SEATROUT.dk 2019 magazin (Deutsch)

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was für die Jagd auf Auf der Webseite von Meerforelle Fyn finden Sie alles,Salzwasser. Meerforellen hilfreich ist – abgesehen natürlich von Schauen Sie sich die interaktive Karte mit den über 1.100 Kilometer langen Küstenlinien der MeerforellenInseln an. Zum ersten Mal wurde hier ALLES was man benötigt auf einer Meerforellen-Karte zusammengefasst. Hier sind 117 Angelstellen mit Satellitenfotos, topografische Karten, Beschreibungen der Angelstellen, SaisonEmpfehlungen, Schongebiete, Sonderbestimmungen und noch vieles mehr – alles zur Hand, wenn man es braucht.

Wo man meerforelle fÄNGT? Außerdem kann man hier:

• Zertifizierte Angler-Unterkünfte finden. • Für die besten Meerforellenangelstellen der Inseln Guides buchen. • Filme und Videos über das Meerforellenangeln ansehen. • Sich informieren über unsere Arbeiten und Projekte zur Pflege und Sicherung der Meerforellenbestände um Fünen. • Neuigkeiten von den Küsten, von Angelguides und von unseren Partnern erfahren. • Neuste Erkenntnisse über das Meerforellenangeln erhalten. • Sich über Schongebiete und Regeln für das Angeln an den Küsten von Fünen informieren. 2 · SEATROUT.DK

ma n t e d n i f Hier lle Fyn e or f er e M


Mehr Wildfische bei Fünen in t f n u k u Z r de Der steigende Fokus auf Nachhaltigkeit – global wie örtlich – hat auch seinen Einfluss, auf die Art und Weise, wie wir Sportangler unser Hobby betreiben. Zum Beispiel wird ”Catch and release” mehr und mehr praktiziert, obwohl die Meerforelle nicht nur ein beliebter Sportfisch, sondern auch ein hervorragender Speisefisch ist. Mehr und mehr erkennen, dass wilde Bestände an Meerforellen keine Selbstverständigkeit sind. Auch viele der auswärtigen Meerforellenangler, die Fünen besuchen, schätzen es auf wilde Fische in einer unberührten Natur zu angeln. Die Realität in ihren Heimatländern ist nämlich, dass man dort in den Geschichtsbüchern nach wilden Fischen suchen muss. Und in dem Lichte betrachtet, macht es Sinn, jedenfalls einige der Meerforellen, die wir mit ein bisschen Glück fangen, ins Wasser zurück zu setzten. Einen starken und nachhaltigen Stamm von wilden Meerforellen zu sichern, ist die wichtigste Aufgabe vom Netzwerk, Meerforelle Fyn. Daher unterstützen wir diese Aufgabe mit der Renaturierung von natürlichen Fließgewässern und sichern hierbei zu, dass keine Sperren den Meerforellen ihren Weg zu und von den Laichplätzen, weit oben in den Auen und Bächen, verhindern. Meerforelle Fyn unterstützt solche Projekte jeden Monat und das, Jahr für Jahr. Dennoch ist es auch weiterhin notwendig, die wilden Bestände mit Fischbesatz zu unterstützen. Mit Fischen, die wohlgemerkt, von wilden fünischen Meerforellen abstammen.

Und sie greifen fleißig zur Schaufel, wenn die Bäche und Auen ihren Kies und Steine zurückbekommen müssen, damit die Meerforellen und ihre Brut gute Lebensbedinungen erhalten. Die gute Arbeit für die Umwelt geht weiter. In Zukunft wird Meerforelle Fyn besonders auf die Renaturierung von Fließgewässern seinen Fokus setzen, die das größte, noch ungenutzte Potential haben, um Smolt zu produzieren, also kleine silberblanke Meerforellen-Jungfische, die später ins Meer ziehen. Wir sind uns sicher, dass Sie unsere Erfolge als eine gute Investition in eine nachhaltige Zukunft sehen und erleben werden. Denn die vielen grünen Projekte verbessern auch Ihre Chancen auf das verheißungsvolle Erlebnis, dem Biss einer Meerforelle draußen an den Küsten von Fünen zu merken.

Knæk & Bræk und Petri Heil!

Die Tatsache, dass Fünen heute Meeresforellenangeln von Weltklasse bietet, ist nicht zuletzt auf die engagierten Angler und Freiwilligen zurückzuführen, die für den Vorstand des Gewässerpflegeverbandes Fünen arbeiten. Im Laufe der Jahre haben die einheimischen Angler mit Begeisterung tausende an Stunden freiwilliger Arbeit geleistet. Sie sind dienstbereit, wenn auf Mutterfische elektrogefischt werden muss und sind immer vor Ort, wenn Jungfische ausgesetzt werden. Herausgeber: Sea Trout Fyn / www.seatrout.dk Editor: Martin Porsborg Hemrich Auflaugeziffer: 30.000 veröffentlicht auf Dänisch, Deutsch und Englisch Layout: anglingconsulting.one Druck: Clausen Grafisk Übersetzung: Lars Østergaard Jensen Fotos: Martin Jensen, Johannes Radtke, Lars Kyhnau, Terkel B. Christensen, Christian Skov, Finn Sivebæk, Fyns Laksefisk Elsesminde, Nicklas Engelbrecht Sørensen, Omar Gade, Frederik Lorentzen, Jonas Høholt, Mauro Barbacci Titelfoto: Mauro Barbacci / maurobarbacci.com

Von Anders Dalgaard Christiensen

VORSITZENDER VON MEERFORELLE FYN, EIN NETZWERK VON 10 KOMMUNEN AUF FÜNEN.

Eine schöne Forel, leist eine zurückzusetzen zeugt schöne Geste unddem Fisch. von Respekt vor


Der Weg zu besserem Meerforellenang Meerforellenangeln auf Fünen ist allen Anglern in Europa bekannt. Und das wohl zu Recht! Aber die guten Angelmöglichkeiten sind nicht vom Himmel gefallen, und man kann nicht davon ausgehen, dass es auch in der Zukunft so bleiben wird. Der dänische Sportanglerverband äußert sich hier, wie das Erreichte gesichert und auch noch weiterentwickelt werden kann. Von Kaare Manniche Ebert,

BIOLOGE BEIM DÄNISCHEN SPORTANGLERVERBAND

Sportangler in ganz Europa wissen es: Man findet nirgendwo auf der Welt besseres Meerforellenangeln als auf Fünen. Die Kombination von guter Zugänglichkeit, gute Fangaussichten und ein hohes Informationsniveau ist es, die den Angelgast an die Hand nimmt und so führt, dass er oder sie nicht alles allein von Grund auf erlernen muss, tragen wesentlich zum guten Ruf von Fünen bei.

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Der fünische Erfolg geht zurück auf zielgerichtete Maßnahmen an den Bächen und Auen, das Aussetzen von Fischen und eine visionäre Reglementierung des Angelns. Aber weiterer Bedarf für eine Fortsetzung der Arbeiten ist weiterhin vorhanden, um gute Lebensbedingungen für die Meerforellen zu schaffen und neue Regeln, die sicherstellen, dass Fünen auch in Zukunft Meerforellenangeln von Weltklasse bieten kann.


geln an den Küsten von Fünen Die Forellen sind zurück Die Insel Fünen war vor weniger als 40 Jahren bekannt als der dänische Landesteil mit vielen schönen Forellenbächen – doch ohne Forellen. Die Forellen wurden ausgerottet, da viele Bäche und Auen begradigt wurden und weil hunderte von Sperrwerken und Wehren die Wanderung der Meerforellen zu den Laichplätzen verhinderten. Und noch schlimmer litten die Gewässer unter der massiven Verschmutzung, darunter auch Pestizide aus Gärtnereien, die Fische, Insekten und alle anderen Leben über weite Strecken getötet hatten. Von daher ist es fantastisch, dass Fünen heute stolz auf sein hervorragendes Meerforellenangeln schauen kann. Ein großer Dank an die Kommunen und die Freiwilligen von ‘Vandpleje Fyn‘, (Gewässerpflegeverbandes Fünen) die einen hervorragenden, preiswürdigen Einsatz bei der Renaturierung und der Wiederherstellung von guten und gesunden Fließgewässern mit reinem und klarem Wasser geleistet haben. Dieser Einsatz ist natürlich ein Teil der Erklärung, aber auch andere Dinge sind der Grund für die guten

Angelmöglichkeiten, wie die Besatzmaßnahmen mit Forellen und die Lage von Fünen in einem für Meerforellen günstigen Gewässerbereich.

Besatz mit einheimischer Forellenbrut

Jedes Jahr werden ungefähr 500.000 Jungfische, die sogenannten Smolts, ausgesetzt. Davon werden 365.000 von Meerforelle Fyn bezahlt. Die laichreifen weiblichen Meerforellen werden von Sportanglern gefangen und die Brutfische werden von der Zuchtanlage Fyns Laksefisk in Odense aufgezogen. In den ersten Jahren, in den 1980igern, wurden Meerforellen von wilden, ostjütländischen Beständen ausgesetzt. Diese eingebürgerten Meerforellen kamen später in die Auen auf Fünen zurück, und seitdem sind diese Fische die Grundlage für die weitere Zuchtarbeit. Das ist der Grund, dass man heute Smolts von fünischen Meerforellenstämmen aussetzten kann. Der Fokus auf die Fähigkeit der Forellen in der Natur zu überleben hat sich sicher positiv auf das Küstenangeln ausgewirkt. Ein Rapport aus 2017 enthält die Schlussfolgerung, dass 40 % der Meerforellen, die im Meer

Auf dem Weg zu den Auen und Bächen Jütlands ziehen viele große Meerforellen an den Küsten Fünens entlang.

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rund um Fünen gefangen werden, von dort ausgesetzten Meerforellensmolts stammen. Wenn das viele überrascht, ist der Grund, dass das Aussetzen von Smolts anderswo in Dänemark eingestellt ist, da die Forschung dort gezeigt hat, dass ausgesetzte Smolts zu keiner wesentlichen Verbesserung des Sportangelns führen – was jedoch auf Fünen nachweislich der Fall ist!

Perfekt für Meerforellen

Die große Anzahl von Smolts, die ausgesetzt werden, ist natürlich ein Teil der Erklärung für das gute Meerforellenangeln rund um Fünen.

Aber eine Erklärung ist auch die perfekte Lage von Fünen in der Mitte zwischen der brackigen Ostsee und der salzigen Nordsee. Das Wasser rund um die Insel Fünen ist weder besonders salzig, noch allzu brackig und bietet reichlich Lebensraum für Beutetiere. Der Salzgehalt ist besonders wichtig in den kalten Wintermonaten, denn dann können die fünische Meerforellen dem eiskalten und salzigen Wasser ausweichen, indem sie entweder in die Gebiete mit mehr süßem Wasser, in die Förden ziehen, oder mehr tiefes und ein bisschen wärmeres Wasser südlich von Fünen aufsuchen. Das Meer rund um Fünen ist also ideal für die Meerforellen, die nicht auf Langstrecke schwimmen wollen, wenn die Kälte beißt.

Der Vorschschlag: Eine tägliche Fangbegrenzung von drei Meerforellen – sowohl für Netzfischer, als auch für Sportangler.

Im Sommer bieten der Kleine Belt und der Große Belt und die anderen Meerengen mit oft starken Strömungen reichlich sauerstoffreiches und kühles Wasser. Dank dieser Variation haben die ausgesetzten Meerforellen das ganze Jahr über perfekte Lebensbedingungen entlang den Küsten von Fünen. Obwohl die besten der fünischen Bäche und Auen zu den meistproduktivsten von Dänemark zählen, sind sie allgemein klein und haben daher nur eine relativ bescheidene Forellenproduktion. Sie tragen jedoch wesentlich zu den guten Angelmöglichkeiten bei. Umkehrschluss 6 · SEATROUT.DK

des erwähnten Rapports, beträgt der Anteil der wilden Meerforellen nahezu 60 % der Fangmenge.

Meerforellen auf ‘Großer Fahrt‘

Ein großer Teil der Meerforellen, die entlang den Küsten von Fünen gefangen werden, stammen aus Bächen und Auen in Jütland. Das wird von Markierungsuntersuchungen und DNA-Analysen bestätigt. Der Grund dafür ist, dass ein Teil der wilden Meerforellen


von fast allen jütländischen Auen und Bächen bei ihrer Futterjagd nach Südosten ziehen. Und oft kommen sie weit herum. Dänische Meerforellen werden weit entfernt, zum Beispiel bei der schwedischen Insel Gotland, in der Ostsee gefangen. Auch das gute Meerforellenangeln an den östlichen Küsten von Seeland verdankt man im gewissen Maße den jütländischen Meerforellen auf ‘Großer Fahrt‘. Ein wichtiger Grund, warum die Meerforellen nach Süd und Ost ziehen, sind die großen Mengen an Heringen und Sprotten in der Ostsee. Zugleich ist der Salzgehalt sehr günstig für die Meerforellen, je weiter sie nach Osten kommen. Das Wasser ist weniger salzig, was dazu führt, dass die Forellen weniger Energie verwenden, um ihr Salz- und Flüssigkeitsgleichgewicht im Körper aufrecht zu erhalten.

Zu erwähnen ist auch, dass die Meerforellen im Winter oft im warmen Wasser von 4-6 Grad in den Tiefgebieten der Ostsee zu finden sind. Dieses ermöglicht es den Meerforellen, die in Richtung Süden und Osten unterwegs sind, selbst in den kältesten Wintern zu überleben.

Wanderrouten der Meerforellen Die Lage von Fünen in der Ostsee zwischen Jütland und westlich von Seeland bedeutet von daher, dass wirklich viele jütländischen Meerforellen an Fünen vorbeiziehen und sich dort für kurze oder längere Zeit aufhalten. Vorausgesetzt, es sind reichlich Beutetiere und eine gute

Selbst in der kalten Jahreszeit finden die Meerforellen in den Gewässer n rund um Fünen gute Bedingungen vor, ohne einen zu hohen Salzgehalt. Wasserqualität vorhanden, dann wird eine gewisse Menge der Meerforellen bei Fünen sesshaft werden. Von daher ist Fünen für Meerforellen etwas sehr Feines – das wissen die wilden Meerforellen von Jütland natürlich auch!

Eine sichere Investition

Bedeuten die hervorragenden Erfolge für den Einsatz, den Meerforellenbestand zu stärken, denn nun auch, dass alle – Kommunen, Sportangler und Meerforelle Fyn – sich auf den

‘Lorbeeren ausruhen‘ und ihren Erfolg genießen können? Die Antwort ist: Das wäre eine schlechte Idee. Es gibt noch einige Dinge die getan werden müssen. Die Experten zeigen auf, dass Sperren und Wehre, die es den Meerforellen unmöglich machen frei in den Auen und Bächen zu schwimmen, das schlimmste Problem in den größeren Auen darstellen. Eine nachhaltige Lösung dieses Problems, würde zu einer Vervielfachung der Anzahl an wilden fünischen Meerforellen führen. Aber die Finanzmittel sind leider begrenzt, doch es ist erwiesen, dass die Investitionen in die Entfernung dieser SEATROUT.DK · 7


Hindernisse sich schnell mehrfach zurückzahlt in Form von Mehreinnahmen im Tourismus- und Sportanglersektor. Es gibt allen Grund, dass die Kommunen alle diese, meist prekären, Sperren entfernen – keine davon sei erwähnt oder benannt – und dann die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ‘Vandpleje Fyn‘ weiterführt, um die Laich- und Aufwachgebiet der Meerforellen in den Auen und Bächen zu verbessern.

Problemkind Kormoran

Ein Problem, das schwerer zu lösen ist, ist die Anzahl der Kormoranen zu begrenzen, die sowohl ausgesetzte, als auch wilde Forellen fressen. Dieses Problem muss sehr ernst genommen werden. Mehrere dänische Untersuchungen – darunter eine bei Syltemade Au auf Südfünen – haben dokumentiert, dass die fischfressenden Vögel selbst auf langen Strecken dieser Fließgewässer die Salmoniden ausrotten können. Im Skjern Au und im Ringkøbing Fjord wurde nachgewiesen, dass mehr als die Hälfte der ausziehenden Smolte in Kormoranmägen enden. Und so etwas erträgt kein Fischstamm auf Dauer. Das Kormoranproblem besteht nicht nur in Westjütland. Man erlebt es nun überall in Dänemark, weil die Kormorane im Laufe von Jahren ihr Verhalten angepasst haben. Die Verhaltensänderung wurde zum ersten Mal in den Jahren 2009-2011 observiert, als ein paar sehr harte und kalte Winter es den Kormoranen unmöglich machten, ihr Futter in den Förden zu finden, da diese von Eis bedeckt waren. Von daher suchten die Kormorane das Landesinnere auf, um in den Bächen und Auen zu jagen. Ja, der Kormoran ist ein kluger Vogel, der schnell lernt. Seit damals haben die Kormorane ihre Jagdgebiete auf die Fließgewässer erweitert. Daher wird es in der Zukunft notwendig sein, die Vögel, die sich an Süßgewässern aufhalten und dort jagen, gezielt zu vertreiben.

Das Klima, eine Herausforderung für die Meerforellen?

In den letzten Jahren hat sich das Klima von seiner instabilen Seite gezeigt. Fast alle Rekorde, die zu schlagen waren, wurden geschlagen. Wir hatten den meistkalten Winter, den wärmsten Sommer, den nassesten und den meisttrockensten Sommer mit unerträglichen, langen Hitzeperioden. Mit den erhöhten Wassertemperaturen, die wir in der Zukunft sicher mehr erleben werden, erhöht sich das Risiko für Aufblühen von Algen und daraus resultierend mehr Saustoffmangel im Meer. Das Algen und Saustoffmangel einen negativen Einfluss auf das Meerforellenangeln hat, haben wir schon an mehreren Beispielen in den letzten Jahren erlebt. Wenn wir nun beim Thema Klima sind, müssen wir erkennen, dass es sehr schwer ist, als Einzelner oder als Gruppe von Anglern etwas gegen die negativen Konsequenzen zu unternehmen. Aber an die Kommunen zu appellieren, dass etwas gegen die Sperren und Hindernisse in den Bächen und Auen unternommen wird, dieses Ziel muss weitere verfolgt werden.

Weniger Meerforellen in Netzen fangen

Letztendlich gibt es ja noch ein Problem, gegen das man etwas tun kann, ohne dass es einen Cent kosten würde. Es geht hierbei um mehr erträgliche Regeln für die Netzfischerei auf Meerforellen. Hierzu wurden in den letzten Jahren im Odense Fjord Fortschritte gemacht.

Hier gelang es Vandpleje Fyn und dem dänischen Sportanglerverband, in Zusammenarbeit und mit anderen für das Sportangeln interessierte, entlang der Küste neue Regeln für das Netzfischen am Odense Fjord einzuführen, so dass ein zielgerichtetes Netzfischen auf Meerforellen nicht länger praktiziert wird. Bei einer anderen Förde auf Südfünen wurde ein Netzfischereiverbot eingeführt, ohne dass das Sportangeln dabei eingeschränkt wurde. So etwas hatte es nie zuvor gegeben. Diese sogenannte Fünen-Verordnung ist daher in vieler Art visionär und kann, mit einigen Justierungen, noch verbessert werden. In derselben Art sollten die Meerforellen gegen gezielte Netzfischerei in allen anderen Förden und Meerengen von Fünen auch geschützt werden. Gern nach demselben Model wie im Odense Fjord, wo heute nur noch Plattfisch-Netze erlaubt sind.

Drei Forellen pro Angler

Gleichzeitig sollte auch endlich eine tägliche Fangbegrenzung von Meerforellen eingeführt werden, die für alle Arten der Fischerei, aber auch für das Angeln gelten sollte. Warum nun das, werden sicherlich viele denken! Warum sollten den Sportanglern Begrenzungen aufgezwungen werden, die den Forellenbestand ja nicht hart befischen? Das stimmt schon, aber umgekehrt würde eine Fangbegrenzung von beispielsweise drei Meerforellen pro Angler weder recht viele Angler treffen, noch ungerecht sein. Auf der Insel Bornholm hat man schon eine solche Regel, die hervorragend funktioniert. Wir sind ja nicht gezwungen davon zu leben, Fische zu fangen, und die Meerforelle ist ja nun einmal eine begrenzte Ressource. Die Vorteile bei Einführung einer generellen Fangquote sind groß für das Sportangeln. Und sie hat keine Auswirkungen, weder auf die Berufs-, noch auf die Nebenberufsfischerei. Eine Regel, die es erlaubt, höchstens drei Fische pro Tag mitzunehmen, sollte daher einleuchtend sein.

Eine einmalige Möglichkeit für die weitere Vermarktung Fünens Die Vorteile bei der Einführung der 3 Fische-Regel ist offensichtlich. Sie würde die Anzahl von Netzfischern begrenzen, die zielgerichtet auf Meerforellen fischen. Das Risiko von der Fischereikontrolle ertappt zu werden und eine Geldstrafe in Höhe von 2.500,- Kronen zu bekommen, ist schon realitätsnah, wenn man mit mehr als drei Forellen im Eimer in den Hafen kommt. Es handelt sich, mit anderen Worten, um eine handhabbare Regel, die leichter im Hafen zu kontrollieren ist, als draußen auf dem Wasser. Auf Bornholm, wo eine solche Regel seit 2017 gilt, ist das Ergebnis klar zu erkennen: Es wird heute fast nicht mehr mit Netzen zielgerichtet auf Meerforellen gefischt. Das hatte außerdem den positiven Nebeneffektiv, dass das illegale Fischen auf Meerforellen reduziert worden ist. Teils ist das Risiko, mit zu vielen Fischen im Boot entlarvt zu werden real, und teils hat die Regel zu einer verbesserten Selbstjustiz unter den Netzfischern geführt. Wenn man gleichzeitig ein generelles Verbot gegen den Verkauf von Meerforellen einführt, hat man den letzten Anreiz für die zielgerichtete Netzfischerei auf Meerforellen beseitigt. Eine so visionäre Regulierung würde in der ganzen Welt für Aufsehen sorgen und wäre eine fantastische Möglichkeit, Fünen als das Eldorado der Sportangler an der Küste zu einem starken Aushängeschild machen.


Neuer Angelführer – Fünen, Ærø und Langeland Fünen, Ærø und Langeland bieten viele viele Kilometer an Stränden und Küsten, die wie geschaffen sind für Meerforellen und Meerforellenangler. Hier warten mehr als 1.100 Kilometer Küste, und es gibt sicherlich an dem man nicht zu irgend einem Zeitpunkt eine Meerforelle fangenkeinen Meter der Küste, könnte.

11ts7 !

Sp o Aber wo soll man nun anfangen? Welche Angelstellen sind zu empfehlen zu den verschiedenen Jahreszeiten? Und wie ist es mit Wind und Strömung, welchen Einfluss haben sie an den verschieden Küstenstellen? Auf diese und viele andere Fragen bekommen Sie ausführliche Antworten in unserem Buch, das Sie zu den 117 besten Angelstellen auf Fünen, Langeland und Ærø führen wird. Eine Reihe der erfahrensten Sportangler haben zu diesem Buch beigetragen und geben ihre Erfahrungen weiter. Hier können Anfänger, Fortgeschrittene und auch erfahrene Angler viele Anregungen erhalten. Gute Karten und präzise Beschreibungen machen es einfach die richtige Angelstelle zu finden – je nach Jahreszeit, Angelmethode und Windrichtung.

Das Buch enthält:

• 117 Angelstellen auf Fünen, Langeland, Ærø und auf den vielen kleineren Meerforellen-Inseln. • Luftaufnahmen von jedem einzelnen Angelplatz verleihen dem Angeln eine neue Dimension. • Detaillierte Karten mit Tiefenangaben. • Gute Ratschläge bezüglich Gerät, Angelstrategie und das Angeln über alle Jahreszeiten. • Nützliches Wissen über die Meerforelle. • Informationen über die Lage von Sandbänken, Riffen, Senken, Rinnen und andere Grundformationen an den Angelstellen. • 10 interessante Angelberichte von einigen der im Buch beschriebenen Plätze.

Der neue Angelführer ist erhältlich

in den Angelshops auf Fünen.

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Hotspots mit

Saison

guten Natürlich können Sie einfach an einen bekanntermasßen es dort wieder Meerforellen-Platz fahren und darauf bauen, dasass t, hat viel mehr einmal funktioniert. Doch wer sich der Saison anp assiker wann Erfolg. Johannes Radtke zeigt Ihnen, welche Küsten-Kl besonders gut funktionieren.

Von Johannes Radtke Fotos: F. Pippardt, J. Jasper, A. Lohse og Johannes Radtke

„Zur falschen Jahreszeit bringt der

schönste Bilderbuch-Platz rein gar nichts!“


Selbst der beste Platz ist nicht immer gut, und zur falschen Jahreszeit bringt der schönste Bilderbuch-Spot rein gar nichts! Ich kenne Angler, die schwören auf den einen Meerforellen-Hotspot und gehen immer wieder dorthin. Irgendwann kommt da bestimmt schon einer der silbernen Fische vorbei … Natürlich kann man sich das ganze Jahr hindurch an einen Platz stellen, der über die Jahre immer wieder geliefert hat – die meisten dieser besonderen Angelplätze sind ja auch weithin bekannt. Die Forelle sucht aber je nach Wassertemperatur und Nahrungsaufkommen gänzlich unterschiedliche Strukturen an der Küste auf. Riffs zum Beispiel sind Spots, die bei Anglern sehr hoch im Kurs stehen, doch es gibt Zeiten im Jahr, an denen die Forellen

völlig andere Küstenabschnitte aufsuchen. Jetzt können Sie sich am vermeintlich guten Angelplatz die Beine in den Bauch stehen, während die Forellen ein paar Kilometer weiter im Flachwasser des Fjordes ganz in Ruhe Stichlinge und Grundeln vernaschen. Und welcher Platz ist der richtige für Ihren Küsten-Ausflug im April? Natürlich ist dies von vielen, wahrscheinlich dutzenden Faktoren abhängig. Eine immer zutreffende Prognose des „heißen” Angelplatzes ist unmöglich! Je nach Wetter, Wind, Wassertemperatur und manchmal auch Laune der Forellen können sie plötzlich an jahreszeitlich völlig untypischen Plätzen auftauchen. Doch ich habe für Sie einige Lehrbuch-Plätze herausgesucht und zeige Ihnen, wann Sie dort gute Chancen auf mehr als nur Zufallsfänge haben – und warum!


RINNE Diese Frühjahrs-­Forelle aus einer Rinne an der o­ ffenen Küste schnappte sich einen flachlaufenden, kleinen Küstenwobbler.

HINTER DER BANK

Bei ruhigen Bedingungen oder Niedrigwasser ziehen viele Fische auf der anderen Seite der Sandbank entlang.

Steinfelder oder Muschelbänke, die sich auf den Sand hinaus schieben, dienen den Fischen als Wanderkorridor in die erste Rinne.

AM STEIN

Hier leben kleine Nährtiere und die Forellen finden gute Deckung.

Große Steine, kleine Riffs und alte Buhnen sind meist mit Seetang bewachsen. Der umgebende Grund ist etwas tiefer. 12 · SEATROUT.DK


Der Frühjahrs-Klassiker Dieser Platz findet sich an der offenen Küste ebenso wie in Förden und Fjorden. Die Ausprägung des RinnenCharakters kann stark variieren. Je nach Strömung kann die nachgelagerte Sandbank nur 15 Zentimeter oder über einen Meter tief sein, auch die Breite kann zwischen fünf und 100 Metern variieren. Allen Rinnen haben jedoch gemein, dass sie tiefer sind als die Sandbank dahinter, in Extremfällen kann die Rinne drei Meter tief sein und die Sandbank bei Ebbe trockenfallen. Dieser Platz wird auch als „Badewanne“ bezeichnet – und das trifft den Nagel auf den Kopf! Das Wasser in der Rinne ist im Frühjahr meist etwas wärmer als weiter draußen. Ein, zwei Grad mögen dem Angler wie nichts vorkommen, für die Forelle jedoch bedeuten sie Welten!

Daher ist dieser Platz im zeitigen Frühjahr am besten. Ab Mitte April verteilen sich dann die Fische etwas mehr. Der Untergrund kann sandig mit Seegras bewachsen sein, steinig mit Seetang oder auch lehmig mit entsprechender Trübung. So vielfältig wie die Unterwasserstruktur sind auch die Nährtiere, die hier vorkommen: Würmer, Garnelen, Tangläufer, Grundeln, Stichlinge, Sandaale und viele mehr bieten der Forelle ordentlich Abwechslung im Speiseplan. Mit sinkenden Temperaturen wird die Rinne dann etwa ab dem Spätsommer wegen der vielen hier lebenden Garnelen noch einmal richtig interessant für die Forelle. Auch im Herbst und Winter ziehen die Räuber immer wieder für kurze Fressorgien durch die Badewanne.

RINNE

gute Fänge möglich

einige Chancen

Am Übergang

Hier patroullieren Forellen entlang, um unvorsichtige Beute auf dem Sand zu schlagen.

Der Übergang zur Sandbank ist häufig tiefer als die Mitte der Rinne.

dicht dran

Direkt unter Land und an der inneren Sandkante finden Forellen immer etwas zu fressen.

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FJoRD Kleine, auffällige Köder sind die richtige Wahl für die Kombination aus kaltem Wasser und Fjord.

Charakteristisch für FjordPlätze ist Schilf am Ufer – ein Zeichen für wenig Wellenschlag und weichen Untergrund.

im Flachen

Bei bewegtem Wasser stehen die Fische durchaus in einem halben Meter Tiefe – solange der Grund nicht aus reinem Sand besteht.

Der Hotspot für kaltes Wasser Tief in der Förde (Fjord) oder in einer großen Bucht liegt dieser Platz. In der Nähe befinden sich oftmals Mündungen von Bächen. Durch die Lage ist das Wasser hier daher deutlich ausgesüßt. Zudem herrschen nie starker Seegang oder Strömung. Beide Faktoren sorgen dafür, dass sich hier in der kalten Jahreszeit große Schwärme von Meerforellen zusammenfinden. Eines vertragen sie nämlich nicht gut: kaltes Wasser in Verbindung mit hohem Salzgehalt. Dieser Kombination gehen sie regelrecht aus dem Weg. Dass im Fjord weniger Wellengang herrscht, hilft den Fischen,

FJORD

gute Fänge möglich

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einige Chancen

Energie zu sparen. Das Ufer an diesem Platz ist mit Schilf bestanden, der Untergrund ist weich und mit Muschelbänken sowie kleinen Krautfeldern durchsetzt. Selten ist das Wasser auf äußerster Wurfweite tiefer als anderthalb Meter. Das weiche Substrat ist Lebensraum für Stichlinge, Grundeln und allerlei Würmer. Sobald die Wintersonne die Temperatur im Flachwasser um ein, zwei Grad anhebt, kommen nicht nur die kleinen Nährtiere in Schwung – sofort sind auch die vom Winter ausgehungerten Forellen wieder aktiv und gehen auf die Jagd.durch die Badewanne.

im TIEFEN

Bei ruhigen Bedingungen stehen die Fische in über einem Meter Tiefe auf dunklem Grund.


R E S S A IT EFES W In zwei Metern Tiefe wechseln sich Steine, Sand und Bewuchs ab.

Auf maximaler Wurfweite kann das Wasser schon über fünf Meter tief sein. Dieser Bereich ist eher weniger interessant.

In mittlerer tiefe

Wenn das Wasser wärmer ist, stehen die Fische etwas tiefer und jagen Hering, Sandaal und Sprotte.

fast im Spülsaum

Viele Fische patroullieren direkt am Ufer entlang. Sie jagen aus der Deckung des Tanggürtels heraus in Richtung tiefes Wasser.

Auf steinigem Grund wächst im Flachen viel Seetang.

TIEFES WASSER

Frischwasser gegen Überhitzung

In Förden, im Bereich von Engstellen oder an ausgeprägten Landspitzen gibt es Angelplätze, die direkt an tiefes Wasser grenzen. Meist zieht hier eine gute Strömung entlang. Feinmaterial wird dadurch weitergetragen und wir finden eher festen Grund mit ein paar Sandflächen. Die ständige Strömung bewirkt, dass sich das Wasser im Frühjahr nur sehr langsam aufwärmt. Dafür gibt es in der warmen Jahreszeit einen ständigen Zustrom von etwas kühlerem Tiefenwasser, was die kälteliebende Forelle besonders schätzt. Auch Heringe, Sandaale und Sprotten kommen wegen der Nähe zum Tiefen hier regelmäßig vorbei. Ab April beginnt dieser

Platz für die Forellen interessant zu werden. Im Sommer kommen sie gern im kälteren Wasser dicht unter Land und jagen in der Morgen- und Abenddämmerung. Herrscht Wind und viel Strömung, sind die Räuber auch tagsüber aktiv und ziehen dicht unter Land auf der Suche nach unvorsichtigen Garnelen entlang. Waten Sie an diesem Platz am besten gar nicht ins Wasser, um keinen Fisch zu verschrecken. Um maximale Wurfweite geht es hier sowieso nicht, denn die meisten Forellen stehen eher im nicht so tiefen Wasser unter drei Metern. Ganz draußen können Sie eher mit Dorschen rechnen, die hier regelmäßiger Beifang sind.

Der große Blankfisch biss auf einen schweren, schnell geführten Blinker.

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RIFF An der Riffkante

Hier kann die Forelle perfekt jagen. Sie schwimmt auf dem Riff und stößt in Richtung Sand vor, wo ihre Beute kaum entkommen kann.

merom s t ä p S e g i t Diese präch bei Hochwasser im Forelle biss iffbereich. fla c hste n R

am Fuß des Riffs

Dieser tiefe Bereich dient Forellen als Parkplatz und Ausgangspunkt für Raubzüge.

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Der Sand direkt neben dem Riff kann recht tief sein: Lebensraum für Sandaale und Sandgarnelen.

Große Steine

Die Forelle sucht gezielt große Steine nach Beute ab. Dabei versucht sie, ihre Opfer zu überraschen, indem sie sehr schnell um den Stein herumschwimmt.

Flachster Bereich

Flache Bereiche sind dicht mit Seetang bewachsen.

Bei hohem Wasserstand und bewegtem Wasser suchen die Forellen die flachsten Bereiche des Riffs nach Nahrung ab.

Weit draußen liegen Findlinge, an denen sich die Wellen brechen. Neben den Steinen ist es etwas tiefer, hier leben Garnelen und Kleinfische.

Der Bilderbuch-Platz Riffs sind die beliebtesten Angelplätze an der Ostsee. Man findet sie an der offenen Küste, in Fjorden und an Landspitzen. Es gibt die unterschiedlichsten Typen: Sandriffs, Muschelriffs und Steinriffs sowie Übergangsformen. An allen Riffs herrscht eine gewisse Strömung, durch die sich das Wasser nicht so schnell erwärmt. Daher ist das Riff auch kein klassicher Platz fürs zeitige Frühjahr. Ab April nutzen Forellen es aber gern für Raubzüge, schließlich finden sie hier auf engstem Raum eine Vielzahl unterschiedlicher Beutetiere. Auch im Sommer kommen die Fische nachts gelegentlich aufs Riff und fressen vor allem in den Morgenstunden. Mit

Neben dem Riff befinden sich dicht unter Land oftmals ausgespülte Bereiche.

dem Frühherbst kommt nochmal eine ganz heiße Phase. Je nach Rifftyp variiert der Untergrund von Felsen über Steine und Kies, Lehm bis zu feinem Sand. So unterschiedlich wie die Riffs an sich ist auch die Nahrung, welche die Forellen dort vorfinden. Die sandigeren Riffs beherbergen viele Würmer und kleine Krebstiere, während harter Untergrund die großen Garnelen und viele Kleinfische anzieht. Je nach Wasserstand raubt die Forelle auf (bei Hochwasser) oder neben dem Riff, dabei scheut sie auch flachstes Wasser von nur 30 Zentimetern nicht.

RIFF

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Ein einziger Angeltag ist zu wenig Wollen Sie auf die Meerforellen von Fünen über mehreren Tagen angeln, gibt es gute Nachrichten für Sie und Ihre Angelfreunde: Übernachten Sie in einem speziellen Haus für Angler und erhalten Sie damit mehr Zeit am Wasser für das Angeln.

Entlang der Küsten von Fünen, Ærø und Langeland heißen mehr als 30 anerkannte (Zertifizierte) Unterkünfte uns Angler besonders willkommen. Diese konzentrieren sich auf die Dinge, die für uns Angler wichtig sind. Die Unterkünfte haben gute Ortskenntnisse für das Angeln, sie können behilflich sein beim Buchen von zertifizierten Angelguides und für den Erwerb des Angelscheines. Auch können Sie hier ihre Kleidung und Angelgeräte trocknen und aufbewahren. Und es gibt sogar Angelboote und Kajaks zu mieten – und noch vieles mehr!

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Eine Übersicht dieser Unterkünfte finden Sie AUF

www.seatrout.dk

und erkennen diese am Zeichen: Sea Trout Fyn Partner –

mit dem HØF-Logo und auch an Ort und

Stelle am HØF-Logo.


Steine und Kies, ein Rezept für ? n e l l e r o f r e mehr Me Mit Steinen werfen ist super. Und es ist auch gut mit Kies in der ‘Maschinerie‘. Jedenfalls, wenn es darum geht, der Meerforelle optimale Laichmöglichkeiten in kleinen Bächen und Auen zu schaffen. Und das wissen die Freiwilligen, die jedes Jahr großartige Arbeit dafür leisten. Lesen Sie hier, wie mit Begeisterung und Erfolg dafür gearbeitet wird, den Meerforellenbestand an der Küste zu sichern. Vielleicht bekommen auch Sie Lust, eine helfende Hand zu sein um einen silberblanken Unterschied zu machen!

Bitteschön – eine Ladung Kies für die Laichbank! Laichkies besteht aus Steinen von Wallnussgröße, int. die die Meerforelle ihren Rogen ableg

Von Birgitte Christensen & Søren Knabe

Die Kiesbande (Grusbande) ist ein Netzwerk von Freiwilligen, die zusammengerufen werden, wenn ein konkretes Projekt an einem der vielen kleinen Bäche oder an den Auen, in denen die Meerforellen laichen, durchgeführt wird. Nicht nur kaltes, reines und sauerstoffreiches Wasser wird von der Meerforelle verlangt, sondern auch ein geeigneter Kiesgrund, wo die weibliche Forelle im Herbst ihre Laichgruben graben kann. Denn Kies ist wichtig, damit der Rogen sicher im Kies versteckt liegen kann, bis er sich im Frühling in Forellenbrut verwandelt hat.

Kies wird vermisst

Aber leider ist Kies in vielen Bächen eine Mangelware. Entweder wurde der Kies entfernt, als der Bach vertieft wurde oder die Kiesschicht wurde von wandernden Sand verdeckt. Die Kiesbande meistert solche Probleme, und jedes Jahr werden an Strecken von Laichgewässern einige Projekte durchgeführt, um mehr Kies für die Meerforellen auszulegen. Der Kies kommt aber nicht von allein in den Bach. Da müssen die Begeisterten der Kiesbande antreten.

Ein Tag im Zeichen der Meerforelle

An einen bestimmten Tag im Jahr kann man sicher sein, hektische Aktivitäten entlang der Laichbäche zu erleben. Es geht dann um den sogenannten ‘World Fish Migration Day‘. Das ist ein internationaler Tag mit Fokus auf Wanderfische

wir Meerforelle, Lachs und Aal. An diesem Tag führen begeisterte, freiwillige Helfer in mehr als 60 Ländern der Welt mehr als 500 konkrete Projekte zum Nutzen der Wanderfische durch. Auf Fünen arbeiteten im letzten Jahr am Tag der Wanderfische Gewässerpflegeverbandes Fünen (Vandpleje Fyn) und die Kiesbande an nicht weniger als 10 Gewässerprojekten. Ein Projekt in jeder der 10 Kommunen auf Fünen.

100 Helfende Hände

Die Arbeit lag in den Händen von ungefähr 50 Freiwilligen, die sich an den 10 Fließgewässern trafen, um diese gemeinsam in noch bessere Lebensräume für Forellen zu verwandeln. 50 Menschen klingt vielleicht viel, aber wenn tonnenweise Steine und Kies verlegt werden müssen, kann man nicht genug Hände haben.

Bewaffnet mit Steingabel und Harke

Im Laufe des Tages wurden Lastkraftwagenweise Steine und Kies zu den auserwählten Bächen transportiert, wo die Freiwilligen bereitstanden, um das Material mit Schubkarren hinunter zu den Bächen zu bringen. Bewaffnet mit Steingabeln und Harken haben die Kiesbandenmitglieder die Feinarbeit erledigt. Als der Kies in den Fließgewässern ausgelegt war, waren perfekte Laichbänke für die Meerforellen geschaffen. SEATROUT.DK · 19


Experte ist etwas, was man bleibt

Einige der Teilnehmer hatten Erfahrungen von früher, während andere Anfänger waren beim Auslegen von Kies und Verstecksteinen. Zum Glück ist Erfahrung keine Anforderung um mitzumachen, da alle eine gründliche und fachkundige Beratung vom Projektleiter bekamen.

Steine, um sich dahinter zu verstecken

Als der Laichkies ausgelegt war, fehlten nun noch einige größere Steine – die sogenannten Verstecksteine – hinter denen sich die Forellenbrut verstecken kann, wenn sie im frühen Frühling aus dem Laichkies hervorkommt. In einigen Bächen wurden auch tote Holzstämme und Baumwurzeln ausgelegt, nicht nur für Fische, sondern auch für Wasserpflanzen und Insekten.

Kräuselungen an der Oberfläche

Als die vielen Schaufeln Kies verteilt waren und die letzten Steine mit einem lauten Platschen im Wasser gelandet waren, kam der Zeitpunkt, das Ergebnis der 100 begeisterten Hände zu beurteilen. Die vielen feinen Kräuselungen an der Wasseroberfläche erzählten ihre eigene Geschichte. Die bis dahin so langweilige Strecken des Baches hatten eine neue Strömung bekommen, das Wasser war plötzlich viel lebendiger und einladender.

Müde mit Zufriedenheit

Nach solch einem Tag, mit viel manueller, körperlicher Arbeit draußen im Freien, können die vielen Freiwilligen sich eines guten Nachtschlafes und einem herrlichen Gefühl im Körper erfreuen. Es ist ein schönes Gefühl, der Natur ganz konkret geholfen zu haben – und das gemeinsam mit anderen begeisterten Gleichgesinnten. Die vielen Projekte der Kiesbande an Bächen und Auen sorgen auf direkte Art für mehr Meerforellen draußen an der Küste. Und wer würde nicht interessiert sein, einen persönlichen Beitrag dafür leisten zu können?

Sie können auch der Kiesbande auf Facebook folgen:

Vandpleje Fyn – Gewässerpflegeverbandes Fünen

Auf Fünen arbeiten 26 Spo rtangelvereine zusammen unter dem dänischen Sportan gelverband, um bessere Verhältnisse für die Meerfo relle zu schaffen. Abgesehen von Steinen und Kies in Bächen und Auen auszulegen, helfen viele Beg eisterte von Vandpleje Fyn mit, beim Elektroabfischen von Rognern und bei der Besatz arbeit mit Forellenbrut.

Die Fünische Kiesbande

Die Kiesbande besteht aus einer Gruppe von Männern und Frauen im besten Alte r, die ihre Freizeit dafür verwenden, um mit ’Steine n zu werfen’.

Sie tun es nicht nur zum Spa ß, sondern auch um bessere Laich- und Aufwa chsbedingungen für die Meerforellen in den fünisch en Fließgewässern zu schaffen. Jeder kann ein Teil des Ne tzwerkes von begeisterten Freiwilligen der Kiesbande werden. Es ist nicht erforderlich, dass man Ang ler oder Mitglied in einem Angelverein ist. Den Mitgliedern ist es freiges tellt, an welchen Aufgaben sie sich beteiligen und an welchen nicht. Jeder nach Lust und Möglichkeit. Typisch ist, dass sich 10-20 Freiwillige treffen, um eine konkrete Aufgabe durchzufü hren – aber man kann nie zu viele helfende Hände hab en, wenn etliche Tonnen Steine verlegt werden müsse n. Vielleicht haben Sie es den begeisterten Freiwilligen der Kiesbande zu verdanken , wenn Sie das nächste Mal draußen an der Küste Ihr Angelglück probieren und plötzlich einen starken Ruck in der Angelrute spüren!

www.facebook.com/vandplejefyn

An Stellen, wo die Maschinen ran kommen können geht das auslegen von dem Laichkies kinderleicht für die ‘Kiesbande‘.

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Danke für den großartigen Kampf – Tschüss und auf ein Wiedersehen!

Sommerfische – bei Sonnenschein

mitten am Tag Von Lars Kyhnau Jensen

Die wenigsten Angler denken an den Sommer als eine Hochsaison für Meerforellen – abgesehen von denjenigen, die Nachtangeln betreiben. Vielleicht glauben auch Sie, dass Meerforellenangeln und eine Wassertemperatur um die 20 Grad nicht zusammenpassen… dann aber ist es an der Zeit, dieses zu überdenken. SEATROUT.DK · 21


”Hast Du die Wettervorhersage gehört?”, fragt Christian, mein bester Freund und Angelkumpel. ”Die sieht gut aus”, antworte ich, denn die Aussicht auf eine Reihe richtig guter Sommertage in Folge, ist gerade das, auf was wir gewartet haben. Am nächsten Morgen packen wir dann Angelsachen und Kühlbox ins Boot und gehen auf Kurs in Richtung der Insel Lyø in der südfünischen Inselwelt. Als wir früh am Vormittag ankommen, haben die ersten Badegäste sich schon am Strand eingefunden und tummeln sich im 19 Grad warmen Wasser. Christian macht seinen ersten Wurf entlang eines Sandriffs und hat schon beim zweiten Wurf einen Nachläufer. Die Bugwelle des Fisches ist nicht zu übersehen. Wir sind wie hypnotisiert, als der Fisch Gas gibt und den Blinker in einer Drehung nimmt. Wie wir es schon früher oft erlebt haben, sind die ersten Würfe in der Regel oft fängig. Nach einem guten Drill gleitet eine Forelle von einen halben Meter Länge ins Keschernetz. Ich mache schnell ein paar Fotos, ehe sie aus Christians Hände gleitet, um dann mit einem Schlag ihrer Schwanzflosse dorthin zurückzuschwimmt, von wo sie gekommen ist.

Angeln auf Sicht

Im Laufe der nächsten Stunden ist die Sonne hoch oben zum Himmel geklettert, so dass wir nun die Chance haben, die Fische zu sehen, wenn sie zwischen den Rinnen das Sandriff überqueren um auf beiden Seiten, oder sogar auf dem Sandriff nach Beute zu suchen. Der schwache Wind kommt heute ausnahmsweise aus Südosten. Das Boot treibt genau so, dass wir den ganzen Vormittag die Sonne im Rücken haben. Von daher muss ich nicht mit dem El-Motor arbeiten und kann mich zu 100% auf das Wesentliche konzentrieren: Ausschau halten nach hellgrauen Schatten am Grund. Viele Minuten sind wir noch nicht getrieben, als wir den ersten Fisch entdecken, der direkt im Schritttempo auf das Boot zukommt. Keiner von uns schafft es, zu werfen, bevor der Fisch uns wahrnimmt, seinen Kurs ändert und in die dunkle Rinne verschwindet.

Tempowechsel und Spinnpausen

Wenig später bekommen wir die nächste Chance und sind

Low-Budget-Urlaub mit tropischen ‘Flats-Angeln‘ im Süden von Fünen.

besser darauf vorbereitet. Ich bekomme den Wobbler so hinaus, dass er gerade noch am Sichtfeld des Fisches vorbeigleitet. Während ich den Wobbler im Eiltempo einhole, macht der Fisch schlagartig eine Drehung, als er den Wobbler wahrnimmt. Hin und wieder erfordert es mehrere Tempowechsel und Spinnpausen, um den Fisch zum Biss zu verleiten. Aber dieses Mal reicht ein Spinnstopp, ehe ich dann auch das Gewicht des 22 · SEATROUT.DK

Fisches ruckartig in der Rute spüre. Ein Badegast guckt verwundert hinter seinem Sonnenschirm hervor, als er jemanden rufen hört: ”Jaa... ich hab ihn!” Dieser Fisch ist von derselben Gewichtsklasse wie der erste und leistet kräftigen Widerstand, ehe er nach der Landung – um eine Erfahrung reicher – zurückschwimmen kann.


Die Jagd auf Meerforellen

Meerforellenangeln, bei dem man Fische anwirft, die man zuvor gesehen hat, hört sich vielleicht nicht so einfach an. Es erfordert schon auch ein zielgerichtetes Vorgehen um beim Sichtangeln Erfolg zu haben. Ich selbst benötigte drei Sommer, ehe ich meinen ersten Fisch landen konnte. Bis dahin hatte ich etliche Fische gesehen und ein Paar sogar auch verloren. Vielleicht denken Sie, warum man so viel Mühe auf sich nehmen soll, um so einen Fisch zu fangen? Die Antwort hierauf ist, die höhere Spannung durch das visuelle Element. Es erinnert an die Jagd, bei der man die Beute erst aufspürt, sich dann anschleicht ohne entdeckt zu werden, um dann letztendlich den vollstreckenden Schuss – oder den Wurf zu tun.

Sichtangeln vom Boot

Sichtangeln wird idealerweise vom Boot, Kajak oder einem Paddle Board betrieben, von wo aus man, im Vergleich zum Watangeln, eine bessere Sicht hat. Man kann jedoch auch in Wathose Sichtangeln, an Stellen, die man gut kennt und an denen man nicht tiefer als in einen halben Meter steht. Beim Watangeln erlebt man oft, dass die Fische dichter zum Angler kommen, als beim Angeln vom Boot. Hat man erst einen Nachläufer bis an das Boot gehabt, ohne dass dieser beißt, wird der Fisch leicht verschreckt – und man bekommt bei diesem Fisch keine weitere Chance. Beim Watangeln jedoch hat man bessere Aussichten, dass der Fisch beim nächsten Wurf wiederkommt.

Mit der Sonne im Rücken

An einer bekannten Stelle, für die man eine Vorstellung hat, von wo der Fisch kommen könnte, ankert man sein Boot so, dass man die Sonne im Rücken hat. Bei der Erkundung eines neuen Gebietes, bevorzuge ich, vom treibenden Boot zu angeln, um so eine möglichst große Strecke abfischen zu können. Kommt das Sonnenlicht und der Wind aus derselben Richtung, gilt es das Treiben ein bisschen strategisch zu planen. Wenn das nicht möglich ist, kann ein kleiner El-Motor eine große Hilfe sein.

Vor Anker gehen

Hat man erst einmal Fische gesehen, gehe ich gern vor Anker, denn oft befinden sich auch andere Fische an dieser Stelle. Schaffe ich es nicht, die Fische anzuwerfen, ehe sie aus meinem Sichtbereich verschwinden oder außerhalb meiner Wurfweite schwimmen, warte ich gern ein paar Minuten, um zu sehen, ob sie vielleicht zurürckkommen. Oft verbleiben die Fische nämlich für eine Weile in der Nähe. Früher habe ich vergeblich versucht, dieselben zwei Fische auf einer Strecke von ca. 30 Meter fünf Mal binnen zehn Minuten anzuwerfen.

(Grösse 1500) mit 0.10 mm geflochtener Schnur. Für das Fliegenfischen ist eine schnelle Rute der Klasse 6 perfekt. Hierzu eine Weight Forward Schnur mit einer kompakten Keule. Hat man erst einen Fisch gesehen, muss alles recht schnell gehen. Daher ist eine Rute, die sich schnell aufladen lässt, ein Vorteil, um viele Blindwürfe zu vermeiden. Da lange, schöne Würfe nicht so wichtig sind, hat man mit einer Schnurklasse schwerer, als für die Rute klassifiziert, einen weiteren Vorteil.

Effektives Blindangeln

Es mag den Leser vielleicht ein bisschen verwundern, mit Sichtangeln anzufangen, erst recht, wenn man es nicht gewohnt ist, im Sommer mitten am Tag zu angeln. Aber man sollte nicht verzweifeln, denn man muss die Fische nicht sehen, um sie fangen zu können. In Wahrheit ist Blindangeln fängiger, und damit auch erfolgreicher. Beim Blindangeln an einem typischen Rinne-Riff-Rinne-Platz versuche ich immer, längs am Riff entlang zu werfen. Erst ein Wurf entlang am Riff und dann einen Wurf entlang jeder der Rinne des Riffs, das reicht oft aus, um herauszufinden, ob dort unten jemand zu Hause ist! Dieses Vorgehen mag ihnen ein bisschen halbherzig vorkommen, aber fast jedes Mal erlebe ich, dass die Fische sich sofort bemerkbar machen, wenn sie vor Ort sind. Sollte ich einen Fisch sehen, mache ich natürlich noch einige Würfe extra, aber normal suche ich eine Strecke ziemlich schnell ab.

Sandboden und tiefes Wasser

Es versteht sich von selbst, dass man Nachläufer besser erkennt, wenn die Sonne einen hellen Sandboden erhellt und der Fisch dann deutlicher zu erkennen ist, als wenn man bei Grauwetter eine tiefe Rinne beangelt. Meine Lieblingstellen sind von daher hauptsächlich Sandböden – und gern mit tieferem Wasser in der Nähe. Wenn die Wassertemperatur auf 20 Grad steigt, scheint es, als wenn die Fische dann nur für kurze Zeit ins flache Wasser kommen, um dort zu rauben. Aber sie sind ja nun im flachen, um dort zu fressen, und eine hungrige Meerforelle ist dann meistens sehr entschlossen.

Watwürmer, Watwürmer und abermals Watwürmer

Man sollte denken, dass eine Meerforelle, die über Sandboden gefangen wurde, den Magen voll haben würde mit Tobiasfischen, Garnelen und Grundeln, aber 9 von 10 Meerforellen haben stattdessen frische Watwürmer im Bauch.

Kurze Würfe

Die optimalsten Verhältnisse für das Sichtangeln hat man um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Ist der Himmel gleichzeitig klar und dunkelblau, ist es nun möglich, die Fische bis auf eine Entfernung von 25 Metern zu sehen. In der Regel entdeckt man sie jedoch erst auf kürzere Entfernungen. Daher sind weite Würfe selten nötig. Aber die Würfe müssen präzise sein.

Feines Angeln mit leichtem Gerät

Für diese Art von Angeln ist es am besten, das ganze leichte und feine Gerät zum Einsatz zu bringen. Persönlich verwende ich eine 270 Zentimeter lange Rute mit einem Wurfgewicht von 2-12 Gramm und eine relativ leichte Stationärrolle

Ein perfekt imitierender, gut laufender Tobiasfisch-wobbler hat den Erfolg gebracht. Man beachte auch den schonenden Kescher mit knotenfreiem Gumminetz. SEATROUT.DK · 23


Der typische Mageninhalt besteht aus ein paar Sandgarnelen und Kleinfischen und einen ordentlichen Haufen von Watwürmern. Ich habe bis zu 25 frische Watwürmer im Magen einer Meerforelle gefunden, die eine Länge von einem halben Meter hatte. Na, dann guten Appetit!

Schneller Tempowechsel

Sommerfische sind selten wählerisch oder skeptisch und gehen auf Blinker, Wobbler und auf Fliege. Ich benutze gern einen Tobiasfisch-wobbler, aber eigentlich ist, was die Köderwahl betrifft, nicht viel zu erwähnen. Wichtig ist, dass man etwas verwendet, an das man glaubt. Von großer Bedeutung kann jedoch das richtige Tempo sein, 24 · SEATROUT.DK

mit dem der Köder geführt wird. Hat man erst einmal eine Meerforelle gesehen, die einen sehr schnell geführten Spinnköder einholt, besteht kein Zweifel mehr, dass Meerforellen Tempo mehr als gern haben. Beißt der Fisch nicht auf einen Köder in Bewegung, dann tut er es fast immer beim abrupten Spinnstopp. Zu anderen Jahreszeiten kann eine sogenannte ‘hängende Spinnpause‘ sehr effektiv sein. Aber im Sommer wirkt ein harter Spinnstopp deutlich besser, da dann der Köder schnell abtaucht. Dieses ist jedenfalls meine Erfahrung, und ich habe nie erlebt, dass ein Nachläufer den Köder nimmt, wenn ich versucht habe, das Tempo zu drosseln. Gibt man stattdessen Vollgas, tut die Forelle dasselbe. Der Anblick einer flüchtend-


Am besten ist es, einfach gleichmässig weiter zu kurbeln, bis man das Gewicht des Fisches spürt und die Forelle sich selber gehakt hat.

Meist größere Fische

Noch eine interessante Erfahrung ist, dass ich während der Sommermonate fast nie kleine Meerforellen sehe. Natürlich ist es schwieriger eine kleine, untermaßige Forelle zu entdecken, als eine kapitale. Ich fange nur sehr selten kleinere Fische beim Blindangeln. Die Durchschnittgröße liegt bei 50-55 cm, und die Fische sind immer in bester Kondition. Vielleicht können sich die größeren Fische besser an relativ warmes Wasser anpassen?

Warmes Wasser

Und das bringt mich zu der Frage, ob das Wasser nun auch zu warm werden kann? Ja, das kann es natürlich. Der Sommer 2018 war ein Beispiel dafür. Ich kann mich nicht erinnern, einen solchen Sommer je erlebt zu haben, in dem ich mehr als einen Monat lang nicht eine einzige Meerforelle gesehen oder gefangen habe. Aber dieses war in 2018 der Fall. Als die Wassertemperatur Mitte Juli 22-25 Grad erreichte, wurde das Angeln mehr als schwierig. Ich hörte nur von wenigen Fängen in tieferem Wasser und in kräftiger Strömung, und es lagen größere zeitliche Abstände zwischen den Fangmeldungen. Bis ungefähr 20 Grad gibt es keine Probleme. Die Meerforellen erscheinen frisch und munter und stehen gleichmäßig verteilt. Steigt die Temperatur doch über 20 Grad, stehen sie in größeren Abständen, und die Fische die man sieht, kommen einem reservierter und verhaltener vor. Die Schmerzgrenze scheint bei 21 Grad zu liegen. Von da an und bei noch höheren Temperaturen werden die Forellen sehr schwierig und sie stehen in noch größeren Abständen. Mein Logbuch zeigt, dass ich nur einen einzigen Fisch bei 21 Grad gefangen habe.

Ablaufendes Wasser

Ich bevorzuge bei ablaufendem Wasser zu angeln, aber ich kann dieses nicht mit Hilfe von Theorien untermauern. Ich plane meine Angelfahrten nicht nach den Gezeiten, aber kann feststellen, dass ich meine besten Angelerfolge bei ablaufendem Wasser erlebt habe.

Probiere es einfach aus! Eine Sommerforelle in bester Kondition. Der Fisch hat am Übergang von der Sandbank zur dunklen Rinne gebissen.

en Beute scheint den Jagd- und Beißinstinkt der Meerforelle zu wecken.

Immer mit dem Anschlag warten

Es kann eine Herausforderung sein, den Anschlag nicht zu früh zu setzen. Den Fehler mache ich auch heute noch, obwohl ich genau weiß, dass selbst wenn man sieht, wie der Fisch den Köder nimmt, man immer warten sollte, bis man das Gewicht des Fisches in der Rute spürt. Man muss eiskalt bleiben und mit dem Anschlag warten, bis man sicher ist, dass sich der Fische gedreht hat. Ansonsten zieht man der Forelle nur den Köder aus dem Maul.

Man sollte jetzt nicht glauben, dass ‘Gutwetter-Angeln‘ im Sommer einfach ist. Aber man sollte es ausprobieren, an Tagen mit Sonne und einem wolkenfreien Himmel. Es können große Erlebnisse auf Sie warten mit beißwilligen Meerforellen, die man zuvor beobachten und im badewarmen Wasser fangen kann.


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Woher kommen all DIE Jedes Jahr werden eine halbe Million Meerforellen in die Bäche und Auen auf Fünen ausgesetzt. Alle haben fünische Ahnen, denn ihre Eltern sind wilde Meerforellen, die in Gewässern auf Fünen durch Elektrofischen gefangen wurden. Die kleinen Brutfische werden aufgezogen bis sie 15 Zentimeter lang sind und dann ausgesetzt. Sie wandern ab ins Meer, wo sie nun zu großen Meerforellen heranwachsen, von denen jeder Angler träumt, sie an den Haken zu bekommen.

? n e l l e r o f r e Me

Von Linda Bollerup, Fischermeisterin an der Zuchtanlage Fyns Laksefisk

Bei Zuchtanlage Fyns Laksefisk züchtet und setzt jährlich ungefähr 365.000 Meerforellen aus auf Fünen, Langeland und Ærø mit finanzieller Unterstützung von Meerforrelle Fyn. Hinzu kommt eine Anzahl von Smolts, die mit Geldern vom Staatlichen Fischereischein bezahlt werden. Jedes Jahr werden von daher ungefähr eine halbe Million kleiner Meerforellen auf Fünen und den umliegenden Inseln ausgesetzt.

Elektrofischen

Beim Elektrofischen wird Strom durchs Wasser geleitet, der die Meerforellen passiv macht, sodass sie mit einem

Als Smolt bezeichnet man die ungefähr 15 Zentimeter lange, silbergefärbte Forelle elt für das Leben im Meer. twick fertigen

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Kescher gefangen werden können. In der Zuchtanlage bei Odense werden die Meerforellen dann in großen Becken weiter aufbewahrt, bis sie laichfähig sind. Sind die Fische laichreif, werden sie betäubt und dann Rogen und Milch durch vorsichtiges Abstreifen gewonnen. Rogen und Milch werden nun gemischt und dabei der Rogen befruchtet. Die Rogner werden später am selben Tag in den Bach – in dem sie gefangen wurden – nahe der Mündung zum Meer zurückgesetzt. Von hier schwimmen die schlanken, abgelaichten Meerforellen hinaus entlang den Küsten. Im Laufe des Winters bekommen sie wieder ihr silberfarbenes Aussehen und nehmen an Gewicht zu. In der Zuchtanlage werden die befruchteten Rogen in Siebschalen gelagert, die mit frischem, kaltem und sauerstoffreichem Wasser durchspült werden. Dieses sind optimale Bedingungen für eine hohe Überlebensrate. Dennoch überleben nicht alle Eier. Die toten Eier sind deutlich an ihrer weißen Färbung zu erkennen, und können einfach mit einer Pinzette ausgelesen werden.

sein Endstadium im Laufe des Aprils. Das ist auch der Zeitpunkt, wann die Forelle vom Entwicklungsstand in die Natur ausgesetzt werden kann. Biologen haben Bestandsanalysen durchgeführt und Besatzpläne für die einzelnen Fließgewässer auf Fünen entwickelt, so, dass man die passende Anzahl von Smolts einbürgern kann.

Forellenlarven mit Dottersack

Möchten Sie Fyns Laksefisk besuchen?

Nach 1-2 Monaten schlüpfen aus den Eiern die Forellenlarven, nicht mehr als 2,5 Zentimeter lange Fische. Die Forellenlarve hat unter ihrem Bauch ein ‘Brotpacket‘ in Form eines Dottersackes mit Nahrung für die ersten 3-4 Wochen. Erst danach können die kleinen Forellen selbst Nahrung zu sich nehmen und anfangen zu rauben. Mit zunehmender Größe werden die Fische in immer größere Becken umgesetzt. Um sicherzustellen, dass die Gene der verschiedenen Forellenstämme sich nicht vermischen, werden die kleinen Fische getrennt, nach den Fließgewässern aus denen ihre Eltern stammen, gehalten. Es gibt also separate Abteilungen für die Bruten, die bestimmt sind für die Bäche und Auen in Ostfünen, Westfünen oder für die, die über den Odense Fjord ins Meer münden.

Junge Tierpfleger

Fyns Laksefisk, wo die vielen Smolts aufgezogen werden, ist Teil der Elseminde Produktschule in Odense, eine Schule für junge Leute im Alter von 16-25 Jahren, die den Aufenthalt dort nutzen, um herauszufinden, in welchem Beruf sie später arbeiten, oder welche Ausbildung sie gerne machen möchten. Fyns Laksefisk hat vier Ganztagsangestellte und eine Teilzeitkraft, die zusammen mit den Schülern die Fische pflegen, Laichfische elektrofischen und Besatzmaßnahmen mit Smolts durchführen. Zu den Schülern kommen noch drei junge Leute, die dort ein Praktikum absolvieren, als Teil ihrer Ausbildung zum Fischzüchter.

Für Terminabstimmungen kontaktieren Sie Linda Bollerup. Mail: lbh@elseminde.dk

Smolts werden im April ausgesetzt

Wenn die kleinen Forellen ungefähr eineinhalb Jahre alt und 15 Zentimeter lang sind, fängt der sogenannte Smoltifizierungsprozess an. Ein Prozess, der das Aussehen des Fisches verändert und zu einer Reihe von physiologischen Änderungen führt, als Vorbereitung auf das Leben draußen im Meer. Die Entwicklung zu einem silberblanken Smolt erreicht

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Fyns Laksefisk ist eine rezirkulierende Anlage, in der das Wasser geklä rt und mehrfach verwendet wird.


ig ier hw sc ie w – en eh dr me fil en ll re fo er Me

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Die Filmreihe ”Geheimnisse der Meerforelle” mit Thomas Hansen und Claus Eriksen in den Rollen als Spinnangler und Fliegenfischer und Niels Vestergaard hinter der Kamera ist reiner Kult unter den Meerforellenanglern. Bis jetzt wurden acht Filme gedreht, alle hauptsächlich auf Fünen. Trotz der großen Erfahrung der drei Filmleute mit Meerforellenangeln und -filmen, kann vieles schiefgehen, wenn das Wetter kränkelt oder, wenn der wichtigste, aber auch unberechenbarste Schauspieler – die Meerforelle – nicht, wie erwartet, zu den Drehaufnahmen erscheint. Claus Eriksen erzählt in diesem Bericht von einigen Herausforderungen bei den Aufnahmen für den 7. und 8. Film. Um die Weihnachtszeit 2015 fing unser kleines Filmteam mit den Vorbereitungen für einige neue Filme an. Thomas, Niels und ich hatten viele Ideen, Angeltricks und Situationen, für die wir in den vorherigenn Filmen keinen Platz gefunden hatten. Der Plan war nun, die Filme 7 und 8 im Herbst 2017 zu veröffentlichen. Wie immer, musste Niels vier bis fünf Monate haben, um die Filme zu schneiden, den Text zu sprechen und um die Übersetzung anfertigen zu lassen. Von daher sollten die Aufnahmen am 1. Juni 2017 abgeschlossen sein. Drei Angelsituationen wollte ich gerne in den Filmen zeigen: 1. Das raue Winterangeln an der offenen Küste. 2. Das angenehme und sichere Sommerangeln mitten am Tag. 3. Das unterhaltsame und auch erfolgreiche Angeln im Herbst mit Schaumfliegen bei Tageslicht. Die Aufnahmen vom Winter- und Sommerangeln würden leicht zu bekommen sein, da war ich mir ziemlich sicher. Aber das mit den Schaumfliegen erschien mir nicht so einfach. Daher wollte ich gern so schnell wie möglich anfangen.

Die ersten Aufnahmen

Winterangeln an der offenen Küste mit kurzen, kalten Tagen ist herrlich. Wenn die Küste rau und öde vor einem liegt. Der Wind beißt in die Nase, und man hat die meisten Stellen für sich allein. Die Forellen sind alle blitzblank und so schön, wie sie nun eigentlich bleiben sollten. Die Meeresforellen stehen zu dieser Zeit weit auseinander. Dieser Nachteil wird jedoch dadurch ausgeglichen, dass die Fangaussichten für einen kapitalen, blanken Überspringer bei kaltem Wasser sehr gut sind. Das Wetter im Februar kann ein großer Mitt-, aber auch ein Gegendspieler sein. Wichtig sind einige Plusgrade und ein leichter Wind. Bei Frost und starkem Wind sind die Fangaussichten äußerst gering.

Filmtage im Kalender

Niels ist ständig mit mehreren Filmprojekten beschäftigt, aber ich ernähre mich nicht davon, Meerforellenfilme zu machen. Von daher muss viel Freizeit investiert werden. In unseren Kalendern ist es oft schwierig, kurzfristig mehrere aufeinander folgende Tage anzusetzten.

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Dazu kommt noch, dass wir ja auch von den Wettervorhersagen abhängig sind. Aber Mitte Februar 2016 gelang es uns, ein paar Filmtage für Aufnahmen rund um Fyns Hoved auf Nordfünen einzuplanen. Zwei Tage waren ein bisschen wenig – das Glück musste mit uns sein – und das war es zum Teil auch. Wir bekamen Aufnahmen von ein paar blanken Fischen. Leider nicht so viele, wie wir uns gewünscht hatten. Aber nun waren wir angefangen und hatten ja noch einen weiteren Winter zur Verfügung.

Meerforellen auf Schaumfliegen

Aus verschiedenen Gründen kamen wir erst so richtig an die Arbeit mit den Sommeraufnahmen in 2016 – aber ich war mir sicher, dass wir ja vieles dann im nächten Jahr nachholen könnten. Es war uns wichtig, die Aufnahmen für das Herbstangeln mit den Schaumfliegen zu bekommen, denn wir hatten ja nur einen Herbst im geplanten Zeitrahmen zur Verfügung. Wir reservierten uns eine Woche im September für das Projekt – davon die ersten Tage am Odense Fjord und die letzten im Gebiet bei Helnæs. Das visuelle Element ist das Reizvolle beim Fischen mit Schaumfliegen. Mit den Augen verfolgt man die Fliege von der Landung auf dem Wasser und dem anschließenden Tanz auf der Oberfläche bis zu der Rutenspitze. Sehr oft attakiert die Meerforelle mehrmals die Fliege, ehe sie ordentlich zu Werke geht, oder aber aufgibt. Dieses kann ein ganz besonderer Nervenkitzel sein.

Eine Beule hinter der Fliege

Natürlich folgen die Meerforellen oft eine Fliege, die dicht unter der Oberfläche geführt werden, was man aber nur selten bemerkt. Daher bieten Schaumfliegen oft viel mehr Kontakte zu den Meerforellen, weil man einfach mehr Fische observieren kann, die Interesse zeigen. Leider nimmt die Meerforelle nicht die Schaumfliege mit einem gewaltigen Platsch. Im Gegensatz dazu, kann der Fisch die Fliege ganz diskret folgen. Ist man dennoch aufmerksam, entdeckt man vielleicht eine Beule an der Oberfläche und sieht einen Strudel, wenn der Fisch unter der Fliege eine Wende macht. Ein anderes Mal saugt die Forelle die Fliegen einfach auf. Alle diese drei Varianten von Bissen sind vom menschlichen Auge einfach zu erkennen, aber sehr schwierig auf den Film zu bekommen.

Kein Mogeln

In der Filmreihe ”Geheimnisse der Meerforellen” war es uns immer wichtig, den ganzen Verlauf zu zeigen – also auch vor und nach dem magischen Biss einer Meerforelle. Der Zuschauer muss alles mitbekommen: Wurf, Biss, Drill und Landung in einem Verlauf und ohne Mogeln. Besonders wichtig ist es, den Biss zu filmen. Denn das ist es ja, wovon man den Adrenalinkick bekommt. Dieses gilt sowohl für den Angler, als auch für den Kameramann und letzten Endes auch für den Zuschauer. Fehlt der Biss, ist das, wie wenn man ein Fußballspiel anschaut, und der Ball im

Die Schaumfliege ist effektiv und unter haltsam zu fischen, aber sehr schwierig zu filmen.

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Netz landet – ohne zu wissen, wer ihn geschossen hat.

Schwierig den Fokus zu setzen

Mit den Schaumfliegen hatten wir ein Dilemma. Sollte die Kamera den Angler oder die Fliege filmen? Das erste war einfach zu tun, aber das letzte war das meist interessante. Bald wurde uns klar, dass es eine große Herausforderung ist, eine kleine Schaumfliege zu filmen, die 25 Meter weit draußen im offenen Wasser landet. Niels musste bei jedem Wurf in einer anstrengenden Haltung, voll konzentriert nach vorne gebeugt, stehen und die Kamera still halten, während er versuchte auf das kleine Schaumding zu zoomen, das irgendwo dort draußen herum tanzte. Es versteht sich von allein, dass Niels dieses nur eine begrenzte Zeit durchhalten konnte.

Angeln in Zeitlupe

Dabei musste ich nach jedem Wurf warten, bis Niels die Schärfe auf die Fliege eingestellt hatte. Wir bewegten uns entlang der Küste im Schneckentempo. Jeder Wurf nahm dabei mindestens doppelt so viel Zeit in Anspruch – etwas, was ich nur eine begrenzte Zeit durchhalten konnte. Denn ich habe es gern, schnell zu fischen und immer in Bewegung zu sein, wenn ich an der Küste auf der Jagd nach Meerforellen bin. Das Angeln am Odense Fjord war ein Disaster und wir haben dabei drei Tage vergeudet. Erst als wir weiter unten im Gebiet bei Helnæs angekommen waren, fingen die Meerforellen an, mitzuspielen. Aber selbst als ein paar Meerforellen zu den Schaumfliegen aufstiegen, bekamen wir nie die Aufnahmen, die wir uns gewünscht hatten. Noch ein September war nötig – und schon war das gesamte Filmprojekt um ein halbes Jahr verschoben.

Zu kalt, zu windig, einfach ärgerlich

Nochmals wurde im Februar eine Woche im Kalender für Filmaufnahmen angesetzt. Das Wetter hat uns geärgert mit Kälte und starkem Wind. Die ersten zwei Tage mussten wir absagen.

Ab Mitte der Woche haben uns dann die Wettergötter zugelächelt, und wir konnten endlich anfangen. Alles war schwierig. Die Wochen vorher war es eisigkalt gewesen. Ich versuchte es mit allen meinen kleinen Tricks, an Geheimplätzen und mit eisenhartem Schuften. Nichts davon hat bei dem kalten Wasser geholfen. Die Fische blieben einfach weg. Die einzige Chance in der Woche bekamen wir am letzen Nachmittag bei den Steinen in der Dalby Bucht, als eine richtig prächtige Forelle gebissen hat und dann aber sofort wieder abging. Die Zeit war uns davongelaufen, und andere Aufgaben nahmen uns beide in Anspruch – wir hatten also noch einen Winter nötig. Die Ablieferungsfrist musste noch einmal um ein halbes Jahr verschoben werden.

Verspäteter Filmstar

Es sollte erwähnt werden, dass das Februarwetter kurz danach mild und schön wurde. Als ich wenige Tage später zusammen mit meinem Angelfreund Steen dieselben Stellen besuchte, war die Wassertemperatur auf perfekte drei Grad gestiegen. Vier schöne Winterforellen ließen sich überlisten, und besonders die eine konnte Steen’s Augen strahlen lassen: Ein perfekter Überspringer von ungefähr 65 Zentimeter. Ich habe lange damit gewartet, Niels von diesem Fisch zu erzählen, denn dieser Fisch, der war geanau der Fang, den wir uns für unseren Film gewünscht hätten.

Wie in die Hosen pinkeln…

Der Sommer 2017 war kalt und windig. Es gab keine Sommerstimmung an den vier Tagen an denen wir rund um den Johannestag geangelt und gefilmt hatten. Der Wind machte es uns unmöglich die geplanten Küstenabschnitte zu besuchen. Unsere Plan-B-Plätze gaben dann doch noch ein paar Fische her, aber der Regen hat uns viele Aufnahmen abbrechen lassen, und die betrübliche Wetteraussicht führte natürlich dazu, dass Niels ein paar Tage früher als geplant nach Hause fuhr. In der folgenden Woche hat sich das Wetter ein bisschen gebessert. Niels wollte gern wiederkommen, aber ich hatte nun angefangen an meine eigenen Fähigkeiten zu zweifeln und habe abgesagt – und wir bekamen noch eine Verzögerung. Zu Anfang hat jede Verzögerung wegen fehlender Fänge meinem Selbstvertrauen nicht gutgetan. Die Verzögerungen waren mehr die Regel als die Ausnahme und waren jedenfalls nun zur leichtesten Lösung geworden. Ein bisschen so, als wenn man sich in die Hose pinkelt, wenn man friert.

König Winter hat die Küste fest im Griff. Die Wassertemperaturen und der Hunger der Meerforellen sind nun auf dem absoluten Nullpunkt.

Die große Silber ne von Steen – gefangen zwei Tage nachdem die Filmaufnahmen für das Jahr beendet waren. SEATROUT.DK · 31


‘Knæk und Bræk‘ oder Petri Heil. Tja, hier konnte nicht einmal eine Deep-water-ExpressFliegenschnur die Fliege runter zum Fisch bringen!

Abgesoffene Kameras

Als Niels und ich uns im September 2017 für neue Aufnahmen wieder trafen, spürte ich deutlich, dass unser gemeinsame Enthusiasmus verlorengegangen war. Wir waren müde und mutlos. Zugleich waren Niels’ parallel laufende Aufnahmen mit Thomas in anderen Zeiträumen auch nicht viel besser verlaufen. Seit zwei Jahren war Niels unzählige Male über die Brücke vom Großen Belt gefahren, ist tausende von Kilometern gereist und hatte unerwartete Ausgaben für zerstörte Filmgeräte. Drei große Filmkameras waren abgesoffen und fünf kleine Unterwasserkameras waren auch verlorengegangen.

Zeit ist Geld

Niels hatte nun fast 100 Filmtage aufgewand, und die Filmpremiere war um mindestens ein Jahr verschoben. Im Gegensatz zu mir, verdient Niels sein Geld damit, Filme zu drehen und zu verkaufen. Er hat es mir gegenüber nie erwähnt, aber ich konnte mir ausrechnen, dass sein Stundenlohn bei diesem Projekt meilenweit unter Normalstundenlohn auf dem Arbeitsmarkt sein würde. Und wir waren nicht einmal halbwegs fertig. Was wir nun mehr als sonst gebrauchen konnten, war ein bisschen Glück und auch gern, das altmodische Angelglück. Leider fehlte uns auch das Glück ein bisschen in diesem Herbst, aber ganz so schlimm war es uns nun auch nicht ergangen. Die Erfahrungen aus dem Vorjahr mit den Schaumfliegen und harte Arbeit hat dazu geführt, dass wir einige gute Momente

Noch ein Tag im Büro… Niels gönnt sich während der Frühlingaufnahmen eine wohlverdiente Pause.

und einige schönen Fische für den Film aufnehmen konnten. Das Wetter hätte natürlich besser sein können, die Fische größer und die Bisse spektakulärer, aber es ist uns trotzdem einigermaßen gelungen. Wir wurden uns einig, das Schaumfliegenkapitel abzuschließen. Keine Verschiebungen mehr – ganz eigenartig.

Eisdeckel auf dem Wasser

Um Silvester trugen wir nun zum dritten Mal ein paar Februartage bei Fyns Hoved in unsere Kalender ein. Der milde und grüne Winter schien vielversprechend. Aber die Tinte im Kalender war noch nicht ganz trocken, als das 32 · SEATROUT.DK

Wetter dann wieder umschlug. Ende Januar rollte eine massive Kältewelle über Fünen. Der Frost fing an zu beißen – was die Meerforellen dann nicht mehr taten. Bald wurde es so kalt, dass eine Eisdecke das Wasser entlang der Küsten bedeckte. Wir haben die Aufnahmen erst eine Woche verschoben. Dann 14 Tage, aber als der Eis Anfang März noch immer auf dem Wasser lag, haben wir alles aufgeben und uns mit den Aufnahmen begnügt, die Niels vor zwei Jahren gelungen waren. Dies war nicht ganz befriedigend, aber es gab keine Alternative.


Der Sommer 2018 war extrem. Der Mai war der wärmste seit langem, der Juni der trockenste in 26 Jahren und der Juli hatte die meisten Sonnenstunden, die jemals gezählt wurden. Die Rekorde standen Schlange, wie auch die Badenixen am Strand. Und die Meerforellen...?

Außerhalb vom Manuskript

Ursprünglich war es nicht geplant, das Frühlingsangeln mit im Film zu haben. Von solchen Aufnahmen waren ja schon viele in den vorherigen 6 Filmen. Aber nach zwei Jahren mit Misserfolgen, hatten wir es in hohem Maße nötig, einige Fische zu fangen und zu filmen. Daher haben wir sechs ‘sichere‘ Apriltage in den Zeitplan aufgenommen. Die ‘Eiszeit‘ war gerade vorbei, und das Angeln im April erwies sich viel schwieriger als normal. Es gelang uns dennoch, ein paar minutenlange, gute Aufnahmen aufzunehmen, mit denen wir zu Beginn gar nicht kalkuliert hatten. Trotz der schwierigen Bedingungen, waren die Frühlingtage ein schöner Zugewinn. Der Zeitplan für die Veröffentlichung im Herbst 2018 schien nun machbar.

Einfache Aufnahmen

Endlich ist es Sommer geworden. Mildes und herrliches Wetter ohne Bedarf für Handschuhe, lange Unterhosen oder Mütze. Die vielen Angelfahrten im Frühling haben das schlimmste Meerforellenfieber kuriert. Draußen an der Küste hat man mitten am Tag reichlich Platz, da die meisten Angler ihren Einsatz auf morgens, abends und in die Nacht legen. Dieses sind sicherlich auch die besten Zeiten, aber in Wirklichkeit kann Tagangeln fast genau so gut und fängig sein. Zu Anfang habe ich damit gerechnet, dass der Abschnit über das Sommerangeln der einfachste sein würde. Seit vielen Jahren habe ich beißfreudige Fische an denselben Plätzen und in guter Größe gefunden. Als wir uns von daher über drei

Tage vor dem Johannestag und noch drei Tage in der Woche danach als Reserve einigten – falls das Wetter schlecht werden sollte. Ich war mir sicher, dass alles gut verlaufen würde. Nun sollten wir ein souveränes Sommerkapitel drehen.

Wärmster Sommer seit Menschengedenken So lange sich die Wassertemperatur unter 20-21 Grad hält, ist es möglich, Forellen an den offenen Küsten zu fangen, selbst mitten am Tag bei Sonnenschein. Grauwettertage sind jedoch vorzuziehen. Seit einigen Jahren steigt die Wassertemperatur an der Küste nicht über 20 Grad – und wenn, dann erst Ende Juli. Die Ausnahme: Der Sommer 2018.

Zum Weinen

Schon im Mai traf der Sommer in Fünen ein. Zwei bis drei Wochen mit warmen Wetter verteilt über einen Sommer bedeuten nichts, aber was bewirken acht bis zehn Wochen nacheinander? In allen Wochen, einschließlich der Drehtage, war das Wetter furchtbar. Über 30 Grad, nur Sonne und kein Wind. Die Wassertemperatur stieg beunruhigend schnell und durchbrach kurz vor Johannesabend die schicksalhafte 20 Grad Marke. Als wir anfangen wollten zu filmen, zeigte das Wasserthermometer 23-24 Grad. Von daher haben wir die Dreharbeiten abgesagt. Und somit musste noch ein weiterer Filmabschnitt wegfallen. Es war ausgeschlossen, die Veröffentlichung noch einmal zu verschieben. Ich war kurz

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vorm Weinen und verdammte, dass ich den Auftrag im Jahr zuvor nicht ernster genommen hatte. Unter Verwendung einiger Extraaufnahmen und guten Aufnahmen von ein paar improvisierten Drehtagen im Spätsommer an der Küste, ist es zu guterletzt gelungen Matrial für zwei Angelfilme über die Ziellinie zu bringen.

nicht schlechter. Vielleicht sogar besser. Denn sie zeigen, wie es beim Meerforellenangeln sein kann; dass man es nicht in einem Jahreskalender planen kann. Die Ergebnisse sind nicht berechenbar, geschweige denn vorhersehbar Meerforellenangeln kann nicht gegoogelt oder verschoben werden.

Kompromisse eingehen

Die Möglichkeit ergreifen – wenn sie da ist

Meerforellenangeln kann so einfach und leicht sein. Aber es kann auch, wie wir es erlebten, ganz anders sein. Wir fühlten uns oft vom Pech verfolgt. Über drei Jahre sind wir entweder zu früh oder zu spät gekommen. Oder aber, wir waren zur richtigen Zeit an der falschen Stelle. Das Wetter hat uns geärgert, und die Technik hat versagt. Wir endeten mit einem Verzug von einundeinhalb Jahren und mussten am Ende, gegenüber unserem ursprünglichen Filmkonzept Kompromisse eingehen. Oftmals haben wir uns selbst bemitleidet. Die gute Laune und der Glaube, dass der nächste Wurf alles ändern würde, hatten doch (fast) noch nie ersagt. Von daher kamen trotzdem, als Lohn für unsere Mühe, zwei schöne Filme dabei heraus. Doch sie sind anders, als es in den Drehbüchern geplant war – aber mit Sicherheit

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Es ist nicht ganz verkehrt zu sagen, dass wir durch Feuer und Wasser gehen mussten, um das Filmprojekt zum Gelingen zu bringen. Die Lehre daraus muss sein, dass man als Meerforellenangler flexibel, neugierig und bereit sein muss, die Chance zu ergreifen, wenn sie da ist. Ständig ein Auge auf das Wetter haben, niemals etwas als sicher betrachten, die gute Laune hoch halten und bereit sein, hart zu arbeiten für den Erfolg. Aber dieses ist genau das, was Meerforellenangeln so herausfordernd und reizvoll macht und Erfahrung bringt ! Wir sehen uns draußen an den Küsten von Fünen.

Claus Eriksen


g un ch rs Fo r de i be da lf hi d un – ln ge Geh An gjou rna n a F s a D er zur m m i t s i Ha n d .

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um nicht nur die Bestände von Meerforellen, sondern auch die anderen Fischarten zu stärken und zu schützen. Die Fischforscher bei Dänemarks Technische Universität (DTU Aqua) haben das Fangjournal entwickelt. Es ist eine Internet Plattform, auf der Sie ihre Angelausflüge in einem Angeljournal registrieren können und dabei auch mit besonderem Wissen über den Zustand der Fischbestände beitragen können. Das Fangjournal funktioniert über Computer und internetfähige Mobilgeräte und macht es einfach, alle Ergebnisse ihrer Angelfahrten an einer Stelle zu sammeln. Das Fangjournal mit der dazugehörenden App für das ‘Handy‘ ist natürlich kostenlos. Ihre Informationen werden nicht an ihren Namen gekoppelt, und gehen nur in die Datensammlung ein.

Registrieren Sie Ihre Fänge – auch an den ‘Schneidertagen‘

Diese App wurde bis heute von 8.500 dänischen und ausländischen Sportanglern heruntergeladen. Je Mehr Angler die Ergebnisse ihrer Angelfahrten in das Fangjournal eingeben, umso mehr Wissen bekommen wir zum Nutzen für uns alle. Es ist wichtig, das Fangjournal auch an Tagen anzuwenden, an denen man nichts fängt, weil ‘Schneidertage‘ ohne Fang auch Informationen liefern, nämlich einen Überblick, wo sich die verschiedenen Fischarten aufhalten.

Mehr große Fische?

Mit Hilfe der Informationen der Sportangler können wir Forscher sehen, ob die Anzahl der Fische steigt oder fällt und auch feststellen, ob es mehr oder weniger große Fische gibt. Wir verwenden die gesammelten Daten auch, um mehr Wissen zu bekommen, ob die Veränderungen zurückzuführen sind auf Klimaveränderungen, Änderungen der Lebensbedingungen für die Fische, ein verändertes Nahrungsangebot oder auf eine intensivere Fischerei.

Ein Gewinn auch für Sie selbst

Ihr persönlicher Gewinn bei der Nutzung des Fangjournals ist, dass Sie einen Überblick, eine Statistik von ihren Angeltagen bekommen. Sie können außerdem neue Gewässer erkunden und ihr Angeln mit dem von anderen Benutzern des Fangjournals vergleichen.

Det kan du bruge Fangstjournalen til:

Wussten Sie schon, dass man als Sportangler den Fischbiologen mit dem iPhone, Smartphone oder Computer eine helfende Hand sein kann? Alles was Sie tun müssen, ist Ihre Angelausflüge und Fänge in ein Fangjournal einzugeben. Von Christian Skov, Forscher bei Dänemarks Technische Universität

Der Hintergrund ist, dass alle Angler auf ihren Angelausflügen an die Küste, die Auen und an die Bäche und Seen, wertvolles Wissen einsammeln ohne darüber nachzudenken, geschweige denn es auszuwerten. Und dieses Wissen können die Biologen für Auswertungen und Studien verwenden,

• Überblick von Angelfahrten und Fängen – Was wurde wo und wann gefangen. • Eine Übersicht der Schongebiete an der Küste. • Bekommen Sie Data betreffend Wind und Wetter an dem Angeltags. • Ihre eigenen Fotos hinzufügen. • Die Fangstatistik für verschiedenen Angelgewässer erforschen. • Um Information und Fotos im Fangjournal mit Ihren Freunden via Facebook und Twitter zu teilen. • An einer Verlosung mit monatlichen Gewinnen teilnehmen. • Sie werden Teil einer Gemeinschaft, welche zum Schutz der Fischbestände beiträgt. • Sich informieren, wie erfolgreich Sie im Vergleich mit anderen angeln – und Sie bestimmen immer selbst, wie öffentlich Ihre Fänge sein dürfen. • Das Fangjournal wird später ausgebaut, um auch Wissen über die Biologie und Bestandsentwicklung der Fische zu veröffentlichen.

Laden Sie das Fangjournal hier herunter: www.fangstjournalen.dtu.dk


n es in Anspruch te ne n e Fü f n ü au F er f gl u a An e t urnal bdeeslieFangb journals in 2016, haben besondfüerniscs dihen Küste durchgeführt. Dabeebi erenzähl Das Fanrögjo ffentlichung fragung an den ngjournal eing Seit der Ve t DTU Aqua eine Be lfahrten und -ergebnisse in das Fa ha 17 20 ng li üh Fr Ange genommen. Im ler, dass man seine ng na le el or rf ee M . jeder 10 würde.

Das Fangjou rnal wurde von DTU Aqua entwickelt mit Erlösen aus Verlosungen und mit Fördermitt eln vom Staatlichen Angelschein, dem Europäischen Meer- und Fischereifond und von der Fischereibehörde.

nals ln auf Hornhecht und Makrelen sehr r u jo g n a F s e d r e t e elenbfaMererofomrellen, aber im Sommer ist auch das Ange r k a M d n u t h c e h n die Das Hoeirsten Küstenangler gehen zielgerichtet au s diesem Grund sind rungen de ima geleitet wird. Au

erän m Kl Die allerm dänischen Küsten vo le interessiert. Die zukünftigen Klimav n de an n le re ak M . te und beliebt d Makre kunft der Hornhech fend Hornhecht un ten von Man meint das die An Aqua besonders an den Daten betref e verschiedenen Ar tten di n an w d U un DT i o be w r n, en führen. n. Daher bi zu verstehe Klimaforsche n Naturveränderung s einen Überblick und die Möglichkeit Zukunft auf dieses Verhalten einwirke te af th ns er zu en könn der n un averänderungen in r Angelfahrten gebe Hier notieren Die Ergebnisse ihre hen Küsten auftreten, und wie die Klim nal einzugeben. journal verfolgen. ng Fa ur im sc jo ni r‘ ng te dä Fa n me s de ro da Fischen an Makrele in akrelen-Ba hren ist. von Hornhecht und s ‘Hornhecht-Barometer‘ und das ‘M s Angeln im Vergleich mit früheren Ja da wir Sie auch Fänge e ge steht – und wie da ermonate können Si qua.dtu.dk. .a ts s a ec r Während der Somm l um die Makrelen- und Hornhechtfän fo h s .fi w p://ww el arometern hier: htt wir, wieweit es aktu nb le re ak M d un trnhech Besuchen sie die Ho


Die Sommernacht – die unterschätzte Meerforellensaison In den Stunden vor Mitternacht sind die meisten Menschen auf dem Weg in ihre Betten. Aber als Meerforellenangler, mit einer Vorliebe für das Sommerangeln, wird es nun Zeit, wach zu werden. Denn in der Sommernacht beginnt jetzt draußen an der Küste die wilde Jagd der Meerforellen. Von Chris Halling

Abgesehen von einem ein bisschen unheimlich klingendem Geheule einer Eule, ist es still, als der Angler sich auf den Weg ans Wasser macht. Den ganzen Tag lang saß die Eule träge und faul oben in ihrem Baum, aber damit hat es nun in der Dämmerung ein Ende, der Vogel ist jetzt klar für die Jagd auf den Feldern. Auch der Angler am Wasser ist hellwach und freut sich auf die Jagd in der Dunkelheit der Nacht. Unten am Strand steht er und späht über das Wasser. Es ist beruhigend, in der Dunkelheit draußen am Meer zu sein. Und es ist nun, als würden alle Urinstinkte erwachen. Im schwachen Licht der Dämmerung ist es ihm möglich, den Wirbel einer raubenden Meerforelle zu erkennen. Aber, wie zu erwarten am frühen Abend, ist noch alles still, aber später… Der Angler löst die Fliege vom Rutenring und wedelt mit der Rute, um das Vorfach durch die Ringe zu zittern. Die Fliege sieht richtig gut aus, als der Angler sie durch das

Wasser zieht. Es ist eine schwarze Version des fünischen Meerforellenklassiskers Sølvræven (Silberfuchs), die auch eine deutliche Silhouette gegen den Himmel macht und flimmernd im Wasser spielt. Die Fliegenschnur zischt rhythmisch durch die Luft, und der Fliegenfischer ist so mit seinen Würfen beschäftigt, dass er nicht den Fuchs bemerkt, der unterhalb der Steilküste langsam vorbeiläuft. Er macht für einen Moment Halt und schnüffelt um einen umgestürzten Baumstamm, ehe er seinen Kopf hebt und die Gestalt am Wasser betrachtet. Der Fuchs hat keine Angst, er kennt die Gestalt, hat sie schon oft gesehen. Es ist den Fuchs sogar einmal gelungen ein Brotpacket aus der Tasche des Anglers zu stehlen. Dieser hat, schlau geworden aus früherer Erfahrung, die Tasche auf dem umgefallenen Baum so hoch gesetzt, dass der freche Fuchs sie nicht erreichen kann. Der Fuchs eilt nun weiter Richtung Ackerland, um früher dort zu sein, als die Eule, die noch heulend hoch oben im Baum hockt.

Der Tisch ist reich gedeckt und im Schutz der Dunkelheit bereitet sich die Forelle darauf vor, sich heranzuschleichen und ihre Beute zu überraschen.


Die Meerforelle kommt

Ein Stück vor der Küste hat eine große Meerforelle gerade die Steinformation verlassen, an der sie sich den ganzen Tag über versteckt hatte. Nun wird es wieder Zeit für den Fisch, auf die Jagd zu schwimmen. Heute war wieder ein Tag mit grellem Sonnenlicht und 26 Grad Hitze am Strand, von daher hat die Forelle es vorgezogen, sich im eher kühleren Wasser draußen in vier Metern Tiefe aufzuhalten. Mit ruhigen Schlägen der Schwanzflosse nimmt die Meerforelle nun Kurs auf ein Riff dicht unter Land. Der Fisch hat keine Eile, denn die ganze Nacht hindurch wird die Gezeitenströmung kleine Garnelen, Stichlinge und rote Ringelwürmer über den Steinrücken spülen, der sich vom Grund erhebt und ein langes Riff bildet. Die Meerforelle hat ein hervorragendes Sehvermögen im Dunkeln und kennt jeden Stein hier am Riff. Nur eine Minute nach dem ersten Flossenschlag gleitet die Meerforelle hinter ihren Lieblingsstein.

Bereit für die Jagd

Auf ihrem Platz hinter dem Stein, spürt der Fisch mit seiner Seitenlinie entlang des Körpers die stärker werdende Strömung. Die Nacht wird gut werden. Die Gezeitenströmung wird die ganze Nacht über das Riff laufen, bis die ersten Sonnenstrahlen den Tag erhellen. Aber auch andere hatten die gleiche Idee, und hinter dem Stein, neben der großen Forelle, gesellt sich nun noch ein weiterer Fisch – bereit für die Futterjagd.

Mit klopfendem Herzen

Der Angler watet vorsichtig noch ein wenig weiter hinaus ins Wasser. Es mag sein, das Angeln als entspannend gesehen wird, aber ein lautes Platschen, dass die Stille irgendwo da draußen in der Dunkelheit unterbricht, lässt sofort den Blutdruck des Anglers in die Höhe schnellen. Dann hört er noch ein Platschen. Die Wasseroberfläche, die kurz vorher noch spiegelglatt war, wird nun nicht nur von einer, sondern von mehreren raubenden Meerforellen durchbrochen.

Das letzte Schwimmen der Gar nelen

Eine Garnele kämpft zwar dagegen, muss sich aber verloren geben, wenn sie von der Strömung über das Riff gespült wird. Die Garnele treibt nun erst über eine Muschelbank, die an der anderen Seite des Riffs abrupt endet. Das Wasser wird hier tiefer, und die Garnele kann an einigen großen Steinen wieder sicher zum Grund schwimmen – doch so weit kommt es nicht, denn die Meerforelle lässt sich solch einen Leckerbissen nicht entgehen. Die Meerforelle nimmt die Garnele in einer Drehung. Schwupp! Der Fisch tut dieses so schnell, dass er dabei die Wasseroberfläche durchbricht. Der Fliegenfischer wird nicht im Zweifel gelassen, erkennt was dort abgeht.

Der Biss

Die Meerforelle kehrt zu ihrem Platz hinter dem Stein zurück, und erzeugt dabei deutliche Wirbel auf der Wasseroberfläche. Mit ihrem Blick an die Oberfläche ist die Forelle bereit für den nächsten Angriff, als ein kleiner, schwarzer Schatten sich entlang des Riffs bewegt. Ein Beutefisch oder vielleicht ein Ringelwurm? Die Meerforelle hat nie zuvor ein solches Tier oder Lebewesen gesehen, aber die Zeit ist zu kurz, um sich darüber Gedanken zu machen. Reagiert die Forelle nicht sofort, hat die Strömung den Leckerbissen schnell weggespült. Die Meerforelle schießt daher mit hoher Geschwindigkeit nach vorn und beißt hart und direkt. Nur so, kann der Fisch sicher sein, dass die Beute ihm nicht entkommt.

In der goldenen Stunde, um den Sonnenuntergang, kann man fast surrealistische Szenen erleben.


Drill in der Strömung

Der Fliegenfischer spürt nun einen harten Schlag im Handgelenk, die Rute biegt sich und die Schnur wird von der Rolle gezogen. Er richtet all seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen draußen im Dunkeln. Nichts kann den Fisch stoppen auf seiner ersten, schnellen Flucht. Der Angler kann nur dafür sorgen, dass die Schnur sicher durch die Ringe gleiten kann, ohne sich zu verheddern. Eine Sommerforelle in voller Kondition ist schon ein starker Gegner, und bekommt durch die starke Strömung noch mehr Kraft. Als der Fisch müde wird und sich herandrillen lässt, macht der Angler seine Stirnlampe an und sieht, dass die Fliege tief und fest im Maulwinkel des Fisches sitzt. Langsam, rückwärtsgehend Richtung Strand, holt der Fliegenfischer die müde Forelle ins seichte Wasser. Als sie ermattet auf der Seite liegt, kann er sie fest greifen und seine Beute an Land tragen. Oben am Baumstamm wird die Forelle waidgerecht versorgt. Respektvoll bewundert der Fliegenfischer seinen Fisch und er braucht einige Augenblicke, um alle seine Eindrücke zu verarbeiten.

Zeit zur Ruh zu gehen

Nach einer Tasse Kaffee greift der Angler wieder zur Fliegenrute und macht die ersten Schritte hinaus zum Riff. Es vergehen einige Minuten, bis dann noch eine Meerforelle sich mit einem lauten Platschen an der Oberfläche bemerkbar macht. Es ist dieselbe Stelle, an der auch die erste Meerforelle gebissen hat. Denn hier ist für die Forellen das beste Jagdrevier vom ganzen Riff. Und hat erst einmal eine Forelle den Platz verlassen, wird sie schnell von einer anderen Artgenossin abgelöst. Mit dem ersten roten Schimmer der Sonne, als der Fuchs auf seinem Heimweg am Riff vorbeikommt, ist auch der Angler nach Hause gegangen. Die Wasseroberfläche ist nun wieder spiegelglatt, ohne eine einzige Kräuselung. Die raubenden Meerforellen haben sich zurückgezogen zu ihren Standplätzen im tiefen Wasser. Die Eule begibt sich zur Ruhe hoch oben in ihrem Baum, und auch der Fuchs kehrt in seinen Bau zurück, wo Mama Fuchs und die kleinen Jungen auf ihn warten. Aber mit der goldenen Stunde bei Sonnenuntergang beginnt alles wieder von vorn.

Die schwarze Sølvræv Fliege, Silberfuchs, ist mit ihrer deutlichen Silhouette und den lebhaften Flügeln eine hervorragende Nachtfliege.


ahralen Regeln. J e z n a g s a d n e l l e r Meeronfanoden fünischen Küsten folgt nicht nur dechnsanoisrmon gesehen. Von daher trifft man gerade dann

Die Sais isten als Ho sten. werden von den me st rb He d den Meerforellenkü un an g er lin gl ben kann. An Früh n ge ti är Fangaussichten ha und ausw te n te gu is en ur it To ze n es te hr is Ja locken. auch die me ch zu den anderen elen Meerforellen au vi t an m mi e ss st da Kü n, r se de is nn auch an ch und Aber man muss w d rauen Wetter, ka Angeln kann hektis s un Da en . lt m ka ru he em n in me se t är ößeren Schw Der Winter, mi chaft. nn in kleinen und gr da n me im in der Winterlands hw n sc hö nende, oder he sc d en ad Die Fisc nl ei en sind verlängertes Woche st n ei Kü e um di , d ft un ra , in sk se en gewisse Will nervenkitzelnd t, erfordert es eine is lt ka ch au n de nu . Aber da es und man auf rauben , asser zu verbringen W nd si en lt ch ka ho t am ch he Na oc uren Tag und gar eine ganze W nn. , wenn die Temperat er mm So im es en Morgen angeln ka t üh is fr am d un t Ganz anders ch r Na ff spät abends, in de Meerforellen am Ri

Das Riff ruft!

In den Sommernächten ha t man oft die besten Ange lplätze für sich allein. Und oft verwunde rt es einen, wie lebendig es am Wasser nach Sonnenuntergang werd en kann. Und die Meerfo re lle n haben im Sommer die beste Kondition und stehen gut im Futter. Lauschen Sie einen Auge nblick, vielleicht hören Sie das Riff nach ihnen rufen!


FamilerieVortneiluimrlSoammuerbist, dass man die

Ein groß . nurlaub machen kann Angeltour zum Familie n gehen chen, am Strand bade su be en eit gk di ür w Sehens d und ins Ausflug nach Jütlan en ein ht ic le el vi er od n. Legoland unternehme der letzte getrunken und dann e fe af dk en Ab r , de n Wen s Kontrastprogramm da nn da t mm ko t, is t Teller gespül nicht arum sollte man sich w nn De n. el ng ta ch das Na fünf davon, lauben können – oder er ug fl us la ge An en n man ein . Und erst recht, wen he oc W n he lc so er ein im Laufe hlafen. , wenn die anderen sc nn ka n he ge ln ge An zum

Der Autor mit seiner Silber nen – die Belohnung für ein paar nächtliche Überstunden.


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