risControl 10 2018

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

NR. 10 | 2018 HEFT 472 39. JAHRGANG

"JEDE AGENTUR IST AUFGERUFEN, SICH DSGVO-FIT ZU MACHEN" Interview mit Helmut Emberger, Gremialobmann Wirtschaftskammer Tirol, Landesgremium der Versicherungsagenten Tirol

„DIE WIRTSCHAFT SOLLTE MIT EINER STIMME SPRECHEN.“ Interview mit Mag. Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbandes der Finanzdienstleister

DIGITALE ÖKOSYSTEME SIND DIE ZUKUNFT Interview mit Julian Teicke, Gründer von wefox

Digitaler oder analoger Versicherungsmarkt? Automatisierung, Out Sourcing und IT-Modernisierung – mehr Schein als Sein?

ZUSAMMENARBEIT GENERIERT KUNDENWERT Interview mit Alexander Bockelmann, Vorstandsmitglied der UNIQA Österreich Versicherungen AG

AUSGEZEICHNETES NACHFOLGERMODELL Interview mit Wilhelm Brandstetter, Aufsichtsratsvorsitzender der EFM Versicherungsmakler AG und der SAFE7 Holding AG


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Unter den Flügeln des Löwen.


EDITORIAL

Hören Sie sich zu? Wir leben von Informationen in der Redaktion, entledigen und alle bei den noch so alltäglichen wie alle anderen Menschen auch. Vielleicht Lebenssituationen teilhaben lassen. Aber nicht brauchen wir oft etwas mehr davon, um unsere nur die Sache mit den Fotos lässt uns manchLeserschaft so aktuell und richtig wie nur mal in ungläubiger Kopsschüttelei verharren, möglich informieren zu können. Wie erhalten auch die Sache mit den Vorträgen und Interwir diese Informationen? Seit dem Googleviews. Es ist gewiss nicht jedermanns Sache, zeitalter bekommen wir vieles über das allseits einen Vortrag zu halten – die einen können es vorhandene Internet, aber auch durch zahlreiexzellent, die anderen mühen sich ab. Meine che Interviews und Gespräche. Oft jedoch auch Hochachtung vor jedem, der das Metier des durch das Zuhören bei Vorträgen, Diskussionen Vortragenden beherrscht. Auch die Interviewund den Gesprächen von Experten und Fachsituation ist nicht für jeden leicht. Dennoch: Nr. 785 leuten aus und in der Branche. Das Ganze wird Menschen, die ihre Aufgabe im Weitergeben dann in eine gefällige, lesbare und informative von Informationen an andere Menschen sehen, riscontrol.at Form gesetzt und den Lesern mit entsprechensollten sich manchmal selbst zuhören. Das dem Bildmaterial präsentiert. Und da beginnt Zuhören endet oft in einem selbstverständlich online.riscontrol.at die Reise ins manchmal Unverständliche. Die nicht ausgesprochenen Satz: „Was will er mir issuu.com/riscontrol DSGVO betrifft uns Verlage bzw. die Presse sagen? Wo finde ich die Message?“ Nicht alle facebook.com/riscontrol können den Informationsstand des Vortragenbei Weitem nicht so schlimm wie Unternehmen, die mit privaten Daten von Konsumenten den haben, manchmal sollte man etwas mehr arbeiten, aber es beeinflusst sehr wohl den Umgang mit in die Informationskiste greifen und erklären. Es ist keine Fotos und Bildberichten. Bei Vorträgen und Roadshows Schande, etwas nicht zu wissen. Aber es gibt auch die einfach so zu fotografieren, ist nicht mehr möglich. Das andere Variante der Pressearbeit: So manches Interview ist Einverständnis der fotografierten Person muss schon mit so viel eigener Meinung, und wahnsinnig viel langjähgegeben sein. Wir weisen immer darauf hin, dass wir die rigem Wissen gespickt, hat Ecken und Kanten, dass es für Fotos, die wir machen, in unseren Medien veröffentlichen. alle unsere Leser eine wahrliche Bereicherung beim Lesen Hin und wieder kommt so mancher leider erst nach dem wäre. Wenn das Interview aber seitens des Interviewten Fotoshooting darauf, dass es ihm doch nicht so recht sei, und manchmal von dessen Pressestelle freigegeben wird, ist dass die Fotos veröffentlicht werden. Zum Glück gibt’s es weichgespült und pressebearbeitet gemäß den KonzernPhotoshop und manches Gesicht wird „wegretuschiert“. Es richtlinien. Manchmal ist man sich auch nicht mehr sicher, wird also auch für uns nicht leichter, aber Mann bzw. Frau ob man einen Menschen oder einen Chatbot interviewt wundert sich immer, wenn die fotoscheuen Menschen in hat. Schade um die Informationen und die aufgewendete gewissen Sozialen Medien sich ihrer Scheu vollkommen Zeit. Sollte sich nun der eine oder die andere auf den in modernen Zeiten nicht mehr getragenen Schlips getreten fühlen, dann ist es nicht das, was ich meine bzw. bezwecke. Es ist eher folgendes, um es mit den Worten unserer Großmutter zu erklären – Bitte vorher denken und dann reden und manchmal ist es vielleicht auch besser zu schweigen, als sich in einen unheimlichen Strudel von Nichtigkeiten zu verlieren. Und schade, denn Ecken und Kanten wären in der Informationsweitergabe oft sehr wünschenswert. Also wir lernen gerne beim Zuhören und schreiben gerne über Menschen, die wissen, wovon sie sprechen. Danke für die vielen Interviewpartner, Vortragenden und Diskutanten, denen wir in den letzten 40 Jahren begegnen durften. Ihre Doris Schachinger risControl 10/18 03


INHALT

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INTERVIEW

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INHALT EDITORIAL 03 Hören Sie sich zu?

NEWS 06 06 06 07 07 07 08 08 08 09 09 09 09

Koordinatorin | DONAU Brokerline Aller guten Dinge sind drei | Vienna Insurance Group Ruess verlässt Generali | Generali Österreich Versicherungspartner für Olympia | Allianz/Deutschland Senior Vice President | Chubb Europaen Group Limited Ernennung | Allianz/Welt Schadensbesichtigung | HDI/ ÖAMTC Über 900 Büros | ARISECUR Netzwerk Erster Platz | ARAG SE Kooperation | Wiener Städtische Versicherung App | Europäische Reiseversicherung Berufung nach Deutschland | ARAG Kooperationspartner in Tirol | g&o Gruppe

KOLUMNE 32 Gelebte soziale Kompetenz | Doris Schachinger 38 Die Digitalisierung des Versicherungsvertriebs im internationalen Vergleich

KOMMENTAR 10 Wie verändert die Digitalisierung den Vertrieb? | Marcus Hofer

STUDIE 22 Geschlecht und Vertrauenswürdigkeit von Beratern/-innen in der Personenversicherung

26 "Jede Agentur ist aufgerufen, sich DSGVO-fit zu machen" | Helmut Emberger 34 „Die Wirtschaft sollte mit einer Stimme sprechen.“ | Mag. Hannes Dolzer 42 Digitale Ökosysteme sind die Zukunft | Julian Teicke 43 Zusammenarbeit generiert Kundenwert | Alexander Bockelmann 44 Ausgezeichnetes Nachfolgermodell | Wilhelm Brandstetter 48 Geistig wachsam und flexibel bleiben! | Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, Ph.D. 49 Erratum | Dr. Arlinda Berisha

MARKT 14 16 17 17 17 18 18 20 20 20 21 21 21 28

Qualitätsoffensive - Maklerdatensatz OMDS 2 Vermögensreport | Allianz Gruppe D&O-Produkt | UNIQA Group Auf Knopfdruck zur Pannenhilfe | Allianz Partners Veröffentlichung | Finanzmarktaufsicht Hab und Gut vor eigenem Schutz | Continentale Assekuranz Service GmbH Beschwerdemanagement | Höher Insurance Services Halbjahresergebnis | Allianz Österreich BU-Rating | MORGEN & MORGEN Bestandseinkauf | FiNUM Cyber-Versicherung | T-Mobile/Cardif Allgemeine Versicherung Gesunder Lebensstil wird belohnt | UNIQA Versicherung Courtagevereinbarung Die Datenschutzgrundverordnung trifft alle Unternehmer, ob Kunde oder Makler! | Dr. Helmut Tenschert

VERANSTALTUNG 25 40 46 50 52 52 54 54 55 55

Leitbetrieb | D.A.S. Rechtsschutz AG Miteinander in Richtung Zukunft | Insurance Innovation Day Schleppender Start Vertriebsevent | VAV Versicherung Veranstaltung für den guten Zweck | FinanzAdmin ÖGUT Nachhaltigkeitszertifikate Die Kunst und Bruegel | UNIQA Österreich Vorschau auf neue Gewerbeordnung | VÖVM Ausstellung Schmögner | ÖBV Kooperationstreffen | g&o Gruppe

SCHLUSSPUNKT 58 Vorschau 58 Impressum risControl 10/2018 | Heft-Nr.: 472 | 39. Jahrgang risControl 10/18 05


NEWS

DONAU Brokerline

Koordinatorin

Sabine Kukla verstärkt das Team der DONAU Brokerline als neue Koordinatorin für die Personenversicherung. Kukla startete ihre Karriere in der Versicherungswirtschaft bei der CA Generali im Jahr 1991 im Bereich der Lebensversicherung und war ab dem Jahr 2002 für die Vertragsverwaltung der gesamten Lebensversicherung bei der BA-CA-Versicherung als Teamleiterin verantwortlich. Im Jahr 2009 trat sie in die DONAU Versicherung ein, 2010 wurde sie stellvertretende Leiterin der Lebensund Krankenversicherung. Sie wird den Maklerpartnern in wichtigen Fragen der Absicherung biometrischer Risiken zur Seite stehen. „Biometrische Risiken werden vielfach unterschätzt. Es braucht hier besondere Bewusstseinsbildung in allen Bereichen. Sabina Kukla bringt umfassende Erfahrung und Expertise als dynamische Managerin in der Lebensversicherung mit. Ich freue mich sehr, dass sie diese für unsere Makler einbringt“, sagt Alastair McEwen, Geschäftsführer der DONAU Brokerline. Sabina Kukla: „Die Absicherung existenzieller Risiken wird unabhängig von Alter und Beruf immer wichtiger. Dafür braucht es umfassende Informationen zu den Produkten, eine klare Analyse der Lebenssituation der Kunden in Verbindung mit den richtigen Lösungen. Als Ansprechpartnerin für die Makler werde ich dazu beitragen, dass sie unsere Kunden in diesen Fragen umfassend beraten können. Die DONAU hat ein exzellentes Produktportfolio, um die besten Lösungen zu finden. Dazu zählt auch unsere mit fünf Sternen ausgezeichnete Berufsunfähigkeitsversicherung.“

Vienna Insurance Group

Aller guten Dinge sind drei

Die Vienna Insurance Group engagiert sich bei drei Projekten, die sich dem Thema Frieden, Kinder und Jugendliche widmen. Die Friedensflotte Mirno More ist das weltgrößte Friedens-Segelprojekt seit 1994 für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche. Der Versicherungskonzern übernahm heuer erneut eine Schiffspatenschaft für das Safety Team Schiff. „Es entspricht dem Selbstverständnis der Vienna Insurance Group, soziale Verantwortung zu übernehmen. Im Speziellen in den 25 Ländern, in denen wir aktiv sind, engagieren wir uns in vielfältigen Projekten. Die Unterstützung benachteiligter Kinder ist unserer Versicherungsgruppe seit Jahren ein besonderes Anliegen“, sagt Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der VIG. „Die Mirno More Friedensflotte ist ein Projekt, das diesem Anliegen auf wunderbare Weise nachkommt.“ Die Schiffspatenschaft beinhaltet die Finanzierung eines Schiffes einschließlich

aller Nebenkosten wie Anreise und Verpflegung der Kinder, Liegeplatzgebühren sowie Vorbereitungs- und Wiedersehenstreffen in Wien. Das Projekt VIG Kids Camp fand bereits zum neunten Mal auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereines statt. Insgesamt nahmen rund 500 Kinder von VIG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 23 Ländern Europas daran teil. Voraussetzung für eine Einladung zum VIG Kids Camp ist es, beim konzernweiten Wettbewerb, der heuer unter dem Motto „Fotografiere dein Bild vom Frieden“ stand, ausgezeichnet zu werden. Gleichzeitig wurden die kreativsten Einsendungen zum VIG Kids Camp beim Alfred Fried Fotopreis für Kinder 2018 („Children Peace Image of the Year“) eingereicht, den die VIG erneut unterstützt. Insgesamt acht der rund 500 Einsendungen der VIG-Kinder schafften es auf die Shortlist des Alfred-FriedFotopreises, der mit einem Preisgeld in der Höhe von 1.000 Euro dotiert ist.

Generali Österreich

Ruess verlässt Generali

Sabine Kukla

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DI Dr. Gerald Ruess wird mit Anfang 2019 die Generali Real Estate S.p.A. verlassen. Nach 18 Jahren im Generali-Konzern übergibt Gerald Ruess seinen Verantwortungsbereich nun entsprechend der Organisationsstruktur der Generali Real Estate S.p.A. an Martin Schramm, Head of Generali Real Estate Region Central Northern Europe.

Ruess wird sich neuen Aufgaben in der Immobilienbranche widmen. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Stadtbildpflege und ist als gewerberechtlicher Geschäftsführer Mitglied der Bauträgerprüfungskommission. Von der Wirtschaftskammer ist er für den Berufstitel Baurat h.c. nominiert.


NEWS

Allianz/Deutschland

Versicherungspartner für Olympia

Die Allianz wird weltweiter Versicherungspartner für Olympia. Im Rahmen der Partnerschaft wird die Allianz mit dem IOC zusammenarbeiten, innovative und integrierte Versicherungslösungen für die Olympische Bewegung sowie die Organisationskomitees der Olympischen Spiele anbieten. Das Spektrum umfasst unter anderem klassische Produkte wie Flotten-, Schaden- und Unfallversicherungen sowie Versicherungslösungen für noch zu entwickelnde Produkte und Dienstleistungen, die durch technologische Veränderungen in der Zukunft angetrieben werden. Die Partnerschaft ist von 2021 bis 2028 terminiert. Seit 2006 hat die Allianz das

Internationale Paralympische Komitee unterstützt, zuletzt als internationaler Partner. Ab 2021 wird sie im Rahmen der IOC-Partnerschaft auch „Worldwide Paralympic Partner“. Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz, sagt: „Ich freue mich, dass wir, zusätzlich zu unserer bestehenden starken Partnerschaft mit dem Internationalen Paralympischen Komitee, Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Athleten und Fans werden, die sich für Sport und Teamarbeit begeistern. Über die digitalen und sozialen Kanäle des IOC können wir mehr Menschen als je zuvor ansprechen und ihnen unsere Expertise anbieten. Wir glauben, dass die Welt ein besserer Ort ist, wenn Menschen

den Mut haben, Unterschiede hinter sich zu lassen und zusammenzuhalten, um mehr für sich und die Gesellschaft zu erreichen.“ Der Zeitraum für das Sponsoring umfasst die Olympischen Winterspiele Peking 2022, die Olympischen Spiele Paris 2024, die Olympischen Winterspiele 2026 und die Olympischen Spiele LA 2028. In China, Frankreich und Spanien verfügt die Allianz bereits ab 2019 über Vermarktungsrechte.

Chubb Europaen Group Limited

Senior Vice President

Dawn Miller wurde mit 8. Oktober zum Senior Vice President für den KMU-Bereich sowie den gesamten Vertrieb in Kontinentaleuropa ernannt. Darüber hinaus wird sie auch für die globalen Maklerbeziehungen für Chubb Overseas General verantwortlich sein. Sie war zuletzt als Präsident und CEO der AXA Insurance Company für den Bereich Versicherungsgeschäft tätig. Während ihrer 25-jährigen

Karriere hatte sie eine Vielzahl an Führungspositionen bei führenden Versicherungsunternehmen inne. Adam Clifford, Präsident des Geschäftsbereichs Kontinentaleuropa, sagte: “Ich freue mich sehr, dass Dawn Teil unseres Teams bei Chubb wird. Es handelt sich um eine neu geschaffene Position, die unser Engagement für Kunden aus dem Mittelstand- und Kleinunternehmen in Kontinentaleuropa [KE] unterstreicht. Sie bringt

einen großen Erfahrungsschatz und ein hohes Maß an Fachkompetenz mit. Sie ist ideal darauf vorbereitet, um unsere Pläne für die wichtigen Segmente unseres Geschäfts in KE zu entwickeln und umzusetzen sowie gleichzeitig unsere Arbeitsweise im Vertrieb zu optimieren. Ich freue mich sehr darauf, sie bei Chubb willkommen zu heißen und gemeinsam an neuen Möglichkeiten in unseren Märkten in KE zu arbeiten."

Allianz/Welt

Ernennung

Bart Schlatmann wurde zum CEO des europäischen Direktgeschäfts ernannt. Er kommt von der russischen Sberbank zur Allianz. Dort war er als Chief Transformation Officer dafür verantwortlich, die Kundenservices digitaler zu gestalten. Davor war er 22 Jahre bei der ING Group tätig, die letzten 10 Jahre als Chief Operating Officer von ING Netherlands. Bei der Allianz wird Schlatmann die Konsolidierung des europäischen Direktgeschäfts leiten, beginnend mit bestehendem Direktgeschäft

Bart Schlatmann

in Deutschland (AllSecur DE), den Niederlanden (AllSecur NL), Italien (Genialloyd) und Spanien (Fenix Directo); dazu gehört zudem der Aufbau eines neuen paneuropäischen Risikoträgers für das Direktgeschäft der Gruppe.

Unsere Visionen sind ihr Erfolg! Vereinbaren Sie ein Kooperationsgespräch. Versicherungs- und Finanzgruppe www.go-gruppe.at

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NEWS

HDI/ÖAMTC

ARISECUR Netzwerk

Die Testphase der HDI Schadensbegutachtungs-App ist erfolgreich abgeschlossen. Innerhalb des HDI-Werkstattnetzes kann die App bereits jede Werkstatt nutzen. Ab Herbst wird diese künftig auch für Privatkunden nutzbar sein. Die Schadenbegutachtung erfolgt über ein Smartphone bzw. Tablet der Werkstätte unter Anleitung eines ÖAMTCSachverständigen, ist ausgesprochen benutzerfreundlich und leicht bedienbar. „Der Schaden wird wie bisher über die HDI/ ÖAMTC Schadenbegutachtungs-Plattform online gemeldet. Hier werden Schadensfälle vorselektiert und man erhält die Information, ob die Begutachtung via App erledigt werden kann. Ein Link zum Download der App wird per SMS zur Verfügung gestellt. Werkstätten müssen die App nur einmal downloaden und können sie dauerhaft nutzen. Zur Registrierung sind lediglich Daten wie die Mobilnummer einzugeben und schon kann man im Onlinekalender einen freien Termin für den vorliegenden Schadensfall wählen“, weiß Thomas Lackner. Zum vereinbarten Besichtigungstermin wird man von einem

Der seit 2006 am österreichischen Markt erfolgreich agierende Versicherungsprovider hat auch heuer bereits 36 neue Partner dazugewinnen können. Als maßgeblicher Entscheidungsgrund werden die modernen Prozesse und die cloudbasierte Bestandssoftware mit integrierten Vergleichsrechnern, die bereits mit zahlreichen Versicherern einen bidirektionalen Datenaustausch durchführt, angegeben. Der besondere Vorteil von ARISECUR ist laut akad. Vkfm. Andreas Büttner: „Unsere Partner bleiben immer eigenständige Vermittler und behalten die Bestandshoheit über Kunden und Verträge! ARISECUR kümmert sich um Administration, DSGVO- und IDD-konforme Beratungstools und Prozesse sowie natürlich um den Einkauf. Bei uns konzentriert sich der Partner auf seine Kunden, für das optimale Arbeitsumfeld sind wir zuständig.“ Aber auch die netzwerkinterne Nachfolgebörse und die interessanten Möglichkeiten, insbesondere für Mehrfachagenten, bringen immer mehr Markteinehmer zu Österreichs größter Abwicklungsplattform.

Schadensbesichtigung

Über 900 Büros

Thomas Lackner

ÖAMTC-Sachverständigen kontaktiert, der während des Livestreams die Ablaufregie übernimmt. Der Besichtigungsbericht wird in der Regel innerhalb von 24 Stunden an die HDI-Leistungsabteilung zur Weiterverarbeitung übermittelt.

ARAG SE

Erster Platz

Das Unternehmen Swiss Life Select hat beim Produktpartnertag 2018 wieder den traditionellen Service Award verliehen. Bewertet wurde die Dienstleistungsqualität der 33 Produktpartner. Die Beurteilung wurde von den Swiss Life Select-Finanzplanern auf Basis verschiedener Fragen vorgenommen. Der 1. Platz ging dieses Jahr an den Rechtsschutzspezialisten ARAG SE, nachdem der Rechtsschutzversicherer bereits im Vorjahr unter den Top Drei platziert war. Mag. Bernhard Schweder, Key-AccountManager von ARAG: „Diese Auszeichnung macht uns sehr stolz und ist die höchste Auszeichnung. Es zeigt, dass unsere starke Fokussierung auf Dienstleistungsqualität von unseren Partnern klar wahrgenommen wird. Das motiviert uns sehr, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuführen.“ 08 risControl 10/18

Joachim Seebacher (CMO Swiss Life Select), Bernhard Schweder (Key-Account-Manager ARAG), Julia Teicher (ARAG), Florian Hochfellner (ARAG), Christoph Obererlacher (CEO Swiss Life Select)


NEWS

Wiener Städtische Versicherung

ARAG

Die 74 Wiener Würfeluhren bleiben dank neu verhandeltem Sponsorenvertrag erhalten. Die Wiener Städtische Versicherung übernimmt für die nächsten 10 Jahre den notwendigen Investitionsaufwand in der Höhe von 510.000 Euro sowie die jährliche Instandsetzung von 29.000 Euro. Für die Bezirke bleibt lediglich die Finanzierung von ungeplanten Maßnahmen wie Schäden, Vandalismus etc. Ab dem 1. Quartal 2019 ist die technische Erneuerung der Uhrwerke geplant.

Dr. Matthias Effinger ist in den Vorstand der ARAG Krankenversicherung mit Sitz in München berufen worden. Er wird seine Tätigkeit mit 1. April 2019 aufnehmen. Mit einem Prämienvolumen von knapp 400 Millionen € bietet die ARAG Krankenversicherung im deutschen dualen Krankenversicherungsmarkt sowohl Krankenvoll- als auch Krankenzusatzversicherungsprodukte an. Matthias Effinger ist seit 2003 für den ARAG Konzern tätig und wird nach Stationen in Düsseldorf, Brüssel und Wien bei der ARAG Krankenversicherung künftig unter anderem für die Bereiche Kunden- und Leistungsservice, Recht/Compliance, Betriebsorganisation und Zentrale Dienste verantwortlich sein.

Kooperation

Berufung nach Deutschland

Dr. Matthias Effinger

Über seine Nachfolge bei der ARAG Österreich ist noch nicht entschieden worden.

g&o Gruppe

Kooperationspartner in Tirol

Europäische Reiseversicherung

App

Die „meine Urlauberia-App“ der Europäischen Reiseversicherung wurde um ein neues Feature erweitert. Ab sofort können Schadenmeldungen über die APP an das Versicherungsunternehmen gesandt werden. Bereits während der Reise genügt es, einfach ein Foto vom beschädigten Koffer zu machen, ein paar Informationen zu ergänzen und es direkt zu senden. Die in der App gespeicherten Polizzendaten samt GPSOrtung werden automatisch eingefügt. Die zahlreichen Funktionen wie Notfall-Button, Reisespesenabrechnung, Checklisten, Kontaktdaten und die internationalen Notrufnummern sind ein wertvoller Begleiter auf Reisen. Die App ist kostenlos für Android und iOS auf www.europäische.at erhältlich.

Seit 1. Oktober ist die Feller Versicherungsmakler GmbH aus St. Johann in Tirol neuer selbstständiger Kooperationspartner der g&o Gruppe. „Die Zusage, dass auch in Zukunft das Wachstum der Gruppe nicht oberste Priorität hat, sondern auf ein qualitatives Umfeld gebaut wird, hat mich dazu bewogen, der g&o Gruppe beizutreten“, ist Herr Markus Feller überzeugt und meint weiter: „Wichtig ist es, innovative Produkte zu liefern und schnell auf die jeweiligen Marktanforderungen reagieren

zu können. Ich bin stolz, dass wir in Zukunft ein Teil der g&o Gruppe sind. Wir wollen in Zukunft nicht nur Produktnehmer sein, sondern aktiv für den gemeinsamen Erfolg mitarbeiten.“ Die g&o Gruppe freut sich über den Beitritt eines seit vielen Jahren erfolgreichen Unternehmers, der seinen Kunden als Versicherungsmakler und Vermögensberater zur Seite steht. Das vierköpfige Team stellt Individualität, Professionalität und Ehrlichkeit in den Fokus und passt somit hervorragend zur g&o Gruppe.

Markus Feller MLS (links) mit seinem Team risControl 10/18 09


KOMMENTAR

Nichts für schwache Nerven...

Wie verändert die Digitalisierung den Vertrieb? von Marcus Hofer Die gute Nachricht ist, es wird nicht so schlimm wie bisher. Die schlechte Nachricht ist, es wird noch schlimmer. So müsste die Aussage, für eine dystopische von Robotern und Computern gelenkte Zukunft, die Kraft ihrer künstlichen Intelligenz den Nutzen der Menschheit als Impulsgeber abgeschafft haben, lauten. Und am Ende herrschen wenige über die Roboter und mit Hilfe derer über die Menschheit. Um eine Prognose für die Digitalisierung im Vertrieb abzugeben, muss man die Frage in mehrere Bereiche zerlegen. Der Vertrieb besteht aus Akquise (Marketing), Beratung und Verkauf. Die Digitalisierung wird ebenfalls auf mehreren Ebenen wirksam. Verbesserte Technik (Hardware) für den Vertrieb selbst, Steuerung und Controlling wird exakter messbar für den Produktanbieter (Versicherer), Kunden und Zielgruppen können mit Hilfe der digitalen Technik auf mannigfaltige Wege günstiger angesprochen werden. Auch wenn es nie ausgesprochen wird, Versicherer beschäftigen sich intensiv mit der völligen Einsparung des menschlichen Vertriebes. Ob es ein positiv-ethischer Hintergrund ist, damit die Menschen mehr Freizeit für Ihre Familien haben oder ob es eher ein wirtschaftsökonomischer Hintergrund ist, lassen wir vorerst offen. Ob sich die Vertriebskosten in den letzten zehn bis 15 Jahren durch den Einsatz der Digitalisierung, konkret Laptop, mobiler Drucker und vor allem durch das Internet und Email deutlich verringert haben oder ob sich die Kosten dafür und für die notwendigen neuen Bereiche IT, Programmierung, CyberSicherheit, EDV-Ausbildung u. –schulung, 10 risControl 10/18

Webseite, Apps, Netzwerke usw. sogar erhöht haben, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Auf das drohende Provisionsverbot hätten Versicherer bestimmt rasch reagiert und den Außendienst verdrei- od. mehrfacht, um den dezimierten Partner-Vertrieb blitzartig zu ersetzen. Mit der IDD konnte das Provisionsverbot vorerst jedoch abgewendet werden. Dennoch sitzen Außendienst-Mitarbeiter von Versicherern, selbst mit großem Kundenstock, künftig auf einem heißen Stuhl. Auch wenn man meint, dass man als Verkaufspersönlichkeit die traditionelle Empfehlung von Generationen und Menschen im ländlich eingeschränkten Raum dauerhaft und in alle Ewigkeit nutzen kann, aber die Realität ändert sich gerade. Man darf sich nicht mehr auf bisherige Gegebenheiten verlassen. Dies gilt übrigens auch für Versicherungsmakler. Warum gab es den starken Bezug zum persönlichen Vertriebsmitarbeiter? In kleinen Ländern ist das ein über Generationen historisch gewachsenes Konzept,

dass man Versicherungen nur bei einem persönlich bekannten Vermittler abschließt. Dies ist den kurzen Distanzen geschuldet, die es möglich machten dieses Konzept fortzuführen. In Deutschland sind die Distanzen größer und daher die Akzeptanz für OnlineKäufe in allen Branchen wesentlich höher. Ganz zu schweigen von den USA, mit riesigen Distanzen. Hier ist es Standard über Telefon oder online alles Erdenkliche zu kaufen und zu verkaufen. Dort kann man unser Getue um den persönlichen Kontakt nicht nachvollziehen. Und jetzt frage ich, was denn nicht schon alles aus Amerika zu uns gekommen ist und nicht mehr weggeht? Coca-Cola, Wrigleys, Burger, Microsoft, iPhones, Uber, Google, Facebook, Amazon... Kommen Sie ins Grübeln? Das Konsumentengeschäft (Privatkunden) wird durch IDD und neue Regeln immer unattraktiver und unwirtschaftlicher für Vertriebler. Zudem wird diese Kundenschicht durch Vereinfachungen und Überangebote im Internet labiler. Früher war es kaum möglich einen Handyvertrag oder den Stromanbieter zu wechseln, heute sind es nur ein paar Klicks. Diese Trends werden auch Versicherungen nicht verschonen. Auch wenn es noch nicht sichtbar ist und die Versicherer als schwerfällige Dinosaurier erscheinen, die Möglichkeiten zur völligen Veränderung des Marktes gibt es längst. Es sieht so aus, als ob der Gesetzgeber die Konsumenten zwanghaft beschützen möchte und verursacht damit einen nicht mehr nachvollziehbaren Verwaltungsaufwand und Papierkram, der für Kunden nicht verständ-


KOMMENTAR

lich ist. Das alles könnte aber auch eine durch Lobbying gesteuerte Maßnahme sein, um den Kunden, durch seinen entstehenden Unmut, nach einfachen Lösungen suchen zu lassen. Die Kunden werden dorthin abwandern, wo man rasch, einfach und transparent Schutz findet. Das Internet ist einfach und der Markt wird sich nach den Kunden orientieren. Gehen Sie mit der Zeit? Wagen wir das kurze Gedankenexperiment, dass ein digitaler Weltkonzern in die Versicherungsbranche einsteigen möchte. Nennen wir ihn SKYSURE. Mit künstlicher Intelligenz, Unmengen an Big Data und biometrischen Daten, einer Heerschar an Technikern, Analysten und Programmierer und dem Talent, es jedem Menschen durch Marketing und künstlichen Emotionen so einfach wie möglich zu machen den eigenen Bedarf zu erkennen und dann noch ein intuitiv einfaches Produkt, das mit einem Klick abgeschlossen werden kann. Ohne dabei alle Details auszubreiten, gibt es bestimmt kleinere Hürden, aber die IDD, ein Gewerbe oder der Faktor Mensch sind jedenfalls keine davon. Mit all diesen Vorteilen und einer Menge an Kapital, können wir davon ausgehen, dass sich die Österreichische Versicherungswirtschaft binnen Kürze drastisch verändern würde. Produkte würden einfacher, vergleichbarer, sie würden optisch leicht verständlich, wie Handbücher mit Piktogrammen unter dem Motto grünes Hakerl ist gut, rotes X ist schlecht. Wer groß genug ist, kann es sich leisten so simpel zu sein, denn die Kunden werden diesen Anbieter lieben und überrennen. Es wirkt fast so, als wäre die Lösung für persönliche Risiken nicht mehr eine Versicherung, sondern ein Anbieter der Einfachheit und Zeitersparnis im Portfolio hat. Eine Blitz-Schadenabwicklung mit sofortiger Auszahlung der Schadensumme ist kein Problem mehr. Paypal, Apple-Pay, Bitcoins oder in andere Blockchain-gesicherte Coin-Wallets sind dabei nur eine Kleinigkeit in einer Reihe von Besonderheiten, die es einem Privatkunden fast unmöglich machen sich künftig mit einem Versicherungsvermittler stundenlang hinzusetzen, um am Ende oft mit offenen Fragen über dutzenden Seiten sitzend doch keine Entscheidung treffen zu können.

Stellen wir uns nur vor, dass Google Nest dennoch mehr. Der Kreis schließt sich da(Heimüberwachung) einen Schaden im Haus- mit, dass der Kunde, bei aller Freundschaft halt registriert, Alexa uns zum Hergang befragt, zum Versicherungsvermittler der Familie, wenn es nicht schon ohnehin aufgezeichnet lieber das Online-Angebot kauft, denn hier wurde und nur Stunden später der neue Tisch funktioniert alles einfach, schnell, transparent von IKEA geliefert und der beschädigte Tisch und 24 Stunden täglich. Und, SKYSURE is direkt wieder mitgenommen würde. SKYSU- too big to fail. RE hat natürlich einen Deal mit IKEA und Warum sollte sich ein Versicherer den Koskann somit die Kosten für die Schadenleistung tenfaktor „menschlicher Vertrieb“ antun, mit all seinen Nebenminimieren. Deals wirkungen wie Urmit großen Waren-, Marcus Hofer, Geschäftsführer der laub, Krankenstand, Auto- u. MöbelhäuName Works GmbH, bzw. der DAY Dienstgeberbeitrag sern. – Kein Problem. Investments GmbH, beschäftigt sich und Arbeitsrecht, Bei Verkehrsunfälseit mehr als 15 Jahren intensiv mit wenn er um weniger len wird der Notruf dem Zusammenspiel Versicherung Geld eine Plattform schon längst autound Internet. Durch teilweise wie www.krankenmatisch ausgelöst, wissenschaftliche Arbeiten und versicherung.wien warum nicht auch Auseinandersetzungen mit dem betreiben kann und gleich eine automaThema „Online-Versicherung versus im Schnitt 100 Kuntisierte Behandlung menschlicher Vertrieb“ hat er die denanfragen pro Moim nächsten VertragsErfahrungswerte beim Aufbau nat damit generiert. krankenhaus oder gar mehrerer Online-Plattformen bzw. Startups eingesetzt. Er betreibt Ein durchschnittliim eigenen Gesundweitere Portale in der Finanz- u. cher Außendienstheitszentrum, da doch Versicherungsbranche, ist Konsulent Mitarbeiter erreicht die biometrischen für digitale Marketing-Strategien, ca. zwei Anfragen zur Daten des Kunden sowie Berater der Domain-Registries Krankenversicherung bekannt sind? Welche .AT, .WIEN, .BAYERN, .TIROL und pro Monat. Die eiEinsparungen durch untersucht digitale Angebote von genen Vertriebszentralen Einkauf Unternehmen auf User-Psychologie plattformen lassen oder exakte Planung (User-Führung) und User-Experience. sich übrigens ohne ließen sich hier wohl Widerrede steuern erreichen und benöund bieten mehr Information für Kunden als tigt man dafür einen Vertrieb? Nach einer aktuellen Studie von Adcubum sich ein analoger Kopf jemals merken könnte. (Digitale Versicherung 2018) wären bereits knapp 20 % der 18-34 Jährigen bereit eine Wozu braucht so ein Konzern Versicherung über Amazons Alexa oder Apples noch den menschlichen Vertrieb? Siri abzuschließen. Auf die Gesamtbevölkerung gerechnet sind 12% bereit über einen Braucht er nicht. - Vertrieb wird also digitaler. solchen Sprachassistenten Versicherungen Das heißt, nicht mehr der Verkäufer, bzw. abzuwickeln. Wenn man bedenkt, dass es Berater hat den Kontakt mit dem Kunden, sonAlexa erst seit ca. 2016 gibt, kann man sich dern eine Webseite, eine App, ein Sprach- od. leicht ausrechnen wohin die Reise geht und Denk-Assistent oder eine künftige technische Anbindung wird das Beziehungsmanagement vor allem in welchem Tempo. Mehr Überwachung aller Lebensräume dient und die Kommunikation übernehmen. unserer Sicherheit, es geschehen weniger Un- Aber nein, gerade wir Österreicher brauchen fälle, weniger Übergriffe und die Heimüber- den Verkäufer zum Anfassen, der uns alles wachung verhindert zusätzlich Versicherungs- erklärt und den wir am Krawattl haben, wenn es um den Schaden geht! betrug. Lasst Drohnen fliegen! Alle diese Maßnahmen ermöglichen es dem neuen Wunder-Versicherer die Kosten so zu Der Mensch zum Anfassen? gestalten, dass er mit seinen Leistungen über den aktuellen Anbietern liegen kann. Das Kennen wir noch den Bauern, dessen Tomaten heißt er kann öfter bezahlen und verdient wir im Supermarkt gekauft haben? risControl 10/18 11


KOMMENTAR

Vertrauen wir der Werkstatt, die unsere Schrauben der Winterreifen angezogen hat? Buchen wir noch Flüge im Reisebüro? Verlassen wir uns auf Bekannte oder lesen wir online Bewertungen über das Hotel? Nehmen wir Pakete nicht mehr an, wenn sie von einer Drohne vor die Tür gelegt wurden? Lassen wir die Augen-OP von Hand oder mit dem Laser durchführen? Werden wir in die U-Bahn ohne Fahrer einsteigen oder haben wir es bereits getan ohne es zu wissen? IKEA-Bauanleitung von 1990 oder lieber To-Do-Videos von Youtube? UBER oder Taxi? Man kann sich bei der Beantwortung dieser Fragen selbst etwas vormachen, aber niemals dem Markt. Die digitale Evolution lässt sich nicht aufhalten. Für die Versicherungsbranche wird es eher eine Revolution. Und zwar die der Kunden. Kunden reflektieren immer weniger auf Marken, sondern suchen das vermeintlich neutrale und beste Angebot. Das Gesetz „Marke, Marke, Marke“ gilt online nicht. Hier grassiert zu viel gefährliches Halbwissen in vielen Marketing-Abteilungen aller Branchen. Klicks, Leads, Sales. Wer rechnen kann, wird kaum noch TV-Werbung im herkömmlichen Sinne machen. Vermutlich zählt sich die Versicherungsbranche zur Old-Economy. Aus dem richtigen Winkel betrachtet ist sie das aber nicht, im Gegenteil. Auch wenn ca. 90 % der Insure-Tech Startups rasch wieder verschwinden werden und 50% nur zum Ziel hatten das Geld eines Investors zu kassieren, bleiben dennoch viele Unternehmen mit tollen Business-Cases. Versicherer shoppen durchaus schon fleißig und nehmen einiges an Geldverbrennung in Kauf. Viele Versicherer wissen zumindest, dass sie dringend etwas tun müssten. Bei manchen scheitert es an den handelnden Personen, die sich aufgrund der kurzen Restberufszeit nicht mehr damit auseinandersetzen wollen oder können. Manchen Kunden stößt es jedoch sauer auf, dass die 300 EUR Kulanz über den Vorstand mehrere Monate dauert, aber ein BeteiligungsInvestment in kürzester Zeit entschieden und sogleich publiziert werden kann. Der menschliche Vertrieb ist zur Zeit noch nützlich, jedoch behaupte ich, dass er auf Knopfdruck umgestellt werden könnte, wenn 12 risControl 10/18

die Online-Akzeptanz der Kunden hoch genug ist, bzw. ein erster Anbieter die vorher im Text beschriebenen Möglichkeiten umsetzt. Dann brechen die Deiche... Wie sieht es bei den Firmenkunden aus? Für KMUs gibt es Standardlösungen, die so flexibel sind, dass man durchaus auch diese Risiken online eindecken kann. Es gibt HandyApps, die mittels eines Fotos von einem Tier dessen Gewicht auf das Kilo genau berechnen können. Solche Techniken können auf unendlich viele Dinge angewendet werden und Risikoprüfungen werden im Nu digital. Anhand der wachsenden Datenmengen können Risiken noch besser bewertet und vermutlich leider auch durch einen Computer selbst kalkuliert werden, online, in Sekunden. (Instant Risk Management) Bei großen Betrieben erscheint das Themengebiet momentan zu komplex, als dass man auf einen guten Versicherungsmakler verzichten könnte. Hier könnte man große Hoffnung sehen, wenn sich Versicherungsmakler mit unterschiedlichen Spezialgebieten zusammenschließen und Experten-Netzwerke eingehen. Einzelkämpfer werden Ausnahmen bleiben oder ganz verschwinden. Das Risiko für einen Betrieb, sich in Versicherungsangelegenheiten auf nur eine Person zu verlassen, die krank werden, verunfallen oder versterben könnte, ist viel zu hoch. Diese Experten-Netzwerke werden alle Möglichkeiten der Digitalisierung ausschöpfen, um effizient zu arbeiten und um nicht alleine von der Provision des Versicherers abhängig zu sein. Sonderberatung und Schadenabwicklung gegen Honorar, sowie weitere Geschäftsfelder im Online-Sektor werden notwendig sein. Diese Netzwerke werden online sehr stark vertreten sein, man wird sich durch einschlägige Plattformen einen Namen, fast eine Marke aufbauen, man wird Bewertungen sammeln, ähnlich bei Hotels oder Ärzten. Man wird alle Varianten der Vertrauensbildung online nutzen, um stets neue Kontakte und Kunden zu generieren. Denn nur Wachstum garantiert das Überleben. Womöglich wird man eigene, neutral wirkende, Plattformen betreiben, um sich selbst die besten Bewertungen geben zu können. Ein Kopf alleine kann keinesfalls alles Wissen der Versicherungswelt abdecken, weder im

angestellten Außendienst noch als Makler. Auch mit der besten Ausbildung wird man sich Wissenslücken eingestehen müssen, denn das menschliche Gehirn bleibt bis zum erfolgreichen Einbau digitaler Speicher analog. Entweder man spezialisiert sich, die Produkte werden einfacher gestaltet oder ein Algorithmus (KI) erreicht die beste Absicherung für jeden Kunden individuell. Aber im Schadenfall braucht mich der Kunde! Noch ein Wort zur viel zitierten Schadenabwicklung bei Online-Plattformen. Ja, ein Makler, der Personen in der Fachabteilung persönlich kennt oder schon ähnliche Fälle aufgrund seiner Sachkenntnis gelöst hatte, wird einen Vorteil haben. Dennoch darf man nicht unterschätzen, dass ein Callcenter auch Vorteile hat, wenn der betreffende Mitarbeiter vier oder mehr Bildschirme vor sich hat mit allen möglichen Sparten, mit allen Fragen mit allen Antworten, mit allen Schäden und einem automatisierten Algorithmus. Komplexe Fälle gehören der Vergangenheit an, wenn die Produkte einfacher würden. Das Callcenter könnte virtuell werden und die Stimme muss nicht mehr die eines Menschen sein. Ein paar mal noch Weihnachten und wir werden den Unterschied nicht mehr merken, versprochen! Die düstere Prognose soll niemanden entmutigen die persönliche Beratung weiterhin zu forcieren. Man mag behaupten, dass diese Aussichten ein Blödsinn wären, doch in vielen beschriebenen Dingen mag der eine oder andere schon erkannt haben, dass es sich nicht mehr um Zukunft handelt... Haben wir eine Möglichkeit die grassierende Digitalitis einzudämmen? Auch wenn die Politik in aller Einigkeit den ethischen Faktor Mensch beibehalten und Arbeitsplätze sichern wollte, nein, denn der Markt wird einen Weg finden. Und zwar den rentabelsten Weg. Seien Sie offen für Veränderung, bleiben Sie bis ins hohe Alter flexibel und beobachten Sie den Markt und die Entwicklungen, dann haben Sie gute Chancen Ihren Platz auch in einer neuen Welt zu finden.


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MARKT

Maklerdatensatz OMDS 2

Qualitätsoffensive Gemeinsam mit WKO IT Sprecher KR Siegfried Fleischacker hat TOGETHER CCA Maßnahmen zur Steigerung der Qualität der OMDS-Daten eingeleitet. Die Daten der Versicherungsunternehmen auf der TIS-Plattform haben schon jetzt ein hohes Niveau erreicht - es gibt aber noch Luft nach oben.

Das einzigartige Projekt Maklerdatensatz, welches im Jahr 2000 begann, wurde zur Erfolgsgeschichte der österreichischen Versicherungswirtschaft. Unter der Patronanz des Österreichischen Versicherungsverbandes erarbeiteten die Vertreter der Maklerschaft, der Versicherungsunternehmen und der Softwarehersteller eine normierte Datenstruktur zum Informationsaustausch zwischen Versicherungen und freiem Vertrieb. Der OMDS 2 ist mittlerweile ein von allen Beteiligten akzeptiertes Instrumentarium und unverzichtbarer Bestandteil im Arbeitsalltag des Maklers.

und einige Schwachstellen geortet. So liefern nur einige Unternehmen anfallende Steuern mit - ausgenommen die motorbezogene Versicherungssteuer. Nettoprämien beinhalten oft Unterjährigkeits- oder Ratenzuschläge, ohne den Betrag oder die Höhe in Prozent auszuweisen. Der Spartenerweiterungscode verändert sich durch den Wegfall oder das Hinzukommen einer oder mehrerer Sparten. Die zulässigen Varianten zur Lieferung der Daten zu Fahrzeugen im Wechselkennzeichen führen zu Problemen in der weiteren Verarbeitung. Obwohl der OMDS eine Reihe von differenzierenden Schlüsselwerten zur Verfügung stellt, neigen manche Unternehmen zur überproportionalen Verwendung des Schlüsselwertes: „Sonstige“.

Interpretationsspielräume

Transparenz durch Auswertungen

Österreichische Versicherungsunternehmen, unterscheiden sich nicht nur durch ihre Produkte und Services, sondern auch durch ihre komplexen EDV-Systeme. Um allen Versicherungsunternehmen die Teilnahme am ÖsterreichischenMaklerDatensatz OMDS 2 zu ermöglichen, wurden die Normen seinerzeit möglichst weit gefasst. Die bestehenden Interpretationsmöglichkeiten in der Darstellung der Daten führen zu technisch korrekten Datensätzen, erschweren aber die automatische Weiterverarbeitung durch die Bestandssysteme. Damit wird dem Ziel der umfassenden Information durch den OMDS Rechnung getragen, nicht aber den Ansprüchen einer automatisierten schlanken Ablauforganisation, ohne personellen Aufwand im Maklerbüro.

Um Fehlentwicklungen zu verhindern und Schwachstellen aufzuzeigen wird TOGETHER CCA die Bestände ihrer Plattformteilnehmer durch standardisierte Auswertungen kontinuierlich überprüfen. Die Ergebnisse werden den Plattformteilnehmern in Folge zur Verfügung gestellt. Nach dem Vorliegen der ersten Prüfungsergebnisse wurden von den betroffenen Versicherungsunternehmen im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive bereits Änderungen und Verbesserungen eingeleitet oder umgesetzt, um den Vermittlern optimale Daten zur Verfügung zu stellen.

Einheitliche Datenstruktur bringt Vorteile

Schwachstellenanalyse TOGETHER CCA hat die ihr zur Verfügung stehenden Datenbestände analysiert 14 risControl 10/18

Mit Hilfe des Versicherungsverbandes Alle Entscheidungen zum OMDS und dessen Weiterentwicklungen werden von der im VVO installierten Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Versicherungsunternehmen, der Softwarehersteller und der Maklerschaft

Gerhard Schuster

getroffen. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe, wird TOGETHER CCA mit Beispielen für mustergültige Lösungen die Unternehmen in der Umsetzung des OMDS 2 unterstützen. Bereits eingebracht und angenommen wurde der Vorschlag, neben der jährlichen Hauptversion quartalsweise OMDS-Nebenversionen zuzulassen, wenn der Bedarf besteht, Schlüsselwerte zu ergänzen. Was Versicherungen bereits umgesetzt haben Alle auf der TOGETHER Plattform engagierten Versicherungsunternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, aufgezeigte Schwachstellen behoben und so den Informationsgehalt gesteigert und die korrekte Verarbeitung des Datensatzes ermöglicht. Einige Versicherer versorgen bereits den OMDS mit Unterjährigkeitszuschlägen und Versicherungssteuern und liefern eine definitionsgemäße Nettoprämie. Doppellieferungen


MARKT

von Klauseln wurden eingestellt. Zwei Versicherer bieten Klauselkurztexte, welche wichtige Infos zum Vertrag bieten, die der OMDS selbst so nicht abdecken kann – ohne dass man die jeweilige Klauseldatei öffnen muss. Provisionsdaten wurden präzisiert und den Papierkontoauszügen 1:1 angeglichen. Weitere OMDS Qualitätsverbesserungsmaßnahmen wie die Belieferung von Feldern wie dem Vertragsänderungsgrund oder der Gebäudeart finden laufend statt. Noch sind nicht alle aufgezeigten Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt, die Versicherer sind aber auf einem guten Weg. TOGETHER als OMDS Drehscheibe „Zu einem erfolgreichen Unternehmen, gehören nicht nur ausgezeichnete Produkte, sondern auch eine ausgezeichnete Abwicklung der Geschäftsvorgänge durch den Einsatz von Standards und Normen. Eine konsensorientierte Normierung hilft die Systeme unterschiedlicher Unternehmen verlässlich und treffsicher miteinander zu vernetzen und

aus allen Beteiligten Gewinner zu machen“, so Gerhard Schuster, Geschäftsführer der TOGETHER CCA GmbH, zum Thema Standards und Normen. „Gemeinsam mit TOGETHER CCA arbeiten wir laufend an der Qualitätsverbesserung des OMDS 2 und daran, die bestehenden Interpretationsspielräume bei der Darstellung der Daten unternehmensübergreifend auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen – denn von standardisierter, automatisierter Datenverarbeitung profitieren alle Marktteilnehmer in der Branche. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, für unsere Vertriebspartner laufend Verbesserungen herbeizuführen und für das tägliche Arbeiten eine gute Qualität des OMDS zur Verfügung zu stellen. Ein OMDS mit guter Qualität ist außerdem eine wichtige Basis für die Services die mit OMDS 3 in Zukunft zur Verfügung gestellt werden sollen. Gemeinsam mit dem Versicherungsverband wurde in Österreich OMDS 3 als Standard für die zukünftige Datenübertragung festgelegt und mit TOGETHER CCA bereits die ersten Umsetzungsschritte geschafft. Nun gilt

Arno Schuchter

es diese Standards rasch flächendeckend zu implementieren, damit alle Marktteilnehmer die Vorteile dieser innovativen Technologie nutzen können“, sagt Arno Schuchter, CSO Generali Holding Vienna AG und Generali Versicherung AG.

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Allianz Gruppe

Vermögensreport

Rund um den Globus verlieren Bankeinlagen bei privaten Haushalten an Bedeutung, Aktien und Investmentfonds hingegen boomen. Nur nicht in Österreich. Mit knapp 80 Prozent floss hierzulande auch 2017 der Großteil der frischen Spargelder in Bankeinlagen. Die Geldvernichtung am Sparbuch erreichte neue Höhepunkte. Die Inflation konnte damit nicht mehr kompensiert werden, die reale Rendite des Geldvermögens fiel im vergangenen Jahr auf 0,1 Prozent zurück. „Die Rückkehr der Inflation ist Gift für die ‚Sparbuch-Sparer‘, die privaten Sparanstrengungen sind hierzulande praktisch im Sand verlaufen“, kommentiert Martin Bruckner, Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse des aktuellen Allianz Global Wealth Reports, der Geldvermögen und Verschuldung der privaten Haushalte in über 50 Ländern analysiert. Österreich ist Rendite-Schlusslicht Im Durchschnitt der letzten sechs Jahre erzielten die österreichischen Haushalte eine reale Rendite von weniger als 1 Prozent – dies ist mit Abstand der schlechteste Wert im gesamten Euroraum, wie in der Allianz-Studie betont wird. Österreichs Haushalte konnten aber auch als Schuldner vom Zinsverfall nur wenig profitieren. Seit Beginn der geldpolitischen Lockerung steht ein dickes Minus von 14 Mrd. Euro bei den Nettozinseinkommen zu Buche. In der Summe aller Sektoren (private Haushalte, Staat, nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften und finanzielle Kapitalgesellschaften) reduziert sich dieses Minus dank der heimischen Unternehmen allerdings auf 3 Mrd. Euro (knapp 1 Prozent des BIP). Mit 51,6 Prozent des BIP liegt Österreichs Schuldenstandsquote so niedrig wie in keinem anderen Industrieland der Welt. Österreicher besitzen im chnitt knapp 54.000 Euro Das Brutto-Geldvermögen der Österreicher legte im Jahr 2017 um 3,3 Prozent zu, nur einen Hauch schneller als im Vorjahr. Gleichzeitig schwächte sich das Wachstum der Verbindlichkeiten auf 2 Prozent ab. Aufgrund des mäßigen Kreditwachstums beschleunigte sich 2017 das 16 risControl 10/18

Wachstum des Netto-Geldvermögens auf 3,8 Prozent. Mit einem Netto-Geldvermögen von 53.980 Euro pro Kopf liegt Österreich in der Rangliste der 20 reichsten Länder unverändert auf dem 17. Platz, einen Rang vor Deutschland. An der Spitze thront – nach einem Jahr Pause – wieder die Schweiz. Auch sonst stehen die europäischen Länder 2017 insgesamt besser da als in den Vorjahren; dies spiegelt laut Allianz Report in erster Linie die Aufwertung des Euros im vergangenen Jahr wider. Global wuchs das Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte kräftig um 7,7 Prozent und erreichte eine Gesamthöhe von 168 Billionen Euro. Ein letztes perfektes Jahr für Anleger Weltweit war 2017 trotz zunehmender politischer Spannungen ein nahezu perfektes Jahr für die Anleger. „Die wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise fand ihren Höhepunkt in einem synchronen Aufschwung rund um den Globus und die Finanzmärkte zeigten eine starke Entwicklung, allen voran die Aktienmärkte“, erklärte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. Aber damit gehe die Post-KrisenÄra unwiderruflich zu Ende. „Die Zeiten, in denen eine extrem expansive Geldpolitik für eine stetige und weitgehend schwankungsfreie Aufwärtsentwicklung an den Finanzmärkten sorgte, sind vorbei. Die Zeichen stehen auf Sturm: Höhere Zinsen, Handelskonflikte und eine zunehmend populistische Politik verursachen Spannungen und Turbulenzen. Die ersten Monate dieses Jahres haben darauf schon einen Vorgeschmack gegeben“, so Heise. Internationale Renaissance des Wertpapiersparens Im weltweiten Anlageverhalten kam es 2017 zu einer bemerkenswerten Wende: Nachdem die Sparer Aktien und Investmentfonds in den Nachkrisenjahren unterm Strich weitgehend ignorierten, flossen im vergangenen Jahr erstmals wieder frische Gelder im nennenswerten Umfang in diese Vermögensklasse. Mit knapp einem Fünftel lag ihr Anteil an der Neuanlage sogar höher als in den Vorkrisenjahren. Im Kontext der boomenden Börsen führte dies dazu, dass Wertpapiere im Vorjahr mit 12,2

Martin Bruckner

Prozent das mit Abstand stärkste Wachstum aller Vermögensklassen zeigten. Insgesamt stieg ihr Anteil an den gesamten weltweiten Ersparnissen auf 42 Prozent. Spiegelbildlich zur Wiederentdeckung der Kapitalmärkte verloren die Bankeinlagen: Nur noch 42 Prozent der Neuanlage wurde zu den Banken gelenkt; im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 63 Prozent. Der „Liebesentzug“ für Bankeinlagen vor allem in den Industrieländern (ausgenommen Österreich) komme angesichts der zurückgekehrten Inflation keine Sekunde zu früh, heißt es im Global Wealth Report der Allianz. Vermögenswachstum: USA stärker als China Anders als in den Jahren zuvor hat sich 2017 auch das weltweite Vermögenswachstum entwickelt. Während es in den Industrieländern, allen voran in den USA, um mehr als einen Prozentpunkt zulegte, ging es in den Schwellenländern um drei Prozentpunkte zurück, nicht zuletzt, weil sich das Vermögenswachstum in China erheblich verlangsamte. 2017 gingen rund 44 Prozent des globalen Zuwachses im Brutto-Geldvermögen der Haushalte auf das Konto der USA – und nur noch rund 25 Prozent auf das Konto Chinas. Allein in China gelang seit dem Jahr 2000 aber rund 500 Millionen Menschen der Aufstieg in die globale Vermögensmittelklasse; noch einmal mehr als 100 Millionen können sich heute sogar schon der globalen Vermögensoberklasse zurechnen. Die letzten beiden Jahrzehnte der stürmischen Globalisierung ließen weltweit eine neue Vermögensmittelklasse entstehen, zu der bereits nahezu 1,1 Milliarden Menschen zählen – mehr als doppelt so viele wie zur Jahrtausendwende.


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UNIQA Group

D&O-Produkt

Die UNIQA bietet ein neues D&O-Produkt für Industrie- und Individualkunden mit einigen interessanten Deckungsbereichen an. Unter anderem beinhaltet die moderne Managerhaftpflichtversicherung: • Zahlung begründeter und die Abwehr unbegründeter Schadenersatzansprüche gegen versicherte Personen • Übernahme der gerichtlichen und außergerichtlichen Verteidigungskosten • Weltweiter Versicherungsschutz

• Rechtsschutz für Straf- und Verwaltungsstraftaten • Umfassender Schutz für einen großen Kreis von versicherten Personen, Leitungs- und Aufsichtsorganen, verantwortlichen Beauftragten sowie allen leitenden Angestellten • Zeitlich unbegrenzte Nachmeldefrist für ordentlich ausgeschiedene versicherte Personen • Automatischer Einschluss von Tochterunternehmen

• Absicherung von Fremdmandaten in Drittunternehmen und -organisationen • Reputationsschutz für versicherte Personen • Enger Wissentlichkeitsausschluss Das Produkt ist für lokale, nationale und internationale Unternehmen und Organisationen sowie eingetragene Vereine und Stiftungen aller Betriebsgrößen und Branchen mit einem Versicherungsbedarf von bis zu 20 Millionen designt.

Allianz Partners

Auf Knopfdruck zur Pannenhilfe

Allianz Partners hat die europaweite Kooperation mit Googles „Waze“ in 22 Ländern ausgerollt. Die GPS-gestützte Navigations-App „Waze“ ist eine communitybasierte Verkehrsund Navigations-App. Die App läuft auf Android, iOS und Windows Phone und ist seit 2013 im Besitz von Google. Waze kann überall auf der Welt angewendet werden, von manchen Ländern ist bereits das gesamte Straßennetz eingepflegt, und die Nutzung ist kostenfrei. In Europa gibt es bereits 22 Millionen Wazer, in Österreich nutzen fast 100.000 die App. Allianz Partners bietet jetzt auf Knopfdruck am Smartphone Pannenhilfe. Via Help-Button werden Wazer rund um die Uhr mit dem Callcenter verbunden und in kürzester Zeit von einem Einsatzteam vor Ort versorgt. Österreich launcht den neuen digitalen Service zeitgleich mit den Nachbarländern Deutschland, Schweiz, Ungarn, Slowakei und Tschechien sowie mit

Portugal, Spanien, Ukraine, Rumänien, Polen und Irland. „In Zusammenarbeit mit Waze bieten wir innovative Mobilitätshilfe, wie sie in Österreich derzeit einzigartig ist“, so Dkfm. Erik Heusel, Geschäftsführer. Das Potenzial für die weitere Entwicklung sei beachtlich. Immerhin haben 94 Prozent der Österreicher schon ein Smartphone, der durchschnittliche User hat darauf bereits 30 Apps installiert, die er rund drei Stunden pro Tag aktiv verwendet. Bei Nutzung der Pannenhilfe wird anhand des Anrufers geprüft, ob der Wazer bereits bei der Allianz oder einem der KfzPartner einen bestehenden Vertrag hat, der eine Pannenhilfe inkludiert. Der Deckung entsprechend fallen Kosten an. Für eine Pannenhilfe ohne Vertrag werden in Österreich

99 Euro verrechnet. Dies inkludiert entweder eine Vorortreparatur oder Abschleppkosten im Umkreis von 30 km.

20 Prozent des Erfolgs in einem bestimmten Zeitraum. Emittenten von Finanzprodukten mit hohem Risiko verrechnen üblicherweise einen Ausgabeaufschlag zwischen 2,5 und 5,5 Prozent des gekauften Volumens; bei Finanzprodukten mit mittlerem Risiko einen Ausgabeaufschlag zwischen 2 und 5 Prozent; bei Produkten mit niedrigem Risiko liegt er

zwischen 1 und 5 Prozent. Depotbanken verrechnen Depotgebühren von 0,1 bis 0,5 Prozent des veranlagten Vermögens pro Jahr; Spesen und Transaktionsgebühren liegen zwischen 0,15 und 0,75 Prozent der Transaktionshöhe. Bei den Entgelten handelt es sich um keine regulatorischen Vorgaben, Anbieter können auch davon abweichende Entgelte verrechnen.

Finanzmarktaufsicht

Veröffentlichung

Die FMA hat die Erhebung der marktüblichen Entgelte, Gebühren von Wertpapierunternehmen, Emittenten sowie Depotbanken auf ihrer Homepage veröffentlicht. Wertpapierunternehmen verrechnen üblicherweise als Beratungshonorar 150 bis 300 Euro pro Stunde bzw. 0,5 bis 1,5 Prozent des veranlagten Vermögens pro Jahr. Erfolgsabhängige Vergütungen liegen bei 10 bis

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MARKT

Continentale Assekuranz Service GmbH

Hab und Gut vor eigenem Schutz der Schutz der eigenen Person wird jedoch vernachlässigt. Die Gründe dafür sind teilweise schwer nachvollziehbar. Die Befragten geben unterschiedlichste Gründe an, warum sie bestimmte Versicherungen für sich nicht wichtig finden. Nur ein kleiner Teil nennt als Grund, dass die Versicherung nicht leistbar sei. Die häufigste Begründung ist, dass in einem Versicherungsfall der Versicherer nicht in Leistung gehe, da er sich auf irgendwelche Vertragsklauseln berufe. Diese Antwort wurde sowohl bei der Absicherung für den Fall von Pflegebedürftigkeit, Berufsunfähigkeit oder eines Unfalles als auch im Bereich ambulanter und Zahn-Zusatzversicherungen genannt. „Diese Begründung Die Studie ergab, dass die Befragten zwar ihr Hab und Gut schützen, ist vor allem bei Verder Schutz der eigenen Person wird jedoch vernachlässigt. sicherungen überra-

Die Ergebnisse der aktuellen Studie der Continentale Assekuranz Service GmbH in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS wurden veröffentlicht. Aus der repräsentativen Befragung in Deutschland geht hervor, dass sich 75 % der Verbraucher als sicherheitsorientiert bezeichnen – sie schützen zwar ihr Hab und Gut,

Dr. Christoph Helmich

schend, bei denen sehr klar ist, wann geleistet wird, zum Beispiel bei Pflegetarifen“, so Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender im Continentale Versicherungsverbund. Obwohl diese Angst nicht begründet sei, erscheine sie für die Kunden durchaus real. „Mit dieser Sorge müssen sowohl wir als Branche als auch die Vermittler umgehen“, betonte Dr. Helmich. „Für Vermittler war es schon immer am wichtigsten, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und zu erhalten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass dies für die Beratung mehr denn je ein Schlüsselelement ist.“

Höher Insurance Services

Beschwerdemanagement

Mit Oktober kommen auch in Österreich die Vorgaben der Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) zur Anwendung. Kernpunkte darin sind die faire Behandlung von Versicherungsnehmern sowie ein Beschwerdemanagement für Versicherungsvermittler. Für die Beschwerdebearbeitung hat EIOPA entsprechende Leitlinien veröffentlicht – Beschwerdebearbeitung durch Versicherungsvermittler (EIOPA-BoS-13/164), Product-OversightGovernance-Regelung (EIOPA-BoS-16/071), vorbereitende Leitlinien zu den Aufsichts- und Lenkungsvorkehrungen seitens Versicherungsunternehmen und Versicherungsvertreibern (EIOPA-BoS-16/071). Ein professionelles Beschwerdemanagement sieht eine rasche und faire Behandlung von Beschwerden vor. Für Unternehmen ist dies aufgrund des Personal- und Zeitaufwandes durchaus mit hohen 18 risControl 10/18

Kosten verbunden, aber gleichzeitig auch eine sehr gute Möglichkeit zur Verbesserung der internen Beratungsprozesse und der Kundenzufriedenheit. Geschäftsführer René Hompasz: „Im Rahmen des Beschwerdemanagement für Versicherungsvermittler übernehmen wir die Beschwerdebearbeitung und erstellen im Anschluss einen Bericht für den Versicherungsvermittler inkl. allfälliger Empfehlungen zur Verbesserung der internen Prozesse und einer etwaigen Mitteilungspflicht an den Versicherer im Rahmen der Produktüberwachung (POG-Verfahren).“ Er fügt hinzu: „Mit unserem Beschwerdemanagement für Versicherungsvermittler ist die Einhaltung der IDD-Vorgaben zum Umgang mit Beschwerden gewährleistet. Darüber hinaus ist dies eine sehr gute Möglichkeit zur Verbes-

René Hompasz

serung der Beratungsprozesse und trägt somit auch zur Steigerung der Zufriedenheit von Versicherungsvermittlerkunden bei.“ Detailinformationen zum „Beschwerdemanagement für Versicherungsvermittler“ stehen auf der Website https://www.hoeher.info/produkte/beschwerdemanagement/ im Detail zur Verfügung.


Digitale Technologien erfordern ein hohes Maß an Absicherung Der digitale Wandel eröffnet vielen Unternehmen neue Chancen und Möglichkeiten im Bereich Kundenservice. Er birgt aber auch Risiken in sich. Im KMU-Bereich ist das Risikobewusstsein noch zu stärken und der Absicherungsbedarf vielfach eine Herausforderung. Versicherungslösungen mit Präventions- und Assistanceleistungen stehen im Fokus. Social Media, das Internet der Dinge, maschinelles Lernen, Big Data, ... – wir befinden uns im digitalen Zeitalter, das unsere Gesellschaft sowie unsere Kommunikation wesentlich beeinflusst. Wie keine andere wirtschaftliche Entwicklung jemals zuvor sticht die digitale Revolution mit ihrer Geschwindigkeit, Verflechtung und ihrem Umfang hervor. Aus Briefen wurden E-Mails und aus der Barbezahlung wurde EC- bzw. E-Banking. Beinahe jeder Mensch ist mit seinem Smartphone Teil einer vernetzten Gemeinschaft. Die Digitalisierung macht unsere Welt dynamischer. Auch für viele Gewerbebetriebe ist das Internet als Kommunikations- und Vertriebskanal

nicht mehr wegzudenken. Unternehmen treten mit ihren Kunden über vielfältige Wege in Kontakt. Dank der Digitalisierung wird das Geschäft weiterentwickelt und auch teilweise neu erfunden. Die Abhängigkeit der Betriebe von digitalen Technologien wird immer größer. Dadurch entsteht ein enormer Bedarf an Absicherung. Doch die Sicherheit hält vielfach mit der rasanten technologischen Entwicklung nicht Schritt. Immer mehr Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, sich hier vor den finanziellen Folgen zu schützen. Insbesondere seit in Kraft treten der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung fragen Kunden verstärkt nach

Dr. Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate der Generali Versicherung

Absicherung. Viele neue Bedrohungsszenarien entstehen, die oft als solche gar nicht wahrgenommen werden. Das Aufklärungspotenzial ist groß. Die Aufgabe der Versicherungswirtschaft ist es, das Bewusstsein bei den Gewerbekunden hinsichtlich der Gefahrenlage zu schärfen. Neben reinen Versicherungslösungen sind heute insbesondere Präventions- und Assistance-Dienstleistungen gefragt, die dem Gewerbekunden helfen, Schäden zu reduzieren und ihn jederzeit unterstützen. Ziel ist es, die Schadeneintrittswahrscheinlichkeit zu verringern. Die Generali IT&Cyber Lösung wurde nach diesen Prinzipien entwickelt und bietet dem Kunden drei wesentliche Bausteine: 1. Ein voll automatisiertes Tool zeigt automatisiert Schwachstellen und notwendige Verbesserungsmaßnahmen im IT-Netzwerk auf. Mit Kleinigkeiten wie der Einspielung von Updates oder periodischen Veränderung von Passwörtern können die meisten Cyberangriffe bereits vor deren Eintritt erfolgreich abgewehrt werden. 2. Eine 24/7 IT-Assistance unterstützt den Kunden via Telefon, E-Mail oder RemoteSitzung bei allen Fragen und Problemen hinsichtlich seiner IT – auch im Präventionsbereich. 3. Eine umfassende Versicherungslösung sichert den Kunden im Schadenfall bestmöglich ab. Der beste Service für Unternehmen ist es, ihnen zu helfen, Schäden schon im Vorfeld zu vermeiden und ihnen damit viele Unannehmlichkeiten zu ersparen. Qualität, Innovation und Transparenz sind bei einem modernen Schaden/Unfall-Produkt essenziell. Die Generali IT&Cyber Lösung bietet hier mehr als nur eine Versicherung. risControl 10/18 19


MARKT

Allianz Österreich

Halbjahresergebnis

Die Allianz Österreich blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2018 zurück. Über alle Geschäftsbereiche konnte ein Prämienplus von 1,9 Prozent verzeichnet werden. Das EGT ist um 28,6 Prozent auf 63,4 Millionen Euro gestiegen. Die Combined Ratio verbesserte sich auf 92,6 Prozent. „Die Ergebnisse beweisen, dass unser eingeschlagener Kurs stimmt. Wir sind auf einem guten Weg zu nachhaltig profitablem Wachstum“, erklärt Mag. Rémi Vrignaud, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich. Im Segment Schaden- und Unfallversicherung gibt es ein Wachstum von 3,2 Prozent auf 580 Millionen Euro. Besonders positiv verlief die Entwicklung in der Krankenversicherung, wodurch der Trend der vergangenen Jahre

fortgesetzt wird: Die Prämien stiegen von 37,3 Millionen Euro um 8,0 Prozent auf 40,2 Millionen Euro. In der Lebensversicherung verzeichnete die Allianz vor allem aufgrund der unveränderten Zinslage einen Rückgang in den Prämieneinnahmen: Diese sanken von 198,6 Millionen Euro um 3,1 Prozent auf 192,5 Millionen Euro. Über alle Geschäftsbereiche stiegen die verrechneten Bruttoprämieneinnahmen von 797,6 Millionen Euro auf 812,7 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle sind über alle Geschäftsbereiche um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 476,7 Millionen Euro zurückgegangen. Für die kommenden Monate erwartet Vrignaud eine Fortsetzung des Wachstumskurses. „Wir

werden uns deutlich schlanker, effizienter und dynamischer aufstellen, immer mit Blick darauf, was der Kunde heute von einer Versicherung erwartet“, so Vrignaud abschließend.

Tarife erhielten das Rating vier Sterne mit der Note Sehr gut. Ein Tarif wurde mit Durchschnittlich bewertet. Bei der NÜRNBERGER Versicherung wurde der Haupttarif Plan B sowie die Zusatzversicherung BUZ mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet. „Die Berufsunfähigkeitsversicherung spielt in unserem Vorsorgeangebot eine große Rolle. Dabei ist es uns wichtig, unseren Kunden und Vertriebspartnern ein hochwertiges Produkt mit einem ausgezeichnetem Preis-/Leistungs-

verhältnis anzubieten. Das vorliegende Rating bestätigt die hohe Qualität unserer Versicherungsbedingungen“, so Dr. Barbara Neumayr, Produktmanagerin in der NÜRNBERGER Versicherung. Bei der Wiener Städtischen Versicherung wurden der Tarif BUZ und SBU ebenfalls mit fünf Sternen ausgezeichnet. „Eine Bewertung, die uns sehr freut“, zeigt sich Wiener Städtische-Vorstandsdirektor Manfred Rapf zufrieden. „Das ‘ausgezeichnete‘ Rating zeigt die First Class-Qualität unseres Produktes.“

Mag. Rémi Vrignaud

MORGEN & MORGEN

BU-Rating

Das deutsche Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die österreichischen Berufsunfähigkeitsversicherungen bzw. deren Tarife geratet. Für das Rating wurden die BU-Versicherungsbedingungen anhand von 31 Leistungsfragen analysiert. Maßgebliche Kriterien waren Kundenfreundlichkeit und Verständlichkeit. Bewertet wurden nur die Bedingungen, Prämien wurden in der Ratingbewertung nicht berücksichtigt. 28 Tarife wurden mit der Note Ausgezeichnet – fünf Sterne – bewertet, zwei

FiNUM

Bestandseinkauf

Mag. Ali Eralp 20 risControl 10/18

Die FiNUM.Private Finance AG Österreich, ein Tochterunternehmen der deutschen JDC Group AG, kauft einen weiteren Versicherungsbestand und setzt damit ihre Expansionsstrategie erfolgreich fort. Im August 2018 wurde der Versicherungsbestand der AUER Wohnfinanzierung Beratung & Vermittlung e.U übernommen und sofort mit der Betreuung der Kunden in allen Fragen der Absicherung, Vorsorge und Vermögensplanung begonnen. AUER ist darüber hinaus auch Kooperations-

partner der FiNUM. und wird seinen Kunden weiterhin das gesamte Dienstleistungsspektrum anbieten. Dazu Vorstand Mag. Ali Eralp: „Es zeigt sich, dass durch die regulatorischen Neuerungen nicht nur ein Trend zu Zusammenschlüssen, sondern auch eine Tendenz zur Spezialisierung eingetreten ist. IDD und MiFID II sind für Einzelunternehmer und kleinere Marktteilnehmer immer schwieriger umzusetzen. Hier können wir Lösungen anbieten, die auf immer mehr Interesse stoßen.“


MARKT

T-Mobile/Cardif Allgemeine Versicherung

Cyber-Versicherung

Jetzt steigt auch T-Mobile mit der Cardif Allgemeine Versicherung ins Cyber-Versicherungsgeschäft ein. Das exklusive Cyber-Produkt für T-Mobil-Kunden enthält unter anderem IT-Beratung, Datenrettung, Rechtsberatung

und Onlinebanking-Schutz. Das Produkt ist im ersten Monat kostenlos und kann als „Cyber Assistant“ auch monatlich gekündigt werden. Der Versicherungsvertrag läuft über die Cardif. Laut Lev Ratner, MA Pressesprecher Produkte,

tritt man nicht als Versicherungsvermittler auf, sondern leitet Kunden nur an die Versicherungen weiter. Wie auch schon bei der HandyVersicherung mit dem Versicherungspartner „Square Trade“ praktiziert.

UNIQA Versicherung

Gesunder Lebensstil wird belohnt

Wer bei der UNIQA Versicherung etwa eine „Sonderklasse Select PULS“ Versicherung abgeschlossen hat, kann einen FitnessBonus erwerben. Über dessen Höhe entscheidet die individuelle Fitness, einmal pro Jahr kann das persönliche Fitness-Profil durch eine sportmedizinische Untersuchung erhoben werden. Die Kosten dafür übernimmt das Versicherungsunternehmen, absolviert werden kann der Test bei einem der österreichweit 50 Fitness-Profil-Partner. Für jede Kategorie, wie zum Beispiel Ruhe-EKG und Blutdruckmessen, Rumpfkraftmessung und Beweglichkeitscheck, gibt es Punkte, die aufsummiert werden. UNIQA erhält ausschließlich die erreichte Punktezahl und keine Gesundheitsdaten oder

Informationen zum Fitnesszustand der Kunden. Pro Punkt werden 0,21 Euro vergütet, bis zu 1.000 Punkte und somit 210 Euro

können pro Kalenderjahr erreicht werden. Der FitnessBonus wird als Gutschrift mit der Krankenversicherungsprämie gegengerechnet.

Courtagevereinbarung Die IDD-Umsetzung veranlasst Versicherungsunternehmen mit ihren Vertriebspartnern neue Courtagevereinbarungen abzuschließen. Bereits im „Sommergespräch“ zwischen Versicherungsmaklerin Brigitte Kreuzer und Wolfgang Kaiser, Leiter von Marketing, PR und Vertrieb bei der HDI Versicherung AG, (risControl September Print-Ausgabe) wurde dies ausführlich besprochen. Nun haben die Wiener Städtische Versicherung und Donau Versicherung in ihren neuen Courtagevereinbarungen Passagen in die mit dem VVO getroffenen unverbindlichen Mustervereinbarungen aufgenommen, welche weit über die ursprüngliche Vereinbarung hinausgehen und unter Umständen dem Makler zum Nachteil gereicht hätten. Der Fachverband der Versicherungsmakler hat in Gesprächen mit den beiden Versicherungsunternehmen folgendes

Ergebnis erzielt: „Wenn das Mitglied die bereits übersendete Courtage-Ergänzung akzeptiert bzw. akzeptiert hat, werden die Wiener Städtische und die Donau zuerst ein Schlichtungsverfahren vor der RSS beantragen, sollten sie der Meinung sein, der Makler erfülle die vereinbarten qualitativen Kriterien nicht. Der Makler kann sich frei entscheiden, ob er sich dem Schlichtungsverfahren unterwirft oder nicht – wenn nicht, können die genannten Versicherungsunternehmen von sich aus die in Punkt I C der Ergänzung zur Courtagevereinbarung vorgesehenen Maßnahmen ergreifen. Dem Makler steht dann der ordentliche Rechtsweg offen, in dem er die Beweispflicht hat, dass er die vereinbarten qualitativen Kriterien erfüllt. Nimmt der Makler am Verfahren teil, entscheidet die Schlichtungskommission innerhalb von 2 Monaten verbindlich darüber,

ob der Versicherungsmakler die qualitativen Kriterien erfüllt (hat).“ Nicht nur die beiden oben genannten Versicherungsunternehmen nehmen die IDD zum Anlass neu formulierter Courtagevereinbarungen, sondern auch die Wüstenrot Versicherung. Die Fachgruppe der Versicherungsmakler in Niederösterreich informiert ihre Mitglieder über einen ebenfalls brisanten Passus. „Erlangt Wüstenrot Kenntnis davon, dass der Vermittler die qualitativen Kriterien bei den Punkten zielmarktgerechter Vertrieb und Einhaltung der Verpflichtung zur Erhebung von Wünschen und Bedürfnissen, Eignungs- bzw. Angemessenheitsprüfung sowie -erklärung und Beratungsdokumentation nicht einhält bzw. erfüllt, dann ist die Wüstenrot berechtigt, die Provisionen in Hinblick auf die betroffene Vermittlung zur Gänze rückzufordern.“ risControl 10/18 21


STUDIE

4. Vertrauen in männliche Berater

Geschlecht und Vertrauenswürdigkeit Die absoluten Häufigkeiten der Antworten - vonvon „0 (gering)“ bis „100 (hoch)“ - auf die Frag „In welchem Ausmaß vertrauen Sie einem männlichen Berater im Bereich der Personenvers Beratern/-innen incherungen?“ der Personenversicherung zeigt Abbildung 1. Der Mittelwert insgesamt liegt bei 71,71. Die Verteilun

zeigt zwei Spitzen: zum einen bei einem Wert von 50 und zum anderen bei der vollen Punk Ergebnisse einer empirischen Studie zahl von 100. Ersteres kann so gedeutet werden, dass diejenigen, die 50 Punkte gaben, di

auch beim anderen Geschlecht taten um damit zum Ausdruck zu bringen, dass dieser Aspe

Colin Saß BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler für sie keine Rolle spielt. Die Verteilung in Abbildung 4 im Abschnitt 5 lässt diese Interpret Institute for Finance, Banking and Insurance tion ebenfalls zu. Wirtschaftsuniversität Wien 1. Einleitung In der Bachelor-Arbeit von Colin Saß1 (Betreuer: E. Eszler) sollte neben einerseits der Frage, welche Faktoren aus Kundensicht für den Abschluss eines Versicherungsvertrages im Bereich der Personenrisiken maßgeblich sind, und andererseits der allgemeinen Frage nach den Gründen für Vertrauensbildung – zu diesen Aspekten gibt es zwei gesonderte Beiträge in risControl - auch untersucht werden, ob es geschlechtsbezogene Unterschiede hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit des Beraters bzw. der Beraterin in diesem Bereich gibt.2 Wesentliche Ergebnisse sollen im Folgenden vorgestellt werden.3 2. Methodik und Datenerhebung Zur Gewinnung der Daten wurde ein elektronischer Fragebogen mit der Online-Plattform „Surveymonkey“ erstellt. Für die im Rahmen dieses Beitrages relevanten Aspekte wurden die Fragen so formuliert: „In welchem Ausmaß vertrauen Sie einem männlichen Berater im Bereich der Personenversicherungen?“ bzw. „In welchem Ausmaß vertrauen Sie einer weiblichen Beraterin im Bereich der Personenversicherungen?“. Jeweils konnte mit einem elektronischen Schieber von „0 (gering)“ bis „100 (hoch)“ geantwortet werden. Die Befragung erfolgte so, dass im Zeitraum vom 21. Februar 2017 bis zum 1. März 2017 Personen an verschiedenen Orten4 ange-

Abbildung 1: Vertrauen in einen männlichen Berater: absolute Häufigkeiten der Antworten

Abbildung 1: Vertrauen in einen männlichen Berater: absolute Häufigkeiten der An worten

Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, dass die weiblichen befragten Personen (Mittelwert 76,4 einem männlichen Berater insgesamt deutlich mehr Vertrauen entgegen bringen als die män lichen Befragten (Mittelwert 66,46).

Analysiert man die Antworten nach Alter und Geschlecht, dann ergibt die lineare Regressio – wie in Abbildung 2 zu sehen - für weibliche befragte Personen (rot) wie für männlich befragte Personen (grün) eine mit dem Alter fallende Tendenz.

Abbildung 2: Vertrauen in einen männlichen Berater: lineare Regression

undmännlichen Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)nach Alte Abbildung 2: Vertrauennach in Alter einen Berater: lineare Regression und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

sprochen wurden – wobei wichtig war, dass diese Personen aus Österreich kamen, was

bei den Kontaktaufnahmen jeweils geklärt wurde - und dann der Fragebogen auf einem

Die Kurven zur polynomischen Regression sind dazu in Abb. 3 wiedergegeben. Es ist z

1 Saß, Colin: Geschlechtsbezogene Präferenzen von Konsumenten/-innen der Person des Beraters/der Beraterin sowie 41 weitere im Bereich erkennen, dass hinsichtlich die männlichen Befragten (grün) zwischen undFaktoren 46 Jahren den männliche der Versicherung von biometrischen Risiken in Österreich, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Juli 2017 (unveröffentlicht). Beratern am meisten Vertrauen entgegenbringen. Von„risControl“, diesem Punkt sinkt die Vertrauen 2 Der Vorschlag zur Bearbeitung dieser Themenbereiche kam von Frau Doris Schachinger, Chefredakteurin der Zeitschrift im Aprilan 2016. wertungdierapide. EsStrukturierung lässt sich und alsoformale sagen;Gestaltung je älterhat derErwin Befragte, desto(unter weniger Vertrauen 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, Auswahl, Eszler besorgt Verwendung von Daten und Textteilen sowie Abbildungen aus der Bachelorarbeit). die weiblichen Richtigkeit derBefragten Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich männliche Beratung. FürFürdie (rot) sieht es ähnlich aus. Je älter, des Colin Saß verantwortlich. weniger Vertrauen. Jedoch ist das Vertrauen bis zum Absinken der Trendlinie insgesam 4 Im Einzelnen war dies: Westbahnhof in Wien; Lugner City (Einkaufszentrum in Wien); Flughafen Wien Schwechat im Bereich der S-Bahn-Station; Hauptbahnhof Wien in den Wartebereichen; 7. Wiener Gemeindebezirk im Bereich Zieglerstraße/Westbahnstraße höher als bei den männlichen befragten Personen.in Geschäftslokalen bzw. auf der Straße; 6. Wiener Gemeindebezirk auf der Einkaufsstraße Mariahilfer Straße (Ecke Neubaugasse). 22 risControl 10/18


STUDIE

Tabletcomputer gemeinsam ausgefüllt wurde. Anonymität wurde zugesichert. Hinsichtlich der hier veröffentlichten, ausgewählten Ergebnisse wurden deskriptivstatistische Verfahren angewandt sowie dann auch jeweils zwei Variable mittels Regressionsund Korrelationsanalyse auf Zusammenhänge hin untersucht. 3. Struktur der Stichprobe

Pflichtschulabschluss: 18 Personen (9 %); Lehrabschluss: 54 (27 %); Allgemeinbildende oder Berufsbildende Höhere Schule (AHS; BHS): 59 (29,5%); abgeschlossenes Universitäts-/Fachhochschulstudium: 69 (34,5 %). Von den 200 befragten Personen gaben 133 (66,5 %) an, schon im Bereich der privaten Personenversicherung beraten worden zu sein, 64 (32,0 %) verneinten dies, 3 (1,5 %) gaben an, es nicht zu wissen.

RISK-vario® risikoadäquat

Abbildung 2: Vertrauen in einen männlichen Berater: lineare Regression nach Alter

und Geschlecht (weiblich: rot; männlich:4.grün; gesamt: blau) Berater Vertrauen in männliche Insgesamt wurden 417 Personen angesprochen, davon nahmen 200 (47,96 %) an der Befragung teil. Von diesen gaben als Geschlecht 106 (53 %) Die absoluten Häufigkeiten der Antworten Die Kurven zur polynomischen Regression sind dazu in Abb. 3 wiedergegeben. Es ist zu männlich und 94 (47 %) weiblich an. Die - von „0 (gering)“ bis „100 (hoch)“ - auf die erkennen, dassGeburtsjahr die männlichen zwischen und 46 vertrauen Jahren den Frage „In welchem41Ausmaß Siemännlichen Frage nach dem ergab Befragten folgende (grün) Beratern am meisten Vertrauen entgegenbringen. Von diesem Punkt an sinkt die Altersverteilung: unter 25 Jahren: 17 Personen einem männlichen Berater im Bereich derVertrauenswertung Es lässt sich also je älter der Befragte, desto Vertrauen in zeigtweniger Abbildung (8,5 %); 25rapide. bis 34 Jahre: 67 Personen (33,5sagen; %); Personenversicherungen?“ männliche Beratung. Für die weiblichen Befragten (rot) sieht es ähnlich aus. Je 35 bis 44 Jahre: 48 (24 %); 45 bis 54 Jahre: 31 1. Der Mittelwert insgesamt liegt bei 71,71.älter, desto weniger Jedoch ist (18,5 das Vertrauen bis zumzeigt Absinken der Trendlinie zwei Spitzen: zum einen insgesamt (15,5 %); abVertrauen. 55 Jahren: 37 Personen %). Die Verteilung 5 bei einem Wert von 50 und zum anderen Höchste Ausbildung: höher alsabgeschlossene bei den männlichen befragten Personen.

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Abbildung 3: Vertrauen in einen männlichen Berater: polynomische Regression nach Alter und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

5. Vertrauen in weibliche Beraterinnen Die absoluten Häufigkeiten der Antworten - von „0 (gering)“ bis „100 (hoch)“ - auf die Frage Ideal für junge Vorsorger: „In welchem Ausmaß vertrauen Sie einer weiblichen Beraterin im Bereich der Personenversi- preisgekrönte Todesfallcherungen?“ zeigt Abbildung 4. Der Mittelwert insgesamt liegt bei 69,92 und damit geringfü- absicherung mit niedrigen 3: Vertrauen in einen Berater: polynomische gig niedriger als beiAbbildung männlichen Beratern mit männlichen einem Wert von 71,71 (sieheRegression oben). Einstiegsprämien nach Alter und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

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Abbildung 4: Vertrauen in eine weibliche Beraterin: absolute Häufigkeiten der Antworten

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Abbildung 4: Vertrauen in eine weibliche Beraterin: absolute Häufigkeiten der Antwor-

DER Spezialversicherer risControl 10/18 23 für biometrische Risiken


STUDIE

bei der vollen Punktzahl von 100. Ersteres kann so gedeutet werden, dass diejenigen, die 50 Punkte gaben, dies auch beim anderen Geschlecht taten um damit zum Ausdruck zu bringen, dass dieser Aspekt für sie keine Rolle spielt. Die Verteilung in Abbildung 4 im Abschnitt 5 lässt diese Interpretation ebenfalls zu. Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, dass die weiblichen befragten Personen (Mittelwert 76,47) einem männlichen Berater insgesamt deutlich mehr Vertrauen entgegen bringen als die männlichen Befragten (Mittelwert 66,46). Analysiert man die Antworten nach Alter und Geschlecht, dann ergibt die lineare Regression – wie in Abbildung 2 zu sehen - für weibliche befragte Personen (rot) wie für männliche befragte Personen (grün) eine mit dem Alter fallende Tendenz. Die Kurven zur polynomischen Regression sind dazu in Abb. 3 wiedergegeben. Es ist zu erkennen, dass die männlichen Befragten (grün) zwischen 41 und 46 Jahren den

en entgegenbringen. Von diesem Punkt an sinkt die Vertrauenswertung rapide. Es lässt sich also sagen; je älter der Befragte, desto weniger Vertrauen in männliche Beratung. Für die weiblichen Befragten (rot) sieht es ähnlich aus. Je älter, desto weniger Vertrauen. Jedoch ist das Vertrauen bis zum Absinken der Trendlinie insgesamt höher als bei den männlichen befragten Personen. 5. Vertrauen in weibliche Beraterinnen Die absoluten Häufigkeiten der Antworten - von „0 (gering)“ bis „100 (hoch)“ - auf die Frage „In welchem Ausmaß vertrauen Sie einer weiblichen Beraterin im Bereich der Personenversicherungen?“ zeigt Abbildung 4. Der Mittelwert insgesamt liegt bei 69,92 und damit geringfügig niedriger als bei männlichen Beratern mit einem Wert von 71,71 (siehe oben). Weibliche befragte Personen bringen einer weiblichen Beraterin insgesamt mehr Ver-

trauen entgegen als die männlichen Befragten (77,66 bzw. 63,06). Auch hier zeigt die Analyse der Antworten nach Alter und Geschlecht in Abb. 5, dass die lineare Regression für weibliche befragte Personen (rot) wie für männliche befragte Personen (grün) eine mit dem Alter fallende Tendenz aufweist. Aus Abb. 6 ist zu ersehen, dass bei den männlichen Befragten ab einem Alter von ca. 50 Jahren das Vertrauen gegenüber einer weiblichen Beraterin abnimmt. Die weiblichen Befragten schenken den weiblichen 6 Beraterinnen insgesamt mehr Vertrauen als die männlichen Befragten; ab ca. dem 55. Lebensjahr ist auch hier ein Rückgang des Vertrauens zu verzeichnen. 6. Zusammenfassung

Es zeigte sich, dass die weiblichen befragten Personen im Durchschnitt Beratern und 6 Beraterinnen insgesamt mehr Vertrauen entgegenbringen als die männlichen befragten Personen. Wie aus der Gegenüberstellung in Abb. 7 abzulesen ist, vertrauen weibliche befragte Personen im Durchschnitt männlichen und weiblichen Beratungspersonen in nahezu gleichem Ausmaß, mit einem ganz leichtund höheren Wert (Unterschied: 1,19 ProAbbildung 5: Vertrauen in eine weibliche Beraterin: lineare Regression nach Alter zentpunkte) hinsichtlich der weiblichen BeGeschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) ratungspersonen. Bei männlichen befragten Personen ist der Unterschied hinsichtlich Aus Abb. 6 ist zu ersehen, dass bei den männlichen Befragten ab einem Alter vondesca.Vertrauens 50 in männliche und weibliche Jahren das Vertrauen gegenüber einer weiblichen Beraterin abnimmt. Die weiblichenBeratungspersonen Befragzwar etwas größer (3,40 ten schenken den weiblichen Beraterinnen insgesamt mehr Vertrauen als die männlichen Prozentpunkte), aber ebenfalls nicht besonders Befragten; ab ca. dem 55. Lebensjahr ist auch hier ein Rückgang des Vertrauens zu verzeichhoch. Auch hier ist der Wert hinsichtlich der Abbildung 5: Vertrauen in eine weibliche Beraterin: lineare Regression nen. Personen der eigenen Geschlechtsgruppe höAlter weibliche und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt:nach blau) Alter und Abbildung 5: Vertrauen nach in eine Beraterin: lineare Regression her. Es ist also festzuhalten: Im Durchschnitt Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) vertrauen Männer und Frauen Beratern/innen des eigenen Geschlechts etwas mehr, Unterschiede sind aber verhältnismäßig Aus Abb. 6 ist zu ersehen, dass bei den männlichen Befragten ab einem Alter vondieca. 50 gering. Jahren das Vertrauen gegenüber einer weiblichen Beraterin abnimmt. Die weiblichen Befrag-

ten schenken den weiblichen Beraterinnen insgesamt mehr Vertrauen als die männlichen Befragten; ab ca. dem 55. Lebensjahr ist auch hier ein Rückgang des Vertrauens zu verzeichnen.

weibliche Beraterinnen

männliche befragte Personen

66,46

63,06

weibliche befragte Personen

76,47

77,66

Abbildung 6: Vertrauen in eine weibliche Beraterin: polynomische Regression Vertrauennach in Alter eineundweibliche Beraterin: polynomische Regression Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

Abbildung 6: Alter und Geschlecht rot; männlich: grün; gesamt: blau) männlichen Beratern am(weiblich: meisten Vertrau24 risControl 10/18

Vertrauen in männliche Berater

nach

Abbildung 7: Vertrauen in männliche und weibliche Beratungspersonen nach Geschlecht der Befragten


VERANSTALTUNG

Johannes Loinger und Dr. Margarete Schramböck

, dass Sie r ü f a d n e g r o Wir s mmen! o k t h c e R m e zu Ihr

D.A.S. Rechtsschutz AG

Leitbetrieb

Dr. Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, gratulierte der D.A.S. Rechtsschutz AG und deren Vorstandsvorsitzenden Johannes Loinger mit einem persönlichen Schreiben zur Auszeichnung zum „Leitbetrieb Austria“. Als Leitbetriebe werden nach einem umfassenden Screening jene Unternehmen ausgezeichnet, die sich zu nachhaltigem Unternehmenserfolg, Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung bekennen und ihre Qualifikation anhand eines Kriterienkatalogs dokumentieren können. Wesentlich sind dabei nicht nur Größe und Erfolg des Unternehmens, sondern auch ein besonderer Stellenwert in der Branche. „Seit Jahren achten wir bei der Ausrichtung unserer Unternehmensstrategie auf Nachhaltigkeit und sozialen Mehrwert. Es freut mich daher ganz besonders, dass unser wirtschaftlicher Erfolg sowie die Bestrebungen für mehr Chancengleichheit in der Gesellschaft durch dieses Zertifikat ausgezeichnet wurden und wir nun Teil des Netzwerks der Leitbetriebe Austria sind“, so Johannes Loinger. Geschäftsführerin Monica Rintersberger von „Leitbetrieb Austria“: „Die D.A.S. Rechtsschutz AG erfüllt alle Kriterien eines Leitbetriebs perfekt. Neben dem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg, der zuletzt auch durch das erneute Rating von Standard & Poor‘s bestätigt wurde, haben uns besonders die zahlreichen Maßnahmen im Bereich CSR überzeugt, insbesondere die gesundheitsfördernden Aktivitäten. Gerade in beratungsintensiven Branchen wie der Versicherungsbranche sind hochmotivierte Mitarbeiter ein Schlüsselfaktor zum Erfolg und mit derartigen Maßnahmen sichert sich die D.A.S. einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Köpfe gegenüber Mitbewerbern“.

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Group risControl 10/18 25


INTERVIEW | FACHVERBAND DER VERSICHERUNGSAGENTEN/FACHGRUPPE TIROL

"Jede Agentur ist aufgerufen, sich DSGVO-fit zu machen" risControl sprach mit Helmut Emberger, Gremialobmann Wirtschaftskammer Tirol, Landesgremium der Versicherungsagenten Tirol, über die Herausforderungen im Zusammenhang mit DSGVO und neuen Agenturverträgen. Viele Agenten haben in letzter Zeit von fast allen Versicherungen, mit denen sie zusammenarbeiten, neue Agenturverträge bzw. Courtagevereinbarungen zur Unterfertigung erhalten. Darin ist häufig zu lesen, dass Agenten fortan als Auftragsverarbeiter für Versicherungsunternehmen in ihren Tätigkeiten als Versicherungsagenten eingestuft werden. Ohne Unterfertigung dieser neuen Vereinbarungen wird die Beendigung der Zusammenarbeit angedroht. Ist diese Praxis auch in Tirol weit verbreitet oder herrscht hier diesbezüglich seitens der Versicherer mehr Zurückhaltung? Emberger: Diese Praxis ist jedenfalls vorgekommen, ob weit verbreitet oder nicht, kann ich nicht sagen. Aufgrund der Intervention des Bundesgremiums wurden, soweit es mir bekannt ist, bei betroffenen Versicherern die meisten Verträge besser formuliert und Unklarheiten ausgeräumt. Aus meiner Sicht sind Versicherungsagenturen jedenfalls auch selbst Verantwortliche, soweit sie Daten eigenständig erheben und verarbeiten bzw. speichern. Soweit diese zum Erfassen dieser naturgemäß zum Erstellen von Anboten notwendigen Daten im Auftrag von Versicherungsunternehmen tätig werden, werden sie zu Auftragsverarbeitern. Die Versicherungsagentur wird sich damit sehr oft in der Doppelfunktion als Verantwortlicher und Auftragsverarbeiter befinden. Ich verwende ganz bewusst die Bezeichnung "Versicherungsagentur", weil es einerseits auch erfolgreiche Versicherungsagentinnen und andererseits Versicherungsagenturen mit Innen- und Außendienstmitarbeitern gibt, für welche sie als Dienstgeber auch die Verantwortung und Haftung hinsichtlich der Einhaltung dieser Bestimmungen für ihre angestellten Mitarbeiter haben. Es ist mir nicht bekannt, dass im Falle einer Nichtunterfertigung der 26 risControl 10/18

notwendigen Vereinbarungen bereits vorweg mit Kündigung der Vereinbarung gedroht wurde. Allerdings ist es angesichts der laut DSGVO möglichen Strafen für Unternehmen auch verständlich, dass die Versicherungsunternehmen eine klare vertragliche Regelung mit ihren Agenturen anstreben. Ich sehe das im Sinne einer aufklärenden Klarstellung auch als sinnvolle Praxis für beide Beteiligten. Sollte sich eine Agentur beharrlich weigern, eine entsprechend den Bestimmungen der DSVGO seriös gehaltene Vereinbarung zu unterschreiben, ist es für mich auch vorstellbar, dass einer Versicherungsagentur die Zusammenarbeit aus diesem Grunde aufkündigt. Die fallweise notwendige Anpassung von Courtagevereinbarungen resultiert meiner Meinung nach eher aus IDD Bestimmungen. Als Gremium haben wir auch von der Aufkündigung mehrerer Courtagevereinbarungen eines Unternehmens gehört. Allerdings handelt es sich dabei um Agenturen, die ihre Tätigkeit eher im Nebenerwerb ausgeübt haben und überwiegend auch schon eine gewissen Altersgrenze überschritten haben. Welche Nachteile drohen, sollten Agenten aus Angst vor Vertragskündigung die Einstufung als Auftragsverarbeiter unterschreiben? Emberger: Die Einstufung als Auftragsverarbeiter oder Datenverantwortlicher ergibt sich meiner Ansicht nach mehr aus der Natur der Sache als aus einer vermeintlichen Definition des Versicherungsunternehmens. Wie bereits ausgeführt, wird sich die Versicherungsagentur oft in einer Doppelrolle befinden und aus der Art und Umstand der Datenerfassung letztlich ableitbar sein, ob diese den Charakter als Auftragsverarbeiter und/oder Verantwortlicher hat. Die dementsprechend zwischen

Versicherungsunternehmen und Agenturen diesbezüglich geschlossenen Vereinbarungen sollten es auf jeden Fall auch zulassen, dass die Agentur selbst im eigenen Ermessen Daten als selbstständiger Unternehmer erfasst und speichert. Gleichzeitig muss damit auch klar sein, dass diese Tätigkeit damit auch als Verantwortlicher gemäß DSVGO erfolgt und damit auch die Konsequenzen zu tragen sind. Natürlich kann die Speicherung von Unterlagen direkt bei der Agentur im Falle eines vermeintlichen Beratungsfehlers und Ersatzansprüche von großem Vorteil sein und deshalb von einem Versicherungsunternehmen aus diesem und auch anderen Gründen der Agentur nicht explizit untersagt werden. Was raten Sie den davon betroffenen Agenten? Wie sollen diese vorgehen, wenn ihnen ein benachteiligender neuer Agenturvertrag zugesandt wird? Emberger: Zuständiges Landesgremium kontaktieren. Da es sich aber um kein reines "Landesspezifikum" handelt - sind auch wir im stetigen Kontakt mit dem Bundesgremium, um eine einheitliche Linie zu haben und auch rechtlich und inhaltlich korrekte Hilfestellungen bieten zu können. Was sind im Zuge der DSGVO die größten Umstellungen in der täglichen Arbeitsweise von Agenten? Und: Wie geht es dabei den Agenten in Tirol? Emberger: Ich kann hier nur aus Erfahrungen persönlicher Gespräche mit Agenturen in Tirol berichten und diese sind durchaus unterschiedlich. Die meisten ärgern sich aufgrund des unbestreitbar höheren Aufwands an Papier und Druckmaterialen aufgrund seitenlanger Datenschutzerklärungen. Viele


FACHVERBAND DER VERSICHERUNGSAGENTEN/FACHGRUPPE TIROL | INTERVIEW

nehmen es relativ emotionslos zur Kenntnis und versuchen, das Beste daraus zu machen. Wo bringt die DSGVO für Agenten die größten Herausforderungen? Emberger: Ich denke generell die Bestimmungen richtig zu verstehen und anzuwenden. Den damit erhöhten Adminstrationsaufwand bewältigen, sowie natürlich auch die nicht zu unterschätzende technische Seite wie z.B. Sicherheit der Speichermedien angefangen vom klassischen Aktenschrank bis zur digitalen Datensicherheit. Welche Maßnahmen zur Bewältigung sollten hier sofort eingeleitet werden, um Ärger zu vermeiden? Emberger: Jede Agentur ist aufgerufen, sich DSGVO-fit zum machen. Auch wenn es dank IDD zur Verpflichtung werden wird, sich weiterzubilden ist die Aus- und Weiterbildung meines Erachtens insbesondere als selbstständiger Kaufmann eine Holschuld. Es gibt seitens der Kammer und des Gremiums duale Möglichkeiten wie Seminare und webinare. Auch unser diesjähriger Expertentag am 22.11. wird sich nochmals speziell mit Thema DSVGO und IDD befassen. Die WKO stellt auch rechtliche geprüfte Musterformulare zur Verfügung und für Versicherungsagenturen wurde ein eigener Leitfaden entwickelt. Ein Mindesterfordernis ist auch die Erstellung eines Verfahrensverzeichnisses - dort werden alle Daten, die gesammelt (gespeichert, weitergeleitet, verarbeitet...) werden, nach Kategorien übersichtlich erfasst. Welchen Beitrag leistet die WKO, damit Agenten diese Herausforderungen bewältigen können? Emberger: Wie WKO leistet umfangreiche Informationsarbeit sei es mit Infos, Informationen auf der Homepage und anderen Medien, Seminare, webinare sowie auch persönliche Hilfestellung soweit dies im Rahmen der vorhandenen personellen Kapazitäten möglich ist. Kennen Sie schon Fälle, in denen Agenten im Zuge wachsender Bürokratie, insbesondere im Zusammenhang mit der DSGVO

ihren Gewerbeschein zurücklegten? Wenn ja, was waren die Hauptgründe dieser Entscheidung? Emberger: Ich gehe davon aus, dass sich vor allem ältere Agenturinhaber den durch IDD und DSVGO hervorgerufenen Herausforderungen nicht mehr stellen werden und auch aus diesen Gründen ihre Agenturtätigkeit beenden. In welchem Umfang, wird sich erst herausstellen, wenn die IDD, hier insbesondere auch die Aus- und Weiterbildungsverpflichtung und DSVGO Bestimmungen für den einzelnen stärker spürbarer werden. Hier werden wir in 2 bis 3 Jahren mehr wissen. Der Altersdurchschnitt aktiver Agenturinhaber zeigt leider insgesamt kein ausgewogenes Bild, es wird auch immer wieder ein Nachfolgeproblem angesprochen. Schon aufgrund der bürokratischen Anforderungen und der insgesamt steigenden Herausforderungen in diesem Beruf, wird es sinnvollerweise zukünftig auch Zusammenschlüsse zu größeren Einheiten geben. Auch die Selbstbedienung durch Kunden im Wege

digitaler Angebote schwebt ja als Damoklesschwert über die Branche. Aufgrund dieser Fakten gehe ich eher insgesamt von stagnierenden Zahlen aktiver Gewerbescheine aus. Welche Auswirkungen hat die DSGVO auf Arbeitsaufwand und Kosten? Emberger: Die Einhaltung der Bestimmungen, wie schon auch beispielhaft erwähnt, verursacht zweifellos höheren Verwaltungsaufwand. Dieser wird unterschiedlich auch von der Größe der Agentur abhängen. Müssen z. B. auch angestellte Mitarbeiter gebrieft und kontrolliert werden, wird es beim Einzelkämpfer, der sich auf seine eigene Integrität verlassen kann, anders ausfallen. Generell schwingt jedoch das Gefühl einer Mehrbelastung mit und es verstärkt sich für viele mehr und mehr der Eindruck, dass sich die Beratungs- und Betreuungstätigkeit, als zwar unerwünschte aber unabwendbare Entwicklung, mehr und mehr zu Admistrationstätigkeiten verlagert. Vielen Dank für das Gespräch. risControl 10/18 27


MARKT

Die Datenschutzgrundverordnung trifft alle Unternehmer, ob Kunde oder Makler! Die DSGVO, schon lange vor ihrem Inkrafttreten hat man uns darüber informiert und vor ihr gewarnt, seit 26.5. dieses Jahres ist sie Gewissheit. Kein unternehmerisch Handelnder bleibt von ihr verschont. Viel ist dazu schon geschrieben worden, wie die Einhaltung allerdings kontrolliert und letztlich Fehlverhalten bestraft werden wird, liegt noch weitgehend im Unklaren. Auswirkungen wird es sicher geben – aber welche genau? Da werden wir wohl noch einige Zeit warten müssen, bis wir repräsentative praktische Erkenntnisse haben werden. von Dr. Helmut Tenschert Betroffen werden wieder einmal in erster Linie kleine Betriebe, Freiberufler und KMUs sein, die großen Internetanbieter haben sich durch einfache Maßnahmen lästigen bürokratischen Aufwands einfach entledigt. Jeder der Anfragen an solche Firmen richtet, hat bis zum Erhalt der gewünschten Informationen eine Vielzahl an Zustimmungserklärungen abzugeben. Tut man es nicht, wird es eben nichts mit der angestrebten Auskunft oder Bestellung, Pech gehabt. So einfach können wir es uns als beziehungsorientierte Dienstleister leider nicht machen. Dank einer Rettungsaktion der österreichischen Bundesregierung konnte in letzter Sekunde die Reißleine gezogen werden, um eine drohende Strafexpedition der Behör-

Mag. Martin Moshammer, HBV ROLAND Rechtsschutz-Versicherung AG 28 risControl 10/18

den hintanzuhalten, indem eine gesetzliche Regelung beschlossen worden ist, die vor allem in der Erstphase nicht Bestrafung, sondern Beratung und Aufklärung in den Vordergrund stellt. Die angedrohten Strafen sind ja alles andere als gering, ja existenzgefährdend. Ob und wie rechtliche Problemstellungen und deren Auswirkungen aus dieser Rechtsmaterie aussehen und in Versicherungen Berücksichtigung finden können, haben wir -natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit - in diesem Segment aktive Versicherungsgesellschaften befragt und einen einschlägig tätigen Assekuradeur und Versicherungsmakler um Stellungnahme ersucht. ROLAND Rechtsschutz-Versicherung AG Die DSGVO ist ein klassisches Beispiel für kontinuierlich steigende regulatorische Anforderungen. Damit wird einmal mehr unter Beweis gestellt, dass Vermittler verstärkt sensibilisiert werden müssen, was die strafrechtliche Absicherung von Unternehmen sowie deren Führungskräfte angeht. Der Führungskräfte-Rechtsschutz von ­ROLAND sichert all jene neuen Datenschutzbeauftragten ab, die nun unter besonderer Beobachtung stehen. Die Unternehmen können wiederum auf den bewährten Universal-StrafRechtsschutz für Unternehmen zurückgreifen, dessen weiter Deckungsumfang damit in der Praxis einmal mehr bestätigt wird und auch keine bloße Ausschnittsdeckung für

Dr. Helmut Tenschert

den Bereich Datenschutz darstellt. Somit sind die Unternehmen auch für die Zukunft gut gerüstet – ganz gleich, wie kreativ der Gesetzgeber in Wien oder Brüssel ist. Der Ordnung halber sei noch erwähnt, dass die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen, der Einschluss von Streitigkeiten aus Versicherungsverträgen sowie Beratungen (selbstverständlich auch zum Thema Datenschutz) in gewohnter Manier über die Business-Polizze von ROLAND abbildbar sind. Zürich Versicherung Ansprüche aufgrund des Datenschutzgesetzes können Kunden und Unternehmen treffen.


MARKT

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Mag. Raimund Wurm, Leiter Underwriting Rechtsschutz Zürich Versicherung

Einerseits gilt es, dem Betroffenen die Kostendeckung für die Durchsetzung der eigenen Ansprüche nach dem DSG zu gewähren und andererseits soll sich das Unternehmen solcher Ansprüche erwehren können. Die Zurich-Rechtsschutz-Produkte bieten für beide Bedürfnisse den richtigen Versicherungsschutz. Der Daten-Rechtsschutz bietet diesen Schutz seit langer Zeit – schon lange, bevor die Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 gültig wurde. Der Daten-Rechtsschutz ist standardmäßig in unserem Privat- und Firmen-Rechtsschutz-Produkt eingeschlossen. Für Daten verarbeitende Unternehmen und für seinen Datenschutzbeauftragten empfehlen wir darüber hinaus die Spezial-StrafrechtsschutzVersicherung, um das strafrechtliche Risiko bestmöglich abzudecken.

Mag. Christian Cenčič, Line Manager Casualty, Chubb, Wien

Mag. Christian Cenčič, Line Manager Casualty: "Wo gehobelt wird fallen auch Späne. Gerade die Versicherungsbranche lebt zwischenzeitlich verstärkt von Daten aus denen beispielsweise statistische Wahrscheinlichkeiten zu berechnen sind, teilweise auch um die VAG-Pflichten für Solvency II zu erfüllen. Gleichzeitig sehen sich Versicherungsunternehmen mit einer vorgeschriebenen Dokumentationspflicht, die wohl mit der IDD noch zusätzlich verschärft werden wird, konfrontiert. Der vorgeschriebene Datenschutz durch die DSGVO stellt dabei eine spezielle Herausforderung dar. Und auch der Artikel 82 DSGVO, der sich mit der Haftung und dem Recht auf Schadenersatz hinsichtlich materiellen und auch immateriellen Schadens beschäftigt, und nun gesetzlich verankert ist, wird aller Voraussicht nach die Haftpflichtbranche entsprechend beeinflussen. Zu beachten hierbei ist, dass es in diesem Bereich an nationalen Erfahrungswerten fehlt, weswegen es wieder an der Rechtsprechung hängen wird, dieses Vakuum zu füllen." Gerald Gregor, Line Manager Financial Lines, Chubb, Wien: "Für den CyberVersicherungsmarkt in Österreich stellt die DSGVO eine große Chance dar. Aufgrund des gestiegenen Be wusstseins der Unternehmen kann von einer deutlichen Erhöhung der Marktdurchdringung ausgegangen werden. Gleichzeitig bringt die DSGVO eine deutliche Verschärfung der Vorgaben, insbe-

Gerald Gregor, Line Manager Financial Lines, Chubb, Wien

sondere im Hinblick auf Datenschutzverletzungen und den daraus resultierenden Folgen. Für die Versicherer bedeutet dies steigende Aufwendungen für Kostenbausteine wie Notfallmaßnahmen und Benachrichtigungen, zum Beispiel der „Data Breach Notification“. Eine

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MARKT

mit dem jeder Verantwortliche sein „Schicksal in die eigene Hand nehmen kann“ und so für an ihn gerichtete Ansprüche – sei es vom eigenen Unternehmen oder seitens geschädigter Dritter – vorsorgen kann.

essentielle Änderung ergibt sich auch für die Kunden durch die Höhe der potentiellen Strafen, welche durch die DSGVO neu normiert wurden und bis zu 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes oder bis zu 20 Millionen Euro betragen können Wie sich diese Umstände auf die entsprechenden Versicherungsdeckungen auswirken, bleibt abzuwarten."

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Wiener Städtische Versicherung AG Die Gefahr aus dem Netz stellt für Unternehmen eine immer größere Bedrohung dar – die Wiener Städtische stuft sie bereits als sechstes Elementarrisiko ein. Daher haben wir mit „Cyber-Protect“ als erste heimische Versicherung einen Cyber-Schutz für Unternehmen auf den Markt gebracht. Dieser entspricht selbstverständlich den österreichischen Datenschutzgesetzen, darüber hinaus wurde „Cyber-Protect“ entsprechend der Datenschutzgrundverordnung erweitert. Somit schützt Cyber-Protect Unternehmen umfassend, unter anderem bei möglichen Datenschutzverletzungen, die aufgrund des verschärften Sanktionsrahmens der DSGVO rasch die Existenz bedrohen können. Konkret bietet die Wiener Städtische mit Cyber-Protect eine Absicherung vor finanziellen Folgen, wenn nach einem Cyber-Angriff ein DSGVOVerfahren droht. Übernommen werden sowohl Verfahrenskosten als auch berechtigte Ansprüche von Betroffenen, nicht jedoch etwaige Strafzahlungen an die Datenschutzbehörde. Im Fall des Falles ist das Cyber-Center der Wiener Städtischen rund um die Uhr, sieben Tage

Mag. Jur. Wolfgang Fitsch, Prok. ALLCURA Versicherungs AG 30 risControl 10/18

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung AG

die Woche einsatzbereit und bietet Kunden Soforthilfe, um drohende finanzielle Schäden so gering wie möglich zu halten. ALLCURA Versicherungs AG Insbesondere die spektakulär hohen Strafdrohungen der DSGV haben dieser Gesetzesmaterie hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit beschert. Das haben wir von ALLCURA sehr früh realisiert. Dieses Thema ist bei unseren Gesprächen mit Versicherungsmaklern und Kunden ständig präsent. ALLCURA hat daher bereits seit längerem Versicherungslösungen für die durch die DSGV in den Fokus gerückten Berufsgruppen wie z.B. ITUnternehmen und IT Dienstleister, externe Datenschutzbeauftragte aber auch interne Datenschutzbeauftragte die als Dienstnehmer unter gewissen Voraussetzungen einem Regress des Dienstgebers für verursachte Schäden unterliegen, entwickelt.. Wir betrachten das Thema Datenschutz als „Chefsache“. Damit meine ich, dass die Führungsmannschaft eines Unternehmens sich rechtzeitig und intensiv mit diesem Thema zu befassen hat, ausreichende organisatorische und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen muss damit die „Datensicherheit“ gewährleistet werden kann. Somit bringt die DSGVO auch ein gesteigertes Haftungspotenzial für Unternehmensleiter und könnte für diesen Personenkreis Anlass dazu sein, auch über die persönliche Vorsorge aus möglichen Haftungsfällen nachzudenken. ALLCURA hat auch dafür mit der Unternehmensleiter Haftpflichtversicherung das passende Produkt

Seit mehreren Monaten ist die DSGVO nun in Kraft. Kaum eine Branche hat mehr ob des Themas „hyperventiliert“ als die Versicherungsbranche. Vor allem nahmen die Versicherungsmakler das Thema sehr ernst. Langsam stellt sich eine gewisse Normalität hinsichtlich des Umganges mit dem neuen Gesetz in den Betrieben ein. Die Awareness der Unternehmen hinsichtlich sensibler Daten, vor allem Kundendaten, ist deutlich gestiegen. Die meisten Unternehmen haben die Mitarbeiter dahingehend gut geschult. Was dauerhaft bleibt, ist aber, dass die neue Gesetzgebung ein erhebliches, zum Teil neues Haftungspotenzial für Unternehmen geschaffen hat; man denke dabei etwa an die Möglichkeit der Geltendmachung von immateriellen Schadenersatzansprüchen. Teile der Versicherungswirtschaft haben mit völlig verschiedenen Versicherungslösungen auf dieses Problem reagiert. Vor allem die Haftpflichtkomponente aus der Cyberversicherung dürfte dadurch eine noch stärkere Bedeutung erlangen. Für Versicherungsmakler ergibt sich daraus die Anforderung, sich mit der neu entstandenen Produktwelt intensiv auseinanderzusetzen, um den Beratungspflichten nachkommen zu können.

Mag. (FH) Joe Kaltschmid, GF INFINCO Financial Lines


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KOLUMNE

Gelebte soziale Kompetenz Der nächste Teil unserer Berichterstattung beschäftigt sich wiederum mit der Z Zurich Foundation. Wie schon berichtet, unterstützt die Stiftung Projekte, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände bedürftiger Menschen führen. Dabei werden insbesondere Projekte in den Bereichen naturgemäße Landwirtschaft, Katastrophenschutz, Gesundheit, Umweltschutz sowie die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen unterstützt. Diesmal zeigen wir einige Initiativen rund um den Erdball hinsichtlich Hochwasserschutz.

Überschwemmungen sind neben Stürmen die häufigste Elementarschadenursache. In den letzten 90 Jahren wurde durch große Überflutungen ein volkswirtschaftlicher Schaden von fast 9 Milliarden Euro verursacht.Täglich ereignen sich auf der Welt kleine und mittlere Überschwemmungen, die viele Menschen ihres Hab und Guts berauben. Mit zunehmender Bevölkerung steigen nicht nur die Werte, die der Überschwemmungsgefahr ausgesetzt sind. Durch die zunehmende Verbauung geht oft der natürliche Hochwasserschutz verloren. Einerseits hält ein Großteil der Bevölkerung Hochwasserereignisse immer noch für beherrschbar, andererseits sind viele Menschen nicht ausreichend informiert und sensibilisiert.

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Nepal Eine reale und bedeutende Bedrohung in Nepal sind Überschwemmungen. Die Z Zurich Foundation unterstützt Gemeinden beim Einsatz von Hochwasser-Frühwarnsystemen. Alleine bei der Überschwemmung im August 2017 wurden mehr als 1.100 000 SMS-Warnungen ausgesandt. Die Hochwasserwarnung warnt bis 7 Stunden vor Wasseranstieg. Auch das Katastrophenmanagement im Land wird durch die Stiftung unterstützt. Peru Ein durch unglaubliche Naturkatastrophenereignisse gebeuteltes Land. Als Wetteranomalie wurde der „El Nino“ bezeichnet. Das Christkind der Küste, was fälschlicherweise anheimelnd

klingt, hinterließ ungeheure Schäden. Über 100.000 zerstörte Häuser, 159 weggespülte Brücken und weit mehr als eine halbe Million betroffene Bewohner. Das Engagement der Zurich Foundation umfasst ebenfalls wie in Nepal die Installierung von Frühwarnsystemen. Mit günstigen Materialien wie 3D-Drucker, SolarPanels und Open-Source-Technologie können sich sogar kleine Gemeinden ausrüsten. Auch die Etablierung von einem Netzwerk an Bürgermeistern, die bei Bauprojekten und Infrastruktur auf Prävention im Bereich Naturkatastrophen achten, wurde von der Stiftung unterstützt. Die Etablierung des Frühwarnsystemes wurde von der Regierung Perus mit dem Nationalpreis im Bereich Think Tanks ausgezeichnet. Mexiko und Indonesien In Mexiko und Indonesien werden seit 2014 das Rote Kreuz und die Rote Halbmondgesellschaft (IFRC) beim Hochwasserschutz unterstützt. Besonders im Bundesstaat Tabasco wurden in 21 Gemeinden entlang des Usumacinta-Flusses Hochwasserschutz-Programme gestartet. In Kooperation mit der mexikanischen Katastrophenschutzagentur sind für Menschen in der Hochwasserregion unter anderem Workshops und Katastrophenschutzpläne erstellt worden, um die Gemeinden präventiv zu unterstützen. In Indonesien hat sich ein Team von Zurich Insurance Indonesia und IFRC zusammengeschlossen, um Frühwarnsysteme und Evakuierungsgebäude in den Gebieten Ciliwung, Bangawan Solo und Citarum zu initiieren. In Jakarta wurde eine erfolgreiche Hochwasserresilienz-Innovationskonferenz organisiert, wo Menschen von über 30 Organisationen teilgenommen haben.


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INTERVIEW | FACHVERBAND DER FINANZDIENSTLEISTER

„Die Wirtschaft sollte mit einer Stimme sprechen.“ Fachverbandsobmann Mag. Hannes Dolzer im Gespräch zu den Themen Weiterbildungsverpflichtung und die Erfahrungen des Fachverbandes der Finanzdienstleister, Statusklarheit und Gesprächskultur in der Wirtschaft.

Die IDD-Richtlinienumsetzung betrifft auch die Fachgruppe der Finanzdienstleister. In Alpbach beim Expertentreffen der Versicherungsmakler wurde angesprochen, dass sich die Fachgruppe der Finanzdienstleister gegen die geforderte Statusklarheit ausspricht. Was ist Ihre Meinung dazu? Dolzer: Eines ist sicher: Wir wollen, wie auch alle anderen Berufsgruppen, kein Gold-Plating bei der Umsetzung ins nationale Recht. An diesem Prinzip halten wir fest. Die Statusklarheit ist in der IDD-Richtlinie bereits definiert. Darin ist festgehalten, dass die Kunden vor Vertragsabschluss darüber informiert werden müssen, ob der Versicherungsvermittler als gebundener oder ungebundener Vermittler auftritt. Die Forderung nach einer früheren Offenlegung (bei Gewerbeanmeldung) des Vermittlerstatus bedeutet somit Gold-Plating. Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, das von unseren 5.000 Betrieben

ein Drittel ein weiteres Gewerbe als Versiche- Wie ist im Moment die Gesprächslage rungsmakler ausüben und weitere 25 % auch zwischen den Fachverbänden? als Versicherungsagenten tätig sind. Das heißt aber z. B. auch umgekehrt, dass ein Drittel aller Dolzer: Es gibt Punkte, wo es Einigkeit gibt, Versicherungsmakler auch gewerbliche Ver- und Punkte, wo wir noch Gespräche führen. Ich vermisse aber mögensberater sind. zurzeit das ernstUnd wenn all diese Wir wollen, wie auch alle hafte Bemühen, als ihr Geschäftsmodell anderen Berufsgruppen, Wirtschaft mit einer umstellen müssen, kein Gold-Plating bei der Stimme zu sprechen. gibt das einen sehr Ich einige mich lieber hohen administraUmsetzung ins nationale intern mit ein paar tiven Aufwand für Recht. abgestimmten Komdiese Betriebe, der promissen, als nach sich auch finanziell auswirken wird. Eines möchte ich klar sagen: außen uneinig zu sein. Denn das schwächt Wie die Regelung zwischen den Gewerben unsere Position und wird keinen Einfluss Versicherungsmakler und Versicherungsagen- mehr auf die Gestaltung der gesetzlichen ten aussieht, überlasse ich vollkommen diesen Regelungen haben. Berufsgruppen, da mischen wir uns sicher nicht ein. Mir geht es nur um die Gewerblichen Über die Höhe des WeiterbildungsverpflichVermögensberater, deren Interessen ich zu tungsausmaßes soll es auch differenzierte Meinungen geben? schützen habe. Dolzer: Für den Wertpapierbereich besteht bereits eine Weiterbildungsverpflichtung, ebenso für Wertpapierdienstleistungen, nun ist eine zusätzliche Verpflichtung im Kreditbereich vorgesehen. Die beiden Anforderungen – ebenso wie die Anforderungen für die Versicherungsvermittlung – wurden zu einem Lehrplan für das Gewerbe Vermögensberatung zusammengeführt. Dieser Lehrplan wurde schon vor einigen Monaten der FMA und dem BMWD als Vorschlag vorgelegt. Die Umsetzung wird aber erst im Zuge einer Verordnung erfolgen. Wir sind zuversichtlich, dass unser Vorschlag so umgesetzt werden kann. Inwieweit geht der Lehrplan auf den Bereich Versicherungsvermittlung ein? Dolzer: Wie gesagt ist der Lehrplan so gestaltet, dass Themen der Versicherungsvermittlung ausreichend beinhaltet sind. Es gibt ja Themen,

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FACHVERBAND DER FINANZDIENSTLEISTER | INTERVIEW

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INTERVIEW | FACHVERBAND DER FINANZDIENSTLEISTER

de, dass eine konkrete Empfehlung für einen Fonds eigentlich nicht sinnvoll möglich ist. Aber bei der Umsetzung der IDD-Richtlinie für den Vertrieb könnte das noch enthalten sein? Dolzer: Die Interessensvertretung der Versicherungsmakler wünschte sich eine Empfehlungspflicht auch für die fondsgebundenen Lebensversicherungen. Diesen Standpunkt hat man jetzt zumindest uns gegenüber revidiert. Würde diese Pflicht kommen, bedeutete dies sicher einen starken Rückgang bei der Vermittlung von FLV’S. Das wird auch die Versicherungswirtschaft nicht freuen. Welche Punkte sind Ihrer Meinung nach noch mit den anderen Fachgruppen abzuklären?

die für beide Gewerke gleich sind, Berufsrecht, Verbraucherschutzrecht usw. Wir sind der Meinung, dass jede Berufsgruppe selbst über ihre Lehrinhalte entscheiden soll und muss (diese Meinung vertreten offiziell auch die Vertreter der anderen Berufe). Wir werden keiner anderen Fachgruppe vorschreiben, was deren Lehrplan enthalten soll, und wünschen uns das aber auch für unsere Fachorganisation. Seit 2012 sind die Wertpapiervermittler mit der Weiterbildungsverpflichtung konfrontiert, was waren die Herausforderungen am Anfang?

haben wir einen Beirat eingesetzt, der sich mit Lehrinhalten und deren Gültigkeit für die Verpflichtung auseinandersetzt. Nach den Anfangsschwierigkeiten haben wir das Angebot standardisiert und brauchen nur mehr bei Einzelfällen eine gesonderte Beurteilung über die Anrechnung. Wo sehen Sie noch Probleme bei der IDDRichtlinie, auch wenn diese nicht ins nationale Recht umgesetzt ist, wurde diese dennoch per 1. Oktober wirksam.

Dolzer: Beim Thema Empfehlungspflicht in der fondsgebundenen Lebensversicherung. Dolzer: Es ist ein enormer Aufwand zu definie- Aufgrund der Volatilität von Fonds können ren, wer ein zertifiziertes Ausbildungsinstitut wir keine Empfehlung über die Entwicklung ist. Auch die Themen für die Weiterbildungs- der Fonds für die nächsten 20 Jahre abgeben. Aufgrund unseres verpflichtung in aushohen Arbeitseinsreichender GewichWir müssen uns den atzes haben wir es in tung umzusetzen, Anforderungen von „außen“ vielen Gesprächen ist zu Beginn etwas gemeinsam stellen und uns erreicht, dass die schwierig und die Empfehlungspflicht Beurteilung/Zertifinicht im Innenverhältnis im Versicherungsaufzierung von Vorträgegenseitig blockieren. sichtsgesetz in stark gen und Seminaren. abgeschwächter Form Nicht die Summe der Stunden, sondern die Lehrinhalte richtig enthalten ist. Wichtig ist daher, dass bei der unterzubringen, war die größte Hürde. Dazu Wertpapiervermittlungsrichtlinie erkannt wur36 risControl 10/18

Dolzer: Wie bereits gesagt, wäre es meiner Meinung nach sehr wichtig, nach außen mit einer Stimme aufzutreten. Alle Vertreter der Wirtschaft, beginnend mit dem Versicherungsverband, den Versicherungsmaklern und den Versicherungsagenten und uns. Natürlich wird man Kompromisse eingehen müssen, da die Anforderungen unterschiedlich sind. Was würden Sie sich wünschen? Dolzer: Generell mehr Weitblick unter den Gesprächspartnern, mehr über den eigenen Tellerrand hinausblickend. Dem gemeinsamen Segment in der Wirtschaft kann nur kooperatives Verhalten nützen. Wir müssen uns den Anforderungen von „außen“ gemeinsam stellen und uns nicht im Innenverhältnis gegenseitig blockieren. Wie geht es den österreichischen Vermögensberatern? Dolzer: Die Finanzkrise vor zehn Jahren hat dazu geführt, dass viele Kolleginnen und Kollegen nicht mehr selbstständig tätig sind, beziehungsweise aus der Branche ausgeschieden sind. Laut meinem persönlichen Eindruck haben aber seit 2013 viele ihre Geschäftsfelder neu aufgestellt und heute geht es unserer Branche insgesamt sehr gut. Jetzt arbeiten wir daran, dass es so bleibt! Wir danken für das Gespräch.



KOLUMNE

Die Digitalisierung des Versicherungsvertriebs im internationalen Vergleich Der heimische Versicherungsvertrieb setzt nach wie vor primär auf klassische Vertriebswege, zumal Kunden hierzulande der persönlichen Betreuung den Vorzug geben. Hingegen in anderen europäischen Ländern, in den USA und auch im asiatischen Raum hat die Digitalisierung den Versicherungsvertrieb bereits revolutioniert. risControl sprach darüber mit der VersicherungsDigitalisierungsspezialistin Erika Krizsan, Managing Director bei insurance-factory.eu. Erfahrungsgemäß liegt die Online-Abschlussquote von Versicherungen in Österreich im niedrigen einstelligen Bereich. Selbst Millennials sind tendenziell wenig bereit, nur reine Online-Abschlüsse zu tätigen. Das gilt vor allem für erklärungsbedürftigere Produkte, während beispielsweise Online-Reiseversicherungen sich bei den unter 40jährigen mittlerweile einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Krizsan zeigt wie wenig onlineaffin der heimische Versicherungsvertrieb in Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist: „Derzeit liegen in Österreich die online Abschlüsse noch immer unter fünf Prozent, in anderen Ländern wie England oder Ungarn beträgt z.B. im Bereich Kfz/Kasko die Abschlussquote schon über 80 Prozent.“ Woran ist dieser Status zu erkennen? „Einerseits ist in Österreich der traditionelle Vertrieb immer der stärkste Treiber. Die Kunden sind von den Vermittlern und Brokern verwöhnt, weil, wenn sie z.B. eine neue Versicherung brauchen oder einen Schaden haben, sie sofort ihren Vermittler anrufen, der die gesamte Administration und Organisation der Schadenbearbeitung mit der Versicherung erledigt. Das ist ein Service, worauf man sehr schwer verzichten will“, erklärt Krizsan gegenüber 38 risControl 10/18

Erika Krizsan, Managing Director bei insurance-factory.eu: „Immer wieder wird die Frage gestellt, kann man Lebensversicherungen Online abschließen. Natürlich kann man. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist LadderLife.“


KOLUMNE

risControl die Besonderheit hierzulande. Das ist letztendlich ein großes Kompliment an die Service-Orientierung des Vertriebs, da dieser in der Lage ist durch seine Besonderheiten das Rad der Zeit stark zu verlangsamen. Der Versicherungsvertrieb im asiatischen Raum Im asiatischen Raum hingegen werden den Kunden auf breiter Basis digitale Angebote bereitgestellt, die diesen Service gerne nutzen. „Künstliche Intelligenz ist dabei ein wichtiger Faktor, besonders im Bereich personalisierter Angebote, Chatbot, und SchadenregulierungsAuszahlung. Immer mehr und mehr Angebote werden kreiert, wo die Serviceperspektive im Vordergrund steht“, so Krizsan. Das bedeutet, dass auch die Individualisierung des Service automatisierbar ist. In Europa bremst aber die Bürokratie viele Entwicklungen. Vor allem die DSGVO ist im Online-Geschäft eine Herausforderung. Im asiatischen Raum hingegen sehen Regierungen das „Große Ganze“. Dazu Krizsan: „Natürlich basieren die Kundenanforderungen auf einer anderen Basis, was den Datenschutz betrifft. Solange in der EU eher die negativen Aspekte dargestellt werden, wird sich daran nicht sehr viel ändern. In China werden die positiven, schnellen, kostengünstigen Serviceprozesse in den Vordergrund gestellt“. Das gibt einen guten Rahmen für die Entstehung innovativer Online-Versicherer.

jetzt bereits mehr als 540 Millionen Kunden im Bestand und 8,2 Milliarden Verträge unter Verwaltung. Die Durchschnittsprämie liegt bei zwei US-Dollar“. Es ist also eine Mikroversicherung mit hoher Vertragsanzahl. „Was viele traditionelle Versicherungen sich wünschen würden, trifft bei Zhong An zu. 60 Prozent der Kunden sind zwischen 25 und 30 Jahre alt“, so Krizsan, die diversen Besonderheiten von Zhong anhand folgender Zahlen, Daten und Fakten illustriert: Derzeit arbeiten 1700 Mitarbeiter im Unternehmen, wovon 52 Prozent im Technologiebereich arbeiten und nur fünf Prozent im Vertrieb. In diesem Online Ecosystem arbeiten sie mit mehr als 200 Partnern. Zum Beispiel wird die Risikobeurteilung großteils von Partnern durchgeführt. Die Produktgestaltung von der Idee bis zum Go-Live dauert maximal zwei Wochen. Zhong An ist laut Aussagen kein Versicherungsunternehmen mehr, sondern ein Technologieunternehmen, das sich auf Nischen spezialisiert hat, wie zum Beispiel auf E-commerce und den Bereich der Add-On Versicherungen, wie Holligan Versicherungen für Fussballfans oder wenn die Temperatur über 37 Grad klettert. Der große Vorteil dabei: Sofern die Schadensumme unter ca. 6600 Euro liegt, werden von der Schadenmeldung bis zur Auszahlung unter Einsatz von künstlicher Intelligenz nur wenige Sekunden vergehen.

Fallbeispiel Zhong An

Auch USA in der Digitalisierung viel weiter fortgeschritten

Die chinesische, digitale Versicherung - Zhong An - ist ein Paradebeispiel, wie man eine digitale Versicherung auf die Beine stellen muss und wie man durch digitale Prozesse Millionen Kunden in kurzer Zeit erreichen kann. Mit diesem Unternehmen verbindet VersicherungsDigitalisierungsexpertin Krizsan sogar persönliche Erfahrungen: „Zhong An – mit dessen IT Vorstand hatte ich die Möglichkeit, persönlich zu sprechen. Wir diskutierten deren Modell, ein Eco-System rundum die Versicherung aufzubauen. Sozusagen ein Zukunftsmodell für Europa. Internationalisierungsoffensiven sind auf das Vorstandsagenda. Einer der größten Eco-System-Partner bei Zhong An ist die Alibaba Gruppe, die auch als Mehrheitseigentümer agiert“, erzählt Krizsan und ergänzt: „Zhong An wurde 2013 gegründet und hat

„Auch die USA ist im Bereich Versicherungen ein weit fortgeschrittener Markt. Lemonade ist so ein Beispiel. Diese Versicherung kennen schon viele und es wird schon versucht, deren Prozesse vom Vertragsabschluss bis zur Schadenabwicklung ähnlich aufzubauen. Weitere digitalisierte Varianten kommen zur Anwendung, wie z.B. Prämienrückvergütungen, wenn der Kunde keinen Schaden hatte“, erzählt Krizsan gegenüber risControl. Lemonade schlägt Wellen bis nach Australien und Großbritannien. „TROV hat sein Geschäftsmodell in Australien und UK angewendet (Expansion in die USA bereits begonnen). Nach kurzer Zeit hat sich herausgestellt, dass die On-Demand Versicherung ein wichtiger Nischenmarkt ist. Besonders wenn man sie mit gutem Marketing

unterstützt“, so Krizsan. Gerne wird in Österreich zwischen einfachen Onlineprodukten wie Reiseversicherungen und den beratungsintensiveren Produkten wie Zusatzkrankenversicherung oder Lebensversicherungen differenziert. Doch in den USA gibt es bereits ein Beispiel für eine Online-Lebensversicherung. Dazu Krizsan: „Immer wieder wird die Frage gestellt, kann man Lebensversicherungen Online abschließen. Natürlich kann man. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist LadderLife. Innerhalb weniger Minuten werden Millionen an Versicherungssumme durch eine Online Risikoanalyse abgeschlossen.“ Wo der Versicherungsvertrieb am meisten automatisiert ist „Aus meiner Sicht ist künstliche Intelligenz im asiatischen Raum am meisten fortgeschritten, weil dort auch von den Regierungen erkannt wurde, dass die Zukunft in diesem Bereich zu finden ist. Daher wurden da auch die entsprechenden Bedingungen und Voraussetzungen geschaffen. Für den Versicherungsvertrieb werden mehr und mehr Robo-Advisor und Chatbots gebaut, wo die intelligenten Systeme immer bessere und bessere und interaktive Angebote bereitstellen“, erklärt Krizsan gegenüber risControl. Ein anderes, kleines aber feines Land ist Israel - mit einer Einwohnerzahl von 8,5 Millionen fast so groß wie Österreich. Es wurde dort das sogenannte Silicon Wadi aus dem Boden gestampft. „Es wird im Bereich Technologieentwicklung eine wesentliche Rolle spielen. Ein Drittel der Bevölkerung ist zwischen 18-35 Jahre alt, sie melden die meisten Patente pro Einwohner an und es gibt dort mehr als 400 Forschungseinrichtungen. Die staatliche Unterstützung für Startups in Höhe von 85 Prozent des zu investierenden Kapitals gewährleistet hervorragende Bedingungen und nur im Erfolgsfall muss zurückbezahlt werden“, beschreibt Krizsan die hervorragenden Rahmenbedingungen. Sowohl in Asien, den USA oder Israel ein Thema ist die Blockchain-Technologie, die vor allem im Bereich Fraud-Detection, also der Aufklärung von Versicherungsbetrug eine Rolle spielt. „Durch den geschlossenen digitalisierten Ablauf von der Meldung bis zur Auszahlung ist gewährleistet, dass es zu keiner Intervention durch externe Einflüsse kommen kann“, so Krizsan. risControl 10/18 39


VERANSTALTUNG

Insurance Innovation Day

Miteinander in Richtung Zukunft von Mag. Christian Sec Am 19. und 20. September fand in Wien bereits zum vierten Mal der Insurance Innovation Day statt. Internationale Top-Manager aus allen Bereichen der Versicherungsbranche kamen zusammen um über Chancen und Visionen im Digitalzeitalter zu sprechen. Mit der Maxime „CoCoCo – Collaboration – Co-Creation – Connectivity“, wollten die Veranstalter rund um Erika Kriszan bewusst das Miteinander vor das Gegeneinander stellen und eine Brücke schlagen zwischen Startups, Insurtecs und etablierten Versicherern um damit auch Innovation in der Branche zu erhöhen. Wie hoch das innovative Aufholpotential im Versicherungssektor ist, zeigt sich dabei in der Entwicklung des Insurtec-Bereichs, der dem Fintec-Sektor rund vier Jahre hinterherhinkt, wie Florian Graillot, Investor bei Astorya erklärt. Zwei Milliarden Euro wurden letztes Jahr in Versicherungs-Startups weltweit investiert. Im gesamten Fin-Tec-Sektor lag das Investitionsvolumen bei rund 25 Milliarden 40 risControl 10/18

Euro. „Trotzdem ist der Aufstieg von InsurtecUnternehmen nicht mehr aufzuhalten, nicht zuletzt auch deshalb, weil dort größere Margen und damit höhere Gewinne zu erzielen sind, als bei Bankprodukten“, so Graillot. Die alten festgefahrenen Strukturen werden also auch in der von katholischer Langsamkeit geprägten Versicherungslandschaft mit immer höherem Tempo aufgeweicht. Schon heute gibt es automatisierte Lösungen von Startups, die ohne Interaktion zwischen dem Versicherten und einem Versicherer auskommen. So wird bei der Flugverspätungsversicherung von Etherisc dem Kunden, sobald der gebuchte Flug mit entsprechend großer Verspätung landet, ohne weiteres Zutun, mit Hilfe der Blockchain-Technologie, der Schadenersatz automatisch überwiesen. Stephan Karpischek erklärt in groben Zügen das Konzept: Auf der einen Seite gibt es eine Kundenschnittstelle, wie z.B. eine App oder eine Webseite, auf der anderen Seite den Datenprovider, der Daten

über die Flugverspätungen bereitstellt. Im Zentrum ist die Software des „smart contract“. „Was fehlt in diesem Konzept?“ fragt Stephan Karpischek, Gründer des Unternehmens ins Publikum, um sich gleich selbst die Antwort zu geben: „Der Versicherer“. Gefahr der Disruption Aber nicht nur Insurtec-Unternehmen, die mit innovativen Lösungen den Versicherer obsolet machen, sondern auch disruptive Entwicklungen von branchenfremden Unternehmen, seien dafür verantwortlich, dass die Branche in ihrer Gesamtheit zur Erneuerung genötigt wird. Tec-Unternehmen wie Tesla, die aufgrund ihrer telematischen Daten die Autoversicherung in den Kaufpreis des Autos integrieren wollen, oder der Online-Versand Alibaba mit einer Rückversandversicherung sind dabei in den Versicherungsmarkt einzutreten, wie Graillot meint. Die existentiellen


VERANSTALTUNG

Ängste, die Google & Co. bei den Versicherern verursachen, wischt Mario Berger, Chef von Google-Austria, jedoch vom Tisch. Er sieht Google eher als Unterstützer für die Anliegen der Versicherer, denn als Gefährdung für die etablierten Versicherungsunternehmen. „Die Google Strategie ist es nicht disruptiv zu sein, sondern Dinge zu ermöglichen“, so Berger. Versicherer besitzt den Kunden nicht Nicht nur Google oder Facebook, sondern auch Banken erhalten durch Kreditkartenabrechnungen valide und relevante Kundendaten und verstehen, wer ihr Kunde ist. „Verglichen dazu wissen die Versicherer kaum etwas über ihre Kunden“, so Graillot. „Den Assekuranzen fehlen valide Daten, die sie für Cross-Selling oder Up-Selling verwenden können“, meint Claudia Lang CEO & Co-Founder von Community Life. Was für die Versicherer in der derzeitig vorherrschenden Vertriebsstruktur erschwerend hinzukommt ist, dass sie durch die zwischengeschalteten Makler ihren Kunden nicht wirklich kennen. „Das Wichtigste für ein Unternehmen ist es den Kunden zu besitzen, aber Versicherer besitzen ihre Kunden nicht“, erklärt Pierre Suhrcke, von Venture Capital in London, das Problem, des maklerdominierten Vertriebs. „Warum versuchen sie nicht mehr Daten zu nutzen um mehr Service anbieten zu können?“ fragt Suhrke eine Expertenrunde. „Oftmals verlieren sich die Assekuranzen in Diskussionen darüber ob die Kosten der Kundenakquisition zu hoch seien“, meint dazu Claudia Lang CEO & Co-Founder von Community Life. Sie stellt dann diese Kosten den Kosten des Maklervertriebs gegenüber: Fixkosten der Maklerbetreuung, Provisionszahlungen an Makler und die Marketingkosten für Makler und noch dazu die Kosten, dass der Kunde einem eigentlich gar nicht gehört, erläutert Lang. Ihre Conclusio: „Direkte Marketingaktivitäten im B2C-Bereich zahlen sich jedenfalls aus“.

Präsenz: „Die jungen Leute hören auf ihre Freunde und auf die Personen, denen sie auf Social-Media folgen“, so Suhrke. „Allein die Techniker Krankenkassa in Deutschland hat bislang mit den so mächtigen Social-MediaInfluencern zusammengearbeitet, und das mit Erfolg“, wie Karen Stub, von IBA Denmark, erklärt. Dabei geht es nicht so sehr darum kurzfristig den Umsatz für das Unternehmen anzukurbeln, sondern um Brand-Awareness. „Das Wichtigste ist bei der jungen Generation ein positives Markenbild zu erzeugen, der Rest kommt mit der Zeit“, so Lang. Um den Anforderungen der jungen Generation gerecht zu werden fordert Patricia Bergler von Facebook: „Go mobile, go visual, go personalise“. Die Entwicklung hin zu Kooperationen mit Service-Plattformen wird die Versicherer einen Schritt näher zum Kunden bringen, ist sich Karen Stub, IBA Denmark, sicher, denn heute ist es noch so, dass die abgehobene Welt der Versicherer Kundenerfahrungen schafft, die Suhrke mit „Highway to Hell“ bezeichnet. Scheitern als Unternehmenskultur Die Zukunft hat also bereits begonnen. Im Jahr 2040 wird jeder von uns 1000 Geräte haben, die mit dem Internet verbunden sind, so Julian Teicke von Wefox. Das heißt, dass die Versicherungen Zugang zu einer unlimitierten Menge an Daten in Echtzeit haben werden und sie damit die Risikosituation des Kunden auch in Echtzeit beurteilen werden können, so Teicke (siehe Interview). Aber mit der Digitalisierung und der disruptiven Veränderung des Ökosystems stellt sich für die Versicherer nicht nur die Frage, wie man auf die immer schneller

werdenden Innovationszyklen reagiert, sondern wie man eine Unternehmenskultur aufbaut, die mit den externen Veränderungen schritthalten kann. Dejan Stojanovic, Gründer von Fuckup Nights meint dazu: „Wir können viel mehr von Fehlern lernen als von Erfolgsstorys.“ Diese Sichtweise sollte auch in die Unternehmenskultur integriert werden. Stojanovic proklamiert daher „die Freiheit zu scheitern“. Youtube und andere große Internetkonzerne sind erst durch das Scheitern zu großen Playern geworden. „Die gesamte Unternehmenskultur von Amazon basiert auf dem Scheitern“, so der Fuckup-Nights-Gründer, der schließlich von Nokia und Kodak erzählt, die durch ein zauderndes und feiges Management, schließlich als Gesamtes scheiterten. „Eine Kultur der Sicherheit ist das neue Risiko“, so Stojanovic abschließend. Insury Award wird vergeben Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der „Insury Award“ für innovative Startups verliehen. In der Kategorie „Technologie“ gewann Fing aus Großbritannien. Das Unternehmen bietet eine Lösung zur Sicherung des Heim-Netzwerks an. Die Kategorie „Schadensmanagement“ ging an Skendata aus Deutschland, die ein Tool entwickelten, das bei der Ermittlung des Gebäudeversicherungswerts eingesetzt werden kann. Die Kategorie P2P & Digitale Versicherungen entschied Wegroup aus Belgien für sich. Die Kategorie „Marketing und Vertrieb“ ging an das spanische Startup Signaturit, deren Produkt die Unterzeichnung und Zertifizierung von digitaler Kommunikation ermöglicht.

Highway to Hell Social-Media-Kanäle wie Facebook helfen dabei die Aquisitionsrate um ein Vielfaches zu steigern, erklärt Karen Stub von IBA Denmark. Vor allem um die neue Generation der Millennials anzusprechen, bedarf es gerade im Social-Media Bereich einer viel stärkeren risControl 10/18 41


INTERVIEW

Digitale Ökosysteme sind die Zukunft wefox ist einer der erfolgreichsten Insurtec-Unternehmen Europas. Das innovative Maklerportal, dass 2015 gegründet wurde, setzte im letzten Jahr 50 Millionen Euro um. Der Gründer Julian Teicke hat aber nicht vor, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Anlässlich des Insurance Innovation Days sprach er mit risControl über seine Visionen für wefox und für die Versicherungsbranche. Was sind die Vorteile für den Makler auf wefox? Teicke: Basierend auf Faktoren wie Kundenzufriedenheit, Nähe und Erreichbarkeit verbinden wir Kunden mit Makler. Damit helfen wir den Makler auch Neukunden zu akquirieren und bringen so seinen Bestand von durchschnittlich 300 in den ersten 12 Monaten auf etwa 600. Danach wird eine komplette digitale Risikoanalyse erstellt, die perfekte Versicherungsleistung kalkuliert und die Optimierungspotentiale aufgedeckt. Der Makler muss nichts tun, außer in sein Portal zu gehen, er verbindet sich mit den Kunden über Videokonferenz, geht mit den Kunden die vorbereiteten Angebote durch und versendet danach per Knopfdruck das Angebot an den Kunden, der Kunde unterschreibt digital und der Makler kann zum nächsten Termin. D.h. statt einem Termin hat er pro Tag zehn Kundentermine. So schaffen wir es im Durchschnitt pro Makler das Gehalt in den ersten 12 Monaten von 42.000 auf 100.000 Euro zu erhöhen. Insgesamt unterstützt wefox derzeit 1.400 Makler in Deutschland, Schweiz und Österreich.

ler auch ein Interface für Versicherer. Damit ermöglichen wir den Versicherungsgesellschaften den Zugang zum Maklermarkt komplett digital, basierend auf Daten und in Echtzeit. Die Assekuranzen können auf der wefox-Plattform die Kundenbasis analysieren, profitable interessante Kundengruppen anonymisiert herauszufiltern, um danach ihre Produkte anzupassen. Der Versicherer kann darauf basierend Kampagnen schalten und in Echtzeit kontrollieren wie viele Kunden über die wefox-Plattform generiert werden. Mit One wurde das Projekt schon in die Tat umgesetzt?

Welche Zukunftspläne verfolgt wefox?

Teicke: Ja, in Deutschland haben wir mit ONE eine digitale Versicherungsgesellschaft gegründet, die vollständig in die wefox-Plattform integriert ist. Innerhalb von sieben Monaten sind wir dabei in Hausrat- Haftpflichtbereich in Deutschland mit 17 Prozent Anteil am Neugeschäft und über 30.000 Polizzen, zum Marktführer aufgestiegen. Dabei wurden 93 Prozent über die wefox-Plattform abgeschlossen. Durch den Vertriebskanal wefox und dem Versicherungsportal konnten wir die Kundenakquisitionskosten auf unter zehn Euro senken und dadurch eine viel höhere Skalierung erreichen. im Vergleich liegen die Akquisitionskosten im Direktkanal bei rund 250 Euro. Das sind Ergebnisse, die uns selbst sehr glücklich gemacht haben. Wir sehen das größte Potential in unserer Gruppe im Versicherungsportal, was eigentlich als Nebenprodukt der Integration zwischen One und wefox entstanden ist, und sich in Zukunft so weiterentwickeln wird, dass es zum wertvollsten Asset unserer Gruppe wird.

Teicke: Wir entwickeln neben dem bereits bestehenden Interface für Kunden und Mak-

Gibt es eine große Zukunftsvision für Ihr Unternehmen?

Wie sieht die langfristige Kundenbetreuung aus? Teicke: Der Kunde hat nach diesem Termin seine Versicherungsleistung für ein Jahr abgedeckt. Nach einem Jahr kommt der Kunde wieder mit seinem Makler in Kontakt. Einmal im Jahr gibt es den Prozess der Anpassung der Risikosituation.

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Teicke: Zukünftig werden Versicherungsprodukte und die Nachfrage danach im digitalen Ökosystem entstehen. In diesen Systemen wie z.B. wenn man bei Uber ein Taxi bucht, gibt es fast überall einen Platz für modulare Versicherungsprodukte, die man als Up-Selling hinzufügen kann. Versicherungsgesellschaften sind jedoch derzeit nicht in der Lage, dieser Nachfrage nachzukommen, weil sie nicht die Technologie haben, die diese schnelle Anpassung zulässt. Deshalb ist die große Vision für wefox, die Schaffung eines Gateways für alle Versicherungsgesellschaften weltweit. Damit wollen wir nicht nur den Zugang zum digitalen Ökosystem von wefox ermöglichen, sondern von allen digitalen Ökosystemen. Der Versicherer gewinnt damit die Flexibilität, der Nachfrage in einer digitalen Welt nachzukommen und trotzdem nicht seine Marke zu verlieren. Vielen Dank für das Gespräch.


INTERVIEW

Zusammenarbeit generiert Kundenwert Interview mit Alexander Bockelmann, Vorstandsmitglied der UNIQA Österreich Versicherungen AG, verantwortlich für den Bereich Digitalisierung.

Wie gehen Sie mit den Herausforderungen der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen um? Bockelmann: In meinem Vorstandsbereich haben wir drei unabhängige Geschäftsbereiche geschaffen. Im ersten Bereich bauen wir digitale Kunden-Kontaktpunkte auf, z.B. entwickeln wir eine Mobile-App, ein Kundenportal oder einen neuen Chatbot. Die zweite Säule ist der Bereich Open Innovation, in dem wir mit innovativen externen Unternehmen zusammenarbeiten. Ein Hauptpunkt dabei ist das Startup-Hub weXelerate. Wir planen daraus im nun startenden Batch mit fünf Startups enger zu kooperieren. In die engere Wahl kommt dabei etwa ein Startup aus Polen, das Voice-Bots für Call-Center entwickelt. Ein weiteres Startup, das unser Interesse weckt, optimiert Terminvereinbarungen zwischen Außendienst und Kunden. Die letzte Säule ist unsere Corporate Venture Capital Einheit. Dort geht es darum, aus Finanzsicht in innovative Geschäftsmodelle zu investieren um skalierbare Geschäftsmodelle zu erkennen und einen finanziellen Return zu erwirtschaften. Das ist unabhängig davon, ob die Geschäftsmodelle einen Bezug zum Versicherungsbereich haben. Wir suchen hier nach innovativen Teams und Modellen in den Bereichen Health, Home, Mobility und Fintech. Gibt es Synergieeffekte, die Sie in dem 3-Säulen-Modell nutzen können? Bockelmann: Ja, so haben wir vor längerer Zeit in Tschechien in Twisto, einen Zahlungsdienst, investiert. Heute bietet das Unternehmen auch Versicherungsdienstleistungen an. Ein umgekehrtes Beispiel ist das Startup Playbrush, mit dem wir in einer Kooperation eine Zahnunfallversicherung anbieten. Dort prüfen wir gerade, ob sich eine direkte Investition in das Geschäftsmodell lohnt.

Kann heute Innovation noch von einem Player allein geschafft werden? Bockelmann: Durch die immer kürzeren Innovationszyklen kann ein Unternehmen aus eigener Kraft die Entwicklungen gar nicht mehr alleine beherrschen. Wir können Kundenwert besser und schneller generieren, wenn wir mit externen Innovationstreibern wie Unternehmen, Startups oder Universitäten zusammenarbeiten. Wie digital bzw. wie analog wird die Versicherung in zehn Jahren sein? Bockelmann: In den Bereichen Vorsorge, Berufsunfähigkeit oder Krankenversicherung wird der Mehrwert eines persönlichen Beratungsgesprächs jedenfalls weiter bestehen bleiben. Jedoch wird die Beratung anders ablaufen, weil Daten und Transparenz von Daten ganz neue Möglichkeiten eröffnen und bessere Beratung gewährleisten. Entsprechende Tools und Hilfsmittel werden die persönliche Beratung digital unterstützen. Ähnlich wie digitale Systeme bei Diagnose und Therapie Ärzte unterstützen wird auch die Versicherungsberatung digital werden. Auf der anderen Seite glaube ich, dass Versicherungen durch die Vernetzung von Industrien und Inkludierung von Leistungen in andere Produkte unsichtbarer werden. Die Rolle des Vertriebs könnte sich der Theorie des Öko-System-Gedankens folgend von der reinen Produkt- in eine Lösungsberatung entwickeln. Zum Beispiel könnten im Gesundheitsbereich auch Pflegedienste u.ä. mitberaten werden. Wie sehen Sie das Dilemma zwischen Datengewinnung und Datensicherheit? Bockelmann: Durch die höhere Datenverfügbarkeit gibt es ökonomische Anreize diese Daten zu nutzen. Dabei gelangt man aber schnell an ein Ethikproblem. Rein theoretisch

gäbe es heute z.B. schon die technischen Möglichkeiten aufgrund einer DNA-Analyse ein personalisiertes Krankenversicherungsprodukt anzubieten, aber das widerspricht dem Prinzip des Risikoausgleichs über das Portfolio. Hier wünsche ich mir klare Vorgaben der Regulatorik, was erlaubt ist und was nicht. Wir bieten jedenfalls ab dem nächsten Jahr als Zusatzservice eine DNA-Analyse über eine Kooperation in der Krankenversicherung an. Dabei erhalten wir die Daten der Ergebnisse nicht, sondern fungieren ausschließlich als Schnittstelle zwischen Anbieter und Kunden. Sie haben seit Beginn des Jahres einen selbstlernenden Chatbot, wie hoch ist die Lernkurve? Bockelmann: Wir sind 2018 mit dem Chatbot live gegangen. Unser Chatbot ist eine lernende Maschine, die auf Freitext antworten kann. Der Chatbot wird durch Mitarbeiter und Kundeninteraktion trainiert. Derzeit deckt der Chatbot bereits 1.200 Themenbereiche ab und er lernt täglich dazu. So kann der Chatbot auf Fragen wie: Wie bekomme ich mein Wechselkennzeichen, oder wo finde ich meine Finanzamtsauskunft usw. bereits hilfreiche Auskunft geben. Vielen Dank für das Gespräch. risControl 10/18 43


INTERVIEW | EFM VERSICHERUNGSMAKLER AG/SAFE7 HOLDING AG

Ausgezeichnetes Nachfolgermodell Wilhelm Brandstetter ist Aufsichtsratsvorsitzender der EFM Versicherungsmakler AG und der SAFE7 Holding AG. Wir haben mit Ihm über Nachfolgemodelle, gesetzliche Anforderungen und Sicherheit eines großen gemeinsamen Daches für die Versicherungsvermittler gesprochen. Welche Vorteile bringen Zusammenschlüsse und Vereinigungen dem einzelnen Versicherungsmakler? Brandstetter: Meiner Meinung nach sind die neuen Regulatorien für den Einzelnen alleine nicht mehr machbar. Ich sage wirklich nicht machbar, weil wir uns in der EFM und der SAFE 7 unzählige Stunden mit Experten und Anwälten der Thematik gewidmet haben und dann in der Umsetzung viele Personentage investiert haben. Kein kleines oder mittleres Versicherungsmaklerunternehmen hat die Kapazität, das alles zu stemmen. Wegen des hohen administrativen Aufwands durch die IDD und DSGVO, ist es für kleine Versicherungsmaklerunternehmen fast nicht mehr möglich, sich alleine auf dem Markt zu behaupten, weil keine Zeit mehr für die Vertriebstätigkeit bleibt. Dann würden sich doch auch kleine Bürogemeinschaften eignen? Brandstetter: Bürogemeinschaften könnten ein erster Schritt sein, wenn aber keine wirkliche Organisation besteht, ist es wieder, allein schon von der fehlenden Manpower, unmöglich alle regulatorischen Anforderungen wie jetzt zuletzt die DSGVO und die IDD umzusetzen. Da ist der Vorteil einer großen Gruppierung nicht hoch genug einzuschätzen. Wie verhält es sich bei der SAFE7? Brandstetter: Durch den Kauf der IT-Gesellschaft der EFM, die jetzt zu 99 % der SAFE 7 gehört, haben wir eine garantierte Ablaufstruktur, die einzigartig am Markt ist. Diese beinhaltet ein Risikodatenerfassung für Privat-, Gewerbe- und Landwirtschaftsrisken, Best Advice Produktberechnungen mit Deckungskonzeptvergleich, vollautomatisierte 44 risControl 10/18

Antragserstellung inkl. automatische Anlage in der Bestandsverwaltung, Beratungsprotokolle, Vollmachten, elektronische Unterschriften, OCR-Erkennung von Zulassungsscheinen und Führerscheinen. Auch eine elektronische Versicherungsbestätigung ist umgesetzt. Alles selbstverständlich DSGVO- und IDDgerecht. Selbstverständlich ist auch, dass einmal eingegebene Daten im Prozess immer weiterverwendet werden und so keine Daten mehrfach eingegeben werden müssen. Alle Entwicklungen in der IT-Gesellschaft stehen allen Gruppierungen und deren Partnern zur Verfügung. Vielleicht haben einige Versicherungsmakler Bedenken, sich einer großen Organisation anzuschließen, weil sie ihre Eigenständigkeit nicht verlieren möchten? Brandstetter: Die SAFE7 Bestands Holding hat knapp 200 Vertriebspartner mit insgesamt 550 Mitarbeitern und einem Prämienvolumen von 450 Millionen. Es gibt mittlerweile 6 Gruppierungen, die zur SAFE7 Holding dazugehören. Jeder Versicherungsmakler behält seine Eigenständigkeit und es gibt hier in der Gruppe die verschiedensten Modellund Kooperationsmöglichkeiten, die das auch weiterhin gewährleisten. Wenn man als Beispiel die EFM Versicherungsmakler AG als Franchisepartner nimmt, bleibt der Versicherungsmakler als eigenständiger Unternehmer bestehen. Die EFM-Makler haben, wie auch alle anderen Safe7 Partner natürlich ein Best-Advice-Paket, das für alle Spartenbereiche ausverhandelt wurde, können aber weiterhin frei wählen, welche Produkte von welchem Versicherungsunternehmen sie verkaufen wollen. Die SIVAG ist stark in den Regionen Oberösterreich, Salzburg und Tirol vertreten und setzt neben dem Privatkundengeschäft klare Schwerpunkte im Kom-

petenzbereich Gewerbe. Die PlusKonzept, die ebenfalls im Großraum Oberösterreich tätig ist, hat ihren Schwerpunkt im Bereich Vorsorge und biometrische Risken. Die FinanzPuls, die in Wien, Niederösterreich und Burgenland vertreten ist, wurde in der Vermögensberatung groß und ist auch stark im Versicherungsmaklerbereich engagiert. Die HIS Gruppe ist im Kärntner Bankenbereich operativ tätig und für Versicherungsagenten steht die VERDAS mit dem einzigartigen System bereit. Es gibt also in der SAFE7 für alle Versicherungsmakler und Versicherungsagenten aber auch Vermögensberater sicherlich eine Möglichkeit sich wiederzufinden. Dabei gibt es Unterschiede in den Leistungsinhalten, Gebühren und Modellen – das Wichtigste ist aber, dass neben der Prozessvorteile, die gesamte x-fach dargestellte Leistungspalette wie Produkte, perfekte IT auch die Chemie stimmt, man sich wohlfühlt und jedem das flächendeckende Netzwerk zum Erfahrungs- und Know How Austausch zur Verfügung steht. Das durchschnittliche Alter der österreichischen Versicherungsmakler liegt bei 53,5 Jahren. Wie sehen Sie das? Brandstetter: Das Thema Nachfolge ist ein vielschichtiges, denn Kollegen im ländlichen Raum leben oft im Umfeld ihrer Kunden und fühlen sich auch deshalb besonders ihren Kunden und ihren Mitarbeitern verpflichtet. Leider ist es sehr selten, dass die Nachfolge in der Familie geregelt werden kann. Die EFM Versicherungsmakler AG bietet ihren Franchisepartnern als Nachfolgeregelung das 1½-fache der Jahresfolgeprovision an. Da kann der Partner bereits ab seinem Beitritt sicher sein, dass sein Lebenswerk abgesichert ist. Durch die flächendeckende Präsenz der EFM ist auch gewährleistet, dass das nächste


EFM VERSICHERUNGSMAKLER AG/SAFE7 HOLDING AG | INTERVIEW

EFM-Büro nicht zu weit weg ist, und die Betreuung der Kunden gesichert ist. Aber es steht ihm natürlich frei, sich auch einen anderen Käufer für seinen Bestand zu suchen. Nachfolger müssen gefunden werden, was sind Ihre Aktivitäten in der SAFE7 dazu? Brandstetter: Unser Plan ist es, jungen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, Nachfolger im Sinne einer Anwartschaft zu werden.

ein Nachfolger gesucht wird, sind diese unter Voraussetzung einer gewissen Flexibilität einsatzbereit. Die EFM Versicherungsmakler AG zB. geht in Vorfinanzierung bei der Übernahme des Bestandes und der potenzielle Nachfolger kann sich nun auch ohne hohe Erstkosten als exzellent ausgebildeter und kompetenter Versicherungsmakler beweisen und in die Selbstständigkeit übergehen.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Weiterbildung ist wichtig, nicht nur weil es für Versicherungsmakler verpflichtend wurde – was wird hier geboten?

Brandstetter: Die potenziellen Nachfolger werden ausgebildet und sind in einer der Organisationen oder in der Zentrale tätig. Wenn

Brandstetter: Auf Initiative der EFM gibt es die Kooperation mit der Universität Seeburg. Es wurde bereits vor einem Jahr ein akade-

mischer Versicherungslehrgang auf Onlinebasis ins Leben gerufen, der sehr erfolgreich gestartet ist. Alle Gruppierungen haben im Bereich Weiterbildung ausgezeichnete Angebote. Der EFM-Kongress bietet zwei Tage intensiven Erfahrungsaustausch untereinander und mit den Produktgeberpartnern. Alle anderen Gruppierungen in der Safe7 haben ein ähnliches Konstrukt. Dazu gibt es in allen unseren Gruppierungen Arbeitsgruppen, die sich mit den Themen des Marktes auseinandersetzen. Die Gemeinschaft ist hier unschlagbar, denn wir können von dem Wissen und der Erfahrung von mehr als 500 Mitarbeitern profitieren. Wir danken für das Gespräch. risControl 10/18 45


VERANSTALTUNG

Schleppender Start Seit 1. Oktober ist die IDD nun endgültig in Kraft – allerdings fehlt hierzulande immer noch die nationale Umsetzung für die selbstständige Versicherungsvermittlung. Anlässlich dieses Stichtages hat die AFPA (Austrian Financial & Insurance Professionals Association) zum Praxisdialog geladen. „Bis 2007 wurden immer wieder unpassende Versicherungsprodukte vertrieben. Als Reaktion darauf wurde dann 2012 die IMD vorgestellt,“ so Dr. Beate Blaschek vom Konsumentenschutzministerium zu den Ursprüngen der aktuellen IDD. Die neue Richtlinie soll nun gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Versicherungsanlageprodukte schaffen, alle Akteure gleichbehandeln und für alle Konsumenten ein gleiches Schutzniveau bieten. Ein sehr begrüßenswerter Ansatz, bei dem der Teufel aber noch in so manchen Details steckt: „Einige interpretationsfähige Bestimmungen werden wohl noch gerichtlich zu klären sein,“ ist die Konsumentenschützerin überzeugt. Besonders Begriffe wie „angemessen“ seien zu schwammig. Was den unabhängigen Vertrieb zur Zeit am meisten beschäftigt, sind die neuen Pflichten, die auf die Branche zukommen: Unter anderem besteht künftig eine verpflichtende Aus- und Weiterbildungspflicht, die Beratungspflicht mit entsprechender Dokumentation, die Warnpflicht – Kunden sollen ausdrücklich vor ungeeigneten Produkten gewarnt werden 46 risControl 10/18

– sowie die sogenannte Angemessenheitsprüfung. Für Blaschek stehen die Vermittler hier mehrfach vor Herausforderungen: „In Österreich lagern die Konsumenten Finanzdinge gerne aus – sie wollen sich mit Detailfragen auch gar nicht auseinandersetzen.“ Da sei es sicher schwierig, die Aufmerksamkeit der Kunden im Beratungsgespräch lange genug Aufrechtzuhalten. In einem Punkt waren sich sowohl die hochkarätigen Vortragenden als auch das Publikum einig: Es gibt noch viele offene Fragen und Unsicherheiten. So hat zwar das Finanzministerium die nationale Umsetzung für den Direktvertrieb bereits erledigt, die Umsetzung für die Versicherungsvermittler durch das Wirtschaftsministerium lässt aber noch auf sich warten. Selbst MMag. Stefan Trojer, Legist im BMDW und maßgeblich für die Ausarbeitung des Entwurfs zuständig, konnte keinen verbindlichen Fahrplan nennen: „Der Entwurf ist in der Pipeline, liegt aber nach wie vor auf politischer Ebene.“ Mit 1. Oktober falle nun eine direkte Wirkung der Richtlinie ein, was allerdings weitere Fragen aufwerfen

könnte: „Ich hoffe aber, dass die Novelle schnell genug verabschiedet wird, dass sich solche Fragen gar nicht erst stellen.“ Level playing field? Je nach Sicht setzten die verschiedenen Betroffenen andere Schwerpunkte bei der IDD. So betonte Dr. Ludwig Pfleger von der FMA, dass die Aufsicht besonderen Wert auf das „POG“-Reglement und die Produktinformationsblätter lege, da sie enorm wichtig für den Konsumentenschutz seien. Blaschek räumte aber ein, dass die POG für Makler und Vermittler auch eine große Herausforderung bedeute. Für sie ist ein zentrales Anliegen, dass die IDD auch die Vergleichsportale erfasse: „Es kann ja nicht sein, dass man sich ohne Beratung einfach durchklickt.“ Für vollständige Fairness könnte es hier zu einer weiteren Richtlinie kommen. Eine weitere diskutierte Frage der Fairness war jene nach dem „level playing field“ zwischen Direkt- und selbstständigen Vertrieb: „Auch wenn die Umsetzung für Vermittler noch nicht


VERANSTALTUNG

steht, dann glaube ich, dass die festgelegten Spielregeln keinen Akteur bevorzugen oder benachteiligen werden,“ zeigte sich Mag. Martin Ramharter vom Finanzministerium überzeugt. René Hompasz, Geschäftsführer der Höher Insurance Services GmbH, sieht die POG jedenfalls als Chance: „Wenn die Vermittler dieses Instrument richtig nutzen, kann es dazu beitragen, dass nur Produkte designt werden, die der Markt braucht.“ Problematisches wie etwa der Dauerrabatt könne vermieden werden. Ein Thema, dass die Vermittler schon seit Jahren in Atem hält, ist das der Courtage – auch das kam im Zuge der Publikumsdiskussion zur Sprache. In den vergangenen Monaten hatten die Versicherer Ergänzungen zu den Courtage-Vereinbarungen verschickt. Ein Punkt, der hier von den Vermittlern kritisiert wird, ist jener der Prüfbefugnisse. Für Stefan Trojer steht jedoch

fest, dass „der Versicherer nicht zur Aufsicht über den Vermittler berufen ist.“ Insgesamt fühlt sich die Branche ohnehin überreguliert.

Hompasz etwa plädierte dafür, die Kunden wieder als mündige Bürger zu betrachten, die selbst für ihre Entscheidungen verantwortlich sind. Auch eine Deregulierung sei notwendig, da ein Mehr an Vorschriften notgedrungen auch zu höheren Kosten für den Kunden führen werde. Auch wünscht sich Hompasz eine Serviceeinrichtung, die Empfehlungen zum Beratungsprozess gibt und ein zentrales Verzeichnis aller einschlägigen Rechtsvorschriften zur Verfügung stellt. Jedenfalls fordern die Beteiligten, dass die Umsetzung der Richtlinie nun endlich abgeschlossen werde: „Es darf nicht sein, dass wir nach einem IDD-Marathon von mehreren Jahren wieder dort anlangen, wo wir angefangen haben,“ fasste AFPA-Obmann Johannes Muschik zusammen.

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INTERVIEW

Geistig wachsam und flexibel bleiben! Das Thema Weiterbildung wird immer wichtiger. Die IDD Richtlinie bedingt eine Weiterbildungsverpflichtung von 15 Stunden pro Jahr für Versicherungsvermittler. Neben vielen Ausbildungsinstituten, werden auch die Universitären Ausbildungen und Weiterbildungsmöglichkeiten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wir haben mit Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, Ph.D. Lehrgangsleiter Universitätslehrgang Risiko& Versicherungsmanagement an der WU Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien, über die Entwicklung und den aktuellen Universitätslehrgang gesprochen. Wie hat sich das Leben an der Universität in Hinblick auf das digitale Zeitalter in den letzten Jahren verändert? Mürmann: Die berufsbegleitenden Universitätslehrgänge der WU Executive Academy sind kompakte und praxisbezogene Programme, die schon lange am Markt, stark in den Branchen verankert und renommiert sind. Wir greifen mit den Lehrinhalten stetig neue Themen und Entwicklungen auf. Aber trotz des „digitalen Zeitalters“ ist der Universitätslehrgang Risiko- & Versicherungsmanagement ein „Präsenzprogramm“. Dies ist uns aus untengenannten Gründen sehr wichtig. Dennoch nutzen wir die Vorteile der Digitalisierung, zum Beispiel elektronische Plattformen und Foren. Über unsere elektronische Lernplattform stellen wir Lehrunterlagen online zur Verfügung. Über unsere Foren können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander sowie mit dem Lehrgangsbüro austauschen. Als wie wichtig erachten Sie die universitäre Ausbildung? Warum die Präsenz? Mürmann: Eine öffentliche Universität steht für freie, unabhängige Forschung und Lehre, sowie für Qualitätsgarantie. Der Wirtschaftsuniversität Wien wird hohe Qualität regelmäßig von drei externen Akkreditierungsbehörden bestätigt. Die Qualitätskontrolle erfolgt durch die universitären Gremien und durch die akademische Leitung unseres Universitätslehrgangs. Die Themenwahl und –interpretation ist daher unabhängig und 48 risControl 10/18

allgemeingültig und unsere Vortragenden zeichnen sich durch eine ausgewogene Mi-

schung aus führenden Wissenschaftler von Universitäten sowie erfahrenen Experten aus


INTERVIEW

der Praxis aus. Präsenz ist uns im Universitätslehrgang wichtig. Wir bieten eine Plattform, auf der sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer von unterschiedlichen Unternehmen und aus unterschiedlichen Berufsgruppen kennenlernen, was essentiell für die weitere Karriere in der heutigen Berufswelt und für die Weiterentwicklung der Versicherungsbranche ist. Zudem knüpfen unsere Studierenden ein wertvolles Netzwerk zu ihren Mitkollegen und Vortragenden aus Universität und Top-Management aus der Praxis. Seit ein paar Jahren bieten wir zusätzlich zum/r „Akademischen Versicherungskaufmann/-frau“ auch den/die „Akademische/n Versicherungsmakler/in“ an. Somit treffen Personen aus Versicherungsunternehmen auf selbständige Maklerinnen und Makler. Zwei der drei Semester der Weiterbildung werden gemeinsam absolviert. Diese Durchmischung ist uns sehr wichtig, denn es fördert das Verständnis der Berufsgruppen untereinander und die Studierenden diskutieren aktuelle Themen der Branche im Kontext. Im Universitätslehrgang Risiko- & Versicherungsmanagement führen wir zwei Planspiele durch. Mithilfe eines computersimulierten Planspiel simulieren wir eine Marktsituation. Hier fließen übergreifende Inhalte aus dem Lehrgang ein, betriebswirtschaftliches und

versicherungsspezifisches Wissen bis hin zu Finanzkennzahlen. Die Studierenden arbeiten in Gruppen, müssen strategische Entscheidungen treffen und stehen als Mitbewerber in einem gemeinsamen Versicherungsmarkt in Konkurrenz. Des weiteren führen wir eine Fallstudie durch, in der ein ganzheitliches Versicherungskonzept für ein Unternehmen erstellt wird und Know-how aus den unterschiedlichen Versicherungssparten zusammenfließt und in Verbindung gebracht wird. In diesen beiden, sehr praxisbezogenen Planspielen wird die Wichtigkeit der Synergie der beiden Spezialisierungen für Versicherunternehmen und für MaklerInnen besonders sichtbar. Sieht man bei den Studierenden eine Tendenz, wohin sie sich entwickeln? Mürmann: Die einen sind selbständig oder streben die Selbständigkeit an und sind aufgrund des Fachwissens, dass sie sich im Universitätslehrgang aneignen, sehr erfolgreich. Im Beratungsgespräch mit Kunden können sie qualifizierter im Sinne des Kunden argumentieren. Die anderen machen Karriereschritte innerhalb von Unternehmen, bis hin zum oberen Management, da sie durch ihr vernetztes und übergreifende Know-how

die Kompetenz erlangt haben, verschiedenste Unternehmensbereiche zu steuern. Was ist Ihre wichtigste Botschaft für Ihre Studierenden? Mürmann: Die wichtigste Botschaft an meine Studierenden ist, geistig wachsam und flexibel zu bleiben, immer zu hinterfragen, Existierendes nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sich für Entwicklungen zu interessieren und diese zu gestalten. Wir leben in einem sich rasch ändernden und herausfordernden Berufsumfeld. Digitale Transformation, Globalisierung und disruptive Veränderungen führen zu einer großen Komplexität. Auch die Versicherungsbranche und ihre Rahmenbedingungen sind daher einem ständigen Wandel unterzogen. Kompetente Beratung und Vertrauensaufbau zu Kunden und Unternehmen in einem solchen Umfeld verlangt deswegen stets aktualisiertes Wissen im Bereich Versicherung und Risikomanagement, umfassende und detaillierte Produktkenntnisse, sowie deren rechtliche und steuerliche Bedingungen. Diese Komplexität bedingt, dass die Investition in Weiterbildung besonders ertragreich ist. Vielen Dank für das Gespräch.

Erratum Leider ist das Interview mit Dr. Arlinda Berisha in der letzten Ausgabe unvollständig abgedruckt worden. Hier der fehlende Teil: Wie ist die Entwicklung der Lehrgänge an der Donau-Universität Krems, welche Tendenzen sind erkennbar, wohin geht der Trend? Berisha: Wir freuen uns sehr, auch diesen Herbst unsere berufsbegleitenden versicherungsrechtlichen Universitätslehrgänge den Erwerbstätigen aus der Versicherungs- und Maklerbranche anzubieten. Neu starten wir im Oktober auch den Universitätslehrgang „Insurance Management MBA“. Es handelt sich dabei um einen 4-semestrigen berufsbegleitenden Universitätslehrgang, der mit dem akademischen Grad „Master of Business Administration“ abschließt. Der Lehrgang kombiniert Versicherungsrecht, Versicherungs-

wirtschaftsrecht sowie Managementfragen und ist eine Antwort auf die Tendenz nach Verflechtung der Bereiche Versicherungsrecht und Wirtschaft sowie der Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Neu an diesem Lehrgang ist auch das angebotene Format. Das Studium wird nämlich im Blended Learning Modus durchgeführt. Durch die Nutzung der digitalen Medien besteht der Studiengang sowohl aus Präsenz- als auch Fernstudieneinheiten und kommt den heutigen Anforderungen und Trends entgegen. Mit dem neuen Universitätslehrgang weitet die Donau-Universität Krems ihr versicherungsrechtliches Lehrangebot auf fünf Lehrgänge aus, die an unterschiedliche Zielgruppen gerichtet sind. Eine Tendenz, die

unter anderem auffällt, ist, dass lebenslanges Lernen gelebt wird. Viele, die bereits einen Lehrgang bei uns absolviert haben, investieren auch in Zukunft in die Weiterbildung. So haben wir viele ehemalige Studierende, die die Möglichkeit der weiterführenden beruflichen Weiterbildung nutzen und ihre Fähigkeiten vertiefen und ausbauen. Erfreulich ist auch, dass die im Jahre 2015 gegründete eintägige Veranstaltungsreihe „Kremser Versicherungsforum“ vom interessierten Publikum sehr gut angenommen wird. Dieses Jahr findet sie am 20. November 2018 an der Donau-Universität Krems statt. Im Fokus stehen aktuelle Themen zur Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung sowie zum Versicherungsvertriebsrecht. risControl 10/18 49


VERANSTALTUNG

VAV Versicherung

Vertriebsevent

Ende September hat die VAV Versicherung ihre Vertriebspartner zu einem Kino-Event in die Hollywood Megaplex Pluscity nach Pasching geladen. Neben Netzwerken, Getränken und lockerem Ambiente stand der Film „Klassentreffen 1.0“ mit Til Schweiger auf dem Spielplan. Til Schweiger, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und VAV-Werbetestimonial, ist einer der Hauptdarsteller bei „Der unglaublichen Reise der Silberrücken“. Die deutsche Filmkomödie zeigt in hervorragender Art, wie die Schulfreunde

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Nils, Thomas und Andreas bei ihrem 30-jährigen Klassentreffen erkennen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ein willkommener Anlass noch einmal richtig auf die Piste zu gehen: Partys, Suff und Frauen. Doch im Gepäck sind Alterszipperlein, gebrochene Herzen, die aufmüpfige Tochter von Thomas’ großer Liebe und sonst noch einige „Altlasten“. Die heitere Stimmung war auch nach der Filmaufführung spürbar. Übrigens gibt es nächstes Jahr einen neuen Werbefilm für die VAV Versicherung mit Til Schweiger.


Das VAV Business Paket® Mit nur wenigen Klicks zum Online-Angebot Vollintegriert auf VAV PRO kann das Business Paket® dank kompakter Struktur und intuitiver Benutzerführung einfach und vor allem schnell berechnet werden. So können Sie Ihren Gewerbekunden in wenigen Schritten ein Angebot mit passgenauen Versicherungslösungen zu dauerhaft günstigen Preisen vorlegen.

Das neue VAV Business Paket® ist eine Inhalt- und Gebäudeversicherung. In zwei Ausstattungsklassen – EXKLUSIV und TOP EXKLUSIV – wird zielgerichtet auf die spezifische Businessherausforderung, ein umfassendes Versicherungspaket geschnürt. Die Untergliederung in Grund- und Extrasparten ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung. Das Grundpaket setzt sich aus der Pflichtsparte Feuerversicherung und mindestens zwei Wahlsparten (Sturm-, Einbruchdiebstahl- oder Leitungswasserversicherung) zusammen. Individuell erweitert werden kann der Schutz durch die Kombination mit ExtraSparten (Technik-, Glasbruch-, Kühlgut-, Betriebsunterbrechungs-, Betriebshaftpflichtoder Firmenrechtsschutzversicherung). Mit dem neuen Online-Rechner im Vertriebspartnerportal VAV PRO hebt sich die VAV weiter vom Markt ab. „Als einer der wenigen bieten wir unseren Vertriebspartnern die Möglichkeit, verbindliche Online-Angebote im KMU-Bereich zu erstellen.“, erklärt Ing. Werner Blaschke.

laut Zahlweise aufgelistet sowie die entsprechenden Prämienindikationen ausgewiesen. Auf einer Zusatzseite werden die erweiterten Sparten (z.B. Betriebsunterbrechung, Glasbruch, Technik Pauschalversicherung, Kühlgut etc.) angeführt. Nach Abschluss der Sachsparten werden die Einzelprämien pro Sparte sowie eine Gesamtprämie laut Zahlungsweise übersichtlich dargestellt. Nach Eingabe aller Eckdaten für den Bereich Bürohaftpflicht und Firmenrechtsschutz wird nun eine abschließende

Deckungs- und Prämienübersicht gegeben. Auf der letzten Eingabemaske sind nun noch die Angebotsdaten (persönliche Daten des Kunden etc.) auszufüllen und schon kann das Angebot gespeichert bzw. ausgedruckt werden. Auch ein Blick in den umfangreichen Downloadbereich lohnt sich. Dieser enthält Produktinformationen, Deckungsübersichten, Risikoerfassungsbogen und den Kurzantrag zum Business Paket® in Form von befüllbaren PDF-Dateien.

Einfach und schnell In nur sieben Eingabemasken ist es auf VAV PRO möglich ein verbindliches Angebot für das Business Paket® zu erstellen. Nach Auswahl der entsprechenden Branche und Betriebsart sowie Eingabe aller Eckdaten, Zahlungsweise und Laufzeit können bereits die einzelnen Sachsparten gewählt werden. Einfach und klar strukturiert können nun die spartenspezifischen Informationen eingegeben werden. Jede Sparte enthält eine Deckungsübersicht sowie eine Übersicht aller möglichen Erweiterungen. Pro Sparte und Erweiterung werden nun die Einzelprämien

Ing. Werner Blaschke, Ressortleitung Firmengeschäft der VAV risControl 10/18 51


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FinanzAdmin

Veranstaltung für den guten Zweck

Die Veranstaltungsreihe „Speeddating“ hat bei Finanzadmin bereits Tradition. Mehr als 100 Teilnehmer nahmen an den intensiven Gesprächsrunden an drei Standorten teil. In kürzester Zeit wurden Informationen von Produktanbietern ausgetauscht. Neu bei den Speeddatings waren diesmal die HSBC, DJE und Bantleon, neben bereits erfahrenen Speeddating-Tischleitern wie der Capital Bank, Veritas, Nordea, Managed Profit Plus und Carmignac. Die Anzahl der verschiedenen Produktanbieter und Depotlagerstellen zeigt, welchen Stellenwert die

Speeddatings der FinanzAdmin mittlerweile als Vertriebskanal haben. Um die Vertriebspartner bei der Umsetzung aktueller gesetzlicher Vorgaben zu unterstützen, wurden als Nachmittagsprogramm Workshops zu aktuellen Themen und Herausforderungen angeboten. Das Besondere dabei war, dass die Teilnehmer die Themen mittels Flipchart selbst definieren konnten. Bei der Endveranstaltung in Wien referierten Mag. Constantin Battenfeld von der Semper Constantia und Mario Künzel von der DJE über die jüngsten Ereignisse am Markt und

warum Wertpapiere eine gute Wahl sind. Zum Abschluss fand im Konzerthaus ein Benefizkonzert zugunsten der Concordia Sozialprojekte statt. Unter der Leitung von Dirigent Ernst Lester spielte das Wienerklassik Orchester unter anderem „Die Zauberharfe“ von Schubert, das Violinkonzert No. 3 von Mozart, „Die Moldau“ von Smetana und die Sinfonie No. 2 von Beethoven. Über das virtuose Spiel des Orchesters muss man keine Worte verlieren – die Begeisterung der Zuhörer und der Wunsch nach zwei Zugaben sprachen für sich!

ÖGUT Nachhaltigkeitszertifikate Bei der Festveranstaltung „Sustainable Finance in Österreich“ im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in Wien wurden die betrieblichen Vorsorgekassen geehrt. „Die betrieblichen Vorsorgekassen sind echte Vorbilder – sie zeigen seit vielen Jahren, wie Nachhaltigkeit ins Kerngeschäft der Finanzbranche integriert werden kann“, betonte Bundesministerin Elisabeth Köstinger schon im Vorfeld der Veranstaltung. „Auch in unserer #mission 2030, der Österreichischen Klima- und Energiestrategie, haben wir „Green Finance“ als Leuchtturm festgelegt. Nachhaltige Investitionen sind eine wichtige Stütze für unsere Klimaziele“, so die Ministerin. Das Nachhaltigkeitszertifikat haben wie folgt erhalten: Gold – BONUS Vorsorgekassen, fair52 risControl 10/18

finance Vorsorgekasse, Niederösterreichische Vorsorgekasse, Valida Plus AG und VBV Vorsorgekasse. Silber erhielten die Allianz

Vorsorgekasse, APK Vorsorgekasse, BUAK Betriebliche Vorsorgekasse. Bronze wurde der VRG 1 der BONUS Pensionskasse verliehen.


ARAG. Auf ins

Leben.

z t u h c s s t h c e Cyber-R U E N n e nd u k n e m r i F r fü

ke? r Cyber-Attac e in e r fe p O t men is eichend Ihr Unterneh den nicht ausr n u K r re ih n Date rgeworfen die Ihnen wird vo haben? Spiel? geschützt zu steht auf dem s n e m h e rn te n Ihres Un Die Reputatio eschützt. echtsschutz g R sb ie tr e -B remium ere. ren alles Weit nd im neuen P si ie is n n e a d n rg u o k d n n e u für Sie da ARAG Firm d im Ernstfall n si n e st ri Ju Unsere ARAG RAG.at epage www.A m o H re se n u ber ie sich jetzt ü arag.at Informieren S 50 · offerte@ 4 -1 2 10 3 5 1 0 ine: Kunden-Hotl


VERANSTALTUNG

UNIQA Österreich

Die Kunst und Bruegel

Seit Anfang Oktober bis Mitte Jänner ist die Bruegel-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum öffentlich zugänglich. 30 Gemälde und weitere rund 20 Zeichnungen und Grafiken bilden die weltweit erstmalige und einzigartige Ausstellung. Die UNIQA ist Hauptsponsor des KHM und geht mit ihrem Engagement weit über die unmittelbare Absicherung der Werke auf Transporten und in Ausstellungen hinaus. Die zwölf Bildtafeln von Pieter Bruegel dem Älteren, Herzstück der Bruegel-Schau, zählen nicht nur zu den wertvollsten, sondern auch zu den fragilsten Werken des Kunsthistorischen Museums. Umfangreiche Erkenntnisse über den Zustand und die Geschichte der Tafeln sind die Voraussetzung, um sie in Ausstellungen präsentieren zu können. UNIQA Österreich hat die umfassenden Forschungs- und Konservierungsarbeiten während der sechsjährigen Vorbereitung zur Bruegel-Schau als Partner begleitet. Sämtliche zwölf Gemälde wurden seit 2012 sukzessive in der Restaurierungswerkstätte technologisch untersucht und wissenschaftlich analysiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse lieferten die Basis für die erste große monografische Ausstellung des „Bauern-Bruegel“. UNIQA

bietet Kunstliebhabern, Museen, Galerien und diversen Kunstinstitutionen im Rahmen einer All-Risk-Deckung auch eine Beratung bei der Präsentation von Sammlungsstücken sowie bei konservatorischen und restauratorischen Fragen. Letztes Jahr wurde Kunst im Wert von mehr als 29 Milliarden Euro

versichert. „Versichern heißt für uns bewahren“, sagt Petra Eibel, Leiterin der UNIQA Kunstversicherung. „Wir verstehen uns als langfristiger Partner des KHM, auch im Sinne einer gesellschaftlichen Verantwortung, die darin besteht, unschätzbare Kunstwerke für zukünftige Generationen zu erhalten“.

VÖVM

Vorschau auf neue Gewerbeordnung

Der Verband Österreichischer Versicherungsmakler hatte Dr. Roland Weinrauch zu Gast. Der gab einen Überblick über die zu erwartenden Neuerungen bei der Umsetzung der IDD. Dabei stützte er sich auf die von Prof. Erwin Gisch für das ExpertInnentreffen in Alpbach Ende August erstellten Unterlagen. Selbst wenn zur Änderung der Gewerbeordnung erst ein Begutachtungsentwurf vorliegt und mit einem Beschluss des Nationalrates in diesem Jahr kaum mehr zu rechnen ist, sollte sich jeder Makler mit den neuen Bestimmungen vertraut machen – denn auch ohne Gewerbeordnung gilt die IDD vollinhaltlich seit 1. Oktober! Zudem wurde das mehrere Punkte der Vermittlungstätigkeit neu bestimmende VersVertrRÄG rechtzeitig beschlossen, sodass diese für den Makler wichtigen Regeln 54 risControl 10/18

ebenfalls mit diesem Datum gelten. Die Vorbereitung des eigenen Maklerbüros auf die organisatorischen Anforderungen vor allem auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung könne nicht früh genug beginnen, müsse doch die Fortbildung von mindestens 15 Stunden pro Jahr für jeden Makler und seine Mitarbeiter mit Kundenkontakt geplant und sichergestellt werden. Besonderes Augenmerk werde auf die umfassende Information der Kunden zu legen sein, wo zusätzlich zu den maklereigenen Informationen bei jedem Versicherungsangebot auch Produktinformationen (KID, IPID, LIPID) beizulegen sein werden. Abschließend kündigte Dr. Weinrauch an, dass der Fachverband der WKO laufend Informationen zur Umsetzung der IDD herausgeben und in ganz Österreich

Dr. Roland Weinrauch

eigene Roadshows veranstalten werde. Diese Ankündigung traf auf die große Zustimmung der Teilnehmer an diesem Vortrag.


VERANSTALTUNG

ÖBV

Ausstellung Schmögner

Anlässlich seines 75. Geburtstags wird Walter Schmögner ab Oktober 2018 im ÖBV Atrium gewürdigt. Der 1943 in Wien geborene Künstler verbrachte seine Kindheit in Toledo/ Spanien, die künstlerische Ausbildung erhielt er an der „Graphischen“ in Wien. Zahlreiche Studienreisen und Auslandsaufenthalte führten ihn nach Deutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien, Nordafrika sowie in die Schweiz und die USA. Schmögner wirkte auch als Bühnenausstatter und gab seinen Erfahrungsschatz als Gastprofessor in Hamburg, Salzburg und Wien weiter. Zentrale Themen seiner Arbeit sind farbstarke Auseinanderset-

zungen mit dem Licht und düstere Architekturphantasien. Die Liebe zum Amorphen, Animalischen, zum Schwer-Einordenbaren sowie zum subversiven, hintergründigen Witz charakterisiert bis heute sein umfassendes Oeuvre. „Bei mir passiert alles im Kopf, dann geht es weiter im Atelier. Es beginnt immer mit der Bleistiftzeichnung. Durch die Skizzen entwickelt sich etwas, manchmal werden daraus Gemälde oder auch Objekte. Dadurch ergibt sich diese Vielfalt“, so Schmögner. Die Ausstellung ist unter freiem Eintritt im ÖBV Atrium in der Zeit vom 3. Oktober 2018 bis 11. Jänner 2019 zu besuchen.

g&o Gruppe

Kooperationstreffen Fachvorträge, informeller Austausch und fröhliches Beisammensein mit kulinarischem Hochgenuss – am 27. und 28. September 2018 trafen sich knapp 60 g&o-Kooperationspartner und deren Mitarbeiter im Landhotel Ammerhauser in Anthering. Wissenswertes zum Thema IDD aus erster Hand von Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, MAS und Arno Schuchter, Vorstand Vertrieb und Marketing Generali Versicherung, und

Mit dir fühl ich mich sicher.

die dadurch notwendigen Digitalisierungsprozesse innerhalb der g&o Gruppe sowie der Ausbau des g&o-Schulungsprogramms waren die Hauptthemen des zweiten Treffens im heurigen Jahr. Das Treffen ist immer auch ein Ort des Wissens- und Erfahrungsaustausches untereinander, gespickt mit hochwertigen Vorträgen externer und interner Referenten. Den Spaß beim Asphalt-Eisstockschießen danach hat sich jeder redlich verdient. Das nächste g&o-Treffen findet am 28.2. und 1.3.2019 statt.

Sicher.Entspannt.Unterwegs

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Bestens geschulte Front Office Kräfte Jeden Herbst finden für alle Front Office Kräfte der EFM die von der Zentrale organisierten FO-Tagungen statt. Aufgeteilt auf drei Stationen in Graz, Salzburg und Wiener Neustadt wurde heuer fleißig im Stationenbetrieb gearbeitet, um beste Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeiter der über 90 EFM Versicherungsmakler österreichweit, sicher zu stellen. Dabei wurden folgende Stationen von den über 100 Mitarbeitern durchlaufen: 1. Station: Fach-Update von EFM Fachvorstand Akad. Vkfm. Peter Schernthaner: In diesem Fach-Update haben die Front Office Kräfte unter anderem die Neuerungen bzw. Änderungen bei unseren EFM Best Advice Produkten erfahren. Auch das Thema Zweitwagenbonus und Besichtigungsrichtlinien in der Sparte Kfz sorgte für einige Aha-Momente. Natürlich durfte das Rechtliche nicht fehlen. Neben dem neuen Rücktrittsrecht, gab es auch ein Update zum Kündigungsrecht. 2. Station: NLP – 3 Stunden Kommunikation von PhDr. Amanda Schmalz, MSc. MBA und Mag. Edgar Dauz: Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) ist eine effektive Methode für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. NLP ist dort relevant wo Menschen aufeinandertreffen und mit einander kommunizieren. 3. Büroorganisation mit Tanja Wedl: Im Rahmen dieser Station wurde in Gruppenarbeiten mit anschließender Präsentationsrunde der optimale Kundenprozess dargestellt. Durch den Austausch untereinander haben die Teilnehmer alle Prozesse sowie die Funktionen im Programm, angefangen beim Erstkontakt, bis hin zur periodischen Überprüfung der Risikodaten und Verträge ( Jahresservice) durchgearbeitet. 4. Körpersprache und Wirkung mit Nora Graf: Die Körpersprache und Gestik hat großen Einfluss in Gesprächen, so auch im Berufsalltag beim Kontakt mit Kunden. Wie man sich optimal präsentiert, verständigt oder mit dem Körper kommuniziert, wurde im Rahmen dieser Station geübt. Die FO-Tagungen sind eine ideale Basis für den Erfahrungsaustausch der Mitarbeiter untereinander, um gemeinsam bestmöglich 56 risControl 10/18

den Büroalltag immer weiter zu optimieren und so den Arbeitsalltag eines jeden einzelnen zu erleichtern. Zusätzlich dazu sorgen die

Schulungen für die ideale Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, um bestmöglich für die Zukunft gerüstet zu sein.


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SCHLUSSPUNKT

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Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherungund Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann.

Interview mit Prof. Elisabeth Stadler, CEO VIG Group

Fotos: Adobe Stock, risControl/Christoph Schönfellner, Thomas Pitterle, Peter Heinz Trykar, Katharina Schiffl, Lukas Lorenz, Ingo Folie, Martin Birkner, Susanne Einzenberger, Sabine Klimpt, Feller GmbH, ROLAND Rechtsschutz, Gerry MayerRohrmoser, Ludwig Schedl, Foto Fischer, Peter Schmidt, Fasching Raum für Fotografie, Luca Fasching, Matt Observe / Matthias Obergruber, Stephan Huger, Petra Blauensteiner, Walter Schmögner, Sebastian Reich. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.

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