag öffnen Hunderte von Betrieben, Organisationen, Fach- und Hochschulen in der ganzen Schweiz ihre Türen. Mädchen und Buben der 5. bis 7. Klasse waren am 8. November 2018 eingeladen, an interessanten Spezialprojekten teilzunehmen. In diesem Rahmen offerierte leanux.ch in Volketswil den Schülerinnen und Schülern einen spannenden Informatik-Tag. In zwei Workshops erhielten die jungen Menschen einen Einblick in die Berufe Systemtechniker/in und Applikationsentwickler/in. Das Interesse war sehr gross und die jungen Leute zeigten sich begeistert. Sie bauten selbst einen Computer auf und lernten dabei die einzelnen Teile kennen. Im zweiten Workshop brachten sie einen Roboter in Fahrt. leanux.ch plant, auch nächstes Jahr wieder beim Zukunftstag mitzumachen. www.leanux.ch

Boss Info AG übernimmt Prime Vision AG komplett Im Juli wurde bekannt, dass sich die auf ERP und ICT-Infrastruktur spezialisierte Boss Info AG bei der Prime Vision AG beteiligt und eine spätere Gesamtübernahme in Aussicht stellt. Simon Boss löst die Option nun bereits ein und übernimmt mit seiner Boss Info AG die Prime Vision AG komplett. Per Mitte Oktober 2018 wurde das Unternehmen zu 100 % von der Boss Info AG übernommen. Die bisherigen 2 Standorte der Prime Vision AG in Aarburg und in Biel bleiben bestehen, wobei der Standort Aarburg zukünftig als Boss Info AG Niederlassung geführt wird. Sämtliche Stellen bleiben erhalten und werden in die Boss Info Organisation integriert. Ab 1. Dezember 2018 wird Aarburg neu als Boss Info AG Niederlassung geführt und unverändert von Remo Ruchti geleitet. www.bossinfo.ch

SonicWall tritt mit neuer Führungsspitze an SonicWall stellt sich in der Region Central Europe personell neu auf: Der Sicherheitsspezialist ernennt Jan Patrick Schlögell zum Regional Director Central Europe. Seine Aufgabe ist es, die starken Beziehungen zum indirekten Vertriebskanal in der Region DACH weiter auszubauen und zu vertiefen. Michael Struss bekleidet ab sofort die neu geschaffene Position des Enterprise Sales Directors Central Europe. Dabei verantwortet er den Auf- und Ausbau des indirekten Geschäfts mit Large und Key Accounts. www.sonicwall.com

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Er|go ̮ no|mie die Spezialbereich der ↑Schönheitschirurgie, mithilfe dessen überladene Websites verschlankt werden. Lernen Sie uns und unsere hilfreichen Fähigkeiten jetzt näher kennen: www.ergonomen.ch


Wildcard topsoft Fachmagazin 18-4

Für Netzwerke gilt: Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt Swiss Women Network SWONET vernetzt in der Schweiz digital und analog insgesamt über 95 Frauenorganisationen und Verbände. Das Erfolgsrezept seit 10 Jahren: Kooperation statt Konkurrenz – eine gute Voraussetzung für Erfolge in der digitalen Transformation. >> Ulrike Clasen | Stiftungsrätin SWONET

Das Potenzial der Frauennetzwerke in der Schweiz ist gross. Aktuell vereint die Stiftung SWONET über 450'000 Frauen der angeschlossenen Organisationen und Verbände auf dem digitalen Treffpunkt swonet.ch. Die XING Gruppe SWONET verbindet über 8000 Frauen aus der Schweiz untereinander. Regelmässe Chill-Out-Termine in 12 Schweizer Städten und der jährliche Business & Network Day ergänzen als analoge Treffen die digitale Vernetzung. Netzwerken verändert und erweitert sich – und damit auch das Engagement von SWONET. Das Ziel bleibt, Frauen zu unterstützen, ihre Kompetenzen zu erweitern und sichtbar zu werden. Da SWONET Frauen ermutigt, engagierte Mitgestalterinnen des digitalen Wandels zu sein, gelingt das heute besonders schnell und nachhaltig. In diesem Wandel geschieht vieles nebeneinander und gleichzeitig. Besondere Kompetenzen sind gefragt. Zum Beispiel die Fähigkeit, mehrere

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gleichzeitig laufende Prozesse im Überblick zu behalten und dabei mit einem Blick auf das Ganze «möglichst viele Signale» wahrzunehmen, um im rechten Augenblick zu intervenieren. Subsumiert werden diese Fähigkeiten als Komplexitätskompetenz. Frauen verfügen über diese Kompetenz und haben zudem eine grosse Bewusstheit darüber, wie vernetztes Handeln gefördert und gestaltet werden kann. Mit dem Hinweis «zuerst die Menschen, dann die Technik», können Frauen zu den Gewinnerinnen der Digitalisierung gehören. Mobiles Arbeiten und flexibles Handeln waren schon immer Frauensache. Effizienz ist für Frauen eine Selbstverständlichkeit und entgegen anders lautender Behauptungen sind sie auch technikaffin. Besonders, wenn die Technik eine sinnvolle Unterstützung verspricht. Frauen neigen weniger zu Spielereien, vielmehr zu effizienter Nutzung der technischen Hilfsmittel. Die Digitalisierung spielt den Frauen neue Möglichkeiten in die Hände, um

ihre Stärken zur Geltung zu bringen. Digitale Dienste und Produkte durchdringen alle Lebensbereiche und mindestens 50% der Menschen, die diese Dienste nutzen, sind Frauen. Wir sind jedoch noch weit entfernt davon, dass genügend Frauen ihre Gestaltungskraft in der Digitalisierung einsetzen. Doch immer mehr Frauen arbeiten in Technologie- oder Innovationsunternehmen oder sitzen gar in der Geschäftsleitung. Wenn in der Schweiz die Chancen der Digitalisierung greifen sollen, braucht es eine Kultur des Lernens, der Inklusion und Kollaboration. Genau das unterstützt SWONET. Notwendig sind «role models»: Frauen, die zeigen, wie in den heutigen Zeiten der Transformation proaktive Lebens- und Karrieregestaltung möglich wird. Wir brauchen Beispiele, wie Frauen die Chancen der Digitalisierung erfassen und Zukunftstrends setzen.


Partner

Der nächste Business & Network Day am 8. März 2019 steht als Bildungsund Netzwerkevent unter dem Titel #family #friends #fools and more – Dein Netzwerk macht dein Leben. Erwartet werden über 400 Frauen, die sich vernetzen, miteinander austauschen, voneinander lernen und damit Kooperation statt Konkurrenz leben. Tickets: www.businessandnetworkday.ch

SWONET– Netzwerk-Power für Frauen und Organisationen Was ist SWONET? Sein Name ist Programm: SWONET ist das Swiss Women Network – es vernetzt Frauen, die in der Schweiz wohnen oder arbeiten – unabhängig von Alter, Ausbildung, Beruf, Branche oder Religion. Auch Schweizer Dach- und Frauenorganisationen gehören dazu, mittlerweile 95 Vereinigungen, was einem Netzwerk von 450‘000 Mitgliedern entspricht. Das will SWONET SWONET fördert die Netzwerkfähigkeit und das Mentoring unter Frauen. SWONET will Frauen sichtbar machen, sie nachhaltig für die berufliche Zukunft mit Karriere befähigen.

An der diesjährigen Suisse Emex gestaltete SWONET ein Podiumsgespräch zum Thema «Frauen – Gewinnerinnen der Digitalisierung» – unter anderem mit Imke Keicher, Gründerin und Geschäftsführerin Transformation Plus, Désirée Mettraux, CEO Creadi AG und Valérie Vuillerat, Founder Hiversity. Diese Frauen symbolisieren nicht nur die neue Arbeitswelt, sondern nehmen aktiv teil, gestalten, aktivieren, ermutigen andere und teilen ihr Wissen. Junge Berufsfrauen entscheiden sich vermehrt für ein Studium der MINT-Fächer und schliessen erfolgreich ab. Die FHNW Brugg informierte Anfang Oktober über die markant steigende Anzahl von Informatik-Studentinnen. Beim diesjährigen Abschluss im Bereich der Informatik-Profilierung iCompetence gingen 42% der Diplome an Frauen. Das ist ein gutes Zeichen, auch für Unternehmen. Für die Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Transformation sind Fachkräfte gesucht. Der Begriff digitale Transformation steht für den Prozess der Digitalisierung unserer Gesellschaft und aller Lebensbereiche. Die Menschen müssen im Berufskontext wie auch im privaten Umfeld ständig Neues lernen und sich auf veränderte Prozesse, Abläufe und Anwendungen einstellen. Mit SWONET Learnings wird ein Setting geschaffen, welches Frauen dabei unterstützt, die digitalen Werkzeuge und Möglichkeiten für sich und die eigene Karriere zu nutzen. Frauen nehmen sich der Themen an. Sie wissen, dass es nicht reicht, sich im digitalen Raum nur zurecht zu finden, sondern sind bereit, immer wieder neu zu lernen und vor allem mitzugestalten. <<

Einmal pro Jahr findet der SWONET Business & Network Day statt – ein Weiterbildungs- und Netzwerk-Event für Frauen, der gar Besucherinnen jenseits der Schweizer Grenzen zu begeistern vermag. Angesichts des technischen Wandels unserer Zeit hat SWONET jüngst eine weitere Kampagne lanciert, um Frauen im Bereich der digitalen Transformation fit zu machen: die SWONET Learnings. Mit dem Claim «Frauen sind die Gewinnerinnen der Digitalisierung» werden News, Podiumsdiskussionen, Workshops etc. angeboten. Frauen sollen sich von zukunftsgerichteten Strategien inspirieren lassen und konkrete Einblicke in Tools erhalten, die ihnen das Arbeiten heute und in Zukunft erleichtern, damit sie nachhaltig kompetent und erfolgreich sind. Kommunikation on- und offline Die Breitenwirkung von SWONET wird auf dem Portal www.swonet.ch sichtbar, auf dem alle vernetzten Frauenvereinigungen publiziert sind. Es informiert über businessrelevante Frauenförderungsthemen und Veranstaltungstermine – eigene wie auch jene der vernetzten Organisationen. Die SWONET-Aktivitäten finden sowohl off- wie online statt. In 12 Schweizer Städten gibt es regelmässig Treffen, sogenannte SWONET Chill-Out’s. Wer lieber online kommuniziert, tut dies auf XING: Die geschlossene XING-Gruppe SWONET vereint inzwischen 8000 Mitglieder. Die Devise von SWONET lautet: am besten off- und online netzwerken, um den grössten Nutzen zu schöpfen. Wie ist SWONET entstanden? Vor 11 Jahren organisierte Petra Rohner, Inhaberin der PR Consulting GmbH, einen ersten verbandsübergreifenden Event.

Der Erfolg zeigte, wie reif die Zeit dafür war, dass Frauen die Wichtigkeit des Netzwerkens über Verbandsgrenzen hinweg erkennen. In der Folge entstanden nach und nach die ChillOut’s in den verschiedenen Städten. Gleichzeitig positionierten sich virtuelle Business-Netzwerke neu auf dem Markt. Petra Rohner war es ein Anliegen, dass Frauen diese Plattformen kennenlernen und nutzen. Eine geschlossene Gruppe nur für Frauen im Business-Netzwerk XING bot ihr die idealen Voraussetzungen dazu. Auch unter den Frauenorganisationen war mehr und mehr das Bedürfnis nach Kooperation und sichtbarer Präsenz gewachsen. Dies war der Anstoss, 2008 unter www.swonet.ch das SWONET-Portal aufzuschalten. Inzwischen ist SWONET das digitale Zuhause der Dach- und Frauenorganisationen, die jeweils am Business & Network Day zum jährlichen Gipfeltreffen zusammenkommen. Stiftung SWONET Aufgrund des Wachstums und der grossen Resonanz von SWONET gab Petra Rohner ihrer Initiative im Herbst 2014 einen neuen juristischen Rahmen: Sie gründete die Stiftung SWONET. topsoft & SWONET – ein weiteres Netz wird gespannt Wo starke Gemeinsamkeiten vorhanden sind, lohnt sich die Vernetzung auf beiden Seiten. topsoft bietet SWONET neu eine Kommunikationspartnerschaft an. Ab 2019 wird SWONET regelmässig eine Seite im topsoft Fachmagazin gestalten. Freuen Sie sich mit uns auf die neue Serie von SWONET unter der Rubrik «female digital».

SWONET Kontakt Geschäftsstelle Stiftung SWONET: Stiftungsleiterin Petra Rohner info@swonet.ch petra.rohner@swonet.ch +41 79 334 36 90 www.swonet.ch www.businessandnetworkday.ch www.SwonetOnStage.ch

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IT-Agenda | Leserservice topsoft Fachmagazin 18-4

Veranstaltungen | Kurse | Seminare

Impressum

21. November 2018 Digital Economy Award 2018 17–22 Uhr | Hallenstadion Zürich Swiss Digital Economy AG | www.digitaleconomyaward.ch

Herausgeber schmid + siegenthaler consulting gmbh Willistattstrasse 23 6206 Neuenkirch info@topsoft.ch

22. November 2018 Forum Blockchain for Business 8:15–17 Uhr | Restaurant Lagerhaus, St. Gallen FHS St. Gallen | www.blockchain4business.ch 29. November 2018 OSS Talk: Open Source-ERP Odoo 13–17 Uhr | FIFA Museum, Zürich Camptocamp SA und CH Open | www.ch-open.ch/oss-erp 27.–28. Februar 2019 Swiss Cyber Security Days 8:30–18 Uhr | Forum Fribourg Cyber Resilience GmbH | www.swisscybersecuritydays.ch 11.+15. März 2019 Intermezzo der Zürcher Informatiktage Programm für Schulklassen und Lehrpersonen 9–17 Uhr | Stadt Zürich eZürich | www.informatiktage.ch 8. März 2019 Business & Network Day by SWONET ab 12 Uhr | CAMPUSSAAL Kultur + Kongresse SWONET | www.businessandnetworkday.ch 11. April 2019 Software Contest «Serviceprozesse digitalisieren» 9–17 Uhr | BERNEXPO Bern topsoft – schmid + siegenthaler consulting gmbh | www.topsoft.ch

Erscheinungsweise 4-mal jährlich Redaktion Christian Bühlmann c.buehlmann@topsoft.ch Alain Zanolari a.zanolari@topsoft.ch Dr. Marcel Siegenthaler m.siegenthaler@topsoft.ch Layout und Gestaltung Andrea Krauer a.krauer@topsoft.ch Anzeigenmarketing Cyrill Schmid c.schmid@topsoft.ch Bilder und Fotos Shutterstock, Inc., Team SSC Druck Stämpfli AG Wölflistrasse 1 3001 Bern

28./29. August 2019 topsoft Fachmesse «inspiring digital business» 9–17 Uhr | Umwelt Arena Spreitenbach topsoft – schmid + siegenthaler consulting gmbh | www.topsoft.ch Senden Sie Ihre Veranstaltungshinweise an: redaktion@topsoft.ch

Nächste Ausgaben topsoft Fachmagazin 19-1 | «Service-Management» | 15. März 2019 Serviceprozesse, Internet of Things, Predictive, Maintenance, Leistungserfassung, Managed Service, Wissensmanagement, Product Lifecycle, Software Contest Marktübersicht «Software für Servicemanagement» topsoft Fachmagazin 19-2 | «Produktion & Logistik» | 15. Juni 2019 topsoft Fachmagazin 19-3 | «New Digital Business» | 15. August 2019 topsoft Fachmagazin 19-4 | «Customer Journey» | 15. November 2019

Leserservice topsoft Fachmagazin abonnieren: www.topsoft.ch | T +41 41 467 34 20 topsoft aktuell-Newsletter abonnieren: www.topsoft.ch | T +41 41 467 34 20 IT-Konkret Fallstudien lesen: www.it-konkret.ch Marktübersicht Business Software: www.topsoft.ch/search

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