dialog 03/2017

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Bild: Heilsarmee Bern

Zweimonatszeitschrif t für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

3/ 2017

Gott in Beziehungen entdecken Integrated Mission: Das Wohlergehen der Gemeinschaft suchen

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Der Stabschef spricht an der Offiziersversammlung in Bern 7 Aus dem Leben der Heilsarmee 8–9


Dialog

Happy Birthday Austria! Die Heilsarmee Österreich ist 90 Jahre alt. Das Jubiläum hat sie am 11. Mai in Wien feierlich begangen.

Österreich beinhaltet das Männerwohnheim SalztorZentrum, das Betreute Wohnen, das Sozial Betreute Wohnhaus „Haus Erna“, die Mobile Wohnbegleitung und die Abstinenz-Wohngemeinschaft.

Bild: David Martinez

90 Jahre Heilsarmee Österreich: Zu diesem Anlass begrüsste die Heilsarmee in „In Wien werden jährlich rund 2500 MenWien General André Cox und Kommissärin schen aus ihrer Wohnung delogiert“, gab Silvia Cox. Der Festtag am 11. Mai begann Ulrike Knecht, Leiterin der Mobilen Wohnmit einer Pressekonferenz in Wien. begleitung der Heilsarmee, zu bedenken. In ihrer Arbeit treffe die Heilsarmee zuneh„Die Heilsarmee hat wichtige Veränderun- mend auf Menschen, die sich die Miete ihrer gen bewirkt in Österreich“, sagte General Wohnung nicht mehr leisten können. Dies André Cox zur Begrüssung. „Sie ist in der sei aber nicht nur für die Betroffenen ein Sozialarbeit sehr engagiert für Menschen traumatisches Erlebnis ‒ auch die ökonoin Armut.“ Die Heilsarmee sei mehr als ein mischen Folgen für die Gesellschaft seien Hilfswerk: Ihr soziales Engagement sei die hoch. „Das Ziel muss sein, Delogierung zu praktische Umsetzung ihres Glaubens. So verhindern und den leistbaren Wohnraum seien die Leute bis heute unsicher, ob sie zu erhalten. Dazu ist ein gemeinsames die Heilsarmee als eine NGO, eine Wohltä- Konzept und die Zusammenarbeit aller tigkeitsorganisation oder eine Kirche ver- derzeit schon beteiligten Fachstellen nötig“, stehen sollen. „Um ehrlich zu sein, ist sie all so die Forderung Knechts. das“, so Cox. Die Heilsarmee in Österreich begegne Menschen in Not ganz vielfältig, Mit einem Nostalgiegottesdienst am Nachsie helfe alten und armen, wohnungslosen mittag (siehe unten) und einer Feier am und einsamen Menschen. Abend mit zahlreichen Ehrengästen fand das 90-Jahr-Jubiläum der Heilsarmee ÖsEin Angebot für Menschen in Not terreich seinen krönenden Abschluss. „Die Heilsarmee hat sich darauf speziaDie Redaktion lisiert, psychisch beeinträchtigte Wohnungslose zu unterstützen und zu beMehr Infos und Fotos: info.heilsarmee.ch treuen“, führte Major Hans-Marcel Leber Stichwort: Wien aus. Das aktuelle Angebot der Heilsarmee

Kommissärin Cox ruft zu Mut auf

Kommissärin Silvia Cox predigt über Berufung, Major Martin Gossauer übersetzt.

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Am Nostalgiegottesdienst der Heilsarmee Österreich im Haus Erna rief Kommissärin Silvia Cox in ihrer Predigt dazu auf, mutig dem Ruf Gottes zu folgen, wenn wir ihn hören, und Jesu rettende Botschaft der Hoffnung und Veränderung weiterzugeben. Das Bläserensemble unter der Leitung von Micael Dikantsa spielte rassige HeilsarmeeMelodien. Nostalgisch blickte Major Paul Burch auf die Zeit zurück, in der er das Korps Wien 2 sowie ein Männerheim geleitet hatte. Major Peter Allenbach, der seine Bestallung auf den Tag genau vor 55 Jahren angetreten hatte, gedachte seiner Jahre als Korpsoffizier von Wien 1. General André Cox enthüllte eine Gedenktafel für Brigadierin Erna Kissuth, die Namensgeberin von Haus Erna.

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

Editorial

Eine Sache des Vertrauens Wir Jünger Jesu haben eine unerhört kühne Botschaft zu verkünden ‒ Hammer, wie man heute sagt: Dass ein Mensch aus Fleisch und Blut starb und nach drei Tagen auferstand. Dass dieser Mensch Gottes Sohn ist und jedem, der an ihn glaubt, ewiges Leben schenkt. Sind Beziehungen hilfreich, wenn man den Menschen diese hinreissend hoffnungsvolle Botschaft, das Evangelium von Jesus Christus, weitergibt? Unbedingt! Menschen, denen ich vertraue, schenke ich Gehör. Ich weiss: Sie sind nicht wirr, sie stehen mit beiden Beinen voll im Leben. Wo Beziehungen sind, ist auch genügend Zeit, den Überbringer dieser Botschaft zu prüfen und an seinen Taten zu messen. „An den Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Andererseits können Beziehungen die Verkündigung des Evangeliums auch erschweren. Manchmal ist es einfacher, einem Wildfremden, zum Beispiel auf der Strasse, von Jesus zu erzählen, als jemandem, den man schon lange kennt ‒ einem Nachbarn, einer Arbeitskollegin. Was ist, wenn sie uns künftig meiden? Hat man nicht auch die Chance vertan, zum richtigen Zeitpunkt zu ermutigen? Oder, um es mit Stabschef Brian Peddle (S. 7) auszudrücken: zu zeigen, dass Jesus einen Unterschied macht in dieser Welt? Wie denken Sie darüber? Wann und wem berichten Sie von Ihrem Retter? Integrated Mission setzt auf Beziehung ‒ weshalb, das erfahren Sie auf Seite 3 bis 6. Livia Hofer

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

Integrated Mission: Beziehungen entpuppen sich als Schlüssel

Nun ist Integrated Mission nicht ganz neu, aber eben neu entdeckt und es kommt so englisch daher. Bei genauerem Betrachten handelt es sich aber um eine Kernfrage unseres Daseins. Es geht um Beziehungen zwischen Menschen und letztendlich auch um die Beziehung mit Gott. Das gefällt mir dann schon viel besser.

der Beratung asylsuchender Menschen, denen wir aufzeigen können, wie Beziehungen in der Schweiz funktionieren, sei es als Korpsoffizier, dessen pastoraler Dienst die Beziehungen zwischen den Menschen und Gott verbessern hilft.

Bild: Werner Tschan

Schon wieder ein neues Konzept? Und erst noch auf Englisch! Ich muss ehrlich zugeben: Diese Schlussfolgerung ziehe ich oft, wenn da neue Ideen, meist auf dem Seeweg, zu uns kommen.

Sind wir bereit? So ist für mich Integrated Mission zuerst eine Frage der Haltung. Sind wir bereit, uns in Beziehungen zu investieren? Sind wir bereit, auch Verletzungen in Kauf zu nehmen, die in Beziehungen fast garantiert sind? Bin ich bereit, dem Gegenüber so viel Raum zu lassen, dass er sich auch gegen mich entscheiden kann?

Wenn Menschliches im Wege steht Beziehungen im Mittelpunkt Persönlich kann ich die Fragen nicht imAls Heilsarmee haben wir den schönen mer mit „Ja“ beantworten. Beziehungen und zugleich nicht immer einfachen Auf- fallen mir nicht immer leicht. Der Gründe trag, Beziehungen zu pflegen, zu fördern, sind viele: Sympathie, Sprache, Aussehen, wiederherzustellen und zu ermöglichen Wertvorstellungen, persönliche Prioritäten ‒ wir sind eine „Beziehungsorganisation“! ‒ diese und weitere solcher Dinge können All unser Handeln hat direkt oder indirekt mir manchmal zu guten Beziehungen im mit Beziehungen zu tun: Sei es bei der Wege stehen. Selbst meine Beziehung zu Essensabgabe, wo wir mit Freundlichkeit Gott ist nicht immer störungsfrei. Wobei Hoffnung weitergeben können, sei es bei der Störfaktor auf meiner Seite liegt. Gott

ist immer fähig, eine vollkommene Beziehung zu leben. Ich wünsche mir, dass wir persönlich, aber vor allem auch als Heilsarmee, noch viel beziehungsfähiger werden. Aber wie? Der Ansatz von Integrated Mission kann uns dabei von Nutzen sein. Daniel Röthlisberger Leiter Sozialwerk

Offen gesagt

„Und er tat dort nicht viele Zeichen wegen ihres Unglaubens.“ (Matth. 13,58) Was wäre möglich gewesen, wenn die Menschen in der Heimatstadt Jesu an ihn geglaubt hätten? Wenn sie auch in ihrer Stadt Wunder für möglich gehalten hätten ‒ durch ihn? Jesus immer ähnlicher werden Jesus bringt Hoffnung und Veränderung. Das Unmögliche wird möglich. Wenn Menschen dem auferstandenen Christus begegnen, wird Veränderung greifbar – für den Einzelnen und für die Gemeinschaft. Nachfolger Jesu sind gefordert, neu zu erkennen, wie Jesus Hoffnung schenkte. Wie er hinausging zu den Menschen, sie annahm, sie liebte ‒ dort, wo sie waren. Das war seine Mission. Worin die Schwierigkeit besteht, bringt Bestsellerautor und Anwalt Bob Goff auf den Punkt: „Jesus

verbrachte sein ganzes Leben damit, genau jenen Menschen zu begegnen, denen wir unser ganzes Leben lang aus dem Weg gehen.“ Was, wenn wir Jesus ähnlicher werden, indem wir andere wertschätzen? Mission der Hoffnung Jesus sandte seine Jünger in die Welt aus und gab ihnen einen Auftrag (Lukas 10:1ff): Sie sollten die Botschaft vom Reich Gottes verkünden, sich um andere kümmern und die Gemeinschaft verändern. Im Zentrum ihrer Hoffnungsmission stand der Mensch als Ganzes. Diese Mission wird heute von uns weitergeführt. Im Hier und Jetzt. Es ist kein Projekt für die Zukunft. Bei dieser Mission geht es um Menschen, und wir müssen sie leben … jetzt!

unsere eigenen erzählen ‒ vielleicht werden sie dann glauben. Und vielleicht würden wir glauben, dass Integrated Misson im Hier und Jetzt möglich ist, genau dort, wo wir sind. Weil Wunder immer noch geschehen, wenn Menschen an Jesus und aneinander glauben. Ganze Leben, ganze Gemeinschaften werden durch diese Hoffnung verändert, die den ganzen Menschen betrifft. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben! Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter

Wunder geschehen immer noch Was, wenn wir die Mission Gottes ernst nehmen und uns mit Menschen beschäftigen? Was, wenn wir unser Leben bewusst und voller Liebe mit anderen teilen? Was, wenn wir ihren Geschichten zuhören und ihnen dann

Bild: Werner Tschan

Unser Auftrag im Hier und Jetzt

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

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Dossier: Integrated Mission

Bilder: Heilsarmee Internationale Entwicklung

Arbeit in einer verwundbaren Gemeinschaft

Major Peter Hauri (rechts) betet mit dem Cuerpo Central in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua.

„Wenn ganze Familien in heile Beziehungssituationen hineinkommen, kann sich die Gemeinschaft ändern“, sagt Major Peter Hauri.

Die Heilsarmee in Nicaragua ist Abwärtsspirale jung, die Probleme im Land sind Nicht viel, ausser dass es sich um eine verwundbare Gemeinschaft handelte, geprägt gross. Im Rahmen seiner Mitarvon Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Armut, beit in der Stabstelle Internatio- zerrütteten Familien, Kriminalität und Prosnale Entwicklung begleitet Major titution. „Im Laufe des Seminars stellen wir Peter Hauri die Aufbauarbeit. Im fest: Es war nicht immer so, vor 20 Jahren war eine gewisse Sicherheit vorhanden. Fokus stehen dabei Community Dann aber nahm die Lebensqualität stetig Development (Gemeinschafts- ab.“ Die Seminarteilnehmer können die entwicklung) und Integrated Ereignisse, die dazu geführt haben, anhand einer Zeitlinie genau rekonstruieren. Mission: eine offene Kirche, die Sie fassen den Entschluss, die verlorene für die Nöte der Bevölkerung im Lebensqualität wiederherzustellen. Einsatz ist. Major Peter Hauri hat Nicaragua auf dem Herzen. Seit vielen Jahren betet er für das zentralamerikanische Land. Und als die Heilsarmee 2010 ihre Arbeit in Nicaragua aufnimmt, freut er sich riesig ‒ und betet weiter. „Eines Tages kommt mir während des Gebets plötzlich in den Sinn: Managua, Barrio Las Torres.“ Sofort gibt er dies bei Google ein und fällt fast vom Stuhl: „Dieser Ort existiert tatsächlich!“ Im Juni 2016 besucht Peter Hauri das kleine Cuerpo Central (Korps) der Heilsarmee in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua. Dort leitet der Spanisch sprechende Major ‒ Peter Hauri hatte zusammen mit seiner Frau Katharina sechs Jahre in Ecuador gedient ‒ das Seminar mit dem wohlklingenden Titel „Herramientas para el Camino hacia la Sostenibilidad“ (Werkzeuge auf dem Weg zur Nachhaltigkeit). Was aber weiss der Seminarleiter anfänglich über dieses Quartier am Rande von Managua?

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Anlaufstelle für Beistand in der Not In der Folge gründet das Cuerpo Central ein Komitee mit Mitgliedern aus der Heilsarmee und dem Quartier. „Wir ermutigten die jungen Leute, Menschen von aussen hinzuzuziehen und ein Netzwerk aufzubauen“, blickt Major Hauri zurück. „Wir arbeiten nicht im Elfenbeinturm. Sonst würde die Heilsarmee der Gemeinschaft ja nur ihre eigenen Pläne überstülpen.“ Die Korpsmitglieder nehmen den Dialog mit der Quartierbevölkerung auf: Sie gehen von Tür zu Tür und fragen die Menschen, wo der Schuh drückt. „Es ist gut, wenn wir uns in jenen Dingen engagieren, die für die Menschen besorgniserregend sind“, so Hauri. Auch stellt das Korps den Kontakt zu einem Lokalradio her und kann in einer Sendung sein Angebot vorstellen.

Es gibt nun Hauskreise sowie Anlässe für Mädchen und Frauen. Das Cuerpo Central organisiert zudem Treffen zum Thema Human Trafficking. Nicaragua ist ein Durchgangsland für Menschenhandel und unbegleitete Kindermigration. Die Gespräche zielen darauf ab, die Bewoh-

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ner zu sensibilisieren und ihr Vertrauen zu gewinnen: „Sie kennen die Heilsarmee als Anlaufstelle, die in der Not Beistand bietet.“ Schon Jesus hat sich den Lebensfragen der Menschen gestellt: „Er ging auf sie zu und wartete nicht, bis sie zu ihm kamen. Er machte ihre Anliegen zu den seinen und lebte die volle Identifikation“, so Hauri. Motivation schöpft die Heilsarmee in Managua auch aus dem Bibelvers „Suchet der Stadt Bestes!“ (Jeremia 29,7) Bereit, vor Ort zu arbeiten Das Wohlergehen der Gemeinschaft zu suchen, darauf basiert Integrated Mission. Die Idee geht zurück auf William Booth, der den Menschen ganzheitlich sah, mit allen seinen Bedürfnissen und Lebensumständen. „Ganz wichtig ist der Beziehungsaspekt: Die Beziehung zu mir selber, zu Gott, zum Mitmenschen und zur Gemeinschaft“, erklärt der Seminarleiter. Eine gute Beziehung zu sich selbst stärkt den Selbstwert. Das kann helfen, eine Arbeitsstelle zu finden, und wirkt sich auf das Verhalten zu anderen aus. „Wenn ganze Familien in heile Beziehungssituationen hineinkommen, kann sich die Gemeinschaft ändern“, sagt Major Peter Hauri. Auf einer nächsten Reise wird Peter Hauri eine Kontextanalyse auswerten, die mit dem Heilsarmee-Territorium Lateinamerika Nord zusammen geplant ist, um die brennendsten Probleme zu eruieren. Peter und Katharina Hauri, zurzeit noch Korpsoffiziere in Gurzelen, werden per 1. Juli 2017 ins Korps Aargau-Süd wechseln. „Aber wir spüren klar einen Ruf nach Nicaragua. In etwa sechs Jahren, wenn unsere Kinder gross sind, würden wir gern vor Ort arbeiten.“ Livia Hofer


Mehr als ein Deutschkurs für Flüchtlinge Cornelia Zürrer Ritter und Franziska Bates-Steck vom Korps Zürich Zentral leiten seit 2015 den Deutschkurs Coffee & Conversation. Dieser wird zurzeit von 45 jungen Afghanen besucht. dialog hat Stimmen zum erfolgreichen Projekt eingefangen. Coffee & Conversation hat unser Leben verändert und bereichert. ‚Ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen.‘ Diese Worte von Jesus haben für uns eine neue, ganz konkrete Bedeutung erhalten. Unsere Gäste spüren das. Einer drückte dies letzthin so aus: ‚Ihr seid für mich wie eine Familie.‘“

Im Sprachunterricht thematisieren wir oft Situationen, die den Asylsuchenden helfen, sich im Alltag zurechtzufinden. Wir machen immer eine Pause, um Kaffee zu trinken, und auch über Probleme zu reden, die sie in ihrem Alltag beschäftigen. Die meisten von ihnen warten auf ihren Asylentscheid. So auch zwei Eritreer, die im November 2015 bei uns waren und die wir nach ihrem TransFranziska Bates-Steck: „Ich bin von Beruf fer in eine Zürcher Gemeinde aus den Augen Deutschlehrerin und unterrichte zurzeit in verloren hatten. Vor drei Wochen brachte Uster eine Aufnahmeklasse für Flüchtlings- ein afghanischer Mitbewohner sie wieder zu kinder. Deshalb besitze ich einen grossen uns. ‚Wir wussten nicht, dass ihr noch da Fundus an geeignetem Lehrmaterial. Die seid‘, sagten sie. Doch, wir sind da – zusamjungen Menschen, die Coffee & Conversa- men mit vielen Freiwilligen aus dem Korps tion besuchen, bringen ganz unterschied- – öffnen wir diesen entwurzelten Menschen liche Voraussetzungen mit: Die einen sind unsere Türe und ermöglichen ihnen so, bei Analphabeten, andere sind relativ gebildet. uns ein bisschen zu Hause zu sein.“

Bild: Franziska Bates-Steck

Bild: Livia Hofer

Cornelia Zürrer Ritter: „Die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer beelendete uns sehr. Da wir nicht dorthin reisen konnten, um zu helfen, beschlossen Franziska und ich, hier im Korps Zürich Zentral etwas für Flüchtlinge zu tun. Da kam mir die Idee von Coffee & Conversation. Wir erstellten einen einfachen Flyer und wollten diesen in den Asylunterkünften der Stadt Zürich verteilen. Bei zweien durften wir gar nicht hinein, aber in der dritten empfingen sie uns mit offenen Armen. Seit eineinhalb Jahren sind wir mit diesen jungen Männern aus Afghanistan und aus dem Iran unterwegs. Inzwischen sind auch drei Frauen und manchmal zwei Knaben dabei. Der Deutschunterricht am Freitagnachmittag ist für viele von ihnen ein fixer Wochentermin. Aber auch für uns!

Coffee & Conversation im Korps Zürich Zentral.

Bilder: Livia Hofer

„Ich kann mit den Leuten sprechen“ „Dieser Kurs, die Lehrerinnen und die Heilsarmee ‒ alles ist sehr gut für mich. Ich lerne A.* (20 Jahre) seit acht Monaten Deutsch. Das ist schwierig, aber ich mache Fortschritte und kann beim Einkaufen mit den Leuten sprechen. Deutsch und Schweizerdeutsch sind verschieden, aber ich verstehe beides. Gerne würde ich Maurer lernen. Meine Familie ist in Afghanistan. Ich bin jetzt 20 Jahre alt und alleine gekommen. Allein zu sein, ist schwer.“

Cornelia Zürrer Ritter (links) und Franziska Bates-Steck.

„Als Schweisser oder Elektriker zu arbeiten, wäre schön“ „Ich bin seit eineinhalb Jahren in der Schweiz und lerne seit neun Monaten Deutsch, intensiv in verschiedenen Kursen, auch bei der Heilsarmee. Die Lehrerinnen hier sind sehr nett: Wenn sie helfen können, dann tun sie es. Ich bin 2015 von Afghanistan über Pakistan, den Iran, die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Kroatien, Österreich und Deutschland bis in die Schweiz M.* (24 Jahre) geflüchtet – zu Fuss, in kleinen Booten, mit dem Schiff und mit dem Auto. Die Flucht war gefährlich, mehrere Personen aus unserer Gruppe sind dabei verunglückt. Wir sind Shiiten, und diese sind sich in Afghanistan ihres Lebens nicht sicher. Wir haben Angst vor den Taliban. Das Töten ist in Afghanistan ganz einfach. Ich floh alleine, meine Familie floh später. Wo sie jetzt ist, weiss ich nicht. Da ich mein Handy mit allen Nummern und Fotos verloren habe, kann ich meine Angehörigen nicht kontaktieren. Mein Ziel in der Schweiz ist: Ich möchte frei sein. Ich bin jetzt 24 Jahre alt, wurde in meinem Leben schon oft bedroht und war lange Zeit auf der Flucht. Nun warte ich auf meinen Asylentscheid. Wenn er positiv ist, würde ich gerne wieder arbeiten. Ich bin Schweisser von Beruf. Als Elektriker zu arbeiten, wäre aber auch sehr schön.“

Interviews: Livia Hofer * Namen der Redaktion bekannt dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

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Dossier: Integrated Mission

Zusammen leben und glauben

Bild: zVg

„Integrierte Mission ist das Hauptmerkmal der Heilsarmee“, schreibt General John Larsson (R) im Vorwort zu „Mission in der Gesellschaft“. Salutisten sollen sich ganzheitlich um Menschen kümmern.

Majorin Joan Grace Münch (Mitte) und ihr Team helfen Familien in Malbork bei der Wohnungssuche.

Bei der Integrierten Mission geht es darum, die Bevölkerung, mit der wir arbeiten, von Anfang an in unser Tun miteinzubeziehen. Die Integrierte Mission stützt sich auf vier Grundprinzipien: Community (Gemeinschaft), Care (Fürsorge), Change (Veränderung) und Hope (Hoffnung). Konkret bedeutet dies, dass jeder einzelne befähigt ist, der Gemeinschaft Sorge zu

tragen und darin Veränderung zu bewirken, wenn Hoffnung vorhanden ist. „Für uns als Leiter beginnt die Arbeit immer so: Wir schliessen die Gemeinschaft mit ein, indem wir ihre Erwartungen, Ressourcen und Herausforderungen kennenlernen“, sagt Majorin Joan Grace Münch, Territoriale Sekretärin für Integrierte Mission. „Es ist eine Teamarbeit. Unsere Leiterschaft muss sich an die geknüpften Beziehungen und an den spezifischen Auftrag anpassen.»

Gebet und konkrete Hilfe Majorin Münch erzählt ein Beispiel: „Der Vorposten Malbork in Polen stand vor der Frage: Was müssen wir tun, damit die Kinder ins neue Kinderzentrum kommen?“ Den Offizieren war es ein Anliegen, verarmte Familien zu besuchen, die bis dahin nur von der Polizei aufgesucht worden waren. „Wir bildeten ein Team und kontaktierten diese Familien.“ Es stellte sich heraus,

dass eine der Familien dringend eine neue Wohnung brauchte. Wir beteten für sie und begleiteten sie auch zur zuständigen Behörde. Nach und nach fanden alle von der Heilsarmee besuchten Familien neue Wohnungen. Gleichzeitig steigerte das Kinderzentrum seine Besucherzahlen von 7 auf 25 Kinder ‒ „nicht etwa, weil sich das Angebot verbessert hätte, sondern weil wir uns die Zeit genommen hatten, zu erfahren, was die Familien brauchten, sie zu begleiten und unseren Glauben mit ihnen zu teilen.“ Alle Korps können das Angebot für einen lokalen Prozess der Integrierten Mission nutzen (siehe unten). Es eignet sich für jeden Arbeitsbereich der Heilsarmee. „Es ist nicht wichtig, was innerhalb unserer Mauern geschieht. Von Bedeutung ist, was wir unternehmen, um die Hoffnung an unsere Nächsten weiterzugeben, und wie wir den Veränderungsprozess einer Gemeinschaft unterstützen“, so Münch. Sébastien Goetschmann

Integrierte Mission: Angebot für Korps, die Begleitung wünschen „Wir würden gerne mehr nach draussen gehen und die wichtigsten Anliegen und Herausforderungen der Menschen kennenlernen! Wir möchten der lokalen Bevölkerung besser dienen!“ Ein solcher Ruf erklingt oft in Schweizer Korps. Salutisten und andere engagierte Menschen in der Heilsarmee möchten hinausgehen. Sie wissen, dass sie dank dieser traditionellen Methode der Heilsarmee auf Menschen treffen und eine Verbindung zu dem schaffen können, was Gott in unseren Gemeinden tut. Hat auch Ihre lokale Heilsarmee das Bedürfnis, ihren Dienst noch stärker mit den Anliegen derer zu verbinden, denen sie dient? Möchten Sie sich auf den Weg machen und neu entdecken, wie Sie mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt treten können?

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Ein begleiteter Prozess der Integrierten Mission kann überall da geschehen, wo die Heilsarmee tätig ist. Er unterstützt Sie darin, die Art und Weise des Denkens und Handelns im Kontext einer lokalen und regionalen Bevölkerung zu verändern. Er bestärkt Sie darin, einfache Missionsgrundsätze anzuwenden und Ihr Verständnis von der Rolle der Heilsarmee zu erweitern. Er begleitet Sie auf Ihrem Weg, Gottes Führung zu folgen.

besten eignet ‒ ein Seminar, eine Schulung, eine Tagesveranstaltung. Welche Form auch immer Sie wählen: Sie baut auf Ihren Fähigkeiten und Stärken auf.

Tools, die Ihren Stärken entsprechen Die internationale Heilsarmee hat Tools entwickelt, um diese Art von Prozessen zu unterstützen. Das Material steht auf Deutsch, Französisch und Englisch zur Verfügung. Gemeinsam mit Ihrem Korps entscheiden wir, welches Tool sich in der speziellen Situation Ihrer Gemeinde am

Majorin Joan Grace Münch Territoriale Sekretärin für Integrated Mission & Freiwilligenarbeit Telefon 031 388 05 95 Mobile 079 665 78 94 joan_muench@heilsarmee.ch

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

Wenn Ihre lokale Heilsarmee ‒ allein oder gemeinsam mit Heilsarmee-Gruppen in Ihrer Nähe ‒ einen begleiteten Prozess der Integrierten Mission einleiten möchte, dann greifen Sie zum Telefon oder schreiben Sie uns:

Die Redaktion


Panorama

Kommissär Brian Peddle, Stabschef, und Kommissärin Rosalie Peddle, Weltsekretärin G+F, sprachen an der Offiziersversammlung in Bern.

„Heilsarmee braucht geistlich vitale Menschen“ Ein hoher Gast aus London beehrte die Offiziersversammlung 2017 im Korps Bern: Kommissär Brian Peddle, Stabschef.

rum in Biel. Kommissärin Jane Paone, Ter- „Gott ruft uns zum Triumphzug mit Jesus ritoriale Präsidentin G+F, stimmte das Plen- Christus!“, sagte er. „Seine Kirche, derer um mit einer Lesung aus 1. Petrus 4,1–11 die Heilsarmee ein Teil ist, kann von den auf die Botschaft von Kommissär Brian Pforten der Hölle nicht überwältigt werden.“ Peddle ein. Er warnte davor, nur auf die guten alten Tage zurückzublicken und auch unseren Der bis auf den letzten Stuhl gefüllte Den Blick nach vorne richten Herrn Jesus Christus womöglich dort einSaal des Korps Bern war Schauplatz der „Accountability“ war der Begriff, der sich zusperren. „Gott sagt zur Internationalen Versammlung der Heilsarmee-Offiziere wie ein roter Faden durch die Botschaft Heilsarmee, tätig in 128 Ländern: ̦ Siehe, aus der Deutschweiz und der Romandie. „Rechenschaft: Kulturwechsel oder ewige ich mache alles neu!̒ “. Bevor sich die anwesenden Damen und Routine?“ des Stabschefs zog. Allerdings Herren aller Altersstufen und Generationen nun nicht als Aufruf des Generals an die In- Musik zur Freude und zur Ehre Gottes die ergreifende Botschaft von Kommissär ternationale Heilsarmee, sondern vielmehr Was an diesem Anlass gewiss nicht zu Brian Peddle, Chief of the Staff, zu Gemüte als Wert in seinem eigenen Leben. Kom- kurz kam, war die Musik. Am Anfang und führten, wurden sie mit einer vielseitigen missär Brian Peddle spannte den Bogen am Ende spielte die Brassmusik, und Reihe einleitender Elemente beschenkt. von seiner persönlichen Lebensgeschich- immer wieder wurden Heilsarmee-Lieder te im Glauben und in der Heilsarmee bis mehrsprachig angestimmt. Zur grossen Aller guten Dinge sind drei hin zum Auftrag, der jedem Offizier und Begeisterung aller sangen die Majore Peter Auf Französisch, frisch von der Leber und jeder Offizierin gegeben ist: Verantwor- und Katharina Hauri an Kontrabass und in humoristischer Weise begrüsste Major tung zu übernehmen und das Evangelium Gitarre den wunderbaren Blues „Going up Jacques Donzé, Leiter Abteilung Evangeli- zu verkünden. to Heaven“. Livia Hofer sation, die Vollversammlung. Diese setzte er sogleich gehörig in Erstaunen, als er „Ich war ein sehr evangelistischer Kadett“, den Hauptredner, den Stabschef, als Num- sagte er. „Doch heute, nach all den Jahren, Mehr Infos und Fotos: info.heilsarmee.ch mer 3 der Heilsarmee bezeichnete. So- ist meine Leidenschaft zu dienen noch Stichwort: Offiziersversammlung gleich klärte sich die ungewohnte Zähl- grösser, weil ich nun besser begreife, woHören Sie hier auch den Blues weise auf: „Und wer gedacht hat, der Chief rum es eigentlich geht: Ich erkenne die of the Staff sei die Nummer 2, der hat ent- Gebrochenheit dieser Welt, und dass weder Gott oder den General vergessen!“, Jesus einen Unterschied macht.“ Was die sagte der Major unter dem fröhlichen Ge- Heilsarmee brauche, seien geistlich vitale lächter der Zuhörer. Menschen, treu und dynamisch in ihrer Mission. Menschen, die Seelen gewinnen Kommissärin Rosalie Peddle, Weltsekre- für Jesus. Menschen, die beten „dein tärin G+F, richtete einige warme Begrüs- Reich komme, dein Wille geschehe“ und sungsworte in englischer Sprache an die die selbst zur Verfügung stehen, um eine Offizierinnen und Offiziere. Im Anschluss Antwort auf dieses Gebet zu sein. Auch informierte Major Jean-Marc Flückiger über fand der Stabschef sehr emutigende Worte Blues vom Feinsten: die Majore Katharina die Offiziersausbildung am Bildungszent- zur Zukunft der Internationalen Heilsarmee: und Peter Hauri mit „Going up to Heaven“. dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

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Panorama

Die Territorien Australien Ost und Australien Süd schliessen sich zu Australia One zusammen. Offizieller Start ist am 1. Januar 2019.

Bild: Salvation Army IHQ

Australia One: der Startschuss fällt 2019 Die Leitung von Australia One (v. r.): die Kommissäre Tracey und Floyd Tidd (Territorialleiter) und Oberst Mark Campbell (Chefsekretär).

Der Zusammenschluss ermöglicht es der Heilsarmee, ihre geistliche und soziale Mission gegenüber der Bevölkerung von Australien besser zu erfüllen. Für die Vision einer vereinigten australischen Heilsarmee wurden strukturelle Grundlagen geschaffen, die Teil des Accountabilty Movement sind.

quartier in Melbourne wird von einem Team wahrgenommen. Dieses steht unter der Leitung der Kommissäre Floyd und Tracey Tidd (Territorialleiter) und Oberst Mark Campbell (Chefsekretär).

Auf diese Weise ist das Territorium Australia One eines der ersten Territorien, in welchen die neue Führungsstrategie der Heilsarmee umgesetzt wird. Die Führung des Territoriums Australia One mit Haupt-

Das Führungsteam setzt sich zusammen aus Offizieren und Nichtoffizieren, wobei unter den Letzteren mindestens zwei aktive Salutisten zu sein haben und alle anderen Mitglieder einen starken christlichen

Bei kühlem, aber trockenem und sonnigem Wetter konnte das Musikkorps an drei Freikonzerten in verschiedenen ungarischen Städten spielen. Lokale Offiziere und Salutistinnen und Salutisten – die meisten von ihnen sind Roma – hatten diese Anlässe vorbereitet und nahmen vor Ort Kontakt mit der Bevölkerung auf. Am Samstagabend stand ein Konzert im bekannten Konzertsaal „Kölscey-Kozpont“ auf dem Programm, zu dem etwa 250 Personen erschienen. Der Höhepunkt der Reise war aber der Besuch in Sajókaza, einem Roma-Dorf im Norden des Landes. Die ungarische Heilsarmee betreut diese buchstäblich ausgegrenzten und diskriminierten Menschen seit einigen Jahren und leistet eine hervorragende Arbeit, ganz im Sinne unseres Gründers. Etwa 200 Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder, freuten sich sichtlich über das Freikonzert des Musikkorps

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Die Redaktion Quelle: Salvation Army IHQ

„Jésus él“: Ostern mit ungarischen Roma Bild: zVg

Das Musikkorps Zürich Zentral und sieben mitgereiste Frauen verbrachten besondere Ostertage in Ungarn. Begleitet von den Regionaloffizieren Regina und Bernhard Wittwer erhielten sie Einblick in deren eindrückliche Arbeit.

Glauben aufweisen müssen. „Wo immer Misstände und Ungerechtigkeit herrschen, werden die Salvos (ein üblicher Begriff für die Salutisten Australiens, Anm. d. R.) zusammen mit anderen dafür kämpfen, dass Australien in der Liebe Jesu transformiert wird“, formuliert Kommissär Floyd Tidd das Engagement der Heilsarmee.

Etwa 200 Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder, lauschten dem Freikonzert des Musikkorps.

vor ihren armseligen Häusern. Als Dankeschön sangen uns die Kinder lautstark und begeistert einige Lieder vor, welche sie in der Kinderstunde gelernt hatten. Die strahlenden Kinderaugen und die herzliche Gastfreundschaft der Dorfbevölkerung, die den Gästen ein feines Gulasch servierte, berührten diese tief. Am Sonntag feierte das Musikkorps in Göngyös mit vielen Roma zusammen Ostern. „Jésus él – Jesus lebt!“ sangen alle gemeinsam. Ja – genau dieser Jesus

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · Juni 2017

weiss wie kein anderer, was es heisst, ausgegrenzt und diskriminiert als Fremder im eigenen Land zu leben. Aber an Ostern hat er Grenzen gesprengt, Steine weggerollt und so den Zugang zum Leben möglich gemacht – auch für die Roma und für alle anderen ausgegrenzten und diskriminierten Menschen auf dieser Welt. Diesen Ostergedanken nahmen die Mitglieder des Musikkorps aus Ungarn mit nach Hause. Franziska Bates-Steck Korps Zürich Zentral


Da sein für Menschen, die Schutz brauchen

Nationale Wechsel

Professionell, praxisnah, engagiert: Die Migrationskonferenz des Sozialwerks Heilsarmee zog 150 interessierte Teilnehmer an. Bild: Livia Hofrer

150 Menschen, das seien 150 Experten, so die einleitenden Worte von Daniel Röthlisberger. Der Direktor Heilsarmee Sozialwerk forderte alle Anwesenden dazu auf, voneinander zu lernen. Als Erster begab sich Pius Betschart ans Rednerpult, der über Die Migrationskonferenz des Sozialwerks Heilsarmee ‒ hier die die aktuellsten EntwickTeilnehmer eines Workshops ‒ war sehr gut besucht. lungen im Asylbereich sprach. Der Vizedirektor praxisnahen Themen im Bereich Migration. Direktionsbereich Asyl, Staatssekretariat Manfred Jegerlehner, Leiter AKiB Passanfür Migration, startete mit einem Foto des tenhilfe und Sozialberatung Bern, rief in Kinderspitals von Aleppo: eine komplette seinem Workshop dazu auf, Flüchtlinge Ruine, ein zerstörtes Geisterhaus, ein Bild des Elends. „Niemand hat Zweifel daran, nicht als „Aufträge vom Kanton“ anzuwarum die Menschen in unser Land flüch- sehen, sondern als Menschen, die stark verunsichert seien und sich nach einem ten“, sagte der hohe Beamte des Bundes. Ankommen in Ruhe sehnten. Traumatisierte Asylsuchende waren das Thema des Da sein für Schutzbedürftige Workshops von Roland Stettler, Facharzt Nach der grossen Flüchtlingswelle 2015/16 für Psychiatrie und Psychotherapie. Viele sei es nun ruhiger. Hauptaufgabe sei jetzt von ihnen würden an Angst, Depressidie Integration. Dies könne sich aber rasch ändern. Die Schweiz sei auf den Notfall vor- onen, Schmerzen, Süchten, Schuldgefühlen, Verbitterung oder Wut leiden. Bei bereitet. Das gut eingeübte Notfallkonzept sieht Anlaufstellen, Schnellregistrierung, der Arbeit im Asylbereich sei es wichtig, medizinische Versorgung und planmässi- Flüchtlingen mit Fachwissen und Empathie zu begegnen. ge Verteilung auf die Kantone vor. „Wir sind gut aufgestellt“, versicherte Pius Betschart. Perfekt organisiert Die Schweiz sei in der Lage, in einem 48-Stunden-Verfahren über das Schutz- Am Nachmittag ging es mit der Gruppenbedürfnis einer Person zu entscheiden. arbeit „Zukunftswerkstatt“ und einer PoDies bringt es mit sich, dass die Schweiz diumsdiskussion weiter. Die Konferenz in der Pauluskirche Bern wurde von Fernanvon Gesuchstellern, die kein wirkliches Bedürfnis nach Schutz aufweisen, gemie- da Gurzeler, Leiterin Fachstelle Migration und Asyl HAF, und Marianne Lanz, Leiterin den wird. „Wir wollen da sein für jene, die Administration und Organisation SozialSchutz brauchen“, sagte er. werk, perfekt organisiert. Michel Sterckx, Wichtig bei der Integration sei die Rolle der Leiter Stabsstelle Projekte, und Marius Zivilgesellschaft. Die Heilsarmee Flücht- Frey, Xpand Schweiz GmbH, moderierten die Plenarversammlung mit Humor. Die lingshilfe (HAF) mit ihren 2000 Plätzen, 20 Kollektivunterkünften und zahllosen Frei- Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ausgebuchten Anlasses genossen zum Mitwilligen besitze eine Riesenerfahrung in diesem Bereich: „Man spürt das Engage- tagessen die kulinarischen Köstlichkeiten ment der Heilsarmee“, so Pius Betschart. der Kollektivunterkunft Sandwürfi. „Sie begegnet den Menschen auf AugenLivia Hofer höhe, und dafür gebührt ihr grosser Dank.“ Menschen mit Empathie begegnen Am Vormittag verteilte sich die Zuhörerschaft auf insgesamt sechs Workshops zu

Mehr Infos und Fotos: info.heilsarmee.ch Stichwort: Migrationskonferenz

Majorin Manuela Lutz, Quartiertreff Korps Zürich Nord, ist seit 1. März 2017 aus gesundheitlichen Gründen indisponibel. Majorin Erika Zimmermann, bisher Assistentin G+F Divison Mitte und Besuchsdienst, wird Territoriale Sekretärin G+F per 1. Juni 2017.

Offiziersversammlungen 2017 16.11. OV für die Deutschsprachigen 17.11. OV für die Französischsprachigen 2018 29.3. mit General André Cox

Agenda Samstag, 26. August 2017 Willkomm: Oberstleutnantin Marianne Meyner, Chefsekretärin; Majorin Erika Zimmermann, Territoriale Sekretärin G&F; neue(r) Abteilungsleiter(in) Personal Abschied: Majorin Daniela Zurbrügg, Abteilungsleiterin Personal; Major Peter Zurbrügg, Leiter Finanzen & Controlling EW und Assistent des Chefsekretärs 16.00 Uhr: Apéro Hof Korps Bern 17.00 Uhr: Gottesdienst Saal Korps Bern

Gratulationen 95 Jahre 12.6. Majorin Suzanne Schwab, Rue de la Côte 24, 2400 Le Locle 85 Jahre 21.6. Oberstin Ruth Stettler, Waldstätterstrasse 11, 3014 Bern 80 Jahre 25.7. Major Eugen Stutz, Tanneggweg 10, 3604 Thun 3.8. Majorin Annette Loosli, Route de la Petite-Caroline 3C, 1131 Tolochenaz 75 Jahre 3.7. Major Paul Burch, Scheidgasse 1, 3703 Aeschi b. Spiez 15.7. Majorin Ruth Frehner, Jungfraublickallee 28, 3800 Matten 70 Jahre 12.8. Major Samuel Winkler, Rue de Vigner 10, 2072 St-Blaise

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Notabene

Familienchronik Kinderweihe: Amriswil: Aaron Wittwer, Dina Neuenschwander; Bern: Kiana Matipa Makanjera, Micha Frei; Burgdorf: Alissia Elodie Rosati; Huttwil: Lena Winkler, Jan Haller, Noah Emanuel Stalder; Wädenswil: Salome Leonie Hauser, Amy Grace Stocker, Timo Janik Graf; Zürich-Oberland: Elis Liya Schulthess Juniorsoldateneinreihung: Biel: Nicolas Kaufmann, Leo Tobias Müller; Winterthur: Janis Spühler, Elias Spühler; Zürich-Unterland: Janic Weidmann, Antonio Donatucci Rekrutenernennung: Wien: Jacques Vermeulen Aufnahme in den Freundeskreis: Adelboden: Ursula Inniger; Bern: Sonja Stalder, Linda Stettler, Joëlle Stettler, Noemi Steiner, Simea Steiner, Anja Bösch, Timon Bösch, Lea Walzer, Raphael Walzer, Robin Bates, Kevin Bates, Nathanael Nufer; Chur: Heinrich Stoffel, Dorli Schaffhauser; Davos: Tom und Barbara Ruetz, Christian und Erika Thomann; Gundeli: Michael Krause; Huttwil: Stefanie Nyfeler, Ursina Staufer, Nathanael Kipfer, Klaus Loosli, Noemi Breiter, Miriam Hodel, Samantha Schlüchter, Deborah Weyermann; Wädenswil: Brigitte Bürgisser; Wattwil: Anna Hunkeler; Wien: Jacques Vermeulen, Andreas Schmaranzer, Anna Wünsche Soldateneinreihung: Aargau-Ost: Cornelia Strebel; Adelboden: Simon Schranz,

Franziska Hari; Bern: Jonas Inniger, Elia Corazza; Davos: Monica Bentz; Zürich-Oberland: Daniel, Vreni und Jonas Bosshard, Ruth Ochsner Abschluss biblischer Unterricht: Adelboden: Bettina Hari, Simeon Schmid, Jonas Gempeler, Silas Wäfler; Basel 1: Noah Požar; Biel: Lara Wäfler, Lea Schwarz Trauung: Wädenswil: Sonja Wyss und Simon Stocker Mitarbeiter-Ernennung: Amriswil: Claudia Dikantsa (Korpsleitungsrat); Frutigen: Christoph Liechti; Huttwil: Amos Gredel (Mitglied Korpsleitungsrat), Adrian Scheidegger (Mitglied Korpsleitungsrat), Konrad Stalder (Ressortleiter Hauszellen), Helen Stalder (Ressortleiterin Kinder); Wädenswil: Elisabeth Ramseyer (Statis-tik); Micha Wyss (Fahnenträger), Yannik Wirth (Kidsund Teenstreff); Winterthur: Dorothea Schill (Jugendarbeiterin); Zürich-Oberland: Benaja Binggeli (Leitung Lobpreis), Tabea und Benjamin Herger (Mitarbeit Lobpreis), Fredy Kunz (Mitarbeit Lobpreis und Gebetshalbnacht); Zürich Zentral: Mirjam Grossen (Mitglied der Korpsleitung), Ursula Mettler (Mitglied der Korpsleitung), Hanna Ninghetto (Verantwortliche Korpskaffee) Ernennung von Lokaloffizierin: Zürich-Unterland: Rita Gugler (Ehrensergeantin)

Internationale Wechsel per 1. September 2017 Majorin Daniela Zurbrügg, bisher Abteilungsleiterin Personal im Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn, wird Direktorin Programme im Territorium Deutschland, Litauen und Polen. Major Peter Zurbrügg, bisher Leiter Finanzen & Controlling EW und Assistent des Chefsekretärs im Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn, wird Distriktleiter Süd-West im Territorium Deutschland, Litauen und Polen. Oberste David und Sharron Hudson, bisher Chefsekretär und Sekretärin G+F am Nationalen Hauptquartier der USA,

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werden zum Leiter und zur Präsidentin G+F der Heilsarmee in den Vereinigten Staaten von Amerika ernannt. Sie werden zu Kommissären befördert. Oberste Jeffrey und Dorothy Smith, bisher im Territorium USA Zentral, werden zum Chefsekretär und zur Sekretärin G+F am Nationalen Hauptquartier der USA ernannt. Oberste Stephen und Janice Howard, bisher im Territorium USA Ost, werden zum Chefsekretär und zur territorialen Sekretärin G+F im Territorium USA Zentral ernannt.

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Besondere Jubiläen: Aargau Süd: Hans Dätwyler (80 Jahre Salutist), Cornelia Rickenbach (40 Jahre Salutistin); Bern: Madeleine Gysel (50 Jahre Salutistin), Armand Cachelin (50 Jahre Salutist), Elisabeth Hügli-Ziegler (50 Jahre Salutistin); Birsfelden: Werner und Hildegard Niederhäuser-Jehle (40 Jahre verheiratet), Greti Urben-Röthlisberger (60 Jahre Salutistin), Theo Urben-Röthlisberger (70 Jahre Salutist); Gurzelen: Elisabeth Krebs-Neeser (70 Jahre Salutistin); Interlaken: Verena Schäfer (70 Jahre Salutistin); Liestal: Hanni und Walter Graf (Diamantene Hochzeit); Rheineck: Ruth Niederöst-Hohl (40 Jahre Salutistin); Schaffhausen: Ursula Cadario (60 Jahre Salutistin), Ruth Martin (50 Jahre Salutistin); St. Gallen: Martha Berlinger (50 Jahre Salutistin), Theres Gaber (60 Jahre Salutistin) Thun: Paul Trummer (70 Jahre Salutist), Heidi Zenger (70 Jahre Salutistin), Mirjam Wittwer (60 Jahre Salutistin), Rosmarie Portmann (55 Jahre Salutistin), Fritz und Margrit Wyttenbach (40 Jahre Salutisten); Winterthur: Roland Fuhrer (40 Jahre Salutist), Irene Schweizer (40 Jahre Salutistin), Daniel Etzensberger (40 Jahre Salutist), Rosmarie Meier (70 Jahre Salutistin); Zürich-Unterland: Ruth Baur (70 Jahre Salutistin); Zürich Zen­tral: Elisabeth ZimmermannHari (75 Jahre Salutistin), Edwin Kägi (75 Jahre Salutist), Liselotte Wavre-Haegi (70 Jahre Salutistin), Jürg Hauri (55 Jahre Salutist), Ursula Bartl (50 Jahre Salutistin), Kurt Heiniger (45 Jahre Salutist), Monika Leiser (40 Jahre Salutistin) Heimgang: Aarau: Rosalie Erb; AargauOst: Hans-Jürg Bärtschi; Aargau Süd: Hannelore Peter-Kasper; Adelboden: Rudolf Zimmermann; Basel 1: Elfriede Schaubacher, Reinhard Linke, Rosmarie Schiffmann, Franz Kreienbühl; Bern: Margret Zehnder, Hulda Zbinden-Hofer, Gertrud Waber-Küpfer, Ruth SchmidSchöni; Birsfelden: Martha Meier-Bohn, Marlis Hoch; Frutigen: Hedi EggelZürcher; Interlaken: Hermann Ruf; Liestal: Marc Greder, Rita Probst Bassra; Solothurn: Therese Hadorn; Thun: Adolf Aeberhard, Lydia Fuhrer-Ryf; Wattwil: Klaus Köhler; Wien: Paula OlbortStillebacher; Zürich Nord: Hedwig Fischer; Zürich Zentral: Rosmarie Enderli-Liesch, Nelly Gindele-Schär, Daniel FuhrerGrötzinger, Ruth Füllemann, David Zimmermann-Hari


Heimgang

Heimgang

Heimgang

David Zimmermann wuchs in einer Grossfamilie mit sieben Brüdern und drei Schwestern auf. Stark prägten ihn die Kinderwochen und die Blasmusik der Heilsarmee. Nach der Schule führte die Reise nach Lausanne, um Französisch zu lernen. In Frutigen erlernte er den Beruf des Wagners. Die Freizeit war ausgefüllt mit Aktivitäten in der Heilsarmee Thun.

Esther Gilgen kam am 4. September 1933 in Bümpliz zur Welt, als drittes von acht Kindern. Sie wuchs in einer gläubigen Familie auf. In einer Evangelisation im Jahr 1951 übergab sie ihr Leben Jesus Christus. Nach der Schule besuchte sie die Töchterhandelsschule der Stadt Bern und arbeitete danach als Kanzleigehilfin. Ihr Weg führte sie weiter nach Frankreich in ein Kinderheim der Heilsarmee. An einem Jugendtag der Heilsarmee erhielt sie ihre Berufung zum Offiziersdienst und trat im Jahr 1955 in die Kadettenschule Bern ein. Nach Abschluss der Ausbildung blieb sie in der Schule als Sergeantin. Es folgten Einsätze in St.Imier und La Neuveville. Dann wurde sie nach Bern ins Hauptquartier als Sekretärin des Chefsekretärs berufen.

Der Beginn von Hedwig Fischers Leben war überschattet von der Tu b e r k u l o s e - E rkrankung ihrer Mutter. Sie war erst anderthalb Jahre alt, als die Mutter in ein Lungensanatorium eingewiesen wurde. Als sie zwei Jahre später wieder heimkam, war es nur noch zum Sterben. Hedwig kam zu Pflegeeltern. Danach begannen ihre Lehrund Wanderjahre als Dienstmädchen in verschiedenen Familien. Mit knapp 18 Jahren lernte sie im Zelt der Heilsarmee Seon, in einer Evangelisationsversammlung, Jesus Christus persönlich kennen. Die Heilsarmee wurde ihre geistliche Heimat. Nun folgten fünf Jahre, in denen sie im Kinderheim Paradies Mettmenstetten sowie im Altersheim Seon als ungelernte Köchin für bis zu 120 Personen kochte und den Garten pflegte. In dieser Zeit erreichte sie klar und deutlich der Ruf Gottes für den vollamtlichen Dienst in der Heilsarmee. Im August 1959 trat sie in die Offiziersschule der Heilsarmee in Bern ein und wurde 1960 zur Heilsarmeeoffizierin im Dienst Gottes geweiht.

Nach der Kadettenschule kam im Februar 1950 ein Marschbefehl nach Basel 2 und später nach Bern 1, Kreuzlingen und Thusis. 1954 fand David Zimmermann in Elisabeth Hari eine liebe und engagierte Ehefrau. In Solothurn wurden Heidi und Kathrin geboren, in Zofingen kam Martin dazu und in Bern wurde dem Ehepaar Doris geschenkt. Die 25 Jahre als Korpsoffizier waren ein wesentlicher Teil seines Lebens. Unvergesslich war für ihn der Besuch der Internationalen Offiziersschule in London. Der Kontakt mit Offizieren aus allen Weltteilen öffnete seinen Blick für die Internationale Heilsarmee. Mit dem Wechsel 1976 in die Zürcher Division kam eine neue Herausforderung. Die Rückkehr nach Bern 1983 in die Feldabteilung am Hauptquartier kam überraschend. Bereits nach sieben Monaten folgte eine weitere Versetzung, und David Zimmermann wurde in der Zeit von Kommissär Robert Chevalley zum Chefsekretär befördert. Ende 1992 hiess es, die Aktivdienstzeit abzuschliessen. In den ersten zehn Jahren seines Ruhestands half er beim Treuhanddienst für Betagte von Pro Senectute mit. Und nun war auch genügend Zeit da, die Grosskinder in sein Herz zu schliessen und den Kontakt mit ihnen zu pflegen. In den letzten Lebensmonaten wurde Oberst David Zimmermann aufgund eines Tumors immer schwächer. Am 27. März 2017 wurde er von seinem Heiland heimgerufen. Die Redaktion

Zu ihrer grossen Freude folgte eine Versetzung nach London: für zwei Jahre ins Internationale Hauptquartier sowie für vier Jahre an die Internationale Offiziersschule. Weiter führte sie ihr Weg nach Köln. 1982 kehrte sie in die Schweiz zurück, wieder ans Hauptquartier: zuerst in die Finanzabteilung, später in die Missionsabteilung, wo sie auch nach ihrer Pensionierung bis zum 70. Lebensjahr weiterarbeitete. Esther Gilgen hatte öfter in ihrem Leben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Alter von 60 Jahren musste sie sich einer grossen Herzoperation unterziehen. Weiter erkrankte sie mehrmals an Lungenentzündungen und immer wieder griff Gott ein, erhörte die vielen Gebete und schenkte ihr das Leben. So war sie auch 2004 schwer krank und dem Tod nahe, da alle Organe versagten. Sie durfte Gottes mächtiges Eingreifen erleben und wieder gesund werden. Im Oktober 2009 zog sie ins Domicil Baumgarten in Bümpliz, wo sie sich sehr zuhause fühlte und viele glückliche Jahre erlebte. Gott rief sie am 7. Mai 2017 zu sich. Die Redaktion

Bild: zvg

Majorin Hedwig Fischer Bild: zvg

Majorin Esther Gilgen Bild: zvg

Oberst David Zimmermann

Sie arbeitete vor allem in Kinderheimen. Die Heilsarmee gab ihr die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Heimerzieherin (heute Sozialpädagogin) nachzuholen. In den Jahren 1976 bis 1983 führte Gott Hedwig Fischer auf das Missionsfeld Algerien, wo ihr die Ausbildung der Kindergärtnerinnen anvertraut wurde, unter dem Schutz der Missionsgesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche. Darauf folgten zwölf weitere Jahre im Dienst der Heilsarmee, vom Kinderheim La Ruche in Neuchâtel und Kinderheim Holee in Basel, bis zu ihrer Pensionierung am 1. Januar 1996. Damit begann nochmals ein erfüllter, schöner Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen. Am 5. März 2017 wurde Hedwig Fischer nach langer, geduldig ertragener Krankheit im 82. Lebensjahr in die ewige Heimat berufen. Die Redaktion

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Im Dialog bleiben

Zahlreiche Mitglieder und Freunde der Heilsarmee haben an der Aktion „teilen und beten“ teilgenommen, die vom 1. März bis 16. April 2017 stattfand.

gesammelten Spenden – insgesamt 108 337 Franken – für die Weiterführung der Evangelisationsarbeit und für die Erfüllung praktischer Bedürfnisse ein. Zum Beispiel für die Ausbildung von Offizieren, den Bau eines Korps oder die Ausstattung der Hauptquartiere. Ohne diese Aktion könnte das Werk der Heilsarmee in zahlreichen Ländern nicht weitergeführt werden. Wir danken Ihnen herzlich für den gespendeten Beitrag! André Chatelain

Dialog mit Gott

Wenn du nicht mit mir kommst ... Gehet hin … und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage! (Matthäus 28,19-20) Wenn du nicht mit mir kommst, gehe ich hier nicht weg. Meine Versprechen sind wertlos Ohne die deinen. Ja, ich habe dir mein Leben, Meine Kraft, meinen Willen versprochen. Aber keiner dieser Wünsche Wird sich erfüllen, Wenn du nicht mit mir kommst. Wenn du nicht mit mir kommst, Verlasse ich mich auf mich, Das wäre das Ende, Und die Welt würde lachen

Korrigendum dialog 2/2017 (Ausgabe April): Im Lebenslauf von Major Jules-Henri Volet stand fälschlicherweise „Rekrutenschule“. Richtig muss es „Offiziersschule“ heissen.

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Über dich und über mich. Und das wäre mehr, Als ich ertragen könnte. Mein Selbstvertrauen wächst, Wenn Macht fehlt. Der Schein, stark zu sein, Und einige Feigheiten angesichts Der geringsten Anstrengung. Doch wenn du mit mir kommst, (Und daran zweifle ich nicht, Denn ich glaube an dein Versprechen), Dann werde ich gehen. Es wird einfach sein für mich. Einfach? Nein! Möglich? Ja!

General John Gowans (†)

AZB

Um diese Unterstützung möglichst effizient und gerecht zu organisieren, wurden Missionspatenschaften geschlossen. Die Partnerterritorien der Schweiz sind Kongo-Brazzaville, Ostindien und Nepal, Singapur, Malaysia und Myanmar sowie Nigeria und Spanien. In diesen Partnerterritorien setzt die Heilsarmee die 2017

Ohne Spenden könnte die Heilsarmee ihre Arbeit in Myanmar nicht weiterführen.

3001 Bern

Während dieser 40 Tage vor Ostern konnte jeder auf etwas verzichten, was Zeit, Geld oder Energie kostete. Das solchermassen gesammelte Geld bzw. die eingesparte Zeit konnten für die Aktion gespendet bzw. für das Gebet genutzt werden. Die weltweite Solidaritätsaktion „teilen und beten“ unterstützt die Arbeit der Heilsarmee in Ländern, in denen die Ressourcen und die finanziellen Mittel begrenzt sind.

Bild: zVg

Herzlichen Dank für Ihre Spende!

Impressum Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Philipp Steiner (Leiter Marketing und Kommunikation), Florina German (Leiterin Kommunikation); Livia Hofer, Sébastien Goetschmann; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth Cachelin-Rufener; Übersetzung: Christine Eckert Layout Hauptquartier Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 23.– (Inland), Fr. 32.50 (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)

Save the date Ostern 2018: General André Cox und Kommissärin Silvia Cox besuchen die Schweiz. Reservieren Sie jetzt schon die Tage vom 30. März bis 1. April für das Fest!

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„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ 1. Mose 12,2


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