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risControl risControl !ONLine! Ausgabe Nr. 11/2017 vom 08.03. 2017

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Nummer: Das kompetente IT-Journal für Wirtschaft, Sicherheit & Risiko

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Weltfrauentag2017 Jahrgang: 15 Ausgabe: 883

Weltfrauentag Der Tag, der an die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und an die Emanzipation von Arbeiterinnen erinnern soll – Weltweit. In Österreich gibt es das Wahlrecht für Frauen seit 1918, Gleichberechtigung mittels geschlechterneutralen Sprachgebrauch wird bereits gelebt aber von einer Gleichstellung im Bezahlungssystem sind wir noch weit entfernt. Auch die Jobaussichten für Frauen mit Familie oder Alleinerziehende sind rar, durch die zu erwartende Mindestlohnforderung von 1.500 Euro sind seit kurzem die 20 Stundenjobs sehr hoch in Mode – mit einer Bezahlung die fürs Lebens zuwenig und fürs Ster-

ben zuviel bedeutet. Aber heute wollen wir positives berichten, die österreichische Finanzbranche hat viele Frauen in bedeutenden Positionen, mit einigen konnten wir bereits Interviews führen viele werden noch dazukommen. Hier einige Auszüge aus Anlass des Weltfrauentages: Silvia Emrich, CFO Zurich Versicherung: „Bereits nach meinem Studium war mir klar, dass ich eine männerdominierte Branche gewählt hatte und ich mich als Frau behaupten muss und werde. Daher war ich sehr positiv überrascht, als ich im Gegensatz zu Österreich in den Auslandsgesellschaften in Russ-

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hat sich zwar viel verändert, aber es wird noch lange brauchen, bis ausschließlich die Qualifikation bei der Besetzung von Jobs zählt – von einer Gleichstellung sind wir meines Erachtens nach noch weit entfernt. (risControl Print Mai 2015).

land und in der Türkei einem sehr hohen Frauenanteil im Management begegnete. Obwohl wir in Österreich auch viele sehr gut ausgebildete Frauen hatten, war das bei uns damals noch nicht so einfach. Seither

Prof. Elisabeth Stadler CEO Vienna Insurance Group: „Stadler: Ich würde mir wünschen wenn es mehr Frauen in führenden Positionen geben würde und ich nicht die einzige Frau in einer CEO-Position wäre. Grundsätzlich ist es schwerer für Frauen in der Finanzbranche.

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risControl Impressum Herausgeber & Verleger: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: + 43 (0)720 515 000 FAX: + 43 (0)720 516 700 www.riscontrol.at office@riscontrol.at Verlags-, Herstellungs- u. Erscheinungsort: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Unsere Haftungsbefreiung und AGB lesenSie auf: www.riscontrol.at Redaktion: Doris Schachinger, Christian Proyer, Isabella Schachinger Grafik: Christoph Schönfellner

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Fotocredits: VIG, Christian Proyer, Christoph Schönfellner, Generali Versicherung

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Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

NR. 02 | 2017 | HEFT 452 | 38. JAHRGANG

Im Jahr 2014 sind 82.100 Kinder und Jugendliche bis zum 14. Lebensjahr verletzt worden und mussten im Spital ärztlich behandelt werden. JAHR DER ENTSCHEIDUNGEN

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Wir haben Unternehmen befragt, wie sie für Datensicherheit sorgen und was sie ihren Kunden empfehlen.

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Aktuelle Daten per Knopfdruck? Kein Problem mit OLE Es ist wichtig mit Zahlen umzugehen und leben zu können, ich habe Versicherungsmathematik studiert und hatte schon sehr früh Freude und Interesse an Zahlen, daher war es

für mich etwas leichter. Wenn mehr Frauen technische Ausbildungen anstreben würden, hätten sie viel mehr Chancen. Es beginnt mit der Ausbildung, in der Finanzbranche ist eine technische Ausbildung nicht unbedingt Voraussetzung, aber es ist eine bessere Grundlage. Frauen müssen mehr leisten und arbeiten um sich positionieren zu können und aufzufallen. Wenn man auf der Karriereleiter unterwegs ist, ist es nicht mehr schwerer. Um in die richtige Position zu kommen oder um eine Führungsposition auszuüben, sind Engagement, Kompetenz und Mitarbeiterführung wichtig Eigenschaften, die geschlechtsunabhängig

sind. Das zu geringe Selbstbewusstsein bei vielen Frauen ist sicherlich auch ein Grund, auch wenn sie alle Kriterien für eine Führungsposition erfüllen, trauen sich Frauen zu wenig zu. (risControl Print Juli 2016).

Mag. Sabine Usaty Seewald, Leiterin Kunden- und Vertriebsmanagements UNIQA Österreich: „Usaty-Seewald: Von einem bin ich überzeugt, um als Frau Karriere zu machen, muss man eine Portion Ausdauer, Geduld aber auch Hartnäckigkeit haben. Mit Selbstvertrauen sich seiner Aufgabe, seinem Ziel und sei-

nen Führungsanspruch stellen. Ich finde, dass sich noch immer viel zu viele Frauen in einer Betreuungsfunktion wiederfinden, als Assistentinnen, Sekretärinnen oder Ähnlichem, hier sind sie extrem perfekt. Das hat sicherlich einige unterschiedlichste Gründe, Erziehung,

Der PERFORMANCE PLAN ist eine einzigartige Kombination, die Ertragschancen einer weltweiten Fondsveranlagung mit höchster Flexibilität und den Steuervorteilen einer Lebensversicherung vereint. Mehr Infos bei Ihrem Partnerbetreuer oder auf wienerstaedtische.at

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Interview mit Kommerzialrat Rudolf Mittendorfer stv. FVO und Konsumentensprecher der Makler

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Digitalisierung - Fit für die Zukunft 28. 03. 2017 - ibis Wien Mariahilf Ausbildung aber auch die oft fehlenden Rahmenbedingungen um Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Fehlende oder unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, aber auch die Einstellung der Gesellschaft zu berufstätigen Frauen ist in Österreich leider noch nicht so entwickelt wie zum Beispiel in den nordischen Ländern.“(risControl Print Juli 2016)

Claudia Schlosser Leiterin Bereich ungebundene Vertriebe Allianz Versicherung: „Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch für den Erfolg geschaffen ist, jeder hat seine persönlichen Stärken, und die heißt es, herauszufinden und zu leben, dann ist es un-

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probieren. (risControl Print 09/2016)

erheblich, ob Frau oder Mann. Viele stehen sich selbst im Weg, und eines ist sicher, Männer trauen sich mehr und Frauen unterschätzen sich oft, und viele haben zu wenig Selbstwertgefühl. Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst weiterzuentwickeln, man sollte sich einfach mehr trauen und aus-

Waltraud Martius, Franchiseberaterin, Netzwerkerin und Mitbegründerin des Österreichischen Franchise Verbandes: „Victor Hugo hat gesagt „Erfolg braucht Konzept und Beharrlichkeit“ – das richtige Konzept für das eigene Unternehmen zu erarbeiten braucht fachliche Kompetenz, die notwendige Beharrlichkeit, Resilienz und Selbstbewusstsein sind Persönlichkeitsfaktoren, die eine erfolgreiche Unternehmerin auszeichnen. Was Frauen von Männern in der Wirtschaft lernen können, ist das Vernetzen („Seilschaften bilden“) miteinander. Nicht Einzelkämpferin zu sein, sondern Kontakte suchen, pflegen und bieten. Und sich nicht selbst klein zu machen – d.h. nicht überheb-

lich oder autoritär aufzutreten, sondern den Raum einzunehmen und mit der eigenen Persönlichkeit zu erfüllen, der einen selbst stärkt und bei anderen als kompetent wahrgenommen wird. (risControl Print November 2016)


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Mag. Birgit Eder Mitglied der Geschäftsführung ARAG SE Direktion Österreich: „Männer präsentieren sich besser und sind selbstbewusster als Frauen, dadurch werden Frauen oft unterschätzt. Frauen müssen erst lernen sich präsenter zu machen und sich mehr zutrauen. Man muss sich etwas trauen, hinausgehen und tun. Die Kommunikationsweise von Frauen und Männern ist unterschiedlich. Frauen fällt es oft schwer, sich Gehör zu verschaffen und so ihre Ideen einzubringen. Ich kann mich recht gut durchsetzen, sehe aber bei vielen meiner Mitarbeiterinnen hier noch ein wirkliches Defizit und hier sind wir Frauen in Führungspositionen gefordert Mitarbeiterinnen besonders zu unterstützen und zu fördern und falls notwendig auch ein

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bisschen anzuschubsen – im positi- Ort in Österreich mitzuarbeiten. Ich ven Sinne motivierend zu wirken.“ kam dann, im Rahmen dieses Projek(risControl Print November 2016) tes für längere Zeit nach Österreich, wo ich heute auch meinen LebensmittelDI Andrea Wellner, Geschäftsfüh- punkt habe. Und erst hier bei meiner rerin Courtage Control: „Ich bin im Tätigkeit habe ich die Problematik mit kommunistischen Ungarn aufgewach- der Gleichberechtigung kennengelernt. sen und da hat es kein Problem mit Es hat auch sicherlich EntscheidunGleichberechtigung gegeben, denn im gen von Geschäftspartnern gegeben, System waren alle gleich. Alle mussten die davon beeinflusst waren, dass ich arbeiten, haben das gleiche Geld be- eine Frau bin, und zwar nicht immer kommen, da war für diese Problematik im positiven Sinne. Es ist für mich kein Platz. Ich habe mit meinem Onkel manchmal unverständlich, dass nicht in Ungarn eine kleine Softwarefirma die Qualifikation entscheidend ist, songegründet, die im Bereich Automa- dern das Geschlecht, aber man muss tisation tätig war. Im Rahmen dieser lernen, damit umzugehen und sich auf Arbeit haben wir damals schon Auf- seinem Weg nicht beirren zu lassen. träge aus Österreich erhalten und wir Starke Frauen haben kein Problem dawurden eingeladen, an Projekten vor mit, sich durchzusetzen. Sie sind klug genug, sich von Gleichberechtigungsdiskussionen nicht beeinflussen zu lassen. (risControl Print Dezember 2016) KR Martina Dobringer ehemalige CEO Coface Österreich: „:Ich finde es sehr wichtig und erfreulich, dass langsam aber stetig Frauen in der Wirtschaft die Karriereleiter hinaufsteigen. Zum Thema Quotenregelung, in einem Land mit 8 Mio. Einwohner und einem 50%-Frauenanteil benötigt es in der Regierung, in der politischen Öffentlichkeit, einer Quotenregelung. Aber

nicht in der Privatwirtschaft. Ich unterstütze auf keinem Fall die Regelung, bis zum Jahr 2014 einen verpflichtenden Frauenanteil in Vorstandsebenen zu haben. Diese Regelung ist gegen Frauen, welche es mit viel Fleiß und Mühe geschafft haben, an die Spitze zu kommen. Bei meiner Bestellung in den Vorstand der VIG Holding, musste ich mich ebenfalls mit dem Thema Quotenregelung auseinandersetzten und ich finde das sehr schade (diskriminierend). In allen Unternehmen, bei denen ich tätig war, hat es nie das Thema der Benachteiligung von Frauen gegeben. In Osteuropa versuchen wir sogar vermehrt Frauen zu positionieren, da diese meiner Meinung nach verlässlicher und belastbarer sind. Männer sind oft unzuverlässiger und weniger einschätzbarer, Frauen sind loyaler und treuer. (risControl Print Dezember 2011)


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