risControl 01/2019

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Nr. 01 - 2019 | Heft 475 | 40. Jahrgang

Die begehrten Jungen Eine der großen Herausforderungen der Zukunft stellt für die Versicherer die Generation Y dar.

Geld ist nicht alles Der Kampf um die Talente wird längst nicht mehr nur am Gehaltzettel gewonnen.

Einheitliches Ausbildungssystem Interview mit Margit Eidenhammer Geschäftsführerin OVB Österreich, Ing. Sascha Dastl und Dr. Ernst Brandl, Rechtsanwalt und Gründungspartner von BTP.

Ein glückliches Schweinejahr Laut chinesischem Horoskop befinden wir uns 2019 im Jahre des Schweins. Wir haben uns in der Branche umgehört, wie die Strategien der einzelnen Unternehmen aussehen.


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EDITORIAL

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Umadumschaun ’S ist Brauch bei uns und anderswo, man blickt zurück, was war denn so? Jahresrückblicke gibt’s wie Sand am Meer. Für jedes Sternzeichen, jede Branche, je nach Anlass oder Werbezweck. Um festzustellen, was war, braucht man keine Glaskugel. Es genügt die Erinnerung, so man sich erinnern will. Also schnell Bühne frei und ab ins grelle Scheinwerferlicht: IDD und DSGVO. Goethe sagte: „Wo viel Licht ist, ist viel Schatten.“ Schwierig ist’s, die Zukunft vorherzusehen. Was kommt? Schwer zu sagen, meint Ökonom John K. Galbraith, weil: „Es gibt nur zwei Arten von Prognostikern: Die, die nichts wissen, und jene, die nicht wissen, dass sie nichts wissen." So fragen wir: Werden die Veränderungen weitergehen? Na, reden wir nicht vom Klima. Mit einiger Sicherheit kommt der BREXIT. Engländer freuen sich schon darauf. Ein Londoner Professor fand heraus, dass der Brexit nur England nutzen werde. Der Ausstiegstag werde ein „Boom day“ sein. Na, hoffentlich wird’s kein Doomsday. Weiters meint er, dass der Brexit nur der EU schade. Diese werde daran zerbrechen. Wir wünschen den Brexiteers alles Gute auf ihrer Nordseeinsel. Sicher ist: 2019 ist ein Wahljahr. Wieder treten Parteien zur EUWahl an, deren Feindbild die EU ist. Dabei stört es aber keinen der Rückwärtsstürmer, die Gagen der EU zu kassieren. Die alten Römer sagten ja schon: Pecunia non olet. Wirtschaftlich sehen Auguren ein Abflauen der Konjunktur. Die Unzufriedenheit vieler Wähler ist schon in guten Jahren beachtlich, die Unruhe steigt. Wie werden die Anhänger von Donald Trump reagieren, wenn magere Jahre kommen? Für Menschen mit Geld, die eine günstige Anlage suchen, hat Mark Twain einen Tipp: „Oktober ist ein besonders gefährlicher Monat, um in den Aktienmarkt zu investieren, aber es gibt noch

andere: Juli, Januar, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar und September.“ Die Digitalisierung schlägt weiter zu. Die ersten Smartphones mit 5G-Modem kommen. Nur, 5G funktioniert bei uns noch lange nicht. Messenger sind die Zukunft der Kundenkommunikation. Sprachassistenten wie Alexa und Siri werden unser Verhalten fundamental verändern. Manipulation via Social Media ist Normalität geworden. Durch kollektive Anonymität nimmt die Aggressivität im Netz zu: Belästigung von Frauen, üble Beschimpfungen, ja Hass sind Alltag in sozialen Medien. „Die Sitten verwildern, die Gerechtigkeit ist obdachlos“ (P. Sloterdijk). Der Ruf nach Konsequenzen ist unüberhörbar. Was uns alle freut: 2019 wird es höhere Sozialtarife geben. Wir werden gesünder essen, weil es neue kulinarische Einflüsse gibt: Aus dem Pazifik, aus pflanzlichen Proteinquellen und SushiBurritos. Schon 1956 sang Peter Alexander: „Es wird besser, immer besser, denn wir haben viel geschafft in dieser Zeit. Es geht weiter, immer weiter, wenn’s so weiter geht, dann geht es noch zu weit…“. 2018 sind wir gemeinsam weitergegangen, jeder auf seiner Seite, in seiner Branche. Das wollen wir auch 2019 so halten: Mit gutem Journalismus informieren. Unabhängig, authentisch. Mit Informationen, recherchierten Berichten und interessanten Geschichten. Präzise und wahrhaftig, den Horizont erweiternd. Alles, nur keine Fake-News. Wir freuen uns, den gemeinsamen Weg weiterzugehen. Die Welt scheint aus den Fugen und wir alle werden im neuen Jahr wohl kräftig „durchgerüttelt“. Fasten your seatbelts. Die Redaktion wünscht allen Lesern: Good vibrations für 2019! Ihre Doris Schachinger risControl 01/19 03


INHALT

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INHALT NR. 01 | 2019 HEFT 475 40. JAHRGANG 11

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INHALT

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EDITORIAL 03 Umadumschaun

NEWS 06 06 06 06 07 07 07 08 08 08 08 09 09

Neuer Präsident | VVO Österreichischer Versicherungsverband Vorstand | Niederösterreichische Versicherung Mobilitätsbonus | E-Mobilität Abgang | UNIQA Österreich Geschäftsführerwechsel | wefox Österreich Firmensitz | Chubb European Group Verbot von Kryptowährungen | Allianz Global Investors Neue Leitung | UNIQA Re Champion | blau direkt/Deutschland Erweiterung | DONAU Versicherung Erratum | GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H. Rekordjahr | ÖAMTC Traumstadt New York | Allianz Konzern

TITELGESCHICHTE 18 Ein glückliches Schweinejahr

MARKT 10 Neuer Rahmenvertrag | Fachverband der Versicherungsmakler 17 Kein gutes Zeugnis für Regelwerk | Fachverband der Finanzdienstleister 25 Vertrauensschadenversicherung | Höher Insurance Services 25 Neuer Partner | g&o Versicherungs- und Finanzgruppe 26 Weltweite Schadensbilanz | Allianz Global Corporate 26 Neuer Einmalerlag | Wiener Städtische Versicherung 27 Auftrag | UNIQA Österreich Versicherungen AG 27 Solides Versicherungsjahr | Oberösterreichische Versicherung 40 Die begehrten Jungen | Mag. Christian Sec 46 Naturkatastrophenjahr | VVO

STUDIE 12 Vertrauensbildende Faktoren hinsichtlich des Beraters bzw. der Beraterin in der Personenversicherung aus Kundensicht 16 Telematik-Tarife in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung aus Kundensicht

FINANZEN 28 IPOs mit Private-Equity-Investoren im Hintergrund langfristig besser? | Michael Kordovsky 34 Die Fondsauswahl der Lebensversicherer

KOLUMNE 32 Über den Tellerrand - Mexiko krempelt Gesundheitssystem um | Mag. Christian Sec 37 Das Wunder Mensch 38 Geld ist nicht alles

VERANSTALTUNG 47 Absolventenfeier | FAF 47 Baumspenden | Helvetia Österreich

INTERVIEW 48 Einheitliches Ausbildungssystem | OVB Österreich

SCHLUSSPUNKT 50 Vorschau 50 Impressum

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NEWS

VVO Österreichischer Versicherungsverband

E-Mobilität

Mag. Kurt Svoboda, Vorstandsvorsitzender von UNIQA Österreich und CFO/CRO der UNIQA Group, übernahm mit 1. Jänner 2019 für die kommenden zwei Jahre das Amt des Präsidenten im österreichischen Versicherungsverband VVO, der freiwilligen Interessensvertretung aller in Österreich tätigen privaten Versicherungen. „Gut designte Regularien schützen Kunden, die Versicherungswirtschaft und die Volkswirtschaften“, zeigt sich Kurt Svoboda überzeugt, der als Finanz- und Risikovorstand für die Umsetzung von Regularien verantwortlich zeichnet. Eine Studie von PwC unter gut 1300 Versicherungs-CEOs hat jedoch ergeben, dass als größte Bedrohung die Überregulierung gesehen wird. „Tatsächlich, Regulierungen sind Segen und Fluch, Chance und Risiko zugleich. Der Fluch kann uns immer dann einholen, wenn Regulierungen eingeführt werden, ohne das tatsächliche Geschäftsmodell und die Bedürfnisse der Kunden im Blick zu haben. Kosten können entstehen, ohne dass Kunden einen Vorteil oder Mehrwert

Der Mobilitätsbonus wird in den Jahren 2019/2020 nahezu in gleicher Form wie im vergangenen Jahr weitergeführt. Die Ankaufsförderung beträgt sowohl für Private als auch für Betriebe bei der Anschaffung eines E-Pkws 3000 Euro. Für Plug-in-HybridFahrzeuge beträgt die Ankaufsförderung 1500 Euro. Die Obergrenze des Anschaffungspreises ist für Private mit 50000 und für Betriebe mit 60000 Euro festgesetzt. Die Förderung wird je zur Hälfte vom Bund und von den österreichischen Automobilimporteuren finanziert. Die Abwicklung erfolgt weiterhin über die KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH). Von Jänner bis November 2018 wurden knapp 6200 reine E-Autos in Österreich neu zugelassen.

Neuer Präsident

Mobilitätsbonus

Mag. Kurt Svoboda

lukrieren. Ich werde mich gemeinsam mit dem gesamten Präsidium des VVO dafür einsetzen, dass weitere Reformschritte mit Augenmaß und vor allem im Sinne unserer Kunden erfolgen“, beschreibt Kurt Svoboda die wichtigsten Anliegen der kommenden zwei Jahre.

Niederösterreichische Versicherung

Vorstand

DI Christian Freibauer, MBA

DI Christian Freibauer, MBA ist neuer Vorstand in der Niederösterreichischen Versicherung AG. Er übernimmt die Ressorts Aktuariat und Lebensversicherung, Controlling/Risiko- und Prozessmanagement 06 risControl 01/19

sowie Schadenmanagement. Seine Funktion als Vorsitzender der NÖ Vorsorgekasse wird er vorläufig weiterhin ausüben. DI Christian Freibauer verfügt über langjährige und vielfältige Managementerfahrung inner- und außerhalb des Finanzsektors. Er ist seit 2013 Leiter des Bereichs Controlling, Risiko und Prozessmanagement, Aktuariat sowie Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. Seit 2015 ist er im Vorstand der NÖ Vorsorgekasse AG, seit 2016 als Vorsitzender. Begonnen hat Freibauer seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Technischen Mathematik an der TU Wien als Unternehmensberater bei Deloitte Consulting, 2003 startete er bei der Niederösterreichischen Versicherung im Bereich Unternehmensplanung. Von 2012 bis 2014 absolvierte er berufsbegleitend das Executive MBA-Programm an der University of Chicago Booth und schloss es mit High Honors ab.

UNIQA Österreich

Abgang

Alexander Bockelmann, CDO UNIQA Österreich, ist zur Schweizer Baloise Group gewechselt. Er wird beim Schweizer Versicherungskonzern die Position des Chief IT Officers übernehmen. Bei der UNIQA Versicherung war er seit 2018 im Vorstand und hat unter anderem die konzernweite ITOrganisation und -Struktur neu ausgerichtet, mit dem Team Digital ein Inhouse Execution Lab zum Thema Digitalisierung ins Leben gerufen und mit der Etablierung von Corporate Venturing und Open Innovation einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der für UNIQA relevanten Ökosysteme geleistet.

Alexander Bockelmann


NEWS

wefox Österreich

Geschäftsführerwechsel

Werner Holzhauser zieht sich aus der Geschäftsführung der wefox Österreich nach intensiver Auf- und Ausbauarbeit auf eigenen Wunsch zurück. Milan Veskovic, Chief Sales Officer, und Karl Grandl, Chief Insurance Officer, beide seit Juni 2018 bei wefox an Bord, übernehmen mit 1. Februar 2019 die Geschäftsführung der wefox Austria GmbH. Veskovic ist Vertriebsmanager mit mehrjähriger internationaler Erfahrung in führenden Vertriebsfunktionen bei der Société Générale, zuvor bei der

Generali Versicherung und der Signal Iduna Gruppe. Grandl war zuvor bei GetSafe und Swiss Life tätig. Er gilt aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Assekuranz als ausgewiesener Kenner der Branche. Außerdem war Grandl Dozent für Finanzmathematik, Statistik und Portfoliomanagement an der Schweizer Privatuniversität EU Business School. „Es war eine unglaublich spannende Zeit, in der wir es geschafft haben, Berührungsängste zwischen einem jungen Start-up und der

alteingesessenen Versicherungswirtschaft auf ein Minimum zu reduzieren. Wir haben großartige Kooperationen zwischen Old & New Economy ins Laufen gebracht. Auch die Kooperation mit DIE Maklergruppe läuft hervorragend und wefox steht auf stabilen Beinen. Damit ist für mich auch genau jetzt ein guter Zeitpunkt, die operativen Geschäfte zu übergeben und wieder volle Konzentration darauf zu legen, mein eigenes Unternehmen Valued ASSET weiterzuentwickeln", so Werner Holzhauser.

Werner Holzhauser

Milan Veskovic

Karl Grandl

Chubb European Group

Allianz Global Investors

Chubb European Group hat die Sitzverlegung von Großbritannien nach Frankreich abgeschlossen. David Furby, Regional President der Chubb European Group, kommentiert: „ Die Chubb hat sich darauf konzentriert, gegenüber ihren Kunden, Maklern und Partnern transparent zu sein, ihnen einen unterbrechungsfreien Service bieten zu können und gleichzeitig Gewissheit hinsichtlich der Zukunft zu geben – unabhängig vom Ergebnis der Brexit-Verhandlungen. Wir freuen uns, dass die Sitzverlegung der Gesellschaften der Chubb European Group nach Frankreich wie geplant vonstattengegangen und nun abgeschlossen ist.

Der Chef von Allianz Global Investors forderte ein weltweites Verbot von Kryptowährungen. Andreas Utermann zeigte sich anlässlich einer Podiumsdiskussion in London überrascht, dass die Aufsichtsbehörden nicht härter durchgegriffen hätten. Der Chef der britischen Finanzmarktaufsicht, Andrew Bailey, bezeichnete die Aussage als recht harsch, betonte aber, dass Bitcoin & Co. keinen Wert hätten und von den Aufsichtsbehörden unter besonderer Aufmerksamkeit stehen würden. Da bereits viele Menschen mit Kryptowährungen Geld verloren haben, plant die FATF (Financial Action Task Force – ein internationales Gremium zur Bekämp-

Firmensitz

Verbot von Kryptowährungen

Andreas Utermann

fung der Geldwäsche mit Sitz in Paris) ein eigenes Regelwerk für die Geschäfte mit Kryptowährungen. risControl 01/19 07


NEWS

DONAU Versicherung

Erweiterung

Sylva de Fluiter

UNIQA Re

Neue Leitung

Sylva de Fluiter hat mit Jänner 2019 die Leitung der UNIQA Re AG, mit Sitz in Zürich, von Hans Uwe Müller übernommen. Dieser geht nach 14 Jahren bei der Rückversicherungsgesellschaft der UNIQA Gruppe in den wohlverdienten Ruhestand. Als Dienstleistungsgesellschaft steht UNIQA Re ausschließlich den Konzerngesellschaften der Gruppe zur Verfügung. Sylva de Fluiter war vor ihrem Wechsel zu UNIQA Re für die Rückversicherung Sompo Canopius Re als Chief Operating Officer tätig. Davor war sie als Chief Risk Officer beim Erst- und Rückversicherer Infrassure und bei der Swiss Re in leitender Position für den Bereich Large Loss Management tätig.

blau direkt/Deutschland

Dr. Edeltraud Fichtenbauer ist seit Anfang Jänner im Vorstandsteam der DONAU für die Ressorts Lebens- und Krankenversicherung sowie für Rechtsfragen und Compliance zuständig. Sie war nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften und der abgelegten Rechtsanwaltsprüfung als selbstständige Rechtsanwältin tätig. Von 2007 bis 2016 war sie Aufsichtsratsmitglied des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Danach leitete Fichtenbauer die Rechtsabteilung der Vienna Insurance Group. Im Dezember 2017 wurde die Juristin in die erweiterte Geschäftsleitung der DONAU berufen. „Mit ihrer Expertise wird die hochqualifizierte Juristin den Vorstand der DONAU komplettieren“, sagt Aufsichtsratspräsident Dr. Rudolf Ertl. „Ich freue mich sehr, dass Frau Dr. Fichtenbauer als Vorstandsmitglied der DONAU an der Ge-

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staltung des Unternehmens mitwirken wird“, betont DONAU-Vorstandsvorsitzender Dr. Ralph Müller.

GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H.

Erratum

Durch einen Fehler wurde in der Dezember Ausgabe der Text unter der Unterschrift "GARANTA – Vertriebstochter erweitert Geschäftsführung" vertauscht. Die GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H. wird ab Jänner

Champion

Bereits zum dritten Mal in Folge wurde blau direkt als Wachstums-Champion ausgezeichnet. Für das Ranking ermittelten Statista und Focus die Umsätze von 2014 bis 2017. Teilnahmeberechtigt sind nur Unternehmen, die 2014 einen Umsatz von mindestens 100.000 Euro sowie 2017 mindestens 1,8 Mio. Euro Umsatz erreicht hatten und ihren Hauptsitz in Deutschland haben. Eine Hürde, die blau direkt mit einer Steigerung von 13,8 Mio. Euro auf 36,52 Mio. Euro im Bewertungszeitraum locker überspringen konnte. In diesem Zeitraum freute sich das Unternehmen über ein durchschnittliches Wachstum von 38 Prozent pro Jahr.

Dr. Edeltraud Fichtenbauer

Mag. Erwin Mollnhuber

2019 von drei Geschäftsführern geleitet. Mag. Erwin Mollnhuber, bereits bisher für den Vertrieb der GARANTA Versicherungsprodukte zuständig, gehört seit 1.1.2019 offiziell der Geschäftsführung der GÖVD an. „Aufgrund der positiven Entwicklung in der GARANTA und dem dadurch eingetretenen Wachstum wurde es erforderlich, die Geschäftsführung in unserer Vertriebsgesellschaft zu erweitern“, erläutert Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der GARANTA Versicherung AG Österreich. Mag. Erwin Mollnhuber, Vertriebsvorstand der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich, verantwortet bereits bisher als ständiger Vertreter der GARANTA den Bereich Vertrieb und Marketing und somit auch den Autohausvertrieb. Als dritter Geschäftsführer der GÖVD wird er sich künftig verstärkt koordinierenden Aufgaben im Vertrieb widmen. Die Geschäftsführung der GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H. besteht neben Mag. Mollnhuber weiterhin aus Kurt Molterer und Hans-Günther Löckinger.


NEWS

ÖAMTC

Rekordjahr

Die ÖAMTC-Flugrettung hat ein Rekordjahr hinter sich. Durchschnittlich musste 50 Mal pro Tag ein Einsatz geflogen werden. Insgesamt 18424 Mal wurden die Notarzthubschrauber alarmiert. Wie in den Jahren zuvor waren auch 2018 internistische und neurologische Notfälle der häufigste Einsatzgrund. 36 Prozent aller Einsätze flogen die Christophorus-Crews für Patienten nach akuten Erkrankungen wie beispielsweise Schlaganfällen oder Herzinfarkten. Mit Abstand folgen Einsätze nach Unfällen, die sich in der Freizeit, bei der Arbeit, in der Schule oder im Umfeld des eigenen Hauses ereignet haben. Sieben Prozent der Einsätze erfolgten nach Unfällen im Straßenverkehr.

Allianz Konzern

Traumstadt New York

Die Österreicher bleiben auch im Jahr 2019 reisefreudig. Für 53 Prozent hat das Reisen einen hohen persönlichen Stellenwert, knapp 40 Prozent würden am liebsten mehr als fünf Mal im Jahr wegfahren, jedoch können sich diesen

Wunsch nur 5,4 Prozent der Österreicher auch wirklich erfüllen. Traumreiseziel Nummer eins – wenn Zeit und Geld keine Rolle spielten – wären die USA, gefolgt von Italien, den Malediven, Neuseeland und Österreich. Die Stadt der Sehnsucht ist New York, aber auch Paris, Barcelona, London und Sydney stehen hoch im Kurs. Unter den Sehenswürdigkeiten der Welt rangiert die Freiheitsstatue an erster Stelle, noch vor den ägyptischen Pyramiden und dem Grand Canyon. In Europa übt der Eiffelturm mit Abstand die größte Anziehungskraft aus, dahinter liegen Rom mit dem Kolosseum, der Louvre in Paris und der Schiefe Turm von Pisa. Dies zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage, die Allianz Partners bei marketagent in Auftrag gab. Das Reisen hat ganz besonders für junge Menschen unter 30 und für die Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen einen hohen Stellenwert. Quer durch alle Altersgruppen steht unterwegs stets die Erholung vom Alltag an erster Stelle. Dahinter auf Rang zwei liegt bei den Jüngeren das Erleben von Abenteuern, in der mittleren Altersgruppe die gemeinsame Zeit mit der Familie und bei den Älteren der Wissenserwerb. Erstmals sind Onlineberichte in Blogs und Social Media-Informationen wichtiger als persönliche Reiseempfehlungen von Freunden. Wohin die Reise letzten Endes geht, wird nach wie vor in erster Linie durch den Reiz

der Landschaft am Reiseziel bestimmt (44,8 Prozent). Sicherheit (41,0 Prozent), Sauberkeit (40,0 Prozent) und eine stabile politische Lage (32,8 Prozent) sind für die Österreicher ebenfalls von hoher Bedeutung, wichtiger jedenfalls als das Preisniveau (27,8 Prozent) und die klimatischen Gegebenheiten (23,0 Prozent). Von mangelnden Sprachkenntnissen oder zu großen Entfernungen lassen sich nur wenige abschrecken. risControl 01/19 09


MARKT

Fachverband der Versicherungsmakler

Neuer Rahmenvertrag

Wie bereits bei der Herbstroadshow des Fachverbandes vorgestellt wurde Anfang Jänner in den Räumlichkeiten des Fachverbands der erneuerte Vermögensschadenhaftpflicht Rahmenvertrag mit UNIQA und Generali Versicherung unterzeichnet. Im Jahr 2004 war es erstmals unter Verhandlungsführung des damaligen Fachverbandobmannes Gunther Riedlsperger und der Generali Versicherung AG gelungen, einen Rahmenvertrag in der Vermögenschadenhaftpflicht zu entwickeln. Es fanden sich zwei Versicherer, die bereit waren, den Mitgliedern eine überaus attraktive Berufshaftpflicht anzubieten, die UNIQA Österreich Versicherungen AG und die Generali Versicherung AG. Durch den damaligen Vertrag war es den Mitgliedern des Fachverbandes möglich, den Vorgaben der EU-Versicherungsvermittlungs-Richtlinie und der GewO hinsichtlich des Versicherungsschutzes in Höhe der geforderten (Mindest-) Versicherungssummen gerecht zu werden. Infolge der Versicherungsvermittlungsnovelle 2018 war eine Anpassung des Rahmenvertrages notwendig, zumal eine zeitliche Begrenzung der Nachdeckung des Versicherers unzulässig ist. Darüber hinaus wurden weitere Verbesserungen des bestehenden Rahmenvertrages vorgenommen. Ergebnis hieraus 10 risControl 01/19

ist die Rahmenvereinbarung 2018 zwischen dem Fachverband der Versicherungsmakler einerseits und der UNIQA Österreich Versicherungen AG und der Generali Versicherung AG andererseits, die an allen auf der Rahmenvereinbarung basierenden Verträgen wechselseitig je zu 50 % beteiligt sind. Der erneuerte Rahmenvertrag weist zahlreiche neue Deckungsverbesserungen auf. Neuverträge sind nur mehr mit unbegrenzter Nachdeckung zu erhalten, auf Basis der bisherigen Prämie bei 5-jähriger Nachdeckung. Neuformuliert wurde der Ausschluss für „bewusstes Zuwiderhandeln“. Deckungsschädlich nur bei bedingtem Vorsatz hinsichtlich der Inkaufnahme des Schadens. Erweiterte Deckung bei Freizeichnungsvereinbarung bzw. Verzicht auf den Verjährungseinwand gegenüber dem Geschädigten. Versicherungsschutz gibt es auch für Coaching, Mediation und Lehrtätigkeit, soweit dies nicht einer anderen Pflichtversicherung unterliegt. Neu ist auch der Konsultationsmechanismus, den es bisher nur bei Kündigung im Schadensfall gegeben hat, gibt es jetzt auch bei Ablaufkündigung. Bei Altverträgen mit unbegrenzter Nachdeckung gelten die Deckungsverbesserungen rückwirkend in voller Höhe, wenn der Altvertrag aufrecht bleibt. Bei Umstieg

eines Altvertrages mit begrenzter Nachdeckung gelten die Deckungsverbesserungen automatisch für die Zukunft, rückwirkend nur mit 20 Prozent der Versicherungssumme pro Schadensfall, gedeckelt mit 40 Prozent der vereinbarten Summe. Der umfangreiche Versicherungsschutz ist in drei verschiedenen hohen Versicherungssummen 1,5 Mio; 2 Mio. und 3 Mio. Euro erhältlich. Fachverbandsobmann-Stellvertreter Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger und Leiter der Arbeitskreises Recht im Fachverband, Dr. Klaus Koban, die maßgeblich für den Fachverband die Bedingungen ausverhandelten, zeigen sich über die Verbesserungen unisono zufrieden: „Die Deckungsverbesserungen reduzieren das persönliche Risiko des Unternehmers. Ein möglichst weitreichender Versicherungsschutz dient nicht nur dem Versicherungsmakler, sondern auch den Versicherungskunden, denen wir gemäß § 27 MaklerG verpflichtet sind.“ Fachverbandsobmann Christoph Berghammer dankt den Verhandlungsführern und streicht hervor: „Die qualitativ hochwertige Tätigkeit der Versicherungsmakler zeigt sich insbesonders in der Tatsache, dass die Erfüllung der gesetzlichen Erfordernisse samt verbesserten Bedingungen nicht zu höheren Prämien führen.“


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STUDIE

Vertrauensbildende Faktoren hinsichtlich des Beraters bzw. der Beraterin in der Personenversicherung aus Kundensicht Ergebnisse einer empirischen Studie (200 Befragte) Colin Saß BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien

In der Bachelor-Arbeit von Colin Saß1 (Betreuer: E. Eszler) sollte neben einerseits der Frage, welche Faktoren aus Kundensicht für den Abschluss eines Versicherungsvertrages im Bereich der Personenrisiken maßgeblich sind, und andererseits der Frage nach geschlechtsbezogenen Präferenzen hinsichtlich der Person des Beraters bzw. der Beraterin – zu diesen Aspekten gibt es zwei gesonderte Beiträge in risControl – auch untersucht werden, welche Faktoren für die Vertrauensbildung hinsichtlich der Person des Beraters/der Beraterin maßgeblich sind.2 Wesentliche Ergebnisse sollen im Folgenden vorgestellt werden.3

um einem Berater / einer Beraterin Vertrauen schenken zu können?“ In einem Feld konnten dann Antworten zu dieser offenen Frage eingetragen werden. Die Befragung erfolgte so, dass im Zeitraum vom 21. Februar 2017 bis zum 1. März 2017 Personen an verschiedenen Orten4 angesprochen wurden – wobei wichtig war, dass diese Personen aus Österreich kamen, was bei den Kontaktaufnahmen jeweils geklärt wurde - und dann der Fragebogen auf einem Tabletcomputer gemeinsam ausgefüllt wurde. Anonymität wurde zugesichert. Hinsichtlich der hier veröffentlichten, ausgewählten Ergebnisse wurden deskriptivstatistische Verfahren angewandt.

2. Methodik und Datenerhebung

3. Struktur der Stichprobe

Zur Gewinnung der Daten wurde ein elektronischer Fragebogen mit der Online-Plattform „Surveymonkey“ erstellt. Für die im Rahmen dieses Beitrages relevanten Aspekte wurde die Frage so formuliert: „Was würden Sie brauchen,

Insgesamt wurden 417 Personen angesprochen, davon nahmen 200 (47,96 %) an der Befragung teil. Von diesen gaben als Geschlecht 106 (53 %) männlich und 94 (47 %) weiblich an. Die Frage nach dem Geburtsjahr ergab folgende

1. Einleitung

Geschlecht weiblich

Transparenz Sympathie Reputation Erfahrung Kompetenz Empathie 7

18

5

4

49

4

Altersverteilung: unter 25 Jahren: 17 Personen (8,5 %); 25 bis 34 Jahre: 67 Personen (33,5 %); 35 bis 44 Jahre: 48 (24 %); 45 bis 54 Jahre: 31 (15,5 %); ab 55 Jahren: 37 Personen (18,5 %). Höchste abgeschlossene Ausbildung: Pflichtschulabschluss: 18 Personen (9 %); Lehrabschluss: 54 (27 %); Allgemeinbildende oder Berufsbildende Höhere Schule (AHS; BHS): 59 (29,5%); abgeschlossenes Universitäts-/ Fachhochschulstudium: 69 (34,5 %). Von den 200 befragten Personen gaben 133 (66,5 %) an, schon im Bereich der privaten Personenversicherung beraten worden zu sein, 64 (32,0 %) verneinten dies, 3 (1,5 %) gaben an, es nicht zu wissen. 4. Faktoren für Vertrauensbildung Die verschiedenen Antworten auf die offen gestellte Frage „Was würden Sie brauchen, um einem Berater / einer Beraterin Vertrauen schenken zu können?“ wurden zur Vereinfachung der Darstellung zu folgenden Kategorien verdichtet/geclustert: Transparenz, Sympathie, Verfügbarkeit 25

Persönliches Sonstiges Insgesamt Engagement 7

27

146

männlich

6

11

8

8

41

4

15

6

38

137

Insgesamt

13

29

13

12

90

8

40

13

65

283

Tabelle 1: „Sehr wichtige“ Faktoren: Verteilung der Nennungen zu den verdichteten Kategorien nach Geschlecht der Befragten 1 Saß, Colin: Geschlechtsbezogene Präferenzen von Konsumenten/-innen hinsichtlich der Person des Beraters/der Beraterin sowie weitere Faktoren im Bereich der Versicherung von biometrischen Risiken in Österreich, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Juli 2017 (unveröffentlicht). 2 Der Vorschlag zur Bearbeitung dieser Themenbereiche kam von Frau Doris Schachinger, Chefredakteurin der Zeitschrift „risControl“, im April 2016. 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen sowie Abbildungen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Colin Saß verantwortlich. 4 Im Einzelnen waren dies: Westbahnhof in Wien; Lugner City (Einkaufszentrum in Wien); Flughafen Wien Schwechat im Bereich der S-Bahn-Station; Hauptbahnhof Wien in den Wartebereichen; 7. Wiener Gemeindebezirk im Bereich Zieglerstraße/Westbahnstraße in Geschäftslokalen bzw. auf der Straße; 6. Wiener Gemeindebezirk auf der Einkaufsstraße Mariahilfer Straße (Ecke Neubaugasse). 12 risControl 01/19


STUDIE

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eher skeptisch", Gradlinigkeit, informiert, Verpflichtung des Wünsche-persönliches und Bedürfnistests Verfügbarkeit, Engagement und • digitales Signieren jeglicher Dokumente sowie derSonstiges. Risikoanalyse nach. Zeigen Sie Ihren (Protokolle, Vollmachten, Anträge, …) Integrität, "kein Verkäufertypus", Objektivität, Kunden auf einfache und verständliche Art und Weise 2 Face Gespräch", oder auch vonOffenheit, der Ferne "Orientierung "Offenes Es war außerdem abgefragt worden, ob die • Face die Vorsorgelücken für folgende Bereiche auf: • signieren mittels SMS, Barcode, SignPad amamKunden", Qualifikationen, "Überzeubefragte Person das jeweilige Kriterium bzw. oder Tablet • Alterspension inkl. Berücksichtigung bestehender gungsfähigkeit/gute Argumente", Vergleiche, den Faktor als wichtig oder sehr wichtig für • Signator erhält das signierte Dokument Vorsorgen in jedes CRM und Vorlagen "Verständliche Erklärung der Produkte" und ihre Entscheidungsfindung einschätzt. Auch • integrierbar • Berufsunfähigkeit inkl. Reha- und • Web- und Terminalserver fähig Umschulungsgeld hier waren Mehrfachnennungen möglich.

• Unfall-Lücke • Todesfall-Lücke inkl. Witwen- und Waisenpension

4.1. „Sehr wichtige“ Faktoren für die Vertrauensbildung Betrachten wir zunächst die Kriterien bzw. Faktoren, die die Befragten als sehr wichtig eingestuft haben. Von den 200 Befragten nannten 191 der befragten Personen für sie sehr wichtige Faktoren zur Vertrauensbildung. Durch die Mehrfachnennungen kam es dabei zu insgesamt 283 Nennungen: Eine Person führte 4 Faktoren an, 8 Personen nannten je 3 Faktoren, 73 Personen nannten je 2 Faktoren und 109 Personen jeweils einen Faktor. Die Kategorien und die darunter zusammengefassten Nennungen im Detail (Anzahl Nennungen in Klammern): • Transparenz (13 Nennungen) • Sympathie (insgesamt 29 Nennungen): Sympathie (20) und Freundlichkeit (9) • Reputation (insgesamt 13 Nennungen): Reputation (1), "Persönliche Empfehlung" (4) und "Bekannt im persönlichen Umfeld" (8) • Erfahrung (insgesamt 12 Nennungen): Erfahrung (10) und "Jahrelange Erfahrung" (2) • Kompetenz (insgesamt 90 Nennungen): Kompetenz (87), "Fachliche Kompetenz" (1), Kompetent (1) und "Erwiesene Expertise" (1) • Empathie (insgesamt 8 Nennungen): Empathie (7) und "Gefühl für Menschen" (1) • Verfügbarkeit (insgesamt 40 Nennungen): Verfügbarkeit (12), Erreichbarkeit (26), Zeit (1) und "Zeit für mich" (1) • "Persönliches Engagement" (insgesamt 13 Nennungen): "Persönliches Engagement (6), "Persönliche Beratung" (1), "Persönlicher Kontakt" (2), "Persönlicher Zugang" (1), "Persönliche Betreuung" (2) und "Dauerhaft den gleichen Betreuer" (1) • Sonstiges (insgesamt 65 Nennungen): Ehrlichkeit (16), Seriosität (7), "Eher skeptisch" (4), Überzeugungskraft (3), je zweimal die Begriffe Authentizität, Glaubwürdigkeit, Loyalität, "Nachgewiesene Qualifikation", "Persönlicher Eindruck", Unabhängigkeit, Unaufdringlichkeit und Zuverlässigkeit; jeweils einmal genannt wurden Bauchgefühl,

Zurückhaltung. Die Auswertung nach dem Geschlecht der Befragten ist in Tabelle 1 wiedergegeben. Es zeigte sich also, dass sowohl für Frauen wie auch für Männer mit Abstand der wichtigste der „sehr wichtigen“ vertrauensbildenden Faktoren „Kompetenz“ ist. 49 von 94 befragten Frauen (also 52,13 %) und 41 von 106 Männern (also 38,68 %) haben diesen Faktor genannt, wobei der deutliche Unterschied (13,45 Prozentpunkte) zwischen Frauen und Männern auffällt. Es folgt „Verfügbarkeit“ mit 26,60 % (25 von 94) bei Frauen und 14,15 % (15 von 106) bei Männern. Auch hier ein deutlicher Unterschied. Frauen haben auch den Faktor „Sympathie“ deutlich häufiger genannt (18 von 94, also 19,15 %) als Männer (11 von 106, also 10,38 %). Überhaupt haben Frauen relativ häufiger „sehr wichtige“ Faktoren genannt (146 Nennungen bei 94 befragten Frauen, also – bei Mehrfachnennungen - 155,32 %) als Männer (137 Nennungen bei 106 befragten Männern, also 129,25 %). Die Auswertung nach dem Alter der Befragten ist in Tabelle 2 wiedergeben. Die relativen Häufigkeiten der Nennungen bezogen auf die Anzahl der Befragten der jeweiligen Altersgruppe betragen bei Personen unter 25 Jahren 152,94 % (26 Nennungen bei 17 befragten Personen), bei Personen von 25 bis 34 Jahren 158,21 % (106 Nennungen bei 67 befragten Personen), bei Personen von 35 bis 44 Jahren 131,25 % (63 Nennungen bei 48 befragten Personen), bei Personen von 45 bis 54 Jahren 138,71 % (43 Nennungen bei 31 Personen) und bei Personen ab 55 Jahren 121,62 % (45 Nennungen von 37 befragten Personen). 4.2. „Wichtige“ Faktoren für die Vertrauensbildung Im Folgenden sollen noch kurz die Faktoren aufgeführt werden, die eine befragte Person für wichtig – im Gegensatz zum zuvor geschilderten "sehr wichtig" – erachtet, um ihrem Berater/ihrer Beraterin Vertrauen schenken

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risControl 01/19 13 Wir machen Ihnen das Leben leichter


STUDIE

zu können. Da hier die Nennungen nur in sehr kleinen Anzahlen erfolgten, ist allerdings die statistische Aussagekraft der Daten sehr beschränkt. Von den 200 Befragten machten lediglich 45 hierzu Angaben. Eine Antwort enthielt zwei Nennungen, die übrigen 44 Antworten beschränkten sich auf die Nennung eines Kriteriums. Die Kategorien und die darunter zusammengefassten Nennungen im Detail (Anzahl Nennungen in Klammern): • Transparenz (insgesamt 3 Nennungen): Transparenz (2) und Offenheit (1) • Sympathie (insgesamt 12 Nennungen): Sympathie (7) und Freundlichkeit (5) • Reputation (insgesamt 8 Nennungen): "Persönliche Empfehlung" (5) und "Bekannt im persönlichen Umfeld" (3) • Erfahrung (insgesamt 3 Nennungen): Erfahrung (1) und "Jahrelange Erfahrung" (2) • Kompetenz (insgesamt 3 Nennungen): Kompetenz (2) und "Kompetente Ausstrahlung" (1) • Empathie (2 Nennungen)

• Verfügbarkeit (1 Nennung) • "Persönliches Engagement" (1 Nennung) • Sonstiges (insgesamt 11 Nennungen): Referenzen (2) und jeweils eine Nennung für "Image der Versicherung", "Keine aufdringlichen Werbegeschenke", Kundenzufriedenheit, Menschlichkeit, Persönlichkeit, Pünktlichkeit, Selbstbewusstsein, Seriosität und Serviceleistungen. Tabelle 3 zeigt die Auswertung nach dem Geschlecht der Befragten. Anders als bei den „sehr wichtigen“ Faktoren war hier die relative Antworthäufigkeit bei den Frauen niedriger (17 Nennungen von 94 befragten Frauen, also 18,09 %) als bei den Männern (29 Nennungen von 106 befragten Männern, also 27,36 %). Tabelle 4 gibt die Auswertung nach dem Alter der Befragten wieder. 5. Zusammenfassung Auf die Frage „Was würden Sie brauchen, um einem Berater / einer Beraterin Vertrauen

Altersgruppen; k Transparenz Sympathie Reputation Erfahrung Kompetenz Empathie unter 25 Jahre; 17

2

2

1

8

25-34 Jahre; 67

3

7

2

5

34

2

35-44 Jahre; 48

4

8

4

3

20

2

45-54 Jahre; 31

2

8

3

15

schenken zu können?“ wurde also eine Reihe sehr verschiedener Antworten gegeben. Die Antworten lassen sich - mindestens - drei Bereichen zuordnen: 1.) Faktoren, die in der Person des Beraters bzw. der Beraterin liegen, also etwa „Kompetenz“, „Empathie“; 2.) Faktoren, die in der Person des Kunden bzw. der Kundin liegen, also etwa wohl „Selbsbewusstsein“ (könnte allerdings auch als Aspekt des Beraters bzw. der Beraterin gemeint gewesen sein), „Kundenzufriedenheit“; 3.) Faktoren, die in der Beratungssituation bzw. der zwischenmenschlichen Beziehung insgesamt liegen, also „Transparenz“, „Sympathie“ (könnte aber auch im Sinne von „sympathisch“ auf den Berater bzw. die Beraterin bezogen gewesen sein). Unter den „sehr wichtigen Faktoren“ wurde mit Abstand „Kompetenz“ ab häufigsten genannt (90 Nennungen), gefolgt von „Verfügbarkeit“ (40), „Sympathie“ (29) und „Ehrlichkeit“ (16). Verfügbarkeit

Persönliches Sonstiges Insgesamt Engagement

5

2

6

26

16

6

31

106

15

63

7

43

7 4

4

55+ Jahre; 37

4

4

2

3

13

4

8

1

6

45

Insgesamt; 200

13

29

13

12

90

8

40

13

65

283

Tabelle 2: „Sehr wichtige“ Faktoren: Verteilung der Nennungen zu den verdichteten Kategorien nach Alter der Befragten (k = Anzahl der befragten Personen in der jeweiligen Altersgruppe) Geschlecht

Transparenz Sympathie Reputation Erfahrung Kompetenz Empathie

Verfügbarkeit

weiblich

1

4

6

1

männlich

2

8

2

2

3

2

2

1

Insgesamt

3

12

8

3

3

2

3

Persönliches Sonstiges Insgesamt Engagement 1 1

3

17

8

29

11

46

Tabelle 3: „Wichtige“ Faktoren: Verteilung der Nennungen zu den verdichteten Kategorien nach Geschlecht der Befragten Altersgruppen; k Transparenz Sympathie Reputation Erfahrung Kompetenz Empathie unter 25 Jahre; 17

3

1

2

25-34 Jahre; 67

3

4

1

35-44 Jahre; 48

1

1

45-54 Jahre; 31

2 1

3

5

1

Insgesamt; 200

3

12

8

Persönliches Sonstiges Insgesamt Engagement 6

2 1

1

55+ Jahre; 37

Verfügbarkeit

3

1

1

1 3

2

3

1

5

15

2

5

2

7

2

13

11

46

Tabelle 4: „Wichtige“ Faktoren: Verteilung der Nennungen zu den verdichteten Kategorien nach Alter der Befragten (k = Anzahl der befragten Personen in der jeweiligen Altersgruppe) 14 risControl 01/19


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STUDIE

Telematik-Tarife in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung aus Kundensicht Wesentliche Ergebnisse einer empirischen Studie (190 Befragte) Evelin Kovács BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien 1. Einleitung In der Bachelor-Arbeit von Evelin Kovács1 (Betreuer: E. Eszler) wurde untersucht, wie Tarife mit elektronischen Überwachungsund Kontrollmaßnahmen in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung auf Basis von Telematik-Anwendungen von Kunden/-innen gesehen werden. Die wesentlichen Ergebnisse hierzu werden im Folgenden vorgestellt.2 2. Methodik, Datenerhebung und Struktur der Stichprobe Der zur Gewinnung der Daten entwickelte Fragebögen wurde im Studentenwohnheim Campus Brigittenau, auf der Mariahilfer Straße und am Arbeitsplatz der Verfasserin der Bachelorarbeit (Verein Menschenrechte Österreich) zwischen 08.05.2017 und 28.05.2017 verteilt. Anzahl der Befragten: 190, davon 98 (51,58 %) weiblich, 92 (48,42 %) männlich; Durchschnittsalter: 38,43 Jahre (Min.:18 Jahre, Max.: 67 Jahre). Der Fragebogen wurde folgendermaßen eingeleitet: „Stellen Sie sich vor, dass Ihr privater Versicherer Ihnen eine neue KfzHaftpflichtversicherung vorstellt. Bei dieser Versicherung misst und analysiert eine App (ein Anwendungsprogramm, das auf bestimmte Mobiltelefone heruntergeladen werden kann) oder eine ins Fahrzeug eingebaute Box das Fahrverhalten. Aufgezeichnet werden Daten unter anderem über die Geschwindigkeit,

die Beschleunigung und das Bremsverhalten. Der Fahrstil bestimmt die Höhe der zu bezahlenden Prämie.“ 3. Interesse an der Idee „Zahle, wie du fährst“ Auf die Frage „Zahle, wie du fährst - so lautet die Grundidee, die hinter diesem Konzept steht. Finden Sie diese Idee interessant?” antworteten 67,89 % (129 von 190 Personen) mit „Ja“, 32,11 % (61 von 190 Personen) mit „Nein“. Bemerkenswert ist hier, dass der Zustimmungsanteil bei weiblichen Personen mit 75,51 % sehr viel höher war als bei männlichen Personen mit nur 59,78 % Ja-Antworten. Die Zustimmung lag bei Personen mit Lehre/Berufsausbildung bei 65,22 % (N=46), bei jenen mit Matura bei 72,37 % (N=76) und bei jenen mit Universitäts-/Fachhochschulabschluss bei 64,71 % (N=68). Ein durchgehender Trend lässt sich somit nicht erkennen. Je jünger die befragten Personen waren, umso höher war tendenziell die Zustimmung, und in der jüngsten Altersgruppe mit großem Abstand höher (85,11 %). 4. Wahrscheinlichkeit für Nutzung App/Einbau Box Auf die Frage „Wie wahrscheinlich ist es für Sie, dass Sie die vorhin erwähnte App benutzen oder die Box in Ihr Fahrzeug einbauen lassen, wenn diese Daten über Ihre Fahrweise für Ihren Versicherer liefern?” konnten Antworten

auf einer Skala von 0 % („überhaupt nicht wahrscheinlich“) bis 100 % („äußerst wahrscheinlich“) gegeben werden. Der Mittelwert der Stichprobe lag bei 31,98 %. Auch bei dieser Frage lag der Mittelwert der Zustimmung bei weiblichen Personen mit 36,77 % deutlich höher als bei männlichen Personen mit 26,88 %. Und auch hier war eine - allerdings nur sehr leichte – Tendenz auszumachen, dass im Durchschnitt die Zustimmung umso höher war, je jünger die Personen waren. 5. Wahrscheinlichkeit für Vertragsabschluss bei verhaltensbasiertem Tarif und Prämienreduktion Auch auf die Frage „Wie wahrscheinlich ist es für Sie, dass Sie die oben erwähnte Versicherung mit verhaltensbasiertem Tarif abschließen, wenn Sie sich dadurch in Form von Rabatten oder einer niedrigen Prämie Kosten einsparen können?” konnten wiederum Antworten auf einer Skala von 0 % („überhaupt nicht wahrscheinlich“) bis 100 % („äußerst wahrscheinlich“) gegeben werden. Der Mittelwert der Stichprobe beträgt 46,28% und ist damit deutlich höher als bei der vorigen Frage. Im Unterschied zur vorherigen Frage liegen hier die Mittelwerte der weiblichen Befragten (51,51 %) und jener der männlichen Befragten (49,28 %) nahe beieinander. Hier ließ sich auch ein gewisser Trend – steigende Zustimmung mit höherer Bildung – erkennen: Lehre/Be-

1 Kovács, Evelin: Wie beurteilen die österreichischen Versicherungsnehmer die verschiedenen Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen seitens der Versicherungsunternehmen? Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Mai 2018 (unveröffentlicht). 2 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen sowie Abbildungen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Evelin Kovács verantwortlich. 16 risControl 01/19


STUDIE | MARKT

von 0 % („überhaupt nicht akzeptabel“) bis 100 % („äußerst akzeptabel“) gegeben Eine ausführlichere Darstellung der Ergebnisse der Stuwerden. Der Mittelwert der die mit zahlreichen statistischen Auswertungen und Stichprobe lag bei 53,88% Abbildungen ist auf der Publikationsplattform der WU und damit deutlich höher unter http://epub.wu.ac.at/6547/ und auf risControl als bei den beiden vorhe!ONLine! Premium unter https://online.riscontrol.at/ rigen Fragen. Die Akzepversicherung/telematik-tarife-2 verfügbar. tanz liegt im Durchschnitt bei Frauen deutlich höher rufsausbildung: 43,17 %; Matura: 46,49 %; (Mittelwert: 58,19 %; N=98) als bei Männern Universität/Fachhochschulabschluss: 48,15 %. (Mittelwert: 49,28; N=92). Die Auswertung Tendenziell lag auch hier die Zustimmung nach dem Bildungsabschluss zeigt ein interbei jüngeren Personen höher. essantes Ergebnis: Während die Mittelwerte bei Personen mit Lehre/Berufsausbildung (51,68 %; N=47) und jenen mit Matura 6. Akzeptanz einer höheren Prämie (51,24 %; N=76) ganz nahe beieinander bei höherem Schadenpotenzial liegen, ist die Akzeptanz bei Personen mit Auf die Frage „Inwiefern finden Sie es akzep- Universitäts-/Fachhochschulabschluss im tabel, dass Autofahrer mit höherem Schaden- Durchschnitt deutlich höher (Mittelwert potenzial für die Versicherung mehr zahlen 58,42 %; N=67). Weiters zeigt sich, dass müssen?” konnten Antworten auf einer Skala jüngere Personen tendenziell eher eine höHinweis

here Prämie bei höherem Schadenpotenzial akzeptieren als ältere. 7. Zusammenfassung Ein ziemlich hoher Anteil (67,89 %) der befragten 190 Personen zeigte sich an dem Konzept „Zahle, wie du fährst“ interessiert, allerdings wird die Wahrscheinlichkeit, selbst eine entsprechende App zu nutzen oder eine Box ins Auto einbauen zu lassen, insgesamt nur mit einem Mittelwert von 31,98 % eingestuft. Ist mit einem solchen verhaltensbasiertem Tarif eine mögliche Prämienreduktion in Aussicht gestellt, dann wurde die Wahrscheinlichkeit, eine solche Versicherung abzuschließen, wiederum deutlich höher angegeben (Mittelwert 46,28 %). Überhaupt lag die Akzeptanz einer höheren Prämie bei höherem Schadenpotenzial bei beachtlichen 53,88 % (auf einer Skala von 0 % bis 100 %).

Fachverband der Finanzdienstleister

Kein gutes Zeugnis für Regelwerk

Der Fachverband der Finanzdienstleister hat seine Mitglieder knapp ein Jahr nach dem Inkrafttreten zur MiFID II befragt. Diese wurde Anfang 2018 als Regelwerk für österreichische Wertpapierunternehmen neu geschrieben. Ob und welchen Anklang die erweiterten Regulierungen in der Praxis finden, hat der Fachverband Finanzdienstleister aktuell mit einer Mitgliederbefragung erhoben. Das erste Fazit fällt durchwachsen aus: Der Großteil (43 %) steht MiFID II insgesamt negativ gegenüber. Mehr an Information für Konsumenten wenig sinnvoll Insbesondere das „Mehr“ an Information seit MiFID II wird von den meisten Befragten kritisiert. Mehr als drei Viertel (76 %) bewerten dieses als nutzlos oder störend für die Kunden. Vor allem was die Betreuungssituation für Kleinanleger betrifft, zeigt die Umfrage ein pessimistisches Bild: 70 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich diese durch MiFID II eher oder sogar sehr verschlechtert. Dies ist nicht zuletzt dem gestiegenen Zeit-

aufwand für die Erfüllung der Dokumentationspflichten geschuldet: 94 Prozent geben an, dass sich hier der Zeitaufwand erhöht hat. Das führt wiederum dazu, dass sich Kleinanleger weniger auf die fachlichen Details bei Kundenberatungen konzentrieren bzw. sich weniger Zeit dafür nehmen möchten. Aufhorchen lässt auch die Frage nach dem Produktangebot und den Veranlagungsvolumina, denn die Befürchtung, dass MiFID II zu einer Reduktion des Angebots führt, kann in gewissem Ausmaß bestätigt werden: Mehr als ein Drittel der Befragten haben ihr Angebot reduziert. Ähnliches ist bei den Veranlagungsvolumina zu beobachten. Da so gut wie niemand sein Angebot erweitert hat, ist zu befürchten, dass sich diese Entwicklung negativ fortsetzt. Überregulierung nicht praxistauglich „Leider haben sich die Befürchtungen bewahrheitet. Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht“, kommentiert Mag. Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister (WKÖ), das Ergebnis. „Es hat sich gezeigt,

Mag. Hannes Dolzer

dass ein ‚Mehr‘ an Information nicht zu einer besseren Beratung führt. Wenn die Kunden vom Kleingedruckten überfordert sind, lassen sie es entweder gleich bleiben oder fragen nur, wo sie unterschreiben können. So wollen und dürfen Finanzdienstleister Geschäfte nicht machen. Auch wenn die Intention hinter MiFID II – ein höherer Konsumentenschutz durch gezielte Information – zu unterstützen ist, muss es für die Zukunft jedenfalls das Ziel sein, die Rahmenbedingungen zu vereinfachen und sie damit wieder praxistauglicher zu machen.“ risControl 01/19 17


TITELGESCHICHTE

Ein glückliches Schweinejahr Laut chinesischem Horoskop befinden wir uns 2019 im Jahre des Schweins. Hoffentlich ein glückliches Schweinderl, wobei das Ende eines Schweines oft nicht so berückend für dieses ist. Gehen wir davon aus, dass es ein glückliches Schweinejahr sein wird.

Die Vorzeichen stehen gut: 69 Prozent aller Österreicher zeigen sich optimistisch, nur 26 Prozent sehen dem Jahr 2019 pessimistisch entgegen. Laut Prognosen soll das Wirtschaftswachstum heuer etwas abkühlen. Eine Abschwächung im Bereich der Investitionen ist zu sehen. Aber durch eine Verringerung der Abgabenbelastung und die ausgehandelten Lohnerhöhungen sollen die Einkommen der privaten Haushalte steigen. Vielleicht ist deshalb die Mehrheit der Österreicher positiv gestimmt. Aber nicht nur Prognosen, sondern auch handfeste Veränderungen stehen zu Jahresanfang für uns bereit. Zum Beispiel dürfen 16-Jährige zu ihrem erlaubten Glas Bier keine Zigarette mehr rauchen, denn das Rauchverbot gilt nun auch für jugendliche Erwachsene bis 18 Jahre. Alkohol ist ab 16 Jahren erlaubt, das Rauchen aber nicht mehr. Zum Glück essen Jugendliche hoffentlich mehr Schokolade, als dem Zigarettenkonsum zu frönen. Beim Schokoladengenuss gibt es auch Veränderungen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die Grenzwerte der in Kakao- und Schokoladenprodukten enthaltenen Schwermetalle gesenkt. Ab 1.1.2019 darf nicht mehr als 0,80 mg Cadium pro Kilogramm Bitterschokolade enthalten sein. Für Milchschokolade und Kakaopulver gelten geringere Grenzwerte. Für Autofahrer verändert sich erheblich mehr. Noch ist nicht bekannt, ab wann die Verordnung gelten wird, aber sicher ist es: Ab heuer werden Fahrer, dessen Fahrzeuge mit einem Fahrassistenten ausgestattet sind, ohne manuellen Eingriff einparken dürfen. Der Lenker ist sogar von der Verpflichtung, den Lenkerplatz einzunehmen, enthoben. In Sichtweite muss er jedoch bleiben. Wir werden die Kfz-Versicherer fragen, wer nun die Haftung bei Schäden des automatischen Einparkens übernehmen wird. Auch das sogenannte „autonome“ Fahren auf der Autobahn wird noch heuer erlaubt sein. Die Systeme 18 risControl 01/19

müssen jedoch über eine Notfallvorrichtung zur Deaktivierung verfügen, damit der Lenker sofort eingreifen kann. Sogar das Rechtsabbiegen bei Rot wird bald österreichweit möglich sein. Um zu testen, wie die Autofahrer damit umgehen, startete am 1. Jänner ein Pilotversuch an drei Kreuzungen in Linz und in Wels. Eine begrüßenswerte Änderung im Bereich der Straßenverkehrsordnung ist, dass das Nichtbeachten der Rettungsgasse ein Vormerkdelikt geworden ist. Der Strafrahmen liegt bei bis zu 2180 Euro und kann auch einspurige Kraftfahrzeuge treffen. Die Kosten der Jahresvignette wurden wiederum erhöht und die digitale Vignette gibt es nun auch für Privatpersonen ohne Wartefrist. Der Markt der E-Fahrzeuge wird heuer mit einigen interessanten Neuheiten aufwarten. Für E-Fahrzeuge bis zu einer zugelassenen Geschwindigkeit von 20 km/h gibt es eine erheiternde Neuigkeit: Ab Juli 2019 müssen diese Fahrzeuge mit einem Geräuschsystem ausgestattet werden. Sowohl für das Beschleunigen als auch für das Bremsen müssen unterschiedliche Geräusche programmiert werden. In Anlehnung an alte Zeiten mit Pferdekutschen würden wir vorschlagen: „hühot“ und „brrr“. Änderung für Reisende Auch für Reisende hat das Jahr 2019 einige Änderungen parat. Wenn man mit dem Auto nach Paris reisen möchte, muss man die neuen Verordnungen der Umweltzone rund um Paris beachten. Für Dieselfahrzeuge, die vor 2001 registriert wurden, gilt ein Einfahrverbot in Paris. Abgesehen vom Brexit wird sich in London auch für Autofahrer einiges verändern. Mit 8. April tritt die „Ultra Low Emission Zone“ in Kraft. Zusätzlich zur bestehenden City-Maut müssen Benzinfahrzeuge mit dem Abgasnormen Euro 0 bis 3 sowie Dieselfahrzeuge bis Euro 5 eine Tagesgebühr in Höhe von 12,50

Pfund zahlen. Die Zone gilt ganzjährig und rund um die Uhr. In Italien müssen Kindersitze ab 1. Juli 2019 mit einem Alarm ausgestattet sein. Diese Pflicht gilt allerdings vorab nur für in Italien zugelassene Fahrzeuge, auch Mietwagen sind davon betroffen. Neues für Familien Der Kinderfreibetrag und die Absetzbarkeit von bestimmten Kinderbetreuungskosten wurden mit Jänner 2019 abgeschafft. Neu ist der Familienbonus Plus, ein neuer Absetzbetrag von der Einkommenssteuer. Bis zu 125 Euro pro Monat und Kind bis zu einem Alter von 18 Jahren und bei Anspruch auf Familienbeihilfe können geltend gemacht werden. Der Kindermehrbetrag gilt für Alleinverdiener und Alleinerzieher mit einem geringen Einkommen. Von bis zu 250 Euro wird ab der Veranlagung 2019 von der Einkommensteuer pro Kind und Jahr erstattet, wenn die Einkommensteuer vor Berücksichtigung aller zustehenden Absetzbeträge unter 250 Euro ausmacht. Die Strategie für das Jahr 2019 wird für uns lauten: Das Jahr im Zeichen des Schweines wird ein besonders positives, glückliches und gesundes Jahr. Wir haben uns aber auch in der Branche umgehört, wie die Strategien der einzelnen Unternehmen aussehen. ROLAND Rechtsschutz Versicherung AG Direktion Österreich In den vergangenen drei Jahren stand die Neuausrichtung der Niederlassung im Vordergrund. Da wir die intern gesetzten Ziele übertroffen haben und somit nun wieder auf einem soliden Fundament aufbauen, haben wir uns für 2019 ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Im Vorfeld wurde beispielsweise in einen nachhaltigen personellen Zubau sowohl im Underwriting als auch im Vertrieb investiert.



TITELGESCHICHTE

zahlreicher AuszeichInsgesamt wird die nungen bestätigt und „Mannschaftsstärke“ bekräftigt uns, auch der Niederlassung in weiterhin diesen erWien weiter steigen, folgreichen Weg zu was unsere zunehgehen. ARAG ist mende Bedeutung ein ertragsstarkes, innerhalb des Konerfolgreiches Unterzerns widerspiegelt. nehmen, unabhängig Im Firmenkundenund in Familienbegeschäft möchten wir sitz. Das verschafft unsere Marktanteile uns Gestaltungsim Gewerbe- und räume, die andere Straf-Rechtsschutz so nicht haben. Ein sowie den einschlägroßer Schwerpunkt gigen Rechtsschutz2019 ist die weitere Lösungen für FühDigitalisierung unrungskräfte deutlich serer Systeme und ausbauen. Hierzu Mag. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter werden wir insbe- ROLAND Rechtsschutz Versicherung AG Direktion Prozesse. Die Nähe sondere das Service Österreich zum Lebensalltag, Schnelligkeit, einin der Abwicklung verbessern und unseren Vertriebspartnern fache Usability und Flexibilität sind dafür umfangreichere Informationen und Schu- wichtige Kriterien. ARAG positioniert sich lungen anbieten. Noch deutlicher als zuvor in ihrem Geschäftsmodell als Smart Insurer möchten wir als jener Anbieter am Markt – mit smarten digitalen Services und Produkwahrgenommen werden, der für „ausgefranste“ ten wollen wir einen hohen Kundennutzen und am Markt schwer zu versorgende Risiken erzielen und damit den Weg bereiten, um auch individuelle Handlungsoptionen aufzeigt und zukünftig Qualität auf Top-Niveau anzubieten. umsetzt. Was das sogenannte „Massenge- Neue digitale Technologien schaffen neue schäft“ anbelangt, so wird eine komplett neue Risiken und neue Bedürfnisse außerhalb von IT-Infrastruktur die Bearbeitungsgeschwin- üblichen Versicherungslösungen. Wer sich digkeit optimieren und als „Sprungbrett“ für künftig nur auf klassische Versicherungsprodie Entwicklung weitergehender technischer dukte konzentriert, wird verlieren. Wer sehr Möglichkeiten dienen. Das wird dazu beitra- früh diese neuen „digitalen“ Kundenbedarfe gen, unsere Attraktivität in diesem Segment zu für sich erschließt, gewinnt einen deutlichen erhöhen. Unseren Kunden werden wir neue Möglichkeiten in der Abwendung von Rechtsstreiten sowie Unterstützung bei der Lösung rechtlicher Konflikte anbieten.

Wettbewerbsvorteil. ARAG wird 2019 ein brandneues CRM-System hier in Österreich implementieren, mit dem wir unsere Zugangsund Kommunikationswege erheblich erweitern und damit unsere Vertriebspartner und Kunden zukünftig noch besser servicieren können. Ebenso setzen wir bei Vertragskonvertierungen auf unser bewährtes Konvertierungstool, neu adaptiert auf unser neues Produkt – damit vereinfachen wir unseren Vertriebspartnern die Vertragsumstellung auf den neuesten Tarif. Mit dieser digitalen Lösung sparen wir uns und unseren Vertriebspartnern vor allem Zeit. Diese werden wir 2019 für eine neue Produktgestaltung nutzen. Die kürzlich installierte Ideenplattform „gARAGe“ für unsere Mitarbeiter hat nicht nur eine starke kulturprägende Wirkung, sondern trägt vor allem dazu bei, im Produktbereich zu neuen innovativen Lösungsansätzen zu kommen. Damit wollen wir einerseits die Möglichkeit eines hierarchiefreien Austausches bieten, andererseits die Eigeninitiative und den Veränderungswillen unserer Mitarbeiter unterstützen. Weiterhin werden wir ein offenes Ohr bei unseren Vertriebspartnern und Kunden haben, um mit neuen cleveren Lösungen schnell, einfach und pragmatisch helfen zu können. Damit stärken wir unsere Spezialistenrolle im Rechtsschutz und somit die Unabhängigkeit unseres Unternehmens und unserer Kunden. Die Maxime des Firmengründers, dass jeder Bürger sein Recht durchsetzen können sollte – unabhängig von seiner finanziellen Situation – gilt für uns nach wie vor und spornt uns an. Wir verhelfen unseren Kunden zu ihrem Recht.

ARAG SE Direktion Österreich ARAG baut auch im Jahre 2019 weiterhin auf höchste Service-und Produktqualität. Diese Qualitätsführerschaft im Rechtsschutz wurde uns von unseren Vertriebspartnern mittels 20 risControl 01/19

Dr. Matthias Effinger, Mag. Birgit Eder und Alexander Plank CFO, ARAG SE Direktion Österreich

NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich Im Bereich der Versicherungsanlageprodukte werden wir neben der Fondsgebundenen Lebensversicherung unseren neuen Rententarif, der vom Markt mit großem Interesse aufgenommen wurde, weiter forcieren. Im Bereich Biometrie werden wir unsere Positionierung als Qualitäts-


TITELGESCHICHTE

Kurt Molterer, Vorsitzender des Vorstandes NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich

versicherer von Berufsunfähigkeitsversicherungen und als einer der wenigen Anbieter von privaten Pflegerentenversicherungen am österreichischen Markt weiter ausbauen. Neben diesen Kernbereichen planen wir im nächsten Jahr eine Verbreiterung im Maklersegment in den Bereichen Unfall- und Sachversicherungen. Die NÜRNBERGER Vertriebstechnologie unterstützt Berater mit diversen elektronischen Lösungen dabei, die Kundenberatung noch schneller und effizienter abzuwickeln. Diese reichen von der NÜRNBERGER Vorsorge App über ein Tool für die gemäß IDD erforderliche Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfung bis zum elektronischen Antrag. Neben der technischen Vertriebsunterstützung sind uns aber auch der persönliche Service und die Vor-Ort-Betreuung unserer Vertriebspartner sehr wichtig; wir werden diese im nächsten Jahr ausweiten und vertiefen. Ergänzend wird es im Rahmen der Akademie österreichweite Weiterbildungs- und Expertenveranstaltungen geben. Valued Asset Consulting und Vertriebsservice GmbH Geschäftsführer Werner Holzhauser, MBA HSG: „Valued Asset setzt auch im Jahr 2019 ganz klar auf das Thema Sachwerte, denn die aktuelle Situation am Kapitalmarkt ist nach wie vor die perfekte Umgebung für

Werner Holzhauser, MBA HSG, Geschäftsführer Valued Asset Consulting und Vertriebsservice GmbH

Wenzel Staub, MBA,Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Investitionen in diese Assetklasse. Sachwerte stehen für Nachhaltigkeit, Inflationsschutz, Kaufkraftsicherung, Transparenz und den Nutzen neuer Systeme. Die steueroptimierte Immobilieninvestition - etwa in Form des Bauherrenmodells - steht für all diese Werte und wir sind deshalb der festen Überzeugung, dass sie die richtige Antwort auf volkswirtschaftliche und finanzmarkttechnische Herausforderungen unserer Zeit ist. Wir werden im kommenden Jahr allerdings auch zwei neue, sehr interessante Produktpartner mit an Bord haben, beides Experten aus dem Bereich der alternativen Immobilieninvestments. Näheres dazu werden wir in Kürze bekannt geben.“

eines neuen Bestandsführungssystems auf den modernsten Stand. Für muki ist dies die größte Investition in der Firmengeschichte. Trotz der hohen Projektanforderungen stellen unsere Mitarbeiter weiterhin die gewohnte, ausgezeichnete Betreuungs- und Servicequalität sicher. Das neue System schafft die Basis für eine innovativere und schnellere Produktgestaltung, die sich noch näher an den Bedürfnissen unserer Kunden und Vertriebspartner orientiert. Es dient auch als wesentliche Basis für unser geplantes Maklerportal. Gleichzeitig werden wir effizienter und bringen unsere Prozesse weiter voran. Damit können wir künftig auch den Anteil der Dunkelverarbeitung steigern und in weiterer Folge noch schneller agieren und polizzieren. Auch zukünftig können sich unsere Partner und Kunden auf unsere klar strukturierte Produktewelt, das optimale Prämien-/Deckungsumfangverhältnis, die kompetente Maklerbetreuung sowie die gewohnt schnelle Schadensregulierung verlassen. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern auf ein erfolgreiches Neues Jahr 2019!

muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit 2018 war für muki ein besonderes, „ausgezeichnetes“ Jahr. Unsere Unfall- und Kfz-Versicherung wurden zu den österreichweit besten Produkten gewählt; unsere Kunden haben uns zum sechsten Mal in Folge mit dem 1. Platz beim FMVÖ-Recommender ausgezeichnet. Hinzu kommt, dass wir zum 30-jährigen muki Jubiläum die Marke von 100 Millionen Euro Jahresnettoprämie überschritten haben. Der Dank für dieses tolle vergangene Jahr gilt unseren Vertriebspartner, aber auch unseren Kunden und Mitarbeitern! Damit wir uns weiterhin so erfolgreich entwickeln können, bringen wir unsere IT mit der Einführung

DONAU Versicherung AG „Die DONAU Versicherung hat durch ihre klare Ausrichtung auf kundenorientierte Regionalität ausgezeichnete Voraussetzungen geschaffen, um auch im Jahr 2019 am Markt punkten zu können. Wir werden unsere Kraft risControl 01/19 21


TITELGESCHICHTE

Dr. Ralph Müller, Generaldirektor DONAU Versicherung AG

Andre Löhlein, Geschäftsführer Wiener Städtische ∙ Donau Leasing

voll auf das Service für unsere Kunden und Vertriebspartner legen. Die Unternehmen in allen Regionen Österreich sind uns dabei ein besonderes Anliegen. Denn sie schaffen Arbeitsplätze und beeindrucken mit spannenden Innovationen im internationalen Wettbewerb. Nach dem starken Wachstum der letzten Jahre ist für Unternehmen und Gewerbebetriebe ein guter Zeitpunkt gekommen, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen und anzupassen. Veränderte Produktions- und Arbeitsweisen, ein höheres Geschäftsvolumen und der Einsatz neuer Technologien erfordern hier persönliche Beratung zur Abdeckung des Risikos. Ich bin überzeugt, dass viele Risiken erst in einem Beratungsgespräch abseits des Tagesgeschäfts deutlich sichtbar und bewusst werden. Die Themen sind so vielfältig wie die Unternehmen. Von der Betriebsunterbrechung bis zur Mitarbeitervorsorge. Die DONAU hat in allen Bundesländern vor Ort mit ihren Gewerbekoordinatoren entsprechende Ansprechpartner und Beratungskapazität, um rasche Entscheidungen zur Absicherung der Unternehmen zu ermöglichen.“

werden unsere Angebote betreffend die Produkt- und Vorteilswelt laufend erweitert und optimiert. KundInnen profitieren von einem attraktiven Gesamtpaket aus Finanzierung, Versicherung und vielen Zusatzleistungen rund um das Thema Auto. UnternehmerInnen können sich zudem für professionelles Fuhrparkmanagement entscheiden. Die SpezialistInnen von Wiener Städtische Donau Leasing managen mit langjährigem Know how den gesamten Fuhrpark. Mit einem individuellen Bausteinsystem werden maßgeschneiderte Lösungen angeboten. Auf der Agenda für 2019 finden sich einige Themen im Kontext der „Digitalisierung“. Ziel ist es, Prozesse so zu erneuern, dass sowohl KundInnen als auch PartnerInnen administrative Erleichterungen spüren (z.B. Online Antragsstrecke). Schon jetzt gibt es für PartnerInnen ein exklusives „Berater Tool“, mit dem sofort beim KundInnengespräch eine Finanzierungszusage just in time erteilt werden kann. Hinsichtlich Produktinnovationen, soll die kürzlich im Jahr 2018 eingeführte Service App „e-Leasing24“ weiter ausgebaut werden. Mit dem bestehenden Vertriebsnetz der Wiener Städtischen, Donau Versicherung und kooperierender selbstständiger Vermittler werden die KundInnen in ganz Österreich bestens beraten und serviciert. Wiener Städtische Donau Leasing wird die erfolgreiche Strategie der letzten Jahre auch 2019 fortsetzen.

Wiener Städtische ∙ Donau Leasing Als innovative und moderne Leasinggesellschaft setzt Wiener Städtische ∙Donau Leasing auf eine exzellente Servicierung der Vertriebspartner und KundInnen. Dazu 22 risControl 01/19

Christian Kreuzer, Leiter Ungebundener Vertrieb, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung Niederösterreichische Versicherung

Niederösterreichische Versicherung 2019 wird für die gesamte Versicherungswirtschaft ein herausforderndes Jahr. Nachdem wir 2018 die DSGVO umgesetzt haben, deren Auswirkungen wahrscheinlich erst im Laufe der Zeit spürbar werden, wird nun die IDD in vollem Umfang wirksam. Dabei werden sich viele Makler intensiver als bisher mit Bedürfnissen und Wünschen ihrer Kunden auseinandersetzen müssen. Vor allem die damit zusammenhängenden Dokumentationspflichten werden herausfordernd. Sich dabei digital zu organisieren wird unerlässlich sein. Wichtige Aspekte, die von uns als Versicherungsunternehmen beobachtet werden müssen, sind Kundenbeschwerden und häufig auftretende Storni. Selbstverständlich werden wir in diesen Fällen mit unseren Vertriebspartnern Kontakt aufnehmen, um Lösungen zu finden. Um unsere Maklerpartner weiterhin bestmöglich und partnerschaftlich zu unterstützen, werden wir für das Privatkundengeschäft das Offertprogramm 3.0 ausrollen, das im Stammvertrieb bereits erfolgreich eingesetzt wird. Dabei wünschen wir uns, dass dieses auch von den Maklern aktiv genutzt wird. So können wir unsere Bearbeitungszeiten deutlich verkürzen, was sowohl den Maklern als auch den Kunden zu Gute kommt. Schwerpunkte bleiben weiterhin die Sachversicherung beim Privatkunden und den gewerblichen Betrieben, der Wohnhaussektor, die Gemeinden und natürlich


TITELGESCHICHTE

Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV Österreichische Beamtenversicherung

Mag. Josef Adelmann, Vorstandsvorsitzender ERGO Versicherung

Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin Vienna Insurance Group

die Landwirtschaft. Bei all unserem Handeln wird der Kunde weiterhin im Mittelpunkt unseres Interesses stehen. Unsere Mitarbeiter im Maklerservice sind bestrebt, bestehende Vertriebspartner bestmöglich zu unterstützen und das Vertrauen neuer zu gewinnen.

Kundinnen und Kunden haben heute stärker ausgeprägte Individualisierungswünsche, je nach persönlichem Lebensumfeld. Dieser Nachfrage werden wir zukünftig noch stärker gerecht werden. Wir werden 2019 weiterhin attraktive, zielgruppenspezifische Angebote für den öffentlichen Sektor entwickeln und anbieten – ein Marktsegment, in welchem die ÖBV traditionell seit Jahrzehnten besonders stark vertreten ist.

deutlich über dem Marktdurchschnitt wachsen wollen. Dieses ambitionierte Wachstumsziel wollen wir auch durch ein neues Produkt in der Gewerbeversicherung erreichen, dass ab dem 3. Quartal unseren Vertriebspartnern zur Verfügung stehen wird. Auch bei diesem Produkt wird Flexibilität und damit die Anpassungsfähigkeit an den Kundenbedarf im Fokus stehen: Es wird sich durch einige Basisund zahlreiche Zusatzbausteine individuell kombinieren lassen. Die Hauptzielgruppe sind Hotellerie und Gastronomie, Handel und Kfz-Betriebe. Zusätzlich zum neuen Produkt wird es auch Neuerungen im Servicebereich der Gewerbeversicherung geben und es werden die Weiterentwicklung der digitalen Antrags-, Verwaltungs- und Schadenprozess im Vordergrund stehen.

ÖBV Österreichische Beamtenversicherung In der Österreichischen Beamtenversicherung steht das Jahr 2019 im Zeichen der Digitalisierung. Diesem derzeit allgegenwärtigen Schlagwort geben wir mit innovativen Angeboten ein klares Profil. Vertriebsseitig werden wir den eingeschlagenen Weg der digital unterstützten Beratung und Risikoanalyse weiter fortschreiben und die auf Papier gedruckten Antragsformulare letztlich durch elektronische Varianten ersetzen. Diese Umstellung hilft der Umwelt und erleichtert die Beratungstätigkeit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst erheblich. Durch das moderne IT-System, das die ÖBV in den letzten Jahren eingeführt hat, erreichen wir in den kommenden Jahren im Bereich der digitalen Transformation Technologieführerschaft. Generell werden wir unsere Produkte noch flexibler gestalten und noch besser auf die Wünsche und Ansprüche unserer Kundinnen und Kunden maßschneidern. Diese Optimierungen haben sich im Bereich der Unfallversicherung bereits bewährt und daher werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Die

ERGO Versicherung Die erfolgreichen Bankkooperationen der ERGO in Österreich sind nach wie vor die wichtigste Säule im Neugeschäft. Durch die Bündelung aller Vertriebe in einem Vorstandsressort, sind wir dem strategischen Ziel, den angestellten Außendienst, die Kooperation mit Makler / Agenturen sowie den Direktabsatz weiter auszubauen, nähergekommen. Insbesondere konnten 2018 wichtige Meilensteine durch Kooperationen mit namhaften österreichischen Handelsunternehmen gesetzt werden. In der Lebensversicherung haben uns die positiven Rückmeldungen unserer Kunden und Vertriebspartner zu unserem Kernprodukt „ERGO fürs Leben“ in dem Ziel bestärkt, es im kommenden Jahr zu einem umfassenden, flexiblen „Lebensbegleiter“ weiter auszubauen. Seit Jahren liegt bei ERGO in Österreich der strategische Fokus auch auf der Schaden-/Unfallversicherung, in der wir

Vienna Insurance Group „Wie in den vergangenen Jahren wollen wir auch 2019 der verlässliche und stabile Partner sein, den sich unsere Kunden, Investoren sowie Geschäftspartner und Mitarbeiter wünschen. Nach einem sehr erfolgreichem Jahr 2018 starten wir motiviert in das neue Jahr: Wir haben unsere Ziele im vergangenen Jahr erreicht bzw. übererfüllt und kontinuierlich gesteigert. So hat auch die internationale Ratingagentur Standard & Poor’s der Vienna Insurance Group erneut das Rating „A+“ mit stabilem Ausblick bestätigt. Auch den Stresstest der EIOPA risControl 01/19 23


TITELGESCHICHTE

don nach Frankreich haben wir als einzige in Vorbereitung auf daran teilnehmende den Brexit verlegt. österreichische VersiDie von den Aufcherungsgruppe brasichtsbehörden im vourös bestanden. Das Juli 2018 genehmigbelegt, dass wir mit te Sitzverlegung geunserer Strategie und währleistet gegenüber dem ManagementKunden von Chubb programm „Agenda einen kontinuierli2020“ am richtigen chen, störungsfreien Weg sind. Vor zwei Service, ungeachtet Jahren haben wir der Ergebnisses der dieses Programm zwischen Großbrimit dem Ziel gestartannien und der Eutet, das Geschäftsropäischen Union modell der VIG zu stattfindenden Breoptimieren sowie xit-Verhandlungen. gleichzeitig neue GeWalter Lentsch, Country President und schäftsmöglichkeiten Andrea Stürmer, MSc, MPA, Vorsitzende des Hauptbevollmächtigter Chubb European Group Damit werden die zu erschließen. 2019 SE Direktion für Österreich notwendigen RahVorstandes der Zürich Versicherungs AG menbedingungen werden wir dies weiterhin so erfolgreich umsetzen, um die lang- Services. Daher legen wir heuer darauf einen geschaffen, um weiterhin markt- und kunfristige Absicherung der Zukunftsfähigkeit deutlichen Fokus. Dabei hilft uns auch unsere denorientierter zu agieren. Bedarfsgerechte unserer Gruppe sicherzustellen. Als führende neue, regionale Aufstellung im Vertrieb. Wir Lösungen für die Kunden der Maklerpartner Versicherungsgruppe in Österreich, Zentral- stärken die Entscheidungskompetenzen in den stehen weiterhin im Mittelpunkt der Strategie und Osteuropa wollen wir auch heuer die Regionen und vereinfachen Prozesse. Unsere von Chubb in Österreich. erste Wahl für unsere Kunden sein. Daher Geschäftspartner werden das deutlich spüren Gestützt auf ein kompetentes und erfahrenes beschäftigen wir uns weiterhin intensiv mit und somit auch unsere Kundinnen und Kunden. Team in Wien, welches eng mit ihren regiodem Thema Digitalisierung, um auf die ver- Innovative Akzente setzen wir heuer auch bei nalen und globalen Experten zusammenaränderten Kundenbedürfnisse einzugehen. Mit unseren Produkten. Zum Beispiel in der fonds- beitet, kann Chubb so weiter auf Wachstum der Initiative ‚VIG Xelerate‘ unterstützen wir gebundenen Lebensversicherung, die weiterhin setzen und die einzigartigen und vielfältigen unsere Konzerngesellschaften, die in diesem an Bedeutung gewinnt. Hier haben wir vor ei- Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen. Unsere Bereich innovative und messbare Maßnahmen nigen Wochen ein neues Tool namens Alfonds multinationale Expertise und der Zugang vorlegen und umsetzen. Und natürlich befassen vorgestellt. Mit Alfonds kann der Vermittler zu unserem Netzwerk, bietet die Ausstelwir uns intensiv, wie andere Versicherungs- auf sehr einfache und anschauliche Weise lung lokaler Polizzen und Abfuhr der lokalen gruppen auch, mit der Umsetzung zum neuen Portfolios für seine Kundinnen und Kunden Versicherungssteuern. Damit unterstützen Bilanzierungsmodell IFRS 17; wir sind bereits gestalten, die individuelle Vorlieben, etwa für wir unsere Geschäftskunden vor dem Hinmittendrin in den Vorbereitungen. Kurz um: nachhaltiges Investment, berücksichtigen. Ein tergrund sich ständig weiterentwickelnder Die Vienna Insurance Group ist bereit für ein dritter Schwerpunkt, der unseren Kundenfokus lokaler Bestimmungen und stellen eine gesetergänzt, ist unsere Unternehmenskultur. In zeskonforme Abwicklung sicher. Wir verfügen weiteres erfolgreiches Jahr.“ einer Zeit des großen technologischen Wandels über technologische Kompetenz und speziell und neuer Generationen von Mitarbeitenden für internationale Kunden entwickelte Tools, Zürich Versicherungs AG wollen wir uns auch als Unternehmen weiter- die eine transparente Abwicklung garantieren. „Zurich hat das Jahr 2018 sehr erfolgreich abge- entwickeln. Dabei profitieren wir bei Zurich Im Vordergrund für 2019 steht für Chubb schlossen. Wir haben somit eine hervorragende von einem ausgeprägten Teamgeist und einem in Österreich auch eine Konzentration auf Ausgangsbasis für 2019 und uns dafür viel hohen Leistungsanspruch. Dies werden wir Segmente für spezielle Kundengruppen, wie vorgenommen. Nach den vielen regulatorischen nutzen, um uns gemeinsam auf den Wandel Technologie- und LifeScience-Unternehmen. Themen im Jahr 2018 dürfen wir uns dieses Jahr vorzubereiten und die Zukunft zu gestalten.“ Auch den Bereich spezieller Zusatzservices für unsere Kunden und Maklerpartner werden wieder intensiv mit den Bedürfnissen unserer wir erweitern. Beispielhaft sei hier unsere Kundinnen und Kunden beschäftigen. Denn Chubb European Group SE Cyber Alert App erwähnt, welcher unseren diese ändern sich rasant und sind geprägt von Direktion für Österreich Kunden eine 24/7 Verfügbarkeit für die EinErlebnissen aus anderen Branchen. An oberster Stelle der Erwartungen stehen der einfache Chubb European Group hat den Sitz ihrer leitung von Sofortmaßnahmen nach Cyberund transparente Zugang zu Produkten und Gesellschaften per 1. Jänner 2019 von Lon- Zwischenfällen garantiert. 24 risControl 01/19


MARKT

Höher Insurance Services

Vertrauensschadenversicherung

Das neue Produkt der Höher Insurance Services umfasst Versicherungsschutz am Vermögen versicherter Unternehmen, bei denen Schäden während des Bestehens des Versicherungsvertrages entdeckt und von Vertrauenspersonen (z. B. Geschäftsleitung, Mitarbeiter, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater sowie Geldwäsche-, Datenschutz- und ComplianceBeauftragte) bzw. externen Dritten (z. B. „Hacker“) verursacht wurden. Der Versicherungsschutz umfasst vertragliche oder gesetzliche Schadenersatzverpflichtungen, Schäden durch rechtswidrige Eingriffe Dritter in das EDV-System (inkl. Man-in-theMiddle-Attacke) und Schäden an der Software oder den Daten durch einen zielgerichteten Angriff. Bei vorsätzlichen, unmittelbaren und rechtswidrigen Eingriffen außenstehender Dritter in die elektronische Datenverarbeitung übernimmt der Versicherer die Wiederherstellungskosten bzw. Kosten der Wiederbeschaffung der beschädigten Software, Daten und Dateien sowie die Mehrkosten zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes. Weiters sind auch Schäden durch Verrat eigener und fremder Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie Schäden, die durch eine Vertrauensperson durch wissentliches Abweichen von Vorschriften, Anweisungen oder durch eine sonstige wissentliche Pflichtverletzung (dolus eventualis) verursacht wurden, vom

Auch Schäden durch Verrat eigener und fremder Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sind vom Versicherungsschutz umfasst.

Versicherungsschutz umfasst. Der Versicherer erstattet im Schadenfall bedingungsgemäß nachweislich entstandene, notwendige und angemessene interne und externe Kosten für die Schadenermittlung, Rechtsverfolgung, Abwehr eines von einem Dritten geltend gemachten Anspruchs, Maßnahmen zur Feststellung und Aufklärung des Verdachtes der Spionage sowie Vertragsstrafen (sofern eine rechtliche Verpflichtung dazu bestand). Als Deckungserweiterung können bilanzielle Schäden gegen einen Prämienzuschlag von 10 Prozent in den Versicherungsschutz eingeschlossen werden. Ein solcher Schaden liegt dann vor, wenn der

Wert der direkten oder indirekten Beteiligung des Versicherungsnehmers durch den Eintritt eines lokalen Schadens und/oder eines lokalen Kostenschadens beim Tochterunternehmen gemindert ist. Eine weitere Deckungserweiterung besteht für die Zugehörigkeit zur gesetzlichen Anlegerentschädigungseinrichtung von Wertpapierfirmen. Der Versicherer ersetzt bedingungsgemäß Sonderbeiträge, die Wertpapierfirmen an die gesetzliche Anlegerentschädigung zahlen müssen. Die Festlegung der Prämie für diese Deckungserweiterung erfolgt auf Einzelfallbasis.

g&o Versicherungs- und Finanzgruppe

Neuer Partner

Randolf Rainer, Thomas Kraxner und Helmut Aberl

Mit der CARUS Ve r s i c h e r u n g s makler GmbH aus Lieboch konnte die g&o Gruppe einen Spezialisten für Gewerbe- und Industriekunden als neuen Partner gewinnen. „Die langjährige Erfahrung und der wertschätzende Umgang mit Kollegen und Kunden

hat die Geschäftsführung von g&o rasch überzeugt“, meint dazu Herbert Orasche und freut sich über einen weiteren Partner in der Steiermark. Thomas Kraxner: „Die CARUS Versicherungsmakler GmbH hat sich auf die Beratung und Betreuung von Gewerbe- und Industriekunden spezialisiert. Die Qualität der angebotenen Leistungen und Produkte der g&o Gruppe hat uns davon überzeugt, dieser Maklerorganisation beizutreten. Uns ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sehr wichtig und wir freuen uns auf einen intensiven Wissensaustausch innerhalb der Gruppe.“ risControl 01/19 25


MARKT

Allianz Global Corporate

Weltweite Schadensbilanz

In den letzten zwei Jahren wurden Unternehmen mehr durch Schäden aufgrund von technischem und menschlichem Versagen als durch jene aufgrund von Naturkatastrophen belastet. In Zukunft sieht Ole Ohlmeyer, AGCS Country Manager für Österreich, jedoch eine weitere Bedrohung für Unternehmen durch die wachsenden Cyberrisiken und die Auswirkungen der neuen Technologie auf die Schadensituation im Bereich der Industrieversicherung. Zwar haben auch Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen in den letzten zwei Jahren verheerende Schäden verursacht, doch die größte Anzahl an Versicherungsfällen weltweit melden Unternehmen aufgrund der genannten technischen und menschlichen Faktoren. Häufigster Schadenauslöser weltweit sind Feuer und Explosionen (24 Prozent aller Schadenfälle), die auch die größten finanziellen Verluste verursachen. Kollisionen und Abstürze in der Luftfahrt – ob am Boden oder in der Luft – bilden die zweitwichtigste Schadenursache (14 Prozent). Auch auf nationaler Ebene, in Österreich, entstehen die mit Abstand teuersten Schäden durch Feuer und Explosionen. Sie machten im Untersuchungszeitraum 53 Prozent des Gesamtwerts aller Schäden aus. Zahlenmäßig am häufigsten treten Schadenfälle durch fehlerhafte Verarbeitung und Wartung auf. Flugzeugkollisionen, beschädigte Waren und Produktmängel spielen bei den Schadenzahlen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Die in den letzten fünf Jahren durch Feuer und Explosionen vernichteten Werte belaufen sich weltweit auf mehr als 14 Milliarden Euro. Ohne Naturkatastrophen

Quelle: Allianz Global Corporate & Specialty. Basierend auf der Analyse von 2717 Schadensfällen der Versicherungswirtschaft im Wert von rund 242 Millionen Euro zwischen Juli 2013 und Juli 2018.

gingen über die Hälfte der 20 größten analysierten Versicherungsereignisse mit einer durchschnittlichen Schadensumme von knapp 1,5 Milliarden Euro auf diese Ursache zurück. Wie der AGCS Global Claims Review zeigt, treiben vor allem die Feuerschaden-bedingten Betriebsunterbrechungen die Schäden in die Höhe: Im Durchschnitt belaufen sich Sachversicherungsansprüche aufgrund von Betriebsunterbrechungen auf über 3 Millionen Euro pro Schadenfall, das sind rund 39 Prozent mehr als der Mittelwert des zugehörigen direkten Sachschadens.

Ole Ohlmeyer

Wiener Städtische Versicherung

Neuer Einmalerlag

Manfred Rapf 26 risControl 01/19

Die Wiener Städtische hat einen neuen Einmalerlag auf den Markt gebracht. HYBRID INVEST – eine Kombination aus klassischer Lebensversicherung und fondsgebundener Veranlagung. Ab einer Einmalprämie von mindestens 3000 Euro wählt der Kunde seine individuelle Anlagestrategie im Rahmen einer Lebens-

versicherung – mit fondsgebundener und klassischer Veranlagung. Dabei ist das Verhältnis zwischen Fonds und Deckungsstock (also zwischen Risiko und Sicherheit) je nach Risikoneigung des Kunden frei wählbar. „HYBRID INVEST ist speziell im Vorsorgeportfolio von Kunden, die eine moderne und flexible Vorsorgelösung suchen, die Sicherheit


MARKT

mit Renditechancen kombiniert, sinnvoll. Eine Rententafelgarantie und die steuerlichen Vorzüge einer Fondsveranlagung über eine Versicherung sind dabei das Tüpfelchen auf dem ‚i‘ “, so Manfred Rapf, Vorstand der Wiener Städtischen.

Die Versicherungsdauer für unter 50-Jährige beträgt 15 Jahre und für über 50-Jährige 10 Jahre. Laufende Zuzahlungen und Entnahmen sind grundsätzlich möglich. Bei Ablebensschutz bzw. Hinterbliebenenversorgung werden 110 Prozent des Wertstandes ausbe-

zahlt. Bei der Veranlagung ist der Fondsanteil bis 100 Prozent möglich bzw. der Anteil am Deckungsstock bis 90 Prozent. Es stehen über 100 internationale Fonds zur Auswahl und zwei Mal pro Monat ist ein Fondswechsel kostenlos.

UNIQA Österreich Versicherungen AG

Auftrag

ACTINEO, ein deutsches Unternehmen für die Digitalisierung und medizinische Einschätzung von Personenschäden, ist in den österreichischen Markt eingestiegen. Nach einer erfolgreichen Pilotphase hat die UNIQA Österreich Versicherungen AG das Kölner Unternehmen mit der medizinischen Rechnungsprüfung sowie der Beschaffung und Digitalisierung von medizinischen Informationen für die Sparten Kfz-Haftpflicht und Allgemeine Haftpflicht beauftragt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der UNIQA einen Big Player von unseren Dienstleistungen im Bereich Personenschaden überzeugen konnten und damit erstmalig auf dem österreichischen Versicherungsmarkt tätig werden“, so Lars Klußmeyer, Geschäftsführer

bei ACTINEO. „Zum einen gewährleistet die große medizinische Fachkompetenz der Rechnungsprüfer eine fundierte Evaluation der Forderungen, wodurch wir nachhaltige Einsparungen realisieren können. Zum anderen sorgt ACTINEO in ausgewählten Fällen für eine schnelle, zuverlässige und medizinisch fundierte Ermittlung der Schmerzperioden sowie des Schmerzensgeldes im Mengenschaden“, berichtet Mario Varadin, UNIQA Österreich AG. ACTINEO hat für den Eintritt in den österreichischen Markt zahlreiche Anpassungen vorgenommen. So sind die rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Versicherungsbetriebs ebenso wie die Besonderheiten des nationalen Gesundheitssystems zu

Lars Klußmeyer

berücksichtigen. Gemeinsam mit der UNIQA wurden Workshops durchgeführt, um passgenaue Leistungspakete zu definieren.

Oberösterreichische Versicherung

Solides Versicherungsjahr

Die Oberösterreichische Versicherung zieht ein zufriedenes Resümee über das Versicherungsjahr 2018.

Eine kurze Zusammenfassung des vorläufigen Ergebnisses sieht wie folgt aus: Das EGT wird bei knapp 24 Millionen Euro liegen. Die Combined Ratio liegt bei 93 Prozent. Das Schaden/Unfallsegment konnte i m Ve r g l e i c h zum Jahre 2017 wieder zulegen und ist um 4,1 Prozent gestiegen. Das KfzGeschäft verläuft ebenfalls erfreulich. In der KfzGeneraldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl Haftpflicht gibt und Generaldirektor Dr. Josef Stockinger es ein Wachstum

von 2,2 Prozent, in der Kaskoversicherung einen Zuwachs von 6,6 Prozent. Das Lebensversicherungsgeschäft ist um 3,7 Prozent auf 107 Millionen Euro zurückgegangen. Über das Schadensjahr 2018 zeigt sich der Oberösterreichische Versicherer nicht erfreut, denn trotz geringer Naturkatastrophenschäden gab es eine hohe Anzahl an Brandschäden. „Wir beobachten heuer eine Häufung von Großschäden. Mit einer Versicherungsleistung von 12,6 Millionen Euro mussten wir 2018 einen neuen Spitzenreiter als bislang teuersten Brandschaden der Unternehmensgeschichte verkraften“, resümiert Finanzvorstand und Generaldirektor-Stellvertreter Mag. Othmar Nagl. Die Versicherungsleistungen aus Brandschäden in Landwirtschaft und Gewerbe legen 2018 um 34,8 bzw. um 11,4 Prozent zu. risControl 01/19 27


FINANZEN

Private-Equity-Bonus auch nach dem Exit, aber nur für Geduldige!

IPOs mit Private-Equity-Investoren im Hintergrund langfristig besser? Private-Equity Fonds machen Unternehmen nachhaltig fit, was nach dem Börsengang den neuen Eigentümern zugutekommt. Das zeigte sich vor allem in den vergangenen Jahren. Kurzfristig jedoch sind Börsengänge von Unternehmen mit PE-Hintergrund oft unterdurchschnittlich attraktiv, da PE-Investoren genau wissen, wie ein angemessener IPO-Preis realisiert werden kann. Diesbezüglich existieren einschlägige Studien, die interessante Details hervorbringen. von Michael Kordovsky Der IPO-Preis der BAWAG Group, die am 25.10. 2017 an die Börse ging, lag bei 48 EUR pro Aktie. Ein Monat nach dem Börsengang lag der Kurs gegenüber dem IPO-Preis um 12,8% im Minus – eine deutliche Underperformance des STOXX® Europe 600 Banks. Im Einklang mit dieser Bankaktien-Benchmark ging es vom 24.10.2017 bis 03.01.2019 um 24,1% abwärts. Allerdings konnte in diesem Zeitraum der Bankaktienindex bereits outperformt werden, da dieser rund 29% einbüßte. Noch immer befinden sich je 35,1 bzw. 25,7% der Anteile im Einflussbereich der Cerberus Capital Management L.P. und der GoldenTree Asset Managemet LP. Diese beiden PrivateEquity-Investoren machten die BAWAG Group zu einem der effizientesten Bankkon28 risControl 01/19

zerne Europas. Die BAWAG P.S.K. als größte Tochtergesellschaft der BAWAG Group AG genießt das Vertrauen der Rating-Agenturen. Langfristige Anleihenemissionen im Rang Senior Unsecured werden von Moody´s mit A2 und stabilem Ausblick geratet, langfristige Spareinlagen mit A2 und positivem Ausblick. Das Emittenten-Rating von Fitch liegt bei A-. Das hat mit der Leistung der PrivateEquity-Investoren zu tun, deren Erfolg sich in folgenden Zahlen zeigt: Mit einem Return on Tangible Equity von 16,8% (@12 % CET1) und einer Cost/Income Ratio von 43,3% zählt die BAWAG Group zu den ertragsstärksten und effizientesten Banken Europas. Die NPL-Ratio (non performing loans in Prozent des gesamten

Kreditvolumens) lag in den ersten 3 Quartalen 2018 lediglich bei 1,7% und die harte Kernkapitalquote unter Vollanwendung der CRR (inklusive Zwischengewinn) stieg von Ende Dezember 2017 bis Ende September 2018 um 180 Basispunkte auf 15,3%. Die 3-Jahres-Ziele von 2018 bis 2020 sehen neben einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern von 5% die Erzielung eines durchschnittlichen Jahresüberschusses vor Steuern je Aktie von mehr als 5,70 EUR vor. Bei einer CET1-Ratio von über 12% sollte bis Ende 2020 ein Überschusskapital von 2 Mrd. EUR generiert werden, das u.a. auch für Akquisitionen bestimmt ist. Auch werden Dividendenzahlungen von 50% des den Aktionären zuzurechenbaren


FINANZEN

Der beliebteste BörFevertree Drinks senplatz bei IPOs mit PE-Hintergrund war Börsengang: 04.11.2014 London mit 38% der Relative Performance bis 30.06.2018: 2.417% Fälle, gefolgt von der Land: UK Nasdaq Stockholm (14%). Die Gründer des Unternehmens haben das Tonic Water prakBetrachtet man die tisch neu erfunden nachdem sie sich mit der Herstellung von absolute Per f orChinin zurück bis ins Jahr 1620 auseinandersetzten. In Großmance, dann bestätigt britannien avancierte der Spezialist für bittere Limonaden sich das Kurs-Verhalschnell zu einem führenden Anbieter in seinem Segment. Altensmuster der BAleine von 2016 auf 2017 stiegen Umsatz und Gewinn/Aktie um WAG als allgemeiner jeweils 66 bzw. 65%! Performance-Trend IPOs von Private-Equity-Investoren in von früheren PrivateEuropa langfristig auf der Überholspur Equity-Beteiligungen bzw. IPOs mit PE- waren letztere besser, wobei der Abstand 6 Im „European private equity IPO report“ von Hintergrund im Untersuchungszeitraum. Monate nach Börsengang mit 12,6 zu 11% November 2018 untersuchten die Experten Am 1. Tag der Börsennotiz standen durch- am geringsten war. von pwc 607 IPOs im Zeitraum von 1. Jänner schnittlich 5,2% in der PE-Gruppe 7,1% bei Segmentiert man die IPOs nach ihrem Da2009 bis 30. Juni 2018. Davon waren 243 den übrigen IPOs gegenüber. Am größten tum in die Gruppen 2009 bis 2011, 2012 mit Private Equity-Hintergrund (Gesamt- war der Vorsprung nach einem Monat mit bis 2014 und 2015 bis H1 2018, dann zeigt volumen: 104,1 Mrd. EUR) und 364 ohne im Schnitt 9% Plus bei den Non-PE-IPOs sich bis Ende Juni 2018 eine signifikante PE-Hintergrund (Gesamtvolumen 151,2 verglichen mit 5,7% in der PE-Gruppe. Im Outperformance jener Börsengänge aus Mrd. EUR). Die Branchenzuteilung basiert Zeitraum von einem Jahr hat sich der relative schlechten bzw. unsicheren Börsenphasen: auf der Industry Classification Benchmark Vorsprung (hier Vorsprung pro Zeitabschnitt) Bei den Emissionen der Jahre 2009 bis 2011 (ICB) und die Performance wurde auch in der Non-PE-IPOs bereits etwas reduziert: lag die relative Outperformance des STORelation zum STOXX Europe 600 Index 20,9% stehen 16,9% in der PE-Gruppe ge- XX Europe 600 Index bei durchschnittlich genüber. Nimmt man hingegen den gesamten 104,2%, verglichen mit -17,5% (also 17,5% gesetzt. Ergebnis: Beide Gruppen hatte einen IPO-Aktivitäts- Untersuchungszeitraum, dann beginnen sich Underperformance) bei den übrigen IPOs. Peak im Jahr 2015. Wenige Exits an der Börse in der Regel im 2. oder 3. Jahr die Verhältnisse Hingegen die bei den Börsengängen 2012 bis führten Private-Equity-Firmen hingegen in umzukehren. Im Endergebnis sieht es über den 2014 und jenen ab 2015 standen je 58,8 bzw. den Jahren 2009 bis 2012 (insgesamt nur gesamten Untersuchungszeitraum wie folgt 29,9% in der Non-PE-Gruppe je 40,3 bzw. 30) durch, wobei es 2009 sogar nur 2 waren. aus: Die 243 IPOs mit Private-Equity-Betei- 24,2% in der PE-Gruppe gegenüber. In den ligungsgesellschaften Zeiträumen bis maximal 1 Jahr nach Börsenals Großaktionäre im gang herrschte quer durch alle IPO-Jahre eine Hintergrund brach- (Index-adjustierte) Outperformance-Tendenz Brenntag ten es im Schnitt auf der Non-PE-Gruppe. Ausnahme waren die eine Performance Börsengänge der schwierigen Jahre 2009 bis Börsengang: 29.03.2010 von 49,6%, verglei- 2011. Hier entwickelte sich die Aktiengruppe Relative Performance bis 30.06.2018: 715% chen mit 44,4% bei mit PE-Investoren im Hintergrund auf 6 Land: Deutschland den übrigen Börsen- Monate (2,3 zu 1,7%) und 1 Jahr (12,3 zu Brenntag ist der Weltmarktführer in der Chemiedistribution. debütanten. Nimmt 6,7%) besser. Das in Deutschland ansässige internationale Unternehmen man die korrekt managt komplexe Lieferketten und erleichtert sowohl Hergerechnete relative Private-Equity-Investoren planen stellern als auch Nutzern von Chemikalien den Marktzugang Performance zum den Exit schon lange im Voraus zu tausenden von Produkten und Dienstleistungen. Das SorSTOXX Europe 600 timent umfasst ca. 10.000 verschiedene Produkte. Die ca. Index, dann stehen Erklärung dieser Entwicklungen: In schlechten 185.000 Kunden des Unternehmens stammen aus diversen 38,1% in der PE- Börsenjahren wagen nur hartgesottene UnAbnehmermärkten wie etwa in den Branchen BeschichtunGruppe nur 28,4% ternehmen, die meist über eine hohe fundagen, Nahrungsmittel, Öl & Gas, Pharma, Körperpflege und bei den übrigen IPOs mentale Qualität verfügen, den Börsengang. Trinkwasseraufbereitung. Von 2010 bis 2017 stieg der Umgegenüber. In den Geht es dann an der Börse über einen längeren satz um 6,3% p.a. auf 11,7 Mrd. EUR. Im gleichen Zeitraum Zeiträumen, 1 Tag, Zeitraum aufwärts befinden sich darunter wuchs der Gewinn/Aktie sogar um 13,2% p.a.. Allerdings fällt 1 Monat, 6 Monate entsprechende Outperformer. Allerdings geder jüngste Ertrags-Peak bereits auf das Jahr 2015. und 1 Jahr hingegen hen PE-Fonds in so einem Umfeld mit ihren Nettogewinnes angestrebt, was bei aktuellen Kursen langfristig Dividendenrenditen von über 5% bedeuten würde. Das Fallbeispiel der BAWAG zeigt sehr deutlich, wie Private-Equity-Fonds arbeiten. Zwar war der Börsengang für die Investoren ein „Zahltag“, doch der nach wie vor hohe Anteil und die ambitionierten aber erreichbaren Management-Ziele zeigen die langfristige Ausrichtung. In den kommenden Jahren ist eine positive Entwicklung der BAWAG-Aktie durchaus möglich.

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FINANZEN

Portfoliounternehmen nur unter besonderen Bedingungen an die Börse. Die übrigen IPOs hingegen waren nach so einem herausfordernden IPO-Zeitraum wie 2009 bis 2011 Underperformer, da sie durch einen schlechten Börsenstart eventuell vorübergehend bei den Anlegern Vertrauen verloren haben. Die generelle Tendenz, dass die IPOs mit Private-Equity-Hintergrund kurzfristig schlechter langfristig jedoch besser performen als die übrigen hat folgenden Hintergrund: Private-Equity Investoren wissen von Beginn der Beteiligung an, worauf institutionelle Anleger Wert legen. Sie versorgen sie dann bereits sehr früh, lange vor dem geplanten Börsengang mit Informationen, die sie benötigen, um die zukünftigen Entwicklungspotenziale der Börsenkandidaten einzuschätzen. Dabei gehen sie in die Tiefe, während die DetailTransparenz bei der übrigen IPO-Gruppe für akribische Institutionelle manchmal etwas zu wünschen übriglässt. Viele Unternehmen, die an die Börse gehen, haben zwar zum IPO ihren üblichen Roadshow-Stress, doch häufig mangelt es an einer detaillierten Ausarbeitung der strategischen Ausrichtung. Gleichzeitig wird dann noch eine Strategie des Underpricings verfolgt, damit das IPO möglichst erfolgreich verläuft. Hingegen die PE-Fonds haben von Anfang an den Exit im Auge und bereiten sich schon sehr früh darauf vor. Auch andere Studien bestätigen GesamtmarktOutperformance-Tendenzen Interessante Resultate zeigte auch eine MasterArbeit an der „Charles University in Prague, Faculty of Social Sciences“ – Institute of Economics Studies datiert mit 30. Juli 2018 (Autor: Jakub Riha). Von 2000 bis 2017 wurden insgesamt 2245 IPOs betrachtet, davon 531 sowohl mit Private-Equity- als auch Ventures Capital-Hintergrund und daraus 219 Unternehmen mit einem „Private-EquitySponsor“. Die regionale Aufteilung erfolgte in UK; Westeuropa, Nordische Länder und Zentral- und Osteuropa. Erfasst wurde die durchschnittliche Nach-IPO-Performance auf 6, 12, und 36 Monate. Was generell auffällt ist die Outperformance der PE-gesponserten IPOs gegenüber dem Gesamtmarkt, dargestellt durch den MSCI Europe-Index, was primär auf die IPO-Performance in Großbritannien, 30 risControl 01/19

West- und NordeuChr. Hansen ropa zurückzuführen ist. Während in dieser Börsengang: 03.06.2010 Studie die GesamtRelative Performance bis 30.06.2018: 500% heit aller 2245 IPOs Land: Dänemark auf 6 und 12 Monate jeweils im Schnitt um Das Unternehmen orientiert sich an den UN-Nachhaltig6 und 4% underperkeitszielen. Es liefert Lebensmittelkulturen und Enzyme formten und auf 36 für die Lebensmittelindustrie, sowie mikrobielle Lösungen Monate sie ebenfalls für die Pflanzen- und Tiergesundheit. Weiterhin stellt Chr. um 4% schlechter Hansen Lebensmittelfarbstoffe her. Von 2014/15 bis 2017/17 abschnitten, zeigten stieg der Umsatz von 858,6 auf 1097,4 Mio. EUR, während die PE-gesponserten der freie Cash Flow von 151,1 auf 195,4 Mio. EUR gesteigert IPOs jeweils eine werden konnte. Outperformance von 4, 8 und 17%! Die Ergebnisse der IPOs mit PE-Bezug waren tet lag die Outperformance bei je 13,70 bzw. statistisch signifikant. Wesentlich ist dabei, 10,49%. dass kurzfristig IPOs mit PE-Hintergrund in Großbritannien um 9 bzw. 11 Prozent auf 6 Highfligher mit hervorragender bzw. 12 Monate den MSCI-Europe übertra- Management-Leistung fen, während sie mit nur 6% auf 36 Monate im Schnitt keinen bedeutenden Mehrwert Dass zumindest hinter besonders erfreulicher generierten. Hingegen auf 6 Monate keinerlei Wertentwicklung eine fundamentale ÜberleOutperformance zeigten PE-gesponserten genheit steckt, kann bei den PE-IPOs auch IPOs aus West- und Nordeuropa, die jedoch empirisch belegt werden. Eine Studie (Acharya auf 36 Monate um jeweils 33 bzw. 12% besser et al., 2013) betrachtete zwischen 1991 und abschnitten als der MSCI-Europe. Im Ver- 2007 in Westeuropa knapp 400 IPO-Deals mit gleich mit regionalen MSCI-Indizes lag die PE-Hintergrund und kam zu dem Ergebnis, Outperformance in Nord- und Westeuropa dass eine überdurchschnittliche Performance auf eine Verbesserung von operativer Marge auf 36 Monate bei jeweils 9 bzw. 14%. In eine ähnliche Kerbe schlägt eine mit 24. und Umsatz in der privaten Phase vor dem Mai 2011 datierte Master-Arbeit an der Börsengang zurückzuführen war. Dass Firmen schwedischen LUND University – School auch noch nach dem Börsengang fit sein of Economics and Management, Department können zeigen neben der BAWG Group noch of Business and Administration (Autor: Linus die Highfligher aus dem „European private Johansson). Im Untersuchungszeitraum 1994 equity IPO report“ November 18 von pwc bis 2007 wurde eine Gesamtstichprobe von (siehe Infokästen). 318 (verwendet 277) IPOs mit PrivateAmadeus IT Equity-Hintergrund mit dem S&P Europe Börsengang: 27.04.2010 350 und einer branRelative Performance bis 30.06.2018: 467% c henspe zifisc hen Land: Spanien Version des Index verglichen. Ergebnis: Der Spezialist für Reisevertriebssoftware stieg bereits im Diese IPOs outperJahr 2002 zum Weltmarktführer bei Flugreservierungssysformten sowohl ihre temen auf. Heute bietet das Unternehmen der ReisebranPeer-Group als auch che ein breites IT-Angebotsspektrum. Die Expansionsgeden Gesamtmarkt schwindigkeit zeigt sich darin, dass von 2014 bis 2017 der auf 3-Jahres-Sicht Umsatz von 3,42 auf 4,64 Mrd. EUR stieg, während der Free im Schnitt um jeweils Cash Flow sogar von 596,3 auf 917,6 Mio. EUR gesteigert 18,02 bzw. 14,75%. werden konnte. Auf ein Jahr betrach-


Demner, Merlicek & Bergmann

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KOLUMNE

Über den Tellerrand

Mexiko krempelt Gesundheitssystem um von Mag. Christian Sec Seit der linke Populist Andres Manuel Lopez Obrador, besser bekannt als AMLO, zum neuen mexikanischen Präsidenten gewählt wurde, herrscht Verunsicherung in der Finanzwelt. Ankündigungen große Projekte wie das Flughafenprojekt in Mexiko-City mit einem Volumen von 13 Milliarden USDollar zu stoppen oder die Privatisierung der mächtigen Ölindustrie rückgängig zu machen, ließen dem mexikanischen Peso gegenüber dem US-Dollar stark an Wert einbüßen und auch der Geschäftsklimaindex hat sich seit der Wahl stark eingetrübt. Stattdessen hat AMLO andere Prioritäten. Eines seiner größten Vorhaben gilt der Reform des mexikanischen Gesundheitswesens, dass von Ineffizienzen geprägt ist und vor allem den Ärmsten keine adäquate medizinische Versorgung ermöglicht. Ineffizientes System Das Gesundheitssystem im Mexiko ist komplex. Vier bundesstaatliche öffentliche Versicherungen – jeweils für Staatsbedienstete, Arbeiter und Angestellte der Privatwirtschaft, Angehörige der Streitkräfte sowie Angehörige der staatlichen Ölgesellschaft – stehen nebeneinander und unterhalten jeweils auf drei Versorgungsniveaus Gesundheitszentren, Kliniken und Spezialkrankenhäuser. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist in diesen Systemen Mitglied. Für den großen Rest der Bevölkerung hält das Gesundheitsministerium die Seguro Popular bereit. Finanziert wird die Seguro Popular vom Staat und über die Volksversicherung, für die Erwachsene, die sich versichern wollen, einen Jahresbeitrag von umgerechnet etwa 90 Euro entrichten. Wer nun in einem der fünf öffentlichen Systeme Mitglied ist, muss sich auch in diesem versorgen lassen. Nur im Notfall sind die Krankenhäuser verpflichtet, einem Patienten unabhängig von seiner Mitgliedschaft aufzunehmen. Da es keine 32 risControl 01/19

zentrale Koordination gibt und die verschiedenen Institute unabhängig voneinander eigene Systeme errichten folgt daraus, dass ärmere Regionen unterversorgt sind, während in Großstädten, in denen jeder Anbieter Einrichtungen besitzt, ein Überangebot herrscht. Gerade für Bewohner im ländlichen Raum heißt das, dass sie oftmals lange Weg auf sich nehmen müssen, um eine geeignete medizinische Behandlung zu erhalten, obwohl eine Spezialklinik eigentlich in ihrer Nähe wäre. Hinzukommt, dass gerade die ärmsten Bundesstaaten einen massiven Ärztemangel beklagen. Ärztegehälter orientieren sich an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Staates, dies hat zur Folge, dass in den ländlichen Gebieten deren Gehälter um die Hälfte niedriger sind, als z.B. in Mexiko-City. Daher sind Ärzte mit Familie noch unwilliger aufs Land zu ziehen und wo medizinisches Personal fehlt, da wird auch nicht in Geräte und Infrastruktur investiert. Der neue Plan AMLO will diese Missstände im Gesundheitssystem beseitigen indem er die öffentliche Gesundheitsvorsorge zentralisiert. In einem ersten Schritt sollen acht Bundesstaaten ihre Kompetenzen an die mexikanische Regierung abtreten. Immer mehr Bundesstaaten sollen folgen. Weiters soll die Seguro Popular zusammen mit der öffentlichen Versicherung der Privatangestellten, die zusammen mehr als 90 Prozent aller Krankenversicherten betreuen verschmelzen und in eine neue zentralistische Krankenversicherung für alle münden. Vor allem die Ärmsten sollen von der Reform

profitieren, denn das neue System soll freien Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen ermöglichen und zwar auch für diejenigen, die derzeit keine Versicherung haben – noch immer sind rund zehn Prozent der Bevölkerung nicht versichert. Als Vorbild sieht AMLO die Gesundheitssysteme in Europa und Kanada. Die ambitionierten Pläne werden laut Schätzung der Regierung Kosten in der Höhe von umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro verursachen. Diese Ausgaben sollen durch starke Einsparungen in anderen Bereichen ermöglicht werden. Neben den zu Beginn erwähnten Maßnahmen soll die Finanzierung der privaten Lebensversicherung für Öffentlich-Bedienstete gestrichen werden. Die Folge für die Lebens- und Gesundheitsversicherer wäre ein Verlust von 250 Millionen US-Dollar an Prämieneinnahmen pro Jahr. Während die internationalen Märkte auf diese Ankündigungen eher skeptisch reagieren, bleibt jedoch zu hoffen, dass die langfristigen Perspektiven der Ärmsten steigen. Damit könnte der Staat auch einen wichtigen Beitrag leisten die Kriminalität als Folge der Armut in Mexiko einzudämmen, was wiederum dem Staat viele Milliarden, die für die Bekämpfung der Drogenkartelle aufgewendet werden, ersparen könnte. Diese frei gewordenen Ressourcen könnten dann in wirtschaftlich nachhaltige Projekte bzw. in den Bereich Private-Public-Partnerships-Bereich fließen.


myUNIQA App – der mobile Begleiter Seit Mai 2018 bietet UNIQA die „myUNIQA App“ an. Über 30.000 Downloads zählen wir seither und pro Tag steigen über 2.000 Kunden in die mobile Anwendung ein. Allein im Dezember 2018 sind 12.000 Einreichungen zur privaten Krankenversicherung mittels myUNIQA App eingelangt. Diese Zahlen zeigen deutlich: Das Verhalten unserer Kunden hat sich verändert. Immer häufiger erleichtert der Griff zum Smartphone das tägliche Leben. Es geht heute einfacher, schneller und billiger: Unterlagen scannen, über die App einreichen – fertig. Der Weg zur Post ist für viele keine Option mehr. „Kunden erwarten heute digitale Services, auch von Versicherungen und sie wollen vor allem selbst entscheiden, wann und wo sie mit UNIQA in Kontakt treten. Wir haben mit der myUNIQA App ein zeitgemäßes Kundenbindungsinstrument in der Hand – das ist auch für den freien Vermittler ein Vorteil. Warum? Weil sein Kunde zufriedener ist, wenn er schneller das Geld am Konto hat. Das ist Service in beide Richtungen, für Kunde und Vermittler. Reichen Versicherungsnehmer beispielsweise Arzt- bzw. Apothekenrechnungen auf diesem

Weg selber ein, kann das für Makler durchaus eine Entlastung sein. Dasselbe gilt auch für standardisierte Schadensfälle im Bereich KFZ und Haushalt, die schon bald vollautomatisch über die App abgewickelt werden können“, sagt Franz Lehner, Leiter UNIQA Maklerund Partnervertrieb. Das alles kann die myUNIQA App

Die mobile App bietet den vollen Überblick zu allen abgeschlossenen Versicherungen, verfügt über ein elektronisches Postfach und ermöglicht rasche Kontaktaufnahme mit UNIQA. Sie ist für die Systeme Android und iOs verfügbar und der Download ist selbstverständlich gratis. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit noch auf der Abwicklung von Arzt- und Apothekenrechnungen für Kunden der privaten Krankenversicherung. Sofort nach Abrechnung mit der Sozialversicherung können Rechnungen von Privatärzten an UNIQA weitergeleitet werden. Einfach die Abrechnungsbestätigung der Pflichtversicherung scannen und mit wenigen Klicks an UNIQA übermitteln. Apothekenrechnungen kann der Versicherungsnehmer gleich direkt mit der myUNIQA App weiterleiten; da entfällt die Einreichung bei der Sozialversicherung. Mittels Trackingfunktion sieht der Kunde den Bearbeitungsstatus, die voraussichtliche Bearbeitungszeit und den Franz Lehner, Leiter UNIQA Makler- und Partnervertrieb Auszahlungsbetrag.

„Unser Monitoring gibt uns Aufschluss darüber, wie nachhaltig Kunden die myUNIQA App verwenden. Dieses Ergebnis freut uns besonders, denn die meisten Kunden, die die App einmal nutzen, verwenden sie auch weiterhin. Ein Hinweis für uns, dass sie sich bestens als „Goodie“ eignet und vertrieblich einen wertvollen Benefit bringt“, so Franz Lehner. Der nächste Schritt, an dem UNIQA arbeitet, wird die Einreichung zur privaten Krankenversicherung noch komfortabler gestalten. Hat der Kunde zum Beispiel einen Beleg vergessen, kann er dann in die erste Einreichung nochmals einsteigen und ihn nachliefern. Ebenfalls in Umsetzung ist ein MessengerTool (so ähnlich wie WhatsApp) direkt in der App, damit Kunden jederzeit mit UNIQA und gleich dem richtigen Ansprechpartner kommunizieren können. Ein Meilenstein wird die schon erwähnte vollautomatische Verarbeitung von KFZ- und Haushaltsschäden. Von der Schadenmeldung, die auch jetzt schon möglich ist, bis zur Auszahlung läuft dann alles in sogenannter Dunkelverarbeitung, also ohne manuellen Eingriff, über die myUNIQA App. Wie sicher ist die App? Die myUNIQA App ist nicht nur einfach zu verwenden, sondern auch sicher. Da es sich insbesondere bei Rechnungen zur privaten Krankenversicherung um sensible, medizinische Daten handelt, ist dieser Bereich besonders geschützt durch Passwort, Fingerprint oder Face-ID. myUNIQA App bald auch im benachbarten Ausland Noch 2019 werden wir die App in der Schweiz ausrollen. Viele unserer Kunden sind dort privat krankenversichert und können die App optimal nutzen. risControl 01/19 33


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Die Fondsauswahl der Lebensversicherer Nach welchen Kriterien werden die Fonds für die fondsgebundenen Lebensversicherungen ausgewählt? Zählen Zahlen, Daten und Fakten oder ist mehr Marktpolitik im Spiel? risControl befragte eine Reihe von Lebensversicherern und zeigt, welche Fonds Anlegern angeboten werden. mance eines langjährigen Zeitraumes) und Glück zu unterscheiden. Das ist auch eine Herausforderung bei der Fondsauswahl für Lebensversicherungen. Setzen Lebensversicherer auf Langzeitklassiker, orientieren sie sich mehr am aktuellen Momentum oder verfolgen sie andere Screening-Methoden? Und: Kann breit über mehrere Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Alternative Investments und Immobilienprodukte) gestreut werden? Bei allen befragten Lebensversicherern, die Antworten retournierten, wird dies durch deren Angebot innerhalb der Fondspolizzen ermöglicht.

Es gibt wenige Dauer-Brenner unter den Investmentfonds, während ansonsten bei kurzfristigeren Spitzenrängen eine hohe Fluktuation herrscht. Die besten Aktienfonds verfolgen dabei einen ausgeklügelten Value-Ansatz. Per Ende August 2018 in einer Auswertung der Lipper-Datenbank auf 30 Jahre unter den globalen Aktienfonds die Nummer Eins war der DWS Vermögensbildungsfonds I LD, der es seit Auflage am 01.12.1970 bis 03.01.2019 auf eine Performance von 8,05% p.a. brachte und in den vergangenen 5 Jahren noch immer 7,73% p.a. im Plus liegt. Der Value-Klassiker, der am spontansten genannt wird, ist der im November 1954 aufgelegte Templeton Growth Fund, der seit seiner Auflage eine Performance von 10,2% p.a. erzielte und auch noch in den vergangenen 5 Jahren 86,1% p.a. im Plus liegt (per 30.11.18). Zu den Spitzenreitern ihrer Kategorien, nämlich Mischfonds EUR aggressiv und Mischfonds EUR flexibel gehören – auf 30 Jahre betrachtet - der FMM Fonds und der

UniRak. Der von Dr. Jens Ehrhardt gemanagte FMM Fonds liegt seit 17.08.1987 mit 1004,55% im Plus, was 7,95% p.a. sind. Seit den 2000er-Jahren populäre Produkte sind auch die Fonds von Carmignac. Beispielsweise brachte es der globale Aktienfonds, Carmignac Investissement, in den vergangenen 10 Jahren (per 30.11.18) auf eine Performance von 7,64% p.a.. Zuletzt positiv aufgefallen ist als Mischfonds der Flossbach von Storch - Multiple Opportunities, der es in den vergangenen 10 Jahren auf 10,5% p.a. brachte.

Allianz Versicherung

ten sowie die qualitativen Einschätzungen zum Fondsmanagement. Danach werden aber auch soft facts wie Geschäftsbeziehungen und Markterfordernisse in die Entscheidung einbezogen, um unseren Kundinnen und Kunden ein qualitativ hochwertiges Portfolio nach ihren Wünschen anbieten zu können“.

Umschichtungen: Es erfolgt keine Verrechnung von Kosten. Zudem kann monatlich geswitcht werden.

Besondere Fonds: In den Dachfondsportfolien wird überwiegend in ETFs und institutionelle Shareklassen investiert, weshalb die so erreichten Kostenvorteile direkt dem Kunden zu Gute kommen. Besonders ist der Allianz Invest Portfolio Blue: dieser Fonds darf frei (0-100%) in Cash, Aktien- und Anleihenfonds investieren, aber auch 0-15% in Rohstoffe und Alternative Investments. Dieser Fonds kann daher laufend an die erwartete Wirtschaftslage angepasst werden.

Kriterien der Fondsauswahl: Primär werden bei einer Fondsaufnahme die Zahlen, Daten und Fakten geprüft. Bei der Fondsauswahl werden unter anderem Kriterien wie Morningstar-Rating, Fondsvolumen und SRRI (Synth. Risiko- und Ertragsindikator) herangezogen. „Bei ähnlichen Werten setzen wir bevorzugt auf die bestehenden Geschäftsbeziehungen mit Kapitalanlagegesellschaften“, so eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber risControl.

Auswahl: 6 Dachfonds und 27 Einzelfonds Kriterien der Fondsauswahl: Detaillierte interne Richtlinien zur Auswahl und laufenden Bewertung der Fonds in der Fondsauswahlliste. Zu den hier geprüften Kriterien zählen beispielsweise Performance und Risikokennzahlen aber auch qualitative Kriterien, wie die Qualität und Stabilität der Fondsmanager. Aber es gibt noch andere Aspekte, die eine Unternehmenssprecherin wie folgt skizzierte: „Aufbauend auf den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden bzw. Vertriebspartner versuchen wir Fonds in unterschiedlichen Segmenten in unserem Angebot abzudecken. Basis für jede Entscheidung zur Aufnahme einzelner Fonds sind dabei dann aber immer Zahlen und Fak34 risControl 01/19

Breite Streuung und Manövrierfähigkeit

Befragung der Lebensversicherer Allerdings halten sich die besten Fonds in der Regel nicht lange auf Spitzenplätzen der vergangenen 3 oder 5 Jahre. Fondsmanager wechseln heute viel schneller ihre Jobs wie früher, weshalb es zunehmend schwieriger wird, zwischen Können (bei Gesamtverantwortung eines Fondsmanagers für die Perfor-

Gefragt wurde nach der Fondsauswahl beim Fonds-LV-Tarif mit der größten Auswahl, Möglichkeiten des Aufbaus eines MultiAsset—Portfolios, Kriterien der Fondsauswahl, besonderen Fonds und der Schnelligkeit sowie „Gratisangeboten“ bei Shift und Switch.

Donau Versicherung Auswahl: ca. 50 Fonds


FINANZEN

Besondere Fonds: Häufig gewählte Klassiker sind die ARTS-Fonds von C-Quadrat. TopPerformer sind unter anderem der Fidelity European Dynamic Growth, der Ecofin Global Fund oder auch der ESPA Stock Global in den letzten 5 Jahren. Ebenfalls zur Auswahl stehen der Templeton Growth und der Templeton Emerging Markets Fund. Umschichtungen: Ein Switch pro Monat kostenlos

ERGO Versicherung Auswahl: 38 Fonds (je nach Vertriebsweg nur bestimmte Auswahl daraus) Kriterien der Fondsauswahl: Definierter Auswahlprozess: Zur Beurteilung werden u. a. Fondsratings, wie z. B. Morningstar, sowie Risiko- und Ertragskennzahlen der Fonds im Vergleich zu anderen Fonds in derselben „Peergroup“ herangezogen. Darüber hinaus wird neben der Prüfung der Fondsdokumente darauf geachtet, dass die Fonds möglichst

niedrige laufenden Kosten und ein adäquates Gesamtfondsvermögen aufweisen. Besondere Fonds: „Fonds mit Veranlagung in nachhaltige Investments wurden bisher stark nachgefragt, z. B. der Amundi Ethik Fonds, ein gemischter Fonds mit einem Risikoindikator nach SRRI von 3 erzielte in den vergangenen fünf Jahren eine Performance von knapp 4 % p.a.“, so eine Sprecherin des Unternehmens. Top-Performer in den vergangenen fünf Jahren (per Stichtag 31.12.2018) waren größtenteils amerikanische Aktienfonds, wie z.B. JPM America Equity mit über 10 % Performance p.a., aber auch internationale Aktienfonds wie z. B. UniFavorit Aktien mit über 9 % Performance p.a. oder UniGlobal mit rund 7 % Performance p.a.. Als Klassiker/Dauerbrenner zur Auswahl stehen der DWS Vermögensbildungsfonds I, Fidelity International, Templeton Growth und der DWS Top Dividende. Umschichtungen: in den klassischen Deckungsstock oder in andere Fonds kostenlos zu jedem Monatsultimo möglich

Generali Versicherung Auswahl: 18 Fonds (15 Mischfonds, 3 Aktienfonds), zusätzlich ein geldmarktnaher Fonds für Einstiegs- u. Ablaufmanagement Kriterien der Fondsauswahl: Dazu Wolfgang Ortner, Leiter Lebensversicherung der Generali Versicherung AG: „Bei der Auswahl der Fonds verfolgt die Generali konsequent eine Best-in-class Selektion. Neben formellen Mindestanforderungen (Fondsvolumen, Trackrecord, etc.) werden auch qualitative und quantitative Kriterien wie z.B. Wertentwicklung, Risikokennzahlen, Kosten, Investment Prozess oder Reputation des Fondsanbieters berücksichtigt“. Besondere Fonds: „Als Besonderheit sind hierbei zwei Fonds (Generali Vermögensaufbau-Fonds, Generali Vermögensanlage-Mix Fonds) mit Kapitalschutz zu nennen, die ein Wertsicherungskonzept verfolgen. Dabei wird angestrebt, eine klar definierte Verlustgrenze (Floor) im Kalenderjahr nicht zu unterschrei-

BU- und Vorsorge Roadshow

Praxistag in der Vorsorgeberatung mit IDD Berücksichtigung

Termine: 24.04.19 Innsbruck 25.04.19 Linz 07.05.19 Villach 08.05.19 Graz 09.05.19 Wien Dauer jeweils 09.00 bis 17.00 Uhr

Bitte rasch anmelden, die Teilnehmeranzahl ist wie immer begrenzt! Anmeldung unter: http://varias.at/veranstaltungen/

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Auch 2019 haben wir für Sie wieder ein spannendes Programm mit vielen Fachvorträgen zum Thema Berufsunfähigkeit und Vorsorge zusammengestellt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die gesamte Kundenberatung (inkl. Sachsparten) entsprechend den Vorgaben der IDD praxisgerecht und digital umsetzten können. Selbstverständlich begleiten uns auf unserer Roadshow 2019 wieder viele Versicherungsgesellschaften (mit auf der Tour), somit haben Sie geballtes Know How in allen Bereichen der Vorsorge vor Ort und in den Pausen auch genügend Raum und Zeit mit den Fachexperten zu plaudern.

risControl


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ten. Das Managementkonzept ist auf diese Einhaltung der definierten Wertuntergrenze hin ausgerichtet. Eine Garantie zur Erhaltung dieser Wertuntergrenze ist damit nicht verbunden“, erklärt Ortner. Umschichtungen: Generali LifeInvest: Änderung der Veranlagung auf Basis täglicher Kurse sind 4 x jährlich kostenlos möglich. Mit Re-Balancing bietet die Generali ein neues Tool. Die Generali überprüft die Entwicklung der zugrunde liegenden Investmentfonds und stellt bei unterschiedlicher Performance die festgelegte prozentuelle Aufteilung der Fonds wieder her. Generali Fondspolizze: Ab 2. Versicherungsjahr monatliche Änderung der Veranlagung möglich (4x jährlich kostenlos)

HDI LEBEN Auswahl: Ab 01.01.2019 in unterschiedlichen Tarifen ca. 50 Einzelfonds, 7 ETFs sowie 12 gemanagte Portfolios Kriterien der Fondsauswahl: Es gibt sowohl harte, als auch weiche Kriterien. Die Kriterien reichen von Performance-, Risiko- und Kostenkennzahlen, bis hin zur Servicequalität. Besondere Fonds: HDI LEBEN legt verstärkt Augenmerk auf Nachhaltigkeit. Mit Jahresbeginn wird die Fondspalette daher auch wieder um zwei zusätzliche nachhaltige Fonds ergänzt. Gleichzeitig wird die bestehende Fondspalette regelmäßig evaluiert und bei Bedarf entsprechend angepasst. Einer der Top-Performer in den letzten Jahren war der World Health Science von Blackrock mit einer durchschnittlichen 3-Jahres-Performance von rund 4,6 % p.a. Umschichtungen: tarifabhängig, bei TwoTrust Invest und TwoTrust Aktiv ein Shift und/oder Switch beliebig oft und ohne Kosten möglich.

NÜRNBERGER Versicherung Auswahl: 70 Fonds Kriterien der Fondsauswahl: Dazu Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands, Nürnberger Versicherung AG Österreich: „Unsere Fonds werden nach quantitativen (z.B. kurz-, mittel und langfristiges Risiko/ 36 risControl 01/19

Ertragsverhältnis, Kostenstruktur, Fondsvolumen) und qualitativen Kriterien (z.B. Kapitalanlagegesellschaft und Fondsmanagement, Transparenz, Support) ausgewählt und regelmäßig auf die Gültigkeit dieser Faktoren hin geprüft.“ Besondere Fonds: LLB Semper Real Estate (offener Immobilienfonds), C-QUADRAT ARTS Total Return Garant (Garantiefonds); Klassiker/Dauerbrenner: DWS Vermögensbildungsfonds I,Templeton Growth (Euro) Fund, Carmignac Patrimoine; Top-Performer: z.B. M&G (Lux) Japan Smaller Companies Fund, BGF World Healthscience Fund, Barings Europe Select Trust. Das 08/16 Fondskonzept bietet u.a. den FMM Fonds, Carmignac Investissement und den Flossbach von Storch – Multiple Opportunities. Umschichtungen: Digitaler Fondswechsel ermöglicht mehrmals im Monat einen Fondswechsel zum nächstfolgenden Kurstag; aber auch schriftlich mit Durchführung zum letzten Fonds-Kurstag des Monats möglich. Fondswechsel sind 1 x pro Monat kostenfrei (Ausnahme ETF / börsengehandelte Investmentfonds: 0,06 % des umgeschichteten Vermögens pro Kauf bzw. Verkauf ), darüber hinaus kostenpflichtig.

Standard Life Versicherung Auswahl: 118 Fonds (Einzelfonds u. gemanagte Portfolios) Kriterien der Fondsauswahl: Mindestens 3 Sterne von Morningstar und FWW sowie ein C von FERI Fondsrating, mindestens 100 Mio. Euro Fondsvolumen und eine Historie von mindestens 3 Jahren. Besondere Fonds: Die MyFolio Familie als volatilitätsgesteuertes Portfolio bietet sowohl im aktiv wie auch im passiv gemanagten Bereich eine risikoadjustierte Investitionsmöglichkeit entsprechend der individuellen Risikoeinstellungen der Kunden. Die MyFolio-Fonds bilden also eine übergreifende Produkt-Familie mit einer passiv und zwei aktiv gemanagten Varianten. Jede legt breit gestreut an und ist in 5 Risiko-RenditeProfilen mit unterschiedlicher PerformanceErwartung und Volatilität erhältlich. Das

Risikoprofil wird in 5 Stufen über die zulässige Schwankungsbreite definiert. Umschichtungen: Pro Monat einmal kostenfrei ein Shift und ein Switch

UNIQA Versicherung: Auswahl: 34 Einzelfonds und 4 Portfolios Kriterien der Fondsauswahl: Das Hauptkriterium sind die Qualität bzw. Reputation der KAG’s und die Kosten. Es wurden nur institutionelle Tranchen ausgewählt, um den Kunden die damit einhergehenden Kostenvorteile zugutekommen zu lassen. Umschichtungen: Eine Umschichtung ist kostenlos monatlich möglich. Nach Eingang des Umschichtungswunsches wird zum nächsten möglichen Monatsersten die Veranlagung geändert.

Zürich Versicherung Auswahl: ca. 70 Fonds (Zurich Vario Invest) Kriterien der Fondsauswahl: Dazu Kurt Möller, Mitglied des Vorstandes bei Zurich: „Ziel der Fondspalette ist, Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten und aus verschiedenen Bereichen anzubieten. Bei der Fondsauswahl stützen wir uns auf die üblichen Fondskennzahlen und wählen jene Fonds, bei denen track record, Performance und Volatilität innerhalb der peer group überzeugen können“. Und Möller ergänzt: „Die Entscheidung für einen bestimmten Fonds erfolgt ausschließlich faktenbasiert. Dies zeigt sich auch daran, dass aktuell mehr als 15 Investmentgesellschaften in der Fondspalette vertreten sind“. Besondere Fonds: „Aufgrund der Breite der Fondspalette sind viele Themen abgedeckt, darunter auch einige Fonds aus dem Bereich der Nachhaltigkeit sowie aktuelle Themen wie Robotics, Healthscience, Digitalisation“, erklärt Möller. Umschichtungen: Jederzeit und kostenfrei. Die Durchführung der Umschichtung erfolgt spätestens zum nächsten Monatsersten, sofern alle benötigten Unterlagen 5 Werktage zuvor eingelangt sind.


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Das Wunder Mensch Wir versichern das Wunder Mensch, heißt es in einem der bekanntesten Werbeclaims der österreichischen Versicherungsbranche. Ein Wunder, so sollte man meinen, ist mit Geld nicht zu bezahlen, genauso wie es unmöglich ist Glück zu kaufen oder Liebe. Wie schwer wir uns jedoch tun in einer öko- denn als ein solcher, ist er nicht bloß Mittel wohl schaden könnten. Hemingway war ein nomisierten Welt den Wert des Menschen zum Zweck, sondern als Zweck an sich zu Zeitzeuge der bolschewistischen Revolution unabhängig von seiner wirtschaftlichen Schöp- schätzen, d.h. er besitzt eine Würde. Ernest und des darauffolgenden Kommunismus in fungskraft zu beurteilen zeigen exemplarisch Hemingway beschreibt diesen unbezahlbaren Russland und der faschistischen Regime in einige Beispiele. Wert des Lebens in seiner Novelle „Der alte vielen Staaten Europas. Wie seine Zeitge1997 verwendete der im letzten Jahr verbli- Mann und das Meer”. Darin kämpft ein alter nossen erlebte er, dass es nur Zufall ist, ob chene Nestlé-Manager Helmut Maucher den Fischer tagelang mit einem riesigen Marlin, das eigene Leben gerade als wertvoll oder Ausdruck „Wohlstandsmüll“ für arbeitslo- den er schließlich töten kann. Auf seinem als schädlich bewertet wird – Hemingways se und arbeitsunwillige Menschen. Nun ist Weg zurück an Land macht er sich Gedanken Leben wäre wohl sowohl bei den Nazis als bekannterweise Wohlstandsmüll eine Be- darüber, welchen Preis er mit diesem großar- auch bei den Kommunisten nicht viel wert zeichnung für die Überproduktion, sowie tigen Fang erzielen würde. Dabei wird ihm gewesen. Faschisten wie Bolschewisten sahen die Produktion unnötiger und kurzlebiger klar, dass der Fisch eine außergewöhnliche sich als Erlöser und die Erlösung gilt seit Gegenstände die bedenkenlos konsumiert Würde besitzt, und er beschließt daraufhin, jeher nur für die Auserwählten und bedarf und weggeworfen werden. Maucher ließ also dass kein Mensch das Recht habe, ihn zu der Vernichtung der „Schädlinge“. Politische keinen Zweifel daran, welchen Wert er dieser verspeisen. Um die Würde eines Mitmenschen Führer sehen sich dabei oft als pseudoreligiöse Personengruppe beimaß und wo diese, wenn zu erkennen muss man bereitsein sein Herz Erlöser. Dies zeigt sich bei Robespierre und es nach ihm ginge landen sollte. zu öffnen. Aber was, wenn wir von politischen den Kult des höchsten Wesens, genauso wie Ein etwas subtileres Beispiel der Verdingli- Systemen umgeben sind die herzlos sind ge- bei Hitler. In der Offenbarung des Johannes chung des Menschen zeigt sich am Begriff genüber Andersdenkenden, Andersgläubigen folgt nach der Schlacht bei Harmagedon, in „Humankapital“, der 2004 zum Unwort des und Andersartigen und diese entsorgen oder der die Verdammten von den himmlischen Jahres gewählt wurde. Das Wort, dass sich gar ausradieren wollen, weil sie dem Gemein- Heerscharen ausgerottet werden, das tausendjährige Friedensreich in dem Jesus Christus längst in unser aktives Vokabular eingenistet auf Erden herrschen wird. hat, macht deutlich, wie es im Kapitalismus Auch Hitler träumte vom „Dritten Reich, das um die Menschenachtung wirklich bestellt ist. tausend Jahre dauern sollte. Aber zuerst Nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sonrisControl wird musste es auch hier ein Harmagedon dern Menschen überhaupt verkommen geben, das sich Holocaust nannte, zu nur noch ökonomisch interessansich in diesem Jahr und die Vernichtung lebensunwerten Größen. Für das unbezahlbare schwerpunktmäßig dem ten Lebens zum Ziel hatte. Wie Wunder des Lebens bleibt da kein Thema Wert des Lebens und des schnell aus verführerischen WorPlatz. Diese Moralvorstellung Menschen widmen. Dabei werden wir ten Werte werden, die andere sitzt so tief, dass wir selbst uns nicht nur die Versicherer zu Wort komMenschen oder Personengrupdabei ertappen unseren eigenen men lassen, sondern Experten aus den pen zu wertlosen Menschen Wert vom Gehaltszettel abzuledegradieren und schlussendlich verschiedensten Bereichen um Auskunft sen. Eine Entwicklung, die vor zu entsprechenden Taten führt allem Psychotherapeuten und bitten. Und weil man immer zuerst in den hat uns die Geschichte gelehrt. Psychiater volle Auftragsbüeigenen vier Wänden für Ordnung sollSo sollten wir uns die oberste cher beschert. Wer jemals von te, widmet sich der erste Teil dieser Maxime, die in der Charta der einer Person verlassen oder von Schwerpunktreihe der WertschätGrundrechte der Europäischen seinem Arbeitgeber gekündigt zung der eigenen Mitarbeiter, Union verankert ist, immer vor Auwurde, kennt vielleicht das Gefühl abseits monetärer gen halten. „Die Würde des Menschen sich plötzlich wertlos vorzukommen. ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu Immanuel Kant verspricht uns jedoch Leistungen. schützen“, so dass das Wunder Mensch Trost. Nur der Mensch, so Kant weiter, als immer erhalten bleibt. Person betrachtet, ist über allen Preis erhaben, risControl 01/19 37


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Geld ist nicht alles Der Kampf um die Talente wird längst nicht mehr nur am Gehaltzettel gewonnen. Will man gute Mitarbeiter langfristig binden, so müssen die Unternehmen viel mehr bieten als hohe Löhne. Längst ist unbestritten: Mitarbeiter sind die wertvollste Ressource eines Unternehmens. Der visionäre Unternehmer und Gründer der Virgin Gruppe Richard Branson meinte einst dazu: „Nicht die die Kunden kommen an erster Stelle, sondern die Mitarbeiter. Wenn man sich um seine Mitarbeiter sorgt, werden diese sich auch um die Kunden sorgen.“ Die Wertschätzung der Mitarbeiter sollte dabei aber nicht beim monatlichen Gehaltsscheck aufhören, sondern erst damit anfangen. Zielgruppenorientierte Sozialleistungen, WorkLife-Balance, Flexibilität, Karrierechancen, Entscheidungsfreiheit und flache Hierarchien sind nur einige Schlagwörter, die Mitarbeiter zu einem motivierten und schlagkräftigen Team formen können. Die Förderung intrinsischer Motivation der Angestellten und die Wertschätzung der gesamten Persönlichkeit ist daher nicht Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit. „Nur so ist es möglich sich im „Kampf“ um die Talente zu behaupten“, erklärt Bernd Almer, Personalchef bei Helvetia Österreich. Der vielzitierte Begriff des Humankapitals, der den Mitarbeiter allein auf seine Fähigkeiten reduziert, hat damit ausgedient. Nachhaltige Leistungsbereitschaft können

die Unternehmen nur dann erwarten, wenn die Mitarbeiter mehr als nur als Arbeitskraft oder Kostenstelle gesehen werden. Das zeigen auch zahlreiche Studien, die bislang kaum einen Zusammenhang von Firmenerfolg und leistungsorientierter Entlohnung feststellen. Im Gegenteil: Bezahlung kann sogar vorhandene Motivation zerstören oder in die falsche Richtung lenken kann. Crowding-Out heißt das Phänomen, wenn der „Anreiz Geld“ nicht mehr motivierend wirkt. Durch den Wertewandel, vor allem bei der Generation Y, haben Nicht-Monetäre-Anreize stark an Bedeutung gewonnen. Das haben auch die Unternehmen erkannt. 65 Prozent der Unternehmen weltweit wollen ihre Nicht-finanziellen Anreize verstärken, um Mitarbeiter zu motivieren, wie eine PwC-Studie zeigt. Dabei geht es auch darum die unterschiedlichen Mitarbeiterzielgruppen spezifisch anzusprechen. „Frauen legen beispielsweise bei der Auswahl ihres Arbeitsplatzes Wert auf eine Vereinbarkeit von Karriere und Familie“, erklärt der Personalexperte von PwC, Till Lohmann. Jüngere Mitarbeiter im Alter zwischen 18 und 30 wiederum arbeiten gerne in gleichberechtigten Teams und nicht in starren hierarchischen Strukturen, erklärt Lohmann. Als effektive Motivator nennt der Experte vor allem gute Karriereperspektiven und Fortbildungsprogramme, sowie Erfolgsbeteiligungen wie Aktienoptionen. Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor

„Nicht die die Kunden kommen an erster Stelle, sondern die Mitarbeiter. Wenn man sich um seine Mitarbeiter sorgt, werden diese sich auch um die Kunden sorgen“, meinte Richard Branson einst. 38 risControl 01/19

Ständig verändernde Bedürfnisse sind auch eine Herausforderung für die Personalverantwortlichen von Versicherungen und müssen genau beobachtet werden, um notwendige Anpassungen vorzunehmen. So ist es aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftebedarfs wichtiger denn je, die Familienfreundlichkeit als Marke zu etablieren. Die Wiener Städtische bemüht sich dabei laufend, optimale Verbindungen zwischen Beruf und Familie zu finden. „So verzeichnen wir beispielsweise den Trend, dass immer mehr

Väter ihre familiären Pflichten wahrnehmen möchten. Durch das Angebot von Papawoche bzw. künftig auch eines Teilzeitmonats für Väter im ersten Lebensjahr des Kindes unterstützen wir Jungfamilien in der ersten intensiven Zeit“, erklärt Robert Bilek, Personalchef der Wiener Städtischen. Dabei können die Väter selbst entscheiden, wie viele Stunden sie mit der Familie und wie viele Stunden sie in der Arbeit verbringen möchten. Die Wiener Städtische gilt überhaupt als einer der Pionierunternehmen, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht. Bereits 1974, noch mitten im Zeitalter des Familienpatriarchats, wurde ein Betriebskindergarten installiert und damit auch Müttern das Berufsleben erleichtert. Auch für die Allianzmitarbeiter steht ein Betriebskindergarten sowie Ferienbetreuung zur Verfügung. Die Zurich Versicherung bietet während der Ferienzeiten Kinderbetreuung. Ähnliches exerziert die Generali-Versicherung, die eine temporäre Kinderbetreuung für Sechsbis Zehnjährige an bestimmten schulfreien Tagen anbietet. Zusätzlich verfügt die Generali am Standort Wien auch über einen eigenen Betriebskindergarten. „Durch umfangreiche Benefits und familienfreundliche Angebote wird die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht“, erklärt Dr. Christof Müller, Leiter Human Resources der Generali Versicherung. Die Generali hat sogar ein eigens installiertes Projektteam installiert, das laufend daran arbeitet neue Angebote zur noch besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu implementieren. Flexibilität gefordert Durch die Kommunikationsmöglichkeiten der modernen Welt ist es heute fast ein Anachronismus, seine Zeit mit dem Weg zum Arbeitsplatz zu vergeuden um dann stationär für acht Stunden vom Unternehmen gefangen gehalten zu werden. Einer PwC-Studie zu Folge leidet die Arbeitgeberattraktivität noch immer unter mangelnder Flexibilität in diesem Bereich. Werden diese Schritte nicht getätigt, so die


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Studie, so droht ein Wettbewerbsnachteil für die gesamte Organisation, da dringend benötigte Fachkräfte nicht angeworben, entwickelt und in weiterer Folge gehalten werden können. Die in dieser Studie befragten führenden Fachkräfte im Personalbereich geben an, dass es immer wichtiger wird Mitarbeitern freizustellen, wo und wann sie arbeiten. Während 70 Prozent der Befragten dies für wichtig halten, bieten aktuell nur 45 Prozent ein höheres Maß an Flexibilität innerhalb ihres Unternehmens. Ein Aufholbedarf in diesem Bereich ist also mehr als gefragt. Zumindest teilweise kommen die Versicherungen dem Ruf der Flexibilisierung bereits nach. „Unsere Mitarbeiter können ihre Arbeit sehr individuell, in Abstimmung mit ihrer Führungskraft und dem Team gestalten, zum Beispiel durch die sehr flexible Gleitzeitregelung ohne Kernzeit, die Möglichkeit von Home-Office bzw. generellem mobilen Arbeiten“, erklärt dazu Silvia Emrich, Mitglied des Vorstands bei Zurich Österreich. Für die Wiener Städtische heißt es sich durch neue Arbeitsmodelle ganz auf die neuen Lebensgewohnheiten der jüngeren Generation anzupassen. „Flexibilität und eine freie Gestaltung der Arbeitsbedingungen sind gerade für junge Mitarbeiter sehr wichtig. „Durch das Angebot von Homeoffice, Gleitzeit und verschiedenen Teilzeitmodellen kommen wir diesem Wunsch bestmöglich entgegen und es gelingt uns, diese Gruppe an unser Unternehmen zu binden“, erklärt Bilek. Auch die Nürnberger Versicherung reagiert auf den Wertewandel. „Für

Mitarbeiter wird es immer wichtiger, dass sich die Arbeit mit den persönlichen und privaten Bedürfnissen gut vereinbaren lässt. Wir versuchen, diesem Wunsch bestmöglich nachzukommen und sehen dies als wichtigen Teil unseres Incentive-Systems“. Die Allianz bietet neben Heimarbeitsplätzen und Gleitzeitlösungen den Mitarbeitern eine weitere Möglichkeit der Flexibilisierung. So wurde ein Cafeteria-System eingeführt, das die Möglichkeit bietet, variable Gehaltsbestandteile in Freizeit oder Pensionsvorsorge umzuwandeln. Thema Gesundheit regiert Sozialleistungen Ein wichtiger Aspekt für die Versicherer sind auch die freiwilligen Sozialleistungen, die vor allem dazu dienen das Miteinander zu fördern, wie gemeinsame Aktivitäten oder Sportveranstaltungen, Betriebsrestaurant u.ä. Bei den Versicherern zeigt sich vor allem ein Schwerpunkt in der Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter. Bei Zürich Versicherung umfasst dies etwa die Menüauswahl in den Betriebsrestaurants und viele Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, etwa „Gesunde Pause“ oder gratis Obst. Zusätzlich werden Workshops und Seminare zu den Themen Bewegung, Ernährung, mentale Gesundheit und Regeneration angeboten. „Wir unterstützen auch Impfaktionen, gemeinsame sportliche Aktivitäten und unser firmeneigenes Fitnesscenter, das Vital Center. Die Helvetia bietet ihren Mitarbeitern Gymnastikkurse und

Massagen inhouse und Seminare zur Stressprävention bzw. in Form von individuellem Coaching. Auch bei der Nürnberger Versicherung kommt einmal in der Woche der Masseur ins Haus, um die Mitarbeiter durchzukneten. In der Generali kümmert sich ein eigener Betriebsarzt um das gesundheitliche Wohl der Mitarbeiter. Zusätzlich hat die Generali für ihre Mitarbeiter ein eigenes physikalisches Zentrum im Angebot. Darüber hinaus gibt es Präventionsprogramme gegen Erkrankungen wie z.B. für Alkoholprävention oder anonyme Burn-Out-Prophylaxe. Auch die Sportlichen sind bei Generali, mit einem eigenen österreichweiten Sportverein sowie eigenem Fitnesscenter gut versorgt. Die UNIQA bietet z.B. ein Apothekerlieferservice incl. Produktrabatte sowie eine betriebliche Gesundheitsförderung durch Vitalcoaches, Massagen, Ermäßigungen im John Harris Fitness Center und so wie die Generali einen eigenen Sportklub. Zusätzlich stellt die UNIQA ihren Mitarbeitern eine eigene psychologische Beratungshotline zur Verfügung und bietet Unterstützung von externen Experten im Krisenfall an. Qualitätssicherung Die Liste der freiwilligen Sozialleistungen wird bei den Versicherern immer länger. Hier den Überblick zu bewahren bedarf eine genaue Evaluierung der gewährten Leistungen. Im Zuge des Audits „berufundfamilie“ können die Mitarbeiter eigene Ideen und Vorschläge für familienfreundliche Maßnahmen einbringen. Ob diese Incentives noch zeitgemäß und geeignet sind, wird dann im Re-Audit überprüft. Mit dem Gütezeichen „berufundfamilie“ sind die Wiener Städtische, Generali, Allianz, Donau Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Nürnberger Versicherung, S-Versicherung sowie EFM Versicherungsmakler, FairFinance Vorsorgekasse, VBV-Vorsorgekasse und die Österreichische Beamtenversicherung ausgezeichnet. Die Allianz evaluiert zusätzlich jährlich mithilfe einer Engagement-Umfrage, die auch Fragen rund um die Vergütungsthemen behandelt. Zusätzlich nimmt die Allianz am Vergütungs-Benchmarking zweier Beratungsunternehmen teil. risControl 01/19 39


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Die begehrten Jungen Eine der großen Herausforderungen der Zukunft stellt für die Versicherer die Generation Y dar, denn die Unter-Dreißigjährigen schicken sich an die Unternehmenswelt mit einem neuen Weltbild zu erschüttern. von Mag. Christian Sec Der Kampf um die Man stelle sich die Millennials ist damit Empörung in den auch ein Wettbewerb Salons vor, als die um das beste digitale „Alten“ rund um den Service. Bösendorfer-Flügel Dabei wird der Wettsaßen um den extra bewerb in der Zuherbeikutschierten kunft entschieden, Piano-Virtuosen zu denn noch ist die lauschen, während die Generation Y nicht Jungen nebenan zu die Melkkuh der Verwilden Jazz-Schelsicherungen. Derzeit lacks tanzten. Bald entspricht der Anteil waren die Pianos ein der Millennials z.B. Auslaufmodell, die bei der Helvetia für wenig Geld ihren etwa elf Prozent des Weg in die Ramschgesamten Polizzenläden fanden, denn Portfolios, die vor aldas Grammophon lem in den Bereichen und später der PlatAndrea Stürmer, Vorstandsvorsitzende Hermann Fried, ehemaliger Schaden-Unfall und tenspieler hatten mit der Zürich-Versicherung Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Haftpflicht/Rechtsihrer, im Vergleich zum Klavier, einfachen Bedienung, das Ren- Asche gelegt. Work-Life-Balance statt Erfolg, schutz abschließen. Noch geringer wäre der nen um die Gehörgänge gewonnen. Was sinnerfüllte Tätigkeit statt dem schielen nach Umsatzanteil der Millennials am Gesamtspäter aus dem Plattenspieler geworden ist, ist Verdienst, Freunde, Spaß und Unabhängigkeit umsatz. Dennoch führt in Zukunft kein Weg hinlänglich bekannt. Die Geschichte ist dazu statt Karriereleiter und Reichtum. Außerdem an den Millennials vorbei, denn auch die bestimmt, sich zu wiederholen, während die ist die neue Generation, die von den „Al- Jungen werden älter werden und sich auch Technologie uns in eine Zukunft treibt, die ten“ manchmal abwertend als Generation mehr um Sicherheit Gedanken machen. Was wir heute nicht ergründen können. Für den Me, Trophy Kids oder Peter Pan Generation sich jedoch nicht mehr ändern wird sind ihre Moment sind es Spotify, die Smartphones und bezeichnet wird auch im Konsumbereich Anforderungen an ein DienstleistungsunterTablets der Millennials, über die die Genera- durch den Segen des Internets so verwöhnt nehmen. Die frühe Konditionierung durch tion X gerade greisenhaft den Kopf schüttelt. worden, dass dies weitreichende Folgen für Internetunternehmen wie Amazon oder Apple wird dabei auch im gesetzten Alter bei den alle Branchen haben wird. „Die Generation der Millennials wird die heute Unter-Dreißigjährigen weiterwirken. Die Zukunft ist digital Erwartungen an die Servicequalität dramatisch Alle Branchen sind von dem Einstellungswan- erhöhen“, erklärte Hermann Fried, ehemaliger Was wollen Millennials? del betroffen. Der Scheideweg könnte nicht Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen größter sein. Kaum eine Generation in der beim Versicherungssymposium in Alpbach. Für eine erfolgreiche Zukunft ist es ganz Vergangenheit unterscheidet sich von der vori- Noch vermisst der heutige Vorstandsvorsit- wichtig überhaupt die Bedürfnisse der bis gen so stark, wie die Millennials – Generation zende der slowakischen Konzerngesellschaften 30-jährigen zu verstehen, darauf eingehen und Y genannt (Generation die heute zwischen 18 der VIG bei den Versicherungen eine durchge- passende Antworten zu entwickeln, erklärt und 30 Jahren) – von ihrer Vorgängergene- hende Digitalisierung. „Der erste Versicherer, Andrea Stürmer, Vorstandsvorsitzende der Züration. Die Werte der Älteren werden dabei der das als erster sehr gut hinbekommt, wird rich-Versicherung. Die Erforschung dieser für nicht nur hinterfragt, sondern in Schutt und einen großen Wettbewerbsvorteil haben“. viele traditionelle Unternehmen fremdartigen 40 risControl 01/19


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dass vor allem der Spezies „Millennials“ Online-Vertrieb für wird über vielfältige die Jungen ausgebaut Ar ten betrieben. werden muss, um das Eine Möglichkeit Unternehmen, dem die Bedürfnisse der Lifestyle der neuen späteren KernkundGeneration anzuschaft zu ermitteln passen. „Diese Zielist die Kooperation gruppe ist mit Netflix, mit Schulen. Die Spotify aufgewachHelvetia arbeitet sen. Das äußert sich seit 2008 mit der Sir natürlich auch im Karl-Popper-Schule Bedürfnis online zusammen. Die ZuVersicherungen absammenarbeit dient zuschließen. Daher dabei nicht nur dem verfolgen wir immer Austausch und Lerstärker die Strategie nen, sondern ermögKunden in digitalen licht ganz nebenbei Kanälen persönlich für den Versicherer Sabine Usaty, Mitglied des anzusprechen und wertvolle Einsichten Arno Schuchter, Vorstandsmitglied der Generali Vorstands der UNIQA Österreich ihren Bedarf an zuin die Gedanken- und Wertewelt der nächsten Generation. Der sieht daher, die Veränderungen der Kundener- geschnittenen Produkten zu decken“, so Usaty. klassische Weg zur Erkenntnis führt jedoch wartungen durch die Millennials als Chance, über die Befragung, dieser Zielgruppe. Ei- um besonders in Online-Belangen zu wachsen. Brand-Awareness schaffen ner aktuellen Studie zufolge wünschen sich „Der digitalen Produktentwicklung wird hohe Millennials vor allem verständliche Produkte, Relevanz geschenkt“, erklärt dazu Sabine Aber nicht nur die höheren Erwartungen Transparenz und Vereinfachung. Sie wol- Usaty, Mitglied des Vorstands der UNIQA an die Servicequalität sind für die Versichelen außerdem altersgerecht und individuell Österreich (Kunde & Markt). Hin und wieder rer eine Herausforderung. Millennials sind angesprochen werden. Eine Versicherung unterscheiden sich die Bilder und Vorstellun- nicht gerade Versicherungsaffin. „Erst bei digital abschließen würden demnach nur 12,8 gen, die die Versicherer über die Millennials der Gruppe der über 30-jährigen steigt das Prozent, wie die Allianz erklärt, daher bleibt zeichnen. Während die Allianz, weiter daran Sicherheitsbewusstsein und der Bedarf an die Verschränkung von analoger und digitaler glaubt, dass auch die neue Generation den Versicherungen deutlich an“, erklärt Schuchter. persönlichen Kontakt in Versicherungsfra- Die Helvetia hat gemeinsam mit dem MeiWelt auch in Zukunft die Zauberformel. Millennials sind die erste Generation der gen suchen wird, ist die UNIQA überzeugt, nungsforschungsinstitut meinungsraum.at 500 junge Erwachsene zu „Digital Natives“ und ihrem Versicherungsbesitzen ein neues verhalten befragt, um Selbstverständnis im etwas mehr über die Umgang mit moderumworbene Zielnen technischen Angruppe herauszuwendungen, was ganz finden. Dabei zeigt klare Anforderungen sich, dass sich junge an Websites, soziale Menschen nur langMedien und Transsam an das Thema parenz bedeutet“, Versicherung und weiß Arno SchuchVorsorge herantaster, Vorstandsmitglied ten. Nur 38 Prozent der Generali. Dabei aller Befragten fühlen wünschen sich die sich gut über VersiMillennials maßcherungsprodukte ingeschneiderte Proformiert. Empfehlundukte, sowie einen gen von Familie und effizienten Vertrags„Die jungen Leute hören auf ihre Freunde und auf die Personen, denen sie auf Socialabschlussprozess, so Media folgen,“ so Pierre Suhrcke, Managing Partner von Venture Capital. In der Freunden sind bei fast Schuchter. UNIQA Zusammenarbeit mit Influencern tun sich die Versicherer jedoch immer noch schwer. zwei Drittel kauf42 risControl 01/19


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satz für das Unterentscheidend. Pierre nehmen anzukurbeln, Suhrcke, Managing sondern um BrandPartner von Venture Awareness. „Das Capital ergänzt diese Wichtigste ist bei der Erkenntnis. „Die junjungen Generation gen Leute hören auf ein positives Marihre Freunde und auf kenbild zu erzeugen, die Personen, denen der Rest kommt mit sie auf Social-Media der Zeit“, so Claufolgen“. Aber in der dia Lang, Gründerin Zusammenarbeit mit von Community Life. Influencern tun sich Die Wiener Städtidie Versicherer noch sche schlägt mit ihrer immer schwer. Dass Kampagne „Lebe das trotz aller natürlichen Leben“ diesbezüglich Barrieren zwischen auch neue Wege ein, jugendlichen Leichtum somit auch die sinn und trägen VerJungen zu gewinsicherern eine gute Pierre Suhrcke, Managing nen. „Unser Motto Marketingstrategie Claudia Lang, Gründerin von Community Life Partner von Venture Capital war erstmals „digital Früchte tragen kann, davon sind die Experten überzeugt, sehen zusammengearbeitet, und das mit Erfolg“, first“, erklärt dazu Sabine Weiss, Leiterin der jedoch Nachholbedarf. „Allein die Techniker erklärt Karen Stub, von IBA Denmark beim Werbeabteilung der Wiener Städtischen. „Wir Krankenkasse in Deutschland hat bislang mit Insurance Innovation Day in Wien. Dabei geht haben den Startschuss einer neuen Kampagne den so mächtigen Social-Media-Influencern es nicht so sehr darum kurzfristig den Um- erstmals auf digitalen Medien gegeben“, so

izeit, e r F , f r Beru ü f l l z t a e f Un icherheitsnnterwegs. Das S use und u alls es Unf in e n e zu Ha lg plus

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Die Niederösterreichische Versicherung

Das Produktinformationsblatt finden Sie auf unserer Website.

Wir schaffen das.

www.nv.at risControl 01/19 43


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Weiss. Bislang galt: Zuerst TV und Print, dann Plakat und Hörfunk. Bei der neuen Kampagne mit den Testimonials Seiler & Speer wurde eine eigene Plattform geschaffen, die über alle Aspekte der Kampagne informiert. „Gerade die Zielgruppe der Millennials nutzt zur Information die digitalen Kanäle, was sich auch im Verhalten unserer Kunden widerspiegelt“, so Weiss.

Kaskoversicherung an den persönlichen Fahrstil des Kunden gekoppelt. Eine besonnene und vorausschauende Fahrweise ermöglicht dabei eine bis zu 40-prozentige nachträgliche Prämienrückerstattung. Alternative Wege zu Millennials

Nicht nur durch spe zifisc he Produktentwicklung, Digitalisierung oder Social-Media-Kampagnen nähern sich Die Kampagne „Lebe das Leben“ der Wiener Städtischen Versicherung rückt das Leben mit all seinen die Versicherer der Produkte für Facetten in den Fokus – das Austropop-Duo Seiler und Speer liefert mit „Ois OK“ den passenden Song. jungen Generation an. die Jungen Christopher Seiler, Robert Lasshofer, Generaldirektor Wiener Städtische Versicherung, und Bernhard Speer Bei der Zürich-VersiAuch im Produktbereich wird die Zielgruppe bietet die GRAWE sidebyside Versicherungs- cherung versucht man vor allem innerhalb des stark umworben, um sie auch längerfristig an schutz für alle bis 25. Bei Präsenz-/Zivildienst, Unternehmens den Millennials eine stärkere die Marke zu binden. Dabei geht es nicht dar- Geburt des Kindes und Arbeitslosigkeit wer- Stimme zu geben. Vor allem bei der Ansprache um hohe Umsätze zu lukrieren, sondern die po- den bis zu sechs Monate Prämienfreistellung neuer Mitarbeiter nutzt Zürich-Versicherung tentiellen Kunden für die Marke zu begeistern. gewährt. Seit dem vergangenen Jahr bietet neben der Zusammenarbeit mit Universitäten Die UNIQA versucht die Begeisterung der Jun- die Allianz mit dem „Allianz BonusDrive“ und Fachhochschulen im Recruiting vermehrt gen mit neuen Produktkonzepten zu wecken. ein Telematik-Produkt für junge Autofahrer Social-Media-Kanäle, um Millennials zu er„Personalisierung und Kundenzentrierung bis 25 Jahre. Nach dem Prinzip „Pay how you reichen. Genau dieser junge Geist, soll auch haben oberste Priorität in der Ansprache dieser drive“ (Bezahle so, wie du fährst) wird die dafür sorgen, dass der Versicherer in Zukunft jungen Zielgruppe“, erklärt Usaty. Die Hel- Prämienhöhe der Kfz-Haftpflicht- und/oder auch im Kundenbereich in diesem Segment die Jungen besser vervetia bietet speziell steht und ansprechen Schülern, Lehrlingen kann. Denn eines ist und Studenten von 15 gewiss: „Um Millenbis 25 Jahren mit der nials als Kunden für Helvetia Ganz Privat uns zu begeistern, start up ein Rundumhaben wir als BranVersicherungspaket, che noch etwas Weg das insbesondere die vor uns. Wir müssen Bedürfnisse von jununsere Prozesse noch gen Menschen beweiter vereinfachen, rücksichtigt und alle in der Kommunikatiwichtigen Bereiche on klarer werden und abdeckt, wie beispielsbesser zeigen, welche weise keine PrämienWerte wir für die Gezahlungen während sellschaft schaffen“, Präsenz- oder Zierklärt Andrea Stürvildienst, Schutz für mer. die ersten eigenen Besitztümer, Haushalt, Rechtsschutz und viel Die Techniker Krankenkasse arbeitete unter anderem mit Cheng Löw, mit mehr als einer Million Beratung. Ähnlich Abonnenten einer der einflussreichsten Youtuber in Deutschland, zusammen. (Screenshot Youtube) 44 risControl 01/19


Vermögende Privatkunden im Fokus von Generali LifeInvest Mit neuen Produkten möchten die österreichischen Versicherungsunternehmen den Lebensversicherungsmarkt beleben – dem Niedrigzinsumfeld zum Trotz. Speziell Polizzen mit Einmalprämien stehen im Fokus. In diesem herausfordernden Umfeld präsentiert die Generali eine neue Fondspolizze für vermögende Privatkunden. Performance die festgelegte proNiedrige Zinsen prägen schon zentuelle Aufteilung der Fonds lange den Finanzsektor und wieder her. Re-Balancing ist beeinflussen auch die Versicheeinzigartig am österreichischen rungsbranche nachhaltig. KlasMarkt. sische Lebensversicherungen • Schwankungsrisiken bei Abhaben in der Gunst der Anleger schluss und Ablauf der Polizze und Kunden deutlich an Attrakwerden durch das Einstiegs- und tivität eingebüßt. Nun bringt die Ablaufmanagement reduziert. Generali eine neue Fondspolizze mit Einmalprämie auf den Ablebensschutz mit höchster Markt, die das Kundeninteresse Flexibilität wieder deutlich beleben soll. Mit Generali LifeInvest werden vor Auch beim Ablebensschutz setzt allem vermögende Privatkunden Generali LifeInvest neue Akzenangesprochen. te. Flexible VersicherungssumDas Konzept von Generali men, in gleichbleibender oder LifeInvest setzt auf exklusive fallender Höhe, garantieren und kostengünstige Fonds, indieine individuelle Gestaltung der viduelle Services und maximale Ablebensleistung bei günstiger Transparenz. Die von Experten Prämie. ausgesuchte Fondpalette verfolgt Ein unverändert wichtiger Asklar den Ansatz einer Best-inpekt für den Abschluss einer Class Selektion bei externen Lebensversicherung ist die vierFondgesellschaften. Auch die prozentige Versicherungssteuer hauseigenen Investmentfonds auf die Prämie anstelle einer der Generali Investments S.A. Dr. Martin Sturzlbaum, CInsO Leben/Kranken der Generali Versicherung AG Kapitalertragsteuer von 27,5 % und der 3 Banken-Generali Ininklusive aller gewählten Fonds zur Verfü- auf die Kapitalerträge bei einem Direktinvestment-Gesellschaft m.b.H. werden genau gung. Der Kunde ist damit laufend auf dem vestment in Fonds. Voraussetzung für diesen geprüft und einem strengen Auswahlverfahren aktuellen Stand. Über eVP plus sind auch die Steuervorteil ist die Einhaltung der steuerliunterzogen. Strategie und Ausrichtung der Partner im Unabhängigen Vertrieb eingebun- chen Mindestbindefrist. Durch den Einsatz institutionellen Tranchen sind maßgeblich, um den und können damit ihren KundInnen in institutioneller Fondstranchen ergeben sich in die Fondspalette aufgenommen zu werden. der Betreuung kompetent zur Seite stehen. signifikante Kostenvorteile für die Kunden. • Änderungen im zugrunde liegenden Portfolio Auch die Vermögensweitergabe ist individuell Individueller Service steigert sind jederzeit möglich. Viermal pro Jahr ist regelbar. Im Leistungsfall erfolgen Auszahlundas Kundenerlebnis gen rasch und unbürokratisch, meistens noch dieser Service kostenlos. Eine große Palette an innovativen Serviceleis- • Mit Re-Balancing bleiben Kunden in der vor Abschluss des Verlassenschaftsverfahrens. gewählten Veranlagungsklasse. Die Generali Generali LifeInvest eignet sich hervorragend tungen steht den KundInnen zur Auswahl: überprüft damit die Entwicklung der Invest- für eine mittelfristige Veranlagung größerer • Im Kundenportal stellt die Generali tagesmentfonds und stellt bei unterschiedlicher Beträge. aktuelle Werte zum Versicherungsvertrag risControl 01/19 45


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VVO

Naturkatastrophenjahr

Das zu Ende gegangene Jahr 2018 war ein pelt so hoch wie in einem durchschnittlichen trifft dies 2018 nur auf rund ein Drittel der Jahr geprägt von vielen Wetterextremen. Or- Jahr, in den meisten Regionen gab es sogar Befragten zu. Schneelastereignisse, welche in kanartige Stürme mit Windspitzen von bis neue Rekorde.“ Beachtlich war im Jahr 2018 einer aktuellen Erhebung in Bezug auf den zu 130 Stundenkilometer, heftige Gewitter auch die Kombination von langen trockenen bevorstehenden Winter abgefragt wurden, gefolgt von Dürreperioden, Hochwasser und Phasen und einigen extremen Regenereignis- sehen nur 3 Prozent der Befragten als Gefahr. Frost. Jede Region in Österreich war von sen. „Ende Oktober brachte ein Mittelmeertief „Besonders wichtig ist, dass die Bevölkerung unterschiedlichsten Extremwetterereignissen in Oberkärnten und Osttirol Regenmengen, rechtzeitig und gut über Gefahren und Riwie sie statistisch gesehen hier nur alle 75 bis siken informiert wird“, betont Sektionschef betroffen. „Extreme Wetterphänomene sind in Österreich 150 Jahre vorkommen. Gleichzeitig erlebte DI Günter Liebel vom Bundesministerium keine vagen Zukunftsprognosen mehr, sondern die Nordseite der Alpen im vergangenen Jahr, für Nachhaltigkeit und Tourismus und erklärt Realität. Der Schutz vor Naturkatastrophen das zweite Jahr in Folge, eine ungewöhnliche weiter: „Die Bevölkerung vor Naturgefahren ist für die Zukunft eine Notwendigkeit“, so Trockenheit. An einigen unserer Messstati- bestmöglich zu schützen, gehört zu unseren VVO-Präsident und Vorstandsvorsitzender onen, wie Linz und Zwettl, zeichneten sich Kernaufgaben. Dafür müssen wir informieren KR Mag. Dr. Othmar Ederer. „Die langfristige neue Trockenheitsrekorde ab“, verdeutlicht und sensibilisieren.“ Ein wichtiges digitales Statistik zeigt: Naturkatastrophen und damit Staudinger. „Naturkatastrophen haben unter- Angebot dazu ist die Risikolandkarte HORA. auch die gesamtwirtschaftlichen Schäden stei- schiedliche, mehr oder weniger starke Folgen Neu ist nun der HORA-Pass. Für jede beliegen deutlich. Von einer drastischen Zunahme für die Betroffenen und deren Angehörige“, bige Adresse in Österreich können alle auf der mit alarmierenden Zahlen spricht international erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. HORA-Plattform ersichtlichen Naturgefahdie UNO in ihrem kürzlich erschienenen Vergleiche von Studien aus den letzten fünf ren abgerufen werden. In einer übersichtlichen Bericht.“ In Österreich ist der weltweite Trend Jahren zeigen ein tendenziell steigendes Ge- und leicht verständlichen Gesamtdarstelzu einem Anstieg von Naturkatastrophen auch fahrenbewusstsein in der Bevölkerung. Vor lung werden die erwartete Intensität sowie erkennbar: „Die ersten schweren Schäden 2018 allem Unwetter, Hagel und Stürme sehen rund Tipps zur Verbesserung der Eigenvorsorge gab es bereits im April bedingt durch Hagel die Hälfte der Befragten als große Gefahr, zum Abrufen bereitgestellt. Hinsichtlich der und Überschwemmungen. Ihren bisherigen während dies 2013 nur jeder vierte Befrag- volkswirtschaftlichen Bewältigung von NaHöhepunkt erreichten die Naturkatastro- te angab. Auch Hochwasser ist eine immer turkatastrophen in Österreich meint Dr. Franz phenschäden im Oktober in Kärnten und präsentere Naturgefahr für die Befragten Prettenthaler: „Eine gesamtheitliche Lösung Osttirol. Im österreichischen Regierungs- – während sich 2013 mehr als die Hälfte für eine flächendeckende Versicherung ist ein programm 2017 - 2022 wurde die Schaffung durch Hochwasser gar nicht gefährdet sah, MUSS für die Zukunft“. von Rahmenbedingungen für verbesserte finanzielle Schadensgutmachung bei Naturkatastrophen und die Ermöglichung von Rückversicherungen bereits festgelegt, die zeitnahe Umsetzung dieser Maßnahmen ist wichtig“, so Ederer. Schon jetzt steht fest: 2018 war eines der drei wärmsten Jahre der 252-jährigen Messgeschichte. „Von April bis in den Oktober hinein hatten wir fast durchwegs sommerliche Wetterlagen, das ist sehr ungewöhnlich“, sagt Dr. Michael Staudinger, Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Mag. Dr. Franz Prettenthaler, Direktor LIFE des Joanneum Research, VVO-Präsident Vorstandsvorsitzender KR Geodynamik. „Die Zahl der Mag. Dr. Othmar Ederer, DI Günter Liebel, Sektionschef Umwelt & Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Sommertage, also Tage mit Nachhaltigkeit und Tourismus, Direktor des KFV Dr. Othmar Thann, Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie mindestens 25° C, war dopund Geodynamik Dr. Michael Staudinger, Generalsekretär des VVO Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove 46 risControl 01/19


VERANSTALTUNG

FAF

Absolventenfeier

Im Festsaal der Technischen Universität Wien feierten die Absolventen der Fachakademie für Finanzdienstleister (FAF) ihren erfolgreichen Abschluss des FAF-Diplomlehrganges. Die feierliche Übergabe der Urkunden an die „Akademisch geprüften Finanzdienstleister“ erfolgte durch FAF-Präsidenten KR Siegfried Prietl und Geschäftsführer DDr. Mario Art. Dabei betonte Ali Eralp, Vorstand der Finum. Privat Finance AG, die Wichtigkeit von Qualität innerhalb der Beraterbranche und sieht hierbei die FAF als Schlüssel zum Erfolg:

„In Zeiten, in denen die DSGVO, IDD & Co unseren Alltag bestimmen und immer weniger Zeit für die eigene Weiterentwicklung und die Kundenberatung bleibt, ist es wichtig, einen professionellen und erfahrenen Partner an seiner Seite zu haben.“

Mag. Ali Eralp (Vizepräsident), KommR Maria Wisur (Vizepräsidentin), DDr. Mario Art (Geschäftsführer), KommR Siegfried Prietl (FAF-Präsident)

Helvetia Österreich

Baumspenden

Die Helvetia Versicherung unterstützt seit Jahren Aufforstung und Pflege von Schutzwäldern. Besonders betroffenen Gebieten hilft das Versicherungsunternehmen rasch und unbürokratisch. Daher überreichte Thomas Neusiedler, Vorstand für Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich, der Landesforstdirektion Kärnten zur Aufforstung der betroffenen Wälder in den Gemeinden Mörtschach und Radenthein einen Scheck für 25.000 Jungbäume. Der geschätzte Schaden, nach den beiden Stürmen „Vaia“ und „Paula“, beträgt über eine Millionen Festmeter Schadholz. "Die Sturmtiefs haben unsere Wälder leider stark getroffen, darum kommt die Hilfe von Helvetia genau zur richtigen Zeit. Wir freuen uns, nach dem Abtransport des Schadholzes Anfang 2019 mit

Thomas Neusiedler, Vorstand für Schaden-Unfall Helvetia Österreich, Bürgermeister der Gemeinde Mörtschach Richard Unterreiner, Michael Maier, Bürgermeister der Gemeinde Radenthein, und Dir. Robert Schleiner von der Helvetia Geschäftsstelle Radenthein

der Aufforstung starten zu können", erklärt Richard Unterreiner, Bürgermeister der Gemeinde Mörtschach. "Die Wälder schützen vor Naturgefahren wie Steinschlägen, Muren und Lawinen. Umso wichtiger ist es, die Wälder

nachhaltig zu stärken, daher sind wir dankbar für die 25.000 Jungbäume", so Michael Maier, Bürgermeister der Gemeinde Radenthein, bei der feierlichen Scheckübergabe im Gemeindeamt Radenthein. risControl 01/19 47


INTERVIEW | OVB ALLFINANZVERMITTLUNGS GMBH

Einheitliches Ausbildungssystem Die OVB bietet all ihren Mitarbeitenden eine einheitliche Ausbildung. Die seit Jahren bestehende Ausbildungskooperation mit der Kanzlei Brandl und Talos Rechtsanwälte GmbH wurde nun adaptiert. Gut fundierte Weiterbildung steht 2019 für das Unternehmen im Vordergrund. Wir haben mit Margit Eidenhammer Geschäftsführerin OVB Österreich, Ing. Sascha Dastl und Dr. Ernst Brandl, Rechtsanwalt und Gründungspartner von BTP, gesprochen. Was plant die OVB für 2019? Eidenhammer: Das Jahr 2019 steht für die OVB unter dem Motto „Wachstum“, sowohl

im Bestand als auch hinsichtlich Mitarbeiter und Vertrieb. Das möchten wir durch das Angebot einer einheitlichen, fundierten und qualitativen Ausbildung unterstützen.

Margit Eidenhammer 48 risControl 01/19

Wie wird diese aussehen? Eidenhammer: Seit 20 Jahren besteht eine Aus- und Weiterbildungskooperation mit der

Dr. Ernst Brandl


OVB ALLFINANZVERMITTLUNGS GMBH | INTERVIEW

Im heurigen Jahr erwarten wir eine Steigerung der vor Ort stattfindenden Prüfungen durch die FMA. Kanzlei Brandl und Talos. Wir setzen auf eine qualitative, nachhaltige und einheitliche Ausbildung. Erstmals gibt es heuer für alle Mitarbeiter eine einheitliche Ausbildung und bereits bestehende Angebote werden durch Webinare und Modulerweiterungen ausgebaut. Wir bieten unseren Beratern eine strukturierte Weiterbildung mit Inhalten, die praxistauglich sind. Praxistauglich – was kann man darunter verstehen? Eidenhammer: Im heurigen Jahr erwarten wir eine Steigerung der vor Ort stattfindenden Prüfungen durch die FMA. Bei Prüfungen kommt es immer wieder zu Verständigungsschwierigkeiten, da die Berater die Begrifflichkeiten der FMA oft nicht zuordnen können. Hier sind wir gefordert, unseren Beratern zur Seite zu stehen und genau diese Begrifflichkeiten praxistauglich aufzubereiten. Brandl: Jede Wertpapierfirma und jedes Wertpapierdienstleistungsunternehmen ist dazu verpflichtet, für seine Mitarbeiter Fortbildungsmaßnahmen zu setzen. Jeder Wertpapierdienstleister und jeder vertraglich gebundene Vermittler ist auch verpflichtet, seine eigene Berufsberechtigung aufrechtzuerhalten und innerhalb von drei Jahren 40 Weiterbildungsstunden zu absolvieren. Bei den gewerblichen Vermögensberatern sind es 45 Stunden in drei Jahren. Ich halte eine Weiterentwicklung zu einer einheitlichen Ausbildung für sehr begrüßenswert. Im

Jede Wertpapierfirma und jedes Wertpapierdienst­ leistungsunternehmen ist dazu verpflichtet, für seine Mitarbeiter Fortbildungsmaßnahmen zu setzen.

Gegensatz zu sogenannten Präsenzschulungen werden unsere Schulungen und Seminare mit einem Test beendet. Praxistauglich bedeutet auch, komplizierte Begriffe oder im Gesetz sperrig definierte Textpassagen in die Sprache des Beraters zu übersetzen, der es wiederum in die Sprache seines Kunden übertragen muss. Wir bemühen uns seit Jahren, dass das gewährleistet wird. Dastl: Für den Vertrieb ist es wichtig, sich mit dem Inhalt einer Weiterbildung identifizieren zu können: Nicht nur ein Absitzen der geforderten Stunden aufgrund gesetzlicher Verpflichtung, sondern diese als Möglichkeit zu erkennen, dass man eine fundierte Weiterbildung erhält, die qualitativ nachhaltig ist. Wir müssen praxisnah bleiben, aber natürlich dürfen wir uns nicht zu sehr von der Theorie wegbewegen. Was braucht es, um bei IDD und MiFID sattelfest zu werden und sein? Brandl: Eine gute Ausbildung und Kenntnis über die Risiken, die man eingeht, wenn man einen beratenden Beruf ausübt – insbesondere Wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen, Vorschriften der FMA, über Judikatur und ein ausgezeichnetes Fachwissen. Wo bekommt man das wirklich ausreichend? Brandl: Bei Organisationen, die sich mit Aus- und Weiterbildung beschäftigen. Die Wirtschaftskammer ist eine gute Ansprechstation für Ausbildung, jedoch ersetzt kein Angebot das Selbststudium.

Ing. Sascha Dastl

Ist das Ausbildungskonzept ausschließlich den OVB-Beratern vorbehalten? Brandl: Das ausgearbeitete Konzept in dieser Zusammensetzung ist ausschließlich der OVB vorbehalten. Man muss schon betonen, dass hier den Mitarbeitern eine enorme Dienstleistung angeboten wird. Andere müssen sich diese Ausbildung mühsam suchen, hier wird eine umfassende zusammenhängende Ausbildung geboten. Es ist für den Berater selbst haftungsbegrenzend, weil es ihm eine bessere Beratung ermöglicht. Außerdem kann ein ausreichender Schulungsnachweis erbracht werden, der auch einer ernsthaften Überprüfung standhält. Wir danken für das Gespräch.

Wir müssen praxisnah bleiben, aber natürlich dürfen wir uns nicht zu sehr von der Theorie wegbewegen. risControl 01/19 49


SCHLUSSPUNKT

Vorschau

Interview mit Mag. Rémi Vrignaud, Vorsitzender der Vorstände der Allianz Elementar Versicherungs-AG

Interview mit Mag. Ali Eralp, Vorstand der FiNUM.Private Finance AG

IT im Vertrieb

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann. Fotos: Adobe Stock, Christoph Schönfellner, Generali/Lukas LORENZ, Matt Observe/Matthias Obergruber, Gerald Lechner, Christoph Kerschbaum/ ISHOOTPEOPLE.AT, Petra Spiola, Christian Postl, CARUS, ROLAND Rechtsschutz, ideenwerk werbeagentur gmbh, Iryna Bucheqqer, Georg Wilke, Mag. Sebastian Reich, Gregor Nesvabda, Ian Ehm, Michael Markl, Elke Mayr, Katharina Schiffl, Stefan Behrens, Wiener Städtische/Richard Tanzer, VVO/APA-Fotoservice/Hautzinger, Matthias Nemmert, Susanne Einzenberger. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte

50 risControl 01/19

Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2019 / (ca)


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