risControl 09/2018

Page 1

risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

NR. 09 | 2018 HEFT 471 39. JAHRGANG

WISSENSTRANSFER FÜR GENERATIONEN Interview mit o. Univ. Prof. Helmut Pernsteiner, Johannes Kepler Universität ( JKU)

AUS- UND WEITERBILDUNG ALS SCHLÜSSEL FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG Interview mit Stefan Chlebnicek, Trainer und Coach für die Versicherungswirtschaft

TRADITIONSBEWUSST Interview mit Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des VVO

Aus- und Weiterbildung Was in der Finanzdienstleistung wichtig ist – die Qualität der Ausund Weiterbildung. Mit ersten Oktober sollte die IDD Richtlinie in der Gewerbeordnung und ins Maklergesetzt umgesetzt sein, dem ist aber nicht so. Dennoch ist bekannt, dass es eine Weiterbildungsverpflichtung geben wird.

DIGITAL GEFORDERT Interview Franz Meingast, MBA, Vorstandsvorsitzender SAFE 7

SOMMERGESPRÄCH Interview mit Brigitte Kreuzer, Versicherungsmaklerin, und Wolfgang Kaiser, Leiter von Marketing, PR und Vertrieb der HDI Versicherung


Denk sicher online. Cyber-Versicherung

Sie bewegen sich viel im Internet oder shoppen gerne online? Wir haben den richtigen Schutz für Ihren digitalen Alltag:

ID-PROTECT (DATENWÄCHTER)

ONLINE SHOPPING SCHUTZ

n

24 Stunden Service-Hotline

n

Bei Nichterhalt Ihrer bestellten Ware

n

Überwachung persönlicher Daten

n

Bis zu 400 Euro Sofort-Schutz

n

Unterstützung bei Datenlöschung

n

Max. Entschädigung 1000 Euro pro Jahr – max. 3 Fälle

www.uniqa.at

Werbung

onat – Nur 5 Euro im M e abschließen. jetzt auch onlin


EDITORIAL

Die Sommernachlese Der meteorologische Sommer ist fast vorbei, handele sich nur um das sogenannte „Taschenjetzt geht es in den heißen Herbst – sowohl geld“, wenn Wohnung, Heizung und Verpfleklimatechnisch als auch themenmäßig. Was gung bereits bezahlt wären. Eine erschreckend wird im zweiten Halbjahr des chinesischen niedrige Summe, diese 150 Euro. Hat in so Jahres des Hundes alles auf uns zukommen? manchen Diskussionen das Sommerloch mit Eine besonders erfreuliche Veranstaltung ist im einer Sommerhitze gefüllt. Zum Nachdenken: November die Jubiläumsfeier von risControl Meine geliebte Großmutter war Mindestpen– denn wir feiern den 40. Geburtstag, ziemsionsbezieherin, zum Glück konnte sie auf lich jung mit Aussicht auf ein fröhliches und eine funktionierende und gelebte Großfamilie erfolgreiches Älterwerden. Notwendig und ein zählen. Sie musste sich nicht einschränken, aber wichtiger Schritt für den Versicherungsvertrieb wenn wir alle nicht dagewesen wären, dann Nr. 785 wäre die Umsetzung der IDD Richtlinie in das wären ihr keine 150 Euro Taschengeld übrignationale Recht für die Vermittler. Denn die geblieben. Aber ich vergesse ja schon wieder, riscontrol.at Versicherungsvertriebsrichtlinie enthält erstdas war in der Vergangenheit, das gibt’s doch mals Regelungen über die Vergütungsvereinheute nicht mehr und außerdem sind das ja nur online.riscontrol.at barung des Vertriebes. Neue Courtagevereinbeklagenswerte Einzelfälle. Was bleibt noch aus issuu.com/riscontrol barungen werden bereits ausgesandt, denn für dem hitzereichen Sommer in Erinnerung? Ein facebook.com/riscontrol kleines Bild aus der Kronen Zeitung. Etwas die Versicherungsunternehmen wurde die IDD Richtlinie bereits umgesetzt und daher muss bis Berührendes, zeigte es doch ein nettes Pärchen, zum 1. Oktober alles unter Dach und Fach sein. Kurz vor das sich aufmachte, um eine Pilgerreise nach Rom anzuJahresende werden sicherlich noch neue Produkte lanciert treten. Der Pfarrer der Gemeinde, man hält ja am Land und alles in allem wird es ein wirklich heißer Herbst. Aber zusammen, nahm sich der Pilger an und bereitete sich vor, zurück zum Sommerloch: Was bleibt in Erinnerung, wenn ihnen Gottessegen zu spenden. Denn so eine Reise in ein man zurückblickt? Die Einführung oder beziehungsweifernes Land hält schon so manche Überraschung bereit se die Wiederauferstehung des 12-Stunden-Tages. Wer und man möchte doch beschützt sein. So weit, so gut. heute schon auf einen noch längeren Arbeitstag blickt, Ist für gläubige Menschen doch etwas Berührendes und wird sich schulterzuckend von der Thematik abwenden. Bewegendes. Beim Weiterblättern der Sonntagszeitung Die „Normalarbeitszeit“ wird sich nicht verändern, aber musste ich jedoch innehalten, und nochmals zurück zu die Höchstgrenze der Arbeitszeit wird mit 1. September dem kleinen Bildchen. Der Pfarrer steht falsch, oder? Nein, verändert. Und das bedeutet: Man darf Arbeitnehmer zu nicht die Sommerhitze machte meine Augen müde und Überstunden nicht verpflichten und bei der Verweigerung, ließ das vor mir verschwimmen, sondern der Segen wurde diese zu leisten, auch nicht kündigen, aber: Mann bezietatsächlich nicht den beiden Pilgern, sondern Elon Musks hungsweise Frau könnte eine Kündigung aufgrund der Firmenprodukt, dem Tesla, gespendet. Das Elektroauto Ablehnung der Überstundenleistung innerhalb einer Frist erhielt einen Segen, auf dass die Batterie so weit halte, oder von zwei Wochen bei Gericht anfechten. Eine sogenannte die Karosserie oder was auch immer. Die aus Kohlefaser „No-Na“-Bestimmung. Bei den und Aluminium gefertigte vorhandenen Jobs wird sich so „Heilige Kuh“ der meisten mancher überlegen, sich der westlichen Menschen, das Auto. Überstundenanordnung zu Zusammenfassend: Der Pfarrer widersetzen. Was noch vom segnete das Elektroauto und die Sommerloch im Gedächtnis beiden Pilger standen entrückt bleibt, ist die interessante Ausdaneben. Weit ist es gekommen: sage einer Ministerin, dass es Nicht mehr Menschen, Tiere möglich sei, mit einem Budget oder die Ernte werden gesegnet, von 150 Euro in Österreich sondern das geliebte Auto. Das einen Monat zu überleben. Das ist, was vom Sommer bleibt, die Zitat solle aus dem Kontext geHitze macht so einiges mögrissen, und auch die Bedeutung lich... komplett falsch durch die Medien zitiert worden sein, denn es Ihre Doris Schachinger risControl 09/18 03


INHALT

38

22

52 24

04 risControl 09/18

50

48


INHALT

INHALT risControl 09/2018 | Heft-Nr.: 470 | 39. Jahrgang

EDITORIAL 03 Die Sommernachlese

NEWS 06 06 06 06 07 07 07 07 08 08 08 08 08 08 08

Niederlassung | GrECo JLT Es brennt! Expansion | wefox Wechsel | Hannover Rück SE Neuer Bereich | Acredia Versicherung AG Start-up-Wettbewerb | Zürich Versicherung Niederösterreich | Generali Versicherung Bargeldjunkies Neues Vertriebsmodell | Zürich Versicherungs AG Landesdirektion | Donau Versicherung Pfleger mit Herz | Wiener Städtische Versicherung Neuigkeiten | Impressionen Alpbach Neue Zentrale | D.A.S. Rechtsschutz EU-Digitalsteuer | Finanzministerium Kohleausstieg | Munich Re

MARKT 12 12 12 12 14 14 14 15 15 16 16 16

Unbegrenzte Nachdeckung | Höher Insurance Services GmbH Überarbeitete Polizze | R + V Versicherung Österreichs Leasingwirtschaft Gefahrenerhöhung gemeldet? | Höher Insurance Services GmbH Immobilienboom | FMA Motorradtarif für Genießer | GARANTA Versicherung Nachhaltigkeitsindizes | VIG Vierbeiner-Versicherung | Durchblicker Auf gutem Weg | Helvetia Versicherung Studie zur PZV | FMA Halbjahresergebnis | Talanx/Konzern Digitaler Fortschritt | Munich Re

TITELGESCHICHTE 20 Aus- und Weiterbildung

INTERVIEW 22 Wissenstransfer für Generationen | o. Univ. Prof. Helmut Pernsteiner 24 Aus- und Weiterbildung als Schlüssel für nachhaltigen Erfolg | Stefan Chlebnicek 37 Rechtsfragen rund um Bodenrisiken | Mag. Wolfgang Gartner 48 Traditionsbewusst | Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove 50 Digital gefordert | Franz Meingast, MBA 52 Sommergespräch | Brigitte Kreuzer & Wolfgang Kaiser

STUDIE 26 Faktoren für den Vertragsabschluss in der Personenversicherung aus Kundensicht

FINANZEN 10 Was wurde aus Schiffsbeteiligungen, Umwelt- und Medienfonds? | Michael Kordovsky 44 Sinnhaftigkeit, Chancen und Grenzen ethischer Investments | Michael Kordovsky

KOLUMNE 32 Unterschätzte Bodenrisiken | Michael Kordovsky 56 Gelebte soziale Kompetenz | Doris Schachinger

KOMMENTAR 40 Impressionen rund um Alpbach | Fachverband der Versicherungsmakler

VERANSTALTUNG 38 Alpbach 2018 42 Investmenttage 2018 | Helvetia Versicherung 43 Sommerfest | UNIQA

SCHLUSSPUNKT 58 Vorschau 58 Impressum risControl 09/18 05


NEWS

GrECo JLT

wefox

Der Industriemakler GrECo JLT eröffnete mit September eine Niederlassung im Burgenland. Das Büro in Eisenstadt, der nun neunte Standort in Österreich, sei durch seine direkte Nachbarschaft zu der Slowakei, Ungarn und Slowenien ein besonders attraktiver Wirtschaftsstandort für GrECo. „Wir werden unsere Kunden vor Ort optimal betreuen und wollen unsere Präsenz im Burgenland in weiterer Folge nachhaltig ausbauen“, erläutert Mag. Dr. Christian Oppl, Vorstand bei GrECo International AG, zuständig für den Bereich Sales & Account Management.

Nur drei Jahre nach dem operativen Start in der Schweiz, in Deutschland und vor mehr als einem Jahr in Österreich gibt das InsurTech wefox den Markteintritt in Italien bekannt und setzt damit seine Internationalisierungsstrategie konsequent um. „Wir wollen weltweit der neue Versicherungsstandard werden. Italien ist für uns ein nächster wichtiger Schritt“, kommentiert Julian Teicke, CEO der wefox Group. Das InsurTech verbindet persönliche Beratung mit modernster AppTechnologie und liefert damit Antworten auf die veränderten Bedürfnisse von Kunden, Maklern und Versicherungsgesellschaften. Bislang hat wefox rund eine Viertelmillion Kunden, über 1000 Makler und über 300 Versicherungsgesellschaften gewonnen. „Italien ist für uns vielversprechend, denn auch dort befindet sich der Markt an einem Wendepunkt von einer produktzentrierten zu einer kundenfokussierten Ausrichtung“, meint Teicke. wefox will in Italien den Plattform-Gedanken etablieren und darüber die digitale Transformation für Kunden, Makler und Versicherer gestalten. In Italien ist das

Niederlassung

Expansion

Julian Teicke

InsurTech eine strategische Kooperation mit einem der größten, familiengeführten Maklerunternehmen, Mansutti S.p.A. (società per azioni), in Italien eingegangen. Mansutti, mit Sitz in Mailand, beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter und verfügt über ein sehr gut ausgebautes Netzwerk in der Versicherungsbranche. Das Maklerunternehmen hat seinen Schwerpunkt in der AutomotiveBranche. Diese Verbindung wird der Makler nutzen, um Cross-Selling-Effekte über die wefox-Plattform zu generieren. Im nächsten Jahr ist geplant, eine eigene Gesellschaft in Italien zu gründen und die Kooperation mit weiteren Maklern auszubauchen. Auch die Expansion in weitere europäische Länder wird vorbereitet. Spanien ist der nächste Zielmarkt.

Hannover Rück SE

Mag. Dr. Christian Oppl

Es brennt! Ein Wohnungsbrand – was wird vom Eigentümer gerettet? Die jüngere Generation der 18- bis 29-Jährigen retten als Erstes ihr Handy. Die Älteren versuchen, ihre Dokumente in Sicherheit zu bringen. Eine repräsentative Studie der immowelt. at über das Verhalten der Österreicher im Falle eines Haus- bzw. Wohnungsbrandes zeigt, welche Gegenstände gerettet werden. 63 Prozent der Befragten aller Altersklassen kümmern sich um ihre wichtigen Papiere, 8 Prozent um ihr Handy. PC/Laptop werden von 6 Prozent gerettet. Interessant ist, dass immerhin 6 Prozent aller Österreicher den berühmten Notfallkoffer mit persönlichen Unterlagen, Ausweis, Geld usw. daheim stehen haben. 06 risControl 09/18

Wechsel

Im Mai 2019 geht Ulrich Wallin, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück SE, nach langjähriger, erfolgreicher Tätigkeit für den Talanx-Konzern in den wohlverdienten Ruhestand. Der Aufsichtsrat der Talanx AG hat Jean-Jacques Henchoz mit Wirkung vom 1.4.2019 zum Vorstandsmitglied bestellt. Er wird die Nachfolge von Ulrich Wallin als Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück SE antreten. Jean-Jacques Henchoz leitet seit 2011 die Regionen Europa, mittlerer Osten und Afrika (EMEA) der Swiss Reinsurance Company, Zürich ("Swiss Re") und ist in diesen Regionen sowohl für das Leben- wie das Nicht-Leben-Geschäft der Swiss Re verantwortlich. Im Januar 2012 wurde er in dieser Funktion Mitglied des Executive Committee der Swiss Re Gruppe. Zuvor war er bereits seit 1998 in verschiedenen Positionen für die Swiss Re tätig, unter anderem zwischen 2005

Jean-Jacques Henchoz

und 2010 als CEO der Tochtergesellschaft Swiss Re Canada. Jean-Jacques Henchoz hält einen B.A. in Politikwissenschaften sowie einen Master of Business Administration des International Institute for Management Development (IMD), Lausanne. Er ist Schweizer Staatsangehöriger.


NEWS

Bargeldjunkies

Acredia Versicherung AG

Neuer Bereich

Wolfgang Dorfmann leitet ab sofort das neue Customer Relation Center beim heimischen Kreditversicherer Acredia. Der gebürtige Südtiroler führt neben seiner Betreuung der KeyAccount-Kunden das Shared-Services-Team, das als interner Dienstleister den reibungslosen Ablauf der vielfältigen kundennahen Prozesse sicherstellen sollen. Wolfgang Dorfmann ist Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien

Wolfgang Dorfmann

und seit 2001 bei ACREDIA tätig. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Zürich Versicherung

Start-up-Wettbewerb

Die Zürich Versicherung hat mit dem „Zurich Innovation World Championship“ einen Wettbewerb um die besten Innovationen im Bereich Kundenlösung ausgerufen. Die weltweite Challenge sucht die besten und erfolgreichsten Start-ups und InsurTech-Unternehmen, um zukünftig gemeinsam digitale Lösungen für Zurich-Kunden bereitzustellen. Im Rahmen des Wettbewerbs, der in mehr als 20 Ländern weltweit stattfindet, wird nach Start-up-Innovationen aus den Bereichen „Mobilität“,„Smart Home“, „Digital Health“ und „Finanzplanung“ gesucht. In einem ersten Schritt wird zunächst auf nationaler Ebene ein Wettbewerbs-Sieger

unter den teilnehmenden Start-ups ermittelt. Dieser erhält damit die Möglichkeit, eine weitere Wettbewerbsrunde auf europäischer Ebene zu durchlaufen. Zuletzt nehmen die Gewinner der Regionalrunden aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten sowie der Region Asien-Pazifik an einer abschließenden globalen Finalrunde teil, die im Februar 2019 stattfindet. Deren Bronze-, Silber- und Gold-Gewinner erhalten jeweils unterstützende Mittel, um ein Pilotprojekt mit Zurich und ihren Kunden durchzuführen. Österreichische Unternehmen können sich ebenfalls am Wettbewerb beteiligen.

Generali Versicherung

Niederösterreich

Seit Anfang September 2018 ist Stefan Kopatsch der neue Landesdirektor der Generali Versicherung in Niederösterreich. Er folgt damit Hannes Glassner nach, der nach 36-jähriger erfolgreicher Tätigkeit im Unternehmen in den wohlverdienten Ruhestand tritt. Kopatsch lernte das Versicherungsgeschäft als Kundenbetreuer von der Pike auf. 2005 startete er seine Karriere bei der Generali als Business-Coach in den Verkaufsgebieten Mostviertel, Niederösterreich Mitte und Waldviertel. 2010 avancierte er zum Leiter des Verkaufsgebiets Niederösterreich Mitte, welches mit 98 Mitarbeitenden zu den größten in der Landesdirektion zählt. Hannes Glassner kam 1982 zur damaligen Ersten Allgemeinen

Stefan Kopatsch

als Verkaufsberater im Verkaufsgebiet Waldviertel. 1987 übernahm er die Verantwortung als Leiter Verkaufsgebiet für diesen Bereich und seit 1996 leitete er den Exklusiv-Vertrieb für das gesamte Bundesland. Glassner übergibt eine Landesdirektion, die seit Jahren mit einer starken Vertriebsmannschaft, einer beeindruckenden Performance und ausgewogenen Portfoliozusammensetzung punktet.

Österreicher und Deutsche liegen mit einer Barzahlungsquote von 48 Prozent bei ihren Einkäufen im europäischen Spitzenfeld. Das ergab die jüngste Umfrage der ING-DiBa im Rahmen der von ING International Survey durchgeführten Umfrage in insgesamt 13 Ländern Europas sowie in den USA und Australien. Im Durchschnitt bevorzugen nur noch 32 Prozent der Umfrageteilnehmer der befragten Länder die Bezahlung mit Münzen und Scheinen, also deutlich weniger als im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer Bankomatkarte bezahlen die Österreicher derzeit 28 Prozent ihrer Einkäufe und liegen damit im Europadurchschnitt. Die Kreditkarte kommt in Österreich nur halb so oft zum Einsatz – 15 Prozent reichen sie hierzulande über den Ladentisch, während es im Durchschnitt ganze 31 Prozent sind. Sonstige Zahlungsservices wie Kundenkarte oder Banken-App machen nur 9 Prozent der Transaktionen in Österreich aus. Am liebsten werden Kaffee und Snacks bar bezahlt, hier liegt die Barzahlungsquote bei 85 Prozent, gefolgt vom Restaurant mit 80 Prozent. Im Gastronomiebereich ist Österreich Spitzenreiter – in keinem anderen Land wird hierbei so oft Bares verwendet. Auch beim Einkauf von Lebensmitteln bevorzugen wir Österreicher den Einsatz von Bargeld, die Hälfte aller Einkäufe wird bar bezahlt. In keinem anderen Bundesland ist die Vorliebe für Bargeld so groß wie in Kärnten. 59 Prozent der Kärntner Einkäufe erfolgen in bar. Zu 25 Prozent wird mit Bankomatkarte bezahlt. Kredit- und Kundenkarte sind im südlichsten Bundesland weniger beliebt. Hingegen sind es vor allem die Burgenländer, die auf Scheine und Münzen am ehesten verzichten, denn nur 39 Prozent bezahlen ganz im Osten mit Vorliebe in bar und sind damit am Ende der österreichischen Barzahlerskala. 35 Prozent der Burgenländer reichen die Bankomatund 16 Prozent die Kreditkarte über den Ladentisch. In allen anderen Bundesländern bewegt sich die Barzahlungsquote zwischen 46 Prozent und 49 Prozent.Trotz der Vorliebe für Bargeld wird auch die Offenheit für digitale Zahlungsdienste signalisiert. So meinten nur 16 Prozent der Österreicher, sie würden niemals Paypal bzw. 20 Prozent niemals die App der eigenen Bank nutzen wollen. risControl 09/18 07


NEWS

Zürich Versicherungs AG

Wiener Städtische Versicherung

Mit 1. Jänner 2019 wird es bei der Zürich Versicherung nur mehr 4 Regionaldirektionen geben. Dr. Jochen Zöschg: „Mit dem neuen Vertriebsmodell schaffen wir klare Verantwortung und Transparenz. Wir stärken unsere Fach- und Vertriebspower vor Ort und bieten damit unseren Vertriebspartnern sowie unseren Kunden erlebbar noch besseren Service.“ Weiters meint Vertriebsvorstand Dr. Zöschg: „Auf die Branche kommen in den nächsten Jahren Veränderungen zu. Daher passen wir unser regionales Vertriebsmodell schon jetzt an, um unsere Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.“ Die neuen Regionaldirektionen unterliegen einer einheitlichen Struktur und werden von vier langjährigen, erfahrenen Vertriebsführungskräften geleitet: Mag. Christoph Kleemann für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Klaus Kurz für Oberösterreich und Salzburg, Ing. Gilbert Schuller für Steiermark, Kärnten und Osttirol, Peter Auer für Tirol und Vorarlberg. Zöschg weiter: „Gleichzeitig möchte ich

Die Initiative Pfleger bzw. Pflegerin mit Herz startet ins siebente Jahr. Bis 30. Oktober sind Nominierungen möglich. „‘PflegerIn mit Herz‘ rückt den Menschen in der Pflegedebatte in den Vordergrund. Hunderttausende in ganz Österreich leisten tagtäglich Großartiges im Pflegebereich, ihnen gebührt größter Dank, Respekt und Anerkennung“, so Dr. Günter Geyer, Präsident der Initiative „PflegerIn mit Herz“ und Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Der steigende Bedarf an qualifizierten Pflegekräften und insbesondere die Ausbildung von jungen Menschen im Pflegesektor bewegt auch Wirtschaftsministerin Dr. Margarete Schramböck zur Unterstützung der Kampagne. „Aufgrund der demografischen Entwicklungen in Österreich droht ein Personalmangel in der Pflege. Um diesem frühzeitig entgegenzuwirken, setzen wir uns für neue Wege und für attraktive Möglichkeiten für junge Menschen bei der Ausbildung in den Pflegeberufen ein. Mit der Aktion ‚PflegerIn mit Herz‘ schaffen wir ein stärkeres Bewusstsein für die Leistungen der Pflegerinnen und Pfleger und würdigen ihren herausragenden Einsatz für die Gesellschaft.“ cNominierungen können online auf pflegerin-mit-herz.at oder auf dem Postweg (Postfach 2500o/1011 Wien, Kennwort: „PflegerIn mit Herz“) eingereicht werden. Nominierungsfolder liegen in allen Filialen der Wiener Städtischen Versicherung sowie bei den NGOs Hilfswerk, Volkshilfe, Diakonie, Rotes Kreuz und Caritas auf. Jeder, der im Pflegebereich tätig ist, kann nominiert werden: Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenschwestern/-pfleger aller Sparten, Pflegehelfer, Altenfachbetreuer, Heimhelfer, 24-Stunden-Betreuer, Auszubildende im Pflegesektor oder pflegende Angehörige. Aus allen Nominierungen wählt eine Jury drei Gewinner pro Bundesland und Kategorie aus. Die Preisträger werden in den Kategorien „Pflegende Angehörige“, „24-Stunden-Betreuung“ und „Pflege- und Betreuungsberufe“ ausgezeichnet und bei einer Abschlussgala im Dezember in Wien mit einem Geldpreis von 3.000 Euro (gestiftet vom Wiener Städtischen Versicherungsverein und von den Wirtschaftskammern Österreichs) gewürdigt.

Neues Vertriebsmodell

Pfleger mit Herz

Dr. Jochen Zöschg

mich schon jetzt bei Dr. Johannes Weniger und Akad. Vkfm. Martin Sturm, die bisher die Landesdirektionen Wien und Steiermark geleitet haben, für ihr besonderes Engagement und ihren jahrelangen sehr erfolgreichen Einsatz für Zurich bedanken.“

Donau Versicherung

Landesdirektion

Wolfgang Gadermaier wird mit 1. Oktober neuer Landesdirektor Oberösterreich bei der DONAU Versicherung. „Wolfgang Gadermaier ist eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit und verfügt über umfassende Branchenerfahrung. Die DONAU gewinnt einen regionalen Topmanager, der die Unternehmensziele klar verfolgt und sich durch sein Engagement für die Entwicklung der DONAU im wirtschaftlichen Herzen Österreichs einsetzen wird“, ist DONAU-Generaldirektor Ralph Müller überzeugt. „Die DONAU in Oberösterreich wird mit viel Elan und Konsequenz die gesetzten Ziele erreichen. Dabei liegen mir Kundenservice und exzellente Beziehungen zu unseren Partnern besonders am Herzen“, erklärt Wolfgang Gadermaier seine Vorhaben für die Landesdirektion Oberösterreich. Gadermaier startete seine Karriere im Jahre 1990 in der ehemaligen Bundesländer-Versicherung. 08 risControl 09/18

Wolfgang Gadermaier

Für die spätere UNIQA baute er u. a. das Callcenter der Landesdirektion auf und leitete die Sach- und Personenversicherung in Oberösterreich. Es folgten Positionen als Qualitätsmanager und als stellvertretender Landesdirektor. Ab 2011 setzte er seine Vertriebserfahrung für die RVM Raiffeisen Versicherungsmakler GmbH sowie Select Versicherungsberatung GmbH ein, die er seit 2012 als Geschäftsführer leitete.


NEWS

Impressionen Alpbach

Neuigkeiten

Akad. Vkfm. Gunther Riedelsperger

Akad. Vkfm. Gunther Riedelsperger führte gekonnt durch den ersten Teil des ExpertInnentreffens der Versicherungsmakler in Alpbach. Dabei erwähnte er, dass der Fachverband der Versicherung in Gesprächen mit der Generali Versicherung, UNIQA Versicherung und der Wiener Städtischen Versicherung betreffend der Rahmenverträge zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung sei. Aufgrund der neuen Regulatorien sollen die Rahmenverträge angepasst werden und eine unbegrenzte Nachdeckung im Gespräch sein. Auch die Streichung bzw. die Ausschließung der wesentlichen Pflichtverletzung sei Thema.

D.A.S. Rechtsschutz

Neue Zentrale

Seit September steht den Kunden und Partnern der D.A.S. Rechtsschutzversicherung eine neue RechtsService-Zentrale in Wien zur Verfügung. „Unser neues RechtsServiceZentrum wird im Endausbau das Expertenwissen der D.A.S.-Juristen bündeln“, erklärt Vorstandsvorsitzender Johannes Loinger. „Es passt somit gut zu unseren Alleinstellungsmerkmalen als Rechtsschutzspezialist. Durch die schrittweise Zusammenführung unserer juristischen Kompetenz verstärken wir den Kundennutzen, weil wir selbst bei den immer komplexer werdenden Rechtsfragen so noch schneller und effektiver helfen“, erläutert Loinger. Zu Beginn werden die Juristen in der neuen Servicestelle in Wien erste Aufgaben einzelner regionaler Rechtsberatungseinheiten

Finanzministerium

Johannes Loinger

übernehmen. Bekannte Kontaktdaten wie Mailadressen und Rufnummern der regionalen RS-Büros können einfach wie bisher verwendet werden. Eine Weiterleitung erfolgt automatisch. Mit der Maßnahme möchte das Unternehmen die Erreichbarkeit und die Erledigung von AnfraWir bewegen Vorsprung gen weiter verbessern.

100% Effizienz? Nimm ARISECUR.

EU-Digitalsteuer

Österreichs Finanzminister Hartwig Löger Kommission nur jene Johann Ruf, Versicherungsmakler Unternehmen, die weltverkündet, dass die Umsetzung einer -EUDigitalsteuer noch bis Ende des Jahres mög- weite Umsätze in der lich sein wird. Die Digitalsteuer soll Umsätze Höhe von mindestens Sie wollen mehr Zeit für die 750 Ihrer Millionen Euro sobetreffen, die durch Aktivitäten erzielt werden,Seiten schönen Berufung? bei denen User einen wesentlichen Teil der wie EU-Umsätze von Jetzt informieren! Wertschöpfung beitragen. Betroffen sein mindestens 50 Millionen Euro erzielen. sollen gemäß des Vorschlags der Europäischen www.ARISECUR.com

Munich Re

Kohleausstieg

Rückversicherer Munich Re steigt, wie schon der Allianz-Konzern, aus dem Kohlegeschäft aus. Der Konzern wird keine Investitionen mehr in Unternehmen tätigen, welche mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle bestreiten. Der Übergang zu einer klimafreundlicheren Unternehmensführung wird noch einige Zeit benötigen. In einem Gastbeitrag bei der „faz“ erklärte Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender der Munich Re, dass man Kunden beim Wandel hin zum klimafreundlichen Vorgehen begleiten wolle. Der AllianzKonzern geht noch einen Schritt weiter: Laut Zeitungsberichten wird im Schaden/ Unfallbereich keine Versicherung von Kohlekraftwerken und Minen mehr in Deckung gehen. Auch Häfen mit Umschlagplätzen für Kohleschiffe werden nicht mehr von der Allianz versichert.

Wir bewegen Vorsprung

100% Effizienz? Nimm ARISECUR.

- Johann Ruf, Versicherungsmakler

Sie wollen mehr Zeit für die schönen Seiten Ihrer Berufung? Jetzt informieren! www.ARISECUR.com

risControl 09/18 09

-

Sie schön


FINANZEN

Was wurde aus Schiffsbeteiligungen, Umwelt- und Medienfonds? Geschlossene Fonds, insbesondere Schiffsbeteiligungen, wurden in den 90er- und 2000er-Jahre im großen Stil vertrieben. Heute ist es um diese Veranlagungen sehr still geworden. risControl zeigt, was aus den meisten dieser geschlossenen Fonds geworden ist. Zehntausende deutsche Anleger haben in den vergangenen 20 Jahren bis 2012 rund 30 Milliarden Euro in Schiffsbeteiligungen investiert und die meisten davon erlitten Schiffsbruch. Im Extremfall droht dann neben einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals – sofern es der Gesellschaftsvertrag vorsieht – eine Rückforderung vorzeitig getätigter Entnahmen. Das sind Ausschüttungen aus der Substanz, die nicht durch Gewinne gedeckt sind. Häufig sehen Gesellschaftsverträge von Anfang an regelmäßige Ausschüttungen vor. Doch bis Gewinne erzielt werden, können viele Jahre vergehen. Das Marktumfeld arbeitete gegen die Schiffsbeteiligungen: Trotz ungünstigen Marktumfeldes auch Erfolgstories aus der Schifffahrt Infolge von Überkapazitäten an Seefrachträumen, die über die 2000er-Jahre aufgebaut wurden, sanken die Frachtraten in einem zunehmenden Preiskampf auf einen winzigen Bruchteil langjähriger Durchschnittswerte. Indikator dafür ist der Baltic Dry Index (BDI), der von der Baltic Exchange in London veröffentlicht wird und als wichtiger Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern auf Standardrouten gilt. Hauptfrachtgüter sind Kohle, Eisenerz, Zement, Kupfer, Kies, Dünger, Kunststoffgranulat und Getreide. Lag der Durchschnitt des BDI in den Jahren 2001 bis 2012 noch bei 3.132 Punkten, so folgte bis Ende 2012 ein Einbruch auf 699 Punkte ehe wieder eine Erholung auf 1.773 Punkte (3.8.18) folgte. Die Folge ist eine breitangelegte Vermögensvernichtung, wobei man nicht alle Schiffsbeteiligungen in einen Topf werfen sollte. Als Positivbeispiele nannte die Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 05/2013) beispielsweise „größere Containerschiffe mit solider Kalkulation und gutem Management, deren Einnahmen durch langfristige Char10 risControl 09/18

terverträge gesichert sind. Als konkrete Erfolgsbeispiele nannte Finanztest den Containerfrachter „Conti Lissabon“ und „Conti Porto“ der Conti Reederei aus München. Es sind Fonds aus dem Jahr 1999, die ihre Kredite längst abbezahlt haben und für 2012 eine doppelt so hohe Ausschüttung erwirtschaftet haben als im Prospekt angenommen. Weitere Positivbeispiele mit hohen Ausschüttungen waren die Schiffe „Pusan“ und „Pohang“ von der Norddeutschen Vermögen. Ernüchterndes Langzeitergebnis bei geschlossenen Fonds Blickt man hingegen auf langjährige Performance-Statistiken für geschlossene Fonds, dann ist das Ergebnis weniger erfreulich. Und die nachfolgenden Daten beruhen auf fundierten Untersuchungen. Die Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 10/15) von der Stiftung Warentest untersuchte im Zeitraum 1972 bis 2015 (Stand Juni 2015) 1139 geschlossene Fonds, die aufgelegt wurden. Dabei wurde zwischen den 666 bereits aufgelösten und 473 noch laufenden Fonds unterschieden. Bei den noch laufenden Fonds wurde als „aktueller Endwert“ der Zweitmarktkurs berücksichtigt. Bei Medienfonds war dieser jedoch nicht vorhanden. Ergebnis Bei den zum Untersuchungszeitpunkt bereits aufgelösten Fonds schnitten die Immobilienfonds noch am besten ab. Immerhin lag der Anteil der in sie investierten Anlegergelder, der mit Gewinn abschnitt, bei 56,7%. Die Renditeprognose des Anbieters erfüllten aber nur 14,4%. Aus der Vogelperspektive betrachtet unter diesen Aspekten die zweitbeste Alternati-

ve oder besser gesagt das zweitgeringste „Übel“ waren die Schifffonds. Hier lag der Anteil des mit Gewinn abgeschnittenen Eigenkapitalvolumens bei 23,6%. Der überwiegende Teil von 76,4% schnitt mit Verlust ab und 91,7% hatten nicht einmal die Renditeprognose erfüllt. Vorübergehend als etwas Besonderes wurden einst Umwelt- und Medienfonds betrachtet. Doch das einzig Besondere was übrigblieb, waren auffallend hohe Verluste bei jeweils 95 bzw. 96,1% des investierten Eigenkapitals. Kein einziger der untersuchten Umweltfonds erfüllte die Prognose. Bei Windparks und Solarkraftwerken machten Subventionskürzungen für Ökostrom einen Strich durch die Rechnung, während die Einnahmen vermeintlich erfolgreicher Filme wesentlich niedriger als erhofft ausfielen. Das ist auch der Grund warum lediglich 2 der 27 aufgelösten Medienfonds erfolgreich waren. Großteils noch ernüchternder war die Bilanz der zum Zeitpunkt der Untersuchung noch laufenden Fonds, wobei die ZweitmarktAbschläge nicht zu unterschätzen sind: So waren gemessen am Eigenkapitalvolumen der Immobilienfonds 62,6% im Minus und nur 4,2% erfüllten die Renditeprognosen. Von den Schiffsfonds erfüllten nur 1,8% die Renditeprognosen, während 86,2% der investierten Anlegergelder damals im Minus lagen. Bei den Umweltfonds konnte keiner die Prognose erfüllen. Sie waren aber „nur“ bei 56,4% ihres EK-Volumens im Minus.


ARAG. Auf ins

Leben.

z t u h c s s t h c e Cyber-R U E N n e nd u k n e m r i F r fü

ke? r Cyber-Attac e in e r fe p O t men is eichend Ihr Unterneh den nicht ausr n u K r re ih n Date rgeworfen die Ihnen wird vo haben? Spiel? geschützt zu steht auf dem s n e m h e rn te n Ihres Un Die Reputatio eschützt. echtsschutz g R sb ie tr e -B remium ere. ren alles Weit nd im neuen P si ie is n n e a d n rg u o k d n n e u für Sie da ARAG Firm d im Ernstfall n si n e st ri Ju Unsere ARAG RAG.at epage www.A m o H re se n u ber ie sich jetzt ü arag.at Informieren S 50 · offerte@ 4 -1 2 10 3 5 1 0 ine: Kunden-Hotl


MARKT

Höher Insurance Services GmbH

Unbegrenzte Nachdeckung

René Hompasz

Finanzdienstleister (Vermögensberater), Versicherungsvermittler und Wertpapierfirmen, die über Höher Insurance Services GmbH versichert sind, können ab sofort im Rahmen des Berufshaftpflicht-Versicherungsvertrages die unbegrenzte Nachdeckung (30 Jahre) einschließen. René Hompasz dazu: „Ich empfehle ausdrücklich jedem Betroffenen den Einschluss der unbegrenzten Nachdeckung. Wir wissen aus zahlreichen Schadenfällen, dass gerade im Bereich der Vermögensberatung Schäden sehr spät eintreten können. Anspruchsteller

bemerken oft viele Jahre nach der Beratung/ Vermittlung einen Schaden und machen diesen dann auch geltend, oftmals unter Zuhilfenahme von darauf spezialisierten Rechtsanwälten.“ Ein Beispiel bei einem Umsatz bis 50.000 Euro beträgt die Jahresprämie für Vermögensberater oder Wertpapierfirmen und Versicherungsvermittler brutto inkl. unbegrenzter Nachdeckung 1.211,40 Euro. Für Vermögensberater und Versicherungsvermittler und Wertpapierfirmen beträgt die Jahresprämie brutto inkl. unbegrenzter Nachdeckung 1.574,83 Euro.

R + V Versicherung

Überarbeitete Polizze

Die R+V Versicherung hat ihr Vertrauensschaden-Produkt erneuert und mit flexiblerer Absicherung und besseren Konditionen zur Internet- und Wirtschaftskriminalitäts-Polizze umgewandelt. Firmenkunden können auf Basis eines Baustein-Modells das Unternehmen umfassend absichern. Der feste Baustein Wirtschaftskriminalität („W“) sichert Unternehmen vor externen und internen Straftaten wie Vorspielen einer falschen oder fremden Identität, Umleitung von Zahlungsströmen (z.B. Fake President, Fake Identity, Payment Diversion) oder finanziellen Folgen von wissentlichen Pflichtverletzungen der Mitarbeiter ab. Beim Baustein Wirtschaftskriminalität wird grundsätzlich auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit gemäß § 61 VersVG. verzichtet. Der optionale Baustein Internetkriminalität („I“) schützt darüber hinaus vor vorsätzlich

herbeigeführten gezielten Sicherheitsvorfällen sowie vorsätzlichen und gezielten Eingriffen Dritter in die elektronische Datenübertragung und digitale Kommunikation wie z. B. Phishing, Pharming, Man in the Middle oder das Ausspähen von Geschäftsgeheimnissen. „Hiermit bieten wir ein Maximum an Verlässlichkeit im Schadenfall und einen echten Vorteil gegenüber dem sonst am Markt üblichen Standard“, berichtet Dipl. BW Philipp Dierig, Spartenleiter Kredit- und Kautionsversicherung bei R+V in Österreich. Hinzu kommt außerdem die standardmäßige Mitversicherung von Reputations- und Informationskosten – beispielsweise verursacht durch einen Datenschutzverstoß – bis zu einer Höhe von je 50.000 Euro. Zusätzlich gelten Industriespionage sowie auch der Geheimnisverrat durch Dritte als mitversichert.

Dipl. BW Philipp Dierig

Am Tarifrechner der R+V können Versicherungsmakler rasch und unkompliziert bis zu 1 Mio. Euro Versicherungssumme und 15 Mio. Euro Umsatz direkt online beantragen. Exklusiver Vorteil des Tarifrechners: Der Selbstbehalt für Schäden durch Dritte wurde halbiert und beträgt in der Online-Variante nur noch 2.500 Euro.

Österreichs Leasingwirtschaft Das Leasing-Neugeschäft im ersten Halbjahr des heurigen Jahres boomt. Ein Zuwachs von 15,2 Prozent ergibt eine Neugeschäftssumme von rund 3,9 Mrd. Euro. Mit mehr als 122.000 neu abgeschlossenen Verträgen wurde der Rekord aus dem Vorjahr von 11,1 Prozent übertroffen. Das Immobilien-Leasing stieg im Jahresvergleich um 12 risControl 09/18

4,4 Prozent, jedoch wuchs das Volumen der Anschaffungswerte im Neugeschäft um 53,3 Prozent und lag zum Halbjahr bei beachtlichen 241 Mio. Euro. Die Entwicklung im Immobiliensektor zeigt, dass die heimische Wirtschaft wieder vermehrt auf Leasing für die Finanzierung von Immobilienprojekten setzt. Das Mobilien-Leasing legte ebenfalls

deutlich zu und und steht bei 765 Mio. Euro. Das Kfz-Leasing hat im ersten Halbjahr um 13,3 Prozent zugelegt. Die Kfz-Neuzulassungen lagen bei 218.861 Stück, ein Zuwachs von 4,2 Prozent. Die Leasingquote liegt am Gesamtmarkt in Österreich bei 42,1 Prozent. Neben dem klassischen Kfz-Leasing erfreut sich auch das Fuhrparkmanagement


MARKT

verstärkter Nachfrage. So wuchs das Bestandsvolumen an Fuhrparkmanagement-Verträgen im ersten Halbjahr 2018 um 12,7 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro. Ganzheitliches, externes Management von Firmenflotten durch Fullservice-Lösungen wird weiterhin stark nachgefragt. Leasingverträge dieser Art konnten ein Wachstum von 11,3 Prozent verzeichnen. Unternehmen wollen sich immer weniger selbst um die Administration ihrer Firmenfahrzeuge kümmern müssen und sie wollen vor allem kein Risiko betreffend der Fahrzeugkosten tragen.

Höher Insurance Services GmbH

Gefahrenerhöhung gemeldet?

RA Mag. Johannes Wutzlhofer, LL.M. Geschäftsführer und Gesellschafter der Dax & Partner Rechtsanwälte, zum Thema Vermittlung von nachrangigen Darlehen. Das Thema von nachrangigen Darlehen ist von der österreichischen Zivilrechtsjudikatur nur am Rande behandelt worden. Das Bezirksgericht für Handelssachen Wien hat sich nunmehr in seiner Entscheidung zu 8 C 66/17i mit dem Thema der immanenten Schutz- und Sorgfaltspflichten aus dem Beratervertrag eines Vermögensberaters im Zusammenhang mit nachrangigen Darlehen beschäftigt. Der Umfang der Auskunfts- und Beratungspflicht ist dabei im Besonderen von der Person des Anlegers und dem konkreten Anlageprodukt abhängig. Dabei ist zu berücksichtigen: Je spekulativer die Anlage und je unerfahrener der Kunde, desto weiter reichen die Aufklärungspflichten (OGH, 8 Ob 134/15m). Das qualifizierte Nachrangdarlehen (Pateter/ Pirker, Zur Rechtsnatur der Nachrangabrede, ZIK 2015, 217 [217, 219f ]) ist dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger nicht nur im Fall der Insolvenz nachrangig befriedigt wird, sondern auch dann keine Rückzahlung erhält, wenn sich die Gesellschaft in der Krise befindet. Ob der Anleger überhaupt etwas erhält, hängt daher entscheidend von der wirtschaftlichen Gebarung der Emittentin ab (vgl. OGH, 4 Ob 47/16i). Darüber hinaus barg das zu beurteilende qualifizierte Nachrangdarlehen zusätzliche Risiken in sich, indem eine Eintragung im Grundbuch erst ab dem Erreichen der Gesamtsumme von EUR 1,5

Mio. stattfinden sollte, sodass die Klägerin bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Sicherheiten erhalten hätte. Die Klägerin konnte aufgrund ihrer Unerfahrenheit und gemessen an ihren bisherigen Investitionen (Bausparverträge) die Auswirkungen ihrer Anlageentscheidung, insbesondere die Möglichkeit eines Totalverlusts, nicht erkennen. Über die spezifischen Risiken des qualifizierten Nachrangdarlehens wurden vom Berater unzureichend aufgeklärt. Hierbei kommt es nicht allein darauf an, dass sich eine Erklärung zu den Risiken des qualifizierten Nachrangdarlehen in den verschriftlichten Vertragsformblättern der Emittentin findet, wenn durch die Aussagen des Beraters dem Anleger vermittelt wurde, dass es sich um eine sichere Anlageform handelt (vgl. OGH, 5 Ob 106/05g; vgl. OLG Wien, 1 R 257/13s;). Dem steht auch nicht entgegen, dass auch der Berater die Risikoträchtigkeit des gegenständlichen Investments nicht erkannte bzw. von der Seriosität überzeugt waren (vgl. RIS-Justiz RS0108074 [T1]; vgl. OGH, 10 Ob 62/15p). Aufgrund des abgeschlossenen Beratungsvertrags greift die Bestimmung der Beweislastumkehr nach § 1298 ABGB. Die Möglichkeit eines Mitverschuldens des Anlegers ist zu prüfen und zu bejahen, wenn ihr als Anlegerin aufgrund ihres Wissensstands die Unrichtigkeit der Beratung hätte auffallen müssen oder wenn sie Informationsmaterial und Risikohinweise nicht beachtet hat (vgl. OGH, 8 Ob 132/10k; vgl. OGH, 4 Ob 62/11p; vgl. RIS-Justiz RS0102779;). Obwohl im Investorenauftrag ein Risikohin-

weis zum qualifizierten Nachrangdarlehen enthalten ist und eine Verzinsung von 8 % für das Darlehen vereinbart wurde, sprachen die Vertrauensbeziehung, die risikoarme und unzureichende Darstellung des Investments während des Beratungsgesprächs und das Nichtvorliegen von Kenntnissen der Anlegerin betreffend Vermögensveranlagung dafür, dass ein Mitverschulden des Anlegers gem. § 1304 ABGB verneint wurde. Der Berater muss sich aus eigenem Interesse hinreichende Information über Kenntnisse, Erfahrungen und Anlageziele des Anlegers verschaffen, um selbst beurteilen zu können, inwieweit der Kunde aufklärungsbedürftig ist. Verstößt der Berater gegen diese Pflicht, reicht auch der schriftliche Hinweis auf einen Totalverlust nicht aus, um eine Haftung auszuschließen (5 Ob 106/05g). Rene Hompasz, Geschäftsführer der Höher Insurance Service GmbH, empfiehlt Beratern, die Nachrangdarlehen vermitteln, den Haftpflichtversicherer darüber zu informieren bzw., wenn dies noch nicht gemacht wurde, vorsorgliche eine Gefahrenerhöhung (§ 23 VersVG) zu melden. Eine Nichtmeldung hat möglicherweise die Leistungsfreiheit des Versicherer gem. § 25 VersVG zur Folge und ein etwaiger Schaden muss dann aus der „eigenen Tasche“ bezahlt werden. Dies kann für den Berater/Vermittler katastrophale finanzielle Folgen haben, bis hin zur Insolvenz. Weiters stellt er die Frage, ob die Vergütung sich in Relation zum Risiko oft auszahlt. Ist es empfehlenswert, jedes Produkt um jedes Risiko zu vermitteln? risControl 09/18 13


MARKT

FMA

Immobilienboom

Durch die Niedrigzinsphase sehen viele Kleinanleger in Immobilien eine attraktive Anlagealternative zum Sparbuch und anderen Kapitalmarktprodukten. Die FMA hat sich den Markt der Immobilienanleihen genauer angesehen und meint, dass vielen Kleinanlegern eine Immobilienanleihe als eine besonders sichere Anlagemöglichkeit suggeriert werde. Die FMA weist weiters darauf hin, dass Immobilienanleihen nicht mit Investitionen in Immobilien verwechselt

werden dürften. „Anleger müssen sich im Klaren sein, dass sie mit einer Immobilienanleihe am Risiko eines Unternehmens beteiligt sind, nicht an dem einer Immobilie“, so die FMA-Vorstände. Laut der FMA-Marktanalyse waren zum Analysezeitpunkt im April 2018 am österreichischen Kapitalmarkt 189 sogenannte Immobilienanleihen von 82 Emittenten mit einem gesamten geplanten Emissionsvolumen von knapp 6,5 Milliarden Euro ausstän-

dig. Für Anleihen, die auch für Kleinanleger bestimmt sind, müssen Emittenten ab einem Emissionsvolumen von 2 Millionen Euro einen Wertpapierprospekt vorlegen, der alle Informationen zu den Risiken der Anleihe enthalten muss. Die FMA prüft Wertpapierprospekte auf ihre Vollständigkeit, Widerspruchsfreiheit und Verständlichkeit. Emittenten sogenannter Immobilienanleihen unterliegen in der Regel keiner Solvenzaufsicht durch die FMA.

GARANTA Versicherung

Motorradtarif für Genießer

Die GARANTA Versicherung bietet eine interessante Versicherungslösung für Motorradfahrer an. Angesprochen wird die Zielgruppe der PKW-Besitzer, die für kurze Fahrten vom Auto auf ein Zweirad mit niedrigem Hubraum umsteigen, und jene, die in der Freizeit gerne Ausfahrten mit hubraumstarken Cruisern unternehmen. „Unsere Tarife sind in Haftpflicht und Kasko speziell für Motorräder bis 300 ccm sehr interessant“, erläutert Vertriebsvorstand Mag. Erwin Mollnhuber, „aber auch für Motorräder mit mehr als 1.350 ccm bieten wir ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis“. Die Voll- und Teilkaskoversicherung gibt es mit verschiedenen Selbstbehaltsvarianten. Es besteht die Möglichkeit der GAPDeckung für finanzierte Motorräder, es gibt keinen Einwand der groben Fahrlässigkeit und bei Wunsch eine Totalschadenreparatur

bis 100 % des Wiederbeschaffungswertes. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, mit oder

ohne Kennzeichenhinterlegung den Winter zu verbringen.

VIG

Nachhaltigkeitsindizes

Die Vienna Insurance Office wurde wieder in den österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX und in den weltweiten FTSE4Good Index aufgenommen. Beide Indizes beinhalten Unternehmen, die sich für die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance einsetzen. Das erneute Listing der zwei Nachhaltigkeitsindizes bestätigt den hohen Stellenwert des Themas Corpo14 risControl 09/18

rate Social Responsibility im VIG Konzern. VÖNIX listet österreichische Betriebe, während FTSE4Good Unternehmen weltweit listet. Der erste österreichische Nachhaltigkeitsindex VÖNIX – VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex – setzt sich aus jenen börsennotierten österreichischen Unternehmen zusammen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind. Die

Aktie der Vienna Insurance Group ist seit Mitte 2005 in diesem Index vertreten. Der FTSE4Good Index wurde entwickelt, um Unternehmen aufzuzeigen, die weitreichende Maßnahmen im Bereich Umwelt, Soziales und Governance setzen. Die Aktie der Vienna Insurance Group wurde Mitte 2007 in diesen globalen Index aufgenommen.


MARKT

Durchblicker

Vierbeiner-Versicherung

Die Tarifvergleichsplattform Durchblicker.at hat sich dem Thema Hundeversicherung angenommen. Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at: „Auch der beste Freund

des Menschen kann für Ärger sorgen, daher empfehlen wir Hundebesitzern generell, sich darüber zu informieren, inwieweit vom Hund verursachte Schäden über die Haushaltsversicherung abgedeckt sind. Falls das

nicht ausreichend der Fall ist, sollte man auf jeden Fall eine günstige Haftpflichtversicherung abschließen. In Wien, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark ist das sogar vorgeschrieben.“ Es wurden 64.027 Online-Versicherungsvergleiche im Zeitraum von 1.7.2017 bis 30.6.2018 berücksichtigt und analysiert, bei 43.482 wurden die Hunde als „reinrassig“ angegeben. Davon wiederum wurden 19.387 Vergleiche für eine reine Kranken-/Unfallversicherung berechnet, 14.894 für eine kombinierte Haftpflicht- und Kranken-/ Unfallversicherung und 9.201 für eine reine Haftpflichtversicherung. Interessant ist, für welche Hunderassen es die meisten Anfragen bei den Versicherungsunternehmen gegeben hat. An der Spitze steht bei der Haftpflichtund Kranken-/Unfallversicherung der Beagle, bei der Kranken-/Unfallversicherung die Französische Bulldogge und bei der reinen Haftpflichtversicherung der Chihuahua.

Helvetia Versicherung

Auf gutem Weg

Das erste Halbjahr bescherte der Helvetia Versicherung erwartungsgemäß, durch Stabilisierung im Lebenseinmalerlagsgeschäft, einen leichten Rückgang im Gesamtprämienvolumen von 5 Prozent auf 276,6 Mio. Euro. Im Schaden-Unfallsegment konnte ein erfreuliches Wachstum von 5,6 Prozent auf 161,9 Mio Euro verzeichnet werden. „Es ist uns in allen Vertriebswegen gelungen, zusätzliche Partnerschaften abzuschließen, was speziell dem Schaden-Unfallgeschäft einen Schub gegeben hat“, so Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb und Marketing. Beim Lebensgeschäft lag das Prämienvolumen unter jenem des Vorjahres. Die Combined Ratio wurde wiederum um mehr als 3 Prozentpunkte auf 89,7 Prozent verbessert. Dr. Otmar Bodner, Vorstandsvorsitzender, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: „Die hervorragende Combined Ratio bei gleichzeitig starkem Wachstum im profitablen Schaden-Unfallgeschäft bestätigt uns, dass wir auf gutem Weg sind.“ Im Lebensgeschäft gab es einen Prämienrückgang von 16,8 Prozent auf 114,7 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum

Werner Panhauser, Mag. Andreas Bayerle, Thomas Neusiedler, Dr. Otmar Bodner

hatten überdurchschnittlich hohe Einmalerläge im fondsgebundenen Geschäft in der ersten Jahreshälfte zu einem sprunghaften Anstieg des Prämienvolumens im Lebengeschäft um fast 90 Prozent geführt. Mag. Andreas Bayerle, Vorstand für Finanzen und Leben, zeigte sich daher mit der Prämienentwicklung insgesamt zufrieden: „Wir konnten trotz schwieriger

Marktbedingungen weiterhin stabile Erträge erzielen und unsere strategische Fokussierung auf das kapitalschonende fondsgebundene Geschäft konsequent weiterführen.“ Die Helvetia Gruppe legte für das erste Halbjahr folgende Zahlen vor: Das IFRS-Ergebnis nach Steuern betrug 223,9 Mio CHF. Die Combined Ratio lag bei 92,7 Prozent. risControl 09/18 15


MARKT

FMA

Studie zur PZV

Im Jahr 2017 lagen die Zahlen der Neuverträge bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge um 22 Prozent niedriger als im Jahre 2016. Von den 22 Unternehmen am PZV-Markt betrieben nur noch sieben Neugeschäfte. Durch die rückläufigen Neuverträge verringerten sich auch die Nettozuflüsse auf 862,2 Millionen Euro. Bei Versicherungen ließ das Prämienvolumen um 5,3 Prozent nach, während es bei Kapitalanlagegesellschaften um 25,4 Prozent zurückging. Die KAGs haben sich mit dem Jahr 2010 aus dem Neugeschäft zurückge-

zogen. Insgesamt wurden im Jahr 2017 noch 1.289.833 PZV-Verträge verwaltet. In einem günstigen Börsenumfeld erzielte das in der PZV veranlagte Vermögen vor Kosten eine (volumensgewichtete) Rendite von 9,6 Prozent, nach 5,8 Prozent im Jahr 2016. Getrieben von der Veranlagungsperformance erhöhte sich das in der PZV verwaltete Vermögen 2017 um 6,5 Prozent auf 8,9 Mrd. Euro. Bei Versicherungsunternehmen, die einen Anteil von 98 Prozent des verwalteten Vermögens halten, stieg das Volumen um 7,5 Prozent auf 8,8 Mrd. Euro, während Kapitalanlagegesell-

schaften einen Rückgang von 30 Prozent auf 164 Mio. Euro verzeichneten. Die Kosten der PZV bemessen sich an der kalkulierten Prämie. Sie liegen, je nach Anbieter, bei 6 – 10,5 Prozent. Im Durchschnitt betragen sie bei Produkten mit 20-jähriger Laufzeit 8,2 Prozent, bei solchen mit 30-jähriger Laufzeit 9,6 Prozent der kalkulierten Prämienhöhe. Die Marktkonzentration liegt weiterhin auf hohem Niveau. Der kumulierte Marktanteil der Top-3-Anbieter im Versicherungsbereich liegt gemessen am Nettoprämienvolumen bei 55 Prozent.

Talanx/Konzern

Halbjahresergebnis

Die Zahlen des Halbjahresergebnisses des Talanx Konzern wurden veröffentlicht. Die gebuchten Bruttoprämien sind um 6,9 Prozent auf 18,8 Mrd. Euro gestiegen. Die Combined Ratio hat sich auf 96,7 Prozent verbessert. Die Kapitalanlagerendite liegt bei 3,5 Prozent. Das EBIT ist um 7,7 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro gestiegen. Das Konzernergebnis liegt bei 437 Mio. Euro, der Ausblick auf das GesamtjahresKonzernergebnis von rund 850 Mio. Euro wird laut Talanx bestätigt. Ausschlaggebend für das Wachstum von 6,9 Prozent im Bereich der Bruttoprämien ist neben der erfolgreichen Schaden-Rückversicherungssparte der Zuwachs im internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft. „Mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2018 sind wir zufrieden. Wir haben das Wachstum in unseren ausländischen Kernmärkten sowie im deutschen

Sachversicherungsgeschäft mit Privat- und Firmenkunden erfolgreich fortgesetzt und sind generell in unserem Heimatmarkt weiter auf einem guten Weg, die Profitabilität zu steigern. Das Ergebnis zeigt die robuste Aufstellung des Konzerns. Dies spiegelt sich auch in der zweistelligen Eigenkapitalrendite von zehn Prozent wider. Nicht zufrieden sind wir mit dem Ergebnis in der Sparte Feuer in der deutschen Industrieversicherung. Wir haben bereits im zweiten Quartal mit neuer personeller Aufstellung mit dem Programm 20/20/20 die Sanierung der Feuerversicherung mit dem Fokus auf Deutschland gestartet. Damit wollen wir in den betroffenen 20 Prozent des Industrieportfolios die kombinierte Schaden-/Kostenquote bis 2020 auf deutlich unter 100 Prozent senken. Dazu werden Ratensteigerungen von durchschnittlich 20

Torsten Leue

Prozent angestrebt. Die Tarifanpassungen sind dabei bereits auf dem Weg. Rund ein Drittel der notwendigen Preiserhöhungen sind zur Jahresmitte 2018 bereits umgesetzt. Wir erwarten, dass sich der überwiegende Teil der Sanierungsmaßnahmen in der Feuerversicherung bereits 2019 auswirkt“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Munich Re

Digitaler Fortschritt

Die Munich Re hat wieder bei einem InsurTech zugeschlagen. Der Rückversicherungskonzern hat das deutsche Start-up Relayr übernommen. Der Kauf erfolgte über das Tochterunternehmen Hartford Steam Boiler. Relayr hat eine Plattform entwickelt, welche den Unterneh16 risControl 09/18

men dabei helfen soll, alte und neue Versionen von Hard- und Software zu verbinden. Der Start-up kann auch Daten aus Maschinen und Geräten auslesen und analysieren, um zu erkennen, wann eine Maschine voraussichtlich ausfallen wird und damit Maschinenausfälle zu verhindern. Laut Zeitungsberichten

wurde das Start-up um 300 Millionen Euro verkauft. CEO Josef Brunner zeigt sich über die Übernahme durch die Munich Re erfreut, schon alleine deshalb, weil die Technologie in Deutschland bleibe und nicht wie viele anderen Neuerungen am Markt gleich nach Amerika abwandere.


Demner, Merlicek & Bergmann

WER SORGT SICH SO UM MICH, WIE ICH MICH UM ANDERE SORGE?

FÜR VERTRIEBSPARTNER, DIE EINEN STARKEN PARTNER SUCHEN: WILLKOMMEN BEI DER WIENER STÄDTISCHEN. Alle Infos auf wienerstaedtische.at/vertriebspartner /wienerstaedtische

IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


AssCompact Trendtag: Wissensupdate und Networking am Branchenvent des Jahres Es gibt viele Gründe, den AssCompact Trendtag am 18. Oktober in der Pyramide in Wien/Vösendorf nicht zu versäumen: Bei den Keynote-Vorträgen im Hauptkongress und in den sechs WorkshopReihen lässt sich Know-how vertiefen. Die Diskussionen zum Thema IDD bieten Orientierung über aktuelle Rechtsfragen, die Stände der rund 70 Aussteller Gelegenheit zum Netzwerken. Der AssCompact Trendtag 2018 steht unter dem Motto „Neue Normen, neue Perspektiven. Wegweiser für eine erfolgreiche Zukunft – IDD, Digitalisierung & Co“. Ein paar Highlights im Telegrammstil: • Vizekanzler a.D. Reinhold Mitterlehner, Trendforscher Harry Gatterer und Zurich CEO Andrea Stürmer diskutieren am Podium über das Thema „Wohin steuert Österreich?“ • Datenschutz-Aktivist und Facebook-Kläger Max Schrems referiert über die Praxis der Datensicherheit nach der DSGVO • „Digital-Therapeutin“ Anitra Eggler gibt Tipps zu weniger Digital-Konsum • Über Provisions- und Bonifikationsvergütung im Rahmen der IDD“ diskutieren Helvetia Vorstand Werner Panhauser, Donau CEO Dr. Ralph Müller, Generali-Vorstand Arno Schuchter und HDI CEO Günther Weiß sowie Versicherungsmakler-Konsumentensprecher KR Rudolf Mittendorfer und IGV-Vizepräsident Gerald Tschrepitsch unter Leitung von Dr. Klaus Koban. Sechs Workshop-Reihen bieten beim AssCompact Trendtag ein Wissensupdate nach dem Motto „1 Tag investieren, 365 Tage profitieren“: • Der Workshop IDD und Maklerrecht bietet aktuelle Infos über IDD-konforme Beratung, Provision und Boni sowie Ausblicke auf die Weiterbildungsverpflichtung und die Auswirkung der IDD auf Maklergesetz und Gewerbeordnung • Im Workshop digitale Strategien liegt der Fokus auf der Datensicherheit nach der DSGVO, den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und Tipps gegen überbordenden Digital-Konsum. 18 risControl 09/18

• Im Workshop „Dauerbrenner BU“ diskutieren Fachexperten über die vorvertragliche Anzeigenpflicht und den BU-Leistungsfall. Außerdem: Ein Top-Vortrag über das Konflikpotenzial bei Leistungsablehnung in Personenversicherungen • Der Workshop „Rechtsupdate“ befasst sich mit Ausschlüssen bei Tätigkeitsschäden, der Honorarfrage bei Fremdschadenregulierung und DSGVO-Compliance für Vermittler • Der Workshop für Versicherungsagenten bietet ein Themenspektrum vom Markenauftritt über ein Rechtsupdate bis zur perfekten Website • Wie gewohnt präsentieren auch die Gesellschaften ihre Innovationen in einer eigenen Workshop-Reihe. Spannende Preisverleihungen gibt es im Doppelpack: Verliehen werden heuer die

AssCompact Awards in den Kategorien bAV, Gewerbeversicherung, Kfz-Versicherung, Rechtsschutz und bester Service inklusive Onlineservice. Bei der Verleihung der Jungmaklerawards 2018 werden Qualitätsoffensiven, innovative Vertriebsstrategien, Produkt- & Zielgruppen-Spezialisierungen sowie neue Ideen für Abwicklung & Büroorganisation und in der Kunden-Kommunikation ausgezeichnet. Schlusspunkt ist wieder eine Verlosung: Nach dem Vortrag von Trendforscher Harry Gatterer mit dem Titel „Mut zur Emotion. Visionen kann man nicht erfinden“ werden unter den Anwesenden im Saal ein Heliskiing-Trip nach Kanada und ein Hotelgutschein des Hotels Moselebauer verlost. Anmeldung und detailliertes Trendtagprogramm unter www.asscompact.at


IHR PLUS AN KOMPETENZ. R+V-Spezialversicherungen für Firmenkunden.

www.ruv.at

Wir helfen Ihnen beim Auf- und Ausbau Ihres Firmenkundengeschäftes. Mit langjährigem Know-how, innovativen Tools und Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen ausgerichtet sind.

Niederlassung Österreich


TITELGESCHICHTE

Aus- und Weiterbildung Was in der Finanzdienstleistung wichtig ist – die Qualität der Ausund Weiterbildung. Mit ersten Oktober sollte die IDD Richtlinie in der Gewerbeordnung und ins Maklergesetzt umgesetzt sein, dem ist aber nicht so. Dennoch ist bekannt, dass es eine Weiterbildungsverpflichtung geben wird. Für Versicherungsmakler, Versicherungsagenten werden es mindestens 15 Stunden Weiterbildungsstunden sein, für Vermögensberater wahrscheinlich 20 Stunden. Desgleichen wird auch für Angestellte der Berufsgruppen gelten. Die Kriterien der Weiterbildungslehrpläne obliegen den einzelnen Fachverbänden, und noch ist nicht sicher, wie sich die Weiterbildung gestalten soll. Auch eine gewisse Anzahl an Webinaren wird im Lehrplan enthalten sein dürfen. Ab nächstem Jahr werden die Weiterbildungsinstitute einen Boom erleben. Neben den verschiedensten

Aus- und Weiterbildungsinstituten gibt es seit Jahren traditionell die Möglichkeit der universitären Ausbildung. Ob in Graz, Wien, Linz oder in Krems – die berufsbegleitenden Lehrgänge sind seit Jahren gut besucht und bieten den Absolventen eine hochwertige Ausbildung mit einem akademischen Abschluss. Im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich auch die Angebote der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. E-Learning, Webinare oder doch die Anwesenheit im Lehrsaal? Wir haben mit Dr. Arlinda Berisha, LL.M. Donau-Universität Krems, Fachbereich

Versicherungsrecht, Leiterin der versicherungsrechtlichen Universitätslehrgänge und o. Univ. Prof. Helmut Pernsteiner, Institutsvorstand für betriebliche Finanzwirtschaft, Abteilungsleiter für Corporate Finance und dzt. Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und Lehrgangsleiter des Universitätslehrganges für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität über die Entwicklung der Lehrgänge gesprochen. Auch in der Oktober-Ausgabe widmen wir uns dem Thema der Aus- und Weiterbildung.

Wie entwickelt sich die universitäre Ausund Weiterbildung im digitalen Wandel?

und Weiterbildungsmöglichkeit an Universitäten suchen die meisten Weiterbildungsinteressierten nach universitärer Aus- und Weiterbildung. Nach dem Motto des Zitats von Benjamin Franklin „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen“ haben sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte längst verstanden, wie wichtig es ist, vor allem kontinuierlich in Weiterbildung zu investieren. Beide Seiten haben die Vorteile der Weiterbildung erkannt und sehen sie als selbstverständlichen Bestandteil der Arbeit an. Berufliche Weiterbildung eröffnet Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens und zusätzliche Karrieremöglichkeiten durch die bessere Qualifikation und den Kompetenzerwerb. Ferner hat sie, wie Studien zeigen, positive Auswirkungen auf die Einkommenshöhe sowie die Berufszufriedenheit. Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache, dass aufgrund des demografischen Wandels bzw. der bevorstehenden Pensionierungswelle und des damit einherge-

henden Mangels an Fachkräften heute viele Unternehmen froh sind, gut ausgebildete und qualifizierte MitarbeiterInnen einzusetzen. Deshalb sind sie auch dazu bereit, in Bildungsmaßnahmen für ihre Beschäftigten zu investieren.

Berisha: Der voranschreitende digitale Wandel betrifft heutzutage die gesamte Gesellschaft und stellt auch uns als Universität für Weiterbildung vor immer neue Herausforderungen. Auf jeden Fall bieten die neuen Technologien und Anwendungen auch in der Aus- und Weiterbildung neue Chancen, da sie individualisiertes Lernen unterstützen können. Die Digitalisierung fördert an Universitäten die Kreativität und Innovation bei der Weiterentwicklung der Lehrangebote und schafft neue Ausbildungs- und Weiterbildungsformate wie z. B. E-Learning oder Blended Learning. So entsteht eine breite Angebotspalette, die sowohl klassische als auch digitale Lehr- und Lernformate anbietet und jedem Einzelnen ermöglicht, auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen. Wie sehen Sie die Zukunft der universitären Aus- und Weiterbildung? Dr. Berisha: Ich sehe die Zukunft der universitären Aus- und Weiterbildung sehr positiv. Aufgrund der qualitativ hochwertigen Aus20 risControl 09/18



INTERVIEW

Wissenstransfer für Generationen Johannes Kepler Universität (JKU) o. Univ. Prof. Helmut Pernsteiner, Institutsvorstand für betriebliche Finanzwirtschaft, Abteilungsleiter für Corporate Finance und dzt. Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Er ist seit 1998 unter anderem Lehrgangsleiter des Universitätslehrganges für Versicherungswirtschaft. Wir haben mit ihm über die vielen Angebote im Bereich Weiterbildung und die Veränderungen bei den Ausbildungsangeboten gesprochen. Wie hat sich das Leben an der Universität in Hinblick auf das digitale Zeitalter in den letzten Jahren verändert? Pernsteiner: Neben der klassischen Präsenzlehre stehen immer mehr andere Angebote zur Diskussion. E-Learning und Moocs gewähren den Studierenden mehr Flexibilität, damit sie räumlich und zeitlich nicht anwesend sein müssen. Die Umsetzungen der neuen Formate sind sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, daher wird es hier in Zukunft sicherlich noch einigen Handlungsbedarf geben. Jedoch schätzen viele Studierende weiterhin die Interaktion mit den Teilnehmern der Weiterbildungsveranstaltungen und den Vortragenden. Ich würde sagen, die Digitalisierung führt uns zu anderen Formaten hin, aber ich sehe keine totale Veränderung am System der Universität, nur eine Öffnung zu anderen Segmenten hin. Sieht man bei den Studierenden eine Tendenz, wohin sie sich entwickeln? Pernsteiner: Es ist keine Tendenz zu erkennen. Es gibt auch keine Präferenzen unserer Studierenden. Es gibt Absolventen, welche die persönliche Teilnahme an den Kursen bevorzugen, und Absolventen, die ihre Studien online absolvieren möchten. Ein wesentliches Asset unserer Lehrgänge ist, sich mit den anderen Teilnehmern und den Vortragenden zu vernetzen, das schätzen und nutzen die Absolventen. Aus geografischer Sicht wäre es sicherlich nützlich, Kurse anzubieten, die den Studierenden aus weit entfernten Bundesländern die Möglichkeit bieten, leichter teilzunehmen. Die Umsetzung ist jedoch, wie schon gesagt, nicht so einfach, aber es wird 22 risControl 09/18

in Zukunft sicherlich auch hier zu Veränderungen kommen. Wie ist das Interesse an den Lehrgängen? Pernsteiner: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, die sich in den letzten Jahren als sehr konstant erwiesen hat. Es ist auch erfreulich zu vermerken, dass wir bereits die Kinder unserer ersten Lehrgangsabsolventen wieder bei uns begrüßen dürfen. Eine Veränderung ist, dass sich seitens der Teilnehmerstruktur mehr Versicherungsmakler als Mitarbei-

tende von Versicherungsunternehmen für die Lehrgänge interessieren. Zudem ist die Altersstruktur unserer Absolventen interessant, die Teilnehmer unserer Lehrgänge sind sowohl 45 plus als auch sehr jung. Die neue Regulatorik hat auch Auswirkungen auf den Lehrplan, was hat sich verändert? Pernsteiner: Wir halten Themen und Inhalte immer auf dem neuesten Stand. Was sich verändert hat, ist, dass der Lehrgangsteil „Inter-


INTERVIEW

nationalisierung der Versicherungswirtschaft“ gegen das Thema „Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft“ ausgetauscht wurde. Der Internationalisierungsprozess, gerade bei österreichischen Versicherungsunternehmen, ist doch schon sehr stark abgeschlossen und die Unternehmen sind im Ausland bereits sehr erfolgreich tätig. Daher beschäftigen wir uns mit den neuen Entwicklungen in Richtung Digitalisierung, denn diese Veränderung ist für unsere Studierenden sehr wichtig. Es ist ein besonderes Asset der Lehrgänge, dass bei der Auswahl der Vortragenden auf eine ausgewogene Gewichtung zwischen Praktikern und Theoretikern geachtet wird. Unsere Absolventen sollen von Spezialisten lernen, um die Ausbildung im täglichen Arbeitsalltag auch nutzen zu können. Als wie wichtig erachten Sie die universitäre Ausbildung? Pernsteiner: Weiterbildung wird immer wichtiger, nicht nur aufgrund der neuen Richtlinien und der Weiterbildungsver-

dungsverpflichtung pflichtung, sondern Weiterbildung wird immer der Versicherungsauch, weil wissende vertreiber initiiert? Mitarbeiter immer wichtiger, nicht nur aufgrund wertvoller werden. der neuen Richtlinien und der Pernsteiner: Wir Personen, die im Weiterbildungsverpflichtung, sind davon überzeugt, beruflichen Alltag sondern auch, weil wissende dass unsere Frühstehen, können durch Mitarbeiter immer wertvoller jahrs- und Herbstden Lehrgang ihr veranstaltungen Wissen verbreitern, werden. noch mehr Interesse und damit Dinge erwecken werden. besser und rascher beurteilen. Wir sehen auch in Zukunft die Natürlich haben wir noch einige Pläne für Bedeutung der universitären Weiterbildung die Zukunft, darüber möchte ich jedoch noch als sehr wichtig, erkennen das auch am In- nicht sprechen. teresse an unseren Veranstaltungen des Instituts für Versicherungswirtschaft an der Herr Professor Pernsteiner, was ist für JKU. Die Frühjahrs- und Herbsttagungen Sie einer der wichtigsten Sätze für Ihre sind mit immer höheren Teilnehmerzahlen Studierenden? konfrontiert, vielleicht wird es hier noch einige Aktualisierungsveranstaltungen oder Pernsteiner: Wir müssen nicht absolut die Besten sein, wir müssen nur relativ die Besten Ähnliches geben. sein. Das ist meine wichtigste Botschaft an Gibt es bereits Interesse seitens der JKU, unsere Studierenden. dass man neue Lehrgänge oder neue Veranstaltungsformate aufgrund der Weiterbil- Wir danken für das Gespräch.

E N E D E I R ZUF DEN. KUN WIR AFFEN SCH . DAS

Recommender Award 2018: Wir freuen uns, dass unsere Kunden die NV gerne weiterempfehlen.

Die Niederösterreichische Versicherung

www.nv.at

Wir schaffen das.

risControl 09/18 23


INTERVIEW

Aus- und Weiterbildung als Schlüssel für nachhaltigen Erfolg Wir haben mit Stefan Chlebnicek, Trainer und Coach für die Versicherungswirtschaft, über die Bedeutung fundierter Ausbildung, Entwicklungen und über seine Erfahrungen gesprochen. Welche Bedeutung hat Ausbildung für Mitarbeiter in der Versicherungsbranche? Chlebnicek: Fachwissen war schon immer eine Grundvoraussetzung für kundenorientierte Beratung. Die (vertriebliche) Aus-& Weiterbildung innerhalb der Versicherungsbranche gewinnt, nicht nur wegen Vorgaben der IDD, immer mehr an Bedeutung. Für nachhaltigen Erfolg ist es unumgänglich sein Wissen laufend zu festigen und zu erweitern. Ein in meinen Augen positiver Aspekt der IDD ist der Umstand, dass Beraterinnen und Berater nun mehr denn je für und mit Kunden in Szenarien denken müsse. Das heißt, dass die individuellen Situationen und Risiken der Kundinnen und Kunden noch deutlicher im Fokus der Zusammenarbeit stehen werden. Um mit diesen Szenarien aber richtig umzugehen sind gut ausgebildete Versicherungsberaterinnen und -berater also unerlässlich. Welchen Einfluss hat Ihrer Meinung nach das Thema Digitalisierung auf die Versicherungswirtschaft und die Ausbildung? Chlebnicek: Die Digitalisierung ist ein latentes Problem. Man bekommt im Verlauf von Seminaren teilweise einen starken Widerstand mit, der aber in meinen Augen unberechtigt ist. Wir bewegen uns in einem old economy business, das sich durch neue Einflüsse nachhaltig ändern und zur new economy wird. Das spürt man natürlich auch im Ausbildungsbereich. Es gilt früh auf die Neuerungen zu reagieren um vorne mit dabei und wettbewerbsfähig zu sein. Für die Entwicklung von Ausbildungskonzepten für Versicherungsunternehmen ist die Möglichkeit der Nutzung zusätzlicher Medien spannend, da nun dezentral und relativ kostengünstig Wissen vermittelt werden kann. Ich 24 risControl 09/18

denke dabei z.B. an virtuelle Klassenzimmer. Ob dies aber tatsächlich zielführend ist, lasse ich an dieser Stelle unbeantwortet. Ich bin persönlich kein Fan davon und bezweifle den nachhaltigen Lernerfolg, wenn der virtuelle Part überwiegt. Auch wenn der von mir sehr geschätzte Digitalisierungsexperte Marcus Hofer meint „Die Ausbilder von morgen sind Programmierer!“ und vor einem gewissen Break-Point warnt, an dem eine künstliche Intelligenz aufgrund der Zunahme an technischen Herausforderungen auch den Job eines Ausbilders gänzlich übernehmen könnte, bin ich der Meinung, dass aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung, die auch am Versicherungsmarkt hohe Wellen schlägt, es an den Vermittlern ist durch fundiertes fachliches Know-How und sozialer Kompetenz für ihre Klientinnen und Klienten einen echten Mehrwert zu schaffen, den es nicht online gibt. Das bedeutet, dass es neben einem umfangreichen Angebot an Web-Tools, Kundenportalen, Apps etc. auch immer Platz für solide Beratung geben wird und diese sogar noch an Bedeutung zunimmt. Auch wenn Versicherungsprodukte im Privatkundengeschäft immer trivialer und dadurch online abschließbar werden, geht es doch um empathische Analysen der jeweiligen Bedürfnisse und Risiken der Kundinnen und Kunden – das kann keine virtuelle Logik. Die Antwort auf die Digitalisierung ist für mich klar „mehr Wissen“! Nur so wird man sich in den nächsten Jahren in der Versicherungswirtschaft behaupten können. Und dafür braucht es fundierte Ausbildung! Gibt es in Ihren Augen weitere kritische Entwicklungen im Ausbildungsbereich? Chlebnicek: Leider ja. Der Sparstift macht auch nicht vor dem Ausbildungsbereich in der Versicherungswirtschaft halt. Ein Effekt

aus budgetärem Anlass ist der Umstand, dass sehr viel Wissen in kürzester Zeit vermittelt werden muss. Phasen zur Verarbeitung und operativen Anwendung des Erlernten bleibt dadurch mitunter auf der Strecke. Der Aufbau von Erfahrung und Know-how benötigt Zeit und eigentlich muss man gerade jetzt verstärkt in die Ausbildung und Entwicklung junger Kollegen investieren um der „Überalterung“ der Branche und dem damit verbundenen Verlust an Expertenwissen entgegenzuwirken. Welche Anforderungen werden künftig an die Ausbildung gestellt? Chlebnicek: Es gilt einen gesunden Mix aus fachlicher, mutlimedialer und sozialer Ausbildung zu kreieren. Neben Fachwissen, das jederzeit online zur Verfügung steht, soll – gerade, wenn es um die vertriebliche Ausbildung geht – auch die soziale Kompetenz gefördert werden. Blended Learning, also die Kombination aus klassischen Präsenzveranstaltungen und E-Learning, wird also in Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen, da durch die Vielzahl an digitalen Angeboten unterschiedlichste Kanäle 24/7 zum Wissensaufbau genutzt werden können. Das bedeutet eben nicht, dass klassische Präsenztrainings ersetzt und Trainer damit überflüssig werden. Das Gegenteil ist der Fall! Vielmehr ist es an den Trainern sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und für die Auszubildenden Pläne zu gestalten, die möglichst viele Bereiche abdecken. Die Begleitung „on the job“ ist ein für mich unerlässlicher Part der Ausbildung, der ebenfalls intensiviert werden muss. Trainer könnten künftig zu Multimedia-Lerncoaches werden, die ihre „Schützlinge“ als wohlwollend kritische „Sparringpartner“ über einen langen Zeitraum begleiten und regelmäßige Impul-


INTERVIEW

se setzen. Das wäre auch zur regelmäßigen Wissensevaluierung sehr hilfreich. Wenn dies im eigenen Unternehmen nicht möglich ist oder nicht angeboten werden kann, muss man sich eines externen Partnes bedienen. Und Angebote wird es künftig in deutlich größerer Anzahl geben. Den „richtigen Bildungspartner“ für sich bzw. seine Mannschaft zu finden, wird auch eine Herausforderung darstellen. Wie sollte die optimale Ausbildung in Ihren Augen aussehen? Chlebnicek: Perfekt wäre ein individuelles Kompetenz- und Wissensmanagement. Also einen (persönlichen) Lernplan zu haben, der auf individuelle Vorkenntnisse und Erfahrungen Rücksicht nimmt und Raum bietet das Erlernte auch anzuwenden. DIE optimale Ausbildung bietet für mich einerseits Präsenztrainings, um Basisverständ-

nis für die einzelnen Themen und Versicherungssparten zu erzeugen, sowie zusätzliche Lerneinheiten um Kenntnisse auszubauen und zu verankern. Ergänzend wird Wissen durch Webinare oder E-Learning Tools gefestigt. Alles begleitet durch qualifizierte Coaches, wie bereits in Bezug auf „Training on the job“ erwähnt. Und worauf sollten die Auszubildenden achten? Chlebnicek: Grundsätzlich ist zu sagen, dass es die Bereitschaft erfordert mitunter viel Zeit (und auch Geld) in den Aufbau eines soliden Fachwissens zu investieren und die nötige Eigeninitiative sich selbstständig zusätzliches Wissen anzueignen bzw. dieses laufend zu festigen. Unter Eigeninitiative fällt für mich auch die jeweilgien Defizite zu erkennen und daran arbeiten zu wollen. Man

soll definieren können in welchen Bereichen bzw. bei welchen Themen es noch Bedarf an Information gibt. Worauf legen Sie besonderen Wert bei Ihren Ausbildungseinheiten? Chlebnicek: Mir ist es besonders wichtig die teils komplexen Inhalte einfach und verständlich zu vermitteln. Dabei setze ich auf den Mix aus fachlichen Inputs und der Nutzung der Informationsquellen, die jeweils zur Verfügung stehen. Praxisbezogen und den individuellen Bedürfnissen meiner Klientinnen und Klienten angepasst. Ich selbst habe einen stark vertrieblich geprägten beruflichen Hintergrund und konzentriere mich bei meinen Seminaren und Coachings vor allem auf diese Zielgruppe. Vielen Dank für das Gespräch. risControl 09/18 25


STUDIE

Faktoren für den Vertragsabschluss in der 3 Personenversicherung aus Kundensicht Ergebnisse einer empirischen Studie Colin Saß BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien Aspekten gibt es zwei gesonderte Beiträge in risControl - auch untersucht werden, In der Bachelor-Arbeit von Colin Saß1 (Bewelche Faktoren aus Kundensicht für den 3 treuer: E. Eszler) sollte neben einerseits der Abschluss eines Versicherungsvertrages im 2 Abbildung 1: Wichtigkeit von Werbung: absolute Häufigkeiten der Antworten Bereich der Personenrisiken maßgeblich sind. Wesentliche Ergebnisse sollen im Folgenden vorgestellt werden.3 1. Einleitung

Frage der geschlechtsbezogenen Präferenzen hinsichtlich der Person des Beraters bzw. der Beraterin und andererseits der Frage nach den Gründen für Vertrauensbildung – zu diesen

Personen mit einem Pflichtschulabschluss wiesen der Werbung mit einem Mittelwert von 36,78 einen deutlich höhere Wichtigkeit zu als die befragten Personen mit anderen Abschlüs2. Methodik und Datenerhebung sen (Personen mit Lehrabschluss: 28,41; mit AHS/BHS-Abschluss: 29,66; mit abgeschlosseZur Gewinnung der Daten wurde ein elektronem Universitäts-/FH-Studium: 23,20).

nischer Fragebogen mit der Online-Plattform erstellt. Abbildung 2 zeigt die Verteilung der Antwort-Mittelwerte nach Altersgruppen (unter „Surveymonkey“ 25 Jahre Für die im Rahmen dieses Beitrages relevanmit 40,24 mit Abstand am höchsten; dann sind die Werte kontinuierlich fallend: 25-34 Jahre: ten Aspekte wurde die Frage so formuliert: 29,76; 34-44 Jahre: 26,06; 45-54 Jahre: 21,16 (Minimum); für Personen ab 55 Jahren dann „Wie wichtig sind/waren Ihnen persönlich wieder mit 26,00 etwas höher). Abbildung 1: Wichtigkeit von Werbung: absolute Häufigkeiten der Antworten die folgenden Faktoren beim Abschluss von Abbildung 1: Wichtigkeit von Werbung: absolute Häufigkeiten der Antworten Personenversicherungen?“ Dann folgten “Werbung“, „Empfehlung“, „Ereignisse im persönlichen Umfeld“ - wobei jeweils mit Personen mit einem Pflichtschulabschluss wiesen der Werbung mit einem Mittelwert einemvon elektronischen Schieber von „0 (un36,78 einen deutlich höhere Wichtigkeit zu als die befragten Personen mit anderen Abschlüswichtig)“ bis „100 (ganz wichtig)“ geantwortet sen (Personen mit Lehrabschluss: 28,41; mit AHS/BHS-Abschluss: 29,66; mit abgeschlossewerden konnte – sowie dann noch „Sonstiges“ nem Universitäts-/FH-Studium: 23,20). mit der Möglichkeit zum Eintragen von Antworten. Befragung erfolgte so, dass im Zeitraum Abbildung 2 zeigt die Verteilung der Antwort-Mittelwerte nach Altersgruppen (unterDie 25 Jahre vom 21. Februar 2017 bis zum 1. März 2017 mit 40,24 mit Abstand am höchsten; dann sind die Werte kontinuierlich fallend: 25-34 Jahre: 4 Personen 29,76; 34-44 Jahre: 26,06; 45-54 Jahre: 21,16 (Minimum); für Personen ab 55 Jahren dann an verschiedenen Orten angesprochen wurden – wobei wichtig war, dass wieder mit 26,00 etwas höher). diese Personen aus Österreich kamen, was bei den Kontaktaufnahmen jeweils geklärt wurde - und dann der Fragebogen auf einem Tabletcomputer gemeinsam ausgefüllt wurde. Abbildung 2: Wichtigkeit von Werbung: Mittelwerte nach Altersgruppen Anonymität wurde zugesichert.

Abbildung 2: Wichtigkeit von Werbung: Mittelwerte nach Altersgruppen

1 Saß, Colin: Geschlechtsbezogene Präferenzen von Konsumenten/-innen hinsichtlich der Person des Beraters/der Beraterin sowie weitere Faktoren im Bereich der Versicherung von biometrischen Risiken in Österreich, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Juli 2017 (unveröffentlicht). 2Analysiert Der Vorschlagman zur Bearbeitung dieser Themenbereiche kam von Frau Dorisdann Schachinger, der Zeitschrift „risControl“, im April 2016. die Antworten nach Alter und Geschlecht, ergibt Chefredakteurin die lineare Regression 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter –Verwendung wie in Abbildung 3 zuTextteilen sehen -sowie für weibliche (rot) eine mit dem Alter klar fallende von Daten und AbbildungenPersonen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Colin Saß verantwortlich. Tendenz, während bei männlichen Personen (grün) die Regressionsgerade etwa waagrecht 4verläuft. Im Einzelnen war dies: Westbahnhof in Wien; Lugner City (Einkaufszentrum in Wien); Flughafen Wien Schwechat im Bereich der S-Bahn-Station; Hauptbahnhof Wien in den Wartebereichen; 7. Wiener Gemeindebezirk im Bereich Zieglerstraße/Westbahnstraße in Geschäftslokalen bzw. auf der Straße; 6. Wiener Gemeindebezirk auf der Einkaufsstraße Mariahilfer Straße (Ecke Neubaugasse). 26 risControl 09/18


STUDIE

Hinsichtlich der hier veröffentlichten, ausgewählten Ergebnisse wurden deskriptiv-statistische Verfahren angewandt sowie dann auch jeweils zwei Variable mittels Regressions- und Korrelationsanalyse auf Zusammenhänge hin untersucht. 3. Struktur der Stichprobe Insgesamt wurden 417 Personen angesprochen, davon nahmen 200 (47,96 %) an der Befragung teil. Von diesen gaben als Geschlecht 106 (53 %) männlich und 94 (47 %) weiblich an. Die Frage nach dem Geburtsjahr ergab folgende Altersverteilung: unter 25 Jahren: 17 Personen (8,5 %); 25 bis 34 Jahre: 67 Personen (33,5 %); 35 bis 44 Jahre: 48 (24 %); 45 bis 54 Jahre: 31 (15,5 %); ab 55 Jahren: 37 Personen (18,5 %). Höchste abgeschlossene Ausbildung: Pflichtschulabschluss: 18 Personen (9 %); Lehrabschluss: 54 (27 %); Allgemeinbildende oder Berufsbildende Höhere Schule (AHS; BHS): 59 (29,5%); abgeschlossenes Universitäts-/Fachhochschulstudium: 69 (34,5 %). Von den 200 befragten Personen gaben 133 (66,5 %) an, schon im Bereich der privaten Personenversicherung beraten worden zu sein, 64 (32,0 %) verneinten dies, 3 (1,5 %) gaben an es nicht zu wissen. 4. Faktor „Werbung“ Die absoluten Häufigkeiten der Antworten (Wichtigkeit von 0 bis 100; Antwortintervalle) zeigt Abbildung 1. Der Mittelwert insgesamt liegt bei 27,74 (bei weiblichen Personen bei 29,81 und bei männlichen bei 25,90). Es ist festzustellen, dass 49 der 200 befragten Personen angegeben haben, dass Werbung beim Abschluss von privaten Personenversicherungen nicht wichtig ist („0“). Und auch die Häufigkeiten für Werteintervalle über 50 sind vergleichsweise niedrig. Personen mit einem Pflichtschulabschluss wiesen der Werbung mit einem Mittelwert von 36,78 einen deutlich höhere Wichtigkeit zu als die befragten Personen mit anderen Abschlüssen (Personen mit Lehrabschluss: 28,41; mit AHS/BHS-Abschluss: 29,66; mit abgeschlossenem Universitäts-/FH-Studium: 23,20). Abbildung 2 zeigt die Verteilung der AntwortMittelwerte nach Altersgruppen (unter 25 Jahre mit 40,24 mit Abstand am höchsten; dann sind

Abbildung 3: Wichtigkeit von Werbung: Lineare Regression nach Alter und Geschlec (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

Die polynomische Regression (Abbildung 4) zeigt bei weiblichen und bei männlichen Per nen in gewissen Altersbereichen gerade 3: gegenläufige Trends. Abbildung Wichtigkeit Werbung: Lineare nachGeschlec Abbildung 3: Wichtigkeit von Werbung: Linearevon Regression nachRegression Alter und Alter und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

Die polynomische Regression (Abbildung 4) zeigt bei weiblichen und bei männlichen Per nen in gewissen Altersbereichen gerade gegenläufige Trends.

Abbildung 4: Wichtigkeit von Werbung: Polynomische Regression Abbildung 4: Wichtigkeit von Werbung: Polynomische Regression nach Alter und G nach Alter und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) schlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

Abbildung 4: Wichtigkeit von Werbung: Polynomische Regression nach Alter und G 5. Faktor „Empfehlung“ schlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

Ganz anders als beim Faktor „Werbung“ sieht die Verteilung der Antworten nun beim Fak „Empfehlung“ aus (vgl. Abbildung 5) und auch der Mittelwert liegt mit 67,61 sehr viel höh 5. Faktor „Empfehlung“ mit einem deutlichen Unterschied zwischen dem Mittelwert der Antworten der weiblich befragten Personen mit 73,57 und jenem männlichen Personen mit 62,33.

Ganz anders alsAbbildung beim Faktor „Werbung“ sieht die Verteilung dergkeiten Antworten nun beim Fak 5: Wichtigkeit von Empfehlungen: absolute Häufi der Antworten Abbildung 5: Wichtigkeit von Empfehlungen: absolute Häufigkeiten der Antworten „Empfehlung“ aus (vgl. Abbildung 5) und auch der Mittelwert liegt mit 67,61 sehr viel höh Abbildung 3 zu sehen - für Personen die kontinuierlich 25-34 Jahre: mitWerte einem deutlichenfallend: Unterschied zwischen dem Mittelwert derweibliche Antworten der weiblich (rot)Ausbildung eine mitPersonen dem Alter klar fallende 29,76; 34-44Personen Jahre: Jahre: 21,16 männlichen befragten mit45-54 73,57abgeschlossenen und jenem mit 62,33. Hinsichtlich der 26,06; höchsten zeigt hier die Tendenz, Gruppe der Per während bei männlichen Personen (grün) dievon jene (Minimum); für Personen ab 55 Jahren dann mit einem AHS/BHS-Abschluss den höchsten Mittelwert mit 71,41, gefolgt wieder mit 26,00 etwas höher). Analysiert man Regressionsgerade etwa waagrecht verläuft. einem Lehrabschluss mit 68,02 und jener mit einem Universitäts- oder FH-Abschlus die Antworten nach Alter und Geschlecht, Die polynomische Regression (Abbildung 66,87. Mit einem Mittelwert von 56,83 schreiben die befragten Personen mit einem Pf dann ergibt die lineare Regression – wie in 4) zeigt bei weiblichen und bei männlichen schulabschluss der Empfehlung am wenigsten Wichtigkeit zu. risControl 09/18 27

Es war eine Tendenz festzustellen, dass die Wichtigkeit von Empfehlungen für den Ver


STUDIE

Personen in gewissen Altersbereichen gerade gegenläufige Trends. 5. Faktor „Empfehlung“ Ganz anders als beim Faktor „Werbung“ sieht die Verteilung der Antworten nun beim Faktor „Empfehlung“ aus (vgl. Abbildung 5) und auch der Mittelwert liegt mit 67,61 sehr viel höher, mit einem deutlichen Unterschied zwischen dem Mittelwert der Antworten der weiblichen befragten Personen mit 73,57 und jenem männlichen Personen mit 62,33. Hinsichtlich der höchsten abgeschlossenen Ausbildung zeigt hier die Gruppe der Personen mit einem AHS/BHS-Abschluss den höchsten Mittelwert mit 71,41, gefolgt von jener mit einem Lehrabschluss mit 68,02 und jener mit einem Universitäts- oder FH-Abschluss mit 66,87. Mit einem Mittelwert von 56,83 schreiben die befragten Personen mit einem Pflichtschulabschluss der Empfehlung am wenigsten Wichtigkeit zu. Es war eine Tendenz festzustellen, dass die Wichtigkeit von Empfehlungen für den Versicherungsabschluss in der Personenversicherung mit zunehmendem Alter der befragten Personen abnimmt, wie der Vergleich nach Altersintervallen (Abbildung 6) sowie auch die lineare Regression (Abbildung 7) und die polynomische Regression (Abbildung 8) zeigen. Die Gruppe der unter 25 Jahre alten Personen wies der Empfehlung im Mittel den Wert 80,29 zu. Die Gruppen der 25 bis 34, der 35 bis 44 und der 45 bis 54 Jahre alten Personen unterschieden sich bezüglich des Mittelwertes nicht sehr deutlich (Mittelwerte: 68,57, 70,98 und 67,10). Den geringsten Mittelwert (56,14) wies die Gruppe der ab 55 Jahre alten Personen auf (Abb. 6).

rungsabschluss in der Personenversicherung mit zunehmendem Alter der befragten Persone abnimmt, wie der Vergleich nach Altersintervallen (Abbildung 6) sowie auch die linea Regression (Abbildung 7) und die polynomische Regression (Abbildung 8) zeigen.

Die Gruppe der unter 25 Jahre alten Personen wies der Empfehlung im Mittel den Wert 80,2

100 zu. AufPersonen der Geschlechtern (weibliche 55,68, zu. Die Gruppen der 25 Personen bis 34, der 35 bisUmfeld 44 undden derHöchstwert 45 bis 54 Jahre alten unte männliche 55,74). Es ist zu erkennen, dass anderen Seite haben 15 Personen angegeben, schieden sich bezüglich des Mittelwertes nicht sehr deutlich (Mittelwerte: 68,57, 70,98 un dieser Faktor sehr unterschiedlich bewertet dass Ereignisse im persönlichen Umfeld für sie 67,10). Den geringsten Mittelwert (56,14) wies die Gruppe der ab 55 Jahre alten Personen a wurde. Zum Beispiel wiesen 24 der befragten überhaupt keine Wichtigkeit beim Abschluss (Abb. 6). Personen den Ereignissen im persönlichen von privaten Personenversicherungen haben.

Abbildung 6: Wichtigkeit von Empfehlungen: Mittelwerte nach Altersgruppen Abbildung 6: Wichtigkeit von Empfehlungen: Mittelwerte nach Altersgruppen Abbildung 6: Wichtigkeit von Empfehlungen: Mittelwerte nach Altersgruppen

Abbildung 7: Wichtigkeit von Empfehlungen: Lineare Regression nach Alter und G Abbildung 7:grün; Wichtigkeit von Empfehlungen: Lineare Regression nach schlecht (weiblich: rot; männlich: gesamt: blau). AlterEmpfehlungen: und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: Abbildung 7: Wichtigkeit von Lineare Regression nach blau). Alter und G schlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau).

6. Faktor „Ereignisse im persönlichen Umfeld“ Mit Ereignissen im persönlichen Umfeld sind sowohl vergangene Versicherungsfälle als auch versicherungsrelevante Risiken und/ oder Vorfälle im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis umschrieben. Das Balkendiagramm in Abbildung 9 zeigt die absoluten Häufigkeiten der Antworten. Der Mittelwert liegt hier bei 55,71, mit keinem nennenswerten Unterschied zwischen den 28 risControl 09/18

Abbildung 8: Wichtigkeit von Empfehlungen: Polynomische Regression

Abbildung 8: Wichtigkeitnach vonAlter Empfehlungen: Polynomische Regression nach und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau Alter un Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) Abbildung 8: Wichtigkeit von Empfehlungen: Polynomische Regression nach Alter un Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)



STUDIE

Die Verteilung der Mittelwerte nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung ergab hier keine großen Unterschiede: Akademiker weisen den höchsten Mittelwert auf (57,93), es folgen Personen mit Lehrabschluss (55,87), dahinter liegen die Gruppen mit AHS/BHSAbschluss (53,64) und Pflichtschulabschluss (53,30) eng beieinander. Größere Unterschiede waren es hingegen wieder bei der Auswertung nach Altersgruppen festzustellen (Abbildung 10): Die Gruppe der unter 25-Jährigen misst mit einem Mittelwert von 75,71 dem genannten Faktor am meisten Wichtigkeit zu. Die Gruppe mit dem zweithöchsten Mittelwert (58,65) stellen die 35- bis 44-Jährigen dar, gefolgt von den 45- bis 54-Jährigen (55,84). Die beiden Gruppen mit den geringsten Mittelwerten (51,78, beziehungsweise 49,73) sind die Gruppen der 25- bis 34-Jährigen und die Personen ab 55 Jahren. Die lineare Regression (Abbildung 11) ergibt mit zunehmendem Alter leicht fallende Werte, wobei auffällt, dass die Regressionsgeraden für weibliche und für männliche Personen nahezu deckungsgleich sind. Die polynomische Regression (Abbildung 12) zeigt ein nicht so klares Bild. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass das Ansteigen der Kurven im Bereich des höchsten Alters durch die Angaben von nur ganz wenigen wenigen Personen bedingt ist und dem somit wohl keine große Aussagekraft zugemessen werden kann. 7. Sonstige Faktoren Auf die Frage nach sonstigen Faktoren haben 82 (41%) der 200 befragten Personen geantwortet. Es waren Mehrfachnennungen möglich. 64 Befragte nannten einen sonstigen Faktor, 12 Befragte zwei Faktoren und 6 Personen drei sonstige Faktoren, die ihnen beim Abschluss von Personenversicherungen wichtig sind oder waren. Somit ergaben sich insgesamt 106 Nennungen. Zur Vereinfachung der Darstellung der Auswertung wurden inhaltlich ähnliche Begriffe zusammengefasst und zu Kategorien verdichtet. Es wurden die Kategorien "Preis-Leistungsverhältnis", "Konditionen" und "Vertragsinhalte" gebildet sowie eine Kategorie "Sonstiges" für Faktoren, die nur vereinzelt genannt wurden. 30 risControl 09/18

schlechtern (weibliche Personen 55,68, männliche 55,74). Es ist zu erkennen, da Faktor sehr unterschiedlich bewertet wurde. Zum Beispiel wiesen 24 der befragten den Ereignissen im persönlichen Umfeld den Höchstwert 100 zu. Auf der anderen Se 15 Personen angegeben, dass Ereignisse im persönlichen Umfeld für sie überha Die Kategorien im Detail (Anzahl der Nen- • Preis-Leistungs-Verhältnis (insgesamt 54 Wichtigkeit Abschluss von privaten Personenversicherungen nungen jeweils beim in Klammer): Nennungen), hierunter fallen Preishaben. (23), Prä-

Abbildung 9: Wichtigkeit von Ereignissen: absolute Häufigkeiten der Antworten

Abbildung 9: Wichtigkeit von Ereignissen: absolute Häufigkeiten der Antworte

Die Verteilung der Mittelwerte nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung e keine großen Unterschiede: Akademiker weisen den höchsten Mittelwert auf (5 folgen Personen mit Lehrabschluss (55,87), dahinter liegen die Gruppen mit A Abschluss (53,64) und Pflichtschulabschluss (53,30) eng beieinander.

Größere Unterschiede waren es hingegen wieder bei der Auswertung nach Alte festzustellen (Abbildung 10): Die Gruppe der unter 25-Jährigen misst mit einem M von 75,71 dem genannten Faktor am meisten Wichtigkeit zu. Die Gruppe mit de höchsten Mittelwert (58,65) stellen die 35- bis 44-Jährigen dar, gefolgt von den 4 Jährigen (55,84). Die beiden Gruppen mit den geringsten Mittelwerten (51,78, be weise 49,73) die Gruppen der 25- bis 34-Jährigen Personen ab 55 Jahren Abbildung 10:sind Wichtigkeit von Ereignissen: Mittelwerte und nachdie Altersgruppen

Die lineare Regression (Abbildung 11) ergibt mit zunehmendem Alter leicht fallende Wert wobei auffällt, dass die Regressionsgeraden für weibliche und für männliche Personen nahez Abbildung 10: Wichtigkeit von Ereignissen: Mittelwerte nach Altersgruppen deckungsgleich sind. Abbildung 10: Wichtigkeit von Ereignissen: Mittelwerte nach Altersgruppen

Die lineare Regression (Abbildung 11) ergibt mit zunehmendem Alter leicht fallende Wert wobei auffällt, dass die Regressionsgeraden für weibliche und für männliche Personen nahez deckungsgleich sind.

Abbildung 11: Wichtigkeit von Ereignissen: Polynomische Regression nach Alter Ereignissen: und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) Alter Wichtigkeit von Polynomische Regression nach

Abbildung 11: Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau)

un


STUDIE

mienpreis (14), Preis-Leistungs-Verhältnis (13), Kosten (3) und Prämien (1). • Konditionen (insgesamt 15 Nennungen), • Vertragsinhalte (insgesamt 7 Nennungen), hierin "Transparente Vertragsinhalte" (2), "Eindeutige Vertragsinhalte" (1), "Seriöse Vertragsinhalte" (1) sowie Vertragsinhalte (3). • Sonstiges (insgesamt 30 Nennungen), hierunter "Reputation der Versicherung" (3), Image (2), Sicherheit (2), Seriosität (2) und Kommunikation (2). Jeweils eine Nennung entfiel auf die Faktoren Kundenorientierung, "Übersichtliche Listen", Standort, Bekanntheit, Vielfältiges Serviceangebot, Servicequalität, Vergleichsportale, Fachkenntnis, "Vertrauliche Berater", "Ruf der Versicherung", "Persönliche Empfehlung", "Zusätzliche Angebote", "Personalisiertes Angebot", "Gute Beratung", Boni und „Bauchgefühl“. Aus Abbildung 13 ist zu entnehmen, dass 54 (51 %) der 106 Nennungen auf das PreisLeistungs-Verhältnis entfallen. Die nächst-

größere Kategorie ist "Sonstiges" mit 30 Nennungen (28%), in dieser Kategorie stechen Faktoren wie "Reputation des Anbieters" und "Image" am deutlichsten hervor. Der Faktor "Konditionen" bildet mit 15 (14 %) Nennungen die drittgrößte Kategorie. Der Faktor "Vertragsinhalte" wurde 7 Mal (7 %) genannt.

RISK-vario® risikoadäquat

Top RLV für junge Familien

8. Zusammenfassung Nach Angaben der Befragten spielt für sie „Werbung“ eine untergeordnete Rolle für den Abschluss von Personenversicherungen (wobei hier noch eher Jüngere der Werbung eine gewisse Wichtigkeit beimessen), während „Empfehlungen“ als sehr wichtig gesehen werden und in einem gewissen Maß auch „Ereignisse“. Bei der offenen Frage wurden am häufigsten (mehr als 50 %) Antworten zum PreisLeistungsverhältnis gegeben.

9

10 Aus Abbildung 13 ist zu entnehmen, dass 54 (51 %) der 106 Nennungen auf das PreisIdeal für junge Vorsorger: Leistungs-Verhältnis entfallen. Die nächstgrößere Kategorie ist "Sonstiges" mit 30 Nennunpreisgekrönte Todesfallgen (28%), in dieser Kategorie stechen Faktoren wie "Reputation des Anbieters" und "Image" absicherung mit niedrigen am deutlichsten hervor. Der Faktor "Konditionen" bildet mit 15 (14 %) Nennungen die drittEinstiegsprämien größte Kategorie. Der Faktor "Vertragsinhalte" wurde 7 Mal (7 %) genannt Abbildung 12: Wichtigkeit Polynomische von Ereignissen: Polynomische Regression Abbildung 12: Wichtigkeit von Ereignissen: Regression nach Alter und Flexibel: durch zahlreiche nach Alter und Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) Geschlecht (weiblich: rot; männlich: grün; gesamt: blau) Nachversicherungsgarantien

7. Sonstige Faktoren

Wechselgarantie: einfach ohne neue Gesundheitsprüfung zum konstanten Tarif wechseln Wollen Sie mehr erfahren?

Auf die Frage nach sonstigen Faktoren haben 82 (41%) der 200 befragten Personen geantworBestellen Sie kostenfrei tet. Es waren Mehrfachnennungen möglich. 64 Befragte nannten einen sonstigen Faktor,unsere 12 RLV Mappe unter Befragte zwei Faktoren und 6 Personen drei sonstige Faktoren, die ihnen beim Abschluss Tel. von0800 / 204074 Personenversicherungen wichtig sind oder waren. Somit ergaben sich insgesamt 106 Nennungen. Mehr Infos auch unter www.dialog-leben.at Abbildung 13: Verteilung der sonstigen Faktoren beim Abschluss von Zur Vereinfachung Personenversicherungen der Darstellung der Auswertung wurden inhaltlich ähnliche Begriffe nach Kategorien (absolute Anzahlen der Nennungen) Abbildung 13: Verteilung der sonstigen Faktoren Abschluss von Personenversizusammengefasst und zu Kategorien verdichtet. Esbeim wurden die Kategorien "Preischerungen nach Kategorien (absolute Anzahlen der Nennungen)) Leistungsverhältnis", "Konditionen" und "Vertragsinhalte" gebildet sowie eine Kategorie DER Spezialversicherer risControl 09/18 31 "Sonstiges" für Faktoren, die nur vereinzelt genannt wurden. für biometrische Risiken


KOLUMNE

Wenn der Grundstückskauf zum russischen Roulette wird

Unterschätzte Bodenrisiken

Der Immobilienmarkt boomt und in Ballungsräumen werden Baugründe langsam rar. Teilweise wird bereits in Gebieten gebaut, die noch vor 10 bis 15 Jahren kein Thema waren. Doch neue Baugebiete bergen unbekannte Bodenrisiken, die in der Lage sein können, ein Projekt für lange Zeit lahmzulegen. Im Extremfall können sich Grundstücke als Fluch erweisen und man hätte sie im Nachhinein nicht einmal geschenkt angenommen. Archäologische Funde, Einbauten Kriegsrelikte aus beiden Weltkriegen, kontaminierte Böden, Kabeln und Kanäle – Das sind Risiken, über die Grundstücksverkäufer ungern sprechen, aber immer wieder schlagend werden. Durch zeitgemäße Bodenuntersuchungen mittels Geoscreening, einer kombinierten geophysikalischen und zerstörungsfreien Bodenuntersuchung können Bauträger, Banken und Immobilienkäufer mehr Sicherheit erlangen. Es wird viel gebaut, umgebaut und saniert. Ein Randthema bei Bauprojekten sind dabei diverse Bodenrisiken, die, wenn sie schlagend werden, kostspielig oder gar existenzbedrohend sein können. Kritisch wird es dann, wenn im Zuge der Grabungen bei Bauarbeiten folgendes ans Tageslicht kommt: Archäologische Funde wie z.B. Reste alter Siedlungen; Altstandorte von Vorgängerindustrien, Halden von aufgelassenen Bergwerken oder historischen Industriestandorten (so auch aus der K.u.K. Zeit), sogenannten Bauschuttdeponien aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, wilde Mülldeponien und Müllverbrennungsplätze aus den 50er bis 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, Verdachtsflächen mit möglichen Kontaminierungen, ehemalige Tankstellen und Tanklager, aber auch Kriegsfunde aus beiden Weltkriegen. risControl sprach mit Militärarchäologen und Geschäftsführer des auf Bodenuntersuchungen, Georisiko-Ermittlung, Altlasten- und Einbautenerkundungen spezialisierten Ingenieursbüro, MMConsulting GmbH, Dr. Manfred Macek, der die in der Praxis am häufigsten vorkommenen Bodenrisiken wie folgt skizziert: „Bodenrisiken sind überwiegend Einbauten, Leitungen und Kanäle, unbekannte Baurestmassen und nach wie vor Kriegsfolgenrisken, wie z.B. Fliegerbomben oder militärische Einbauten respektive Stellungen oder Kriegslager. Aber 32 risControl 09/18

auch aufgrund massiver Bautätigkeiten werden Kontaminierungen unbekannten Ursprungs aber auch verstärkt historische und archäologische Hinterlassenschaften festgestellt“. Ein besonderes Problem sind dabei sehr alte und unbekannte Leitungen oder deren Leitungsverlauf und Einbauten, welche nicht mehr in den aktuellen Leitungsplänen der Betreiber erfasst sind. „Ein Fachartikel vor einigen Jahren beschrieb aus Sicht der Versicherungen die Situation so, dass statistisch in Österreich jede Stunde eine Leitung oder Leitungstrasse durch Bagger- oder Bodenarbeiten zerstört wird“, quantifiziert Macek die Häufigkeit.

Beschädigung von Leitungen Stromausfälle und sogar Unterbrechung von Wasserversorgung und Telefonverbindungen in Ballungsräumen können auf Leitungsschäden infolge von Bauarbeiten zurückzuführen sein. Doch wer haftet gegenüber Betreiber bzw. Eigentümer der Leitung? Es haftet der Auftragnehmer, der die Tiefbauarbeiten durchführt. Gemäß Rechtsprechung des OGH ist nämlich der Auftragnehmer verpflichtet, Leitungen, die sich im unmittelbaren Gefahrengebiet der Baustelle befinden, nicht zu beschädigen


KOLUMNE

(OGH 7 Ob 595/77). Vor Beginn der Bauarbeiten muss sich das Unternehmen über die Lage von Leitungen oder sonstigen Einbauten informieren, wobei es besonders sorgfältig und gewissenhaft vorzugehen hat (OGH 8 Ob 144/73). Dazu gibt es z.B. die Möglichkeit der online „Planbeauskunftung“ und um auf Nummer Sicher zu gehen, können moderne Bodenuntersuchungs-Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, denn selbst in unbebauten Gebieten müssen Unternehmen mit Kabeln rechnen. Nur dann, wenn er die Gewissenhaftigkeit in der Erkundung von Leitungen genau dokumentiert hat (Beweise), ist der Auftragnehmer von der Haftung frei. Tipp für Grundstücksbesitzer: Eigene Grabungen sollten unterlassen werden. Es ist besser Firmen mit Grabungsarbeiten zu beauftragen, da diese erstens effizienter arbeiten und zweitens für Leitungsschäden im Boden haften. Komplexer wird die Situation für Grundstückseigentümer, auf deren Liegenschaften Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg vermutet werden. Fliegerbombe: Über 173.000 Euro Schaden für Pensionistin „Österreichweit liegen schätzungsweise rund 15.000 Fliegerbomben noch in der Erde. Die anderen Spreng- und Kampfmittel, das sind z.B. Granaten, Panzerfäuste, Sprengmunition usw., welche noch nicht explodierten oder 1945 einfach entsorgt wurden, können in ihrer Menge nicht einmal geschätzt werden“, so Macek, der darauf hinweist, dass in Bezug auf Kriegsfolgenrisiko laut Verfassungsgerichtshof jeder Grundeigentümer oder Bauträger die Kosten für Suche und Bergung einer Fliegerbombe selbst zu bezahlen hat. Dabei hängen die Kosten von der Art der angewandten Suchmethode ab. „Die Suche nach Fliegerbomben mit Bohrtechnik zählt dabei zu den teuersten auf aufwändigsten und kann bei größeren Flächen Kosten in 6stelliger Höhe verursachen“, zeigt Macek die Dimension möglicherweise anfallender Kosten. Sowohl die öffentliche Hand als auch Privatpersonen müssen mit hoher Belastung rechnen. „Die Stadt Salzburg musste im Jahr 2010 rund 900.000 Euro (925.506,87 Euro) für das Sondieren von 28 Verdachtspunkten und das Freilegen von 3 Fliegerbomben an

Hintergrund-Info risControl wollte es genauer wissen und fragte Rechtsanwalt Mag. Wolfgang Gartner von der Wiener Kanzlei Gartner & Zwickl Rechtsanwälte in Kooperation wegen des VfGH-Urteils vom 10.03.2011 (A4/09) „Zurückweisung einer Klage der Stadt Salzburg gegen den Bund auf Ersatz von Aufwendungen für die Suche nach Fliegerbomben (Blindgängern)“ Ergebnis: Der Verfassungsgerichtshof wies die Klage der Stadt Salzburg mangels Gesetzesgrundlage zurück, dass Suchkosten ersetzt werden müssten. „Das Pech der Stadt Salzburg war, dass sie vorher nach den Bomben gesucht hat. Diese Suchkosten sind nicht zu ersetzen. Die tatsächliche Bergung ist aber vom Bund durchzuführen und damit auch auf seine Kosten“, skizziert Gartner den Fall und verweist auf aktuelle Rahmenbedingungen: „Seit 2013 lautet die Bestimmung: Die Sicherung, der Transport, die Verwahrung und die allfällige Vernichtung von Kriegsmaterial obliegen dem Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, sofern nicht eine Sicherstellung und Beschlagnahmung nach der Strafprozessordnung 1975, BGBl. Nr. 631/1975, erfolgt. Der Bund haftet für Schäden, die Dritten bei der Sicherung oder Vernichtung dieses Kriegsmaterials entstehen, bis zu einer Höhe von 72 600 Euro; auf das Verfahren ist das PolizeibefugnisEntschädigungsgesetz, BGBl. Nr. 735/1988, anzuwenden“. Die korrekte Vorgangsweise bei einem Bombenfund auf eigenen Grund beschreibt Gartner wie folgt: „Wird also eine Bombe gefunden, hat das den zuständigen Stellen gemeldet zu werden. Diese müssen die Bergung und Vernichtung durchführen, alles andere wäre Amtsmissbrauch“

Munitionsbergefirmen (Bohrfirmen) zahlen. Auch weiterhin beteiligen sich Bund und Länder in Österreich nicht an der Suche und Bergung von Kriegsmaterial“, so Macek, der auf einen besonders krassen Fall hinwies, der jedem Hausbesitzer das Blut gefrieren lässt: „Laut salzburg.orf.at erfuhr 2006 eine Salzburgerin, dass auf ihrem Grundstück in Salzburg-Schallmoos eine Fliegerbombe liegt. Die Pensionistin musste die Kosten für die Freilegung des Kriegsreliktes selber tragen – Kostenpunkt 73.000 Euro. Gleichzeitig war über Nacht das Grundstück um 100.000 Euro weniger wert“. Wer kann sich so etwas schon leisten? Das Gefährliche bei Kriegsrelikten aus beiden Weltkriegen liegt im fließenden Übergang zur Archäologie, denn archäologische Forschungsarbeiten können sich erfahrungsgemäß von der Kostenseite her als ein Fass ohne Boden erweisen. Somit muss der Begriff „Kriegsfolgerisiken“ weiter gefasst werden. „Zu diesen zählen nicht nur die Fliegerbomben, die auch als Abwurfmunition bezeichnet werden, sondern wir befinden uns bereits mit dem 2. Weltkrieg in einem Bereich der zu den archäologischen Bodenrisiken zu zählen wäre, -unter anderem da in vielen Bereichen in Österreich auch Auffindungen von Gefallenen und Resten von „Lagern“ jeglicher Art, aber auch Stellungen und deren Dokumentation notwendig werden können“, erklärt Macek gegenüber risControl. Aber es gibt auch Fälle in denen Kriegsfunde bei minimalen „Vorlaufkosten“ vom Staat

rasch beseitigt werden: „Verzögerungen bei Sprengmittelfunden können je nach Lage und Fundort innerhalb von mehreren Stunden oder 1-2 Werktagen durch die Vertreter der Republik Österreich, dem EMD des BMLV (Entminungsdienst), abgehandelt werden“, so Macek. Hingegen bei Auffindungen von Bunkeranlagen, Flugzeugresten oder Kampfzonen mit Stellungen, respektive Lagerbereichen (Anhaltelager, KZ, Flüchtlingslager, Repatriierungszonen usw.) kann dies mehrere Wochen bis Monate dauern. „Vielleicht ist es auch einmal notwendig, dass eine Umbettung von gefallenen Soldaten erfolgen muss. Hier kann u.a. das Bundesdenkmalamt Auflagen erteilen und verlangen, dass akademische Archäologen tätig werden müssen“, so Macek zu möglichen Szenarien. Eine gewisse Risiko-Vorerhebung kann durch einen Blick in ein regionales Bombenkataster durchgeführt werden, sofern hier eine genaue Erfassung erfolgt ist. Ziemlich lückenlos sind laut Macek die Bombenkataster bis 1945 in Linz, Innsbruck und Graz. Fast komplett ist Salzburg und teilweise vorhanden Spittal an der Drau. Archäologie und historisches Bodenrisiko – Kosten in manchen Fällen eine Herausforderung Es muss bei auftretenden Bodenrisiken, welche nicht sofort eingegrenzt werden können - als Beispiel sei die Archäologie zu nennen - mit Baueinschränkungen oder Behinderungen mit risControl 09/18 33


KOLUMNE

langer Bauzeitverzögerung und mit hohen Vorlaufkosten gerechnet werden. In manchen Fällen, wie z.B. der Auffindung einer Römersiedlung, verwandelt sich eine Baustelle zwangsläufig in ein archäologisches Grabungsfeld. Vor allem für kleine Häuslebauer kann dies äußerst unangenehm werden: Die zentrale rechtliche Grundlage für archäologische Feldforschung stellt das erstmals 1923 erlassene Denkmalschutzgesetz (DMSG) dar, das zuletzt 1999 maßgeblich novelliert wurde (BGBl I 170/1999). Kommen archäologische Funde ans Tageslicht, dann müssen diese dem Bundesdenkmalamt gemeldet werden, das dann über die weitere Vorgangsweise entscheidet. Konkret sollte jeder Fall mit der Abteilung für Archäologie beim Bundesdenkmalamt abgeklärt werden. Möchte das Bundesdenkmalamt beispielsweise archäologische Grabungen auf einem landwirtschaftlich genützten Grundstück durchführen, so hat der Leiter der geplanten Grabung dafür beim Grundstückseigentümer zivilrechtlich gesehen die Zustimmung einzuholen. Bei akuter Gefährdung einer archäologischen Fundstelle könnte jedoch das Bundesdenkmalamt in Übereinstimmung mit dem Denkmalschutzgesetz die Gestattung einer archäologischen Grabung erzwingen. Betreffen die Funde kein Bauprojekt, sondern nur landwirtschaftlich oder fortwirtschaftlich genutzte Flächen, geht das Ganze noch relativ glimpflich aus, denn laut Online-Info des Bundesdenkmalamtes kann auf einem Grundstück, das unter Denkmalschutz steht, die bisherige landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Nutzung weiterhin erfolgen, aber: Alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen, wie das Anlagen von Wegen oder Künetten, sind bewilligungspflichtig (Bundesdenkmalamt, Abteilung Archäologie). Bauprojekte müssen häufig zugunsten archäologischer Arbeiten gestoppt werden. Die Kosten für die archäologischen Arbeiten zahlt in der Regel der Auftraggeber, sprich der Bauherr, wobei Förderungen aus Bundesmitteln und oft auch durch Länder und Gemeinden möglich sind. Vor allem kleine Häuslebauer haben hier gute Möglichkeiten. Dennoch kann es anfänglich ein Schock sein, wenn für Untersuchung und Bergung ein Archäologiebüro beauftragt werden muss und für eine Rettungsgrabung schon mal 15.000 Euro draufgehen. In der Regel sind aber primär große oder sogar öffentliche 34 risControl 09/18

Bauträger betroffen. Diese haben derartige Kosten bereits in der Projektplanung einkalkuliert, zumal archäologische Fundgebiete im Vorfeld eruiert werden können. Es gibt hier zahlreiche Archive von Bibliotheken, die historische Funde enthalten, aber auch beim Bundesdenkmalamt liegen Fundberichte seit 1950 auf. Für die Steiermark existiert sogar ein digitaler Fundkataster. Aber es gibt bei den ganzen Funden auch einen positiven Aspekt, denn: Grundsätzlich erwerben sowohl die Finder (z.B. Ausgräber bzw. Auftraggeber) als auch Grundstückseigentümer zu gleichen Teilen Eigentum an den archäologischen Funden. Im Falle von Römermünzen kann dies ein attraktives „Trostpflaster“ sein. Industriereste und kontaminiertes Erdreich Spannend wird es bei Industriebrachen oder Baugelände mit alt abgebrochenen Bebauungen. Hier ist ein sehr wesentlicher Kostenfaktor das verspätete Auffinden von massiven Baurestmassen, wie z.B. massive Hallenfundamente, Bunkeranlagen, Tiefkeller oder Reste von den Industrieanlagen etc - Besonders wenn diese auch noch alt mit Sondermüll oder Schwermetallstoffen verfüllt sind. Hier können Bodenradar-Untersuchungen oft enormen Schäden vorbeugen. Ein konkretes Fallbeispiel stammt aus den Jahren 2011 bis 2014 (Quelle: Memo Bodenradar der ÖBB Infra vom 20.03.2015). Fallbeispiel Spundwandarbeiten Krankenhaus Nord (Wien) 2011: Im Zuge von Spundwandarbeiten für das Krankenhaus Nord wurde auf dem Grundstreifen des Krankenanstaltenverbundes (KAV ) ein Hindernis unbekannter Art und Ausdehnung angetroffen, seitens des KAV wurde ein Kollektor vermutet. Nach der Öffnung der Betondecke wurde eine Probenentnahme des vorgefundenen Materials in Abstimmung mit der MA45 (Wiener Gewässer) durchgeführt. Die Untersuchung ergab ein kontaminiertes Kalk-Öl-Gemisch. Im Einvernehmen mit der MA45 wurde der geöffnete Teilbereich der Zisterne mit Beton verfüllt und verschlossen. Die MA45 forderte bis zum Abschluss der Bauarbeiten für das

Krankenhaus eine gemeinsame Räumung KAV und ÖBB des kontaminierten Materials. 2012: Laufende Grundwasserproben zeigten keine Auffälligkeiten; interne u. externe Recherchen über ein Bauwerk in diesem Bereich blieben ergebnislos. 2013: Im April 2013 wurde seitens MMConsulting - Ingenieurbüros eine Untersuchung mittels Bodenradar durchgeführt, Ziel war die Verifizierung des unterirdischen Bauwerks und dessen voraussichtlicher Verlauf und Abmessung. Die Messungen erfolgten in Bahnen auf dem Gleisdamm, der Dammflanke und dem Niveau beidseitig der Strecke Wien Floridsdorf – Stockerau, im östlichen Bereich der Brünnerstrasse. 2014: Da ein größeres Objekt nun vermutet wurde und kein Kollektor mehr, mußte der KAV darüber Klarheit gewinnen, da die künftige Feuerwehrzufahrt über dem Objekt erfolgen würde. Daher wurde die (N-) Ostseite freigelegt. Das im Zuge der Errichtung der Spundwände für die Grundwasserhaltung an der Baugrube des Krankenhaus Nord angetroffenen unterirdische Objekt (rd. 3 m unter Gelände) wurde auf der Nordseite weitgehend freigelegt. Das Objekt umfasst eine Länge von rd. 46 m wobei am westlichen Rand ein rd. 8 m langes Teil Richtung Süden versetzt ist. Im Bereich des westlichen Endes des Objektes wurde im Zuge der Errichtung der Spundwand ein Kalk – Ölgemisch angetroffen und dieses teilweise entsorgt. Im Zuge der späteren Erkundungen beginnend im Jahr 2013 konnte im östlichen Teil des Bauwerkes dieses Gemisch nicht angetroffen werden. Im Knickbereich im Westen (rd. 8m östlich des westlichen Eckpunktes) wurde die Decke abgebrochen und zwei Feldbereiche waren zugänglich. Dabei zeigt sich, dass die östliche Wand rd. 1m breit ist und der unterirdische Hohlraum lt. Messung vom 20.05. rd. 2,5m in Richtung Süden reicht. Oktober 2014: Es wurde doch noch ein Plan des Bauwerks (aus 1911) gefunden, es handelt sich dabei um eine Zisterne. Die Abmessungen waren 20m x 50m, somit entsprechen die Abmessungen und die Ausrichtung der Bodenradarmessung. Der Bodenradar lieferte hier ein ziemlich exaktes Ergebnis. Obwohl das Bauwerk 3,5 bis 10 m von künstlichen Anschüttungen und Boden überlagert war, konnten die Umrisse gut erfasst


KOLUMNE

werden. Das war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der interdisziplinären zerstörungsfreien Bodenuntersuchung! Was man aus Untersuchungen wie z.B. beim Krankenhaus Nord lernt, ist folgendes: Industriereste und Altlasten hängen häufig zusammen, wobei es bei der Suche nach kontaminierten Flächen eine gewisse Hilfe gibt, denn: Mögliche Kontaminierungen der letzten 30 Jahre liegen im Verdachtsflächenkataster des Umweltbundesamtes auf. Gemäß Bestimmungen des Altlastensanierungsgesetzes haben Landehauptleute dem Bundesministerium für Umwelt Verdachtsflächen bekanntzugeben. Das Verdachtsflächenkataster beinhaltet jene von den Landeshauptleuten gemeldeten Altablagerungen und Altstandorte, für die der Verdacht einer erheblichen Umweltgefährdung aufgrund früherer Nutzungsformen ausreichend begründet ist. Ob aber von einer Verdachtsfläche tatsächlich eine erhebliche Gefahr ausgeht, muss durch Untersuchungen (z.B. Boden- und Grundwasseruntersuchungen) nachgewiesen werden. Per Jänner 2018 waren bundesweit 62.500 Altstandorte und

Schadens- und Risikominimierung bei Grundstückskäufen und Bauprojekten: Nüchtern betrachtet Macek die Absicherungsmöglichkeiten: „Meines Wissens ist kaum eine Absicherung für die Grundstückseigentümer möglich, allenfalls in einer Bauwesenversicherung für das Boden- und Grundrisiko, wobei dies auch auf die o.g. Risiken von einem Fachmann zu prüfen wäre. Jedenfalls handelt es sich, soweit mir bekannt, um die Übernahme von Kosten von eingetreten Schäden“. Doch von technischer Seite naht Hilfe: Durch (umfassende, zerstörungsfreie und wissenschaftliche) Vorerkundung kann nämlich das Schadenspotenzial reduziert werden. Besonders dann, wenn unterschiedliche Fachexperten in ihren Aufgabengebieten zusammenarbeiten und ihre Ergebnisse gegeneinander abgleichen können. Dieser interdisziplinären Abgleichung könnte 2019 bereits eine neue Ö-Norm Auftrieb verleihen.

6.199 Altablagerungen gemeldet. Die meisten Altstandorte fallen auf Wien und Niederösterreich, Altablagerungen hingegen auf Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich. Einbauten können laut Macek im Einbautenkataster der Gemeinden aufscheinen. Doch bereits Leitungen aus den 50er- und 70erJahren sind meist nicht mehr berücksichtigt. Die Auffindung länger zurückliegender „Altlasten“ erfordert Recherchen in der Bevölkerung und der Hinzuziehung von Heimatforschern. Wer auf Nummer Sicher gehen will,

beauftragt einschlägige Spezialfirmen mit Bodenuntersuchungen. Risikominimierung durch Geoscreening Potenzielle Käufer, die bereits einen Vorvertrag mit dem Verkäufer schlossen und das Grundstück vorbehaltlich Altlasten und entdeckter Georisiken erwerben, aber auch deren finanzierende Banken haben Interesse an der Übergabe von Grundstücken, die weitgehend frei von Georisiken sind. 97

EVERYBODYS DARLEHEN:

DER FLEXIBLE WOHNKREDIT, SO VIELSEITIG WIE DIE WÜNSCHE IHRER KUNDEN.

Mehr auf wuestenrot.at

risControl 09/18 35


KOLUMNE

bis 98% Sicherheit gewinnt man durch das von Macek durchgeführte Geoscreening, die zerstörungsfreie Vorerkundung von Liegenschaften oder Bauflächen durch Kombination mehrerer geophysikalischer Verfahren mit wissenschaftlichen Zusatzerhebungen aus den Nachbarwissenschaften (Geologie, Hydrologie, Bauarchäologie, Technische Archäologie oder Battlefield Archaeology/Kriegsfolgenrisikoforschung, Chemie, etc.). „Unsere Methoden basieren auf den an den Universitäten gelehrten zerstörungsfreien Bodenvorerkundungen in denen unterschiedliche geophysikalische Methoden gleichzeitig eingesetzt werden. Dazu kommen die Vorerkundungen aus Literatur, historischen Dokumenten und Planstudien, Luftbilder vom 1. Weltkrieg bis zum heutigen Tag, Erhebungen vor Ort und Durchforstung älterer Planungs- oder Baustudien. Es ist eine 3-Säulen Methodologie: 1. Vorerhebungen/Archivarbeit 2. zerstörungsfreie geophysikalische Bodenerkundung (VLF-EMI Geoscreening ©) 3. Auswertung und Abgleich mit aktuellen Plänen, historischen Erhebungen und technischer Archäologie mit den geophysikalischen Auswertungen. = Daraus ergibt sich die Risikobewertung und ein Gutachten mit einem SIGE und ToDo Plan“, erklärt Macek seine komplexe tägliche Arbeit.

einer Hauptdurchzugsstraße im Stadtbereich von Innsbruck. Dadurch konnte der Auftraggeber rechtzeitig eine Umplanung von Leitungs- und Rohrverlegungen wie für Erdwärme und Kanalverläufen durchführen. • Eine Suche nach einer alten Rohr- oder Kabeltrasse in 7 Meter Tiefe, Feststellung der Lage und des Leitungsverlaufes nach deren geophysikalischen Feststellungsverfahren in Innsbruck. • Auffindung eines unterirdischen Bauwerks in 10 Meter Tiefe unter einer Bahntrasse mittels VLF-EMI Geoscreening © beim Krankenhaus Nord (Wien) und Eingrenzung der Ausdehnung von entsorgten KalkÖlsanden aus den 1920er Jahren. • Unterwassersuche in Innsbruck im Baggersee und in der Sill mittels Water-Screening mit Taucher und Unterwasserdetektion. • Erkundung von tiefliegenden massiven Baurestmassen und Bunkerresten in Wien auf einer alten Industriebrache, da der Geotechniker bei der geologischen Vorerkundung keine Anzeichen von Bau- und Bodenstörungen mit massiven Bauzeitverzögerungen festgestellt hatte. • Hohlraumfeststellungen von mittelalterlichen Kellern in ca. 14 Meter Tiefe. Geophysikalische Ergebnisse dienten i.w.F. für die Statik und Grundstücksplanung.

Erfolgs-Highlights des interdisziplinären Geoscreenings nach Macek

Neue ÖNorm soll zur systematischen Bodenrisiko-Erfassung verpflichten

• Umspannwerk Kledering in Wien: Arbeit und zerstörungsfreie geophysikalische Kriegsmaterialiensuche direkt im Umspannwerk Kledering, mit nur einer Teilabschaltung von starkstromführenden Trafobereichen. Auffindung von mehreren 100 kg Kriegsmaterialien, da sich unter diesem Umspannwerk die größte Flakstellung im südlichen Wiener Bereich befand. Auf dieser wurde einfach in den 60er Jahren das größte Umspannwerk im südlichen Bereich von Wien darauf gebaut. • Auffindung vor Baubeginn von diversen im Jahr 1945 „entsorgten“ Laboreinrichtungen einer ehemaligen KZ-Lagerapotheke unter einem Bauschutthorizont, mit dem ein Bombentrichter verfüllt wurde. • Zerstörungsfreie geophysikalische Eingrenzung von möglichen archäologischen Befunden und Mauerresten direkt unter

Eine ÖNorm im Planungs- oder Bau-Risikomanagement würde verschiedene Aspekte und Anforderung zur umfassenden Identifikation und Bewertung von Risiken im Boden von Liegenschaften berücksichtigen helfen, insbesondere die technischen Einbauten, historischen oder archäologischen Hinterlassenschaften, Umweltrisiken, geologischen und geotechnischen Risiken. „Grundeigentümer, die eine Veränderung der Nutzung einer Liegenschaft planen, Bauherren und Bauausführende erhalten ein Werkzeug um eine Senkung des Restrisikos im Boden anstreben zu können. Derartige Vorstudien über zerstörungsfreie Bodenuntersuchungen könnten als Beilage zur Liegenschaftsbewertung oder für das Kredit- und Versicherungsrisiko herangezogen werden“, skizziert Macek seine Vision und verweist auf die USA. Dort müssen Liegenschaften vor Verkauf auf Bodenrisiken

36 risControl 09/18

Dr. Manfred Macek bei Freilegung einer Granate

durchgecheckt werden, was vergleichbar ist mit einem „TÜV“ für Grund und Boden. „Planern und vor allem den „Kalkulanten“, würde man damit ein Werkzeug in die Hand geben, welches als Instrument zu Fragestellungen im umfassenden Georisiko auch „fremde Fachmaterie“ erfassen helfen könnte. Auch für Behörden und Gebietskörperschaften könnten diese Aspekte empfehlenswert sein. Z.B. bei UVB-Verfahren sollten auch bundesweit mögliche archäologische oder historische Verdachtszonen oder Kriegsfolgenverdachtspunkte bereits im Vorfeld ausreichend Berücksichtigung erfahren“, so Macek. Eine derartige Umbrellanorm ist bereits unter Mitwirkung von österreichischen und internationalen Experten und Universitäten in Entwicklung und sollte einer ersten öffentlichen Begutachtung zu Beginn 2019 über Austrian Standard möglich sein. Schwerpunkte werden sein: • technische Einbauten, • historischen Hinterlassenschaften (unabhängig ihrer Eigenschaft und ihres Entstehungsgrundes) • Umweltrisiken • geologische und geotechnische Risiken • und allgemeine Aspekte und Schutzziele Eingeschlossen in diesen o.g. Fachthemen sind auch die hydrologischen und ufernahen Bereiche in Österreich zu sehen.


INTERVIEW

Rechtsfragen rund um Bodenrisiken Interview mit Rechtsanwalt Mag. Wolfgang Gartner von der Wiener Kanzlei Gartner & Zwickl Rechtsanwälte in Kooperation zu brisanten Fragen rund um Risiken unter der Erde. Angenommen eine Privatperson oder Firma kauft einen Baugrund und stößt während der Bauarbeiten auf Einbauten bzw. Reste alter Industriegebäude aus dem 2. Weltkrieg. Wer kommt für die Kosten der Beseitigung bzw. erhöhten Baukosten auf? Gartner: Bei Liegenschaftsverkäufen wird üblicherweise die Gewährleistung ausgeschlossen, so dass der Erwerber das Risiko des Baugrundes trägt. Meist wird daher eine Übernahme des Risikos durch den Verkäufer verlangt. Oftmals einigten sich Verkäufer und Käufer auf die Klausel: "Dem Verkäufer sind keine Altlasten bekannt." Diese Formulierung birgt aber das Risiko für den Verkäufer in sich, dass er dann für vorgefundene Altlasten die Haftung übernehmen muss. Ich rate daher von so einer Formulierung ab. Kann man sich dagegen versichern? Wenn ja, wie? Wenn nein, wie könnte man sich als Häuslebauer oder Firma gegen solche negativen Überraschungen absichern? Gartner: Eine Versicherung ist mir nicht bekannt. Die Absicherung kann nur im Vorfeld erfolgen, dass man z.B. Probebohrungen durchführt und die damit entstehenden Kosten im Falle eines Fundes vom Verkäufer zu übernehmen sind und der Kaufpreis dann einer den Kosten der Beseitigung entsprechenden Reduktion unterliegt. Das muss aber vertraglich korrekt vereinbart werden, weshalb hier verstärktes Augenmerk auf die korrekte Vertragserrichtung gelegt werden muss. Angenommen es würden im zuvor genannten Fall Reste einer illegalen Mülldeponie auftauchen und es stellt sich heraus, dass das Gebiet verseucht ist. Wer kommt für die Sanierung auf? Wie kann man sich dagegen absichern? Gartner: Was Müllablagerungen anbelangt, kann man sich vorweg beim Umweltbun-

desamt bzw. den länderspezifischen Altlastenatlanten oder Verdachtsflächenkataster informieren. Hier hat man aber keine Gewähr, dass alles korrekt verzeichnet ist. Trotzdem ist auch der Makler und der Vertragserrichter verpflichtet, eine solche Abfrage durchzuführen und die Vertragsparteien vom Ergebnis nachweislich in Kenntnis zu setzen. Andernfalls läuft er Gefahr, den durch eine Nichtbeachtung entstehenden Schaden ersetzen zu müssen. Angenommen es würden im genannten Fall bei den Bauarbeiten archäologische Funde (Römersiedlung) entdeckt werden. Wer kommt für Rechtsanwalt Wolfgang Gartner: „Bei Liegenschaftsverkäufen wird üblicherweise die Gewährleistung ausgeschlossen, so dass der die Grabungskosten auf? Wie Erwerber das Risiko des Baugrundes trägt. Meist wird daher eine hoch können die Kosten sein, Übernahme des Risikos durch den Verkäufer verlangt“. die das Bundesdenkmalamt auf Grundstücksbesitzer abwälzen darf? - sofern im Verwaltungsweg nicht erfolgreich bekämpfte - Tatsachen gestellt. Gibt es hier Obergrenzen im Gesetz? Gartner: Was den Denkmalschutz anbelangt, ist dieser, wenn nicht schon erfolgt vom Bundesdenkmalamt bescheidmäßig festzustellen. Dann sind Grabungen nur auf Bewilligung möglich. Oftmals wird dem Grundbesitzer die Möglichkeit eingeräumt, weiterzugraben, wenn die Fundstelle archäologisch gesichert werden kann. Die Arbeiten dazu sind aber auf Kosten des Grundbesitzers durchzuführen, der um eine Förderung ansuchen kann. Da würde ich aber empfehlen, dass mit dem Bundesdenkmalamt insbesondere dem für Archäologie zuständigen Abteilungsleiter: Dr. Bernhard Hebert, Tel.: +43 1 53415 850262, zu erörtern, wie das in der Praxis gehandhabt wird. Höchstgrenzen gibt es da nach meinem Wissen nicht. Wenn der Grundbesitzer weitermachen will, wird er eben vor vollendete

Welche Fälle von "Altlasten" (Umweltschäden, Einbauten, Kriegsrelikte, archäologische Funde etc.) sind Ihnen aus der Praxis bekannt? Gartner: Ich hatte mit der Problematik der Kriegsrelikte zu tun, wobei hier der Verdacht bestand, dass es zu Leichenfunden in größerem Ausmaß kommen könnte. Die Angelegenheit wurde vertraglich im oben genannten Sinne geregelt, also dass für den Fall von Funden bei Probebohrungen der Grundeigentümer diese zahlen muss und eine Kaufpreisreduktion für die allfällig erforderliche Bergung erfolgt. Es wurde aber nach meinem Wissen nichts gefunden. Danke für das Gespräch. risControl 09/18 37


VERANSTALTUNG

Alpbach 2018 Der Fachverband der Versicherungsmakler lud zum 13. Mal zum Expertentreffen im europäischen Forum in Alpbach. Heuer war vieles anders und doch einiges gleich. Die Experten ließen die Teilnehmer an ihrem Wissen teilhaben und erklärten, warum und weshalb manches geschieht. Diesmal stand das Expertentreffen unter dem Motto „Umsetzung der IDD und digitaler Vertrieb“. Nach jahrelangen Diskussionen und großer Unsicherheit tritt die im Februar 2016 vom EU-Parlament verabschiedete Versicherungsvertriebsrichtlinie „Insurance Distribution Directive“ (IDD) ab Oktober 2018 für Versicherungsunternehmen in Kraft. Die Umsetzung für Versicherungsvermittler dauert noch an und wird mit der Gewerbeordnungsnovelle frühestens ab Jänner 2019 starten. Christoph Berghammer, MAS, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler, sagte, dass bei der IDD-Umsetzung durch intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern im Vorfeld viele Punkte konstruktiv geklärt werden konnten. Trotzdem gebe es noch Bereiche, in denen Uneinigkeit herrsche: „Wir Versicherungsmakler erwarten uns, dass alle Berufsgruppen, für welche die IDD zutrifft, ein klares Bekenntnis zur Weiterbildung geben. Hier gibt es noch Uneinigkeit, was die verpflichtende Weiterbildung betrifft. Ebenso sollte der Bereich Statusklarheit keine Interpretationsmöglichkeiten offenlassen.“ Für den Fachverband der Versicherungsmakler müsse die Statusklarheit auch im Bereich der Vermögensberater gewährleistet sein. In einem mit kabarettistischen Höchstleistungen ausgestatteten Vortrag erklärte Ministerialrat MMag. Stefan Trojer, dass die Umsetzung der IDD ins österreichische Recht bereits in Gange sei, warum es jedoch zu einer fast zweijährigen Verzögerung gekommen ist, teilte er nicht mit. Erstaunlich war auch, dass niemand aus dem Auditorium bei der Fragerunde nach dem Vortrag dem Ministeriumsvertreter auf diesen Umstand angesprochen hat. Der interne Gesetzesentwurf soll laut MMag.Trojer bereits vorliegen und dieser beinhaltet die verpflichtende Weiterbildung und die Statusklarheit. Etwas launig meinte er, dass die Uneinigkeit der Fachverbände sowohl hinsichtlich der 38 risControl 09/18

Stundenanzahl bei der Weiterbildung als auch im Bereich der Statusklarheit das Bremsmoment in der Umsetzung sein könnten. Trojer sieht jedoch in der Verzögerung auch etwas Gutes. Da die Entscheidung der nationalen Umsetzung jetzt bei der Politik liege, sei es auch noch möglich, etwaige Diskussionen zu führen, und vielleicht noch das Eine oder Andere zu ändern. Fakt ist, dass sich die Versicherungsmakler ab dem 1. Oktober an die Vorgaben der IDD-Richtlinie zu halten haben. Fakt ist auch, dass es zu einer klaren Trennung der Gewerke kommen wird. Man wird sich entscheiden müssen, ob man als Versicherungsmakler oder als Versicherungsagent tätig sein will. Eine Übergangsfrist von sechs Monaten wird eingeräumt werden. Weiters sieht die Gewerbeordnung vor, dass die Weiterbildung nicht nur die Vermittler, sondern auch deren Angestellte betrifft. Vermittler, die ihre Tätigkeit als Nebentätigkeit ausführen, sind von einer Weiterbildungspflicht ausgenommen (Lt. IDD sind aber alle betroffen, die Versicherungen vermitteln. Anm. d. Red,). Ebenfalls entsprechend definiert wurden im Zuge der IDD die neuen Compliance- und Wohlverhaltensregeln im Versicherungsvertrieb. „Die Interessen des Kunden sowie deren Wünsche und Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Dies soll nicht nur am Point of Sale gelten, sondern über den gesamten Produktlebenszyklus so verstanden werden“, brachte es Dr. Ludwig Pfleger von der Finanzmarktaufsicht auf den Punkt. Prinzipiell wird der Kunde durch die IDD sehr gut geschützt. Für die FMA findet durch IDD ein Konsumentenschutz auf vier Ebenen statt. Die erste Ebene betrifft das Produktentwicklungsverfahren, in dem u. a. ein Zielmarkt definiert werden muss. Produktgenehmigungsverfahren müssen durchlaufen sowie Vorkehrungen für den Vertrieb der Produkte getroffen werden. In der zweiten Ebene werden verbesserte Informationspflichten, eine verpflichtende Beratung, deren Dokumentation sowie die Beurteilung von Eignung und Zweckmäßigkeit bei An-

lageprodukten gefordert. Durch verstärktes Produkt-Monitoring seitens der FMA sowie der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA können Produkte oder bestimmte Merkmale daraus beschränkt oder verboten werden. Die vierte Ebene ist die Möglichkeit zur Sanktion bei Nichteinhaltung von Vorschriften. Falls die neuen Vorgaben nicht eingehalten werden, müssen die Versicherer und Vermittler mit beträchtlichen Sanktionen rechnen, warnt Pfleger. Strafverschärfend kommt hinzu, dass die Übeltäter neben empfindlichen Geldstrafen auch auf der Homepage der FMA veröffentlicht werden. Nur in Ausnahmefällen, z. B. bei Unverhältnismäßigkeit, kann davon Abstand genommen werden. Fünf Millionen Euro beträgt die Höchststrafe bei juristischen Personen, 700.000 Euro bei natürlichen Personen. „Der hohe Strafrahmen wird zu einer insgesamten Erhöhung der Verwaltungsstrafen führen“, schätzt Pfleger. Der Maklervertrieb in der digitalen Welt Über „Pioniergeist und Geschäftserfolg – Der Makler als Game Changer“ referierte Versicherungsexperte Mag. Hermann Fried, der den zweiten großen Themenblock „Maklervertrieb in der digitalen Welt“ einläutete. Die Entwicklung der Onlinemärkte hat viele einfache Gründe: Die Geschwindigkeit und hohe Dynamik sowie die hohe Skalierbarkeit und Reichweite bieten jedem Unternehmen Möglichkeiten zu einem enormen Wachstum. Die Plattformorientierung ermöglicht zudem starke Netzwerkeffekte. Hinzu kommen geringe Transaktionskosten sowie die starke Kundenorientierung und der schnelle Weg zum Geschäftsabschluss. Mag. Fried riet den Versicherungsmaklern dazu, die digitale Kompetenz im Unternehmen zu stärken, digitale Geschäftsmodelle aufzubauen oder sich durch Kooperationen in das bestehende Geschäftsmodell zu integrieren. Ein weiterer Erfolgsfaktor sei das Bearbeiten von Nischenmärkten. So werde der Versicherungsmakler


VERANSTALTUNG

im Versicherungsmarkt zum Game Changer. Interessante Zahlen präsentierte Werner Panhauser, Vorstand der Helvetia Versicherungen AG, aus der Studie „Generation Online – Ziele, Sorgen und Versicherungsverhalten“. Zwei Drittel fühlen sich gut versichert. Im Versicherungswesen empfinden ebenfalls sechs von zehn Personen, dass Versicherungsverträge zu kompliziert sind und das Kleingedruckte den Versicherungsunternehmen dabei „hilft“, im Schadensfall nicht leisten zu müssen. Nur 36 % glauben, dass teure Versicherungen im Schadensfall eher leisten als günstigere. Auch die Digital Natives, also aktuell 16- bis 20-Jährige, möchten trotz Onlinevertrieb einen persönlichen Ansprechpartner (54 %) und sind prinzipiell dem Versicherungspartner treu. 40 % bleiben bei einer Versicherung, wenn sie sich erstmal dafür entschieden haben. 59 % vertrauen bei der Auswahl auf Empfehlungen und 41 % nutzen Vergleichsangebote. Fast 40 % der Befragten haben einen unabhängigen Versicherungs-Coach und knapp mehr als ein Drittel liest Onlinebewertungen von Kunden zu Schadensfällen.

Für Vertriebsvorstand der Allianz Elementar Versicherungs-AG, Mag. Werner Müller, decken sich die Zahlen mit den selbst gemachten Erfahrungen. Er zeigte einen Weg auf, wie der Spagat zwischen analogem und digitalem Versicherungsvertrieb gelingen kann. Laut Mag. Müller liegt klar auf der Hand, dass Kunden maßgeschneiderte Angebote und trotzdem eine große Auswahl haben möchten. Die Qualität muss ebenso wie das Service passen und die Kosten müssen adäquat sein. Vor allem kurze Reaktionszeiten sowie unmittelbare Kontaktaufnahme und eine gewisse Unabhängigkeit von Zeit, Raum und Technologien sind wichtige Parameter, die der Kunde von morgen als gegeben sieht. Hier gilt es, sich entsprechend zu rüsten und die Produkte sowie den Vertrieb in die entsprechende Richtung weiterzuentwickeln. Die große Herausforderung dabei steht im entsprechenden Einsatz der neuen Technologien und im Mix daraus. Dass die Digitalisierung dem Kunden aber auch dem Versicherungsmakler einen Mehrwert biete, stand für Dr. Klaus Koban, Koban

Südvers Group Austria, außer Frage. Der digitale Kunde erhält flexible, individuelle Versicherungslösungen sowie eine rasche digitale Umsetzung bei allen Fragen. Zudem kann die digitale Unterstützung der Beratungsprozesse eine Win-win-Situation für alle Beteiligten darstellen. Auch für das eigene Unternehmen biete Digitalisierung einen Mehrwert in Form von Kostenoptimierungen an. „Die persönliche Beratung kann aber speziell im Firmen- und Industriekundengeschäft nicht ersetzt werden“, so Dr. Koban abschließend. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit dem letzten Programmpunkt einer systematischen Aufstellungsarbeit von Peter Klein zum Thema „Was macht die Digitalisierung mit unserem Bewusstein? – eine Annäherung durch kollektive Bewusstseins-Aufstellung“. Die wichtigste Aussage eines Teilnehmers des Experimentes lautete: „Die Versicherungsmaklerbranche sollte mehr zusammenrücken und mehr gemeinsam statt einsam ihre Wege gehen.“ KR Rudolf Mittendorfer brachte die Themen Digitalisierung und IDD auf den Punkt, lesen Sie sein Statement auf der folgenden Seite. risControl 09/18 39


KOMMENTAR

Fachverband der Versicherungsmakler

Impressionen rund um Alpbach

KR Rudolf Mittendorfer hat bei der Fachverbandsveranstaltung der Versicherungsmakler in Alpbach teilweise durch das Programm geführt. Sein Statement zwischen den einzelnen Vorträgen möchten wir Ihnen nicht vorenthalten: Die Widersprüchlichkeit der Digitalisierung – die Versicherer sprechen von einem Kostendruck, der den Einsatz von Digitalisierung und Onlineverkauf nötig macht, die Anderen von einem Gewinndruck. Das ist der Druck der Kapitaleigner, die 100 Millionen Gewinn heute als gut empfinden, aber im Jahr 2020 die 200-Millionen-Marke sehen wollen. Wir stehen dem als Vermittler sprachlos gegenüber, weil wir von solchen Steigerungen weit entfernt sind. Heute haben wir von Ministerialrat MMag. Trojer erfahren, dass die IMD und deren Auswirkungen auf den Versicherungsvermittler geschäftsfördernd waren; das ist bisher noch niemandem aufgefallen. Umso froher können wir sein, dass die nächste Richtlinie später kommt, damit wir uns noch länger an der letzten Regulatorik erfreuen können. Dr. Pfleger von der Finanzmarktaufsicht hat ein Wort verwendet, das ich bisher überlesen habe, die „Lenkungsanforderungen“. Ich stelle die Anforderung nicht infrage, aber das, was mich schockiert und ängstigt, sind nicht nur die im Raum stehenden Strafen, sondern die Verhältnismäßigkeit für uns Versicherungsmakler. Erklärung: Im Breitengeschäft, beispielsweise Rechtschutz oder Haushaltsversicherungen sprechen wir von Prämien in der Höhe von 300 Euro! Pro anno! Und wenn ich mir den Rucksack von Auflagen ansehe, die wir für Beratung, Abschluss und Verwaltung erfüllen müssen, ist das weder wirtschaftlich darstellbar noch aus Sicht der Kunden zeitlich machbar, denn kein Kunde hört sich bei fünf unterschiedlichen Produkten dasselbe Prozedere an. Es wird uns gar nichts anderes übrigbleiben, als diesen Anforderungen nicht immer entsprechen zu können. Wir sind nicht der einzige Berufsstand, der unter Neuerungen leidet, aber den eigenen Schmerz spürt man immer am stärksten. Für uns sind das digitalisierte Anbieter, Onlinevertrieb usw. … Es ist mir immer ein Anliegen, den Blick nicht nur nach vorne, sondern auch zurück 40 risControl 09/18

KR Rudolf Mittendorfer

zu richten. Was hat man vor einigen Jahren erwartet und was ist daraus geworden? Wer Jules Verne kennt, der weiß, dass von ihm beschriebene Science-Fiction in einigen Bereichen seit Jahren überholt wurde. Aldous Huxley hat in seinem Werk „Schöne neue Welt“ aus dem Jahre 1932 zwar nichts über die Digitalisierung geschrieben, aber dafür über die Zukunft im Jahre 2540 und die Utopie des Menschenzüchten. Es gibt Alpha-Plus- bis Epsilon-Menschen, die in Brutkästen aufgezogen werden, und deren Intelligenzentwicklung durch Sauerstoffzufuhr gesteuert wird. Mensch A erhält den vollen Sauerstoffgehalt und Mensch B erhält nur eine wesentlich geringere Zufuhr. Bei uns Versicherungsmaklern ist die Sauerstoffzufuhr mit den vorhandenen Schnittstellen gleichzusetzen. Mit diesen reguliert die Versicherungswirtschaft unsere Entwicklungsmöglichkeit und da habe ich den Eindruck, dass wir lange nicht so viel Sauerstoff bekommen, wie wir bräuchten, um uns ordentlich entwickeln zu können. Wenn wir von den Segnungen der Digitalisierung reden, die ich nicht bestreite, dann müssen wir auch über die Kehrseiten der Digitalisierungs-Medaille sprechen. Ich appelliere an die Versicherungswirtschaft – GEBEN SIE MEHR SAUERSTOFF!

Richtlinien Richtlinien sind ja immer gesetzliche Reaktionen auf Fehlentwicklungen auf dem Markt oder in der Gesellschaft. Die DSGVO, die uns unglaublich viel Geld gekostet hat, ist eine Folge des NSA-Skandals, bei dem jemand bemerkt hat, dass Daten missbräuchlich verwendet werden. Ein deutscher Abgeordneter hat gegen diesen Missstand eine Mehrheit im EU-Parlament gefunden. Der Beginn der Regulierung des Datenmissbrauchs. Das Ergebnis kennen wir – die DSGVO, die jeden kleinen Unternehmer bis aufs Blut quält, aber diejenigen, die das ausgelöst haben, sind von dieser DSGVO ausgenommen. Ein Schatteneffekt – dessen Auswirkungen wir zu tragen haben. Um noch einen Schriftsteller zu nennen – George Orwell – er hat 1948 das Jahr 1984 beschrieben und das, was damals mit „Big Brother is watching you“ als schreckliches und unmenschliches Zukunftsszenario beschrieben wurde, das haben wir längst hinter uns. Der gläserne Mensch, der diversesten Beobachtungen und Lenkungsmaßnahmen wie z.B. beim Kaufverhalten ausgeliefert ist, der ist leider Realität geworden.


Neuerungen bei der Wohngebäudeversicherung Im September startet die Generali Versicherung mit einer neuen Wohngebäudeversicherung. Den Risikobedarf des Kunden lückenlos zu erfassen, auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen und die richtigen Versicherungslösungen ohne unnötige Komplexitäten anzubieten – diese Anforderungen möchte die Generali Versicherung mit der neuen Wohngebäudeversicherung bestmöglich erfüllen. Damit bietet die Versicherung hohe Beratungssicherheit bei gleichzeitig umfassender Flexibilität. Zeitgemäße Absicherung Für Eigentümer oder Verantwortliche eines Mehrparteien-Wohnhauses bzw. Büro- oder Verwaltungsgebäudes nimmt das Thema Sicherheit einen sehr hohen Stellenwert ein. Egal ob Wasserschaden, Brand oder technischer Defekt – ein derartiger Unglücksfall hat weitreichende Folgen. Die Generali Wohngebäudeversicherung bietet mit einfach aufgebauten und flexibel wählbaren Produktbausteinen im Rahmen der Generali Produktwelt die idealen Voraussetzungen für eine automatisierte, individuelle Risikoabdeckung. Standardisiert und dennoch flexibel Bei der Generali Wohngebäudeversicherung stehen ein Basisschutz in der Classic-Variante, eine umfassende Absicherung in der Premium-

Variante und erstmals auch eine All-RiskVariante, die standardisiert aber höchst flexibel den Anforderungen des Marktes entspricht, zur Auswahl. Generali Maklerpartner können für ihre Kunden Individualpakete entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Neben der Deckung von Elementarereignissen und herkömmlichen Schadensfällen besteht ab sofort auch die Möglichkeit, standardmäßig grobe Fahrlässigkeit mitzuversichern. Außerdem gibt es diverse neue, erweiterte Versicherungsleistungen. Darüber hinaus soll bei den Kunden das notwendige Risikobewusstsein geschaffen und existenzbedrohende Situationen mit Hilfe proaktiver Präventionsmaßnahmen vermieden werden. Regional und automatisiert Die Generali legt seit jeher größten Wert auf persönliche Beziehungen, regionale Standorte sowie gut ausgebildete und engagierte Maklerbetreuungsteams. Die intensive Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen – von der persönlichen Maklerbetreuung über die regionale Versicherungstechnik bis hin zum Underwriting und den Schadenteams in der Generaldirektion – bietet bestmögliche Unterstützung der Partner in der Region.

Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe der Generali

Zusätzlich unterstützt die Generali ihre Vertriebspartner schon seit Längerem mit einem vollelektronischen Prozess bei der Beratung im Retailbereich und gewährleistet damit eine gesetzeskonforme, lückenlos dokumentierte Geschäftsabwicklung. Der hohe Automatisierungsgrad und die digitalen Prozesse erleichtern die Beratungstätigkeit im Vertrieb erheblich. Die Geschäftsabwicklung zwischen Kunden, Maklern sowie der Versicherung erfolgt elektronisch und wird dadurch wesentlich beschleunigt.

Die Generali Versicherung erweitert ihre Produktwelt um eine neue Wohngebäudeversicherung. risControl 09/18 41


VERANSTALTUNG

Helvetia Versicherung

Investmenttage 2018

Rund 130 Vertriebspartner von Helvetia Österreich folgten der Einladung zu den Investmenttagen 2018. Bei insgesamt vier Veranstaltungen in Linz, Graz, Salzburg und Wien erhielten die Vertriebspartner aktuelle Inputs und Hintergrundinformationen aus erster Hand. Unter anderem referierten Experten renommierter Fondsgesellschaften und Asset-Manager zur Entwicklung der Märkte und zu vielversprechenden Strategien im herausfordernden Marktumfeld sowie zu Themen wie Value Investing oder Portfolio-Optimierung mit Liquid Alternatives. Neben den Referaten blieb bei den Veranstaltungen auch viel Zeit fürs persönliche Gespräch. Die Teilnehmenden schätzten vor allem, dass sie sich im kleinen Kreis und ohne Zeitdruck persönlich mit den Experten austauschen konnten. „Diese Art von Weiterbildung ist uns sehr wichtig, denn nur so können wir als Finanzdienstleister am Ball bleiben und unseren Vertriebspartnern für ihre Kunden die bestmögliche Beratungsinformation garantieren“, sagt Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb bei Helvetia Österreich. Helvetia sieht in den Investmenttagen eine wichtige Plattform für den Branchenaustausch und möchte in Zukunft noch mehr in die fachliche Ausbildung ihrer Vertriebspartner investieren und den aktiven Austausch zwischen Ver-

42 risControl 09/18

Mag. Franz Brugger (ACATIS Investment GmbH), Christian Rosner (Vertriebspartnercoach FDL Helvetia Partnervertrieb Ost), Nicole Martinek (Leiterin des Partnervertrieb Helvetia Ost), Alexander Koschar und Harald Berres (beide ETHENEA Independent Investors)

mittlern und Investmentexperten fördern. Christian Rosner, Vertriebspartnercoach Finanzdienstleister von Helvetia Österreich und Organisator der Investmenttage 2018: „Es ist erfreulich, wie viele interessierte Teilnehmer wir bei dem zweitägigen Workshop begrüßen dürfen. Mit dem Format der Investmenttage gehen wir gemeinsam mit den begleitenden Unternehmen und den exzellenten Vortragenden einen wichtigen Schritt hinsichtlich

Aus- und Weiterbildung. Auch im Hinblick auf die Weiterbildungsverpflichtung unter der neuen IDD-Richtlinie.“ Unter den Referenten waren u. a.: Franz Brugger, ACATIS Investment GmbH, Alexander Koschar, ETHENEA Independent Investors, Markus Melchart, Invesco Asset Management, Alexander Platz, Flossbach von Storch, Stefan Ferstl, ARIQON Asset Management und Dieter Wimmer, Comgest Growth Europe.


VERANSTALTUNG

UNIQA

Sommerfest

Anfang September luden Landesdirektor Franz Stiglitz und Regionalleiter Peter Prinz in Wien 200 Makler zum traditionellen Sommerfest. Viele Makler nutzten die Gelegenheit, um Gespräche mit den Kollegen aus der UNIQA Zentrale und Landesdirektion Wien zu führen. Die Gäste fühlten sich sichtlich

wohl und genossen das Grillbuffet und die kühlen Getränke an dem spätsommerlichen Abend. Als kleines Geschenk gab es heuer ein Erfolgsgewürz (Zitronengras-Salz), damit die Geschäfte weiterhin gut laufen. Ein wirklich gelungener Abend, mit guten Gesprächen und viel Spaß!

Peter Prinz, KR Helmut Mojescick und Franz Stiglitz

ONLINE BERATER-TOOL

JETZT

NEUES ONL INE BERATER-T OOL TESTEN!

ERMÖGLICHT FINANZIERUNGSZUSAGE JUST IN TIME! Um die Beratung und vor allen Dingen die Abwicklung so einfach wie möglich zu gestalten, stellt Wiener Städtische • Donau Leasing jetzt ein Online-Tool zur Verfügung, das nicht nur eine Leasingkalkulation, sondern bei positiver Bonitätsprüfung auch sofort grünes Licht für den Abschluss gibt. In diesem Fall kann direkt vor Ort beim KundInnengespräch eine Zusage erteilt werden. Sie möchten über Leasing und das Online-Tool mehr erfahren? Die BeraterInnen von Wiener Städtische ∙ Donau Leasing informieren Sie gerne.

www.wsd-leasing.at www.wsd-leasing.at

Rufen Sie uns an! Rufen Sie uns an! 0043 (0)5 0100 - 74700 0043 (0)5 010009/18 - 74700 43 risControl


FINANZEN

Sinnhaftigkeit, Chancen und Grenzen ethischer Investments Es gibt unterschiedliche Blickwinkeln wie anhand von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien investiert werden sollte. Man kann unerwünschte Bereiche ausschließen, sich an der CO2Lastigkeit von Investments orientieren und/oder Unternehmen anhand von Positiv-Kriterien selektieren. Solange man kein aktionistischer Großinvestor wie beispielsweise Carl Icahn ist, wird man damit zwar nicht die Welt verbessern, aber man hat ein reines Gewissen indem man sich persönlich von negativen Dingen distanziert. Auf der Risiko-Ertragsseite schadet dies auf keinen Fall und manche Studien belegen sogar einen Performance-Vorteil ethischer Investments. risControl sprach diesbezüglich mit 3 renommierten ESG-Experten. Dass man bestimmte Negativkriterien ausschließt ist im Zuge von ESG-Investments Standard. Für viele neu ist, dass mittlerweile ermittelt werden kann, wieviel potenzielle CO2-Emissionen durch ein bestimmtes Fondsinvestment finanziert werden. Diesbezüglich gibt es bereits Untersuchungen: Ein Studienupdate zur „CO2-Lastigkeit“ österreichischer Fonds auf Basis der im Mai 2017 von ESG-Plus, Günsberg Politik- und Strategieberatung und Green Alpha erstellten Studie „Carbon Bubble & Divestment – Grundlagen und Analyse zur Bewertung fossiler Investitionen im österreichischen Fondsmarkt“ ist im April 2018 anlässlich des im November 2016 in Kraft getretenen Pariser Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen veröffentlicht worden. Ergebnis: Im Durchschnitt der Top 100 Fonds wird pro investierte Million Euro das Potenzial von rund 2700 Tonnen CO2-Emissionen in Form von Kohle-, Öl- und Gasreserven finanziert. Diese CO2-Intensität hat sich gegenüber der Ersterhebung um fast 30% reduziert. CO2-Problematik: Von der Investoreninformation bis hin zu politischen Maßnahmen Doch wie sinnvoll ist es, die „CO2-Lastigkeit“ von Investmentfonds zu überprüfen? Diese Frage stellte risControl den beiden Nachhaltigkeitsexperten Dr. Maximilian 44 risControl 09/18

Horster, Managing Director und Head von ISS-climate und Dr. Josef Obergantschnig, Chief Investment Officer der Security KAG. Beide sehen in erster Linie einen Informationsaspekt. Aber auf Basis der Informationen kann man letztendlich eine Handlung setzten, sprich nicht nachhaltige Aktien verkaufen oder meiden. Dies kann dann als Signal an Wirtschaft und Politik gesehen werden. Dazu Obergantschnig: „Grundsätzlich geht es bei der Sichtbarmachung von CO2 darum, eine Wahrnehmung in Bezug auf die Emissionen aufzubauen. Ein niedriger CO2-Wert im Portfolio stoppt aber nicht die Ausstöße, die von Klimasündern begangen werden. Die Frage ist ja, wie man auf einer globalen Ebene Staaten und Unternehmen dazu bewegen kann,

sich am Umweltschutz zu beteiligen. CO2 ist ja nur eine von vielen Kennzahlen. Das kann einerseits über Regulierung geschehen oder durch den "sanften" Druck der Gelder, die in solche Staaten und Unternehmen investiert werden. Damit die Finanzbranche aber Druck ausüben kann, braucht es die Überzeugung einer Mehrheit der Stakeholder und Investoren. Aus unserer Sicht ist das Sichtbarmachen der Problematik der erste Schritt. Mittelfristig wird das aber von der Politik über die Regulatorik entschieden werden müssen“. Sehr deutlich skizziert Horster den Informationsaspekt: „Das Messen der CO2-Lastigkeit von Fonds ist dann sinnvoll, wenn ich wissen möchte, wo meine Investments im Bezug auf Klimawandel stehen und ich mein Portfolio


e ng?

FINANZEN

Mag. Kevin Windisch

mittelfristig CO2-ärmer gestalten möchte. Das kann in zweifacher Hinsicht das Ziel sein: Erstens aus einer Wirkungsperspektive: Wenn ich ein Anleger mit „Mission“ bin, dh ich möchte, dass mein Geld dem Klima nicht schadet oder sogar hilft. Zweitens aus einer Risikoperspektive, die jeden Anleger angeht: Politische Schritte gegen den Klimawandel – wie unter dem Pariser Abkommen vereinbart - werden CO2 Emissionen in Zukunft stärker regulieren und Unternehmen in meinem Portfolio werden davon betroffen sein. In beiden Fällen ist es sinnvoll, meine CO2 Exposition über Zeit zu senken. Daher ist ein erster Schritt festzustellen, wieviel CO2 ich durch meine Investitionen ausgesetzt bin. Nur wenn ich weiß, wo ich heute stehe, kann ich es morgen reduzieren: durch Zielsetzung, Strategien etc..“ CO2-Transparenz wird für manche institutionellen Anleger bereits ab 2019 ein

Regulierungs-Thema, denn: Die EU-Pensionsfondsrichtlinie (IORP II) tritt im Januar 2019 verpflichtend für alle Mitgliedsstaaten in Kraft – u.a. mit der Aufforderung sogenannte ESG (Environmental Social and Governance) Risiken zu bemessen und zu reporten – gemäß EU-Richtlinie 2016/2341. Obergantschnig ergänzt: „Der «Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums» der Europäischen Kommission, erschienen im März 2018, unterstützt dieses Vorhaben und empfiehlt darüberhinausgehende Maßnahmen in den bestehenden Richtlinien wie MiFID II und IDD zu prüfen und allenfalls aufzunehmen. Die Kommission soll im Weiteren einen Legislativvorschlag vorlegen, um die Pflichten institutioneller Anleger und Vermögensverwalter in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte zu klären – u.a. auch Nachhaltigkeitsaspekte den Endanlegern gegenüber transparenter zu machen.“ „Damit will ich nichts zu tun haben“ – Drop-Out-Kriterien bei Investments

Dr. Maximilian Horster

Somit sind Ausschlusskriterien in der Tat eher ein Ansatz zu sagen: „Mit diesen Geschäftspraktiken möchte ich nichts zu tun haben“, als „diese Geschäftspraktiken will ich durch meine Investments ändern“. Allerdings sind bei den Kriterien keine Grenzen gesetzt: Sie können in der Tat inzwischen aus hunderten von Ausschlusskriterien wählen, auch Palmöl, Unsustainable Fishing etc.“

Performance-Faktor ESG? Mit Kriegen, Supergaus in Atomkraftwerken, Tierversuchen, der Regenwald-Abholzung Auf Basis eines gesunden Hausverstandes sind für Palmöl und der Überfischung der Meere Investments, die unter ESG-Aspekten ausund anderen zerstörerischen Dingen wollen gewählt wurden, sicherer und man vermeidet immer weniger Anleger etwas zu tun haben. weitgehend extrem negative Überraschungen, Von ihrer Seite her „boykottieren“ sie betref- während schlechte ESG-Ratings bereits als fende Firmen nach dem Motto: „Mein Geld Vorwarnung betrachtet werden können. In bekommen die sicher nicht“. Das Ganze hat diese Kerbe schlägt auch Horster: „Hier gibt aber nur den Charakter einer persönlichen es eine Reihe von Beispielen, meist aus dem Symbolhandlung, die Governance Bereich: Oft haben die UnternehHorster wie folgt be- men mit Skandalen vorher schon „schlechte schreibt: „Wichtig ist, Noten“ in der Corporate Governance, wie das dass Ausschlusskriteri- bei BP und VW der Fall war“, erklärt Horster Wir bewegen Vorsprung und verweist auf der anderen Seite auf die en im Sekundärmarkt Wir bewegen Vorsprung (Aktien, Anleihen) besonders integren Firmen des „oekom Prime“ nicht die Welt, sondern Universum mit global 550 Unternehmen. nur mein Portfolio ver- Würde man aus diesem Spektrum jene 150 ändern: WennEffizienz? ich eine Werte mit der niedrigsten Volatilität in den 100% 100% Effizienz? Nimm ARISECUR. Aktie nicht kaufe oder vergangenen 5 Jahren und aus dieser Gruppe Nimm ARISECUR. verkaufe, kauft sie ja ein marktführende Unternehmen mit überdurchanderer Investor – das schnittlichem Umsatz- und Gewinnwachstum Unternehmen agiert bei gleichzeitig hoher Rentabilität herausfil- Johann Ruf, Versicherungsmakler - Johann Ruf, Versicherungsmakler weiter wie zuvor. Da- tern, könnte daraus eine durchaus lukrative mit „dekarbonisiere“ Anlagestrategie resultieren. Sie mehr Zeit für die Der Finanznachrichten- und Datenanbieter ich wollen zwar mein Portfolio Sie wollen mehr Zeit für die schönen Seiten Ihrer Thomson Reuters verweist in einem Bericht und reduziere meineBerufung? schönen Seiten Ihrer Berufung? K limarJetzt isiken, ich vom 10. Juli 2017 auf verschiedene Studien und informieren! Jetzt informieren! „dekarbonisiere“ aber Metastudien, die zeigen, dass ESG-Faktoren www.ARISECUR.com www.ARISECUR.com nicht die Wirtschaft. positiven Einfluss auf Bilanzen und/oder Bör-

risControl 09/18 45


FINANZEN

senkurse von Unternehmen haben. 2012 zeigte beispielsweise die Deutsche Bank Group, dass 89% der Studien eine marktbasierende Outperformance von Firmen mit hohem ESGRating bescheinigen, während 85% bessere Bilanzzahlen nachweisen. Sowohl die Experten der Security KAG als auch Horster verweisen auf die Metastudie von Gunnar Friede, Alexander Bassen und Timo Bush, die mehr als 2000 empirische Studien betrachtet (Titel: ESG and financial performance: aggregated evidence from more than 2000 empirical studies). Deren Ergebnis vereinfacht ausgedrückt: ESG Investments performen im Schnitt nicht schlechter und oft besser. Kritisch betrachtet Mag. Kevin Windisch, Portfoliomanager der Security-KAG die Diskussion über „Outperformance-Faktor ESG“: „Selbst wenn sich rückblickend eine Kombination aus Nachhaltigkeitskriterien nennen lässt, die zu einer Outperformance geführt hätte, ist das noch kein Grund, dies für die Zukunft als Prognose oder Empfehlung zu definieren. Dabei ist jedoch nicht auszuschließen, dass nachhaltige Investments in der Zukunft überproportional performen werden“. „Positiv- und Negativkriterien vereint in verschiedenen Kriteriensets können dementsprechend mit Faktoren verglichen werden. Value, Quality, Momentum, etc. sind Versuche "Alpha" zu erklären. In diese Liste kann die Nachhaltigkeit aufgenommen werden. Welcher Faktor in der nahen Zukunft erfolgreich sein wird, ist dabei eine Frage, die nicht seriös beantwortet werden kann. Fakt ist, dass durch die Einführung von Positivund Negativkriterien eine Abweichung zu einer möglichen Benchmark bewirkt wird“, erklärt Windisch, der auf die Möglichkeit einer selfullfilling-prophecy bei nachhaltigen Aktien hinweist: „Wenn genügend Investoren auf Nachhaltigkeitskriterien achten, wird dieser Faktor auch überproportional performen. Diese Performance ist dann aber eine self-fullfillingprophecy und hat nichts fundamental mit den zugrundeliegenden Unternehmen zu tun“. Auf Portfolio-Diversifikation achten Unabhängig von der Wirksamkeit einzelner Selektionskriterien sollte durch den Selektionsprozess die Vielfalt im Portolio nicht zu stark eingeschränkt werden, da dann mangels Diversifikation Unternehmens- und/oder bran46 risControl 09/18

Dr. Josef Obergantschnig

chenspezifische Risiken stärker werden können. Genau diese richtige „Balance“ behält die Security KAG im Auge, was Obergantschnig wie folgt beschreibt: „Für uns steht bei jedem Investment Diversifikation an oberster Stelle. Dahingehend bewerten wir auch die potenziellen ökonomischen Auswirkungen. Wenn durch ein Kriterienset das investierbare Universum zu stark eingeschränkt wird, wird das mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu einem ökonomischen Problem werden. Die Anzahl der investierbaren Titel in den jeweiligen Sektoren, Währungen und Regionen muss darüber hinaus betrachtet werden. Es gibt Sektoren, wie zum Beispiel Energie, die überproportional stark von Ausschlusskriterien betroffen sind. Hier ist es für Unternehmen oft schwer, über Positivkriterien zu punkten, weil gewisse Geschäftszweige per se ausgeschlossen sind und dementsprechend gar nicht mehr betrachtet werden. Eine zu starke Einschränkung geht automatisch mit Performancerisiken einher“. ESG-Kriterien bei Emerging Markets Bonds Emerging-Markets haben in Bezug auf Korruption, Pressefreiheit, Menschenrechte und Umwelt nicht gerade den besten Ruf. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Schwellenländern diesbezüglich enorme Unterschiede, die durchaus auch relevant für das Chancen/ Risiko-Verhältnis von Aktien und Anleihen sein können. Vor allem die Selektion von EM-Bonds nach ESG-Kriterien ist noch weitgehend Neuland und genau hier leistet die Security KAG in Österreich Pionierarbeit. Dazu Portfoliomanager Windisch: „Wir haben genau vor einem Jahr (1. September 2017) den ersten sortenreinen nachhaltigen Emer-

ging Marktets Bond Fonds (Hard Currency, Fokus Staatsanleihen) Österreichs aufgelegt. Im Rahmen einer Bewertung der ÖGUT mit Punkteskala +9 bis -9 konnte der Apollo Nachhaltig New World sehr gute +6 Punkte erzielen“. Ist man hier in der Selektion zu streng, bleiben nur noch wenige Alternativen übrig. Mit Maß und Ziel kann man jedoch bei der Korruption den Hebel ansetzen, was Obergantschnig wie folgt skizziert: „Wenn man zu strenge Ansätze ansetzt, wird das Universum definitiv zu klein. Ein großes Themenfeld ist die Korruption. Hier wird häufig der CPI von TI herangezogen. Wenn man wie z.B. die Österreichische Bischofskonferenz den Wert bei > 50 ansetzt, schließt man 122 Länder allein durch diesen Faktor aus. Schwellenländer sind so definiert, dass Korruption noch ein wesentliches gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Thema darstellt. Unser Anspruch ist es, gerade in diesem Bereich den Hebel anzusetzen und eine Verbesserung zu bewirken“. Doch um nicht zu „übertreiben“ und noch ausreichend Investmentmöglichkeiten vorzufinden, wurde die Latte etwas niedriger gesetzt. „Rund 86% der Weltbevölkerung leben in Emerging Markets. Insofern haben wir diesbezüglich einen Abstrich gemacht und als Richtlinie einen CPI > 30 angesetzt. Viele andere gängige Kriterien wurden in diesem Zusammenhang allerdings sehr streng gemäß gängiger Kriterienkataloge ausgelegt. Durch unseren Ansatz haben wir das Universum von 116 auf 57 investierbare Emittenten reduziert. Wir sind überzeugt, dass gerade in diesem Bereich durch den Nachhaltigkeitsansatz positive Impulse und Strömungen gesetzt werden und der Hebel wesentlich größer ist als in den Developed Markets“, erklärt Obergantschnig. Mit dem gewählten Schwellwert im Bereich Korruption sollten auch gleichzeitig Ausfallsrisiken reduziert werden können, was Windisch wie folgt erklärt: „Die Default Raten sind bei EM-Emittenten tendenziell höher, da sie tendenziell eine geringere Bonität aufweisen als jene in entwickelten Volkswirtschaften. Insofern besteht diesbezüglich ein „natürlicher“ Zusammenhang. Wir gehen aber schon davon aus, dass bei einem Unterschreiten von gewissen CPI-Levels die Ausfallswahrscheinlichkeit deutlich zunimmt. Insofern haben wir einen Mindestwert von CPI >30 im Rahmen unserer Ausschlusskriterien verankert“.


Dachmarke stärkt Versicherungsagenten „Die Versicherungsagentur. Echt. Sicher. Sein.“ So lautet das Credo von Die Versicherungsagentur. Im Oktober feiert die Dachmarke der Gremien der Versicherungsagenten der Wirtschaftskammer Österreich (ausgenommen Wien) ihren ersten Geburtstag. „Wo Die Versicherungsagentur draufsteht, ist echte Versicherung drin“, sagt Horst Grandits, Bundesobmann der Versicherungsagenten der Wirtschaftskammer Österreich. „Persönlich, vor Ort, ein Leben lang.“ Es ist die Leitidee der Dachmarke der Gremien der Versicherungsagenten der Wirtschaftskammer Österreich (ausgenommen Wien). Vor einem Jahr ist Die Versicherungsagentur angetreten, um die Position ihrer Mitglieder am Markt zu stärken und sich als starke Partnerin für Versicherungsanbieter zu positionieren. Der akkordierte Marktauftritt der Landesgremien in acht von neun Bundesländern ist ein absolutes Novum. Ein eigener Fachausschuss „Markenführung“ unter Leitung von Wolfgang Wimmer, BundesgremialobmannStellvertreter, verantwortet die kontinuierliche Umsetzung aller gemeinsamen Kommunikations- und Marketingaktivitäten. Starker Auftritt am Markt „Für unsere Mitglieder und deren Kunden sind wir professionell aufgestellt“, sagt Grandits. Da ist die Website echtsichersein.at mit eigenem Webshop und personalisierbaren Merchandisingartikeln. Da ist die eigene Kundenzeitung „Echt. Sicher. Sein“. Da ist die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit samt starkem Social Media-Auftritt. Gleichzeitig lädt Die Versicherungsagentur ihre Mitglieder zu Weiterbildungsveranstaltungen oder zu Versicherungssymposien. „Mit der neuen Linie verfolgen wir eine klare Vision“, erklärt Grandits. „Wer eine Versicherung sucht, wählt Die Versicherungsagentur. Wir stehen für Vertrauen, Kompetenz und Sympathie.“

Österreich. Sie fokussiert mit ihren Akti- zieren Situationen und Geschichten aus vitäten auch auf die Zukunft der Versiche- dem Alltag der Versicherungsagenten. Auf dem Cover der akrungsagenten. „Wir tuellen Kundenzeiwollen das BerufsDie Versicherungsagentur am tung „Echt. Sicher. bild stärken und uns Ass Compact Trendtag Sein“ prangt ein auf den Nachwuchs gezeichneter Gekonzentrieren“, sagt Feiern Sie am 18. Oktober 2018 den burtstagskuchen. Mit Geburtstag von Die Versicherungsagentur. Grandits. Für ihren Die Dachmarke ist am Ass Compact einer Kerze. „Mit der starken Auftritt hat Trendtag mit einem Stand und einem Dachmarke sind wir Die Versicherungsstarken Workshop-Programm vertreten. erfolgreich gestartet“, agentur eine eigene resümiert Grandits Illustrationswelt mit Markenbotschaftern geschaffen. „Frau Echt, das erste Jahr. „Auf den zweiten Geburtstag Herr Sicher und Familie Sein transportieren freuen wir uns schon jetzt. Da können Sie echt unsere Botschaften in absolut zeitgemäßer sicher sein.“ Weise“, erklärt Grandits. „Gleichzeitig heben wir uns mit diesem Auftritt eindeutig vom Mitbewerb ab.“ Die illustrierten Charaktere skiz-

Stark in die Zukunft Die Versicherungsagentur ist mit mehr als 8.000 Mitgliedern das größte Netzwerk an Versicherungsagenturen in risControl 09/18 47


INTERVIEW | VERSICHERUNGSVERBAND ÖSTERREICH

Traditionsbewusst Generalsekretär Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove im Gespräch über Gesprächskultur, Handlungsbedarf am österreichischen Versicherungsmarkt. Der Versicherungsverband hat eine wich- Gespräch und gemeinsame Lösungen suchen. tige Aufgabe in der österreichischen Ver- Es ist sicherlich nicht immer möglich, denn sicherungswirtschaft. Wie gestaltet sich die Interessenslage ist oft sehr unterschiedlich. Grundsätzlich haben die Kommunikation wir sowohl mit dem zwischen den VersiDas Commitment, über VKI als auch mit der cherungsunternehden Versicherungsverband Arbeiterkammer eine men, der Legislative gute Gesprächsbaund den Konsumenwichtige Informationen sis, nur ist die Inteten? abzuwickeln, bestätigt unsere ressenslage oft sehr Tätigkeit. unterschiedlich. Das Norman-Audenhogeht dann auch nicht ve: Dem österreichischen Versicherungsverband ist es in all den immer in einem Kompromiss aus, manchmal vergangenen Jahren gelungen, mit allen Seiten müssen die Gerichte entscheiden. eine gute Gesprächsbasis aufzubauen. Sowohl mit den Ministerien, der Finanzmarktaufsicht, Die FMA hat vor Kurzem darauf hingewieder Wirtschaftskammer aber auch zu den sen, dass aufgrund des bevorstehenden Vermittlerverbänden. Das Commitment, über Brexits die Versicherungsnehmer zu inden Versicherungsverband wichtige Informa- formieren sind, was sagen Sie zu diesem tionen abzuwickeln, bestätigt unsere Tätigkeit. Thema? Die österreichische Versicherungswirtschaft wird manchmal scharf seitens der Arbeiterkammer angegriffen. Meistens unbeantwortet vom Versicherungsverband, warum? Norman-Audenhove: Es ist die Rolle des Konsumentenschutzes, gewisse Dinge aufzuzeigen und mit scharfen Kommentaren zu agieren. Dass wir nicht immer über Meldungen erfreut sind, die seitens der Arbeiterkammer kommen, ist verständlich. Aber man muss auch nicht alles kommentieren. Würden Sie sich eine andere Gesprächskultur wünschen? Norman-Audenhove: Die grundsätzliche Bemühung, Themen aufzugreifen, die den Konsumentenschutz betreffen, ist in Ordnung. Es wäre wünschenswert, dass die Kampagnen sachlich bleiben. Die Kampagne der Arbeiterkammer Oberösterreich gegenüber den Versicherungsvermittlern war unsachlich und auch grenzwertig. Man sollte immer das 48 risControl 09/18

Norman-Audenhove: Es gibt noch keine Verhandlungsergebnisse betreffend des Ausstieges von Großbritannien aus der EU. Man kann erst sinnvoll Versicherungsnehmer informieren, wenn man Ergebnisse hat. Dennoch

rückt die Zeit näher, und vielleicht ist das der Hintergrund für die Informationsmitteilung der FMA hinsichtlich des Brexits. Würden Sie sich als Versicherungsverband wünschen, dass die Versicherungswirtschaft mehr politischen Einfluss hätte bzw. dass man mehr gehört wird? Norman-Audenhove: Grundsätzlich wünscht sich das jede Interessensvertretung. Die österreichische Versicherungswirtschaft wird aber über all die Jahre durchaus gehört und wahrgenommen. Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Norman-Audenhove: Es gibt Themen, die den Versicherungsverband seit Langem beschäftigen. Die Versicherungslösung für Naturkatastrophen, ein Thema, das dringend gelöst werden sollte, und der Bereich der privaten Altersvorsorge. Bei beiden Bereichen gibt es Handlungsbedarf. Wir danken für das Gespräch.



INTERVIEW | SAFE 7

Digital gefordert Vorstandsvorsitzender Franz Meingast, MBA hat mit uns über die Themen IT, Digitalisierung und Schnittstellen gesprochen. Was hat sich in der SAFE 7 im Bereich IT in den letzten Monaten verändert? Meingast: Im Juli haben wir die Safe 7 IT & Service GmbH gegründet, basierend auf der EFM IT Service GmbH. Unser Bestreben geht dahingehend, die Themen Risikoerfassung und Beratungssoftware für die gesamte Gruppe abzubilden und weiterzuentwickeln, um den administrativen Aufwand für unsere Partner in der SAFE 7 deutlich zu reduzieren. Anfang Herbst werden wir die Systeme einheitlich in der Gruppe verwenden können. Im Moment arbeiten wir noch an der Implementierung der einzelnen Schnittstellen. OMDS 3.0 oder BiPRO? Meingast: Für uns OMDS 3.0. Was sind die Gründe dafür? Meingast: Es gibt im Moment keine allzu großen Vorteile, einen Wechsel zu forcieren. Wir haben uns für diesen Weg entschlossen. Im Moment erkennt man einige Veränderungen und Weiterentwicklungen, die wir sehr begrüßen, daher bleiben wir beim OMDS. Sehen Sie Handlungsbedarf bei den Versicherungsunternehmen, sich mehr um die Schnittstellenthematik zu kümmern? Meingast: Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass viele Versicherungsunternehmen versuchen, Mutanten des Außendienstsystems für den freien Vertrieb nutzbar zu machen. Jedoch sind diese Zeiten vorbei, denn auch die IDD stellt uns vor neue Herausforderungen, die nur mit digitaler Unterstützung erfüllbar sind. Wir müssen digital fit sein, denn die großen Internetplayer wie Google oder Amazon stehen in den Startlöchern, um auch den Versicherungsmarkt zu erobern. Daher müssen wir gerüstet sein, um unseren Kunden 50 risControl 09/18

ähnliche Dienstleistungen im Internet anbieten zu können. Ja, Versicherungsunternehmen sind gefordert, die Schnittstellenthematik rasch und effizient zu lösen. Die Umsetzung der IDD-Richtlinie in die Gewerbeordnung oder in das Maklergesetz lässt auf sich warten, wie agiert die SAFE 7 in diese Richtung? Meingast: Wir haben alle heute bekannten Anforderungen hinsichtlich der IDD-Richtlinie, DSGVO und allen anderen Regulatorien in unsere Beratungstools umgesetzt und implementiert. Unsere Partner können sich auf der sicheren Seite wissen. Es wird abzuwarten sein, ob es noch zu gravierenden Änderungen kommen wird oder nicht. Der Kunde der Zukunft ist der sogenannte ROPO-Kunde, wie weit beeinflusst die Digitalisierung den Verkaufsprozess bei den Partnerunternehmen der SAFE 7?

Meingast: Unsere Zielsetzung ist es, alltägliche Arbeitsabläufe einfach, schneller und automatisierter erledigen zu können. Wir sehen den persönlichen Kontakt zwischen unseren Partnern und deren Kunden weiterhin als wichtig an. Durch den hohen administrativen Aufwand bleibt jedoch nur wenig Zeit für persönliche Beratung, da liegen unsere Bestrebungen darin, unsere Partner hier mit Automatisierung zu unterstützen, um das wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Was empfehlen Sie den Versicherungsvermittlern am Markt? Meingast: Wenn man sich über seine Zukunft Gedanken macht und sich aufgrund der administrativen Herausforderungen überfordert fühlt, sollte man sich überlegen, ob es nicht besser wäre, sich einem unserer Initiatorenunternehmen anzuschließen. Wir danken für das Gespräch.


grobe

fahrl채ssigkeit

best-

fahrrad

leistungsgarantie

europaweit perten x e n o v ert h c i s r e v

til schweiger in

ziemlich beste haushalt so versichert man haushalt heute! das Wohnleben in sicheren h채nden. die innovative haushaltsversicherung mit extrastarken Leistungen bietet einen umfassenden haushaltsschutz. Und versichert damit alles, was sich innerhalb der vier W채nde befindet. entdecken sie die neuen VaVorteile des testsiegers in sachen transparenz. www.vavpro.at Qualit채tstest.at

Test Haushaltsversicherer

1. PLATZ

TRANSPARENZ Teilkategorie im Test 11/2016 12 Anbieter, 3 x 1. Platz


INTERVIEW

Sommergespräch Mit Brigitte Kreuzer, Versicherungsmaklerin und Leiterin des PR-Ausschusses im Fachverband der Versicherungsmakler, und Wolfgang Kaiser, Leiter von Marketing, PR und Vertrieb bei der HDI Versicherung AG, sprachen wir über die aktuelle Situation am Markt. Ein Sommergespräch zwischen zwei Vertriebsprofis. Voraussichtlich wird die IDD bis 1. Oktober weder im Maklergesetz noch in der Gewerbeordnung umgesetzt sein – was bedeutet das für die Branche?

52 risControl 09/18

Kaiser: Es wird realistischerweise keine Umsetzung geben. Durch die Umsetzung der IDD-Richtlinie ins VAG sind die Voraussetzungen und Pflichten der Versicherungsunternehmen bekannt. Wir als Versicherungsunternehmen werden ab dem 1. Oktober korrekt nach den Vorgaben des Finanzministeriums arbeiten können. Aber das Zusammenspiel mit den Versicherungsmaklern, einem sehr bedeutenden Teil des Vertriebes der österreichischen Versicherungswirtschaft, wird problematisch. Die Versicherungswirtschaft braucht die Sicherheit, dass sich ihre selbständigen Vertriebspartner an die Vorgaben der IDD halten und diese korrekt umsetzen. Stichwort Ausbildungsregelung, Bonifikation und vor allem die Informationspflichten (I P I D…). Wenn der Versicherungsmakler sich nicht an die

Informationspflichten hält, hat er vorweg kein Problem, aber das Versicherungsunternehmen sehr wohl im Falle einer Prüfung durch die FMA. Es muss auch bewusst sein, dass nicht jede Art der Bonifikation ab 1. Oktober möglich sein wird, selbst Provisionen können nur unter bestimmten Qualitätsvoraussetzungen im vollen Umfang fließen. Wir als HDI Versicherung haben für unsere Vertriebspartner eine neue Courtagevereinbarung aufgesetzt, die in Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Versicherungsmakler und dem Bundesgremium der Versicherungsagenten abgestimmt wurde. Wenn ein Vertriebspartner die Courtagevereinbarung nicht unterschreibt, dann dürfen und können wir ab dem 1. Oktober de facto keinen Antrag mehr von ihm annehmen. Wie wird sich das in der Realität darstellen? Kaiser: Wir müssen einen Weg finden, dass uns der Versicherungsmakler schriftlich bestätigt, dass er sämtliche Pflichten, welche die IDD vorsieht, auch einhält. Entweder durch Unterfertigung der Courtagevereinbarung bzw. bei jedem Neuvertrag oder der Konvertierung durch Unterzeichnung eines Formulars, welches sich aber aufgrund unserer gesetzlichen Vorgaben inhaltlich nicht von der Courtagevereinbarung unterscheiden kann und wird. Bis heute haben sich aber nur wenige geweigert, die Vereinbarung zu unterzeichnen, mit der Begründung, dass es noch keine Umsetzung im Maklergesetz bzw. in der Gewerbeordnung gibt. Ist die neue Courtagevereinbarung eine Schlechterstellung zur bisherigen? Kaiser: Nein, überhaupt nicht, denn das würde nicht unserem Verständnis einer Partnerschaft auf Augenhöhe entsprechen. Die neue Vereinbarung wurde im Wesentlichen an die


INTERVIEW

Es muss auch bewusst sein, dass nicht jede Art der Bonifikation ab 1. Oktober möglich sein wird, selbst Provisionen können nur unter bestimmten Qualitätsvoraussetzungen im vollen Umfang fließen. Anforderungen durch die IDD-Richtlinie und die Anforderungen durch die DSGVO angepasst. Auch wenn man sich Gedanken machen kann, ob die selben Beratungs- und Informationspflichten sowohl bei einer KFZHaftpflichtversicherung als auch bei einer fondsgebunden Lebensversicherung sinnvoll sind. Tatsache ist: Wir müssen die Anforderungen umsetzen und partnerschaftlich gemeinsam die Spielregeln erfüllen. Wenn ein Vertriebspartner unsere neue Vereinbarung nicht unterschreibt, dann signalisiert er uns aus juristischer Sicht, dass er sich nicht an die Vorgaben, welche die IDD uns auferlegt hat, halten möchte. Und nochmals: Wir dürfen dann ab dem 1. Oktober mit diesem Vertriebspartner nicht mehr kontrahieren. Wie lebt man als Versicherungsmaklerin mit der Situation, wie arrangiert man sich damit? Kreuzer: Grundsätzlich verstehe ich den Versicherungspartner, denn wir haben viele Jahre eine gemeinschaftliche Partnerschaft mit den Versicherungen und die haben ihre Pflichten, welche sie erfüllen müssen. Eine der Pflichten ist es, sich zu vergewissern, dass der Versicherungsmakler sich an die Anforderungen hält. Ich habe mit all den neuen Vereinbarungen, die ich bekomme, hinsichtlich der IDD und der DSGVO kein Problem. Denn ich bin mir bewusst, dass mit oder ohne Umsetzung in der Gewerbeordnung und im Maklergesetz die Anforderungen erfüllt werden müssen und das werde ich auch tun. In unserem Büro wurde auch bisher aufgrund des Maklergesetzes auf die Ernsthaftigkeit in der Beratung und die nachhaltige Kundenbeziehung geachtet. Aber ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass es einige Kollegen gibt, die das bereits in der Vergangenheit

nicht so gehandhabt haben. Die haben vielleicht mit weniger Aufwand mehr Geld hereinbekommen, nur das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Natürlich ist der Schwebezustand, wie er im Moment herrscht, nicht gut, aber ich sehe es nicht so tragisch. Denn wir kennen die IDD-Richtlinie und wissen ungefähr, was auf uns zukommt. Eine Umsetzung wäre wünschenswert gewesen, aber das wird eben nicht sein. Ich sehe da auch noch ein weiteres Problem auf uns zukommen. Sollte man die neuen Vereinbarungen nicht unterfertigen und dadurch mit dem Versicherungsunternehmen nicht mehr zusammenarbeiten können, wäre eine Haftungssituation möglich. Denn es geht nicht immer nur ums Neugeschäft – Änderungen im Bestand etc. müssen machbar sein. Die neuen Vereinbarungen betreffen nicht nur die HDI Versicherung. Die Donau Versicherung und die Wiener Städtische Versicherung gehen in ihrer Formulierung einen Schritt weiter. Sollte man sich nicht an die IDD-Vorgaben halten, werden Konsequenzen aufgezeigt. Hat der Versicherungsmaklerberuf Zukunft? Wird sich Ihrer Meinung nach die Vertriebslandschaft rigoros verändern?

Kaiser: Die Vielfalt im Vertrieb wird überleben und ich bin überzeugt, dass es den Versicherungsmaklerberuf braucht. Aber auch für alle anderen Formen des Versicherungsvertreibers, wie es nun so schön heißt, wird es Kundenzielgruppen geben. Wenn man sich die derzeitige Entwicklung des Versicherungsvertriebes ansieht, so informiert sich der Kunde im Vorfeld im Internet und sucht sich dann den für ihn passenden Berater – der klassische ROPO-Effekt. Es wird in Zukunft auch mehr Abschlüsse im Internet geben. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass es heutzutage eine intellektuelle Herausforderung für risControl 09/18 53


INTERVIEW

of the Fittest“. Niemand sollte sich zu sicher genügend, um seinen Wissenstand aktuell sein, weder ein großes Versicherungsunterneh- zu halten und schon gar nicht zu erweitern. Sich darüber zu unmen noch ein kleines terhalten, dass uns Vertreiberbüro. Wir Man muss sich einfach klar „Vertreibern“ damit er leben weltweit sein, an keinem Büro geht eine Bürde auferlegt Zusammenschlüsse, die Digitalisierung vorbei, worden sei, kann ich Ver- und Aufkäufe, keinesfalls nachvollweshalb sollte das Prozesse müssen optimiert ziehen. Jeder Maknicht für unseren werden. lerkollege, der seinen Kreuzer: Ich mach mir keine Zukunftssor- Markt gelten. MakBeruf ernst nimmt, gen, ich kann das nur bestätigen, was Herr lerverbünde und ZuKaiser sagt. Es ist gut, wenn die Menschen sammenschlüsse können den kleinen Büros hat auch bisher schon wesentlich mehr Stunden bereits vorinformiert zu uns kommen. Es helfen und sicherstellen, dass alle Regulato- an Weiterbildung investiert, und viele haben bereitet mir überhaupt keine Sorgen, wenn rien eingehalten werden. Aber auch da gilt: auch beim Fachverband eingereicht, um das der Kunde ein Produkt beim „durchblicker“ Wer sich nicht weiterentwickelt, den kann es Weiterbildungszertifikat dafür zu erhalten. zum Beispiel gefunden hat. Denn dann hat genauso erwischen. Weiterentwickeln, Wei- Neben der Weiterbildung der Makler selbst ist man einen Ansatzpunkt, um mit dem Kunden terbilden und Ausbildung wird uns auch in natürlich auch die Schulung der Mitarbeiter enorm wichtig. Derzeit habe ich aber die Bedas Beispiel durchzugehen, und es macht mir Zukunft begleiten. fürchtung, dass es zu wenig Angebote gibt. Gasogar Spaß. Man kann jeden einzelnen Punkt beleuchten und darauf aufmerksam machen, Weiterverbildung kommt als Verpflichtung, rantiert werden aber die Fachgruppen und der Fachverband der Versicherungsmakler sowie was alles fehlt, und seine Beratungskompetenz ein Thema für die Branche? auch unsere Partner, die Versicherungsunterbeweisen. Ich mache mir auch keine Sorgen darüber, dass sich der Markt regulieren wird. Kaiser: Nicht wirklich, wie schon vorher ange- nehmen, daran arbeiten, ein breites Spektrum Man muss schon ehrlich betonen, dass in den sprochen, denn ohne Weiterbildung, ob fach- an Seminaren zu Schulungstagen anzubieten. lich oder persönlich, Für mich ist Weiterbildung jedenfalls KEINE letzten Jahren viel an betreffend Markt- LÄSTIGE PFLICHT! Administration an Grundsätzlich gilt für kenntnisse, rechtliche uns VersicherungsGrundlagen oder was Das Internet als Informationsquelle für makler ausgelagert unsere Branche, und damit auch immer, geht es den Konsumenten zum Nutzen machen? wurde, und für ein meine ich sowohl uns als nicht am Markt. Wer kleines VersicheVersicherungsunternehmen hier der Weiterbil- Kreuzer: Das ist es auch: Es eröffnet neue rungsmaklerbüro ist als auch die Vertreiberschaft, dungsverpflichtung Möglichkeiten und Bereiche. Der Kunde setzt es schwierig, alles der Darwin’sche Satz: im Ausmaß von 15 sich plötzlich mit neuen Begrifflichkeiten alleine zu stemmen. Stunden nicht nach- auseinander, die ihm vorher nichts bedeutet Wenn man die Qua„Survival of the Fittest“. kommen kann, ist haben, und ist für ein umfassendes Beratungslität halten will, kann fehl am Platz. Aber gespräch sensibilisiert. es eine Herausforderung sein. Daher sind Zusammenschlüsse, gerade zu diesem Thema sehe ich bei keinem Vereinigungen oder auch Zusammenarbeits- Vertriebsweg Widerstand zur gesetzlichen Welche Auswirkungen hat die DSGVO im täglichen Kundengespräch? strukturen von zwei bis drei Büros zu einer Anforderung. Gemeinschaft nicht schlecht. Es kann damit das Weiterbestehen erleichtert und gesichert Kreuzer: Das sehe ich aus so. Natürlich wenn Kreuzer: Es hat sich schon verändert, da wir werden. Wenn sich der Vertreibermarkt be- es Kollegen gibt, die genauso wie vor 20 oder bereits beim Erstgespräch mehr Aufwand reinigt und man diejenigen verliert, welche 25 Jahren arbeiten, dann werden diese die haben. Die Kunden sind auf die Thematik die Qualität nicht halten können, denke ich, Anforderungen nicht mehr bewältigen können. durch extrem viele Medienberichte vorbereitet Man muss sich einfach klar sein, an keinem und haben daher auch kein Problem damit. ist es sicherlich kein großer Verlust. Büro geht die Digitalisierung vorbei, Prozesse Haben Maklergruppierungen und Zusam- müssen optimiert werden. Wenn ich das nicht Kaiser: Wir sind einfach alle von der überschiemenschlüsse eine bessere Überlebenschan- mache, dann bleibe ich auf der Strecke. Das ßenden Regulatorik betroffen. Der Konsument betrifft sowohl Weiterbildung als auch IDD- hat gelernt, damit umzugehen. Ob es in der ce am Markt? Vorgaben und DSGVO. Man muss mit der Wäscherei ist, die plötzlich meinen Namen Kaiser: Grundsätzlich gilt für unsere Branche, Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit. Die nicht mehr in der Kartei haben darf, weil und damit meine ich sowohl uns als Versi- verpflichtenden 15 Stunden sehe ich geradezu mein Geburtstag mit dabeisteht. Oder im cherungsunternehmen als auch die Vertrei- als lächerlich an. Nach meinem Ermessen Supermarkt bei der Kundenkarte. Im Banberschaft, der Darwin’sche Satz: „Survival ist diese Stundenanzahl nicht annähernd kengeschäft ist es schon seit Jahren Usus, einen Laien ist, die bestehenden Angebote zu Haushaltsversicherungen im Internet zu vergleichen und zu verstehen. Was macht man ein Kunde dann in so einem Fall? Er sucht sich jemanden, der sich auskennt, und das wird der Versicherungsvertreiber sein. Es wird den Berater in welcher Form auch immer in Zukunft weiterhin geben müssen.

54 risControl 09/18


INTERVIEW

beim Abschluss eines Veranlagungsproduktes unzählig viel Papier mitzubekommen. Als Versicherungsindustrie sind wir daher damit nicht die Pioniere in Österreich. Der Berufsstand der Versicherungsmakler in Österreich ist überaltert. Woher soll Nachwuchs kommen, wie kann man junge Menschen für die Branche interessieren?

WERBUNG

Kaiser: Es gibt eine Menge Jungakademiker, die nicht alle in Rechtsanwaltskanzleien oder Rechtsabteilungen bei großen Unternehmen in Österreich einen Job finden werden. Denen steht eine gutgehende und interessante Branche wie unsere mit vielen Möglichkeiten offen. Der Beruf des Versicherungsvertreibers ist meiner Meinung nach auch ein sehr sozialer Beruf. Es ist allseits bekannt, dass die Sozialleistungen in Österreich in Zukunft nicht mehr werden, daher braucht es kompetente Berater, die den Konsumenten zur Seite stehen, um die umfassende private Absicherung bewältigen zu können. Es wird Nachwuchs

geben, davon bin ich überzeugt, denn die Spaß und Freude machten. Es kommt viel Generation, die jetzt Versicherungsbedarf hat, von den Kunden zurück. Ich hatte das Glück und es war mein Verdie noch nicht vorgedienst, dass ich nie sorgt haben, brauchen Es ist allseits bekannt, dass akquirieren musste, Gesprächspartner die Sozialleistungen in sondern durch Weiund diese werden in Österreich in Zukunft nicht terempfehlung leben der gleichen Alterskonnte, und das ist der gruppe gesucht. Was mehr werden, daher braucht Beweis, dass ich die mir zum Nachwuchs es kompetente Berater, die Sache richtig gemacht positiv einfällt, ist die den Konsumenten zur Seite habe. In der StandesInitiative der Wiener stehen, um die umfassende vertretung war und Versicherungsmakler, private Absicherung ist es mir seit jeher Kindern im Zuge der bereits ein besonBusiness Week bebewältigen zu können. deres Anliegen, das reits in frühen Jahren Augenmerk auf die das Thema Versichefrühe Begegnung der Kinder mit der Thematik rung näherzubringen. Versicherung zu legen. Bei der letzten Business Kreuzer: Wir selbstständigen Versicherungs- Week, wo die Wiener Versicherungsmakler makler haben beim Thema Nachfolge noch vertreten waren, hat es sich wieder gezeigt, wie viel zu tun. Es liegt an uns, den „Jungen“ interessiert Kinder an der Thematik sind und unseren tollen Beruf schmackhaft zu machen. wie schnell sie die Zusammenhänge verstehen. Seit meinem Beginn in der Branche kann ich sagen, dass mir 99 Prozent meiner Tätigkeit Danke für das Gespräch.

Gemeinsam: Fit, digital & erfolgreich. Heute und in Zukunft. Nähere Infos bei Ihrem Makler- und Agenturbetreuer oder unter der ERGO Service Line +43 1 27444-6440 makler@ergo-versicherung.at www.ergo-versicherung.at/makler

ERGO Versicherung Aktiengesellschaft, ERGO Center, Businesspark Marximum/Objekt 3, Modecenterstraße 17, 1110 Wien

risControl 09/18 55


KOLUMNE

Gelebte soziale Kompetenz Traditionell stellen wir ab der November-Ausgabe Vereine, Institutionen und Initiativen vor, die Menschen aller Art unterstützen. Auf unserer Vorstellungsliste waren bereits zum Beispiel der Sterntalerhof, die Emmaus-Gemeinden, Weihnachten im Schuhkarton und zahlreiche andere. Viele der Institutionen und Vereine brauchen Spenden oder den Einsatz von Arbeitskraft, um ihre Tätigkeit zum Wohle der Anderen durchführen zu können. Heuer beginnen wir etwas früher mit dem Thema gelebte soziale Kompetenz, der wertschätzende Umgang mit den Mitmenschen, und stellen die Z Zurich Foundation vor. Der Zweck der Stiftung ist es, Menschen mit Wissen und Mittel auszustatten, damit sie Veränderungen und Risiken in ihrem Leben und Umfeld bewältigen können. Es werden Initiativen mit dem Ziel, dauerhafte Lösungen für drängende soziale und umweltbedingte Herausforderungen zu finden, unterstützt. Die Z Zurich Foundation ist eine private Stiftung nach Schweizer Recht, gefördert wird die Stiftung durch Beiträge der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG und der Zürich Lebensversicherungs-Gesellschaft AG. Die Jubilee Foundation wurde im Juni 1973 gegründet, um das 100 Jahre Jubiläum der Zurich zu würdigen. 2008 wurde die Foundation umbenannt in „Z Zurich Foundation“ und erhielt eine zusätzliche Unterstützung in der Höhe von 23 Millionen CHF von der Zurich Insurance Group. Von 2010 bis 2015 spendete die Zurich Insurance Group der Foundation 100 Millionen Dollar in der Absicht, langfristige, nachhaltige und strategische Kooperationen zu schaffen. Die Arbeit der Foundation stützt sich auf drei Säulen: Resilienz, geistiges und physisches Wohlbefinden und Jugendarbeit. Dieser Jugendarbeit widmen wir unsere Berichterstattung. Zurich Österreich hat mit dem Verein TIW, einer Non-Profit-Organisation, die sich für benachteiligte Jugendliche einsetzt, nachdem sie die Schule verlassen, eine dreijährige Vereinbarung abgeschlossen. Die Kooperation startete 2017 und die Z Zurich Foundation unterstützt diese mit einem Engagement von 204.000 Euro. Die betreuten Jugendlichen können aus verschiedenen Gründen benachteiligt sein, zum Beispiel weil sie aus sozial schwierigen Verhältnissen kommen, geistige 56 risControl 09/18

Einschränkungen haben oder Flüchtlinge sind. Die Organisation unterstützt sie, indem sie ihnen einen Arbeitsplatz sucht, der zu ihren Fähigkeiten passt. Die Partnerschaft mit Zurich besteht aus Seminaren, welche Zurich-Mitarbeitende vor den Jugendlichen halten. Dabei teilen sie ihre Erfahrungen, welche sie in ihrem eigenen Arbeitsleben gemacht haben. So können sie die Jugendlichen ermutigen und inspirieren. Damit sollen Jugendliche ermutigt werden, sich eigene Ziele zu setzen. Das Thema „Anstellung“ soll in einem unterhaltsamen und authentischen Rahmen angesprochen werden. Das entwickelte Mentor-Programm soll jungen zukünftigen Führungskräften mit Jugendlichen von TIW zusammenführen, um außerhalb der Komfortzone Themen zu besprechen. Auch Fähigkeiten wie Empathie und Kommunikation sollen dabei gefördert werden. Es gibt zudem kulturelle Events, wo Gruppen von Freiwilligen zu Exkursionen begleitet werden, wie Museen, Kunstgalerien

oder Aquarien. Den Tag gemeinsam in einer entspannten Atmosphäre zu verbringen, stärkt die Beziehung und das Vertrauen auf beiden Seiten und schafft eine Verbindung. Seit dem Launch im Juli 2017 wurden mehr als 20 Workshops abgehalten und 15 Kulturtrips veranstaltet. Insgesamt haben im ersten Jahr mehr als 300 Jugendliche von unserem Programm profitiert. „Gemeinnütziges Engagement ist Teil der Identität von Zurich Österreich. In allen Regionen kommen Mitarbeitende in Teams zusammen, um den Gemeinschaften etwas zurückzugeben. Und wir wissen, dass wir genauso viel profitieren wie jene, denen wir helfen“, erklärt Andrea Stürmer, CEO Zurich Österreich. „Die Spenden der Z Zurich Foundation ermöglichen uns, dass wir unsere Aktivitäten fortsetzen können und versorgen uns mit mehr Möglichkeiten, den Jugendlichen eine reguläre Arbeitsstelle zu sichern und ihnen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen“, so Andreas Pollak, Leiter Verein TIW.

CEO Andrea Stürmer mit Jugendlichen des Vereines TIW.


Alles Anders. Alles geplAnt.

lebenssituationen sind vielfältig. der generali lifeplan auch. Sprechen Sie jetzt mit uns über unsere fondsorientierte Lebensversicherung. Volles Risiko oder lieber schaumgebremst? Fondsgebunden oder klassisch? Legen Sie Ihr Geld individuell an. Und profitieren Sie von Teilauszahlungen genau dann, wenn Sie das Geld wirklich brauchen. www.generali.at/partner

Unter den Flügeln des Löwen.


SCHLUSSPUNKT

Vorschau

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann.

Interview mit Fachgruppenobmann der Tiroler Versicherungsagenten Helmut Emberger

Fotos: Adobe Stock, risControl/Christoph Schönfellner, www.fasching.photo, Petra Spiola, Wolfgang Christ, Martina Draper, Thomas Pitterle, Dominique Huter, Mag. Barbara V. Ederer/ Photosandmore.at, Roman Seidl, Christian Husar, Max Habich, Barbara Eismann, MMConsulting GmbH, Foto Wilke, risControl/Gregor Nesvadba, Lukas Lorenz, Alex Felten, Christine Weinberger, Kurt Patzak, Lukas Beck. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.

Das „Drei Säulen Modell“ der Altersvorsorge in Österreich – Betriebliche Altersvorsorge

Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird.

DSGVO und deren Auswirkung auf Versicherungsprodukte wie z. B. Cyber Versicherung, klassische Haftpflichtversicherung

58 risControl 09/18

Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2018 / (ca)


JETZT BIS 600.000 € * MIT ZWEI GESUNDHEITSFRAGEN Die variable Risiko-Leben für Immobilienfinanzierer!

Wir en beschleunig Ihren Abschluss!

*

Inklusive Vorversicherungen bei der EUROPA Lebensversicherung AG. Weitere Voraussetzungen finden Sie unter www.europa-vertriebspartner.at.

Ihr Ansprechpartner in Österreich: Continentale Assekuranz GmbH Fichtegasse 2a · 1010 Wien www.europa-vertriebspartner.at Tel.: 01 512 33 52-0


Das Wir gewinnt

www.wefox.at


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.