Trialog 5/2018

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Von Mensch Mensch zu Gott zu1/2 Mensch | 2018 Magazin für ein Leben vollzu Hoffnung 2006 ¥ 121. Jahrgang von Mensch zuzu Mensch Gott zu Mensch 65| 2015

h e i l s a rm e e .c h heilsarmee.ch

Mal anders 3 Sportliche Heilsarmee

Warum Ihr Nachbar Sie was angeht

Mittendrin 5 „Hölzerne‘‘ Dankbarkeit Melissa, Jonas und Marie interessieren sich für ihre Nachbarn, um ihnen die Liebe Gottes näherzubringen.

Am Werk 11 Bienenzucht boomt

„Ich will mit den Nachbarn Zeit verbringen – das ist der Schlüssel für Beziehungen“. So beschreibt Jonas Nzola sein Ziel beim Projekt „Integrierte Mission“: Heilsarmeemitglieder nehmen Anteil am Leben ihrer Nachbarn, Arbeitskolleginnen, Familien und Freunde. Sie teilen Freud und Leid mit ihnen, versuchen in guten wie schlechten Zeiten für sie da zu sein. Parallel dazu lädt die Heilsarmee zu Gottesdiensten und zu Aktivitäten für Kinder, Familien, Senioren ein. „Die integrierte Mission gibt Antwort auf die Herausforderungen der Gesellschaft, zum Beispiel auf Einsamkeit oder Jugendkriminalität“, sagt Joan Münch, Verantwortliche Integrierte Mission. „Wir wollen wissen, was den Menschen

hilft, ihr Leben zu meistern, und ermutigen sie in ihren Stärken“. Jeder soll seinen Platz finden und sich seinen Gaben und Fähigkeiten entsprechend einbringen – zum Wohl der anderen. Nur so funktioniere die Gesellschaft, nur so entstehe Gemeinschaft. Mehr dazu auf Seite 10. Die Heilsarmee weltweit will am Leben der Menschen teilnehmen. So ermöglicht sie Ausgegrenzten, Einsamen und Menschen in Not die Teilhabe an der Gesellschaft und verkündigt die verändernde Botschaft von Jesus: Denn Jesus bringt Hoffnung, Frieden und Versöhnung.

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DI A LO G

Ein Buch mit sieben Siegeln (Offenbarung 5, 1–2) In der Alltagssprache gibt es Redewendungen und Ausdrücke, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

Unsere Erstklässlerin freut sich, selber zu lesen. Einzig die Mathematik ist ihr wie ein Buch mit sieben Siegeln. Mögen ihr die Zahlen immer verständlicher werden! – Johannes bekommt die Schriftrolle mit sieben Siegeln: Jesus öffnet diese komplexe und doch einfache Botschaft und erschliesst deren Sinn.

Es könnte mutlos machen, dass kein Mensch würdig ist, die Siegel zu öffnen. Sollte es aber nicht! Denn Jesus tritt hier für uns ein. Auch wenn wir nicht alles in diesem Buch verstehen, dürfen wir wissen: Jesus hat unsere Schuld auf sich genommen! Das macht mich dankbar und gibt mir tiefen Frieden ins Herz.

Judith Dummermuth

Michael Huber

Höre ich diesen Ausdruck, denke ich automatisch an ein unlösbares Rätsel oder etwas Unfassbares. Obwohl ich seine Herkunft kenne, kommt mir nicht zuerst die Offenbarung in den Sinn. Und zum Glück hat nicht jeder Versuch, ein Buch mit sieben Siegeln zu öffnen oder ein Rätsel zu lösen, apokalyptische Folgen. Susanne Stettler

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Sprengkraft der Tugend Liebe Leserin, lieber Leser Die Ratgeberregale und -portale boomen. Dabei mischt die Dankbarkeit ganz vorne mit. Denn die etwas ältlich daherkommende Tugend hat Sprengkraft! Sie macht Herz und Leben leichter: Wer dankbar ist, hat das Frohe und Gute im Auge und ist nicht ständig am Nörgeln und Schwarzmalen. Wir tun uns selbst und den Mitmenschen einen grossen Gefallen, wenn wir dankbar sind! Und seien wir auch Gott gegenüber dankbar: Seine Liebe gilt uns Tag für Tag, er will uns Licht, Hoffnung, Kraft und vieles mehr schenken. Dankbarkeit ihm gegenüber macht ebenfalls Herz und Leben leichter. Mehr dazu auf den Seiten „mittendrin“. Dann erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie die Heilsarmee nebst Seele und Geist mit vielseitigen Sportangeboten während des ganzen Jahres auch den Körper fit hält. Diese sportliche Heilsarmee finden Sie auf Seite 3. Anfang August 2018 hat in London General Brian Peddle sein Amt als neuer Internationaler Leiter der Heilsarmee angetreten. Sein Vorgänger André Cox teilt mit uns im Interview auf Seite 9 seine Hoffnungen für die Zukunft. Und was die Heilsarmee in Malawi mit der Bienenzucht am Hut hat, lesen Sie auf Seite 11. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und erlaube mir, Ihnen einen Ratschlag mitzugeben: Zählen Sie heute beim Einschlafen fünf Sachen auf, für die Sie dankbar sind …!

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Der Apostel Johannes – wegen der Christenverfolgung in Verbannung auf der Insel Patmos – sieht in einer Vision jemanden auf einem Thron sitzen, der in der rechten Hand ein Gottes-Buch mit sieben Siegeln hält. Damals waren wichtige Urkunden siebenfach versiegelt. Niemand konnte die Siegel öffnen. Sie waren Schutz für den Eigentümer. Dann hört Johannes eine Stimme: Allein der Erbe Davids – also Jesus – ist würdig, dieses Buch zu öffnen. Es ist die Urkunde, die unsere Namen enthält. Wir sind Gottes Eigentum. Keine zerstörende Macht dieser Welt kann diese Siegel aufbrechen. Unser Leben bleibt unangetastet, weil das Kreuz Jesu unser Schutz ist. Ursula Dollé

Impressum Gründer: William Booth General: Brian Peddle Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Massimo Paone Leiter Marketing: Philipp Steiner Redaktionsleiterin: Florina German Heilsarmee Hauptquartier, Postfach, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Thomas Martin, Debora Galeuchet (Gast) Layout: HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Sébastien Goetschmann, Thomas Bösch, Armand Cachelin, IE; S. 2: L. Geissler, ZVG; S. 3: ZVG, Thomas Bösch; S. 4: IHQ, ZVG; S. 5, 6, 8: ZVG; S. 7: pexels.com, ZVG; S. 8: pexels.com; Florina German; S. 9: Salvation Army IHQ; S. 1011: Sébastien Goetschmann; S. 11 unten: IE; S. 12: Canadian Pacific, Flickr.com (CC BY-NC 2.0). Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


H E I L SA RM E E M A L A N D E RS

Die Heilsarmee zeigt sich sportlich Die Redaktion

Dass die Heilsarmee nicht nur in der Gemeinde- und Kirchenarbeit was drauf hat, zeigen die Sportanlässe der Organisation.

Spass, Sport und Freundschaft sind die Highlights für die Jugend.

Auch Windsurf-Lager stehen im Angebot.

Fast wichtiger als der Sieg sind an den Familiensporttagen Mitmachen und Gemeinschaft.

Move for Hope: Das Benefiz-Hallenfussballturnier für jedermann: Es findet jeweils im März in der Turnhalle Neuenegg statt. Die Einnahmen kommen einem Hilfsprojekt der Heilsarmee zugute.

Familiensporttage: An den jährlichen Familiensporttagen in Lyss treffen sich Mitglieder und Freunde der Heilsarmee Schweiz, um Sport zu treiben, Freundschaften zu pflegen und gemeinsam Spass zu haben. Die Sportlichen unter den rund 1000 Teilnehmenden spielen in einer der 30 Volleyball- oder 48 Fussballmannschaften mit. Die weniger Sportlichen feuern an und freuen sich an der Gemeinschaft. Freiwillige machen das Ganze erst möglich: Sie helfen bei der Verpflegung, beim Ordnungs- oder Sanitätsdienst mit. Oder sie pfeifen als Schiedsrichter die Matchs. Die kleinen Gäste vergnügen sich auf Gumpischloss, Trampolin und anderem. Am Sonntag, jeweils vor dem grossen Moment der Entscheidungsspiele, feiern Gross und Klein zusammen einen Gottesdienst.

Mehr Informationen: move4hope.ch

Mehr Informationen: de.rfst.ch

Out of Town: Ganzjährig holen die Aktivitäten von Out of Town raus aus Stube und Stadt; es geht in die Berge, aufs Bike, aufs Wasser: Sport treiben, Freundschaften entwickeln und den christlichen Glauben pflegen. Vinzenz Meyner, Mitarbeiter Out of Town, sagt dazu: „Wir entdecken zusammen Outdoor-Sportarten, lernen Menschen kennen und nähren unser Denken und unser geistliches Leben. Wir tauschen auch unsere Erfahrungen mit dem christlichen Glauben in aller Einfachheit und ohne Druck auszuüben aus.“ Weiterer Schwerpunkt ist das Vertrauen: Out of Town pflegt ein Klima, welches das Selbstvertrauen und das Vertrauen in andere stärkt und hilft, verantwortlicher zu werden. • Out of Town organisiert Sportevents, Einführungs- und Kurstage, Wochenenden und Lager. • Out of Town ist eine Austauschplattform für Organisatoren von Sport-Events und Athleten, welche die gleichen Werte vertreten. • Out of Town nährt das Geistliche durch eine regelmässige Zufuhr im Blog. • Der Respekt vor der Natur und vor der Gefahr prägt die Aktivitäten. Mehr Informationen: out-of-town.ch/de

Erkundigen Sie sich bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe zu weiteren lokalen Sportaktivitäten. Hier finden Sie die Lager der Heilsarmee: de.salvy.ch/agenda

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PEO PLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Am 3. August 2018 hat Brian Peddle sein Amt als neuer Leiter der Internationalen Heilsarmee angetreten. Bei seiner Wahl zum 21. General der Heilsarmee dankte er für das in ihn gesetzte Vertrauen. Er bekannte, dass er sich zwar überwältigt, aber auch tief geehrt fühle, mit dieser kapitalen Aufgabe betraut zu sein. Ebenso brachte er seine Erwartung zum Ausdruck, dass Gott wunderbare Dinge bewirken könne mit dem Einsatz aller Heilsarmeemitglieder: „Ich rechne damit, dass der allmächtige Gott die Dinge bewegt und die Heilsarmee vorwärts bringt. Die Heilsarmee ist gross und vielseitig respektiert, aber es gibt Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Wir sind eine internationale christliche Bewegung und es gilt den kulturellen Kontext zu berücksichtigen.“ Brian Peddle, Kanadier, kam 1957 zur Welt. Er ist seit 1977 Heilsarmee-

Mirco Omlohr folgt dem guten Beispiel

Brian Peddle: leitet neu die Heilsarmee weltweit Offizier und arbeitete in den HeilsarmeeTerritorien Kanada & Bermuda, Neuseeland, Fidschi & Tonga, aber auch im Vereinigten Königreich mit der Republik Irland. Seit November 2015 war er Stabschef. Nun hat er die Nachfolge von General André Cox angetreten. Er steht 1,7 Millionen Mitgliedern vor, die der Heilsarmee in bald 130 Ländern angehören.

Karin Pohls Leben ist ein Abenteuer

Mein Frau Sara ging mit dem guten Beispiel voran: Sie liess sich zur Heilsarmee-Offizierin ausbilden. Ich sträubte mich zunächst, diesem Ruf ebenfalls zu folgen. Doch nun absolviere ich die Ausbildung! Ich möchte für Menschen unterwegs zu sein, sie mit Jesus in Kontakt bringen, sie fördern. Noch weiss ich nicht, welche Aufgabe mich als Heilsarmee-Offizier erwartet. – Gemeindearbeit oder ein Amt mit Menschen am Rande der Gesellschaft? – Ich will in allem Gott vertrauen. Er führt mich Schritt für Schritt.

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Christine Volet leitet die Fachstelle Soziale Gerechtigkeit

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Seit ich Jesus in mein Leben eingeladen habe, sind Sinn und Ziel vorhanden, Abenteuer ebenso: Mein Mann und ich reisten 1996 als Missionare mit zwei Kleinkindern nach Bolivien. Zurück in Deutschland engagierte ich mich im Leitungsteam einer Baptistengemeinde. Gleichzeitig arbeitete ich acht Jahre in einem Altersheim. Nun leiten mein Mann und ich die HeilsarmeeGemeinde am Erasmusplatz in Basel. Ich will dazu beitragen, dass Menschen Jesus kennenlernen, ihre Berufung finden und ganzheitlich heil werden!

Meine Kindheit verbrachte ich im Kongo, wo meine Eltern Missionare waren. Mein Vater bedruckte jeweils Stoffe für einen Handarbeitskurs für Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollten. Damals hatte ich nur Augen für die schönen Motive. Heute kenne ich die Schicksale dieser Frauen und die mangelnden Perspektiven, die dazu führen, dass sie ihren Körper verkaufen. Mit meiner Arbeit bei der Heilsarmee möchte ich für sie Möglichkeiten schaffen, damit sie selber über ihre Zukunft bestimmen können.

Katharina Schaufelberger ist gerne mit anderen unterwegs Gemeindearbeit fasziniert und interessiert mich schon viele Jahre. Warum? Weil ich Menschen liebe! Ich möchte Menschen fördern und ermutigen. Und es begeistert mich, ihnen zu helfen, ihr Potenzial zu erkennen und freizusetzen. Ob alt, ob jung – ich schätze die Zusammenarbeit, gemeinsame Wege zu gehen und gemeinsam für andere da zu sein. Seit Juli 2018 arbeite ich vollzeitlich als Gemeindeleiterin im Heilsarmee-Korps Wädenswil. Eine grosse, spannende Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.


M I T TE N DR I N

Dankbarkeit wird zur guten Tat Elsbeth Cachelin Ein gewiefter Handwerker schnitzt seine Dankbarkeit in Holz. Ein beglückendes Hobby, das darüber hinaus anderen zugutekommt.

Der pensionierte Ostschweizer Werklehrer* besucht 2016 die Heilsarmee Brocki in Altstätten; dabei bietet er dem Leiter Kurt Kuster spontan an, gratis Spielzeug für die Brocki herzustellen. „Beim nächsten Spielwarenmarkt“, so Kurt Kuster, „waren die neuwertigen, mit Herzblut gefertigten Holzspielsachen eine grosse Bereicherung; die Einnahmen flossen einem sozialen Zweck zu. Anhand seiner selbst geschriebenen Werkbände erklärte er mir, wie zum Beispiel das Hühnerpuzzle, die Heuschrecke mit den beweglichen Flügeln und die Pyramide entstehen.“ Durch Alkohol verwahrlost Zur Motivation dieser grosszügigen Spende befragt, antwortet er: „Das

Schicksal meines Göttis war Auslöser: Dieser hatte einst eine gute Stelle, ein rechtes Einkommen. Er lebte bei seinen Eltern auf dem Bauernhof. Nach deren Tod in den 50er Jahren kam das Leben meines Göttis aus dem Ruder. Ich, damals ein junger Mann, bemerkte bei den Besuchen auf dem Bauernhof, wie mein Pate mehr und mehr an Alkoholismus erkrankte und verwahrloste.“ Nullpunkt wird zum Glücksfall Schliesslich landete der Pate bei der Heilsarmee. Der Nullpunkt wurde für ihn zum Glücksfall: Im schönen Zimmer im Wohnheim Winterthur (siehe Kasten) lebte er auf. Sein Göttibub konnte mitverfolgen, wie der Pate in der Heimfamilie Fuss fasste, die Gemeinschaft und die

regelmässigen Mahlzeiten genoss. Aus dem Verwahrlosten wurde ein zufriedener Mensch: „Ich habe nie vergessen, wie gut mein Götti es in seiner schwersten Zeit bei der Heilsarmee hatte. – Mit dem Herstellen der Spielsachen kann ich meiner Dankbarkeit dafür Ausdruck geben; denn Dankbarkeit ist für mich, wenn man wertschätzt, was jemand tut.“ Dankbarkeit als Lebenshaltung Dankbar ist der pensionierte Werklehrer auch für seine eigene Situation: „Mir geht es gut, das ist für mich nicht selbstverständlich. Deshalb setze ich mich für Menschen ein, die es weniger gut haben als ich. Das Herstellen der Spielzeuge macht mir selbst Freude – umso mehr, als andere davon profitieren.“ Das

Die Heuschrecke bringt Kinder- und Handwerkeraugen zum Leuchten.

Hobby oder gute Tat: Das Bearbeiten von Holz ist Herzenssache.

Bunt, neu und handgemacht – Spielzeug, das ankommt!

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M I T TE N DR I N Helfen ohne Entgelt sieht er als seinen Gottesdienst: „Ich glaube an Gott, aber statt mich in die Kirche zu setzen, tue ich lieber etwas Gutes.“ Leidenschaft fürs Holz Der Ostschweizer ist ein gewiefter Handwerker, seit er sich bei seiner Ausbildung ab 1966 zum Heilpädagogen auf die Holzbearbeitung spezialisierte. Während 16 Jahren gab er Werkunterricht. In den Ferien bot er zunächst kantonale, dann im Auftrag des Schweizerischen Vereins für Handarbeit schweizerische Kurse für Lehrpersonen an. Das Bearbeiten von Holz sowie das Herstellen von Holzspielsachen und Gebrauchsgegenständen wurde seine Leidenschaft. In einem Bildungsurlaub schliesslich verfasste er das Buch „Holzspielsachen“ mit schrittweisen Werkanleitungen. Später folgte ein zweiter Band. *Name der Redaktion bekannt

Damals wie heute Das Wohnheim Winterthur beherbergt Personen, die vorübergehend oder auch längerfristig eine Unterkunft und einfache Betreuung benötigen. Ziel ist es, die Bewohner dazu zu motivieren, eigenständig und selbstverantwortlich zu handeln. Dazu führen die Betreuer Gespräche zur Klärung der persönlichen Situation. Nach Bedarf verwalten sie Taschengelder oder geben Medikamente an die Bewohner ab. Um eine gute Betreuung zu gewährleisten, ist die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern, Ärzten und auswärtigen Bezugspersonen wichtig. Die 34 Betten mit Vollpension befinden sich mehrheitlich in Einzelzimmern. heilsarmee.ch/standorte/ wohnheim-winterthur

Menschen in Notlage finden im Wohnheim Winterthur Unterkunft und Betreuung.

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Francis Bacon

„Probiert es aus!‘‘ Agnes Heiniger-Gmür erhält eine schlechte Arztdiagnose. Nach Höhen und Tiefen bleibt tiefe Dankbarkeit.

„Ich habe allen Grund, dankbar zu sein. Vor einem Jahr bekam ich die Diagnose Darmkrebs und verlor buchstäblich den Boden unter den Füssen. Es begann eine Zeit des Wartens – auf verschiedene Untersuchungen, Abklärungen, Befunde, Therapien. Was ist, wenn Metastasen gefunden werden bei der Computertomographie? Wie lange habe ich dann noch zu leben? Spreche ich auf die Therapie an, die mir das Tumor-Team empfohlen hat? Welche Form der Chemotherapie muss ich haben, wie werde ich sie durchstehen? Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf, manchmal schwappte die Angst wie eine Welle über mich. Ich war nur noch fähig, einen Tag nach dem anderen zu nehmen. In dieser schweren Zeit, genauer gesagt am Tag nach der Diagnose, bekam ich

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in meiner persönlichen Andacht die Verheissung aus Psalm 34,8 zugesprochen. ‚Der Engel des Herrn stellt sich schützend vor alle, die Gott ernst nehmen, und bringt sie in Sicherheit.‘ David, der Psalmschreiber, ermutigt weiter in Vers 9: ‚Probiert es aus und erlebt selbst, wie gut der Herr ist! Glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.‘ Ich habe es ausprobiert und halte daran fest bis zum heutigen Tag; denn ich erlebe Schutz und Geborgenheit von Gott als Wirklichkeit. Ja, er hat Wunder an mir getan, es darf mir gut gehen. Gott steht zu seinem Wort! Jeden Tag suche ich Zuflucht bei ihm und bekomme sie auch, dafür bin ich Gott dankbar.“ Agnes Heiniger-Gmür

Agnes Heiniger-Gmür ist Dipl. Pflegefachfrau HF/Dipl. Gerontologin und Mitglied in der Heilsarmee Wattwil.


M I T TE N DR I N

Ab in die Sehschule! Irene Walzer, Heilsarmee Bern Danken hat mit Denken zu tun, aber auch mit Sehen. Und danken macht das Leben leichter. Deshalb lohnt es sich, Dankbarkeit zu lernen.

Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie würden Sie sich einstufen – dankbar oder undankbar? „Danken“ leitet sich für mich von „denken“ ab. Bedeutet dies, „wer denkt, wird dankbar“? Oder umgekehrt, wer undankbar ist, hat nicht gedacht, nicht nachgedacht? Tatsache ist, je mehr wir nachdenken, desto mehr fällt uns ein, wofür wir danken können: Dass der Abfallsack am Abend nicht mehr in der Quartierstrasse steht, dass wir bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt können oder dass jederzeit Trinkwasser aus der Leitung fliesst. Auch meine Beziehung zu Jesus Christus macht mich dankbar und gibt meinem Leben ein festes Fundament und Hoffnung: Wenn ich nachdenke, erkenne ich, wie gütig und weise Gott mein Leben bis heute geführt hat. Auch die Schönheit der Schöpfung, die spürbare Realität von Gott in meinem Alltag und das Lesen in

Auf die Sicht der Dinge kommt es beim Thema Dankbarkeit an! (Symbolbild) der Bibel sind für mich Grund zu tiefer Dankbarkeit. Diese dankbare Lebenshaltung Gott gegenüber vereinfacht und verschönert mein Leben. Weshalb? – Weil ich das Gute und Frohe im Auge habe! Wer dankbar lebt, denkt nicht nur weiter, sondern sieht auch weiter und hat dadurch eine andere Perspektive auf das

Leben und auf Gott. „Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen“ so lautet ein Zitat, das mir sehr gefällt. Die hohe Kunst der Dankbarkeit ist eine Seh-Schule. Denn die Dankbarkeit sieht nicht andere Dinge, sondern sieht die Dinge anders!

Aus der Trauer in die Freude Jeden Tag konnte er kleine Erfolge erzielen und so seine Lebensfreude wiederfinden: Jonathan Brändli erlebt Gott in einer tiefen Krise.

„Bereits als Kind konnte ich an mir selbst und bei anderen Menschen sehen, dass Gott Wunder tut. Als Teenager entschied ich mich, Jesus nachzufolgen. In dieser Zeit suchte ich eine Lehrstelle als Informatiker. Doch der Traum platzte. Motiviert durch zwei jüngere Geschwister begann ich die Lehre in einer Kindertagesstätte. Vor zwei Jahren erkrankte meine Mutter an Krebs. Vor einem Jahr ist sie gestorben. Meine Welt brach zusammen. Kurz danach nahm ich am Praisecamp teil: 6500 Jugendliche Feuer und Flamme für Jesus! Das Miteinander-Feiern half mir, meine Trauer für Momente loszulassen. Zurück im Alltag ging es trotzdem bergab. Meine Lehre stand auf der Kippe.

Ich war am Boden zerstört. In dieser Not hatte ich nur eine Chance, nämlich Gott zu vertrauen. Er hat mich durchgetragen, gab mir Hoffnung. Ich war orientierungslos, doch Jesus zeigte mir den Weg – Schritt für Schritt. Jeden Tag konnte ich kleine Erfolge erzielen und so meine Lebensfreude wiederfinden. Und damit erlebte ich das grösste Wunder: Ich habe es geschafft, mit der Hilfe und Kraft Gottes meine Abschlussprüfungen abzulegen. Gott ist mein Lebensplus, weil er mich trägt, mir Freude schenkt und mir vorangeht. Egal was kommt, mit Jesus ist nichts unmöglich.“ Jonathan Brändli Jonathan Brändli, 18, ist gerne Christ.

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FA M I L I E • FRE I ZE I T • S E RV IC E

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, junge Erwachsene und Familien an. Interessiert? Dann verlangen Sie die Lager-Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern.

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FÜR HÄNDE

POUR LES MAINS

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Webseite: heilsarmee.ch, Jugendabteilung: salvy.ch

Gott sei Dank! Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

Die Heilsarmee im Kino Die neue temporäre Ausstellung zeichnet mehr als ein Jahrhundert Geschichte des Verhältnisses zwischen Heilsarmee und Kino nach. 7. August bis 21. Dezember 2018 (offen nach Terminvereinbarung) Heilsarmee Museum, Laupenstrasse 5, 3001 Bern 031 388 05 79, museum@heilsarmee.ch

Von Menschen für Menschen Die Heilsarmee Boutique bietet ein vielseitiges Geschenksortiment an, liebevoll gefertigt in Heilsarmee Werkstätten. Die Palette reicht von Apfelschnitzen über Sirup bis hin zu Taschen, Karten und Spielzeug. Sie finden auch Produkte des internationalen Fairtrade-Labels OTHERS. Heilsarmee Shop, Laupenstrasse 5, Eingang Hof, 3008 Bern Dienstag bis Freitag, 9–17 Uhr heilsarmee.ch/shop

BIS ZULETZT SELBSTBESTIMMT ENTSCHEIDEN Kein Traum, sondern machbar. Mit einem Vorsorgeauftrag und einer Patientenverfügung.

Bestellen Sie kostenlos unseren Ratgeber zur Vorsorge- und Nachlassplanung oder fragen Sie nach unserem unabhängigen Vorsorgeberater. Stiftung Heilsarmee Schweiz, Nathalie Schaufelberger, Tel. 031 388 06 18, vorsorge@heilsarmee.ch

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G ES E LL S C H A F T

„Wir sind nicht in einer Friedenszeit‘‘ Fragen: Florina German Nach fünf Jahren trat der Schweizer General André Cox, Internationaler Leiter der Heilsarmee, in den Ruhestand − Zeit, eine Bilanz zu ziehen.

General André Cox nahm sich bei seinen Besuchen in den Institutionen Zeit für die Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie wurden Ende Juli 2018 pensioniert. Was raten Sie Ihrem Nachfolger? General André Cox: Ich empfehle ihm, die Mobilisation der Heilsarmee weiter voranzutreiben, denn die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind komplexer als früher. Um 1860 kamen unsere Mitglieder oft direkt von der Strasse. Sie stiessen am Tiefpunkt ihres Lebens zu uns und wurden von der Kraft des Evangeliums erneuert. Heute, 150 Jahre später, gehören viele unserer Mitglieder der Mittelschicht an. Sie vergessen, dass sie nicht Mitglieder einer Kirche, sondern Soldaten einer Armee sind – und dass wir uns nicht in einer Friedenszeit befinden. Ungerechtigkeit,

Ausgrenzung und Sünde regieren unsere Welt. Das hat unfassbare Konsequenzen und kostet wortwörtlich Leben. Deshalb mein Rat: Sorgen Sie dafür, dass sich die Heilsarmee weiterhin einsetzt und dass ihr die Not nicht gleichgültig wird! Immer mehr Menschen schlafen auf den Strassen unserer Städte. Die Heilsarmee braucht es heute genauso wie vor 153 Jahren. Was hat sich in den vergangenen fünf Jahren verändert? Ich höre oft, dass die Heilsarmee in Europa nicht mehr so ist wie früher. Das stimmt. Und doch sehe ich auch eine andere Realität. Ich sehe eine Heilsar-

mee, die sich neu entdeckt, und ich sehe eine wunderbare Jugend. Die Jungen wollen nicht einfach am Sonntagmorgen die Bankreihen füllen und eine schöne Predigt hören. Sie wollen sich für etwas engagieren, etwas bewirken und die Welt verändern. Wir müssen Wege finden, um den Jungen zuzuhören, ihnen zu helfen und in ihrem Engagement zu unterstützen. Da, wo sich unsere Leute im Glauben einsetzen, kommt etwas in Gang und die Dinge verändern sich. Die Situation in der Welt, die Wiederaufrüstung der Länder, die gegenseitigen Ressentiments der Religionen – wie antwortet die Heilsarmee darauf? Die Welt wird zerbrechlicher. Länder spalten sich. Das Problem ist, dass dies auf Kosten der Ärmsten geschieht. Denn diese Länder, die aufrüsten, ziehen missbräuchlich Gelder von Projekten für nachhaltige Entwicklung ab. Man sagt uns, dass unsere Nationen wieder gross werden. Das ist doch wahnsinnig. Ich glaube, dass es diesbezüglich eine politische Wende geben wird. Die Art und Weise, wie eine Nation die am stärksten marginalisierten und gefährdeten Menschen behandelt, bestimmt ihre Grösse. Wenn man sich auf Kosten armer Länder bereichert, bereitet man Krieg vor. Darum sage ich den Politikern, die ich treffe: Wir haben in der Heilsarmee erkannt, dass man am stärksten ist, wenn man zusammenarbeitet und sich die Hand reicht. Gibt es eine interessante Zahl der vergangenen fünf Jahre, zum Beispiel von ihren Reisen? Alleine mit British Airways habe ich 2,3 Mal die Strecke zum Mond zurückgelegt … Haben Sie schon Pläne für Ihren Ruhestand? Meine Frau und ich freuen uns, endlich Zeit für unsere Familie zu haben. Sie ist ein Geschenk Gottes. Zudem hatten wir in den 40 Jahren unseres Diensts kaum Zeit, um zurückzuschauen. Ich würde gerne all unsere Reiseberichte noch einmal studieren und darüber nachdenken.

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A M   W E RK

Liebe deine Nachbarn! Sébastien Goetschmann Melissa Jean-Mairet, Marie und Jonas Nzola sind 2016 nach Yverdon, ins neue Quartier „St-Roch-Haldimand-Industrie‘‘, umgezogen. Nicht zufällig, sondern mit der Absicht, für ihre Nachbarn da zu sein.

Räumlichkeiten: Kontakt-Café, Filmabende, Playstation-Turnier und anderes. „Die Anlässe hatten zunächst wenig Echo“, räumt Jonas ein. „Einzig die Aktivitäten für Kinder waren von Anfang an ein Erfolg.“ Einladung annehmen oder ablehnen? An einer Schulung sprach die Heilsarmee-Offizierin Joan Münch, Verantwortliche Integrierte Mission, über die Kunst, Menschen zum richtigen Zeitpunkt einzuladen; aber auch Einladungen anzunehmen. „Das liess uns einiges besser verstehen“, bestätigen Melissa, Marie und Jonas: „Wie sollen Leute, die uns nicht kennen, in unsere Säle kommen, ohne dass wir uns vorher bemüht haben, eine Beziehung zu ihnen herzustellen? – Ich würde als Erster eine solche Einladung ablehnen“, hakt Jonas nach. Das Misstrauen lässt nach Das Nachbarschaftsfest 2017 half, Mauern und Vorurteile abzubauen. Etwa 70 Leute nahmen daran teil. „Der Anlass minderte den Druck“, so Melissa. „Die Kontakte waren wegen der vielen Menschen zwar oberflächlich, aber es war ein erster Schritt. Für das diesjährige Fest meldeten einige Nachbarn schon früh ihr Interesse an. Wir haben sie gleich bei Planungsbeginn einbezogen. Und das Fest war ein Erfolg!“

Melissa, Jonas und Marie nehmen Anteil am Leben der Quartierbewohner. „Da alle Leute neu hier ankamen, hatte man schnell Kontakt zueinander“, meint Marie im Rückblick. „Mit den Bewohnern unseres Blocks konnte man sofort darüber diskutieren, was im Haus funktioniert und was nicht.“ Für Melissa war es komplizierter: „Zunächst waren gerade mal drei oder vier Wohnungen gemietet – der Rest stand leer. Da war es schwieriger anzuknüpfen.“ Mit den Leuten in Kontakt kommen Eine kleine Gruppe von HeilsarmeeMitgliedern – unter ihnen Melissa, Marie und Jonas – traf sich damals zum Beten und Überlegen, wie man positiv

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Einfluss auf das neue Quartier und seine Bewohner nehmen könnte. Aufgrund von Hausbesuchen und Umfragen zeigten sich keine besonderen Bedürfnisse seitens der Bewohner. „Die meisten Befragten sehen die Rolle der Heilsarmee darin, der armen Bevölkerung zu dienen. Sie bringen die Heilsarmee also nicht mit der Mittelschicht in Verbindung“, erklärt Melissa. Eine Etikettierung, die die Leute davon abhalten könne, mit der Heilsarmee in Kontakt zu treten. Kontakt-Café Dennoch startete die Heilsarmee mit verschiedenen Aktivitäten in ihren

Wichtigkeit der persönlichen Beziehung Wenn einer im ganzen Quartier bekannt ist, dann ist das Jonas. „Einmal kamen zwei etwa 7-jährige Knirpse bei

Leitbild

Die Heilsarmee ist eine inter­ nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und in seinem Namen menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


A M   W E RK uns läuten. Sie wollten wissen, wo ich sei – als wäre ich ihr Kumpel“, lacht Jonas. „Wir beobachten auch, dass die Erwachsenen für die Arbeit, die wir unter Kindern und Jugendlichen leisten, dankbar sind. Das öffnet die Türen: So werde ich regelmässig zu Kaffee oder Pizza bei Nachbarn eingeladen – da reden wir dann über Gott und die Welt!“„Die nun aufgebauten Kontakte machen es möglich, die Heilsarmee vorzustellen. So lassen sich die Leute leichter zu unseren Anlässen einladen“, fügt Melissa bei. Diese Nachbarschaftsbeziehungen begännen mit kleinen Gesten: nachfragen, wie es geht, der Nachbarin helfen, die Einkäufe in die Wohnung zu bringen.

Luftsprünge und gute Stimmung am Nachbarschaftsfest: Vorurteile werden abgebaut.

Frage der Haltung „Für mich geht es in erster Linie darum, sich für und mit den Leuten Zeit zu nehmen – so entstehen Beziehungen“, schliesst Jonas, „bevor ich sage, ich sei Christ, lebe ich das lieber vor. Damit die Menschen ein wenig von Christus in mir sehen können.“ In ihrem Wohnquartier wollen Heilsarmeemitglieder gute Nachbarn sein.

Den Bienen sei Dank! In Malawi sorgt die Heilsarmee mit Bienen für besseres Einkommen, mehr Nahrung und ertragreichere Böden.

Im Süden von Malawi fällt aufgrund des Klimawandels der Regen immer seltener. Das Heilsarmee-Projekt unterstützt 240 Familien bei der Steigerung ihrer Ernteerträge: Es bildet die lokalen Bauern zu Bienenzüchtern aus. Mehr Honig, mehr Einkommen, grössere Artenvielfalt Dadurch hilft die Heilsarmee sowohl den Menschen vor Ort wie auch der Umwelt. Die Familien können den Honig für ihre Ernährung nutzen und den Überfluss verkaufen. Dadurch steht mehr Einkommen zur Verfügung. Andererseits übernehmen die Bienen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Mehr Bienen bedeuten eine grössere pflanzliche Artenvielfalt. Mehr Nutz- und Wildpflanzen und mehr Wald beugen wiederum der Bodenerosion vor. Dadurch verbessern sich die Qualität des Bodens und die Möglichkeiten seiner landwirtschaftlichen Nutzung. Steigende Ernten und eine Ziege für ein besseres Leben Das Projekt umfasst mehr als Bienenzucht. Die Bauern lernen auch, wie sie ihre Ernteerträge steigern können. Einige erhalten

Das Bienenzuchtprojekt startete 2015; die Heilsarmee ist seit 1967 in Malawi tätig. zusätzlich von der Heilsarmee eine Ziege. Sie verpflichten sich im Gegenzug, das erste Jungtier einer anderen Familie zu schenken, die noch keine Ziege hat. Das Weiterbildungsprojekt in Malawi unterstützt so die 240 Familien bei der umwelterhaltenden Landwirtschaft und Bienenzucht und trägt damit zur Verringerung der Armut und der Umweltprobleme vor Ort bei. André Chatelain, Produktmanager Internationale Entwicklung

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AUF WI ED ERSEH EN

Rätseln Sie mal …

Sudoku-Spass So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen!

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Viel Spass!

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Conceptis Puzzles

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9 06010017062

Lösungen: Sudoku und Rätsel 5 3 6 2 1 8 9 4 7

1 9 2 4 3 7 6 5 8

8 7 4 5 9 6 2 1 3

9 2 8 7 4 1 3 6 5

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Mach’s wie Gott! Dass Glaube alltagstauglich und nicht weltfremd ist, hat Jesus vorgelebt: Aus Liebe kam er in die Welt, nahe zu den Menschen, um ihr Leben zu teilen und sie in Höhen und Tiefen zu begleiten. Und er fordert die Menschen auf, diese Nähe weiterzugeben und ihre Nächsten zu lieben. Lieben? Ja, nämlich die Kranken zu besuchen, Gäste zu beherbergen, Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

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Wor t a uf d e n We g Wer keinen Halt mehr hat, den hält der Herr; und wer am Boden liegt, den richtet er wieder auf. Die Bibel, Psalm 145,14

den Hungrigen zu essen geben, den Nackten zu kleiden (Matthäus 25,36); aber auch, sich mit den Fröhlichen zu freuen und mit den Trauernden zu weinen (Römer 12,15). Anders gesagt: Der Mensch soll seine Nächsten – all jene, die seinen Weg kreuzen – lieben, indem er das Naheliegende tut. Eigentlich naheliegend, finden Sie nicht? Elsbeth Cachelin

Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee

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