dialog 04/2017

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Bild: Corinne Gygax

Zweimonatszeitschrif t für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Jugendarbeit im Rampenlicht Was gibt die Heilsarmee Jugendlichen mit? Exklusiv-Interview mit Jazz-Legende James Morrison Aus dem Leben der Heilsarmee

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Dialog

Von oben gewollt, von unten gelebt

Aus Liebe

Zu ihrem Start als Chefsekretärin am Hauptquartier in Bern hat dialog mit Oberstleutnantin Marianne Meyner gesprochen. Wie fühlt es sich an, zurück zu sein? Marianne Meyner: Der Einstieg ist nicht schwer, denn ich werde mit viel Wohlwollen begrüsst. Es macht mir Freude, mit der Direktion zusammenzuarbeiten. Von Vorteil ist sicher auch, dass ich schon Erfahrung mit Arbeit am Hauptquartier habe. Dennoch: Früher war ich ja selbst dem Chefsekretär unterstellt. Ich frage mich natürlich: Kann ich meinen eigenen Vorstellungen dieser Rolle genügen? Was ich bei meiner Rückkehr auch feststelle: Die Heilsarmee Schweiz ist vergleichsweise fortschrittlich aufgestellt, technisch wie finanziell. Grosse Projekte, die wir vor einigen Jahren lanciert haben, haben sich gut weiterentwickelt. Welche grossen Dossiers liegen gerade auf Ihrem Schreibtisch? Aktuell bereiten wir die nächste Strategieperiode vor. Wir definieren unsere Schwerpunkte ab 2019. Wir überlegen uns, wie wir uns als Heilsarmee in wichtigen Fragen, in welchen wir über eine grosse Expertise verfügen, in der Gesellschaft und Politik vermehrt Gehör verschaffen können. Auch die Nachwuchsfrage beschäftigt uns, also ganz generell: Wie finden wir vor allem für Führungspositionen geeignetes christliches Personal? Wie erreichen wir junge Leute? Wie ermutigen wir sie, Verantwortung in der Heilsarmee zu übernehmen, Mitglieder oder gar Offiziere zu werden? In dieser Ausgabe geht es um Jugendliche. Was ist Ihnen dabei wichtig? Zwei Dinge: Erstens sollten wir übergeordnete Projekte wie Lager fördern. Mir ist bekannt, dass viele Jugendliche an solchen Anlässen Entscheidungen für ihr Leben und im Glauben treffen. Zweitens sollten wir bewusst Jugendliche in die Korps einbinden, ihnen eine Plattform geben im sozialen und im geistlichen Bereich, etwa bei der Gottesdienstgestaltung, einem sozialen Engagement und auch in den Leitungsgremien. Wir sollten ihnen Gruppenverantwortung übertragen. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht zu viel erwarten: Die Zeiten, in denen man seine ganze Freizeit in die Heilsarmee investiert hat, sind vorbei. Ausbildung und Studium sind anspruchsvoller geworden, die Freizeit

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Editorial

Diese dialog-Ausgabe widmet sich der Jugendarbeit der Heilsarmee. Genauer: der Arbeit mit Jugendlichen.

Chefsekretärin Marianne Meyner.

hat heute einen anderen Stellenwert. Wir sollten dankbar sein, wenn Jugendliche sich verbindlich für eine Aktivität engagieren. Was steckt im Werkzeugkoffer, den Sie aus Deutschland mitnehmen? Die guten Beispiele der Basisprojekte, vor allem im Osten Deutschlands: Zum Teil bieten die Korps seit Jahren Familiencafés oder Jugendclubs an. In diesen sozialen und pädagogischen Angeboten, die oft aus Pioniergeist nach der Wende entstanden, verschmelzen Korps- und Sozialarbeit. Wo die Heilsarmee schon lange tätig und eher traditionell ausgerichtet ist, ist dies schwieriger. Hier in der Schweiz versuchen wir mit den regionalen Arbeitsgruppen, bereichsübergreifende Projekte zu starten. Das ist von der Leitung gewollt, kann aber nur funktionieren, wenn wir es von unten her leben. Einige Leser beten für die Themen im dialog. Welches sind Ihre Anliegen? In erster Linie können wir danken: Die Heilsarmee Schweiz wird in der Gesellschaft sehr positiv wahrgenommen. Wir profitieren von einem grossen Spendenvolumen. Dieser Segen kommt natürlich nicht allein von unseren fortschrittlichen Führungsinstrumenten, sondern ist ein Geschenk Gottes. Wenn wir bitten, dann dafür, dass unser Kirchenleben sich so entwickelt, dass die Korps in der Gesellschaft noch mehr Fuss fassen. Bitten wir auch um Mut: Selbst wenn wir gut aufgestellt sind, müssen wir vorwärtsschauen und die Arbeit der Heilsarmee langfristig sichern. Das bedeutet: Heute erkennen, wo es uns künftig braucht, ohne unsere Wurzeln zu vergessen.

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · August 2017

Interview: Florina German

Jugendliche, das sind diejenigen unter uns, deren zweistelliges Alter mit der Zahl 1 beginnt. Oft erkennen wir sie daran, dass sie sich geben, als würde ihnen die Welt gehören. Dabei ertasten sie erst noch den Weg zur eigenen Persönlichkeit. Keine Kinder mehr und auch noch nicht erwachsen, durchlaufen sie einen höchst anspruchsvollen Prozess ‒ begleitet von starken körperlichen Veränderungen und vom Druck, steigende Anforderungen zu erfüllen. Derweil ihre Gefühlslage Achterbahn fährt, senden Jugendliche oft widersprüchliche Signale aus. Der Pendel schwingt von unabhängig bis anlehnungsbedürftig, von frech bis fragend, von schrill bis schüchtern, von kratzbürstig bis unsicher. In der Pubertät ist die Psyche besonders verletzlich. Was Wunder, wenn sich Teenager zuweilen in einen undurchsichtigen Kokon hüllen, um ihr empfindliches Innere zu schützen? Und so gestaltet sich der Umgang mit Jugendlichen zum Masterpiece des pädagogischen Könnens. Es gilt, ihnen Schutz und Freiheit zu geben und so viel Wertvolles in ihren Rucksack zu legen, damit sie immer wieder etwas zu entnehmen haben, wenn es strub kommt im Leben. Die Heilsarmee hat ein schönes, kreatives und reich verzweigtes Angebot für die Jugend. Darin offenbart sich Liebe. Vertiefen Sie sich auf den Seiten 3 bis 6 in verschiedene Aspekte. Livia Hofer

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

Bild: Stefan Weber

Ein Versprechen an unsere Teenager Unsere Korps bieten verschie- Antworten zu finden und ein Konzept für zeitgemässen BU zu erarbeiten. dene Formen der Teenagerarbeit. Das Ziel ist überall, die Jugend- Eine Vision vor Augen lichen anzuleiten, mit und für Dabei hatte die Arbeitsgruppe die Vision Jesus Christus zu leben. Jetzt gibt vor Augen, wie unsere Jugendlichen bei Erreichen ihrer geistlichen Mündigkeit zues dazu den neuen Leitfaden IEEP. gerüstet sein sollten: Sie haben sich zu eiIn der lokalen Teenagerarbeit kommen ganz verschiedene Modelle zum Einsatz. Nicht selten wird das Programmangebot mit Biblischem Unterricht (BU) ergänzt. Der BU ‒ früher Konfirmationsunterricht ‒ hat Tradition innerhalb der Heilsarmee. Obwohl er seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des lokalen Programmangebots ist, haben wir in den vergangenen Jahren eine zunehmende Unzufriedenheit bezüglich Gestaltung und Richtlinien festgestellt. Ist das aktuell gültige Lehrmittel noch adäquat? Spricht es nicht eine jüngere Zielgruppe an? Könnte der BU altersmässig nicht früher angesetzt werden? Sollten wir ‒ anstelle von zwei Jahren ‒ nicht besser drei Jahre Unterricht anbieten? Sollen wir überhaupt noch Unterricht anbieten? Solche und weitere Fragen beschäftigten in den Jahren 2013 bis 2015 eine Arbeitsgruppe, welche den Auftrag hatte,

genständigen Persönlichkeiten entwickelt. Sie leben in einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus. Sie verfügen über einen tief im Herzen verankerten und ansteckenden Glauben. Sie finden ihren Platz in der Gemeinschaft. Sie entdecken ihre Gaben und Fähigkeiten und setzen diese für das Reich Gottes ein. Sie übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere.

Für eine ganzheitliche Entwicklung Diese Vision motivierte uns in der Folge, einen Leitfaden zu erarbeiten, der die künftige Ausrichtung und das Angebot der Teenagerarbeit der Heilsarmee auf territorialer, divisionaler und lokaler Ebene prägen soll. Grundlegend war die Erkenntnis, dass wir nicht nur einfach eine neue Form von BU für die Heilsarmee erarbeiten wollten. Wir wollten vielmehr einen Leitfaden entwickeln, der die ganzheitliche Entwicklung der Teenager fördert und in dem BU eingebettet sein kann ‒ IEEP war geboren!

Jugendsekretär Andy Fuhrer.

IEEP, das ist die Abkürzung von Important, Equipped, Empowered Person, bedeutet also eine wichtige, ausgestattete, bevollmächtigte Person. Dies sind die Eigenschaften, die in unseren Jugendlichen gefördert werden sollen. IEEP ist dabei aber nicht nur ein Programm. IEEP ist ein Versprechen an unsere Teenager und bildet den Kern unserer zukünftigen Teenagerarbeit (siehe auch S. 4). Ich freue mich, gemeinsam mit unseren Jugendlichen und den Korps diesen Weg unter die Füsse zu nehmen! Liebe Leserin, lieber Leser ‒ kommen Sie mit? Kapitän Andy Fuhrer Territorialer Jugendsekretär

Offen gesagt

Immer wieder hören wir von der Notlage der vielen unbegleiteten Minderjährigen. Es sind Kinder und Jugendliche, die aus kriegsgebeutelten Ländern fliehen, auf der Suche nach einem sicheren Ort. In der Schweiz leben heute 5000 junge Menschen ohne ihre Eltern. Die Zahl der Kinder unter fünf Jahren, die als Flüchtlinge hierherkommen, hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Alle können hier Hilfe leisten: Freiwillige, Mitglieder der Zivilgesellschaft (einschliesslich der Heilsarmee), Kantone und Regierungen. Ein afrikanisches Sprichwort besagt, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind aufzuziehen. Das ist wahr und gilt nicht nur für diejenigen, die von weit her zu uns kommen. Alle Kinder, denen wir begegnen,

brauchen einen sicheren Ort, um körperlich, emotional und geistlich zu wachsen. Dazu braucht es nicht bloss Strukturen, es braucht Beziehungen. Unbegleitete Minderjährige sind unsere Aufgabe, weil Kinder und Jugendliche Mentoren und Freunde nötig haben. Wir als Gemeinschaft aller Altersgruppen erfüllen eine wichtige Aufgabe bei ihrer Begleitung. In unseren Gemeinden darf es keine einsamen unbegleiteten Minderjährigen geben.

schen mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf“ (Matthäus 18,5). Minderjährige müssen begleitet werden – es ist die Sache eines ganzen Dorfs. Wenn wir uns die Worte Jesu zu Herzen nehmen, benötigen wir ganz dringend sichere Orte. Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter

Jesus machte deutlich, wie seine Jünger den Kleinen begegnen sollten und lehrte sie, einen sicheren Ort für Kinder zu schaffen: „Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn Menschen wie ihnen gehört Gottes Himmelreich“ (Matthäus 19,14). Er machte unmissverständlich klar, dass Kinder freundlich aufgenommen werden sollten, denn „wer solch einen Mendialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · August 2017

Bild: Wener Tschan

Sichere Orte

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Dossier: Jugend

Neue Werkzeuge für die Jugendarbeit

Die vier Leistungen von IEEP IEEP besteht aus vier Leistungen, die erbracht werden sollen:

Das Jugendsekretariat hat ein neues Handbuch für die Jugendarbeit entwickelt: IEEP, das steht für Important, Equipped, Empowered Person. Der Leitfaden entstand aus einem Bedürfnis: Das bisherige Material für den Biblischen Unterricht entsprach nicht mehr den Bedürfnissen der Jugendlichen. In unseren Korps geschieht Jugendarbeit auf ganz unterschiedliche Art und Weise, und das ist gut so. Dazu gehört auch der Biblische Unterricht (BU), der seit vielen Jahren für Jugendliche angeboten wird und ein fester und wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit der Heilsarmee. Doch im Laufe der Jahre wurde immer deutlicher, dass sich das dafür vorhandene Material nicht mehr eignet. „Auf der Suche nach einer neuen Struktur machten wir uns deshalb grundlegend Gedanken über das Angebot. Daraus entstand IEEP“, sagt Olivier Boschung, Projektleiter des Territorialen Jugendsekretariats.

1. Zwischenmenschliche Beziehungen fördern 2. Glauben leben und reflektieren 3. Eigene Persönlichkeit entwickeln 4. Biblisches Wissen für den Alltag

Bild: zVg

Eine andere Sichtweise Zu diesen vier Leistungen haben wir IEEP markiert einen Paradigmenwechsel: spezifische Stimmen eingeholt. LeNicht die Aktivität, sondern die Jugendsen Sie dazu die Kurzinterviews auf lichen selber stehen im Zentrum. Seit dieser Seite (unten) sowie auf Seite 5. vielen Jahren verlässt eine hohe Anzahl Jugendlicher nach der Konfirmation die Heilsarmee. IEEP möchte ein neuer Ansatz sein, damit die Jugendlichen in der Heilsarmee einen Platz finden. „Vielleicht entstehen dadurch keine wirklichen Vor- 1. Zwischenmenschliche teile für die Programme, doch es geht hier Beziehungen fördern vielmehr um eine andere Art des EngaSeit 2015 treffen sich Jugendliche aus gements, eine persönlichere, tiefere und bewusstere Begleitung der Jugendlichen.“ den Korps Yverdon, La Broye, SaintAubin und Neuenburg am letzten FreiOlivier Boschung ist überzeugt, dass dies wichtig für die Entwicklung der Jugend- tag im Monat zum Oasis-Abend unter Eine Werkzeugkiste lichen ist, damit sie ihren Platz bei der Heils- der Leitung von Joëlle Catalanotto. „IEEP ist nicht bloss ein Massnahmen- armee finden. IEEP fordert eine stärkere paket, das einfach angewendet werden Flexibilität, lässt aber auch mehr Freiheit. „Zu Beginn wollten will. Es ist vielmehr ein Mosaik, eine Über- „Ich möchte diejenigen, die in der Jugend- wir vor allem der legungsgrundlage und eine Werkzeugkiste arbeit tätig sind, ermutigen, das Wagnis Jugendgruppe aus Neuenburg neues für die Korps“, so Boschung. „Wir zwingen einzugehen. Sowohl das Territoriale als Leben einhauchen. den Korps kein Material auf, das sie ver- auch die Divisionalen Jugendsekretariate Doch dann stellten wenden müssen. Aber wir setzen ihnen stehen bereit, um euch zu unterstützen.“ wir fest, dass dies Ziele und schlagen Wege vor, wie sie diese Joëlle Catalanotto auch für die anderen erreichen können.“ Leistungen von IEEP Das Handbuch beruht auf einigen Haupt- Korps aus der Region wichtig wäre. Um die Jugendlichen neu für eine JugendOft werde in Aktivitäten gedacht: Jugend- kriterien, welche alle Überlegungen zum Konzept der Jugendarbeit überspannen. gruppe zu motivieren, organisierten wir gruppe, BU, Lobpreisgruppe usw. IEEP korpsübergreifende Treffen, an denen lädt dazu ein, globaler über die Jugend- Zunächst geht es dabei um Werte wie Respekt, Ehrlichkeit, Verantwortung sowie Jugendliche aus verschiedenen Korps arbeit nachzudenken. Was brauchen Jugendliche, um in ihrer Entwicklung, um zuverlässige, auf Vertrauen und Ermu- teilnehmen können. Zu den Abenden tigung basierende Beziehungen, die an die gehören ein Eisbrecher, Worship und ihrem Wesen, ihrer Identität und ihrem persönlichen Glauben zu wachsen? Was Jugendlichen weitergegeben werden sollen. eine kurze Andacht. Dadurch entsteht eine besondere Dynamik zwischen den kann das Korps dazu beitragen? Wichtig „Die Art, wie wir Jugendliche begleiten, muss dynamisch und authentisch sein, die jungen Jugendlichen. Die Abende enden immer ist, dass ein Korps Bilanz zieht über die Begleitung seiner Jugendlichen und über Menschen herausfordern und diese zu eige- mit einem Snack, bei dem sich die Judie Ressourcen, die ihm dafür zur Verfü- nen Erfahrungen ermutigen“, erklärt Olivier gendlichen austauschen und oft die spangung stehen. Dann ist es auch in der Lage, Boschung. Die Empfehlungen des Hand- nendsten Diskussionen entstehen. So buchs verändern aber auch die Vorstellung knüpfen sie Beziehungen und treffen sich realistische und sinnvolle Massnahmen auch an anderen Heilsarmee-Events oder zu definieren, um im Leben der Jugend- von Jugendarbeit: „Diese Veränderung kann Angst machen, doch sie ist die Mühe wert.“ in Lagern. Und die Korps können sich lichen etwas bewegen zu können. Jedes untereinander vernetzen. Letztendlich Korps soll also über genügend Spielraum aber soll jede Jugendgruppe zur Selbstverfügen, um ein eigenes Konzept zu ent- Interessierte können den Leitfaden IEEP ständigkeit geführt werden, sodass es die beim Jugendsekretariat beziehen (E-Mail: wickeln. Das Handbuch erinnert lediglich Oasis-Abende nicht mehr braucht.“ youth@heilsarmee.ch) an die unerlässlichen Grundsätze für die Jugendarbeit. Sébastien Goetschmann

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dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · August 2017

Aufzeichnung: Sébastien Goetschmann


2. Den eigenen Glauben leben und reflektieren wärtszugehen, ihnen einen Platz in unserer Gemeinschaft zu geben und es zuzulassen, dass sie an unseren Traditionen rütteln. Ein solcher Anlass birgt aber immer auch das Risiko, dass diejenigen ausgeschlossen werden, die zuhause geblieben sind. Doch die Berichte der Teilnehmer können auch in ihnen den Wunsch wecken, nächstes Jahr mit dabei zu sein. Die Rückkehr in den Alltag und die Schule sind ebenfalls eine Herausforderung. Die Unterstützung im Gebet ist dabei sehr wertvoll. Ebenso führte das Treffen zu guten Überlegungen bezüglich den Korpsaktivitäten. Entsprechen sie noch den Bedürfnissen der Jugendlichen? Und wie können wir Jugendliche unterstützen, ohne sie zu erdrücken?“ Sybille Cortat, Korpsoffizierin in St. Aubin

4. Biblisches Wissen für den Alltag

Seit fünf Jahren nimmt Yannick Imboden ein Mentoring in Anspruch.

19 Jahre erteilt Majorin Angelika Marti Biblischen Unterricht (BU).

Bild: zVg

3. Eigene Persönlichkeit entwickeln

Bild: Livia Hofer

„Lebendige Zeiten der Anbetung mit starken Inputs, spannende Themen, angepasst an den Alltag der Jugendlichen, gespickt mit Zeugnissen der Redner und Teilnehmer – all das schaffte an der RJ einen Raum, um über das eigene Glaubensleben nachzudenken und es zu vertiefen, eine Entscheidung zu treffen oder im Glauben einen Schritt weiterzugehen. Als die Jugendlichen sich auf den Heimweg machten, war ihr Leben durch das Wirken

Jesu verändert. Einige Reaktionen der Teilnehmer: ,Es ist motivierend, ein Wochenende in einer Gruppe zu verbringen.̒ ,Jeder Kapitänin erlebt die GottesSibylle Cortat dienste und die Workshops anders. Und so können wir unsere Erfahrungen austauschen.̒ ,Wir können uns gegenseitig ermutigen.̒ ,Dadurch konnte ich den Kontakt zu Jesus wiederherstellen.̒ ,Ich habe erkannt, dass Jesus mein Retter ist.̒ ,Ich habe Frieden gefunden.̒ Für mich und die anderen Begleitpersonen waren die Motivation und das Interesse der Jugendlichen eine tolle Erfahrung. Sie fordern uns heraus, vorBild: zVg

Vom 5. bis 7. Mai trafen sich in Bulle an der „Rencontre de Jeunesse“ (RJ) mehr als 3000 junge Christen aus der Welschschweiz. Kapitänin Sybille Cortat, Korpsoffizierin in Saint-Aubin, hat 26 Jugendliche aus der Region La Béroche an die RJ begleitet.

„Der BU richtet sich an Jugendliche der 8. und „Mentoring ist ganzheitlich und umfasst alle 9. Klasse. Die Geschichten und Personen aus Bereiche des Lebens. Die Themen ergeder Bibel sind ihnen bekannt. Jetzt stellt sich ben sich aus dem, was bei mir ansteht: die Frage: Was hat das mit meinem Leben zu Majorin Finanzen, Beziehungen, geistliche Erfah- Yannick Imboden tun? Ich habe immer versucht, dies spiele- Angelika Marti rungen... Ich mache mir viele Gendanken risch, spannend und offen zu vermitteln. Vorüber meine Berufung, über Gottes Plan für mein Leben. Da ist aussetzung ist, dass man sich für die Teenager als Menschen intees gut, mit meinem Mentor über Gaben und Stärken, praktische ressiert. Sie kamen von der Schule und erzählten zuerst über ihren Fähigkeiten und geistliche Bedürfnisse sprechen zu können. Mein Alltag. Dies lieferte meist praktische Vorlagen für unser BU-Thema. Mentor gibt mir Feedbacks, wie er mich erlebt, was er für einen Eindruck von mir hat. Er ist der Mensch, der mich nach Gott, meiIch liebe Teenager und habe keine Angst vor ihren provokativen Franen Eltern und meiner Verlobten am besten kennt. Wenn mich eine gen. Es fällt mir immer leicht, hinter der harten Schale den weichen, Frage bewegt, dann teilt mein Mentor mit mir die Erfahrungen aus verunsicherten Kern zu sehen. Eine Herausforderung im BU ist, seinem eigenen Leben. Ich kann daraus lernen, denn er ist mir 20 hinzubekommen, dass die Jugendlichen auch einander vertrauen, Jahre voraus. Dann schauen wir zusammen, wie das betreffende dass sie keine Angst haben, ausgelacht zu werden oder dass alles Thema in meinem Leben aussehen und was ich ausprobieren herumerzählt wird. Ich bereitete mich immer gut vor, doch nicht könnte. Aber er macht mir auch deutlich, dass das bei jedem selten kehrten sie mir die Stunden komplett über den Haufen. Mir Menschen anders ist. Er hilft mir leitplankenmäs-sig, die Dinge zu ordnen, sagt aber auch, dass er nicht weiss, was das Beste für ist wichtiger, dass sie merken: Wir haben einen persönlichen Gott. mich ist. Er entscheidet nicht für mich. Zum Abschluss des Biblischen Unterrichts machen wir immer ein Auf diese Weise war auch Jesus mit seinen zwölf Jüngern un- Riesenfest. Dies sind sehr wichtige Gottesdienste: Wir entlassen terwegs. Dies ist mein Vorbild. Zusammen auf dem Weg zu sein, die Jugendlichen in die geistliche Mündigkeit ‒ vor Gott, den Eltern und der Gemeinde. Wir gaben ihnen mit, was wir konnten. Jetzt über persönliche Dinge zu reden, Lebens- und Sinnfragen zu gehen sie hinaus in die Welt, um ihre Erfahrungen und ihre Fehler stellen ‒ ich glaube, dass aus solchen Beziehungen geistliches Wachstum entstehen kann. Mein Mentor ist ein guter Lehrer. Er zu machen. Und wir beten für sie. Die Teenagerzeit ist eine sehr wichtige Zeit. Wenn die Jugendlichen erleben, dass sie von ihrer hält mir den Spiegel hin, lässt mich selber Lösungen finden und Möglichkeiten entdecken. Ich würde Mentoring jedem ans Herz Gemeinde angenommen werden, so wie sie sind, wenn wir sie legen. Es verbindet uns in Jesus. Zusammen kommt man näher durchtragen und lieb haben ‒ das bleibt fürs Leben. Und wenn die Stürme hereinbrechen, kommt ihnen das wieder in den Sinn. Dann an das heran, wie es in Gottes Reich aussehen könnte. Das tut wissen sie, dass Jesus da ist.“ jedem Christen gut.“ Aufzeichnung: Livia Hofer

Aufzeichnung: Livia Hofer dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · August 2017

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Dossier: Jugend

„Viele Eltern vertrauen der Heilsarmee“ Einige Korps der Heilsarmee haben die Charta der christlichen Kinder- und Jugendarbeit unterzeichnet. Wie wirkt sich dies aus? Ein Gespräch mit Jugendarbeiter Tim Widmer von der Heilsarmee Basel Gundeli.

Umso mutiger erscheint deshalb, dass die CcKJ die christliche Spiritualität als Triebfeder der Jugendarbeit ins Zentrum rückt. Tim Widmer von der Heilsarmee Basel Gundeli sieht darin eine Stärke: „Primäres Ziel der Charta ist, transparent zu sein. So wissen die Leute von Anfang an, dass auch Geschichten aus der Bibel behandelt werden“, sagt der Jugendarbeiter. Vertrauen in die Heilsarmee Die Reaktionen seien positiv. Tim Widmer berichtet, die Heilsarmee Gundeli biete im Margarethenpark Basel wöchentlich die offene Kinderarbeit „Hattrick“ mit Fussball, Zvieri und christlichem Input an. Auch viele muslimische Kinder nehmen daran teil. „Zu Beginn fragten wir uns, ob wir Jesus verkünden sollten. Mit der Zeit entdeckten wir: Niemand hat ein Problem damit. Jene Eltern, die ihre Kinder in unser Programm schicken, haben schon ein gewisses Vertrauen in die Arbeit der Heilsarmee.“ Mehr noch: „Viele Flüchtlinge möchten ausdrücklich, dass ihre Kinder mit christlichen Werten in Kontakt kommen“, so Widmer. „Sie merken, dass dies ein gesunder Umgang ist und nicht etwas, was die Kinder auf den falschen Weg bringt“, so die Beobachtung des Jugendarbeiters. Ganzheitliche Entwicklung zentral Die Charta habe bei ihrer Einführung hohe Wellen geschlagen, erinnert sich Tim Widmer. „Wir machten publik, dass wir uns für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder einsetzen, dass jedes Kind die eigene Religion mitbringen darf, dass wir die Meinungsfreiheit respektieren.“ Diese Nicht-Diskriminierung gelte sowohl im religiösen als auch in jedem anderen Bereich des menschlichen und kulturellen Lebens. Gerade bei Flüchtlingskindern

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Bild: zVg

Die Charta der christlichen Kinder- und Jugendarbeit (CcKJ) enstand vor einem Jahr. Damit reagierte die Schweizerische Evangelische Allianz auf den Entzug der Fördergelder durch den Bund. Dieser warf den christlichen Verbänden vor, sie würden zu glaubensbasiert arbeiten und die Jugendarbeit hauptsächlich nutzen, um Kinder zu missionieren.

Tim Widmer (2.v.r.) mit der Jugendgruppe des Korps Gundeli bei ihrem Einsatz in Ungarn.

gehe es in erster Linie darum, dass sie ihre Würde wiedererlangen und sich selber annehmen können, wenn sie in ihrem Leben Verfolgung und Lieblosigkeit erfahren haben.

Wert auf Weiterbildungen. Im Korps jedoch entstehen projektbezogen jeweils auch Freiwilligenteams. „Die Charta regt uns dazu an, diese zu begleiten und zu schulen, damit auch sie sicher sind in ihrem Dienst.“

Alle sollen sicher sein Doch nicht nur nach aussen hin ‒ auch intern inspiriert die CcKJ die Jugendarbeit der Heilsarmee. „Das meiste darin leben wir bereits“, freut sich Widmer. „Es gibt aber auch Dinge, auf die wir noch mehr Wert legen wollen.“ Zum Beispiel die bessere Ausgewogenheit der Geschlechter innerhalb der Teamleitung, sprich: eine Mitleiterin, die für die Mädchen da ist. Oder die Weiterbildung: Tim Widmer und sein Kollege Luca Agnetti legen zwar grossen

Sicherheit ‒ intern wie extern ‒ wird in der CcKJ grossgeschrieben. Die Sicherheit, dass, wenn in einer christlichen Institution Fehler passieren, diese nicht unter den Teppich gekehrt werden. Dass Übergriffe ganz klar nicht toleriert werden. „In der Jugendarbeit sind Menschen am Werk, die tagtäglich sehr viel daran setzen, mit Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl den Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden“, stellt Tim Widmer fest. Livia Hofer

Die Charta — das Wichtigste in Kürze Die Unterzeichner der Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit (CcKJ) bekennen sich zu Transparenz und lehnen jede Form der Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen ab. Sie fördern deren Entwicklung, indem sie spirituelle Angebote pflegen, die auf Nächstenliebe, dem Leben und der Lehre von Jesus Christus basieren. Sie fördern die ganzheitliche Entfaltung von Kindern und Jugendlichen durch Entwicklung

dialog · Zweimonatszeitschrift der Heilsarmee · August 2017

der Persönlichkeit, durch Stärkung der sozialen Kompetenzen und durch einen respektvollen Umgang mit der Natur. In ihren Aktivitäten übergeben sie den Kindern und Jugendlichen ihrer Entwicklung entsprechend Mitverantwortung und fördern deren selbstständiges Denken und Handeln. Sie legen grossen Wert auf eine gute Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden und betreiben in diesem Sinne aktiv Prävention (Infos: cckj.ch).


Panorama

Bilder: Timon Bösch und Sonja Schnek

Kollekte für den Kampf der Hoffnung Am 10. September 2017 findet der Missionssonntag statt. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Internationale Entwicklung der Heilsarmee.

Menschen unter dem Schutz Gottes sind wie Ritter mit einer Rüstung Kernbotschaft des Sommerlagers 2017 der Region Bern-BielSolothurn war die Waffenrüstung Gottes nach Epheser 6. „Ritter und Prinzessinnen“ war das Thema des Sommerlagers 2017 der Region BernBiel-Solothurn vom 8. bis 14. Juli. 25 Kinder fanden den Weg zur edlen Burg Rüschegg (Lagerhaus Wyssenhalten) im Bernbiet. Die Sirs und Ladies durften eine Woche gefüllt mit Spiel, Spass, Gesang und biblischer Botschaft erleben. Mit Pfeilbogen und Armbrust Das Highlight für die Lagergemeinschaft war bestimmt der Mittwoch, wo extra ein Gast aus der Ostschweiz angereist kam, um den Kindern einen wundervollen Ritterparcours zu ermöglichen. So gab es die Möglichkeit für die Ritter und Prinzessinnen, mit echten Pfeilbögen und Armbrust zu schiessen, ein richtiges Katapult zu bedienen, auf einem falschen Pferd Puppen mit der Lanze umzustossen und mit echten Schwertern zu kämpfen ‒ natürlich unter den nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Dabei durften sie auch

Kettenhemden und Rüstungsteile tragen, wenn sie dies wollten. Gott beschützt die Menschen Ein Ausflug auf die nahegelegene Ruine Grasburg fand ebenfalls statt. Parallel zu den Aktivitäten setzte sich das Lager mit der Waffenrüstung Gottes nach Epheser 6,13‒17 auseinander. Die Kernbotschaft war, dass Gott die Menschen beschützt. Und dazu dienen die verschiedenen Elemente dieser Waffenrüstung.

Doch es gibt Hoffnung! Weltweit haben sich die Einkommen verbessert, immer mehr Menschen absolvieren eine Schulbildung, und lebensbedrohliche Krankheiten konnten eingedämmt werden. Die Heilsarmee kämpft an vorderster Front gegen Hunger und Armut mit und setzt sich für ein menschenwürdiges Dasein auf der ganzen Welt ein. Wir danken Ihnen bereits jetzt ganz herzlich für Ihre Unterstützung! André Chatelain Bild: Internationale Entwicklung

Für die Kinder gab es die Möglichkeit, einen Ritterparcours zu absolvieren und mit echten Waffen zu kämpfen.

Der Betrag aus dieser Kollekte, der jeweils für internationale Projekte der Heilsarmee verwendet wird, leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen globale Ungerechtigkeiten und Elend. Denn selbst in der heutigen, sozial und technologisch weit fortgeschrittenen Welt gibt es immer noch viele Menschen, die ihr Entfaltungspotenzial nicht ausschöpfen. Sie sind in erster Linie mit dem Überleben beschäftigt: Hunger, Armut, Wasserknappheit und Krankheiten bestimmen ihren Alltag.

Essen wie im Mittelalter Der letzte Abend im Lager war ebenfalls ein Höhepunkt. Die Kinder wurden alle zu Rittern geschlagen und erhielten eine Urkunde. Das Essen war an jenem Abend sehr ritterlich: Der Teller bestand aus einem Stück Brot, die Pouletflügel und Pommes frites wurden mit den Händen gegessen. Am Freitag durften die Kids dann ihre Eltern wieder in die Arme schliessen und ihnen zeigen, was sie alles gebastelt, gelernt und in ihrer Abenteuerwoche auf Burg Rüschegg gelernt hatten. Leutnant Timon Stettler Korpsoffizier Solothurn

Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass die Heilsarmee auf der ganzen Welt Hilfe und Hoffnung bringen kann.

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Panorama

Bilder: zVg

Winterthur: Neue Räume und ein Fest Am 9. Juli hat das Korps Winterthur seine umgebauten Räumlichkeiten mit einem fröhlichen Fest eingeweiht. Während der zehnmonatigen Bauzeit wurde der Korpsbetrieb lückenlos aufrechterhalten. Der erste Stock ist nun komplett renoviert und durch einen zusätzlichen Mehrzweckraum ergänzt. Auch der Versammlungssaal und das sanierte Foyer im Erdgeschoss erstrahlen in frischem Glanz. Erfreulicherweise nahmen viele Leute aus dem Quartier am Einweihungsfest des Korps Winterthur teil. Sie wollten es sich nicht entgehen lassen, einen Blick in die neuen Räume zu werfen. Kapitän Stephan Knecht Korpsoffizier Winterthur

Das Interesse der Quartierbewohner in Winterthur war gross.

Ein frischer Wind weht durch die Heilsarmee brocki.ch Die Heilsarmee brocki.ch richtet dem Erlös Angebote wie Sozialberatungs- einem der fünf diesjährigen ASCO-Awards ihre Filialen strategisch neu aus stellen, die Heilsarmee Flüchtlingshilfe oder ausgezeichnet. Die ASCO (Association of den Gefängnisdienst finanziert. Management Consultants Switzerland) und baut um. Es entstehen atprämiert mit dem Award „Best Business traktive Secondhand-Läden mit Laut Handelszeitung ist seit Einführung der Transformation“ jährlich die besten und mehr Erlebnis für die Kunden. Neuausrichtung pro Filiale der Umsatz um nachhaltigsten Unternehmenstransforma17 Prozent gestiegen. 2015 hatte die bro- tionen in der Schweiz. Speziell wurde bei Das neue Konzept wurde mit cki.ch mit Implement Consulting Group die der Verleihung herausgehoben, dass die dem ASCO Award 2017 prämiert. strategische Neuausrichtung geplant und Umsetzung wegweisend für Non-Profit-

Alle 19 Filialen der Heilsarmee-Brocki.ch werden aktuell umstrukturiert. Einige haben die Attraktivität ihrer Verkaufsflächen erhöht und die räumliche Anordnung optimiert. Andere haben ein gemütliches Café eingerichtet oder Promotionsflächen erstellt, die das Personal regelmässig mit aktuellen Artikeln bestückt. Der Kunde erfährt ausserdem deutlich, dass die Heilsarmee mit

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realisiert. Für das nachweislich qualitativ fundierte Beratungsmandat und die effiziente Umsetzung wurden beide Firmen mit

Organisationen der Schweiz sein können.

Die Redaktion Bild: zVg

Der Kernprozess der Warenverarbeitung und Vorbereitung für den Verkauf wurden neu designed: Die Sortierung findet nun nicht mehr in regionalen Sortier-Betrieben statt, sondern direkt in den Filialen der Heilsarmee brocki.ch. Die gespendete Ware steht innerhalb einer Stunde im Verkaufsregal. Die Spender können zusehen, wie das Personal die Artikel auf Vollständigkeit, Zustand und Herstellermarke prüft und die Preise festlegt.

Promotionsflächen bringen neuen Schwung in die Filiale Wetzikon.

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„Gott schreibt das Stück, wir spielen die Rollen“

Fast täglich sind Sie in einer anderen Stadt auf der Welt und geben Konzerte. Wie finden Sie dabei ausreichend Kraft und Inspiration für die Musik? James Morrison: Der Effekt, welchen die Musik auf die Menschen hat, gibt mir Energie. Während den Konzerten erlebe ich, wie die Musik die Zuhörer berührt. Beim Musikhören tritt der Alltag in den Hintergrund. Musik ist dafür da, Menschen zu inspirieren und sie in eine andere Stimmung zu versetzen. Auf Ihrer Europa-Tour haben Sie in Bern Halt gemacht und den Workshop „Cornets & Horns“ mit der Brass Band der Heilsarmee geleitet. Was verbindet Sie mit der Heilsarmee? Mein Vater ist Methodisten-Prediger und wir hatten viele Freunde bei der Heilsarmee. Was die Musik angeht, dreht sich bei der Heilsarmee vieles um Brass. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir zusammen auftreten würden. So habe ich bereits mit der Heilsarmee in Australien und den Staff Bands in New York, London und München gespielt. Sie sind vor allem als Jazz-Musiker bekannt. Daneben interpretieren Sie, wie die Heilsarmee, aber auch christliche Musik. Welche Rolle spielt Gott in Ihrem Leben? Ich bin mir sicher, dass ich nur Teil eines grossen Ganzen bin. Ich denke, dass jeder von uns seine eigene Rolle hat. Es ist also nicht Gott, der eine Rolle in unserem Leben spielt. Er hat das Stück geschrieben und wir spielen die Rollen darin. Wie verstehen Sie Ihre Rolle als Musiker in diesem Stück? Meine Rolle ist es, den Leuten zu zeigen, dass es mehr gibt als die alltäglichen Dinge. Dass da etwas ist, das über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Die Leute sind sehr stark mit ihren Wünschen und Problemen

Bild: Alexander Egger

Der weltberühmte Musiker James Morrison hat am 25. Juni in Bern zusammen mit der Heilsarmee konzertiert. Im exklusiven Interview verrät der Multiinstrumentalist, was ihn inspiriert und welche Bedeutung Gott in seinem Leben hat.

Der australische Jazzer James Morrison spielte mit der Heilsarmee im „National“ Bern.

beschäftigt. Wenn die Musik sie berührt, verschwindet das alles für einen Moment. Musik ist das Fenster zu einem Leben, das spiritueller ist als unser materieller Alltag. Welche Passion haben Sie neben der Musik noch? Jeder Mensch hat etwas, das sein inneres Licht zum Strahlen bringt. Etwas, das ihn als Mensch auszeichnet. Diese Gabe zu kennen und zu wissen, was dem eigenen Leben wirklich Sinn verleiht, ist wunderschön. Dieses Gefühl möchte ich anderen weitergeben ‒ das kann ich beim Unterrichten in meiner Musikakademie in Australien tun. In Australien durften Sie bereits für Queen Elisabeth spielen. Welche Anekdote von Ihrem Treffen mit der Queen können Sie uns verraten? Bei einem der Konzerte sollte ich mich von der Decke des Konzertsaals abseilen, während ich gleichzeitig Trompete spiele. Leider gab es ein Problem mit dem Seil und ich steckte fest. So musste ich schliesslich über eine Leiter nach unten klettern. Das Lustige war, dass die Queen später zu mir kam und sagte, sie habe noch nie einen Akrobaten gesehen, der so gut auf der Trompete spielen könne. Interview: Tamara Traxler Konzertbericht & Video: info.heilsarmee.ch Stichwort: Morrison

Zur Person James Morrison ist ein virtuoser Musiker. Der Australier spielt nicht nur begnadet Trompete, sondern auch Flügelhorn, Euphonium, Posaune, Saxophon, Kontrabass und Klavier. Der 54-Jährige ist vor allem in der Jazz-, aber auch in der Gospel-Welt zuhause. Das Ausnahmetalent wechselt in seinen Konzerten fliegend von der Trompete zum Klavier, zum Bass und wieder zurück. Nicht selten spielt er in einem Stück gleich zwei Instrumente. Morrison ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Söhnen. Seine beiden jüngsten William (19) und Harry (21) spielen in der dreiköpfigen Band, die ihn auf der Europa-Tournee begleitet. In seiner Freizeit geht Morrison leidenschaftlich gerne ausgefallenen Hobbies nach, wie Rallyefahren, Extrem-Klettern oder Bungeejumping. Er trat bereits für Queen Elisabeth auf und seilte sich auch schon mal für ihre Majestät ab. In Bern leitete Morrison am 25. Juni 2017 einen Workshop der Heilsarmee-Brass-Band. Anschliessend trat er bei einem Konzert im Theater National mit der Heilsarmee auf.

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Notabene

Internationale Wechsel Seit 1. Juli 2017 Oberste Tito und Martha Paredes, Territorialleiter im Territorium Lateinamerika Nord, wurden zu Kommissären befördert. Oberste Ivor und Carol Tefler, Territorialleiter im Territorium Pakistan, wurden zu Kommissären befördert. Per 1. Oktober 2017 Kommissäre Oscar und Ana Sánchez, bisher Territorialleiter im Territorium Brasilien, werden Territorialleiter und Territoriale Präsidentin G+F im Territorium Mexiko. Sie werden Nachfolger der Oberste Ricardo und Sonia Bouziges, die in den Ruhestand treten. Oberste Edward und Deborah Horwood, bisher Territorialleiter im Territorium Tansania, werden Territorialleiter und Territoriale Präsidentin im Territorium Brasilien. Majore Wayne und Deborah Bungay, bisher Territorialleiter im Territorium Vereinigtes Königreich mit der Republik Irland, werden Territorialleiter und Territoriale Präsidentin des Territoriums Tansania. Sie werden zu Obersten befördert.

Termine Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter und Territorialpräsidentin G&F 10.9. Festgottesdienst 500 Jahre Reformation, Genf 14.9. Stiftungsratssitzung Stiftung Heilsarmee Schweiz, Bern Oberstleutnantin Marianne Meyner, Chefsekretärin 4.–13.9. Orientierungskonferenz IHQ 14.9. Offiziersretraite Division Mitte 13.–15.10. Besuch der Heilsarmee Wien

Information Major Markus Walzer-Steffen wird das International College for Officers (ICO) in Sunbury on Thames, Session Nr. 235, vom 11. Oktober bis 20. November 2017 besuchen. Majorin Heidi Imboden-Burch wird das ICO, Session Nr. 236, vom 10. Januar bis 19. Februar 2018 besuchen.

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Nationaler Wechsel Hauptquartier Kenneth Hofer, der im Juli 2017 nach seinem dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Brasilien in die Schweiz zurückgekehrt ist, übernimmt ab 15. August die Leitung der OE Finanzen + Controlling EW und tritt somit die Nachfolge von Major Peter Zurbrügg an.

Festwochenende

Waldkirch liegt im Wilden Westen

Agenda Willkomm: Oberstleutnantin Marianne Meyner, Chefsekretärin und Majorin Erika Zimmermann, Territoriale Sekretärin G&F Abschied: Majore Daniela und Peter Zurbrügg, Abteilungsleiterin Personal und Leiter Finanzen & Controlling EW Samstag, 26. August im Korps Bern: Apéro ab 16 Uhr (im Hof), Gottesdienst um 17 Uhr (im Saal); der Heilsarmee-Shop ist von 14 bis 17 Uhr und das Museum von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Offiziersversammlungen 2017 16.11. OV für die Deutschsprachigen 17.11. OV für die Französischsprachigen 2018 29.3. mit General André Cox

Gratulationen 80 Jahre 23.9. Oberstleutnantin Edith Thöni, Rue de la Dîme 82, 2000 Neuchâtel 75 Jahre 21.9. Major Dieter Ringger, Häberlinstrasse 53, 8500 Frauenfeld 70 Jahre 11.9. Majorin Christianne Winkler, Rue de Vigner 10, 2072 St-Blaise 30.9. Major Pierre-Alain Droz, Rue des Guches 15, 2034 Peseux

Todesfall Christa Lässig-Dubach, die Mutter von Kapitän Christoph Lässig, wurde am 4. Juni 2017 im Alter von 61 Jahren von ihrem Heiland in die Ewigkeit berufen.

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Howdy! Bald öffnen sich die Tore der Rabbit Mountain City zu einem rauschenden Fest! Der zum Verweilen einladende Vorplatz der Wohn- & Werkstätten Heilsarmee Hasenberg verwandelt sich in Rabbit Mountain City. Das ist eine selbst errichtete Westernstadt mit Saloon, Bank, SheriffOffice, Store, Hotel, Tipi-Zelt, Eisenbahn und vielen weiteren typischen Wildwest-Accessoires. Am Freitag, 1. September, steigt ab 19 Uhr die Line-Dance-Party mit DJ Richi & The Buffalo Dancers. Am Samstag, 2. September, gibts Cowboy-Coffee direkt vom Lagerfeuer und Steaks vom Grill. Weitere Attraktionen sind Pferdereiten, ein Workshop der Buffalo Dancers, der Digger Trail und Live-Country-Musik mit wolfandband.ch. Rabbit Mountain City: Wohn- & Werkstätten Hasenberg, 9205 Waldkirch, Telefon 071 434 61 61, heilsarmee-hasenberg.ch

Kurs „Homiletik und Predigtübung“ Der Kurs unter der Leitung von Major Markus Brunner führt in den Entstehungsprozess der Predigt ein. Die Teilnehmer sollen zur selbstständigen Verkündigungstätigkeit befähigt, für die Anliegen und Ziele evangelischer Predigt sensibilisiert und für diese zentrale Funktion in der Gemeinde vorbereitet werden. Kurs: Heilsarmee Bildungszentrum Biel, 15./22.8., 5.9., 24./31.10.; Infos und Anmeldung: heilsarmee-bildungszentrum.ch


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Für Sie gelesen

Am 31. März 1935 wurde Gladys Vanda Hazell in Birmingham als Tochter der Heilsarmee-Missionsoffiziere William und Doris Hazell-Allemand geboren. Als sie drei Jahre alt war, zog die Familie nach Argentinien. Mit 13 Jahren zog Gladys zusammen mit ihrer Familie nach Brasilien. Schon früh musste sie Arbeit finden, um die Familie zu unterstützen. Dort in Brasilien lernte sie später auch ihren künftigen Gatten Ernest Hofer kennen.

Simone Gindraux kam am 13. Oktober 1919 in Vevey zur Welt, als zweites von vier Kindern. Die verschiedenen Stellenwechsel ihres Vaters führte die Familie von Vevey nach Lausanne und später nach Genf. Als Simone zwölf Jahre alt war, erlitt sie schwerste Verbrennungen, schwebte einen Monat zwischen Leben und Tod und musste sechs Monate im Krankenhaus bleiben. Dort wurde sie von Schwester Rose gepflegt, einer Diakonisse, die Mitglied der Heilsarmee war. Rose lehrte sie Gitarre spielen und erzählte ihr vom Heiland.

Simea Schwab hat eine Gabe: Sie kann ihre Gedanken und Gefühle so ausdrücken, dass es einem unter die Haut geht. Das hat nichts mit dick auftragen zu tun, sondern mit radikaler Ehrlichkeit und sprachlicher Präzision.

Gladys gehorchte dem Ruf Gottes für einen vollzeitigen Dienst als Heilsarmee-Offizierin und trat 1957, erst 22-jährig, in die Internationale Offiziersschule in London ein. Ein Jahr später wurde sie ausgesandt und heiratete Ernest, der schon seit einem Jahr Offizier war. Bald nach der Hochzeit kehrte das Ehepaar nach Brasilien zurück, wo die beiden als Korpsoffiziere in verschiedenen Regionen jenes Landes arbeiteten. In dieser Zeit wurden ihnen die Kinder Allan, Kenneth und Ian geboren. Später erhielten beide neue Verantwortungen: Gladys unterrichtete in der Offiziersschule und Ernest wurde Verantwortlicher für Public Relations und für die Fundraising-Abteilung. In dieser Zeit wurde die Familie durch die Ankunft von Andrew erweitert. 1975 wurden Ernest und Gladys als Divisionsoffiziere in Rio de Janeiro bestallt. 1982 erhielten sie den Marschbefehl nach Europa als Leiter des Portugal-Kommand. 1987 kehrten sie als Leiter der Offiziersschule nach Brasilien zurück. 1991 erreichte sie ein letzter Marschbefehl: Ernest wurde als Chefsekretär und Gladys als Territoriale Sekretärin G&F in Argentinien bestallt. 1998 kehrten sie nach Europa zurück, jetzt in die Schweiz in den Ruhestand. Im gleichen Jahr erlitt Gladys einen Hirnschlag und eine Lungenembolie. Sie erholte sich davon und lebte weitere glückliche 19 Jahre im Ruhestand. Am 26. Juni 2017 verliess Gladys diese Welt, um bei Jesus, ihrem Erlöser und Herrn, zu sein. Die Redaktion

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Frontale Fragen, geistliche Tiefe

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Kommissärin Simone Chevalley-Gindraux

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Oberstleutnantin Gladys Hofer-Hazell

Fast scheint es, als habe ihre Lebensbürde die Aufgabe, sie von falschen Skrupeln zu befreien. Simea Schwab stellt ihre Fragen an Gott und sich selbst frontal, wie jemand, der nichts zu verlieren hat. Über weite Strecken ihres Lebens erlebt sie den am Kreuz leidenden Heiland als den einzigen, der sich mit ihr solidarisiert. Das Leid, in das sie geflanzt wurde, ermöglicht es ihr, zu geistlicher Tiefe zu gelangen und ins Glück zu wachsen. Der Leser, die Leserin kann davon profitieren.

Später besuchte Simone die Schwesternschule in Lausanne und kümmerte sich um ihre krebskranke Mutter, bis zu deren Tod. Dann trat sie in die Offiziersschule der Heilsarmee ein und wurde am 1. Mai 1947 als Offizierin geweiht. Ihr Amt führte sie in verschiedene Kinderheime: Ins Sunnemätteli, ins Paradies im Kanton Zürich und schliesslich ins La Ruche in Neuenburg. Im Frühling 1953 heiratete sie Robert Chevalley. Das „Ins Leid gepflanzt, ins Glück gewachsen“ Paar leitete anschliessend die Korps La enthält Reflexionen über Früchte schwer Neuveville und La Chaux-de-Fonds. Wäh- erlittener Tage. Sie bilden Felsen, auf rend dieser Zeit kamen ihre Kinder Cathe- welchen man ein Leben bauen kann. Ein rine und Olivier zur Welt. Die Familie zog Beispiel: „Verantwortung zu übernehmen nach Bern. Robert übernahm die Leitung heisst nicht, dass wir keine Fehler machen der Offiziersschule, wurde Chefsekretär dürfen. Verantwortung übernehmen heisst und schliesslich Territorialleiter. vielmehr, immer mal wieder vom hohen Ross heruntersteigen, zu seinen Fehlern Nach ihrer Pensionierung 1985 zogen Si- stehen, sich entschuldigen, das Verhalten mone und Robert nach Peseux. Simone ändern, andere – Jesus ähnliche Wege nahm ihren Beruf als Krankenschwester einschlagen.“ wieder auf und pflegte auch ihren Mann, dessen Gesundheit sich zunehmend Die 1970 geborene, im Seeland wohnverschlechterte. Nach 36 gemeinsamen hafte freiberufliche Theologin, ErwachseJahren starb Robert im August 1989. Si- nenbildnerin und Autorin, machte bereits mone übernahm zahlreiche Aufgaben in 2012 mit dem Buch „Fussnotizen“ auf sich der Heilsarmee, half im Alters- und Pflege- aufmerksam, das bereits in dritter Auflage heim Le Foyer mit und unterstützte auch erhältlich ist. den Heimbund im Korps. Mit 95 Jahren zog Simone ins Altersheim Clos Brochet in „Ins Leid gepflanzt, ins Glück gewachsen“, Simea Schwab, 240 Seiten, gebunden, Neuenburg, wo sie am 15. Juni 2017 von Blaukreuz Verlag, ISBN 978-3-85580-511-2, ihrem Herrn und Heiland in die Ewigkeit CHF 32.80 befördert wurde. Die Redaktion

Livia Hofer

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Im Dialog bleiben

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder“ oder „lasset die Kinder zu mir kommen“: Aussagen von Jesus wie diese lassen mein Jugendsekretären-Herz höher schlagen. Denn er, der Sohn Gottes, war der erste Jugendarbeiter: Jesus segnete die Kinder!

Woraus lässt sich unsere Jugendarbeit ableiten? Ganz einfach: aus der Bibel! Gottes Liebe, seine Gnade, sein Versöhungsangebot sowie die daraus entstehende Hoffnung für die Zukunft ‒ dies alles gilt allen Menschen. Somit auch den Kindern und Jugendlichen! Wir Christen haben den Auftrag, allen Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen ‒ auch Kindern und Jugendlichen! Dem folgend, was Gott Jeremia aufs Herz legt: „Sage nicht: Ich bin zu jung! Zu allen Menschen, zu denen ich dich sende, sollst du gehen und ihnen alles verkünden, was ich dir auftrage.“ Johnny Walzer Jugendsekretär Division Ost

Dialog mit Gott

Kinder Gottes Ja, wir sind Kinder Gottes, Teilweise, unvollständig. Und wenn er in unseren Herzen regiert, Ohne einen einzigen Moment Abwesend zu sein, Schenkt er jedem Einzelnen den Geist, Seine Gnade, Die das Werk des Glaubens vollendet. Und in uns erscheint sein Angesicht: Die ganze Schönheit Des Königs aller Könige. Ja, wir sind Kinder Gottes. Ihm gleich – auf unsere Weise, Dem einzigen Sohn, Dem Geliebten des Vaters. Seine Heiligkeit, seine Transparenz Ist in unser Leben eingraviert, Durch das Wirken seines Geistes, Als Grundlage von allem, Was in uns wohnt.

Ja, wir sind Kinder Gottes, Trotz unserer Schwachheit. Doch wir glauben an seine Macht, Zu der wir ohne Unterlass Zugang haben. Wir, die Träger einer solchen Gnade, (Das ist keine bescheidene Ehre!) Tragen die göttliche Liebe weiter, Die Geschichte verändern kann! Ja, wir sind Kinder Gottes, Und in uns finden sich seine Merkmale. Wir sind Botschafter Des Sohnes Gottes, Des Christus, Des vollkommenen Retters. Nun Selbstlose, Frei von Konsequenzen, Gerettet, um ihm immer zu dienen, uns Uns unserer Ähnlichkeit mit ihm bewusst. General John Gowans (†)

AZB

Dies sehe ich als Herausforderung für uns Erwachsene an, unsere Haltung und Einstellung zu überprüfen: Akzeptiere ich meine Schwachheit? Lasse ich mich von Gott beschenken, ohne dafür etwas zu leisten? Komme ich mit meinem Bedürfnis nach Liebe zu Jesus? Vertraue ich ganz auf Gott und seine Verheissungen? Dieses

Johnny Walzer Jugendsekretär Division Ost

3001 Bern

Zuvor hatten die Jünger die Kinder, die man zu Jesus brachte, barsch abgewiesen. Daraufhin tadelte Jesus seine Jünger. Etwas früher noch hatten sich die Jünger darüber gestritten, wer von ihnen wohl der Grösste sei. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass die Stellung der Kinder in der Gesellschaft zur Zeit des Alten und des Neuen Testaments sehr niedrig war. Indem Jesus das Kind in den Mittelpunkt stellte, brach er ein gesellschaftliches Tabu und wies die Menschen mit der Mahnung zurecht: Wer nicht umkehrt und wie ein Kind wird, kommt nicht ins Himmelreich!

Geschehnis kann also nicht als Begründung für die Jugendarbeit der Heilsarmee herangezogen werden, weil es nicht primär um die Kinder ging, sondern um die erwachsenen Jünger.

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Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt

Impressum Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Philipp Steiner (Leiter Marketing und Kommunikation), Florina German (Leiterin Kommunikation); Livia Hofer, Sébastien Goetschmann; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth Cachelin-Rufener. Übersetzung: wwChristine Eckert Layout Hauptquartier Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 23.– (Inland), Fr. 32.50.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)

„Ihr jungen Leute, ich schreibe euch, weil ihr stark seid.“

1. Johannes 2,14

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