Dialog 02/2011 - Wenn mein Nächster nicht wäre - Das macht eine Beziehung wertvoll

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d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

02/ 2011

nsere u t s i s Da eralin! n e G e neu 5) (Seite 1

Wenn mein Nächster nicht wäre Bild : R. Kneschke

Das macht eine Beziehung wertvoll

7−10

Patric Bonnevaux – der Mann mit zwei Uniformen

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Klecks – unsere Kinderzeitschrift

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Aus dem Leben der Heilsarmee

11−14


Bild: Emile Friant

Dialog

Leserbriefe „dialog”-Umfrage: Retten, um zu dienen, oder retten, um zu retten? „Gerettet, um zu retten” oder „Gerettet, um zu dienen”. Ich tendiere zu Letzterem und das aus folgenden Gründen: 1. Nur Jesus Christus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben und somit zum Retter geworden für die ganze Menschheit. 2. Jeder Mensch muss sich selber für diese Rettung entscheiden, wir können höchstens, als Wegweiser dienend, den Weg aufzeigen, wie man gerettet werden kann. Monika Friedrich

Dienste sind dazu da, um menschliche Not zu lindern, oder geeignet, um Menschen das Heil zu bringen. Alles ist eine Sache der Priorität! Yanick Termignone, Kadett

„Saved to save” oder „saved to serve”? Wir müssen nicht einen Ausdruck wiederherstellen, der seit mehr als 100 Jahren benützt wird. Wir müssen uns daran erinnern, dass Gott durch Jesus rettet. Wir sind nur Zeugen, Wegweiser, Berater, in einem Wort „unnütze” Diener. Überlassen wir es doch Gott, seinen Willen für diese Welt zu erfüllen, und seien wir dankbar, dass er unseren Dienst akzeptiert. Majorin Ruth Rambeaud-Borloz

Ich könnte mir vorstellen, dass die Frage nach dem „Wozu” eine menschliche Denkweise ist. Wahrscheinlich ist es bei Gott anders: Er ist. Jesus: unser Vorbild. Er liebt nicht, „um zu …”, sondern weil er Liebe ist. Er rettet, weil er Retter ist. Er dient, weil er Diener ist. Er leuchtet, weil er Licht ist. Und er sagt auch zu uns: „Ihr seid …”! Silvia Widorski

„Gerettet, um zu retten”: Heutzutage wohl besser für die REGA als für die Heilsarmee. „Gerettet, um zu dienen”: aussagekräftiger und verständlicher.

„dialog”-Umfrage: Wie sollte die/der neue General/in sein? Die Heilsarmee braucht jetzt eine Generalin! Ich stelle mir eine teamorientert arbeitende, führungsstarke Frau vor, welche nicht zum IHQ-Establishment gehört. Es soll ihr ein Anliegen sein, dass die Potenziale der 1,69  Mio. Heilsarmee-Mitglieder voll zur Geltung kommen. Ich bete dafür, dass sie die Kraft hat, da wo es nötig ist, Strukturreformen umzusetzen und vielleicht die eine oder andere Heilige Kuh zu schlachten. Andreas Schild

Chr. von Steiger

„Saved to save” oder „saved to serve”? Wir können damit spielen und die Wörter hin- und herschieben! Wenn jemand am ertrinken ist und ich ihm einen Rettungsring zuwerfe, ist das ein Dienst oder eine Rettung? Wir sind die Heilsarmee! Wir könnten genauso gut eine Armee Freiwilliger sein, die im Herbst das Laub einsammeln oder einen andern der Öffentlichkeit nützlichen Dienst erweisen. Jeder Dienst ist wichtig und wird von den Begünstigten geschätzt. Aber nicht alle

Ich wünsche uns einen Menschen, bei dem drei Berufungen harmonisch vereint sind: - König (vorangehen, Leiten, Verantwortung tragen) - Priester (Mittler, Versöhner) - Prophet (das rechte Wort zur rechten Zeit) Dazu ein weites Herz und einen weiten Horizont.

Beziehungen können aufwändig und nervenaufreibend sein. Warum sind sie für uns Menschen so wichtig? Warum ist das Bedürfnis nach Beziehung offenbar in jedem Menschen angelegt? Anfang März startet die Kampagne „40 Tage, Leben mit Vision”. Dass wir zur Beziehung mit Gott geschaffen wurden, ist ein zentraler Punkt dieser Kampagne. Das haben wir zum Anlass genommen, uns mit dem Thema Beziehung auseinanderzusetzen. Welche Art von Beziehung ist Gottgewollt und somit gut? Und wie kommen Beziehungen überhaupt zustande? Wir haben einige Christen gefragt, uns von ihren Begegnungen zu erzählen. Menschen, die womöglich zuvor Fremde waren (Seiten 8 und 9). Zudem haben wir Auslegungen dazu, wie unsere Beziehung zu Gott selbst aussehen soll und welche Art der Beziehung die Bibel für unsere Gemeinden beschreibt. Thomas Anliker

Silvia Widorski

Eine schwarze, verheiratete Frau in Uniformhosen wäre mal was Neues.:-) Leutnant Marcel Lanz

William Booth sagte: „Wir sind gerettet, um zu retten.” Die Richtlinien für Soldaten der Heilsarmee (Kapitel 12, Abschnitt 6, Artikel 2) gehen einen Schritt weiter: „Der Heilssoldat (…) ist sowohl ‚gerettet, um zu retten’ als auch ‚gerettet, um zu dienen’.”

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Beziehung eine Idee Gottes

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2011

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

„Aus der Region, für die Region” ist eines der wichtigsten Anliegen

Die erstmals durchgeführte Online-Topfkollekte lieferte mit knapp 7000 Franken, wie erwartet, einen bescheidenen Beitrag. Zur verstärkten Nutzung dieses innovativen Instruments sind für 2011 bereits wichtige Erweiterungen vorgesehen. Zudem sind eine bessere Sensibilisierung innerhalb der Heilsarmee und breitere Bekanntmachung nach aussen nötig. Die brieflich versandten Spendenaufrufe erzielten mit 3,8 Millionen Franken ein ähnliches Resultat wie 2008, liegen aber deutlich unter dem Rekordergebnis von 4,3 Millionen im Jahr 2009.

Die Heilsarmee richtet sich mit ihren Initiativen an benachteiligte Menschen und zerrüttete Familien. Menschen die durch die Maschen des sozialen Netzes fallen und auf rasche und unbürokratische Überbrückungshilfe angewiesen sind. Die Topfkollekte symbolisiert eines der wichtigsten Anliegen der Heilsarmee: „Aus der Region für die Region”. Als eine der wenigen Organisationen in der Schweiz engagiert sich die Heilsarmee weitgehend für die Anliegen der Armen und Benachteiligten in unserem Land. Armut kann bei uns verdeckt existieren und wird nicht selten von den Betroffenen selbst tabuisiert. Sie manifestiert sich in unterschiedlicher Form und erstreckt sich von sozialer über wirtschaftliche bis hin zu seelischer oder geistlicher Armut.

Bild: Aurélien Bergot

Die Topfkollekte vom Dezember 2010 hat 1,26 Millionen Franken an den Töpfen, und 280  000 Franken via Posteinzahlungen eingebracht. In der Summe sind es rund 10  000 Franken weniger als im letzten Jahr.

Die Topfi symbolisiert eines der wichtigsten Anliegen der Heilsarmee.

ausser der Heilsarmee, kann diese Aufgabe vollumfänglich wahrnehmen? Die genannten Spendenbeträge entsprechen den Werten bei Redaktionsschluss und können noch leicht variieren.

Finanzielle Mittel alleine genügen also nicht, um dieser Not zu begegnen. Wer,

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen” (Johannes 16, 13). Nirgendwo in der Bibel finden wir einen Hinweis darauf, dass Gott seine direkte Führung auf die neutestamentliche Epoche beschränkt hat; sie steht uns heute zur Verfügung.

wüssten nicht wie ein Leben, das vom Heiligen Geist geprägt ist, aussehen soll. Mit anderen Worten, wir müssen unsere Entscheide nach biblischen Massstäben bewerten. Wir können zum Beispiel prüfen, ob unsere Entscheidungen auf biblischen Werten, wie Ehrlichkeit, basieren oder sie eine Benachteiligung anderer darstellen.

Offen gesagt

Bild: HA

Von Gott geführt Ich möchte von Gott geführt werden – aber wie funktioniert seine Führung? Wie kann ich sicher sein, dass es Gott ist, der mich führt, und nicht ich selbst oder jemand anderes? Wie erkenne ich seine Führung? Diese Fragen sind mir mehrmals gestellt worden, vor allem von jungen Menschen, die aufrecht und ehrlich von Gott geführt werden wollen. Es ist eine lebenswichtige Frage. Schon zu neutestamentlichen Zeiten erfuhren Gläubige die direkte Führung Gottes. Hananias, zum Beispiel, erhielt in einer Vision den Befehl Gottes, dorthin zu gehen, wo sich der blinde und hilflose Saulus aufhielt. Ihm war bewusst, dass Saulus Gläubige verfolgt hatte und kein Freund der Christen war. Er zögerte – aber Gott weiss, was er tut. „Denk an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen” (Sprüche 3, 6). „…er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus” (Johannes 10, 3). „Wenn aber jener kommt,

Diese Überzeugung ruht auf drei Säulen: 1. Gott besitzt grenzenlose Weisheit und weiss deshalb, was das Beste für uns ist. 2. Gott liebt uns genug, um uns so zu leiten, dass wir ein fruchtbares und produktives Leben verbringen können. 3. Gott kann seine Kinder direkt, bei ihrem Namen ansprechen und mit ihnen kommunizieren. Oft, jedoch, erfahren wir Gottes Führung nicht durch eine helle Vision oder eine klare Stimme, sondern durch günstige Lebensumstände und unsere innere Überzeugung, unser „inneres Licht”, dass der Weg den wir gehen wollen, richtig ist. Der Heilige Geist kann unser Denken beeinflussen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Nebst Überzeugung und Lebensumständen stehen uns noch zwei weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die Richtigkeit unserer Entscheide und Wege zu prüfen: anhand der Bibel und durch unsere Mitchristen. Ohne biblische Kenntnisse haben wir keine Ahnung, wie Gott mit uns umgeht. Wir sind uns seines Charakters und seiner Natur nicht bewusst. Am wichtigsten: wir

Die Gemeinde existiert, unter anderem, damit wir einander unterstützen können. Die bedeutendsten Lebensentscheide sollten mit anderen diskutiert werden, mit Menschen, denen wir vertrauen und die wir respektieren. Vielleicht ältere Christen, die schon länger auf ihrem Lebensweg sind, Erfahrungen gesammelt und die Führung Gottes schon oft erlebt haben. Schliesslich: Ist es möglich, dass so wenige Christen Zeugnis direkter Führung Gottes ablegen können, weil wir seine Stimme einfach nicht hören? Sind wir zu beschäftigt? Unsere Bereitschaft, Gottes Führung zu akzeptieren, beginnt mit dem Stillsein. Gott zwingt uns nicht, er brüllt uns nicht an. Er wartet auf uns, bis wir endlich bereit sind, seine Stimme wahrzunehmen. Lesen Sie diesen kurzen Artikel noch einmal langsam durch und verbringen Sie eine Zeit in absoluter Stille. Was sagt er? Kommissär Kurt Burger, Territorialleiter kurt_burger@swi.salvationarmy.org

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Bild: Sébastien Goetschmann

Porträt – Patric Bonnevaux

Der Mann mit zwei Uniformen Patric Bonnevaux (42) vom Korps Orbe wurde im November 2010 als Soldat der Heilsarmee eingereiht. Der Berufspolizist bezeugt, dass er gerne eine Uniform trägt. Bild: zVg

dort gesät, ohne dass ich bewusst darauf geachtet hätte. Rückblickend denke ich, dass mir immer schon klar war, dass Gott da war. Aber ich hatte mich noch nicht entschieden, ihm auch nachzufolgen. Erst als ich meine heutige Frau in La Chauxde-Fonds besuchte, entdeckte ich die Heilsarmee und den Glauben richtig. Ich habe mich sofort wohl gefühlt und als wir uns in Orbe niedergelassen haben, sind wir zur Heilsarmee gegangen.

Als Salutist in der Armee Gottes ...

Wie sieht Ihr Lebenslauf aus? Patric Bonnevaux: Ursprünglich komme ich aus dem Kanton Waadt, habe aber die Landwirtschaftsschule im Wallis gemacht und anschliessend ein Studium angefangen, das ich aber nicht abgeschlossen habe. Da ich in der Armee weitergemacht habe und mir die Hierarchie und die Uniform gefiel, wollte ich in dieser Richtung weitergehen. Ich habe die Polizeischule in Genf absolviert und anschliessend während zehn Jahren gearbeitet. Dort habe ich ebenfalls geheiratet, ein Kind bekommen. Wir haben uns aber scheiden lassen. Da meine damalige Frau mit unserem Kind zurück in die Deutschschweiz ging, hielt mich nichts mehr in Genf. Daher kehrte ich in den Kanton Waadt zurück. Ich habe Gott gebeten, mir zu helfen, eine Christin zu finden. Ich habe dann meine Frau Simone kennengelernt. Sie besuchte das Korps La Chaux-de-Fonds. Wie haben Sie den Glauben und die Heilsarmee entdeckt? P.B.: Ich ging, wie die meisten Kinder in jener Zeit, in den Konfirmandenunterricht. Die Austauschmomente mit dem Pfarrer im Unterricht und die Lager in Vaumarcus haben mich geprägt. Irgendetwas wurde

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Welche Funktion haben Sie im Korps Orbe? P.B.: Momentan bin ich noch auf der Suche nach meinem Weg. Ich engagiere mich in verschiedenen Aktivitäten im Korps. Ich bin für eine Hauszelle verantwortlich und mache bei verschiedenen Komitees mit, wie dem Gebetsmarathon oder dem Skilager. Ich besuche ebenfalls bestimmte kranke Menschen oder solche, die das Bedürfnis danach haben. War es wichtig, Soldat zu werden? P.B.: Sich als Soldat zu engagieren ist kein Sebstzweck. Das Ziel eines jeden Christen ist es, Fortschritte zu machen und sich zu bemühen, Christus ähnlicher zu werden. Es lag mir am Herzen, diesen Schritt zu machen. Mir ist bewusst, dass dies ein beachtliches Engagement ist, fast unmöglich einzuhalten (wir unterschreiben die Kriegsartikel). Aber für mich ist es eine Richtlinie, eine Brüstung in Momenten der Versuchung. Zusätzlich trage ich gerne eine Uniform, wie in meinem Beruf, denn sie ist mein Aushängeschild, es ist klar, wer man ist und wen man vertritt. Was bedeutet für Sie die Rolle des Heilssoldaten? P.B.: Meine grösste Herausforderung ist die Nächstenliebe. In einem Beruf, in dem man häufig mit den Entgleisungen der menschlichen Natur konfrontiert wird, besteht das Risiko, zynisch zu werden. Mein Engagement ermutigt mich, weiterhin das Gute im Menschen zu sehen, die Liebe Christi weiterzugeben, meinen Kollegen, aber auch den Menschen, die ich bei meinen Interventionen antreffe.

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... und als Gesetzeshüter unterwegs.

Ich möchte, dass die Menschen zuerst den Christen in mir sehen, und dann den Polizisten. In welchen Bereichen könnte sich die Heilsarmee verbessern? P.B.: Ich bin noch dabei, die Heilsarmee und ihre reiche Geschichte zu entdecken. Die Organisation ist vor allem für ihre sozialen Aktivitäten bekannt, aber soweit ich das in Orbe feststellen konnte, ist dieser Aspekt ein wenig zurückgegangen. Für mich ist ein Mangel im geistlichen Bereich schwerwiegender. Die biblischen Werte verfliegen, weil die wenigsten mit dem Elend konfrontiert sind. Dies führt zu einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber der Befreiung, die Christus bringen kann. Auch wenn der Kontext anders ist, möchte ich, dass die Heilsarmee ihre Sichtbarkeit, den Schwung und den Saft der ersten Tage wiederfindet. Dass sie offensiver ist, schlagkräftiger, dass diese Armee wieder mit dem Wort Gottes kämpft. Wir müssen in allen Bereichen, in denen die christlichen Werte mit Füssen getreten werden, Stellung beziehen. Ich denke dabei zum Beispiel an die Familie nach göttlichem Plan. Zwei Männer oder zwei Frauen zusammen, die Abtreibung, das alles gehört nicht zum Plan Gottes. Ich bin auch um die Jugend besorgt. Um ihren übertriebenen Genuss von Alkohol und ihr frühzeitiges Schuldenmachen. Als Heilsarmee haben wir eine Rolle in der Prävention und der Unterstützung zu spielen. Fragen: Sébastien Goetschmann


Wissen – Ein Klecks, der alle freut

Hier tanzt die Maus auf dem Tisch!

Bild: zVg

Frech, fröhlich und (meistens) fromm. So kommt die Klecksi-Maus daher. Seit Jahren entzückt sie die jungen Leser der Heilsarmee und der Evangelisch-Methodistischen Kirche (EMK) – und auch Klecks-Chefredaktor, Beat Bachmann*. dialog: Was erwartet unsere Leser im nächsten Klecks? Oder lässt du die Katze – ich meine die Maus – noch nicht aus dem Sack? Beat Bachmann: Wir werden einen richtig angefressenen Jungschityp kennenlernen. Er leitete eine Gruppe, baute eine Seilbrücke, schickte Kundschafter los, liess sich abseilen usw. Der Mann war Mose’ Nachfolger – wisst ihr jetzt, von wem die Rede ist? Wer in der Sonntagsschule aufgepasst hat, weiss es. An welche Zielgruppe wendet sich Klecks? B.B.: Hauptsächlich an acht- bis zwölfjährige Kinder aus salutistischen und methodistischen Familien. Aber auch Jungschiund Sonntagsschulleiter gehören dazu. Wir erscheinen sechsmal jährlich mit 2000 Exemplaren. Was ist euer Ziel? B.B.: Wir wollen das, was unsere Leser beschäftigt, mit Glaubensinhalten verknüpfen und sie somit auch mit der Bibel vertraut machen. Hierfür eignet sich Klecks besonders gut, weil wir die Kinder auch über unsere eigenen Zeichnungen und Comics ansprechen können.

christlichen Zeitungsmarkt auch nicht konkurrenzieren. Vielmehr sind wir eine Art Vereinsorgan unserer Kirchen und dienen auch der Festigung der salutistischen und methodistischen Identität. Aber ich verschweige nicht, dass wir in eine ungewisse Zukunft blicken. Wir sind angewiesen auf finanzielle Unterstützung der Trägervereine und Spender, aber auch auf den Einsatz vieler freiwilliger Mitarbeiter! Nicht entlöhnte Chefredaktoren gibt es nur wenige – aber du bist einer. Seit wann machst du diese Arbeit? B.B.: Zuerst möchte ich präzisieren, dass ich zwar keinen Lohn, aber doch eine Entschädigung bekomme und diese Arbeit im Rahmen meiner Anstellung als Fachstellenleiter der Jugendfachstelle der EMK machen darf. Vor zehn Jahren habe ich angefangen, für Klecks zu schreiben, Chefredaktor bin ich seit 2008. Und jetzt möchtest du dein Amt abgeben? B.B.: Ja, ich wäre froh, wenn wir aus den Reihen der Heilsarmee oder der EMK einen guten Nachfolger oder eine gute Nachfolgerin fänden, der etwas

frischen Wind und neue Ideen in die Sache bringen könnte! Ich bin sehr gerne bereit, die Stelle näher zu erläutern, wenn jemand interessiert sein sollte! Wenn ich das Klecks in den Händen halte, spüre ich auch die Freude des Redaktionsteams. Oder ist das nur eine Kunst, die ihr gut beherrscht? B.B.: Nein, diese Freude ist echt und ungekünstelt. Auch unsere Themensitzungen sind immer lustig und unterhaltsam. Das Team besteht aus aufgestellten Leuten. Das macht wirklich Freude! Und diese Freude möchten wir unseren Lesern weitergeben. Fragen: Gabrielle Keller Mehr Informationen erhalten Sie über info@jemk.ch oder Telefon 062 205 70 07 *Klecks-Chefredaktor Beat Bachmann (37) hat die Bibelschule Bienenberg besucht. Zusammen mit seiner Frau Damaris hat er drei Kinder: Elio (7), Laurin (5) und Tobia (2).

Tiffany (12) und Sélina (14) haben gerne für Klecks gemodelt - und erhalten als Gage ein Gratisabo. So macht klecksen Spass!

Bild: Vivian Wiedemer

Das ist nicht so einfach, in diesem überschwemmten Markt! B.B.: Das stimmt. Wir können auf dem

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Unterwegs – Kampagne "Leben mit Vision"

Das hat „Leben mit Vision” bewirkt

Welches sind für Sie die Höhepunkte der Kampagne gewesen? Daniel Jost: Drei Grundwahrheiten, die mir klar wurden:

Bild: HA

2005 hat das Korps Huttwil die Kampagne „40 Tage – Leben mit Vision” schon einmal durchgeführt. Daniel Jost hat damals daran teilgenommen. Wie hat die Kampagne sein Glaubensleben verändert?

Erstens:  Die Bestimmung für mein Leben zu entdecken: ich bin für Gott erschaffen worden mit dem klaren Ziel, dass Er mich lieben kann! Gott würfelt nicht; Er war nicht überrascht, als ich geboren wurde; Er hat mich geplant, Er hat mich erwartet. Zweitens: Meine Antwort darauf ist folgende Herausforderung: ein Leben zu leben für den Lobpreis. Gott mit meinem Leben Freude machen, Ihm die Ehre geben, Ihn anbeten. Drittens: Ich bin für die Ewigkeit erschaffen worden. Womit hatten Sie eher Mühe? D.J.: Die Gliederung der Themen finde ich gut, was mich jedoch stört ist die Einteilung in 40 Tage, die festgesetzte Zeiteinteilung und der „Vertrag” mit Rick Warren. Das Buch hat mich so fasziniert, dass ich nicht 40 Tage warten konnte, es zu lesen. Ich habe es jedoch nachher zur Formulierung des Lebensziels nochmals (noch mehrmals) häppchenweise studiert. Können Sie zusammenfassend sagen, was für Sie zum grössten Gewinn der Kampagne geworden ist? D.J.: Die Formulierung des persönlichen Lebensziels. Auf meinem Weg mit Jesus ist es für mich immer wieder ein Gewinn, ganz klar und deutlich zu formulieren, was mir am Christsein wirklich wichtig ist, was wirklich zählt. Gibt es persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse, von denen Sie heute noch profitieren? D.J.: Anhand vom Lebensziel kann ich Situationen, Probleme und verschiedene Sachen des Alltags wie „filtern” und an der Zielsetzung prüfen und so „bessere” Entscheidungen fällen. Es ist der Massstab, der bestimmt, was wichtig ist und was

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nicht, was ich tun soll und was ich lasse; dies betrifft auch, wie ich meine Zeit, mein Geld einteile und vieles mehr. Die Entdeckungsreise in Lobpreis und Anbetung hinein ist spannend, sie geht weiter und soll ein Lebensstil werden. Im Gespräch mit Menschen, die Jesus noch nicht kennen, kann ich diese in mir gefestigten Wahrheiten über den Sinn vom Leben immer wieder einfliessen lassen. Können Sie uns zwei oder drei kurze Beispiele dafür geben, wie sich die Kampagne auf das Korps ausgewirkt hat? D.J.: Der Lobpreis hat einen neuen Stellenwert bekommen. Wir haben alle ein tieferes Verständnis vom Sinn des Lebens: Es geht um Gottes Reich und Seine Interessen. Es dreht sich nicht alles um mich und meine kleine Welt (Gemeindeglieder). Wir beka-

men auch ein tieferes Verstehen über den Ewigkeitswert eines jeden Menschen. Was möchten Sie zur Ermutigung all denen sagen, die im März / April zum ersten Mal an der Kampagne, „40 Tage Leben mit Vision” teilnehmen werden? D.J.: Leben mit Vision verändert! Diese Grundwahrheiten aus der Bibel geben Halt und Sicherheit, es entsteht ein frohes, zielgerichtetes Christsein. Reserviert Euch Zeiten, in denen Ihr diese Grundwahrheiten des Lebens vertiefen und im Gebet vor Gott persönlich formulieren und festmachen könnt. Beginnt in einfachen Sätzen ein kurzes, persönliches Lebensziel zu formulieren. Ich habe in der Zwischenzeit öfters noch daran gearbeitet und Punkte, die mir im Unterwegssein noch wichtig wurden, einfach hinzugefügt. Fragen: Major Traugott Heiniger

Gebetsaufruf für die Kampagne • Betet für alle Menschen, die an der Kampagne mitarbeiten, damit sie auf Gottes Wirken vertrauen und er ihnen die Kraft für ihre Aufgabe schenkt • Betet dafür, dass jeder in unserem Korps ermutigt wird, geistlich zu wachsen und Gottes Plan für Sinn und Ziel seines Lebens persönlich erfährt • Betet dafür, dass wir offen sind, für alle, die Gott während der Kampagne in unsere Korps führt und wir Beziehungen knüpfen können, um Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen.

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zVg


Dossier – Wenn mein Nächster nicht wäre

Wenn mein Nächster nicht wäre

Verbergen wir unser Antlitz nicht Heute ist es möglich, einen Anrufer während des Telefongesprächs zu sehen. Stimme und Gesicht beweisen, dass es sich tatsächlich um denjenigen handelt. Wie ist das in unserer Beziehung zu Gott? Die Bibel sagt uns: „Fragt nach dem Herrn und nach seiner Macht, sucht sein Angesicht allezeit!” (1. Chronik 16,11). Doch paradoxerweise sagt Gott: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht” (2. Mose 33, 20). Die Bibel spricht oft vom Angesicht Gottes. Im Alten Testament offenbarte sich Gott auf verschiedene Arten: als Fels, brennender Busch, Bote, Wolke, Feuersäule. Betrachten wir die Menschen, die das Vorrecht hatten, Gott zu begegnen, etwas näher: „Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet” (2. Mose 33, 11). „Und Jakob nannte die Stätte ‚Pniel’, denn, sprach er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet” (1. Mose 32, 30). Das Angesicht Gottes überschreitet die Konturen eines Gesichts; es ist die Fülle, der Heilige Geist. Das verborgene Antlitz Adam und Eva waren ungehorsam: „... Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten” (1. Mose 3, 8).

Kain der Mörder: „Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir’s gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet” (1. Mose 4, 14). Eine Schranke zwischen Gott und Israel: „…sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet” (Jesaja 59, 2). Jonas schert aus: „Und Jonas machte sich auf und wollte vor dem Herrn fliehen … er gab Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem Herrn aus den Augen zu kommen” (Jona 1, 3). Das verfehlte Ziel: „Niemand ruft deinen Namen an oder macht sich auf, dass er sich an dich halte; denn du hast dein Ange-

sicht vor uns verborgen und lässt uns vergehen unter der Gewalt unserer Schuld” (Jesaja 64, 6). In all diesen Situationen liess Gott dennoch seine Gegenwart verspüren, er hatte sie zuerst geliebt. Doch sie hatten sich abgewendet, was dem Feind zugute kam. Ins Auge fassen: die Busse „Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir” (Psalm 51, 11). „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?” (Psalm 139, 7). „… und sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, meine Augen aufzuheben zur dir, mein Gott; denn unsere Missetat ist über unser Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist gross bis an den Himmel” (Esra 9, 6). Das uns zugewandte Antlitz Gottes „…und (wenn) dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen” (2. Chronik 7, 14). „Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht Gott der Herr” (Hesekiel 39, 29). Das Angesicht Gottes über Christus Christus ist der einzige Vermittler, der das Angesicht Gottes sehen und am Leben bleiben kann. „Denn Gott, der da hiess das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“ (2. Korinther 4, 6). „Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, das mit Händen gemacht ist, welches ist ein Gegenbild des wahrhaftigen Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns” (Hebräer 9, 24). Was wir nicht tun können, hat Christus für uns getan!

Monique Bürki

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Eine Beziehung kann alles verändern Jesus hat nicht über die Köpfe hinweg gepredigt, er hat mit dem Einzelnen verbindlich Kontakt aufgenommen. Dies hat schon manchen Halunken zum Jünger gemacht. So auch Zachäus. Die Bibel (Lukas 19, 1–10) erzählt uns von einem kleinwüchsigen Beamten, der seinen Status ausnützte, um sich auf Kosten anderer zu bereichern. Rechtschaffene Juden mieden ihn, weil er viele von ihnen über den Tisch zog. Als Jesus durch die Strassen zog, hockte dieser Zolleintreiber auf einem Baum, um über die Menschenmenge hinausblicken

Bild: zVg

Dossier – Wenn mein Nächster nicht wäre

und Jesus sehen zu können. Da plötzlich, wie aus dem Nichts, wandte sich Jesus um und rief ihm zu: „Zachäus, komm runter, heute komme ich zu dir nach Hause”, sagte er ihm. Von einem Moment auf den andern wurde aus dem verachteten Beamten ein beneideter Promi. Für Zachäus wurde plötzlich alles anders: Er durfte den Messias bei sich aufnehmen! Und alles, was er bisher für wichtig erachtet hatte, wurde nichtig und scheinbar Unwichtiges wurde gross. Ungefragt versprach er Jesus: „Alles, was ich zu Unrecht genommen habe, statte ich vierfach zurück” und in seiner Begeisterung fügte

er noch hinzu: „Und die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen.” Die Umkehr war radikal. „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren”, sagt Jesus. Die Folge einer einfachen Handreichung. Wir sollen es Jesus gleichtun. Gabrielle Keller

So können Beziehungen entstehen Sie begegnen uns täglich als Dienstleister, Nachbarn oder Passanten auf der Strasse. Menschen, die Gott genauso brauchen wie wir. Trotzdem ist es oft schwer, sich zu überwinden, eine Beziehung zu einem fremden Menschen entstehen zu lassen. Wir haben Beispiele in Form von Zeugnissen gesammelt. Bild: Wikimedia

Kleine Plauderei Der morgendliche Gesang der Vögel wird vom fröhlichen Pfeifen des Pöstlers, der seine Runde macht, unterbrochen. Manchmal plaudern wir ein wenig zusammen: „Ein schöner Morgen, nicht wahr?” „Ja, ja, das müssen wir ausnützen …” Unser Pöstler hat sicherlich noch ein anderes Leben neben dem Wetter, eine Familie, eine Geschichte! Aufenthalt im Spital Heute Morgen höre ich keine Vögel singen; eine Dame mit weisser Bluse ermutigt mich: „Ich weiss, dass es schwierig ist, nach einem Kaiserschnitt aufzustehen, aber es geht ganz sicher, man muss es nur richtig machen.” Meine Grimasse vereint mit ihrem Akzent, der von der Sonne am Meer singt, ergibt ein Bild, das mich zu meiner eigenen Überraschung zum Lachen bringt. Sonntagsspaziergang Ausgestattet mit unserer letzten Errungenschaft, einem neuen Kinderwagen, machen wir uns auf den Spaziergang. Da kommt auch schon der Postbote. Die Dame, die ihn begleitet, ist das nicht die Dame aus dem Spital? Eine fröhliche Plauderei beginnt.

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Eine rudimentäre Art von Beziehung, die wir täglich pflegen.

Das Leben geht weiter: „Guten Morgen Herr Pöstler, wie geht es ihrer Frau heute Morgen? Kommt sie auf einen Kaffee vorbei?” (Wir vergessen, vom Wetter zu reden!) Einige Jahre später Lucie wird als Soldat der Heilsarmee eingereiht, und Raymond wird Mitglied des engeren Freundeskreises des Korps. Beide kommen treu jeden Sonntag in die Versammlung und sind in verschiedenen Aktivitäten unserer Gemeinde integriert.

Die Prüfungen Das Leben hat ihnen nichts erspart. Im Ruhestand kämpft unser Pöstler heute gegen die Krankheit. Seine Frau, mit ihrer Krankenschwesterseele, unterstützt ihn mit der wertvollen Hilfe ihres geliebten Herrn. „Ich aber, Herr, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich mich fest. Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand” (Psalm 31). Monique Bürki

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Bild: Sébastien Goetschmann

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Nur so ein Gespräch Neulich abends hat mich ein befreundeter Musiker zu sich eingeladen, um etwas zu trinken und dazu die CD zu hören, die er soeben mit seiner Gruppe aufgenommen hatte. Ich habe auch ein paar christliche CDs mitgenommen, in ähnlichem Musikstil. Wie selbstverständlich, sind wir im Gespräch auf den Glauben gekommen, ohne dass ich das bewusst so gesteuert hätte. Ich konnte ihm meine Beziehung zu Gott erläutern, und die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Diese Diskussion hat noch keine sichtbaren Früchte getragen, aber sie hat stattgefunden. Sie hat stattgefunden, weil ich mich für meinen Freund und das, was ihn begeistert, interessiert habe. Ich glaube, wenn wir neugierig auf die anderen und ihre Vorlieben sind, dann öffnet uns Gott Türen, um die Gute Nachricht weiterzugeben. Sébastien Goetschmann

Beim Einkaufen Es war früh am Morgen, das Geschäft hatte gerade geöffnet. Ich hatte meinen Einkaufswagen wie gewohnt bis obenhin gefüllt und war daran, die Ware auf das Förderband zu stellen. Plötzlich erinnerte ich mich an etwas, das ich vergessen hatte. Ich entschuldigte mich höflich bei der Dame hinter mir und sie sagte zu mir etwas eher Ungewöhnliches in einer solchen Situation: „Nehmen Sie sich Zeit, ich hab’s nicht eilig!” Fast nahm ich die Bemerkung ironisch auf, aber als ich zurückkam hatte sie schon mutig angefangen, meine Einkäufe mit Liebe in die Tasche in meinem Einkaufswagen wegzuräumen! Es war früh am Morgen, draussen war es kalt und grau, aber diese Dame, mit ihrer Treue in kleinen Dingen, hat meinen Tag mit Licht gefüllt. Wenn Gott uns in seinem Wort auffordert, miteinander die Lasten zu teilen, dann hat er, denke ich, das Wegräumen von Lasten nicht ausgeschlossen! Gott segne Sie, Frau Unbekannt, weil Sie gebraucht wurden, um mich zu ermutigen und meinen Wintertag zu beleben! Annelise Bergmann

Anonym zu bleiben, fällt in grossen Menschenmengen besonders leicht.

Wir kennen uns Als ich zu einem Dienst in der Heilsarmee in Norwegen ja gesagt hatte, beschaffte ich mir im Voraus die Einreisedokumente und brachte sie eigenhändig auf die norwegische Botschaft in Bern. Damit dachte ich, dass mich „Norwegen” nun mit offenen Armen empfangen würde. Falsch: Bei der Polizei wusste niemand etwas von meinen Unterlagen. Im Rathaus hörte man mir zwar geduldig zu, gab mir aber zu verstehen, dass ich es bei der Einwohnerkontrolle versuchen solle. Auch dort waren meine Papiere unauffindbar. Allerdings erlebte ich dort einen vorbildlichen Dienst am Kunden. Ich füllte die Papiere nochmals aus und wartete auf

meine Personennummer. Ohne diese geht in Norwegen nichts. Ich konnte keinen Telefonanschluss bestellen, kein Postkonto eröffnen. Ich konnte nicht einmal auf der Bank die Heilsarmeegeschäfte erledigen. Ohne Personennummer war ich ganz einfach nicht existent. Als meine Nummer einige Wochen später eintraf, war die Erleichterung bei allen gross. Mit einer schönen Rose bedankte ich mich bei dem freundlichen Personal, das aus dem Staunen kaum herauskam. Lange Zeit später kam ein Mann mit den Worten auf mich zu: „Wir kennen uns! Sie haben uns auf dem Einwohneramt eine Rose geschenkt.” Oberstin Ines Adler

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Dossier – Wenn mein Nächster nicht wäre

Bild: flickr

Der Gott der Gemeinschaft

Gemeinschaft ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern ein Auftrag Gottes. In der Gemeinde gibt es zwar auch Konfliktpotenzial, vor allem aber die Chance, geistlich zu wachsen.

Unser Gott ist ein Gott der Gemeinschaft, weil Gott selber Gemeinschaft ist. Gemeinschaft findet ihren Kern, ihre Definition in Gott selber, weil er sich uns als dreieiniger Gott offenbart. Gemeinschaft entspricht Gott Das Wort Dreieinigkeit finden wir in der Bibel nicht. Doch die ersten Verse der Bibel zeigen, dass Gott eine Gemeinschaft von drei gleichwertigen Personen ist: „Am Anfang schuf Gott …. Und der Geist Gottes schwebte … Da sprach Gott: Es soll Licht (Hinweis auf Jesus als Wort und Licht, vgl. Johannes 1, 14) entstehen.” Für Gott hat Einheit und Gemeinschaft einen so hohen Stellenwert, weil er die Dynamik, die Schönheit, die Harmonie und die Synergie ständig selber erlebt. Gott ist eine Gruppe, die in Beziehung zueinander steht. Gott selber lebt als Gemeinschaft. Auch bei der Kreuzigung ist die Harmonie und völlige Einheit klar zu sehen: Jesus: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse” (Johannes 10, 17). Gott: Er hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben (Römer 8, 32). Heiliger Geist: „… denn durch die Kraft von Gottes ewigem Geist brachte Christus sich selbst als vollkommenes Opfer dar” (Hebräer 9, 14). Gott, Jesus Christus und der Heilige Geist arbeiten Hand in Hand – nie unabhängig voneinander. Gott steht beim Schöpfungswerk an der Spitze, Jesus beim Erlösungswerk und der Heilige Geist bei der Heiligung seiner Nachfolger. Die Dreieinigkeit ist eine wunder-

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same Erscheinung des Christentums, die wir mit unserem Verstand nie ausloten oder ganz erfassen können. Diese Tatsache erfüllt mich mit Ehrfurcht und Anbetung. Wir als Abbild göttlicher Gemeinschaft In 1. Mose 1, 26 steht: Gott sprach:„Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bild, die uns ähnlich sind.” Was heisst das für uns ganz persönlich, wenn wir das Abbild „einer Gemeinschaft” sind? Gott gab uns Menschen ein „Gemeinschafts-Gen”. Einen festen Bestandteil unserer Erbinformation, die einen bestimmten Zweck hat und definiert, was es heisst, ein Mensch zu sein – nämlich in Beziehungen zu leben. Gemeinschaft ist für Gott kein Nebenprodukt, das sich so zufällig ergibt. Darum ist die Gestaltung von Gemeinschaft nicht einfach eine Möglichkeit für uns als Gemeinde, sondern ein Auftrag von Gott. Die Zeugniskraft einer Gemeinde liegt darin, Beziehungen zu bauen und zu leben. Der Kontakt, den Jesus zu seinen Jüngern lebte, ist ein perfektes Vorbild für die positiven Abhängigkeiten in Beziehungen. Es wird nichts beschönigt, es gab Streit, Neid, Verrat und Versöhnung. Und vor allem Echtheit, geistliches Wachstum und das Hineinwachsen dieser Männer in die Berufung, die Gott für sie vorgesehen hatte. Wir alle wissen, dass ein Korps nie perfekt sein kann, aber worin kann es einen Unterschied ausmachen? In der Qualität, dass sich Menschen miteinander so verbinden und Leben teilen, dass Menschen gerettet werden und geistliches Wachstum geschieht.

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2011

Kapitänin Irene Walzer


Panorama

Vereint und wirkungsvoll die Strategie umsetzen

Bild: HA

Jeweils zwei Mitglieder der Direktion haben im vergangenen Jahr mit den Leitungsteams aus Korps, Institutionen, Brockis, sozialdiakonischen Angeboten und der Flüchtlingshilfe sogenannte StraTEEgie-Gespräche geführt. Die Beteiligten haben die Strategie-Schwerpunkte des Evangelisationsund Sozialwerks (siehe Kasten) erläutert und in Workshops Herausforderungen und Fragen diskutiert. Wichtige Folgen Um das Ineinandergreifen von Evangelisations- und Sozialwerk zu fördern, waren sich die Leitungspersonen einig, dass die Zusammenarbeit intensiviert werden soll und den Worten Taten folgen müssen. Ziel ist es, in kleinen und grossen Projekten gegenseitig von Fähigkeiten, Erfahrungen und Wissen zu profitieren und damit Synergien zu nutzen. Die Beteiligten betonten, dieser Prozess der intensiveren Zusammenarbeit müsse in einer Haltung des Gebets und in Abhängigkeit von Gott sowie in gegenseitiger Wertschätzung geschehen. Herausfordernde Ansätze In den Diskussionen wurde deutlich, dass einzelne Bereiche der Strategie bereits heute sichtbar sind, jedoch nicht immer in ausgewogener Form. Beispielsweise könne der Aspekt der Anbetung nicht einfach erfüllt sein, sondern müsse in Beständigkeit gelebt werden. Auch wurde erwähnt, dass Wachstum und das Ineinandergreifen von Evangelisations- und Sozialwerk nur durch gute Beziehungsarbeit möglich sei. Für den Ansatz „gewinnen” wurden viele Aktivitäten aufgeführt, die Menschen mit Christus und den Angeboten der Heilsarmee in Verbindung bringen wollen. Ein konkretes Angebot, das Gottesdienstbesucher

mit der Möglichkeit einer verbindlichen Mitgliedschaft als Salutist vertraut macht, ist nicht explizit erwähnt. Inwiefern die Heilsarmee die Wichtigkeit der verbindlichen Mitgliedschaft betonen muss und wie die Heilsarmee als Arbeitgeberin für eigene Leute attraktiv gemacht werden kann, wird für die Zukunft der Organisation mitbestimmend sein und bleibt für Basis und Leitung eine grosse Herausforderung.

Bild: Suprjono Scharjoto, Fotolia

Um die Heilsarmee in ihren Aufgaben zu stützen, hat die Direktion letztes Jahr Gespräche mit Leitungsteams des Evangelisations- und Sozialwerkes geführt. Ziel war es, die Strategie 2009 bis 2013 vorzustellen, ein gemeinsames Verständnis dafür zu entwickeln und Massnahmen für die Umsetzung anzuregen.

Schritt für Schritt Damit der Analyse und Reflexion Taten folgen, ist konsequentes Führen durch Zielvereinbarungen nötig. So wird im Anschluss an die Kampagne „Leben mit Vision” jedes Korps auf die Strategie ausgerichtete Jahresziele setzen, deren Erreichung anlässlich von Inspektion, Korpsanalyse und Mitarbeitergespräch überprüft und verfeinert wird. Im Sozialwerk werden aufgrund einer eingehenden Überprüfung der Leistungsangebote ebenfalls mittels Jahreszielen die notwendigen Veränderungen vorgenommen. Die Umsetzung der Strategie über konkrete Jahresziele hilft allen Beteiligten (Leitenden, Mitarbeitenden, Mitgliedern), das Bild einer wirksamen und vereinten Heilsarmee anzustreben. Um diesen Weg motiviert zu gehen, ist es wichtig, Teilerfolge sichtbar zu machen und zu feiern. Direktion

Das sind die Schwerpunkte Die ideellen Eckpfeiler des Evangelisationswerks (EW) lauten anbeten, gewinnen, wachsen und dienen. Diese Schlüsselworte verleihen dem EW eine breite, aber klar umrissene Identität. Das Sozialwerk (SW) verfolgt die Ziele, sozialer und rechtlicher Ausgegrenztheit entgegenzuwirken, sich auf bedürfnisgerechte Angebote zu fokussieren, die Gesundheit zu fördern und wirtschaftliche Armut zu bekämpfen. Dir.

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Panorama

Am Samstag, dem 8. Januar, von 13 bis 17 Uhr wurden im Heilsarmee-Museum in Bern die Heilspfadfinderinnen und -pfadfinder der 60er-Jahre empfangen. Mit diesem Anlass wurde die Ausstellung über die salutistische Pfadfinderei abgeschlossen. Mehr als 70 Personen waren anwesend, die sich alle sehr freuten, alte Bekannte wiederzusehen.

Bilder: Corinne Gossauer-Peroz

Treffen der Heilspfadi der 1960 er - Jahre Das Museum bereitet für die Museumsnacht, die am Freitag, 18. März 2011, stattfindet, eine neue Ausstellung vor mit dem Titel: „Die Heilsarmee gemalt von Salutisten.” Vom 18. März an bis Ende 2011 ist diese Ausstellung dem Publikum zugänglich. Majorin Corinne Gossauer-Peroz

Geballte Heilsarmeegeschichte im Museum.

Wiedersehen nach langer Zeit. Mehr als 70 Gäste haben die Schlussveranstaltung zur Ausstellung über die Salutistischen Pfadfinder besucht.

Schluss mit Platzmangel – die Heilsarmee Aargau Süd eröffnet das Zelt Bild: zVg

Kapitän Bjørn Marti drehte das Rad der Zeit zurück und liess die Besucher an der Entstehung des Zeltprojektes teilhaben.

Das neue Yearbook ist da!

Vor über einem Jahr fing man an, nach einer Lösung für den akuten Platzmangel im Versammlungsraum des Korps zu suchen. Es entstand die Idee eines Zeltes. Seither gab es steile Tal- und Bergfahrten. Vieles musste abgeklärt, Bewilligungen eingeholt und schlussendlich tatkräftig angepackt werden. Das Zelt ist eröffnet. Hier wird das Korps in Reinach künftig die Gottesdienste feiern. Über 20 Personen haben ihr Fachwissen zur Verfügung geDas Zelt der Heilsarmee in Rein- stellt und zum Teil tagelang unentgeltlich ach wurde am 12. Dezember mit in den Bau und die Einrichtung des Zeltes investiert. Und nun endlich steht es, das einem feierlichen Gottesdienst erZelt – und es kann sich sehen lassen!

öffnet. Das Zelt ist eine Lösung für permanenten Platzmangel.

Punkt 09.30 Uhr erklangen die ersten Töne der Bläsergruppe zur Eröffnungsveranstaltung des Zeltes. Zahlreiche Korpsmitglieder, Besucher aus der Umgebung Reinach, sowie Divisionschef Major August Martin und Major Fritz Schmid (ALE) kamen, um die lang ersehnte Eröffnung mitzuerleben.

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Nach der Eröffnungsfeier waren alle Besucher zum Apéro eingeladen. Fröhlich und ausgelassen wurde bei Bowle, Chips und Snacks über das Zirkuszelt im Garten der Heilsarmee referiert und wer wollte, konnte sich bei einem Rundgang durch das Zelt nochmals alles genau erklären lassen. Von nun an finden alle Gottesdienste im Zelt statt, wo endlich genügend Raum vorhanden ist.

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Mirjam Haldimann

The Salvation Army Year Book Fr. 19.50 (plus Porto/Verpackung) Diese und noch viele weitere Produkte erhalten Sie im Heilsarmee-Shop in Bern Tel. 031 388 05 05, Fax. 031 388 05 85. Sie können auch bequem online bestellen unter: www.heilsarmee.ch/shop oder per Mail bei: shop@swi.salvationarmy.org


Panorama

Helden der Skipiste – das Ski- und Snowboardlager in Adelboden

Zusätzlich zum sonnigen Wetter, der wunderbaren Landschaft und traumhaften Wintersportbedingungen herrschte eine tolle Stimmung im Lager. Jugendliche aus der Deutsch- und Westschweiz haben zusammen eine tolle Zeit verbracht und konnten sich besser kennenlernen. Das haben sowohl neue Teilnehmer wie auch Stammgäste genossen. Nach anfänglicher Zurückhaltung taute man langsam auf und entdeckte, dass man über den Röstigraben hinweg miteinander lachen kann. Während des Bibelstudiums sprachen wir über bestimmte Helden und Heldinnen, denen man in der Bibel begegnet. Wir haben entdeckt, dass es sich im Grunde genommen um ganz normale Menschen handelte, die jedoch in die Geschichte eingingen, indem sie dem Plan Gottes folgten. Jeder wurde eingeladen, dasselbe zu tun, um ein „History Maker” zu werden.

Bild: Samuel Bürki

Das Ski- und Snowboardlager für Teens, vom 26. Dezember 2010 bis am 2. Januar 2011, hat mit biblischen Helden getrumpft und den Röstigraben überwunden.

Perfekte Ski- und Boardbedingungen in Adelboden. Aber das war noch längst nicht alles, was das Ski- und Snowboardlager in diesem Jahr zu bieten hatte.

Faden. Damit begann die Geschichte des internationalen Forums der Superhelden. Ein grosses Dankeschön jedem Teilnehmer wie auch der hervorragenden Küchengruppe, ohne unseren Herrn zu vergessen. Wir treffen uns auch im nächsten Jahr wieder zu neuen Abenteuern.

Auch am Neujahrsabend nahmen wir das Thema der Bibelhelden gleich als roten

Samuel Tanner

In Kürze Hilfe für Brasilien Die brasilianische Regierung hat die Heilsarmee um Mithilfe angefragt. Die Regierung koordiniert die Hilfsarbeiten nach den Erdrutschen nördlich von Rio de Janeiro, bei welchen bisher mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen sind.

Anzeige Weltgebetstag 2011 „Wie viele Brote habt ihr?” – Diese Frage stellt der Weltgebetstag 2011, Freitag 4. März.

Erholung für Leib und Seele im Toggenburg und im schön gelegenen Heimetli ob Nesslau.

Ferienwoche für Witwen und Witwer vom 10. bis 16. Juli 2011 Leitung/Andachten: Majorin Astrid Jäggi

Ferienwoche 60 plus

Am 21. August 2011 feiert der Weltgebetstag Schweiz sein 75-Jahr-Jubiläum in Biel. Weitere Informationen finden Sie unter www.wgt.ch

vom 28. August bis 03. September 2011 Leitung: Majorin Astrid Jäggi Bibelstunden mit Major Ernst Kugler

Preise für die Ferienwoche pro Person (inkl. Vollpension, MwSt. und Kurtaxe) und Ausflug:

EZ fl. Wasser DZ fl. Wasser

Fr. 430 Fr. 450

Der Weltgebetstag wird von Frauen christlicher Kirchen in 170 Ländern getragen und feiert am ersten Freitag im März weltweit die gleiche Gottesdienstordnung.

EZ WC Fr. 480 DZ WC/DU Fr. 510

Für Fragen und Anmeldung: Pension Heimetli / Blaues Kreuz / 9650 Nesslau. Tel: 071 994 18 87 Fax: 071 994 15 90 E-Mail: info@heimetli-nesslau.ch

Heilsarmee in 123 Ländern Der General der Heilsarmee gibt grünes Licht für die offizielle Aufnahme der Arbeit auf den Salomon-Inseln ab Februar 2011. Damit erhöht sich die Anzahl Länder, in denen die Heilsarmee tätig ist, auf 123. zVg/red.

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Notabene

Termine Kommissäre Kurt und Alicia Burger, Territorialleiter: 20. Februar: Gottesdienst Korps Wattwil 06. März: Gottesdienst Korps Luzern 13. März: Gottesdienst Korps ZürichUnterland Oberst Franz Boschung, Chefsekretär 10.–14. Februar: Besuch Ungarn 11.–13. März: Besuch Österreich

Danksagung Da die Kommissärin Françoise Braun-Volet nicht auf alle eingetroffenen Kondolenzschreiben antworten kann, möchte sie mit diesen Zeilen gerne allen danken, die ihr, nach der Beförderung zur Herrlichkeit von Kommissär Edouard Braun, warmherzig beigestanden haben und ihnen ihren aufrichtigen und tiefen Dank ausdrücken.

Gratulationen 80 Jahre 03. März: Kommissär Frank Fullarton, Mühledorfstr. 25/407, 3018 Bern 85 Jahre 02. März: Major William Dorthe-Terraz, Route du Nant d'Avril 19, 1214 Vernier 90 Jahre 11. März: Majorin Simone Favre, Grande Rue 77, 1196 Gland

Leben mit Vision Die Wochenthemen im März: 6. März: „Wozu um alles in der Welt lebe ich?” 13. März: „Wie kann Gott mein Leben prägen?” 20. März: „Wie finde ich Freunde, auf die ich bauen kann?” 27. März: „Wie kann ich zu einer Persön- lichkeit werden?”

In eigener Sache Die Redaktion im Hauptquartier sucht einen französischsprachigen Übersetzer (m/w) 50% www.armeedusalut.ch/emplois

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Internationale Wechsel Per 1. Februar 2011 Oberstleutnante Merle und Dawn Heatwole, momentan Geschäftssekretär bzw. Sekretärin Kandidaten im Territorium USA Central, werden Chefsekretär bzw. Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie im Territorium USA Central. Sie werden zu Obersten befördert. Sie lösen die Oberste Nestor und Rebecca Nüesch ab, die seit dem 31. Januar im Ruhestand sind. Per 1. März 2011 Das Command Malawi wird zum Territorium. Die jetzigen Leiter des Commands, Oberste Henry und Catherine Nyagah, Leiter des Commands bzw. Präsidentin Gesellschaft & Familie, werden Territorialleiter bzw. Leiterin Gesellschaft & Familie des Territoriums Malawi. Majore Francis und Jamiya Nyambalo, momentan Generalsekretär des Commands Malawi bzw. Generalsekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Malawi werden Leiter des Commands Rwanda und Burundi bzw. Präsidentin Gesellschaft & Familie des Commands Rwanda und Burundi. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Majore Samuel und Mary Mkami, momentan Divisionsleiter des Territoriums Tanzania, werden Chefsekretär bzw. Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie des Territoriums Malawi. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Das Command Mozambique wird zum Territorium. Die jetzigen Leiter des Commands, Oberstleutnante Torben und Deise Eliasen, Leiter des Commands bzw. Präsidentin Gesellschaft & Familie, werden Territorialleiter bzw. Leiterin Gesellschaft & Familie des Territoriums Mozambique. Sie werden zu Obersten befördert. Majore Celestino Pepe und Veronica Pululu, momentan Generalsekretär bzw. Sekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Mozambique, werden Chefsekretär und Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie des Territoriums Mozambique. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Das Command Uganda wird zum Territorium. Die jetzigen Leiter des Commands, Oberstleutnante Moses und Sarah Wandulu, Leiter des Commands bzw.

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Präsidentin Gesellschaft & Familie, werden Territorialleiter bzw. Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums Uganda. Sie werden zu Obersten befördert. Majore Eugene und Brigitte Odile Bamanabio, momentan Generalsekretär des Commands bzw. Sekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Uganda, werden Chefsekretär bzw. Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie des Territoriums Uganda. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Oberste John und Dorita Wainwright, momentan Territorialleiter des Territoriums Zambia, werden Territorialleiter bzw. Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums Kenya Ost. Sie werden zu Kommissären befördert. Sie lösen Kommissär Hezekiel Anzeze ab, der in Ruhestand tritt. Majore Stephen und Grace Chepkurui, momentan Leiter des Commands Rwanda und Burundi, werden Territorialleiter bzw. Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums Zambia. Sie werden zu Obersten befördert. Majore Charles and Denise Swansbury, momentan Generalsekretär bzw. Sekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Liberia, werden Territorialleiter bzw. Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums Ghana. Sie werden zu Obersten befördert. Sie lösen die Oberste Dennis und Sharon Strissel ab, die nach einem Krankheitsurlaub neu bestallt werden. Majore Chatonda und Joyce Theu, momentan Divisionsleiter im Territorium Zimbabwe, werden Generalsekretär bzw. Generalsekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Liberia. Per 1. April 2011 Oberstleutnante Michael and Joan Parker, momentan Divisionsleiter der London Central Division, werden Chefsekretär bzw. Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie des Territoriums Indonesien. Sie werden zu Obersten befördert. Sie lösen die Oberstleutnante Mickey und June McLaren ab, die diese Positionen ad interim übernommen haben.


Generalswahlen 2011

Kommissärin Linda Bond: „Ich bin durch und durch Salutistin” Am 21. Januar ist der 17. Hohe Rat in Sunbury Court, nahe Londons, zusammengekommen. Aus neun nominierten Kandidaten hat er nach einer Woche Kommissärin Linda Bond zur nächsten Generalin der weltweiten Heilsarmee gewählt. Am 2. April wird sie General Shaw Clifton ablösen, der in den Ruhestand tritt. Mit Kommissärin Bond wird zum dritten Mal eine Frau, und zum vierten Mal ein kanadischer Staatsbürger, die weltweite Heilsarmee führen. Als 19. Generalin wird sie an der Spitze von mehr als einer Million Salutisten in 123 Ländern stehen. Die Heilsarmee beschäftigt mehr als 100  000 Angestellte, die insgesamt 175 Sprachen sprechen. Kommissärin Bond bringt 42 Jahre Leitungserfahrung in der Arbeit für das Reich Gottes in ihre neue Aufgabe mit. Erste Reaktionen Nach Bekanntgabe ihrer Wahl, bedankte sich Kommissärin Bond beim Hohen Rat für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Sie dankt Jesus Christus und gibt ihm alle Ehre. „Ich glaube wahrhaftig, dass Erlösung einzig durch Jesus Christus gefunden werden kann – so wie es auch die Bibel sagt. Ich bin durch und durch Salutistin. Ich liebe den Herrn von ganzem Herzen”, bekräftigt die Kommissärin. In Anbetracht der Verantwortung, die auf sie zukomme, empfinde sie grosse Demut. „Ich sehe das aber als Willen Gottes und ich gehorche ihm.” Auch die Heilsarmee Schweiz-Oesterreich-Ungarn äussert sich erfreut über die Wahl. Chefsekretär Oberst Franz Boschung: „Wir freuen uns ausserordentlich über die Wahl Linda Bonds und wünschen ihr in diesem wichtigen Amt viel

Bild: HA

Es ist soweit: Unsere neue Generalin heisst Kommissärin Linda Bond. Wer steckt hinter dieser 64-jährigen Kanadierin, die seit 2008 das Territorium Australien Ost leitet?

Kommissärin Linda Bond Geboren: 22. Juni 1946 in St. James (Kanada) Territorium Kanada und Bermuda Einreihung (Juni 1969), Ausbildung (Juni 1978), Territoriales Hauptquartier (August 1982), Korps (Februar 1987), Ausbildung (Oktober 1989), Divisionshauptquartier (Juli 1991), Divisionsleiterin (Juli 1993) Internationales Hauptquartier London „Under Secretary for Personnel” (Juli 1995) Kraft und Gottes Segen.” Vor fünf Jahren besuchte Kommissärin Bond die Schweiz anlässlich des Heilsarmeekongresses 2006 in Zürich. Hoher Rat nutzt soziale Medien Erstmals hat der Hohe Rat seine Informationen über „social media” verbreitet. Tausende Interessierte nutzten Plattformen wie Facebook, Twitter und Flickr, um sich auf den neuesten Stand der Generalswahl 2011 zu bringen. Der vom Internationalen Hauptquartier angebotene Infodienst per E-Mail wurde von mehr als 3000 Benutzern abonniert. Der Eröffnungsgottesdienst des 109-köpfigen Hohen Rates ist per Webcast im Internet übertragen worden. Die Website mit der Übertragung wurde in der Zeit zwischen dem 21. und 31. Januar 20  000 Mal aufgerufen.

Territorium Vereinigtes Königreich mit der Republik Irland Divisionsleiterin (August 1998) Territorium Kanada und Bermuda Chefsekretärin (November 1999) Territorium USA West Territorialleiterin und Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie (Juli 2002) Internationales Hauptquartier London Secretary for Spiritual Life Development und International External Relations (Juli 2005) Territorium Australien Ost Territorialleiterin und Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie (Mai 2008) IHQ

„My name is Bond, General Bond, with a licence to save!” Diesen und ähnliche Sätze wird die neue Generalin noch häufig zu hören bekommen – und so lautete auch einer der ersten Einträge auf der facebook-

Freundesseite der Heilsarmee Schweiz. Allein am Wahltag wurde diese über 1  000 mal aufgerufen. IHQ/Red.

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Verteilen Sie TRIALOG und leisten Sie einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums. «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2011

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Im Dialog bleiben

Auf Skiern oder an Krücken

Es ist Gottes Plan, dass wir das Gespräch mit ihm als Freude und Kraft erleben. Gott selbst hat versprochen: „Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun grosse und unfassbare Dinge, von denen du nichts weisst” (Jeremia 33,3). Und Jesus Christus sagt: „Bittet in meinem Namen, und ihr werdet empfangen, dann wird eure Freude vollkommen sein” (Johannes 16,24).

Ueli Schopfer

Im nächsten „dialog”

Impressum Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Anbeten und wachsen

Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 91 redaktion@swi.salvationarmy.org Adressänderungen bitte an diese Adresse!

Bild: HA

Aus der Beziehung zu Ihm entspringt Freude

Gott verkündet während der Rehabilitation

Redaktionsteam Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Thomas Anliker, Redaktor; Redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, ClaireLise Bitter, Reinhard Lässig. Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General Shaw Clifton Territorialleiter Kurt Burger

Da wo die Gemeinschaft, das Zusammensein mit Gott, gesucht und gepflegt wird, wächst Vertrauen und Liebe in der Beziehung zum Herrn, entspringt Freude und Kraft für den Alltag und es erschliesst allen geistlichen Segen. Mein Gebet: Gott, lass mich vor dir schweigen – damit ich dich hören kann; und in dir bleiben – damit du in mir wirken kannst; mich dir öffnen – damit du eintreten kannst; vor dir leer werden – damit du mich füllen kannst. Lass mich stille sein und wissen, dass du mein Gott bist.

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AZB

Im Dialog mit Gott

Mein Leben umfasst verschiedene Lebensabschnitte. Aber immer und überall kann ich den Menschen, denen ich begegne, sagen, dass die Liebe Jesu ihnen persönlich gilt.

3001 Bern

Im vergangenen Sommer habe ich ein künstliches Hüftgelenk wegen der Spätfolgen des Unfalls bekommen. Alles verändert sich, alles ist im Fluss. Zwei Sachen sind aber in all den Jahren gleich geblieben: Jesus Christus, gestern, heute und morgen, ist immer derselbe. Er bleibt immer gleich. Vom Morgen beim Aufstehen bis am Abend beim Einschlafen kann ich mit ihm meine Sorgen und Freuden teilen.

Ob im Sport oder im Spital, überall hat es Menschen, die Gott suchen – manchmal ohne dass sie es wissen. Überall kann und darf ich von diesem genialen Gott und von der Liebe Jesu Christi, die so weit ging, dass er für unsere Sünden am Kreuz starb, Zeugnis geben. Bild: Wikimedia

In meinem Leben im Saanenland gibt es verschiedene Abschnitte, die mich und mein Leben geprägt haben. Es ist dies zum Beispiel der Besuch der Offiziersschule in Bern, die vier Kinder, der Wohnwagen im Wallis und die damit während 15 Jahren verbundenen Familienferien oder auch der Sport. Eine Zeitlang arbeitete ich recht intensiv unter Sportlern, bis ich vor acht Jahren einen Skiunfall hatte. Damals änderten sich die Prioritäten wieder, Rehabilitation war und ist angesagt.

Abonnement «dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) «Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Anbetung ist eine Lebenshaltung aus der geistliches Wachstum resultiert. Die Anbetung soll uns helfen, in die Nachfolge Jesu hineinzuwachsen. Aber wie kann eine anbetende Haltung im Alltag eines Christen aussehen und wie äussert sich das geistliche Wachstum? Im nächsten „dialog” gehen wir diesen Fragen nach.

Majorin Heidi Knecht   «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Februar 2011

Die Redaktion

Produktgruppe aus vorbildlicher Waldwirtschaf t und anderer kontrollierte r Herkunft www.fsc.org Zert.-Nr. IMO-COC-028712 © 1996 Forest Stewardship Council

Zum Schluss:

„Wir brauchen die Beziehung zu unserem Herrn und diese Beziehung braucht das Gebet.” Jürg Birnstiel


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