Magazin Nr. 11 / Dezember 2017

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Nr. 11 | Dezember 2017

DER HEIL SA RMEE SCHWEI Z

Daniel und Stefan

«JETZT GEHT ES WIEDER AUFWÄRTS!» Seite 4

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Seite 8

Seite 20

PASSANTENHEIM IN THUN

ZUSAMMEN GEWACHSEN

JAMES MORRISON

Wo Nächstenliebe gross geschrieben wird

Familie Krause ist wieder füreinander da

«Musik lässt uns den Alltag vergessen»


EDITORIAL Liebe Spenderin, lieber Spender Bei der jährlichen Topfkollekte dringt die Kälte durch sämtliche Kleider­ schichten, die ich trage. Ich wippe von einem Fuss auf den anderen, um mei­ nen Füssen etwas Wärme zu verschaf­ fen. Die Kälte draussen am Heils­ armee-Topf ist oft herausfordernd. Viel mehr beschäftigt mich aber die Kälte der Menschen, denen ich begegne. Gestresst eilen sie an mir vorbei – manchmal fluchend oder mit star­ rem, leerem Blick. Enttäuschungen, Frust, seeli­ sche Verletzungen. Menschliche Kälte ist kein neues Phänomen. Diese Kälte musste Jesus schon bei seiner Geburt erleben. Diese fand unter sehr unbehaglichen Umständen statt. Niemand wollte die hochschwangere Maria aufnehmen; sie gebar in einem Stall zwischen Kuhmist und Strohballen.

Ungerechtigkeit und Kälte erleben mussten. Lesen Sie auf Seite 4, wie eine Weihnachtsgans oder ein Jobangebot Freude und Wärme schenken. Kriegstrauma, Missbrauch, Krankheiten – wie kann es sein, dass eine einzige Familie so viel Schweres durchmachen muss? Aber ihre Entwicklung in den vergangenen vier Jahren lässt mich hoffen. Lesen Sie ab Seite 8, wie Andrea und Micha mit Tochter Sarah wieder Sicherheit und Geborgenheit fanden. Jesus hatte nicht nur einen schweren Start ins Le­ ben, er kämpfte auch sein Leben lang gegen Unge­ rechtigkeit und Herzlosigkeit. So verändert er heute noch Leben. Dort, wo Menschen den Sohn Gottes in ihre Kälte und Not hineinlassen, kann neues Leben entstehen. Ich wünsche Ihnen von Herzen gesegnete Weihnachten. Philipp Steiner Leiter Marketing & Kommunikation

Gut zu wissen, dass im Passantenheim der Heils­ armee in Thun die Tür das ganze Jahr für alle offen steht. Auch dort begegnen wir Menschen, die oft viel

IMPRESSUM

heilsarmee.ch

Spendermagazin der Heilsarmee Schweiz Erscheint zweimal jährlich (Juni/Dezember) Herausgeberin Stiftung Heilsarmee Schweiz, Spenden, Laupenstrasse 5, Postfach, CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 35 | spenden@heilsarmee.ch heilsarmee.ch | Spenden PC 30-444222-5 Redaktion Philipp Steiner (Leiter Marketing & Kommunikation), Tamara Traxler (redaktionelle Leitung), Livia Hofer, Sébastien Goetschmann Übersetzung Übersetzungsdienst der Heilsarmee Konzept Spinas Civil Voices, Zürich Layout Stefan Walchensteiner, Nadia Shabani Druck Stämpfli AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone

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Titelbild Werner Tschan Fotos Werner Tschan, Tina Steinauer, Aurélien Bergot, Alexander Egger (4, 8, 14, 20)

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Micha und Andrea sind wieder auf gutem Weg.


INHALTSVERZEICHNIS 4 Ein Haus und seine Bewohner Ein Tag im Leben der bunten Passantenheim-Familie 7

Das Ding

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Vom Glück verlassen Eine Diagnose stellte Familie Krause auf eine harte Probe.

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Gern gehört

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Wir vier

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Zum Mitfreuen

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Die Heilsarmee hilft Patrick findet Gemeinschaft und Arbeit.

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Musik ist … ein Zeugnis

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Gesagt, getan Neue Werkstatt für «Die Brücke» Liestal und Unterkunft für Genfer Familien in Not

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Dies und das

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Red und Antwort Musiker James Morrison im Gespräch

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Der weltberühmte Musiker James Morrison hat einen Workshop mit der Heilsarmee-Brassband geleitet.

Gut aufgehoben: Im Passantenheim Thun ist man füreinander da.

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22 Fortsetzung folgt HandsOn: Lern- und Arbeitsort für Flüchtlinge

Beim Kochen im Brocki’Food-Truck hat Patrick seine Lebensfreude wiedergefunden.

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EIN HAUS UND SEINE BEWOHNER

ALLE UNTER EINEM DACH Passantenheim Thun: In der Gemeinschaft kommt Daniels Lebensfreude zurück.

Die Zeit steht niemals still im alten Thuner Bauernhaus, das bis zu 17 Wohnungslose beherbergt. Wir haben die Bewohner des Passantenheims einen Tag lang auf ihrer Suche nach Glück und Geborgenheit begleitet. 7.00 Uhr im Büro Übergabe der Nachtwache an den Betreuer Jakob Wampfler. Wer von den Bewohnern wach ist, be­ kommt Frühstück in der Küche. Jakob, selbst ein ehemaliger Alkoholiker, hat 25 Jahre im Bundeshaus gearbeitet. Jetzt geht er wieder seiner Berufung «an der Front» nach, für Menschen am Rande der Gesellschaft: «Ich habe meine Sensoren in Betrieb und merke, wenn jemand in Not ist.»

Leiter Kurt Hanhart ist zufrieden: Alle Bewohner haben ihre Zimmer sauber geputzt.

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Der Betriebsleiter trifft ein und wird von Jakob über alles ins Bild gesetzt. Kurt Hanhart führt neun Mitar­ beitende. Jeden Abend stellt ein gemeinsames Gebet das Haus und die Bewohner unter Gottes Schutz. «Das hat die Stimmung im Haus mit der Zeit verbes­

sert», sagt Kurt. Nur selten sei man mit Aggressionen der Bewohner konfrontiert. «Ich hatte auch schon eine Faust vor dem Gesicht. Aber ich will nicht nur von Nächstenliebe sprechen, sondern diese auch leben.» Gutes Zureden lässt die Gewaltbereitschaft sinken. 9.05 Uhr in der Küche Am Küchentisch macht sich Bewohner Daniel an Bergen von Alpkäse zu schaffen: Er schneidet gro­ be Brocken, stellt sie auf die Waage und freut sich, wenn er das anvisierte Gewicht genau trifft. «Im Käseschneiden habe ich Übung», sagt er. Früher, da habe er selbst Käse gemacht, oben auf der Bachalp, im Rahmen seiner Sozialtherapie bei der Stiftung Terra Vecchia. Den portionierten Käse wird er Freun­ den und Geschwistern schenken. Daniel wartet zur­ zeit auf einen freien Platz im Begleiteten Wohnen. Dies ist die nächste Etappe auf dem Weg zurück in ein eigenständiges Leben. Im Begleiteten Wohnen leben die Mieter weitestgehend selbständig. Sie kümmern sich um ihren Haushalt und werden dabei vom Team des Passantenheims begleitet. Einen Job hat Daniel bereits. Seine Arbeitseinsätze bei der Stadt sind abwechslungsreich: Grünflächen säubern, Spielplätze reparieren, Schreinerarbeiten, Umzüge oder Entsorgungen tätigen.


mal die Heilsarmee. Das Singen fanden wir nicht so schön. Aber wir gaben immer etwas. Denn wer weiss, ob man das nicht selbst mal brauchen würde?»

Betreuerin Manuela Feilen hat die Bewohner ins Herz geschlossen.

10.20 Uhr im Aufenthaltsraum Das Surren der Staubsauger ist zu hören: Heute rei­ nigen die Bewohner ihre Zimmer. Im Aufenthalts­ raum sortiert Jakob gespendete Kleider. Die Bewoh­ ner können nehmen, was ihnen gefällt. Jakob setzt sich und erzählt: «An Weihnachten vor zwei Jahren stand ein stadtbekanntes Architektenpaar vor der Tür, mit einer Weihnachtsgans unterm Arm.» Jakob fragte die beiden, ob sie die Gans auch zubereiten würden. Und tatsächlich: Sie präparierten die Gans in der Heimküche, füllten sie mit Früchten, vernähten sie mit Sternenfaden und gaben genaue Anweisun­ gen für das Backen. «Ein herrliches Festmahl!», erin­ nert sich Jakob. 10.30 Uhr vor dem Haus Der Lieferwagen der Schweizer Tafel ist da. Dreimal pro Woche bringt er Lebensmittel, die bei Migros, Coop, Aldi oder Spar liegen bleiben. Heute sind es zehn Harassen mit Salat, Brot, Bananen und Brokko­ li. Daraus bereitet Jakob zehn Einkaufstaschen vor. Diese werden am Nachmittag von Bedürftigen abge­ holt: Alleinerziehende, ehemalige Bewohner, Perso­ nen aus dem Begleiteten Wohnen, Arbeitslose oder Menschen, die Stephanie Kistler von der Heils­armeeSozialberatung hierhin schickt. 11.10 Uhr im Hof Andreas geniesst die Herbstsonne und trinkt draus­ sen vor dem Haus einen Kaffee. «Die Heilsarmee sorgt für Leute, für die sonst niemand mehr sorgt», sagt er. Dass er selbst einmal hier landen würde, hät­ te er nie gedacht. Er hatte einen guten Job. Doch dann kamen die Scheidung und der Alkohol. Zwei Jahre lang wohnte er hier. «Damit es im Leben wie­ der aufwärts geht, muss man zu seinen Fehlern ste­ hen.» Andreas hat sich aufgefangen. Jetzt hat er eine gute Partnerin und arbeitet als Hausmeister. Und nach ganzen sechs Jahren war er auch wieder einmal beim Arzt. «Früher im Turnverein kam manch­

12.00 Uhr im Obergeschoss Kurt Hanhart schliesst alle Zimmer ab. «Wir wollen, dass die Bewohner wieder eine geregelte Tages­ struktur haben und nicht nur im Zimmer sitzen. Es ist wichtig, dass sie nach draussen gehen und sich auch um Arbeit bemühen.» Um 17 Uhr werden die Zimmer wieder geöffnet. 15.20 Uhr im Büro Übergabe an Manuela Feilen für den Nachmittags­ dienst. Hauptthema ist das zweiwöchentliche ge­ meinsame Bewohner-Essen. Die Lebensmittel dafür kommen oft von der Schweizer Tafel. Stefan ist be­ reits in der Küche am Werk. Der 51-Jährige ist gelern­ ter Koch und lebt seit vier Jahren im Passantenheim. «Stefan war früher in einem grossen Restaurant an­ gestellt. Er hatte Rückenprobleme. Später kam der Alkohol dazu, wie bei vielen anderen hier», erzählt Kurt Hanhart. Die Schicksale der Bewohner kennt auch Pina Fedone, die seit zwölf Jahren im Passantenheim arbeitet. An ein Erlebnis erinnert sie sich besonders: «Am Stephanstag klingelte ein Mann an der Tür und suchte ein war­

Beim gemeinsamen Kaffee entstehen viele Gespräche.

mes Bett.» Da alle Zimmer besetzt waren, liess ihn Pina im Aufenthaltsraum übernachten. «An Weih­ nachten kann man ja niemanden wegschicken. Wir haben 365 Tage geöffnet», sagt die 55-Jährige stolz, die heute im Hauswirtschaftsdienst arbeitet. 16.30 Uhr auf der Terrasse Die ersten Bewohner sind von ihren Streifzügen zu­ rück und machen es sich auf der Terrasse vor dem 150-jährigen Haus gemütlich. Seit 1951 ist es im Be­ sitz der Heilsarmee. «Früher gehörte es einem Bau­ ern. Er hatte damit angefangen, Leute von der Stras­ se aufzunehmen», weiss Leiter Kurt Hanhart.

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Das Büsi sorgt für gute Laune.

19.15 Uhr am Küchentisch Bewohner Ueli betritt die Küche und blickt auf die Res­ te des Znachts. «Bei uns gab es oft Sauerkraut oder Kartoffeln. Wir waren zehn Kinder zuhause, Mutter hatte drei Beete. Mein Vater musste mit 700 Franken pro Monat eine Grossfamilie ernähren. Das war nicht leicht», erinnert er sich an seine Kindheit. Er humpelt zum Tisch und schöpft sich einen Teller. Von einem Un­ fall und einer Krankheit her hat der gelernte Zimmer­ mann deformierte Füsse. «Ich bin froh, dass ich hier bin. Jeden Abend sitze ich am Bettrand und bete. Ich bin dankbar, dass ich etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf habe.»

Auch Franca ist zurück. Sie ist seit einem Monat hier und zurzeit die einzige Frau im Passantenheim. «Ich bin schon am Morgen lustig und mit dem Personal komme ich super aus», sagt die 50-Jährige aufgeweckt. «Die Betreuer haben ein grosses Herz, ein Herz so gross wie eine Weltkugel.» Im Vorbeigehen streichelt Franca die Hauskatze und sagt nachdenklich: «Ich mag Tiere sehr – manchmal sogar mehr als Menschen.» 17.55 Uhr in der Küche Stefan steht am Herd und ist bereit zum Schöpfen. Acht Personen warten auf ihr Essen. Da platzt Roland in die Küche: «Darf ich auch noch mitessen?» «Sonst esse ich halt etwas weniger», bietet sogleich jemand an. Das sei nicht nötig, es habe für alle genug, meint Stefan und schneidet fachmännisch Speck und Sau­ cissons auf. Er erklärt: «Das Sauerkraut zieht schon seit zwei Stunden. Die Würste und den Speck hatte ich darauf gelegt. Man muss alles ziehen lassen. Nicht kochen wie Wäsche, sonst sind alle Vitamine und der gute Fleischgeschmack weg.»

Fürs Bewohner-Znacht kocht Stefan immer frisch.

Währschaftes Znacht: Es hat für alle genug.

20.05 Uhr beim Kaffee Nach dem Essen spricht Betreuerin Manuela mit den Bewohnern. Besonders die Jüngeren liegen ihr am Herzen. Drei sind erst knapp über 20 Jahre alt. Sie brin­ gen psychische Probleme und keine Ausbildung mit. Manche von ihnen kiffen. «Ich kann ihnen ihre Rucksä­ cke nicht tragen. Aber ich kann für sie da sein. Jesus weiss, wo ihr Schuh drückt», sagt Manuela mitfühlend. 23.00 Uhr im Erdgeschoss Betreuer Stefan Mahlstein übernimmt den Nacht­ dienst. Nach einem kurzen Rundgang draussen schliesst er die Haupttüre. Dann prüft er, wer alles da ist. «Die Liste ist auch für die Feuerwehr, wenn es einmal brennen sollte», sagt er. Die Nächte sind mehrheitlich ruhig. Stefan muss nur aufstehen, wenn es Tumult im Haus gibt. Das kommt aber nur selten vor. «Einmal ist jemand aus dem Fenster ge­ stiegen und hat draussen gekifft. Er bekam eine Verwarnung und legte sich wieder schlafen.» Auf­ geweckt wird Stefan manchmal auch vom Pikett-­ Telefon. Es kommt vor, dass die Polizei mitten in der Nacht anruft und für jemanden ein Zimmer sucht. heilsarmee.ch/passantenheim-thun

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Text: Livia Hofer, Tamara Traxler | Fotos: Werner Tschan


DAS DING

Dieses Schmuckstück wurde nach einer Hausräumung in die Heilsarmee brocki.ch in Bern gebracht. Von aussen macht die Hutkiste einen eher schäbigen Eindruck. Doch was darin liegt, ganz und gar nicht: ein schwarzer Zylinder. Auf wie vielen Hochzeiten er getanzt haben mag, bleibt unbekannt. Zu erzählen hätte ein solch edles Stück jedoch sicherlich sehr viel.

Foto: Stefan Walchensteiner

brocki.ch

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« DIE STÜRMISCHEN ZEITEN HABEN UNS STÄRKER GEMACHT.»

ANDREA (RECHTS)

Heilsarmee-Offizierin Iris Muntwiler (links) ist Familie Krause auch heute noch eine wertvolle Stütze.

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VOM GLÜCK VERLASSEN Andrea, Micha und ihre Tochter Sarah haben schwere Zeiten durchgemacht. In der Heilsarmee Basel haben sie endlich Rückhalt gefunden. Nicht nur Papa Micha hat durch seine neue Aufgabe Kraft zurückgewonnen. Hand in Hand betreten Andrea und Micha Krause das Heilsarmee-Gebäude in Basel. Micha begrüsst hier ein bekanntes Gesicht und schüttelt dort eine Hand. Der 40-Jährige ist in der Gemeinde beliebt und gut integriert. Auch seine Frau Andrea setzt sich gleich zu einem Mann in die Kaffee-Ecke. Interessiert er­ kundigt sie sich, wie es ihm geht. «Mir sind andere Menschen wichtig», sagt sie: «Jeder hat seinen Rucksack zu tragen.» Andrea weiss selbst nur zu gut, wovon sie spricht. Mit Micha und der gemeinsamen Tochter Sarah hat sie schwere Zeiten durchgemacht. Sorge um Tochter Sarah Als Sarah ein Jahr alt war, vermuteten die Ärzte eine starke Entwicklungsstörung bei ihr. Schon früh musste das kleine Mädchen zahlreiche Tests über sich ergehen lassen. Ein Arzt habe sogar von einer tödlichen Krankheit gesprochen, erinnert sich Andrea: ein Schock für die jungen Eltern. Beide machten sich grosse Sorgen um ihre einzige Tochter. «Ich wollte diese Diagnose nicht annehmen. Micha verlor kurz danach auch noch seinen Job. Alles brach über uns zusammen und ich begann, mich wie­ der selbst zu verletzen», erzählt die heute 36-Jähri­ ge. Andrea hatte selbst nie eine intakte Familie ge­ habt. Nüchtern und mit leiser Stimme erzählt sie von ihrer depressiven Mutter und dem drogensüchtigen Vater: «Er liess mich all die Jahre immer wieder wis­ sen, dass ich nicht willkommen war. Er nannte mich Missgeburt.» Für Veränderung gebetet Mit neun Jahren wurde Andrea von ihrem Vater missbraucht. Später fing sie an, sich immer wieder selbst zu verletzen. Sie landete in einer Klinik, wurde fremdplatziert und machte mehrere Therapien. «Ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine richtige Fa­ milie. Ich wünschte mir Liebe und Geborgenheit.» Bis heute hat Andrea mit den schrecklichen Erleb­ nissen ihrer Kindheit zu kämpfen. Was ihr immer wieder Halt gebe, sei ihr Glaube. Oft habe sie für eine Veränderung in ihrem Leben gebetet. Auch als es Tochter Sarah schlecht ging. Die kleine Familie zog nach Basel und suchte sich dort einen neuen Kinder­ arzt. «Sarah wurde erneut untersucht und dieser Arzt sagte uns, dass sich unsere Tochter ihrem Alter ent­

Durch die Aufgabe bei der Heilsarmee hat Micha wieder Halt im Leben gefunden.

sprechend entwickelt», erzählt Micha. Die Erleichte­ rung steht ihm heute noch ins Gesicht geschrieben. Es belastet ihn, dass er damals nicht immer für seine Familie da sein konnte. Denn auch er brachte einen schweren Rucksack in die Ehe mit. Vom Alkoholiker zum Allrounder Der gelernte Sanitärinstallateur war Alkoholiker. Mehrmals stürzte er schwer ab und landete in einer Klinik. Dazu trug ein Trauma bei, an das sich Micha un­ gern erinnert. «Ich war mit der deutschen Bundes­ wehr im Krieg, im Kosovo. Ich habe dort Sachen gese­ hen, die ich lieber nicht gesehen hätte», sagt er und

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Andrea hilft Offizierin Iris Muntwiler gerne in der Heilsarmee-Kafi-Stube: «Mir ist wichtig, dass Menschen, die hierher kommen, auch jemandem zum Zuhören haben.»

ergänzt: «Dazu gehörte der Dienst an der Waffe.» Michas psychische Wunden machen es ihm unmög­ lich, mehr als 50 Prozent zu arbeiten. Bei der Heils­ armee Gundeli hat er vor knapp vier Jahren eine Auf­ gabe bekommen. «Ich unterstütze den Hauswart halbtags in den Heilsarmee-­Institutionen in Basel», erzählt er. Der geschickte Handwerker hängt Lam­ pen auf, streicht Wände und kennt sich mit Compu­ tern aus. Dass Micha ein Allroundtalent ist, bestä­ tigt Iris Muntwiler, Heils­armee-Offizierin im Basler Gundeli-Quartier: «Heuer gestaltet er einen neuen Weihnachtsstern für die Hausfassade.» Gerade in der Weihnachtszeit gibt es in der Heilsarmee viele ge­ meinsame Anlässe. Familie Krause nimmt regelmäs­ sig teil und blüht dabei richtig auf. «Sarah durfte letz­ tes Jahr im Musical einen Engel spielen und ich half beim Bühnenbild», erzählt Micha stolz. Seine Frau Andrea unterstützte die Heilsarmee beim Weih­ nachtsfest.

GERN GEHÖRT

Stürme sind nicht mehr so extrem «Sarah sagt, dass sie es schön findet, dass hier alle mitmachen dürfen – die Schwachen und die Star­ ken», ergänzt Andrea. In der Heilsarmee-Gemeinde Gundeli hat sich die Familie von Anfang an wohl und aufgenommen gefühlt. Das Heilsarmee-Haus ist ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden. Hier ge­ hen sie ein und aus, wie zuhause. Wenn sie Kummer oder Sorgen haben, ist immer jemand da. «Wir sind Ansprechpartner in allen Lebenslagen. Gemeinsam tauschen wir uns über Erziehung und Familie aus», sagt Offizierin Muntwiler. In den vergangenen vier Jahren ist Familie Krause zur Ruhe gekommen. «Stürme gibt es immer noch, aber sie sind nicht mehr so extrem. Ich habe gelernt, anders damit umzuge­ hen», sagt Andrea glücklich. heilsarmee.ch/gundeli Text: Tamara Traxler | Fotos: Tina Steinauer

Eingesendet von Emma G.

«Geld kann ich nur ganz wenig geben, aber ich bewundere Ihr Engagement für die Hilfesuchenden. Die Heilsarmee hat ja längst einen guten Ruf. Als ich von 1977 bis 2003 im Kanton Genf lebte, hörte ich oft sagen: ‹Die Heilsarmee hilft den Ärmsten.› Ich danke Ihnen für alles Gute, das durch Sie geschieht.» 10


WIR VIER

NA DINE GA ZZ ET TA

Sozialarbeiterin Heilsarmee Rein

ach (AG)

dium der Sozialen Ar­ Während und nach meinem Stu eichen der Sozialpä­ beit war ich in ver schiedenen Ber Jahren beschloss ich, dagogik tätig. Nach knapp ach t und landete bei der in die Sozialarbeit zu wechseln, hat te die Stif tung da­ Heilsar mee in Reinach (AG). Ich eistert vom viel fält i­ vor nich t gut gekann t und war beg schätze ich, dass ich gen Angebo t. Bei der Heilsar mee kann, sie ein Stück auf mir für die Klienten Zeit nehmen erschiedlichsten Ge­ ihrem Weg begleiten und ihre unt Aufgaben liegen in schichten miterleben dar f. Meine Begleite tes Woh­ den Bereichen Sozialbera tung und ne ein spannendes nen . In der Freizei t lese ich ger n gemütlichen Abend Buch, male oder verbringe eine mit Freunden und Familie.

DANIEL WER THMÜLLER Mitarbeiter Nachtdienst Heilsar mee-Wohnheime Zürich

Früher arbeite te ich als Bademeister. Ich sehnte mich jedoch nach einem sozialen Beruf, in dem ich meinen christlichen Glauben ausleben konnte. Meine Gebete wurden erhört und ich fand einen Job als Nachtbetreu­ er in einem Heilsarmee-Wohnheim. Auch heute bin ich von meiner Arbeit immer noch begeis tert. Ich diene den Bewohnern als Ansprechperson bei Fragen und Problemen. Zudem kümmere ich mich darum, dass die Hausordnung eingehalten wird. Die manchmal trauri­ gen Schicksale unserer Bewohner berühren mich. Da­ rin sehe ich aber auch meine Berufung: Ich kann die Bewohner ermutigen, vorwärts zu schauen. In meiner Freizei t gehe ich gerne schwimmen oder biken. Ich bin glücklich verheiratet und Vater einer achtjährigen Tochter.

S A MUEL WA L Z

Heilsar mee-O ffi

ER

zier Gemeinde

Schaff hausen

Mit 22 wurde ic h Heilsarmeeof fizier. Seither bi zeug t, zur rich n ich über­ tigen Zeit am ri ch tigen Ort zu lich im Diens t se in – näm ­ für Jesus. Es be geis tert mich, wel twei ten Org Teil einer anisat ion zu se in, die an V ielfa zu überbieten lt kaum is t. Dies er lebe ich täglich in G und Spont anem ep lantem – im Gespräch mit Menschen A ufgaben der oder in Gemeindelei tu ng. Inzw ischen sieb ten Diens bin ich am tort und habe mehr als das ha im O ffi zier sdie lbe Leben ns t verbrach t – und bin nach w rich tigen Ort! ie vor am

MELISSA JE AN-M AIR ET

Sekretärin der Heilsarmee-Division Rom

ande

Eigentlich bin ich schon seit meiner Geb urt Teil der Heils­ armee, denn bis zu meinem zweiten Lebe nsjahr dien ten meine Eltern als Heilsarmee-O ffiziere. Später besuchte ich verschiedene Ferienlager der Heil s­armee, wo ich Gott schliesslich mein Leben anvertrau te. Ich konn te auch Freundschaften schliessen, die zum Teil bis heute halten. Die Heilsarmee ist mein Zuhause, meine Familie und die Kirche, in der ich mich wohlfüh le. Zudem ist die Heilsarmee seit diesem Frühling auch mein e Arbeitgebe­ rin. Ich arbeite in Yverdon als Sekretär in für die Division Romande, in einem brandneuen Quartier ! Ich freue mich, dass ich nich t nur für die Administ ratio n verantwortlich bin, sondern auch am Leben der Heil sarmee teilhaben kann; zum Beispiel durch das Organisie ren von Kino­ abenden für die Quartierbewohner. 11


ZUM MITFREUEN GOLDENER HERBST BRINGT OBSTSAFT-MEDAILLEN Im vergangenen Jahr versuchte sich die Heilsarmee­ Institution Obstgarten in Rombach an einer neuen Apfelsorte: Das Mosterei-Team verarbeitete Red­ love, dessen Name vom roten Fruchtfleisch her­ rührt, zu einem rötlichen Süssmost. Dabei leistete es Pionierarbeit, denn bisher fehlten Erfahrungs­ werte bezüglich der Saftqualität dieser Sorte. Umso erfreulicher war das Resultat: Der in der be­ triebseigenen Mosterei hergestellte Saft holte am aargauischen Süssmost-Wettbewerb im Januar dieses Jahres mit der maximalen Punktzahl eine Goldmedaille. Dank dieser Auszeichnung nahm Redlove im Februar auch an der Schweizer Meis­ terschaft teil und holte dort Silber. Drei Betreute aus dem Obstgarten und ihr Leiter Christian Bertschi pressen nebst Redlove vier wei­ tere Mostsorten: klassischen Süssmost, Quitten­ most (Süssmost plus 4% Quittensaft), Birnenmost (60% Apfel- und 40% Birnensaft) und Hochstamm­ most. 2016 wurden über elf Tonnen Obst zu insge­ samt 7500 Litern Süssmost verarbeitet. Fotos: Heilsarmee-Obstgarten

Der Obstsaft kann direkt im Verkaufsladen des Heils­ armee-Wörkschop in Rombach oder im Heils­armeeShop in Bern gekauft werden: Heilsarmee-Wörkschop Bibersteinerstrasse 4 | 5022 Rombach Telefon 062 839 80 86 Heilsarmee-Shop im Innenhof | Laupenstrasse 5 | 3008 Bern Telefon 031 388 05 05 Information: Die Shops sind bis 22. Dezember geöffnet. Danach Betriebsferien bis Neujahr (Rombach) bzw. 15. Januar 2018 (Bern). 12

heilsarmee.ch/obstgarten


EINE LEHRSTELLE ALS WEIHNACHTSGESCHENK Die 19-jährige Maria Khoshy lebt seit sechs Jahren in der Schweiz und absolviert eine Lehre als Büroassis­ tentin am Hauptquartier der Heilsarmee in Bern. Die junge Frau hat einen bewegten Lebenslauf hinter sich. Aus Afghanistan stammend, flüchtet sie 2011 in die Schweiz. Auf der wochenlangen Reise geht es für die damals 13-Jährige unter anderem zu Fuss durch die Wüste. Ihre erste Bekanntschaft mit der Heilsar­ mee macht sie im Flüchtlingszentrum Brühlplatz Köniz. In der Schule kommt sie ein zweites Mal mit der Heilsarmee in Kontakt – durch eine Klassenkame­ radin, deren Mutter im Hauptquartier arbeitet. Maria darf bei der Heilsarmee «schnuppern». Die Arbeit ge­ fällt ihr gut und 2015 bewirbt sie sich für eine Lehrstel­ le als Büroassistentin. Die Freude könnte nicht grös­ ser sein, als sie die Zusage erhält: ausgerechnet am 23. Dezember! Maria Khoshy integriert sich rasch. Schon bald ist sie in der Lage, in ihrer Freizeit Flücht­ linge zu betreuen. Ihr grosser Wunsch ist es, später einmal Politikerin zu werden – am liebsten in ihrer Heimat als erste Präsidentin von Afghanistan. Foto: Rohina Khoshy

HEILSARMEE GEWINNT FUSSBALLTURNIER Die neun Spieler aus dem Durchgangsheim Winter­ thur sind im Finalspiel über sich hinausgewachsen. Mit 2:1 gewannen sie gegen den Favoriten im Fuss­ ballturnier der Sozialen Dienste in Zürich. Das Spiel auf dem Sportplatz Brunau war bis zum Schluss spannend – in den letzten Minuten war dem Gegner noch das Anschlusstor gelungen. Trainer und Be­ treuer Kevin Enz ist stolz auf seine Mannschaft. «Ich hätte nie gedacht, dass wir so weit kommen würden. Im Vorfeld haben nur einzelne Bewohner mittrai­ niert, wir haben nie als ganze Mannschaft zusam­ mengespielt.» Der Pokal wird aktuell von Zimmer zu Zimmer weitergereicht – die Fussballer freuen sich schon aufs nächste Turnier.

heilsarmee.ch/dhw Symbolbild (Foto: Sébastien Goetschmann)

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DIE HEILSARMEE HILFT

«DIE NEUE CHANCE GIBT MIR MEINE LEBENSFREUDE ZURÜCK» Patrick hatte keinen Rappen mehr in der Tasche, als er am 6. November 2014 in Genf ankam. Wo er die Nacht verbringen sollte, wusste er auch nicht. Erst bei der Heilsarmee fand der 55-Jährige Hilfe und bekam eine neue Chance.

Jetzt kocht er wieder: Patrick ist seit Mai im Team Brocki’Food-Truck.

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«Ich hatte in Bolivien alles verloren. Für sehr lange Zeit sass ich dort unschuldig im Gefängnis. Eine Ver­ urteilung hat es nie gegeben. Am Schluss musste das Eidgenössische Departement für auswärtige Angele­ genheiten EDA intervenieren», erzählt Patrick. Der 55-jährige Schweizer hatte knapp 30 Jahre in Süd­ amerika gelebt und dort als Koch gearbeitet. Eine Gruppe Auslandschweizer in Bolivien bezahlte Patrick schliesslich den Rückflug in die Schweiz. Notgedrungen verbrachte er die ersten fünf Nächte

nach seiner Ankunft in der Notschlafstelle der Heils­ armee Genf. Danach vermittelte ihm der Genfer So­ zialdienst mangels Alternativen vorübergehend ein Zimmer in einem Hotel. Von Hunger getrieben, hielt Patrick in den Genfer Strassen erneut Ausschau nach dem Heilsarmee-Wappen. «Sie hatten mir schon einmal geholfen und ich hatte mich bei ihnen gut aufgehoben gefühlt. Warum sollte ich nicht wie­ der zu ihnen gehen?», erklärt der 55-Jährige. Er hat­ te jedoch Schwierigkeiten, sich zu orientieren, weil


er an grauem Star litt. Völlig orientierungslos fand ihn die Heilsarmee-Offizierin Anne-Marie Fuhrer auf der Strasse. Sie nahm sich seiner an und gemeinsam gingen sie in den Heilsarmee-Treffpunkt Le Phare (Leuchtturm), wo er eine warme Mahlzeit erhielt. Sie wurde ihm von Spanisch sprechendem Personal serviert – das erinnerte Patrick an seine Vergangen­ heit in Südamerika und rührte ihn zu Tränen. Körper, Geist und Seele Um mehr über die Gemeinschaft bei der Heilsarmee zu erfahren, ging er am Sonntag mit zum Gottes­ dienst. Da er früher im Restaurant viel mit internati­ onalen Kunden zu tun hatte, ist Patrick sprachlich versiert. So half er schon bald, die Predigten ins Englische, Spanische und Französische zu überset­ zen. Zudem nahm er an vielen Aktivitäten der Heils­ armee teil, zum Beispiel an der jährlichen Topfkol­ lekte zu Weihnachten. In der Zwischenzeit wurde sein Auge operiert und er fand eine Wohnung. Was ihm noch fehlte, war eine Arbeit. Als die Heilsarmee in Genf Ende 2016 das berufliche Arbeitsinte­ grationsprogramm travailPLUS einführte, schickte ihn Anne-Marie Fuhrer dorthin. So wurde Patrick der allererste Klient des Programms. «Am Anfang führten wir viele Gespräche. Seine seelischen Wun­ den mussten erst geheilt werden. Es dauerte zwei Monate, bis er sich stark genug fühlte, um wieder arbeiten zu können», erinnert sich Sarah Gervaix*, die Leiterin von travailPLUS Genf. Die Vorbereitung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Anne-Marie Fuhrer, dem Sozialdienst und Patricks Psychologin. Gervaix erklärt: «Das PLUS in travailPLUS steht für diese ganzheitliche Herangehensweise: Körper, Geist und Seele sollen wieder fit werden. Jeder Klient be­ kommt ein individuelles Coaching.» Lieben, was man tut Patrick begann mit einem umfassenden Arbeitstrai­ ningsprogramm. Seine ersten Ziele waren, die per­ sönliche Situation zu stabilisieren, sich an einen Tagesablauf zu gewöhnen und wieder in einen ange­ messenen Lebensrhythmus zurückzufinden. Patrick fand seinen ersten Arbeitsplatz im Rahmen des Programms im Hotel Bel’Espérance, das ebenfalls von der Heilsarmee geführt wird. Er half dort beim Frühstücksbuffet mit. Patrick war überglücklich und strotzte vor Motivation. «Es geht uns nicht nur um die Arbeit», betont Gervaix: «Es ist wichtig, die Person als Ganzes wahrzunehmen und zu sehen, wie es ihr geht. Deshalb erhöhen wir den Anstel­ lungsgrad nur langsam.»

Heilsarmee-Offizierin Anne-Marie Fuhrer hat Patrick unterstützt und ihm geholfen, im Leben wieder Fuss zu fassen.

travailPLUS arbeitet mit den verschiedenen Heils­ armee-Institutionen in Genf zusammen. So wurde Patrick schon fast automatisch berücksichtigt, als die Heilsarmee brocki.ch das Projekt Brocki’Food lan­ cierte. Dabei werden vor der Brocki Le Lignon in Genf Mahlzeiten in einem fahrbaren Essensstand serviert – einem Food-Truck. Patrick erhielt einen Nischen­ arbeitsplatz mit Vertrag zu einem Pensum von 50 Pro­ zent. Parallel dazu arbeitete er weiterhin innerhalb des travailPLUS-Programms im Heils­ armee-Wohn­ heim Centre-Espoir. «Nun bekomme ich meinen ersten Lohn und werde mir schon bald einen Urlaub leisten können», erzählt Patrick freudestrahlend. «Ich bin der Heilsarmee enorm dankbar. Durch sie erhielt ich eine neue Chance im Leben. Ich bin glücklich, hier arbeiten zu können und Teil dieser Familie zu sein.» Seit November ist Patrick nun in der sogenannten Potentialabklärung. Mit Hilfe der Heilsarmee erar­ beitet er sein berufliches Profil und erstellt sein eige­ nes Bewerbungsdossier. So steht auch dem letzten Schritt in den Arbeitsmarkt nichts mehr im Weg. «Damit wir unseren Klienten gerecht werden und ih­ nen individuell die beste Lösung anbieten können, ist eine Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern wich­ tig», fasst Gervaix zusammen. 2017 kümmerte sich travailPLUS Genf um die berufliche Wiedereingliede­ rung von zwölf Personen. heilsarmee.ch/travailplus Text: Sébastien Goetschmann | Fotos: Aurélien Bergot * Name geändert; der Redaktion bekannt

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MUSIK IST EIN ZEUGNIS

Kapitänin Anne-Catherine Dorthe, Heilsarmee-Offizierin in Yverdon sowie Seelsorgerin im Wohnheim La Résidence und im Frauenwohnheim in Lausanne

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Wenn wir während der Topfkollekte in den Strassen singen, kann ich mit diesem fröhlichen Lied von Joy Webb ein Zeugnis meines Glaubens weitergeben. Mir ist es sehr wichtig, dass Lieder der Heilsarmee oder auch andere christliche Lieder nicht nur eine eingängige Melodie haben, sondern auch die Botschaft der Liebe Gottes in sich tragen. Sie sollen den Zuhörern verkünden, was Jesus Christus für unser Leben getan hat. Zudem geben sie uns die Möglichkeit, unseren Gott zu loben und anzubeten.


GESAGT, GETAN

Liestal (BL)

Genf

MEHR PLATZ FÜR EINE SINNVOLLE ARBEIT

ANLAUFSTELLE FÜR FAMILIEN IN NOT

Die Werkstatt für die Bewohner des Wohnheims «Die Brücke» ist umgezogen und bietet nun noch mehr Arbeitsplätze: Fünf Plätze gibt es für die Ferti­ gung von Pedalpumpen und zwei für den Servietten­ druck. Die Pumpen werden später ins Ausland ver­ schifft. So helfen sie beispielsweise Menschen in Afrika, wertvolles Wasser ohne Strom zu fördern. Die Servietten können von Firmen oder Privatperso­ nen mit personalisiertem Druck für jegliche Anlässe bestellt werden. Die neue Werkstatt in Sissach (BL) vereint erstmals beide Beschäftigungsprogramme unter einem Dach. «Die Bewohner können dadurch selbst herausfinden, welche Arbeit ihnen am besten gefällt, und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln», sagt Leiter Martin Sigrist. Die Männer sind an drei Halbtagen in der Werkstatt beschäftigt. Das an­ schliessende Mittagessen, welches von Freiwilli­ gen zubereitet wird, fördert die Gemeinschaft. Und das Team soll gemäss Sigrist weiter wachsen: «Ziel ist, später auch Bewohner aus anderen Institutio­ nen zu beschäftigen.»

Seit 2016 führt die Heilsarmee im Pâquis-Quartier in Genf eine Notunterkunft in einer Zivilschutzanlage. Sie steht obdachlosen Familien und älteren unbe­ gleiteten Minderjährigen offen. Die Notschlafstelle bietet Platz für rund 50 Personen und ist täglich von 17 Uhr bis 10 Uhr morgens geöffnet. Samstags und sonntags schliesst sie gar erst um 13 Uhr. Dadurch haben die aufgenommenen Personen die Möglich­ keit, zwei zusätzliche gemeinsame Mahlzeiten ko­ chen und geniessen zu können. Anschliessend bietet die Heilsarmee für den Nachmittag in nahegelegenen Räumlichkeiten des Roten Kreuzes einen Aufent­ haltsraum für Familien an. Dieses Jahr hat die Famili­ ennotunterkunft am 30. Oktober ihre Tore geöffnet. Sie wird am 30. April 2018 wieder schliessen und so­ mit ganze drei Monate länger offen sein als im letzten Jahr. Dieses einzigartige Angebot füllt eine Lücke im System der Genfer Notunterkünfte, wo die bestehen­ den Anlaufstellen wie das Accueil de Nuit der Heils­ armee bereits ausgelastet sind. Die Unterkunft Pâquis-Centre trägt zur Entspannung der Situation bei.

heilsarmee.ch/brücke Text: Tamara Traxler | Foto: Martin Sigrist

6

beschäftigte Klienten*

716

geleistete Arbeitsstunden*

64

gemeinsame Mittagessen*

11

hergestellte Pedalwasserpumpen

(bis und mit Juni, wegen Umzugs seither

keine Produktion mehr)

Text: Sébastien Goetschmann | Symbolbild (Foto: pexels)

147

aufgenommene Personen, darunter 33 Kinder und 14 unbegleitete Minderjährige (Alter 15+)*

2543

Übernachtungen

0 CHF

Die Übernachtung ist für die Notleidenden gratis 17

* Zahlen Januar bis September 2017

* Zahlen Mitte Januar bis Mitte April 2017


DIES UND DAS Frische Wäsche innert 24 Stunden «Bringen, holen, tragen»: Unter diesem Motto bietet die Wohn- und Werkstätte Heilsarmee Hasenberg in Waldkirch einen Wäscheservice an. Das Besondere: Innerhalb von 24 Stunden sind die Kleider fixfertig gewaschen, bei Bedarf gebügelt und abholbereit. In der Wäscherei finden Menschen mit Beeinträchti­ gungen eine sinnvolle Aufgabe. Sie kümmern sich sorgfältig um Hemden, Hosen und Röcke, ja sogar Bettwäsche und Duvets. Ein gewaschenes und gebü­ geltes Hemd kostet knapp 6 Franken, die professio­ nelle Reinigung eines Daunenduvets 20 Franken. «Dank industrieller Waschmaschinen und Trocknern können wir auch Wäsche für Grosskunden erledigen. Darunter waren bereits der Zivilschutz und ein Party­ service aus der Region», erklärt Institutionsleiter Othmar Wyss.

Gemeinsam statt einsam im Quartier Jeden Mittwoch findet in der Heilsarmee Basel im Matthäus-Quartier ein Mittagessen statt. Eine kräfti­ ge Suppe mit Brot und Getränk sind gratis. Für das leibliche Wohl sorgt ein Kochteam von zehn Freiwilli­ gen. Beim Essen ist jede und jeder willkommen. «Un­ ter den Gästen sind auch viele Brocki-Besucher, denn unser Secondhand-Geschäft ist gleich um die Ecke», sagt Jugendarbeiter Benjamin Splitt. Hinzu kommen Leute aus dem Quartier und vor allem Familien. Für die Kinder wird am Nachmittag eine Stunde Hausaufga­ benhilfe angeboten. Danach gibt es beim Kindernach­ mittag Zeit zum Spielen und Geschichtenhören. Mit ihrem Angebot will die Heilsarmee die Menschen im Quartier zusammenbringen. Alt und Jung erfreuen sich an einem Moment der Gemeinschaft.

Heilsarmee im Schnee Im Winter ist die ganze Heilsarmee-Gemeinde Adel­ boden auf den Ski unterwegs. Zwei Mal pro Saison sind die Salutisten sonntags auf der Piste im Ein­ satz. Mit einer kurzen Aufführung des «Barmherzi­ gen Samariters» wollen sie auf das Thema der Nächstenliebe aufmerksam machen. Ein Skifahrer stürzt, zwei Schneesportler fahren vorbei. Die Heils­ armee hält an und hilft. Ihre Botschaft: «Gott ist im­ mer mit dir – hilf doch auch du anderen». 15 Brass­ band-Musiker sorgen für gute Stimmung an den Einsätzen auf der Engstligenalp und bei der Chumi­ hütte im Sillerengebiet. Auch auf 2000 Metern hat die Heilsarmee ein offenes Ohr, verteilt Schöggeli und etwas zum Lesen.

18 Fotos: Othmar Wyss, Heilsarmee Basel, zVg


SPINAS CIVIL VOICES

Für Menschen, die alles verloren haben.

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RED UND ANTWORT

DER AKROBATISCHE JAZZMUSIKER James Morrison brilliert auf der Trompete, spielt genial Posaune und Klavier. Seine Leidenschaft für den Jazz hat ihn weltberühmt gemacht. Bei allem Glanz vergisst Morrison aber nie seine Wurzeln. Abheben tut er höchstens für die Queen. Fast täglich sind Sie in einer anderen Stadt auf der Welt und geben Konzerte. Wie finden Sie dabei ausreichend Kraft und Inspiration für die Musik? Der Effekt, den die Musik auf die Menschen hat, gibt mir Energie. Während der Konzerte erlebe ich, wie die Musik die Zuhörer berührt. Beim Musikhören tritt der Alltag in den Hintergrund. Musik ist dafür da, Menschen zu inspirieren und sie in eine andere Stimmung zu versetzen.

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Auf Ihrer Europa-Tour haben Sie in Bern Halt gemacht und den Workshop «Cornets & Horns» mit der Brassband der Heilsarmee geleitet. Was verbindet Sie mit der Heilsarmee? Mein Vater ist Methodistenprediger und wir hatten viele Freunde, die bei der Heilsarmee waren. Was die Musik angeht, dreht sich bei der Heilsarmee vie­ les um Brass. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis wir zusammen auftreten würden. So habe ich be­

reits mit der Heilsarmee in Australien und den Staff Bands in New York, London und München gespielt. Sie sind vor allem als Jazzmusiker bekannt. Daneben interpretieren Sie, wie die Heilsarmee, aber auch christliche Musik. Welche Rolle spielt Gott in Ihrem Leben? Ich bin mir sicher, dass ich nur Teil eines grossen Ganzen bin. Ich denke, dass jeder von uns seine ei­ gene Rolle hat. Es ist also nicht Gott, der eine Rolle in unserem Leben spielt. Er hat das Stück geschrieben und wir spielen die Rollen darin. Wie verstehen Sie Ihre Rolle in diesem Stück? Meine Rolle ist es, den Leuten zu zeigen, dass es mehr gibt als die alltäglichen Dinge. Dass da etwas ist, das über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Die Leute sind stark mit ihren Wünschen und Proble­ men beschäftigt. Wenn die Musik sie berührt, ver­


schwindet das alles für einen Moment. Musik ist das Fenster zu einem Leben, das spiritueller ist als unser materieller Alltag. Materielles verblasst – welche Werte haben Bestand? Im Leben geht es nicht darum, was man tut, also wel­ chen Beruf man hat. Es geht darum, wer man ist. Es ist wichtig, wie man mit anderen Menschen umgeht. In den Beziehungen zu anderen Menschen lernt man oft sehr viel über sich selbst. Bald feiern wir Weihnachten, ein Fest, an dem wir die Beziehungen zu Freunden und der Familie vertiefen können. Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie? Wir kommen als Familie zusammen, musizieren und feiern die Geburt von Jesus Christus. Ich schätze die besondere Stimmung und finde es spannend, dass die Menschen auf einmal mehr Rücksicht aufeinan­ der nehmen. Warum kann das nicht immer so sein? An Weihnachten lernen viele Menschen eine besse­ re Version von sich selbst kennen. Ihr Leben ist zu jeder Zeit geprägt von Musik. Welche Passion haben Sie sonst noch? Jeder Mensch hat etwas, das sein inneres Licht zum Strahlen bringt. Etwas, das ihn als Menschen aus­ zeichnet. Diese Gabe zu kennen und zu wissen, was dem eigenen Leben wirklich Sinn verleiht, ist wun­ derschön. Dieses Gefühl möchte ich anderen weiter­ geben – das kann ich beim Unterrichten in meiner Musikakademie in Australien tun. In Australien durften sie bereits für Queen Elizabeth spielen. Welche Anekdote von Ihrem Treffen mit der Queen können Sie uns verraten? Bei einem der Konzerte sollte ich mich von der Decke des Konzertsaals abseilen, während ich gleichzeitig Trompete spiele. Leider gab es ein Problem mit dem Seil und ich steckte fest. So musste ich schliesslich über eine Leiter nach unten klettern. Das Lustige war, dass die Queen später zu mir kam und sagte, sie habe noch nie einen Akrobaten gesehen, der so gut Trompete spielen könne.

Interview: Tamara Traxler | Fotos: Alexander Egger

James Morrison gibt seine Begeisterung für Musik überall auf der Welt in Workshops weiter.

James Morrison (55) ist ein vielfältiger Musiker. Der Australier spielt nicht nur Trompete, sondern auch Flügelhorn, Euphonium, Posaune, Saxofon, Kontrabass und Klavier. Der 55-Jährige ist vor allem in der Jazz-, aber auch in der Gospel-Welt zuhause. Das Ausnahmetalent wechselt in seinen Konzerten fliegend von der Trompete zum Kla­ vier, zum Bass und wieder zurück. Nicht selten spielt er in einem Stück gleich zwei Instrumente. Morrison ist verheiratet und Vater von drei er­ wachsenen Söhnen. Seine beiden Jüngsten, William (19) und Harry (21), spielen in der drei­ köpfigen Band, die ihn auf der Europa-Tournee begleitet hat. In seiner Freizeit geht Morrison ausgefallenen Hobbys nach wie Rallyefahren, Extremklettern oder Bungeejumping. Er trat be­ reits für die Queen auf und seilte sich auch schon mal für Ihre Majestät ab. In Bern hat James Morrison am 25. Juni 2017 einen Workshop der Heilsarmee-Brassband ge­ leitet. Anschliessend ist er bei einem Konzert im Theater National mit der Heilsarmee aufgetreten.

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FORTSETZUNG FOLGT

FIT WERDEN FÜR DIE ARBEITSWELT HandsOn: In einem Pilotprojekt im Berner Liebefeld eignen sich Asylsuchende Schlüsselkompetenzen an.

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In Liebefeld bei Bern betreibt die Heilsarmee Flücht­ lingshilfe (HAF) eine spezielle Fabrik. Hier lernen und arbeiten 26 Asylsuchende. Aktuell stellen sie im Auftrag der Heilsarmee brocki.ch Einkaufstaschen aus alten Blachen her. Projektleiter Beat Habegger: «Wir simulieren die Arbeitswelt, damit sie sich Schüsselkompetenzen wie pünktliches Erscheinen und Arbeitsqualität aneignen können.» Zum Produk­ tionsbetrieb gehört auch ein Schulungsraum, in dem die Asylsuchenden in zwei Stärkeniveaus unterrich­ tet werden und Fächer wie Deutsch, Mathematik oder Computerkenntnisse auf dem Stundenplan stehen. Die Fabrik ist Teil des Projekts HandsOn. «Dieses erfasst die Kompetenzen, Bedürfnisse und Potentiale von Personen mit Ausländerstatus N», sagt Beat Habegger. «Mit den Personen aus unse­

rem Projekt wollen wir schon vom ersten Tag an mit der Arbeitsintegration beginnen, damit wir sie ge­ zielt fördern können.» Grund für die Lancierung des Projekts HandsOn ist die Reorganisation des Asyl­ wesens sowohl auf Bundesebene als auch im Kanton Bern. Hier will die Gesundheits- und Fürsorgedirektion 2018 die Aufträge im Asylbereich komplett neu an die Partnerorganisationen vergeben. Ob die HAF ihren behördlichen Auftrag weiterführen kann, ist deshalb offen. Bedingung ist, dass sie Flüchtlingen in Zukunft nicht nur Obdach und Sprachunterricht bietet, sondern sie auch in den Arbeitsmarkt integ­ riert.

Asylsuchende stellen in der HandsOn-Fabrik Taschen für die Heilsarmee brocki.ch her.

Das Material stammt von PVC-Bannern, die für die Fassadenwerbung eingesetzt wurden.

heilsarmee.ch/handson Text: Livia Hofer | Fotos: F. Gurzeler


PUBLIREPORTAGE PUBLIREPORTAGE

IHR WILLE ZÄHLT IHR WILLE ZÄHLT

Die letzten Dinge selbstbestimmt regeln; kein Traum, sondern machbar. Mit einer individuellen Vorsorgeund Nachlassplanung. Emil Lehmann* (56) und Luise Die letzten Dinge selbstbestimmt regeln; kein Traum, sondern machbar. Mit einer Auberson* (74)Vorsorgehaben beide professionelle Vorsorgeund Nachlassberatung individuellen und die Nachlassplanung. Emil Lehmann* (56) und Luise der Heilsarmee in Anspruch genommen. Auberson* (74) haben beide die professionelle Vorsorge- und Nachlassberatung der Heilsarmee in Anspruch genommen. aber dazu gegenüber Ärzteschaft oder dem aber dazu gegenüber Ärzteschaft oder dem Pflegepersonal nicht mehr mitteilen kann, Pflegepersonal nicht mehr mitteilen kann, wer soll dann entscheiden, welche Behandwer sollich dann entscheiden, Behandlungen bekommen soll? welche Ich bin froh, mit lungen bekommen soll? den Ich bin meiner ich Patientenverfügung fürfroh, michmit meiner Patientenverfügung denfestgelegt für mich zu ganz persönlich richtigen Weg ganz persönlich richtigen Weg festgelegt zu haben. haben. Frau Auberson, gibt es einen Grund, Frau gibt es einen dass Auberson, Sie Ihr Testament geradeGrund, jetzt dass Siehaben? Ihr Testament gerade jetzt verfasst verfasst haben?Ich wollte das schon viel Luise Auberson: Herr Lehmann, was war Ihr Motiv, Luise wollte der das Komplexität schon viel früherAuberson: erledigen.Ich Aufgrund Herr was warzuIhr Motiv, einenLehmann, Vorsorgeauftrag erstellen? früher erledigen. der Komplexität des Themas habeAufgrund ich das viele Jahre vor einen Vorsorgeauftrag zu erstellen? Emil Lehmann: Ein persönliches Erlebnis in des Themas habe ich dasbinviele Jahre vor mir hergeschoben. Nun ich erleichtert, Emil Lehmann: Ein persönliches Erlebnis meinem Bekanntenkreis. Daraufhin habein mir bin ich erleichtert, dasshergeschoben. ich Dinge, die Nun mir wichtig sind, mit meinem Bekanntenkreis. Daraufhin habewer ich mit einem Vorsorgeauftrag geregelt, dass ich Dinge, die mir wichtig sind, mit kompetenter fachlicher Unterstützung regeln ich mit einem Vorsorgeauftrag für mich entscheiden soll, falls geregelt, ich einmalwer kompetenter fachlicher Unterstützung konnte. Und es war letztlich einfacher,regeln als für michoder entscheiden soll, falls ich einmal urteilsbewegungsunfähig und damit konnte. Und es war letztlich einfacher, als ich dachte. urteilsoder bewegungsunfähig handlungsunfähig werden sollte.und Für damit mich ich dachte. handlungsunfähig werden sollte. ist es beruhigend zu wissen, dassFür mitmich meiist beruhigend zuPerson wissen,meines dass mit meineres Schwester eine Vertrauner eine Person meines Vertrauens Schwester für mich einsteht und entscheidet, sollte ens für mich einsteht und entscheidet, ich dazu selbst nicht mehr fähig sein. sollte ich dazu selbst nicht mehr fähig sein. Gleichzeitig haben Sie eine PatientenGleichzeitig haben Sie eine Patientenverfügung erlassen. Worum ging es verfügung erlassen. Worum ging es Ihnen dabei? Ihnen dabei? Ich habe eine recht klare Vorstellung, was Ich habe eine recht klare Vorstellung, was beispielsweise die Anwendung lebenserhalbeispielsweise die Anwendung lebenserhaltender Massnahmen betrifft. Wenn ich mich tender Massnahmen betrifft. Wenn ich mich

Information: Valérie Cazzin-Bussard Information: Tel. 031Cazzin-Bussard 388 06 39 Valérie vorsorge@heilsarmee.ch Tel. 031 388 06 39 heilsarmee.ch / vorsorge vorsorge@heilsarmee.ch heilsarmee.ch / vorsorge * Zum Schutz der hier zitierten Personen sind Namen und Bilder geändert. * Zum Schutz der hier zitierten Personen sind Namen und Bilder geändert.

Sie wurden von einem unabhängigen Sie wurdender vonHeilsarmee einem unabhängigen Fachmann beraten. Fachmann der Heilsarmee Welchen Einfluss hatte diesberaten. auf Ihr Welchen Einfluss hatte dies auf Ihr Testament? Testament? Sie sprechen auf den Betrag an, den ich Sie aufvermachen den Betragwerde? an, denDiese ich der sprechen Heilsarmee der Heilsarmee vermachen werde? Diese Möglichkeit, karitative Organisationen zu Möglichkeit, karitative berücksichtigen, wurdeOrganisationen kurz und neutralzu berücksichtigen, wurde kurz undGönnerin neutral war angesprochen. Als langjährige angesprochen. Als langjährige war für mich aber schon lange klar, Gönnerin dass ich die für mich aberauch schon lange klar, dass ich die Heilsarmee nach meinem Tod unterHeilsarmee stützen will.auch nach meinem Tod unterstützen will. Sie haben mit den «Anordnungen für Sie mit den «Anordnungen denhaben Todesfall» klare Anweisungenfürfür den klare Anweisungen für IhrenTodesfall» letzten Gang erteilt. Wie schwer Ihren letzten Gang erteilt. Wie schwer fiel Ihnen das? fiel IhnenMann das?starb, musste ich unzählige Als mein Als mein Mann starb, musste ichich unzählige Entscheidungen treffen, obwohl dazu Entscheidungen treffen, ich dazu emotional gar nicht in derobwohl Lage war. Dies emotional nichtAngehörigen in der Lage war. Dies wollte ich gar meinen ersparen. wollte ersparen. Ich bin ich für meinen KlarheitAngehörigen auch bei schwierigen Ich bin fürDenn Klarheit auch bei schwierigen Themen. das Letzte, was ich möchte, Themen. Denn das Letzte, was ich möchte, ist, dass hinsichtlich meines ‹Letzten Wilist, hinsichtlichentstehen.» meines ‹Letzten Willens›dass Streitigkeiten lens› Streitigkeiten entstehen.»

VORSORGE UND NACHLASS: WIR HELFEN GERNE WEITER VORSORGE UND NACHLASS: WIR HELFEN GERNE WEITER Wie können wir Sie bei der Vorsorgeplanung oder der Regelung Ihres Nachlasses unterstützen?

Wie können wir Sie bei der Vorsorgeplanung oder der Regelung Ihres Nachlasses unterstützen? Bitte senden Sie mir kostenlos Ihren ausführlichen Ratgeber «Ihr Wille zählt» Bittewünsche senden eine Sie mir kostenlosBeratung Ihren ausführlichen zählt» Ich persönliche zum ThemaRatgeber Vorsorge-«Ihr undWille Nachlassplanung (1. Gespräch gratis). Bitte rufen Sie mich an. wünsche persönliche Beratung zumanThema Vorsorge- und (1. Gespräch gratis). Bitte rufen Sie mich an. Ich habe eineeine Frage / ein anderes Anliegen die Heilsarmee. BitteNachlassplanung rufen Sie mich an. Ich habe eine Frage / ein anderes Anliegen an die Heilsarmee. Bitte rufen Sie mich an. Name: Geburtsdatum: Name: Geburtsdatum: Vorname: E-Mail: Vorname: E-Mail: Strasse, Nr.: PLZ / Ort: Strasse, Nr.: PLZ / Ort: Telefon und geeignete Zeit für einen Anruf: Telefon und geeignete Zeit für einen Anruf: Einsenden an: Einsenden an: Stiftung Heilsarmee Schweiz, Valérie Cazzin-Bussard Stiftung Heilsarmee Schweiz, Valérie Cazzin-Bussard Laupenstrasse 5, 3001 Bern oder vorsorge@heilsarmee.ch Laupenstrasse 5, 3001 Bern oder vorsorge@heilsarmee.ch 1RZ_Heilsarmee_Publireportage_D.indd 1

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SO HILFT DIE HEILSARMEE MIT IHRER HILFE. Offene Ohren Alles beginnt mit einer einfühlsamen Person, die sich eines hilfesuchenden Menschen annimmt. Darum empfangen wir Menschen in Not sowohl in unseren 10 Sozialberatungsstellen als auch in unseren 56 Heilsarmee-Gemeinden mit offenen Armen und Ohren. Freie Betten Wer den Boden unter den Füssen verloren hat, hat oftmals auch kein Dach mehr über dem Kopf. In insgesamt 14 Wohn- und 6 Übergangs­heimen, 4 Alters- und Pflegeheimen und 5 Passantenheimen bieten wir jede Nacht über 1200 Menschen ein Obdach. Zusätzlich führen wir noch 5 Jugend- und Kinderheime. Gedeckte Tische Oft ist das Problem eines hilfesuchenden Menschen ganz profan. Er oder sie hungert nach Essen oder nach ein bisschen Gesellschaft. Darum laden wir gern zu Tisch. Zum Beispiel bei unseren diversen Mittags­tischen für Jung und Alt, aber auch bei unseren Weihnachtsfeiern oder den Frauen-Zmorgen. Tröstende Worte Unser Tun ist geprägt durch unsere Beziehung zu Gott. Darum bringen wir die Menschen mit Jesus Christus in Berührung. Nicht zuletzt mit unseren Gottesdiensten, die jeden Sonntag in 56 Heilsarmee-Gemeinden stattfinden. Aber auch unsere psychiatrische Spitex und der Gefängnisdienst sind wertvolle Angebote für Menschen in Not.

LEITBILD DER HEILSARMEE Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und in seinem Namen menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Stiftung Heilsarmee Schweiz | Laupenstrasse 5 | Postfach | 3001 Bern Telefon 031 388 05 35 | Fax 031 382 05 91 | spenden@heilsarmee.ch | heilsarmee.ch Spendenkonto 30-444222-5


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