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Klare Worte: „Abartiges“ Pensionssystem

Wenn es um die Nachhaltigkeit unseres Pensionssystems geht, dann gibt es kaum eine internationale Studie die Österreich dafür lobpreist. risControl hat den Pensionsexperten und Sozialwissenschaftler Prof. Bernd Marin, und Oliver Picek, Chefökonomen der Denkfabrik Momentum zum Talk über die Zukunft des Pensionssystems eingeladen.

In einer Mercer-Studie rangiert Österreich im Bereich Nachhaltigkeit des Pensionssystems an21. Stelle von 30 untersuchten Ländern. Teilen Sie diese Ansicht?

gleichgewichtiges, instabiles System. Die tragende erste Säule ist schwer angeschlagen und Österreich ein Nachzügler bei der Eigenvorsorge und vor allem Oliver Picek bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Die Mehrheit der deutschen und der EU-Bürger hat eine bAV, in Holland und Marin: Trotz aller Schwächen dieser Studie einer fachlich Schweden über 90 Prozent. Bei uns dagegen ist sie ein Minaufgemascherlten Beratungsfirma wie Mercer muss man sa- derheitenprogramm von 4-22 Prozent, eher für die „Obegen, dass der Schwachpunkt unseres Pensionssystems ren Zehntausend“ in staatsnahen Betrieben. Man sollte tatsächlich seine mangelnde Nachhaltigkeit sie wie die Abfertigung neu demokratisieren, ist. Wahr ist, wir bezahlen das hohe ein flächendeckendes Programm für alle Leistungsniveau unserer Pensionen mit Rechtsanspruch. Als elementamit geringer Nachhaltigkeit. Picek: Ich sehe die MercerStudie auch sehr kritisch. So sind die Indikatoren, so Klare Worte: „Abartiges“ res Arbeitnehmerrecht gehört es in jeden Kollektivvertrag, in alle Betriebsvereinbarungen und Einzelverträge, unabhängig von Weitblick und Großmut konstruiert, dass Systeme, die hauptsächlich auf die Pensionssystem der Arbeitgeber. erste Säule abstellen schlech- von Mag. Christian Sec Picek: Ich bin froh, dass wir ter bewertet werden, als solche den Trend, was den Ausbau der die eine private Säule beinhalten. zweiten und dritten Säule betrifft In der Mercer-Studie ist die steuerliche nicht mitgemacht haben. Schon bei den Förderung freiwilliger Arbeitnehmerbeiträge Verwaltungskosten zeigt sich, dass das öfin kapitalgedeckten Systemen ein Kriterium nach dem fentliche Pensionssystem effizienter ist. bewertet wird. Dabei wird automatisch angenommen, dass Immer wenn man in den Kapitalmarkt wenn die private Säule stärker ist, das Pensionssystem bes- einsteigt brauche ich Banken und Firmen, ser aufgestellt. die entsprechende Produkte anbieten, Manager, die entlohnt werden und Werbung für die Produkte. Jeder Ist es also gut auf zehnte Euro der Pensionseinnahmen geht dabei in die Vereiner Säule zu waltung. Beim staatlich organisierten Umlageverfahren liegt stehen? dieser Satz bei etwa einem Prozent. Zusätzlich ist es bei der Förderung der dritten Säule immer dann problematisch, wenn Marin: man gleichzeitig die staatliche Säule zurückfährt, was in vielen Nein. Prak- Ländern passiert und man von den Menschen fordert, die öftisch ha- fentliche Vorsorge privat zu kompensieren. Bei einem Viertel ben wir bei der Bevölkerung sind jedoch die Einkommen so niedrig, dass 89 Prozent gar nicht in private Vorsorge investiert werden kann. Schließstaatlicher Säule, 4,1 betrieblicher und 6,8 privater Säule ein un-Prof Bernd Mar in

lich ist die Situation für den Staatshaushalt nicht so dramatisch, wie oftmals gezeichnet wird. Eine Studie von WIFO zeigt, dass bis 2060 unsere Pensionskosten von 13,5 auf 15,2 Prozent des BIP ansteigen. Das wären dann sechs Milliarden Euro mehr. Das ist nicht nichts, aber es bedarf dabei nicht unbedingt eines Ausbaus der Betriebspensionen.

Marin: Es ist ein wenig verwegen zu sagen, im Jahre 2060 wird eh alles nicht mehr so arg sein. Ich werde, anders als Sie, dann mit Sicherheit nicht mehr am Leben sein, sehr wahrscheinlich aber im Jahr 2035. Und allein in den nächsten 15 Jahren gehen 1,9 Millionen Babyboomer in Pension, wir werden dann drei statt derzeit über zwei Millionen Pensionist*innen haben und eine Million über 80-Jährige, von den weitere hunderttausende das Pflegesystem beanspruchen werden. Bis zu einer Million Pensionistinnen wird armutsgefährdet sein, statt derzeit 200.000. Ein paar Milliarden Mehrkosten achselzuckend abzutun ist wenig beruhigend, vor allem wenn der nötige Bundeszuschussbedarf bereits zwischen 2019 und 2024 um 55 Prozent steigen wird. Weitere altersbezogene Kosten wie für Gesundheit und Langzeitpflege für chronisch Kranke und Betreuungsbedürftige steigen noch viel schneller als die Ausgaben für den Ruhestand. Wir stoßen hier an Grenzen. Diese ökonomischen Schocks sollten weder dramatisiert noch banalisiert werden.

Picek: Man darf nicht nur das Verhältnis sehen zwischen jenen die Erwerbstätig sind und jenen die Pensionen beziehen. Wie Sie wissen gibt es noch andere Gruppen die Transferleistungen beziehen. Das sind Jugendliche, Studenten, Invalide oder die Arbeitslosen als große Gruppe. Das Wichtigste ist daher die Senkung der Arbeitslosenquote. Wir müssen schauen, dass wir möglichst viele Leute in Jobs haben auch wegen der Pensionen. Es bedarf einer hohen Frauenerwerbsquote, sowie einer hohen Erwerbsquote der Älteren. Wenn

Prof. Bernd Marin: Sozialwissenschaftler

Seit 2016: Direktor des European Bureau for Policy Consulting and Social Research in Wien Davor: Dekan am Institut für Politik und Sozialwissenschaften an der EU-Universität in Florenz, Executive Director des European Centre for Social Welfare Policy und Research in Wien und Mitglied verschiedener Pensionsreformkommissionen in Österreich.

Oliver Picek: PhD Economics

Seit 2019 Chefökonomist, Momentum Institut (für eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft), Wien Davor: Forscher am European Trade Union Institute in Brüssel, sowie Lehrtätigkeit an der WU-Wien und Berater des Ministeriums für Arbeit und Soziales

heute zwanzig Arbeitnehmer über 55 Jahren ihren Job verlieren, dann findet in den folgenden 15 Monaten nur ein einziger davon einen neuen bleibenden Job. Solange wir so eine Situation haben, bedeutet das Pensionskürzung bzw. Altersarmut für die Betroffenen.

Marin: Ältere wie vornehmlich auch Jüngere kriegen die Füße nicht auf den Boden des Arbeits-markts. Am meisten leiden derzeit die unter-24-jährigen, mit bis über 700 Prozent Zuwächsen bei Langzeitarbeitslosigkeit. Das Problem ist zum Teil hausgemacht. Dass in Österreich 90 Prozent vor dem 65. Lebensjahr in Pension gehen ist irre und etwa in nordischen Ländern völlig unbegreiflich: Wie kann denn ein Sozialstaat mit 90 Prozent Frühpensionisten überhaupt existieren?!? Fakt ist wir verbringen fast ein Vierteljahrhundert in Ausbildung über ein Vierteljahrhundert in Pension. Im Erwerbsalter dazwischen sind wir zusätzliche 13 bis 18 Jahre nicht in Arbeit. Arbeitslosigkeit. Inaktivität. Karenz, Krankenstände, Ferien und Urlaube, Kinderbetreuung, Berufsunfähigkeit, Invalidität. Es geht nicht um Alt gegen Jung, sondern um das was der Sozialdemokrat Karl Renner und der Liberale Ralf Dahrendorf als die Vorherrschaft von „Versorgungsklassen gegen Erwerbsklassen“ analysierten, die den Sozialstaat zerstört.

Ist der Ausweg die kapitalgedeckte Vorsorge?

Picek: Grundsätzlich sind die beiden Bereiche Kapitalmarktverfahren und Umlageverfahren äquivalent, wie wir aus der Altersversicherungstheorie wissen. Im Endeffekt arbeiten immer die Jungen für die Alten und erbringen konkrete Tätigkeiten für sie. Egal ob das Geld dafür über den Staat vermittelt wird oder aus einer privaten Pensionsvorsorge kommt. Nur die Pensionen finanzmarktabhängig zu machen ist aus einem anderen Grund gefährlich. Wir kennen die Chancen am Aktienmarkt bei steigenden Kursen, und die Chance da-

mit höhere Pensionen zu erhalten, aber wir kennen eben auch das Risiko. Wenn ich z.B. in die private Zukunftsvorsorge 2007 investiert hätte, wäre ich heute noch im Minus. Und wenn nicht die Zentralbanken öfters in den letzten 30 Jahren den Markt gerettet hätten, hätten wir viel mehr und längere Börsenphasen mit Abschwung gehabt.

Marin: Es geht primär um Beitragsdeckung vs. ungedeckte Zahlungszusagen, nicht um Kapital-deckung vs. Umlage. Ein vorbildlich hybrides System ist Schweden. Es kombiniert nicht-finanzielle Beitragskonten auf Umlagebasis mit einer ergänzenden kapitalgedeckten Vorsorge. Entscheidend ist die Weiterentwicklung des Umlageverfahrens von zahlungsdefinierten zu nachhaltig beitragsdefinierten Systemen. Es gibt kein perfektes System, aber wenn etwas „close-to-best“ ist, dann das Notional Defined-Contribution NDC System wie in Schweden.

Picek: Egal ob Umlageverfahren oder Kapitaldeckungsverfahren, in einer alternden Gesellschaft brauchen beide mehr Mittel, da gibt’s keinen Unterschied. Es kommen mit Pflege und Gesundheit weitere Kosten hinzu. Es sind vier Prozent der Wirtschaftsleistung, die wir mehr für Alte ausgeben müssen. Als die Babyboomer-Generation geboren wurde, haben wir Kindergärten und Schulen gebaut, jetzt müssen wir eben die gesellschaftlichen Ressourcen auch finanziell in Richtung Altersvorsorge verschieben. Solche Umbauprozesse finden in der Wirtschaft ständig statt. Der Staat muss garantieren und organisieren, dass wirklich alle qualitative Pflege und Gesundheitsdienstleistungen im Alter bekommen. Private können in dessen Auftrag aber einzelne konkrete Leistungen erbringen.

Marin: Leider wurde das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat durch unhaltbare und daher ständig gebrochene Pensionsversprechen weitestgehend verspielt. So erhalten Durchschnittspensionisten – gesetzwidrig! - nicht einmal die Inflation abgegolten. „Zu“ gute Zusagen und Initialrenten werden hinterrücks durch schäbige Valorisierungen oder strengere Anspruchsvoraussetzungen wieder ausgehöhlt. Meine Generation hat zumindest 35 Prozent weniger Leistungen bekommen als uns zu Berufsbeginn versprochen wurde.

Was kann also gemacht werden, um das Pensionssystem ins Lot zu bekommen?

Marin: Wir brauchen, neben einer Konsolidierung und Sanierung der ersten Säule und der bAV auf EU-Standards vor allem viel höhere Beschäftigung bei Jüngeren und Älteren. Erwerbsarbeit von Risikogruppen unter 24 oder über 50 Jahren wäre durch das was ich Altersrisikotarifierung in der Sozialversicherung nenne zu fördern. Dabei würden genau nach Maßgabe altersspezifisch höherer Risken von Arbeitslosigkeit und der vier- bis fünffach höheren Erwerbslosigkeit Arbeitssuchende und ihre Arbeitsgeber von allen SV-Beiträgen (AL, KV, PV, usw.) entlastet („experience rating“). Damit würde die Rekrutierung Junger in den Arbeitsmarkt und das Behalten der Älteren für die Unternehmen und die Arbeitnehmer selbst sehr viel attraktiver. Lebenserwartungszuwächse müssten unbedingt in die Pensionsformel hineingerechnet werden, wie in den meisten Ländern. Das Fehlen einer solchen Pensionsautomatik bewirkt, dass bei uns das Pensionsantrittsalter heute genau so niedrig ist wie im Jahr 1976. Also 45 Jahre Stillstand – bei mehr als zehn Jahren längerem Leben. Wir müssen aber auch die Harmonisierung der Beamtenpensionen mit ASVG vorverlegen.

Picek: Ganz so negativ sehe ich das nicht. Die Beschäftigungsquote der Älteren ist seitdem angestiegen. Es gehen nicht mehr so viele Leute in Frühpension. Da sehen wir schon einen enormen Fortschritt zur Vergangenheit.

Marin: Mit Lupe, ja.

Picek: Es kommt drauf an welche Statistik man sich ansieht. Aber zu 1976. Da muss man auch genau schauen. Denn wie hoch war damals die Frauenerwerbsquote und wie hoch ist sie heute? Es gibt heute natürlich viel mehr Beitragszahler als früher.

Marin: Aber auch sehr viel mehr Anspruchsberechtigte mit sehr viel höheren Ansprüchen.

Picek: Das ist trotzdem positiv, weil die Jungen die Sachleistungen für die Alten erbringen müssen. Es ist sinnvoll, wenn mehr Frauen arbeiten gehen, um mehr Leistungen für Pensionisten organisiert und effizient erbringen zu können, anstatt es alleine daheim für einzelne Familienmitglieder zu tun.. Zur Frage: Wie kann man sich das noch leisten? Es braucht in jedem Fall Formen von Vermögensbesteuerung. Es kann nicht der ganze Sozialstaat hauptsächlich über Abgaben auf Arbeit finanziert werden. Da braucht man eine breitere Beitragsbasis: Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Schenkungssteuer, höhere Steuern auf Grund und Boden, in diesem Bereich sind wir weit zurück im internationalen Vergleich. Dann hätte man eine fairere Finanzierung und eine breitere Beitragsbasis. Das wäre die Richtung, in die man gehen sollte.

Marin: Ich bin da eher beim deutschen Wirtschaftsweisen Bert Rürup, der laufende Vermögens-besteuerung für unpraktisch, kostspielig, schwer einzutreiben hält. Wirksamer sei, einmal alle 20 bis 30 Jahre Vermögenstransfers durch Erbschaften umfassend zu besteuern und nicht jedes Jahr kleinkleinweise. Die einzige Vermögensbesteuerung in Österreich bisher war der Pflegeregress, den man im Wahlkampf 2017 populistisch abgeschafft hat. Kern und Kurz, Strache und Lunacek, alle gleichsam Hand in Hand, als sie innert weniger Tage eine Jahrhundertfehlentscheidung durch Verfassungsmehrheit praktisch unumkehrbar einzementierten. Jetzt haben wir statt dem Pflegeregress, in dem reiche Erblasser zu ihrer eigenen Pflege beitrugen, eine Erbenversicherung - und keine Pflegeversicherung. Absurd widersprüchlich.

Wäre die Erhöhung des Pensionsalters ein Schritt, auf den man sich einigen könnte?

Marin: Ja sicher. Zuallererst muss man das Pensionsalter für Frau und Mann angleichen. Derzeit sind wir bei Ländern wie Albanien oder Weißrussland. Zweitens muss man weitere Lebenserwartungszuwächse automatisch miteinbeziehen, d.h. das gesetzliche Antrittsalter zwei bis drei Monate jährlich hinaufsetzen. Ich persönlich bin längerfristig für eine völlige Freigabe, d.h. Abschaffung des Pensionsalters. Im Kapitalismus gibt es kein Recht auf Arbeit und daher auch keinen Zwang zur Arbeit. Wenn jemand mit 52 nicht mehr arbeiten will, dann bitte. Es geht nur nicht, dass sein Nachbar seine Pension zahlen muss, daher versicherungsmathematisch korrekte Abschläge. Nicht mehr hören kann ich den Unfug, „nur das faktische Pensionsalter muss dem gesetzlichen angenähert werden“. Natürlich muss gleichzeitig auch das gesetzliche Pensionsalter selbst hinaufgesetzt werden. Die meisten Leute passen ihr Verhalten sehr wohl an, etwa als das Pensionskonto eingeführt wurde. Heute bekommt man im Schnitt acht bis neun Prozent mehr für jedes Jahr, das man länger arbeitet, früher war das ein Prozent oder weniger. D. h. es zahlt sich erstmals seit 1945 aus, ein oder zwei Jahre dranzuhängen, weil es die Pensionen deutlich verbessert. Schritte in diese Richtung müsste man weitergehen.

Picek: Ich unterscheide mich zu Hrn. Prof. Marin dahingehend, dass ich sage bevor wir das gesetzliche Antrittsalter erhöhen, müssen wir das faktische Antrittsalter heraufsetzen.

Marin: Das hören wir seit Jahrzehnten. Es genügt aber nicht das faktische dem gesetzlichen anzugleichen. Denn wir leben jedes Jahr ein Vierteljahr länger. Und das sollen wir ausnahmslos in Freizeit zubringen? Die Schweden sind für einen Mix 58/42 den ich für gut halte: wer hundert Tage länger lebt, soll 58 davon länger arbeiten - und höhere Zahlungen - haben. Die Dänen akzeptieren nur noch 100 Prozent längere Arbeitszeit. Wir hingegen, als gegenteiliges Extrem, wollen 100 Prozent aller Langlebigkeitszuwächse als Freizeit abgegolten, das ist abartig, nicht nachhaltig – und reduziert Pensionshöhe und –sicherheit.

Picek: Wenn ich statt mit 55 in Frühpension mit 65 in Pension gehe, dann ist schon viel gewonnen. Aber wir schaffen ja gar keine Wirtschaftsleistung, mit der alle bis 65 arbeiten können. Falls wir nach Corona mit Einsparungen beginnen, wird die Arbeitslosigkeit dauerhaft höher bleiben. Das ist das wahre Gift für das Pensionssystem. Wir sollten jetzt Konjunktur- und Investitionspakete schüren, um die künftige Arbeitsproduktivität zu steigern. Je höher die Produktivität umso besser ist die Absicherung für unser Pensionssystem. Wie gesagt, es ist nicht alles so dramatisch wie es oftmals beschrieben wird. Viele Studien, die einen katastrophalen demografischen Wandel prophezeit haben, haben sich geirrt. Migration aus arabischen Ländern, osteuropäische Arbeitskräfte, deutsche Arbeitskräfte sind eingewandert, wo wir uns die Ausbildungskosten erspart haben. Österreich ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort und daher Zuwanderungsmagnet, sodass diese ganzen Prognosen vielleicht gar nicht in der Form eintreten werden.

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Lesen Sie die täglichen Branchennachrichten zum Frühstück. rC 02/2021 | 53 | KOLUMNE Anmeldung unter online.riscontrol.at/newsletter

Auszeichnung

Dialog Lebensversicherung

Die Vertriebsorganisation der Dialog ist von der Kölner Agentur ServiceRating für ihre Servicequalität und Kundenorientierung ausgezeichnet worden. Untersucht wurden von den Prüfern die drei Qualitätsdimensionen Servicemanagement (Teilurteil „Sehr gut“), Service- und Beratungsleistungen (Teilurteil „Sehr gut“) und Servicewirksamkeit (Teilurteil „Exzellent“). Insgesamt erhält die Dialog das Qualitätsurteil „Sehr gut“. Die Ergebnisse der Studie von ServiceRating beruhen auf der Befragung von Maklern, Finanzdienstleistern und Agenten – also den direkten Kunden der Dialog. Von ihnen besonders gelobt werden die Produkte und die Betreuung. Es ergibt sich eine hohe Maklerzufriedenheit und daraus resultierend eine dauerhafte Maklertreue. Service Rating attestiert der Dialog einen inneren Zusammenhalt der Vertriebsorganisation, Nähe zum Makler und ein exemplarisches Vorleben der Lifetime-Partner Strategie. Stefanie Schlick, Mitglied des Vorstands der Dialog Versicherungen, stellt zu den Ergebnissen der Studie fest: „Wir freuen uns, dass die Umsetzung unserer Lifetime-Partner Strategie und die konsequente Ausrichtung auf den Vertriebspartner so positiv wahrgenommen werden. Im Einklang mit den Schlussfolgerungen der Experten werden wir auch zukünftig den gemeinsamen Vertriebserfolg mit unseren Partnern suchen.“ Mag. Willi Bors, Direktor Österreich der Dialog, ergänzt: „Die Auszeichnung für unseren Vertriebspartnerservice bestätigt uns von fachkundiger Seite, dass wir auf dem richtigen Wege sind. Die Qualität der Partnerbetreuung ist der Schlüssel zu unserem Erfolg.“

Zahnersatzversicherung

ERGO Austria

Die ERGO Versicherung bringt erstmals in Österreich eine eigenständige Zahnersatzversicherung auf den Markt. Bei der Pressekonferenz Ende Jänner stellten Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender, und DI (FH) Ronald Kraule, Mitglied des Vorstandes und Verantwortlicher für die Sparte Personenversicherung, nicht nur das neue Zahnersatzversicherungsprodukt, sondern auch das „Sonderklasse nach Unfall“-Produkt vor.

Die ERGO Versicherung will sich am österreichischen Krankenzusatzversicherungsmarkt vorerst mit Nischenprodukten positionieren. Die Sparte Krankenzusatzversicherung ist eine der wenigen Sparten, die auch in der Corona-Krise einen Zuwachs von über 3,5 Prozent im letzten Jahr vorzuweisen hat. „Als neunter Krankenversicherer liegt der Fokus des Unternehmens bei innovativen Abschnittsdeckungen und bei einfach online abschließbaren Produkten“, so Ronald Kraule bei der Präsentation.

Das Produkt der Zahnzusatzversicherung soll über alle Vertriebskanäle angeboten werden, der Start erfolgt über die Online-Plattform Chegg. net. Zielgruppe der Zahnersatzversicherung sind Personen, die einen besonderen Be- Dr. Philipp Wassenberg darf in diesem Segment haben und die einen raschen Online- Leistung erfolgt anhand objektiver KriAbschluss bevorzugen. Das Höchst- terien, nicht versichert sind etwa bei abschlussalter beträgt 65 Jahre. Das Versicherungsbeginn bestehende ZahnProdukt bietet weltweiten Versiche- lücken oder bereits angeratene Behandrungsschutz. Die Höchstleistung von lungen sowie kosmetische Eingriffe. Die 3.000 Euro wird innerhalb der ersten Zahnersatzversicherung ist für 18- bis Jahre wie folgt gestaffelt: Bis zum 1. 65-Jährige mit Hauptwohnsitz und eiVersicherungsjahr 500 Euro, im 2. Ver- ner gesetzlichen Sozialversicherung in sicherungsjahr bis 1.000 Euro, im drit- Österreich verfügbar. Die Prämienhöhe ten Versicherungsjahr bis 1.500 Euro, im hängt vom Alter der Versicherten ab. vierten Versicherungsjahr bis 2.000 Euro Je jünger man bei Vertragsabschluss ist, ab dem 5. Versicherungsjahr wird die desto günstiger die Prämie. Bei einem Höchstleistung von 3.000 Euro jähr- Unfall steht der Maximaldeckungsbelich ausbezahlt. trag sofort zur Verfügung. Das zweite

Darüber hinaus gibt es keine War- vorgestellte Produkt „Sonderklasse nach tezeit, Versicherungsschutz besteht ab Unfall“ ist ohne Gesundheitsfragen abdem Tag nach Abschluss. Versicherte schließbar, bietet freie Krankenhauskönnen ihren Zahnarzt frei wählen. Die wahl mit einem dort behandelnden Arzt.

Wer aufgrund eines Unfalls stationär im Krankenhaus aufgenommen und behandelt werden muss, hat Anspruch auf Kostenersatz für Aufenthalts- und Behandlungskosten im Rahmen der Sonderklasse im Zweibettzimmer. Direkt verrechnet wird mit über 100 Vertragskrankenhäusern. Versicherte haben freie Krankenhaus- und Arztwahl, und zwar weltweit. Auch Bergungskosten, wie beispielsweise Hubschraubertransport, und Behandlungskosten während des Transports sind mit bis zu 7.500 Euro versichert. Nicht versichert sind beispielsweise ambulante Heilbehandlungen oder Behandlungen, die nicht aufgrund eines Unfalls erfolgen. Versichern lassen können sich Personen zwischen 18 und 65 Jahren, die ihren Hauptwohnsitz und eine gesetzliche Sozialversicherung in Österreich haben.

Über Geld spricht man nicht!

FMA

Damit soll endlich Schluss sein: „Reden wir über Geld“ – unter diesem Motto startet Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde ein neues Informationsformat für Verbraucher. Monatlich werden spannende Aspekte aus unterschiedlichen Finanzbasisthemen aufbereitet, und Antworten auf alltägliche Finanzfragen gegeben. Die erste Ausgabe startet mit dem Thema „Achtung, Anlagebetrug!“ und erklärt, wie vor einer Investitionsentscheidung mithilfe einiger einfacher Schritte sichergestellt werden kann, dass man Finanzbetrügern nicht zum Opfer fällt. Im Februar informiert die FMA darüber, was es beim Abschluss eines OnlineKonsumkredits zu beachten gilt, im März gibt es Tipps zur Nutzung von Versicherungs-Vergleichsportalen. „Wir möchten mit diesem neuen Format all jenen eine objektive Informationsquelle anbieten, die sich angesichts der Breite und Komplexität der verschiedenen Finanzthemen verunsichert fühlen und verständliche Antworten auf alltägliche Fragen rund ums Geld suchen“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. Die FMA leite die Themen des neuen Formats aus den häufigsten Anfragen in ihrer Verbraucherinformation ab und bereite sie dann kurz und in einfacher Sprache auf, so Ettl und Müller. Alle Ausgaben sind sowohl im Printformat als auch online auf der Website https://redenwiruebergeld.fma.gv.at/ erhältlich.

Neuer Tarif

ARAG Österreich

„Der Landwirtschafts-Rechtsschutz der ARAG zählte bereits bisher als das Produkt mit den weitgehendsten Deckungen. Mit dem neuen Tarif 01/2021 für die Landwirtschaft versichern wir auch neue Risiken und reagieren somit auf neue Entwicklungen in landwirtschaftlichen Betrieben“, so CEO Mag. Birgit Eder. Einige Highlights aus dem neuen Tarif sind: Generationen auf einfache Art mitversichert, Internet-Rechtsschutz web@ktiv, Eigentümerrisiko für verpachtete Flächen im Rahmen der Tarifierung für landwirtschaftliche Gesamtflächen prämienfrei inkludierbar und einiges mehr. Dem Versicherungsunternehmen ist es wichtig, umfassende Rechtsschutzlösungen anzubieten, daher hat es mit diesem Produkt neue Versicherungslösungen für diese Entwicklungen geschaffen.

Bericht zum 4. Quartal 2020

FMA

Trotz der massiven wirtschaftlichen Turbulenzen im Jahr 2020 blieb das Aufkommen an zu billigenden Kapitalmarktprospekten stabil.

So hatte die FMA im 4. Quartal 19 Billigungen vorzunehmen, wovon vier auf einteilige Prospekte und 15 auf mehrteilige Prospekte (5 Registrierungsformulare und 10 Wertpapierbeschreibungen) entfielen. Im Gesamtjahr 2020 hatte die FMA damit 63 Billigungen zu prüfen, davon 41 für einteilige Prospekte und 22 für mehrteilige Prospekte (6 Registrierungsformulare und 16 Wertpapierbeschreibungen). Zudem waren im 4. Quartal 16 Nachträge zu Prospekten zu billigen. Verglichen mit dem 4. Quartal 2019 haben sich die bei der FMA bzw. im Emissionskalender der OeKB im Zusammenhang mit gebilligten Basisprospekten hinterlegten endgültigen Bedingungen im Berichtsquartal 2020 von 1.835 auf 2.819 erhöht. Überdies wurden im 4. Quartal 2020 von EU-Schwesterbehörden 57 Prospekte bzw. Prospektbestandteile an die FMA notifiziert. Die Zahl der notifizierten Nachträge reduzierte sich hingegen von 195 im 4. Quartal 2019 auf 185 im 4. Quartal 2020.

Weltkrebstag

DONAU Versicherung

Jährlich erkranken in Österreich 40.000 Menschen an Krebs. Die Zahl der Menschen, die jährlich an Krebs versterben, sinkt seit rund zwei Jahrzehnten. Die Gründe dafür sind eine frühere Diagnosestellung und Verbesserungen in der Therapie. Um Erfolge in der Präzisionsmedizin im Kampf gegen Krebs weiter zu fördern, plant die MedUni Wien das Zentrum für Präzisionsmedizin, dessen Errichtung für das Jahr 2022 geplant ist. Der Fokus liegt insbesondere auf biomedizinischer Forschung, klinischen Studien, GenomTechnologie, Bioinformatik und IT.

Versicherung gegen Krebserkrankung

Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar stellte die DONAU Versicherung eine repräsentative Studie über die Einstellung, das Wissen und auch die Präventionsmaßnahmen der Österreicher im Hinblick auf Krebserkrankungen vor. Die Studie wurde von TQS Research & Consulting in der Zeit vom 20.–21. Jänner durchgeführt.

Judit Havasi, Generaldirektorin der DONAU Versicherung, erklärt: „Als Versicherung, die den Menschen im Mittelpunkt sieht, haben wir uns zum Weltkrebstag die Frage gestellt, ob und wie gut die Bevölkerung für ihre Gesundheit vorsorgt. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass das Interesse an einer ausreichenden Gesundheitsvorsorge ein zentrales Thema bleibt – insbesondere bei einer möglichen Krebserkrankung.“ 42 Prozent der Österreicher bereitet aktuell eine Erkrankung an Krebs am meisten Sorge, noch vor Covid-19 (30 %), psychischen Erkrankungen (21 %) oder einem Schlaganfall (18 %). Bei der Frage „Welche Themen ängstigen Sie zurzeit am meisten?“ steht die Corona-Krise an der Spitze der Sorgenpyramide, gefolgt von finanziellen Sorgen. Bezugnehmend

Reinhard Gojer, Judit Havasi und Angelika Sonnek

auf die Frage, welche Krankheit den Befragten die meisten Sorgen mache, bleibt Krebs die Krankheit, die den Menschen die größte Sorge bereitet.

Die Studie belegt weiters, dass das Bewusstsein der ÖsterreicherInnen in Bezug auf die eigene Gesundheit stark ausgeprägt ist. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, eher bis sehr zufrieden mit ihrem Gesundheitszustand zu sein, mehr als 80 Prozent schätzen ihre Gesundheit außerdem als wichtig bzw. sehr wichtig ein und zeigen sich besonders achtsam. Als die beliebtesten Gesundheits- und Vorsorgemaßnahmen gelten dabei regelmäßiger Sport und Bewegung (52 %), das Vermeiden von Rauchen (51 %), eine gesunde und ausgewogene Ernährung (46 %) sowie das Vermeiden von Alkohol (44 %). „Die Studie zeichnet ein durchaus positives Bild der Österreicherinnen und Österreicher. Auch bezüglich der Vorsorgemöglichkeiten sieht sich der Großteil der Studienteilnehmer gut informiert“, so Angelika Sonnek, Geschäftsführerin des Meinungsforschungsinstituts TQS Research & Consulting. Festzuhalten gilt dabei jedoch auch, dass 59 Prozent der Befragten seit dem Ausbrechen der Corona-Pandemie in Österreich keine Gesundheitsvorsorge-Untersuchungen mehr in Anspruch genommen haben und 41 Prozent sogar selbst Arzttermine oder Termine für Vorsorgeuntersuchungen aufgrund von Corona vermieden bzw. ausgelassen haben. In der Studie gab die große Mehrheit der Befragten (80 %) an, dass sie persönlich jemanden kennen, der an Krebs erkrankt sei. Das Risiko, im Laufe des Lebens selbst an Krebs zu erkranken, schätzen immerhin 27 Prozent der Teilnehmenden als hoch bis sehr hoch ein.

Seit 2015 bietet die DONAU Versicherung eine „Krebsversicherung“ an. Die Versicherung ist in drei verschiedenen Versicherungssummen erhältlich und bis zum 60. Lebensjahr abschließbar. Sie bietet die Möglichkeit zur Einholung einer professionellen Zweitmeinung namhafter Ärzte weltweit, führende Krankenhäuser überprüfen den Behandlungsplan und geben Empfehlungen. Kinder im selben Haushalt lebend sind im Alter von 0–18 Jahren kostenfrei mitversichert. Die Leistung ist von der gewählten Versicherungssumme abhängig und beträgt maximal 11.000 Euro. Die Zweitmeinung für Kinder ist ebenfalls mitversichert und gilt bis zum 25. Lebensjahr. Bei Abschluss bis Ende April gibt es zwei Monatsprämien gratis. Auch besteht die Möglichkeit eines Onlineabschlusses.

EUROPA Ablebensversicherung: Jetzt bis zu mehrere hundert Euro sparen

Wer sich zum Jahresbeginn für eine Ablebensversicherung der EUROPA entscheidet, spart kräftig. Mit einem Abschluss bis 31. März 2021 sichern sich Kunden bis zu mehrere hundert Euro. Sie erhalten einen Versicherungsschutz, der die Fachpresse und Vermittler überzeugt.

Clevere Vermittler und die EUROPA helfen ihren Kunden zum Jahresbeginn beim Geldsparen. Denn bei Abschluss einer Ablebensversicherung bis zum Ende des ersten Quartals können sie den Vertragsbeginn einfach auf den 1. Dezember 2020 rückdatieren. Damit sichert sich der Kunde bei Vertragsbeginn ein jüngeres Eintrittsalter, da er bei der EUROPA bereits an Neujahr ein Jahr älter wird. Da die Höhe der Prämien unter anderem vom Eintrittsalter des Versicherten abhängt, fällt die Prämie bei einem Abschluss in 2020 somit niedriger aus.

Vorteil zeigt sich über die gesamte Laufzeit

„Vorteilhaft ist, dass der Kunde hiervon über die gesamte Vertragslaufzeit profitiert“, betont Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH, die in Österreich die Produkte der EUROPA vertreibt. Dadurch kommt schnell eine Ersparnis von bis zu mehreren hundert Euro zusammen.

Bester Schutz für alle Berufsgruppen

Mit ihren vor kurzem erneuerten Tarifen im Bereich Ablebensversicherung punktet die EUROPA auch bei der Fachpresse und beim Vermittler. So zeichnete das deutsche Magazin „Focus Money“ den Premium-Tarif des Versicherers erst vor kurzem mit der Höchstnote „Hervorragend“ und als „Beste RLV“ aus. Die Vermittler schätzen ebenfalls die ausgezeichnete Ablebensversicherung der EUROPA. Beim Versicherungsaward Austria 2020 stand sie erneut auf dem Siegertreppchen. „Diese Ergebnisse freuen uns und spornen uns zugleich an, unsere erstklassigen Leistungen und Services weiter zu optimieren,“ so Mag. Karner.

Leistungsumfang für die Bedürfnisse der Kunden

Als starker Lebensversi- Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der cherer bietet die EUROPA Continentale Assekuranz Service GmbH mehr als nur Top-Prämien. So wird der Leistungsumfang der Tarife der Ablebensversiche- ist dies in den ersten drei Jahren inklurung regelmäßig erweitert und dem Le- sive, im Premium-Tarif sogar in den ersben und den Bedürfnissen der Kunden ten fünf Jahren. Auch die ereignisabhänangepasst. Seit kurzem sind etwa Erspar- gige Nachversicherung wurde verbessert. nisse um rund 20 Prozent möglich, wenn Bei 13 bestimmten Ereignissen, wie etwa der Kunde bei Abschluss des Vertrages Heirat, Kindsgeburt oder ImmobilienNichtraucher oder bereits seit mindestens kauf, wurde die Versicherungssumme der zehn Jahren rauchfrei ist. Zudem wurde Nachversicherung je Ereignis von 30.000 die Möglichkeit geschaffen, die Versi- Euro auf 50.000 Euro angehoben. Durch cherungssumme bis zum 40. Lebensjahr diese Flexibilität ist die Ablebensversium maximal 50.000 Euro ereignisunab- cherung der EUROPA auch perfekt gehängig aufzustocken. Im Standard-Tarif eignet, um die Familie abzusichern.

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