SEKEM Insight 12.11 DE

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Nr. 112 - Dezember 2011

Insight

SEKEMs Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten

Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Klimawandel wird für immer mehr Menschen weltweit zur unmittelbaren Erfahrung. Mögen sich viele noch um den Umfang der Auswirkungen der Handlungen der Menschen auf das Klima streiten: dass sich das Klima zum Negativen verändert, ist deutlich.

Berufsausbildung

Eurythmie

Süßholz

SEKEMs Berufsbildung auf dualer Grundlage

Mit Eurythmie im Betrieb gegen Stress

Medizinische Pflanze des Jahres 2012

Ein Ausbildungskonzept mit Modellcharakter 1.5 Millionen Azubis drängen jedes Jahr auf den ägyptischen Ausbildungsmarkt und überfordern zunehmend staatliche Institutionen. SEKEMs Bildungszentrum bietet mit einem “dualen“ Ausbildungsprinzip ein erfolgreiches Gegenmodell.

Viele Organisationen haben daher damit begonnen, gute Ideen für eine Anpassung an die Folgen einer Erwärmung der Erdatmosphäre auszuzeichnen. Zu eben diesem Zweck verleiht die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) den IMPACT Business Award an Unternehmen und Organisationen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Diesen Preis hat SEKEM nun erhalten. Der IMPACT Business Award wird es SEKEM erleichtern, die eigenen innovativen Ideen und Projekte einflussreichen internationalen Akteu­ren vorzustellen und so mehr Bekanntheit für sie zu erreichen. SEKEM freut sich darüber, denn Preise wie dieser sind auch deshalb zu begrüßen, weil Unternehmen so zu größerer Verantwortung für nachhaltige Entwicklung animiert werden können.

Ihr Redaktionsteam SEKEM finden sie im Internet auch auf:

SEKEMs Auszubildende lernen nach deutschem Beispiel in Werkstatt, Berufsschule und im Betrieb.

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,5 Millionen junge Schul­ ab­ sol­ ven­ ten kommen jährlich neu auf den ägyptischen Ausbildungsmarkt. Von ihnen sind rund 70% Jungen und 30% Mädchen. Mit dem Abschluss der Pflichtschuljahre, der ab der 9. Klasse möglich ist, bietet sich ihnen die Chance einer Berufsausbildung an einer von drei Arten von berufs­ bildenden Schulen, die alle dem Bildungsministerium direkt unter­ stehen. An der höheren technischen Schule absolvieren sie eine dreijäh­

rige Ausbildung, die im Wechsel 3 Monate Theorie und 3 Monate Praxis umfasst. Alternativ können sie an einer klassischen Berufsschule 5 Jahre lang einen ausgewählten Berufszweig mittels ausschließlich theoretischer Ausbildung erlernen. Eine dritte Möglichkeit bietet sich ihnen durch die Schulen der so genannten „MubarakKohl-Initiative“. Die von den beiden Regierungschefs in den 90er Jahren angestoßene Initiative hat zum Ziel, Berufsbildung nach dem deutschen SEKEM Insight | Dezember 2011 | Seite 1


Kultur

dualen System in Ägypten populär zu machen. Schulen der Initiative ver­ binden im ständigen Wechsel 4 Tage Praxis mit 2 Tagen Theorie und sor­ gen so für eine enge Verzahnung von Theoriebezug und Praxiserfahrung. Trotz dieser Vielfalt an Möglichkeiten ist die ägyptische Berufsausbildung in vielerlei Hinsicht noch nicht aus­ reichend. Es mangelt vor allem an Ausbildungsqualität, Praxisbezug und Aktualität der Inhalte. Hier sah SEKEM bereits früh einen Ansatzpunkt für eine ganzheitliche Weiterentwicklung. Nach deutschem Beispiel Auch SEKEMs Berufs­bil­dungs­zen­ trum (VTC) nimmt an der MubarakKohl-Inititative teil. Das 1997 ge­ g rün­ dete Zentrum hat seither mehr als 800 Lehrlinge ausgebil­ det. Junge Menschen aus der ländli­ chen Umgebung SEKEMs können hier Berufe mit hohem Bedarf am loka­ len Markt erlernen. So wahrt das VTC ganz bewusst den engen Bezug zu den Ent­wicklungs­not­wendig­keiten des Landes. Die dreijährige praktische Lehre für die etwa 250 Lehrlinge findet in den Themenfeldern Schreinerei, Sanitärinstallation, Textil­ver­ar­bei­ tung, Elektro­ installation, Land­ ma­ schi­nen­technik, Bürokaufmann und Metallverarbeitung statt. In Werkstätten und an modern ein­ gerichteten Arbeitsplätzen können die Jugendlichen eine Ausbildung erwer­ ben, die ihnen reale Berufschancen auch im ländlichen Raum eröffnet. Das moderne Ausbildungskonzept ver­ schafft den Auszubildenden ein aus­ zeichnendes Merkmal am Arbeitsmarkt und hilft beim Erwerb besonde­ rer Fertigkeiten. Der Abschluss der Berufsausbildung in SEKEM ist in Ägypten staatlich anerkannt. Ganzheitlichkeit, auch in der Berufsausbildung Es hat sich für SEKEM früh gezeigt, dass die staatlichen ägyp­ tischen Lehrpläne nicht ausreichen, um die Schüler und Schülerinnen

auch mit persönlichkeitsbildenden Erfahrungen zu versehen. SEKEM hat daher ein Bildungskonzept für die Berufsausbildung entwickelt, das nicht nur eine engere Verbindung von theoretischem Unterricht und Praxis zum Grundprinzip der Ausbildung erhebt, sondern weitere künstleri­ sche und vor allem soziale Elemente hinzufügt. Zunächst werden Lernen und Arbeiten besonders eng verknüpft. Theoretischer Unterricht, prakti­ sches Lernen und die Erstellung von Werkstücken für den tägli­ chen Gebrauch sind von Anfang an Bestandteil der Ausbildung, um selbstgeführtes und selbstverant­ wortliches Arbeiten zu fördern. Durch künstlerische Kurse werden zusätz­ lich die Kreativität im Umgang mit Material und Werkstück sowie die Persönlichkeitsentwicklung im sozi­ alen Gemeinschaftsverbund der Aus­ bil­ dungsgruppe und des Betriebs gefördert. Dies geschieht zum Beispiel in den Fächern Kunst, Musik, Werken und weiteren künstlerischen und prak­ tischen Fächern. Auf das Üben sozialer Fähigkeiten wird großer Wert gelegt. Zukünftige Herausforderungen Damit gewinnt die Berufsausbildung SEKEMs und das damit verbundene Bil­dungs­konzept Modellcharakter. SEKEM möchte deshalb die eige­ nen Möglichkeiten vor allem in qua­ litativer Hinsicht weiter steigern. Eine Herausforderung ist es, die Praxisplätze in den Firmen durch sach­ kundig geschulte Ausbildungsleiter zu begleiten. Meister, wie sie aus dem deutschen Handwerk bekannt sind und die auch im Besitz einer Ausbildungsberechtigung sind, gibt es in Ägypten nicht. SEKEM möchte daher für eine kons­ tante Weiterentwicklung der Qualität verstärkt bei der Lehrerbildung anset­ zen, um vor Ort eine fundierte und stabile Ausbildungsqualität aufzu­ bauen. Der Bereich Elektroinstallation, der seit 3 Jahren von einem pen­ sionierter Berufsschullehrer aus Süddeutschland regelmäßig fach­

Ausbildungsangebote umfassen auch technisch anspruchsvolle Angebote, die von deutschen Fachkräften begleitet werden.

lich begleitet wird, geht hier mit her­ vorragendem Beispiel voran. Ein weiteres Ziel ist der Auf- und Ausbau eigener Produktionseinheiten in den Schulungswerkstätten selbst, um so die Ausbildung stets an ein unter­ nehmerisches Konzept anbinden zu können, das sich an einem realen Marktbedarf orientiert. Dies erhöht nicht nur den Praxissinn, sondern fördert auch die unternehmerischen Fähigkeiten der Auszubildenden und schafft dem Ausbildungsbetrieb ein kleines Einkommen. Im Textil­handwerk und der Ausbildung zu Schreiner oder Schreinerin hat sich die Errichtung solch kleiner „Zulieferbetriebe“ sehr bewährt. Weitere Wünsche umfas­ sen eine Erweiterung der Werkstatt durch ein breiteres Angebot an aktu­ ellen, industrieüblichen Geräte und Maschinen. Hier besteht noch großer Modernisierungsbedarf. Außerdem sollen die Ausbildungsleiter in den Firmen ausgebildet werden, um qua­ lifizierte Praxiseinsätze zu gewähr­ leisten. Darüber hinaus soll die Ausbildung der Berufsschullehrer ver­ bessert werden. In allen diese Bereichen freut sich SEKEM über Bewerbungen inter­ essierter Fachleute oder auch die Vermittlung gebrauchter Geräte und Maschinen. Von besonderem Interesse sind erfahrene Fachkräfte mit Sinn für praktisches Engagement und einem hohen Maß an zwischen­ menschlicher Kompetenz. Regina Hanel Regina Hanel unterstützt in SEKEM unter anderem das Berufsbildungszentrum.

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Kultur

Vom Dysstress zum Eustress: Innere Balance durch Eurythmie SEKEM-Mitarbeiterin Martina Dinkel beendete kürzlich ihre Master-Arbeit zum Thema Eurythmie am Arbeitsplatz. Sie analysiert, ob Eurythmie zu einem gesünderen Arbeitsleben beiträgt und kommt zu überzeugenden Ergebnissen.

unter erhöhter Stressbelastung, was eine ideale Ausgangssituation für die Untersuchung bot. Kriterien der Untersuchung

Wie die Arbeit von Martina Dinkel zeigt, kann Eurythmie im Arbeitsbereich einen wichtigen Beitrag zur Stressreduktion und zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz leisten.

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m September 2011 beendete Martina Dinkel, die in SEKEM das Eurythmieensemble betreut, ihre Masterarbeit an der Hochschule Alfter (Deutschland). Ihre Arbeit erörtert die Frage, ob Eurythmie am Arbeitsplatz zu einer nachweisbaren Stressreduktion führen kann, indem sie gesundheitsschädigenden Stress („Dysstress“) in einen Leistung för­ dernden Stress („Eustress“) verwan­ delt. Die politischen Umbrüche dieses Jahres ermöglichten der Studie ein besonderes Untersuchungsfeld. Dysstress und Eustress Dysstress beruht auf einem negativ zum Tragen kommenden Ungleichgewicht, Eustress auf einer positiven Kräftebalance. Kann letz­ tere nicht hergestellt werden, droht chronischer Stress, der zum BurnOut führen kann. In der Arbeit sollte

untersucht werden, ob durch die Bewegungsmethode der Eurythmie eine bessere Balance von Arbeitsund Privatleben erreicht werden kann, die der schädlichen Stressbelastung am Arbeitsplatz als bedeutsamem Faktor eingeschränkter wirtschaftli­ cher Produktivität und verringerten Wohlbefindens entgegenwirkt. Für den Nachweis von Stress hat sich die Messung des Hormons Cortisol und des Enzyms Alpha Amylase im Speichel bewährt. Auch der Nachweis des Immun-Markers Immunglobulin A (IgA) durch eine Speichelanalyse kann hilfreich sein. Die Studie betrachtet alle diese Werte. Bei den Probanden handelte es sich um die der Supervisoren der Textilverarbeitung von SEKEMs Betrieb Naturetex. Bedingt durch die politische Entwicklung im Winter 2010/2011 standen die Mitarbeiter

Als wesentliche Kriterien einer effektiven und nachhaltigen Wirkung eurythmischer Übungen kann das Doppelprinzip von Beschleunigung vs. Entschleunigung, von Bewegung vs. Pause gelten. Alle Übungen sollten im Sinne des Gegenschwungeffektes durchgeführt werden, der durch eine Abfolge von bewegungsmäßi­ gen Gegensätzen Bewegungsabläufe als Energiequellen erschließt. Dieses Wechselspiel der Kräfte ist im Zeitalter permanenter Beschleunigung oft aus der Balance geraten. In Stresssituationen dominiert zum Beispiel die Einatmung über die Ausatmung. Daher gilt es, diese in Schwung zu bringen. Rhythmisierte Bewegungsabläufe führen zur Anregung der Selbstregulation, zur Stärkung der Lebenskräfte und zur Harmonisierung des Puls-AtemVerhältnisses. In allen Übungen geht es dabei immer darum, die individuelle Mitte, das persönliche Energie-Zentrum aufzufinden und anzusprechen. Resultate Die Auswertung der Studien­ er­ geb­ nisse ergab eine deutliche Reduktion des Cortisol-Spiegels und eine gleich­ artige Tendenz bei der Alpha Amylase. Dies deutet auf eine ausgesprochen positive Wirkung der eurythmischen Übungen hin. Die IgA-Werte wurden hingegen nicht beeinflusst. Insgesamt erwies sich eine eindeutige Beziehung der im Labor überwachten Parameter zur Besserung der Befindlichkeit. Die Wirkung hängt dabei augenscheinlich SEKEM Insight | Dezember 2011 | Seite 3


Kultur

maßgeblich davon ab, wie eine Übung durchgeführt wird. Wenn also die Bewegungsqualität der Eurythmie als wesentliches Instrument zur Stressreduktion und zur Balancierung am Arbeitsplatz sinn­ voll eingesetzt werden kann, bleibt zu fragen, warum kein entscheiden­ der Einfluss auf den Immunmarker IgA zu verzeichnen ist. Dies könnte seine Ursache darin haben, dass die

Eurythmie am Arbeitsplatz hilft dem Einzelnen, seine „innere Mitte“ zu finden und zu bewahren.

Übungen speziell zur Behandlung körperlicher und seelischer Stress­ be­las­tungen gewählt wurden und die spezifisch immunstärkende Kom­ po­ nente zu wenig berücksichtigt wurde. Das Resultat deutet darauf hin, dass weitere Studien mit einer größeren Probandenzahl, Vergleichsgruppen und weiteren Laborparametern wün­ schenswert wären. Aufgrund der bis­ herigen Ergebnisse darf jedoch bereits dazu geraten werden, Eurythmie in viele Arbeits­zusam­men­hänge zu integrieren. Martina Dinkel Die Arbeit wurde im Rahmen des Master of Arts in Sozialeurythmie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft durchgeführt. Die Arbeit erscheint in einer Publikation der Hochschule in „Praxisreihe Kunst – Kunst im Dialog“ voraussichtlich 2012. Bei Fragen wenden sich Interessenten bitte an die Autorin (martina.dinkel@SEKEM.com).

SEKEM nimmt an EduCamp-Projekt teil Dr. Clemens Mader, Beiratsmitglied des SEKEM-Fördervereins Österreich, und seine Frau begutachteten im Oktober die Umsetzung des Bildungsprojekts in Ägypten.

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ildung wird als zentraler Aspekt gesehen, um nachhaltige Ent­wick­ lung zu fördern. Diesem Ziel gerecht zu werden und Kindern eine bessere Zukunft zu gewährleisten, stellt in öffentlichen Schulen in Ägypten eine große Herausforderung dar.

„EduCamp“ (Education for Sustainable Development beyond the Campus), ein von der EU geför­ dertes Projekt, setzt hier an und ver­ sucht durch LehrerInnenausbildungen und die Entwicklung innovativer Lehrmaterialien die Arbeit in Schulen zu unterstützen. Sechs europäische und 14 ägyptische Partner sind in die­ ses Projekt involviert, darunter SEKEM und die Heliopolis Academy. Das RCE Graz-Styria an der Universität Graz leis­ tet als österreichische Institution einen Beitrag und leitet die Entwicklung von Trainer-Seminaren in Europa. An sie­ ben ägyptischen Universitäten werden zudem Bildungszentren aufgebaut, an denen Fortbildungen für LehrerInnen an öffentlichen Schulen stattfinden werden. Ägyptische ProfessorInnen sollen hier zu Themen wie nachhaltige Entwicklung, Wasser, Biodiversität, Energie, Landwirtschaft und innova­ tive Unterrichtsmethoden geschult werden. Im Vorfeld dazu werden Lehrmaterialien für SchülerInnen von zehn bis 14 Jahren entwickelt. Im Oktober fand dazu ein Projektmeeting in Kairo statt. Der Besuch einer öffentlichen Schule führte uns vor Augen, unter welch schwie­ rigen Bedingungen Schulbildung in Ägypten stattfinden kann. Überfüllte Klassen mit über 60 SchülerInnen sind keine Seltenheit. Lehrmaterialien sind Mangelware und LehrerInnen sind oft unzureichend ausgebildet. Interaktive Unterrichtsmethoden werden kaum angewandt.

Einen Gegensatz erlebten wir in einer Privatschule in einem Vorort von Kairo. Diese Schule für die gehobene Mittelschicht nimmt nach strengen Kriterien auf; ihr Lehrplan basiert auf dem Cambridge-System. SchülerInnen arbeiteten in Kleingruppen mit je zwei sehr gut ausgebildeten LehrerInnen, der Unterricht findet in Englisch statt und die Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Wir vermiss­ ten jedoch den Bezug zu Ägypten, der Herkunft der SchülerInnen und zu lokalen Gegebenheiten und Heraus­forderungen. Die SEKEM-Schule stellt ein ganz anderes Schulmodell dar, welches uns sehr beeindruckt hat. Im Rahmen einer Führung erklärte uns Herr Gamal, der Schuldirektor, die Philosophie der SEKEM-Schule. Bildung für nachhal­ tige Entwicklung wird in SEKEM groß geschrieben. Angefangen von den Spielsachen der Kindergartenkinder aus Naturmaterialien, die Phantasie und Kreativität anregen sollen, bis zu den interaktiven Unterrichtsmethoden, die auf die Stärken und Schwächen der SchülerInnen eingehen. Ein res­ pektvoller Umgang miteinander spielt eine wichtige Rolle und im Rahmen der künstlerischen Fächer können die SchülerInnen kreativ arbeiten und Fähigkeiten ausprobieren. Die Schule will so einen Beitrag zu einer Gesellschaft leisten, die ihr Lebens­ um­ feld aktiv und verantwor­ tungsbewusst gestaltet, ein faires Miteinander und sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen kultiviert. Wir hoffen, dass auch das EduCampProjekt einen Beitrag dazu leistet. Marlene und Clemens Mader

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Mehr Informationen: http://www.educamp.edu

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Impressionen

Impressionen aus SEKEM

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as Süßholz wurde vor kurzem zur Arzneipflanze des Jahres 2012 gekürt. Es ist süßer als Zucker und hilft bei vielen Beschwerden. Mit über 400 Inhaltsstoffen wirke sie beispielsweise gegen raue Stimme und bei Hustenreiz und fördere die Heilung von Magengeschwüren.

Etwa 40 Tonnen Süßholz produziert SEKEM pro Jahr. Sie kommen aus der Oase Wahat Bahareya, wo ein Vertragsbauer bereits seit langem direkt für SEKEM produziert. In etwa 2 Jahren soll SEKEM dann auch auf der eigenen Farm ernten können, auf der die ersten Süßholzpflanzen bereits wachsen. SEKEMs eigener Betrieb „Lotus“ liefert das Süßholz nach Deutschland und in die Niederlande zur Weiterverarbeitung. Auch SEKEMs phytopharmazeutische Firma ATOS nimmt große Mengen ab - bei jedem von ihnen sind es jeweils rund 10 Tonnen im Jahr. Auch nach Frankreich, Kanada und nach England gehen kleinere Lieferungen. ATOS verwen­ det das wirksame Naturprodukt vor allem in SEKEMs medizinischen Teemischungen. SEKEM Insight | Dezember 2011 | Seite 5


Kurznachrichten

SEKEM erhält IMPACT Business Award der GIZ

SEKEM-Firma ISIS startet neue Internet-Seiten

ATOS bewältigt cGMPPrüfung erfolgreich

Die SEKEM Firmengruppe wurde vor kurzem mit dem IMPACT Business Award der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH) ausgezeichnet.

SEKEMs Betrieb für den Vertrieb von Lebensmitteln, frischem Obst und Gemüse, ISIS, hat seine neue InternetWebsite unter www.isisorganic.com eingeweiht. Gemeinsam mit der neuen Seite startet auch die überarbeitete Facebook-Präsenz der größten Firma der SEKEM-Firmengruppe.

Eine Kommission der ägypti­ schen Gesundheitsbehörde war kürz­ lich in SEKEMs Firma ATOS zu Gast und hat die Untersuchungen für die Akkreditierung des Betriebs gemäß cGMP-Standard durchgeführt. cGMP steht für „Current Good Manufacturing Practice“.

Der IMPACT-Preis (Innovative Modelle der Förderung der Anpassung an den Klimawandel und kli­ mafreundlicher Technologien) zeich­ net Unternehmen aus, die innovative Business-Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel entwickeln und ein­ setzen. Der Preis wird im Namen des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verliehen und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ver­ geben. Jedes Jahr erhalten bis zu fünf Preisträger die weithin bekannte Auszeichnung.

Die Preisträger des Jahres 2011 umfassen Produzenten von Solar­ produkten, Unternehmen, die „Off-­Grid­ -Gemeinschaften“ in Indien realisieren und solche, die sich der Produktion von Bio-Pharma- und Textilprodukten widmen. Die GIZ wählt beispielhafte Geschäftsmodelle aus, die innova­ tive Produkte, Dienstleistungen oder Technologien für den Klimaschutz oder die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern und Schwellenländern anbieten. Jeder Gewinner wird mit 5.000 Euro Preisgeld belohnt.

Die Website stellt nicht nur die Produkte der Firma dar, sondern klärt auch über Zusammenhänge von Nachhaltigkeit und biologischem Anbau auf. Zukünftig soll die Seite mit weiteren Hintergründen zu den Themen biologische und „GMO-freie“ Landwirtschaft ausgebaut werden. Bis Ende Januar 2012 soll das neue Angebot nun auch auf Arabisch ver­ fügbar sein.

Auch auf der neuen FacebookSeite macht sich ISIS für die Themen Nachhaltigkeit und Bio stark. Darüber hinaus präsentiert die Firma Aktuelles aus der Arbeit der Firma an den ver­ schiedenen ägyptischen Standorten. In Zukunft sollen weitere Programme für technische Geräte wie Telefone („Apps“) folgen, die es erlauben, noch mehr über die Themen ISIS und SEKEM zu erfahren, die Hintergründe zu ver­ stehen und zu erleben, das Bio nicht nur ein Marketingtool ist, sondern unser Leben verändert. Die Konsumenten und Großkunden von ISIS in aller Welt haben positiv auf den neuen Start reagiert. Quelle: ISIS Food

Quelle: GIZ

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Mehr Informationen: http://www.gc21.de/ibt/en/modules/gc21/ ws-FLEXdialogue/info/ibt/index.sxhtml

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Mehr Informationen:

Im Mittelpunkt der Prüfungen stand die Abnahme der runderneuerten Atos-Pharma-Fabrik. Alles lieft pro­ blemlos, weiß Christophe Floride, Mitglied des Vorstands bei ATOS, zu berichten. Wie das Bild zeige, gebe es selbst bei so ernsten Themen wie der Gesundheitsvorsorge in einem Produktionsbetrieb immer wieder viel zu Lachen. Quelle: ATOS

SEKEM Insight abonnieren Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben. Redakteur: Bijan Kafi Kontakt: SEKEM-Insight c/o SEKEM Holding P.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt insight@SEKEM.com Bildnachweis: Seite 1: Bijan Kafi; 2, 5: SEKEM; 3, 4: Martina Dinkel; 6: Christophe Floride. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

http://www.isisorganic.com

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