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Von Mensch Mensch zu Gott zu1/2 Mensch 2 | 2018 Magazin für einzu Leben voll Hoffnung 2006 ¥ 121. Jahrgang

heilsarmee.ch Mittendrin 5 Beziehung zum Vater geheilt

Lachen statt weinen

Gesellschaft 9 „Unverpackt‘‘ punktet

Am Werk 10 Mit offenen Herzen

Die Heilsarmee sammelt Spenden, um Menschen in Not zu helfen. Dazu eignet sich auch Werbung mit Humor. Die einen werben mit Mitleid, andere mit dem schlechten Gewissen. Die Heilsarmee wirbt bei ihrem Spendenaufruf mit Humor. Damit lassen sich Herzen und Köpfe oft besser erreichen als mit herzzerbrechendem Text und Bild. Suchen Sie dazu mal auf Youtube nach „Heilsarmee Gitarre“. Auch der Auftrag der Heilsarmee kommt mit Humor bestens hinüber: Die Heilsarmee gibt alles, um Menschen in Not zu helfen: Statt dem Obdachlosen die Ohren vollzutönen, verbrennt der Salutist seine Gitarre: Denn Wärme steht für den Frierenden im Moment an erster Stelle – auf die Musik kann er verzichten. Florina German, Leiterin Kommunikation, sagt es so: „Die Heilsarmee will

Aufmerksamkeit erzeugen. Ihr Ziel ist, der Öffentlichkeit ihre Kernbotschaft zu zeigen: dass sie bereit ist, alles zu geben. Auch das, was ihr lieb und teuer ist“, siehe Seite 3. Die Haltung des Gebens verweist auch auf das Vorbild von Jesus. Der Sohn Gottes hat alles, sogar sein Leben, für die Menschen gegeben. Durch sein Sterben und seine Auferstehung hat Jesus die Versöhnung mit Gott gebracht. Jeder Mensch kann dadurch eine persönliche Beziehung zu Gott haben: Das wird häufig zur grössten und besten Veränderung im Leben eines Menschen – sei er nun obdachlos oder Hausbesitzer.

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DI A LO G

In Sack und Asche (Ester 4,1) In der Alltagssprache gibt es Redewendungen und Ausdrücke, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

In biblischen Zeiten waren „Sack und Asche“ äussere Zeichen innerer Umkehr und Trauer. Bei aufrichtiger Reue schenkte Gott Vergebung und machte alles neu. Wie bei einem Diamanten, der aus gepresster Kohle (Asche) besteht, kann Gott etwas Wunderschönes schaffen, wenn wir ihm die „Asche“ unseres Lebens überlassen. Miriam Schulz

In der Bibel kleiden sich trauernde Menschen in Sack und Asche. Eine wunderschöne Antwort Gottes auf unsere Trauer steht im Buch Jesaja 61,3: „ich gebe ihnen Schmuck für Asche, Freudenöl statt Trauergewänder.“ Mit anderen Worten: Gott will unsere Traurigkeit in neuen Lebensmut verwandeln. Michel RüdlingerHerrendorff

Diesen Ausdruck verwende ich, wenn ich aufrichtig einen Fehler bereue. In biblischen Zeiten war es ein Zeichen der Trauer, Busse und des Fastens; oder auch, um fromm zu erscheinen. Aufrichtige Reue gefällt Gott, doch bis heute zieht er es vor, wenn die Menschen barmherziger miteinander umgingen. Ruth Tschopp

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Bei der Beziehung zum Vater harzt es manchmal Liebe Leserin, lieber Leser Alle haben einen Vater. Aber nicht alle kennen ihren Vater und viele haben eine schlechte Beziehung zu ihm. Die fehlende oder schwierige Vaterbeziehung ist für viele Menschen eine Hypothek fürs Leben. Sie leiden zutiefst daran oder finden sich im Leben nicht zurecht. Für Menschen, die an Gott glauben, kann dadurch auch der Begriff vom liebenden Gott ein Problem werden: Im Interview auf Seite 5 gibt Esther (der vollständige Name ist der Redaktion bekannt) Einblick in eine überraschende Veränderung bei der Beziehung zu ihrem leiblichen Vater und dadurch auch zum liebenden Gott-Vater. Das Gebet bewirkte bei ihr selbst eine völlig unerwartete Wendung. Im Open Heart, der Heilsarmee-Institution in Zürich, finden Menschen aus dem „wildesten Quartier in Zürich“ eine Familie, der sie angehören können. Und manche lernen auch hier Gott als liebenden Vater kennen (Seite 10). Auf der Seite 9, Gesellschaft, lesen Sie über die „unverpackt“-Bewegung, die sich stark macht für weniger Abfall, weniger Lebensmittelverschwendung und für grössere Bescheidenheit – ein Appell an eine Welt, die sich selbst im Abfall begräbt. Und was den Ikea-Katalog und die Bibel verbindet, das lesen Sie auf Seite 12. Nun wünsche ich Ihnen eine gute Lektüre (der Ikea-Katalog kann warten!)

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Den Brauch von „Sack und Asche“ findet sich im Alten Testament im Buch Jona, Ester und Daniel. Im Christentum gab es das Ritual ebenfalls: Man legte die gewohnten Kleider ab, hüllte sich in einen Sack und streute Asche aufs Gesicht. Es war ein Zeichen der Trauer, der Busse und der Umkehr. Im christlichen Zusammenhang bedeutet Busse Neuanfang und Reinigung. Anfangs des 11. Jahrhunderts wurde zu Beginn der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Ostern dauert, ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Wie bedeutungsvoll ist dieses Ritual doch: Beim Kreuz von Jesus darf ich trauern, Schuld bekennen, mich reinigen lassen, umkehren und neu anfangen. Ursula Dollé

Impressum Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Massimo Paone Leiter Marketing: Philipp Steiner Redaktionsleiterin: Florina German Heilsarmee Hauptquartier, Postfach, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Thomas Martin, Regula Trummer (Gast) Layout: HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1, 3: Spinas Civil Voices/dbakr, Flickr (CC BY 2.0)/L.Cachelin/L.Hofer; S. 2, 4: ZVG, S. 5: pexels.com; S. 6: MagdalenaKunst, Flickr/Clem Onojeghuo, pexels.com; S. 7 Stephen Arnold, unsplash.com/L.Cachelin; S. 8: dmnkltnr, Flickr; S. 9: L.Cachelin; S. 10,11: Livia Hofer; S. 12: Chris Ubik, Flickr (CC BY-NC-Nd 2.0) Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


H E I L SA RM E E M A L A N D E RS

Humor ist eine gute Art, die Botschaft zu transportieren Fragen: Elsbeth Cachelin

Die letzte Werbekampagne der Heilsarmee punktete mit Klicks. Florina German, Leiterin Kommunikation, erklärt die Idee hinter der verbrannten Gitarre, dem ausgetauschten Gebiss und dem geschulterten Obdachlosen.

bit.ly/heilsarmee-essen und bit.ly/heilsarmee-gitarre: Videos zum Schmunzeln.

Das Liebste hergeben: Mit der Werbekampagne zur Selbstlosigkeit erhält die Heilsarmee viel Aufmerksamkeit. Verbrannte Gitarre, ausgetauschtes Gebiss – will die Werbung der Heilsarmee polarisieren oder provozieren? Weder noch. Die Heilsarmee will Aufmerksamkeit erzeugen. Ihr Ziel ist, der Öffentlichkeit ihre Kernbotschaft zu zeigen: dass sie bereit ist, alles zu geben. Auch das, was ihr lieb und teuer ist. Andere Organisationen werben herzerweichend oder mit dem schlechten Gewissen. Setzt die Heilsarmee bewusst auf Humor? Humor ist eine Art, eine Botschaft zu transportieren. Die Botschaft, die die Heilsarmee sendet, berührt und erweicht die Herzen genauso: Sie ist da für Menschen, die alles verloren haben. In der Winterkampagne – neben Gitarre und Gebiss – trägt ein Heilsarmee-Offizier einen Obdachlosen auf den Schultern: Ich musste eine Träne verdrücken so sehr hat mich die Botschaft berührt. Ich hatte das Gefühl, dass das auch Jesus sein könnte – mein persönlicher Retter – der mich auf seinen Schultern trägt.

Sind Aufmerksamkeit und Unterhaltung ebenso wichtig wie Inhalte? Sie können nur gemeinsam funktionieren. Menschen spenden vermutlich nicht für eine Organisation, die sie nicht kennen (Aufmerksamkeit). Der Heilsarmee-Inhalt hat sich nie verändert: Die Heilsarmee leistet seit mehr als 150 Jahren Hilfe. Dennoch sinkt der Bekanntheitsgrad der Organisation. Nicht zuletzt deshalb, weil es weniger Mitglieder, weniger Freigottesdienste und damit weniger Heilsarmee-Uniformen in den Städten zu sehen gibt. Also braucht es Marketing, was schlicht bedeutet: Die Marke Heilsarmee bekannt machen, um zu sichern, dass die Heilsarmee auch morgen den Menschen noch helfen kann. Gratwanderung zwischen christlicher Botschaft und Spendertauglichkeit? Neulich sagte eine Heilsarmee-Offizierin zu mir: „Immer werben wir mit sozialen Themen! Dabei geschieht auch so viel Gutes in den Korps (Heilsarmee-Gemeinden).“ Ich halte das für eine

„Innensicht“. Von aussen machen die Leute keinen Unterschied: Heilsarmee ist Heilsarmee. Und die hilft Menschen. Ob jemand nun ein Dach über dem Kopf braucht oder ein ermutigendes Wort: Not hat viele Gesichter, nur manche sind leichter darzustellen. Für mich ist aber auch klar: Selbst das beste Plakat oder Youtube-Video bringt Menschen höchstens bis an die Schwelle der Heilsarmee. Ab dann liegt es in der Verantwortung der Heilsarmee vor Ort, diese Person aufzunehmen. Mit ihrer materiellen oder ihrer geistlichen Not. Oder auch als Gottesdienstbesucher, freiwillige Helfer oder als Teilnehmerin ihrer Aktivitäten. Zahlen sich die Klicks in Spenden aus? Es wäre zu schön, diesen Zusammenhang einfach herstellen zu können. Spenden hat mit Vertrauen und Engagement zu tun. Ich gebe gerne etwas, weil ich an den Zweck glaube. Dem geht ein Prozess der Vertrauensbildung voraus. Ich habe die Organisation kennengelernt. Oder wenigstens von ihr gehört. Ich verbinde positive Gefühle damit – vielleicht ein Lachen. Ich verbünde mich mit der Organisation. Wenn die Heilsarmee also im Netz „Likes“, „Klicks“, „Views“ und Kommentare sammelt, dann dient das in erster Linie dazu, eine Beziehung mit Menschen herzustellen.

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PEO PLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Die brennende Gitarre in der letzten Werbekampagne der Heilsarmee berührte mich schmerzvoll und tröstlich zugleich. Denn meine Gitarre bedeutet mir viel, gerade im Unterwegssein mit den Bewohnern des Lorrainehofs in Bern. Gemeinsam singen baut Brücken und schafft Zugang zu den Herzen: Eine gemeinsame Sprache sprechen über kulturelle, gesellschaftliche, soziale und gesundheitliche Verschiedenheit hinweg, das ist es, was den Alltag im Alters- und Pflegeheim immer wieder lebendig erhält. Als Betriebsverantwortlicher ist mir wichtig, dass die Mitarbeitenden ihre Aufgaben in einer dienenden, geordneten Art tun können und sich in ihren Herausforderungen unterstützt fühlen. Zudem vertrete ich den Betrieb nach aussen und bin für das betriebswirtschaftliche Gleichgewicht verantwortlich. Durch die Zusammenarbeit aller versuchen wir, das besondere Glück vom

Simea Steiner: Theorie und Praxis zugleich

„Zuhause“ für unsere Bewohner und Bewohnerinnen zu erwirken: Jedes ist einzigartig und dies wollen wir im Miteinander des Heimalltags erkennen. Im Sein und in der Geschichte jedes Einzelnen – des anderen und mir selber. Wir vertrauen darauf, dass Jesus unserer Gemeinschaft Heilung, Trost und den Schutz eines gemeinsamen Hauses schenkt.

Kurt Hanhart: Hilfesuchende sind willkommen

Zurzeit absolviere ich das Neuland-Projekt bei der Heilsarmee: Ich arbeite ein Jahr lang in einer Heilsarmeegemeinde mit und besuche daneben Unterricht in Theologie, Bibelkunde und Leiterschaft. Das gibt mir einerseits Einblick in praktische Heilsarmee-Arbeit – Seniorentreff, Jugendarbeit, Administratives, Besuchsdienst; andererseits hilft es, im Glauben zu wachsen. Die wichtigste Entdeckung dabei: Es lohnt sich, obwohl es oft herausfordernd ist, Zeit in Menschen zu investieren und ihnen zu dienen.

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Christian Russ: „Gemeinsames Singen baut Brücken“

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Seit Dezember 2015 arbeite ich im Passantenheim Thun und seit Mai 2016 leite ich die Institution. Wir bieten Menschen aus der ganzen Schweiz, aber auch aus angrenzenden Ländern Obdach und Hilfe. Die Bedürfnisse der bunt zusammengewürfelten Schar sind unterschiedlich, und wir haben Menschen zwischen 18 und 70 Jahren bei uns. Entsprechend ist die Arbeit herausfordernd und vielseitig. Zusammen mit einem Topteam stellen wir uns an 365 Tagen pro Jahr dieser Aufgabe und freuen uns, wenn wir helfen können.

Hansueli Gertsch: kämpft für jene am Rande der Gesellschaft Bereits als Kind hatte ich mit alkoholabhängigen Menschen Kontakt. Wohl deshalb liess ich mich zum Sozialarbeiter und Suchtberater ausbilden. Vor 15 Jahren begann ich meine Arbeit im damaligen Sozialbüro der Heilsarmee in Basel. Mir ist die unbürokratische Sozialhilfe auf christlicher Grundlage wichtig: eine gute Alternative für Menschen am Rande der Gesellschaft, die durch fast alle Maschen gefallen sind. Die glaubwürdige Vermittlung von Hilfsmöglichkeiten ist anspruchsvoll und spannend.

Eva Brunner: den Menschen auf Augenhöhe begegnen In Luzern bin ich als Heilsarmee-Offizierin in verschiedenen Diensten aktiv. Und eigentlich ist nicht entscheidend, ob ich nun in der Sozialberatung jemandem zuhöre, einer Bewohnerin eines Notzimmers, einem Brocki-Besucher oder einer Prostituierten. Es geht jedes Mal darum, dieser Person mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen. Dies, damit ich Gottes Liebe, die ich erfahren habe, weitergeben kann. Mich fasziniert in der Heilsarmee die Verknüpfung von christlicher Verkündigung und sozialem Engagement.


M I T TE N DR I N

Gott antwortet manchmal anders als erwartet Fragen: Elsbeth Cachelin In der schwierigen Vater-Tochter-Beziehung hofft Esther* auf die Veränderung ihres Vaters. Die Hoffnung erfüllt sich, doch die Veränderung findet auch anderswo statt.

Du hattest eine schwierige Vater-TochterBeziehung – was waren die Knacknüsse? Vieles war schwierig. Das Alkoholproblem meines Vaters stand aber im Vordergrund. Es förderte seine Unehrlichkeit und sein Lügen. Und ich kannte ihn nie als liebenden Vater. Gab es auch bei dir Hindernisse? Als Kind und Teenager sah ich meinen Vater einfach als Problem. Ich stempelte ihn ab und konnte ihm keine Wertschätzung entgegenbringen. Auch schämte ich mich für ihn. In späteren Jahren machte ich mir dann aber den Vorwurf, dass ich eine schlechte Tochter sei. Du bist gläubig – was bedeutete für dich der liebende Vater der Bibel? Ich glaubte zwar an Gott, aber nie an einen liebenden Vater. Dieses Gottesbild liess mein Herz kalt, ich konnte es ja nicht begreifen.

Wer an einer Beziehungen leidet, hofft meist, dass der andere sich ändert. Wie war das bei dir? Mir war klar, dass ich meinen Vater nicht ändern konnte. Aber ich bin im Glauben an einen starken Gott aufgewachsen. So bat ich ihn, meinen Vater zu ändern. Doch etwas anderes trat ein: Gott begann, mich zu verändern. Wie zeigte sich das? Je älter ich wurde, desto mehr veränderte sich meine Sicht: Verachtung wurde zu Mitleid. Ich sah meinen Vater nicht mehr als den, der alles falsch macht, sondern als Menschen, der Schutz und Heilung nötig hat. Blosses Mitleid ist in einer Beziehung nicht hilfreich. Es war nicht allein Mitleid: Als Kind und Jugendliche hatte ich oft die Frage nach dem „Warum“ gestellt: Warum

war mein Vater nicht so, wie ich ihn mir wünschte? – Doch je mehr ich über seine Geschichte erfuhr, desto mehr wurden meine Fragen zu Antworten. Ich verstand, dass er so war, weil er innerlich zutiefst verletzt war. Was bewirkte der Perspektivenwechsel? Er veränderte meine Haltung meinem Vater gegenüber: Letztes Jahr lag er todkrank im Spital. Zunächst besuchte ich ihn aus reinem Pflichtgefühl. Doch dann wurde mir klar, dass ich für ihn da sein wollte – nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe. Und so kam es, dass wir nach langen Jahren der Funkstille den Draht zueinander fanden. Der Perspektivenwechsel veränderte aber auch mein Gebet: das „Verändere ihn“ wurde zum „Segne ihn“! Wie war dir der Glaube für diese schwierige Beziehung eine Hilfe? Ich hatte in Gott eine „Ansprechperson“ für meine Traurigkeit, meine Wut; zudem konnte ich Jesus auch mein Verletztsein bringen. Gott half mir, das alles einfach durchzustehen und nie aufzugeben! Die grösste Glaubensherausforderung? Gott zuzutrauen, dass er antwortet; und die Antwort anzunehmen, auch wenn sie ganz anders ausfällt als erwartet! Kannst du ein konkretes Beispiel geben? In den letzten Lebenswochen meines Vaters konnten wir über so vieles sprechen, weil Gott mich verändert hatte – trotz meines jahrelangen Gebets „verändere ihn“. Dank meiner Veränderung wies ich meinen Vater nicht mehr zurück und konnte ihm vergeben.

„Als Teenager habe ich oft die Frage nach dem ‚Warum?‘ gestellt: Warum war mein Vater nicht so, wie ich ihn mir wünschte?“ (Symbolbild)

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M I T TE N DR I N Was rätst du anderen, die eine schlechte Vaterbeziehung haben? Es leiden meist beide Seiten darunter. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, die Beziehung nie aufzugeben, sondern daran zu arbeiten. Wer an Jesus Christus glaubt, hat zudem das Vorrecht, beten zu können.

„Tom ist nicht die ‚Verlängerung‘ meines Lebens‘‘ Ein Plädoyer für die selbst gewählten Wege der Kinder. Ein Vater* erinnert sich.

Was stand bei den letzten Begegnungen im Vordergrund? Sicher unsere Vater-Tochter-Beziehung. Und es geschah das, worauf ich seit 40 Jahren gewartet hatte: Er sagte mir plötzlich, er habe mich gern. Das berührte mich zutiefst. Wie hat sich das ausgewirkt? Mir lag am Herzen, zu wissen, ob mein Vater mit Gott im Reinen war. Ich wusste, dass er viel über Gott nachdachte. Deshalb betete ich oft dafür, dass mein Vater Jesus Christus in seinen letzten Lebenswochen erleben und annehmen konnte. Trat das ein? Tatsächlich! In seinen letzten Stunden war er körperlich zwar völlig abgebaut, aber er strahlte, weil er innere Heilung erlebt hatte. *Name der Redaktion bekannt

Eltern können die Lebensreise ihrer Kinder nicht bestimmen; aber sie können sie im Gebet begleiten (Symbolbild). „Tom* ging leichtfüssig und mit Charme durch die Teenagerjahre. Doch mehr und mehr entschied er sich für Dinge und Wege, die ich als Vater nicht begreifen und nicht begrüssen konnte. Es kam zu Diskussionen und Auseinandersetzungen, die oft schmerzhaft für beide Seiten waren. Ich hatte Erwartungen und Hoffnungen in meinen Sohn gesetzt, die nun zu platzen schienen. Doch langsam wurde mir klar, dass Tom nicht die „Verlängerung“ meines eigenen Lebens ist und ich meine eigenen Hoffnungen und Wünsche nicht durch sein Leben erfüllen kann. Diese Einsicht machte mich bereit, mich mit seinen Wegen und Wahlen auseinanderzusetzen und sie auch zu akzeptieren.

Ein Perspektivenwechsel verändert sowohl die Sicht wie das Gebet. (Symbolbild)

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Mit Hilfe des Glaubens Mein Glaube an Jesus Christus half mir, meinen Sohn loszulassen und darauf zu vertrauen dass er – wie einst ich selbst –

das Leben meistern würde: auf seine Weise, mit seiner Perspektive und mit seinem Lebensentwurf. Ich liess Tom aber auch los im Wissen, dass ich ihn weiterhin im Gebet begleiten und dem Schutz und der Führung Gottes anbefehlen konnte. Wie auch in anderen Bereichen merkte ich, wie das Gebet nicht in erster Linie die Situation, dafür umso mehr meinen Umgang damit änderte. Das erfüllte mich mit tiefem Frieden. Tom und ich fanden den Draht zueinander wieder. Die Beziehung verlagerte sich zudem auf eine andere Ebene. Wir waren nicht mehr einfach Vater und Sohn, sondern wir begegneten uns mit Liebe und Respekt als zwei Erwachsene auf Augenhöhe.“ *Die Namen sind der Redaktion bekannt.


M I T TE N DR I N

Am Ende der Party wartete Gott Stefan Inniger, Leiter der Heilsarmee Liestal Nachdem er das vorgezogene Erbe verprasst hat, kehrt der Sohn zum Vater zurück. Er hofft, bei ihm Arbeit zu finden. Doch er findet mehr, nämlich Versöhnung.

„Ich habe es vermasselt. Es ist allein meine Schuld. Ja, es war dumm, bei meinem Vater den Erbvorbezug einzufordern. Ich tat ihm weh. Noch sehe ich die Tränen, als ich damals vor ihm stand und ihm sagte: ‚Gib mir jetzt mein Erbe, ich will gehen‘. Mit meiner Forderung brachte ich zum Ausdruck, dass er für mich eigentlich tot ist. Das ist hart für einen Vater. Dennoch gab er mir das Geld, mit dem ich die Welt entdecken, das Leben geniessen wollte. Zuerst lebte ich meinen Traum, doch die Blase ist geplatzt. Das Vermögen war in Kürze verprasst und nun sitze ich hier, ohne anständigen Job, ohne Dach über dem Kopf, allein und einsam. Vom angesehenen Sohn eines reichen Mannes zum Schweinehirt. Was nun? Wieder zurück? Nein, ich habe den Vater zu sehr verletzt. Er wird mich nie mehr in die Familiengemeinschaft aufnehmen. Doch vielleicht bietet er mir wenigstens einen Job. Versuchen kann ich es ja, zu verlieren habe ich nichts mehr.“

Als die Party zu Ende, das Geld verprasst und die Freunde verschwunden waren: Der mittellose Sohn erinnert sich an seinen liebenden Vater. Das Ende dieser Geschichte, die Jesus erzählte, ist in der Bibel nachzulesen: Lukasevangelium, Kapitel 15, 11-32. Der Sohn nimmt allen Mut zusammen und kehrt heim. Schon von weitem sieht ihn der Vater kommen. Er hat auf ihn gewartet. Nicht, um ihn zu schelten, sondern um ihn in die Arme zu schliessen. Auch wenn der Sohn weggelaufen ist – die Liebe des Vaters war und ist immer da. So kommt es zum freudigen Wiedersehen, zur Versöhnung, zum Fest.

Jesus hat diese Geschichte erzählt, um zu zeigen, wie Gott ist: Ein Vater, der gütig und barmherzig ist und die Menschen unendlich liebt – eine Liebe, die bedingungslos ist und auch dann bleibt, wenn wir uns von Gott abwenden. Er zwingt uns nicht, in seiner Gegenwart zu bleiben, sondern lässt uns den freien Willen. Doch er wartet sehnsüchtig darauf, uns in die Arme zu schliessen.

Das, was das Leben möglich macht Für Angelika Hergesell weist die perfekte Harmonie des Weltalls auf Gott hin.

schiedene Themen und Fachgebiete. All das Wissen war höchst spannend und interessant. Doch bei allen neuen Erkenntnissen, die hinzukamen, stellte ich mir immer öfter die Frage: ‚Wo ist da noch Platz für Gott?‘

Angelika Hergesell, 29, Marketingfachfrau bei der Heilsarmee „Mein bisheriges Leben war geprägt durch Lernen: Erst in der Schule, später im Biochemie- und Kommunikationsstudium häufte ich Wissen an über ver-

In meinem kindlichen Glauben war Gott eine feste Grösse, die man finden und entdecken kann. Doch je mehr ich von den Gesetzen verstand, die unsere Welt und das Leben ausmachen, desto mehr wunderte ich mich über Folgendes: Weshalb steht die Frage nach Gott in der Wissenschaft nicht deutlicher im Vordergrund? Mich fasziniert, dass

alle Naturgesetze so reibungslos ineinandergreifen. Alle physikalischen und chemischen Prozesse scheinen darauf ausgerichtet zu sein, in einer perfekten Harmonie zusammenzuspielen und Leben zu ermöglichen. Doch warum? Und an diesem Punkt gibt es für mich nur eine Erklärung: weil in allem ein göttlicher Plan steckt. Gott macht alle diese Abläufe so perfekt und schafft dadurch die Möglichkeit für unser Leben.“ Angelika Hergesell

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FA M I L I E • FRE I ZE I T • S E RV IC E

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Gott sei Dank! Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–) Ja, ich abonniere TRIALOG

Kaffee und Gipfeli ab 9:30 Uhr 10:30 Uhr – Session 1: stärbe 12:30 Uhr – Lunch (Suppe und Brot) 13:30 Uhr – Session 2: läbe

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G ES E LL S C H A F T

Farbig, frisch und unverpackt Elsbeth Cachelin Schweizerinnen und Schweizer verbrauchen mehr als dreimal so viele Ressourcen, als die Erde bereitstellen kann. Deshalb verkauft „Palette‘‘ ihre Ware nur unverpackt.

Weitere Ziele „Palette“ steht seit August 2017 offen und hat sich einige Ziele gesteckt. „Wir suchen zusätzliche Lieferanten, die uns die Ware in Mehrwegbehältern liefern. So kam das Öl früher in Hartplastikcontainern ins Haus. Heute erhalten wir es in 25-Liter-Edelstahlbehältern, die sich bestens reinigen und mehrmals verwenden lassen.“ Christoph Bader freut es, dass sich immer mehr Lieferanten vom „unverpackt“-Konzept begeistern lassen. Werbung? Um mehr Kundschaft zu gewinnen, hängen die „Palette“-Betreiber an Markttagen Plakate auf. Werbung im grossen Stil läuft ihren Prinzipen zuwider: „Werbung ist Anregung zum Konsum und das möchten wir nicht.“ Ausserdem fehle das Geld.

Christoph Bader füllt nach: Risotto, Kaffee und Haferflocken zum Beispiel werden in Mehrwegsäcken geliefert. Müsli, Mandeln, Meersalz und Mais – alles präsentiert sich wunderschön in Gläsern im kleinen Berner Ladengeschäft. – Es sind vorerst idealistische Kunden und Kundinnen, die an der Münstergasse 18 einkaufen; Leute, die sich bewusst Zeit nehmen für den Einkauf, denn in der „Palette“ geht es etwas langsamer zu als in anderen Geschäften. „Wer bei uns einkauft, kauft anders ein als beim Grossverteiler. Es beginnt damit, dass er vor dem Gang in den Laden daran denkt, ein Gefäss oder ein Säckli mitzunehmen. So kann er später Reis, Linsen oder auch Duschmittel abfüllen“, so Christoph Bader, Mitbetreiber von „Palette“. Abgepackte Produkte gibt es nicht, aber Depotsäckli für Kundinnen, die das Säckli vergessen haben. Gegen die Verschwendung Tonnen von unnötigem Verpackungsmaterial, Lebensmittelverschwendung, aber auch Mogelpackungen sind die Übel, die „Palette“ bekämpft. An der Münstergasse in Bern wägt sich die Kundin nur

so viel ab, wie sie braucht, und nimmt es im eigenen Mehrwegbehälter oder -sack mit nach Hause. So lokal wie möglich, so global wie nötig Wo möglich und sinnvoll, bietet „Palette“ lokale Produkte an. Ganz überall geht es nicht, denn neben „lokal“ müssen auch Preis und Herstellung berücksichtigt werden. Motto ist: So lokal wie möglich – so global wie nötig. Denn wenn „Palette“ eine breite Kundschaft ansprechen will, muss sie die Preise anderer Bioanbieter, aber auch der Grossverteiler im Auge behalten. Eine statt zwanzig Statt zwanzig Müslimarken gibt es in der „Palette“ eine Sorte. Auch von Spaghettis und Zahnbürsten gibt es nur eine Marke. Das sei kein Nachteil, so Christoph Bader: „Die Qual der Wahl fällt weg, und die Leute wissen, dass sie ein gutes Produkt kaufen. Der Nachhaltigkeit zuliebe ist es wichtig, dass wir wieder zu mehr Bescheidenheit zurückkehren.“

Idealisten Bei Christoph Bader und den drei Mitbetreibenden ist viel Idealismus im Spiel: „Palette“ hat sich ohne Kreditaufnahme nur mit Crowdfunding finanziert. „Noch zahlen wir keine Löhne aus, alle arbeiten 60 bis 90 Prozent ausserhalb der ‚Palette‘. Doch bereits deckt der Umsatz die Fixkosten.“ Zurzeit überlege man sich die Gründung einer Genossenschaft. „So werden die Kosten auf mehrere Schultern verteilt und wir könnten die Kundschaft binden.“ palette-bern.ch

text Unverpackt schont die Umwelt

Produkte lose, ohne Verpackung einzukaufen, hat Aufschwung. Ziel: weniger Verpackungsmaterial, weniger Lebensmittelverschwendung. In der Schweiz gibt es immer mehr „unverpackt“-Geschäfte und auch die Grossverteiler übernehmen die Idee für gewisse Produkte. unverpackt.ch

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A M   W E RK

Mit offenen Herzen Livia Hofer Zürich ist die wildeste Stadt der Schweiz, die Langstrasse das wildeste Quartier von Zürich. Mittendrin Fred und Ruth Schulze. Sie leiten das Heilsarmee Open Heart und ziehen auch immer wieder durch die Strassen, um Gebet anzubieten.

den Menschen ganzheitlich begegnen“, sagt Fred Schulze. Von Januar bis April werden zwölf Schlafplätze ausgefahren: zwei dreistöckige Kajütenbetten plus sechs weitere Matratzen. Wer hier übernachtet, muss das Haus am nächsten Morgen um 8 Uhr nach dem Frühstück wieder verlassen. Der Meeting Point am späten Nachmittag bis in den Abend ist eine Zeit der Gemeinschaft. Dreimal pro Woche besteht die Möglichkeit zu duschen. Wer danach etwas essen will, kann bleiben: Mit frischen Produkten der Schweizer Tafel wird eine Low-Budget-Mahlzeit angeboten.

Ruth und Fred Schulze: „Für viele sind wir Familie, weil sie sonst niemanden haben.“ Kreativ, unkonventionell und mit einem offenen Herzen für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, gehen Fred und Ruth Schulze im Zürcher Kreis 5 ans Werk. Die Eheleute, Mitglieder im Korps Zürich Oberland, sind Quereinsteiger. Zuvor in einer anderen Freikirche, hätten sie zu wenig Möglichkeit gehabt, zu den Leuten hinauszugehen. Ihnen sei aber wichtig, den Menschen zu dienen. „Jetzt können wir auf der Strasse sein – ja, die Strasse kommt gar zu uns! Wir gehen manchmal raus mit Sandwiches und rufen: ‚Hier ist die Heilsarmee – wer hat Hunger?‘“. Ruth und Fred Schulze bieten auch Gebet an, wenn jemand humpelt oder Schmerzen hat. „Das wird oft gerne angenommen. Wir bitten Gott um Heilung.“

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Flexibler Raum Das Sozialdiakonische Zentrum Open Heart ist an der Luisenstrasse 23 in Zürich angesiedelt. Im oberen Stockwerk befinden sich die Büros, ausserdem eine Dusche, eine Kleiderstube, eine Schlafkammer für den Pikettdienst und ein Seelsorgeraum. Alles andere – das gesamte öffentliche Programm von Open Heart – spielt sich im grossen Saal im Erdgeschoss ab. Dieser wird nach Bedarf als Notschlafstelle und Meeting Point, für Gottesdienste und Gebetszeiten, zur Abgabe von Lebensmitteln und zum gemeinsamen Abendessen umfunktioniert. Duschen, essen, schlafen „Das Motto ‚Suppe, Seife, Seelenheil‘ wird hier praktisch gelebt: Wir können

Gebet und Heilung am Kreuz Zur Lebensmittelabgabe, dem sogenannten OH-Event, sind nur Personen mit Berechtigungskarte zugelassen. „OH-Events sind für uns aber mehr.“ Seit Fred und Ruth Schulze vor anderthalb Jahren die Leitung übernommen haben, wandeln sich diese Events mehr und mehr in Gottesdienste: „Wir begrüssen die Leute mit Gebet, wir begrüssen Gott, wir danken für die Lebensmittel.“

Leitbild

Die Heilsarmee ist eine inter­ nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und in seinem Namen menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


A M   W E RK

Es folgt eine Kurzbotschaft von Ruth, welche die Gabe hat, die Leute „abzuholen“. Und beim Schlusssegen gibt̓s Applaus – „weil sie merken, dass etwas dahinter ist“. Und auch hier werden die Leute, wenn sie Schmerzen oder Sorgen haben, zum Gebet eingeladen. „Wir erleben immer wieder Heilungen, wenn wir mit den Menschen am Kreuz beten. Seit wir hier sind, sind schon zwölf Menschen zum Glauben gekommen“, so die Sergeanten. Nur Christus schenkt Freiheit Das Open-Heart-Motto, welches sich das Leiter-Ehepaar von Gott schenken liess und das sich durch all ihre Angebote zieht, lautet: Familie, Freundschaft, Freiheit in Christus. „Für viele sind wir Familie, weil sie sonst niemanden haben. Da wir in unserem kleinen und vertrauten Rahmen die Leute kennen, sind wir in Freundschaft verbunden. Letztlich kann aber nur Christus die Menschen in

Gottesdienstraum und zugleich Notschlafstelle. die Freiheit führen und ihre Bedürfnisse stillen“, fasst Ruth Schulze zusammen. Das Open Heart arbeitet spendenabhängig. „Dies gibt uns den Freiraum zu predigen. Wenn jemand das nicht hören möchte, braucht er nicht zu kommen,

es gibt in der Stadt Zürich zahlreiche weitere Angebote.“ Fred Schulze bietet auch Seelsorge an. „Und immer mehr kristallisiert sich das Gebet als Arbeitszweig heraus.“

Hände waschen nicht vergessen! Die Heilsarmee baut in kenianischen Schulen sanitäre Anlagen und sorgt auch für besseren Zugang zu Trinkwasser.

Im Südosten von Kenia besitzen immer noch viele Menschen keinen direkten Zugang zu sauberem Wasser. Sie müssen bis zu zwei Stunden Fussmarsch zurücklegen – und das für schmutziges Wasser. An den Schulen ist die Situation besorgniserregend. Zwar gehen immer mehr Kinder zur Schule, seit das Schulgeld abgeschafft wurde, aber vielerorts fehlt das Geld, um in den Schulen sanitäre Anlagen einzurichten. Viele Schulen weisen nicht genügend Toiletten für die Schüler auf und die bestehenden sanitären Anlagen sind in desolatem Zustand. Das Heilsarmee-Projekt „WASH“ sorgt für Besserung. Die Heilsarmee unterstützt 40 Schulen und 20 Gemeinden, indem sie neue Wasserlöcher bohrt und Wassertanks aufstellt. So ermöglicht sie den Zugang zu sauberem Trinkwasser für über 10’000 Menschen. Ausserdem

Das WASH-Projekt der Heilsarmee in Kenia sichert den Zugang zu Trinkwasser für über 10’000 Menschen baut die Heilsarmee neue Toiletten an den Schulen. Der Bau geht Hand in Hand mit dem Hygieneunterricht und beugt kurz- und langfristig Problemen wie Durchfall oder Typhus vor. Die Heilsarmee setzt das „WASH“-Programm auch in Teilen von Sambia, Simbabwe und Südafrika um. Sauberes, fliessendes Wasser bedeutet in diesen Ländern eines: Leben. Denn dort, wo

es nicht genug Wasser gibt, trifft dies die Menschen besonders hart. Einerseits fallen die Ernten schlecht aus, andererseits führt schmutziges Wasser zu Krankheiten, die sich mangels Hygiene schnell verbreiten. André Chatelain, Produktmanager Internationale Entwicklung

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Rätseln Sie mal …

Sudoku-Spass So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

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Wer wenig sät, der wird auch wenig ernten; wer aber viel sät, der wird auch viel ernten. Die Bibel, 2. Korinther 9,6

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Ikea-Katalog oder Bibel? Was lesen Sie öfter, den Ikea-Katalog oder die Bibel? Klar, nicht ganz das Gleiche, aber oft verglichen: Der Katalog erscheint weltweit pro Jahr in einer Auflage von rund 200 Millionen, die Bibel von 29 Millionen. Dafür führt die Bibel bei der Anzahl übersetzter Sprache: 484 gegen 29. Während Ikea die Wohnwelt auffrischt – neu statt alt, keck statt bünzWir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

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lig, Kallax statt Billy – belebt die Bibel die Seele – mit Freude in Leid, Hoffnung in Not, Rettung in Verlorenheit. Ikea kann Ihre Wohnung verschönern – die Bibel, Gottes Wort, revolutioniert Ihr Leben zum Guten. Was lesen Sie öfter, den Ikea-Katalog oder die Bibel? Elsbeth Cachelin

Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee

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