topsoft Fachmagazin 23-2 – Das Schweizer Fachmagazin für Digitales Business

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Neues Praxisbeispiel

Digital Customer Centricity

Marketing-Trend Communitybuilding

Skalieren im Online-Handel

Einheitliche Businesslogik als A und O

KI für bessere Customer Experience

Marktübersicht: E-Commerce und PIM

23-2 / 13. Jg.
DAS SCHWEIZER FACHMAGAZIN FÜR DIGITALES BUSINESS

ONE Fachforum 2023

Smart Digital Business

Der Netzwerk-Anlass für Schweizer KMU

Jetzt

KMU-Pass zum Early-Bird-Tarif

CHF 95 (limitiert)

Donnerstag, 31. August 2023

13:30 Uhr bis 18:30 Uhr anschliessend Nachtessen mit Netzwerken

Heuboden, Holzhäusern / Rotkreuz

Schweizer KMU zeigen Dir, wie

• sie mit moderner Business IT ihre Prozesse digitalisiert haben

• diese dank der Digitalisierung neue Geschäftsfelder eröffnen konnten

• sie mit passenden IT-Anwendungen ihren Kundendienst verbessern

Es erwarten Dich

• Keynote zu Cybersecurity

• Know-how aus erster Hand

• Networking, wie es sein soll

• Inspirierende Atmosphäre

• Sommerliches Dinner

Mehr Informationen und Tickets unter www.one-fachforum.ch

Sponsoren Medienparter
Veranstalter

Editorial Seite 3

Know-how

Erfolgreicher mit künstlicher Intelligenz in Marketing,Vertrieb und Service Seite 4

E-Commerce neu gedacht:

Eine Strategie mit Zukunft Seite 12

Warum der eigene Onlineshop allein heute nicht mehr ausreicht Seite 14

Communitybuilding im Content

Marketing: Gründe, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren Seite 16

Produktdaten-Strategie – von der Customer Journey zu Produktdaten Seite 22

Die KPIs zur Messung von SEO-Erfolg Seite 24

Circular Economy im E-Commerce:

Langlebige Produkte, langfristige Kundenbeziehungen Seite 30

«KI-Flüsterer» als Hilfe gegen die Voreingenommenheit von ChatGPT Seite 40

Silo-Denken Adieu – oder warum

Fachabteilungen und ICT grenzenlos zusammenarbeiten sollten Seite 42

Solutions

Online verkaufen? Ganz einfach mit Odoo! Seite 7

Wie Retailer mit zentraler Businesslogik schneller agieren können Seite 8

Digitaler Schub für FamilienGeschenkservice Seite 11

Der Webshop als Schaufenster des ERP-Systems Seite 18

Preisgekrönte Digital Commerce

Lösung im Bike- und Outdoorbereich Seite 38

Digital Future

Neue Verkaufskonzepte:

E-Commerce im stationären Handel Seite 10

Kolumne

Digital Customer Centricity ist keine Software-Frage Seite 13

IT-Konkret

Das digitale Wohlfühlprogramm bei der Diaqua AG heisst Opacc Seite 20

Marktübersicht: E-Commerce und PIM

E-Commerce und PIM – ein Traumpaar Seite 26

Spezialisten stellen sich vor Seite 26

Anbietermatrix Seite 29

Interview

«Sage X3 erhöht die Selbstkompetenz unserer Mitarbeitenden.» Seite 32

Automatisiertes Fahren:

Realität in Schaffhausen Seite 43

Dossier: Aus der Praxis

So finden Sie die passende PIM-Software Seite 34

topsoft-Umfrage: Wie zufrieden sind

Sie mit Ihrem PIM-System? Seite 36

Studie zur E-Commerce Automation –machen Sie mit! Seite 37

Partner

Engagement für die Höhere Berufsbildung Seite 44

ONE-Fachforum

ONE Fachforum – Know-how und Netzwerken,wie es sein soll Seite 45

Markt Seite 46

IT-Agenda / Impressum Seite 47

Meinungsfreiheit fördert die Digitalisierung

Digitalisierung ist alles andere als eine trockene Materie. Wenn es um die richtige IT-Strategie und die beste Software geht, sind Leidenschaft und Engagement nicht weit entfernt. Ich erinnere nur an die intensiven Debatten um All-in-One- und Best-of-BreedSysteme. Dabei ist doch klar, dass es nur einen einzigen richtigen Weg gibt…

Wer gegenüber Meinungen, Argumenten und Erfahrungen anderer offen ist, erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern kann bessere, weil fundiertere Entscheidungen treffen. Bei der Planung der digitalen Zukunft sind Meinungsfreiheit und Offenheit gegenüber den Erkenntnissen Dritter enorm wichtig.

Mit einer Fülle an Wissen, Praxisbeispielen, Ratschlägen und –manchmal auch konträrer – Ansichten, ist die vorliegende Ausgabe des topsoft Fachmagazins wiederum ein gelungenes Beispiel an Inhalten, welche nur ein Ziel haben: Die Digitalisierung Ihres Unternehmens zu fördern.

Dabei geht es mit E-Commerce und PIM um Themen, die alles andere als trivial sind. Von A wie Automatisierung bis Z wie Zukunftsstrategie erwarten Sie über zwanzig Fachbeiträge plus eine aktuelle Marktübersicht. Was meiner Meinung nach die Highlights sind? Nun, ich bleibe neutral und verweise auf das Inhaltsverzeichnis.

Denn es ist an der Zeit, dass Sie sich Ihre eigene Meinung bilden. Unsere Autorinnen und Autoren wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre und freuen sich stets über Rückmeldungen.

P.S.: Fachwissen und Praxisbeispiele stehen beim ONE Fachforum für KMU am 31. August 2023 auf der Agenda. Ein Leckerbissen für alle, denen Digitalisierung am Herzen liegt. Melden Sie jetzt gleich unter www.one-fachforum.ch an und profitieren Sie vom attraktiven EarlyBird-Angebot.

3 Editorial | Inhaltsverzeichnis topsoft Fachmagazin 23-2

Erfolgreicher mit künstlicher Intelligenz in Marketing, Vertrieb und Service

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist zurzeit in aller Munde. Vieles ist Spielerei, doch gerade in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Service bieten sich mit dem gekonnten Einsatz von KI ungeahnte Möglichkeiten. Höhere Kundenzufriedenheit, bessere Effizienz und von mühsamen Aufgaben entlastete Mitarbeitende können das Resultat sein.

Das Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten für KI ist immens – das Marktpotenzial gigantisch. Gemäss einer Schätzung des World Economic Forum könnte KI im Jahr 2030 bis zu 15,7 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft beitragen, mehr als die derzeitige Wirtschaftsleistung von China und Indien zusammen. Nach PwC dürften 6,6 Billionen Dollar auf Produktivitätssteigerungen und 9,1 Billionen Dollar auf konsumseitige Effekte zurückzuführen sein. Die Forschung von PwC1 zeigt auch, dass 45 Prozent der gesamten wirtschaftlichen Gewinne bis 2030 aus Produktverbesserungen stammen werden, die die Verbrauchernachfrage anregen. Dies läge daran, dass die KI eine grössere Produktvielfalt hervorbringen wird, die mit der Zeit immer individueller, attraktiver und erschwinglicher wird.

KI leistet aber auch in anderen Bereichen einen wesentlichen Beitrag zu mehr Effizienz und einer besseren Kundenorientierung. In einer hypervernetzten Gesellschaft, die in ihrem Konsumverhalten immer mehr on- als offline ist, ist KI ein wahrer Gamechanger.

Nachfolgend zeige ich exemplarisch ein paar Anwendungsmöglichkeiten in Marketing, Vertrieb und Kundenservice, wobei ich der Einfachheit halber nicht zwischen künstlicher Intelligenz, Machine Learning und intelligenter multivariater Datenanalyse unterscheide.

Marketing

Innovation und schnelle Adaption auf Veränderungen im Konsumverhalten Beginnen wir mit der Innovation. Tatsächlich sorgt die KI dafür, dass uns Konsumenten eine immer grössere Produktvielfalt zur Auswahl steht, die unsere individuellen Bedürfnisse in einer zunehmenden Granularität befriedigt. KI sorgt aber auch dafür, dass Produkte überhaupt erst auf den Markt kommen oder Dienstleistungen angeboten werden, für die eine Nachfrage nicht immer offensichtlich ist.

Zu diesem Zweck kommen Marktforschungsanwendungen zum Einsatz, die mithilfe von KI schnell und kosteneffizient relevante

Insights liefern. Dabei werden Algorithmen eingesetzt, die grosse Datenmengen aus einer Vielzahl von Touchpoints in wesentlich kürzerer Zeit verarbeiten als herkömmliche Marktforschungsmethoden.

Dabei kann durch KI-gestütztes Sprachverständnis (NLP – Natural Language Processing) auch qualitative Aspekte von Sprache und Bildern immer besser bewerten. Das beweisen ChatGPT und DALL-E 2 von OpenAI, Midjourney, Bing Chat von Microsoft oder der Neutrum Themennavigator von Hase & Igel. Natürliches Sprachverständnis und selbst die Erkennung der Tonalität in der Sprache haben riesige Fortschritte gemacht, genauso wie die Deutung von Bildern. Die KI ist bei der Auswertung qualitativer Aspekte in mancher Hinsicht den Menschen sogar überlegen, weil sie ohne Vorurteile und Klischees wertet.

Die KI liefert uns klare Indizien dafür, was Kunden aktuell nachfragen, was sie gerade beschäftigt, und wie und wo sie sich informieren.

4 Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
>> Daniel Renggli | Marketing- und Kommunikationsberater

Ein Beispiel: Berky, ein führender Anbieter für Spezialboote, mit denen Deiche instandgehalten werden, suchte neue Geschäftschancen. Dabei stellte sich die Frage, ob mit der Entsorgung von Plastikmüll aus Gewässern zusätzlicher Profit generiert werden könnte. Mithilfe KI-gestützter Analysen des Informations- und Kommunikationsverhaltens potenzieller Zielgruppen entdeckte Berky die relevanten Use Cases und identifizierte typische Zielkunden und passende Partner. Gewinner sind nicht nur die Kunden, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Boote erhalten, sondern auch die Umwelt – denn durch den erfolgreichen Eintritt in den neuen Markt fischen die Spezialboote von Berky schon nach kurzer Zeit in immer grösserer Menge Kunststoff aus Flüssen und Ozeanen.

Individuelle Kommunikation und passgenaue Angebote

Werbung empfinden viele nur dann als lästig, wenn sie nicht zu einem passt. So wollen wir keine Werbung für Pampers sehen, wenn

wir keine kleinen Kinder haben – und als Vegetarier auch keine Promotion für ein Steak. 66 Prozent der Kunden erwarten von Unternehmen gemäss einer global angelegten Studie von Salesforce2, dass sie ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen verstehen. Und 52 Prozent erwarten zudem, dass Angebote immer personalisiert sind. Zu noch deutlicheren Erkenntnissen kommt McKinsey & Company in einem ihrer Reports3: «71 Prozent der Verbraucher von Unternehmen erwarten, dass sie personalisierte Interaktionen anbieten. Und 76 Prozent sind frustriert, wenn dies nicht der Fall ist.»

Welche Möglichkeiten zur Personalisierung stehen uns also zur Verfügung?

▪ Prädikative Personalisierung Lange galt die «Predictive Personalization» als die beste Methode. Wir stützen uns dabei auf das bisherige und aktuelle Verhalten, ausdrücklich geäusserte Präferenzen sowie historische Kaufdaten. Als Konsumenten schätzen wir, dass uns Unternehmen wie Amazon, Netflix oder Spotify Bücher, Filme und Musik vorschlagen, die wir höchstwahrscheinlich mögen, weil wir schon Ähnliches konsumiert haben. Dahinter stecken vergleichsweise einfache Algorithmen.

Etwas komplexer wird es mit «Predictive Modeling», wo mit einer Vielzahl an Variablen operiert wird, die Umwelteinflüsse, Veränderungen im Markt, Saisonalität etc. miteinschliessen. Beiden Ansätzen gemein ist, dass sich aus dem Verhalten und den aktuellen Erwartungen die Kundenkommunikation effektiver gestalten und die «Next Best Action» ableiten lässt – eine auf KI beruhende, datengestützte Handlungsempfehlung in Echtzeit. Dazu gehören beispielsweise zum aktuellen Wetter passende Angebote, zeitlich begrenzte Promotionen oder Trials.

▪ Kontextuelles Targeting

Beim «Contextual Targeting» orientieren wir uns weniger am Verhalten einer Person, sondern vielmehr an dem, was sie online an Inhalten konsumiert und generiert. In diesem Kontext platzieren wir dann unsere Inhalte. Die hohe Schule der Anbahnung ist es, potenzielle Kunden mit für sie relevantem und ansprechendem Content zu fesseln. Passende Infografiken, Erklärvideos oder Ratgeber sorgen für ein höheres Engagement und eine positive Brand Experience.

Ein Beispiel: Eine bekannte Bourbon-Marke identifizierte während der Lockdowns mit KI-gestützten Analysetools von Hase & Igel, wie sich das Trinkverhalten änderte und zu welchen Anlässen Menschen gerne welche Getränke konsumieren, wenn Clubs, Bars und Festivals geschlossen bleiben müssen. Konkret waren das Grillieren im Freundes- und Bekanntenkreis und virtuelle Partys über Twitch. Indem das

Unternehmen seine Produkte und sein Marketing in diesen passenden, neuen Kontexten und in den richtigen Kanälen verbreitete, blieb die Marke auch während Corona in den Herzen und Kehlen der Zielgruppe.

Für beide hier skizzierten Techniken benötigen wir verlässliche Daten, die für eine datenschutz- und gesetzeskonforme Personalisierung anonymisiert und aggregiert werden. Im Gegensatz zur erstgenannten Methode kommen wir aber beim kontextuellen Targeting nicht nur gänzlich ohne Cookies aus, sondern auch ohne sogenannte First-Party-Daten, also Daten zu unseren Kunden, die uns als Unternehmen bekannt sind. Das hat wesentliche Vorteile. Denn: Cookies gehören bald der Vergangenheit und eigene Daten über die Kunden zu beschaffen, scheitert oft an der Bereitschaft der Kunden, diese für Unternehmen freizugeben. Beim kontextuellen Targeting kann es uns aber egal sein, wer vor dem Bildschirm sitzt, solange er oder sie klickt, liked, shared oder kauft.

In naher Zukunft werden intelligente Bots im kontextuellen Targeting und der Personalisierung eine grössere Rolle spielen. Die Chat Bots können heute schon dazu verwendet werden, mit wenig Aufwand gute Inhalte zu erzeugen. Bots werden zukünftig aus Content, der sich auf unserer Webseite oder in einem internen Content Repository befindet (wir wollen schliesslich die Kontrolle über unsere Brand Messages behalten), dynamisch personalisierte und damit relevante Inhalte schneidern für Chats, E-Mail- oder Social MediaKampagnen. Oder gleich passende Produkte vorschlagen.

In die Personalisierung zu investieren, lohnt sich in jedem Fall. McKinsey glaubt, dass Personalisierung den Umsatz über alle Industrien gesehen um 10 bis 15 Prozent steigert3 und den ROI der Marketingausgaben (ROMI) um das fünf- bis achtfache verbessert4

Vertrieb

Sicherstellen der Verfügbarkeiten durch intelligente Absatzplanung

Wenn wir in einem Shop ein Produkt nicht finden, das wir dringend haben wollen, sind wir enttäuscht bis verärgert – besonders wenn man sich dazu noch in einen physischen Laden begeben musste, der womöglich weit weg liegt. Als Polstermöbelhersteller mit eigener Produktion in Europa ist es deshalb für DOMO besonders wichtig, möglichst weit im Voraus zu wissen, was die Kunden kaufen werden. Mit den KI-gestützten Datenanalyse-Tools von Hase & Igel erkennt das Unternehmen, welche

Fortsetzung auf Seite 6

5 Know-how

Trends relevant sind und wie sich die Nachfrage je Bauform, Farben und Ausstattung per Verkaufsstandort entwickeln wird. Damit produziert DOMO das, was die Konsumenten auch wirklich nachfragen werden, und berät die Händler vor Ort, welche Varianten sie am besten in den Showroom stellen und welche Absatzmengen erzielbar sein sollten. So steigert der Mittelständler die Kundenzufriedenheit und stärkt den lokalen Einzelhandel.

Bessere Beratung der Kunden im direkten Gespräch Kunden schätzen es auch im direkten Kontakt mit einer Vertriebsmitarbeiterin, wenn sie dieser nicht erst erklären müssen, welche Produkte des Unternehmens sie bereits nutzen oder welche Dienstleistungen sie früher schon in Anspruch genommen haben. Was früher im besseren Fall in einem CRM-System gesucht werden konnte, kann KI heute problemlos aus unterschiedlichen Systemen zusammensuchen und daraus Handlungsempfehlungen für den Vertrieb ableiten, die mit höherer Wahrscheinlichkeit auf Resonanz bei den Kunden stossen, als wenn der immer gleiche Pitch zur Anwendung kommt.

KI-gestütztes «Guided Selling» kann auf zwei Arten erfolgen:

▪ präskriptiv (empfohlene nächste Aktionen, z. B. welche Inhalte als Nächstes an einen potenziellen Kunden gesendet werden sollen)

▪ prädiktiv (Erkenntnisse, die statistisch relevante Indikatoren für die Schritte im Verkaufsprozess liefern und damit eine

dynamische Sales-Steuerung ermöglichen). Anstatt von Verkäufern zu verlangen, dass sie nur nach Bauchgefühl entscheiden, was als Nächstes zu tun ist, um eine Beziehung, ein Geschäft oder ein Angebot voranzubringen, können sie sich auf statistisch abgeleitete Analysen verlassen.

Gemäss einem Harvard Business Review von Ende 20225 hat sich zum Beispiel beim bekannten IT-Sicherheitsunternehmen McAfee die Anzahl der Erstgespräche, die in Verkaufschancen umgewandelt werden konnten, verdreifacht. Zumindest ein Indiz für eine höhere Zufriedenheit der Kunden mit dem Verkaufsgespräch.

Kundendienst

Schnellere Problemlösungen im Kundendienst

Der beste Kundendienst ist derjenige, den man gar nicht erst anrufen muss. Gute Self-Service Seiten mit klaren Anleitungen zur Problemlösung sind in der Regel viel effizienter – für beide Seiten.

Auch gut gemachte Chatbots sind besser als launische, nicht immer wirklich kompetente Service-Agenten. KI hilft hier, das Problem schnell einzugrenzen und Tipps zur Problemlösung zu präsentieren. Bots tragen dabei tatsächlich zu einem personalisierten Kundenerlebnis bei, das sich überraschend «menschlich» anfühlen kann. Hubspot hat einmal herausgefunden, dass 63 Prozent der Nutzer von KI-gesteuerten Diensten wie Chatbots nicht

wussten, dass sie KI verwenden6. Bekannt sind auch Chatbots, die sogar Dankesschreiben erhalten haben.

«Conversational AI», also die Intelligenz, die für sprachgesteuerte Bots zum Einsatz kommt, trägt dank Stimmbiometrie und kontextueller Sprachanalytik ebenfalls immer mehr zu einer positiven Customer Experience bei. Und sollte trotzdem eine menschliche Interaktion gewünscht sein, sollte der Bot dies auch ermöglichen. Gut gemachte Chatbots schlagen eine solche sogar aktiv vor, abhängig von der Komplexität der Problemstellung, der Tonalität im Text oder der Stimmungslage. Denn was uns Menschen von Bots klar (noch) unterscheidet, sind Empathie und lösungsorientiertes Verhandlungsgeschick.

KI unterstützt die Serviceagenten aber auch in persönlichen Gesprächen, indem sie schnell auf die jeweilige Situation passende Problemlösungen vorschlägt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass künstliche Intelligenz wesentliche Unterstützung in Marketing, Vertrieb und Kundenservice leistet. Dabei wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Customer Experience und letztlich die Kundenzufriedenheit. Ein weiterer wesentlicher Aspekt: KI sorgt auch dafür, dass die kundenorientierten Abteilungen näher zusammenrücken – durch bereichsübergreifend optimierte Prozesse und eine 360-Grad-Sicht auf die Kunden. Es ist höchste Zeit, sich intensiv mit den Möglichkeiten von KI zu beschäftigen! <<

PS: Dieser Artikel wurde noch gänzlich ohne die Hilfe von KI geschrieben.

Quellen:

1 tinyurl.com/renggli1

2 tinyurl.com/renggli2

3 tinyurl.com/renggli3

4 tinyurl.com/renggli6

5 tinyurl.com/renggli7

6 tinyurl.com/renggli8

Der Autor

Daniel Renggli ist Marketingund Kommunikationsexperte mit einer Leidenschaft für Customer Experience und KI-gestützte Automation in Marketing, Vertrieb und Service. Er berät Unternehmen auf strategischer und konzeptioneller Ebene zur digitalen Transformation hin zu kundenzentrierten Unternehmen. Zudem arbeitet er für Hase & Igel, ein Start-up im Bereich KI-gestützter Data Analytics Tools, und den Microsoft Gold Partner Navtech. www.linkedin.com/in/drenggli

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Know-how topsoft Fachmagazin 23-2

Online verkaufen? Ganz einfach mit Odoo!

Für den Onlinehandel von LANDI hat braintec mit der ERP Software Odoo eine Omnichannel-Lösung konzipiert und implementiert, welche die gesamte Auftragsabwicklung ab Eingang der Online-Bestellung bis zur Auslieferung und Kundenbetreuung automatisiert.

Die LANDI Schweiz umfasst 270 LANDI Läden in der Deutsch- und Westschweiz, die lokale Produkte und Dienstleistungen im Food, Non-Food und Landwirtschaftsbereich anbieten. Die Detailhändlerin, die zu den grössten der Schweiz zählt, legt besonders Wert auf einen hochwertigen und persönlichen Kundenservice. Dazu gehört auch die Customer Experience im digitalen Handel. LANDI Kunden können sich ihre Online-Bestellungen entweder nach Hause liefern lassen oder in einem lokalen Geschäft abholen.

Fokus auf Kundennähe und Effizienz

Um das Einkaufserlebnis weiter zu steigern und noch persönlicher zu gestalten, stellt LANDI die lokalen Verkaufsstellen in den Mittelpunkt: Dabei werden die Online-Bestellungen dezentral in den jeweiligen LANDI Läden abgewickelt, während die Verwaltung des gesamten Onlinehandels inklusive Kundenbetreuung und -kommunikation sowie die Finanzflüsse zentral von der LANDI Schweiz gesteuert werden.

Im Kern dieser Omnichannel-Strategie steht die Business Software Odoo. Sie führt sowohl verschiedene Geschäftsprozesse als auch interne und externe Verkaufskanäle, Systeme und Schnittstellen zusammen. Weiter fungiert die Software als Bindeglied zwischen den LANDI Läden, die in etwa 100 Genossenschaften organisiert sind, und der Zentrale von LANDI Schweiz. So übernimmt das ERP Odoo den Verkauf an die Endkunden und tätigt wiederum die Einkäufe direkt bei den regionalen Genossenschaften.

Die Omnichannel-Lösung ermöglicht eine reibungslose Bearbeitung und den effizienten Betrieb im digitalen Handel. Sie kombiniert die Vorteile der lokalen Präsenz und des direkten Kundenkontakts mit denen einer zentralisierten Verwaltung. Alle Prozesse sind vollständig zentralisiert und automatisiert, die Kommunikation zwischen den verschiedenen internen Stellen und Systemen vereinfacht und damit die Weichen für eine erhöhte Produktivität und einen Wettbewerbsvorteil gestellt.

Erfolgreich im Digital Commerce mit Odoo

Als All-in-One Business Suite mit mehr als 30 Hauptanwendungen bzw. Apps sowie weiteren 16'000 länder-, branchen-, oder unternehmensspezifischen Modulen bietet Odoo die Möglichkeit, sämtliche Geschäftsprozesse in einer einzigen modularen Software zu integrieren. Für die Automatisierung im digitalen Handel können folgende Apps von Odoo eingesetzt werden:

▪ Odoo Verkauf: Für die Verwaltung von Verkaufsprozessen von der Angebotserstellung über die Bestellabwicklung und -bestätigung bis zur Rechnungserstellung.

▪ Odoo Produktion: Für die Automatisierung und Planung von Auftragsfertigungen inklusive Arbeits- und Zeitpläne sowie Organisation von Bundle-Produkten und Spezialaktionen.

▪ Odoo Lager: Für die Bewirtschaftung von Lagerbeständen, des Warenein- und Ausgangs, Produktkategorisierung sowie der Lagerstandorte in Echtzeit.

Wollen Sie Ihren digitalen Handel mit braintec und der Business Software Odoo auf das nächste Level bringen?

Dann registrieren Sie sich noch heute für unser exklusives und kostenloses Webinar am 16. August 2023, 10 Uhr zum Thema

«Die

In einer Live-Demo zeigen unsere Experten, wie Sie mit Odoo als Software Ihre eCommerce-Prozesse automatisieren und optimieren. Das Webinar richtet sich an Unternehmen, die ihre Erfolgsstrategien im Online-Handel weiterentwickeln möchten.

▪ Odoo Einkauf: Für den Einkauf von Produkten und die Abrechnung der eingekauften Produkte und Dienstleistungen.

▪ Odoo Finanzen: Für die Verwaltung der Buchhaltung, Rechnungsstellung, Zahlungen, Bankkonten und Steuerabrechnungen.

▪ Odoo CRM: Unterstützt die Organisation von Kundenbeziehungen, Vertriebsaktivitäten, Lead-Verfolgung und Kundensupport und -kommunikation.

▪ Odoo Projektmanagement: Für die Planung, Organisation und Überwachung von Projekten inklusive Zuweisung von Aufgaben, Zeitverfolgung, Teamkommunikation und Übersicht von Projektfortschritten.

▪ Odoo Helpdesk: Für die Verwaltung des Kundensupports, Erfassung von Supportanfragen, Ticketverfolgung und Kundenkommunikation.

Mit braintec und Odoo in die digitale Zukunft

Als führender Odoo Gold Partner in der Schweiz, Deutschland und Österreich hat braintec zusammen mit LANDI Schweiz eine Omnichannel-Software-Architektur entwickelt und implementiert, die von Grund auf kunden- und serviceorientiert ist.

Seit über einem Jahrzehnt unterstützt braintec mit einem engagierten Team von mehr als 80 Mitarbeitenden weltweit Unternehmen mit massgeschneiderten, hochwertigen und effizienten Lösungen bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

Für die perfekte User Experience arbeiten die Projektteams von braintec agil, interdisziplinär und mit dem Scrum-Framework. Zusätzlich zur Beratung, Customizing und der Einführung der Odoo Open Source Software bietet das Unternehmen seinen Kunden auch Training, Hosting und einzigartige Support-Leistungen.

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch braintec. Das Full-Service Odoo Beratungsunternehmen unterstützt seit dem Jahr 2009 Unternehmen erfolgreich in der digitalen Transformation. https://braintec.com

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Success-Story
Solutions
Customer Journey im eCommerce mit Odoo und braintec»

«Time to Market» im Omnichannel-Zeitalter:

Wie Retailer mit zentraler Businesslogik schneller agieren können

Optimale Kundenerlebnisse im Omnichannel-Retail erfordern eine einheitliche Businesslogik. Durch die Verlagerung der Preisberechnung, des Warenkorbs und des Checkouts vom Frontend in das Backend können Retailer Zeit, Kosten und Komplexität sparen. In diesem Artikel erklären wir, wie eine zentrale Businesslogik ein nahtloses und effizientes Omnichannel-Erlebnis möglich macht.

Die moderne Kundschaft im Omnichannel wechselt heute nahtlos zwischen diversen online- und stationären Verkaufskanälen hin und her. Stellen Sie sich vor, wie faszinierend es wäre, wenn Händler den Warenkorb der Kundinnen und Kunden jederzeit virtuell mit den richtigen Preisen und Promotionen bereitstellen könnten.

Verbesserung Customer Journey

als Ziel

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Kundschaft im Mittelpunkt jedes Einzelhändlers steht. Jeder Einzelhändler hat sich wahrscheinlich schon intensiv mit der Customer Journey auseinandergesetzt und versucht, sie zu verbessern. Das ultimative Ziel ist es, der Kundin ein bestmögliches, komfortables, einfaches Einkaufserlebnis zu bieten, sowohl online als auch stationär.

Leider werden Kunden und Einzelhändler oft aus dem Traum gerissen, wenn zum Beispiel der Preis eines Artikels im Online-Shop nicht mit demjenigen an der Kasse übereinstimmt, wenn eine Online-Promotion zu einem anderen Preis führt als der an der Kasse, wenn Rabatte unterschiedlich gerundet werden oder eine Marketing-Idee im Webshop nicht umgesetzt werden kann, da sie nicht im Standard der Software vorhanden ist.

Es gibt auch Fälle, in denen ein Gutschein oder eine Zahlungsmethode im Webshop nicht genutzt werden kann, obwohl dies an der stationären Kasse funktioniert. In solchen Fällen wird oft die IT beauftragt, diese Probleme zu beheben.

In der Vergangenheit wurde häufig versucht, den Webshop und die Kassen mit exakt derselben Geschäftslogik zu entwickeln, damit sie

sich immer gleich verhalten und gleich rechnen. Dies kann jedoch für den Einzelhändler sehr kostspielig sein, da er die Geschäftslogik in jedem einzelnen Kanal implementieren muss.

Bei jeder neuen Marketingidee, Kampagne oder Promotion muss die Geschäftslogik dann in verschiedenen Kanälen angepasst oder mindestens getestet werden. Das verursacht nicht nur Kosten, sondern auch Zeitverlust – und heutzutage ist die «Time-to-Marke» bekanntlich entscheidend.

Geschäftslogik ins Backend verlagern

Aber wie könnten Einzelhändler diese Herausforderung in einer Omnichannel-Umgebung lösen?

Eine Möglichkeit besteht darin, die Geschäftslogik vom Frontendsystem (Kasse, Webshop,

App usw.) in das Backend zu verlagern. Das bedeutet, dass die Preisberechnung, der Warenkorb und der Checkout für verschiedene Kanäle einmalig virtuell bereitgestellt werden. Dies hat den enormen Vorteil, dass die Komplexität bei den Kassen, Apps und Webshops reduziert wird, die Logik nur einmal entwickelt und zentral für alle Kanäle bereitgestellt wird. Aber wie funktioniert das?

In der Regel hat ein etabliertes System die meisten Funktionen bereits implementiert. Komplexe Promotionen, Rundungsregeln, Zahlungsmittel, Gutscheinmechanismen, Treueprogramme, Couponvalidierungen, die Handhabung einer grossen Anzahl von Transaktionen usw. wurden im Laufe der Zeit entwickelt und umfassend getestet.

Oftmals haben Anbieter von POS-Systemen hier einen Vorteil, da sie solche Komplexitäten bereits seit Langem an den stationären Kassen

8 Solutions topsoft Fachmagazin 23-2
>> Beat Steiner | Zucchetti Switzerland SA «Digital Signage»-Systeme greifen den berechneten Preis direkt von der zentralen Business-Logik ab.

kennen. Ein Einzelhändler kann dieses Wissen und diese Funktionalitäten nun nutzen, indem er diesen Service «virtuell» als einheitlichen Warenkorb und Preis-Promotion-Engine (zentrale PPE) zur Verfügung stellt.

Warenkorb macht Wechsel des Kanals mit Jede Transaktion erhält ihren eigenen «virtuellen Warenkorb», in dem die Artikel gespeichert werden. Sobald an der Kasse Artikel gescannt oder im Webshop in den Warenkorb gelegt werden, tritt der Service in Aktion. Wenn zusätzliche «Trigger-Daten» wie Kundeninformationen, Promotionsauslöser, Coupons usw. hinzukommen, werden die Preise in diesem Warenkorb neu berechnet.

Wenn die Kundschaft nun von einem Kanal zum anderen wechselt (z. B. von online zu stationär), kann sie ihren angefangenen Warenkorb mitnehmen. Der Service kann auch anderen Frontend-Systemen zur Verfügung gestellt werden, wie beispielsweise bei

einer Waage, bei digitalen Beschilderungen, Scan&Go-Geräten oder in einer Kunden-App.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die OfflineFähigkeit im stationären Geschäft. Obwohl die Netzzuverlässigkeit in der Schweiz heutzutage sehr gut ist, ist kein Einzelhändler vor einem Bagger, der ein Kabel durchtrennt, geschützt. Daher ist es von Vorteil, wenn dieselbe Geschäftslogik auch «offline» an den einzelnen Kassen ausgeführt werden kann.

Wenn man diesen Ansatz weiterdenkt, wäre es auch sinnvoll, die Fiskalisierung und die Aufbewahrung von Kundenbelegen direkt in diesen Service zu integrieren. Während dies für Kassen schon seit Jahren Standard ist, ist dies für Webshops oder Apps teilweise noch Neuland.

Ein Einzelhändler, der bereits im Vorfeld seiner Omnichannel-Ausrichtung solche Überlegungen anstellt, hat später einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Er kann Ideen schneller umsetzen und dabei Kosten sparen. <<

Der Autor

Beat Steiner ist seit über 30 Jahren Experte im Retail Business. Er entwickelte POS-Lösungen mit und leitete als Projektleiter POSund E-Commerce-Projekte auf Kunden und Lieferantenseite. Als Branch Manager Retail bei Zucchetti unterstützt er Unternehmen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Omnichannel-Vorhaben.

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch Zucchetti Switzerland SA. Als internationales Softwareunternehmen bietet es Lösungen und Dienstleistungen im Bereich Fertigung, Industrie, Detailhandel, Gastronomie und Hotellerie an. In der Schweiz ist das Unternehmen mit über 140 Mitarbeitenden vertreten.

www.zucchetti.com/de

9 Solutions
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Neue Verkaufskonzepte:

E-Commerce im stationären Handel

Der Bauplatz mitten in Luzern steht schon seit 2011 leer, früher stand dort eine baufällige Häusergruppe. Wie wäre es mit einer Zwischennutzung? Kevin Klak möchte dort einen Container aufstellen, mit dem neue Verkaufskonzepte und Markenerlebnisse getestet werden können. Ein spannendes Projekt.

>> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting gmbh

Das «Wirtshaus zur Schmiede» war eine urchige Beiz, welche mit anderen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert den Pilatusplatz in Luzern prägte. Die Häusergruppe wurde 2011 abgerissen, der Neubau dürfte frühestens Ende 2024 dort entstehen.

Platz für multifunktionalen Container nutzen

Der Standort könnte temporär einem anderen Projekt dienen, dachte sich Kevin Klak, Experte für Unternehmensentwicklungen bei der Digitalrat GmbH.

Seine Idee: Ein Shop-Container. Zusammen mit Pierre Farine von FAST aXs hat er deshalb ein Konzept entworfen, diesen Platz zu nutzen. Der Container aus Holz und Glas misst gerade mal 6 x 2,35 x 2,3 Meter und bietet 13 qm Fläche. Noch wird nicht verraten, was es dort genau zu kaufen geben wird.

«Sicher kein Tabak und kein Alkohol» meint

Initiant Kevin Klak, denn dann wären Alterskontrollen und Missbrauchsschutz nötig. Die Kundschaft soll sich selbst bedienen können, das Konzept funktioniert ohne Personal. Dies ermöglicht flexible Öffnungszeiten.

Markenerlebnis als Möglichkeit

Klak erklärt: «Im Vordergrund steht nicht der Umsatz, vielmehr sollen innovative Verkaufskonzepte getestet werden. Wir wollen den Produzenten eine alternative und moderne Variante bieten, welche die Vorteile von digitalem und stationärem Handel vereint. So kann nebst dem Produktbezug auch ein multisensorisches Markenerlebnis gestaltet werden».

Als Beispiel könnte ein Hersteller den Shop für einige Monate übernehmen. Die Kundschaft könnte dort die Marke intensiv erleben und Produkte kaufen, die (noch) nicht in den «gewöhnlichen» Läden angeboten werden.

Kevin Klak ergänzt: «Über Touchscreens, Lautsprecher etc. kann das Erlebnis individuell gestaltet werden. So könnte zum Beispiel gezeigt werden, wo der Kakao herkommt. Duft

Referenz: KNEUSS Güggeli

Tradition trifft auf Innovation: KNEUSS Güggeli ist ein Familienbetrieb in der 3. Generation, der mit visionären Ideen die Zukunft entwickelt. In Mägenwil wurde ein 24/7 Shop mit der FAST aXs Technologie realisiert – nun kann die Kundschaft rund um die Uhr ein KNEUSS Güggeli erstehen, ob spontan vor Ort oder online mit Click’n’Collect in den gekühlten Pickup-Box.

sowie passende Klänge unterstreichen das Markenerlebnis zusätzlich.»

Generell sind Produzenten bei der Produkteplatzierung auf den Goodwill der Händler angewiesen. «Wir können ihnen mehr Flexibilität bieten» meint Klak.

Test für neue Verkaufskonzepte

Für die Hersteller wären diese Informationen sehr wertvoll: Sie haben die Kontrolle über die Präsentation, können neue Produkte testen und erfahren auch, wann welcher Artikel wo wie stark gefragt ist – Daten, die vom regulären Handel kaum erhoben oder geteilt werden.

Die Hürden für die Kundschaft sind dabei bewusst niedrig gehalten. Pierre Farine erklärt: «Die Türe lässt sich durch das Scannen eines QR-Codes öffnen, ohne App, dies im Gegensatz zu ähnlichen Projekten.»

Der QR-Code öffnet auch die Webseite, so dass man mit dem Smartphone die Produkte einscannen und bezahlen kann, zum Beispiel mit Apple Pay oder Twint.

Wie das funktioniert, zeigt dieses kurze Video: tinyurl.com/shop-konzept

Wann der Container eröffnet wird, ist noch unklar, das Bewilligungsverfahren läuft. Aber dann kann es sehr schnell gehen: Dank der einfachen Bauweise und der modularen Software ist ein solches Konzept innert kürzester Zeit auf- und auch wieder abgebaut. Ganz flexibel eben. <<

Die Projekt-Initianten

Pierre Gervais Farine ist Gründer und Geschäftsführer der Firma screenFOODnet Digital Signage Retail Services AG, welche die meisten digitalen Touchpoints im Schweizer Detailhandel entwickelt und betreibt. Mit FAST aXs bietet er eine modulare Software, um unbemannte Retailflächen mit scan & go zu betreiben. www.fast-axs.ch

Kevin D. Klak ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalrat GmbH. Er unterstützt Unternehmen aus Handel und Industrie im Spannungsfeld der Digitalen Transformation, dies mit Fokus auf strategische Konzeption und deren Umsetzung. www.digitalrat.ch

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Digital Future topsoft Fachmagazin 23-2

Digitaler Schub für Familien-Geschenkservice

Eltern zu werden ist ein wahres Geschenk. Und wenn man als Familie erst noch wertvolle und praktische Informationen und Präsente erhält, dann ist das für die «schenkenden Unternehmen» eine perfekte MarketingMassnahme. Diese Dienstleistung bietet die Firma Present-Service Henckel von Donnersmarck & Co. aus Zug schon seit rund 50 Jahren an: Das Unternehmen verbindet auf diese Weise erfolgreich Marken mit jungen Eltern. Die Koordination dieser Geschenke ist komplex, doch mit einem modernen ERP wird diese Aufgabe auch in Zukunft effizient gelöst.

Jedes Jahr kommen in der Schweiz rund 85'000 Kinder zur Welt. Diese Familien freuen sich über fundierte Informationen, Ratschläge und Produkte, die genau zur jeweiligen Lebenssituation passen.

Hier kommt Present-Service ins Spiel: Schon während der Schwangerschaft, nach der Geburt und auch später im Leben eines Kindes versorgt das Unternehmen die Familien mit den jeweils passenden Informations- und Geschenkpaketen sowie Ratgeber-Büchern, die von Present-Service in enger Zusammenarbeit mit innovativen Anbietern zusammengestellt werden.

Rund 90 Prozent aller jungen Familien in der ganzen Schweiz erhalten von Gesundheitsfachleuten solche Präsente. Dies eröffnet den schenkenden Unternehmen direkte Marketing-Möglichkeiten, welche ankommen. Present-Service macht willkommene Geschenke und verknüpft diese eng mit Inhalten, die perfekt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe «werdende und junge Familien» abgestimmt sind. Ratgeber-Bücher komplettieren das Dienstleistungsangebot, sowohl online als auch in Buchform.

Individualsoftware abgelöst

Doch die Koordination zwischen schenkenden Unternehmen, den Vermittlern im Gesundheitswesen und den beschenkten Familien ist komplex. Bis anhin wurden die Mitarbeitenden dabei durch eine Individualsoftware unterstützt. Mit der Zeit entstand der Wunsch, auf ein zeitgemässes und modernes ERP zu wechseln.

Die Umstellung sollte für einen möglichst einfachen buchhalterischen Übergang auf Ende Jahr gelegt werden. Daher haben die Verantwortlichen gleich Anfang des Jahres mit der Suche begonnen und einige Softwareanbieter für Präsentationen eingeladen.

Gisela Gisler, Category Manager Family bei Present-Service, meint dazu: «blue office® hat den grössten Teil der Vorgaben abgedeckt und es wurde uns zugesichert, dass unsere aussergewöhnlichen Prozesse mit Add-ins abgedeckt und ergänzte werden können.»

Die Dienstleistung von Present-Service ist u.a., dass das Unternehmen von Kunden Artikel resp. Werbebeilagen erhält, welche dann an die entsprechenden Zielgruppen über ihre Informations- und Geschenkpakte verteilt werden. Dieser Arbeitsaufwand resp. diese Promotionsart direkt bei der Zielgruppe wird dann wiederum an den Kunden verrechnet, der die Artikel zur Verfügung gestellt und den Promotionsauftrag erteilt hat.

Effizientere Arbeit dank neuem ERP

Bis anhin wurden die Kundenadressen mit Eigenschaften gekennzeichnet, die selektiert bzw. ausgeschlossen werden konnten. Diese Funktion war Present-Service sehr wichtig, deshalb wurde diese in blue office® ebenfalls individuell erstellt, so dass die Mitarbeitenden die Kundenadressen wie bisher einordnen und den Bedürfnissen entsprechend selektieren können.

Die blue office ag übernahm nicht nur die Programmierung der gewünschten Add-ins, sondern auch die Beratung sowie die Schulung der Mitarbeitenden. Dank der Übersichtlichkeit und optimalen Usability der Programme konnten sich alle rasch einarbeiten.

Die Effizienz bei der täglichen Arbeit konnte durch das neue System massiv verbessert werden. Auch können Berichte und Auswertungen schnell erstellt und bei Bedarf individuell angepasst werden.

Gisela Gisler und das ganze Team zeigen sich mit dem neuen ERP-System sehr zufrieden: «Wir schätzen vor allem die lösungsorientierte,

Mehr Informationen zu Present-Service und ihren Dienstleistungen gibt es unter www.present-service.ch

konstruktive und enge Zusammenarbeit sowie die Betreuung. Daher prüfen wir, noch weitere Funktionen von blue office® in unsere Abläufe zu integrieren, die bisher noch «manuell» gemacht werden.»

Dank der modernen ERP-Lösung können junge Familien auch in Zukunft stets optimal informiert, unterstützt und beschenkt werden. Weil Schenken Freude macht!

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch die blue office ag aus dem luzernischen Hochdorf. Das ERP-System blue office® zählt seit Jahren zu den meistverkauften Softwareapplikationen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

www.blue-office.ch

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Success Story
Solutions

E-Commerce neu gedacht: Eine Strategie mit Zukunft

KMU starten oft begeistert mit All-in-One-Systemen wie WooCommerce oder Shopify in die E-CommerceWelt. Dieser Enthusiasmus lässt oft schnell nach, da solche Systeme langfristig unflexibel, kostspielig und ungeeignet für eine kundenorientierte Ausrichtung sind. Wie können KMU kosteneffizient in den OnlineHandel starten und die Skalierbarkeit ihrer digitalen Plattform sicherstellen?

Traditionelle All-in-One-Systeme ermöglichen eine unkomplizierte Implementierung des E-Commerce, haben ein intuitives Handling und wirken preiswert. Die Mehrheit dieser Systeme basiert auf einer monolithischen Architektur: Die Komponenten der Software sind miteinander verbunden und voneinander abhängig.

Stellen Sie sich Ihre E-Commerce-Plattform als Küche vor, in der Schränke und Arbeitsplatten verschiedene Komponenten der Software repräsentieren. Bei einer monolithischen Codebasis sind alle Schränke und Arbeitsplatten in einem einzigen Stück, nicht zerlegbar und fest miteinander verbunden.

Solche E-Commerce-Plattformen verfügen über begrenzte Anpassungsmöglichkeiten und erschweren die Implementierung von Drittsystemen. Das kann für KMU zu Schwierigkeiten in der Skalierung führen.

Wachsende KMU müssen oft ein neues System anschaffen – was hohe Migrationskosten verursachen kann. Ein erneuter Plattform-Wechsel kann notwendig werden, ändern sich die Anforderungen erneut, wie z. B. bei der Integration von Content-Management-Systemen. Da die Kosten mit jedem Plattformwechsel exponentiell ansteigen können, sollten KMU über Alternativen nachdenken.

Moderne Software-Architektur

erlaubt Flexibilität

Best-of-Breed Software-Architekturen bieten mehr Agilität und Skalierung als monolithische Systeme. Hier wird für jede Anforderung die beste Software-Lösung als Baustein ausgewählt und in die eigene IT-Infrastruktur integriert. Die zukunftsorientierte Lösung für KMU.

Headless Commerce ist hier ein moderner Ansatz, bei dem die Benutzeroberfläche von den eigentlichen Funktionen getrennt ist. Dadurch können Online-Shops die Kundenerfahrung effektiver verbessern.

12 Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
>> Nicolas Jene | e-sphere GmbH
Externe Anwendungen
und Kanäle Orchestration Cloud-Infrastruktur DFNX-Plattform ERP CDP CRM PIM CDN Web-Applikation Zapier Externe Services Externe Datenlieferanten MakeProzessautomatisierung Prozessautomatisierung Shop Suche Produktdaten Kunden Moderne, modulare Software-Architektur Bildquelle: e-sphere GmbH
Touchpoints

Der Autor

Nicolas Jene ist Gründer und Geschäftsführer der e-sphere GmbH. Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch e-sphere Gmbh, eine Spezialistin mit Schwerpunkt auf digitale Business-Services für B2C- und B2B-Unternehmen. Die von e-sphere entwickelten Digital-Lösungen, insbesondere eigene Commerce-Plattform für Composable Commerce, erlauben es KMU ihre Verkaufsprozesse optimal mit ihren Umsystemen zu verbinden und an die Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen. Der Hauptfokus liegt dabei auf die Integration von Produkten und Dienstleistungen, kurz: Service-Commerce. www.e-sphere.ch

Stellen Sie sich erneut eine Küche vor, welche für Headless Commerce steht. Die Schränke und Arbeitsplatten, die Komponenten sind voneinander getrennt. Sie können diese einzeln ändern oder aufrüsten, ohne die anderen zu beeinträchtigen. Die Küche kann bei Gewährleistung aller Funktionen ein komplett neues Aussehen erhalten, ohne dass das Innenleben neu gebaut werden muss.

Ein weiterer Ansatz ist Composable Commerce, bei dem die Komponenten zu massgeschneiderten Anwendungen zusammengestellt werden, um spezifische Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Dies bietet maximale Kontrolle, Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit.

Visualisieren Sie auch Composable Commerce als Küche, wären die Schränke und Arbeitsplatten nicht nur getrennt, sondern auch austauschbar. Sie könnten jeden Schrank, jede Komponente durch eine andere ersetzen und so ein individuelles System schaffen.

Mit Best-of-Breed Systemen zu 360°-Kundensicht

Im E-Commerce ist es wesentlich, seine Kundschaft zu kennen. Best-of-Breed Systeme ermöglichen die umfassende Erhebung von Kundendaten und somit eine 360°-Sicht auf die Kundinnen und Kunden. Dadurch lassen sich Vorlieben und Einkaufsgewohnheiten erkennen. Mit diesen Daten können KMU ihre Angebote an Kundenpräferenzen anpassen und personalisierte Erlebnisse schaffen, die die Markentreue stärken.

Um erfolgreich im sich ständig weiterentwickelnden

E-Commerce-Markt zu sein, ist die Nutzung von monolithischen Systemen nicht mehr zeitgemäss. Stattdessen sollten KMU versuchen, der Schnelligkeit des Markts mit No- bzw. Low-Code Systemen zu begegnen und Plattformen zu wählen, die standardisierte Schnittstellen anbieten.

Langfristig sollten KMU in moderne Software-Architekturen investieren. Nur so können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und sicherstellen, dass sie auch in Zukunft online erfolgreich sind. <<

Digital Customer Centricity ist keine Software-Frage

Wie fast immer liegt der Schlüssel zur «perfekten Welt» eben nicht bei den Werkzeugen, sondern bei denjenigen, die sie benutzen. Ob also digitale Customer Centricity beim Kunden in nutzenbringender und angenehmer Form ankommt, hängt vielmehr vom Mindset gegenüber den eigenen Kunden ab, als von irgendwelcher Software.

Die Digitalisierung im Marketing hat uns Billionen an Spam-Mails, lückenloses Stalking unserer Online-Aktivitäten und endlos Giesskannenwerbung statt nutzenbringender Relevanz beschert. Liegt das an schlechter Software oder an den Anwendern, die deren richtige Nutzung nicht kapieren?

Auch im Jahr 2023 fühle ich mich als Konsument unverändert bloss als Nummer und damit primär als Mittel zum Zweck für den Profit vieler Unternehmen. Auch wenn einige ihre Kommunikation salbungsvoll mit Aussagen wie «unsere Kunden stehen bei uns im Mittelpunkt» schmücken, so vervollständige ich diese im Geiste mit «…und damit im Weg» – und liege meist goldrichtig.

Wer kennt nicht die Endlosschlaufen im Callcenter, die aggressive und nervige Kaltakquise, die institutionelle Abwehrhaltung des Kundenservice oder die typischen Ausreden nach dem Motto «das hat bei uns noch kein Kunde verlangt». Auch wenn es Ausnahmen gibt, die Regel sind sie es leider nicht.

Naturgesetzlich gilt nach wie vor, «A Fool with a Tool is still a Fool». Wer daher dieses topsoft Fachmagazin liest und daraus schlussfolgert, dass der Einsatz moderner digitaler Marketingund Kundenbindungstools das eigene Unternehmen direkt zum ultimativen Customer Centricity-Unternehmen formt, befindet sich damit gewaltig auf dem Holzweg.

Was mich direttissima zum ultimativen Ratschlag für strategisch denkende Software- und Lösungsanbieter bringt: Beratet eure Anwenderinnen beim nutzbringenden Business-Einsatz eurer Software und stellt sicher, dass sie diese nicht bloss als bessere Schreibmaschine, sondern als das einsetzen, wofür sie wirklich gedacht ist: Als elegantes Werkzeug auf dem Weg zu echter Digital Customer Centricity. <<

Urs Prantl kreiert zukunftssichere und gesund wachsende IT-Unternehmen und begleitet Unternehmer bei der Unternehmensnachfolge und beim Firmenverkauf. Gleichzeitig ist er Host des Podcasts Prantls 5A, in welchem die Einzigartigkeit erfolgreicher IT-Unternehmen im Gespräch mit ihren Inhabern herausgeschält wird.

13 Kolumne
Prantls 5A-Podcast

Warum der eigene Onlineshop allein heute

nicht mehr ausreicht

Dass der eigene Online-Auftritt in den letzten Jahren nicht mehr einfach nur «nice to have», sondern zu einem unverzichtbaren Vertriebsweg geworden ist, ist unbestritten. So wundert es auch nicht, dass mittlerweile der grösste Teil der Hersteller oder Händler eine entsprechende Onlinepräsenz hat und in der Regel auch einen eigenen Webshop betreibt.

Das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden, ganz gleich, ob B2C oder B2B, hat sich in den vergangenen 10 Jahren drastisch verändert. Die Erwartungshaltung und Ansprüche der Konsumentinnen und Konsumenten an die Händler im Netz sind hoch und die Vergleichbarkeit zwischen ihnen ist transparent. Wer sich hier nicht mit einem USP abheben kann, für den wird es zunehmend härter.

Der erste Schritt lautet Customer Centricity

Natürlich sind Sortiment, Preis und Verfügbarkeiten nach wie vor wichtige Aspekte und werden es auch bleiben. Kundinnen und Kunden erwarten heutzutage allerdings mehr als nur den besten Preis und die schnellste Lieferung. Produkte und Dienstleistungen müssen vor allem auffindbar und mit wertvollen Daten und Informationen ergänzt sein. Verlässliche, strukturierte und ausführliche Daten stellen bekanntlich den Rohstoff des 21. Jahrhunderts dar, der für viele Bereiche von grundlegender Bedeutung ist. Professionelle Onlinehändler sind sich dessen bewusst und profitieren dadurch von einem besseren SEO-Ranking und einer höheren Conversion Rate.

Ein wichtiger Punkt im Bereich der Kundenzentrierung, dem Kunden informativen und ansprechenden Content zur Verfügung zu stellen, wird damit abgedeckt. Im nächsten Schritt werden massgeschneiderte Angebote integriert und über personalisierte MarketingKampagnen wird die Kundenorientierung weiter vorangetrieben. Durch eine 360°-Betrachtung werden sämtliche Aspekte berücksichtigt, die den Kunden betreffen. Es ist jedoch wichtig, nicht zu vergessen, dass die Welt jenseits des hauseigenen Onlineshops deutlich umfangreicher ist.

Die Welt ist grösser als der eigene Onlineshop

Customer Centricity bedeutet weitaus mehr als seine Kundinnen und Kunden im eigenen Ökosystem ins Zentrum zu stellen. Den eigenen Auftritt zu perfektionieren ist erstrebenswert, was aber, wenn die Kundschaft die benötigten Produkte und Dienstleistungen über andere Kanäle beschaffen will oder, im Fall von B2B, beschaffen muss?

Auch in der Schweiz haben sich mittlerweile die grossen Marktplätze, wie Digitec Galaxus, Amazon etc. derart etabliert, dass sie bei den Endkunden oftmals Anlaufstelle Nummer 1 sind. Häufig wird auf die Produktrecherche verzichtet und stattdessen automatisch der bevorzugte Marktplatz aufgesucht, um dort gezielt nach dem gewünschten Produkt zu suchen. Aus diesem Grund setzen immer mehr Unternehmen, egal ob B2B oder B2C, auf Marktplätze als zusätzlichen Vertriebsweg.

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>> Roger Meier | Polynorm Software AG
Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
«Schlussendlich nutzt der Kunde den Kanal, der für ihn am besten passt. Das ist wahre Kundenzentrierung.»

Eine virtuelle Plattform, die Transaktionen zwischen Käufern und Verkäufern ermöglicht, wird als Online-Marktplatz bezeichnet. Im Gegensatz zum eigenen Onlineshop konkurrieren auf einem Online-Marktplatz mehrere Verkäufer, die ihre Produkte anbieten. Dies gibt Käufern Zugang zu einem breiten Sortiment verschiedener Hersteller.

Die Betreiber der Plattformen können entweder generalistisch oder auf einen spezifischen Bereich oder eine Branche spezialisiert sein. Für die Auswahl des passenden Marktplatzes spielen Zielgruppe, Sortiment, Preise und Gebühren eine entscheidende Rolle.

Im B2B-Umfeld sind grosse Handelsplattformen wie Ariba, Coupa, mercato etc. schon seit Jahren fester Bestandteil vieler Einkaufsprozesse. Für Unternehmen sind solche Plattformen teilweise sogar die einzig zulässigen Beschaffungsmöglichkeit.

Daneben gibt es auch die vertikalen, branchenspezifischen Beschaffungsplattformen, die sich auf eine bestimmte Industrie spezialisieren und als digitale Schnittstelle zwischen Käufern und Lieferanten dienen, über welche Produktdaten normiert ausgetauscht werden.

Sind Markplätze und Beschaffungsplattformen der ultimative Erfolgsgarant?

Die Bewirtschaftung von Online-Marktplätzen, Beschaffungsplattformen, Social Commerce etc. bietet Unternehmen sowohl Vor- als auch Nachteile. Durch die Teilnahme erhalten Unternehmen Zugang zu einer grösseren Kundengruppe und können neue Zielgruppen erschliessen.

Die Sichtbarkeit der eigenen Produkte wird verbessert, was im besten Fall zu einer Umsatzsteigerung führt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch die Verwendung bereits bestehender Datenstrukturen des eigenen Webshops Synergieeffekte genutzt werden können.

Händler und Hersteller, welche solche Plattformen nebst dem eigenen Onlineshop nicht ebenfalls mit bewirtschaften, bleiben hier aussen vor und nehmen Umsatzabstriche in Kauf.

Natürlich haben Marktplätze und B2B-Beschaffungsplattformen auch Nachteile und müssen sorgfältig in das ganzheitliche Vertriebskonzept eingearbeitet werden. Sich ihnen aber gänzlich zu verschliessen, nach dem Motto «brauchen wir nicht», kann gefährlich sein.

Ein möglicher Nachteil besteht z.B. darin, dass Hersteller üblicherweise mit niedrigeren Gewinnmargen rechnen müssen und es schwierig finden, eine starke Kundenbindung

aufzubauen, wie es bei herkömmlichen Vertriebskanälen der Fall wäre.

Durch den Onlineshop kann die eigene Marke zielgerichteter positioniert werden und Produktpräsentationen und Marketing-Strategien können individuell auf die spezifischen Zielgruppen abgestimmt werden, was bestenfalls zu höheren Verkaufszahlen und zu einer engeren Kundenbindung führt.

Abschliessend lässt sich sagen, dass der eigene Onlineshop sowie die Präsenz auf einem Marktplatz gleichermassen wichtig sind und gemeinsam genutzt werden sollten, um ein ausgewogenes Vertriebsportfolio zu schaffen.

Unabhängig davon, ob es sich um den eigenen Onlineshop, einen B2B-Marktplatz oder um weitere zu bespielende Kanäle handelt, ist ein zentrales System erforderlich, welches alle relevanten Produktdaten wie Preise, Beschreibungen, Bilder und Verfügbarkeiten beinhaltet.

Der Autor

Roger Meier ist CEO der Polynorm Software AG und verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen E-Business und Point of Sale.

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch die Polynorm Software AG mit Sitz in Glattbrugg. Der Anbieter betreut seit 1984 Schweizer KMU in den Bereichen ERP, E-Business, POS-Kassensysteme, Business Intelligence, Dokumenten-Management, Daten-Management, Apps & mobile Datenerfassung sowie in der System-Integration.

www.polynorm.ch

Obwohl E-Commerce-Plattformen allgegenwärtig sind, gibt es immer noch erhebliche Qualitäts-Unterschiede. Um den Online-Verkaufskanal erfolgreich zu nutzen, ist eine professionelle Herangehensweise erforderlich.<<

Die Polynorm E-Business-Plattform

Die E-Business-Plattform von Polynorm ist für die Anbindung an Marktplätze bestens vorbereitet und ermöglicht die nahtlosen Integrationen mit gängigen B2BBeschaffungsplattformen wie Ariba, Coupa, onventis und vielen mehr, sei es über PunchOut, cXML oder OCI.

Das Verwalten und automatische Bereitstellen von Produktdaten, Preisen, Verfügbarkeiten etc. für unterschiedliche Plattformen wird mit der Polynorm E-Business Plattform zum Kinderspiel.

www.polynorm.ch

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Know-how

Communitybuilding im Content Marketing: Gründe, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren

Technologische Innovationen wie beispielsweise Large Language Models (ChatGPT) können zu tektonischen Veränderungen in den Marketing- und Vertriebsprozessen führen. Wie können Marken eine Resilienz dagegen aufbauen?

Eine Antwort auf diese Frage ist Communitybuilding. Dieser Artikel zeigt die Gründe, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren auf.

Die künstliche Intelligenz hat ihren «iPhoneMoment» erlebt, als ChatGPT im November 2022 ins Rampenlicht trat. Die Nutzerzahlen steigen, wie bei keiner anderen Plattform zuvor. Ab März 2023 hat Microsoft die KI-Katze aus dem Sack gelassen: GPT wird in die BingSuchmaschine, in Microsoft 365 und in Windows 11 integriert werden.

Das hat bei Google mächtige Wellen geschlagen. Zackig folgte die Ankündigung der KI «BARD». Was auffällt: in den Live-Events spielten organische Suchresultate und SEO eine verdächtig untergeordnete Rolle. BARD liefert die gesuchte Information direkt aus. Und nicht wie bisher den Ort, an welchem die Information zu finden ist.

Das zeigt schmerzhaft auf: Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) kann als ContentMarketing-Disziplin plötzlich ihre Schlagkraft verlieren. Die Einflussfaktoren liegen ausserhalb unserer Reichweite, wir sind Google&Co. «ausgeliefert».

Communitybuilding macht widerstandsfähig

Communitybuilding etabliert feste Kommunikationskanäle zu einer thematisch fokussierten Zielgruppe. Eine Marke oder ein Unternehmen pflegt und hostet die Community und baut bei den Mitgliedern eine positive Reputation auf. Es festigt sich das gewünschte Image. Die Einflussfaktoren für die Beziehung zu dieser Community befinden sich im eigenen Kontrollbereich; die Organisation «besitzt» die E-Mail-Adressen und die Opt-ins der Mitglieder. Es besteht (fast) keine Abhängigkeit von einer Drittanbieterin wie Google oder Meta, welche die Spielregeln jederzeit ändern kann.

Content Marketers, springt mir jetzt bitte nicht an die Gurgel, aber: Eine solche Community ist monetarisierbar. Denn sind die unten beschriebenen Erfolgsfaktoren gegeben, bauen

die Community-Mitglieder eine Vertrauensvermutung gegenüber der Marke auf. Kaufentscheide fallen viel leichter.

Communitybuilding ist Raketentreibstoff für das Content Marketing

Um meinen Lieblingsgrund zu illustrieren, welcher für Communitybuilding spricht, nehme ich das Beispiel der M365 & SharePoint Community der IOZ AG zur Hand: Viermal jährlich findet dieses User-Meetup statt. Es werden pro Anlass drei oder vier Referate gezeigt. Die Speaker sind IOZ-interne Leute, ein Referat wird aber immer von einer externen Person gehalten, im Idealfall von einer Kundin oder einem Kunden.

Diese Community-Treffen sind wahre Content-Goldadern, welche mittels Content-Repurposing ausgeschöpft werden können:

▪ Jedes Referat gibt mindestens ein YouTube-Video her

▪ Aus dem Kundenreferat wird eine Referenz mit Testimonial

▪ Die Slides aus den Referaten können zu Downloads aufbereitet werden

▪ Die Grafiken aus den Slides können zu Infografiken geupcycled werden

▪ Jedes Referat gibt einen eigenen Blogpost her

▪ Bestehende Blogposts können erweitert und aktualisiert werden

▪ Social Media Posts à gogo

Die geleistete Vorarbeit der Referenten entfaltet ihre Wirkung nicht nur im Live-Erlebnis des jeweiligen Referates, sie kann auch mehrfach für das Content Marketing weitergenutzt werden.

Strategische Verankerung, Aufrichtigkeit und Kultur als Voraussetzungen

Die erste Voraussetzung ist die strategische Verankerung der Community-Aktivität. Sie sorgt dafür, dass die nötigen Prozesse implementiert werden können und alle Beteiligten am gleichen Strang ziehen. Communitybuilding ist ein grosses Investment für eine Organisation, es kann nicht als ein Nebeninstrument im Marketing und Verkauf genutzt werden.

Die zweite Voraussetzung ist Aufrichtigkeit Das Verkaufen darf in keinem Falle die Kernmotivation sein. Im Fokus muss zwingend der Nutzen für die Community-Mitglieder stehen – wie im ganzen Content Marketing üblich. Riecht die Aktivität auch nur ein bisschen nach Verkauf, rümpft das Publikum sofort die Nase und taucht beim nächsten Mal nicht mehr auf. Der Verkauf passiert als Nebeneffekt über die oben beschriebene Vertrauensvermutung.

Als dritte Voraussetzung muss eine offene Wissenskultur im Unternehmen gelebt werden. Denn ohne hat nicht nur Communitybuilding kaum eine Chance, das Content Marketing als Ganzes ist in Gefahr. In einer Wissenskultur wird Know-how gerne geteilt, anstatt dass das eigene Gärtchen verteidigt wird.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, was Marketern blüht, wenn dieses Element fehlt: Grundsatzdiskussionen über den Zweck von einzelnen Massnahmen aus dem Content Marketing, Widerstände oder gar Direktkämpfe ohne Rückendeckung aus der Leitung und selbst einfacher Content kommt kaum zustande.

Aufwendiger Content wie lange Live-Webinare haben ohne die offene Wissenskultur keine Chance.

16 Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
>> Marco Peter | Content Marketer

Kontinuität,

Qualität und Unabhängigkeit als Erfolgsfaktoren

Kontinuität ist der wichtigste Erfolgsfaktor. Es muss eine regelmässiger Content-Rhythmus geschaffen werden, woran sich die Community orientieren kann. Diesen Aspekt kennen wir alle von YouTube. Bereits im Headerbild machen viele Kanäle klar, an welchem Wochentag das nächste Video kommt. Die Einhaltung wird erwartet. Ganz im Kontrast beispielsweise zum Corporate Newsletter.

Dann folgt selbstverständlich die Qualität Damit das Community-Publikum auch tatsächlich profitiert, muss der Inhalt relevant sein und einen hohen Informationsgehalt haben. «Fleisch am Knochen» eben. Aber auch die unterstützenden Prozesse, wie etwa das Einladungs- und Teilnehmermanagement, müssen eine hohe Qualität aufweisen. Die vorgebrachte Qualität hat massgeblichen Einfluss auf das Image, welches in den Köpfen der Community entsteht.

Und zuletzt kann die Unabhängigkeit genannt werden. Alle grossen Onlineplattformen können jederzeit die Regeln ändern und den Zugang zur jeweiligen Community entziehen. Darum: Die härteste Währung im Communitybuilding sind ein CRM voller E-MailAdressen mit wohlwollend gewährtem Opt-In. Nur dann ist der Zugang zur mit harter Arbeit aufgebauten Community sicher.

Praxisbeispiel: Die «M365 & SharePoint Community» von IOZ

Die Anfänge waren bescheiden: 2007 fand das erste Treffen statt und es waren vier Leute anwesend. Das Ziel war es, sich mit Gleichgesinnten in der Region zusammen zu setzen und das Wissen zum Thema SharePoint zu bündeln. An Communitybuilding dachte niemand von den Involvierten. Schnell zeigte sich, dass der Austausch fruchtbar ist, und es wurden Folgetreffen durchgeführt. Im Juni 2023 findet die 70. Ausgabe der M365 & SharePoint Community statt. In diesen 16 Jahren ist die «Community», wie sie IOZ-intern genannt wird, Teil der Unternehmens-DNA geworden. Die vier jährlichen Durchführungsdaten sind Fixpunkte im Kalender und vom CEO bis zum Projektleiter springen alle regelmässig in die Rolle von Fachreferenten und -referentinnen.

Als Marketingleiter stelle ich zusammen mit den Teamleitern die Organisation sicher, meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachteams bereiten die Inhalte vor und halten die Präsentationen ab. Pro Quartal investiere ich 50 – 80 Stunden in die Organisation, pro Referat wenden unsere Leute rund 20 Stunden auf.

In einem der jeweils drei bis vier Referate muss eine externe Fachperson eingebunden werden. In aller Regel beziehen wir einen Speaker oder eine Speakerin eines Kundenunternehmens ein. Dabei achten wir auch hier auf die Aufrichtigkeit und lassen auch kritische Inhalte zu.

Vor der Pandemie nahmen jeweils ca. 30 bis 60, vereinzelt auch bis zu 100 Personen an den Anlässen Teil. Gezwungenermassen wurden die Anlässe anschliessend in rein digitaler Form durchgeführt. Die Teilnehmerzahlen stiegen auf 140 bis 180, vereinzelt auch über 200 Personen. Vorsichtige Tests mit hybriden Eventformaten im Sommer 2022 lieferten enttäuschende Ergebnisse. Die anstehende Jubiläumsausgabe findet ausschliesslich vor Ort statt und hat erfreulicherweise über 100 Anmeldungen generiert.

Wer nichts wagt, auch nichts gewinnt

Das ist ein Aufruf zur Tat. Ich ermutige euch, mit dem Skizzieren eurer eigenen Communitys zu starten. Überlegt euch die Inhalte, die Form, die Rhythmik und die Kanäle. Nur schon diese konzeptionelle Denkarbeit ist fruchtbar und gewinnbringend - weil Communitybuilding die mächtigste Disziplin im Content Marketing ist. <<

Der Autor

Marco Peter ist Marketingleiter bei der IOZ AG in Sursee und freischaffender Content Marketer im Nebenberuf.

Digital Marketing ist seine Passion, insbesondere das Schreiben. Beruflich wie auch privat handelt er nach einer Devise: «Kein Content ist keine Option».

www.linkedin.com/in/contentprofi

17 Know-how

Success Story

Der

Webshop als Schaufenster des ERP-Systems

ERP-Systeme seien von Natur aus introvertiert, sagt man. Doch sie können auch anders, wie das Beispiel von bueroboss zeigt. Hier steigen Daten aus ihrem dunklen Dasein empor und zeigen sich im hellen Schaufenster der Online-Welt, während ERP-Funktionen im Rampenlicht des E-Commerce glänzen. Alles in allem eine raffinierte, mächtige BusinessInszenierung, welche als schnittstellenfreie Verbindung von ERP-Software, Shopsystem und CMS brilliert.

Wer Boss ansagt, muss auch liefern. Für bueroboss ist das kein Problem. Was 1996 an einem Schreibtisch im idyllischen Northeim unweit von Kassel mit fünf befreundeten Fachhändlern aus der Bürobranche begann, ist heute ein deutschlandweiter Verbund mit 350 Mitarbeitenden und 25 Partnern. Das Unternehmen bietet seinen angeschlossenen Fachhändlern nicht nur eine breite Palette an Bürofachartikeln von namhaften Herstellern zu günstigen Preisen, sondern betreibt auch das Artikelmanagement von C-Teilen wie Elektronikartikel, Fachliteratur bis hin zu Blumensträussen. Gleichzeitig stehen den Partnern umfassende IT- und Logistikdienstleistungen von bueroboss zur Verfügung.

Dadurch können die Endkunden der Partner bequem online bestellen und profitieren von schnellen Lieferzeiten und einem zuverlässigen Kundenservice. Die digitalen Grundlagen dazu liefert die integrierte Gesamtlösung tosca, welche sowohl die ERP-Prozesse als auch das gesamte E-Commerce inklusive Webshop und Kundenportal unterstützt. Doch damit nicht genug: Auch das Content-Management-System (CMS) für das Design und die Inhalte des Online-Auftritts wurde in das Gesamtkonzept eingebunden.

Teilsysteme zu einer Einheit geformt

Mit tosca und der Unterstützung von dynasoft ist bei bueroboss auch digital zusammengewachsen, was organisatorisch schon immer zusammengehört hat. Um die Bedeutung des Gesamtkonzepts zu verstehen, ist ein Blick auf das Geschäftsmodell von bueroboss notwendig. Das Unternehmen behauptet sich erfolgreich in einem wettbewerbsintensiven Handelsumfeld durch die Bereitstellung eines Partner-Komplettpakets. «Die Kombination aus Webshop, Logistik, zentralem Einkauf, Marketing, Backoffice, IT-Service und Rechnungswesen erleichtert es unseren Partnern, ihre eigenen Kunden effizient und marktgerecht zu bedienen», erläutert Susanna Kreies das Modell von bueroboss. Als Teamleiterin

Die schnittstellenfreie Verbindung von Webshop, Kundenportal und ERP-System eröffnet bueroboss uneingeschränkte Möglichkeiten bei der Umsetzung eines massgeschneiderten Gesamtkonzepts.

Marketing ist sie auch für die Aus- und Weiterbildung zuständig und kennt die Anliegen der Partner und der Mitarbeitenden nur zu gut. Zusammen mit der ERP-Softwareherstellerin dynasoft ist es gelungen, das Partnerpaket auch digital zu einer Einheit zu formen. Die frühere Aufteilung in ein Shop-System und in ein separates Content-Management-System (CMS) mit jeweils unterschiedlichen URLs wurde damit hinfällig.

ERP goes E-Commerce (and more)

Mit tosca kann bueroboss auf ein leistungsfähiges ERP-System für Handelsunternehmen zugreifen. «Das Besondere daran ist für uns

aber, dass die ERP-Daten und -Funktionen direkt für den Webshop genutzt werden können. Dadurch verfügen wir auch online über aktuelle Informationen und können den Partnern bzw. deren Endkunden nützliche Funktionen anbieten», berichtet Anna-Lena Müller-Sorge, Webshop-Verantwortliche von bueroboss. Nebst allgemeinen Informationen zu Artikeln, Preisen, Lagerbeständen, Lieferanten oder Kunden gehören auch Funktionen zum Repertoire im E-Commerce, die sich normalerweise nur im ERP finden. Dazu zählen etwa eine umfangreiche Steuerung von Bestellfreigaben, das integrierte Retourenmanagement, die Verwaltung von Ausgabenlimiten bzw. Einkaufsbudgets auf Kostenstellenebene oder das Handling von Konsignationslagern und

18 Solutions topsoft Fachmagazin 23-2
>> Knut Mertens | dynasoft AG

Susanna Kreies, Teamleiterin Marketing und Verantwortliche für Ausund Weiterbildung bei bueroboss:

«Die Kombination aus Webshop, Logistik, zentralem Einkauf, Marketing und Rechnungswesen erleichtert es unseren Partnern, ihre eigenen Kunden effizient und marktgerecht zu bedienen.»

Streckengeschäften. Die Fachhandelspartner von bueroboss können so auch individuelle Anforderungen der Endkunden erfüllen, ohne in ein eigenes ERP-/E-Commerce-System investieren zu müssen. Dabei haben sie nicht nur Zugriff auf das Vollsortiment von bueroboss, sondern können auch eigene Artikel einpflegen. Die mit tosca realisierte E-CommerceLösung bietet aber noch weitere Vorteile für

die Partner, wie zum Beispiel ein umfangreiches Kundenportal für die Endkunden. Diese können hier ihre individuellen Freigabeprozesse von Bestellungen abbilden, ihre Budgets pro Kostenstelle festlegen, Daueraufträge platzieren, getätigte oder pendente Bestellungen einsehen und vieles mehr.

CMS sorgt für attraktives Shop-Layout

Nebst dem ERP-Bereich und dem Webshop ist das verwendete CMS der dritte Erfolgsfaktor im Bunde. Für Integration, Web Development und Design zeichnet die digitale Agentur Flynet aus Göttingen verantwortlich. Als Partneragentur von dynasoft ist Flynet bei der laufenden Weiterentwicklung des Webshops stark engagiert. So erfuhr das Shop-Layout kürzlich ein Facelift, welches dank verbesserter Benutzeroberfläche und zusätzlicher Funktionen für Cross- und Up-Selling für noch mehr Umsatz bei den Partnern sorgt. Wie wichtig der Webshop für die Fachhändler als Vertriebskanal ist, zeigt der zunehmende Anteil an den Gesamtbestellungen. Lag die Quote 2015 noch bei 57,5% werden heute bereits drei von vier Bestellungen online abgewickelt. Der Spitzenwert eines Partners liegt aktuell bei 95%. Damit zeigt sich auch, dass das E-Commerce-System von bueroboss nicht nur ein herkömmlicher

Anna-Lena Müller-Sorge, WebshopVerantwortliche von bueroboss:

«Wir können die ERP-Daten und -Funktionen direkt für den Webshop nutzen. Dadurch verfügen wir auch online über aktuelle Informationen und können den Partnern bzw. deren Endkunden nützliche Funktionen anbieten.»

Webshop ist, sondern ein umfassendes «Schaufenster des ERP-Systems», wie Pascal Glauser, Projektleiter bei dynasoft und geistiger Vater des Gesamtkonzepts, stolz betont. <<

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch dynasoft AG mit Hauptsitz in Solothurn, dem Anbieter des modular aufgebauten ERP-Systems tosca. www.dynasoft.ch

Ihr Enthusiasmus für das gelungene Projekt ist spürbar. Was macht Ihnen am meisten Freude daran?

Herr Glauser, Sie haben das Konzept bei bueroboss massgebend konzipiert und umgesetzt. Was macht diese Lösung so besonders?

bueroboss ist ein extrem spannendes Beispiel, wie der Bogen zwischen der innerbetrieblichen Nutzung des ERP-Systems mit den Anforderungen einer externen Anwendergruppe erfolgreich gespannt werden kann. Als verantwortlicher Projektleiter durfte ich unseren Kunden bueroboss bei diesem kanalübergreifenden Konzept beraten und unterstützen.

Warum wurde auf einen Best-of-Breed Ansatz verzichtet und stattdessen alles auf die Karte ERP gesetzt?

Natürlich hat sich auch hier die Frage gestellt, ob der Kunde nicht den «klassischen» Weg gehen will. Sprich, das ERP bleibt bei seinen Leisten, während ein dedizierter Webshop sowie ein separates CMS die anderen Anwendungsbereiche abdecken. Beispiele solcher Konstellationen gibt es genügend. Allerdings

haben diese den unschönen Nachteil, dass dabei statische Schnittstellen anfallen, welche sich nicht ohne Weiteres anpassen lassen. Bei bueroboss haben wir bewusst einen anderen Weg gewählt. Der Aufwand dafür ist im Endeffekt geringer als bei einer applikatorischen Splittung, sprich beim Versuch, unterschiedliche Lösungen unter einen Hut zu bringen.

Wo sehen Sie die grössten Vorteile für den Kunden bueroboss?

bueroboss kann mit unserer Lösung sein Geschäftsmodell optimal unterstützen und jederzeit anpassen. Die Power des ERPSystems tosca kann auch im Online-Business voll genutzt werden. Sämtliche Daten und Funktionen des ERP stehen auch im Webshop bzw. Kundenportal zur Verfügung. Wir sprechen hier zum Beispiel von Freigabeprozessen der Endkunden, von Auswertungen, vom Retourenmanagement, Streckengeschäften oder der Einbindung von Webshops Dritter, kundenindividuelle Preisfindungen, kostenstellenspezifische Auswertungen uvm.

Unser ERP-System tosca blüht bei bueroboss quasi zum Gesamtkunstwerk auf und ermöglicht ein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell. Mit diesem hoch performanten E-Commerce-Motor sichert sich unser Kunde wertvolle USPs bei der Gewinnung und Bindung von Partnern und Kunden. <<

Pascal Glauser ist Mitgründer und Verwaltungsratspräsident der dynasoftAG. Als erfahrener Mastermind für komplexe Anforderungen bringt er nicht nur die Fähigkeit mit, durchdachte Gesamtlösungen zu konzipieren, sondern diese als Projektleiter auch minutiös umzusetzen.

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Solutions
«bueroboss ist ein perfektes Beispiel für ein hochperformantes ERP/E-Commerce-Konzept»
>> Pascal Glauser im Gespräch mit Christian Bühlmann, Chefredaktor topsoft Fachmagazin

Das digitale Wohlfühlprogramm bei der Diaqua AG heisst Opacc

Wer sein Badezimmer als einzigartige Wellness-Oase gestalten möchte, findet bei der Marke diaqua® alles, was das Herz begehrt. Ob Duschvorhänge, Badteppiche, Wanneneinlagen, Kosmetikspiegel, WC-Sitze, Produkte rund um das Thema Duschen oder div. Accessoires zur Badverschönerung – das reichhaltige Sortiment für Bad und Küche lässt keine Wünsche offen. Damit für die Kundschaft auch das Einkaufserlebnis zum Wohlfühlprogramm wird, wurde das bestehende Opacc ERP um den Opacc Enterprise Shop ergänzt und damit eine Gesamtlösung geschaffen, welche höchsten Ansprüchen gerecht wird.

>> Christian Bühlmann | schmid+siegenthaler consulting gmbh

Die Diaqua AG ist ein international tätiges Unternehmen im Sanitärhandelsbereich. Neben dem Online-Kanal für B2C- und B2B-Kunden werden unter anderem sämtliche führenden europäischen Bau- und Do-it-yourself-Märkte im Bereich des Badezimmer- und Sanitärzubehörs mit verschiedenen Markenprodukten beliefert.

Die Diaqua AG hat ihren Sitz in Reinach in der Schweiz und beschäftigt über hundert Mitarbeitende. Dank hochmoderner Logistik, deren

Erfahren Sie...

Herzstück ein automatisiertes Lagersystem bildet, einer breit aufgestellten Vertriebsorganisation, kurzen Reaktionszeiten und eines hohen Servicegrads ist die DiaquaAG seit mehr als sechs Jahrzehnten eine langjährige vertrauensvolle Partnerin verschiedener Handelsunternehmen. Heute ist die Marke diaqua® bekannt als Komplettanbieter rund um Badezimmeraccessoires mit einem umfangreichen Sortiment für unterschiedliche Ansprüche: Es reicht vom Textilsortiment mit Duschvorhängen, Badteppichen, Frottiervorlegern

... wodurch sich ein besucherfreundlicher Webshop auszeichnet. wie sich Wachstumsstrategien digital unterstützen lassen.

Das Projekt

Anwender: Diaqua AG

4153 Reinach

www.diaqua.com

Mitarbeiter: 137

Branche: Handel mit Sanitärprodukten

Thema: Online-Shop, ERP, integrierte Gesamtlösung

Anbieter: Opacc Software AG

6023 Rothenburg LU

www.opacc.ch

Lösung: Opacc OXAS Plattform, Opacc ERP, Opacc DMAS, Opacc Enterprise Shop

oder Wanneneinlagen über ein breites Angebot von WC-Sitzen, verschiedenen Stellund Schraubaccessoires, Duschbrausen und Brauseschläuchen bis hin zu einer Vielzahl an Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Ausgangslage

Nicht nur zu den Kundinnen und Kunden bestehen langjährige Partnerschaften, auch mit dem Softwarehersteller Opacc pflegt die Diaqua AG eine bewährte Zusammenarbeit. Dessen ERP-System bildet seit Jahren eine stabile, zuverlässige Basis für die Daten und Prozesse, für die Auftragsabwicklung, Artikel- und Bestandsverwaltung. Auf dieser Grundlage wollte man bei der Diaqua AG die künftige Wachstumsstrategie im Schweizer Direktgeschäft sowie in Europa unterstützen und forcieren. Hintergrund war das Ziel, die Marke diaqua® gegenüber den Endkunden bekannter zu machen und den Markenkern sowie die Unternehmensphilosophie zu vermitteln. Bei der Etablierung der Marke diaqua® als Inspirationsquelle und Ansprechpartnerin für die Belange im Bereich Badezimmereinrichtung sollte Opacc eine noch zentralere Rolle als digitale ERP-/E-Commerce Plattform spielen.

Vorgehen

Dass das Projekt kein reines IT-Vorhaben war, stand von Anfang an fest. So war die Projekthoheit im Category Management diaqua® mit dem integrierten Marketing angesiedelt. «Uns war es wichtig, dass wir sowohl den klassischen Online-Shop als auch die Inspirationsbereiche optimal unter einen Hut bringen», erklärt Dominik Stamm. Für ihn als Category Manager war es ein zentrales Anliegen, Design, Content und Shop-Funktionen zu einer harmonischen Einheit zu verbinden. Unter dem Stichwort «Shop the Look» wurde zusammen mit Opacc

20 IT-Konkret topsoft Fachmagazin 23-2

ein Lösungskonzept erarbeitet, welches eine direkte Verbindung der für die Gestaltung der im Badezimmer verwendeten Produkte mit dem Warenkorb vorsah. Kundinnen und Kunden können sich auf diese Weise inspirieren lassen und das Gesehene ohne Umweg gleich einkaufen. Das entsprechende Screendesign wurde mit einer spezialisierten Grafikagentur erarbeitet und umgesetzt. Beim Zusammenspiel von Online-Shop und ERP, unterstützte Opacc das Projekt nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit den benötigten Softwarefunktionen.

Lösungskonzept

Ein schöner Tag beginnt in einem schönen Bad. Dieses Leitmotiv prägt den gesamten Webauftritt von diaqua®. Rein von einem Webshop zu sprechen, greift dabei zu kurz. Das Lösungskonzept resultiert in einem gelungenen Gesamtwerk von Bildern, Inhalten und Einkaufsmöglichkeiten. Zum Einsatz kommen dabei Opacc OXAS als Plattform für die Anwendungen Opacc ERP, Opacc DMAS und natürlich der Opacc Enterprise Shop. Diese Bausteine bilden das Fundament für ein äusserst benutzerfreundliches Einkaufserlebnis. Abgesehen von den aktuellen Bloginhalten und den ansprechenden Bildwelten, wird im Backend –quasi unter der Oberfläche – mit Opacc Enterprise Software ganze Arbeit geleistet.

Damit die Shop-Besuchenden möglichst gezielt und rasch die gewünschten Produkte finden, kommt ein Konfigurator für Eigenschaften wie Farbe, Grösse, Materialisierung usw. zum Einsatz. Produktkataloge und Filtermöglichkeiten vereinfachen die Zuordnung und Auffindbarkeit der über 800 Artikel und deren zahlreichen Varianten. Welche Vorteile das integrierte Lösungskonzept bietet, zeigt sich zum Beispiel in der Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Waren darzustellen oder Produkte zu sperren. Die Barrierefreiheit ist ebenfalls gewährleistet. Die Schriftgrösse kann auf

Anwender-Tipp

«Der Wert eines ERP-Systems liegt nicht zuletzt in seinen Möglichkeiten, die strategischen Ziele eines Unternehmens oder einer Marke ohne Wenn und Aber zu unterstützen.»

Wunsch angepasst werden und Texte können bei Bedarf mittels Screenreader vorgelesen werden. «Solche Funktionen sind mehr als nur ‹nice to have› . Sie beeinflussen in zunehmenden Mass auch das Suchmaschinen-Ranking», betont Dominik Stamm. Überhaupt hat das Thema Usability bei der Gestaltung des Webshops einen hohen Stellenwert. Mehrsprachigkeit, Sprachsteuerung, die Auswahl verschiedener Währungen, eine übersichtliche Navigationsstruktur mit modularer Seitenverwaltung, das Anlegen von Favoriten und Merklisten sowie das Bewerten und Kommentieren von Produkten gehören zum Funktionsumfang des Online-Shops dazu.

Ein besonderes Highlight ist für die Kundschaft sicherlich das «Shop the Look»-Feature. Die Darstellung der unterschiedlich eingerichteten Badezimmern wird mittels Punkten zu den Produkten verlinkt, welche direkt in den Warenkorb gelegt werden können. Zwar würde dies auch für mobile Geräte funktionieren, doch hat man sich hier aus Usability-Gründen bewusst dazu entschieden, die Produkte direkt als Slider unterhalb des Gesamtbildes zu zeigen. Selbstverständlich dürfen auch Produktvorschläge bzw. Alternativprodukte

und Empfehlungen nicht fehlen. Auch hier überzeugt der diaqua®-Webshop mit einem State-of-the-Art-Funktionsumfang und verweist zum Beispiel auf Zugehörigkeit eines Artikels zu einer Kollektion oder auf ähnliche Produkte, welche Kundinnen und Kunden in diesem Zusammenhang auch kauften.

Fazit

Die Konzeptidee, die Kundschaft über den Mix aus Inspiration und Verkaufsförderung zu gewinnen und die Nähe zu den Besuchenden aufzubauen, konnte gemäss Dominik Stamm erfolgreich umgesetzt werden: «Der Wert eines ERP-Systems liegt nicht zuletzt in seinen Möglichkeiten, die strategischen Ziele eines Unternehmens oder einer Marke ohne Wenn und Aber zu unterstützen. Das Endergebnis sieht super aus und auch die Funktionalitäten sind gegeben.» Auch wenn das Projekt am Ende zwölf statt zehn Monate gedauert hat, zeigt man sich bei diaqua® trotzdem hochzufrieden. In Anbetracht des Projektumfangs und den gestellten Anforderungen sei alles bestens gelaufen, so Dominik Stamm. Das digitale Wohlfühlprogramm von Opacc hat weiter Fahrt aufgenommen. <<

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Diaqua AG Das Konzept «Shop the Look» ermöglicht es den Besuchern des Webshops, sich inspirieren zu lassen und die dargestellten Produkte direkt aus dem Bild heraus in den Warenkorb zu legen (Bild: Diaqua AG).

Produktdaten-Strategie – von der Customer Journey zu Produktdaten

Perfekte Produktdaten dienen dazu, die Kundschaft zum Kauf zu animieren, die Retourenquote zu senken und die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen. Doch warum sind korrekte Artikeldaten so wichtig und worauf muss man als Anbieter besonders achten? Erfahren Sie mehr in diesem Fachartikel.

Gute Produktdaten gewinnen in Online-Shops an Bedeutung und bilden die Basis für Differenzierungsmerkmale. Die Produktdetailseite eines Online-Shops mit Produktbeschreibungen, Produktmerkmalen, Produktbildern usw. ist der häufigste Berührungspunkt bzw. Touchpoint für die Verwendung von Produktdaten. Dies ist jedoch nur einer von vielen zwischen Anbieter und Kundschaft. Weitere mögliche Touchpoints finden Sie in der Box 1.

Produktdaten

und PIM

Um die Produktdaten effizient zu verarbeiten und eine gute Datenqualität sicherzustellen, benötigt man ein PIM (Product Information Management). Wenn man die Produktdaten verbessern möchte oder ein neues PIM einzuführen gedenkt, stellt sich die Frage: «Welche Produktdaten benötigen wir genau?»

Dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um über eine Produktdatenstrategie nachzudenken.

Es versteht sich von selbst, dass die Produktdatenstrategie der Unternehmensstrategie untergeordnet ist. Die Frage ist: Passt diese noch?

Produktdaten-Strategie beginnt bei der Customer Journey

Ein Erfolgsfaktor ist die Kundenzentrierung. Je besser ein Unternehmen es schafft, nicht nur die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen, sondern die Erwartungen zu übertreffen, Begeisterungsmomente zu generieren und gute Kundenerlebnisse (Customer Experience)

Beispiel eines Kaufprozesses

Box 1: Digitale und physische externe und interne Touchpoints, welche Produktdaten benötigen

Eigene Online-Shops

Online-Shops von Vertriebspartnern

Mobile Apps

Online-Marktplätze

Newsletter

Social-Media-Plattformen

In-Store-Displays

Kundensupport

Kataloge und Broschüren

Preislisten

Regaletiketten

POS-Materialien

über die gesamten Reise der Kunden durch den Kaufprozess (Customer Journey) zu schaffen, desto nachhaltiger ist der Erfolg.

Eine Produktdatenstrategie beginnt deshalb auch bei der Customer Journey

Mit anderen Worten: Produktdaten beeinflussen die Customer Journey sowie die Customer Experience und helfen, diese zu verbessern. Dieses Potenzial sollten wir nutzen und das Ganze systematisch angehen.

In Zusammenhang mit Produkten spricht man auch von der Product Experience, der Erfahrung, die jemand während der Customer Journey mit einem Produkt hat.

Schritte im Kaufprozess und Kunden-Erwartungen

Je nach Branche kann die Customer Journey von der ersten Inspiration für einen Produktkauf über die Recherche, die Evaluation, den eigentlichen Kauf inklusive des After-Sales sehr unterschiedlich aussehen. Speziell im B2B-Bereich ist die Vielfalt an Customer Journeys gross. Die Customer Journey mit all ihren Varianten muss bekannt bzw. erarbeitet sein. Idealerweise hat man als Basis dazu auch die sogenannten Personas erarbeitet.

Für jeden Schritt im Kaufprozess können nun die Erwartungen der Kunden zusammengetragen werden, wobei diese in der Regel für unterschiedliche Personas verschieden ausfallen. Die Frage ist:

«Wie erhöhen wir die Chance, dass die Persona von einem Schritt im Kaufprozess in den nächsten wechselt?»

Je einfacher wir die Interaktionen mit unserem Unternehmen für potenzielle und bestehende Kunden gestalten, Hürden minimieren und den Kauf vereinfachen, desto höher werden die Erfolgsrate und die Conversion Rate sein.

Touchpoints und Erlebnisse

Was können wir anbieten, um die Wünsche und Erwartungen der Kunden zu befriedigen?

Wie können wir welche Persona an welchem Touchpoint begeistern und welchen Nutzen generieren wir damit? Und wie können wir die Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen?

22 Awareness • Inspiriert werden • Interesse wecken • Auf die Idee kommen • Nutzen erkennen Consideration • Allgemeine Recherche • Informationen sammeln • Intern diskutieren • • Conversion • Kaufentscheidung • Kauf • Bezahlung Delivery • Lieferung • Abholung • Abrufe After-Sales • Nachbestellungen • Garantie • Weiterempfehlung Intent to purchase • O erte einholen • Produkt-Recherche • Markt-Vergleich • Preis-Vergleich • Preis-Verhandlung Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
>> Walter Oberli | Digital Enthusiast GmbH

Je besser es uns gelingt, eine Person zu begeistern, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in den nächsten Schritt der Customer Journey wechselt und es zu einem Kauf kommt.

Um die Kundenbedürfnisse und unsere Lösungen als Unternehmen zusammenzutragen bzw. zu erarbeiten, eignet sich das Value Proposition Canvas1 als Werkzeug hervorragend. Die Ergebnisse der bisherigen Überlegungen sind für jede Art von Unternehmen essentiell. Sie können für die Weiterentwicklung der Produkte und Services des Unternehmens verwendet werden und haben nicht zwingend mit Produktdaten zu tun.

Bedenken Sie: Wenn Sie sich Gedanken zur Präsentation der Produkte an den eigenen Touchpoints wie dem Online-Shop oder den Stores machen, sind wahrscheinlich Themen wie Branding, Werte, Service-Qualität usw. weniger im Fokus. Bei den eigenen Touchpoints haben Sie neben der Darstellung der Produkte genügend Möglichkeiten, um diese Themen zu adressieren. Anders sieht es bei fremden Touchpoints wie z. B. Online-Marktplätzen aus. Meistens beschränken sich Ihre Möglichkeiten auf die Darstellung und Präsentation der Produkte. Überlegen Sie, ob und wie Sie Themen wie Branding etc. in den Produktdaten unterbringen wollen bzw. müssen.

Funktionen und Daten

Um den Fokus auf die Produktdaten zu legen, überlegen wir uns nun, wie wir die gewünschten Kundenerlebnisse umsetzen wollen. Konkret stellen wir uns die Fragen:

▪ Welche Informationen und Funktionen wollen wir an welchem Touchpoint anbieten?

▪ Welche Daten und insbesondere welche Produktdaten benötigen wir dazu?

Hier eine Auswahl von Funktionen, welche Produktdaten bzw. Daten auf Produktebene benötigen:

▪ Variantendarstellung

▪ Sortierfunktion

▪ Filter

▪ Online-Berater

▪ Konfiguratoren

▪ Vergleichsfunktion

▪ Click-and-Collect-Prozesse

▪ Lieferkostenberechnung

Ein Beispiel: Wenn im Online-Shop eines Werkzeughändlers in der Kategorie Bohrmaschine ein Filter für die Schlagfunktion angeboten werden soll, dann benötigt man dazu ein Attribut namens Schlagfunktion.

Es lohnt sich auch, einen anderen Blick auf die Produktdaten zu werfen und zu fragen: Welchen Nutzen haben Produktdaten? (Box 2).

Dieser «andere Blick» kann durchaus zusätzliche Inspirationen bieten, welche Elemente zusätzlich in die Produktdaten integriert werden sollten.

Produktdatenqualität

Das Thema der Qualität der Produktdaten wird oft unterschätzt. Insbesondere ist man sich oft nicht bewusst, welche Ausprägungen die Datenqualität haben kann.

Ausprägungen der Datenqualität:

▪ Vollständigkeit: Ist alles vorhanden was benötigt wird, z. B. Bilder?

▪ Korrektheit: Stimmen die Daten? Passen z. B. die Werte zu den Einheiten?

▪ Aktualität: Sind die Daten noch aktuell? z. B. Lager-Bestand

▪ Konsistenz: Sind die Werte bei allen Produkten einheitlich gepflegt?

▪ Relevanz: Ist es sinnvoll, die Daten zu zeigen?

▪ Verständlichkeit: Versteht die Zielgruppe die Bezeichnungen der Attribute und Werte?

▪ Gültigkeit: Sind die Daten noch gültig?

Machen Sie sich bitte für alle Elemente der Produktdaten Gedanken zur gewünschten Datenqualität. Für welche Sortimente benötigen Sie bei welchen Produktdaten welche Qualität?

Für unser Beispiel mit der Bohrmaschine und dem Attribut Schlagfunktion könnten die Anforderungen bezüglich der Datenqualität lauten:

▪ Das Attribut darf nur zwei Werte haben: Mit Schlagfunktion und ohne Schlagfunktion

▪ Das Attribut muss bei allen Bohrmaschinen und Akkuschraubern vorhanden und gepflegt sein.

Ohne diese Datenqualität wäre der Filter Schlagfunktion nicht wirklich nutzbar.

Datenquellen

Im nächsten Schritt muss analysiert und definiert werden, von welchen Datenquellen welche Elemente der Produktdaten bezogen werden können. Dabei muss auch die Qualität der Daten passen.

Im Beispiel der Bohrmaschine könnte es sein, dass verschiedene Hersteller und Lieferanten Daten für Bohrmaschinen in unterschiedlichen Formen und Qualitäten liefern. Bei einem Händler mit mehreren Lieferanten ist davon auszugehen, dass es einen bunten Strauss aus Datenumfang und Qualität gibt. Einige der Daten können 1:1 von den Lieferanten

Box 2: Mögliche Nutzen von Produktdaten

Präsentation des Produkts

Erklärung des Produkts

Produkt kaufbar machen

Produkt auffindbar machen

Entscheidungshilfe für Kunden

Fragen der Kunden beantworten

Vertrauen stärken

Kompetenz zeigen

Reduktion der Retourenquote

Funktionen ermöglichen

Prozesse ermöglichen

Datenanalyse z. B. für SortimentsManagement

verwendet werden, während bei anderen Quellen manueller Pflegeaufwand notwendig sein wird.

Datenflüsse, Prozesse und Systeme

Abhängig von den benötigten Daten, der notwendigen Datenqualität, den aktuellen und künftigen Datenquellen können die Datenflüsse sowie die Datenpflegeprozesse konzipiert werden.

Die bestehenden Systeme müssen berücksichtigt und auf Eignung überprüft werden, ggf. muss ein neues PIM in Betracht gezogen werden.

Fazit

Die Produktdaten bestehen nicht nur aus einem Textblock auf der Produktdetailseite eines Online-Shops. Produktdaten gewinnen in der immer stärker digitalisierten Welt eine höhere Bedeutung. Das Potenzial, mit Produktdaten die Customer Journey positiv zu beeinflussen, darf nicht unterschätzt werden. Nutzen Sie dieses Potenzial und beginnen Sie, die Produktdaten aus der Perspektive des Kunden zu betrachten! <<

1 Hier finden Sie eine Beschreibung des Werkzeugs

Value Proposition Canvas: Der Autor

Walter Oberli ist erfahrener Digital-Experte mit einem Fokus auf Digital Commerce, PIM und Produktdaten sowie Inhaber der Digital Enthusiast GmbH.

www.digital-enthusiast.ch

23 Know-how

Die KPIs zur Messung von SEO-Erfolg

Die Messung der Ergebnisse von SEO-Bemühungen ist unerlässlich. Doch welche KPIs zur Messung des SEO-Erfolgs sind relevant? Was genau soll gemessen werden? Es ist leicht, sich mit Details abzulenken, die im Grossen und Ganzen keine Rolle spielen.

Nutzen Sie das Wissen, das Sie mit diesen Tipps erlangen, um erfolgreicher in der Suchmaschinenoptimierung zu sein, Berichte zu erstellen, Budgets zu genehmigen, der Geschäftsleitung Massnahmen vorzuschlagen und zum Unternehmenserfolg beizutragen.

Die KPIs zur Messung des SEO-Erfolgs

SEO bringt Geld, indem es Traffic auf die Website bringt. Der Verkehr kommt von Rankings, dem Ergebnis von Backlinks sowie Inhalt und Form der Website. Ein Backlink (Rückverweis) ist ein Link von einer fremden Seite zur eigenen Website. Suchmaschinen nutzen das Backlinkprofil als Indikator, um die Website im Ranking einzuordnen.

Dieser Artikel verfolgt die SEO-KPIs rund um die Sichtbarkeit der Suche, Backlinks und den Crawl-Effizienten, der angibt, wie einfach die Bots alle Seiten einer Website erfassen können.

Die KPIs lassen sich anhand verschiedener Dimensionen aufschlüsseln. Da die Ergebnisse zwischen diesen sehr unterschiedlich sein können, lassen sich daraus unterschiedliche Erkenntnisse gewinnen:

▪ Website-Abschnitte oder Landing Pages

▪ Geräte (Desktop, Tablet oder Handy)

▪ Standort

▪ Suchmaschine

Wie erfolgen die Zugriffe auf die Website, wie entsteht der sogenannte Traffic? Es werden drei Gruppen unterschieden:

▪ Organic Traffic

▪ Direct Traffic

▪ Paid Traffic

Als organischer Traffic werden Klick auf unbezahlte Suchergebnisse bezeichnet. Die Verbesserung des organischen Traffics ist Ziel der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Als direkter Traffic werden Website-Besuche bezeichnet, die über den Aufruf der Domain zustande kommen. Diesen Anteil zu verbessern ist Ziel im Content Marketing. Web-Analyse-Tools stufen auch dann einen Besuch als Direct Traffic ein, wenn keine Referrer-Informationen vorliegen

Als Paid Traffic werden alle Klicks auf bezahlte Suchergebnisse in den SERPs bezeichnet. Die Optimierung der Paid-Traffic-Kampagnen ist Ziel im Suchmaschinenmarketing (SEM).

Die Ziele von SEO (Suchmaschinenoptimierung) sind organischer Traffic und die ersten Positionen in den Suchergebnissen. Je höher eine Landingpage dort platziert ist, desto mehr Traffic erhält sie. Im Gegensatz zum Paid Traffic ist der organischen Traffic allerdings instabil, Suchmaschinen ändern oft die Algorithmen. Im Idealfall dient der Organic Traffic dazu, sich eine eigene User-Basis aufzubauen, die dann in höherem Direct Traffic resultieren kann.

Umsatz, ROI und Konversionen

Die wichtigste Kennzahl für die Berichterstattung sind Umsatz und ROI:

▪ Wieviel Geld wurde verdient?

▪ Welche Investitionen wurden getätigt?

▪ Wie hoch ist der ROI?

Wenn Sie Geld ausgeben oder Zeit aufwenden, müssen Sie wissen, was es Ihnen bringt. Ohne diese Informationen werden definitiv Zeit und Geld für die falschen Dinge ausgeben.

Verantwortliche interessieren sich oft nicht für Rankings – sie wollen wissen, wie viel Geld verdient wurde. Daher ist dies der wichtigste KPI.

Es kann schwierig sein, an Umsatzdaten heranzukommen, die die Wirkung der Website aufzeigen. Bei einer eCommerce-Website ist

das einfach. Wenn Sie Leads generieren, die erst in Verkäufe umgewandelt werden müssen, ist es schwieriger. Möglicherweise können Sie Umsatzdaten in Ihre Webanalyse-Suite einspeisen. Allenfalls müssen diese Daten später nach dem Verkauf zusammengestellt werden.

Ohne Umsatzdaten sind Sie auf die Daten über Konversionen beschränkt, Aktionen, die zu einem Abschluss führen. Besuche einer Website werden dabei zu Verkäufen. Die ausschliessliche Berichterstattung über Konversionen erschwert oft die Ermittlung der Rendite. Schreiben Sie dann den Konversionen einen Durchschnittswert zu oder berücksichtigen sie die Qualität der Leads, idealerweise mit echten Daten.

Der Verkehr:

Sitzungen und ihr Verhalten

Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, relevante Besucher auf eine Website zu leiten. Dabei müssen Sie über die Anzahl der Sitzungen und deren Merkmale Bescheid wissen.

Analysieren Sie die Besuche, jeder ist ein potenzieller Lead. Behalten Sie auch die weichen Ziele, die sie auf Ihrer Website erreicht haben, genau im Auge. Damit sind z. B. Erstellung von Testkonten und die Anmeldung für den Newsletter gemeint.

Dies sind die KPIs, über die zu berichten ist:

▪ Sitzungen (neue und wiederkehrende Besucher)

▪ Weiche Ziele abgeschlossen

▪ Unterstützte Konvertierungen

▪ Konversionsrate für weiche Ziele

▪ Zeit pro Sitzung

▪ Seiten pro Sitzung

▪ Absprungrate

Nutzen Sie diese KPIs, um das Engagement der Besuchenden zu verbessern.

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Know-how topsoft Fachmagazin 23-2

Bei Informationswebsites heisst das, dass die Zeit pro Sitzung und die Anzahl besuchter Seiten pro Sitzung steigen und die Absprungrate sinkt. Dies gelingt, indem verwandte Seiten angezeigt oder ewiges Scrollen eingeführt werden. User erreichen nie das Ende einer Seite, weil stets neue Inhalte geladen werden. Allerdings ist mit Nachteilen bei der Suchmaschinenoptimierung, der Usability und der Übersichtlichkeit zu rechnen.

Platzierungen in Suchmaschinen

Lange Zeit waren die Platzierungen in den Suchmaschinen der wichtigste KPI für die Berichterstattung über SEO. Aber diese bedeuten nicht viel. Sie können Platz 1 für Suchanfragen haben, der eine Menge Traffic bringt, der nicht konvertiert.

Es ist wichtig, das Verhältnis von Traffic, UserVerhalten und Einnahmen zu betrachten. Dennoch spielen Rankings eine Rolle bei der Messung des SEO-Erfolgs, denn sie helfen zu verstehen, warum der Traffic steigt oder fällt.

Erkennen Sie SEO-Probleme, bevor Google es tut

SEO-Probleme dürfen Sie in den Rankings nicht zurückhalten. Überwachen Sie diese mit entsprechenden Tools, um Ihre Sichtbarkeit zu verbessern und den Umsatz zu steigern. Je nach Tools gibt es auch Alert-Funktionen, welche sie auf Herausforderungen aufmerksam machen, bevor diese zum Problem werden.

Operative SEO KPI

Wenn es um operative SEO-KPIs geht, die den SEO-Erfolg messen, sollten Sie die folgenden Punkte im Auge behalten:

▪ Sichtbarkeit in den organischen Suchergebnissen

▪ Website Gesundheit

▪ Effizienz im Kriechgang

▪ Backlinks

Ihre Sichtbarkeit in den organischen Suchergebnissen ist der Marktanteil, den Sie im Bereich SEO erzielen. Jede Suchanfrage hat ein monatliches Suchvolumen, und wenn Sie die Position Ihrer Website für diese Suchanfrage kennen, können Sie die geschätzten Besuche berechnen, die Sie erwarten können.

Es gibt Tools, die dies automatisch berechnen. Vergleichen Sie die Sichtbarkeitswerte eines Tools nicht mit denen eines anderen, denn das ist ein Vergleich von Äpfeln und Birnen.

Die Gesundheit der Website umfasst die Zugänglichkeit für Suchmaschinen (die technische Seite) und die On-Page-Optimierung (alle Prozesse der Inhaltssuchmaschine). Anwendungen wie ContentKing überwachen die Gesundheit von Websites und warnen Sie bei Problemen. Sie ahmen das Verhalten der Suchmaschinen nach und bewerten den Zustand Ihrer Website. Bei der Bewertung des Zustands einer Website müssen unter anderem diese Aspekte berücksichtigt werden:

▪ Meta-Informationen (Titel und Meta-Beschreibung)

▪ Rubriken

▪ Kaputte Links

▪ Duplizierter Inhalt

▪ Kanonisierung

▪ Integrität der XML-Sitemap

Es ist wichtig, dass Suchmaschinen Ihre Website effizient crawlen können, da dies die Hauptaufgabe der Suchmaschinen ist. Die dabei zu beachtenden Kennzahlen sind:

▪ Die Anzahl der Seiten, die indexiert werden sollen, und die Anzahl der tatsächlich indexierten Seiten

▪ Anzahl der gecrawlten Seiten

▪ Durchschnittliche Seitenladezeit (je niedriger, desto besser, idealerweise unter einer Sekunde)

▪ Diese Metriken werden in der Google Search Console und den Bing Webmaster Tools angezeigt.

Ein Backlink ist ein Link von einer Seite auf einer Website zu einer anderen. Jeder Link gibt einen Wert weiter und trägt zum Wert der Seite bei, auf die verlinkt wird. Die schiere Menge an Links ist nicht so interessant, hingegen die Anzahl der verweisenden Domains und die Autorität einer Domain.

Schlussfolgerung

Die Verfolgung des Erfolgs Ihrer SEO-Bemühungen ist wichtig, Achten Sie darauf, dass Sie sich auf die die richtigen KPIs konzentrieren Um viel Zeit zu sparen und die KPIs immer zur Verfügung zu haben, ist es sehr sinnvoll, sie in einem Online-Dashboard einzurichten. Durch die Integration mit Google Analytics, Search Console und Pagespeed können Sie leistungsstarke und umfassende SEO-Berichte erstellen. Idealerweise lassen sich Analysetool und CRM verbinden, um so noch aussagekräftigere Reports zu erstellen. <<

Der Autor

Charly Suter ist Geschäftsführer der KMU Digitalisierung GmbH.

Das Aarauer Unternehmen betreut als Certified Zoho Partner zahlreiche Kunden in der Deutschschweiz und der Romandie.

www.kmu-digitalisierung.agency

Publikation in Zusammenarbeit mit: VIW – Wirtschaftsinformatik Schweiz www.viw.ch | T +41 31 311 99 88

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Know-how

E-Commerce und PIM – ein Traumpaar

Wer im E-Commerce tätig ist, kommt um Artikeldaten nicht herum. Diese können simpel sein, können schnell aber auch schnell komplex sein. Für ein erfolgreiches Business ist es wichtig, dass die Produktdaten stets korrekt sind.

Ein Product Information Management System (PIM) kann Ihnen beim Produktdaten-Management im E-Commerce helfen – und noch viel mehr.

>> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting GmbH

Wer Waren verkauft, egal ob online oder traditionell im Geschäftslokal, muss wissen, was zurzeit im Sortiment vorhanden ist, welche Grössen, Farben, Modelle – das heisst, die Händler benötigen korrekte Artikeldaten. Natürlich kann man diese in einem Heft, einer Magnettafel oder mithilfe eines Excel-Sheets verwalten, doch viel einfacher und praktischer ist der Einsatz einer spezialisierten Software für das Product Information Management (PIM).

Auch wenn viele ERP-Systeme bereits über Funktionalitäten für die Artikelverwaltung verfügen, ein spezialisiertes PIM-System bietet noch viel mehr Möglichkeiten. Gerade wenn

ein Produkt in verschiedenen Farben oder Materialien verfügbar ist, kommt eine grosse Anzahl an Informationen zusammen, die verwaltet und im Shop vorteilhaft und übersichtlich dargestellt werden wollen. Das nahtlose Zusammenspiel von PIM-System und E-Commerce-Software ist hier besonders wichtig.

Lesen Sie dazu den ganzen Artikel auf topsoft.ch

Auf den folgenden Seiten finden Sie kompetente IT-Anbieter, die mit ihrer Shop-Software und/oder Ihren PIM-Systemen auch Ihrem Unternehmen zur Seite stehen. Lassen Sie sich beraten und wer weiss, vielleicht steht schon bald eine moderne PIM-Lösung oder ein aktueller Webshop bei Ihnen im Einsatz – für noch mehr Kundenzufriedenheit, grössere Effizienz und mehr Erfolg.

Und sollten Sie weitere Hilfe bei der Auswahl Ihrer IT benötigen, dann stehen Ihnen die anbieterunabhängigen Berater des topsoft Consulting Netzwerks sehr gerne zur Verfügung.<<

www.topsoft.ch/consulting

Massgeschneiderte MultiChannel-Lösungen und Digital Experience Egal, ob Produkte online verkaufen, Inhalte einfach verwalten und publizieren oder Services digitalisieren – wir helfen digitale Kundenerlebnisse zu kreieren.

Produkte / Kernkompetenzen

MultiChannel-Lösungen mit PIM/DAM/MAM

Digital Experience Plattformen Websites & Web-Applikationen

Brunner Medien AG

Web / Digital Arsenalstrasse 24

6011 Kriens

T +41 41 318 34 34

www.bag.ch/webagentur web@bag.ch

Als Pimcore Gold-Partner realisieren wir nutzerzentrierte (SaaS-) Lösungen im Bereich E-Commerce, Webentwicklung und MultichannelPublishing rund um PIM/DAM/CMS-Systeme mit massgeschneidertem Datenmanagement.

Wir automatisieren und skalieren Marketing-Prozesse. Von der Konzeption über das Prototyping und die Umsetzung bis zum Betrieb mit Managed Services bieten wir einen Full-Service-Ansatz.

Content Management System (CMS)

E-Commerce / Online-Shops

Pimcore as a Service

Kubernetes as a Service

Kontakt

Mario Steiger

Cando Image GmbH

Bahnhofplatz 8

8400 Winterthur

T +41 52 214 01 90

www.cando-image.com chris.bochsler@cando-image.com

Cando ist eine Schweizer Digital Agentur und Pionier im Bereich User Experience. Als unabhängiger und neutraler Partner unterstützt Cando mittlere und grössere Unternehmen bei der Ideenfindung und Innovationen, entwickelt neuartige Applikationen oder optimiert die User Experience von bestehenden Business Anwendungen, Webportalen und Onlineshops.

Neben der Beratung bringt Cando umfangreiches Know-how aus eigenen Entwicklungsprojekten ins Projekt ein und setzt auf Wunsch auch selber um. Dabei kommen unter anderem bewährte Open Source Plattformen wie Pimcore, Drupal und SugarCRM zum Einsatz, welche Cando aktiv mitentwickelt.

Zu den Kunden gehören Schweizer KMUs wie auch international agierende Unternehmen im Bereich Retail, Tourismus, Transport und Finanzindustrie, darunter die Branchenleader in der Schweiz, Deutschland und in Japan. Der Hauptsitz von Cando ist in Winterthur mit zusätzlichen Standorten in Zürich und Wellington (NZ).

Produkte / Kernkompetenzen

Cando CX-Plattform und Pimcore Kontakt

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Marktübersicht topsoft Fachmagazin 23-2

Diglin GmbH

eCommerce Solutions

Ifangstrasse 6

8952 Schlieren

T +41 44 503 70 90

www.diglin.com

contact@diglin.com

Diglin GmbH ist ein Schweizer Unternehmen mit Sitz in der Nähe von Zürich, das 2010 gegründet wurde. Das Unternehmen bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, darunter die Erstellung von Online-Shops, User Experience Design (UX), die Entwicklung von personalisierten Funktionen, die Datenintegration mit Drittsystemen sowie die Umsetzung von Online-Marketingstrategien. Diglin zeichnet sich durch sein Fachwissen im Bereich des E-Commerce und seine Fähigkeit aus, massgeschneiderte Lösungen anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Unternehmens zugeschnitten sind. Sie arbeiten mit verschiedenen Sektoren zusammen, vom Einzelhandel und der Modebranche bis hin zu Industrie und Dienstleistungen. Als Unternehmen für digitale Entwicklung legt Diglin besonderen Wert auf die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen. Sie streben danach, zuverlässige, skalierbare und benutzerfreundliche Technologielösungen zu liefern, während sie ihren Kunden eine kontinuierliche Unterstützung bieten.

Produkte / Kernkompetenzen

OroCommerce / OroMarketplace

Magento / Adobe Commerce

Akeneo PIM

Sylius eCommerce Framework

Shopware

OroCRM

Kontakt

Sylvain Rayé

dynasoft AG

Niklaus-Konrad-Strasse 16 4500 Solothurn

T +41 32 624 17 77 www.dynasoft.ch info@dynasoft.ch

Mit unseren E-Commerce Konzepten an jedem digitalen Customer Touchpoint unterstützen wir unsere Kunden bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie.

Dabei verstehen unsere Kunden E-Commerce nicht nur als Bestelllösung für ihre Kunden. Es geht vielmehr um die gesamtheitliche Unternehmensdarstellung im Web. Dazu gehört neben der klassischen CMS gesteuerten Unternehmenswebsite, die Bestelllösung sowie das Kundenportal, welches kanalübergreifend den Kunden sämtliche Informationen im Self Service Modus bereitstellt.

Mit den auf der tosca-Datenbank aufsetzenden E-Commerce Konzepten bieten tosca Anwender ihren Kunden massgeschneiderte Angebote in ihrem digitalen Schaufenster an. Dabei werden sowohl der gewerbliche (B2B) als auch private (B2C) Verbraucher adressiert.

Produkte / Kernkompetenzen

tosca.ERP

tosca E-Commerce Suite

CMS

Kundenportal

Kontakt

Knut Mertens

eggheads swiss GmbH

Thurgauerstrasse 101a

8152 Opfikon (ZH)

T +41 44 567 96 05 www.eggheads-swiss.ch info@eggheads-swiss.ch

eggheads ist ein Cloud-Softwarehersteller mit über 30 Jahren Erfahrung in der Automatisierung von Produktdatenprozessen. Als Treiber der digitalen Transformation begleitet eggheads europaweit Unternehmen auf ihrem Weg der Digitalisierung ihrer Produktdaten. Mit der innovativen SaaS Plattform zum Product Information Management (PIM) können Unternehmen aller Branchen ihre Produktinformationen und -daten zentralisieren, pflegen und in alle Kanäle verteilen – ob Online-Shop, Social Media oder internationale Marktplätze – automatisiert und omnichannel. Das eggheads PIM schafft die optimale Datenbasis, um smarte Tools wie ERP oder TMS effektiver einzusetzen. Hidden Champions, globale Konzerne und mittelständische Marktführer – diese Kunden vertrauen eggheads: Eric Schweizer, Freafel, Steiff, TUI, Wilo, Christ, OBO Bettermann ...

Optimal. Digital.

Mit diesem Anspruch entwickeln wir, die e-sphere GmbH, E-BusinessLösungen für Händler, Grosshändler, KMU, Industrie und Dienstleistungsunternehmen.

Produkte / Kernkompetenzen

PIM mit integriertem MAM

Cloud-based

SaaS & On-Premise

Übersetzungsmanagement

Branchenneutrales Datenmodell

Im- & Export Konfigurator

Rest-API

Datenqualitätsmanagement

Produktklassifikation

Rechte- & Rollenkonzept

Print- & Publishing

Kontakt

Nermin Zukorlic

e-sphere GmbH

Hertistrasse 26

8304 Wallisellen

T +41 44 244 16 16

www.e-sphere.ch

info@e-sphere.ch

Unser Portfolio umfasst die gesamte Sphäre von Systemen für den OnlineHandel. Von der Akquise und Leadgenerierung über die Bereitstellung der Produktdaten und des digitalen Verkaufsprozesses bis hin zum Fulfillment bieten wir Bausteine für alle Bereiche des Online-Handels, um erfolgreich Produkte und auch Dienstleistungen zu verkaufen.

Produkte / Kernkompetenzen

Digitalfeld Commerce

Digitalfeld Pay

Digitalfeld Terra

SALESmanago

RatingCaptain

Kontakt

Nicolas Jene

27 Marktübersicht

MySign AG

Neuhardstrasse 38

4600 Olten

T

www.mysign.ch

info@mysign.ch

MySign ist ein E-Commerce Powerhouse, das in interdisziplinären Projektteams Onlineshops, mobile Apps und Corporate Websites für Kunden konzipiert, umsetzt und betreibt. Dabei haben wir für uns den Anspruch, mit unseren Lösungen immer am Puls der Zeit zu sein. Die Bedürfnisse der Endnutzer stellen wir dabei ins Zentrum. Mit rund 45 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Design, User Experience (UX), Frontend- und Software-Entwicklung sowie Marketing und Projektmanagement deckt MySign sämtliche Projektanforderungen inhouse ab.

Seit Beginn verfolgt die MySign AG sehr erfolgreich den dualen Ansatz von Fullservice-Agentur und Softwarehaus. Dies bietet unseren Kunden diverse Vorteile: Web-Dienstleistungen sowie Software-Entwicklung unter einem Dach, Schnittstellenkompetenz, hohe Individualisierbarkeit und auch Umsetzung von komplexen Transformations-Themen. Seit 2021 ist MySign Teil der Allgeier Gruppe mit rund 3000 Mitarbeitenden und diversen Standorten.

Opacc entwickelt seit 1988 eine eigene Enterprise Software Plattform in der Schweiz.

Produkte / Kernkompetenzen

Die E-Commerce Lösung zeichnet sich durch eine hohe Standardisierung aus und basiert auf einer stabilen Microservice-Architektur, welche sich kundenspezifisch individualisieren lässt und dennoch releasefähig bleibt. Sie lässt sich mit bliebigen ERP, PIM, CRM usw. verknüpfen.

Der MySign-Shop wird daher häufig als Verknüpfungsplattform zwischen verschiedensten Systemen eingesetzt.

Kontakt

Reto Baumgartner

Opacc Software AG

Opacc – Alle Enterprise Anwendungen auf einer gemeinsamen Plattform. Wahligenpark 1 6023 Rothenburg

T +41 41 349 51 00 www.opacc.ch welcome@opacc.ch

Das Kernstück der Software Plattform bildet Opacc OXAS, welches sämtliche digitalen Unternehmens-Ressourcen wie Daten, Dokumente, Funktionen, Integrationen etc. zentral zur Verfügung stellt. Auf dieser Grundlage stehen homogene, leistungsfähige und standardisierte Anwendungen zur Verfügung: Opacc ERP, Opacc ERP Mobile (Service, Verkauf), Opacc Enterprise CRM und Opacc Enterprise Shop. Einführung und Betreuung sämtlicher Anwendungen erfolgt direkt durch Opacc. Die garantierte Upgrade-Fähigkeit zu neuen Versionen wurde von den ERP-Anwendern in der Schweiz, Deutschland und Österreich mehrfach bestbewertet.

Opacc beschäftigt über 185 Mitarbeitende in Rothenburg/LU und Münchenstein/BL.

Steht digitale Transformation auf Ihrer Agenda? Dann sind Sie bei uns richtig.

Im Vordergrund steht bei all unseren Projekten nicht die Frage was Sie digitalisieren möchten, sondern wie Sie heute und in Zukunft damit mehr Umsatz und Gewinn erreichen. Kundenbindung inklusive.

Produkte / Kernkompetenzen

Opacc Enterprise CRM

Opacc Enterprise Shop

Opacc ERP

Opacc OXAS

Opacc OXAS DMAS

Opacc ERP Mobile

Opacc ERP Warehhouse / mobile Warehouse

Opacc ERP Lean Production Planning (LPP)

Kontakt

Urs P. Amrein

swissbrain ag

In der Halden 18E

8603 Schwerzenbach

T +41 44 806 40 96 www.swissbrain.ch

a.zibung@swissbrain.ch

Sie können an Software-Silos andocken und den ersten, erfolgreichen Schritt in die Digitalisierung schaffen, ohne gleich das gesamte Unternehmen auf den Kopf zu stellen. So schaffen Sie den sicheren Sprung in der digitalen Transformation.

Schritt für Schritt in die Digitalisierung, damit sie wesentlich zur Wertsteigerung und zum Geschäftserfolg beiträgt.

Über 20 Jahre Erfahrung. Neuste Technologien. Nationale und internationle Kunden. swissbrain! #Digital Kultur

Produkte / Kernkompetenzen makaris: Branchen unabhängige «All-inklusive-Lösung». ERP, eShop, eCommerce und OneClick-Zahlungsanbindung für alle gängigen Zahlungsmittel. Alles in einem.

swissbrain: Individual-Lösungen für Ihre digitale Transformation. Mit Erfolgsgarantie. Referenzen auf Anfrage.

Kontakt André Zibung

Zucchetti Switzerland S.A

Die Software für Ihren Erfolg

Langenhagstrasse 1

4147 Aesch

T +41 61 756 96 36 www.zucchetti.com/de office.bl@zucchetti.com

Zucchetti ist ein international agierendes Softwareunternehmen, welches seinen Kunden professionelle Lösungen und Dienstleistungen im Bereich Fertigung, Industrie, Detailhandel, Gastronomie und Hotellerie anbietet. Der Hauptsitz ist bei Mailand/Italien. In der Schweiz ist das Unternehmen in Urdorf, Aesch, Crissier und Mendrisio mit über 140 Mitarbeitern vertreten. Das Lösungsportfolio ist breit gefächert und erstreckt sich unter anderem vom Kassensystem, ERP, HR, Buchungssystemen bis hin zu Zutrittskontrollsystemen. Spezialisiert ist das Unternehmen im Bereich der Verkaufsprozesse mit seinen Kassensystemen TCPOS, ePOS Cloud, euroSUITE oder dem Mago ERP als zentrale Daten- und Prozessplattform zur Digitalisierung der Beschaffungs-/Logistik- und Vertriebsprozesse von Detailhandel bis zur Produktion. Im Bereich Human Ressourcen (HR) bietet die Firma Lösungen zur Personaleinsatzplanung, Zutritts- oder Zeiterfassung an.

Als IT-Dienstleistungspartner unterstützt die Firma Kunden vom Consulting, Projektleitung, Testing, Entwicklung von Speziallösungen bis hin zum Support. Dies mit Spezialisten aus der Schweiz.

Produkte / Kernkompetenzen

Zucchetti hat grosse Erfahrung im Bereich Checkoutsysteme und Digitalisierung im stationären oder Omnichannel Umfeld.

Das Wissen fliesst kontinuierlich in die Produkte wie TCPOS, eCPOS Cloud, euroSUITE oder Mago. Zucchetti bietet somit optimale Beratung und Software für den Omnichannel Kunden.

Kontakt

Beat Steiner

28 Marktübersicht topsoft Fachmagazin 23-2
Agentur und Softwarehaus
+41 62 836 80 10

Marktübersicht

E-Commerce und PIM

Quelle: www.topsoft.ch/search

29 Marktübersicht E-Commerce, Onlineshops PIM, DAM, MAM Info bei Ausfällen per E-Mail etc. Whitelabelling Produkt-Vergleiche Multivendor Shop Anzeige von Lagerbeständen Bewertungen mit Freigabeworkflow Integration Loyalitätsprogramme Sicheres Cookie-Handling Zertifizierter Shop Verdeckte Bonitätsprüfung Schnittstellen zu Auktionsplattformen Zeitsteuerung der Dokumente Fotos 3D-Bilddaten, 3D-Modelle Videos Versionierung History Massenmutationen Produktvergleiche Mehrstufige Stücklisten-Strukturen Übersetzungsmanagement Trennung Inhalt, Struktur, Layout Verknüpfung mit Shop möglich Produkt Anbieter 2x.Commerce Swiss2x.org AG x x x x x 4ALLPORTAL PIM, DAM 4ALLPORTAL GmbH x x x x x x x x x x x Akeneo PIM Akeneo x x x x x x x x x x x Akeneo PIM Diglin GmbH x x x x x x x x x x x x x x x Akeneo PIM aclevion AG x x x x x x x x x x x x x x x x x B2B eCommerce Online Consulting AG x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x blue office® blue office ag x x x x x x x x x x x x x x BX:COMMERCE Batix Schweiz AG x x x x x censhare aclevion AG x x x x x x x x x x x x x x x x x Comarch Webshop Comarch Swiss AG x x x x x x x x Contentserv aclevion AG x x x x x x x x x x x x x x x x x Curion Shop KMU Curion Business Software AG x x x x x Digitalfeld Commerce e-sphere GmbH x x x x x x x x x x x x E-Business-Plattform Polynorm Software AG x x x x x x x x x x x x x x eggheads Suite eggheads swiss GmbH x x x x x x x x x x HOGALOG B2B HOGALOG AG x x x x x iFAS X5 iFAS ERP AG x x x x x x x x x x x iShop für Mentor Q unisoft consulting gmbh x x x x x JTL-Wawi wawi GmbH x x x x x x x x x x x x x x x x Magento Diglin GmbH x x x x x x x x x x Magento Openstream Internet Solutions x x x x x x x MagoCloud ERP Zucchetti Switzerland S.A x x x x x makaris swissbrain ag x x x x x x x x x x x x x x x x x x Master Data Management Brunner Medien x x x x x x x x x x x x x x x x x x x mediaSolution3 Goodson Softwaresolutions GmbH x x x x x x x x x x x Microsoft Dynamics 365 Commerce xalution GmbH x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x myfactory myfactory Software Schweiz AG x x x x x x x x MySign-Shop MySign AG x x x x x x x x x x x x x x x x x x novomind iPIM novomind AG x x x x x x x x novomind iSHOP novomind AG x x x x x x Odoo braintec x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x OMN (Online Media Net) apollon GmbH+Co. KG x x x x x x x x x x x x x x x x x Opacc Enterprise Shop Opacc Software AG x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x OroCommerce Diglin GmbH x x x x x x x x x x PepperShop Glarotech GmbH x x x x x x x x x Pimcore und Cando CX-Plattform Cando x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Sage X3 elvadata ag x x x x x x x x x x SAP Commerce Cloud e-sphere GmbH x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x SAP Commerce Cloud (hybris) Striped Giraffe I & S GmbH x x x x x x x x x x x x x x x x x x x tosca E-Commerce Suite dynasoft AG x x x x x x x x x x x x x x TradePro Shop ITB-Swiss AG x x x x WooCommerce Openstream Internet Solutions x x x x x x x x x4fashion suite xalution GmbH x x x x x x x x x x x

Circular Economy im E-Commerce: Langlebige

Produkte, langfristige Kundenbeziehungen

Kreislaufwirtschaft wird im Alltag immer wichtiger, auch im E-Commerce. Durch Strategien wie Produktlebensdauerverlängerung, Weiterverkauf, Regenerierung und Recycling können Unternehmen ihren Ressourcenverbrauch und die Abfallproduktion minimieren. Gleichzeitig bietet der Ansatz zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Konsumierende, wie das Beispiel Resale als Zusatzangebot im E-Commerce aufzeigt.

Kreislaufwirtschaft ist in verschiedenen Bereichen unseres Alltags ein immer wichtigerer Begriff, sei es im Häuserbau, wo dank Kreislaufwirtschaftsprinzipien recycelte Baumaterialien wie Beton, Glas oder Metall wiederverwendet werden können. Im Nahrungsmittelbereich, wo durch lokale und saisonale Produkte die Lebensmittelverschwendung reduziert werden soll oder in der Verpackungsindustrie, in der vermehrt Mehrwegsysteme zum Einsatz kommen.

Bei all diesen Ansätzen wird das Konzept der Kreislaufwirtschaft, auch bekannt als Circular Economy, zur Minimierung des Ressourcenverbrauch und Abfallproduktion eingesetzt. Im Gegensatz zum linearen Wirtschaftsmodell, bei dem Produkte hergestellt, genutzt und anschliessend entsorgt werden, betont die Kreislaufwirtschaft die Wiederverwendung, Wiederverwertung und Regenerierung von Produkten und Materialien. Ansätze, welche auch in der E-Commerce-Branche wachsende Bedeutung finden.

Die vier Strategien der Kreislaufwirtschaft

Das grundlegende Prinzip der Kreislaufwirtschaft besteht darin, Produkte und Materialien so zu gestalten und zu nutzen, dass sie möglichst lange im Wirtschaftssystem bleiben und ihren Wert behalten. Statt sie am Ende ihres Lebenszyklus wegzuwerfen, werden sie in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, entweder durch Reparatur, Weitergabe, Aufbereitung oder Rückgewinnung von Rohstoffen. Dies fördert die Langlebigkeit von Produkten und reduziert die Notwendigkeit, immer neue Ressourcen zu gewinnen.

In der Kreislaufwirtschaft werden verschiedene Strategien angewendet, um dieses Ziel zu erreichen. Erste Beispiele im E-Commerce Bereich zeigen, dass jede Strategie für Unternehmen prüfungswert ist. Die erste Strategie ist die Verlängerung der Produktlebensdauer durch die Gestaltung und Herstellung reparierfähiger Produkte. Dadurch wird ihre Nutzungsdauer verlängert und Abfall verringert.

Einen Schritt in diese Richtung hat der Schweizer Computerzubehör-Hersteller Logitech angekündigt. Ab Sommer 2023 wird er künftig Ersatzteile für PC-Zubehör sowie passende Reparaturanleitungen zum Verkauf anbieten. Eine weitere Strategie ist der Weiterverkauf, die Weitergabe oder die Ausleihe von gebrauchten Produkten. Dies reduziert den Abfall und fördert den Austausch sowie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Als bekannteste Schweizer Mietplattform bietet beispielweise Sharely seit 2014 Privatpersonen und Händler die Möglichkeit an, ihre Produkte tagesweise zu vermieten.

Als dritte Strategie zählt das Recycling und die Weiterverwertung von Produkten, wodurch der Bedarf an Primärrohstoffen reduziert wird. Das Zürcher Start-up Attached verwertet Schweizer Sonnenstoren wieder und bietet in ihrem E-Commerce Shop upcycelte Taschen an.

Als vierte Strategie gelten die Regenerierung und der Schutz von natürlichen Systemen. Dies beinhaltet die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken, den Schutz von Wasserressourcen und die Erhaltung der Biodiversität. Dies fördert bspw. der Online-Hofladen Farmy mit seinem Lebensmittelshop,

über den mehrheitlich saisonale und biologische Produkte von Schweizer Produzierende bezogen werden können.

Die Beispiele zeigen, dass es in der E-Commerce-Branche entlang der gesamten Lieferkette zahlreiche Möglichkeiten gibt, das Konzept der Kreislaufwirtschaft einzubringen und einen nachhaltigen Ansatz zu verfolgen.

Resale

als digitale Geschäftslösung mit Zukunft

Ein Kreislaufwirtschafts-Ansatz der bereits seit längerem genutzt und gefragt ist, ist der Secondhand-Markt. Dieser Markt ist in der Schweiz sehr lebhaft und vielfältig. Bereits nutzen 69 Prozent der Bevölkerung OnlineSecondhand-Marktplätze für den Kauf und Verkauf von Kleidung, Möbel, Elektronik und weiteren Artikeln. Insgesamt gehen fünf bis sechs Prozent aller neugekauften Produkte auf den Secondhand-Markt, ein Angebot, das jährlich um elf Prozent weitersteigen wird.

Zu den bekanntesten Plattformen gehören die Marktplätze Ricardo und Tutti, welche es Privatpersonen wie auch Händler ermöglichen, ihre gebrauchten Gegenstände anzubieten. Neben diesen grossen Plattformen gibt es auch spezialisierte Websites für bestimmte Kategorien wie Kleidung oder Möbel (z. B. Home24. ch). Darüber hinaus gibt es zahlreiche OnlineGruppen und Foren auf sozialen Medien, in denen primär Privatpersonen ihre gebrauchten Artikel zum Verkauf anbieten können.

Resale bietet auch für E-Commerce-Unternehmen, welche Neuware verkaufen, interessante Möglichkeiten den Schritt in die

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Know-how topsoft Fachmagazin 23-2
>> Cristiana Grossenbacher | Loopia

Kreislaufwirtschaft zu machen oder ihr Angebot zu verbreiten. Über bestehende Marktplätze können gebrauchte Waren aus Retouren, Überbeständen oder Ausstellungen verkauft werden und dadurch der Umsatz gesteigert und die Abfallmenge reduziert werden.

Einige Unternehmen setzen jedoch bereits auf die Möglichkeit, ihrer Kundschaft eigene Secondhand-Plattformen anzubieten, wie bspw. Digitec Galaxus. Das Unternehmen ermöglicht ihrer Kundschaft eine einfache Weiterverkaufsmöglichkeit ihrer Artikel direkt über das MyAccount-Portal. Ein weiterer Anbieter ist das Möbelgeschäft IKEA, welches Möbel aus zweiter Hand und Ausstellungsstücke wiederverkauft. Dies sind nur zwei Beispiele aus einer Vielfallt an Resale-Cases, welche ECommerce-Unternehmen für ihre Produkte einsetzen können.

Verschiedene Optionen für Resale im E-Commerce

Eine Variante ist der Einsatz sogenannter Takeback-Aktionen. Dabei können interessante Produkte wie bspw. PCs von der Kundschaft zurückgekauft, aufbereitet und weiterverkauft werden. Traditionsfirmen wie Levi’s setzen bereits auf solche Angebote bei ihren Jeans und arbeiten mit Takeback- und RefurbishmentProgrammen. So können Jeans, welche nicht mehr in Gebrauch sind, wieder aufbereitet und weiterverkauft werden.

Weiter können E-Commerce-Unternehmen ihrer Kundschaft die Möglichkeit bieten, Produkte untereinander weiterzugeben oder auszuleihen, indem sie einen Peer-to-PeerMarktplatz über ihren Online-Auftritt einrichten. Durch Integrationen mit dem myAccount können Produkte einfach auf die Secondhand-Plattform transferiert werden. Diese Weitergabemöglichkeit fördert den nachhaltigen Umgang mit Produkten und bietet eine

kostengünstige Alternative zum Neukauf. Zusätzlich können Unternehmen zweimal am Produkt verdienen und erhöhen so ihre Nettomarge. Als dritte Variante können gebrauchte Waren aus Rücksendungen, Overstock oder Ausstellungen auf einer extra SecondhandPlattform eine interessierte Käuferschaft finden und dadurch weiterziehen.

Die Implementierung von Kreislaufwirtschaftsdienstleistungen bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch geschäftliche. Durch den Fokus auf die Endkundschaft und die Integration von nachhaltigen Praktiken in den gesamten Verkaufsprozess können langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut werden. Die bestehende, wie auch eine neue Käuferschaft schätzen die Möglichkeit, Produkte zu reparieren, weiterzugeben, auszuleihen oder secondhand zu kaufen. Diese Angebote erhöhen die Kundenzufriedenheit, fördern die Kundenbindung und tragen zur Schaffung einer positiven User Journey bei.

Gerade die Resale-Option ermöglicht es ECommerce-Unternehmen, zweimal an einem Produkt zu verdienen und steigert den Product Lifetime Value. Indem sie ihrer Kundschaft verschiedene Möglichkeiten bieten, Produkte zu erwerben, sei es durch Erst- oder Secondhand-Käufe, erweitern Unternehmen ihr Produktangebot und erreichen eine grössere Zielgruppe. Ausserdem können Marken die Möglichkeit nutzen, ihre eigenen gebrauchten Produkte zu verkaufen und so das Markenbewusstsein zu stärken.

Fazit

Die Implementierung von Kreislaufwirtschaftspraktiken eröffnet E-Commerce-Unternehmen die Chance, ihrer Kundschaft einen Mehrwert zu bieten und sich als nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmen zu positionieren.

Die Autorin

Cristiana Grossenbacher ist Mitgründerin des Zürcher Circular-EconomyUnternehmens Loopia. Loopia unterstützt ECommerce-Unternehmen. den Schritt in die Kreislaufwirtschaft zu machen, indem diese mit einer Out-ofthe-box Plattform ins Resale-Geschäft einsteigen können. Dafür können verschiedene Module wie Peer-to-peer, Takeback oder der Direktverkauf von Ausstellmodellen und Retouren eingesetzt werden.

www.getloopia.ch

Indem E-Commerce-Unternehmen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in ihr Angebot integrieren, können sie nicht nur ihre ökologischen Auswirkungen minimieren, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen und gleichzeitig den Bedürfnissen und Wünschen ihrer Kundschaft gerecht werden. Die Kombination von Nachhaltigkeit, attraktiven Angeboten und einer positiven User Journey schafft eine Win-Win-Situation für E-Commerce-Unternehmen und Konsumierende. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere Zukunft gestalten und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im E-Commerce vorantreiben.<<

www.swonet.ch

Know-how
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Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit

«Sage X3 erhöht die Selbstkompetenz unserer Mitarbeitenden.»

Suisselab AG in Zollikofen ist eines der am höchst automatisiertesten Labore für Milchanalytik und veterinärmedizinische Diagnostik. Die Prozesse sind ab Probenahme beim Landwirt bis zur Übermittlung in die Datenbanken, via E-Mail oder SMS, voll digitalisiert. Bisher fehlte aber ein ERP-System, das die notwendige Transparenz in den Prozessen für ein aussagekräftiges Controlling einer Kostenrechnung erlaubt. Suisselab Geschäftsführer Christian Beck und Elvadata-Projektleiter Rahul Nandedkar erläutern die Komplexität und die Erfolgsfaktoren im Interview.

Wir haben eben einen Rundgang durchs Labor gemacht. Alles läuft automatisch, die Roboter arbeiten selbstständig. Weshalb braucht ein Labor überhaupt ein ERP-System?

Christian Beck: Die Suisselab AG verfügt über einen sehr hohen Digitalisierungsgrad, was die Probenlogistik, die Analysetätigkeit sowie die Datenübermittlung aus dem Laborsystem angeht. Was bisher aber fehlte, war die Möglichkeit, diese Daten betriebswirtschaftlich zu nutzen. Die Bewertung der Profitabilität erfolgte dezentral und nicht einheitlich. Unser Ziel war es deshalb, die Analysetätigkeiten aus dem Labor im ERP-System als Produktion abzubilden, um die Produktionskosten in Bezug auf Material, Arbeitszeit und Gemeinkostenzuschläge in die Finanzprozesse zu integrieren.

Inwiefern sind damit die Umsysteme betroffen?

Rahul Nandedkar: Wir haben das Laborsystem über eine REST-API-Webservice-Schnittstelle an das ERP-System Sage X3 angebunden. Es sind Analysetätigkeiten aus den Prozessen der Labore im Laborinformationssystem, welche als Produktionsaufträge und Verkaufspositionen mit den zugehörigen Debitoren in das ERP einfliessen.

Schnittstellen sind heute Standard – was war die grösste Herausforderung?

Rahul Nandedkar: Da Sage X3 über eine offene Schnittstellenarchitektur und Elvadata

über eine eigenentwickelte Integrationsplattform verfügt, können Umsysteme auf einfache Art und Weise angebunden werden. Die Herausforderung war das Abbilden der Laborprozesse als Produktionsaufträge im ERP-System. Also, die Übersetzung der Laborprozesse in die Sprache des ERPs.

Christian Beck: Aus diesem Grund war die Vorgabe der Zielvorstellung so wichtig. Damit die Schnittstellen definiert werden können, mussten wir deshalb erstmal die bestehenden Prozesse transparent machen und deren Abbildung im ERP definieren.

Wie lief das Implementierungsprojekt im Detail ab?

Christian Beck: Es gab verschiedene Etappen. Elvadata nahm dabei eine Doppelrolle ein. Einerseits moderierten sie das Projekt und zwang das Suisselab-Team, die Leitplanken mit Blick auf das Ziel einzuhalten. Andererseits stellten sie die technische Umsetzung sicher. Die Basis für den Erfolg legte das gemeinsame Bild über die Strukturen und die Prozesse. Das Resultat war deren Visualisierung als Kosteninseln. Dabei handelt es sich um einzelne Geräte, Gruppen von Geräten oder um ganze Abteilungen und deren Abhängigkeiten. Das Ergebnis ist die Kostenrechnung in Sage X3.

Rahul Nandedkar: Dank diesen Kosteninseln wussten wir, wo welche Informationen benötigt werden und welche Informationen dort entstehen. Entsprechend konnte das Mapping zwischen dem Laborsystem und dem ERP gemacht und die Umsysteme angedockt werden. Die Geschäftsprozesse der Suisselab AG sind sehr spezifisch und komplex. Unsere Aufgabe

32 Interview topsoft Fachmagazin 23-2
Christian Beck, Geschäftsführer Suisselab AG
«Dank den klaren Zielvorstellungen hatten wir trotz Komplexität die Kosten jederzeit im Griff.»

lag darin, diese Prozesse in einem StandardERP abzubilden.

Können Sie uns einen Eindruck über die Komplexität geben?

Rahul Nandedkar: Wir mussten nicht zuletzt aus Kostengründen das ERP-System auf einem möglichst hohen Standardisierungsgrad halten. Die Spezialitäten erfolgen in den Umsystemen, also dem Laborsystem, so dass das neue ERP nicht auch noch zu einer kundenspezifischen Lösung umgebaut werden musste.

Christian Beck: Dank den klaren Zielvorstellungen und der Auflage der Standardisierung hatten wir trotz Komplexität ein moderates Budget und die Kosten jederzeit im Griff.

Welchen Vorteil sehen Sie nun im neuen System?

Christian Beck: Die unterstützenden Prozesse werden heute viel professioneller geführt. Ein Beispiel: Weil Sage X3 das erste ERP-System für die Suisselab AG ist, ergeben sich neue Abläufe, Prozesse und damit Verantwortlichkeiten. Das erhöht die Selbstkompetenz der Mitarbeitenden.

Rahul Nandedkar, Projektleiter Elvadata AG

Wahl. Dazu kommt die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Elvadata.

Rahul Nandedkar: Retrospektiv hat Suisselab mit Sage X3 eine gute Wahl getroffen. Es ist ein stabiles und einfaches System, welches alle Vorteile eines modernen ERP-Systems mitbringt. Zugleich ist es dank der einfachen Konfiguration in der Implementierung und im späteren Betrieb preislich attraktiv.

Wo stehen Sie heute im Projekt?

Christian Beck: Wir lernen täglich. Die Einführungsphase war kurz und intensiv und die Anwender lernen on-the-job – ein weiterer Vorteil des Systems. Unsere Organisationsform erlaubt eine unkomplizierte Kommunikation und Hilfestellung. Elvadata bietet uns raschen und unkomplizierten Support.

Und wie lautet Ihr finales Fazit?

Christian Beck: Das Projekt war für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung. Erfolgsentscheidend für uns war insbesondere die Rolle, welche die Elvadata in der Implementierung eingenommen hat – von der Visualisierung der Prozesslandschaft über die professionelle Projektführung bis zur integrativen Moderation. Ein ERP-Projekt betrifft stets das ganze Unternehmen. Es treffen verschiedene Kulturen aufeinander, die es zu synchronisieren gilt. Ein gemeinsames Verständnis ist zwingend. Letztlich bringt jedes Projekt Veränderungen mit sich – und das ist die eigentliche Herausforderung. Dies ist auch bei der Einführung eines ERP-Systems der Fall. Entscheidend ist, was der nachhaltige Nutzen ist – und das ist offensichtlich die Transparenz.

Weshalb haben Sie sich für Sage X3 entschieden?

Christian Beck: Bei der Evaluation haben wir auf unsere Bedürfnisse und die Kosten geachtet. Dabei kam Sage X3 bereits in die engste

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch Elvadata AG. Der IT-Anbieter aus Zollikofen begleitet Unternehmen dabei, ihr Potenzial in der Digitalisierung optimal auszuschöpfen. Dank eines vollständigen IT-Angebots stärkt Elvadata das Wachstum ihrer Kunden. Durch die Partnerschaft mit Elvadata erhalten KMU eine kompetente Unterstützung auf dem gemeinsamen Weg in die digitale Zukunft. www.elvadata.ch

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«Sage X3 ist ein stabiles und einfaches System, welches alle Vorteile eines modernen ERPSystems mitbringt.»
Interview

So finden Sie die passende PIM-Software

Wer etwas verkauft, muss die entsprechenden Artikeldaten effektiv verwalten. Dieser Vorgang wird Product Information Management (PIM) genannt. Die IT kann mit PIM-Lösungen helfen, diese wichtigen Produktinformationen zentral zu pflegen. Diese Systeme bieten zahlreiche Vorteile gegenüber manuell geführten Listen. Gerade mit der Möglichkeit, Artikelinformationen zielgerichtet und hoch automatisiert zu exportieren und einfach Printausleitungen zu erstellen, sind PIM-Lösungen auch für KMUs spannend.

Der Funktionsumfang von PIM-Lösungen ist mittlerweile sehr gross und schwer zu überblicken. Die Softwareanbieter entwickeln laufend neue, innovative Funktionen, welche die bestehenden ergänzen. Doch PIM-Systeme sind nicht nur etwas für die grossen Player, auch für KMUs bieten PIM-Lösungen spannende Funktionen, mit denen die Pflege der Artikeldaten und die Integration mit Kunden sowie Lieferanten vereinfacht und Prozesse effizienter gestaltet werden.

Durch die grosse Anzahl PIM Applikationen ist es nicht einfach, die passende PIM-Software zu finden. Damit dieses Vorhaben trotzdem gelingt, hat sich folgendes Vorgehen bewährt:

Anforderungen ermitteln

In einem ersten Schritt muss geklärt werden, wie eine PIM-Lösung eingesetzt werde soll bzw. welches Problem mit der PIM-Lösung gelöst werden soll. Mehr dazu in der Box.

Mit diesen Fragestellungen kann in einem ersten Schritt der Anwendungsbereich der PIMLösung ermittelt werden.

Bei der Prüfung der Fragen sollen sowohl die aktuellen Anforderungen als auch die zukünftigen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Letztere sind im Kontext der geplanten Entwicklung des Unternehmens zu sehen. Eine Gewichtung der Anforderungen ist dabei sinnvoll.

Integration und Schnittstellen klären

Die Integration von PIM-Lösung mit Umsystemen ist für eine effiziente Nutzung zentral. Dabei bieten PIM-Systeme umfangreiche Funktionalitäten, um Integrationen mit Umsystemen zu ermöglichen. In diesem Schritt muss geklärt werden, welche Lieferanten- und Kundensysteme mit der PIM-Lösung verbunden werden

Fragestellungen zum Thema PIM

▪ Müssen Artikeldaten qualitativ verbessert werden und soll mittels Massenmutation die Datenqualität optimiert werden?

▪ Müssen umfangreiche Sortimente regelmässig neu angelegt und mit Daten angereichert werden?

▪ Sind dazu automatisierte Datenimports notwendig und sollen die Daten mittels logischer Regel ergänzt werden?

▪ Sollen Artikeldaten in unterschiedlichsten Formaten an Kunden (z. B. E-Commerce-Plattformen) automatisiert übermittelt werden?

▪ Kommen für den Austausch von Artikeldaten mit Kunden und Lieferanten Standards wie z. B. BMECat zum Einsatz?

▪ Soll dem Verkauf und der Kundschaft ein hoch automatisierter Produktkatalog zur Verfügung stehen?

▪ Sollen qualitativ hochstehende Artikeldaten an einen Webshop übergeben werden?

▪ Müssen Datenblätter, Bilder oder Anwendungsfilme für Artikel verwaltet werden?

sollen und wie der Informationsfluss zwischen den Systemen in Zukunft sein soll.

Die Integration der PIM-Lösung mit dem bestehenden ERP-System ist in den meisten Fällen sinnvoll. Im Rahmen der Prozessdefinition muss aber immer zuerst geklärt werden, wo ein neuer Artikel in einem ersten Schritt angelegt wird.

Wird der Artikel zuerst in der PIM-Lösung erstellt, damit dieser umgehend vom Marketing und Verkauf angepriesen werden kann, oder

wird der Artikel zuerst im ERP erfasst, damit der Artikel beim Lieferanten bestellt werden kann?

Zu jedem Zeitpunkt muss definiert sein, welche Informationen eines Artikels in welchem System verwaltet und gepflegt werden. Die Lieferfrist für einen Artikel soll im ERP gepflegt und bei Bedarf angepasst werden, der beschreibende Text sowie alle Bilder wiederum sollen in der PIM-Lösung erstellt und gepflegt werden.

Bei den Schnittstellen sollen auch diejenigen zu den Systemen der Kunden sowie der Lieferanten berücksichtigt werden.

▪ Welche Lieferanten können Artikeldaten in elektronischem Format übermitteln und damit den manuellen Erfassungsaufwand stark minimieren?

▪ Welche Kunden können Artikeldaten, Bilder und Anwendungsvideos in elektronischem Format entgegennehmen?

▪ Welche E-Commerce-Plattformen können neue Sortimente elektronisch übergeben und Daten aktualisieren?

Die grafische Darstellung der Systeme und Schnittstellen hilft bei den Diskussionen mit möglichen Anbietern. Wie die Schnittstellen technisch realisiert werden, kann zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit dem gewählten PIM-Anbieter geklärt werden.

Zuständigkeit und Prozesse klären

Nach Abschluss der PIM-Einführung müssen die Artikeldaten in der PIM-Lösung gepflegt werden. Damit der Nutzen der PIM-Lösung für das Unternehmen hoch bleibt, muss die Datenqualität der Artikel stimmen.

Die Zuständigkeiten für die Datenpflege müssen frühzeitig definiert werden. In der Praxis

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>> Roger Busch | busch-consulting GmbH

erfolgt dieser Schritt leider oft zu spät bzw. erst dann, wenn die Artikeldaten in der PIM-Software inkomplett, veraltet oder inkonsistent sind. Oft verlottern die Daten in der PIM-Lösung, weil sich niemand in der Verantwortung sieht, diese zu pflegen. Und dies nach einem grossen finanziellen und zeitlichen Initialaufwand im Rahmen des Einführungsprojektes. Hier müssen also klare Verantwortungen vergeben werden. Ein PIM-System kann nur gut arbeiten, wenn die Daten komplett, korrekt und aktuell sind.

Anbieter identifizieren

Der Markt von PIM-Anbietern in der Schweiz ist gross und nicht einfach zu überblicken. Um den passenden Software-Partner zu finden, kann in einem ersten Schritt z. B. die Suche auf der Plattform topsoft.ch/search verwendet werden. Hier erscheinen zurzeit 33 Produkte von 24 Anbietern, wenn nach PIM/DAM/ MAM gefiltert wird. Hilfreich kann auch die Suche über Referenzen oder Empfehlungen sein, haben doch Mitbewerber meist sehr ähnliche Ansprüche an die IT wie das suchende Unternehmen selbst. Dann gibt es ergänzend noch die klassische Suche im Internet oder auf Messen.

Ein wichtiges Kriterium für die Berücksichtigung eines PIM-Lösung kann die Verfügbarkeit von Schnittstellen zu bestehenden ECommerce-Lösungen sein.

Die im ersten Schritt «Anforderungen ermitteln» gefundenen Resultate müssen im nächsten Schritt mit den Möglichkeiten der PIM-Lösungen verglichen werden. Hierzu werden die Anforderungen zusammen mit der geplanten Architektur und der Übersicht der Schnittstellen in einem Anforderungskatalog beschrieben.

Die identifizierten Software-Anbieter werden dann in einem nächsten Schritt zur Erstellung von Richtangeboten eingeladen. Als Basis für die Angebote dient der erstellte Anforderungskatalog.

Die von den Software-Anbietern eingereichten Richtangebote müssen in einem nächsten Schritt verarbeitet und verglichen werden.

Da diese Angebote generell sehr unterschiedlich aufgebaut sind, müssen diese vergleichbar gemacht werden. Dabei gilt es, Themen wie Funktionsumfang, Schnittstellen, Betrieb «on premise» oder in der Cloud (notwendige Hard- und Software) etc. zu berücksichtigen und zu bewerten. Ein Vergleich ausschliesslich über die Kosten ist deshalb nicht zielführend und kann sogar sehr teuer werden.

Diese Prozedur führt dann zu einer übersichtlichen Shortlist von möglichst gut passenden Software-Anbietern.

Software prüfen

Als nächster Schritt bleibt die Prüfung der möglichen PIM-Applikationen auf der Shortlist. Bei der Prüfung der Lösung muss darauf geachtet werden, dass die Applikationen und Funktionalitäten vergleichbar sind. Die gezeigten Funktionen müssen immer im Kontext der Anforderungen des Kunden bewertet werden. Um dies sicherzustellen, lohnt es sich ein verbindliches Skript zu erstellen, nach welchem die Anbieter ihre Präsentationen durchführen.

Neben der Prüfung der technischen Aspekte (Funktionen, Schnittstellen, Technologie) muss stets auch geprüft werden, ob der Softwareanbieter und der Auftraggeber zusammenpassen. Haben zum Beispiel beide das gleiche Verständnis, wie die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Lieferant zu erfolgen hat?

Mit der Entscheidung für eine PIM-Lösung wird auch eine Entscheidung für einen Geschäftspartner getroffen, mit dem in für Jahre eine enge Zusammenarbeit bestehen wird.

Vorprojekt durchführen

Im Rahmen eines Vorprojektes sollen die Details des Projektes zwischen dem Kunden und dem Softwareanbieter geklärt werden. Die Resultate des Vorprojektes sollten folgende sein:

▪ Prozessdefinitionen

▪ Definierte PIM-Datenstruktur

▪ Schnittstellendefinitionen inkl. zu verwendender Technologie

▪ Hard- und Softwareanforderungen

▪ Detaillierter Projektplan mit Ressourcenanforderungen an den Kunden und Anbieter

▪ Vertrag (Lizenz bzw. SaaS und Dienstleistungen)

In einem Vorprojekt werden die Grundlagen für das Einführungsprojekt gelegt, ohne dass bereits ein Lizenzvertrag unterzeichnet ist. Das Vorprojekt sorgt ganz nebenbei auch dafür, dass sich Kunde und Lieferant näher kennenlernen und im Rahmen der Zusammenarbeit geprüft wird, wie gut die beiden Firmen und deren Vertreter zusammenpassen.

Die Arbeiten für das Vorprojekt werden normalerweise vom Anbieter in Rechnung gestellt. Da im Vorprojekt jedoch sowieso die Vorarbeiten für das Einführungsprojekt gemacht werden, ist dies gut investiertes Geld.

Unabhängigen Berater hinzuziehen

Gerade weil die Auswahl der passenden PIMSoftware keine einfache Angelegenheit ist, kann es sich vor allem für in dieser Angelegenheit ungeübte IT-Verantwortliche durchaus lohnen, einen unabhängigen Consultant beizuziehen.

Wichtig bei der Auswahl der Fachperson ist, dass diese sich nicht einem Systemhaus verpflichtet fühlt, sondern sich ganz auf die Bedürfnisse des Kunden konzentrieren kann – und so aus dem grossen Feld der SoftwareAnbieter den Passendsten auswählen helfen kann.

Auch die unabhängigen Berater von topsoft Consulting unterstützen Unternehmen bei der Auswahl von PIM-Lösungen. Unabhängig prüfen die Consultants die Lösungen neutral und kritisch. Die Leistungen der Berater richten sich dabei nach den Anforderungen und Bedürfnissen der Auftraggeber. Das Spektrum reicht von der Erstellung der Anforderungsdokumentation über einer Begleitung des Projektleiters bis hin zur kompletten Projektleitung für die Evaluation von Business Software.<<

Als Inhaber der busch-consulting GmbH und Mitglied des topsoft ConsultingNetzwerks unterstützt Roger Busch Unternehmen bei der Auswahl und Einführung von Business Software. Er verfügt über langjährige Erfahrung in unterschiedlichen Branchen und ist ein kompetenter Ansprechpartner bei technischen, betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Fragestellungen.

www.busch-consulting.ch

www.topsoft.ch/consulting

35 Aus der Praxis
Weitere Beiträge von Roger Busch auf topsoft.ch

topsoft-Umfrage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem PIM-System?

Wer einen Shop betreibt, egal ob mit Ladenlokal oder digital als Online-Shop, oder wer einen Katalog herausgibt, der kommt nicht um Produktdaten herum. Denn korrekte Daten verhindern besonders im Online-Handel viele Fehlkäufe und Rücksendungen, sie sorgen so für weniger Kosten. Ein PIM-System kann helfen, die Produktdaten auf dem neusten Stand zu halten. Doch wie zufrieden sind Schweizer Unternehmen mit ihrer PIM-Lösung?

Softwaregestütztes Product Information Management (PIM) war lange nur ein Thema für grosse Online-Shops und Versandhäuser. Doch immer mehr kommen PIM-Systeme auch im Schweizer KMU-Markt an.

Anbieter von PIM-Systemen sprechen von einer immer grösseren Nachfrage, besonders auch bei kleineren Unternehmen. Und so wollten wir wissen: Wie zufrieden sind Schweizer KMU mit ihrem PIM-System?

Folgende Fragen haben wir gestellt, die ersten waren Multiple-Choice-Fragen:

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Welche Art von PIM-System nutzen Sie?

Mehr als die Hälfte der Antwortenden (12 Unternehmen) haben ein dediziertes (eigenes) PIM-System im Einsatz, bei knapp einem Drittel sind die PIM-Funktionalitäten im ERP enthalten, die restlichen vier Unternehmen arbeiten mit den PIM-Funktionen im Online-Shop-System.

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Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem PIM-System?

Hier zeigten sich 16 der Antwortenden zufrieden bis extrem zufrieden, nur gerade sechs Unternehmen sind mit ihrem System nicht so ganz oder gar nicht zufrieden. Insgesamt also gute Noten für die PIM-System-Anbieter.

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Welche Funktionen nutzen Sie unter anderem?

Da hier mehrfache Antworten möglich waren, hier die Resultate im Detail:

▪ Tauschen von Artikeldaten in Standardformaten (eClass etc.) mit Kunden/Lieferanten: 82%

▪ Verwalten Bilder und Bildformate: 91%

▪ Verwalten von Bildrechten: 18%

▪ Integrierte Übersetzungsfunktionen: 36%

▪ Erstellen von Produkteblättern: 73%

▪ Workflow Unterstützung: 73%

▪ Andere Anwendungszwecke: 18%

Unter dem letzten Punkt wurden unter anderem «Content-Anreicherung per KI» und «Erweiterung der Artikeldaten mit zusätzlichen Merkmalen» genannt.

Dies zeigt, wie vielfältig ein modernes PIMSystem eingesetzt werden kann, aber eben auch, dass viele Unternehmen wohl noch nicht das gesamte Potenzial ausnutzen.

Spannende Antworten

Unsere kleine, nicht repräsentative Umfrage wurde von 22 Unternehmen beantwortet. Dies ergibt ein erstes Bild, wo die Vorteile und Nachteile der im Einsatz stehenden PIM-Systeme liegen. Und die Antworten zeigen auch, wo die Anbieter nachbessern müssen.

Wie sehen wohl die Antworten in zwei Jahren aus? Wir werden die Entwicklung auf jeden Fall gespannt verfolgen.

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Wofür setzen Sie das PIM ein?

Zur Auswahl standen hier E-Commerce, Print oder eine Kombination beider Möglichkeiten.

Dabei zeigte sich in der Umfrage, dass keines der antwortenden Unternehmen das PIMSystem nur für Print verwendet, während sich E-Commerce und die Kombination von E- Commerce und Print fast genau die Waage hielten.

5 Kosten-Nutzen. Wie schätzen Sie den ROI für Ihr PIM-System ein?

Eine spannende Frage, welche von acht Unternehmen mit «Sehr gut» und von weiteren acht Firmen mit «ganz okay» beantwortet worden ist. Doch mit sechs Anwendern ist «eher ungenügend» doch etwas zu stark vertreten. Hier müssten die IT-Anbieter wohl noch hinter die Bücher.

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>> Kevin D. Klak und Alain Zanolari | topsoft Consulting-Netzwerk

Dann kamen Fragen, die offen beantwortet werden konnten. Wir haben jeweils die interessantesten Antworten ausgewählt:

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Welche drei Hauptnutzen bringt Ihnen das PIM?

▪ Zentrale Verwaltung von Produktdaten, Bildern und Videos

▪ Ausspielung auf mehrere Kanäle, Omnichannel Commerce

▪ Integration im Shop-System

▪ Schneller Austausch von Text, Bilddaten, Exceldateien

▪ Reduktion des Aufwands bei der Artikelpflege

▪ Verbesserte Kundenerfahrung

▪ Struktur zur kundenzentrierten Kommunikation

▪ Aufbau verschiedener Kataloge (Online und offline)

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Was vermissen Sie an der aktuellen PIM-Lösung am meisten?

▪ Inventar/Mengen

▪ Bildbearbeitung

Die Automation von Prozessen schreitet voran und insbesondere im E-Commerce sorgt diese für optimierte Abläufe und ein verbessertes Kundenerlebnis. Doch wie sieht das in Ihrem Unternehmen aus? Machen Sie mit bei der grossen Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz und MySign. Und erfahren Sie gleich, wo Sie im Vergleich mit dem Industrie-Durchschnitt stehen.

Gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW erhebt MySign in diesem Jahr den ersten E-Commerce Automation Report. Wo stehen B2B-Unternehmen in der Schweiz und in Deutschland in Bezug auf E-Commerce Automation?

Der Begriff E-Commerce Automation bezieht sich dabei auf die Verwendung von Software zur Optimierung von manuellen oder umständlichen Prozessen im E-Commerce. Dieser Prozess zielt darauf ab, die Effizienz und das Kundenerlebnis zu verbessern. In der Studie wird die E-Commerce Automation in sechs Dimensionen untersucht: Daten, Prozesse, Performance, Customer Experience, Marketing und Organisation.

Automatisierte Abläufe sind schneller, zuverlässiger und reduzieren Fehler. Dadurch

▪ PLM (Produkthistorie & Bestandteile)

▪ Einfacher Datenaustausch mit Lieferanten

▪ Eine verbesserte Bedienung

▪ Zu kleines Partnernetzwerk

▪ Günstigere bzw. einfachere Output-Kanäle

▪ Asset-Verwaltung

Weitgehende Zufriedenheit mit PIM-System

Die Resultate der Umfrage zeigen, dass die Mehrheit der Unternehmen mit dem bei ihnen im Einsatz stehenden PIM-System weitgehend zufrieden ist. Doch insbesondere bei der Usability scheint es etwas zu hapern, hier müssen also die IT-Anbietern noch Hausaufgaben erledigen. Und die Anwenderinnen und Anwender sind natürlich ebenso aufgefordert, diese Mängel auch zu melden, damit diese bei neuen Releases der Software berücksichtigt und auch ausgemerzt werden können.

PIM-Spezialist Kevin D. Klak: Mit einem PIM bringt man tatsächlich Ordnung in den Datendschungel. Jedes System hat Stärken und Schwächen. Wobei es beim Detaillierungsgrad von Informationen häufig beginnt. So sind bspw. Bilder in einem ERP falsch.

Da Unternehmen immer häufiger verschiedene «Ausgabestellen» haben, bspw. Web, E-Commerce, Print, App, Microsite etc., wird eine flexible und offene IT-Architektur immer wichtiger.

Dabei geht es nicht nur um eigene Kanäle, sondern künftig auch um Drittkanäle, die man mit Daten und Informationen bedienen will. Entsprechend ist ein PIM eine Grundlage um diverse Arbeiten (Print, E-Commerce etc.) effektiver zu gestalten und neue Möglichkeiten zu erschliessen.

Gleichwohl gilt zu beachten, dass man die übergeordnete Strategie nicht vernachlässigt und PIM nicht nur als Stück Software betrachtet, sondern auch die Organisation damit verändert und IT-Landschaft damit weiter modernisiert.

Suchen auch Sie ein PIM-System und sind mit der Auswahl etwas überfordert? Oder stehen Sie bei der Auswahl einer anderen Business-IT an? Die Spezialisten aus dem topsoft Consulting-Netzwerk helfen Ihnen gerne weiter. Ein erstes Gespräch ist kostenlos.

können Unternehmen ihre Ressourcen sinnvolleren, strategischen und wertsteigernden Aufgaben widmen. Das Ziel ist eine höhere Conversion-Rate, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im E-Commerce.

Automation bringt zahlreiche Vorteile mit sich

Durch die Automatisierung werden Unterbrechungen und Hürden eliminiert, der Informationsfluss automatisiert und Prozesse beschleunigt. Die Kundschaft wird schneller und effizienter durch den Kaufprozess geleitet, hat somit eine positive Erfahrung mit dem Unternehmen – und kommt wieder.

Die E-Commerce Automation bietet dabei beiden Seiten erhebliche Vorteile, von der Steigerung der Rentabilität bis hin zur Verbesserung der Personalisierung und damit des Kundenerlebnisses. Unternehmen sollten in alle sechs Dimensionen der E-Commerce Automation investieren, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Dabei werden verschiedene Technologien, Software und Tools eingesetzt, um Arbeitsabläufe im E-Commerce effizienter und schneller zu gestalten, Fehlerquellen zu minimieren und Ressourcen zu sparen. Ziel ist es, den OnlineShop möglichst automatisiert zu betreiben.

Eine ganzheitliche E-Commerce Automation kann den Erfolg eines Online-Shops und somit die Wettbewerbsfähigkeit erheblich steigern.

Erfahren Sie direkt, wo Sie im Vergleich zum Industrie-Durchschnitt stehen Machen auch Sie mit bei dieser Studie. Wenn Sie die Umfrage ausfüllen, dann wird auch sofort ein Netzdiagramm generiert und Sie sehen, wo sich Ihr Unternehmen im IndustrieDurchschnitt befindet: Eine interessante Standortbestimmungen für Sie.

Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Teilnahme an dieser Studie.

topsoft informiert Sie als Medienpartner über die wichtigsten Erkenntnisse des Reports.

Direkter Link

zur Studie:

37 Aus der Praxis
www.topsoft.ch/consulting
Studie zur E-Commerce Automation – machen Sie mit!

Preisgekrönte Digital Commerce Lösung im Bike- und Outdoorbereich

Fuchs-Movesa vertreibt als Partner der Bike- und Sportindustrie viele Marken exklusiv in der Schweiz und beliefert mehr als 2300 Velo- und Sportfachhändler. Mit einer neuen B2B-Plattform digitalisiert Fuchs-Movesa die Prozesse zwischen Gross- und Fachhandel. Erfahren Sie hier, wieso die Fachjury des «Best of Swiss Web» Awards 2023 die Plattform als Vorbild für KMUs und zum Gold Gewinner der Kategorie Digital Commerce gekürt hat.

Die Zahl der Aufträge, insbesondere im BikeBereich, ist in den letzten Jahren sprichwörtlich explodiert und es galt, viele der teils noch manuellen Abläufe effizienter zu gestalten.

Integrierte, digitale Prozesse

Im Fokus der neuen B2B-Plattform standen daher digitale und voll integrierte Prozesse, sowohl für Fuchs-Movesa selbst als auch für die Händler und Endkunden. Die neuen digitalen Services richten sich primär an B2B-Poweruser, die täglich intensiv damit arbeiten. Aber auch interne Workflows im Produktmanagement wurden optimiert und digital umgesetzt.

Retouren per Smartphone scannen

Komplett neu gedacht hat Fuchs-Movesa den Retouren-Prozess für die Händler. In der Vergangenheit retournierten diese Artikel per Post, ohne die nötigen Angaben zur Bestellung zu liefern, oder sie gaben falsch bestellte Komponenten dem Aussendienstmitarbeiter mit. Dies verursachte für den Kundendienst und die Logistik erheblichen Mehraufwand.

Neu können mehrere Artikel bequem mit dem Smartphone gescannt und direkt in den «Retourenkorb» gelegt werden, inkl. Drucken der Adressetiketten für die Rücksendung. Der Status ist jederzeit im Self-Service Portal ersichtlich und auch die Gutschrift erscheint unmittelbar am gleichen Ort.

Digitaler Vororder-Prozess

Ein weiterer wichtiger Prozess ist der Vororder-Prozess für saisonale Vorbestellungen von Bike-Komponenten und OutdoorKollektionen. Der neue digitale Prozess vereint das Beste aus dem «vor Ort»-Erlebnis in den Showrooms und den Vorteilen der OnlineWelt. Der Aussendienst kann sich dank der

digitalen Unterstützung beim Besuch der Velohändler noch besser auf die Beratung oder die individuelle Bemusterung in den Showrooms konzentrieren.

Dabei erfolgt der eigentliche Vororder-Prozess nun komplett digital und voll integriert in die Systeme von Fuchs-Movesa. Dies stellt eine grosse Zeitersparnis dar, ermöglicht kollaboratives Arbeiten zwischen Berater und Velohändler, was in strukturierteren OrderTerminen und besserem Controlling für beide Parteien resultiert.

Online-Kollaboration mit Aussendienst

Auch nach dem Besuch kann der Aussen- und Kundendienst mit dem Händler direkt online zusammenarbeiten, Vorschläge für Produktneuheiten anbieten, Rabatte definieren, Artikel und Bestellungen anpassen, Retouren im Namen des Händlers erfassen und vieles mehr. Dies erleichtert die (remote) Zusammenarbeit mit den Händlern enorm.

Self-Service Händler-Portal

Als zentrale Drehscheibe fungiert das neue Self-Service Portal. Es stellt den Händlern alle Informationen rund um Bestellungen und Services an einem Ort zur Verfügung. Dank der nahtlosen Integration des ERP-Systems von Fuchs-Movesa erhalten die Händler volle Transparenz zu Bestell- und Finanzdaten sowie Zugriff auf alle Bestellungen, Rechnungen, Gutschriften, Rückstände und deren Status – egal über welchen Kanal diese zustande kamen.

B2B Customer Experience

Eines der wichtigsten Ziele war es, den Händlern eine herausragende B2B Customer

Experience zu bieten, die ihnen die täglichen Arbeiten erheblich vereinfacht. Dazu gehören beispielsweise kundenspezifische Sortimente und Preise, das Erstellen und Verwalten von dedizierten Warenkörben für Endkunden, Händler und Vororder, direkte Lieferungen an Endkunden oder die gleichzeitige Bearbeitung von mehreren Artikeln mittels Massenmutationen und Tastatursteuerung.

Produktdaten in hoher Qualität

Hochwertige und stets aktuelle Produktdaten sind heute ein entscheidender Erfolgsfaktor. Insbesondere bei grossen und heterogenen Produktkatalogen wie bei Fuchs-Movesa steht daher die Qualität und das Management der Artikeldaten im Zentrum. Stammdaten werden dabei direkt vom ERP ins PIM übertragen, mit Produktinformationen und Medieninhalten angereichert und über unterschiedliche Kanäle ausgegeben.

Das zentrale und flexible Produkt- und Attributmanagement erleichtert hier die Arbeit der Produktmanager ungemein: Unterschiedliche Sortimente und Katalogbäume mit Basis- und Variantenprodukten sind einfach zu organisieren. Dabei können hunderte Attribute inkl. Einheiten zentral verwaltet, gruppiert, vererbt, wiederverwendet und Kategorien zugeordnet werden.

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Solutions topsoft Fachmagazin 23-2
Success Story

Flexible und hoch performante B2B-Plattform

Mit der neuen B2B-Plattform profitiert FuchsMovesa von einer auf Open Source basierenden Standard-Software, welche um moderne Enterprise Komponenten von Cando erweitert wurde. Dies erlaubt individuelle Anpassungen sowie eine sehr flexible Daten- und Prozessmodellierung. Dabei kommt ein moderner und performanter Software-Stack zum Einsatz, welcher die Funktionalität für PIM, DAM, CMS und E-Commerce in einer integrierten Plattform aus einer Hand vereint. Statt zig Umsysteme zu integrieren und zu unterhalten, wird so die Komplexität massiv reduziert – und das Budget kann in innovative Services und Funktionen investiert werden.

Die modulare Plattform zeichnet sich durch einen Headless-Commerce-Ansatz und Microservices aus. Sie wird von Cando als dedizierte, sichere SaaS-Lösung spezifisch für Fuchs-Movesa und weitere Kunden in einer hoch skalierbaren Kubernetes Umgebung in der Schweiz betrieben.

Mehr als nur ein neuer Webshop

Die bei Fuchs-Movesa vorhandene proprietäre Lösung beinhaltete bereits ein PIM, DAM, CMS und einen Webshop. Das Projektziel

war denn auch nicht deren reine Ablösung, sondern umfasste einiges mehr: Neben der gewohnten B2B-Funktionalität sollte sichtbarer Mehrwert für die Händler in Form von neuen Services sowie einer modernen Customer Experience geschaffen werden.

Einbezug der Händler und Mitarbeiter

Gestartet wurde daher mit dem Einholen der Bedürfnisse aller Stakeholder, d.h. der Händler, der Mitarbeitenden und des Managements. Dabei wurden aktuelle Prozesse analysiert, Probleme identifiziert und Ideen für Optimierungen gesammelt. Dies geschah auch bei den Händlern vor Ort, in der Werkstatt und im Laden, umfasste Prototypen, Interviews und Usability Testings sowie Co-Creation-Workshops mit Marketing, Verkauf, Produktmanagement und Technik.

Agile Entwicklung und Go-Live

Auf dieser Basis erfolgte die agile Entwicklung der neuen Plattform. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war dabei die hohe technische Kompetenz von Fuchs-Movesa. Zusammen mit Cando arbeitete ein gemeinsames Team aus ERP- und IT-Spezialisten, Fachverantwortlichen, UXDesignern und E-Commerce Experten sehr eng zusammen.

«Retail Central CX» – das Self-Service Portal für B2B Poweruser

Anfangs Februar 2023 war es dann so weit und die neue B2B-Plattform ging erfolgreich noch vor der Saison an den Start.

Derzeit wird die Plattform für weitere Unternehmen der Gruppe im Motorrad-, Do-it- und Gartenbereich lanciert und somit die Synergien der Entwicklung optimal genutzt.

Mehr zu «Retail Central CX»:

Dieser Beitrag wurde ermöglicht durch Cando, einem Schweizer E-CommerceAnbieter mit Schwerpunkt auf Daten, Prozessen und Customer Experience. Zu den Kunden gehören KMUs und grosse Unternehmen wie die Competec Gruppe (Brack, Alltron), OFFAG Gruppe (Vespa, Fuchs-Movesa), DOBI Inter, HelloFresh und viele weitere Digital Commerce-Champions sowohl im B2C- als auch B2B-Bereich. www.cando-image.com

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Solutions

In letzter Zeit sind ChatGPT & Co. in aller Munde. Diese Generativen Sprachemodelle (Generative Language Models oder Large Language Models LLM) werden verändern, wie wir arbeiten. Eine neue Ära der Technologie ist damit angebrochen. Aber was ist überhaupt ein LLM? Und wieso kann deren Anwendung problematisch sein? Heute gehen wir diesen Fragen nach und erläutern, wie wir eventuellen negativen Auswirkungen im Arbeitsalltag begegnen können.

ChatGPT und andere sogenannte «Generative Sprachmodelle» (auch LLM genannt, Large Language Models) haben ein enormes Potenzial und werden die Art und Weise stark beeinflussen, wie wir miteinander kommunizieren.

Was ist ein «Large Language Model» (LLM)?

ChatGPT ist ein Produkt von OpenAI. «GPT» steht für «Generative Pre-trained Transformer».

▪ «Generative» bedeutet, dass ein System ein Resultat generiert, sei es Text, Bilder oder etwas anderes.

▪ «Pre-trained» bedeutet, dass das Modell mit Daten trainiert wurde, die ihm im Voraus zur Verfügung gestellt wurden. Im Falle von GPT-3.5 handelt es sich bei den Trainingsdaten hauptsächlich um Texte aus dem Internet, die von Menschen in der Vergangenheit verfasst wurden.

▪ «Transformer» bedeutet, dass die Lösung Text aus anderem Text generiert. Dies geschieht durch Vorhersage und somit Generierung des nächsten Textsymbols auf der Grundlage des vorherigen Textsymbols.

Dieser Ansatz bedeutet, dass alles, was ein LLM erzeugt, fiktiv, aber plausibel ist. Da die Plausibilität auf realen Trainingsdaten beruht,

ist das Resultat manchmal korrekt, manchmal einigermassen richtig und manchmal komplett falsch.

Voreingenommenheit in LLM

KI-Lösungen bestehen aus einer Kombination von Algorithmen. Daher ist es entscheidend, wie und in welcher Reihenfolge diese angewandt werden und welche Trainingsdaten sie erhalten haben. Da dies jedoch von den KIUnternehmen nicht transparent gemacht wird, wird die Öffentlichkeit im Dunkeln gelassen, wie diese Texte entstehen und welches die Quellen der Texte sind. Zudem ist es unklar, welche ethischen Regeln den Modellen zugrunde liegen.

So wissen wir zwar, dass OpenAI eine Kontroll-KI einsetzt, damit ChatGPT rassistische und sexistische Ausdrücke nicht verbreitet. Dafür wurden kenianische Freelancer zu einem Lohn von weniger als USD 2/Stunde angestellt, die das Internet nach schlimmen Inhalten absuchen und diese einordnen mussten. Aber es ist nicht transparent dargestellt, was OpenAI als rassistisch und sexistisch definiert.

Das System selbst hat keine ethischen Grundregeln; es kann nicht selbst bestimmen, was Vorurteile sind oder Voreingenommenheit ist. Es hat kein Verständnis von richtig oder falsch. Die für das Training verwendeten Daten bestimmen, was das LLM tatsächlich weiss und damit auch reproduziert.

ChatGPT zum Beispiel stützt sich auf Daten aus Texten im Internet vor 2022. Was bedeutet das?

▪ Dass später entwickelte Sprache nicht von ChatGPT erzeugt werden kann. Sprache, die von sozialen Bewegungen wie MeToo, Black Lives Matter, LGBTQ+, Generation Z oder anderen stetig entwickelt wird, wird von der LLM bis zum neuen Release nicht reproduziert.

▪ Generative Sprachmodelle werden stark von den Daten beeinflusst, die ihnen am häufigsten zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass sie aufgrund von statistischer Auswertung den «Mehrheitsstandard» reproduzieren.

Wenn also ein neues Vokabular entwickelt wird – zum Beispiel, um eine unterrepräsentierte Gruppe stärker einzubeziehen –, aber nur eine Minderheit dieses Vokabular beim Schreiben verwendet, wird ChatGPT solche neuen Sprachtrends nicht erkennen und sie nicht in seiner eigenen Textproduktion vorschlagen. Zudem werden die meisten Inhalte von eher gut gebildeten Menschen geschrieben, die Zugriff aufs Internet haben. Damit repräsentiert dieser nicht die Sprach-Diversität der Welt.

Kurz: LLM bergen ein grosses Risiko, Stereotypen und Vorurteile zu reproduzieren, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind, da sie

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>> Nadia Fischer | Witty Works AG
«KI-Flüsterer» als Hilfe gegen die Voreingenommenheit von ChatGPT

auf alten, von Menschen erstellten Inhalten basieren. Es besteht also die Gefahr, dass solche Sprachmodelle Stereotypen verbreiten, die wir eigentlich loswerden wollen, um als Gesellschaft voranzukommen. Sie verstärken das Problem sogar, weil in kurzer Zeit sehr viel Inhalt produziert wird. Und zu guter Letzt bremsen sie neue Sprachentwicklungen aus, die die Gesellschaft weiterbringen.

Nicht verteufeln, sondern überprüfen

Wir sollten die jüngsten Entwicklungen im Bereich der LLM keineswegs auf die leichte Schulter nehmen. Im Gegenteil, wir sollten uns der Voreingenommenheit bewusst sein, die sie widerspiegeln.

Aber es ist auch eine Tatsache, dass Leute im Marketing, in der Kommunikation und auch der Personalabteilung Instrumente wie ChatGPT nutzen werden, um schneller und kreativer zu schreiben, damit erfolgreicher zu sein und auch, um Langeweile zu vermeiden. Denn für eine Texterin ist die Aufgabe, zum millionsten Mal in ihrer Karriere eine Osterwerbekampagne zu schreiben, nicht gerade ein Vergnügen.

Aber wir dürfen LLM nicht verteufeln, denn sie bieten auch enorme Chancen. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass ein LLM einer Patientin empathischer erklären konnte, welche Krankheit sie hat.

Wir sollten aber vermeiden, die von LLM ausgegebenen Resultate einfach zu akzeptieren – und sie dann ohne Überprüfung zu verwenden. Im Gegenteil: Wir müssen diese Texte zwingend kontrollieren, bevor wir sie nutzen, und sicherstellen, dass sie nicht voreingenommen sind. Zudem müssen wir – vor allem wenn es um nicht-kreatives Schreiben geht, also dort, wo Fakten belegt werden müssen –die Quellen nachforschen. Sonst werden sich Fake News schnell verbreiten.*

Voreingenommenheit umgehen mit «AI whisperer»

Obwohl wir wissen, dass ChatGPT an diesen Problemen arbeitet, ist es klar, dass das Sprachmodell nur begrenzt auf Voreingenommenheit und Vorurteile achtet. Das Entfernen dieser Elemente aus Sprachmodellen ist eine anspruchsvolle Aufgabe und wurde bei vielen gängigen Plattformen noch nicht vollständig berücksichtigt.

So ist es notwendig, dass wir den Nutzenden von LLM-Lösungen zur Seite stellen, die ihnen helfen, von LLM produzierte Texte zu überprüfen. Eine mögliche Lösung könnte sein, zusätzliche Modelle über das Sprachmodell zu legen. Diese Instrumente nennen sich «KI Flüsterer» (AI whisperer).

Ein AI whisperer überprüft das Ergebnis des Sprachmodells und macht dann Vorschläge, wie das Resultat «optimiert» werden könnte. Zum Beispiel können Augmented IntelligenceLösungen wie Witty verwendet werden, um die Ergebnisse von ChatGPT zu überwachen und Voreingenommenheiten oder Stereotypen zu erkennen.

Risiken durch Sprach-KI am Arbeitsplatz

Texte, die mit LLM erschaffen wurden und unüberprüft weitergeben werden, können für Unternehmen Nachteile haben und sogar Risiken bergen. So schrecken Texte, die Stereotypen erhalten, neue Talente oder Kundinnen ab. Kommen diskriminierende Begriffe in einer internen Rundmail vor, so kann das dem verantwortlichen Geschäftsleitungsmitglied den Job kosten. Je nachdem können daraus sogar Rechtsfälle entstehen.

LLM-produzierende Unternehmen stellen ihr KI gerne als ausgeklügelt und intelligent dar. Tatsache ist jedoch, dass diese Algorithmen aufgrund von statistischen Auswertungen ihre Entscheidungen treffen und kein Verständnis dafür haben, was sie als Texte vorschlagen. Darum ist es weiterhin notwendig, dass die Mitarbeitenden eines Unternehmens, die LLM wie ChatGPT nutzen, wachsam sind und die Resultate mithilfe von KI Flüsterern abändern. Dadurch stellen sie sicher, dass der produzierte Text keine Vorurteile enthält und somit zum eigenen Geschäftserfolg sowie zu einer Welt beiträgt, die gerade versucht, sich Diskriminierung am Arbeitsplatz abzugewöhnen. <<

* Eigentlich sollte diese Verantwortung bei den LLM-produzierenden Unternehmen liegen. Und wenn ich etwas kritisiere an Unternehmen wie OpenAI, dann ist es mangelnde Übernahme der Verantwortung in der Produktion solcher Modelle.

Die Autorin

Nadia Fischer ist CEO und Co-Gründerin von Witty Works AG. «Witty» ist eine KI-basierte Software, die Unternehmen und ihren Mitarbeitenden hilft, inklusiv zu schreiben und sich inklusives Verhalten nachhaltig anzutrainieren. Mit Analytics werden «Bias Fallen» entdeckt. Witty kann gratis genutzt werden. Ursprünglich studierte Nadia Internationale Beziehungen in Genf, wechselte dann in die Tech-Branche, weil sie auf der Suche nach Innovation und dynamischen Entwicklungen war.

https://witty.works

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Silo-Denken Adieu – oder warum Fachabteilungen und ICT grenzenlos zusammenarbeiten sollten

Business Bereiche haben seit geraumer Zeit immer mehr Einfluss auf ICT-Projekte. Gemäss unseren Studien wird heute jedes zweite ICT-Projekt vom Business und nicht mehr nur von der ICT-Abteilung angestossen. Fachabteilungen sind zunehmend Impulsgeber für ICT-Projekte oder entscheiden mit – und sie verfügen meist über eigene Budgets zur Umsetzung von Initiativen im ICT-Bereich.

Im analogen Zeitalter haben die einzelnen Fachabteilungen wie ICT, HR, Finance, Marketing oder Sales meistens als getrennte Einheiten und mit eigenem Budget agiert. Jede Abteilung wahrte ihr eigenes «Gärtchen», Bereiche standen sich teilweise schon fast konkurrierend gegenüber – gerade auch, wenn es um das Teilen der Kundendaten ging.

Mit dem Einsatz der heute zur Verfügung stehenden Technologien verändert sich das aber zusehends, die Grenzen zwischen den einzelnen Abteilungen werden aufgeweicht und verwischt. Inzwischen ist es im Zuge der immer schnelleren Digitalisierung oftmals nicht immer einfach zu unterscheiden, in welches Budget oder welche Abteilung ein Projekt oder eine Technologie fällt. Ist z. B. die Implementierung eines Chatbots ein ICT- oder Marketing-Projekt? Ein Chatbot bedingt eine gewisse Basis-Technologie, was der ICT zuzuordnen ist, aber ein Chatbot wird für die Kundenansprache genutzt, was wiederum zum Marketing gehört. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele für solche fachübergreifenden Projekte.

Die zur Verfügung stehenden Technologien bedingen aber nicht immer den Start eines komplexen Projekts. Sie können von den Fachabteilungen heutzutage teilweise selbst beschafft werden, ohne Einbezug der ICT-Abteilung. So kann allerdings eine Schatten-ICT entstehen, die niemandem im Unternehmen nützt. Für eine erfolgreiche Kundenbetreuung braucht es eine gemeinsame, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Denn der Kundenfokus ist längst nicht mehr nur ein Thema für die Marketing-Abteilung, sie betrifft auch in hohem Masse die ICT-Abteilung, welche –wenn sie im Unternehmen in die MarketingProzesse richtig eingebunden ist – eben ein wichtiger Unterstützer sein sollte.

Bye-Bye Silo-Denken, hallo Wissenstransfer

Um im hart umkämpften Wettbewerb den Kunden für sich zu gewinnen und zu behalten, ist das Marketing mehr denn je gefordert, den

Top 3: Business-getriebene Projekte vs. ICT-getriebene Projekte

Welche 3 Projektthemen generieren in den nächsten 12–24 Monaten am ehesten Bedarf in der ICT? Mehrfachantworten möglich, Total 227 Projekte

54% Projekte von den Fachabteilungen angestossen

49% Datenschutz GDPR, Governance, Risk & Compliance

47% Workplace Home Office, mobiler Arbeitsplatz

42% Digitalisierung

Kunden auf der Customer Journey mit den dafür geeigneten unterstützenden Technologien intensiv bis zum Kaufabschluss zu begleiten (z. B. mit Marketing-Automation-Lösungen, Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality etc.). Solche neuen Technologien haben aber auch einen Impact auf die Organisation eines Unternehmens. Künftig wird es noch wichtiger sein, die Zusammenarbeit unter den einzelnen Bereichen zu intensivieren und sich von der traditionellen klassischen Organisation und Unterteilung in Abteilungen zu lösen. In einer Zeit, wo Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben müssen, sollten alle Bereiche bzw. Fachabteilungen am selben Strang ziehen. Nur so kann erfolgreich und innovativ am Markt agiert werden.

Um möglichst lösungsorientiert zu arbeiten und die Unternehmensziele gemeinsam zu erreichen, müssen die einzelnen Bereiche also immer mehr zu einer Einheit verschmelzen, wo Know-how und Ressourcen vereint und

46% Projekte von der ICT-Abteilung angestossen

88% ICT-Security

49% Cloud, hybride Architekturen

37% ICT-Betrieb

geteilt werden sowie das Verständnis für bereichsübergreifende Themen vorhanden ist. Weg vom Silo-Denken, hin zur wortwörtlich grenzenlosen Zusammenarbeit. Denn SiloDenken blockiert den digitalen Wandel, die Innovation und die Transformation eines analogen in ein digitales Unternehmen.

Geschäftsmodelle können sich nur verändern und entwickeln, wenn die Kundschaft im Fokus steht und nicht das Pflegen und Erhalten des eigenen «Gärtchens». Digitale Transformation braucht innovative Köpfe, grenzenloses Denken und die Kultur eines Miteinanders.<<

Die Autorin

Corinne Jost,

of Marketing, MSM Research AG, www.msmag.ch

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Know-how topsoft Fachmagazin 23-2

Automatisiertes Fahren: Realität in Schaffhausen

Selbstfahrende Busse: Was wie Zukunftsmusik klingt, wurde am 28. April 2023 in Schaffhausen Wirklichkeit. Der Verein Swiss Transit Lab startete mit der «STL Linie 13» eine öffentliche Busverbindung zwischen dem Bahnhof Schaffhausen und dem neu entwickelten Quartier Stahlgiesserei. Zum Einsatz kommt ein autonom fahrender elektrischer Kleinbus, der auch manuell gesteuert werden kann, diese Dual-Mode-Technologie ist eine Premiere in der Schweiz. Beim Launch-Event Ende März 2023 waren auch wir dabei.

Der Verkehr mit autonomen Fahrzeugen gilt für viele als Modell der Zukunft. Diese Technologie verspricht weniger Staus, weniger Emissionen und weniger Unfälle. Noch sind jedoch einige Hürden zu bewältigen, aber die Fortschritte in der Technologie sind markant.

Die Initiative Swiss Transit Lab (STL) beschäftigt sich seit Jahren mit den Möglichkeiten eines Einsatzes von selbstfahrenden Bussen im öffentlichen Verkehr. In Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben Schaffhausen startete bereits 2018 ein Pilotbetrieb auf der Linie 12, welche als touristisches Angebot am Rheinfall unterwegs war.

Dual-Mode-Betrieb als Premiere

Doch nun wagt das STL den nächsten Technologieschritt: Anders als auf der Linie 12 setzt der Verein nun auf ein handelsübliches Elektrofahrzeug der Marke Toyota, welches mit Sensor- und Aktor-Technologie sowie Software für automatisiertes Fahren des finnischen Startups Sensible4 ausgestattet ist und sich für den Dual-Mode-Betrieb eignet: Es kann automatisiert oder manuell gefahren werden. Vorerst wird immer ein Sicherheitsfahrer im Einsatz sein, der notfalls eingreifen kann.

Über 70 Gäste aus Industrie, Wirtschaft und Medien sowie Partner und Beteiligte trafen sich Ende März 2023 zum Auftaktevent in der Rhyality Immersive Art Hall in Neuhausen am Rheinfall. Mit dabei waren zum Beispiel der Schaffhauser Regierungsrat Martin Kessler und der Direktor des Bundesamts für Strassen (ASTRA) Jürg Röthlisberger.

Als Highlight der Veranstaltung wurde als Weltneuheit eine erste virtuelle Fahrt präsen-

tiert. Dabei konnten die Gäste aus der Perspektive der Passagiere die Strecke sowie die visualisierten Sensordaten des automatisierten Fahrzeuges in einer 360-Grad Präsentation erleben. Ein echtes Erlebnis der Mobilität der Zukunft.

Wir haben uns bei dieser Gelegenheit mit Dirk Apel unterhalten, dem Vizepräsidenten von Swiss Transit Lab und Geschäftsführer des ITSpezialisten Batix Schweiz AG.

«STL Linie 13» ist ein faszinierendes Projekt. Das automatisierte Fahrzeug wird jedoch nur an den Wochentagen zwischen 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr in Betrieb sein, der Betriebsmodus werde aber weiterentwickelt. Was bedeutet das?

Einerseits sind wir gemäss den Auflagen der Behörden angehalten, uns schrittweise an den Mischverkehr heranzutasten. Das heisst, dass wir am Anfang ausserhalb der Stosszeiten unterwegs sein werden und uns danach in die Rush-Hour wagen. Auch möchten wir den Dienst mit den Benutzern gemeinsam ausbauen. Dafür werden wir ein innovatives Umfragetool einsetzen.

Im Moment ist das Fahrzeug recht langsam unterwegs, kann sich also noch nicht in den Verkehrsfluss einfügen. Ist das Produkt also bloss für Fussgängerzonen ausgelegt?

Nein, das Fahrzeug ist für den regulären Strassenmischverkehr ausgelegt. Zu Beginn ist die Geschwindigkeit des Fahrzeugs vom Bundesamt ASTRA auf 30 km/h begrenzt. Auch mit diesem Tempo können

Erkenntnisse gesammelt werden, welche die Basis für höhere Geschwindigkeitszulassungen bilden. Bisherige Pilotprojekte in der Schweiz waren bzw. sind mit Höchstgeschwindigkeiten von 22 km/h und einem Durchschnitt von ca. 10 km/h deutlich langsamer unterwegs.

Ihr IT-Unternehmen Batix hat ebenfalls intensiv am Projekt mitgearbeitet. Wie viele Leute waren daran wie lange beteiligt?

In meiner Rolle als Vize-Präsident des Swiss Transit Lab begleite ich das Projekt auf technischer Ebene. Vom Swiss Transit Lab und über alle Partner haben mehr als 20 Personen über zwei Jahren an dem Projekt mitgearbeitet. Die Batix hat zusätzlich wichtige Bausteine für den Betrieb des Fahrzeugs geliefert, zum Beispiel Lösungen für Digital Signage im Fahrzeug, eine Software für die Durchführung von Umfragen und die App für die Rapporte der Sicherheitsfahrer.

Spekulative Frage: Bis wann sehen Sie einen flächendeckenden Einsatz von selbstfahrenden Bussen in der Schweiz als realistisch?

Projekt helfen wir, den Prozess zu beschleunigen, so dass selbstfahrende Busse in den nächsten Jahren zunehmend zu unserem Mobilitätsalltag gehören werden.

Dirk Apel, vielen Dank für das interessante Gespräch. <<

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>> Alain Zanolari | schmid + siegenthaler consulting GmbH
Interview

Engagement für die Höhere Berufsbildung

Die Wirtschaftsinformatik verbindet unternehmerisches Handeln mit angewandter Informationstechnologie und ist deshalb eine eigenständige, interdisziplinäre Disziplin. Sie bildet die Verbindung zwischen der Kerninformatik und den verschiedenen Unternehmensbereichen sowie den Umweltsphären und externen Anspruchsgruppen. Ein Aufgabengebiet, das in jedem Unternehmen anfällt. Entsprechende Kompetenzen müssen in allen Abteilungen vorhanden sein.

VIW Wirtschaftsinformatik Schweiz engagiert sich für die Berufsbildung im Bereich Wirtschaftsinformatik, insbesondere die Höhere Fachschule als Teil der höheren Berufsbildung.

Gerade für KMU ist es nicht einfach, Fachkräfte für die digitalen Herausforderungen zu finden. Die Digitalisierung verändert alle Fachbereiche, die digitale Transformation muss also flächendeckend erfolgen. Dabei können Mitarbeitende, welche sich der Wirtschaftsinformatik zuwenden möchten, ohne die Expertise aus ihrem Fachgebiet aufgeben zu wollen, der Schlüssel zum Erfolg sein.

Job Enrichment ist dabei ein gutes Rezept. Mitarbeitende übernehmen zusätzliche Aufgaben, bleiben ihrem angestammten Berufsfeld aber verbunden und stellen dadurch die wichtige Kommunikation zwischen Fachbereich und Informationstechnologie sicher.

Berufsbegleitend Kompetenz erwerben

Mit der Höheren Fachschule für Wirtschaftsinformatik können Mitarbeitende berufsbegleitend die erforderlichen Kompetenzen erwerben. Dank der praxisorientierten Gestaltung fliessen die Ergebnisse von Praxistransfers und von Qualifikationsleistungen zum Diplom bereits während der Ausbildung als Nutzen ins Unternehmen zurück.

Mit dem Diplom Wirtschaftsinformatik HF sind generalistisch ausgebildete Fachkräfte in unterschiedlichen Arbeitsgebieten des Berufsfeldes tätig. Sie erkennen sowie bewerten Technologiepotenziale und gestalten die sich daraus ergebenden Veränderungen mit, indem sie Potenziale und Ergebnisse in Entscheidungsgremien präsentieren.

Sie treiben die Entwicklung voran und prägen die digitale Transformation durch ihre Kompetenzen in Unternehmensführung und bei der Integration von Technologie. Sie wirken beratend in den zu verändernden Organisationsbereichen und begleiten Betroffene.

Sie tragen Verantwortung für Prozesse, Projekte und Produkte und führen Mitarbeitende innerhalb ihres Funktionsbereichs.

Im von VIW und weiteren wichtigen Fachverbänden getragenen Rahmenlehrplan werden die Fähigkeit zu Innovationsmanagement, Unternehmensentwicklung, Nutzung von Daten und Technologie sowie zur digitalen Transformation gestärkt.

Quereinsteiger gegen Fachkräftemangel

Die Höhere Fachschule für Wirtschaftsinformatik bietet sowohl eine Weiterführung der Grundbildung (Kaufleute, Informatikerin, Mediamatiker) als auch eine Chance für Quereinsteigende aus verschiedensten Berufsbildern. Kaufleute aller Fachrichtungen, Logistikfachleute und Studienabbrecher sind typische Beispiel für einen Quereinstieg.

Weitere Informationen: www.igbwi.ch | www.viw.ch

Rückblick 38. Generalversammlung

VIW Wirtschaftsinformatik Schweiz durfte die 38. Generalversammlung in den Räumlichkeiten der HKV Aarau abhalten. Zuvor stand eine Führung bei der Swissgrid AG an. Der anschliessende Apéro schaffte den Rahmen für den Austausch über den beruflichen Alltag oder technologische Fortschritte, auch konnten Erfahrungswerte und Anregungen platziert werden.

Ausblick WI-Update und WI-Afterwork www.-wi-update.ch

Die Fachtagung der Wirtschaftsinformatik steht am 22. September 2023 an. Dann findet das WI-Update in Winterthur im Technopark statt. Es beschäftigt sich mit «Security Management», dem Jahresthema

von VIW Wirtschaftsinformatik Schweiz. Gastreferenten wie Erik Dinkel, CISO des Universitätsspitals Zürich, und weitere Fachpersonen werden den Bereich beleuchten und den Teilnehmenden näherbringen. Beim anschliessenden Essen gibt es Raum für Diskussionen und Austausch.

Mitglied werden? www.viw.ch

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Sie erreichen VIW unter T +41 31 311 99 88

44 Partner topsoft Fachmagazin 23-2

ONE Fachforum – Know-how und Netzwerken, wie es sein soll

Am 31. August 2023 startet eine innovative Veranstaltungsreihe, die aus den Reihen tanzt. Das ONE Fachforum

Digital Business ist eine Plattform für Schweizer KMU, um aktuelles Know-how abzuholen und sich auszutauschen. Erfahren Sie von KMU-Vertretern aus erster Hand, wie diese dank moderner Business IT die Effizienz gesteigert haben. Begleitet wird der Know-how-Transfer mit intensivem Networking in einer ansprechenden Atmosphäre.

Aus Erfahrungen lernen wir – auch aus den Erfahrungen anderer. Und darauf baut das neue Event-Fomat auf: Im ONE Fachforum

Digital Business zeigen Schweizer KMU auf, wie ihnen die Digitalisierung und moderne IT-Systeme geholfen haben, ihr Unternehmen noch erfolgreicher zu machen.

Und weil wir in den letzten Jahren so oft auf den persönlichen Kontakt verzichten mussten und wir Videokonferenzen langsam gesehen

haben, findet das ONE Fachforum Digital Business an einem besonders attraktiven und inspirierenden Ort in der Zentralschweiz statt.

Infos von KMU für KMU

Es sind echte Erfolgsgeschichten von Schweizer KMU, die beim ONE Fachforum im Mittelpunkt stehen, keine IT-Anbieter. Die Speaker bringen wertvolle Erfahrungen und Know-how für Sie mit.

Die Referate dauern jeweils ca. 20 Minuten, danach folgt ein moderiertes Gespräch mit Fragen aus dem Publikum, wo Sie sich mit den Referierenden austauschen können.

Doch es geht nicht nur um neues Wissen und spannende Ideen, gerade dem wertvollen Netzwerken und dem Austausch untereinander wird beim Fachforum besonders viel Platz eingeräumt. So sind die Netzwerk-Pausen bewusst grosszügig gehalten.

Programm ONE Fachforum am 31. August 2023 in Holzhäusern / Rotkreuz

13:00 Uhr Türöffnung

13:30 Uhr Begrüssung und Informationen

Keynote mit dem Titel

«Hilfe! Wir wurden gehackt!» von Daniel Fiechter, STOBAG AG

Referate von KMU für KMU

«Ein KMU setzt sich auf Amazon durch» mit Samuel Wyss, Stadler Form «Führung von Digital Teams» mit Bianca Nikees, Meier Tobler AG

«Digitalisierung in der Rehabilitation» von Irene Christen, Cereneo Schweiz AG

«Digital Transformation einer Stadt» mit Paul Meyrat, Stadt Zürich

weitere Referate folgen

Schlusspanel im Plenum

Wir fassen die Vorträge und die Learnings daraus zusammen und wagen gemeinsam einen Ausblick.

18:30 Uhr Nachtessen mit Netzwerken

Geniessen Sie dabei die besondere Atmosphäre des Heubodens.

Ticketpreis für KMU: CHF 145 inkl. Getränke und Nachtessen

Eine limitierte Anzahl der Tickets ist zum Early-Bird-Tarif für CHF 95.00 erhältlich Wir freuen uns darauf, Sie am 31. August 2023 begrüssen zu dürfen.

Weitere Informationen und Anmeldung auf www.one-fachforum.ch

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ONE-Fachforum
Veranstalter Sponsoren Medienparter

KMU profitieren von moderner

Finanzsoftware

In kaum einem Unternehmensbereich bietet die Digitalisierung so viele Vorteile wie in der Finanzabteilung. Immer wiederkehrende Buchungen oder Zahlungen werden mit einer modernen Software schneller verarbeitet, die Buchhaltung wird transparenter und Fehler werden minimiert. Die Arbeit wird effizienter erledigt und die Mitarbeitenden haben mehr Zeit für die wirklich wichtigen Arbeiten. Nutzen Sie schon dieses Automatisierungspotenzial?

Finanzbuchhaltung und Payroll (Lohnbuchhaltung) sind in jedem Unternehmen wichtige Themen. Doch diese Bereiche rauben viel Zeit, zahlreiche Arbeiten sind repetitiv und Fehler können sich fatal auswirken. Deshalb ist es sinnvoll, in diesen Abteilungen die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen.

Auch wenn Schweizer KMU mittlerweile für die Finanzen oft die Dienste von Treuhand-Unternehmen in Anspruch nehmen, bleibt noch viel Arbeit bei den Verantwortlichen in den Betrieben hängen. Denn noch setzen lange nicht alle Treuhänder auf digitale Lösungen, wenn es um die Übermittlung von Belegen, Rechnungen oder Zahlungen geht.

Dabei bieten IT-Spezialisten wie Topal moderne Softwarelösungen für Treuhandunternehmen an, welche auch den KMU direkt zugutekommen, die mit diesen Treuhändern zusammenarbeiten. Mehr als 500 Treuhandgesellschaften vertrauen bereits auf die Kompetenz von Topal.

Ein starkes IT-Eco-System mit Topal im Zentrum

Im Zentrum steht die gemeinsame und sichere Bearbeitung von Daten zwischen Treuhänder und deren Mandanten, in Echtzeit und unabhängig von Ort oder Art des eingesetzten Gerätes. Zudem stehen den Führungsverantwortlichen jederzeit aktuelle Kennzahlen für die Planung zur Verfügung.

Doch auch KMU können direkt von den modernen Buchhaltungslösungen von Topal profitieren, egal in welcher Branche, dies dank einem extensiven Netzwerk an Lösungspartnern.

Selbstverständlich ermöglicht die Topal Finanzbuchhaltungssoftware eine sichere Direktanbindung an die jeweilige Bank, was Zahlungen einfach und bequem macht. Auch elektronische Bankkonto-Auszüge können automatisch verarbeitet werden. Fehlerquellen werden auf diese Weise beseitigt, die Effizienz deutlich gesteigert.

Weitere Umsysteme wie z. B. die ERP-Lösung können ebenfalls mittels sicherer Schnittstellen an die Finanzlösung von Topal angeschlossen werden. So entsteht ein eigentliches IT-Eco-System, das individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt ist und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens verbessert.

Damit wird zudem das Automatisierungspotenzial genutzt, welches die Finanzbuchhaltung bietet. So bleiben den Mitarbeitenden in den KMU mehr Zeit und Ressourcen, um sich auf die eigentlichen Kernaufgaben zu fokussieren.

topsoft Webinar im Replay Per Knopfdruck skalieren in der Cloud

Schweizer Software-Firmen wie Sage und BusPro schalten mit Swiss Cloud neue Kunden innert Sekunden auf. Sie skalieren unabhängig von Betriebssystem ihre Software und haben ihre Datenverarbeitung nur in Schweizer Rechenzentren. Das können Sie als Lösungs-Anbieter auch.

Software-as-a-Service (SaaS) wird für Unternehmen auf der Suche nach Funktionalität und Kosteneffizienz immer mehr zur ersten Wahl. Der Trend weg von der klassischen On-premise IT-Infrastruktur hin zu Cloud-Lösungen ist ungebrochen. Anbieter, die nicht mithalten können, laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten.

Erfahren Sie im kostenlosen Webinar-Replay, wie Sie

• als Softwarefirma und ICT-Dienstleister zum SaaSAnbieter und Cloud-Provider werden

• mit SaaS-Modell plattform- und ortsunabhängig skalieren

• innert weniger Minuten neue Kunden per Knopfdruck aufschalten

• Ressourcen einfach, schnell und bedarfsgerecht bereitstellen, freigeben und verwalten

• dank benutzerbasierter und «pay as you use»-Modellen ihren Kunden eine elastische langfristige und agile Planung ermöglichen

• mit SaaS die Kundenbindung und Kundennähe vertiefen

• die Vorteile des Serverstandorts Schweiz nutzen

Vito Critti, CEO & Founder Swiss Cloud

Thomas Berger, Head of Product for Partners – Europe bei Citrix

Moderation: Christian Bühlmann, Chefredaktor topsoft Fachmagazin

Das Webinar wurde von Swiss Cloud in Kooperation mit topsoft durchgeführt.

Hier finden Sie das kostenlose Replay des Webinars

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Markt topsoft Fachmagazin 23-2

Veranstaltungen

27./28. Juni 2023

Swiss eGovernment Forum

BernEXPO, Bern MKR Consulting | www.e-governmentforum.ch

29./30. Juni 2023

Swiss eHealth Forum

BernEXPO, Bern MKR Consulting | www.e-healthforum.ch

31. August 2023

ONE Fachforum 2023 – Smart Digital Business Heuboden, Holzhäusern / Rotkreuz topsoft und Digitalrat | www.one-fachforum.ch

Impressum

Herausgeber schmid + siegenthaler consulting gmbh

Willistattstrasse 23

6206 Neuenkirch info@topsoft.ch

Erscheinungsweise 4-mal jährlich

Redaktion

Christian Bühlmann c.buehlmann@topsoft.ch

Alain Zanolari redaktion@topsoft.ch

Layout Andrea Krauer a.krauer@topsoft.ch

Anzeigenmarketing

Cyrill Schmid c.schmid@topsoft.ch

Adi Frei a.frei@topsoft.ch

Bilder und Fotos

Seite 1 boryanam-AdobeStock

Seite 2 alphaspirit-AdobeStock/heuboden.ch

22. September 2023

WI-Update und WI-Afterwork Technopark, Winterthur

VIW Wirtschaftsinformatik Schweiz | www.wi-update.ch

Änderungen bleiben vorbehalten

Details und weitere Veranstaltungen: www.topsoft.ch/events

Senden Sie Ihre Veranstaltungshinweise an: redaktion@topsoft.ch

Nächste Ausgaben topsoft Fachmagazin

topsoft Fachmagazin 23-3 | «Software Design & Development» | 15. September 2023

Keywords: Business Software, Software, Cloud, IT, IT-Branche, EDV, Software Development, Datenverarbeitung, User Experience, Software Design, Softwarearchitektur, Open Source, Individualsoftware, IT-Sourcing, Software Architecture, Usability, Devices, Storage, Datenspeicherung, Data Recovery, SaaS, IaaS, PaaS

Marktübersicht: Individuelle Software-Entwicklung

Specials: #1: Infrastructure; #2: Open Source

topsoft Fachmagazin 23-4 | «Business Data Security» | 1. Dezember 2023

Keywords: Business Software, Cloud, Business Development, Datenschutz, Datensicherheit, Cybersecurity, IT-Security, IT-Sicherheit, Data Governance, Private Cloud, Public Cloud, Cloud Computing, Datenspeicherung, Data Recovery, Process Automation, Virtual Reality, Mixed Reality, Metaverse Marktübersicht: Security

Specials: #1: Information Governance; #2: Business Process Engineering

Leserservice

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IT-Konkret Fallstudien lesen: www.it-konkret.ch

Marktübersicht Business IT: www.topsoft.ch/search

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Seite 32/33 zVg Suisselab AG / Elvadata AG

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31.
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