risControl 07 2018

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

NR. 07 | 2018 HEFT 469 39. JAHRGANG

STARK POSITIONIERT Interview mit Mag. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter von ROLAND Rechtsschutz in Österreich

INTELLIGENTE ROBOTER FÜR DEN PERSÖNLICHEN KONTAKT Es gibt kaum eine Branche, die von der disruptiven Kraft der künstlichen Intelligenz nicht ausgenommen ist.

DAS PORTFOLIO WETTERFEST MACHEN Die Alarmzeichen an den Märkten mehren sich und selbst eine baldige Rezession ist denkbar.

Wegbegleiter risControl hat vor 18 Jahren das erste Interview mit Dr. Norbert Griesmayr in der Branche geführt und ihn ein Stück seines erfolgreichen Weges begleitet. Nun spricht er im Interview über seine neuen Aufgaben.

TIPPGEBER-VERDIENSTCHANCEN FÜR VERSICHERUNGS­ VERMITTLER Tippgeber-Modelle in den Bereichen Immobilien, Hypothekarkredite, Edelmetalle, strategische Metalle und PrivateEquity-Dachfonds


Demner, Merlicek & Bergmann

WER SORGT SICH SO UM MICH, WIE ICH MICH UM ANDERE SORGE?

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IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


EDITORIAL

Können Sie sich noch erinnern? Finger weg (Editorial Februar 2012) Die Arbeiterkammer, der Verein für die Konsumenten davon zu überzeugen, Konsumentenschutz und noch so einige dass ohne Vorsorge die Spanne des warnen vor der Pensionsvorsorge, dem fehlenden Geldbetrages in der PensiModell Lebensversicherung – egal ob on nicht überbrückbar sein wird. Da klassisch oder fondsgebunden. Nur eines braucht es nicht noch Querschläger. Das ist bei den ganzen Verwünschungen und war vor sechs Jahren, eine lange Zeit ist Warnungen nicht in Sicht, nämlich eine vergangen, und die letzten Jahre haben Lösung. Ein bekannter Filmregisseur hat gezeigt, dass so manch einer mit der einmal gesagt: „Wenn ich gewusst hätte, Verunsicherung und der ausbleibendass ich solange lebe, hätte ich mein den versprochenen Wahnsinnsrendite Geld anders eingeteilt, so hat es nur bis Geld machen wollte. Sogar Provisionen Nr. 785 86 gereicht“. Den Ausspruch hat er mit wurden gezahlt, wenn man unzufriedene 96 getätigt. Die Lebenserwartung steigt Kunden empfehlen konnte, die von ihren riscontrol.at und damit auch die berechtigte Sorge, Lebensversicherungsverträgen zurückdass unser staatliches Pensionssystem treten wollten. online.riscontrol.at nicht mehr die einzige Finanzierung im issuu.com/riscontrol Alter sein kann. Und da kommen nun die Nun ist der Weg des lebenslangen Rückfacebook.com/riscontrol verschiedenen Institutionen und verunsitrittsrechts vom Tisch, obwohl Prozesschern gerade dort, wo bereits große Verfinanzierer, einige Anwälte und Arbeiunsicherung herrscht. Kritik ist gut, aber terkammer in den letzten Tagen vor der nur, wenn sie konstruktiv ist. Einfach nur gegen etwas Entscheidung im Nationalrat alle ihre Energie aufzu sein, ohne eine Alternative zu haben, ist zu einfach. gewendet haben, um das Gesetz zu verhindern. Eine Konsumenten zu informieren, dass einige Systeme der reale Frist für einen Rücktritt mangels ordentlicher Vorsorge mehr, die anderen weniger Rendite bringen, Aufklärung wurde beschlossen. Aber es gibt bereits soll so sein, aber nur der Verunsicherung willen, das ist eine neue Einnahmequelle für so manchen findigen nicht richtig. Es wäre angebracht, entweder andere LöMenschen: Mittels App können Konsumenten, deren sungsvorschläge zu haben oder eher das konstruktive Flug sich verspätet hat, sofort noch am Flughafen Gespräch mit der Versicherungsbranche zu suchen ihre Ansprüche geltend machen. Verbraucherportale und sich nicht immer in medialen Rundumschlägen zu helfen direkt und auf den ersten Blick auch kostenlos. finden. Als Versicherungsmakler, Versicherungsagent Oder wurden sie eventuell betrogen (Originalzitat) oder Finanzdienstleister ist es im Moment nicht leicht, bei der Anschaffung ihres dieselbetriebenen Autos? Kostenlos und unverbindlich, naja, wird alles überprüft und die erfolgversprechendste Entschädigungsoption für den Konsumenten gefunden. Noch ist der Ideenfindung keine Grenze gesetzt, man kann sich für fast alles, was im Leben falsch läuft oder gelaufen ist, eine Entschädigung wünschen. Wer weiß, vielleicht gibt es bald eine Entschädigung dafür, dass die Entschädigungs-App doch nicht so kostenlos für einen tätig ist. Oder eine Entschädigung für Nicht-Erlebtes. Heureka, wir haben etwas gefunden, jetzt brauchen wir nur noch einen Marketingguru, ein bisschen Crowdfunding und wir gehen mit der Idee ins Netz. Sie bekommen eine Entschädigung für Nicht-Erlebtes. Wir werden sofort mit dem Brainstorming beginnen! Ihre Doris Schachinger risControl 07/18 03


INHALT

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INHALT

INTERVIEW 28 Wegbegleiter | Dr. Norbert Griesmayr 40 Stark positioniert | Mag. Martin Moshammer

INHALT

FINANZEN 26 Das Portfolio wetterfest machen | Michael Kordovsky 46 Tippgeber-Verdienstchancen für Versicherungsvermittler | Michael Kordovsky

MARKT

EDITORIAL 03 Können Sie sich noch erinnern? - Finger weg

NEWS 06 06 06 07 07 07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13 13 13 14 14 14

Konzerngesellschaft ausgezeichnet | VIG Konzern Regionalleiter | GrECo International AG Österreichische Vorsorgekasse | ÖGUT „Praxisprobleme der Rechtsschutz- und der Betriebsrechtsschutzversicherung“ | Literatur Leitfaden | „Die Versicherungsagenturen“ Digitalisierungs-Pitch | VIG Gesundheits-Start-up | UNIQA/Pfizer Onlineshopping Superbrand | Wiener Städtische Versicherung Crowdfunding | Bundesministerium f. Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Soziales Engagement | Aon Austria Goldreserven | OeNB Harter Brexit? | FMA Motorradsaison Österreich ist verwundbar | Österreichische Hagelversicherung Spende | UNIQA Versicherung Geschäftsführer | FinanzAdmin Rückkauf | Allianz SE Leitfaden | FMA Wechsel an der Spitze | Fachgruppe Wiener Versicherungsmakler Sicherer E-Mail-Verkehr | VVO / FTAPI Schadendienstleister Positiver Trend | Creditreform 25 Jahre | Österreichische Versicherungsakademie Ferien Verkauf | Generali Deutschland Kooperation | ING-DiBa/AXA Vorstandsteam | VIG Landesdirektorin | Wiener Städtische Versicherung Neuer Generaldirektor | Donau Versicherung

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Anbindung erfolgreich | ARISECUR / netinsurer Cyberrisiken | UNIQA Österreich Finanzprodukte | Fachverband der Finanzdienstleister Weltwirtschaft wächst | Allianz Gruppe Wohin geht die Reise | AWP P & C S.A. Telematiktarif | Porsche Versicherung Mobiles Kundenportal | UNIQA Versicherung Prämiensenkung | Höher Insurance Services Ergebnis 1. Quartal | FMA Lebensversicherung: Rücktrittsrecht Cyber-Schutz | Generali Versicherung Intelligente Roboter für den persönlichen Kontakt

STUDIE 16 Zur zukünftigen Entwicklung von FinanztechnologieUnternehmen (FinTechs) in der österreichischen Versicherungswirtschaft

VERANSTALTUNG 32 4. Kremser Versicherungsforum | Donau-Universität Krems 32 Miliz-Award | Helvetia Versicherung 33 20 Jahre „Architektur im Ringturm“ | Wiener Städtische Versicherungsverein 33 Dialog | NÜRNBERGER Versicherung 34 Zahlt er oder zahlt er nicht? | Versicherungsmakler Kärnten 34 Golfturnier | NÜRNBERGER / GARANTA

SCHLUSSPUNKT 50 Vorschau 50 Impressum risControl 07/2018 | Heft-Nr.: 469 | 39. Jahrgang risControl 07/18 05


NEWS

VIG Konzern

Konzerngesellschaft ausgezeichnet

Die GPI Holding, die georgische Konzerngesellschaft der VIG Insurance Group, wurde für ihr Beschäftigungs- und Umweltprojekt ausgezeichnet. Für eine außergewöhnliche Beschäftigungsinitiative, die zu 89 Prozent Frauen eine neue Erwerbstätigkeit verschaffte, und dem Umweltprojekt für mehr Bewusstsein zur Reduktion schadstoffreicher Kraftfahrzeuge, erhielt die Holding den Günter-Geyer-Preis mit einem Preisgeld von 50.000 Euro. Das Preisgeld muss zweckgebunden für weitere soziale Projekte investiert werden. „Ihr werdet gebraucht. Wir haben einen Job für Euch“ lautete die Botschaft der georgischen Versicherungsgesellschaft GPI Holding erstmals vor zwei Jahren. Der GPIHolding-Beschäftigungsbus tourte landesweit durch die Regionen Georgiens, um Bewerbungsgespräche für Versicherungstätigkeiten im Außendienst zu führen. Die Zielgruppen waren aber nicht – wie vielleicht anzunehmen – mehrheitlich junge, dynamische Männer.

Eine Arbeitnehmeranalyse hatte ergeben, dass jene im Vertrieb am erfolgreichsten sind, die nicht den traditionellen Arbeitsmarktkriterien entsprechen. Erfolgreicher wären somit Menschen über 35 Jahre mit Familie und älteren Kindern und speziell Frauen, die nach der Kinderbetreuung eine zweite Karriere oder eine neue berufliche Herausforderung suchen, jedoch oft keine spezifische Ausbildung aufweisen. Frauen sind hier in einer nach wie vor sehr männerdominierten georgischen Gesellschaft benachteiligt, haben das Gefühl, weniger wertgeschätzt zu sein und leiden an mangelndem Selbstbewusstsein trotz hoher Motivationsbereitschaft für eine neue Arbeit. „Das Ergebnis hat uns sehr beeindruckt. In den letzten zwei Jahren konnten 600 neue Arbeitsplätze im Außendienst besetzt werden, 89 Prozent davon mit Frauen. 81 Prozent der neuen Mitarbeitenden sind über 25 Jahre alt. Die Neulinge erhielten eine sechsmonatige bezahlte Ausbildung. Gleichzeitig wurde ein

breit geführter Diskurs über Frauenbeschäftigung in einer von Männern bestimmten Erwerbslandschaft in Georgien ausgelöst und die Initiative hat Nachahmer in anderen Branchen gefunden. Letztlich hat sich das soziale Engagement auch wirtschaftlich für unsere Konzerngesellschaft gelohnt. Die Verkaufszahlen stiegen 2017 um 45 Prozent, die sonst im Vertrieb hohe Fluktuationsrate konnte um die Hälfte reduziert werden“, begründet Dr. Martin Simhandl, Finanzvorstand der Vienna Insurance Group und Länderverantwortlicher für Georgien, die Entscheidung für den ersten Preis. Den Günter-Geyer-Award 2017 übergab Dr. Simhandl in Tiflis an den CEO der GPI Holding, Paata Lomadze, und seine engagierte Mannschaft. Davor wurde das Projekt bereits von der amerikanischen Entwicklungshilfeagentur Millennium Challenge mit dem Award „Business for gender equality“ ausgezeichnet.

GrECo International AG

ÖGUT

Klaus Baier ist mit 1. Juli 2018 Regionalleiter für die Region Salzburg und Mitglied der Geschäftsleitung der GrECo International AG geworden. Nach Abschluss der AHS (Matura) ist Klaus Baier seit über 40 Jahren in der Versicherungswirtschaft beschäftigt. Nach verschiedensten Aufgaben bei zwei Versicherungsgesellschaften (RAS, Winterthur) hat er 2002 seine Tätigkeit bei GrECo JLT in der Betreuung von Industriekunden in Salzburg begonnen. Der gebürtige Salzburger übernimmt die Führung des Salzburger Teams sowie die Verantwortung über die Vermittlung von GrECo JLT Dienstleistungen in Salzburg. Der Fokus liegt bei der Betreuung der bestehenden sowie der Akquisition neuer Geschäftsbeziehungen. „Eine meiner Hauptaufgaben wird es sein, das Salzburger Team für die kommenden Herausforderungen wie veränderte Kundenanforderungen, komplexer werdende Deckungsmärkte und aktive Kundenbindung mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung zu

Für das Berichtjahr 2017 hat die ÖGUT „Gold“ an die BONUS Vorsorgekasse, die fair-finance, VALIDA Plus, an die VBVVorsorgekasse und neu an die Niederösterreichische Vorsorgekasse verliehen. Die Allianz Vorsorgekasse, die APK Vorsorgekasse sowie die BUAK Betriebliche Vorsorgekasse wurden mit Silber ausgezeichnet. Die einzige Pensionskasse, die sich bereits seit Beginn prüfen lässt, die VRG 1 (Veranlagungs- und Risikogemeinschaft) der BONUS Pensionskassen AG, erhielt die Auszeichnung in Bronze. Die Vorsorgekassen werden nach ihren ethischen, ökologischen und sozialen Kriterien bei der Veranlagung überprüft. Monika Auer, die Generalsekretärin der ÖGUT, meint zur Vorreiterrolle der Vorsorgekassen in Österreich, dass man sich auch über Zuwachs und größeres Interesse seitens weiterer Pensionskassen und Versicherungen freuen würde.

Regionalleiter

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Österreichische Vorsorgekasse

Klaus Baier

unterstützen. Ich freue mich sehr darauf, meine umfangreichen Branchenkenntnisse, mein Fachwissen im Bereich Risikomanagement im nationalen und internationalen Geschäft und meine Beziehungen in meine neue Tätigkeit einbringen zu können. Mein Ziel ist es, die Marktposition in Salzburg zu festigen und kontinuierlich auszubauen.“


NEWS

Literatur

„Praxisprobleme der Rechtsschutz- und der Betriebsrechtsschutzversicherung“

Die Autoren Prof. Mag. Erwin Gisch und RA Dr. Weinrauch greifen verschiedene Themen aus der Praxis auf, die in der jüngeren Vergangenheit und in der Gegenwart für rechtliche Fragen bei gerichtlichen Auseinandersetzungen gesorgt haben. Es werden bewusst ausschließlich aktuelle und besonders praxisrelevante Themen der Rechtsschutzversicherung aufgegriffen und ebenso bewusst werden hinsichtlich der dargestellten Rechtsbereiche unterschiedliche Gewichtungen in der Tiefe der juristischen und praktischen Betrachtung vorgenommen. Die Themen werden dabei auch aus einem bisweilen durchaus kritisch erscheinenden

Blickwinkel betrachtet und so manche Denkund Lösungsansätze eingebracht. Insofern richtet sich das Buch sowohl an jene Leser, die sich einen ersten Überblick über viele in der Praxis relevanten Rechtsschutzversicherungsthemen verschaffen wollen, als auch an jene, die tiefer in die Rechtsmaterie eindringen und einen fundierten Überblick über den wissenschaftlichen Meinungsstand und wesentliche Judikatur zur Rechtsschutzversicherung gewinnen wollen. Einige Themenstellungen, die das Buch aufgreift: • Abgrenzung zwischen Privat- und BetriebsRechtsschutz

„Die Versicherungsagenturen“

VIG

Horst Grandits, Bundesobmann der Versicherungsagenten, wiederholt stets gerne sein Credo „Die Versicherungsagentur. Echt. Sicher.Sein“. Die Dachmarke der österreichischen Versicherungsagenten (außer Wien) stellt ihren Mitgliedern nach Schulungen und Informationsveranstaltungen einen Leitfaden zum Thema Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zur Verfügung, mit praktischen Tipps und Formularvorlagen, denn die Tücken liegen oft im Detail. Wer etwa bei der Sicherheitsvereinbarung externes Reinigungspersonal oder Familienmitglieder, die durch eigene Schlüssel Zugang zum Büro haben, vergisst, ist haftbar. Bei Fehlern in der Handhabung der Daten drohen mit der neuen DSGVO bis zu 20 Millionen Euro Strafe. „Unser Leitfaden weist gerade auf wichtige Kleinigkeiten hin“, sagt Grandits. „Wer ihn befolgt, kann sich hinsichtlich der Daten echt sicher sein.“ Der DSGVO-Leitfaden ist in Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Rechtsanwaltskanzlei Viehböck Breiter Schenk & Nau entstanden und praxisgerecht aufbereitet. Er ist auf www.wko. at elektronisch verfügbar.

Die VIG hat ihre 50 Konzerngesellschaften zum Pitch für Digitalisierungsprojekte eingeladen. Nach definierten Kriterien, wie beispielsweise Innovation im jeweiligen Markt und Relevanz für die gesamte Gruppe, wurden fünf Projekte ausgewählt. Diese Projekte erhalten eine Unterstützung von rund einer Million Euro. Eine zweite Pitch-Runde ist für Herbst 2018 geplant. „Die digitale Transformation zählt für uns zu einer der zentralen Aufgaben, um weiterhin ein Top-Player der Branche in Österreich und CEE zu sein. Wir unterstützen mit unserer Initiative ‚VIG Xelerate‘ unsere Gesellschaften, die in dieser Richtung innovative und messbare Maßnahmen vorlegen und umsetzen. Wir greifen finanziell unter die Arme, wenn ein erkennbarer Nutzen für die Gruppe und den jeweiligen Markt gegeben ist und sich durch die Realisierung Kennzahlen wie Prämienvolumen, Kosten, Marktanteile oder die Ertragslage klar verbessern“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der VIG und Juryvorsitzende von „VIG Xelerate“. Die prämierten Projekte der ersten Pitch-Runde kommen von Konzerngesellschaften aus Georgien,

Leitfaden

• Versicherungsfall und zeitlicher Geltungsbereich • Die Erfolgsaussichtsprüfung durch den Rechtsschutz-Versicherung und ihre Grenzen • Ausgewählte Risikoausschlüsse • Freie Anwaltswahl in der Rechtsschutzversicherung • Risikoerhöhung und -reduzierung in der (Betriebs-)Rechtsschutzversicherung • Straf-Rechtschutz • Allgemeiner Vertrags-Rechtsschutz und die Anspruchsobergrenze im Betriebsbereich Verlag Österreich | 243 Seiten, broschiert | ISBN: 978-3-7046-7968-0

Digitalisierungs-Pitch

Prof. Elisabeth Stadler

Mazedonien, Polen, Rumänien und Bulgarien. Eines der prämierten Projekte verfolgt das Ziel, mit Hilfe der digitalen Möglichkeiten einerseits neue Vertriebskanäle zu nutzen und andererseits den Endkunden durch die onlineorientierte Dienstleistungserbringung optimal zu bedienen. Das heißt, dass sämtliche Prozesse – vom ersten Kundenkontakt bis zur Schadenabwicklung – weitestgehend automatisiert werden sollen. risControl 07/18 07


NEWS

UNIQA/Pfizer

Gesundheits-Start-up

Zehn Start-ups aus dem Gesundheitsbereich haben das von UNIQA und Pfizer unterstützte Acceleratorprogramm des Health Hub Vienna durchlaufen. Der Sieger des ersten Durchgangs ist ThinkSono (https://thinksono.com/) aus Großbritannien. Eine Software zur raschen und kostengünstigen Diagnose von Venenthrombosen – einer medizinischen Komplikation, welche unerkannt lebensgefährlich sein kann. Mit dabei im Programm war auch das Startup SzeleSTIM, das eine personalisierte, elektronische Schmerztherapie entwickelt hat und Gewinner des Pioneers’18 Startup Awards ist, sowie als Wiener Start-up am Finale der „#glaubandich Challenge“ der

Erste Bank AG teilnimmt. Weitere Startups aus dem Programm beschäftigten sich mit elektronischen Patienteninformationen, Machine learning in der Diagnose, Frauengesundheit oder dem Austausch von digitalen Informationen im Behandlungsprozess. Drei der Start-ups kamen aus Österreich und die anderen aus sieben weiteren Ländern Europas. „Start-ups sind Innovationstreiber. Wir schaffen ein Umfeld, in dem kreative Ideen entwickelt und vorangetrieben werden können und wir sind auch dazu bereit, in die besten Ideen zu investieren“, so Andreas Nemeth, Geschäftsführer von UNIQA Ventures und Mit-Initiator des Health Hub Vienna.

Wiener Städtische Versicherung

Superbrand

Onlineshopping Bereits 57 Prozent der Österreicher bevorzugen Onlineshopping gegenüber dem Einkauf im Geschäft. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit gleichauf mit Deutschland und den USA (jeweils 58 %). In Großbritannien gehen bereits 68 Prozent im Internet shoppen. Die Studie „Lost in Transaction“ der Paysafe hat Erwachsene in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Kanada zu ihren Internetshopping-Verhalten befragt. 56 Prozent der Österreicher erklären: „Im Verlauf des vergangenen Jahres hat sich meine Präferenz für Onlineshopping deutlich verstärkt.“ Der Trend zum digitalen Einkauf

András Wiszkidenszky, Superbrands Austria Regional Director und Wiener Städtische Werbe- und Sponsoringchefin Sabine Weiss

ist dadurch empirisch untermauert. Hier liegt Österreich gleichauf mit Kanada und somit an der Spitze knapp vor Deutschland, wo 55 Prozent angeben, nun mehr als noch vor einem Jahr online einzukaufen.

Auch heuer haben das Superbrands Austria Brand Council und Business Brand Council Österreichs erfolgreichste Marken gewählt. Die Wiener Städtische ist zum zweiten Mal in Folge – insgesamt zum dritten Mal – unter den Preisträgern und wurde sowohl in der Kategorie „Superbrands“ als auch „Business Superbrands“ ausgezeichnet. „Es freut uns sehr, dass wir heuer erneut zum ‚Superbrand‘ gekürt wurden“, so Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen. „Die Auszeichnungen bestätigen Qualität, Innovation, Finanzkraft und Markenbekanntheit und sind eine schöne Anerkennung des Erfolgs der Marke Wiener Städtische“.

Bundesministerium f. Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

Crowdfunding

Es wurde eine Novellierung des Alternativfinanzierungsgesetzes beschlossen. Künftig muss der Emittent nicht mehr unter die KMU-Definition fallen, und die Novelle zielt nicht mehr auf einzelne Finanzierungsinstrumente ab, sondern allgemein auf Wertpapiere und Veranlagungen. Die Schwelle der Informationspflicht wird von 100.000 auf 200.000 Euro angehoben, das obere Limit von 1,5 Millionen auf 2 Millionen 08 risControl 07/18

Euro. Zwischen 250.000 und weniger als 2 Millionen Euro ist sowohl für Wertpapiere als auch für Veranlagungen das Informationsblatt nach AltFG zu erstellen. Eine Ausnahme besteht für Veranlagungen, deren aushaftender Betrag binnen sieben Jahren fünf Millionen Euro übersteigt. Diese unterliegen der Prospektpflicht gemäß Kapitalmarktgesetz (KMG), da in dieser Größenordnung eine Inanspruchnahme des Kapitalmarktes zu

sehen ist, die angemessene Informationen für Anleger erfordert. Bei Emissionen zwischen zwei Millionen und weniger als fünf Millionen Euro wird ein vereinfachter Prospekt verlangt. Ab einem Emissionsvolumen von fünf Millionen Euro ist der volle Kapitalmarktprospekt notwendig. Das Limit für Anleger in der Höhe von 5.000,- Euro – samt der Möglichkeit für höhere Investitionen – bleibt aus Anlegerschutzgründen erhalten.


NEWS

Aon Austria

FMA

Aon setzt mit seinem Corporate Social Responsibility Engagement am jährlichen Empower Results Day seit vielen Jahren weltweit ein starkes Signal zugunsten sozialer Einrichtungen und hilfsbedürftiger Menschen. Insgesamt beteiligen sich 2018 Aon-Mitarbeitende aus über 59 Ländern mit über 200 Charity-Projekten an der Initiative. In Wien wurde Blut gespendet und in Zusammenarbeit mit dem Malteser Orden gemeinsam ein Tag mit Bewohnern des Seniorenheims Haus Malta verbracht. In Niederösterreich wurde das jährliche Sommerfest für die Malteser Kinderhilfe unterstützt. In Oberösterreich stand das Engagement ganz im Zeichen des Sportes bei der Unterstützung der Special Olympics am Attersee. In der Steiermark stand ein gemeinsamer Kinonachmittag mit pflegebedürftigen Senioren aus dem Bereich „Betreutes Wohnen“ der Elisabethinen am Programm. Das Kärntner Aon-Team mit Sitz in Spittal an der Drau hat sich für ein regionales Engagement zugunsten des „Sozialhilfeverbandes Spittal“ entschieden und wird tatkräftig unterstützend einen Tag im Altenwohn- und Pflegeheim Marienheim verbringen. Im Ländle wurden zwei Projekte in Zusammenarbeit mit der Caritas unterstützt und in Salzburg wird der Malteser Orden bei

Die FMA verstärkt ihre Aktivitäten aufgrund des nahen Austritts des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union und den damit verbundenen Auswirkungen auf Versicherungskunden und Versicherungsunternehmen in Österreich. Neun österreichische Versicherungsunternehmen sind durch ihr grenzübergreifendes Geschäft mit UK-Kunden direkt vom Risiko eines harten Brexits betroffen. Das betroffene Prämienvolumen beträgt rund 10 Millionen Euro. „Ein harter Brexit rückt leider immer mehr in den Bereich des Möglichen. Wir tragen jetzt dafür Sorge, dass sowohl Versicherungskunden als auch Unternehmen auf dieses Szenario ausreichend vorbereitet sind. Vor allem Versicherungskunden müssen von den Unternehmen vollständige Informationen über die möglichen Konsequenzen bekommen. Wenn das nicht im ausreichenden Maß geschieht, sollten wir auch über eine gesetzliche Verankerung dieser Informationspflicht nachdenken,“ so die beiden Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller.

Soziales Engagement

Harter Brexit?

Mag. Helmut Geil

seinen Deutsch- und Konversationskursen für Menschen mit Migrationshintergrund auf die Hilfe der Aon-Mitarbeiter zählen können. Auch in Saalfelden und in Innsbruck werden Projekte an diesem besonderen Tag für das weltweite Unternehmen unterstützt. „Dieser Tag ist ein besonderer Tag für uns“, streicht Mag. Helmut Geil hervor. „Die Erfahrungen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen dieser Projekte sammeln, sind Erfahrungen und Begegnungen fürs Leben und dafür, worauf es im Leben abseits unseres tagtäglichen Business-Alltags auch wirklich ankommt.“

OeNB

Goldreserven Die Österreichische Nationalbank hat die Rückholung von 90 Tonnen Gold nach Österreich abgeschlossen. Damit sind 140 Tonnen, die Hälfte der Goldreserven Österreichs, wieder in Wien in der Münze Österreich AG gelagert. Bis 2020 will OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny gemäß des neuen Goldlagerstellenkonzeptes die restlichen 140 Tonnen in der Schweiz und im Vereinigten Königreich lagern. „Damit wird einerseits das Konzentrationsrisiko an einem Lagerort reduziert, andererseits aber die Möglichkeit, Gold auf den Handelsplätzen London und Zürich im Anlassfall rasch einzusetzen, offengehalten.“ Weltweit gibt es per Juni 2018 Goldreserven des öffentlichen Sektors im

Umfang von 33.813 Tonnen. Das Land mit den höchsten Goldreserven sind die USA mit 8.133 Tonnen, gefolgt von Deutschland mit rund 3.371 Tonnen und Italien mit rund 2.452 Tonnen.

Motorradsaison Der Sommer ist auf seinem Höhepunkt angelangt und damit auch die Motorradsaison. Jetzt ist leider auch die Zeit der Motorradunfälle. Zwischen dem 1. Jänner und 20. Juli verunglückten bereits 38 Motorradfahrende tödlich, das ist zu diesem Zeitpunkt der höchste Wert seit 2014 und der dritthöchste der vergangenen zehn Jahre. „Viele der diesjährigen tödlichen Motorradunfälle sind auf Aufmerksamkeitsdefizite der Lenker zurückzuführen. Sie schätzen Streckenverläufe falsch ein, fahren in Kurven zu schnell hinein und starten Überholmanöver, wo es sich nicht ausgeht“, erklärt ÖAMTCVerkehrstechniker David Nosé. Das bestätigen auch die Hauptunfallursachen – nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und riskante Manöver beim Überholen. 50 Prozent aller tödlichen Motorradunfälle waren Alleinunfälle. risControl 07/18 09


NEWS

Österreichische Hagelversicherung

Österreich ist verwundbar

April und Juni waren die wärmsten Monate seit Beginn der Messgeschichte Österreichs. Während die Trockenheit mit einem Niederschlagsdefizit von bis zu 80 Prozent insbesondere im Norden Österreichs ein Thema war, haben der Süden und Osten unter zum Teil katastrophalen Unwettern mit Starkniederschlägen, Überschwemmungen und Hagel gelitten. Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft schlägt sich bis dato mit rund 110 Millionen Euro zu Buche. Betroffen sind alle landwirtschaftlichen Kulturen. Aber nicht nur Wetterkapriolen machen den österreichischen Landwirten zu schaffen. Österreich ist auch durch den Bodenverbrauch unheimlich verwundbar. Die Österreichische Hagelversicherung hält dazu mehrmals jährlich Nachhaltigkeitsfrühstücke ab, wo Experten die Situation in Österreich aus ihrer Sicht beleuchten. Bei der Veranstaltung im Juni warnte der oberste Militär-General Othmar Commenda: „Österreich und die EU sind durch Massenmigration, Terrorismus, Cyber-Bedrohung und Bodenverbauung zunehmend betroffen, doch schaut die Politik europaweit weg.“ Der Noch-Generalstabschef beantwortete die Frage „Ist Österreich in Gefahr?“ zwar mit ruhiger Stimme, doch ist seine Analyse alles andere als beruhigend. Es gibt vier Bereiche, in denen tagtäglich Symptome spürbar sind. Doch europaweit verschließt man die Augen vor diesen Herausforderungen. Bedrohung Nummer eins: Terrorismus. „Wenn heute in Wien etwas passieren würde, wären wir völlig überfordert, weil wir nicht darauf

vorbereitet sind“, warnt Commenda. Das Thema Terrorismus werde laut dem General in Europa weitgehend negiert. Bedrohung Nummer zwei: Cyberattacken. Das Bundesheer ist jede Woche mit 1,5 Millionen Angriffen auf sein Netz konfrontiert. Dennoch werden die Ressourcen, die im Bereich Cyberspace nötig wären, nicht aufgestockt. „Wer wollte, könnte die Republik Österreich über Nacht ausknipsen“, ist er überzeugt. Das Bundesheer ist mit rund 15 Experten in dem Bereich ausgestattet. „Nötig seien hier aber eher Hunderte“, so Commenda. Bedrohung Nummer drei: Migration. Die Migration ist für Europa ein Megathema. Doch genau hier schaut man weg. „Das, was wir 2015 erlebt haben, war nur ein kleines Vorbeben. Das Hauptbeben kommt in den nächsten 15 bis 20 Jahren“, sagt Commenda. Laut Schätzungen wird sich allein die Bevölkerung Afrikas bis 2050 auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln. Das wird zu Ressourcenknappheit führen, die wiederum mehr Migration zufolge haben wird. Bedrohung Nummer vier und zugleich die größte Bedrohung von allen: Flächenfraß. „Wir betonieren unsere schöne Natur zu“, warnt Commenda. „Das Wasser kann nicht mehr versickern.“ Und so kommt es zu Überflutungen in Ortschaften. „Es heißt dann, das ist der Klimawandel, aber nein, das waren wir selber.“ Er kritisiert, dass Wiesen und fruchtbare Äcker immer mehr abnehmen. Bodenverbrauch bedeutet Verlust der Ernährungssouveränität. Im Ernstfall würde das für Österreich bedeuten, dass 3,1 Millionen

Durch zubetonieren von freien Flächen kommt es zu Überflutungen in Ortschaften, weil das Wasser nicht mehr versickern kann.

österreichische Bürger nach drei Tagen ohne Wasser und Strom keine Nahrungsmittelvorräte mehr hätten. „Daher muss auch die Lebensmittelversorgung im eigenen Land entsprechende Priorität haben. Und das geht nur mit ausreichend Agrarflächen. Alles andere bedeutet Abhängigkeiten“, so Commenda. Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung: „Wer über Ressourcen wie Böden verfügt, ist in einer besseren Lage als derjenige, der sich Ressourcen beschaffen muss. Das wird zwangsläufig zu machtpolitischen Verschiebungen führen. Profiteure sind jene, die über Ressourcen wie ausreichend Böden verfügen. Es ist daher notwendig beim Bodenverbrauch rasch eine Trendumkehr herbeizuführen. Nur so können wir unseren zukünftigen Generationen einen einzigartigen Lebensraum weitergeben, Abhängigkeiten bei der Lebensmittelversorgung vermeiden, sowie einen Beitrag zu Frieden und Sicherheit leisten.“

UNIQA Versicherung

Spende

Bereits seit vierzehn Jahren unterstützen die Raiffeisen Bank und UNIQA Österreich das Mobile Caritas Hospiz. RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl und Kurt Svoboda, Vorstandsvorsitzender der UNIQA Österreich, haben Caritas-Präsident Michael Landau und Generalsekretär Klaus Schwertner einen Scheck in Höhe von 70.000 Euro übergeben welcher dem Mobilen Caritas Hospiz zugute kommt. 10 risControl 07/18


NEWS

FMA

Leitfaden

Reinhard Magg

FinanzAdmin

Geschäftsführer

Reinhard Magg wurde zum weiteren Geschäftsführer der Finanzadmin Wertpapierdienstleistungen GmbH bestellt. Der 34-jährige gebürtige Grazer ist seit 2016 für die FinanzAdmin tätig und hatte in dieser Zeit die Position des Vertriebsleiters für Gesamtösterreich inne. Zuvor arbeitete Reinhard Magg elf Jahre für die Grawe Bankengruppe in leitenden Funktionen der Bereiche Vertrieb und Service – zuletzt als Vertriebsdirektor mit Verantwortung für die gesamte Gruppe. Reinhard Magg besitzt Masterabschlüsse in Wirtschaftspsychologie und Financial Planning und absolvierte eine Ausbildung zum gewerblichen Vermögensberater. Die Geschäftsführung besteht somit aus: Hans-Jürgen Bretzke, Michael Veit und Reinhard Magg. „Mit der Bestellung von Reinhard Magg zum Geschäftsführer der FinanzAdmin setzen wir ein eindeutiges Zeichen, unser langfristiges Engagement in Österreich zu bestätigen, und verjüngen unsere Führungsebene,” ergänzt Michael Veit.

Allianz SE

Rückkauf

Die Allianz SE hat ein neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien beschlossen. Das Volumen dieses neuen Programms beträgt bis zu 1 Milliarde Euro. Das Programm startet am 4. Juli 2018 und soll bis 30. September 2018 abgeschlossen sein. Die Allianz wird die gekauften Aktien einziehen.

Die FMA hat einen Leitfaden zur IT-Sicherheit in Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen veröffentlicht. Der Leitfaden stellt die Erwartungshaltung der FMA in puncto IT-Sicherheit klar und bringt damit transparente Rahmenbedingungen für den Ausbau des digitalen Angebots in der Versicherungswirtschaft. Er umfasst die Bereiche Governance in der IT-Sicherheit, deren Umsetzung unter der Verantwortung der Leitungsorgane und anhand einer ITStrategie zu erfolgen hat, und eine angemessene technisch-organisatorische Ausstattung vorzusehen hat. Das IT-Risikomanagement und Informationssicherheitsmanagement, das auch die Einrichtung eines Informationssicherheitsbeauftragten umfassen kann. Das IT-Notfallmanagement, mit dem auch in Störungsfällen die Verfügbarkeit von IT-Systemen

und Dienstleistungen sicherzustellen ist. Der Leitfaden sieht auch Prozesse für den Umgang mit Störungen und zur Erfassung ihrer Ursachen vor. Bei der Umsetzung des Leitfadens können Art, Umfang und Komplexität der mit der Tätigkeit des Versicherungsunternehmens einhergehenden Risiken individuell berücksichtigt werden. Versicherungsunternehmen können im Rahmen der FMA-Vorgaben in erster Linie selbst bestimmen, welche Methoden, Systeme und Prozesse in Bezug auf die IT-Sicherheit angemessen sind. Damit folgt die FMA auch im Versicherungsbereich konsequent dem Grundsatz der Proportionalität. Bereits im Mai wurde ein entsprechender Leitfaden für Banken herausgegeben, ein weiterer wird im Laufe des Sommers für den Bereich Asset Management und Wertpapierunternehmen aufgelegt.

Fachgruppe Wiener Versicherungsmakler

Wechsel an der Spitze

Brigitte Kreuzer hat ihre Funktionen in der Fachgruppe der Wiener Versicherungsmakler zurückgelegt. Seit 2006 war sie Mitglied des Ausschusses der Fachgruppe Wien und seit 2012 hatte sie die Funktion der Stellvertreterin des Obmanns ebenfalls inne. Ab 1. Juli wird Ing. Tibor Nehr, selbstständiger Kooperationspartner bei VERAG, als Fachgruppenobmann-Stellvertreter fungieren. Alfred Ebert übernimmt ab 1. Juli die Leitung des PR-Ausschusses in der Wiener Fachgruppe. Brigitte Kreuzer wird weiterhin ihre Funktionen im Fachverband der Versicherungsmakler ausüben. Tibor Nehr: „Ich bin schon seit 2012 Mitglied des Fachgruppenausschusses, kenne also das Team und die Themen und habe mich seither gerne aktiv in der Standesführung eingebracht. Das heurige Jahr bedeutet viele Veränderungen in unserem Leben als Versicherungsmakler und da steht auch die Fachgruppe (mit dem Fachverband) vor großen Herausforderungen. Bei deren Bewältigung und Lösungsfindung ich gerne konstruktiv mitarbeiten und meine Ideen einbringen werde. Ich danke Brigitte Kreuzer

für ihren unermüdlichen und aufopfernden Einsatz für die Branche, wünsche ihr für ihre neuen Aktivitäten viel Freude und sehe der Arbeit im Vorstand der Fachgruppe Wien mit Elan entgegen.“

Brigitte Kreuzer risControl 07/18 11


NEWS

VVO / FTAPI

Sicherer E-Mail-Verkehr

Die österreichische Versicherungswirtschaft stellt den Versicherungsmaklern und Versicherungsagenten kostenlos FTAPI, eine Softwarelösung für den End-zu-End-verschlüsselten E-Mail-Verkehr zur Verfügung. Aufgrund der Datenschutzgrund-

verordnung ist die Verschlüsselung von E-Mails dringend zu empfehlen. Noch ist abzuklären, wie die Benutzerverwaltung erfolgen soll. Die Gespräche mit den Zuständigen laufen noch. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir darüber berichten.

Schadendienstleister Seit sechs Jahren erstellt die Analysegesellschaft ServiceValue gemeinsam mit hnw consulting am deutschen Markt ein Rating für Schadendienstleister. Erstmals wurden heuer auch österreichische Schadendienstleister ins Ran-

king miteinbezogen. Mit dem Service-Rating sollen die Schadendienstleister identifiziert und ausgezeichnet werden, die sich nicht nur zu einem professionellen Service bekennen, sondern auch durch eine hohe Qualität in ihren

kunden- und auftragsbezogenen Prozessen überzeugen. 28 Unternehmen haben in diesem Jahr die Auszeichnung „Servicestarker Schadendienstleister 2018“ erhalten. Aus Österreich wurden faircheck und UBIMET ausgezeichnet.

Besonders gut aufgestellt sind in diesem Frühjahr die Dienstleistungsbranche und das verarbeitende Gewerbe (Industrie). Dank des Baubooms konnte die Bauwirtschaft erfolgreich die Talsohle überwinden. Beim Handel verlief die Entwicklung nicht so dynamisch wie in den übrigen Wirtschaftsbereichen – doch geht auch hier der Trend nach

oben. „Die Lage der österreichischen Kleinund Mittelbetriebe sowie ihre Erwartungen für die kommenden Monate sind ausgesprochen positiv und optimistisch“, fasst Gerhard Weinhofer, Mitglied der Geschäftsleitung von Creditreform, die Frühjahrsumfrage zur Wirtschaft und Konjunktur der österreichischen KMUs zusammen.

Creditreform

Positiver Trend

Österreichs Klein- und Mittelbetriebe stellen der aktuellen Konjunkturentwicklung ein positives Zeugnis aus. In allen Hauptwirtschaftsbereichen haben sich Lage- und Erwartungsindex weiter verbessert. Dank der guten konjunkturellen Bedingungen haben die Beschäftigung und die Investitionstätigkeit im Mittelstand zugenommen.

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Die Österreichische Versicherungsakademie feiert ihr 25-jähriges Bestehen und baut ihr Seminarangebot aus. Der Leiter der Akademie, Gerhard Veits, freut sich über das 25-JahrJubiläum und begründet die Generalüberholung der Ausbildungsangebote mit der Einführung verschärfter Ausbildungs- und Qualitätsstandards und neuen Anforderungen im Bereich der Rechts- und Spartenkunde. Überarbeitet wurden die neuen Diplomlehrgänge für Maklerpersonal und Makler-Praxis. Auch Angebote im Bereich Fortgeschrittenen-, Spezial-Seminare und Studienreisen werden angeboten. Für Absolventen des gesamten Lehrgangs steht zudem die Möglichkeit offen, eine Abschlussprüfung mit entsprechender Dokumentation abzulegen. Erklärtes Ziel ist es, der Absolventenschaft die fachliche Basis für das betriebliche Versicherungsgeschäft zu vermitteln.


NEWS

Ferien Am 30. Juni 2018 starteten Burgenland, Niederösterreich und Wien in die Hauptferienzeit, eine Woche danach gab es für alle Schüler Sommerferien. Trotz der Urlaubsstimmung und den bevorstehenden sportlichen Freizeitaktivitäten sollte nicht auf die Sicherheit vergessen werden. Der österreichische Versicherungsverband und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) haben folgende nützliche Tipps zusammengestellt, wie man sicher durch die Urlaubszeit kommt: Das Eigenheim sicher machen für die Urlaubszeit und keine Informationen über Urlaubsdauer und Aufenthaltsort in sozialen Netzwerken posten. Den Schlüssel nicht in altbekannten Verstecken wie unter der Bodenmatte oder in Blumentöpfen deponieren. Für die Autoreise zum Urlaubsort sich fit machen, erkundigen wie die Verkehrsbestimmungen im Urlaubsland sind. Fahrzeug richtig beladen, damit die Dachbox auf der Autobahn sich nicht selbstständig macht. Und nicht zu vergessen: Achtsamkeit bei der Fahrt walten lassen. Denn in den nächsten beiden Monaten ist laut Statistik die Zahl der Verkehrsunfälle in Österreich besonders hoch. Hauptunfallursache dieser Verkehrsunfälle sind Unachtsamkeit bzw. Ablenkung, nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Vorrangverletzungen, mangelnder Sicherheitsabstand oder Alkohol am Steuer sowie Übermüdung. Auch die Helvetia Versicherung gibt Tipps für den Sommerurlaub und die Anreise mit dem eigenen Auto. Denn acht von zehn Österreicher verreisen bei Inlandsurlauben mit dem eigenen Auto. Ins Ausland fahren fast 50 Prozent der Urlauber mit dem eigenen PKW. Zu den beliebtesten Sommerurlaubsdestinationen zählen Italien (22,2 %), Kroatien (16,5 %), Deutschland (14,6 %) und Griechenland (6,9 %). Nicht zu unterschätzen ist der Geltungsbereich zum Beispiel der Privathaftpflichtversicherung. Denn je nach Versicherungsvertrag gelten unterschiedliche örtliche Geltungsbereiche. Mitreisende Tiere sollten ausreichend abgesichert sein, sowohl beim Transport im Auto als auch mit einer Tierversicherung. Außerdem sollte man sich auch nach den vorgeschriebenen Impfungen für das Tier im jeweiligem Land erkundigen, diese im Europäischen Haustierimpfpass eintragen

lassen und unbedingt mitführen. Ein Unfall im Ausland sollte umgehend der Versicherung gemeldet werden und nicht erst nach dem Sommerurlaub. Besonders wichtig ist es auch, auf die geltenden Verkehrsbestimmungen im Urlaubsland zu achten. So gilt in Slowenien und in Ungarn Lichtpflicht am Tag, in Ungarn ist Tagfahrlicht als Alternative zum Abblendlicht zulässig. In Kroatien muss immer ein Ersatzlampenset mitgeführt werden und eine Vollmacht, wenn man nicht mit dem eigenen Auto unterwegs ist. In Italien dürfen Führerscheinneulinge mit einem B-Führerschein innerhalb der ersten 3 Jahre nach Ausstellung auf der Autobahn nur 100 km/h und auf der Schnellstraße nur 90 km/h fahren. Wirklich wichtig ist in Slowenien, dass man niemals bei einer Polizeikontrolle unaufgefordert aus dem Fahrzeug aussteigt, sowohl der Lenker als auch die anderen Fahrzeuginsassen, denn dann ist mit sehr hohen Strafen zu rechnen. Beim Zurücksetzen des Fahrzeuges muss die Warnblinkleuchte betätigt werden. Die ÖAMTC-Juristen empfehlen eindringlich in Slowenien, natürlich auch in anderen Ländern, auf die jeweiligen Verkehrsbestimmungen Rücksicht zu nehmen. Denn bei Verkehrsdelikten in Slowenien kann die Aburteilung durch einen Schnellrichter unter möglicher Abnahme des Reisepasses auch erst am Folgetag erfolgen. Quelle: VVO, KFV, Helvetia Versicherung, ÖAMTC.

Generali Deutschland

Verkauf

Der italienische Versicherungskonzern will 89,9 Prozent seiner Lebenstocher Generali Deutschland an den Bestandsmanager Viridium verkaufen. Generali selbst behält die restlichen Anteile und eine Option, sich mit bis zu 10 Prozent an dem Abwickler zu beteiligen. Betroffen sind vier Millionen Lebensversicherungsverträge in Deutschland. Viridium gehört dem Finanzinvestoren Cinven und der Hannover Rückversicherung. Die Polizzen sollen bis zum Ablauf weitergeführt werden. Verbraucherschützer sehen den Run-off bereits jetzt als kritisch an.

ING-DiBa/AXA

Kooperation

Laut Zeitungsberichten hat die deutsche ING-DiBa eine exklusive Versicherungskooperation mit AXA geschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem Versicherungsmakler Clark wird beendet. Zunächst werden Kunden in sechs Ländern (Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien, Frankreich und Australien) exklusive Angebote des französischen Versicherungskonzerns über ING-DiBa erhalten. risControl 07/18 13


NEWS

VIG

Vorstandsteam

Dr. Peter Thirring

Dr. Peter Thirring ist seit Juli 2018 für Compliance und für das aktive Rückversicherungsgeschäft in der VIG zuständig. Darunter fallen die Agenden der Konzerngesellschaft VIG Re mit Sitz in Prag und deren jüngst gesetzte Expansionspläne in Richtung Westeuropa. Bereits Ende April 2018 wurde Dr. Thirring zum Aufsichtsratsvorsitzenden der VIG Re bestellt. Gleichzeitig übernimmt er die Länderverantwortung innerhalb des VIGVorstandes für die Slowakei, Georgien, die Türkei und Liechtenstein. Erfahrungen in der CEE-Region konnte er als Area Manager der Generali in der Slowakei, in Ungarn, Kroatien

und Slowenien sammeln. In der Slowakei war er Vorstandsvorsitzender der slowakischen Versicherungstochter der Generali. Mag. Liane Hirner, die seit Februar 2018 Vorstandsmitglied der VIG ist, übernimmt mit 1. Juli die Funktion des Finanzvorstandes von Dr. Martin Simhandl, der nach über 32-jähriger Tätigkeit für den Konzern auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheidet. Der Vorstand der Vienna Insurance Group setzt sich ab 1. Juli 2018 wie folgt zusammen: Prof. Elisabeth Stadler, CEO, Franz Fuchs, Dr. Judit Havasi, Mag. Liane Hirner, CFO, Mag. Peter Höfinger, Dr. Peter Thirring.

Wiener Städtische Versicherung

Landesdirektorin

Die ehemalige Staatssektretärin im Bundeskanzleramt für Digitalisierung, Verwaltung und öffentlichen Dienst, Sonja Steßl, hat mit 1.Juli ihre Funktion als Landesdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung in der Steiermark übernommen. Die studierte Juristin ist seit zwei Jahren für das Versicherungsunternehmen tätig, seit Oktober 2016 leitete sie die Sparte Kranken- und Unfallversicherung. „Sonja Steßl bringt für die Position als Landesdirektorin die idealen Voraussetzungen mit. Sie verfügt nicht nur

über umfangreiche Expertise und Managementfähigkeiten, sondern setzt die Ziele mit viel Engagement und Elan erfolgreich um. Mit diesen Qualifikationen wird sie mit Sicherheit zum nachhaltigen Unternehmenserfolg beitragen“, sagt Robert Lasshofer, Generaldirektor. Steßl startete ihre Karriere bei der steirischen Forschungseinrichtung Joanneum Research. 2008 ging sie zur Efkon AG, anschließend wechselte die Steirerin zum NanoTecCenter, wo sie für Unternehmensorganisation und Qualitätsmanagement zuständig war.

Sonja Steßl

Donau Versicherung

Neuer Generaldirektor

Ralph Müller 14 risControl 07/18

Ralph Müller übernahm mit 1. Juli 2018 die Führung der DONAU Versicherung AG als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor. Er folgt damit Peter Thirring, der in den Vorstand der Vienna Insurance Group wechselt. „Ralph Müller hat maßgeblich an der Strategie mitgewirkt und als profilierter Versicherungsmanager dazu beigetragen, dass die DONAU weiter auf Erfolgskurs ist. Ich bin überzeugt, dass Ralph Müller der richtige Manager für das Unternehmen ist und die Zukunft ebenso konsequent erfolgreich

gestalten wird“, meint Aufsichtsratspräsident Dr. Rudolf Ertl und ergänzt: „Peter Thirring möchte ich herzlich danken. Getragen durch seine profunde Erfahrung hat er die DONAU als regionaler Versicherungspartner zukunftsorientiert neu ausgerichtet. Ich wünsche ihm viel Erfolg bei seinen Aufgaben in unserem Konzern.“ Der Vorstand der DONAU Versicherung setzt sich nun wie folgt zusammen: Dr. Ralph Müller, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor, Reinhard Gojer, MBA, Dr. Roland Gröll, Mag. Harald Riener.


MARKT

ARISECUR / netinsurer

Anbindung erfolgreich scheiden, können zusätzlich von den Vorteilen der Kooperation profitieren: Beratungsrelevante Daten des Versicherungsnehmers werden vom ARISECUR-Konto des zuständigen Versicherungsberaters automatisch in seinen persönlichen „Versicherungsassistent“-Account übertragen. Im „Versicherungsassistenten“

führt der Berater mit den eingespielten Kundendaten die softwaregestützte Risikoanalyse und anschließende Risikoberatung durch. Parallel werden Beratungsprotokolle und etwaige Deckungskonzepte automatisch im „Versicherungsassistenten“ generiert und in der zugehörigen Dokumentenmappe abgelegt.

Andreas Büttner

Thomas Hajek

Foto: Martina Siebenhandl

Zwei Monate nachdem Andreas Büttner (ARISECUR) und Thomas Hajek (netinsurer) bekanntgegeben haben, die Beratungslösung „Versicherungsassistent“ an die ARISECURVermittlerplattform anzuknüpfen, konnte die technische Verknüpfung diese Woche erfolgreich abgeschlossen werden. Der „Versicherungsassistent ARISECUR Edition“ steht ARISECUR-Partnern somit ab sofort zur Verfügung. Aufgrund der engen Zusammenarbeit der IT-Experten von netinsurer und ARISECUR konnte die Anbindung in kürzester Zeit fachgerecht realisiert werden. Für Nutzer bedeutet dieser Schritt vor allem eine wesentliche Erleichterung im Tagesgeschäft. Der „Versicherungsassistent“ ermöglicht es Vermittlern IDD-konforme Beratungen effizient durchzuführen und den dabei entstehenden Verwaltungsaufwand auf ein Minimum zu reduzieren. Vermittler, die sich für die an die ARISECUR-Plattform angeschlossene Version des „Versicherungsassistenten“ ent-

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STUDIE

Zur zukünftigen Entwicklung von FinanztechnologieUnternehmen (FinTechs) in der österreichischen Versicherungswirtschaft Quantitative Einschätzungen von InsurTechs durch 264 Personen aus der Branche Irene Holzer BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien 1. Einleitung In der Bachelor-Arbeit von Irene Holzer1 (Betreuer: E. Eszler) sollte untersucht werden, wie die zukünftige Entwicklung von modernen Finanztechnologie-Unternehmen (sog. FinTech-Unternehmen) im Bereich der österreichischen Versicherungswirtschaft (also von sog. Insur-Techs) von in dieser Branche tätigen Personen quantitativ eingeschätzt wird.2 Wesentliche Ergebnisse werden im folgenden vorgestellt.3 2. Methodik Für die Quantifizierung der Einschätzungen zur derzeitigen Situation4 sowie zur zukünftigen Entwicklung der InsurTechs wurde der Marktanteil, gemessen am Prämienvolumen, gewählt. Als Erhebungsinstrument wurde ein Fragebogen erstellt, in dem vier Fragen gleicher Struktur gestellt wurden: „Wie hoch schätzen Sie persönlich den Marktanteil (gemessen an Prämien) von unabhängigen FinTech-Startups im Bereich Versicherung in Österreich (a) derzeit ca., (b) im Jahr 2022 ca., (c) im Jahr 2027 ca., im Jahr 2032 ca. ein?“ (Zum Zeitpunkt der Erhebung entsprach das „jetzt, in

5 Jahren, in 10 Jahren, in 15 Jahren“.) Als Antworten waren ganzzahlige Prozentwerte von 0 bis 100 einzutragen. Die Probanden/-in wurden weiters gefragt „Welche berufliche Tätigkeit üben Sie aus?“, wobei folgende Antwortmöglichkeiten gegeben waren: (a) Angestellte/-er in einem Versicherungsunternehmen / Innendienst; (b) Angestellte/-er in einem Versicherungsunternehmen / Verkaufsaußendienst; (c) Selbständige/-er Versicherungsvertreter/in; (d) Versicherungsmakler/-in; (e) Eine andere, und zwar … . Dann wurden die Probanden/-innen noch gebeten, die Dauer ihrer Tätigkeit im Versicherungssektor in Jahren (ganzzahlige Werte) sowie Geschlecht - Antwortmöglichkeiten (a) männlich; (b) weiblich; (c) anderes – und das Geburtsjahr anzugeben. Die Umfrage wurde mittels LimeSurvey erstellt und war von 21.11.2017 bis 18.12.2017 aktiv. Sie wurde in dieser Zeit an 3473 EmailAdressen, welche auf den Homepages diverser größerer und kleinerer österreichischer Versicherungsunternehmen sowie Versicherungsmakler zu finden waren, ausgesendet. Die Nachrichten enthielten auch die Bitte um Weiterleitung an Kollegen und Mitarbeiter.

An 1900 Adressaten wurden Erinnerungsnachrichten verschickt. Die Anzahl aller Antworten beträgt 486, davon wiesen jedoch nur 279 Fragebögen vollständige Antworten auf. Bei diesen haben 22 Personen bei der Frage nach der beruflichen Tätigkeit die Option „Eine andere, und zwar …“ gewählt, wovon 14 dann aufgrund versicherungsfremder Tätigkeiten ausgeschlossen wurden; weiters auch ein offensichtlich nicht seriös beantworteter Fragebogen. Somit wurden für die Auswertung 264 beantwortete Fragebögen berücksichtigt. 3. Daten zu den Probanden/-innen Von den 264 befragten Personen gaben 207 (78,41%) als Geschlecht „männlich“ an und 57 (21,59%) „weiblich“, niemand „anderes“. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer liegt in etwa bei 44 Jahren. Der jüngste Teilnehmer war 19 Jahre alt und der älteste Teilnehmer war 75 Jahre alt. Die interquartile Bandbreite umfasst einen Bereich zwischen zwischen 35 Jahren und 53 Jahren, der Median liegt bei 45 Jahren. 70 Personen (26,52%) sind Angestellte in einem Versicherungsunternehmen im Innendienst, 114 Personen (43,18%) sind

1 Irene Holzer: Zur Entwicklung von modernen Finanztechnologien (FinTechs) in der österreichischen Versicherungswirtschaft, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Februar 2018 (unveröffentlicht). 2 Der Vorschlag zur Bearbeitung des Themenbereiches „FinTechs in der Versicherungswirtschaft“ im Rahmen des größeren Themenbereiches der Digitalisierung der Versicherungswirtschaft und insbesondere auch der digitalen Versicherungsmanager kam von Dr. Peter Loisel, Mitglied des Vorstandes der VAV-Versicherungen, im Jänner 2016. 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen sowie Abbildungen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der Daten und Darstellungen ist ausschließlich Irene Holzer verantwortlich. 4 Der tatsächliche derzeitige Marktanteil konnte bei den zugrundeliegenden Recherchen nicht eindeutig herausgefunden werden. 16 risControl 07/18


Personen mit den anderen Berufstätigkeiten liegen, wo wiederum Persone Durchschnitt durchwegs die niedrigsten Schätzungen (10,23 %; 20,61 %; abgaben (Verkaufsaußendienst: 14,09 %; 22,85 %; 26,93 %; 30,45 STUDIE %; sel cherungsvertreter: 11,38 %; 22,66 %; 29,45 %; 33,52 %). Angestellte in einem Versicherungsunternehmen im Verkaufsaußendienst, 29 Teilnehmer (10,98%) sind selbständige Versicherungsvertreter, 43 Personen (16,29% der Befragten) sind Versicherungsmakler und 8 Personen (3,03%) gehen sonstigen Tätigkeiten im Versicherungsbereich nach. Diese wurden als Lehrling in einem Versicherungsunternehmen, Gebietsleiter, Generalagent, Pensionist, Maklerbetreuer, Selbstständiger Versicherungsagent, Versicherungsagent und Vertriebsleiter angeführt. Die Teilnehmer der Umfrage arbeiten bereits zwischen 0 und 45 Jahren im Versicherungsbereich. Schließt man das Viertel mit der kürzesten Tätigkeitsdauer sowie jenes Viertel mit der längsten Tätigkeitsdauer aus, bleibt eine Spanne von 6 bis 25 Jahren. Der Median liegt bei 15 Jahren. Im Durchschnitt gehen die Teilnehmer seit 16,06 Jahren einer Tätigkeit im Versicherungsbereich nach.

5

4.2. Auswertung nach Dauer der Tätigkeit im VersicherungsAbbildung 1: Durchschnittswerte nach Berufstätigkeit (Angestellte im Innendienst n=70; Angestellte im Verkaufsaußendienst n=114; selbstständige Versicherungsvertreter n=29; Versicherungsmakler n=43) sektor Abbildung 1: Durchschnittswerte nach Berufstätigkeit (Angestell

Für das Jahr 2022 wird der Markanteil im Bei Betrachtung der Ergebnisse ist – naje weiter der Durchschnitt auf 20,46 %im geschätzt (Stan- turgemäß - festzustellen, n=70; Angestellte Verkaufsaußendienst n=114;dass, selbstständige dardabweichung 18,57; Minimum 1,00 %, Zeitpunkt in der Zukunft liegt, auf den sich n=29; Versicherungsmakler n=43) die Einschätzungen beziehen, desto unein%; interquartile 4. Für Auswertungen die Auswertung wurden vier Maximum Gruppen90,00 gebildet: 1 bis Bandbreite 5 Jahre Tätigkeit im Versicherungsheitlicher die Schätzungen ausfallen. So steigt 7,00 % - 30,00 %; Median 15,00 %). sektor; 6 bis 15 Jahre; 16 bis 25 Jahre; mehr als 25 Jahre. Abbildung 2 zeigt die durchschnittFür das Jahr 2027 wird der Markanteil im mit jedem Zeitpunkt der Betrachtung die 4.1. Auswertung gesamt lichen Einschätzungen dieserdenvierDurchschnitt Gruppen.auf Die Einschätzungen Gruppe mit einer Tätig-18,57; 20,7; an (14,65; 25,34 % geschätzt (Stan-derStandardabweichung Die 264 befragten Personen schätzen keit bis zu Jahren liegen im Durschnitt (16,30%; %;1,00 31,39 34,84 klar 21,80) und es%) wird aucherkenndie Bandbreite zwidardabweichung 20,75; 25,89 Minimum %, %; Marktanteil von5unabhängigen FinTechschen dem unteren und dem oberen Quartil %; interquartile Startups im Bereichüber Versicherung in Österbar deutlich denjenigen der Maximum anderen 100,00 Gruppen, wo dieBandbreite Gruppe mit einer Tätigkeitsdauer größer (8,75; 23,00; 25,00; 27,00). reich zum Zeitpunkt der Erhebung (Ende 10,00 % - 35,00 %; Median 19,50 %). von 16 bis 25 Jahren im Durchschnitt (8,98 %; 17,26 %; 20,81 %; 24,98%) durchwegs die 2017) im Durchschnitt auf 11,13 % (bei einer Für das Jahr 2032 wird der Markanteil im Generell lässt sich sagen, dass von den Teilniedrigsten Einschätzungen abgabDurchschnitt (Gruppe auf 6 bis 15%Jahre: 9,68 %; 20,18 nehmern%; ein25,06 Anstieg%; des29,20 Marktanteils un29,34 geschätzt (StanStandardabweichung von 14,65; minimaler %;0,00 mehr 25 Jahre: %; 24,13 %;28,23 %).0,00 %, abhängiger FinTech-Startups im Bereich dardabweichung 21,80; Minimum Wert %, als maximaler Wert 10,34 100,00 %; %; 18,66 interquartile Bandbreite 2,00 % - 10,75 %; Maximum 100,00 %; interquartile Bandbreite Versicherungen in Österreich erwartet wird. Es steigen sowohl der Durchschnittswert (11,13 13,00 % - 40,00 %; Median 24,50 %). Median 5,00 %). %; 20,46 %; 25,34 %; 29,34 %) als auch der Median (5,00 %; 15,00 %; 19,50 %; 24,50) kontinuierlich an. Dabei fällt der relative große Sprung von 2017 auf 2022 auf, während dann die Einschätzungen in Richtung einer etwas langsameren Entwicklung (Verflachung) gehen (Differenzen absolut: 9,33; 4,88; 4,00, Zuwachsraten; 83,38 %; 23,85 %; 15,79 %).

Abbildung 2: Durchschnittswerte nach Dauer der Tätigkeit im Versicherungssektor (bis 5 Jahre: n= 57; 6-15 Jahre: n=90; 16 bis 25 Jahre: n=53; mehr als 25 Jahre: n=64)

4.1. Auswertung nach Berufstätigkeit Abbildung 1 zeigt die Durchschnittswerte der geschätzten Marktanteile von FinTechs nach der Berufstätigkeit der Befragten. Klar erkennbar ist, dass die Einschätzungen der Versicherungsmakler (5,26 %;13,33 %; 18,56 %; 23,49 %) im Durchschnitt deutlich unter jenen der Personen mit den anderen Berufstätigkeiten liegen, wo wiederum Personen im Innendienst im Durchschnitt durchwegs die niedrigsten Schätzungen (10,23 %; 20,61 %;

Abbildung 2: Durchschnittswerte nach Dauer der Tätigkeit im Versicherungssektor (bis 5 Jahre: n= 57; 6-15 Jahre: n=90; 16 bis 25 Jahre: n=53; mehr als 25 Jahre: n=64) risControl 07/18 17

Ver


STUDIE

besteht natürlich auch umgekehrt – dass die Ergebnisse der unerfahrenen Teilnehmer nicht auf die fehlende Erfahrung zurückzuführen sind, sondern auf die Häufung der Frauen in dieser Gruppe. Diese Problemstellung lässt sich mit den Daten aus dieser Umfrage jedoch nicht abschließend klären.

Abbildung 3: Durchschnittswerte nach Geschlecht (nm=207; nw=57)

25,71 %; 29,34 %) abgaben (Verkaufsaußendienst: 14,09 %; 22,85 %; 26,93 %; 30,45 %; selbstständige Versicherungsvertreter: 11,38 %; 22,66 %; 29,45 %; 33,52 %).

den Angaben der weiblichen Probandinnen

4.4. Auswertung nach Alter Für die Auswertung wurden vier Altersgruppen gebildet: “jünger als 30 Jahre“; “zwischen 30 und 39“; „zwischen 40 und 49“ und „50 Jahre oder älter“ sind. Dabei ist zu beachten, dass alle Altersangaben in Geburtsjahren gemacht wurden und sich die Gruppierungen ausschließlich nach diesen richten. Abbildung 5 zeigt die Durchschnittswerte der Einschätzungen nach diesen Altersgruppen. Die Einschätzungen der Altersgruppe “jünger als 30 Jahre“ liegen im Durchschnitt (15,93 %; 24,63 %, 29,02 %; 31,05 %) durchwegs über m der anderen w Altersgruppen, bei den jenen ersten drei Zeitpunkten sogar sehr deutlich darüber (Altersgruppe “zwischen 30 und 39“: 9,64 %; 19,88 %; 24,04 %; 28,30 %; Altersgruppe „zwischen 40 und 49“: 8,49 %; 17,95 %; 23,22 %; 27,92 %; Altersgruppe „50 Jahre oder älter“ – hier lagen die Einschätzungen im Durchschnitt durchwegs am zweithöchsten -: 11,61 %; 20,62 %; 25,88 %; 30,10 %).

Abbildung 3: Durchschnittswerte nachhöher. Geschlecht (n =207; n =57) durchwegs deutlich Für die nähere Untersuchung dieser deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Einschätzungen wurden die Tätigkeitsdauern nach Geschlecht näher betrachtet, vgl. hierzu Abb. 4. Die Daten zeigen deutlich, dass die Gruppe der männlichen Teilnehmer im Durchschnitt bereits eine wesentlich längere Erfahrung im Versicherungssektor aufweisen kann. Dieses Ergebnis passt mit der Tendenz zusammen, welche wir bereits aus den Daten der Gruppierungen nach Tätigkeitsdauer herauslesen konnten, nämlich, dass erfahrenere Teilnehmer den Marktanteil eher niedriger einschätzen als die unerfahreneren Teilnehmer, auch die Abweichung innerhalb der Gruppe der unerfahreneren Teilnehmer war größer. Dies legt den Gedanken nahe, dass die Ergebnisse der weiblichen Teilnehmerin so ausfallen sind, nicht weil sie weiblich sind, sondern weil sie noch weniger Erfahrung in diesem Bereich haben. Die Möglichkeit

Für die nähere Untersuchung dieser deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede in Einschätzungen wurden die Tätigkeitsdauern nach Geschlecht näher betrachtet, vgl. h Abb. 4. Die Daten zeigen deutlich, dass die Gruppe der männlichen Teilnehmer im D schnitt bereits eine wesentlich längere Erfahrung im Versicherungssektor aufweisen 4.5. Schlussbemerkungen Dieses Ergebnis passt mit der Tendenz zusammen, welche wir bereits aus den Date Kritisch hinterfragt werden sollten die ErgebGruppierungen nach Tätigkeitsdauer herauslesen konnten, dassauferfahrenere Tei nissenämlich, vor allem in Hinblick die tendenziell viel zu hohe Einschätzung des derzeitigen mer den Marktanteil eher niedriger einschätzen als die Marktanteils. unerfahreneren auc Es wurden Teilnehmer, im Rahmen der Recherche für diese Arbeitgrößer. zwar keine genauen Abweichung innerhalb der Gruppe der unerfahreneren Teilnehmer war Daten für den derzeitigen Marktanteil bzw. Dies legt den Gedanken nahe, dass die Ergebnisse der weiblichen Teilnehmerin den der letzten Jahre gefunden, es kann aberso ausf Hinblick auf die überschaubare Anzahl der sind, nicht weil sie weiblich sind, sondern weil sie noch inInsurTechs weniger Erfahrung in diesem Be und ihr doch erst spätes Aufkommen – in Österreich wohlErgebnisse davon ausgegangen haben. Die Möglichkeit besteht natürlich auch umgekehrt dass die der une werden, dass dieser momentan noch eher renen Teilnehmer nicht auf die fehlende Erfahrung zurückzuführen au nahe 0 % liegt. Für diese sind, Annahmesondern spricht 4.3. Auswertung nach Geschlecht Häufung der Frauen in dieser Gruppe. Diese Problemstellung lässt sich mit den Date Frauen Männer Abbildung 3 zeigt die Durchschnittswerte 12,19 Jahre 17,12 Jahre nach Geschlecht. Es ist erkennbar, die Durchschnittlich dieser Umfrage jedochdassnicht abschließend klären. 4.2. Auswertung nach Dauer der Tätigkeit im Versicherungssektor Für die Auswertung wurden vier Gruppen gebildet: 1 bis 5 Jahre Tätigkeit im Versicherungssektor; 6 bis 15 Jahre; 16 bis 25 Jahre; mehr als 25 Jahre. Abbildung 2 zeigt die durchschnittlichen Einschätzungen dieser vier Gruppen. Die Einschätzungen der Gruppe mit einer Tätigkeit bis zu 5 Jahren liegen im Durschnitt (16,30%; 25,89 %; 31,39 %; 34,84 %) klar erkennbar deutlich über denjenigen der anderen Gruppen, wo die Gruppe mit einer Tätigkeitsdauer von 16 bis 25 Jahren im Durchschnitt (8,98 %; 17,26 %; 20,81 %; 24,98%) durchwegs die niedrigsten Einschätzungen abgab (Gruppe 6 bis 15 Jahre: 9,68 %; 20,18 %; 25,06 %; 29,20 %; mehr als 25 Jahre: 10,34 %; 18,66 %; 24,13 %; 28,23 %).

Einschätzungen der männlichen Probanden im Durchschnitt (8,46 %; 17,44 %; 22,10 %; 26,19 %) durchwegs sehr deutlich niedriger ausfallen als jene der weiblichen Probandinnen (20,82 %; 31,42 %; 37,14 %; 40,77 %), allerdings ist Durchschnittlich auch die Streuung (Standardabweichung) bei

Standardabweichung Minimum

Maximum

Frauen

Interquartile Bandbreite Median

10,87

10,89

0 Jahre

1 Jahr

37 Jahre 3 bis 20 Jahre

12,19 Jahre 8 Jahre

Männer45 Jahre 8 bis 26 Jahre

17,12 Jahre 15 Jahre

Abbildung 4: Dauer der Tätigkeit im Versicherungssektor nach Geschlecht

Standardabweichung

10,87

18 risControl 07/18 Minimum

0 Jahre

10,89

1 Jahr


schen 30 und 39“: 9,64 %; 19,88 %; 24,04 %; 28,30 %; Altersgruppe „zwische 8,49 %; 17,95 %; 23,22 %; 27,92 %; Altersgruppe „50 Jahre oder älter“ – hier STUDIE schätzungen im Durchschnitt durchwegs am zweithöchsten -: 11,61 %; 20,62 30,10 %). auch das angeführte Problem der nicht gefundenen Daten – es kann wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass bei einem höheren Marktanteil entsprechende Daten, die diesen belegen, gefunden worden wären. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen zwar durchaus an, dass ein Anstieg des Marktanteils erwartet wird und spiegeln damit wohl eine gewisse Bereitschaft zur Nutzung von InsurTech-Angeboten wider bzw. zumindest die Erwartung, dass diese von anderen genutzt werden, die Höhe des von den Teilnehmern geschätzten Marktanteils sollte aber eher mit Vorsicht interpretiert werden. Wird der derzeitige Marktanteil von den Teilnehmern maßlos überschätzt, sollte man den von ihnen in der Zukunft erwarteten auch mit Vorsicht betrachten. Auch weiß man leider nicht wie ernst die Teilnehmer die Umfrage genommen haben. Die Schätzung eines Marktanteils von z. B. 100% lässt dann leider doch etwas an der Ernsthaftigkeit zweifeln, bzw. ist auf eine InsurTechs gegenüber sehr optimistische Einstellung zurückzuführen.

Abbildung 5: Durchschnittswerte nach dem Lebensalter (GJ=Geburtsjahr; 1987<GJ: n=43; 1977<GJ<1988: n=56; 1967<GJ<1978: n=65; GJ<1968: n=100)

Abbildung 5: Durchschnittswerte nach dem Lebensalter (GJ=Geburtsjah

Problematisch ist auch, so ein breites Thema wissen Segmenten Zukunft haben werden, n=43; 1977<GJ<1988: n=56; 1967<GJ<1978: n=65; GJ<1968: n=100) in einen kurzen Fragebogen zu pressen, da aber nicht in der Ausprägung von heute. Er darunter die Komplexität der Problemstellung erwartet einen Unterschied in Personenversileidet und wichtige Aspekte verloren gehen cherungs- und Sachversicherungssparten und müssen. Besonders positiv ist aber hervor- stellt sich auch gleich die Frage, ob Fintechs zuheben, dass auch einiges an Feedback der wirklich neue Geschäftsmodelle der Zukunft Teilnehmer mit Ergänzungen zurückkam. sind, oder ob Vermittler Ihre Geschäftsmodelle So wurde von einem Teilnehmer per Email zukunftsorientiert mit (teil)automatisierten ergänzt, dass er glaubt, dass Fintechs in ge- Prozessen anpassen.

4.5. Schlussbemerkungen

Kritisch hinterfragt werden sollten die Ergebnisse vor allem in Hinblick auf d viel zu hohe Einschätzung des derzeitigen Marktanteils. Es wurden im Rahmen d für diese Arbeit zwar keine genauen Daten für den derzeitigen Marktanteil bzw ten Jahre gefunden, es kann aber in Hinblick auf die überschaubare Anzahl d und ihr doch erst spätes Aufkommen in Österreich wohledavon für ausgegangen k n a D dieser momentan noch eher nahe 0 % liegt. Für diese Annahme spricht auch d r- ausgega eitedavon Problem der nicht gefundenen Daten – es kann wahrscheinlich W e r h I dass bei einem höheren Marktanteil entsprechende Daten, die diesen g!belegen, g n u l h e f den wären. emp

d Wir sin ausge- ! et zeichn Der ÖBV wurde heuer vom Finanz-Marketing Verband Österreich bereits zum 5. Mal in Folge in der Kategorie Direkt- und Spezialversicherungen der Recommender verliehen. >Wir sind für Sie da: Tel. 059 808 | www.oebv.com

Die ÖBV wird auch 2018 für sehr gute Kundenorientierung ausgezeichnet.

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MARKT

UNIQA Österreich

Cyberrisiken

Cyberrisiken werden von vielen Industrien unterschätzt. Laut KPMG waren bereits zwei Drittel der österreichischen Großunternehmen von Cyberattacken betroffen, weitere 21 Prozent wissen nicht einmal, ob sie bereits Opfer eines Angriffes wurden. Die UNIQA Österreich hat eine Versicherung für Industriebetriebe zum Schutz gegen Cyberattacken auf den Markt gebracht. Basis dieser Versicherungslösung ist eine individuelle Risikoanalyse in Form eines webbasierten Risikofragebogens. Daraus erstellt UNIQA einen Risiko-Report, der den Kunden zu möglichen Risiken in ihren Systemen und Abläufen Auskunft gibt und Basis für den Versicherungsabschluss ist. Gleichzeitig erhält der Kunde auch eine umfangreiche Dokumentation zu Stärken und Schwächen im eigenen Unternehmen. Versichert sind in der Cyberversicherung einerseits Haftpflichtansprüche, die etwa durch Datenschutzverletzungen oder Cyberattacken entstehen. Andererseits besteht Deckung sowohl für Eigenschäden wie Betriebsunterbrechungen durch Cyberangriffe als auch für die Kostenübernahme im Rahmen der

Wiederherstellung aller Systeme und Daten. Ebenfalls gedeckt sind Kosten von behördlichen Verfahren bei Datenschutzverletzungen. Der Deckungsrahmen kann bis zu 20 Millionen Euro betragen. „Mit der neuen Industrie-Cyber-Versicherung decken wir für unsere bestehenden Unternehmenskunden das potentielle Risikofeld Cyberkriminalität mit umfangreichen Services über unsere webbasierte UNIQA Cyber-Risikoplattform ab. Cyberschutz ist wichtig, denn moderne Diebe brechen keine klassischen Türen auf“, sagt Olivera Böhm, Head of Corporate Business. Bei einem Ernstfall ist rasches Handeln vonnöten. Dann wird gemeinsam

mit einem Partnernetzwerk – bestehend aus T- Systems Austria als IT-Sicherheitsexperten, Schönherr Rechtsanwälte als „Legal Advisor“ und Pantarhei als PR Krisenberater – dem Kunden zur Seite gestanden. Auch eigene Servicepartner können zur Bewältigung der Krise gewählt werden. „Gerade die Kombination aus Prävention, Serviceangebot und 24-Stunden-Bereitschaft für Cybernotfälle ist ein Paket, das weit über den reinen Versicherungsschutz hinausgeht. Denn nur mit einem Schulterschluss von Versicherungsnehmer und Versicherer kann dem Cyberrisiko erfolgreich begegnet werden“, beschreibt Andreas Kößl, Vorstand UNIQA Österreich.

Fachverband der Finanzdienstleister

Finanzprodukte

Ende Juni fand in Lissabon die Konsumentenschutztagung der Europäischen Aufsichten (Europäische Bankenaufsicht – EBA, Europäische Wertpapieraufsicht – ESMA und Europäische Versicherungs- und Pensionskassenaufsicht – EIOPA) statt. Einer der Schwerpunkte war das Thema des grenzüberschreitenden Zugangs zu Finanzprodukten. In seinem Gastreferat hat der portugiesische Finanzminister und Präsident der Eurogruppe, Mário Centeno, betont, dass EU-Bürgern der grenzüberschreitende Zugang zu Finanzinstrumenten erleichtert werden soll. In einer Studie wurde festgestellt, dass nur 7 % der EUBürger Finanzprodukte aus anderen Staaten haben. Markant höhere Anteile ausländischer Finanzprodukte in den Portfolios würden jedoch zu besserer Risikostreuung innerhalb der europäischen Finanzmärkte führen und dies würde zu deren Stabilisierung beitra20 risControl 07/18

gen. Centeno sieht in der Einführung der Kapitalmarkt- und Bankenunion wesentliche Meilensteine. Für die weitere Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte sei Voraussetzung, dass die europäischen Aufsichten eine Supervisor-Funktion für die nationalen Aufsichten einnehmen. Weiters sollen Finanzprodukte für Verbraucher einfach konstituiert sein, auch wenn dies vielleicht im Widerspruch zum Produktfortschritt steht. Abschließend merkte er an, dass alle drei europäischen Aufsichten vor Investitionen in Kryptowährungen warnen. Fachverbandsobmann Mag. Hannes Dolzer: „Ein leichterer grenzüberschreitender Zugang zu Finanzprodukten für Verbraucher ist sicher begrüßenswert. Es darf nicht sein, dass österreichische Staatsbürger Altersvorsorgeversicherungen kündigen oder prämienfrei stellen müssen, weil sie aus beruflichen Gründen für ein paar Jahre ins Ausland übersiedeln.

Mag. Hannes Dolzer

Wir wehren uns aber dagegen, dass dieser leichtere Zugang einzig über den Internetvertrieb gewährleistet werden soll. Verbraucher benötigen persönliche Beratung und diese kann nicht durch juristisch formulierte Texte auf Websites ersetzt werden.“


MARKT

Allianz Gruppe

Weltwirtschaft wächst

„Trotz politischer Risiken wächst die Weltwirtschaft“, so Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. 2017 ist die Weltwirtschaft so stark gewachsen wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr. In den vergangenen Monaten hat allerdings die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung, unter anderem angesichts der protektionistischen US-Handelspolitik und geopolitischer Risiken, deutlich zugenommen. „Wir gehen davon aus, dass die Vernunft die Oberhand behalten wird und durch Verhandlungen eine spürbare Eskalation der Konflikte vermieden werden kann“, erklärt Dr. Michael Heise weiter. Unter dieser Prämisse dürfte sich die Expansion des globalen Handels mit Waren und Dienstleistungen, wenn auch in etwas abgeschwächter Form, weiter fortsetzen. Im Euroraum sehe die Allianz aktuell im Vergleich zu rein wirtschaftlichen Gefahren die politischen Risiken als schwerwiegend an, so Heise. Volkswirtschaftlichen Prognosen zufolge wird sich der Konjunkturaufschwung im Euroraum, der bereits seit 2014 anhält, weiter fortsetzen. Konkret erwartet die Allianz für heuer einen BIP-Anstieg von 2,1 Prozent und 1,9 Prozent im kommenden Jahr. „Die Konjunktur ist im ersten Jahresviertel nur vorübergehend ins Stottern geraten“, zeigt sich Heise zuversichtlich. Vor allem die Besserung am Arbeitsmarkt spreche für eine Erholung. So werde die EWU-Arbeitslosenquote 2019 voraussichtlich unter 8 Prozent fallen, wobei das Tempo des Rückgangs abnehme. Zusammen mit leicht verstärkten Lohnsteigerungen bei verhaltenen Inflationsraten ergebe sich eine gute Grundlage für den privaten Konsum. Mit diesem wiederum gehen günstige Absatzperspektiven für Unternehmen und Investitionsanreize einher. Die Investitionstätigkeit wird zugleich durch weitere vorteilhafte Finanzierungsbedingungen und die hohe Kapazitätsauslastung im Industriesektor unterstützt. Impulse durch Geld- und Fiskalpolitik Expansive Impulse wird es im Euroraum laut Allianz auch durch die Geld- und Fiskalpolitik geben. So vollzieht sich der Ausstieg der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer

ultra-lockeren Geldpolitik weiterhin in Minischritten. Am Ende dieses Jahres dürfte die EZB zwar ihr Anleihekaufprogramm einstellen, Tilgungszahlungen bei Fälligkeit werde sie aber weiter reinvestieren. „Eine erste Leitzinserhöhung ist erst ab Mitte 2019 zu erwarten“, so Heise. Die unlimitierte Liquiditätsbereitstellung für Banken werde bis mindestens Ende 2019 fortgeführt werden, eine Reduktion der EZB-Bilanzsumme sei nicht vor 2020 zu erwarten. Nach einem jahrelang weitgehend neutralen Kurs entfaltet nun auch die Finanzpolitik eine leicht expansive Wirkung. Zu den günstigen Rahmenbedingungen tragen zudem die geringen Euro-Wechselkursbewegungen bei. Die Allianz-Experten gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass die Tendenz zur Abwertung der Gemeinschaftswährung lediglich vorübergehend war. Alles in allem sei nicht mit einer deutlichen EWU-Konjunkturabkühlung zu rechnen, betont Heise. Auf längere Sicht, über 2019 hinaus, besteht laut Allianz aber das Risiko, dass die gute Phase des Konjunkturzyklus zu Ende geht. Dann wäre nicht genug Zeit, um die Geldpolitik wieder zu normalisieren. Entweder kämen dann Straffungsschritte der EZB zusammen mit einer Konjunkturabschwächung oder die Niedrigzinsphase würde sich noch mehr festigen. Österreich: kräftiges Wirtschaftswachstum Im Gegensatz zu vielen anderen EWU-Ländern konnte die österreichische Wirtschaft die hohe Wachstumsdynamik des vergangenen Jahres auch im ersten Quartal 2018 beibehalten. „Die Binnennachfrage erweist sich weiter als sehr robust. Die Investitionen profitieren von der überdurchschnittlich hohen Kapazitätsauslastung in der Industrie und der Konsum von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt“, kommentiert Heise die wirtschaftliche Situation hierzulande. Die Phase der Hochkonjunktur setzt sich damit in Österreich weiter fort. Für das laufende Jahr rechnet die Allianz mit einem kräftigen realen Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent. Damit gehen ein spürbarer Rückgang bei der Arbeitslosigkeit und ein deutlicher Beschäftigungsanstieg einher.

Prof. Dr. Michael Heise

Europa-Ausblick: krisenresistent, aber politisch gelähmt In den letzten Jahren hat die gute wirtschaftliche Entwicklung zusammen mit wesentlichen Strukturreformen dazu beigetragen, dass im Euroraum die Altlasten der Krise und makroökonomische Ungleichgewichte kontinuierlich reduziert wurden. Ebenso hat ein Trend zu mehr Konvergenz unter den Mitgliedsländern bei zentralen gesamtwirtschaftlichen Größen eingesetzt. „Obwohl Schwächen wie der immer noch hohe öffentliche Schuldenstand fortbestehen, spricht einiges dafür, dass der Euroraum heute krisenresistenter und stabiler dasteht als vor der Krise im Jahr 2007“, erklärt Heise. Doch mit den Brexit-Verhandlungen, den politischen Risiken in Italien und der unsicheren Regierungssituation in Spanien sei Europa so beschäftigt, dass weniger Handlungskraft und Ressourcen für andere wichtige Angelegenheiten verbleiben. Die Initiative des französischen Staatspräsidenten Macron, die europäische Integration einen großen Schritt voranzubringen, werde auf beträchtliche Widerstände stoßen, meint Heise. Obwohl die wirtschaftlich gute Situation Reformen begünstigen würde, seien nur kleine Integrationsfortschritte wahrscheinlich. In Italien zeige der aktuelle Zuspruch zu populistischen Parteien in der Bevölkerung die Verwundbarkeit der Währungsunion von nationaler politischer Seite. Bislang sind die Marktakteure davon ausgegangen, dass eine italienische Regierung letztlich keinen Kurs fahren wird, der gegen den Euro oder das europäische Regelwerk gerichtet ist. Diese Wahrnehmung könnte sich nun ändern. Die Entwicklung wäre besonders bedauernswert, weil zentrale Umfragen wie das Eurobarometer der EU-Kommission eindeutig zeigen, dass sich die EWU-Bevölkerung mehrheitlich klar für den Euro ausspricht. risControl 07/18 21


MARKT

AWP P & C S.A.

Wohin geht die Reise

Sommerzeit, Urlaubszeit und Reisezeit. Auch die Allianz Partners Österreich haben eine Studie über das Reiseverhalten der Österreicher und unserer Nachbarn, der Deutschen, erstellt. Das Ergebnis zeigt, Österreicher unternehmen öfters Inlandsreisen und achten bei ihrem Reiseziel auf die vor Ort vorhandene Gastronomie. Deutsche Touristen achten eher auf die politische Lage ihres Reiseziels. Eines haben jedoch beide gemeinsam: Am wichtigsten ist den Reisenden die schöne Landschaft und der hohe Sicherheitsstandard am Urlaubsort. „Insgesamt ticken die Touristen in den beiden Ländern zwar recht ähnlich, dennoch gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede“, kommentiert Dipl.-Kfm. Erik Heusel, Geschäftsführer der Allianz Partners Österreich, die Umfrageergebnisse. So ist der Trend zum Alleinreisen bei unseren Nachbarn deutlich stärker als hierzulande. Während sich in Deutschland bereits 23 Prozent am liebsten solo in den Urlaub aufmachen, sind das in Österreich lediglich 16,8 Prozent. Der Familienurlaub mit Kindern wird dafür hierorts öfter präferiert (39,6 %) als in unserem Nachbarland (28,4 %). Auch die Buchungsgewohnheiten sind bei Deutschen und Österreichern ähnlich. Knapp mehr als ein Viertel der Touristen setzt in beiden Ländern nach wie vor auf den persönlichen Besuch im Reisebüro. Die Empfehlungen vom Counter sind den Österreichern sogar wichtiger als den Deutschen, wie die Allianz-Partners-Umfrage zeigt. Ein weiterer Unterschied: Österreicher buchen ihren Urlaub häufiger telefonisch (17 gegenüber 12 Prozent in Deutschland). Jeder fünfte Deutsche und jeder sechste Österreicher fährt aber öfter auch mal ohne

genaue Planung weg und bucht erst direkt am Reiseziel. Die Sicherheitsvorkehrungen vor einer Reise unterscheiden sich in den beiden Ländern kaum, die Ängste teilweise schon. So macht die Terrorgefahr den Deutschen auch bei Inlandsreisen deutlich mehr Sorgen (16,8 %) als den Österreichern (7,2 %). Mehr gefürchtet wird bei Auslandsreisen da wie dort die Kriminalität, bei Inlandsreisen Stau und schlechtes Wetter. Während sich in Österreich nur 11,4 Prozent überhaupt keine Gedanken über einen Versicherungsschutz auf Reisen machen, sind dies in Deutschland fast doppelt so viele, nämlich 22,6 Prozent. Allerdings tendieren die Deutschen dafür in höherem Maße zu einem GanzjahresReiseversicherungsschutz, um genau zu sein 30,2 Prozent gegenüber 15,8 Prozent in Österreich. In beiden Ländern gleich ausgeprägt zeigt sich das trügerische Gefühl, mit E-Card/ elektronischer Gesundheitskarte, Kreditkarte

und Autofahrerclub-Mitgliedschaft allein bereits umfassend abgesichert zu sein. Wichtigstes Argument für den Abschluss einer Reiseversicherung ist für die Österreicher die Organisation und Kostenübernahme vom Rücktransport nach einem Unfall. Für die Deutschen steht die Unterstützung und Kostenübernahme bei einem Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt im Ausland im Vordergrund. „Beides wichtige Punkte“, weiß Heusel, „denn sowohl ein Rücktransport als auch ein Krankhausaufenthalt im Ausland können schnell mal mehrere tausend Euro kosten. Vor allem in den USA, dem österreichischen und deutschen Lieblingsreiseziel, sind 5-stellige Euro-Beträge Usus und 6-stellige Beträge für größere medizinische Behandlungen auch keine Seltenheit.“ In beiden Ländern werden ebenfalls häufig die Kosten eines eventuellen Reiseabbruchs oder Stornos genannt.

im Mobiltelefon Beschleunigung, Bremsund Kurvenverhalten sowie Geschwindigkeit gemessen. Daran lässt sich erkennen, wie rücksichtsvoll und sicher jemand fährt. Zusätzlich werden Straßenart und Tageszeit berücksichtigt. Die Kombination dieser Parameter ergibt die Punkteanzahl für das

Fahrverhalten. Nach jeder Fahrt erhalten die Fahrzeuglenker eine detaillierte Auswertung der absolvierten Streckenabschnitte. Diese werden bei der Berechnung der Kaskoprämie berücksichtigt. Aber auch für alle anderen Autofahrer steht die SMART DRIVER App zur Verfügung.

Porsche Versicherung

Telematiktarif

Die Porsche Versicherung bringt den Telematiktarif SMART DRIVER PLUS auf den Markt. Kunden unter 24 Jahren können damit 20 Prozent der Kaskoprämie sparen, wenn sie ihr Fahrverhalten überprüfen lassen. Während der Fahrt werden via GPS und Sensoren 22 risControl 07/18


MARKT

UNIQA Versicherung

Mobiles Kundenportal

Das myUNIQA Kundenportal ist mobil geworden. In der App können Versicherungsverträge eingesehen, Schäden gemeldet sowie Arzt- und Medikamentenrechnungen eingereicht werden. Verfügbar ist die APP für Android ab Version 5 und iOS ab Version 10. Schon jetzt sind bereits 435.000 User registriert. „UNIQA entwickelt sich strategiekonform vom Anbieter von Versicherungsprodukten zum integrierten Servicedienstleister, der Kunden in ihrer Bedürfnisumgebung abholt“, sagt UNIQA Österreich-CEO Kurt Svoboda: „Die neue myUNIQA App ist ein weiterer Schritt in dieser Entwicklung. Sie erfüllt den Kundenanspruch nach permanenter Verfügbarkeit in der mobilen Onlinewelt. Kunden können heute rund um die Uhr jede

erdenkliche Information beziehen, jede Ware kaufen und nun auch orts- und zeitunabhängig

ihre Versicherungsleistungen überblicken und verwalten“, so Svoboda weiter.

Höher Insurance Services

Prämiensenkung

Der neue Tarif bei Höher Insurance Services für die Berufshaftpflichtversicherung für Versicherungsvermittler bietet umfassende Zusatzdeckungen und eine Prämienreduktion in manchen Bereichen bis zu 50 Prozent. Es besteht die Möglichkeit der unbegrenzten Nachdeckung, des Rechts- und Datenschutzpaketes oder der Deckung für ComplianceBeauftragte. Neu ist auch, dass nicht mehr zwischen Versicherungsmakler und Versicherungsagenten unterschieden wird. Prämienfrei für Versicherungsagenten ist die Deckungserweiterung der Agentenklausel. Wenn ein Agent wie ein Makler zu haften hätte, würde

aufgrund der fehlenden Gewerbeberechtigung Beruf, aber auch im Schadenfall ein, sodass ein Deckungsausschluss zum Tragen kommen. wir einen optimalen Versicherungsschutz, Dadurch hat der Versicherungsagent einen entsprechend den Erfordernissen der Versiumfassenden bedingungsgemäßen Versicher- cherungsvermittler, bereitstellen können. ungsschutz. Dies gilt auch umgekehrt, wenn der Unseren Versicherungsnehmern stehen wir Versicherungsmakler als Agent gewertet wird. darüber hinaus auch für rechtliche Anfragen Als Ergänzung kann das Rechts- und Daten- im Zusammenhang mit der Berufsausübung schutzpaket inkludiert werden, dies gewährt zur Verfügung!“, so René Hompasz. bedingungsgemäßen Versicherungsschutz, wenn (österreichische bzw. europäische) Aufsichtsbehörden, Schutzverbände oder berufliche Standesvertretungen gegen den Versicherungsnehmer aktiv werden. „Wir sehen uns als verlässlichen Versicherungspartner für Vereinbaren Sie ein VersicherungsverKooperationsgespräch. mittler in der Berufshaftpflichtversicherung. In unsere Versicherungs- und Finanzgruppe Produktgestaltung www.go-gruppe.at fließen jahrzehntelange Erfahrung im

Unsere Visionen sind ihr Erfolg!

René Hompasz

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MARKT

FMA

Ergebnis 1. Quartal

Die österreichische Versicherungswirtschaft hat im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum ersten Quartal 2017 bei den verrechneten Prämien einen Zuwachs von 0,21 Prozent verbucht. Dabei entfielen 59,79 Prozent auf die Sparte Schadens- und Unfall-, 29,36 Prozent auf Lebens- und 10,85 Prozent auf die Sparte Krankenversicherung. Bei der Fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung wurde ein Plus von 5,19 Prozent gemeldet. In der konventionellen Lebensversicherung ein Minus von 8,35 Prozent, bei den Einmalerlägen

ein Minus von 13,34 Prozent und bei den laufenden Prämien ebenfalls ein Rückgang von 3,18 Prozent. Die Erträge sind auch im ersten Quartal gesunken. Das EGT verringerte sich um 18,31 Prozent, das Finanzergebnis um 19,75 Prozent. Dennoch sind die österreichischen Versicherungsunternehmen stabil aufgestellt. Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) sind zum Ende des 1.Quartals 2018 im Vergleich zum Vorquartal zwar um minus 3,79 Prozent auf 21,05 Milliarden Euro gesunken, das entspricht

aber immer noch einer Reservequote bei den Kapitalanlagen von 23,34 Prozent. Auch die Solvabilitätsanforderungen nach Solvency II, die das individuelle Risikoprofil jedes Unternehmens berücksichtigen, stellen der Branche ein zufriedenstellendes Zeugnis aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen verfügt über mehr als 230 Prozent des gesetzlich geforderten Mindest-Solvenzkapitals (SCR, Solvency Capital Requirement) (Q1/2017: 200 Prozent). Der Durchschnittswert (Median) aller Versicherer liegt bei 253,3 Prozent (Q1/2017: 236,8 Prozent).

Lebensversicherung: Rücktrittsrecht Im Nationalrat wurde das Rücktrittsrecht wegen mangelnder Belehrung bei Lebensversicherungen neu geregelt. Der Gesetzesvorschlag wurde mit den Stimmen der ÖVP und der NEOS verabschiedet, die SPÖ und die Liste Pilz stimmten dagegen. Ab 2019 ist nun der Rücktritt im ersten Jahr mit Rückerstattung der gesamten Prämie einschließlich der Abschlusskosten aber ohne Zinserstattung von der Lebensversicherung möglich. Ab dem zweiten bis zum Ende des fünften Jahres wird der Rückkaufswert ohne Abschlusskosten

und Stornogebühren ausbezahlt. Ab dem sechsten Jahr erhalten Versicherungsnehmer den Rückkaufswert. In diesem Fall kann die

Versicherung – so vereinbart und angemessen – Stornogebühren abziehen. Das sogenannte „Ewige Rücktrittsrecht“ ist vom Tisch.

greifen. Der Generali-Cyber-Schutz wird ab 28. Juni im Rahmen der Gewerbeversicherung „Betrieb&Beruf“ angeboten. Die Elektronik-Pauschalversicherung inklusive Cyber-Schutz bietet unter anderem einen monatlichen Sicherheitsreport durch den „RiskCheck-IT Scan“ mit Vorschlägen zur Verbesserung der IT-Sicherheit bei negativem Prüfbericht. Individuelle Risikoanalyse der ITSicherheit und rund um die Uhr professionelle Unterstützung. Gedeckt sind insbesondere die Kosten für die Datenwiederherstellung sowie für eine Betriebsunterbrechung. Reduzierte Selbstbehalte und erhöhte Versicherungssummen sind ebenso Teil der Produkterweiterung.

Serviceleistungen wie Soforthilfe im CyberNotfall, Beratung und Notfallmanagement bzw. Unterstützung vor Ort werden ebenfalls angeboten. „Als Risikomanager und Partner fürs Leben wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden die Gefahren analysieren und so ein Risikobewusstsein schaffen und Schäden minimieren“, verdeutlicht Walter Kupec, CIO Schaden/Unfall. Die neue CyberVersicherung ist eine wesentliche Erweiterung der seit Herbst 2017 angebotenen IT- und Cyber-Assistance des Unternehmens. Sie ist eine Antwort auf die große Nachfrage und bietet Unterstützung bei zusätzlichem Absicherungsbedarf.

Generali Versicherung

Cyber-Schutz

Auch die Generali Versicherung startet mit einer Cyber-Lösung für Klein- und Mittelbetriebe in Österreich. Gemeinsam mit dem Partner Europ Assistance wurde ein Präventionstool entwickelt, welches die IT-Sicherheit des Betriebes monatlich bzw. anlassbezogen bei bekannten Bedrohungsszenarien automatisiert screent und Schwachstellen in Form eines Ampelsystems aufzeigt. Eine mangelhafte IT-Sicherheit führt zu einer unmittelbaren Kontaktaufnahme durch einen IT-Experten und zur Einleitung entsprechender Maßnahmen. Darüber hinaus kann das Unternehmen rund um die Uhr mittels Helpdesk auf IT-Experten zurück24 risControl 07/18


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FINANZEN

Wenn schwarze Wolken am Börsenhimmel aufziehen...

Das Portfolio wetterfest machen

Die Alarmzeichen an den Märkten mehren sich und selbst eine baldige Rezession ist denkbar. Anleger sollten deshalb versuchen, die Risiken an den Märkten in den Griff zu bekommen und sich mit einer defensiveren und marktneutraleren Portfolioausrichtung auf schlechtere Zeiten vorbereiten. von Michael Kordovsky Die Marktturbulenzen um dem 5. Februar, Krisenstimmung in Venezuela, Argentinien und der Türkei, Ängste vor einem Handelskrieg und geopolitische Spannungen trüben die Börsenstimmung in einem Umfeld in dem die Geldpolitik der Fed zunehmend restriktiver wird. Selbst in Europa und Japan ist eine Zinswende ein mittelfristiges Thema. Die Risikofreude der Anleger nimmt nicht mehr weiter zu, sondern eher tendenziell ab. So gingen in den USA die High Yield Spreads, Renditeabstände von High Yield Bonds zu laufzeitkongruenten US-Staatsanleihen, im laufenden Jahr in eine Seitwärtsbewegung über. Der ICE BofAML US High Yield Master II Option-Adjusted Spread bewegt sich zwischen 3,23 und 3,82%. Maßgeblich für das (noch) niedrige Niveau ist dabei die Erholung der Energiepreise. Noch im Februar 2016 waren die Spreads wegen der Probleme nordamerikanischer Fracking-Firmen mehr als doppelt so hoch. Steigende Ölpreise beruhigten also die HY-Spreads. Doch des einen Freud ist des anderen Leid. Ölinflation und Zinskurve mahnen zur Vorsicht Steigende Ölpreise wirken inflationstreibend und Inflation kostet reales Wirtschaftswachstum. Fakt ist, dass die Rezessionsphasen 1974/75; 1980 (in der Folge auch 1981/82); 1991 und 2008/09 im Vorfeld von starken Ölpreisanstiegen mit eingeleitet wurden. Und nach 54% Ölpreisanstieg auf Jahresbasis braut sich schon erneut ein kritisches Szenario zusammen. Das Ölangebot ist relativ knapp und die geopolitischen Spannungen mit dem Iran sind nicht zu unterschätzen. Mit steigenden Energiepreisen und einer zunehmenden Lohn26 risControl 07/18

inflation in den USA nimmt die Teuerung ihren Verlauf. Ängste vor weiteren Zinsanhebungen der Fed treiben dann die kurzfristigen Zinsen weiter nach oben, während gleichzeitig Ängste vor einer aufziehenden Rezession den Zinsanstiegen am langen Ende entgegenwirken. Per 7. Juni lag laut dem auf Futures-Preisen basierenden Fed Watch Tool die Wahrscheinlichkeit, dass bis zur Fed-Sitzung am 19. Dezember 2018 die Leitzinsen von aktuell 1,50 bis 1,75% auf 2,00 bis 2,25% steigen, bei 45,9%. Somit sind im Markt für heuer in den USA 2 weitere Leitzinsanhebungen eingepreist. Und weitere sollten folgen. Auch kann es zu schnelleren Anhebungen als erwartet kommen. Nicht umsonst wird die Zinskurve in den USA zunehmend flacher. Die Zinsdifferenz zwischen 10jährigen und 3monatigen staatlichen Schuldtiteln der USA ist in den vergangenen drei Jahren bis 30.05.18 von 2,11 auf 0,90 Prozentpunkte gefallen. Besonders kritisch wird eine negative Differenz, denn allen 7 USRezessionsphasen seit 1970 ging eine inverse Zinskurve (Zinsen am kurzen Ende höher als am langen Ende) voraus. Zwischen dem Beginn einer inversen Zinsstruktur und dem Start der darauffolgenden Rezession vergingen zwischen 6 und 17 Monate. Schwankungsintensität steigt Ein Indikator gestiegener Nervosität und gesunkener Risikofreude ist die aus dem CBOE Volatility Index resultierende Volatilität des S&P 500 Index. Lag diese in den 6 Monaten vor Jänner 2018 meist unter 11%, so liegt sie seit Februar die meiste Zeit über 13,4%, wobei die Spitze von über 29% am 5. Februar erreicht wurde. Knapp 25% folgten am 19. März. Die Zeiten werden unruhiger und der Schweizer

Franken, der lange Zeit gestützt wurde, tendiert seit Mitte Mai wieder fester. Das liegt darin, dass viele Anleger im Hinblick auf unsichere Zeiten mit Franken ihr Portfolio diversifizieren. US-Aktienmarkt bereits ambitioniert bewertet Zwar gab es in den vergangenen Jahren in den USA verstärkt Aktienrückkäufe und die Unternehmenssteuerreform beflügelt heuer die Gewinne, was die Aussagekraft des Shiller-KGV etwas beeinträchtigt. Doch diese Umstände ändern nicht viel an einem im historischen Vergleich relativ hohen Bewertungsniveau. Das auf den inflationsbereinigten Gewinnen der vergangenen 10 Jahre beruhende Durchschnitts-KGV des S&P 500 erreichte am 7. Juni einen Wert von 32,92 verglichen mit einem langjährigen Medianwert von 16,15. Den absoluten Rekordwert markierte das Shiller-KGV mit 44,19 am Höhepunkt der TMT-Blase im Dezember 1999. Zwar spielt aktuell noch der expansive Technologiesektor eine wichtige Rolle, doch eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Rezession auf einen Zeitraum zwischen 2020 und 2023 fallen kann, spricht für einen mittelfristigen Abbau dieser hohen Bewertungsniveaus. So macht man das Portfolio wetterfest Die Grundüberlegung ist dabei, dass in Marktstress-Situationen die Korrelation zwischen dynamischeren Asset-Kategorien, wie Aktien, Wandelanleihen, High Yield Bonds, Emerging Markets Bonds, REITs, Listed Private Equity und Listed Infrastructure, steigt und teils sogar Richtung 1 (vollständige Korrelation)


FINANZEN

zustrebt. Hinzukommt, dass trendfolgende Managed Futures Funds in der ersten Phase der Baisse, also zum Gezeitenwechsel hohe Verluste einfahren und diese erst dann wieder überkompensieren, wenn sich die Märkte in einem klaren Baisse-Modus mit erkennbaren Trends befinden. Relative Sicherheit bieten kurzlaufende Anleihen, Franken-Konten, so lange der Aufwärtstrend noch intakt ist auch Rohöl-Futures oder ETCs (exchange traded commodities) darauf, alternative Fonds mit sehr speziellen Strategien, die theoretisch immer funktionieren und in manchen Fällen auch Gold und Silber (vor allem im Falle geopolitischer Eskalation). Hingegen im Falle weiter steigender Dollarzinsen erstarkt der US-Dollar, Edelmetalle geraten tendenziell unter Druck, während es in manchen schwächeren Schwellenländern zu Kapitalabflüssen und Turbulenzen kommt (z.B. Probleme in Argentinien und der Türkei). Aufbauend auf diese Überlegungen erfolgen folgende Schritte: 1.) Volatilitätssteuerung bei risikoreichen Assets Dazu gibt es einen einfachen pragmatischen Ansatz ausgehend von einer vollständigen Korrelation risikoreicherer Investments. Man nimmt von den einzelnen Portfolio-Komponenten die Volatilität der vergangenen 12 Monate und setzt sie in Relation zu jener der vergangenen 6 Monate. Daten können der TeleTrader Public WebStation (www.teletrader. com) entnommen werden. Diese Relation wird mit der aktuellen Gewichtung multipliziert, woraus das Gewichtungsziel resultiert. Dazu folgendes Beispiel: Ein Nasdaq 100 ETF ist aktuell mit 10% gewichtet. Die Vola der vergangenen 12 Monate liegt bei 16,25%, jene der vergangenen 6 Monate stieg jedoch auf 19,75%. Dividiert man 16,25 durch 19,75 erhält man 0,82. Dieser Faktor wird mit der aktuellen Gewichtung multipliziert und man gelangt zur Entscheidung einer Reduktion der Gewichtung von 10 auf 8,2%. Dann sind beispielsweise noch 20% des Portfolios in EM-Bonds und EM-Bond-Fonds investiert, als deren Benchmark der JPMorgan EMBI Global Index herangezogen werden kann. Bei dieser steht eine Vola von 4,66% in

den vergangenen 12 Monaten einem Wert von 5,29% in den vergangenen 6 Monaten gegenüber. 20% multipliziert mit einem Faktor von 0,88 (5,29/4,66) sprechen für eine Reduktion der Gewichtung auf 17,6%. Diese Anpassungen können monatlich oder vierteljährlich erfolgen, wobei in nächster Zeit die aktuellen Ausgangsgewichtungen im Falle von Volarückgängen nicht erhöht werden sollten. 2.) Marktneutrale Fondsprodukte und Short-Duration High Yield-Anleihenfonds kaufen Die Hälfte der so freiwerdenden Liquidität sollte als Cash-Reserve für spätere Zukäufe von Managed Futures Funds, wie den Superfund Red Gold (LU0857864234) oder den SMN Diversified Futures Fund (ISIN: LU0070804173) gehalten werden. Diese kann zu einem Teil auch auf einem Frankenkonto liegen. Die andere Hälfte sollte sofort investiert werden, denn das Geld sollte arbeiten. Wer infolge des Soft Closings den vollen Ausgabeaufschlag in Kauf nimmt, sollte einen Blick auf den GREIFF „special situations“ Fund (ISIN: LU0228348941) werfen. Der Fonds profitiert an Sondersituationen bei Aktien wie zum Beispiel Übernahmen, Squeeze-Outs oder Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge und hat das Risiko im Griff. Zielvolatilität: 3 bis 5% p.a. und während der Finanzkrise 2008 nur 4,28% Minus! In den vergangenen 5 Jahren bis 31.5.18 lag das Plus bei rund 31%. Als marktneutraler Long/Short-Equity Fund, der jeweils im gleichen Ausmaß aussichtsreiche Aktien kaufen und als Gegenposition korrekturgefährdete leer verkaufen muss, eine interessante Alternative ist der Old Mutual Global Equity Absolute Return Fund (ISIN: IE00BLP5S460). Er profitiert an der Performance-Differenz der beiden Aktien-Gruppen (Long u. Short) und liegt bei einer Volatilität von nur 4,1% in den vergangenen 5 Jahren 24,7% im Plus. Heuer (per 7. Juni) beträgt die Performance bereits 2,6%. Im höher verzinsten Anleihenspektrum mit kurzen Laufzeiten hingegen interessant erscheinen der Neuberger Berman Short Duration High Yield Bond Fund (ISIN: IE00B7FN5073), der in High Yield Corporate Bonds investiert und der AXA World Fund Emerging Markets Short Duration

Bonds (ISIN: LU0800597873). Diese und ähnliche Fonds sowie Cash Reserven bei Online-Banken sind die besseren Alternativen zu Sovereign Bonds der entwickelten Staaten. Vor allem Staatsanleihen der Eurozone, Japans, Großbritanniens und der USA sollten abgestoßen werden, da in den kommenden Jahren mit (weiteren) Zinsanstiegen zu rechnen ist. 3.) Einzelaktienpositionen durch defensive Alternativen ersetzen Einzelaktienpositionen in zyklischen Bereichen, wie Halbleiter, Stahl, Chemie und Automobil, sollten durch Alternativen in defensiveren Branchen, wie Haushaltswaren (z.B. Procter & Gamble, Colgate Palmolive u. Henkel), Nahrungsmittel (z.B. Kellogg u. Nestle) und Getränke (z.B. Coca Cola, PepsiCo u. Molson Coors Brewing) sowie Gesundheit (z.B. CVS Health u. Fresenius), ersetzt werden. 4.) Aktienpositionen mit Puts absichern Die Volatilität ist gerade (7. Juni) wieder rückläufig. Solche Phasen kann man nützen, um günstig Put-Optionen auf die im Portfolio befindlichen Aktien einzukaufen. Sind es jedoch Nebenwerte oder die einzelnen Positionen zu klein, können auch Puts auf eine passende Benchmark verwendet werden. Diese können entweder am Geld oder leicht aus dem Geld sein. Der Vorteil von Optionen ist, dass ihr Wert mit zunehmender Volatilität steigt und eines ist sicher: Die nächsten Turbulenzen kommen bestimmt. Ca. 40 bis 50 % des Aktien(fonds)-Portfolios können mit passenden Puts abgesichert werden. Sollte es dann bei hoher Vola bergab gehen, können die Absicherungsgewinne schnell realisiert werden. 5.) Stopps unter wichtigen Marken Die verbleibenden Aktienpositionen und auch Bond(Fonds)positionen können mit Stopps werden. Diese sollten bei Fonds aller Art unter ihrer 230-Tage-Linie mental platziert werden. Bei den einzelnen Aktien, die noch nicht abgesichert sind, kann ein gleitender Durchschnitt von 160 bis 180 Tagen herangezogen werden. Knapp darunter platziert man die Stopps. risControl 07/18 27


INTERVIEW

Wegbegleiter Vor genau 18 Jahren hat Dr. Norbert Griesmayr die Funktion des Generaldirektors der VAV Versicherung übernommen. risControl hat damals das erste Interview in der Branche mit Dr. Griesmayr geführt und ihn ein Stück seines erfolgreichen Weges begleitet. Nach achtzehn ereignisreichen Jahren hat er sich nun neuen Aufgaben zugewandt, ist aber der VAV Versicherung seit April als Mitglied des Aufsichtsrates weiterhin verbunden.

Dr. Griesmayr, 18 Jahre an der Spitze der VAV Versicherung, welche positiven Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben bzw. wie lautet Ihr Resümee?

bin ich Vorstand und Aufsichtsrat der VHV in Hannover, einer großartigen Versicherungsgruppe mit einer tollen Unternehmenskultur, welcher mir die Möglichkeit gegeben hat, aus der VAV Versicherung, die damals keine einfache Zeit hatte, etwas zu machen. Ich denke, dass ich das gut hingebracht habe, mit viel Glück und mit den richtigen Mitarbeitern und Geschäftspartnern. Ich möchte mich hiermit bei allen auch nochmals bedanken. Es war eine wunderbare Zeit.

Dr. Norbert Griesmayr: Die Branche hat sich in den letzten 18 beziehungsweise 28 Jahren, die ich in der Versicherungsbranche bereits tätig bin, sehr gewandelt. Als ich im Jahre 2000 meine Funktion bei der VAV Versicherung als Vorstandsvorsitzender übernommen habe, lag das Hauptgeschäft der VAV in der KFZVersicherung. Damals war das für die gesamte Sie haben ein sehr gut aufgestelltes VerBranche verlustreich, und mit der KFZ-Sparte sicherungsunternehmen übergeben, wo hat niemand Geld verdient, es hat auch keiner sehen Sie die VAV Versicherung in den daraufgesetzt. Lebensversicherungen waren nächsten Jahren? der Hype und E-Commerce noch ein reines Modethema; obwohl sich noch niemand etwas Griesmayr: Wie sich die VAV Versicherung darunter vorstellen konnte, sprach jeder von in den nächsten Jahren entwickelt, dazu kann E-Commerce. Im Vergleich dazu: In der heuti- nur mein Nachfolger Vorstandsvorsitzender gen Zeit verdient man mit KFZ-Versicherung Sven Rabe Stellung nehmen. Ich bin sehr Geld, setzen alle auf Digitalisierung und wen- glücklich darüber, dass ich den Wechsel gut den sich von der Lebensversicherungsparte vorbereiten konnte. Der Wechsel war bereits ab. Eines hat sich aber in den vielen Jahren über mehrere Jahre geplant und es ist uns nicht verändert, nämlich die Hauptaufgabe der wirklich gut gelungen, alles sehr harmonisch über die Bühne zu Versicherungsbranbringen. Das Unche: Risiko zu tragen Ich möchte mich hiermit ternehmen ist total und dafür das Verbei allen auch nochmals fit für die Zukunft. trauen der Kunden Wir haben ein sehr zu gewinnen. Alles bedanken. Es war eine überzeugendes Angeandere hat sich rapide wunderbare Zeit. bot für Intermediäre verändert. und sind der ideale Wenn ich auf die Zeit bei der VAV zurückblicke, bin ich sehr glück- Partner für Versicherungsmakler und Versilich, dass mir damals die Chance geboten cherungsagenten. Das seit 2008 bestehende wurde, diese Funktion zu übernehmen. Meine Onlinegeschäft ist wahrscheinlich eines der Karriere habe ich im Bankwesen begonnen, bin bestfunktionierenden in der Branche. Das dann in die Politik gewechselt und konnte über Onlinegeschäft ist in Österreich insgesamt Empfehlung von Kommerzialrat Brenner, des noch ein zartes Pflänzchen, dennoch haben damaligen Leiters von Gerling Österreich, in wir die größten Zuwächse in der Branche die Versicherungsbranche wechseln. Dankbar verzeichnet. Wir haben unsere Aufgaben in 28 risControl 07/18

der Vergangenheit erledigt, die IT läuft auf modernstem Niveau. Und die Marke VAV ist in Österreich so präsent wie noch nie, nahezu 50 Prozent aller Österreicher kennen uns. Ich habe alles an ein exzellentes Team übergeben, sowohl im Vorstand als auch im Führungskreis. Was hat sich in den 18 Jahren alles verändert? Griesmayr: Es hat sich wirklich alles verändert. Im Jahr 2000 hat es in der VAV, wie auch bei vielen Mitbewerbern, noch relativ wenig innere Strukturen gegeben. Das Controlling war gerade im Aufbau, und von einer professionellen Betriebsorganisation waren wir noch weit entfernt. Unser Hauptthema damals war die Erneuerung des Bestandführungssystems. Wenn man den heutigen Zustand betrachtet, hat sich alles radikal zum Positiven verändert. Die Branche an sich hat sich meiner Meinung nach sehr zum Positiven gewandelt. Sie ist einer der spannendsten Wirtschaftszweige, den es überhaupt gibt. Besonders jungen Menschen würde ich empfehlen, sich diese Branche für ihren Karriereweg auszuwählen. Denn alle wichtigen Themen der Zukunft – wie Big Data oder Blockchain-Technologie - spielen sich in der Versicherungsbranche ab. Auf der einen Seite ist es im Kern ein stabiles traditionelles Geschäftsmodell, auf der anderen Seite ist es modern und zukunftsfähig. Was sich noch sehr verändert hat, ist die Art der Unternehmensführung. In den 90er-Jahren, als ich in der Versicherungsbranche begonnen habe, wäre man ohne Vertriebserfahrung sicher nicht CEO geworden. Damals wurden Vertriebsvorstände zu Generaldirektoren bestellt. Anfang des Jahrtausends, als der durch die Zinsentwicklung geprägte Ertragsdruck groß geworden ist, sind Versicherungstechniker


INTERVIEW

risControl 07/18 29


INTERVIEW

Ein Vermittlersterben wird es nicht geben oder was meinen Sie?

als CEO eingesetzt worden. Jetzt ist eindeutig die Zeit gekommen, in der Riskmanager, Controller und Mathematiker jene Persönlichkeiten sind, die ein Unternehmen perfekt mittels Zahlen und entlang der regulatorischen Rahmenbedingungen steuern können. Es ist weder schlecht noch gut, sondern zeigt nur den Wandel der Zeit. Die Branche ist wesentlich organisierter und perfekter geworden, auch durch die personellen Veränderungen. Es ändert nicht den Kern der Versicherung, aber mitunter das Erscheinungsbild. Studien sehen keine Zukunft für die persönliche Beratung, denn der Verkauf wird ins Internet abwandern. Wie sehen Sie die Entwicklung des Versicherungsvertriebes? Griesmayr: Die Hauptaufgabe einer Versicherung ist es, wie schon angesprochen, Risiko zu tragen und Menschen das Vertrauen zu geben, sich in sichere Hände zu begeben. Beides wird Bestand haben. Natürlich sind Menschen heute viel aufgeklärter und selbstständiger. Sie erledigen ihre Versicherungsfragen genauso, wie sie ihr Bankkonto selbst führen und kaum noch eine Filiale benötigen. Es wird meiner Meinung nach in Zukunft die Kunden geben, die eine klassische Versicherungsberatung bevorzugen, und jene die Online-Abschlüsse 30 risControl 07/18

Griesmayr: Bereits seit 15 Jahren begleitet uns das Thema des Vermittlersterbens. Auch Branchenvertreter und manche Funktionäre haben die Thematik mit großer Begeisterung vor sich hergetragen und warnen seit Jahren vor dem Vermittlersterben. Offenbar arbeiten aber alle sehr gut und bisher ist nichts davon zu bemerken. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass es nicht dazu kommen wird. Natürlich wird es zu Veränderungen kommen und die werden immer schneller passieren, aber die Menschen werden auch unmittelbar darauf reagieren. Versicherungsvermittler sind kluge Kaufleute, die sich auf Veränderungen schnell einstellen können. Das Geschäftsmodell der unabhängigen Versicherungsberatung und Vermittlung ist nicht aushebbar. Es müsste zu einem ausdrücklichen Verbot kommen, aber durch eine Datenschutzgrundverordnung oder durch sonstige Regulatorien kann man dieses Gewerbe nicht umbringen, auch ein Provisionsverbot wird die Branche nicht vernichten.

bevorzugen. Es wird eine hybride Versicherungsvertriebswelt geben, sowohl persönlich als auch online. Die Veränderungen im Versicherungsvertrieb werden sicherlich kommen, je- Abseits vom Working-Life, was hat sich doch nicht so rasch, wie manche Studie besagt. für Sie verändert. Ende der 90er-Jahre sagten Studien voraus, dass innerhalb von 10 Jahren 90 Prozent der Griesmayr: Ich habe die Möglichkeit, mit KFZ-Versicherungen per Internetabschluss etwas mehr Ruhe und Ordnung an die Dinge verkauft werden. In Österreich stehen wir heranzugehen. Ich muss nicht mehr von einem momentan bei einer Abschlussrate von 2 Termin zum anderen hetzen, sondern kann mich in Ruhe auf -3 Prozent maximal Termine vorbereiten. und das 20 Jahre späDie Veränderungen im Weiters bin ich neter. Genauso wird es Versicherungsvertrieb werden ben meiner Tätigkeit den Versicherungssicherlich kommen, jedoch im Aufsichtsrat der vertrieb betreffen. Es VAV Versicherung in wird den angestellten nicht so rasch, wie manche weiteren StiftungsAußendienst noch Studie besagt. vorständen und Auflange geben, weil sichtsräten engagiert. er einfach der beste Transporteur des Vertrauens ist, und auch den Und wie es sich in meinem Alter gehört, Markenwert einer Gesellschaft widerspiegelt. halte ich hin und wieder Vorträge und gege Es wird selbstverständlich den unabhängigen gute Ratschläge. Es ist immer genug zu tun, Vertrieb geben und dieser wird noch stärker aber ich kann das mit mehr Hinwendung werden, weil er den unglaublichen Vorteil hat, machen und das ist eine schöne Erfahrung. aus einem sehr breiten Fundus der Möglich- Natürlich habe ich auch mehr Zeit für meine keiten für seine Kunden schöpfen zu können. Familie und gemeinsame Urlaube, was mich Kunden werden entscheiden, welchen Weg der auch sehr freut. Beratung sie bevorzugen. Ich glaube jedoch, dass ich es nicht erleben werde, dass sich die Danke für das Gespräch und die vielen Jahre, die wir Sie begleiten durften. Vertriebswelt radikal verändern wird.


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VERANSTALTUNG

Donau-Universität Krems

4. Kremser Versicherungsforum

Das Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen der DonauUniversität Krems lädt am 20. November 2018 zum vierten Kremser Versicherungsforum ein. Moderation und Programmgestaltung erfolgen durch Dr. Klaus Koban, MBA, Mag. Erwin Gisch, MBA (Mitglieder des wis-

senschaftlichen Beirats) und Dr. Arlinda Berisha, LL.M. – Leiterin des Fachbereichs Versicherungsrecht Department für Rechtwissenschaften und Internationale Beziehungen. Diese Veranstaltung kann zum Erwerb des Weiterbildungszertifikats des Fachverbandes der Versicherungsmakler angerechnet werden.

Die Teilnahmegebühr inklusive Unterlagen und Verpflegung beträgt 150 Euro (ohne MwSt.). Weitere Informationen finden Sie unter: www.donau-uni.ac.at/versicherungsforum. Anmeldemöglichkeit besteht bis 2. November 2018.

Programm 09.00 Uhr

Empfang bei Kaffee im Foyer des Audimax, Registrierung, Tagungsmappe

09.30 Uhr

Begrüßung und Eröffnung

09.45 Uhr

ca. 11.00 – 11.20 Uhr 11.20 Uhr

12.45 – 13.45 Uhr 13.45 Uhr

Aktuelle Judikatur zur Haftpflichtversicherung | Dr. Ilse Huber Die Direktklage des Geschädigten in der Haftpflichtversicherung | Univ.-Prof. Dr. Martin Schauer Kaffeepause im Foyer des Audimax

Der Vertriebsprozess nach der IDD – Veränderungsund Anpassungsbedarf für Versicherungsvermittler | Dr. Klaus Koban, MBA Compliance und Marktverhaltensrisiko im Versicherungsvertrieb | Dr. Ludwig Pfleger

ca. 14.45 – 15.05 Uhr Kaffeepause im Foyer des Audimax 15.05 Uhr

Der Produktrückruf in der Haftpflichtversicherung – Überblick und Besonderheiten | Dr. Karin Hartjes Versicherungsfall und zeitlicher Geltungsbereich in der Rechtsschutzversicherung – ausgewählte Praxisthemen | Mag. Erwin Gisch, MBA Fragen und Diskussion zu den Vorträgen des Vormittagsblocks

Mittagessen in der Mensa

ca. 16.30 Uhr

Ausgewählte praktische und rechtliche Problemstellungen beim digitalen Versicherungsvertrieb | Mag. Markus Kajaba Der Datenschutzbeauftragte im Regime der DSGVO – Aufgaben, Verantwortung und Versicherungslösungen | Jörg Conradi Fragen und Diskussion zu den Vorträgen des Nachmittagsblocks voraussichtliches Ende der Veranstaltung

Helvetia Versicherung

Miliz-Award

Die Helvetia Versicherung wurde vom österreichischen Bundesheer mit dem MilizAward für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet. Der Miliz-Award ist die höchste Auszeichnung des Österreichischen Bundesheeres für Arbeitgeber, Hochschulen und Non-Profit-Organisationen, welche sich in besonderem Maße für die Miliz engagieren. Die Awards wurden heuer am 9. Juni anlässlich des zum zweiten Mal durchgeführten Tags der Miliz erstmals an Vertreter der Zivilgesellschaft verliehen. Zehn Unternehmen und Organisationen wurden durch eine Jury aus hochrangigen Vertretern des Bundesheeres und des Bundesministeriums für Landesverteidigung ausgewählt. Mag. Thomas Neusiedler, Helvetia-Vorstand für Schaden-Unfall, nahm den Award im Rahmen der feierlichen Zeremonie am Tag der Miliz in Igls bei Innsbruck entgegen. „Unsere Milizsoldaten bringen wertvolle persönliche und fachliche Kompetenzen 32 risControl 07/18

Verteidiungsminister Mario Kunasek, Mag. Thomas Neusiedler (Vorstand Schaden-Unfall Helvetia), Oberst Peter Krauss (Leiter Exektutivvertrieb Helvetia)

in unser Unternehmen ein, von denen wir als Arbeitgeber täglich profitieren. Für uns als Versicherungsunternehmen ist es daher selbstverständlich, das Engagement unserer Mitarbeitenden zugunsten der Sicherheit unseres Landes bestmöglich zu fördern“, so

Neusiedler und ergänzt: „Wir freuen uns sehr über diesen Award als Zeichen der Wertschätzung dafür, dass wir den Ansatz ‘Pro Miliz‘ aktiv leben und uns für die Einbettung des Milizsystems in Wirtschaft und Gesellschaft engagieren.“


VERANSTALTUNG

Wiener Städtische Versicherungsverein

20 Jahre „Architektur im Ringturm“

Die Jubiläumsausstellung „100 Jahre Republik Österreich“, deren Fokus auf dem Beitrag der Architektur zum Wandel der Gesellschaft von der historischen überholten Form hin zur modernen Republik liegt, wurde von Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig eröffnet. Seit zwei Jahrzehnten ermöglicht die Reihe „Architektur im Ringturm“ Interessierten Zugang zu Architektur und Kultur bei freiem Eintritt. Die Bandbreite der bisher behandelten Themen ist sehr weit; schwerpunktmäßig wird seit einigen Jahren die kulturelle und architektonische Vielfalt Zentral- und Osteuropas, jener Länder, in denen die Vienna Insurance Group (VIG) tätig ist, vorgestellt. „Knapp 80 Ausstellungen mit architektonischem Schwerpunkt haben seit Juni 1998 im Ausstellungszentrum im Ringturm stattgefunden. Die Reihe ‚Architektur im Ringturm‘ hat sich

Die Ausstellungskuratoren Prof. Adolph Stiller und Prof. Otto Kapfinger, Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Dr. Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Fundamente der Demokratie“.

inzwischen zu einem Fixpunkt innerhalb der Wiener Architekturszene, und darüber hinaus, etabliert – und darauf sind wir sehr stolz“, er-

klärt Dr. Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group.

NÜRNBERGER Versicherung

Dialog

Abseits von Tagesgeschäft und Produktpräsentation lud die NÜRNBERGER Versicherung zum Dialog am Fuschlsee. Vertriebspartner und Experten diskutierten, welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen für die künftigen Rahmenbedingungen der Berater und Versicherungsanbieter prägend sein werden. In ihrem Impulsvortrag gingen Finn Krüger und Michael Haas von der Swiss Re Europe S.A. auf die Frage der Zukunftsfähigkeit von Staaten vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft ein. In der Schweiz ist das Medianalter der Wähler schon heute 55 Jahre. Da verwundert es nicht, dass viele wichtige Reformen, wie die Erhöhung des Renteneintrittsalters, nicht umgesetzt werden. Auch müssten Investitionen steigen, um langfristig die Produktivität zu steigern und Wohlstand zu generieren. Ein anderes Beispiel für ein verändertes Kräfteverhältnis zwischen Jung und Alt ist der Brexit. Anschließend beleuchtete die Beraterin Prof. Dr. Claudia Hilker Entwicklungen und Tendenzen in der Digitalisierung innerhalb der Versicherungsbranche. Innovationszyklen

Prof. Dr. Claudia Hilker, Beraterin für Digital Marketing; Prok. Wolfgang Menghin, Leiter MFAVertrieb NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich; Michael Haas, Head Life &Health Austria & CEE, Director Europe, Middle East & Africa Swiss Re Europe S.A., Niederlassung Deutschland; Finn Krüger, Senior Economist Swiss Re Institut; Andreas Schneider, Executive Partner Brookings Consulting; Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich

werden kürzer, branchenfremde Innovatoren dringen in die Märkte ein. Digitale und automatisierte Prozesse ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Das bedeutet für Versicherungen, dass sie mehr Nähe zum Kunden, etwa durch verstärkte Präsenz im Bereich Social Media, aufbauen müssen. Dazu benötigen Versicherungen strategische Konzepte für Social-Media-Marketing zum Aufbau von Communitys. „Die Fachvorträge und die anschließenden Kamingespräche mit den

Experten haben deutlich gemacht, dass wir vor großen Veränderungen wie der Digitalisierung oder der Überalterung der Gesellschaft stehen. Wir waren uns alle einig, diese Veränderungen als Herausforderungen zu betrachten. Bedarfsgerechte Versicherungslösungen, fachliche Kompetenz in der Beratung und die persönliche Nähe zum Kunden werden auch in einem komplexen und dynamischen Umfeld gefragt sein“, resümiert Vorstandsmitglied Mag. Erwin Mollnhuber. risControl 07/18 33


VERANSTALTUNG

Fachgruppenobmann Franz Ahm, Jürgen Hartinger von der KGV, Eva Palten, Robert Seljak und Fachgruppengeschäftsführer Herwig Draxler

Versicherungsmakler Kärnten

Zahlt er oder zahlt er nicht?

Über 150 wissensdurstige Kärntner Versicherungsmakler nahmen in Klagenfurt Platz im großen Festsaal der Wirtschaftskammer Kärnten. Grund dafür war der Vortrag von Professor Eva Palten, Professorin für Zivil- und Ertragsversicherungsrecht an der Uni Wien und wissenschaftliche Redakteurin der „Versicherungsrundschau“. „Unser heutiges Thema ist zwar trocken, kann aber trotzdem auch unterhalten. Es ist halt Jus“, sagte Palten und leitete so direkt in die Materie ein. Konkret drehte sich der Tag rund um „Schadenfälle

& more“ und beleuchtete die wichtigsten Fragen, die sich Ihr Kunde im Schadenfall stellt: Zahlt der Versicherer oder zahlt er nicht? Und wenn der Versicherer nicht zahlt: Hat der Schadenreferent recht? Oder der Versicherungsmakler? Und haben Sie den Kunden korrekt beraten? Aus der Praxis klar und verständlich Bei diesem Streifzug durch OGH-Entscheidungen erklärte die Expertin anhand von Fallbeispielen aus den wichtigsten Sparten

zentrale Themen zu Leistungspflicht bzw. Leistungsfreiheit des Versicherers und Beratung bzw. Haftung des Versicherungsmaklers. Durch den Praxisbezug waren die Fälle auch für Nichtjuristen klar verständlich. Außerdem standen typische Fehlerquellen bei der Beratung, Haftung des Versicherungsmaklers oder die Klagfrist und Haftung bei Schadenersatz auf dem Programm. Die kostenlose Aus- und Weiterbildung war außerdem mit fünf Stunden (50 Credits) für das Weiterbildungszertifikat des Fachverbands der Versicherungsmakler anrechenbar.

NÜRNBERGER / GARANTA

Golfturnier

Das diesjährige Charity-Golfturnier der NÜRNBERGER und GARANTA brachte 12.000 Euro ein, die zwei karitativen Einrichtungen in Salzburg zugutekommen werden. Vorstandsvorsitzender Kurt Molterer: „Es freut mich, dass auch heuer wieder so viele Freunde und Geschäftspartner unserer Einladung gefolgt sind und damit ihr soziales Engagement unter Beweis stellen. In diesem Jahr werden wir mit den Erlösen unseres Golfturniers zwei Vereine finanziell unterstützen. Das ist zum einen der Verein San Helios, der vor allem Kinder von alleinerziehenden Eltern und finanziell schlechter gestellten Teilfamilien betreut, und zum anderen der Verein Little 34 risControl 07/18

Franz Wittmann sen., Dachstein-Tauern Golf-& Countryclub; Christine Wolf, beste Golferin Österreichs; Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich; Philipp Hold, Sales Representative Austria J.Lindeberg.

Horseland for Kids, der körperlich oder geistig beeinträchtigten Kindern und Kindern mit

Formen von Hyperaktivität den Kontakt zu Pferden anbietet.“


R+V: Sind Strafen in Österreich versicherbar? Seit Inkrafttreten der neuen Datenschutzgrundverordnung taucht vermehrt die Frage nach der Versicherbarkeit von Strafen und Regressansprüchen mittels D&O auf. Wir fragten deshalb beim Spezialversicherer R+V nach. Haftpflichtspartenleiter und D&OExperte Mag. Rainer Hörmann nimmt dazu Stellung. Herr Mag. Hörmann, die neue DSGVO scheint die Unternehmen ganz schön nervös zu machen?

stellen Sie fest, dass dieser Deckungsbaustein nur unter der Voraussetzung der rechtlichen Zulässigkeit gilt.

Mag. Rainer Hörmann: Ja, verständlicherweise. Denn diese Verordnung ist ein sehr komplexes Rechtssystem, das eigentlich auf Großunternehmen zugeschnitten ist, aber eben auch für klein- und mittelständische Unternehmen gilt. Das Pflichtverletzungspotenzial ist enorm hoch und die Strafandrohungen sind drakonisch. Das heißt, die Manager versuchen sich hier abzusichern?

Was spricht aus Ihrer Sicht denn gegen die rechtliche Zulässigkeit? Hörmann: Die wichtigsten Argumente sind einerseits das Verbandsverantwortlichkeitsgesetz, das in seinen Bestimmungen ein ausdrückliches Regressverbot enthält.

Andererseits sprechen auch die beiden Grundprinzipien des Strafrechtes – nämlich die Verhältnismäßigkeit sowie die Höchstpersönlichkeit von Strafen - eindeutig gegen die Zulässigkeit des Versicherns von Regressen. Außerdem: wenn man Regressansprüche tatsächlich versichern könnte, wäre einem kollusiven Vorgehen von Unternehmen und seinen Managern Tür und Tor geöffnet. Wir danken für das Gespräch.

Hörmann: Genau. Auch bei R+V wird vermehrt nach der Möglichkeit der Absicherung von Managern gegen Geldbußen bzw. Regressansprüche seitens des Unternehmens im Rahmen der D&O angefragt. Und besteht die Möglichkeit einer Versicherung von Strafen bzw. Regressansprüchen? Hörmann: Dazu muss vorher geklärt werden, ob dies überhaupt rechtlich zulässig ist. In Bezug auf Strafen ist die Antwort klar nein. Denn das Gesetz verbietet ausdrücklich die Versicherung von Geldstrafen. Bezüglich der Absicherung von Regressansprüchen gibt es hingegen in Österreich noch keine eindeutige Rechtsmeinung. Die zentrale Frage ist, ob Strafen überhaupt von einer juristischen auf eine natürliche Person überwälzt werden können. Und hier überwiegen unserer Meinung nach die Argumente dagegen. Aber es gibt doch Mitbewerber, die genau diese Leistung - sprich die Deckung von Regressen - anbieten? Hörmann: Die gibt es tatsächlich. Doch wenn sie deren Bedingungswerke genau lesen, risControl 07/18 35


MARKT

Intelligente Roboter für den persönlichen Kontakt Es gibt kaum eine Branche, die von der disruptiven Kraft der künstlichen Intelligenz nicht ausgenommen ist. Vor allem im Kundenservicebereich schlagen die Mitarbeiter Alarm, aufgrund der immer intelligenteren Roboter, die drauf und dran sind, den Servicebereich aufzumischen.

Ping An, eine chinesische Versicherungsgesellschaft, glaubt mit Hilfe von intelligenten Lügendetektoren die Unaufrichtigkeit ihrer Kunden aufzudecken. Das Unternehmen ermöglicht es seinen Kunden sich über eine App für eine Kreditvergabe zu bewerben. Die potentiellen Kreditnehmer beantworten Fragen nach ihrem Einkommen und ihren Tilgungsplänen per Video. Monitore analysieren rund 50 unterschiedliche Gesichtsausdrücke um schlussendlich zu entscheiden, ob die Antragsteller die Wahrheit sagen. Das Programm, das durch künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht wird, hilft dabei diejenigen Kunden herauszufiltern, die sich aufgrund verdächtiger Gesichtsausdrücke weiteren Überprüfungen unterziehen müssen. Ein etwas herkömmlicheres Praxisbeispiel stellt der Sprachassistent Alexa von Amazon dar. Allianz, die Württembergische Versicherung oder die Zurich Versicherung bieten bereits Sprachassistenten für ihre Kunden an. Bei letztgenannter Versicherung informiert Alexa über Preisangebote bei Haushaltsversicherungen und sendet auf Wunsch ein 36 risControl 07/18

PrivatSchutz-Angebot auf das Smartphone. Außerdem kann der Sprachassistent den nächstgelegenen Vermittler inklusive der Kontaktdaten mitteilen. Das Service wird derzeit nur für Kunden in Deutschland angeboten. Noch sind vielleicht die KI-Experimente der Versicherer nur Spielereien, die eher Marketingzwecken dienen. Aber daraus kann bald ernst werden. Laut einer BCG-Studie könnte die Wertschöpfung Österreichs durch KI im Laufe der kommenden zehn Jahre um fünf Milliarden Euro oder 1,2 Prozent der Wirtschaftsleistung ansteigen. In Autos, in der Industrie oder am Arbeitsplatz werden die Tätigkeiten von immer intelligenteren und zuverlässigeren Robotern übernommen und ermöglichen es den Menschen sich nur noch auf noch

intelligentere Arbeiten zu konzentrieren. Die Frage, die sich dabei konsequenterweise stellt lautet: Wie lange wird es noch dauern bis wir endgültig von den Robotern auf allen Ebenen abgelöst werden? KI wird Versicherungswirtschaft transformieren Jedenfalls ist für die Versicherungsbranche künstliche Intelligenz das nächste große Ding. Eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Accenture unter 550 Führungskräften bei Versicherern aus 31 Ländern zeigt dabei, dass drei Viertel der Versicherungsmanager weltweit glauben, dass KI die gesamte Versicherungsbranche in den nächsten drei Jahren komplett transformieren oder zumindest

Ein Praxisbeispiel von künstlicher Intelligenz stellt der Sprachassistent Alexa von Amazon (hier Amazon Echo Dot) dar.


MARKT

Verhalten nachahmt, im erhebliche Maße Künstliche Intelligenz wodurch sich die Proverändern wird. Auch Die künstliche Intelligenz ist ein Forschungsgebiet, in dem versucht wird, blemlösungszeit von das Kundenservice Mechanismen zu entwerfen, mit denen Maschinen oder Computer intelligentes zehn auf eine Minute scheint von der disVerhalten entwickeln können. Dies beinhaltet z.B. das autonome Lernen von reduziert“, erklärt Beruptiven Macht der Maschinen. Durch die Lösung einfachster Fälle erweitern die Systeme ihre joy Narayana, CEO intelligenten DigiWissensbasis mit jedem neu gelösten Fall. Neben dem Kundenservice finden von BoodsKapper, talisierung erfasst solche Systeme Anwendung in der Diagnose von Krankheiten oder der Suche und während des SAP zu werden. Gerade Beseitigung von Fehlern in technischen Systemen. Mittels sprachlicher Intelligenz Financial Services die Versicherungen ist es zusätzlich möglich, einen geschriebenen Text in Sprache umzuwandeln Innovation Summit mit ihren niedrigen und umgekehrt einen gesprochenen Text zu verschriftlichen. Die bekanntesten in New York. „Wir Renditen am KapiSpracherkennungsdienste sind dabei Alexa von Amazon und Siri von Apple. sind der Überzeutalmarkt, stehen auf gung, dass wir das der Kostenseite unter Handlungsdruck. Hinzu kommt, dass sich, cent Wolff-Marting, Leiter Kompetenzteam Kundenerlebnis deutlich verbessern können. getrieben von den neuen Technologien, die Digitalisierung und Innovation bei den Ver- Dazu trainieren wir die Software, damit sie Ansprüche der Kunden an die Versicherer sicherungsforen Leipzig, die gemeinsam mit sich verhält wie der ideale Kundenbetreuer, verändern. Digitalisierung und künstliche dem Softwarehersteller Adcubum eine Studie der schnell auf dem Punkt kommt, um vielIntelligenz steht daher ganz oben auf der über die Zukunft der Versicherungsbranche beschäftigten Leuten rasch eine Lösung zu bieten“. Agenda der Assekuranzen um im Innovati- ausgearbeitet haben. onswettbewerb die Nase vorne zu haben. „Das große Zukunftsthema heiße Big Data und Chatbots Künstliche Intelligenz“, schreibt die UNIQA in einer Aussendung. So trägt die UNIQA Auch im Servicebereich droht ein Mitarbeidieser Entwicklung Rechnung, indem sie ter-Exodus. Die lernenden Maschinen im die Zukunftsthemen „Digitalisierung“ und Kundenservice sollen zukünftig, so der Ge„veränderte Kundenerwartungen und Mark- danke der KI-Befürworter, dafür sorgen terfordernisse“ seit 1. Jänner 2018 mit einem die vielen schlechten Erfahrungen der Kunden im Kundenservice zu redueigenen Vorstandsressort besetzt. zieren. „Die Missstände im Kundenservice sind Roboter statt Menschen dabei offensichtlich“, Dabei werden alle Bereiche der Wertschöp- erklärt Andreas Klug, fungskette ins Visier der Versicherungsbetriebe M a r k e t i n g - C h e f genommen. So arbeitet die Zurich-Versiche- von ITyX, einem rung gemeinsam mit Technologieunternehmen Hersteller von KIan KI-Systemen um die Schadenabwicklung Software. „Überlasschneller und besser zu machen. „In Großbri- tete Mitarbeiter, der tannien konnten wir die an Reaktionszeit bei ständig zunehmende Personenschäden in einigen Fällen von über Kundenkontakt durch einer Stunde auf wenige Sekunden verkürzen“, neue digitale Medien und die schreibt die Zurich Versicherung in einer Aus- damit steigende Datenmenge, sendung. Dabei konnten 40.000 Arbeitsstun- die für einen Menschen nicht den eingespart werden, und das nach nur rund mehr fehlerfrei zu meistern ist, vier Monaten Einsatzzeit. Die Einsparungen machen technische Lösungen zur zeigen die Kehrseite der Medaille der hohen Entlastung der Kundenberater Effizienz: So haben Software-Roboter des notwendig.“ BoodsKapper, ein japanischen Lebensversicherers Fukoku Mu- Startup, dass KI-Lösungen für tual Life Insurance innerhalb weniger Monate die Kundenberatung produziert, fast 30 Prozent der Mitarbeiter in den betref- hat diese Problematik erkannt und fenden Schadensabwicklungs-Abteilungen geht mit folgendem Programm auf eingespart. „Der Fokus menschlicher Arbeit dem Markt: „Nennen Sie uns den wird sich weg von Routinetätigkeiten hin zu Superstar unter ihren KundenbeSpezialaufgaben verlagern, die von Computern treuern und wir stellen Ihnen eine nicht abgebildet werden können“, erklärt Vin- KI-Anwendung bereit, die sein risControl 07/18 37


MARKT

In Österreich erst am Anfang

ChatBot Ein ChatBot ist ein text- oder sprachbasiertes Dialogsystem, welches die Kommunikation mit einem technischen System erlaubt. Die meisten Chatbots greifen auf eine vorgefertigte Datenbank zurück. Chatbots so die Hoffnung der Entwickler, könnte durch die Entwicklung in der KI die gesamte Bandbreite der Kundenkommunikation übernehmen: Angefangen bei der Verkaufsberatung über den Support bei technischen Problemen bis hin zu gezielten Marketingansprachen. Zwei Entwicklungen haben dafür gesorgt, dass das Thema Bot einen enormen Schub bekommen hat. Zum einen können durch immer bessere Computerleistungen immer größere Datenbanken immer schneller untersucht werden. Zum anderen gab es erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz. So können Bots heute aus Fehlern lernen und damit in der Kommunikation immer besser werden (Deep Learning).

In Österreich sind unter den Assekuranzen noch wenige KIProjekte am Markt. So beschäftigt sich zwar z.B. die Generali mit den Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, aber diese werden seitens der Geschäftsführung, auch auf Anfrage, noch nicht kommentiert. Eine der wenigen Unternehmen, die mit einem „intelligenten“ Chatbot bereits den Schritt in den Markt gewagt haben ist die UNIQA. Der U ­ NIQA-Chatbot hilft bei der Schadenmeldung, berechnet Prämien für Krankenversicherung und vereinbart im Anschluss einen Termin mit einem UNIQABerater und beantwortet zusätzlich Fragen zu Versicherungsthemen und lernt dabei laufend dazu. Für die UNIQA ist die Innovation im Kundenbereich ein zentraler Schwerpunkt in der Unternehmensstrategie. Im Zentrum steht dabei die Neuausrichtung der Kundenkontaktpunkte und der nachgelagerten Serviceprozesse, da sich die Kommunikationskanäle und die Kundenansprüche im Sinn von Qualität, Reaktionszeiten und Serviceerwartung auch in der Versicherungswirtschaft in den nächsten Jahren wesentlich wandeln werden. Dass diese Entwicklung nicht unbedingt zu Lasten des Servicemitarbeiters gehen muss, macht der neue Vorstand für das neu geschaffene Ressort „Digitalisierung“, Alexander Bockelmann klar. Für Bockelmann bedeutet Digitalisierung und persönliche Beratung keinen Widerspruch. „Durch den Einsatz digitaler Tools reduzieren wir den administrativen Aufwand und steigern die Effizienz in der Verarbeitung. Auf diese Weise können wir die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser erfüllen und unseren Beratern bleibt mehr Zeit für die Betreuung der Kunden.“ Ohne künstliche Intelligenz stellt die Wiener Städtische ihren Servicebot ihren Kunden zur Verfügung. Der Chatbot konzentriert sich darauf die Kunden dabei zu unterstützen die passende Kontaktmöglichkeit zu finden, sei 38 risControl 07/18

es die nächstgelegene Geschäfts- oder Zulassungsstelle oder ein persönlicher Termin mit einem Berater. Außerdem gibt der Servicebot der Wiener Städtischen Produktauskünfte im Bereich der Gesundheitsvorsorge, und ermittelt den persönlichen Versicherungsbedarf im Bereich Gesundheit. Wenn der elektronische Assistent nicht mehr weiterweiß, erhält der Kunde vom Roboter Kontaktdaten einer passenden menschlichen Anlaufstelle oder man wird direkt mit dem Serviceteam verbunden. „Mit unserem ‚ServiceBot‘ können wir Kundenwünschen und -verhalten noch besser entsprechen und ermöglichen – wo immer es sich anbietet – auch einen nahtlosen

Übergang zur persönlichen Beratung“, erklärt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen. Chatbots helfen Servicemitarbeitern

Viele Studien belegen, dass gerade Österreic h noc h Aufholbedarf hat, wenn es um KI geht. Einige Unternehmen zeigen trotzdem wie es gehen könnte: Seit Sommer des Vorjahres ist der ChatBot mit Namen BotTina für Wien Energie bereits im Betrieb und konnte seitdem über 20.000 Kundengespräche führen. Die Fragestellungen betreffen vor allem Themen wie An- und Abmeldung, Tarife oder Umzugsservice. „Zwischen 80 und 100 allgemeine Anfragen wickelt der Chatbot jeden Tag ab. Das ist Zeit, die unsere Service-Mitarbeiter für individuelle, persönliche Beratungen gewinnen“, erklärt Michael Strebl, Wien EnergieGeschäftsführer. Kann der ChatBot einmal eine Frage nicht beantworten, so verweist es auf einen Mitarbeiter.

Seit Sommer des Vorjahres ist der ChatBot mit Namen BotTina für Wien Energie bereits im Betrieb und konnte seitdem über 20.000 Kundengespräche führen.


DSGVO: Generali bietet befristet prämienfreie Erweiterung in der Haftplicht Mit der Datenschutz-Grundverordnung können Unternehmen auch für immaterielle Schäden haftbar gemacht werden. Die Generali Versicherung bietet für diese Risiken nun ihren Kunden eine prämienfreie Erweiterung in der Haftpflichtversicherung. Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt seit 25. Mai. Darin wird der Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten geregelt. Bei Nicht-Einhaltung der neuen Vorgaben drohen verschärfte Strafen und damit rücken bei Unternehmern und Gewerbetreibenden mögliche Schadenersatzansprüche aus Verletzungen von datenschutzrechtlichen Bestimmungen stärker ins Bewusstsein. Im Rahmen der DSGVO sind im Wesentlichen Ansprüche wegen reiner Vermögensschäden und immaterieller Schäden zu erwarten. Bei reinen Vermögensschäden ist dies zum Beispiel durch Verdienstentgang oder einem entgangenen Gewinn messbar. Schwerer messbar sind hingegen immaterielle Schäden, da vorhandenes Vermögen nicht beeinträchtigt wird. Darunter fallen Schäden, welche die Persönlichkeit, die Freiheit oder Ehre eines Menschen betreffen. Immaterielle Schäden sind vielfältig Mit der neuen Verordnung sind nun immaterielle Schäden bei praktisch jeder Verletzung der DSGVO zu ersetzen. Die Gefahren, den Datenschutz im eigenen Unternehmen zu verletzen, sind vielfältig. Hier einige Beispiele:

• unerlaubtes Zugänglichmachen von Daten an Dritte • unerlaubte Observation von Personen durch Fotos, Videos oder Tonaufnahmen • unzulässige Videoüberwachung • Bereitstellen von Fotos in sozialen Netzwerken ohne Einwilligung • unautorisierte Kontaktaufnahme zu Marketingzwecken • Datensammlung für Profiling • Datenlecks durch veraltete EDV-Anlagen und Sicherungen

Prämienfreie Erweiterung bis 31. Dezember 2018 Neben der Einhaltung der in der DSGVO vorgeschriebenen Maßnahmen sollten sich Unternehmen gegen Schadenersatzansprüche entsprechend versichern. Die Generali Versicherung bietet ihren Kunden, die bereits eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben, jetzt als Übergang eine prämienfreie Erweiterung ihres Versicherungsschutzes bis 31. Dezember 2018. Abgesichert sind: Schadenersatzansprüche aus der Verletzung von Datenschutzrechtlichen Bestimmungen bis zur Höhe der derzeit vereinbarten Haftpflicht-Versicherungssumme bis zu einem Betrag von maximal 750.000 Euro. Sofern bereits ein Selbstbehalt vereinbart ist, gilt dieser auch für diese Erweiterung des Versicherungsschutzes. Strafen und Schadenersatzansprüche/Regresse wegen Strafen sind nicht versichert. Generali Kunden haben damit die Möglichkeit, sich in aller Ruhe bis Ende des Jahres hinsichtlich eines dauerhaften Versicherungsschutzes beraten zu lassen. risControl 07/18 39


INTERVIEW | ROLAND RECHTSSCHUTZ-VERSICHERUNGS-AG

Stark positioniert Mag. Martin Moshammer ist seit Jänner 2016 Niederlassungsleiter von ROLAND Rechtsschutz in Österreich. Der in Wels geborene Jurist war zuvor bei der Zürich Versicherung in verschiedenen leitenden Funktionen tätig. Wie ist die Entwicklung von ROLAND Rechtsschutz in Österreich? Moshammer: Die Entwicklung, die wir hingelegt haben, lässt sich absolut zeigen. Wir haben 2016 mit der Neuausrichtung des Unternehmens begonnen und die ersten nachhaltigen Erfolge lassen sich bereits erkennen. Der Schadensatz im Jahr 2017 weist die geringste Quote seit 2008 auf, das Nettoneugeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent gesteigert werden. Wenn man die Zahlen heuer betrachtet, dann könnte sich der Schadensatz nochmals markant verbessern. Auch in unseren Wachstumsbereichen Industrie und Gewerbe sind wir weiterhin unbestritten auf Wachstumskurs. Besonders erfreulich ist, dass das Gesamtstornovolumen, verglichen mit dem Vorjahr, zurückgegangen ist. Das sind

einer Wertanpassungsmöglichkeit. Derzeit stehen wir vor dem Dilemma, dass viele unserer Verträge im Sinne unserer Auslegung nach der aktuellen Judikatur nicht wertanpassbar Derzeit stehen wir vor sind. Wo es möglich dem Dilemma, dass viele ist, arbeiten wir jedoch daran, Verträge unserer Verträge im Sinne umzustellen und zu unserer Auslegung nach der konvertieren.

rundum sehr positive Entwicklungen, auch wenn wir wissen, dass der eine oder andere Punkt noch zu erledigen ist. Wieso ist der Schadensatz gesunken bzw. was sind die Gründe dafür?

Moshammer: Das aktuellen Judikatur nicht hat mehrere Grünwertanpassbar sind. Ist die Einführung eide. Zum einen ist nes verpflichtenden es uns gelungen, die Frequenzschäden nach unten zu treiben. Insbe- Selbstbehaltes in einigen Tarifen auch eine sondere beim Privatrechtsschutz waren wir mit Möglichkeit, Kleinschäden zu reduzieren? einer Vielzahl von Schäden konfrontiert und haben in der Vergangenheit nicht rechtzeitig Moshammer: Das ist nicht unser Weg. Wir Gegenmaßnahmen ergriffen. Eine weitere bieten seit Oktober 2017 mehr SelbstbehaltsMaßnahme ist die Anpassung aller Tarife mit varianten an und haben sogar eine Tarifversion im Privatrechtsschutz, wo es ausschließlich Selbstbehalte gibt: den Smarttarif. Der Kunde kann frei entscheiden, ob er eine abgespeckte Deckungsvariante mit nur einem Selbstbehalt oder einen klassischen Tarif mit 3 Selbstbehaltsvarianten wünscht. Wie ist das Feedback der Kunden auf die neue Tarifgestaltung?

Moshammer: Die Auswahlmöglichkeit mit den unterschiedlichen Selbstbehaltsvarianten kommt sehr gut an. Wobei wir mit unseren Vertriebspartner einen dringenden Bedarf haben, unseren Vertriebspartnern zu erklären, ja sie darüber aufzuklären, wie sinnvoll Selbstbehalte sind. Das betrifft nicht nur ROLAND Rechtsschutz, sondern das ist ein Thema für die gesamte Branche. Man muss dem Kunden wirklich vorzeigen, wie viel Ersparnis über die Laufzeit eines Vertrages an Prämie entsteht, wenn Kleinschäden selbst getragen werden. Ein Thema, das nur den Privatrechtsschutz betrifft, oder auch ein Thema für den KMUBereich? 40 risControl 07/18


ROLAND RECHTSSCHUTZ-VERSICHERUNGS-AG | INTERVIEW

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INTERVIEW | ROLAND RECHTSSCHUTZ-VERSICHERUNGS-AG

Moshammer: Wir als Maklerversicherer sind darauf angewiesen, dass unsere Vermittler ihre Kunden sensibilisieren und aufklären. Wenn man zum Beispiel den Strafrechtsschutz nennt, dann braucht man nur die Zeitungen aufschlagen und man wird mit der Thematik konfrontiert. Hier werden ungewollte Argumentationen für eine Strafrechtsschutzversicherung geliefert, die man als Vermittler sehr gut nutzen kann. Aus meiner Sicht ist der Straf-Rechtsschutz mittlerweile nicht mehr ein Nice-to-have sondern ein Musthave. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass es hier schnell zu immensen Kosten für den Betroffenen kommen kann. Durch das „Whistleblower-System“ ist man im öffentlichen Bereich schnell mit Vorwürfen konfrontiert, die man entkräften muss, und auch dabei entstehen hohe Rechtskosten. Was ist für den Kunden der wichtigste Entscheidungsgrund beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung: die Absicherung des Risikos oder die Prämienhöhe?

Moshammer: Das ist letztendlich in jeder noch immer im Hinblick auf die MarktdurchSparte ein Thema. Im Vertragsrechtsschutz, dringung unterentwickelt. Besonders der Bereich der Abdeckung der durchaus prämides Berufsrisikos in enintensiv bei umWir sehen uns sehr wohl der Managementfangreicher Deckung in der Pflicht, unseren bzw. Führungsebesein kann, könnte Vertriebspartnern ne ist wichtig. Die die Wahl von höheInstrumentarien in die Personen müssen ren Selbstbehalten Hand zu geben, die ihnen sich einfach mehr das Prämienniveau dem Risiko, das sie durchaus reduzieren. helfen, den regulatorischen zu tragen haben, beAnforderungen gerecht zu wusst werden. Viele We l c h e Re c h t s werden. erkennen die damit schutzbereiche einhergehenden Risiverzeichnen die meisten Zuwächse, welche Tendenzen ken nicht, hier ist noch viel Sensibilisierung notwendig. erkennen Sie? Moshammer: Die Rechtsschutzsparte ist im Vergleich zu anderen Versicherungssparten 42 risControl 07/18

Was kann man als Rechtsschutz-Versicherer unternehmen, um das zu ändern?

Moshammer: Derzeit steht leider immer noch die Prämie im Vordergrund. Besonders im Firmen-Rechtsschutz ist es unsere Aufgabe, die Deckungsunterschiede besser herauszuarbeiten, um die Prämienunterschiede erklärbar zu machen, denn es gibt am Markt eklatante Deckungsunterschiede. Hier sollte der Weg des Vermittlers sein, gemeinsam mit dem Versicherer den Bedarf des Kunden zu evaluieren und erst im zweiten Schritt in eine Prämiendiskussion zu gehen. Denn es gibt verschiedene Hebel, um eine Prämienhöhe zu beeinflussen, sei es der Selbstbehalt, die Deckungssumme, unterschiedliche Streitwertgrenzen oder die Möglichkeit im Vertragsrechtsschutz, zwischen Lieferanten und Kunden Forderungen zu unterscheiden. Als reiner Maklerversicherer sind Sie in der Zukunft noch mehr gefordert, die Vertriebspartner zu unterstützen. Was werden Sie anbieten? Moshammer: Wir sehen uns sehr wohl in der Pflicht, unseren Vertriebspartnern Instrumentarien an die Hand zu geben, die ihnen helfen, den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Wir werden beispielsweise


INTERVIEW

IT-Infrastruktur ist den Vermittlern für Wohin geht der nächste Urlaub? Wie immer in meine Heimat nach die größte Investition diverse Produkte eine Oberösterreich, ins Salzkammergut zum Bergwandern. in der Geschichte von Art Checkliste mit ROLAND in Österdurchaus kritischen Eine Wunschdestination für den nächsten langen Urlaub? Ich habe kein reich. Und damit auch Fragen zur Verfügung Fernweh, ich halte mich gerne in Österreich auf. Wenn ich viel Zeit hätte, würde ich ein klares Bekenntnis stellen – ähnlich, wie eine mehrtägige Bergtour mit der Überquerung eines Bergrückens planen. vom Standort Köln wir sie bereits für den zu ROLAND ÖsManager-RechtsWo holen Sie sich die Kraft für den Alltag? Es ist wichtig, geerdet zu bleiben. terreich. schutz erstellt haben. Ich hole mir Entspannung auf meinen Bergwanderungen. Meine Freude an der Wir sehen das auch Arbeit gibt mir Kraft für den Alltag, denn, wenn man etwas nicht gerne macht, Was bedeutet Digials Möglichkeit, undann kann man auf Dauer auch keine Höchstleistung bieten. Beruflich der Kontakt talisierung für Sie? ser Angebot von der und Austausch mit meinen Mitarbeitenden, um die Probleme auch an der Front Masse der Rechtskennenzulernen. Alleine diese Kenntnis führt dazu, dass Themen, die einen selbst Moshammer: Ich schutz-Angebote betreffen, relativiert werden. habe den Eindruck am Markt zu unterWenn Sie sich etwas von der Branche wünschen könnten? Ich würde mir gewonnen, dass Digischeiden. Bestimmte von der Branche ein geschlossenes und gemeinsames Auftreten wünschen. Im talisierung am Markt Deckungsbausteine Hinblick auf die Thematik Selbstbehalt: Es ist branchenweit restlos geklärt, teilweise missbräuchkönnen nur Spezidass Selbstbehalte per se Sinn machen. Daher plädiere ich für eine gemeinsame lich verwendet wird. alversicherer anbieAufklärungskampagne statt gegenseitiger Vorhaltungen. Wir müssen wieder mehr Nämlich als vorgeten. Die Checkliste zum ursprünglichen Versicherungsgedanken zurückkehren und aufzeigen, wofür schobener Grund, um wird interessierten eine Versicherung da ist und wofür nicht. die Absicherung von Vermittlern auf AnRisiken einzuschränfrage zur Verfügung gestellt. Im Manager-Rechtsschutz wird das Rechtsschutz-Versicherers gehören, solche ken oder gar als unmöglich zu bezeichnen. Die Digitalisierung wird zum Selbstzweck, Dokument automatisch mit dem Angebot Leistungen anzubieten. eine Entwicklung weg vom ursprünglichen versandt. Wie macht man einen Rechtsschutz-Ver- Versicherungsgedanken der individualisierten Lösung hin zum Standardprodukt. Ich Sind Assistanceleistungen in der Rechts- sicherer zukunftsfit? bin der Meinung, wer die Digitalisierung als schutz-Versicherung unabdingbar? Wie sehen Sie die Zukunft des Rechtsschutzes? Moshammer: Im Endeffekt muss man Allheilmittel ansieht, der gibt unweigerlich möglichst viele Medien abdecken und dem das Industrie- und Individualsegment auf. Moshammer: Auch wenn wir es heute noch Kunden dabei helfen, sein Problem früh- Denn dort wird es mit Unterstützung der Digitalisierung weinicht für möglich halten, denke ich, dass der zeitig zu lösen. Das terhin bei einer Art Weg des klassischen Rechtsstreites vor Gericht heißt, der Versicherer Auch wenn wir es heute noch Manufaktur bleiben. im Privatbereich immer weniger Bedeutung muss möglichst früh nicht für möglich halten, haben wird. Wir werden immer mehr mit in eine Geschichte denke ich, dass der Weg des Persönliche Beramündigen Konsumenten konfrontiert sein, die einsteigen, um Lötung versus digitale klassischen Rechtsstreites eine schnelle und kompetente Rückmeldung sungsmöglichkeiten Beratung? zu einem Rechtsproblem haben möchten. anzubieten, noch vor Gericht im Privatbereich Egal, ob per E-Mail, Internet, telefonisch bevor es zu einer immer weniger Bedeutung Moshammer: Ich oder mittels einer App. Weiters wird der Rechtsstreitigkeit haben wird. sehe die persönliche Versicherer immer mehr in die Pflicht ge- kommt. Der Kunde Beratung weiterhin nommen werden, Rechtsproblematiken und sollte seinen Rechtsentstehende Rechtsstreitigkeiten bereits vor schutz-Versicherer als Rechtsinformations- in vielen Versicherungsbereichen als notweneiner Gerichtsanhängigkeit zu klären. Sei es plattform nutzen, um so schon im Vorfeld dig. Standardisierte Versicherungsprodukte mittels Mediation oder Schlichtungsstel- die Spannung aus Rechtsunklarheiten her- werden gut über Onlinesysteme abbildbar sein, wenn Kunden das bevorzugen. Eine len oder Kontaktaufnahme mit der anderen ausnehmen zu können. Rechtsschutz-Versicherung ist komplex und Konfliktpartei. Eine Art Selbstregulierung, beratungsintensiv. Ich persönlich hätte Skrupel, sodass der Gang zu Gericht dann wirklich nur Was ist in Planung im heurigen Jahr? diese in ein digitales Beratungssystem eindie Ultima Ratio ist. Wir müssen uns davon lösen, diese Zusatzlösungen als Assistance- Moshammer: Es wird heuer definitiv keine zubetten, mal abgesehen von ganz einfachen leistungen zu sehen, denn aus meiner Sicht neuen Produkte geben. Denn unser Haupt- Deckungskomponenten. wird damit unsere Leistung eher unterbewer- augenmerk liegt auf der Ausrollung der neuen tet. Es wird zukünftig zum Repertoire eines IT-Infrastruktur im Frühjahr 2019. Die neue Wir danken für das Gespräch. risControl 07/18 43


„Viele Ressourcen in Entwicklungsleistung investiert und noch viel vor“ Auch die Versicherungswelt muss sich mit stetig steigenden Anforderungen, welche das rasche Voranschreiten der Digitalisierung mit sich bringt, auseinandersetzen. Bewährte Modelle werden in Frage gestellt und verlangen von der Branche neue Strategien und enorme Anpassungsleistungen. TOGETHER CCA baut seine Stellung als innovativer und verlässlicher Partner seiner Kunden daher stetig aus. CEO Gerhard Schuster zeigt im Interview auf, von welchen Leistungen TOGETHER CCA Kunden profitieren. Herr Schuster, derzeit stellt die neue Datenschutzgrundverordnung die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Die DSGVO gilt für alle Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten. Zu den am stärksten betroffenen Branchen gehört unter anderem die Versicherungsbranche. Wie unterstützen Sie Ihre Kunden und Partner? Gerhard Schuster: Die DSGVO hat für alle Branchenteilnehmer – von der großen Versicherung bis zum einzelnen Vermittler – einen enormen Aufwand mit sich gebracht. Wir haben viel Zeit in Planung und Entwicklung investiert, um unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung zu gewähren. Ein bereitgestelltes Verarbeitungsverzeichnis kann sowohl von TOGETHER als auch von CCA Kunden genutzt werden. Für CCA Kunden gibt es darüber hinaus eine bequeme und dennoch rechtskonforme Übertragungsmöglichkeit von Dokumenten. Weitere Features wie „Sperren und Verstecken“ von Kundendaten und die automatische Befüllung von Auskunftsbegehren ermöglichen dem Vermittler DSGVO-konformes Arbeiten. Ein neues rollenbasiertes Berechtigungssystem unterstützt zudem die internen Datenschutzbemühungen unserer Kunden. Die Umsetzung der DSGVO im Sinne unserer Kunden ist nicht ohne großen Einsatz unserer Mitarbeiter vonstattengegangen. Das Engagement hat sich - was viele, äußerst positive Rückmeldungen bestätigen – gelohnt. 44 risControl 07/18

Viele Unternehmen spüren, dass sich die Welt um sie herum gerade jetzt massiv ändert – Stichwort Digitalisierung. Als digitales Dienstleistungsunternehmen im Versicherungsbereich sind wir es gewohnt, rasch und flexibel auf technische und regulatorische Änderungen zu reagieren. Die Digitalisierung fordert traditionelle Geschäftsmodelle heraus und erzwingt große Anpassungen. Wir helfen unseren Geschäftspartnern, jene Services und Angebote, die ihre Kunden erwarten, umzusetzen. Prozessoptimierung alleine wird nicht genügen, um im digitalen Wettlauf ganz vorne zu sein. Daneben verändern auch neue Produkte, neue Services und vor allem neue Wettbewerber die Spielregeln. Wie geht TOGETHER CCA mit den Anforderungen der heutigen Zeit um? Schuster: Wie bereits erwähnt, können wir technische und regulatorische Anforderungen rasch und flexibel umsetzen. Der Versicherungsvermittler wird sich in Zukunft noch individueller um die Bedürfnisse seiner Kunden kümmern müssen. Kundenbetreuung und Abwicklungsprozesse müssen ihm durch Automatisierung weitestgehend abgenommen werden. Automatisierte und standardisierte Prozesse stehen daher im Fokus unserer Geschäftstätigkeit. Durch den Einsatz des normierten Österreichischen Maklerdatensatzes OMDS 2 und die Umsetzung des Österreichischen Maklerdatenservices OMDS 3, als Grundlage für den

bidirektionalen Datenaustausch, schaffen wir für unsere Geschäftspartner die benötigten Freiräume. Dafür gehen wir sehr individuell auf Kundenwünsche ein. Das Feedback unserer Kunden ist überwältigend und spornt uns an, noch besser zu werden. Wie begegnet TOGETHER CCA der Schnittstellenthematik in der Branche: BIPRO, OMDS 3 und angeblich fehlende Schnittstellen der Versicherungsunternehmen zu Maklerbestandsverwaltungen? Schuster: Die BIPRO Initiative hat eine große Dynamik in die Schnittstellenthematik in Österreich gebracht. Das österreichische Pendant zu BIPRO, das Projekt ÖsterreichischerMaklerDatenService OMDS 3 schreitet äußerst rasch voran. Viele Versicherungsunternehmen haben die ersten Normen bereits realisiert, von den anderen gibt es die Zusagen dazu. Dass es zu den Maklerverwaltungssystemen keine Schnittstellen gibt, möchte ich so nicht sagen. In der Vergangenheit wurden diese jedoch oft nur für einzelne Gruppen oder Vereinigungen nach deren Wünschen erstellt. Jetzt besteht die Chance einheitliche Schnittstellen zu erzeugen. Damit sind alle auf der Gewinnerseite, die Versicherer, deren Vertriebspartner und auch für uns Softwaredienstleister wird das Leben einfacher. TOGETHER CCA hat, außer der Schadenmeldung, alle im Vorjahr festgelegten Normen bereits umgesetzt. Derzeit wird mit einem Versicherer die normierte Antragsübermittlung KFZ realisiert.


Was haben Sie bis Ende des Jahres noch geplant? Schuster: Wir wollen erstmals eine österreichweite Umfrage zur Kundenzufriedenheit starten, die wir dann künftig jährlich zum Zweck der Produkt- und Serviceoptimierung durchführen. Die nächste große regulatorische Herausforderung für die Versicherungsbranche, die EU-Vermittlerrichtlinie IDD (Insurance Distribution Directive), tritt im Oktober in Kraft. Wir sind schon jetzt darauf vorbereitet, unseren Kunden den Umstieg auf die erweiterten Bestimmungen der neuen Vermittlerverordnung zu erleichtern. So haben wir ein digitales Beratungstool im Einsatz, das von der Bedarfserhebung bis zum vollständigem Deckungskonzept alles beinhaltet. Mit unserer Lösung für die elektronische Unterschrift „TOGETHERsign“ wurde ein weiterer Schritt in Richtung einer DSGVO- und IDD-konformen Geschäftsfallabwicklung realisiert. Und last but not least ermöglicht die mit einer Zweifaktorenauthentifizierung ausgestattete Dokumentenübertragung die sichere und verschlüsselte Übermittlung direkt aus CCA an den Maklerkunden. Kommen Ihre Kunden bei all den Neuerungen da noch mit? Schuster: Ja, es bleibt uns allen kaum Zeit, um Luft zu holen, eine Änderung jagt die nächste. Ab Herbst bieten wir daher verstärkt Webcoachings an, die einfach und günstig Inhalte transportieren. Außerdem haben wir unser Schulungskonzept komplett überarbeitet und an die neuen Gegebenheiten angepasst. Wir arbeiten auch an der Optimierung unserer FAQs, welche in unseren Webauftritten zu finden sind. Inhalte und Umfang der Schulungsinstrumente werden laufend evaluiert und an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst. Welche Vision haben Sie für die Zukunft von TOGETHER CCA? Schuster: Wir haben eine ganz klare Vorstellung davon, wohin wir uns als Unternehmen entwickeln wollen und stellen auch weiterhin die Bedürfnisse unserer Kunden in den Mittelpunkt unternehmerischer Bemühungen.

Mit den Rezepten von gestern kommt man heute nicht mehr weit. Wir wollen uns daher weg vom Industriedenken hin zum Ökosystemdenken entwickeln, Stichwort Marketplace. Das erfordert große Flexibilität und den Willen zur Zusammenarbeit mit anderen,

vielleicht weniger versicherungstypischen oder sogar konkurrierenden Unternehmen. Alles jedoch zum größten Nutzen unserer Kunden. Wir danken für das Gespräch. risControl 07/18 45


FINANZEN

Tippgeber-Verdienstchancen für Versicherungsvermittler Geldwäschebestimmungen und MIFID bei Lebensversicherungen, Datenschutzgrundverordnung und im Herbst die IDD machen das Kerngeschäft immer mehr zu einer mühsamen Angelegenheit. Auf der anderen Seite winken Zusatzgeschäfte „im Vorbeigehen“, die jedenfalls die Kundenbindung festigen und häufig auch mit einem guten Zusatzeinkommen verbunden sind. Die Rede ist dabei von Tippgeber-Modellen in den Bereichen Immobilien, Hypothekarkredite, Edelmetalle, strategische Metalle und PrivateEquity-Dachfonds. Diese haben Bezug zu Sachwerten oder dringend benötigten Dienstleistungen und können bei relativ geringem Aufwand hohe Zusatzerträge abwerfen. von Michael Kordovsky Nachdem der Versicherungsvertrieb mittlerweile mit bürokratischen Hiobsbotschaften und Rechtstipps bombardiert wird, möchte risControl mit diesem Beitrag neue Wege aufzeigen, mit deren Hilfe mögliche Einkommenseinbußen infolge erhöhter administrativer Aufwendungen kompensiert werden können. Wenn Versicherungsmakler und Agenten als Tippgeber agieren Tippgeber sind gemäß § 376 Ziff. 18 Abs. 8 GewO 1994 in einem freien Gewerbe tätig. Der Gewerbeschein dazu lässt sich schnell organisieren. Tippgeber bringen Interessenten mit passenden Gewerbetreibenden zusammen, dürfen jedoch keine eigene Beratung durchführen und auch keine Unterschriften einholen. Beispielsweise beschränkt sich die Zusammenarbeit mit Immobilientreuhändern (Immobilienmakler u. Bauträger) auf Namhaftmachung von Personen, die an einem Vertragsabschluss über Immobilien interessiert sind, an einen befugten Immobilientreuhänder, ohne ständig vom selben Auftraggeber betraut zu sein. Läuft hier alles ordnungsgemäß ab, trifft den Tippgeber keine Haftung. Kritischer wird es jedoch im Falle der Namhaftmachung von Wertpapierveranlagungskunden. Um hier als Tippgeber nicht unter widrigen Umständen mit der Haftungsproblematik konfrontiert zu werden, sollte im Beratungsprotokoll des 46 risControl 07/18

Vermögensberaters ein Vermerk stehen, dass der Tippgeber nicht beraten hat, sondern nur der dazu befugte Vertreter. Wer vorsichtig ist, klammert den Wertpapier-Bereich ohnehin gänzlich aus den eigenen Tippgeber-Aktivitäten aus oder arbeitet hier nur mit absoluten Vertrauenspersonen zusammen. Eine gute Nachricht gibt es für Versicherungsmakler –und Agenten. Sie haben bereits eine Gewerbeberechtigung. Ihnen ist es erlaubt, Tätigkeiten, die eigentlich zu einem anderen Gewerbe gehören wie z.B. Kundenakquise, ohne zusätzliche Voraussetzungen auszuführen, sofern die Eigenart des Betriebes erhalten bleibt (Nebenrecht). Die ergänzenden Tätigkeiten dürfen insgesamt bis zu 30% des Jahresumsatzes ausmachen. „Innerhalb dieser Grenze dürfen auch ergänzende Leistungen reglementierter Gewerbe erbracht werden, wenn sie im Fall von Zielschuldverhältnissen bis zur Abnahme durch den Auftraggeber oder im Fall von Dauerschuldverhältnissen bis zur Kündigung der ergänzten eigenen Leistungen beauftragt werden und sie außerdem bis zu 15% der gesamten Leistung ausmachen“, so die Infos der WKO. Kooperationen mit Immobilienmaklern und Bauträgern Immobilien sind am wenigsten erklärungsbedürftig und verkaufen sich von selbst. Tipp-

gebern winken besonders hohe Provisionen. Mit der Vermittlung von Anlageimmobilien lässt sich schnell Geld verdienen. Anlegern müssen keine komplexen Zusammenhänge erklärt werden und es ist auch nicht der von der MIFID geforderte Formular-Marathon erforderlich. Besonders leicht kann man es als Tippgeber haben, der für einen Bauträger oder regionalen Immobilienmakler aktiv wird. Die wichtigste Grundvoraussetzung dieses Geschäfts ist der persönliche Kontakt. Hier ist Networking angesagt. Einfach nur zu einem Bauträger hingehen und sagen: „Ich wäre ein potenzieller Tippgeber“ ist zu wenig. Wichtig sind Referenzen und Kontaktpersonen und eine klare Begründung, weshalb es Berührungspunkte einer möglichen Zusammenarbeit geben kann. Je kleiner und regionaler die betreffenden Firmen sind, desto leichter lässt sich ein Kontakt knüpfen. Ein Türöffner ist dabei ein konkreter Interessent. Beispiel: Ein Versicherungsmakler erfährt, dass ein Kunde seine Wohnung aus einer Erbschaft veräußern möchte und auf der Suche nach einem seriösen Immobilienmakler ist. Dann kann der Versicherungsmakler auf Wunsch des Kunden Kontakt mit einem Immobilienmakler aufnehmen. Dieser sollte, wenn möglich aus dem Bekanntenkreis des Tippgebers stammen. Mit dem Immobilienmakler schließt der Versicherungsmakler eine Tippgebervereinbarung ab in der steht, dass die Tippgeberprovision


FINANZEN

nanzierungsplattformen, die einen großen Teil des österreichischen Kreditmarktes abdecken und bundesweit über ein flächendeckendes Beraternetzwerk verfügen. In diese Kategorie fällt die INFINA Credit Broker GmbH, die neben den Unternehmensstandorten in Innsbruck, Wien sowie Wiener Neudorf über mehr als 70 Verbundpartner in ganz Österreich verfügt. Die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina verhandeln täglich mit Banken und Bausparkassen und wissen genau, wo die jeweiligen Bestkonditionen liegen. Über die Kreditplattform PROFIN haben die Experten Zugang zu Produkten von mehr als 120 Banken im In- und Ausland. Versicherungsmakler können sich bezüglich Tippgeber-Vereinbarungen an Verbundpartner in ihrer Nähe oder die Unternehmensstandorte der Infina wenden. je 20% der Immobilienmaklerprovision von Käufer und Verkäufer ausmacht, was durchaus machbar ist. Kann der Immobilienmakler bei beiden 3% als Provisionssatz durchsetzen, dann winken 1,2% des Wohnungspreises. Im Falle von 200.000 EUR wären das 2.400 EUR plus Umsatzsteuer. Selbst wenn der Provisionssatz auf je 2% (insgesamt 4%) sinkt, wären es noch immer netto 1.600 EUR. Findet hingegen der Tippgeber einen Käufer für eine Wohnung des Maklers, dann gibt es einen Tippgeberanteil am Provisionssatz, den der Käufer bezahlt. In letzterem Fall wären es bei 2% 800 EUR (0,4% von 200.000 EUR). Doch Vorsicht: Gute Angebote sind schnell vergriffen, weshalb es besser ist, von der Angebotsseite aus zu agieren. Entweder man kennt Personen, die Wohnungen oder Häuser kaufen, renovieren und wieder weiterverkaufen oder man knüpft Kontakte zu Bauträgern, die gerade ein neues Projekt planen und bereits beginnen, die Wohnungen vom Reißbrett weg zu verkaufen. Der Vorteil: Man braucht nur einen potenziellen Immobilienkäufer aus dem Kundenstamm namhaft machen, was nicht so schwierig sein dürfte. Auch die Provisionshöhen können relativ hoch sein. Ein Prozent vom Kaufpreis sind unter bestimmten Bedingungen durchaus machbar. Allerdings lassen sich Wohnungen umso schwerer verkaufen, je früher die Entwicklungsphase ist, während reifere Projekte schnell ausverkauft sind. In einer frühen Projektphase ist auch der Zeitpunkt der Provisionsauszahlung ein Thema. Es können mehr als 6 Monate ver-

gehen, bis hier Gelder zu fließen beginnen. Kooperationsmodell „Infina Unter diesem Aspekt ist eine Zusammenarbeit Finanzierungsservice“ mit Immobilienmaklern in der Vermittlung bereits bestehender Objekte einfacher. Gelder Das Kooperationsmodell „Infina Finanziefließen nach Abwicklung einer Transaktion. rungsservice“ richtet sich an VersicherungsIm Falle guter Lagen können oft schon binnen makler, Versicherungsagenten Immobilienweniger Tage Käufer gefunden sein und da makler, Bauträger und Finanzdienstleister. die Häuser bzw. Wohnungen bereits gebaut Der Finanzierungsservice Partner vermittelt Finanzierungen bzw. Finanzierungskunden sind, fließt auch „schnelles“ Geld. Tippgeber in der Vermittlung von Immobi- an Infina. Deren Wohnbau-Finanz-Experten übernehmen die Belienkrediten ratung und AbwickDie passende Filung der Finanzienanzierung für die INFINA Credit Broker GmbH rung. geplanten Immobiwww.infina.at Tippgeber dürfen lienkäufe der eigenen nur die allgemeinen Klienten kann relativ Unternehmensstandorte: (Kontakt-)Daten des leicht „im Vorbeige6020 Innsbruck, Brixner Straße 2/4 Kunden aufnehmen hen“ auf Tippgeber(Tel: 0043 512 584380-0) und weiterleiten. Es Basis vermittelt wer1010 Wien, Gonzagagasse 2/4 dürfen keine auf eiden. (Tel: 0043 1 5351400) nen bestimmten FiDazu schicken man2351 Wr. Neudorf, Blaue Lagune, Haus 24 nanzierungsbedarf che VersicherungsTel: 0043 664 1070770) ausgerichtete Daten makler Kunden zu und keine UnterBanken, mit denen sie Sowie mehr als 70 Infina Partner vor schriften auf einem TippgebervereinbaOrt: www.infina.at/standorte/ Kreditantrag eingerungen abgeschlossen holt werden haben, was auf den ersten Blick als gute Idee erscheint. Leider Die Provision für die Aufnahme und Weischränken sie damit die Anzahl an Finan- terleitung der Kontaktdaten beträgt 0,25 % zierungsalternativen für ihre Kunden ein und der Kreditsumme. Das sind 750 Euro für riskieren eine Ablehnung von Finanzierungs- den Tippgeber bei einer Finanzierung von anträgen durch die Bank oder eine Ablehnung 300.000 Euro. der Finanzierungsangebote durch die Kunden. Die Voraussetzung einer Zusammenarbeit Wesentlich bessere „Trefferquoten“ bringt die beschreibt Infina-Geschäftsführer, Christoph Namhaftmachung von Kunden gegenüber Fi- Kirchmair, wie folgt: „Je nach Art der SelbstrisControl 07/18 47


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ständigkeit benötigen wir einen aufrechten Neben dem greifbaren physischen Gold und Gewerbeschein zu den oben genannten Be- Silber in Form von Bullion-Münzen und rufsgruppen oder zumindest einen Gewerbe- Barren, sollte eine geographische Diversifikaschein zur Namhaftmachung von Personen, tion in Form von Beständen in Zollfreilagern die an einer Finanzierung interessiert sind“. Im außerhalb der EU, spricht in der Schweiz, letzteren Fall wäre folgender Gewerbeschein Liechtenstein oder Hong Kong erfolgen. In der Geschichte hat es nämlich schon mehrerforderlich: Namhaftmachung von Personen, die an der Be- mals Goldbesitzverbote gegeben, z.B. in den ratung über Aufbau, Erhalt und Sicherung des USA in den Jahre 1933 bis 1974 oder Indien Vermögens oder Finanzierung, Veranlagung, 1963 bis 1990. Vorsorge und Lebens- und Unfallversicherun- Doch Gold und Silber alleine haut keinen gen, Wertpapiervermittlung oder gebundener Kunden mehr vom Hocker. Aber es gibt straVermittlung interessiert sind, an dazu befugte tegische Metalle, die in der Industrie benötigt gewerbliche Vermögensberater ohne ständig werden, uns im täglichen Leben umgeben und vom selben Auftraggeber betraut zu sein unter noch über viel mehr Wertsteigerungspotenzial Ausschluss jeder einem gewerblichen Vermö- verfügen. Über einen speziellen Metall-Basket sind diese nun auch für Privatanleger zugänggensberater vorbehaltenen Tätigkeit. Ein wesentlicher Vorteil einer Kooperation mit lich. Im „SI Strategy Basket“ werden WertInfina liegt im Marktüberblick von deren Ex- sicherung und Rendite miteinander verknüpft! perten: „Nur wer professionell vergleicht, findet Den Zugang zu einem breit diversifizierden besten Wohnbaukredit bei der richtigen ten Metall-Basket in Form von mittelbarem Bank und das ist gar nicht so leicht. Infina bietet Bruchteilseigentum an eingelagerten Metallen bietet die österden Kreditvergleich. reichweit tätige und Ein breiter Vergleich directinvest FX Solutions GmbH in Tirol und Obererfordert Zugriff auf österreich präsente die Angebote aller www.directinvest.at Directinvest FX Sorelevanten Banken lutions GmbH. Das Unternehmensstandorte: und Bausparkassen. 6260 Bruck am Ziller, Dorf 42 e Mindestinvestment Denn genau das ist (Tel: 0043 699 14100422) (Mindestwarenkauf ) der Schlüssel für die 4020 Linz, Rainerstrasse 21 beträgt entweder einbestmögliche Finan(Tel: 0043 650 3306622) malig 1.000 EUR zierung. Schon klei6424 Silz, Vinzenzbrunnerstraße 5 oder monatlich 75 ne Zinsunterschiede (Tel: 0043 664 3009346) EUR (regelmäßiger können langfristig zu 4240 Freistadt, Am Sonnenhang 7 w i e d e r k e h re n d e r großen Ersparnissen (Tel: 0043 664 2403879 Warenkauf ). Der von mehreren Tau„SI Strategy Basket“ send Euro führen. Infina ist als Markführer mit einem jährli- ist eine Produktentwicklung des internatiochen Neugeschäft von aktuell 500 Mio. Euro nal anerkannten Finanzmarktexperten und unabhängig und hat den Marktüberblick“, Investmentbankers Rolf B. Pieper für Straerklärt Kirchmair gegenüber risControl die tegieinvestor.com/SIWorld Consulting UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG. Vorteile des Kooperationsmodells. Es gibt eine Standard-Kombination („SI Strategy Basket classic“) mit folgender Aufteilung: Tippgeberchance – Edel33 % Gold / 30 % Silber / 5 % Platin / 5 % und Technologiemetalle Palladium /9% Rhenium / 9 % Germanium Versicherungsvermittler lassen ihre Kunden / 9% Gallium, mit Edelmetallen und strategischen Metallen Es kann aber aus 4 Edelmetallen, 5 Technogegen Geldentwertung und Krisenszenarien logiemetallen und einem Seltenerdmetall ein absichern und kassieren dafür attraktive Tipp- individueller Korb zusammengestellt werden. Die Edelmetalle sind Gold, Silber, Platin geberprovisionen. Es besteht vor allem bei den Österreichern und Palladium. Als Seltenerdmetall dient ein Grundbedürfnis nach Absicherung gegen Neodymium, das korrosionsbeständiger ist einen Zusammenbruch des Papiergeldsystems. als viele anderen seltenen Erdmetalle und 48 risControl 07/18

zugleich stark magnetisch ist. Das Metall ermöglicht eine Magnetgeneration mit deutlich höheren Leistungen (z.B.Permanentmagnete in Windrädern). Von den strategischen Metallen stehen zur Auswahl Rhenium: Die langjährigen Produktionsmengen zeigten bis 2015 Stagnationstendenzen, doch vor allem bei Flugzeugtriebwerken (in Legierungen) und im Turbinenbau wächst der Bedarf. Die globale Nachfrage soll sich laut Expertenschätzungen von 2014 bis 2035 mehr als verdoppeln, doch die heute bekannten Rheniumreserven sind in etwa 50 Jahren erschöpft. Germanium: Es ist schon heute in der Kunststoffherstellung und bei Hochfrequenzschaltungen unverzichtbar. Die Zahl der Anwendungen steigt laufend. Schon alleine der zukünftige Glasfaserkabelmarkt könnte das gesamte Angebot absorbieren. Gallium: Die Galliumpreise haben zuletzt angezogen, betragen aber noch immer einen winzigen Bruchteil historischer Höchststände. Der Löwenanteil von Gallium wird zum Halbleiter Galliumarsenid weiterverarbeitet. Hinzukommt die Möglichkeit einer GalliumIndium-Flüssigmetall-Legierung, die auf Gel basierend als Datenspeicher dienen kann. Diese Speicher könnten zukünftig auch im menschlichen Körper integriert werden. Indium: Die Indium-Preise haben 2016 und 2017 die Talsohle durchschritten und zogen zuletzt wieder an. Indium findet in ITOBeschichtungen in Smartphones, Bildschirmen und Notebooks Einsatz und ist auch in der Photovoltaik-Industrie im Vormarsch. In den kommenden Jahrzehnten könnte dieses Metall zu einem Engpassfaktor in der Elektronikindustrie werden. Hafnium: Zwar unterliegt der Hafniumpreis derzeit einer Seitwärtsbewegung, doch langfristig werden die Hafnium-Superlegierungen vor allem im wachsenden Luft- und Raumfahrtbereich benötigt. Strategische Metalle und seltene Erden sind knapp, da sich der Abbau auf wenige Staaten konzentriert. Alleine aus China stammen bis zu 80% der Technologiemetalle sowie über 90% der abgebauten seltenen Erden – eine kritische Konstellation im Zeitalter eines beginnenden Handelskrieges zwischen den USA und China.


FINANZEN

Ein besonderer Vorteil strategischer Metalle ist, dass die Preisfindung nicht an einer Börse stattfindet, sondern einzig durch Nachfrage und Bedarf der Industrie. Mit den Kundengeldern werden entlang der Lieferstrecke Lager für die Industrie aufgebaut, daher gibt es auch keine Spekulationen, die die Preise verfälschen! Daraus resultiert die Chance auf außergewöhnliche schnelle Gewinne in Knappheitssituationen.

zu lassen, was zusätzliche Sicherheit gibt. Europaweit gibt es keine andere Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen am Rohstoffkauf zu partizipieren. Am Großhändler-Einkaufsvorteil beteiligt

Auf der Kostenseite gibt es Einkaufsvorteile, die Peternell wie folgt skizziert: „Der "SI Strategy Basket" bedient alle Kosten inkl. Vertriebskosten aus dem Spread den die Metallorum als Großhändler generiert und beteiligt Bruchteilseigentum und keine die Kunden darüber hinaus an diesem EinUmsatzsteuer im Zollfreilager kaufsvorteil. Es gibt keine Einrichtungsgebühr, Neodymium und die strategischen Metalle kein Agio oder sonstige "Nebenkosten" - Die des „SI Strategy Basket“ sind im Zoll- und einzigen Kosten die entstehen sind die Lagerkosten, die viertelUmsatzsteuerfreijährlich mit 0,375% lager der Metlok in RWB Privatecapital GmbH verrechnet werden Frankfurt verwahrt und die Bezahlung und die Edelmetalle www.rwb-vorsorge.at erfolgt durch Verkauf im Zollfreilager OZL von Kleinstmengen in Liechtenstein. DaUnternehmensstandort: aus den jeweiligen raus resultieren steu6020 Innsbruck, Grabenweg 64 Metallbeständen. Die erliche Vorteile: So (Tel: 0043 512 36 46 36 – 17) Basis für die Kalkulange keine physische lation dieser 0,375% Auslieferung erfolgt, fällt keine Umsatzsteuer an. Realisierte Ge- pro Quartal ist der Verkaufswert des Gesamtwinne sind nach Ablauf der Spekulationsfrist bestandes an Metallen“. von 1 Jahr steuerfrei. Das gilt für Deutschland Achtung: Der „SI Strategy Basket“ ist ein und Österreich. Ein weiterer Vorteil liegt Langfristinvestment. Schon alleine aufgrund in den Eigentumsverhältnissen, die Harald der Differenzen zwischen An- und VerkaufsPeternell, Gesellschafter der Directinvest wie preisen ist ein längerer Zeithorizont erforfolgt beschreibt: „Im Rahmen des Kaufes derlich. Doch nach 5 bis 10 Jahren könnte es von Metallen beim "SI Strategy Baket" wird zur einen oder anderen positiven Preisübergrundsätzlich mittelbares Bruchteilseigentum raschung kommen. für die Kunden geschaffen. Das bedeutet, dass Für zwischenzeitliche Liquidität ist allerdings die von den Kunden erworbenen Metalle gesorgt. Es besteht die Möglichkeit seine niemals im Eigentum von Metallorum (der strategischen Metalle jederzeit an den VerMetallhändler), Strategieinvestor (das SI im wahrer zu verkaufen. Je nach Marktsituation Namen von "SI Strategy Baket") oder einem werden hier Abschläge von 0 bis maximal der Verwahrer stehen und somit eine Art 15% (ausschließlich bei den strategischen Metallen und Neodym) anfallen. „Das Mittel "Sondervermögen" darstellen“. Bei "SI Strategy Basket" - Käufen ab EUR liegt derzeit zwischen 8 und 10%. 100.000,-- wird kein "mittelbares Bruchteilseigentum“ mehr geschaffen, sondern Das Tippgebermodell unmittelbares Eigentum und die Metalle werden für diese Kunden gesondert verwahrt. Wenn ein Tippgeber einen Kunden benennt, Einmal jährlich überprüft ein unabhängi- der in der Folge auch Metalle erwirbt, dann ger Wirtschaftsprüfer sowohl den Bestand erhält dieser Tippgeber 2% von jedem Kauf, der Edelmetalle in Liechtenstein wie auch den der Kunde tätigt - dies ausschließlich den Bestand der strategischen Metalle in dann, wenn der Tipp und die Nennung des Frankfurt. Großinvestoren steht es jederzeit Kunden direkt an die Directinvest ergeht. frei, ihre eigenen Wirtschaftsprüfer (auf ei- Ab Kaufsummen von 200.000 Euro sind gene Rechnung) den Bestand überprüfen Sondervereinbarungen möglich.

Tippgeberchance Private Equity Realwirtschaftliche Beteiligungen reflektieren die fundamentale Entwicklung von Unternehmen wesentlich besser als börsennotierte Aktien. Mit einschlägigen Produkten auf Basis von Private-Equity-(Dach)-Fonds können attraktive Tippgeberprovisionen generiert werden. Zwischen einem Fünftel und einem Drittel investieren die Stiftungen der Universitäten Harvard und Yale im Schnitt in Private Equity, was sich in Form jährlich zweistelliger Renditen bezahlt macht. Der Cambridge Associates Global Ex US Developed Markets PE/VC Index (USD) erzielte in den vergangenen 25 Jahren bis zum 2. Quartal 2017 einen Wertzuwachs von 13,3% p.a. während es auf einer einheitlichen Performance-Rechnungsbasis der MSCI EAFE (USD) nur auf 4,8% p.a. brachte. Während Private Equity Dachfonds in Österreich nur an qualifizierte Investoren gemäß AIFMG aktiv vertrieben werden dürfen, sind Lebensversicherungen mit Private-Equity Fokus einer breiten Masse zugänglich. RWB Premium Select, eine Sachwert-Polizze der Quantum Leben (Liechtenstein), trägt dem mit einer Zielallokation von 60% Private Equity und 40% Aktien-ETFs Rechnung. Investiert wird dabei in ein geographisch global diversifiziertes Portfolio. Mindestinvestment: 5000 EUR (inkl. 4% Versicherungssteuer) Einmalprämie oder Ratenprämie ab 100 EUR monatlich (inkl. 4% Versicherungssteuer). Die Vorgangsweise von Tippgebern beschreibt Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB PrivateCapital (Austria) GmbH, wie folgt: „Als Tippgeber für Privatkunden kann man für die FLV (RWB Premium Select) an uns herantreten. Im Bereich der PEDachfonds darf man uns nur qualifizierte Privatkunden empfehlen. Wenn uns Kunden empfohlen werden, können Sie durch das Vertriebsteam der RWB Austria beraten und abgeschlossen werden“. Die Tippgeberprovision wird individuell vereinbart. Der Vorteil: Mit hochkarätigen Spezialprodukten auf Private-Equity-Basis können sich Berater und Tippgeber von der breiten Masse des Marktes abheben und es winken attraktive Provisionen. Als Versicherungsmakler kann man darüber hinaus RWB Premium Select ohnehin selbst vertreiben. risControl 07/18 49


SCHLUSSPUNKT

Vorschau

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Interview mit Christian Nuschele, Chef der Standard Life in Österreich

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Interview mit Mag. Christian Eltner, Leitung Recht und Internationales, VVO Österreich

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