Magazin Nr. 14 / Juni 2019

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Nr. 14 | Juni 2019

MAGAZIN DER HEILSARMEE SCHWEIZ

«ENDLICH FÜHLEN WIR UNS WIEDER SICHER.»

Vanessa mit Sohn | Seite 18

NOTUNTERKUNFT FÜR FAMILIEN Das Wichtigste ist die Sicherheit der Kinder | Seite 4

DAS SOMMERCAMP FÜR ALLE Eine intensive Ferienwoche | Seite 8

MICHEL STEINER «Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht» | Seite 20


EDITORIAL

Liebe Spenderin, lieber Spender In den Wohnheimen und Unterkünften der Heilsarmee Schweiz finden jede Nacht über 1200 Personen ein Dach über dem Kopf. Manche kommen mit einem hungrigen Magen, oder sie suchen in einer Gewitternacht einen trockenen Schlafplatz. Andere sind nicht in der Lage, selbstständig zu leben, sondern benötigen Betreuung und das geschützte Umfeld eines Wohnheims. Wie verschieden die Menschen und ihre Bedürfnisse auch sind: Sie alle brauchen einen sicheren Wohn- und Lebensraum. Bei der Heilsarmee setzen wir uns täglich mit dem Thema Wohnen auseinander. Es liegt uns am Herzen – und wir wollen darüber sprechen: Auf den folgenden Seiten im Magazin teilen wir einige unserer Erfahrungen mit Ihnen. Die Geschichte von Vanessa Mägli und ihrem Sohn zeigt, wie verschieden die Menschen sind, die wir bei uns aufnehmen. Wie sie aus einem gut situierten Leben in Brasilien im Passantenheim der Heilsarmee Bern gelandet sind, erfahren Sie auf den Seiten 18 und 19. Auch das Genfer «Accueil familles» steht Menschen in Not offen. Es geht um das Wohl von Kindern: Hier finden Familien ohne festen Wohnsitz einen sicheren Unterschlupf über die Wintermonate. Von Zaubertricks, einem Neugeborenen und dem Leben mit einem Fuss auf der Strasse berichten wir auf den Seiten 4 bis 6. «Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht», ist Michel Steiner vom Verein Schwarzer Peter überzeugt. Wir haben mit dem Gassenarbeiter aus Basel gesprochen – lesen Sie das Interview auf den Seiten 20 und 21. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und einen gesegneten Sommer im Kreis Ihrer Liebsten. Philipp Steiner Leiter Marketing & Kommunikation

IMPRESSUM Spendermagazin der Heilsarmee Schweiz Erscheint zweimal jährlich (Juni/Dezember) Herausgeberin Stiftung Heilsarmee Schweiz, Spenden, Laupenstrasse 5, Postfach, CH-3001 Bern | Telefon 031 388 05 35 spenden@heilsarmee.ch | heilsarmee.ch Spenden PC 30-444222-5 Redaktion Holger Steffe (Leiter Spenden), Marco Meier (redaktionelle Leitung), Gino Brenni, Valérie Cazzin-Bussard, Florina German, Sébastien Goetschmann, Angelika Hergesell, Livia Hofer, Nadia Shabani Übersetzung Übersetzungsdienst der Heilsarmee Konzept Spinas Civil Voices, Zürich / Stefan Walchensteiner Layout Nadia Shabani | Druck Stämpfli AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth | General Brian Peddle Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Titelbild Ruben Ung | Fotos Ruben Ung, Lin Geissler, Sébastien Goetschmann, Kathelijne Reijse, Stefan Rötheli, Lilian Salathé Studler, Werner Tschan, Michael Fritschi, Strausak Associés, Heilsarmee Schweiz

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INHALTSVERZEICHNIS

4 Ein Haus und seine Bewohner Das Genfer «Accueil familles» steht Familien in Not offen

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7 Das Ding 8 Die Heilsarmee hilft Menschen mit und ohne Behinderung erleben gemeinsame Sommerferien 10 Gern gehört 11 Wir vier 12 Zum Mitfreuen 14 Musik ist … erleuchtend 15 Gesagt, getan Begleitetes Wohnen bei der Heilsarmee in Amriswil und ein ausgebautes Betreuungsangebot in Moutier

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17 Dies und das 18 Vom Glück verlassen Aufbruch in ein neues Leben – die turbulente Geschichte von einer Mutter und ihrem Sohn 20 Red und Antwort Im Gespräch mit Gassenarbeiter Michel Steiner 22 Fortsetzung folgt Das Restaurant im Centre-Espoir erstrahlt bald in neuem Gewand

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heilsarmee.ch


EIN HAUS UND SEINE BEWOHNER

Gemeinsam nach Lösungen suchen: Teamleiterin Jessica im Gespräch mit einer Bewohnerin.

DAS WICHTIGSTE IST DIE SICHERHEIT DER KINDER Seit 2016 betreibt die Heilsarmee Genf eine Notunterkunft speziell für obdachlose Familien – das «Accueil familles». Zunächst in einer Zivilschutzanlage untergebracht, ergab sich nun die Gelegenheit, für den Zeitraum vom 27. Dezember 2018 bis zum 30. April 2019 in ein Haus zu ziehen. Nur einen Katzensprung vom Universitätsspital Genf entfernt befindet sich ein unscheinbares Haus an der Avenue de la Roseraie 58. Abgesehen von der Beschriftung am Tor und an der Haustür lässt kaum etwas vermuten, dass es sich hier um eine Institu­tion der Heilsarmee handelt. Die einzigartige temporäre Unterkunft, die 19 Menschen in einer prekären Situation aufnehmen kann, musste in kürzester Zeit errichtet werden. «Wir haben ziemlich spät erfahren, dass wir in dieses Haus einziehen können. Uns blieb kaum ein Monat Zeit, um alles einzurichten», erklärt Jessica, die Teamleiterin. «Ich erlebte eine riesige Welle der Solidarität. Es wurden uns Spiele, Kleidung, Geschirr und Möbel zur Verfügung gestellt. Nicht zu vergessen die Vereine Carrefour-Rue und Emmaus sowie die Gemeinde Plan-les-Ouates und die brocki.ch der Heilsarmee, die alle aktiv dazu beigetragen haben, dass das Haus so einladend wie möglich gestaltet werden konnte.» Die vier Schlafzimmer auf zwei Etagen bieten einen sicheren Zufluchtsort für sieben Familien mit insgesamt neun Kindern.

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Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftsräume: das Wohnzimmer, das Spielzimmer und das Teambüro von Accueil familles. Es ist kurz nach 16 Uhr, die Familien kehren langsam zurück. An diesem Nachmittag mitten in den Schulferien begleitete ein Mitarbeiter der Genfer Stiftung für soziokulturelle Animation (FASe) die Kinder zur Kunsteisbahn. «Wir haben das Glück, dass uns jemand zehn Stunden pro Woche zur Verfügung steht, der mit den Kindern ins Schwimmbad, ins Museum oder zu einem Fussballspiel geht oder andere Ausflüge macht», erzählt Jessica erfreut. Tatjana, eine Erzieherin, sorgt dafür, dass nach der Rückkehr der Kinder Snacks bereitstehen. Ausserdem stehen verschiedene Aktivitäten wie Spiele, Basteln oder Zeichnen, passend zum Alter der Kinder, zur Auswahl. «Auch bei den Freizeitaktivitäten geht es um das Zusammenleben. Es ist spielerische Erziehungsarbeit», erklärt Tatjana, die seit vier Jahren mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen arbeitet. «Wir zeigen ihnen, dass es wichtig ist,


sich an bestimmte Regeln zu halten, und wir helfen ihnen, besser miteinander zu kommunizieren und eine gute ElternKind-Beziehung aufzubauen. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, mögliche Störungen zu erkennen.» Alex (8 Jahre) lädt mich zu einer Runde Mikado ein. Nur wenige Augenblicke später liegen die farbigen Stäbchen verstreut auf dem Wohnzimmertisch. Wir ziehen eins nach dem anderen heraus und bemühen uns dabei, das empfindliche Gleichgewicht der Stäbchen nicht zu stören. Gerade so, wie auch die Familien in diesem Haus ein wenig Stabilität erfahren, um in eine bessere Zukunft gehen zu können. Ein glückliches Ereignis Seit einigen Tagen liegt im Spielzimmer eine Matratze. Am 30. Januar brachte eine der Bewohnerinnen ein kleines Mädchen zur Welt. Damit sie ein wenig mehr Ruhe haben, wurden sie hier einquartiert. Eine Nachtwache begleitete die junge Mutter auf die Entbindungsstation und blieb während der Geburt an ihrer Seite. Das glückliche Ereignis bringt einen Hauch von Freude ins Haus und trotz der schwierigen Lebenssituationen wurde das kleine Mädchen zu einer Art Maskottchen. Pranvera, eine gebürtige Albanerin, die seit Anfang 2019 mit ihrer Tochter und ihrem Sohn hier lebt, verwöhnt das Baby unter dem wohlwollenden Blick seiner Mutter und beantwortet meine Fragen. Ein Freiwilliger, der uns vorher mit Zaubertricks unterhielt, übersetzt aus dem Französischen ins Italienische und umgekehrt. «Hier fühle ich mich wohl. Es ist ruhig und es gibt sogar Grund zur Freude», sagt Pranvera, die sichtlich gerührt ist von der kleinen Prinzessin auf ihren Armen. Ortswechsel, Stimmungswechsel Das Haus ist an den Wochentagen von 16 Uhr nachmittags bis 10 Uhr am darauffolgenden Morgen und am Wochenende sogar durchgehend geöffnet. Am Samstagmittag wird eine Mahlzeit serviert. «Unter der Woche besuchen einige Familien andere Begegnungsstätten für obdachlose Familien. Während die Kinder im Schulalter zur Schule gehen, versuchen ihre Eltern, eine Unterkunft oder eine Arbeit zu finden», erklärt Jessica. Im Grossen und Ganzen verläuft das erzwungene Zusammenleben harmonisch. «Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Kulturen und Kontexten und das führt zwangsläufig zu Spannungen», sagt Tatjana. «Aber es läuft ganz gut. Hier in diesem Haus entsteht eine ganz andere Dynamik als in der Zivilschutzanlage, obwohl die Familien auch hier teilweise auf engem Raum zusammenleben müssen.» Jessica fügt hinzu: «Hier haben wir Fenster und die Treppen führen nach oben, nicht nach unten. Dadurch hat sich nicht nur die Lebensqualität deutlich verbessert, der Aufenthalt der Familien kann so auch würdevoller gestaltet werden. Und auch für uns, die diese Familien begleiten, ist es viel angenehmer.» Zusammenleben bedeutet, dass auch die Aufgaben zusammen erledigt

Das Haus bietet sieben Familien einen sicheren Zufluchtsort. Abends wird gekocht: Dank Lebensmittelspenden können frische Speisen zubereitet werden.

werden und alle ihren Beitrag dazu leisten. Die Eltern spülen das Geschirr und reinigen einmal pro Woche eines der Zimmer im Haus. Einige helfen auch in der Küche mit, besonders die Samstagsmahlzeiten sind eine Gelegenheit, um fremde Spezialitäten zu entdecken. Ein Ort der Ruhe Es ist 19 Uhr, im Untergeschoss wird das Nachtessen serviert. «Wir essen in zwei Schichten, weil der Essbereich zu klein ist», erklärt Jessica. Lucien, eine Hilfskraft, hat das heutige Menü zusammengestellt: Hummus, Salat, Poulet, Gemüse und Hörnligratin. Die Mahlzeiten sind stark abhängig von den Spenden der Lebensmittelhilfe-Organisation Partage. Am Tisch wartet

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Mit bunten Luftballons schicken die Bewohnerinnen und Bewohner ihre persönlichen Hoffnungen und Wünsche auf die Reise – auf dass sie irgendwann in Erfüllung gehen.

Stéphane, der Vater von Alex, auf sein Stück Brot und beginnt dann zu essen. Er lebt hier seit Ende Januar zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn. «Uns geht es sehr gut. Alex ist zufrieden, er hat Freunde zum Spielen und die Schule ist nicht weit weg», sagt er dankbar. «Wir sind seit vier Jahren in der Schweiz. In Rumänien wäre das Leben für Alex sehr hart gewesen.» Dann wird sein Gesichtsausdruck noch ernster. Er erzählt uns, dass er sich Sorgen macht, was nach dem 30. April mit ihnen passieren wird, wenn das Accueil familles schliessen wird. «Meine Frau sucht nach einer Putzstelle und ich schaue mich nach Arbeit bei einem Umzugsunternehmen, im Gartenbau oder in einer Küche um.» «Die Menschen stehen hier am Anfang des Weges», sagt Manuela, eine Sozialarbeiterin in der Einrichtung. «Wer hierherkommt, befindet sich oft in einer Krisensituation oder lebt auf der Strasse. Hier finden die Familien einen Ort der Ruhe, an dem sich die Eltern niederlassen und nach Lösungen, Arbeit und einer Wohnung suchen können. Wir begleiten

sie bei den administrativen Abläufen und leiten sie an die zuständigen Stellen weiter.» Und das alles im Wissen, dass leider nicht für alle eine Lösung gefunden sein wird, wenn das Accueil familles schliesst.» Das Wichtigste ist die Sicherheit der Kinder Den elf Teammitgliedern des Accueil familles und den 18 Freiwilligen, die wertvolle punktuelle Hilfe leisten (Planung und Vorbereitung von Mahlzeiten, Durchführung von Aktivitäten mit den Kindern usw.), liegen das Wohlergehen und die Sicherheit der Kinder gleichermassen am Herzen. Für Manuela muss der Schwerpunkt auf der Prävention liegen: «Manchmal muss man zuerst einen langen Weg ohne klares Ziel hinter sich bringen, bevor man eine Perspektive für die Zukunft findet. Unser Ziel ist es, dass die Kinder nicht im gleichen Kreislauf gefangen sind.» Wenn man diese unschuldigen Kinder beobachtet, die Jessica voller Freude den soeben gelernten Zaubertrick vorführen, ist es absolut unvorstellbar, dass sie eines Tages im Freien schlafen müssen. Text: Sébastien Goetschmann Fotos: Ruben Ung, Kathelijne Reijse für fondation sesam

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DAS DING

FAST SPÜRT MAN DEN FAHRTWIND SELBST IM GESICHT, DER DEM PILOTEN IN SEINEM RENNWAGEN ENTGEGENWEHT. VON DER IDYLLISCHEN LANDSCHAFT BEKOMMT ER WOHL NICHT VIEL MIT, SEINE AUFMERKSAMKEIT GILT DER NÄCHSTEN KURVE. ENTSCHLOSSEN KÄMPFT ER MIT EINEM RIVALEN UM JEDEN ZENTIMETER – WIE DIE FAHRER DER FORMEL E, DIE AM 22. JUNI DIE STADT BERN MIT IHREN ELEKTRISCHEN AUTOS IN EINE RENNSTRECKE VERWANDELN. brocki.ch

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DIE HEILSARMEE HILFT

«Mitenand und fürenand» – das Lagermotto ist Programm. Gegenseitige Unterstützung ist wichtig, damit an diesem heissen Tag niemand durstig bleibt.

SCHWERELOS DEN SOMMER GENIESSEN Gemeinsam etwas erleben, kreativ sein und besinnliche Momente in der Natur geniessen: Im «Sommercamp für Alle» der Heilsarmee verbringen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen eine aussergewöhnliche Ferienwoche. Es ist ein hochsommerlicher Nachmittag im «Sommercamp für Alle», man sehnt sich nach einer Abkühlung. Auf dem Programm steht eine Fahrt an den Greifensee, mit Baden und Bräteln – ein guter Plan für einen heissen Tag. Der Ausflug ist eine logistische Herausforderung: Für die Rollstuhlfahrer

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wird ein spezieller Transporter organisiert. Das Baden im See ist für viele ein Höhepunkt des Sommercamps. Gerade Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung können sich im Wasser oft entspannen und besser bewegen. Wenn sie in der Obhut ihrer Betreuer ins Wasser gleiten, kommt


grosse Freude auf – und ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Nach dem Baden lässt man sich im Schatten nieder und geniesst die gemeinsame Zeit, ganz nach dem Lagermotto «Mitenand und fürenand».

«Für diese Menschen ist das Sommercamp ein Highlight des Jahres.» Susanne*, Betreuerin Eine Pause vom strikt geregelten Alltag Die meisten erwachsenen Teilnehmer kamen schon als Kinder ins Sommercamp. Mark* zum Beispiel ist seit 1999 dabei. Seine Art, sich mitzuteilen, ist für Aussenstehende schwer verständlich. Hier im Camp wird er verstanden – weil man sich Zeit nimmt, um aufmerksam zuzuhören. Falls doch einmal etwas unklar bleibt, übersetzt sein persönlicher Betreuer. «Für diese Menschen mit Zerebralparese, Epilepsie, Multipler Sklerose, Down-Syndrom oder geistiger Behinderung ist das Lager ein Highlight des Jahres», sagt Betreuerin Susanne. «Ihr Alltag in den Institutionen ist oft sehr strukturiert. Hier gibt es weniger strikte Regeln und jeder kann sich selbst sein.» Der Tagesablauf ist familiär, die Betreuung individuell. Schwierige Momente gemeinsam meistern Viele der ehrenamtlichen Betreuer sind selbst schon jahrelang dabei und bilden ein erfahrenes Team. Sie kennen die Teilnehmer gut und wissen, was ihnen Freude macht, was sie gut können, oder wovor sie Angst haben. So wie bei Annemarie*, die mit einer leichten geistigen Behinderung lebt. Sie sei eine wunderbare Trösterin, sagt ihre Betreuerin Hilde*: «Bei Einzelnen kann die Stimmung manchmal schnell kippen – ein falsches Wort, und schon fliessen die Tränen. Wir versuchen, so etwas ganz normal ins Lagerleben zu integrieren. Wir sprechen darüber und trösten einander. Annemarie ist in solchen Situationen besonders einfühlsam.»

Im Sommercamp wurden schon viele neue Freundschaften geschlossen.

Das tut gut – zusammen geniesst man die Abkühlung im Greifensee.

Neue Freundschaften und Möglichkeiten Menschen samt ihren einzigartigen Geschichten zusammenzubringen, das ist ein wichtiger Teil des Sommercamps. So entstehen neue Bekanntschaften – und manchmal öffnet sich unverhofft eine Türe. So ging es Conny*. Sie ist in diesem Sommer zum zweiten Mal mit dabei: «Ich liebe es, Leute kennenzulernen!», schwärmt sie. Wie viele hier hat sie keine einfache Zeit hinter sich. Wegen einer Körperbehinderung ist sie an den Rollstuhl gebunden: «Ich stand vor dem Abgrund. Doch Gott hatte andere Pläne mit mir.» Im Camp traf sie auf eine Lehrerin, die für ihre Schulklasse eine Aufgabenhilfe suchte – und sie prompt zu einem

* Namen geändert

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Schnuppertag einlud. Conny musste nicht lange überlegen und sagte zu: «Dank meiner offenen Art kann ich gut mit Kindern umgehen. Ich wusste sofort, das ist es. So was wollte ich schon immer!» Heute arbeitet sie 40 Prozent als Stütze im Unterricht mit Primarschülern.

«Mit Sorgen kam ich hier an, mit einem Lachen gehe ich nach Hause.» Conny, Teilnehmerin Kraft im Glauben finden Früher dachte Conny, dass sie wertlos sei. Aber heute ist sie überzeugt: «Gott stellt mir im Leben neue Aufgaben. Dafür lebe ich.» Auch aus diesem Grund gefällt es ihr im Sommercamp: «Hier bekomme ich einen Glauben mit, an dem ich mich festhalten kann. Einen Glauben, den ich umsetzen und in mein Leben integrieren kann. Mit Sorgen kam ich hier an, mit einem Lachen gehe ich nach Hause.» Text: Livia Hofer | Fotos: Werner Tschan

GERN GEHÖRT

Das «Sommercamp für Alle» der Heilsarmee findet jeden Sommer im Jugendhaus Stäfa statt und wird von Charlotte und Hans Ulrich Hostettler geleitet. Es steht Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung offen. Auf dem Programm stehen kreative Aktivitäten, Ausflüge in der Natur, Andachten und eine fröhliche Gemeinschaft. Zur individuellen Pflege und Unterstützung sind viele Betreuerinnen und Betreuer im Einsatz. Das Betreuerteam verzichtet auf ein Entgelt, damit die Lagerkosten niedrig gehalten werden – schliesslich soll sich jede interessierte Person die Teilnahme leisten können.

Herr Cadalbert, via solidaritaet.heilsarmee.ch

«Es ist schön, dass es die Heilsarmee gibt. Man müsste sie sonst erfinden. Menschen, die ohne Eigennutz helfen – danke! Ich musste, durfte und konnte selbst schon Anteil nehmen: Einmal als Betroffener, der zu essen bekam, und einmal als Spender, mit einem Fünfliber für die Weihnachtskollekte.»

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WIR VIER

Sylvaine Mä gli

ng Verantw ortlich Erwachsenenbildu

Deu tschsch weiz, icklung Mitarbei terin Internat ionale Entw

n könnte, würde ich Wenn ich mein Leben noch einmal lebe t zu widmen – so wie keine Sekunde zögern, es erneut Got n habe. Es war die ich es als 12-jähriges Mädchen geta . Von da an lebte ich beste Entscheidung meines Lebens ng zu meinem Herrn nicht nur in einer persönlichen Beziehu mmen mit meinem und Erlöser Jesus Christus, nein, zusa in der Heilsarmee Mann darf ich ihm auch als Offizier her Dienst für die dienen: rund 15 Jahre leidenschaftlic en Korps (GemeinJugend, etwa 10 Jahre in verschieden seine Treue selbst in den) und 9 Jahre in Haiti. Got t erwies indbaren Momenten den schwierigen, scheinbar unüberw nde Erfahrungen! Am und schenk te uns so viele aufrege en Menschen, die liebsten erinnere ich mich an die jung die Zeiten, in denen sich für Christus entschieden, und an ihnen teilten, um uns wir den Reichtum seines Wortes mit zu nähren und geistig zu wachsen.

Michael Staïesse Heilsarmee-Of fizier Gemeinde Arc lémanique

Als ich spür te, dass Gott mich in den vollz eitlichen Dienst beruft, reifte in mir nach und nach der Geda nke, dass die Heilsarmee der richtige Ort dafür ist. Und diesem Ruf folge ich nun seit mehr als 25 Jahren. Ob in Genf, Wichita (Kansas, USA) oder Laus anne, der Herr schenkte mir immer wieder wunderbare Begegnungen. Zusammen mit meiner Frau, die die gleiche Berufung teilt, begegnete ich Menschen aus der ganzen Wel t und erlebte, wie Gott in ihrem Leben handelt. Zurzeit arbeite ich teilweise in einer Notu nterkunf t. Hier steht die Armut direk t neben dem Reichtum des Teilens und der kulturellen Vielfalt. Ich lerne, mich über die kleinen Siege im Leben der Menschen zu freuen und eine Quelle der Ermutigung zu sein. Ich spreche mit den Men schen über den Glauben an sich selbst und an Gott – denn dieser Glauben macht alles möglich.

Corinne Gyga x

Sachbearbeiterin Administ ration un d Kommunikation Heilsar me e- Jugend

Beat Habegger Leiter HandsOn

Ich arbeite seit zwei Jahren für das Sozialwerk der Heilsarmee. Dort leite ich das Arbeitsintegrationsprojekt HandsOn. Ziel dieses Projekts ist es, Flüchtlinge möglichst schnell in den Schweizer Arbeitsmarkt zu integrieren. Wer arbeitet, gehört dazu – wer in der Schweiz keine Arbeit hat, lebt oft sozial isoliert. Darum setze ich mich speziell für die Arbeitsintegration von Migranten ein. Davon profitiert auch die Gesellschaft. Denn so können die Flüchtlinge finanziell unabhängig leben und sind nicht weiter auf die Sozialhilfe angewiesen. Nach dem ersten Jahr haben bereits 14 Teilnehmende eine Anschlusslösung im Arbeitsmarkt gefunden. Im Sozialwerk der Heilsarmee geniesse ich grossen Gestaltungsfreiraum und kann Dinge bewegen – das schätze ich sehr.

Malediven, im Früh ling 2017. Ich liege am Strand vor mei Bungalow, die Sonn nem e im Gesicht, eine n spannenden Krimi der Hand. Plötzlich in macht es «Ping» au f meinem Handy: Ei Mail mit dem Betre n ff «Offene Stelle in der Jugendabteilung kommt an. So bega » nn mein Weg von de r weiten Welt als Flu begleiterin zur Heils garmee. Ich finde es spannend, wie sic alles zusammenge h fügt hat: Über die Beziehung zu meine Freund Jonas (heu m te ist er mein Man n) durfte ich schon Sommer 2013 als im Leiterin mit ins Sing lager «Alive-Teens» mein erster direkte – r Kontakt zur Heilsar mee. Heute arbeite bereits seit zwei Ja ich hren in der Jugend abteilung, wo ich m Freude an der ka eine ufmännischen Arbe it, am Ausbilden Lernenden und ab der und zu auch meine Leidenschaft für da Fotografieren einbrin s gen kann. Ich liebe es, auf diesen Lebe abschnitt zurückzu nsblicken und zu se hen, wie alles ge wurde. führt

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ZUM MITFREUEN EINE SPENDE AN DIE HEILSARMEE STATT KUNDENGESCHENKE

Rund 11 000 Freilandhühner, drei Hektaren Weidefläche und gut 10 000 Eier pro Tag: drei eindrückliche Zahlen zum Familienbetrieb HühnerEi von Stephan Beutter. Doch was haben Huhn und Ei mit der Heilsarmee zu tun? Seit über zehn Jahren unterstützt die Familie Beutter die Heilsarmee mit einer grosszügigen Weihnachtsspende. Mit der jährlichen Zuwendung kommt Stephan Beutters christlicher Hintergrund zum Ausdruck: Jedes Jahr schickt der Unternehmer seinen Kunden eine Weihnachtskarte und erklärt, dass er anstelle eines Kundengeschenks die Heilsarmee mit einer Spende berücksichtigt. Eine kleine Aufmerksamkeit ist dann doch noch dabei – im letzten Jahr waren es kleine Gewürzbeutel der Heilsarmee für eine heisse Wintersuppe. Auf die Frage, warum er die Heilsarmee und nicht eine andere Einrichtung unterstützt, sagt Stephan Beutter: «Mit ihrer Mission lebt die Heilsarmee das Evangelium und verknüpft es optimal mit sozialem Engagement in der Gesellschaft. Durch die breite Akzeptanz und die hohe Glaubwürdigkeit der Heilsarmee unterstreichen auch wir unser kirchliches Engagement.» Ei, so eine Unterstützung freut uns natürlich besonders!

huehnerei.ch Text: Gino Brenni | Fotos: Stefan Rötheli, augenweiden

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MIT EINEM ONLINE-GEBET NEUE KRAFT SCHÖPFEN Heute hatte mein Vater wieder Chemotherapie. Bitte betet für ihn, damit es ihm bald besser geht. 07:32

Für Dein Anliegen wurde bereits 5x gebetet. 08:07

Wer ein schweres Herz hat oder auf der Suche nach Mut und Hoffnung ist, kann seit Jahresbeginn auf der Heilsarmee-Webseite ein anonymes Gebet platzieren. Einmal auf unserer digitalen Gebetswand publiziert, können Menschen, die an die Kraft des Gebets glauben, für das Anliegen beten. Mit einem Mausklick werden die Wünsche symbolisch auf die Reise geschickt.

Angelika Marti betreut die digitale Gebetswand

Gemeinsam mit einem Team von Seelsorgern betreut die Heilsarmee-Mitarbeiterin Angelika Marti diesen neuen Dienst. Sie sichten die Gebetsanliegen und schalten sie anschliessend frei. Wer nicht möchte, dass sein Anliegen auf der Gebetswand erscheint, kann es auch ohne Publikation einreichen – dann wird es in die internen Gebetsgruppen der Heilsarmee getragen. Der Idee eines digitalen Gebetsangebots stand Angelika Marti zuerst skeptisch gegenüber: «Ich hatte Bedenken aufgrund der Oberflächlichkeit und Anonymität des Internets. Meine Arbeit lebt schliesslich vom persönlichen Kontakt», sagt sie. Mittlerweile sieht sie die Chancen der neuen Plattform: «Ich kann für jemanden beten, ohne viel von der Person zu wissen. Das befreit einen von direkter Mitverantwortung», erklärt die Majorin. Ausserdem helfe die Anonymität dabei, die Scham zu überwinden, die viele Menschen in schwierigen Situationen spüren. Wie geht es jetzt weiter? «Als Nächstes möchten wir anbieten, die Beterinnen und Beter per E-Mail auf dem Laufenden zu halten. Zusätzlich planen wir ein Hilfsangebot über ein Kontaktformular. Auch ein WhatsApp-Gruppenchat sowie ein Themenblog sind angedacht», sagt Angelika Marti. Schenken auch Sie Hoffnung und Kraft mit einem Gebet oder senden Sie uns Ihr persönliches Anliegen.

heilsarmee.ch/beten Text: Gino Brenni | Foto: Pixabay/Pexels, Heilsarmee

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MUSIK IST … ERLEUCHTEND

GÄND DAS LIECHT WITER Text und Musik: Markus Hottiger

2. Gänd das Liecht witer, mached alli mit. Gänd das Liecht witer, tüend de erschti Schritt. Gänd das Liecht witer, so wie s jede cha. Wo du es Liecht bringscht, fangt de Friede bald a.

© Adonia Verlag, CH-4805 Brittnau

3. Gänd das Liecht witer, dass me d Wärmi gspürt. Gänd das Liecht witer zu dem Mensch, wo frürt. Gänd das Liecht witer, lueget nid nur zue. Denn für de Fride cha me doch öppis tue!

Livia Imboden Zwischenjahr nach Maturaabschluss Sängerin und Aufnahme: Livia Imboden, Piano und Sänger: Daniel Imboden

Licht, Liebe und Frieden – danach sehnen sich viele Menschen in der heutigen Zeit. Das Lied von Markus Hottiger hat eine grosse aktuelle Bedeutung. Der Text erinnert uns an die konkrete Aufgabe als Christen, das Licht und die Herrlichkeit Gottes zu verkünden und weiterzugeben. Mich berühren Melodie und Text sehr stark – weil es mir ein grosser Wunsch ist, ein Licht auf dieser Welt zu sein und dem einen oder anderen Menschen so den Frieden und die Wärme Gottes zu schenken. Zusammen mit meinem Vater am Piano habe ich das Lied gesungen und aufgenommen, damit auch bei Ihnen zuhause etwas von dem Licht ankommt.

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GESAGT, GETAN

Moutier

Amriswil

AUSBAU ZU EINEM LÄNGERFRIS- STABILITÄT GEWINNEN DURCH TIGEN BETREUUNGSANGEBOT BEGLEITETES WOHNEN Im November 2018 schloss das Korps Moutier den Umbau ihres Sozialzimmers ab, damit künftig mehr als eine reine Notunterkunft angeboten werden kann. «Das Vierbettzimmer wurde in zwei Zweibettzimmer mit angrenzender Küche umgestaltet. Diese Veränderung erlaubt uns eine bessere Raumnutzung», erklärt der Korpsoffizier Kapitän Cyrille Court. «Aus Sicherheitsgründen belegen wir ein Zimmer nämlich nie mit zwei voneinander unabhängig angereisten Personen. Deshalb mussten wir früher oft Leute ablehnen, sobald ein Bett im Zimmer besetzt war.» Die beiden heutigen Zimmer sind identisch ausgestattet: zwei Etagenbetten, ein Schrank, zwei kleine Tische mit zwei Stühlen, Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, ein Schrank mit Geschirr für zwei Personen. WC und Dusche werden gemeinsam genutzt. Die meisten der aufgenommenen Personen werden zwar von den Sozialdiensten vermittelt, doch das Korps bietet auch drei kostenlose Übernachtungen an für Personen, die auf der Strasse leben. «Natürlich ist es das Ziel dieser Zimmer und des Betreuungsangebots, dass diese Menschen mit einer neuen Perspektive weitergehen. Das Wichtigste aber ist, dass sie sich ausruhen können. Wir sind keine Lösung, sondern nur ein Schritt auf dem Weg in eine bessere Zukunft.»

heilsarmee.ch/moutier

Ein behagliches Zuhause ist nichts Selbstverständliches. Häusliche Gewalt, eine Suchtmittelabhängigkeit oder ein Schicksalsschlag können Auslöser dafür sein, dass sich jemand daheim nicht mehr zurechtfindet. Nicht jeder hat die Mittel und die Kraft, um selbstständig zu einer stabilen Wohnsituation zurückzukehren. Für diese Menschen schlägt das Herz von Silvia Meyer-Graap, der Leiterin des Projekts Begleitetes Wohnen der Heilsarmee Amriswil. Zusammen mit ihrem Team ermöglicht sie betroffenen Personen, im Alltag wieder Fuss zu fassen – mit dem Angebot von begleitetem und geschütztem Wohnraum. Etwas ist dabei besonders wichtig, weiss Frau Meyer-Graap: «Wenn die Leute merken, dass sie uns vertrauen können, wirkt das oft wahre Wunder.» Das Begleitete Wohnen der Heilsarmee ist mit vielen anderen sozialen Institutionen vernetzt. Davon profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner, ihnen stehen neben dem Wohnangebot umfangreiche Möglichkeiten an Beratung, individueller Förderung und externer Beschäftigung zur Verfügung. Die Erfolge sind vielfältig: Eine einst verwahrloste Person kann wieder einer Tagesroutine nachgehen, ein langjähriger Arbeitsloser findet eine Anstellung oder jemand schafft es wieder, Beziehungen mit Mitmenschen aufzubauen.

Text: Sébastien Goetschmann | Foto: zVg

heilsarmee.ch/wohnen-amriswil Text: Nadia Shabani | Foto: Stockfoto Pixabay

15.–

pro Nacht, inkl. Reinigung und wöchentlicher Wechsel der Bettwäsche

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Übernachtungen im November und Dezember 2018

6

Monate maximale Aufenthaltsdauer

6

Jahre Begleitetes Wohnen in Amriswil

9

Wohnplätze

24

Stunden pro Tag Pikettdienst

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SPINAS CIVIL VOICES

Für Menschen, die kein Zuhause mehr haben.


DIES UND DAS Mit MyHappyEnd an der Messe «Zukunft Alter» Unter dem Motto «Weil Alter Zukunft hat» fand Ende November letzten Jahres die Messe «Zukunft Alter» in Luzern statt. Über 10 000 Besucherinnen und Besucher informierten sich an Messeständen und Referaten zu Themen wie Gesundheit, Wohnen im Alter, Vorsorge, Nachlass und vielen weiteren. Unter dem Dach des Vereins MyHappyEnd war auch die Heilsarmee an der Messe vertreten – zusammen mit vielen anderen Schweizer Hilfswerken. MyHappyEnd setzt sich mit Sensibilisierungskampagnen dafür ein, dass mehr und offener über das Tabuthema Testament gesprochen wird. Eingerichtet mit Möbeln der Heilsarmee-Brocki Kriens fühlte man sich am Messestand beinahe wie in der heimischen Stube. Selbstgebackene Weihnachtsguetzli und Kaffee luden zum Zusammensitzen und Diskutieren ein – und dazu neben Alltäglichem vor allem das Thema Nachlass zu besprechen.

heilsarmee.ch/testament Text: Valérie Cazzin-Bussard | Foto: zVg MyHappyEnd

Ein Licht für die Ärmsten in Genf In der multikulturellen Begegnungsstube Le Phare in Genf werden seit 2011 warme Mahlzeiten ausgegeben. Den durchschnittlich 60 bis 70 Besuchern wird wöchentlich am Mittwoch, Donnerstag und Freitag ein kostenloses Mittagessen serviert. Am Samstag steht ein reichhaltiges Frühstück auf dem Menüplan. Seit Januar 2019 werden zudem in der Notschlafstelle L’Accueil de Nuit von Montag bis Freitag 30 bis 40 Portionen Suppe ausgeschöpft. Menschen in einer Krisensituation, die teilweise auf der Strasse schlafen und Hunger haben, erhalten hier nicht nur eine Mahlzeit: Sie betreten vor allem auch einen einladenden Ort, an dem sie sich entspannen und austauschen können. Die Heilsarmee bietet ihnen im «Le Phare» ein offenes Ohr und versorgt sie mit nützlichen Informationen, um ihren unmittelbaren Bedarf unbürokratisch zu decken.

heilsarmee.ch/genf Text: Sébastien Goetschmann | Foto: Heilsarmee

Leuchtturm und Brocki Huttwil – eine Erfolgsgeschichte Recyceln, reparieren und verkaufen – wenn zwei Institutionen der Heilsarmee zusammenarbeiten, kommt viel Gutes dabei heraus. Das Projekt Leuchtturm und die Brocki Huttwil machen es vor: Im Leuchtturm arbeiten sozial benachteiligte Menschen und Asylsuchende in Bereichen wie der Falt- und Verpackungsabteilung, recyceln Elektroschrott oder reparieren Velos aus der Brocki, damit sie dort erneut zum Verkauf angeboten werden können. Mit dem Ertrag finanziert die Brocki wiederum Projekte der Heilsarmee wie den Leuchtturm. Beide Institutionen profitieren voneinander: Die Brocki hat ihre Ladenfläche seit der Gründung um das achtfache vergrössert und beschäftigt mittlerweile 15 Personen. Der Leuchtturm kann heute zusätzliche Arbeitsplätze für sozial benachteiligte Menschen anbieten und plant, das Integrationsangebot in Zukunft noch weiter auszubauen. Bei all diesen Schnittstellen ist es nur sinnvoll, dass die beiden Institutionen auch organisatorisch zusammengehören. Darum ist das Projekt Leuchtturm seit diesem Jahr bei Brocki.ch integriert.

heilsarmee.ch/leuchtturm Text: Angelika Hergesell | Foto: zVg Leuchtturm

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VOM GLÜCK VERLASSEN

Einen sonnigen Tag im Park geniessen: Vanessa und ihr Sohn schätzen die neue Freiheit in der Schweiz.

«DAS SCHÖNSTE IST UNSER NEUES LEBEN IN FREIHEIT» «Für meinen Sohn war es Schock und Abenteuer zugleich», sagt Vanessa Mägli. Sie und ihr elfjähriger Sohn haben eine lange Reise hinter sich: von Brasilien zurück in die Schweizer Heimat, über das Passantenheim der Heilsarmee Bern in ein neues Leben. «Ich bin eine tropische Schweizerin», meint Vanessa mit einem Schmunzeln. Die 49-jährige Mutter wirkt selbstbewusst und ausgeglichen – eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Auf den ersten Blick würde niemand vermuten, dass sie noch vor wenigen Monaten auf die Hilfe der Heilsarmee angewiesen war. Doch nach ihrer turbulenten Rückkehr aus São Paulo in Brasilien war das Passantenheim Bern die einzige Hoffnung für sie und ihren Sohn, um in der Schweiz einen Neustart zu schaffen. Ihre Geschichte zeigt, wie verschieden die Menschen sind, die in einem Passantenheim der Heilsarmee ein kurz- oder langfristiges Zuhause finden. Guetzli backen gegen das Heimweh Vanessa verbrachte den Grossteil ihres Lebens in São Paulo. Schon als dreijähriges Mädchen wanderte sie zusammen mit

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ihrer Familie in die brasilianische Metropole aus. Hier war alles anders als in der Schweiz: das Klima, die Sprache und die riesige Stadt. Sie wuchs behütet auf, besuchte die Schweizer Schule und studierte an der Universität von São Paulo. Nach ihrem Abschluss fasste sie Fuss in der Arbeitswelt und führte sogar eine Zeit lang ihr eigenes Geschäft: Unter dem Namen «Dolce Mägli» verkaufte sie Mailänderli nach original schweizerischem Rezept. In São Paulo lernte sie auch ihren Mann kennen – und bald freuten sie sich über Nachwuchs: Ihr Sohn kam auf die Welt. Trotz der vielen schönen Momente, die das Leben für Vanessa bereithielt, wurde sie von Heimweh geplagt. Und als Mutter sorgte sie sich um das Wohl ihres Sohnes, denn der Alltag in Brasilien wurde immer gefährlicher.


«Man weiss nie, ob man lebend nach Hause kommt» Viele Menschen in São Paulo leben in Armut: Die Kriminalität ist hoch, Überfälle und Morde sind an der Tagesordnung. «Unsere Autoscheiben waren aus Panzerglas. Ob man zum Einkaufen fährt oder in einem Park spazieren geht, die Angst begleitet einen», berichtet Vanessa. Für ihren Sohn wünschte sie sich ein Leben in Freiheit – und nicht in einem goldenen Käfig. Sosehr sie es auch versuchte, Vanessa wurde in Brasilien nicht mehr glücklich. Nach 26 Jahren Ehe kam es zur Scheidung, zu unterschiedlich waren die Vorstellungen und Bedürfnisse zwischen ihr und ihrem Mann. Vanessa sehnte sich nach einer Rückkehr in die Schweiz, weg von den Problemen in São Paulo. Sie fasste einen Entschluss und buchte einen Flug nach Zürich für sich und ihren Sohn – ohne Rückflugticket. Das Passantenheim Bern als Basis für ein neues Leben «Ich bin eine Kämpferin», sagt Vanessa. «Ich wollte mich mit eigener Kraft durchbeissen. Wir sind mit fünf Koffern in Zürich angekommen, unserem ganzen Hab und Gut.» Doch wohin jetzt? Ohne ein Zuhause ist jeder Anfang schwierig. Ihr erster Schritt führte sie nach Bern, Vanessas Geburtsstadt und dem früheren Zuhause ihrer Familie. Vom Sozialamt erfuhren sie vom dortigen Passantenheim der Heilsarmee. Nach einem guten Gespräch mit dem

Das Leben in ständiger Angst zehrte an Vanessas Kräften.

Institutionsleiter bezogen die beiden ein Zimmer im Haus an der Muristrasse. «Wir wurden sehr herzlich aufgenommen», erzählt Vanessa. «Die Mitarbeiter halfen mir bei der Wohnungssuche und mit den Einreisepapieren.» Alle waren hilfsbereit: Die Bewohner spielten Pingpong mit ihrem Sohn, zusammen schauten sie die Spiele der Fussball-Weltmeisterschaft. Auch Vanessa unterstützte ihre Mitbewohner mit ihrem Wissen und ihrer Tatkraft. Trotzdem war die Zeit vor allem für ihren Sohn nicht einfach: «In São Paulo sind Arm und Reich klar getrennt, im Passantenheim gibt es keine solche Grenze. Man bekommt die Probleme der Mitbewohner hautnah mit. Es hat nicht nur schöne Tage gegeben, sondern auch Erlebnisse, die für ihn schwer zu verarbeiten waren», erzählt sie. Nach einem Monat im Passantenheim zahlte sich ihre Geduld aus – sie fanden in Köniz eine Wohnung. Neustart geglückt Am schönsten sei für sie beide die neue Freiheit, die sie in der Schweiz geniessen: «Einfach dorthin zu gehen, worauf man Lust hat – das ist in São Paulo undenkbar gewesen. Ich bin der Heilsarmee sehr dankbar, dass sie uns auf diesem Weg unterstützt hat.» Wenn man Vanessa fragt, ob sie heute noch einmal so handeln würde, beantwortet sie die Frage überzeugt mit ja: «Du entscheidest, was du aus deinem Leben machst.»

Unkomplizierte Hilfe für Menschen in Wohnungsnot Menschen in allen Lebenslagen ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen – das ist ein zentrales Anliegen der Heilsarmee. Im Passantenheim Bern leistet man dafür einen wertvollen Beitrag: Opfer von häuslicher Gewalt, Obdachlose, gestrandete Touristen oder Familien mit Wohnungsproblemen wie Vanessa Mägli: Sie alle finden hier ohne grosse bürokratische Hürden eine kurz- bis langfristige Unterkunft. Falls nötig kann jemand mitten in der Nacht anklopfen, die Türen stehen rund um die Uhr offen. Das Haus bietet 50 Schlafplätze, in Notsituationen wie extremer Kälte kann die Bettenanzahl noch aufgestockt werden. Die 12 Mitarbeiter unterstützen die Bewohner unter anderem bei der Wohnungs- und Jobsuche, vermitteln zwischen Beratungsstellen oder helfen mit, einen Nachfolgeplatz in einer anderen Institution zu finden. Als Teil des Sozialwerks der Heilsarmee richtet sich das Passantenheim Bern an den christlichen Grundwerten und dem Auftrag zur Nächstenliebe aus.

heilsarmee.ch/wohnen Text: Marco Meier | Fotos: Ruben Ung

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RED UND ANTWORT

«JEDER MENSCH HAT EIN RECHT AUF ANGEMESSENEN WOHNRAUM.» MICHEL STEINER

Der Einsatz für und mit Menschen motiviert Michel Steiner. Das verbindet ihn mit der Heilsarmee.

Auf den Basler Strassen erlebt Michel Steiner immer wieder, was Wohnungsnot bedeutet. Der Gassenarbeiter vom Verein Schwarzer Peter engagiert sich für Menschen, die kein festes Zuhause haben. Er unterstützt direkt und unkompliziert auf der Gasse – und bewegt sich erfolgreich auf dem politischen Parkett. Herr Steiner, Sie kennen die Gassen von Basel und die Leute, die auf der Strasse leben. Wer sind diese Menschen? Heute sind es oft Leute wie Sie und ich, die bis vor Kurzem noch einem normalen Leben nachgegangen sind. Man sieht

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ihnen ihre Situation äusserlich kaum an. Früher waren es meistens Suchtkranke. Heute ist die Lage viel komplexer, denn die Probleme sind breiter angelegt. Das sind Men-


schen verschiedenster Altersgruppen und Herkunft. Es kann jeden treffen. Was hat zu diesem Wandel geführt? Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist eine Hauptursache. Wem in einer Grossstadt wie Basel der Mietvertrag gekündigt wird, der hat kaum Chancen, zu ähnlichen Konditionen eine neue Wohnung zu finden. Sanierungen und Neubauten treiben die Mieten in den Städten nach oben. Eine solche Person hat vielleicht schon Schulden und kann nicht unbedingt auf Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld hoffen. Da kann es schnell gehen, dass man sich auf der Strasse wiederfindet. Was müssen Gesellschaft und Politik tun, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken? Zuallererst geht es um die Anerkennung des Problems der Wohnungsknappheit. In einem nächsten Schritt muss mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen und den tatsächlich betroffenen Personen zugänglich gemacht werden. Wo stehen wir in der Schweiz in diesem Prozess? Wird das Problem anerkannt? Der grosse Wille, etwas zu verändern, ist noch nicht spürbar. Vor allem auf nationaler Ebene fehlt das Bewusstsein fast komplett. Lokal sieht es anders aus: In den Städten und den grossen Ballungsgebieten, also dort, wo die Wohnungsknappheit am grössten ist, ist man sich des Problems bewusst und arbeitet an Lösungen. Aktiv beteiligt ist auch der Verein Schwarzer Peter, für den Sie einerseits als Gassenarbeiter, aber auch als Botschafter und Experte in Sachen Wohnungsnot tätig sind. Wie unterstützen Sie die betroffenen Personen? Etwa ein Drittel der Arbeitszeit sind wir draussen unterwegs, hören zu, beraten und leisten Soforthilfe. In unserem Büro führen wir wöchentlich Sprechstunden durch. Leute ohne eigenen Computer können hier Schreibarbeiten erledigen, etwa eine Bewerbung für einen Job oder die Bearbeitung amtlicher Post. Wer keine feste Adresse hat, kann sich bei uns eine Meldeadresse einrichten lassen. Zusätzlich betreiben wir wichtige Öffentlichkeitsarbeit und setzen uns auf politischer Ebene für die Menschen ein, deren Lebensmittelpunkt sich auf der Strasse befindet.

liegt der Ball bei der Politik und der Verwaltung, um konkrete Massnahmen zu erarbeiten. Dank der Initiative existiert ein zwingendes Instrument, mit dem die Umsetzung vorangetrieben werden kann. Die Initiative entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen, darunter auch die Heilsarmee Basel. Wie sieht diese Zusammenarbeit aus? Zusammen bilden wir das Netzwerk Wohnungsnot. Wir sind eine sehr heterogene Gruppe, die grundsätzlich allen Organisationen offensteht. Wir treffen uns regelmässig in Sitzungen und tauschen uns aus, um Lösungsansätze für die sich zuspitzende Wohnungsnot in Basel zu finden. In diesem Rahmen ist auch die Initiative entstanden. So profitieren wir gegenseitig von unseren Erfahrungen und schaffen ein möglichst umfassendes Bild der Lage. Die Erkenntnisse aus unseren Treffen nehmen die Vertreter schliesslich mit in ihre Organisationen, um dort die Wahrnehmung und das Verständnis für dieses Thema zu fördern. Welchen Bezug haben Sie selbst zum Wirken der Heilsarmee? Als Privatmensch habe ich keinen direkten Bezug. Ich nehme die Heilsarmee vor allem durch die Topfkollekten zur Weihnachtszeit wahr. Dank unserer Zusammenarbeit wurde mir zunehmend klar, dass die Heilsarmee eine Organisation ist, die sich klar und deutlich für die Menschen einsetzt. Das ist für mich das A und O. Michel Steiner ist ausgebildeter Psychiatriepfleger und seit über zehn Jahren als Gassenarbeiter für den Verein Schwarzer Peter an der Elsässerstrasse in Basel tätig. Er hat sein ganzes Leben in Basel verbracht – hier möchte er auch seine Arbeitsenergie einsetzen. Die Arbeit für und mit Menschen motiviert ihn: «Es geht vor allem um den Austausch auf Augenhöhe. Um die kleinen Schritte und Erfolge, die wir mit unserer Arbeit erreichen», sagt er.

Text: Marco Meier | Fotos: Michael Fritschi, foto-werk gmbh

Ein Beispiel dieser politischen Arbeit ist die baselstädtische Initiative «Recht auf Wohnen», die Sie im Initiativkomitee mitgestaltet haben. Worum geht es bei dieser Initiative? Jeder, der im Kanton Basel-Stadt angemeldet ist, soll per Verfassung das Recht auf eine Wohnung bekommen, die er sich leisten kann. Das Recht auf Wohnen ist für alle ein Grundrecht. Die Initiative wurde im Juni letzten Jahres mit einer Mehrheit von 57.4 Prozent klar angenommen. Jetzt

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FORTSETZUNG FOLGT

Visualisierung des Architekturbüros: Das neugestaltete Restaurant ist vielseitig nutzbar und bietet mehr Platz für die Gäste.

CENTRE-ESPOIR: EIN RESTAURANT ALS LEBENSORT Vor einem Jahr feierte das Centre-Espoir sein 30-jähriges Bestehen. Die Genfer Institution nimmt seit 1988 Menschen auf, die aufgrund einer schweren psychischen Beeinträchtigung in ihrer Autonomie eingeschränkt sind. Nach der Eröffnung des Zentrums wurden die Betreuungs- und Unterstützungsangebote stets weiterentwickelt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer psychischen Entwicklung gerecht zu werden. Die Räumlichkeiten, wie die Küche, das Restaurant und die angrenzenden Gemeinschaftsräume, wurden aber nie wirklich renoviert oder umgebaut. Deshalb wird der Gastronomiebereich nun komplett neu gestaltet. Die neuen Gemeinschaftsräume werden übersicht-

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lich, komfortabel und flexibel angelegt. Highlight des Projekts bleibt aber das Restaurant: Mit der neuen Terrasse wird es vielseitig nutzbar sein. Zusätzlich entstehen ein Selbstbedienungsbereich und eine Ruhezone. Der private und institutionelle Wohnbereich soll den Bewohnern vor allem ein Zuhause sein, ein Zufluchtsort der Zugehörigkeit und Autonomie. Es ist erwiesen, dass die Umgebung die psychische Entwicklung positiv beeinflussen kann. Das Projekt des Centre-Espoir nutzt deshalb aktuelles Wissen über Design, Beleuchtung, Farben und Materialien, um eine Architektur zu fördern, die der Heilsarmee entspricht: eine Architektur, die der Inklusion dient.

heilsarmee.ch/centre-espoir Text: Philippe Vuichard | Foto: Strausak Associés SA


PUBLIREPORTAGE

Alles geregelt wissen! Elisabeth Bucherer* hat keine Familienangehörigen mehr. Sie zieht für die Vorsorge- und Nachlassplanung einen unabhängigen Fachmann der Heilsarmee bei. Wie kam die Vorsorge- und Nachlassberatung zustande? Als ich im Spendenmagazin der Heilsarmee das Inserat zur Vorsorge- und Nachlassplanung las, meldete ich mich. Mit dem Heilsarmee-Fachmann konnte ich dann eines nach dem andern ordnen.

Sie haben die letzten Dinge geregelt. Was hat Sie dazu bewogen? Zunächst mein hohes Alter. Mir ist mit 87 Jahren bewusst, dass der Tag kommt, an dem ich nicht mehr selber bestimmen kann, oder auch der Tag, an dem man stirbt. Es war für mich wichtig, über die Vorsorgeund Nachlassplanung selber zu entscheiden. Umso mehr, da ich keine Familienangehörigen mehr habe. Den Freundeskreis wollte ich nicht damit belasten.

Welche Erwartungen haben Sie damit verbunden? Über letzte Dinge zu sprechen, ist vom Gefühl und von der Sache her nicht einfach. Deshalb war für mich neben dem fachlichen Wissen der christliche Hintergrund des Beraters wichtig: Es entstand für mich eine Vertrauensbasis.

Sie haben sich für einen Berater der Heilsarmee entschieden – weshalb? Ich habe viele frohe Erinnerungen an die Heilsarmee-Pfadi, bei der ich als Kind mitmachte. Und mir gefällt die praktische Art, wie die Heilsarmee Gutes tut und benachteiligten Menschen hilft.

Information: Valérie Cazzin-Bussard Tel. 031 388 06 39 vorsorge@heilsarmee.ch heilsarmee.ch / vorsorge * Zum Schutz der hier zitierten Personen sind Namen und Bilder geändert.

Bezieht sich dieses Vertrauen auch auf Ihr Testament? Ich bin überzeugt, dass der Betrag, den ich der Heilsarmee hinterlassen werde – sofern dann etwas übrigbleibt – sorgfältig und sinnvoll eingesetzt wird. Sie haben auch einen Vorsorgeauftrag und eine Patientenverfügung erstellt? Auch hier spielt das Vertrauen eine Rolle, da ich keine Familie mehr habe. Gemeinsam mit dem Heilsarmee-Berater konnte ich den Vorsorgeauftrag und die Patientenverfügung ausfüllen. Ausserdem half er mir eine Vertrauensperson zu finden, der ich die Vollmacht übergeben konnte. Ich gab auch Anweisungen zu meiner Bestattung. Was hat die Regelung bewirkt? Ich bin erleichtert und beruhigt! Mir lag daran, alles geordnet zu wissen und diese Fragen nicht mehr vor mir herzuschieben. Es wäre mir unangenehm gewesen, Unklarheit oder Chaos zu hinterlassen.

VORSORGE UND NACHLASS: WIR HELFEN GERNE WEITER Dürfen wir Sie bei der Vorsorgeplanung oder der Regelung Ihres Nachlasses unterstützen? Bitte senden Sie mir kostenlos Ihren ausführlichen Ratgeber «Ihr Wille zählt». Ich wünsche eine persönliche Beratung zum Thema Vorsorge- und Nachlassplanung (1. Gespräch gratis). Bitte rufen Sie mich an. Ich habe eine Frage / ein anderes Anliegen an die Heilsarmee. Bitte rufen Sie mich an. Name:

Geburtsdatum:

Vorname:

E-Mail:

Strasse, Nr.:

PLZ / Ort:

Telefon und geeignete Zeit für einen Anruf: Einsenden an: Stiftung Heilsarmee Schweiz, Valérie Cazzin-Bussard Laupenstrasse 5, 3001 Bern oder vorsorge@heilsarmee.ch


SO HELFEN WIR MENSCHEN IN NOT. Offene Ohren Alles beginnt mit einer einfühlsamen Person, die sich eines hilfesuchenden Menschen annimmt. Darum bieten wir für Menschen in Not 29 Sozialangebote und empfangen sie in unseren 55 Heilsarmee-Gemeinden mit offenen Armen und Ohren. Freie Betten Wer den Boden unter den Füssen verliert, hat oftmals kein Dach mehr über dem Kopf. In insgesamt 10 Wohn- und 4 Übergangsheimen, 4 Alters- und Pflegeheimen und 7 Passantenheimen bieten wir jede Nacht über 1200 Menschen ein Obdach. Zusätzlich führen wir noch 4 Jugend- und Kinderheime. Gedeckte Tische Oft ist das Problem eines hilfesuchenden Menschen ganz profan. Er oder sie hungert nach Essen oder nach ein bisschen Gesellschaft. Darum laden wir gern zu Tisch. Zum Beispiel bei unseren Mittagstischen für Jung und Alt, bei unseren Weihnachtsfeiern oder den Frauen-Zmorgen. Tröstende Worte Unser Tun ist geprägt durch unsere Beziehung zu Gott. Darum bringen wir die Menschen mit Jesus Christus in Berührung. Nicht zuletzt mit unseren Gottesdiensten, die jeden Sonntag in 55 Heilsarmee-Gemeinden stattfinden. Aber auch unsere psychiatrische Spitex und der Gefängnisdienst sind wertvolle Angebote für Menschen in Not.

AUFTRAG DER INTERNATIONALEN HEILSARMEE Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und in seinem Namen menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Stiftung Heilsarmee Schweiz | Laupenstrasse 5 | Postfach | 3001 Bern Telefon 031 388 05 35 | Fax 031 382 05 91 | spenden@heilsarmee.ch | heilsarmee.ch Spendenkonto 30-444222-5 | IBAN CH37 0900 0000 3044 4222 5


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