SEKEM Insight 06.15 DE

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Nr. 153 - Juni 2015

Nachhaltigkeit

SEKEM-Mitarbeiter stellen sich vor

Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, bereits seit acht Jahren gibt SEKEM einen jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht heraus. Um diesen und viele andere Tätigkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit kümmert sich in SEKEM ein eigenes Team.

Demeter

Demeter International besucht SEKEM

Lebensbaum

Stiftung unterstützt SEKEMs Arbeit

SEKEMs Team für Nachhaltigkeit stellt sich vor

Die Mitarbeiter der Abteilung für nachhaltige Entwicklung in SEKEM beschäftigen sich mit einer Vielzahl spannender Projekte und Aktivitäten rundum die zentrale Mission der Initiative.

Das Nachhaltigkeitsteam hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt. Oft hat das jung besetzte Team auch Menschen aus Deutschland angezogen, die für einige Jahre gemeinsam mit ägyptischen Kolle­ gen daran arbeiten wollten, nicht nur SEKEM, sondern zum Beispiel durch Beratung auch andere Betriebe in Ägypten auf dem Weg zum grünen Wirtschaften zu begleiten. Neben der Herstellung des Jahresberichts und Beratungsangeboten für andere ägyptische Unternehmen umfassen die Aufgaben des Teams noch weitere Tätigkeiten, von denen wir Ihnen in dieser Ausgabe berichten. Außerdem erfahren Sie Näheres über den Besuch von 31 internationalen Demeter-Delegierten und die Verleihung des goldenen Diploms der TU Graz an Dr. Ibrahim Abouleish.

Ihr Redaktionsteam SEKEM finden sie im Internet auch auf:

Das engagierte Nachhaltigkeitsteam in SEKEM: Naglaa Ahmed, Helmy Mohamed, Thoraya Seada, Heba Askar, Maximilian Abouleish-Boes und Dalia Abdou (v.l.n.r.)

Nachhaltige Landwirtschaft ist für die Zukunft Ägyptens und der Nach­bar­län­ der unverzichtbar. Wir haben hier noch viel Spielraum, um besser zu werden: Wir können die Qualität des Bodens verbessern, Wasser bewusster nutzen und die gesellschaftlichen Strukturen stärken. Aber gleichzeitig müssen wir unser Augenmerk auf eine nachhaltige Finanzierung legen.“ Dieses Zitat von Helmy Abouleish erschien in der jüngsten Ausgabe des Earth Security

Index 2015, der Wege aufzeigen will, wie mit der weltweit zunehmenden Ressourcenunsicherheit umgegangen werden kann. Stellvertretend für SEKEM hat Helmy Abouleish hier die Zukunfts­ vision der Initiative entworfen. Das Wasser des Nils ist nicht unerschöpflich Die Studie wird jährlich von der Earth Security Group herausgegeben, SEKEM Insight | Juni 2015 | Seite 1


Wirtschaft

einer unabhängigen Vereinigung, die Unternehmen und Regierungen dabei unterstützt, auf die wachsende Gefährdung der Umwelt zu reagieren. SEKEMs Abteilung für nachhaltige Entwicklung hat in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal den umfangreichen Teil über die gemeinsamen Interessen der Länder rund um den Nil zum Thema Ernährungssicherheit beigesteuert. Das Team um Leiter Maximilian Abou­ leish-Boes besteht aus fünf weiteren Fachkräften: Thoraya Seada, Ingenieurin und Projektleiterin, Dalia Abdou, Analytikerin, Naglaa Ahmed, Marketing Spezialistin, und Heba Askar, Wirtschafts­wissen­schaftlerin. Heba kümmert sich außerdem um die Öffent­ lich­ keits­ arbeit. Auch Helmy Mohamed, ehemaliger SEKEM Schüler, ist als Datenanalytiker mit dabei. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Forschung und Beratung auch das Projekt- und Event­management.

Nachhaltigkeit bedeutet in SEKEM nicht nur Natürlichkeit des Lebens- und Arbeitsumfelds. Mensch und Natur geben sich hier die Hand.

Was­ser­knappheit systematisch gemeinsam annehmen.

und

Forschung und Bewertung

Die Nil-Anrainerstaaten müssen der Wasserknappheit gemeinsam entgegentreten.

Abouleish-Boes und sein Team beschäftigen sich täglich mit den wichtigen Aspekten von Nachhaltigkeit in den vier Dimensionen von SEKEMs Tätig­keits­be­rei­chen: Wirtschaft, Öko­ logie, Kultur und Soziales. Ägyptens Herausforderungen Das Hauptproblem, vor dem Ägypten und seine Nachbarn stehen, ist die Begrenztheit der natürlichen Ressource Wasser. Der Nil führt nicht genug Wasser, um die Ernährung der wachsenden Bevölkerung in Ägypten, Äthiopien und im Sudan in den kommenden Jahren sichern zu können. Zudem verfügt Ägypten über sehr wenig landwirtschaftlich nutzbaren Boden und ist daher stark von Lebens­ mittelimporten abhängig. Die Autoren des Earth Security Index halten es daher für notwendig, dass die Nil-Anrainerländer sich gegenseitig unterstützen und sich dem Thema

Neben der Earth Security-Analyse hat SEKEMs Nachhaltigkeitsteam bei einer Umweltverträglichkeitsstudie mitgewirkt, die im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP durchgeführt wurde. Die „Green Economy Scoping Study for Egypt“ betrachtet die aktuelle Situation Ägyptens und verfolgt das Ziel, den Wandel der Konsumund Produktionsgewohnheiten zu einer grünen Wirtschaft zu unterstützen. SEKEM hat in diesem Zusammenhang vor allem Informationen zu biologischer Landwirtschaft beigesteuert. So konnte in den vergangenen Jahrzehnten beispielsweise ein starker Zuwachs an Bio-Farmen in Ägypten beobachtet werden, die sich allerdings kaum den Ernährungsbedürfnissen der Ägypter selbst zuwenden. Für die Zukunft wird aufgrund von größeren Anstrengungen für die Information und Bewerbung von Bio-Artikeln ein wachsendes Interesse an Bio-Produkten erwartet. Motivierend für den weiteren Ausbau der biologischen Landwirtschaft in Ägypten ist auch die Tatsache, dass es in

den vergangenen Jahren einen starken Rückgang bzgl. des Einsatzes von Pestiziden gab: Anfang der 1990er Jahre wurden noch über 30.000 t chemische Pflanzenschutzmittel verwendet – heute kommt man mit einem Zehntel aus. „Dies ist zwar ein großer Erfolg, aber noch lange nicht zufriedenstellend: Ägypten zählt nach wie vor zu den Ländern, die weltweit am meisten Kunstdünger einsetzen“, erklärt Maximilian Abouleish-Boes. Nicht zuletzt ist die Abteilung für Nachhaltigkeit aktuell dabei die „100% Organic“-Studie für Ägypten zu überarbeiten. Diese Untersuchung wurde einst von SEKEMs Partnerunternehmen Soil & More veröffentlicht und vergleicht die tatsächlichen Herstellungskosten von Produkten aus biologisch und konventionell angebauten Feldfrüchten. Anhand mehrerer Beispiele konnte hier gezeigt werden, dass konventionell angebaute Lebensmittel in Zukunft teurer sein werden als Produkte aus biologischer Landwirtschaft, wenn etwa die Kosten für CO2-Emissionen, Bodenverunreinigung oder Subventionen einbezogen werden. Zusammen mit der Heliopolis Uni­ver­si­ tät leiten die SEKEM-Mitarbeiter zudem etliche Forschungsprojekte und sind dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse Fortsetzung auf Seite 3

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Soziales Demeter InternationalDelegierte beraten in SEKEM 31 Delegierte aus 16 Ländern trafen sich kürzlich im Rahmen der Jahrestagung des internationalen Verbandes der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in SEKEM. Es ging um die Zukunft des Demeter-Anbaus. Fortsetzung von Seite 2

Demeter in Ägypten im Jahr 2020 Helmy Abouleish präsentierte SEKEMs vielversprechende Vision für Demeter in Ägypten im Jahr 2020. Diese zielt auf vier Bereiche: Ausbildung, Forschung, Regionalität und Politik. Es gibt den Plan, ein Hochschulstudium sowie einen Ausbildungsgang in

31 Delegierte aus 16 Ländern trafen sich kürzlich in SEKEM, um über die Zukunft von Demeter zu beraten.

Die Seelenqualitäten in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft“ war das Motto des 19. Demeter International-Jahrestreffens. Die Seele des Farmorganismus

Vom 6. bis 11. Juni trafen sich die Demeter International-Mitglieder in SEKEM und konnten hier sehen, wie Tierhaltung an raue Wüstenumgebung angepasst wird. Außerdem wurde diskutiert, wie der biologisch-dynamische Ansatz mit seinen Präparaten und der Vorstellung des Farmorganismus in anderen, extre­ me­ n Klimazonen umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt stand dabei stets das Thema Tierhaltung. „Tiere tragen enorm zur Seele des Farmorganismus bei“, so Demeter International. Studien zeigen, dass sich der Humusgehalt des Bodens durch die Zugabe von ausreichend Tierdung erhöht. Zugleich kann beobachtet werden, dass Betriebe ohne Tierhaltung

mit abnehmenden Erträgen zu kämpfen haben, oder zusätzlichen Dünger einkaufen müssen. SEKEM können sie auch besuchen:

www.SEKEM-reisen.de

biologisch-dyna­mi­scher Landwirtschaft in SEKEMs Berufs­bil­dungs­zentrum und der Heliopolis Universität anzubieten. Vor allem möchte SEKEM For­ schungs­ projekte unterstützen, wie beispielsweise zur Umweltkostenrechnung, das die tatsächlichen Kosten für die Produktion von Bio-Lebensmitteln offenlegt. Zudem plant SEKEM, im Jahr 2020 drei Mal so viel Fläche mit biologischdynamischen Methoden zu kultivieren, wie heute. Das umfangreiche Programm der Konferenz startete morgens mit einem Beitrag von Dr. Ibra­ him Abouleish zu spirituellen Themen. Der SEKEM Gründer sprach zu diesem Anlass beispiels­ weise über die Ver­ einbarkeit von Islam und biologisch-dyna­mischer Land­wirtschaft. Inspirierende Herzlichkeit

in die Firmen integriert werden, sodass diese davon auch tatsächlich profitieren. Koordination und Kommunikation „Wir recherchieren nicht nur und tragen Fakten zusammen, sondern sind auch für die Organisation und Kom­mu­ni­kation konkreter Projekte verantwortlich“, sagt

Abouleish-Boes. So koordiniert das engagierte Team beispielsweise verschiedene Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Sie liegen SEKEM derzeit besonders am Herzen. Jüngst nahm die Initiative die bislang größte Solar-Pumpe Ägyptens in Betrieb (siehe SEKEM Insight 4/2015). Forschung für die Praxis – dies ist generell SEKEMs Kernanliegen. Bereits im achten Jahr erscheint ein Bericht, der die nachhaltige Entwicklung SEKEMs dokumentiert, und für den regelmäßig Daten gesammelt und bewertet werden. „Wir müssen die Form der Kom­ mu­ nikation ständig überdenken. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Bereiche Kultur und Soziales dar“, erzählt Maximilian AbouleishBoes. „Die beiden Dimensionen haben in SEKEM den gleichen Stellenwert wie Wirt­schaft und Ökologie, sind aber durch allein Zahlen nicht ausreichend zu vermitteln.“

Nachdem 1998 bereits die Demeter International-Konferenz in SEKEM stattgefunden hatte, waren alle Teilnehmer von der Entwicklung in den vergangenen 17 Jahre höchst beeindruckt. „Sie verließen SEKEM mit einem sehr zuversichtlichen Gefühl und der Motivation, die Entwicklung SEKEMs als Ansporn

In der Zwischenzeit untersuchte das Team jene Entwicklungen genauer, die die Grundlage für die „100% Organic“Studie bilden. „Was wir bereits verraten können, ist, dass die Voraussagen der Studie in den meisten Fällen bestätigt

Christine Arlt

Christine Arlt

für ihre eigene Arbeit zu nehmen“, sagt Angela Hofmann, die für SEKEM an der Organisation der Veranstaltung mitgewirkt hat.

wurden. Der Anbau biologischer Nutz­ pflanzen wird in Zukunft kosten-effi­zien­ ter und wettbewerbsfähiger sein, als konventioneller Anbau“, so Abouleish-Boes.

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Soziales

Menschen in SEKEM: Magda Ibrahim Ali

Magda Ibrahim Ali arbeitet in SEKEMs größter Firma. Sie schätzt vor allem das kulturelle und soziale Engagement der Initiative.

Deutsche Lebensbaum Stiftung unterstützt SEKEMs Bildungsarbeit

Stadt in SEKEMs Umgebung. Sie hat drei Schwestern und drei Brüder und lebt bei ihrer Mutter. Zwei ihrer Schwestern sind ebenfalls berufstätig: „Das ist bei uns so lange normal, bis wir heiraten“, erklärt Magda. „Ich bin jetzt verlobt und es wäre mir wichtig, auch nach der Hochzeit meinen Beruf weiter ausüben zu können. Ob das geht, weiß

Magda Ibrahim Ali arbeitet bei ISIS in der Produktion.

Ich mag besonders den morgendlichen Mitarbeiter-Kreis“, sagt Magda Ibrahim Ali. „Es ist schön, alle Kollegen zu sehen und zu hören was sie am vergangenen Tag gemacht haben.“ Die junge ISIS Mitarbeiterin spricht über SEKEMs bekannten Morgenkreis, zu dem sich alle Mitarbeiter versammeln und gemeinsam einen Spruch von Rudolf Steiner sprechen, während sie sich die Hände reichen. Anschließend berichten manche aus ihrem Arbeitsalltag. „Hier in SEKEM fühlt man sich nicht nur durch die Tradition des Kreises wie eine Einheit, sondern auch weil wir mit Respekt behandelt werden. Dr. Ibrahim und Helmy Abouleish verabschieden uns sogar jeden Donnerstag mit Handschlag ins Wochenende“, berichtet die 24-Jährige. Magda hat gleich nach der Schule bei ISIS in der Produktion und Verpackung von Datteln angefangen. Mittlerweile ist sie bereits das siebte Jahr für SEKEMs

größte Firma tätig. Die zurückhaltende junge Frau kommt wie viele ihrer Kollegen aus Belbeis, einer größeren SEKEM können sie auch besuchen:

www.SEKEM-reisen.de

ich noch nicht. Ich werde mit meinem zukünftigen Mann nach Kairo ziehen und mich dann nach ihm richten. Aber ich möchte sicherlich nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen.“

Nach der Arbeit ist die SEKEM Mitarbeiterin oft auch noch in den eigenen vier Wänden aktiv. Entweder sie kocht für ihre Familie oder steht hinter der Theke ihres kleinen Supermarkts, den sie mit ihren Geschwistern direkt vor der Haustür betreibt. „Ich habe nach der Schule keinen richtigen Beruf gelernt, sondern direkt angefangen zu arbeiten. Dadurch habe ich zwar in dem Bereich, in dem ich tätig bin, viel Erfahrung, aber keine großen Chancen in anderen Arbeitsfeldern etwas zu machen. Wenn ich später einmal Kinder habe, dann sollen sie auf jeden Fall eine bessere Bildung bekommen als ich – zum Beispiel hier in den SEKEM Schulen“, wünscht sich Magda. Die Tätigkeit bei ISIS gefällt ihr besonders wegen der kulturellen Aktivitäten, die regelmäßig in den Arbeitsalltag integriert werden: „Ich freue mich immer sehr auf die Malkurse. Das Zusammenspiel und die Vielfalt der Farben regen meine Fantasie an und

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ie Lebensbaum Stiftung spendet der SEKEM Schule 5.000 Euro und fördert zwei Studenten der Heliopolis Universität durch ein Stipendium. „Wir sind unseren Freunden von Lebensbaum sehr dankbar, dass sie unser Anliegen ‚gleiche Bildungschancen für alle‘ mit diesen Spenden unterstützen“, so Helmy Abouleish, Geschäftsführer der SEKEM Firmengruppe.

Das Geld wird Familien zugutekommen, deren soziale Lage es ihnen nicht ermöglicht, das Schulgeld für ihre Kinder aufzubringen. Die staatlichen Schulen in Ägypten bieten zwar jedem Kind einen Ausbildungsplatz, sind aber oft überfüllt. Angemessene Bildung erhalten Kinder in immer höherem Maße nur noch in Privatschulen. Diese sind jedoch für die meisten Ägypter nicht erschwinglich.

Die SEKEM Initiative möchte soziale Gerechtigkeit fördern, indem sie jungen Menschen aus der Umgebung eine ganzheitliche Bildung bietet. Dafür ist SEKEM auf Unterstützung angewiesen. Die

befreien mich von negativen Gedanken. Ich bin immer ganz entspannt und ausgeglichen, wenn ich anschließend wieder an die Arbeit gehe.“

Zuwendung der Lebensbaum Stiftung hilft, auch Kindern ärmerer Familien die Möglichkeit zu geben, SEKEMs Schule und Universität zu besuchen.

Christine Arlt

Christine Arlt

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Impressionen

Impressionen aus SEKEM

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ie jedes Jahr kurz vor Ramadan hat auch in diesem Sommer wieder ein großes Fußballturnier in SEKEM stattgefunden. Einen Monat lang konnte man dreimal die Woche spannende Spiele zwischen den verschiedenen SEKEM Firmen und Mitarbeitern auf dem Geländer der Heliopolis Universität für Nachhaltige Entwicklung verfolgen. Neben den einzelnen Firmen, die jeweils mehrere Teams zusammenstellten, wie etwa die Buchhaltung oder die Verkäufer von der erfolgreichen SEKEM Marke ISIS, bildete auch das Sicherheitspersonal oder die Landwirtschaft eine Mannschaft. Große Freude, Begeisterung und Elan waren rundum zu spüren. Nach einem sportlichen Monat konnte das Team von Mizan (SEKEMs Unternehmen für biologische Setzlinge und Pflanzenveredelung) das Turnier für sich entscheiden. Belohnt wurden die sportlichen SEKEM Mitarbeiter mit dem begehrten Pokal, Goldmedaillen und Warengutscheinen für den Organic & More Laden der Initiative. Den zweiten Platz errang die Mannschaft der SEKEM Holding und die Bronzemedaille konnte das ISIS Team von der SEKEM Hauptfarm für sich gewinnen. Überreicht wurden die Auszeichnungen unter anderem von Dr. Mamdouh Abouleish (Geschäftsführer von ISIS) und der Leiterin der Personalabteilung, Samar Gamil.

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Kurznachrichten

Goldenes Diplom der TU Graz für Dr. Ibrahim Abouleish

SEKEM Tag 2015 erneut ein klangvoller Erfolg

SEKEM Energy für TRIGOS Award 2015 nominiert

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in weiteres Mal berührte ein SEKEM Tag in Stuttgart die Augen, Ohren und Gemüter aller anwesenden SEKEMFreunde und -Unterstützer: Das „Freie Eurythmie-Ensemble Freiburg“, verlieh unter anderem mit Mona Abouleish und zwei weiteren Musikerinnen dem „Planetenwirken“ Klang und Gestalt. Dann ertönte das Gedicht „Völker der Erde“ von Nelly Sachs, rezitiert und von den Eurythmistinnen selbst in Bewegung gebracht.

Dr. Ibrahim Abouleish erhält das Goldene Diplom der Technischen Universität Graz.

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n langjähriger Tradition ehrt die Technische Universität Graz jährlich jene Absolventen, die 50 Jahre zuvor hier einen akademischen Grad erworben haben. Dr. Ibrahim Abouleish hat an der Hochschule einst technische Chemie studiert. Aufgrund eines Beschlusses des Rektorates und auf Empfehlung des Senates wurde Dr. Abouleish am 21. Mai ebenfalls in dieser Form gewürdigt. Bei der Beschlussfindung wird beurteilt, ob die erneute Verleihung durch eine enge Verbundenheit zur Tech­ nischen Universität Graz, im Hinblick auf die wissenschaftlichen Ver­ dienste oder hervorragendes berufliches Wirken gerechtfertigt ist.

Während einer Festveranstaltung wurde Dr. Abouleish die Urkunde schließlich feierlich überreicht. Stell­ vertretend für die Alumni der TU Graz hielt er zusätzlich die Festrede zur Jubiläumsveranstaltung. Vor fünf Jahren hatte Dr. Abouleish bereits die Ehrendoktorwürde von der Universität erhalten. Bis heute verbinden ihn zahlreiche Forschungsprojekte mit seiner Alma Mater. Christine Arlt, Regina Hanel

Zum Thema der Veranstaltung war „Handeln aus sozialer Verantwortung“ gewählt worden. Vor allem ging es um die Darstellung von Wegen zur Bildung einer zeitgemäßen Sozialkultur. Nach den Regularien der Jahres-Mit­ glie­ der­ versammlung des Vereins der SEKEM Freunde Deutschland nahm Dr. Ibrahim Abouleish die Gelegenheit wahr, in einem Impulsreferat seine „SEKEM-Vision“ mit dem Thema der Brüderlichkeit zu verbinden und in einer beeindruckenden Skizze darzustellen, wie ein Zusammenwirken zwischen Wirtschaft und Kultur zur Blüte eines Sozialwesens führen kann, die über den lokalen Umkreis hinauswirkt. Deutlich wurde, dass die SEKEM-Vision sich in den Menschen verschiedenster SEKEMEinrichtungen zu einer „SEKEM-Sym­ pho­nie“ personifiziert hat, die in der ganzen Welt ertönt. Das nachmittägliche Gesprächsforum zum Tagungsthema unter der Moderation von Dr. Martin Kilgus spannte einen facettenreichen Farbenbogen, an dem neben Dr. Abouleish auch Alexandra Wandel (Weltzukunftsrat, Hamburg), Dr. Albert Schmelzer (Alanus Hochschule) sowie Dr. Bruno Sandkühler beteiligt waren. Einen musikalischen Ausklang fand der SEKEM Tag 2015 mit der Aufführung der A-Dur Cellosonate von Beethoven durch das Ehepaar Gleissner.

EKEM Energy ist als Partner der Agentur der Österreichischen Ent­ wick­lungs­zusammenarbeit (ADA) für den TRIGOS Award 2015 nominiert. Er bewertet, wie Unternehmen ihre gesell­ schaftliche Verantwortung wahrnehmen und strategisch in alle Bereiche ihres Handelns einbinden. Die ADA arbeitet mit SEKEM Energy GmbH daran, Warmwasseraufbereitung durch Sonnenenergie in Ägypten als energie- und kosteneffiziente Technik bekannt zu machen.

In Ägypten hat Warmwasser­ auf­ be­ rei­tung durch Sonnenkraft eine sichere Zukunft. Die von SEKEM Energy ini­ ti­ ierte Arbeitsgemeinschaft engagiert sich gemeinsam mit For­ schungs­ ein­ rich­­ tungen vor Ort für die Verbreitung dieser sauberen Technologie. Hoch­ wer­ tige Kollektoranlagen werden in Ägypten mit lokalen Rohstoffen und Mate­ rialien produziert. Musteranlagen werden gebaut und in Kooperation mit der Heliopolis Universität eine staatlich anerkannte Ausbildung für Solar­ techniker/innen aufgebaut. So ist gewähr­leistet, dass lokale Fachkräfte die Wartung und den Ausbau der Anlagen sicher­stellen können. Quelle: ADA

Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben. Redakteure: Bijan Kafi, Christine Arlt Kontakt: SEKEM-Insight Gotzkowskystr. 15 10555 Berlin Germany bijan.kafi@SEKEM.com Bildnachweis: 2,3: Demeter International; 4: Christine Arlt; 1, 5: SEKEM; 6: TU Graz Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Dr. Ulrich Väth

SEKEM Insight | Juni 2015 | Seite 6


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