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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

n ße ö t ers am V ei g ie n b tzun ht d ohen e e e n tio Ums h st en h . k d n an n oc r S esse enn n, um erde e D d d en etz, nnt. unge zu w h r ht ro s a ed tzge geb orde erec b z u e sf g ten nsch weis rau ren s i e o e il x r e Dat st te or H ulat h i s v fa a , eg Ge en d ndet nche er R e Di geg ai e bra n d e s . M ung ung 5 r 2 er e ch rd rsi nfo e A V

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Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

NR. 05 | 2018 HEFT 467 39. JAHRGANG

RUNDER TISCH ZUM THEMA LEBENSVERSICHERUNG Gesprächsrunde mit drei Vertriebsprofis

ERFOLGSGARANTIE Interview mit Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Rechtsschutzversicherung AG

GUT GEMEINT IST NICHT IMMER GUT GEMACHT Runder Tisch mit vier Maklerversicherungen

TRADITIONSREICHE VERANSTALTUNG Alle zwei Jahre findet das ÖVM Forum, die Messeveranstaltung des Österreichischen Versicherungsmaklerings, in Linz statt.

PERSÖNLICHE BERATUNG BLEIBT UNVERZICHTBAR Interview mit Gerhard Heine, Partnervertriebschef der Wiener Städtischen Versicherung AG

RASANTE ENTWICKLUNG Interview mit Mag. Thomas Hajek, Geschäftsführer bei netinsurer


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Niederlassung Österreich


EDITORIAL

Niemandsland Der Frühsommer hat uns in seinem Bann, menschenunwürdigsten Bedingungen die Regulatorien haben die Wirtschaft produziert, auch die eine oder andere fest im Griff und die Menschen freuen hochpreisige Sportbekleidung wird in sich über die Möglichkeit, das Leben wieLändern geschneidert und gefärbt, wo der nach draußen zu verlagern. Endlich es an menschlichen Arbeitsbedingungen wieder das Motorrad aus der Garage fehlt. Wie es dort zugeht, auf den Textilrollen, das Cabrio putzen und raus in die fabrikschiffen, kann sich kaum jemand Natur. Auch der naturverbundene Freivon uns vorstellen. Auch diejenigen zeitsportler kann wieder durch grünende nicht, die sich selbst „schlechte ArbeitsWälder und sprießende Wiesen laufen. bedingungen“ attestieren. Durch den Sauerstoff pur. Jogging, Nordic Walking, Aufenthalt im sogenannten NiemandsNr. 785 Bergwandern oder was auch immer, land unterliegen Textilfabrikschiffe keiHauptsache gesund. Und eines nicht nerlei Umweltschutz- und Arbeitsschutzriscontrol.at vergessen: ordentlich gewandet – atgesetzen. Einmal monatlich werden die mungsaktiv und wasserabweisend. Sollte Arbeitenden ausgetauscht, es werden online.riscontrol.at sich trotz schönem Wetter einmal eine in diesem System nicht nur die Textilerissuu.com/riscontrol Regenwolke ihrer Bestimmung erinnern, zeugnisse als Ware gehandelt, sondern facebook.com/riscontrol möchte Frau oder Mann ja nicht sofort auch Menschen. Es geht aber leider nicht durchnässt sein. So manch einer legt viel nur den Menschen auf diesen Schiffen Wert auf seine Bekleidung und gibt auch schlecht, sondern auch der Natur. Denn viel Geld dafür aus. Aber ob viele darüber nachdenbei der Herstellung von speziellen Stoffen, die sich ken, wo und wie ihre Bekleidung hergestellt wird? besonders durch ihre Atmungsaktivität und wasserabNicht nur das billigste T-Shirt wird manchmal unter weisende Qualität auszeichnen, fallen viele chemische Abfallstoffe an. Selten hat eine schwimmende Fabrik ausreichende Systeme, um die gefährlichen Stoffe nicht ins Meer abzuleiten. So wird das Wasser rundherum mit Abwässern aus der Produktion verunreinigt. Fischsterben und nachhaltige Störungen des Ökosystems gehen oft einher mit den Ankerplätzen der riesigen Schneidereien. Es gibt übrigens nicht besonders viele dieser schwimmenden Produktionsstätten, daher wird medial auch nicht so prominent darüber berichtet – nur am Rande, wenn mal wieder Sommerflaute in der Berichterstattung ist. Also das nächste Mal, wenn Sie voll mit positiver Energie in Ihre Wanderjacke schlüpfen, denken Sie doch einmal nach, wo diese gefertigt wurde. Ihre Doris Schachinger risControl 05/18 03


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EDITORIAL 03 Niemandsland

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NEWS 06 06 06 07 07 07 08 08 08 09 09

Vertriebschef | Wüstenrot Gruppe Bauversicherungen | Buchvorstellung Gerichtsurteil | blau direkt/Deutschland Sponsor Film Festival | UNIQA Insurance Group Expansion | DIE Maklergruppe Novellierung Neuer IT-Leiter | ACREDIA Versicherung Fünf-Sterne-Unternehmen | faircheck Register über wirtschaftlichen Eigentümer Neue Aufsichtsratsmitglieder | UNIQA Insurance Group AG Neuer Bereichsleiter Schaden | UNIQA Österreich

TITELGESCHICHTE 36 DSGVO - Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht, aber.....

INTERVIEW 18 30 42 64 70

Runder Tisch zum Thema Lebensversicherung Erfolgsgarantie | Johannes Loinger Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht Persönliche Beratung bleibt unverzichtbar | Gerhard Heine Rasante Entwicklung | Mag. Thomas Hajek

MARKT 15 Cyberschutz | DONAU Versicherung 15 Ausstieg aus Kohle | Allianz SE 24 Digitalisierung und DSGVO | Verband der österreichischen Versicherungsmakler 24 Künstliche Intelligenz 28 Ziffern 2017 | Wiener Städtische Versicherung 28 Maschinenbruchversicherung | R+V Versicherung Österreich 29 Nachhaltigkeitsbericht 2017 | Allianz Gruppe 34 Strategische Partnerschaft | fair-finance/KlimaGut 34 Rundum zufrieden | Europäische Reiseversicherung AG 41 Best Business Upgrade | Helvetia Versicherung 46 Insolvenzstatistik | Creditreform 46 Erfolgreiches Jahr | Dialog Lebensversicherung AG 47 Reisestudie | Europäische Reiseversicherung 68 Positiver Rückblick | Generali Österreich 69 Kooperation | netinsurer/fynup 69 Whistleblower | FMA 69 EPU

FINANZEN 12 Sachwert-Investments mit Erträgen | Michael Kordovsky

VERANSTALTUNG 23 25 25 48 50 51 52 53 54 55 56 58 59 60 61 62 63

Journalistenpreis | RWB PrivateCapital GmbH Spende an CliniClowns | D.A.S. Rechtsschutz AG Tag der Sicherheit | Niederösterreichische Versicherung Traditionsreiche Veranstaltung | ÖVM Forum 2018 Allianz macht’s einfach | ÖVM Forum 2018 ARAG mit positivem Resümee | ÖVM Forum 2018 Auf der sicheren Seite mit der BONUS | ÖVM Forum 2018 Top-Platzierungen beim Assekuranz Award Austria | ÖVM Forum 2018 Dialog bester Ablebensversicherer Österreichs - Spektakulärer Auftritt auf dem ÖVM-Forum 2018 | ÖVM Forum 2018 Im Fokus: Die neue Haushalt-/ Eigenheimversicherung ERGO fürs Wohnen | ÖVM Forum 2018 Generali dreifacher Sieger bei den AAA 2018 | ÖVM Forum 2018 ÖVM Forum 2018: muki hervorragend | ÖVM Forum 2018 Private Equity – das so wichtige Puzzleteil im Portfolio Ihrer Kunden! | ÖVM Forum 2018 UNIQA Österreich punktet in der Gesundheitsversicherung | ÖVM Forum 2018 VARIAS bringt den Beratungsprozess für alle Sparten | ÖVM Forum 2018 OMDS 3.0 setzt neue Maßstäbe in der digitalen Kommunikation | ÖVM Forum 2018 Highlights am Zurich-Stand | ÖVM Forum 2018

SCHLUSSPUNKT 74 Vorschau 74 Impressum risControl 05/2018 | Heft-Nr.: 467 | 39. Jahrgang risControl 05/18 05


NEWS

Wüstenrot Gruppe

Buchvorstellung

Manuel Tauchner, MBA ist neuer Chief Sales Officer bei Wüstenrot und für alle Vertriebswege der Wüstenrot Versicherung und Bausparkasse zuständig. Tauchner begann seine Karriere im Unternehmen als Finanzberater im Jahre 1999. Zuletzt war er Regionaldirektor für Österreich West und zuvor Landesdirektor in Kärnten. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung – unser Plan ist unter anderem eine noch stärkere Positionierung im Maklerbereich“, so der Vertriebsexperte.

Planungsfehler bei Versickerungsschächten, feuchte Wände durch Hochwasser, Risse am Nachbargebäude – auf Baustellen stehen die am Projekt beteiligten Unternehmer immer wieder vor (unvorhersehbaren) Herausforderungen und sehen sich im Schadenfall mit Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüchen der Auftraggeber oder Dritten konfrontiert. Umso wichtiger ist es, sich gegen die entsprechenden Risiken abzusichern. Das Buch „Bauversicherungen richtig abschließen“ empfiehlt, insbesondere folgende Faktoren zu beachten: • Für wen gilt der Versicherungsschutz? • Ab und bis zu welchem Zeitpunkt besteht die Versicherung? • Auf welchen örtlichen Geltungsbereich erstreckt sich die Versicherung? • Welche Gefahren sind versichert? • Wofür bestehen Haftungsausschlüsse? • Welche Zusatzdeckungen können vereinbart werden? • Und vor allem: Welche Versicherung ist überhaupt notwendig und sinnvoll? Dieser Leitfaden beruht auf dem Wissen von 35 Jahren Praxis in der Bauversicherung und verknüpft Erfahrungen aus dem Versi-

Vertriebschef

Manuel Tauchner, MBA

Bauversicherungen

cherungsalltag mit richtungsweisenden Entscheidungen aus der OGH-Judikatur. Über 100 Praxistipps helfen bei der Entscheidung, welche Klauseln im Versicherungswording jedenfalls enthalten sein sollten. Das Werk ist im Linde Verlag erschienen (ISBN 9783-7073-3552-1).

blau direkt/Deutschland

Gerichtsurteil In Deutschland geht es manchmal rau her. So hat der Hamburger Maklerpool DEMV verschiedene Behauptungen aufgestellt, dass die Sicherheit von Maklerbeständen bei Pools in Frage zu stellen sei. Garantien und Sicherheitssysteme von blau direkt würden diesen Umstand auch nicht ändern. Branchenkollegen und blau direkt widersprachen den Behauptungen, doch der Geschäftsführer von DEMV beharrte auf seiner Meinung, auch in redaktionellen Berichten. Diesen Umstand wollten weder blau direkt noch andere Maklerpoolchefs auf sich beruhen lassen und zogen vor Gericht. „Das Gericht hat sich nun zweimal mit dem von uns bereitgestellten Sicherungssystem befasst. Beide Male hat das Gericht irreführende Behauptungen zur Insolvenzsicherheit der für

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unsere Partner verwalteten Maklerbestände als rechtswidrig beurteilt. Damit sehen wir die immer wieder vorgebrachte Kritik der sich selbst Verbünde nennenden Pools als widerlegt. Auch wenn es sich letztlich um einen rein wettbewerbsrechtlichen Streit gehandelt hat, haben unsere Sicherungssysteme

jedes Mal der gerichtlichen Prüfung Stand gehalten“, erklärt Oliver Pradetto von blau direkt zufrieden. Das Urteil bestätige damit eine lange Liste renommierter Fachanwälte, die sich bereits zuvor mit den von blau direkt genutzten Bestandssicherungssystemen befasst und diese für wirksam befunden haben.


NEWS

UNIQA Insurance Group

Sponsor Film Festival

Bereits zum fünften Mal ist UNIQA Sponsor des LET'S CEE Film Festival in Wien. „Zentral- und Osteuropa ist neben Österreich Heimmarkt von UNIQA. Dabei verbinden uns nicht nur wirtschaftliche Aspekte. Auch die Kulturen dieser Regionen sind über Jahrhunderte eng miteinander verbunden. Wir

freuen uns, hier eine Beitrag zu leisten, um das vielfältige kulturelle Leben in CEE auch in Österreich besser bekannt zu machen“, begründet Wolfgang Kindl, Vorstandsvorsitzender von UNIQA International, das Engagement. Zudem ist UNIQA heuer erstmals Sponsor des Debütfilm-Wettbewerbs.

DIE Maklergruppe

Expansion

DIE Maklergruppe kann mit der Lenk KG einen weiteren Mitgliedsbetrieb in Niederösterreich begrüßen. Franz und Waltraud Lenk aus Loosdorf verfügen über jahrzehntelange Erfahrung als unabhängige Vermittler. Beide sind geprüfte Versicherungsmakler und fest verankert in ihrer Region.

Novellierung Die Novelle des Datenschutzgesetzes wurde im April 2018 im Ministerrat beschlossen. Diese bringt eine Klarstellung, dass sich der Anwenderbereich nur auf natürliche Personen beziehen wird. Was auch schon in der Podiumsdiskussion beim Compliance Netzwerk von Lexis Nexis angesprochen wurde, wurde nun Wirklichkeit. Laut Dr. Matthias Schmidl, stv. Leiter der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB), ist jetzt „beraten statt strafen“ im Gesetzestext verankert worden. § 11 DSG: „Die Datenschutzbehörde wird den Katalog des Art. 83 Abs. 2 bis 6 DSGVO so zur Anwendung bringen, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. Insbesondere bei erstmaligen Verstößen wird die Datenschutzbehörde im Einklang mit Art. 58 DSGVO von ihren Abhilfebefugnissen insbesondere durch Verwarnen Gebrauch machen.“ Auch öffentliche Einrichtungen werden immer straffrei bei einem Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bleiben. Unternehmensverantwortliche erhalten durch die Novelle mehr Rechtssicherheit: Bereits mit dem Datenschutz-Anpassungsgesetz 2018 wurde geregelt, dass die Datenschutzbehörde von der Bestrafung eines Verantwortlichen abzusehen hat, wenn für denselben Verstoß bereits eine Verwaltungsstrafe gegen das Unternehmen (als juristische Person) verhängt wurde und „keine besonderen Umstände vorliegen, die einem Absehen von der Bestrafung entgegenstehen“. Dieser letzte Passus wurde mit dem DatenschutzDeregulierungs-Gesetz 2018 gestrichen, d.h. die Datenschutzbehörde könne nun mit Sicherheit nicht mehr strafen, wenn eine andere Verwaltungsbehörde bereits eine Ver-

waltungsstrafe verhängt hat. Neu ist auch die eingeführte Regelung zum Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen: Das Recht auf Auskunft der betroffenen Personen bestehe unbeschadet anderer gesetzlicher Beschränkungen nicht, wenn durch die Erteilung dieser Auskunft ein Geschäftsoder Betriebsgeheimnis des Verantwortlichen bzw. Dritter gefährdet werden würde. Auf Antrag der Opposition sollte eine Verbandsklagemöglichkeit eingeführt werden, dieser wurde aber abgelehnt. Aus dem Protokoll der Plenarsitzung des Nationalrates: „Peter Wittmann (SPÖ) kann in Anbetracht der Entwicklungen beispielsweise mit Facebook nicht nachvollziehen, dass die Koalition die Möglichkeit zur Verbandsklage nicht mitbeschließt und somit die Abstrahierung im Datenschutz nicht zulässt. Ihm geht es um den Punkt, dass das Anonymisieren der KlägerInnen zulässig wäre, um so eine Klage zu führen. Stattdessen lasse die Regierung weiterhin den Einzelnen klagen, ärgerte sich Wittmann, dass ‚große Konzerne geschützt und Kleine gerupft‘ würden. Er brachte dazu den Abänderungsantrag von SPÖ, NEOS und Liste Pilz ein, der allerdings in

der Minderheit blieb.“ Journalisten, Wissenschaftler und Künstler haben die meisten Vorteile der Novellierung, denn Medien dürfen personenbezogene Daten für journalistische Zwecke ungestraft verarbeiten und die Datenschutzbehörde muss das Redaktionsgeheimnis berücksichtigen. Auch bei wissenschaftlichen, künstlerischen und literarischen Zwecken wird es leichter, denn soweit es erforderlich ist, um das Recht auf Schutz der personenbezogenen Daten mit der Freiheit der Meinungsäußerung und der Informationsfreiheit in Einklang zu bringen ist, bleibt dies ebenfalls straffrei. Aber noch fehlt zu der Novellierung die Unterschrift des Bundespräsidenten. Es wird sich zeigen, ob wir in Österreich eine neue Version der Europäischen Datenschutzgrundverordnung auf die Beine stellen. Weiters wurde beschlossen, dass ab Mai die Stempelgebühren und Bundesverwaltungsabgaben für die Ausstellung von Auszügen aus dem Gewerbeinformationssystem entfallen. In Zukunft können Daten des GISA über natürliche Personen oder andere Rechtsträger bzw. des Versicherungs- und Kreditvermittlerregisters kostenlos online abgefragt werden. risControl 05/18 07


NEWS

ACREDIA Versicherung

Neuer IT-Leiter Gerhard Wiesinger ist neuer Verantwortlicher für die digitale Business-Strategie von ACREDIA. Wiesinger startete nach seinem Studium an der Technischen Universität in Wien, spezialisiert auf „Computer Science and Electronic Engineering“, als selbstständiger IT-Consultant ins Berufsleben und arbeitete unter anderem für Philips und die Kapsch AG. Zuletzt war er als Director Cloud Services beim IT-Unternehmen AXIANS ICT Austria GmbH und als CTO und Lead Developer bei der Immobilienplattform zoomsquare GmbH tätig. Der begeisterte Skifahrer und Snowboarder absolvierte zudem berufsbegleitend den Masterstudiengang „Strategic Management“ der DonauUniversität Krems. Sein Team wird auf Basis einer zukunftsweisenden IT-Architektur und Systemlandschaft die Digitalisierung der ACREDIA vorantreiben.

Gerhard Wiesinger

faircheck

Fünf-Sterne-Unternehmen

Die faircheck Schadenservice GmbH wurde in die Liste der „Exzellenten Unternehmen Österreich 2018“ aufgenommen. Nach dem EFQM Excellence Modell bedeutet das: faircheck darf jetzt fünf Sterne aufgrund der anerkannten Unternehmensqualität führen und ist automatisch für den Staatspreis „Unternehmensqualität“ qualifiziert. Ein zweistufiges Bewerbungsverfahren umfasst eine Selbstbeschreibung der Organisation und ein Assessment durch Assessoren der Quality Austria im Unternehmen vor Ort. Das Assessorenteam bewertet auf Basis des EFQM Excellence Modells die Stärken und Verbesserungspotenziale im Unternehmen. Im Vorjahr erzielte faircheck drei Sterne. „Im EFQM-Modell geht es weniger um Kennzahlen als um die Prozesse im Unter-

nehmen, die letztendlich für Innovationen sorgen. Wir freuen uns sehr, dass wir uns von drei Sternen auf fünf Sterne verbessern konnten“, so Dr. Eva Kasper, Leiterin Projekte und Innovationen bei faircheck. Peter Winkler, CEO faircheck, über die Vorteile, das eigene Unternehmen einem Assessment durch Quality Austria zu unterziehen: „Aufgrund des Ergebnisses im Vorjahr konnten wir für die diesjährige Bewerbung zielgenauer arbeiten. In jedem Fall ist einiges zu tun, um ein solches Assessment zu bewältigen. Für jedes Unternehmen ist es wichtig zu wissen, wo es steht. Quality Austria wendet ein System an, das hilft, sich auf die Schwächen zu konzentrieren und die Unternehmensprozesse kontinuierlich zu verbessern.“

Register über wirtschaftlichen Eigentümer Bislang waren im Firmenbuch nur Daten der rechtlichen Eigentümer von Gesellschaften und Stiftungen enthalten. Wesentliche Informationen über den wirtschaftlichen Eigentümer wurden bisher nicht gesondert erfasst. Um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern, wurde nun auch ein Register der wirtschaftlichen Eigentümer eingerichtet (WiEReG). Am 15. Jänner 2018 wurde das Inkrafttreten des neuen Registers 08 risControl 05/18

beschlossen. Die erstmaligen Meldungen an das Register sind bis zum 1. Juni 2018 abzugeben. Einsicht in das Register kann man ab Mai 2018 nehmen. Durch die Feststellung von wirtschaftlichen Eigentümern soll es kriminellen Personen und Organisationen erschwert werden, mit dem kriminell erlangten Vermögen am realen Wirtschaftsleben teilnehmen zu können. Zudem gab es bislang keine Datenbank, in der die Daten über die

relevanten Rechtsträger aus dem Firmenbuch, Vereinsregister und Bundes- und Landesregister für gemeinnützige Stiftungen und Fonds enthalten waren. Das Register wird durch das Bundesministerium für Finanzen geführt. Ab Mai neu gegründete Rechtsträger müssen ihre Meldung innerhalb von vier Wochen ab Eintragung im Firmenbuch vornehmen. Versicherungsvermittler haben unter anderem Einsicht in das Register.


NEWS

UNIQA Insurance Group AG

Neue Aufsichtsratsmitglieder Technologieforscher Elgar Fleisch und Bankmanagerin Valerie Brunner, Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Centrobank AG, werden zur Wahl in den Aufsichtsrat der UNIQA Insurance Group AG vorgeschlagen. Valerie Brunner blickt auf eine 25-jährige Erfahrung im Finanzbereich zurück. Neben leitenden Funktionen im Geschäft mit großen Firmenkunden hat sie vor allem bei Großprojekten, Kosteneffizienzprogrammen und konzernübergreifenden Strategieprojekten ihre umfangreiche Erfahrung unter Beweis gestellt. Der Technologieforscher Elgar Fleisch, der unter anderem auch dem Aufsichtsrat der Robert Bosch GmbH angehört, ist Ordinarius an der Universität St. Gallen sowie der ETH Zürich mit dem Schwerpunkt Informationsund Technologiemanagement. Im Zentrum seiner Forschung stehen die aktuell stattfindende Verschmelzung der physischen mit der

digitalen Welt zu einem „Internet der Dinge“ und darauf aufbauend neue Technologien und Anwendungen zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft.

Eduard Lechner und Klemens Breuer scheiden mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2018 aus dem Aufsichtsrat von UNIQA aus.

Elgar Fleisch

Valerie Brunner

UNIQA Österreich

Neuer Bereichsleiter Schaden Erwin Griesl übernimmt im Mai 2018 den Bereich Schaden bei UNIQA Österreich Versicherungen AG. Der 55-jährige, akademisch geprüfte Versicherungskaufmann hat zuletzt den Bereich OPEX verantwortet und bringt für seine neue Funktion vielfältige Erfahrungen im Schadenmanagement mit. Erwin Griesl hat nach abgeschlossenem Universitätslehrgang für Versicherungswirtschaft an

Erwin Griesl

der Universität Wien den Master in Business se zu verbessern. Griesl war maßgeblich an Management an der Alpen-Adria-Universität der Einführung und Anwendung der Lean Klagenfurt erlangt. Seine Berufslaufbahn star- Six Sigma-Methodik im ganzen Konzern tete er im Bankengeschäft. 2007 kam Griesl verantwortlich. 2017 hat er die Six SigmaBlack zur Raiffeisen Versicherung, damals noch Belt-Zertifizierung erlangt. Tochtergesellschaft der UNIQA Insurance Group AG und heute Vertriebsmarke in Österreich, und hatte dort zuletzt die Leitung Vertrags- und Schadenmanagement inne. 2013 übernahm F!T für die Griesl den Bereich neue DSGVO OPEX bei UNIQA Die Online-Videoreihe Österreich. OPEX Erfolg oder steht für Operative Geld zurück Exzellenz und ist eine Testen Sie uns! Qualifizierungsoffensive, bei der Mitarbeiter befähigt werden, selbstständig Services und Abläufe im Sinne der Kundenbedürfnis-

Mit uns auf der sicheren Seite

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Digitalisierung mit persönlicher Note Erfahrung und Know-how des Beraters sind beim Versichern unverändert wesentliche Erfolgsfaktoren – doch schnell und einfach soll es eben auch gehen. Mit moderner Technik und persönlicher Betreuung gelingt der Allianz dieser Spagat. Seit mehr als einem Jahr forciert die Allianz den digitalen Weg im Maklervertrieb und bietet damit ihren Maklerpartnern zusätzliche Möglichkeiten zum Berechnen von Offerten und der digitalen Weiterleitung von Anträgen. „Unser Anspruch ist es, dass Makler Geschäft mit uns ganz einfach machen können“, sagt Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz, „und digital und persönlich sind dabei kein Widerspruch, sondern ergänzen sich.“ Einfach, schnell und transparent Der deutliche Anstieg in den aktuellen Nutzungszahlen der digitalen Möglichkeiten zeigt, dass dies eine richtige Entscheidung war. Jüngstes Beispiel dafür ist die gemeinsam mit Maklerpartnern entwickelte Quote&Buy-Plattform „Allianz Now Partner“ (ANP), welche eine bislang unvorstellbare Geschwindigkeit und Einfachheit in der Abwicklung ermöglicht. „Mit wenigen Klicks bekommt der Makler eine Prämie – und die Garantie, dass diese Prämie hält“, erklärt Schlosser. Der Antrag wird online an die Allianz weitergeleitet – und sofern fachlich keine weitere Bearbeitung notwendig ist, umgehend polizziert. Denn jedes Angebot ist bekanntlich immer nur so gut, wie es beim Kunden auch ankommt. Und dieses Angebot kommt offensichtlich an. Deutlich mehr Makler als je zuvor verwenden für Kfz und Haushalt/Eigenheim die ANPRechenstrecken. Auch für jene Makler, die einen Vergleichsrechner verwenden, bietet die Allianz eine digitale Lösung. DVM hat bereits für den Vergleich von Kfz-Angeboten die Schnittstellenlösung der Allianz implementiert, um Prämien zu berechnen und Angebote digital überzuleiten. Weitere Sparten, wie zum Beispiel Haushalt/Eigenheim, sind in Vorbereitung. 10 risControl 05/18

Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz

„Vier von fünf Maklern verzichten bereits auf gedruckte Polizzen und erhalten diese nur mehr elektronisch als PDF“, fasst Schlosser zusammen. Sämtliche Polizzendokumente stehen Maklern im Topmaklerportal als PDF zur Verfügung – und somit auch gleich zur elektronischen Übermittlung an den Kunden sowie am nächsten Tag über ihre Software mittels OMDS 3.0 oder BiPro. Denn Softwarehersteller, wie Courtage Control und VERA, holen bereits täglich für ihre Makler über BiPro sämtliche neuen Polizzendokumente, Indexanpassungen etc. ab. „Austrias Next Digital Broker“ gesucht! „Das ist für den Kunden beeindruckend schnell“, erklärt Schlosser, „und dem Makler gibt es Rechtsicherheit.“ Denn mit ANP und unserer Schnittstellenlösung entspricht die Datenübertragung zwischen Makler und Allianz den höchsten Sicherheitsvorschriften

und damit auch den schon in Kürze geltenden Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Außerdem schützt es Bruder Baum und spart Geld. „Alleine über BiPro werden jährlich 150.000 Dokumente digital abgeholt und somit nicht mehr gedruckt und per Post versendet – und der Nutzungsgrad steigt weiter“, sieht Schlosser einen klaren Trend. Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz elektronischer „Helferleins“ ermöglicht außerdem die automatisierte Verarbeitung von standardisierten Prozessen, die für alle Beteiligten zu einer Senkung der administrativen Kosten beiträgt. Sind auch Sie ein digitaler Makler? Die Allianz sucht „Austrias Next Digital Broker“! „Schreiben Sie uns unter newsletter-makler@ allianz.at, was der digitale Weg für Sie bedeutet und wie Sie ihn umsetzen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!“, so Schlosser.


R+V schützt heimische Landwirte vor finanziellen Schäden

Afrikanische Schweinepest nun auch in Ungarn Ein in Ungarn mit der gefürchteten Afrikanischen Schweinepest infiziertes, verendetes Tier versetzte Mitte April heimische Schweinezüchter in Angst und Schrecken. Ein Übergreifen dieser Tierseuche auf Österreich wäre mit fatalen finanziellen Folgen für die hiesigen Bauern verbunden. Für Betriebe ist es nun höchste Zeit, sich entsprechend abzusichern. R+V hat sich - als führender Tierversicherer im deutschsprachigen Raum - als verlässlicher Partner landwirtschaftlicher Betriebe einen Namen gemacht. Die R+V-Ertragsschadenversicherung bietet umfassenden Schutz vor finanziellen Einbußen durch Unfälle, Krankheits- oder Seuchenfälle im Tierbestand. Am 23. April 2018 meldeten die Ungarischen Behörden den ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein. Neben Ungarn sind bereits die Baltischen Staaten, Polen sowie die Tschechische Republik von der ASP betroffen. Österreich blieb bisher zwar noch verschont, die zuständigen Behörden sind aber alarmiert. Wie brisant die Lage hierzulange eingeschätzt wird, verdeutlicht die im Bundesministerium für Gesundheit eingesetzte „Task Force – ASP“, die aktuell an der Abstimmung eines Maßnahmenkatalogs arbeitet.

Schwerwiegende Folgen der Afrikanischen Schweinepest für heimische Betriebe Im Falle eines Auftretens dieser Seuche in einem Schweinebetrieb müssten alle Tiere getötet werden. Beim Befall eines Nachbarbetriebes drohen schmerzhafte Sperren und Vermarktungsverbote. Auch das Nachweisen des Erregers im Wildtierbestand würde umfassende und großräumige Handelsbeschränkungen in den betroffenen Gebieten nach sich ziehen. Beim Auftreten der Seuche in Österreich wäre vermutlich die gesamte heimische Schweinebranche von großen wirtschaftlichen Verlusten betroffen.

Existenzabsicherung mit R+VErtragsschadenversicherung Eine adäquate Versicherung gegen die existenzbedrohenden Folgen von Tierseuchen ist daher für Landwirte unumgänglich und sichert im Ernstfall die Existenz ihrer Betriebe. Mit der Ertragsschadenversicherung schützt R+V umfassend vor finanziellen Einbußen infolge Krankheit-, Unfall- oder Seuchen im Tierbestand. Mitversichert sind dabei auch die Folgeschäden einer Seuche im Haftzeitraum (unabhängig von der Sperrdauer) und die damit verbundenen Kosten wie Tierarztrechnungen, Desinfektionsmaßnahmen bis hin zur Wiederbeschaffung sowie unvorhergesehene Probleme beim Wiederaufbau im Tierbestand. R+V-Expertentag: WKO-zertifizierte Schulungen zur Betriebsunterbrechung

Beim Auftreten der Seuche in Österreich wäre vermutlich die gesamte heimische Schweinewirtschaft von großen wirtschaftlichen Verlusten betroffen.

R+V lädt Makler zu einem ganztägigen Workshops zum Thema Sicherstellung der Betriebsfähigkeit und Beherrschung existenzbedrohender Risiken eines Unternehmens. Gemeinsam mit der Risk Experts Risiko Engineering GmbH vermitteln die R+V-Experten Fachwissen im Bereich Sachversicherung und Betriebsunterbrechung sowie fundiertes Know-how zur Absicherung landwirtschaftlicher Betriebe. Die Schulung ist für das Weiterbildungszertifikat für Versicherungsmakler der Wirtschaftskammer Österreich mit 25 Credits anrechenbar. Termine: 06.06. in Linz, 19.06. in Salzburg und 11.09. in Innsbruck Die Anmeldung und nähere Informationen finden Sie auf www.events-ruv.at. risControl 05/18 11


FINANZEN

Serie Teil 2 | Sachwerte jenseits des Mainstreams

Sachwert-Investments mit Erträgen Die Universitätsstiftungen von Harvard und Yale sind klassische Beispiele, wie man durch Übergewichtung von Sachwerten zu Cash und Anleihen überdurchschnittlich hohe Renditen erzielen kann. Auch Privatanleger können in außergewöhnliche Sachwerte wie Private-Equity-Dachfonds, Infrastruktur-Aktien und Wälder investieren und dabei zumindest einen realen Vermögenserhalt erzielen. von Michael Kordovsky Der Yale Endowment mit einem verwalteten Volumen von 27,2 Mrd. USD erzielte in den vergangenen 30 Jahren (per 30.06.2017) eine atemberaubende Performance von 12,5% p.a.. Die Ziel-Asset-Allocation der Stiftung lässt Realerträge (Erträge nach Inflation) von langfristig 6,9% erwarten, wobei die Standardabweichung der Erträge bei 13,7% liegt. In der abgelaufenen Berichtsperiode (per 30.06.2017) lag der Wertzuwachs bei 11,3%. Cash und Anleihen waren zuletzt nur noch mit 5,8% gewichtet und 25,1% fielen auf Absolute-Return-Strategien. 69,1% hingegen fielen eindeutig auf Sachwerte, davon 19,1% Aktien, 17,1% Venture Capital, 14,2% Leveraged Buyouts, 10,9% Immobilien und 7,8% Rohstoff-Investments. Die BuyoutFonds im Portfolio brachten es dabei in den vergangenen 20 Jahren auf 12,6% p.a. Die Venture-Capital-Strategien beeindruckten in diesem Zeitraum infolge des Internet Booms der späten 90er-Jahre mit atemberaubenden 106,3% p.a.. Im Rohstoff-Bereich bestehend aus Öl & Gas, Wälder und Farmen erzielten die Vermögensverwalter von Yale 15,2% p.a.. Sachwerte-orientiert ist auch der HarvardEndowment, der es in den vergangenen 20 Jahren bis 30. Juni 2016 auf 10,4% p.a. brachte. Aktien waren mit 29% gewichtet, Private Equity mit 20%, Immobilien mit 14,5%, der Rohstoff-Bereich mit 10%. Private Equity – Der meist fehlende Baustein im Portfolio Gemischte Portfolios bestehend aus Buyout-, Expansionskapital- und Venture-Capital12 risControl 05/18

Fonds zahlten sich in den vergangenen Jahrzehnten auch jenseits der USA (Hochburg der Private Equity Fonds) aus. Beweis: Der Cambridge Associates Global Ex US Developed Markets PE/VC Index (USD) erzielte in den vergangenen 25 Jahren bis zum 2. Quartal 2017 einen Wertzuwachs von 13,3% p.a. während es auf einer einheitlichen PerformanceRechnungsbasis der MSCI EAFE (USD) nur auf 4,8% p.a. brachte. Diese Outperformance ist auf folgendes zurückzuführen: Während VC-Fonds beim Aufkommen disruptiver Technologien meist vor dem Börsengang schon den größten Performance-Schnitt mitmachen, selektieren Buyout-Funds die weltweit attraktivsten Unternehmen und verbessern sie entsprechend weiter. Wie im Falle vom Ketchup-Riesen Heinz nehmen sie auch lukrative Firmen von der Börse. Sie müssen sich nicht für Quartalszahlen rechtfertigen und haben mehrere Jahre Zeit, ihre Strategien ungestört umzusetzen. Dies erklärt auch wie aus der einstigen umstrittenen Gewerkschaftsbank BAWAG eine der effizientesten Banken Europas mit einem Cost Income-Ratio von 41,6% entstand. Über die relativ sichere Konstruktion von Private-Equity-Dachfonds, die häufig im Portfolio zwischen 20 und über 100 Zielfonds haben und teilweise indirekt in bis zu über 1500 Unternehmen investieren, werden auf lange Sicht bei überdurchschnittlichen Ertragschancen die Risiken sehr überschaubar: Auf lange Sicht sehr attraktives Chancen/Risiko-Verhältnis: Im Oktober 2015 veröffentlichte die British Private Equity & Venture Capital Association (BVCA) ein

Research-Paper, das sich mit den Risiken der Asset-Klasse Private Equity auseinandersetzte. Das Datenspektrum von Pevara enthielt 2170 PE-Fonds. Es wurde bezüglich PortfolioSelektionen eine Monte Carlo Simulation durchgeführt, um zu einer objektiven Generierung von Risikodaten zu gelangen. Die Ausgangsjahre begannen ab 1990. Ergebnis: Das am TVPI (Total Value to Paid-In) gemessene Verlustrisiko nach 10 Jahren liegt bei einem einzigen Fonds bei 28%, sinkt im gesamten Portfolio von 5 Fonds auf 10% und bei einer Selektion von 20 PE-Fonds bereits auf 1,4% der Fälle. Wurden hingegen innerhalb von 3 „Zeichnungsjahren“ nach dem Zufallsprinz je 50 Fonds selektiert, dann konnte nach 40 Quartalen Behaltedauer das Risiko eines TVPI von unter 1 sogar auf 0,26% reduziert werden. PE-Dachfonds enthalten manchmal bis hin zu über 100 Zielfonds. Derartige SicherheitsVorteile infolge einer so breiten Diversifikation sind nicht selbstverständlich. Somit sind PE-Dachfonds eine für Kleinanleger geeignete Anlage, sofern dies der Gesetzgeber auch zulässt. Denn in Österreich schließt das derzeit noch vorherrschende AIFM-Gesetz normale Kleinanleger von diesen sicheren aber auch lukrativen Investments faktisch aus. Weshalb lukrativ? Schon alleine die aktuellen Rückflussdaten reiferer PE-Dachfonds lassen Renditen von über 7% p.a. erwarten. Dazu folgende Indikatoren auf Basis der Daten von RWB: Diese Datenbasis ist aus folgenden Gründen relevant: Seit 1999 investiert die RWB weltweit in Private Equity Zielfonds. Dabei wurde das Geld der Anleger über 185 PE-Fonds in


FINANZEN

Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin RWB PrivateCapital (Austria) GmbH: „Erstmalig haben wir es z.B. in Seidler Equity Partners geschafft, die für uns 15 Jahre lang unzugänglich waren. Sie gehören zu den besten und renommiertesten PE-Fondsmanagern der Welt“

mehr als 2.700 Zielunternehmen investiert. Über 1.500 dieser Unternehmensbeteiligungen wurden bereits entweder teilweise oder komplett verkauft. Die gesamten Rückflüsse beliefen sich auf 1 Mrd. EUR, davon 190 Mio. EUR im Jahr 2017. Der auf Dachfondsebene erzielte Verkaufsmultiple ist dabei ein guter Indikator für den Anlageerfolg, der umso größer ausfallen wird, je höher dieser Multiple ist. Über das gesamte Spektrum der bereits realisierten Beteiligungen ergibt sich ein durchschnittlicher Multiple der RWB Dachfonds von 1,9 bis 2,0. Die Performance wird dabei tendenziell besser, da RWB immer mehr Zugang zu exklusiven Zielfonds bekommt, bei denen aufgrund der hohen Nachfrage nicht alle Interessenten eine Zuteilung erhalten (Überzeichnung). Beispielsweise brachten die 58 Firmenverkäufe der Zielfonds des RWB International V bereits eine durchschnittliche Vervielfachung von 2,3. Mehr Performance durch gute Kontakte zu PE-Fondsgesellschaften: Beispiele von Top-Zielfonds im Produktspektrum von RWB sind der indische Kedaara II (Fokus: Wachstumskapital und Carveouts, Volumen: 795 Mio. USD), der über ein gutes Netzwerk zu großen Unternehmenskonglomeraten und starkes operatives Know How verfügt und der auf Buyouts in Nordamerika spezialisierte Seidler VI von Seidler Equity Partners (Volumen: 600 Mio. USD). Vor allem letzteren

hebt Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin RWB PrivateCapital (Austria) GmbH, wie folgt hervor: „Erstmalig haben wir es z.B. in Seidler Equity Partners geschafft, die für uns 15 Jahre lang unzugänglich waren. Sie gehören zu den besten und renommiertesten PE-Fondsmanagern der Welt.“ Bezüglich Kedaara weist Schmolmüller auf eine hohe Ertragskontinuität hin: „Kedaara ist am indischen Markt absoluter Marktführer und schafft es quasi, in allen Wirtschaftsphasen Top-Ergebnisse zu bringen. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir 3 Exits aus Kedaara in unserer Polizze, obwohl die Investments dort ja noch extrem jung waren“. Hinzukommen noch alteingesessene Fondsgiganten, die zwar Milliardenbeträge investieren, jedoch trotzdem selbst für renommierte Institutionen schwer zugänglich sind. In letztere Kategorie fällt z.B. Clayton Dubilier & Rice. Dazu Schmolmüller: „Sie haben ein außergewöhnliches PE-Modell weshalb alle Investoren interessiert sind. Wir waren einer der ganze wenigen in vielen Jahren, die neu aufgenommen wurden“.

und Speichersystemen, Dell und FLIXBUS, der Anbieter von Europas größtem Fernbusnetz mit Ursprung in Deutschland.

Investments in die Realwirtschaft: Der Sachwertcharakter kommt durch Investments in die Realwirtschaft zur Entfaltung. Man partizipiert am Erfolg des Unternehmens, der u.a. auch auf eine gute Pricing-Power, also die Fähigkeit, höhere Einkaufspreise und Kosten an Kunden weiterzugeben, zurückzuführen ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass es nicht im gleichen Ausmaß wie an der Börse zur Verzerrung fundamentaler Tatsachen kommt. Vielmehr orientiert sich der Firmenwert beim Verkauf an den Fundamentalien und erwarteten Entwicklungen. An der Börse hingegen kommt es zu stärkeren Abweichungen vom „Fair Value“ und zwar nach oben und unten. Während an der Börse die aktuellen Kurse das Geschehen diktieren, können beim Exit aus Privatbeteiligungen die Fondsmanager mit verschiedenen Kaufinteressenten verhandeln und in Ruhe an jene verkaufen, die den höchsten Preis bieten. Konkrete Beispiele von so Unternehmen können Zielfonds der RWB entnommen werden und wären airbnb, die Internationale Plattform zur An- und Vermietung von Privatunterkünften, frostkrone ein deutsches Unternehmen zur Herstellung und Vertrieb von tiefgekühltem Finger-Food und Snacks, der US-amerikanische Hersteller von Computern

Infrastruktur ist innerhalb der Asset-Klasse „Aktien“ ein Segment mit niedrigerer Korrelation zum gesamten Aktienmarkt. Beispielsweise lag vom 23.05.2014 bis 31.03.2018 die Korrelation des bewährten InfrastrukturAktienfonds, Ve-RI Listed Infrastructure® mit dem MSCI World Index bei niedrigen 0,26 (1 vollständige Korrelation). Anleger, die in Mautstraßen, Brücken, Flug- und Seehäfen, Wasserversorgung, Eisenbahnen und Schienennetze, Öl & Gaspipelines sowie Stromnetze investieren haben folgenden Vorteil: Sowohl in guten als auch schlechten Zeiten gibt es regelmäßige und im Prinzip inflationsgekoppelte Erträge, denn die Nutzungsgebühren steigen im Einklang mit den Verbraucherpreisen.

Achtung: Private Equity Investments erfordern viel Geduld und haben mehr Vorsorge-Charakter. Nur jene Mittel sollten zur Zeichnung verwendet werden, die auf die kommenden 12 bis 17 Jahre nicht benötigt werden, denn am Ende der Fondslaufzeit beginnt erst die Liquidationsphase, die ihrerseits ebenfalls mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Allerdings sind in Deutschland bereits Lösungen mit kürzerer Laufzeit von nur wenigen Jahren erhältlich (z.B. RWB Direct Return). Alternativ können reifere PE-Dachfonds am Zweitmarkt (z.B. über zweitmarkt.de) erworben werden. Bezüglich konkreter Investments können österreichische Kleinanleger nach Deutschland ausweichen, um sich dort vor Ort beraten zu lassen. Dann sind sogar Einmalerläge ab 2.500 EUR möglich. Infrastruktur-Aktien als Alternative

In welche Infrastrukturaktien investieren? Wichtige Kriterien für Investments sind: • Klares Profil: Investiert werden sollte in reine Infrastrukturgesellschaften. Je klarer dabei das Unternehmensprofil ist, desto besser. Reine Gasdistributeure, reine Flughafengesellschaften oder reine MautstraßenBetreiber sind gegenüber Mischkonzernen mit „Infrastrukturabteilung“ eindeutig zu favorisieren. Häufig kommt dann auch noch risControl 05/18 13


FINANZEN

am Markt das Angebot in engen Grenzen, zumal in den vergangenen Jahren Anleger nicht immer die besten Erfahrungen mit geschlossenen Waldfonds gemacht haben. Aktuell wirbt ForestFinance u.a. mit ökologischen Kakao-Plantagen-Investments in Panama. 0,25 Hektar können für 7.500 Euro erworben werden. Laufzeit: 6 Jahre, erwartete Rendite: mind. 5% p.a.. Doch es gibt bei derartigen Investments immer Fragezeichen. Was geschieht im Falle von Naturkatastrophen? Wie politisch stabil Unter diesen Aspekten können einzelne Aktien ausgewählt werden. Positive Beispiele sind: Wald-Investments – Kritisch hinterfragen! ist der Standort? Wurden die Kakao-Preise richtig eingeschätzt? Flughafen Zürich (ISIN: CH0319416936): Stiftungen investieren in Österreich, Deutsch- risControl fragte Michael Posselt, GewerbliFlughafen-Konzession läuft noch über 30 land und auch Osteuropa häufig Millio- cher Vermögensberater, FachverbandsobmannJahre; 20,1% p.a. Gewinnwachstum von 2013 nenbeträge in hunderte Hektar Wald. In Stellvertreter und Sachverständiger, worauf bis 2017; 8,1% Rentabilität des eingesetzten den österreichischen Nadelwäldern geht es Anleger bei Waldfonds-Investments achten Kapitals (ROIC) und in vergangenen 3 Jahren dabei primär um Vermögenserhalt, denn sollten. Seine Meinung: „Waldfonds oder eine überschaubare Volatilität von 18,5% p.a.. die Renditen sind mittlerweile sehr mager Holzinvestments sind sicher eine interessanA m e r i c a n Wa t e r Wo r k s ( I S I N : geworden, nämlich rund 1%. In Lettland te
Anlagealternative, aber keinesfalls für jeden US0304201033): Grundsätzlich ist die Ak- hingegen werden teils noch Renditen von Anleger geeignet. Was sich auf
den ersten Blick tie ein defensiver Low Vola-Stock. Das zeigt über 4% in Aussicht gestellt, während diverse sehr einfach und gut darstellen lässt - nämlich auch die Volatilität von nur 16,9% p.a. in den Tropenholz-Fonds auf dem Papier noch hö- ein
nachhaltiges Investment in den nachwachvergangenen 3 Jahren. Jüngste Rückschläge here Erträge versprechen. Derzeit hält sich senden Rohstoff Holz - ist
genauer betrachtet ein komplexes wirtschaftliches bieten auf langjährige Sicht Gebilde aus
Bewirtschaftung Einstiegschancen, denn das UnAsset-Allocation Vorschlag ab 200.000 Euro und Vermarktung und braucht ternehmen ist AbwasserentsorAbsolute-Return-Strategien und Hedge Funds 12% (mindestens 3 Fonds) insbesondere auch sehr viel ger und Frischwasserversorger Aktien-Strategien (Familienunternehmen, Zeit, sprich einen langfristifür 15 Millionen Einwohner Dividendenaristokraten, Firmen der 10% gen Anlagehorizont“. Daher rät in 46 US-Bundesstaaten. Das Superreichen..) Posselt: „Hier sollten Anleger Cash Flow-Wachstum von 11% Hochzins-Anleihen-Strategien (EM-Bonds, 10% jedenfalls
auf erfahrene Partner p.a. in den Jahren 2013 bis 2017 FW-Anleihen, HY-Corporate Bonds) und umfangreiche Beratung spricht eine klare Sprache. Private-Equity-Dachfonds 10% setzen, bevor sie sich für
ein Atmos Energy (ISIN: Offene Immobilienfonds 10% (mindestens 3 Fonds) Investment entscheiden. Diese US0495601058): Der texaniInfrastruktur-Aktien 8% Investments werden zumeist sche Erdgas-Versorger überals
geschlossene Fonds (AIF) zeugt mit inflationsgeschützten Physisches Gold, Silber u. Platin (Münzen u. 8% Barren) oder unternehmerische BeteiErträgen und konnte die Diviligungen angeboten,
wodurch dende 34 Jahre in Folge und den Rohstoff-ETFs u. ETCs 8% zu den anlagetypischen RisiGewinn/Aktie 15 Jahre in Folge Ölaktien u. Minentitel 7% ken auch noch ein unternehsteigern. Über die vergangenen Edelsteine (Rubine) 5% merisches
(Emittentenrisiko) 3 Jahre betrachtet liegt die Vola Oldtimer-Auto(s) 5% hinzukommt.

Eine Alternative der Aktie bei nur 16% p.a.. Waldfonds und/oder Holzaktien-Fonds 4% könnten Themenfonds sein, die EVN (ISIN: AT0000741053): als offene Investmentfonds
anMit einer Volatilität von nur Sammlermünzen 3% geboten werden (etwa Pictet 15,8% p.a. über 3 Jahre ein klasBei dieser Asset Allocation sind Trading-Strategien und Cashwerte zusammen Timber u.a.). Hier investiert sischer Low-Vola-Stock ist der nur mit 22% gewichtet. Die Aktien-Exposure liegt bei 25 bis 29% und nichtman zumeist
entlang der geniederösterreichische Versorger börsennotierte Unternehmen machen 10% des Portfolios aus. samten Wertschöpfungskette EVN, dessen Aktienkurs nach 23 bis 27% des Portfolios können nicht ständig gehandelt werden (zu geringe Marktliquidität) in Unternehmen der
holzvereiner längeren SeitwärtsbeweRendite-Erwartung kommende 20 Jahre: 3,8 bis 4,3% p.a. vor Steuer arbeitenden Industrie. Dafür gung nach oben drehte. Mit diesem breit diversifizierten Portfolio könnte ein langfristiger realer Vermöist man allerdings dem AktienShenzen Internatiogenserhalt (Rendite mindestens so hoch wie Inflation) gelingen. marktrisiko
ausgesetzt.“ nal Holdings Ltd (ISIN: Übernahmephantasie hinzu (aktuelles Beispiel: der spanische Mautstraßen-Betreiber Abertis Infraestructuras) • Ertragskontinuität in Kombination mit solidem Gewinnwachstum/Aktie: Je weiter zurück in die Vergangenheit sich Gewinnund Dividendenwachstum belegen lässt, desto besser ist die Qualität der Aktie. • Möglichst niedrige Volatilität im Vergleich zum Gesamtmarkt

14 risControl 05/18

BMG8086V1467): Das Unternehmen ist im Logistik-Bereich (u.a. Lagerflächen) sowie dem Betrieb von Mautstraßen und Seehäfen tägig. Der Wachstumstrend überzeugt: Von 2013 bis 2018 konnte der Gewinn/Aktie um insgesamt 93% auf 1,93 HKD gesteigert werden. Aufgrund des starken Gewinnwachstums liegt das für 2019 geschätzte Forward-KGV laut Reuters-Schätzungs-Konsens nur noch bei 8,4 und auch die Kursschwankungen sind überschaubar.


MARKT

DONAU Versicherung

Cyberschutz

Vor kurzem legte die Geneva Association, der weltweit führende Versicherungs-Think Tank, eine Studie zu Lücken im Versicherungsschutz vor. Im Bereich Cyberrisiko ergab die Analyse eine Schutzlücke, also den nicht versicherten Anteil an den Gesamtverlusten, von bis zu 90 Prozent. Weltweit macht dies einen Anteil von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Auch für österreichische Unternehmen werden Cyberattacken zu einer immer größeren Bedrohung. Laut der Studie „Cyber Security in Österreich“ der KPMG waren 72 Prozent aller Unternehmen in Österreich bereits Ziel einer Cyberattacke – Tendenz steigend. Nur wenige Unternehmen sind gegen die finanziellen Folgen einer Cyberattacke versichert. „Die DONAU Versicherung schließt die Schutzlücke im Bereich des Cyberrisikos.

Damit helfen wir, die finanziellen Folgen einer Cyberattacke abzufedern und den wirtschaftlichen Schaden gering zu halten“, erklärt Reinhard Gojer, Vorstandsdirektor. Das Cyberprodukt deckt im Basispaket die eigenen Schäden im Unternehmen sowie Schäden Dritter, wie z.B. von Kunden oder Lieferanten. Gedeckt sind dabei unter anderem Kosten von durch Schadprogramme oder Hackerangriffe ausgelöste Datenschutzverletzungen, Schäden durch ausgefallene Zahlungssysteme oder beschädigte bzw. verloren gegangene Daten. Zusätzlich stehen beim Cyberschutz individuell wählbare Zusatzbausteine – wie z.B. Leistung bei Betriebsunterbrechung von mehr als zwölf Stunden – zur Verfügung, aber auch Hilfe bei Cyber-Erpressung und Medienhaftpflicht. Die Versicherungssummen reichen von 75.000 bis zu 750.000 Euro.

Reinhard Gojer

Im 24-Stunden-Support geben geschulte Experten eine rasche telefonische Klärung im Schadenfall. Spezialisten für Internetkriminalität unterstützen je nach Bedarf mit Fernwartung oder Vor-Ort-Service.

Allianz SE

Ausstieg aus Kohle

Die Allianz Gruppe baut ihre Klimastrategie deutlich aus und verzichtet mit sofortiger Wirkung im Schaden- und Unfallversicherungssegment auf Einzelversicherungen von Kohlekraftwerken und -Minen im Bau oder Bestand. Unternehmen, die Strom aus mehre-

ren Quellen erzeugen, wie Kohle, andere fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energien, werden zunächst weiter versichert und individuell auf Basis definierter Nachhaltigkeits-Kriterien (ESG) geprüft. Jedoch ist das erklärte Ziel der Allianz, Kohlerisiken im Versicherungsgeschäft

Die Allianz Gruppe verzichtet mit sofortiger Wirkung im Schaden- und Unfallversicherungssegment auf Einzelversicherungen von Kohlekraftwerken und -Minen im Bau oder Bestand.

bis 2040 vollständig auslaufen zu lassen. Für die Anlage der Versichertengelder definiert die Allianz als langfristiges Ziel, ihre handelbaren Anlagen in allen kohlenstoffintensiven Branchen klimaneutral zu strukturieren. Unternehmen, denen es in den kommenden Jahrzehnten nicht gelingt, ihre Treibhausgasemissionen an das Zwei-Grad-Ziel anzupassen, werden schrittweise aus dem Portfolio genommen. Dies wird etwa durch den aktiven Dialog mit den Unternehmen und die Forderungen nach langfristigen Klimaschutzzielen umgesetzt, analog zum ESG-Scoring-Ansatz, der bereits für Unternehmen mit hohen ESG-Risiken angewandt wird. „Wir sind überzeugt, dass unser Ansatz das Risiko-Ertragsprofil unseres Portfolios langfristig weiter verbessert und wir unsere Position als zukunftsorientierter Investor ausbauen werden“, erklärt Dr. Günther Thallinger, im Vorstand der Allianz SE verantwortlich für Investments und ESG. „Als langfristiger Investor wollen wir den Wandel zu einer klimafreundlichen Wirtschaft gemeinsam mit unseren Kunden gestalten. Wir werden daher auch unsere Investitionschancen in neue Technologien strategisch entwickeln.“ risControl 05/18 15


Der neue Classic-Tarif – Leidenschaft, die verbindet. Klassische Fahrzeuge stellen ganz besondere Werte dar – und sollten entsprechend versichert sein. Liebhaber von Oldtimern, Youngtimern bis hin zu modernen Klassikern freuen sich über ausgezeichnete Deckungen mit sehr attraktiven Prämien im Classic-Tarif. Beim Neuwagen selbstverständlich, beim Klassiker sinnvoll: Eine Voll- und Teilkaskoversicherung schützt neben der gesetzlichen KFZ-Haftpflichtversicherung vor finanziellen Verlusten, die Ihre Kunden durch Schäden erleiden können – insbesondere, wenn Sie an Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten für seltene Bauteile denken. Das ClassicAngebot der VAV vereint ausgezeichnete Klassiker-Deckungen mit einer sehr attraktiven Prämie. So versichert man Klassiker heute. Der VAV Classic-Tarif wurde mit viel Leidenschaft und Herzblut überarbeitet und ist nun noch stärker auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt. Von Oldtimer (mind. 30 Jahre), Youngtimer (mind. 20 Jahre) und modernen Liebhaber-Fahrzeugen unter 20 Jahren bis hin zu klassischen Motorrädern (mind. 30 Jahre), LKW bis 3,5t Gesamtgewicht (mind. 30 Jahre) und Traktoren (mind. 30 Jahre) bietet die VAV die optimale Versicherung für die Klassiker Ihrer Kunden. Der

Classic-Tarif ist darüber hinaus auch speziell ausgerichtet auf Fahrzeuge mit einer höheren Versicherungssumme. Durch den optimalen Versicherungsschutz profitieren Kunden u.a. vom automatischen Einschluss der groben Fahrlässigkeit, prämienfreier Wertsteigerungsvorsorge bis 20 Prozent und außergewöhnlich günstigen Selbstbehaltsvarianten in der Teil- und Vollkasko. Der Kunde selbst entscheidet ob sein Klassiker mit Marktwert, Wiederbeschaffungs- oder Wiederaufbauwert versichert wird. Zusätzlich ist gegen Mehrprämie der Einschluss des 24h-Pannen-Service, der Lenker- oder Insassen- Unfallversicherung und des KFZ-Rechtsschutzes möglich. Auch das Mindestalter der Versicherungsnehmer wurde gesenkt, so dass sich ab sofort Fahrer ab 23 Jahren über eine optimale Versicherung für ihre Liebhaber-Fahrzeuge freuen können. Als ÖAMTC-Vorteilspartner bietet die VAV ÖAMTC-Mitgliedern 10 Prozent Prämiennachlass für neu abgeschlossene Verträge. Darüber hinaus profitieren Kunden ab drei bei der VAV versicherten Fahrzeuge von einem großzügigen Sammlerrabatt. Eine Prämi-

Mag. Karin Strer, Leiterin des Classic Service Center der VAV

enrückvergütung gibt es außerdem für die Hinterlegung des Kennzeichens in der Haftpflichtversicherung. Einfache Abwicklung und bestes Service garantiert auch der einzigartige Online-Tarifrechner mit Direktabschluss. Bestes Service für Klassiker Liebhaber. Als Full-Service-Dienstleister unterstützt die VAV bei Vertragsabschluss bis hin zur Schadensabwicklung. Auch bei Beschaffung und Erstellung von Gutachten hilft das Classic Service Center der VAV Ihren Kunden gerne. Erst über einem Fahrzeugwert von EUR 50.000,00 wird ein Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen benötigt. Bei Motorrädern und Traktoren über einem Fahrzeugwert von EUR 20.000,00. Wenn es um die Klassiker Ihrer Kunden handelt, ist uns persönlicher Service und Beratung besonders wichtig. Unsere Classic-Experten unterstützen Sie gerne!

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INTERVIEW

Runder Tisch zum Thema Lebensversicherung Eine ungewöhnliche Konstellation der Gesprächspartner Joachim Seebacher, Geschäftsführer CMO Swiss Life Select Österreich GmbH, Margit Eidenhammer, Geschäftsführerin OVB Allfinanzvermittlungs GmbH und Michael Holzer, Vorstand der FinanzPuls AG und Vorstand der SAFE7 Holding, haben eines gemeinsam: Sie wollen für die Themen Lebensversicherung und Pensionsvorsorge eine Lanze brechen. Auch wenn in den Publikumsmedien oft nur negativ über das Thema Lebensversicherung geschrieben wird, gibt es keine empfehlenswerte Alternative. Dass private Vorsorge immer mehr an Bedeutung gewinnt und für die Erhaltung des persönlichen Wohlstandes in der Pension vonnöten ist, davon ist bereits mehr als 52 Prozent der österreichischen Bevölkerung überzeugt. Vor diesem Hintergrund haben sich die Vertriebsprofis zu einer Gesprächsrunde gefunden. Denn auch wenn alle drei Teilnehmer aus unterschiedlichen Vertriebsgesellschaften kommen, bewegen sie gemeinsame Themen. In immer wieder kehrenden Gesprächsrunden stimmen sich die Vertriebsprofis ab, um gemeinsam Lösungen für den Markt zu finden. bei einem Sparbuch, einem Bausparvertrag oder einer anderen Variante möglich ist. Auch als Absicherung der eigenen Familie beim Es ist an der Zeit, der Eintritt eines frühen Lebensversicherung wieder Todesfalls gibt es keine Alternative. den Stellenwert zu geben, den

Sind Lebensversicherungen noch verkaufbar?

dem Sparbuch besteht auch der Vorteil, dass keine KESt in Abzug gebracht wird.

Eidenhammer: Ja, natürlich – mehr denn je würde ich sogar sagen. Auch im Hinblick auf fehlende Alternativen. Lebensversicherungen sind für die Vorsorge und Absicherung meiner Meinung nach ein unumgängliches Produkt. Dass eine zusätzliche Altersvorsorge getroffen werden muss, ist ebenfalls bereits bekannt. Wenn man Lebensversicherung als Sparform betrachtet, muss das auf jedem Fall unter dem Aspekt der Langfristigkeit sein. Gegenüber

Seebacher: Ich kann mich grundsätzlich den Worten meiner Kollegin anschließen. Die Lebensversichesie verdient. rung bietet darüber hinaus auch andere Möglichkeiten, nämlich dass die Versicherung biometrische Risiken, wie zum Beispiel das Langlebigkeitsrisiko, abdeckt – was weder

Holzer: Ja, Auch aus meiner Sicht ist die Lebensversicherung ein sinnvolles Produkt. Es geht auch darum, dass Kunden damit die Möglichkeit haben, längere Zeit etwas anzusparen und letztendlich ein kleines Vermögen besitzen, um in Zukunft ihren Lebensstandard im Alter halten zu können. Es ist an der Zeit, der Lebensversicherung wieder den Stellenwert zu geben, den sie verdient. Man hat hier ein ordentliches Vorsorgeinstrument, mit dem man langfristig auch mit geringen Beträgen doch zu einem kleinen Vermögen kommen kann. In der heutigen Zeit hat die Lebensversicherung keinen guten Stellenwert. Was kann man dagegen unternehmen? Was bedarf es, um es zu einem positiven Thema zu machen? Eidenhammer: Lebensversicherungen werden aufgrund der Ereignisse der letzten Jahre vielleicht nicht mehr so positiv angesehen. Jedoch hat das Produkt sehr viele Vorteile. Die Flexibilität, von der angesparten Summe

18 risControl 05/18


INTERVIEW

auch wieder etwas entnehmen zu können, eine Ansparpause, wenn es zu finanziellen Schwierigkeiten kommt, etc. Es ist ein Produkt, das je nachdem, wie das Anlegerprofil aussieht, von konservativ bis spekulativ gestaltet werden kann. Holzer: Eines darf man auch nicht vergessen: Eine Lebensversicherung ist ein positiver Beitrag zur Bonität des Kunden, denn es zeigt, dass der Kunde mit seinem Geld umgehen kann und er sich einen Wert für die Zukunft schaffen möchte. Es wird immer nur über Rücktritte und Stornos berichtet, aber nicht über die 90 Prozent der zufriedenen Kunden. Letztlich darf man nicht vergessen, der Kunde hat – wenn er die Laufzeit durchhält – am Ende der Laufzeit Kapital angespart und kann damit seinen Lebensstandard halten oder sich andere angenehme Dinge kaufen.

Der Zinses-Zins-Effekt spielt da eine große Rolle und die Laufzeittreue, denn dann ist das Produkt auch wirklich sinnvoll.

zu. Ich glaube, dass diese Regelungen – auch wenn sie mit viel bürokratischem Aufwand verbunden sind – uns insgesamt trotzdem unterstützen werden, dass hier eine noch höhere Beratungsqualität im Sinne einer Customer Centricity in den Markt kommt.

Bewirkt die künftige IDD mit ihren Richtlinien nicht sogar eine positive Änderung Ich glaube, dass gerade am Markt?

in Österreich die uns anerzogene Art des Sparens ein Problem ist. Bausparer, Sparbuch, aus.

Seebacher: W ir sehen sämtliche gesetzliche Regelungen, egal ob IDD oder MiFID II, auch als Riesenchance, hier nochmals einen Qualitätssprung in den Markt zu bekommen und die Bindung zum Kunden zu verstärken. Weil noch klarer definiert wird, was mit den Kunden besprochen und erhoben werden muss. So gesehen stimme ich Ihnen da vollkommen

Eidenhammer: Auf alle Fälle, ich sehe das genauso. Wir haben ja auch bei MiFID II gesehen, dass man gerade in punkto Folgetermine, qualitätsverbessernde Maßnahmen und Kontakt mit Kunden zur höheren Qualität hinsichtlich des Beraters gezwungen wird. Und das ist bei der IDD genauso. Es sind natürlich viele Punkte, die etwas überzogen sind. Der Ansatz, mit dem risControl 05/18 19


INTERVIEW

Kunden jährlich seine Risikosituation, seine Ziele und Wünsche zu erheben, ist auf jeden Fall positiv zu sehen. Kaum noch jemand glaubt, dass der Staat immer und ausreichend für den Wohlstand des Einzelnen sorgen wird können. Warum ist es so schwer, den Bedarf für Altersvorsorgeprodukte zu wecken? Holzer: Es ist ein politisches Problem. Es wird niemand die klaren Worte finden, dass das Pensionssystem in dieser bestehenden Form nicht für den Wohlstand des Einzelnen im Alter ausreichen wird. Weiters ist die Meinung „Der Staat wird schon alles richten“ bei den meisten Österreichern noch immer manifestiert und an eine Altersarmut möchte sowieso niemand denken. Aber wenn man sich die Durchschnittspensionen derzeit ansieht, stellt sich schon heute die Frage, wie es Menschen schaffen, damit auszukommen. Und das wird sicher nicht besser, sondern eher noch schlechter werden. Daher wird die Eigenvorsorge notwendig sein. Viele fangen irgendwann an zu sparen, sehen aber noch keinen zwingenden Bedarf, für das Alter vorzusorgen. Eidenhammer: Ich glaube, dass gerade in Österreich die uns anerzogene Art des Sparens ein Problem ist. Bausparer, Sparbuch, aus. Es ist meiner Meinung nach ein bereits im Kindesalter beginnendes Problem. Denn es gibt keinerlei Finanzbildung in unserem

Schulsystem, daher sind Themen wie Durchschnittskosteneffekt und Zinseszinsrechnen bei einem Sparprodukt nicht vorhanden. Lernen unsere Kinder mit Geld umzugehen? Eher nicht. Und wenn, dann nur im Familienkreis. Ich sehe unseren Auftrag als Berater dahingehend, Aufklärung zu betreiben, den Bedarf anzusprechen und aufzuzeigen.

bewältigen. Was ist denn eigentlich der Wunsch Ihrer Unternehmen an die Versicherungsunternehmen?

Holzer: Wir brauchen auch ein gutes Rüstzeug, um eine Beratung gut durchführen zu können – eine neue Tarifgeneration mit Zusatzrahmenbedingungen, die flexibel, serviceorientiert und transparent sind. Es gibt Seebacher: Warum es so schwer ist, die Leu- schon einige gute Ansätze, aber noch zu wenige te von einer Altersvorsorge zu überzeugen, ausgereifte Produkte. Wir brauchen auch neue Tarife, wo man beiliegt meiner Meinung spielsweise bestehennach daran, dass es Warum es so schwer de fondsgebundene noch an zu vielen Lebensversicherung „Worst-Case-Szeist, die Leute von einer adaptieren kann, narien“ fehlt. Noch Altersvorsorge zu damit spart sich der geht es zum Glück überzeugen, liegt meiner Kunde Einmal-Abunseren PensionisMeinung nach daran, dass schlusskosten und hat ten gut, vielleicht es noch an zu vielen „Worstmeist auch eine günsauch nur von außen tigere Kostenstruktur, betrachtet. Aber es ist Case-Szenarien“ fehlt. also eine Win-Win schwer zu begreifen, Situation. Das fehlt dass es uns und der nächsten Generation schlechter gehen wird. uns bei manchen Versicherungsunternehmen. Nur wenn man selbst mit dem Thema in Berührung kommt, wird man für das Thema Eidenhammer: Kunden erwarten Serviceleissensibilisiert – sei es im Bereich der Pflege oder tung und Kostentransparenz. Wir brauchen bei der Berufsunfähigkeit. Erst dann erkennt aber auch Serviceleistung vom Versicherer, sei man den Bedarf. Es liegt an uns Beratern, es in Form der Automatisierung gewisser Proden Bedarf schon im Vorfeld anzusprechen. zesse oder einer einheitlichen Schnittstelle. Wir können nur dann guten Service weitergeben, Vermittler sind gefordert, zu informieren, wenn wir auch selbst guten Service erfahren. aufzuklären und Bedarf aufzuzeigen. Jedoch können Vermittler nicht alles alleine Seebacher: Beim Service kann ich nur absolut zustimmen. In der heutigen Zeit ist Transparenz eines der wesentlichsten Dinge, die verlangt werden. Es ist nicht mehr zeitgemäß, nach Abgabe eines Antrages längere Zeit auf die Polizze zu warten. Hier würde ich meinen, dass die Versicherer noch ihre Hausaufgaben machen müssen. Auch im Bereich der digitalen Daten gibt es sicherlich noch Handlungsbedarf. Wobei doch alle Versicherer sagen, sie sind digital so gut aufgestellt, dass alles sofort funktioniert? Eidenhammer: Es fehlen noch einige wesentliche Schritte in den Prozessen, es gibt noch immer keine einheitlichen Schnittstellen. Der Versicherungsvermittler muss sich beim Kunden auf die Beratung konzentrieren und rasch auf die Systeme zugreifen können. In

20 risControl 05/18


INTERVIEW

Eidenhammer: Ein klares Bekenntnis zur dritten Säule wäre ganz wichtig! Holzer: Es gibt einige Möglichkeiten: Vom Aussetzen der Versicherungssteuer für Altersvorsorgeprodukte über eine Förderung dergleichen, oder die Erhöhung der Sonderausgaben, oder erhöhte Anrechnung in den Sonderausgaben. Wenn es einen Anreiz für ein Sparprodukt gibt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass viele sich für eine Altersvorsorge entscheiden. Seebacher: Es gibt ja eine Förderung für ein Produkt, aber die lautet „one size fits all“. Wir brauchen Flexibilität seitens des Gesetzgebers, das würde uns allen, vor allem den Konsumenten, sehr weiter helfen. der heutigen Zeit kann man Kunden nicht mehr sagen: „Die Versicherung schickt Ihnen in 14 Tagen schriftliche Informationen“. Die müssen digital und jederzeit abrufbar zur Verfügung stehen. Holzer: Da kann ich auch nur einstimmen. Die Zukunftsversion wäre eine Plattform, wo alle Informationen über meinen Kunden abrufbar sind, mit Änderungsformularen, Tarifkonvertierungsmöglichkeiten und ähnlichem. Aber im Moment sind wir davon noch meilenweit entfernt. Ich kann da ein Beispiel bringen, wir haben vor kurzem versucht von unserem gesamten Bestand in der Lebensversicherung (fondsgebunden) von den diversen Versicherungsunternehmen die Auskunft zu bekommen, z.B. welche aktuellen Depotwerte haben die Kunden u. in welchen Fonds sind diese zur Zeit investiert. Bei manchen hat es über 3 Monate gedauert u. von manchen haben wir es noch gar nicht im Detail, ganz wenige haben es sofort gesendet. Also da erwarte ich mir von der Digitalisierung schon massive Fortschritte, die letztlich allen helfen. Seebacher: Oft ist schon eine Auskunft über die gesamte Prämieneinzahlungshöhe eines Kunden eine unlösbare Forderung. Eidenhammer: Wir können nur nach Deutschland blicken, dort werden Schnittstellen von allen Versicherern genutzt. Sämtliche Schriftstücke, die der Kunde bekommt

werden vom Versicherer dort abgelegt, und der Vermittler hat jederzeit Einsicht in alle wesentlichen Bereiche.

Transparenz der Versicherungsprodukte, sehen Sie hier Bedarf?

Seebacher: Es düngt einem manchmal das Gefühl, dass Produktgeber PrämienanhebunWie steht es mit der Ansicht, dass in 20 gen und Produktänderungen mit gesetzlichen Jahren Versicherungsprodukte nur mehr Änderungen der Rahmenbedingungen kompensieren. In Wirklichkeit ist es nicht der Geonline verkauft werden? setzgeber, der Veränderungen verlangt, sondern Eidenhammer: Es wird sicher Sparten und es werden Fehlkalkulationen aufgrund falscher Produkte geben, wo der Onlineabschluss mög- oder nicht vorhersehbarer Einschätzungen lich sein wird. Auch heute informieren sich im- hinter einer gesetzlichen Rahmenveränderung versteckt. Hier würmer mehr Menschen de mehr Transparenz im Internet über VerWenn es einen Anreiz für ein notwendig sein. Ich sicherungsprodukte, Sparprodukt gibt, besteht glaube schon, dass bei gewissen Sparten durchaus die Möglichkeit, man – auch um jetzt ziehen sie aber eine eine Lanze für die persönliche Beratung dass viele sich für eine Versicherer zu brevor. Besonders bei Altersvorsorge entscheiden. chen – sagen muss: biometrischen ProMit der Entwicklung dukten bin ich überzeugt, dass auch in 20 Jahren der persönliche der Negativverzinsung und diesem Zinsumfeld haben wahrscheinlich die Versicherer nicht Berater benötigt wird. gerechnet. Vor allem nicht, dass es so langfristig Seebacher: Ich sehe das genauso. Biomet- anhält. Und das hat natürlich massive Auswirrische Produkte werden weiterhin den Aus- kungen auf die ganzen Produktgestaltungen. schlag für eine persönliche Beratung geben. Aber natürlich hat der Kunde Wünsche, was Holzer: Oft hat man das Gefühl, Produkte Produktgestaltung beziehungsweise digitales werden mit geringer Prämie in den Markt Service betrifft. Information, Service und gebracht, um sie zu positionieren. Nach nur Transparenz müssen gegeben sein, egal ob kurzer Zeit werden dann Prämienerhöhungen persönliche Beratung oder Onlinevermittlung. durchgeführt, die es uns Beratern schwer machen, sie unseren Kunden glaubhaft zu Was wäre denn die Forderung an den Ge- erklären. Hier ist Transparenz auf alle Fälle gefordert. setzgeber? risControl 05/18 21


INTERVIEW

Eidenhammer: Gerade bei Risikoversicherungen sind massive Erhöhungen nur schwer nachvollziehbar, oft kann man Willkür erkennen und es fehlt an Transparenz. Wir könnten dem als Vermittler nur mit dem Abzug von Neugeschäft begegnen, was aber ein Nachteil für unsere Kunden wäre und daher keine Option für uns ist. Ist der geforderte Konsumentenschutz durch die neue IDD und MiFID gegeben? Holzer: Früher hatte ein Lebensversicherungsantrag fünf Seiten, mittlerweile haben wir über 40 Seiten Antrag. Und jetzt frage ich mich allen Ernstes: Welcher österreichische Kunde will sich, wenn er einen 50-Euro-Sparplan für seine Pension macht, 45 Seiten von einer Versicherung – ich rede jetzt gar nicht davon, dass man sich vielleicht drei davon anschaut – durchlesen? Da braucht man ja schon eine akademische Ausbildung, damit er diese Bedingungen alle liest. Und das ist aus meiner Sicht eindeutig der falsche Konsumentenschutz: Eine überbordende Information zu schaffen, die keinem hilft. Jetzt versucht man im fondsgebundenen Bereich, das ein bisschen einzugrenzen, aber in der Lebensversicherung haben wir immer noch unsere 45 Seiten. Plus die jeweiligen Informationsblätter der Fonds. Eidenhammer: Und da wäre es interessant, wie der Versicherer das alles online abbilden möchte, damit der Kunde gut beraten, aufgeklärt und informiert ist. Sind Versicherer gute Partner? Holzer: Für unser Unternehmen gesprochen kann ich das mit „Ja“ beantworten. Wir würden uns nur manchmal mehr Respekt und Akzeptanz erwarten. Eidenhammer: Das sehen wir genauso. Es ist eine gegenseitige Abhängigkeit und dennoch sollte Respekt und Akzeptanz im Vordergrund stehen. Oft fehlt es einfach an ausreichender Kommunikation. Seebacher: Versicherungen sind durchaus gute Partner, nicht nur weil wir selbst ein Versicherungsunternehmen als Mutter haben. Es ist nur wichtig, dass man miteinander offen kommuniziert. 22 risControl 05/18

gemeinsam mit den Versicherungsunternehmen die tägliche Arbeit für unsere Berater leichter zu machen. Damit wir uns die doppelte Eidenhammer: Das Wichtigste ist, dass man und dreifache Dateneingabe ersparen können. nicht darauf vergisst, dass wir alle in einem Ich würde mir wünschen, dass die VersicheBoot sitzen: Der Versicherer, die Vertriebsge- rungswirtschaft ein bisschen rascher voransellschaften und die Kunden. Wir wollen ja schreitet. Denn wenn wir heute nachfragen, ob eigentlich alle dasselbe. Ordentliche Produkte, wir bereits mit Dunkelverarbeitung mit einem eine gute Vorsorge für den Kunden und das Versicherer arbeiten können, bekommen wir möglichst einfach und rasch in der Umsetzung. sehr wenige Antworten. Manche Dinge sind Jeder möchte damit Geld verdienen und das doch noch nicht so digital, wie sie sein könnten. Die Chance in der Digitalisierung liegt schon ist legitim. Seebacher: Wir leben ja im Zeitalter der Di- darin, dass wir uns alle zusammen – die Berater, gitalisierung. Die Nutzung der Digitalisierung wir als Vertrieb, die Versicherungen – eine Arbeitserleichterung zur Verbesserung der schaffen könnten. In unternehmensinterdie Richtung wäre nen Strukturen ist Es gab in der Vergangenheit die Digitalisierung wichtig, aber die Didoch die eine oder sinnvoll. Aber ich gitalisierung sollte andere Maßnahme von denke, da ist noch nicht auf den Berater Versicherungsunternehmen, ein bisschen was zu vergessen. Die Admidie uns so nicht gefallen hat, tun. Es geht uns danistration ist durch rum, dass wir uns zu neue Regulatoren seidazu werden wir uns auch Entwicklungen oder tens des Staates und zukünftig austauschen. Entscheidungen der der EU enorm geVersicherungen auswachsen und nimmt die Zeit beim Kunden. Wir vereinfachen und tauschen und gemeinsam dann Aktivitäten beschleunigen durch digitale Anwendungen setzen. Es gab in der Vergangenheit doch die Prozesse, welche die Administration reduzieren eine oder andere Maßnahme von Versicheund den Beratungsprozess kundenfreundlich rungsunternehmen, die uns so nicht gefallen hat, dazu werden wir uns auch zukünftig gestalten. austauschen. Holzer: Ich bin der Meinung, dass man diese digitalen Entwicklungen dazu nützen soll, um Wir danken für das Gespräch. Was ist in der momentanen Situation wichtig für ihre Berater?


VERANSTALTUNG

RWB PrivateCapital GmbH

Journalistenpreis

Der erste Platz des Private-Equity-Journalistenpreis 2017 geht an den freien Finanzjournalisten Michael Kordovsky. Auf Platz zwei und drei folgen Dr. Christine Kary von der Tageszeitung „Die Presse“ und Mag. Angela Heissenberger, Redakteurin beim Wirtschaftsmagazin „Report Plus“. Der gebürtige Oberösterreicher Michael Kordovsky hat sich unter allen Bewerbern am intensivsten mit der Anlageklasse beschäftigt und insgesamt fünf Beiträge eingereicht. Die Artikel sind im Wirtschaftsmagazin Gewinn, in risControl, im Börsenkurier und im GeldMagazin erschienen. Für seine Leistung erhielt Kordovsky 3.000 Euro sowie eine wertvolle Trophäe aus der Tiroler Glaswerkstatt Kisslinger in Rattenberg. In seiner Dankesrede hob Kordovsky die hohen Renditechancen von außerbörslichen Beteiligungen hervor und betonte ihre hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. „Private Equity ist eine unterschätzte Anlageklasse, die Geduld erfordert,

Dr. Christine Kary (Die Presse, 2. Platz), Mag. Birgit Schmolmüller (Geschäftsführerin RWB Austria), Michael Kordovsky (freier Journalist, 1. Platz), Mag. Angela Heissenberger (Report Plus, 3. Platz), Horst Güdel (Vorstand RWB Group AG)

aber hohe Renditen bietet“, so der Preissieger. „Private Equity ist volkswirtschaftlich wertvoll, macht die Wirtschaft in unseren Breiten wettbewerbsfähiger und verhindert dadurch die Abwanderung von Industriebetrieben.“ Kordovsky ging weiters mit dem AIFM-Gesetz scharf ins Gericht, das seit dem Jahr 2014 Investitionen von Kleinanlegern praktisch unmöglich macht. Er appellierte an die Politik, das Gesetz zu reparieren. Horst Güdel, Vorstand der RWB Group AG, hob in

seiner Laudatio die erstklassige Qualität der eingereichten Beiträge hervor: „Die Renditechancen von Private Equity liegen deutlich über jenen am Aktienmarkt. Allerdings ist die Anlageklasse in Österreich immer noch wenig bekannt. Michael Kordovsky, Christine Kary und Angela Heisenberger haben sich sowohl mit den Chancen als auch mit den Risiken von Private Equity auseinandergesetzt und eine enorm wichtige Aufklärungsarbeit für eine breite Öffentlichkeit geleistet.“

ER, F , R N O E T BERG DICHTL, N HELFERS ODA, I L A T , NA ER, ANITA S, STEFA A KALIW K E N A H EN AA ER O R H L B E R L E V E E , I N I R GL, SAB TINE CAM LICH, DAN A HUEME IG, A N H T S I CHRI NA FRÖH N, CLAUD ANIEL KÖNPETRA NO ROMA HÖRMAN STEINER, DIN MURTH, ZINGER, EK. HERTANE KOPPEN ZER, MART SCHWAR TURETSCH SIMO TIAN KREUHOR, TANJA OLFGANG CHRIS US SCHIC ETZ UND W MARK AR SÜSCH AS. t. rschaf D e M n t N G r a E A P D AFF H Starke . C m S a e R T s WI Starke e: rservic e l k a NV M

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MARKT

Verband der österreichischen Versicherungsmakler

Digitalisierung und DSGVO

Diesmal war Gerhard Schuster, CEO von TOGEHTER CCA GmbH, bei der Mitgliederversammlung des Verbands der Österreichischen Versicherungsmakler zu Gast. Er sprach über Digitalisierung im Allgemeinen, Digitalisierung in Bezug auf den Versicherungsmarkt sowie die mit 25. Mai 2018 in Kraft tretende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Im ursprünglichen Sinne bedeutet Digitalisierung, laut Brockhaus-Enzyklopädie, die Umwandlung analoger in digitale Daten, die mit einem Computer weiterverarbeitet werden können. Im weiteren Sinn hat die Digitalisierung einen ähnlichen Effekt auf die gesellschaftliche Entwicklung wie ins Feuer gegossenes Benzin: Sie beschleunigt viele verschiedene bereits vorhandene Vorgänge, das aber massiv. Die Digitalisierung wächst exponentiell, wobei wir uns jetzt gerade am Beginn eines steilen Anstiegs befinden. Das wird die Rahmenbedingungen in Zukunft stark verändern. Viele Trends erzeugen bereits mannigfaltige Möglichkeiten, meint Gerhard Schuster. Roboter werden intelligenter, Augmented Reality verändert unsere Wahrnehmung und das Internet of Things und Internet of Services verknüpft Objekte durch Sensoren. Gerade beim Service kann man auch als Versicherer ansetzen und Kunden angepasste Serviceleistungen zur Verfügung stellen. Auch eine brandneue

Entwicklung: EPS2 – es ermöglicht Kunden, über eine Schnittstelle auf viele verschiedene Finanzdienstleister zuzugreifen. Es ist denkbar, auch über kurz oder lang Versicherungsprodukte in neue Plattformen einzubinden. Die Versicherungsbranche wird digitaler, die Produkte bleiben im Grunde zurzeit noch sehr traditionell. Es wird immer noch ein Produkt versichert und im Schadenfall das abgedeckte Risiko ausgezahlt. Auf der anderen Seite nutzt die digitale Versicherung Neuheiten wie die elektronische Polizzierung, digitale Hilfsmittel für Kunden oder sogar neue Technologien wie Blockchain. Das reicht aber nicht. Der Trend geht schnell zu „beyond insurance“ – wo an erster Stelle der Service steht. Dem Kunden wird nicht einfach eine Autoversicherung zur Verfügung gestellt, sondern Mobilität angeboten. Es wird darauf geachtet, dass der Schaden gar nicht erst entsteht. Die Standardisierung ist der Schlüssel zum Erfolg, sagt Gerhard Schuster, weil damit die Interoperabilität der verschiedenen Systeme gegeben ist und nur so eine durchgängige Digitalisierung gewährleistet werden kann. Nach einem kleinen Ausflug in die Welt der Big Data Analyse spricht Gerhard Schuster das Thema DSGVO an und hier die mit der Rechtanwaltskanzlei DORDA entwickelten 10 To-Do‘s für die DSGVO Konformität – diese reichen primär von Anpassung der internen Prozesse bis zu Know-How durch

Gerhard Schuster

Schulungen. TOGETHER CCA stellt Kunden zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, um ab 25. Mai2018 DSGVO-konform arbeiten zu können. CCA bietet beispielsweise teils vorausgefüllte Vorlagen für Verstoß-Meldungen und Auskunftsrecht, automatische Datenübernahmen, sichere Verarbeitung und Schutz vor Schadsoftware. In der Plattform werden Offerte und Interessenten nach dem Prinzip der Datenminimierung zeitnahe gelöscht, alle Daten können per OMDS exportiert werden. Die Datenkommunikation zwischen TOGETHER/CCA und Versicherungen erfolgt verschlüsselt und damit sicher. Zusätzlich wurden die internen Policies und Prozesse analysiert, überarbeitet und sorgen damit für noch höhere Sicherheitsstandards. Damit können sich Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, denn sie sind für die DSGVO gut gerüstet.

Künstliche Intelligenz Österreichische Unternehmen sollen eine zusätzliche Wertschöpfung von fünf Milliarden Euro durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Produktion erzielen können. Das ergibt die Studie „The Ghost in the Machine: Artificial Intelligence in the Factory of the Future“, für die die Boston Consulting Group (BCG) Produktions- und Technologiemanager von rund 1.100 Industrieunternehmen weltweit zu ihren KI-Einsatzfeldern und ihrer KI-Investitionsbereitschaft befragt hat. Fast 90 Prozent der Führungskräfte geben an, KI in den nächsten drei Jahren in ihre Prozesse 24 risControl 05/18

integrieren zu wollen. Allerdings haben bisher nur 28 Prozent eine klare Strategie für KI in der Produktion entwickelt. In Österreich haben gegenwärtig nur 19 Prozent, also jedes fünfte österreichische Industrieunternehmen, eine KI-Strategie erarbeitet. Im Vergleich dazu: In China und Indien ist es jedes vierte Unternehmen. Der globale Branchenvergleich zeigt: Die Automobil- und Technologieindustrie sind Vorreiter beim Einsatz künstlicher Intelligenz. Jedes fünfte Unternehmen hat in diesen Bereichen KI bereits im Unternehmen integriert. Aufholbedarf besteht hingegen vor allem bei Pharmaunternehmen und in der

Medizintechnik, im Maschinenbau sowie in den Prozessindustrien. Dort nutzt aktuell nur etwa jedes siebte Unternehmen intelligente Systeme in der Produktion. Die Studie zeigt auch, dass es keine künstliche Intelligenz ohne menschliche Kompetenz gibt. Fast 70 Prozent der befragten Führungskräfte haben angegeben, dass ihr Unternehmen über zu wenig Kompetenzen im Bereich KI verfügt, um neue Technologien schneller einführen zu können. „Eine erfolgreiche Integration kann nur gelingen, wenn lernende Systeme und menschliche Erfahrung optimal ineinander greifen“, so BCG-Partner Dr. Hannes Pichler.


VERANSTALTUNG

D.A.S. Rechtsschutz AG

Spende an CliniClowns

Bei der diesjährigen „Promi Comedy Parade“ der CliniClowns übernahm die D.A.S. das Hauptsponsoring. Mit den CliniClowns Austria verbindet die D.A.S. eine besondere Ko-

operation. So war der Rechtsschutzspezialist bei der „CliniClowns Promi Comedy Parade“ nicht nur Hauptsponsor, sondern unterstützt auch die CliniClowns des Preyer’schen Kin-

D.A.S. Vorstand Johannes Loinger und D.A.S. Marketingleiter Christoph Pongratz übergeben CliniClowns einen Scheck

derspitals finanziell. Vorstandsvorsitzender Johannes Loinger und Bereichsleiter Marketing & Kommunikation Christoph Pongratz überzeugten sich beim Event im Wiener Metropol über die sinnvolle Initiative, kranken Kindern für kurze Zeit ein Lachen zu ermöglichen. „Die CliniClowns muntern seit 1991 schwerkranke Patienten auf. Gerne unterstützen wir diesen gemeinnützigen Verein“, erklärt Loinger. Das Unternehmen investiert aber auch in viele andere Projekte und gibt einen Großteil ihres Sponsoringbudgets für soziale Zwecke aus. So werden beispielsweise Schulen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen genauso unterstützt, wie das Projekt „Carla“ der Caritas, bei dem arbeitslose Menschen Kleiderspenden für Bedürftige sammeln, aufbereiten und verteilen. Außerdem wurden Brillenspenden für sehbehinderte Menschen organisiert, Projekte der Lebenshilfe für Demenzkranke mitfinanziert, ein Ausflug für Kinder von Alleinerziehern bezahlt und 50 Winterpakete der Gruft gekauft.

Niederösterreichische Versicherung

Tag der Sicherheit

Bereits zum 13. Mal setzten die österreichischen Länderversicherer mit dem „Tag der Sicherheit“ ein Zeichen für mehr Sicherheit im Lande. Das Motto der diesjährigen Aktion lautet „Sicher Sichtbar“ und beschäftigt sich mit dem Thema, Eltern und Kinder für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Denn eine aktuelle Erhebung des KFV zeigt, dass rund 39 Prozent der Kinder weder helle Kleidung noch Reflektoren tragen, Warnwesten werden nur von vier Prozent der Kinder verwendet. Gerade für unsere kleinsten Verkehrsteilnehmer ist es aber besonders wichtig, gut gesehen zu werden. Denn dunkel gekleidete Fußgänger kann ein Autofahrer erst ab etwa 30 Meter Entfernung wahrnehmen – fürs Reagieren häufig zu spät. Hell gekleidete Fußgänger sind bereits ab 90 Meter zu sehen. Noch mehr Sicherheit bieten lichtreflektierende Materialien – sie sind bereits ab ca. 150 Meter sichtbar! Vor diesem Hintergrund verschenken die Länderversicherer in ganz Österreich 9.000 Sicher-Sichtbar-Boxen.

Darin ist alles zu finden, was Kinder für andere Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbarer macht. Dr. Hubert Schultes, Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung, erklärt dazu: „Mit der Hilfe von Reflektoren kann das Unfallrisiko bei Dämmerung und

Dunkelheit um 25 % gesenkt werden. Mit unserem Tag der Sicherheit wollen wir auf dieses Thema aufmerksam machen. Unsere Sicher-Sichtbar-Box wird Eltern und Kinder daran erinnern, wie wichtig Sichtbarkeit im Straßenverkehr ist.“

risControl 05/18 25


Generali Vorreiter bei IDD Der 1. Oktober 2018 ist der Stichtag für die Anwendung der Versicherungsvermittlerrichtlinie (IDD). Die Generali ist einer der Vorreiter bei der Implementierung der neuen Richtlinie. Die IDDkonforme Beratung ist bereits im Einsatz. Davon profitieren auch die Vertriebspartner. Im Februar 2016 wurden die Inhalte der überarbeiteten Versicherungsvermittlerrichtlinie mit zahlreichen Neuregelungen für europäische Versicherungsvermittler im EU Amtsblatt veröffentlicht. Die Generali hat die letzten beiden Jahre genutzt, um eine zeitgerechte Umsetzung – auch für ihre Partner – vorzubereiten. Die Einführung einer IDD-konformen Kundenberatung setzt die Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben voraus. Damit hat der Berater die Sicherheit, den strengen Normen zu entsprechen. Die Generali hat ihre Prozesse und Beratungstools bereits erfolgreich auf diese Standards umgestellt und im Einsatz. Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe der Generali Versicherung, ist mit dem Fortschritt der Umsetzung der IDD bei der Generali hoch zufrieden: „Wir sind eine der ersten Gesellschaften in Österreich, die ihre Vertriebspartner bereits jetzt mit einem vollelektronischen Prozess bei der Beratung im Lebens- und Nichtlebensbereich unterstützt und die zukünftigen gesetzlichen Vorgaben frühzeitig vollinhaltlich erfüllt. Wir gewährleisten damit – zum Vorteil aller Beteiligten – eine gesetzeskonforme, lückenlos dokumentierte Geschäftsabwicklung.“

Wunsch- und Bedarfserhebung beim Kunden, der Vermeidung von Interessenskonflikten beim Vergütungssystem und standardisierten Produktinformationen vorzeitig nach. Die Produkte sind so gestaltet, dass sie die Interessen der Kunden berücksichtigen und ihren Bedürfnissen entsprechen – und zwar über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Auch auf der Kostenseite bieten die GeneraliTools Vorteile für die Vertriebspartner. Investitionen in eine eigene IT und erforderliche Organisationsänderungen sind nur in geringem Umfang notwendig. Die Administration wird deutlich vereinfacht und den Beratern bleibt mehr Zeit für die Kunden. Die Generali informiert bei zahlreichen regionalen Events ihre unabhängigen Partner über Details der Versicherungsvermittlerrichtlinie und macht auf die Wichtigkeit der gesetzeskonformen Umsetzung aufmerksam.

Mag. Thomas Bayer

Der hohe Automatisierungsgrad und die digitalen Prozesse erleichtern die Beratungstätigkeit im Vertrieb erheblich, nicht nur an der Oberfläche, sondern vor allem im Hintergrund. Die Geschäftsabwicklung zwischen Kunden, Maklern und der Versicherung erfolgt elektronisch und wird wesentlich beschleunigt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Generali und ihrer Partner steigt dadurch deutlich. Die vom Gesetz geforderte unabhängige Kundenberatung und Informationstransparenz sind jetzt schon gegeben. Die Generali kommt damit der 26 risControl 05/18

Die Einführung einer IDD-konformen Kundenberatung setzt die Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben voraus.


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MARKT

Wiener Städtische Versicherung

Ziffern 2017

Die Wiener Städtische erzielte 2017 einen Gewinn vor Steuern (EGT) von 141,3 Mio. Euro (IFRS), nach 182,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der Grund für den Rückgang waren Einmaleffekte wie die Rückzahlung aus der Heta-Anleihe, die das Ergebnis im Jahr 2016 verbesserten und im Vorjahr nicht anfielen. Die Solvenzquote konnte hingegen weiter gestärkt werden. Ende 2017 betrug sie 245 Prozent, ein Anstieg von 36 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr davor. Dazu beigetragen hat auch die Anleihenemission in Höhe von 250 Mio. Euro im Frühjahr, die bei Privatanlegern sehr stark nachgefragt war, sodass die Zeichnungsfrist frühzeitig beendet werden musste. Die Prämienentwicklung in der Krankenversicherungssparte legte um 2,2 Prozent auf 393,3 Mio. Euro zu. Im Schaden/Unfall konnte ein Zuwachs von 1,5 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro erwirtschaftet werden. In der Lebensversicherung gab es bei den laufenden Prämien ein stabiles Volumen, im Einmalerlagbereich einen Rückgang von 30 Prozent, daher ist die Lebensversicherungssparte um 6,1

Prozent auf 671,3 Mio. Euro zurückgegangen. Im Vorjahr wurden Versicherungsleistungen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro ausbezahlt. Deutlich zugenommen haben 2017 die Schäden aus Naturkatastrophen. Vor allem die Unwetter in der zweiten Jahreshälfte waren dafür verantwortlich: Im Juli wüteten Starkregen, Hagel und orkanartige Windböen im Großraum Wien, Niederösterreich und Burgenland, im August querte eine Gewitterfront ganz Österreich und Ende Oktober fegte der Sturm „Herwart“ durch Niederösterreich, Wien und Oberösterreich. Insgesamt wurden österreichweit rund 48.000 Schäden mit einem Volumen von 107,6 Mio. Euro gemeldet. Das ist der höchste Wert in der Geschichte der Wiener Städtischen, der bisherige Spitzenwert lag bei rund 90 Mio. Euro im Jahr 2009. In den vergangenen zehn Jahren summierten sich die Schäden aus Naturkatastrophen auf mehr als 700 Mio. Euro. „Der Trend ist klar: Die Unwetter werden immer häufiger und heftiger – mit der Folge, dass die Schadenssummen kräftig ansteigen. Die Wiener Städtische

Mag. Robert Lasshofer

hat dank ihrer sehr konservativen Rückversicherungspolitik die Unwetter ohne größere Schrammen überstanden“, so Generaldirektor Mag. Robert Lasshofer. Die Schaden-KostenQuote (Combined Ratio) war im Jahr 2017 trotz der Stürme weiter rückläufig und lag mit 92,1 Prozent (IFRS) im Spitzenfeld der österreichischen Versicherungsbranche.

R+V Versicherung Österreich

Maschinenbruchversicherung

Die R+V Versicherung in Österreich hat ihre Maschinenbruchversicherung für fahrbare Maschinen erneuert. Die Deckungserweiterungen für die Maschinenbruch- und Kasko-

28 risControl 05/18

versicherung von Forstmaschinen, Baugeräten und landwirtschaftlichen Maschinen wurde um zahlreiche Punkte erweitert, z.B. um ein höheres Maximalalter der versicherbaren

Maschine, die Ausweitung der Versicherungssumme bis 500.000 Euro pro Maschine und die Erweiterung der Liste der Erstrisikopositionen. Nun gelten auch auf erstes Risiko mitversichert: innere Betriebsschäden an elektronischen Bauteilen, die Bereifung bis 2.500 Euro und Sachen im Gefahrenbereich bis 5.000 Euro. Hinzu kommen die Neuwertentschädigung innerhalb der ersten 12 Monate sowie die automatische Mitversicherung von Glasbruch (SB 150 Euro) und Schäden durch Versaufen und Verschlammen. Besonders dringliche Schadensfälle sind bis 5.000 Euro versichert. Die neuen Konzepte lassen sich für Versicherungsmakler ganz einfach und unkompliziert über die Plattform www.tarifrechner-ruv.at berechnen und abschließen. Dabei können mehrere Maschinen in einen Vertrag integriert werden. Wahlweise stehen auch ausfüllbare PDF-Anträge zur Verfügung.


MARKT

Allianz Gruppe

Nachhaltigkeitsbericht 2017

Die Allianz Gruppe hat bereits den 17. Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Darin werden die wichtigsten Ergebnisse und Kennzahlen zu den Leistungen in den Bereichen, Umwelt, Soziales und Unternehmensführung des Geschäftsjahres 2017 vorgestellt. Das Unternehmen zählt zu den nachhaltigsten Versicherungen der Welt. Mit Investitionen in Höhe von über 5,6 Milliarden Euro zählt die Allianz zu den wichtigsten Finanzierern erneuerbarer Energien. Zum Portfolio gehören 81 Wind- und sieben Solarparks in Europa und den USA. Die Anlagen in zertifizierte grüne Gebäude stiegen auf über elf Milliarden Euro. Bei Prämienanlagen aus dem Versicherungsgeschäft werden seit letztem Jahr neben finanziellen auch ökologische, soziale und Governance-Kriterien berücksichtigt. Angewendet wird dieses sogenannte ESGScoring auf alle handelbaren Anlagen. Die Vermögens-verwalter Allianz Global Investors und PIMCO erweiterten ihre ESG-Ansätze für Kundengelder ebenfalls deutlich. Im Versicherungsgeschäft hat das Unternehmen 96,6 Millionen US-Dollar in den Mikroversicherungsanbieter BIMA investiert. Zudem bot die Allianz 2017 über 165 Produkte an, die einen ökologischen oder sozialen Mehrwert erzielen und generierte darüber etwa 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Allianz zielen darauf, an der Gestaltung einer kohlenstoffarmen und sozial stabilen Gesellschaft mitzuwirken. Damit unterstützt

sie die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen, die als Handlungsrahmen für internationale Regierungen und die Zivilgesellschaft gelten. „Klimawandel und ökonomische Instabilität sind mit die größten Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte“, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte. „Wir haben unseren Anspruch klar definiert: Als Risikoexperte und langfristig orientierter Investor unterstützen wir den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und stärken mit sozialen Projekten benachteiligte junge Menschen auf der ganzen Welt.“ Um die Mitarbeiter der Allianz zu qualifizieren, investierte der Konzern im Jahr 2017 rund 150 Millionen Euro in Trainings und Fortbildungen. Die gezielte Förderung von Nachwuchsmanagerinnen spiegelt sich in der Quote von über 37 Prozent weiblicher Führungskräfte wider. Auf 72 von 100 Punkte gestiegen ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der Unternehmenskultur (Inclusive Meritocracy Index). Positiv bewerteten die Allianz-Mitarbeiter auch ihr unmittelbares Arbeitsumfeld: Die Beurteilung gesundheitsfördernder Faktoren (Work Well Index) fiel mit 66 Punkten besser aus als im Vorjahr. Im Rahmen seines gesellschaftlichen Engagements förderte der Konzern zahlreiche Projekte mit insgesamt rund 20 Millionen Euro. Mitarbeiter der Allianz engagierten sich weltweit mit 80.000 Stunden freiwilliger Arbeit für den guten Zweck.

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INTERVIEW | D.A.S. RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG

Erfolgsgarantie Warum Rechtsschutzversicherung eine beliebte Versicherungssparte ist und was sich dennoch in den letzten 20 Jahren in der Branche verändert hat, haben wir Vorstandsvorsitzenden Johannes Loinger gefragt. Welche neuen Produkte wird es heuer bei der D.A.S. Rechtsschutzversicherung geben? Loinger: Im Vorjahr haben wir unseren Privat-Rechtsschutz komplett umgebaut und auf individuelle Lebensphasen, wir nennen das „Rechtsschutz-Welten“, ausgerichtet. Heuer ist mit Anfang Juli ein neuer Firmen-Rechtsschutz-Tarif im Werden. Kurz zusammengefasst: Im „Profi-Rechtschutz“ bieten wir dann als Basislösung noch mehr unternehmensrelevante Deckungen an. Je nach konkretem Kundenbedarf können zusätzliche Versicherungsleistungen wie der Betriebsstätten-Rechtsschutz oder der Rechtsschutz unserer Kunden als Auftragnehmer bzw. Auftraggeber ergänzt werden. Der Premium-Rechtsschutz rundet das Angebot mit Punkten wie einer höheren Versicherungssumme von 315.000,- Euro, dem Einschluss von Versicherungsstreitigkeiten und reinen Vermögensschäden oder der UWG- und Immaterialgüterdeckung ab. Werden damit auch Anforderungen der Kunden an die Rechtsschutzversicherung erfüllt? Loinger: Wir stimmen unsere Produkte auf die Bedürfnisse unserer Kunden, auf das Feedback unserer Vertriebspartner und auf die Erfahrungen aus dem Rechtsservice ab. Es gilt, auch Erfahrungen aus dem Schadenbereich bei etwaigen Ablehnungen in die Gestaltung neuer Produkte einfließen zu lassen. Wir versuchen, den Bedarf zu antizipieren, um die besten Produkte für die Anforderungen unserer Kunden zu gestalten. Welchen Stellenwert hat eine Rechtsschutzversicherung in der Bevölkerung? Loinger: Einen zum Glück sehr hohen. Seit 2007 kann die Sparte Rechtsschutzversiche30 risControl 05/18

rung bei allen Anbietern in Österreich auf eine Genauso wie im Bereich der Onlineauskünfte durchgängige Zuwachshistorie zurückblicken. oder im klassischen Vertragsbereich im Privatkundensegment, Jedes Jahr werden die der saisonal unterPrognosen und Erschiedliche Bereiche wartungszahlen des Es ist niemand mehr bereit, betrifft. Rund um österreichischen Verauf sein Recht zu verzichten, die Reisezeit, nach sicherungsverbandes auch nicht mehr gegen einen dem Sommer zum mehr als erfüllt. Ich wirtschaftlich stärkeren Beispiel, wenn der glaube, dass es daangebliche Ausblick ran liegt, dass das Gegner. aufs Meer nur ein Selbstbewusstsein Foto desselben den von Privatpersonen mittlerweile genauso hoch entwickelt ist wie Katalog geschmückt hat. Die einzige Sparte, die etwas ruhiger geworden ist, ist der Arvon Unternehmen. Es ist niemand mehr bereit, auf sein Recht beitsbereich, da es der Wirtschaft besser geht zu verzichten, auch nicht mehr gegen einen und offenbar mehr Mitarbeitende gesucht wirtschaftlich stärkeren Gegner. Das nährt werden – wodurch es weniger Austritte und die Nachfrage nach Rechtsschutzprodukten. damit verbundene Probleme gibt. Darüber hinaus leben wir in einer Welt mit permanent neuen Gesetzen, Regelungen, Viele Assistanceleistungen sind unabVerordnungen und Richtlinien, oft sind Nor- dingbar, was wird sich in Zukunft noch malverbraucher nicht mehr in der Lage, den verändern in diesem Bereich? Überblick zu behalten. Das bedeutet, es gibt auch sachlich fundierte Gründe, warum die Loinger: Meiner Meinung nach werden wir Rechtsschutzversicherung einen so großen in der Rechtsschutzversicherung in Österreich bald eine Marktsättigung erleben, wenn man Zuspruch erlebt. die Anzahl der umfassenden RechtsschutzWelche Rechtsschutzbereiche verzeich- versicherungslösungen für den Privatkundennen die meisten Zuwächse? Gibt es eine bereich und bei Kraftfahrzeugen betrachtet. Nur im Firmenkundenbereich sehe ich noch Tendenz? starkes Entwicklungspotenzial. Wir merken Loinger: Die Nachfrage nach Beratungs- seit einigen Jahren, dass sich Kunden von leistungen unterschiedlichster Art ist nicht ihrem Rechtsschutzversicherer nicht den nur ungebrochen hoch, sondern wächst auch reinen Kostenersatz, sondern vielmehr die weiter. Das umfangreiche Rechtsberatungs- Funktion des umfassenden Rechtsdienstleisangebot bei der D.A.S. Direkthilfe® erfährt ters mit Information, Prävention und effizienseit Jahren eine hohe Nachfrage, wobei unsere ter Schadenabwicklung erwarten. Natürlich knapp 40 eigenen Juristen selbst und unmittel- erfüllt ein Rechtsschutzversicherer im Kern bar beim Anspruchsgegner die Forderung oder und im Grunde jene Aufgabe, für verloren das Recht unserer Kunden außergerichtlich gegangene Gerichtsverfahren das Kostenrisiko durchsetzen bzw. einbringlich machen. Wir zu übernehmen. An dem wird sich auch nie stellen eine hohe Nachfrage bei Beratungs- etwas ändern, dennoch wünschen sich unsere wünschen bei unseren 500 österreichweiten Kunden einen Rechtsdienstleister, welcher Partneranwälten fest. Hier stagnieren die als Begleiter in allen rechtlichen Belangen Anrufzahlen nicht, sondern wachsen stetig. fungiert.


D.A.S. RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG | INTERVIEW

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INTERVIEW | D.A.S. RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG

Was bedeutet Digitalisierung für Sie und das Unternehmen? Loinger: Digitalisierung hat nicht nur Berechtigung, sondern ist auch hoch gefragt und gefordert, überall dort eingesetzt zu werden, wo es für alle Beteiligten Sinn macht. Digitalisierung um den Digitalisierungswillen lehnen wir ab. Wir wollen nicht kurzlebigen Trends hinterherhetzen, wir wollen nicht irgendwelchen Moden aufsitzen, die sich dann vielleicht als teure, aber nicht wirklich sinnvolle oder nutzenstiftende Blase entwickeln. Für unsere Vertriebspartner soll Digitalisierung eine Form der Beschleunigung von Arbeitsabläufen, eine Fehlerausschlussmöglichkeit und eine Kostenersparnis sein. Die Versicherungsbranche hinkt der digitalen Entwicklung nach, sei es bei neuen Standards, bei neuen Methoden oder Verfahren. Konkret beschäftigen wir uns im Moment mit der Weiterentwicklung des gesamten Beantragungsprozesses. Die Antragsverarbeitung, die Dokumentation des Kundenwunsches, die Weiterleitung der Anträge bis hin zum Polizzenversand sollen rasch und zügig ohne zusätzlichen, manuellen Eingriff möglich werden. Wie weit ist die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung eine Herausforderung für einen Rechtsschutzversicherer? Loinger: Es macht keinen Unterschied, welche Versicherungssparte man anbietet, in der Wirtschaft sind alle gleich gefordert. Ich meine, dass mittlerweile auch viele insgesamt gut vorbereitet sind. Die Thematik ist ja vor allem deshalb wieder spruchreif geworden, weil die Androhung von Strafen in für uns völlig neuen Dimensionen Bewegung in die Thematik gebracht haben. Für uns war und ist der verantwortungsvolle Umgang mit Daten schon immer eine Selbstverständlichkeit. Sie sind seit vielen Jahren Vorstand der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Wie hat sich die Branche in den letzten zehn Jahren verändert? Loinger: Wir sind zu einem Gutteil unserer Zeit mit Regularien beschäftigt, wir bedienen Guidelines und folgen aufsichtsrechtlichen Bestimmungen. Wir versuchen, einen möglichst friktionsfreien Weg zu finden, der uns 32 risControl 05/18

immer noch ein bisschen Spielraum gibt, auch tatsächlich Unternehmer zu sein. Wenn Sie mich fragen, was heute anders ist als vor zwanzig Jahren, dann kann ich sagen, vor zwanzig Jahren hatte ich 80 Prozent meines Tageswerkes Zeit, mich um die Entwicklung des Unternehmens zu kümmern. Heutzutage ist es ein weitaus geringerer Teil, weil ich mit Normierungen und Formalismen beschäftigt bin. Macht es noch Spaß, an der Spitze eines Versicherungsunternehmens zu sein? Loinger: Wenn diese Art von Funktionen dauerhaft keinen Spaß mehr macht, dann würde man es nicht gut bedienen können. Es braucht eine enorme Portion Motivation, all den Dingen immer wieder positiv gegenüberstehen zu können. Ja, es macht Spaß, obgleich ich mich schon immer wieder und regelmäßig danach sehne, mich mehr um unsere Kunden und Vertriebspartner, meine Mitarbeiter und die Produktentwicklung kümmern zu können. Woher holen Sie sich Ihre Kraft für den Alltag? Loinger: Ich habe das Glück und das Privileg, gesund zu sein. Ich achte mit Vorsorgebereitschaft, einem Mindestmaß an Bewegung und einer möglichst gesunden Ernährung darauf, dass das auch so bleibt. Weiters versuche ich, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu leben

und Zeit für Ausspannen und Regeneration zu finden. Was ist Ihnen wichtig im Leben? Loinger: Der Umstand, dass wir in einer bestimmten Zeit und an einer bestimmten Stelle in dieser Welt geboren worden sind, sehe ich sowohl als Privileg, aber auch als Verpflichtung. Wir müssen uns nicht den Kopf zerbrechen, wie wir den Tag überleben. Wir kämpfen gegen Verkehrsstaus, aber nicht um persönliche Sicherheit und Nahrung. Ich denke, es liegt an uns, in einem fairen und vernünftigen Ausmaß die durch Zufall erhaltenen positiven Dinge auch wieder zurückzugeben, um einen ausgewogenen Kreislauf aufrechtzuerhalten. Das hält gesund und fit. Gibt es Chancengleichheit in der Gesellschaft? Loinger: Chancengleichheit ist das, wofür wir einstehen und woran wir all unsere Handlungen ausrichten. Und dazu kann ein Versicherungsunternehmen oder ein Unternehmer beitragen. Ich definiere meinen Job nicht nur, um die berechtigten Erwartungen der Eigentümer zu bedienen, sondern ich sehe meine Aufgabe auch darin, Arbeitsplätze zu schaffen, zu sichern und attraktiv zu halten, auch das hat etwas mit Chancengleichheit zu tun. Wir danken für das Gespräch.


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Strategische Partnerschaft

Mag. Markus Zeilinger, Gründer und Vorstandsvorsitzender fair-finance Holding

Die fair-finance Holding erwarb Ende Februar 2018 die Aktienmehrheit an der Berliner KlimaGut Immobilien AG. Das in Berlin ansässige Unternehmen entwickelt Immobilien nach ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien. Es bekennt sich als einer der ersten Immobilienentwickler in seiner Satzung zum Klimaschutz. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt bei der Entwicklung innerstädtischer Wohnimmobilien. Damit ist eine starke inhaltliche Nähe zur Wiener fair-finance Immobilien AG – einer 100-%-Tochter der fair-finance Holding – gegeben, die Immobilienprojekte nach Kriterien weit über den gängigen Bewer-

tungsstandards für Immobilien bewertet. So wird gerade das Wohn- und Gewerbeprojekt Living Garden in der Seestadt Aspern entwickelt, das mit dem klima:aktiv Gold-Standard ausgezeichnet wurde. Das Projekt wird über einen Immobilienfonds Teil des EUR 500 Mio. schweren Veranlagungsportfolios der auf Nachhaltigkeit fokussierten fair-finance Vorsorgekasse sein. Besonderer Wert wird dabei daraufgelegt, dass sich Nachhaltigkeit nicht nur auf die Themen Ressourcenschonung und CO2-Emissionen fokussiert, sondern auch auf Energieverbrauch, Baustoffe bis hin zu sozialen und gesellschaftlichen Aspekten.

Europäische Reiseversicherung AG

Rundum zufrieden

Mag. Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung, zeigt sich ob der Ergebnisse des Jahres 2017 sehr zufrieden. Die Prämieneinnahmen sind um 8,1 Prozent auf 63,95 Mio. Euro gestiegen. Die Summe der Aufwendungen für Versicherungsfälle ist um 3,9 Prozent auf 30,93 Mio. Euro gewachsen. Die BruttoSchadenquote lag mit 50,6 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Die Verwaltungs- und Geschäftsaufbringungskosten liegen um 7,1 Prozent höher als 2016. Die Kosten- und Provisionsquote lag mit 42,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent. Die Combined Ratio beträgt 93,4 Prozent. Für künftige Schadenschwankungen wurde eine Rückstellung in Höhe von 457.000 Euro gebildet. Das versicherungstechnische Ergebnis wurde mit 1,57 Mio. Euro gemeldet. Insgesamt erwirtschaftete die Europäische Reiseversicherung ein EGT von 9,17 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 6,94 Mio. Euro und der Bilanzgewinn lag bei 8,04 Mio. Euro. Die Eigenmittel wurden wieder gestärkt und verzeichnen 31,38 Mio. Euro. Die Solvency II Quote weist eine Summe von 289 Prozent auf. Die Engagements im Ausland – in Slowenien, Ungarn und Tschechien – zeigen ebenfalls erfreuliche Zuwachsraten. Mag. Wolfgang Lackner: „Nach einem bereits sehr guten 34 risControl 05/18

touristischen Jahr 2017 setzt sich die positive Nachfrage nach Reisen auch zu Beginn des Jahres 2018 fort. Die ersten Monate des Jahres zeigen eine Zunahme bei den Abschlüssen von Reiseversicherungen und bestätigen somit die positiven Meldungen aus der Branche. Die Belebung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sollte zudem die Urlaubsnachfrage weiter stützen und zusammen mit einem gesteigerten Risikobewusstsein zu mehr Ver-

sicherungsbuchungen auf Jahressicht führen. Die Europäische Reiseversicherung wird als österreichischer Marktführer die Bedürfnisse ihrer Kunden und Vertriebspartner weiter ins Zentrum ihrer Bestrebungen und Aktivitäten stellen. Innovationen in Produkten und Dienstleistungen werden wir im Sinne dieser Bedürfnisse konsequent weiterentwickeln. Wir sehen dem Jahr 2018 als auch den Folgejahren sehr positiv entgegen.“

Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Vorstandsmitglied, und Mag. Wolfgang Lackner, CEO


EFM trifft beim ÖVM Forum mitten ins „Schwarze“ In diesem Jahr wurde am Stand der EFM scharf geschossen. Beim EFM Dartturnier konnte man sein sportliches Können und Präzisionsgefühl an der runden Scheibe unter Beweis stellen. Als "Munition" dienten drei Pfeile, mit denen man versuchen konnte eine möglichst hohe Punktezahl zu erreichen. Als Stärkung nach dem Sport standen bereits EFM Küchlein und Kaffee bereit. Neben der sportlichen Betätigung wurden am Stand aber auch viele interessante Gespräche geführt. Hauptthemen dieser Gespräche waren unter anderen die Themen IDD & DSGVO, wofür die EFM bereits bestens gerüstet ist sowie das Thema der immer älter werdenden Maklerschaft und der damit einhergehenden Nachfolgeproblematik. Akad. Vkfm. Peter Schernthaner zum Thema IDD und DSGVO: Durch die bevorstehende IDD-Richtlinie und die Datenschutz-Grundverordnung werden die Arbeitsabläufe für Versicherungsmakler durch den Gesetzgeber nochmals komplexer und komplizierter. Die EFM Versicherungsmakler AG ist dafür bereits bestens gerüstet und wird die kommende IDD-Richtlinie und DSGVO umsetzen. EFM Versicherungsmakler werden so von zeitfressenden Nebenarbeiten entlastet und können sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Josef Graf zum Thema Nachfolgeregelung und Bestandskäufe: Nicht nur für die IDD-Richtlinie und DSGVO, sondern auch für Bestandsübergaben bzw. -käufe sind wir bestens gerüstet. Viele Versicherungsmakler

nähern sich Schritt für Schritt dem Pensionsalter. Für viele von ihnen ist eine interne Familiennachfolge nicht geplant und ein passender externer Nachfolger, der die eigenen Kunden perfekt zukunftsorientiert weiterbetreut, schwer zu finden. Genau dafür haben wir EFM Versicherungsmakler viele Nachfolgemodelle entwickelt, von der Beteiligungsgesellschaft über die Betriebsübergabe

mit EFM Beteiligung bis hin zum EFM Versicherungsmakler mit Verkaufsoption. Durch die erfolgreiche Abwicklung von bereits über 32 Eigentümerwechsel, 17 davon innerhalb der EFM, von Größen bis zu mehr als einer Million Euro Provisionsvolumen, greifen wir EFM Versicherungsmakler auf ein enormes Erfahrungspotential und dementsprechendes Spezialwissen zurück.

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TITELGESCHICHTE

DSGVO - Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht, aber..... Die Gefahr existenzbedrohender Sanktionen bei Verstößen gegen das Datenschutzgesetz, dessen Umsetzung am 25. Mai endet, ist teilweise gebannt. Eine maßvollere Ausgestaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) infolge des Datenschutz-Deregulierungs-Gesetz 2018 bedeutet Erleichterungen für KMU´s, denn viele Strafen werden erst bei wiederholtem Verstoß schlagend werden. Anfänglich soll die Datenschutzbehörde lediglich eine Verwarnung aussprechen und kommt es im Wiederholungsfall zur Bestrafung, so wird gemäß dem Äquivalenz-Prinzip beim Ausmaß die Verhältnismäßigkeit gewahrt. Das gilt auch für Versicherungsmakler. Dennoch steht die Versicherungsbranche vor administrativen und technischen Herausforderungen, um den hohen Anforderungen der Regulatoren gerecht zu werden. können sie sich vorbereiten? Die Podiumsgäste Dr. Gerhard Kunnert (BM für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz), Mag. Karin Maurer (GDPR Leader IBM DACH), Dr. Matthias Schmidl (stv. Leiter der österreichischen Datenschutzbehörde / DSB), Ing. Mag. Dr. Christof Tschohl (epicenter.works, noyb und GF Research Institute) pendelten im Gespräch mit Journalistin Barbara Steininger zwischen Beruhigung und Warnung. KMU nicht das Ziel der DSGVO?

Dr. Matthias Schmidl (stellvertretender Leiter der österreichischen Datenschutzbehörde), Alberto Sanz de Lama (CEO LexisNexis Österreich), Mag. Karin Maurer (GDPR Leader IBM DACH - Germany, Austria, Switzerland), Moderatorin Barbara Steininger (Trend), Ing. Mag. Dr. Christof Tschol (Obmann epicenter. works, Vstd.Mitglied noyb, GF Research Institute) und Dr. Gerhard Kunnert (Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz) beim 29. Compliance Netzwerktreffen.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch kürzlich ein Expertentreffen, über das LexisNexis Österreich in seiner Aussendung vom 20. April wie folgt berichtete: Zwischen Beruhigung und Warnung pendelten die Diskussionsbeiträge am 29. Compliance Netzwerktreffen am 16. April zur EU-Datenschutzgrundverordnung. Wie sehr das Thema nach wie vor allen unter den Nägeln brennt, bewiesen über 200 Interessierte, die ins Haus der Europäischen Union in Wien kamen. 36 risControl 05/18

Alberto Sanz de Lama, CEO LexisNexis Österreich, konnte im Namen von LexisNexis und den Compliance Netzwerkpartnern über 200 Teilnehmer im Haus der Europäischen Union in Wien begrüßen, das Hausherr Dr. Jörg Wojahn für den Event geöffnet hatte. Im Zentrum der Diskussion mit Vertretern aus Behörden, NGOs und Wirtschaft: Wie viel Verve werden Behörden und NGOs beim Aufzeigen von Verstößen an den Tag legen, was erwartet Organisationen ab dem Stichtag also tatsächlich und wie

Zentral für viele der Zuhörer war die Information von DSB-Vertreter Matthias Schmidl: „Am 25. Mai kann die Datenschutzbehörde bestenfalls eine Aufforderung zur Rechtfertigung verlangen, nicht aber eine Geldbuße verhängen. Es ist absurd zu glauben, dass einem Kleinunternehmen eine 20-Millionen-Euro-Strafe droht.“ Ziel der DSGVO sei es nie gewesen, gegen KMU Millionenstrafen zu verhängen. Selbst Datenschützer Christof Tschohl unterstrich, dass man vorrangig die „schwarzen Schafe“ an den Pranger stellen wolle: „Mit unserer NGO noyb wollen wir die Schlinge enger ziehen für solche Firmen, die Datenmissbrauch als Geschäftsmodell betreiben.“ Vor allem für die Umsetzung der DSGVO durch die „Global Player“ werde entscheidend sein, ob die Aufsichtsbehörden sich mit gewissem Nachdruck auf das Thema stürzen, meinte Gerhard Kunnert, der ausdrücklich nicht als Ministeriumsvertreter sprach: „Es


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TITELGESCHICHTE

wird sich zeigen, ob die Ressourcen und der Wille da sind, sich mit Behörden in anderen Mitgliedstaaten abzustimmen.“ Die Holschuld der Unternehmen

Jedoch nicht nur bei aktivem Datenmissbrauch drohen hohe Strafen, sondern auch, wenn bei zentralen Punkten der DSGVO wie Privacy by Design, Datenschutz-Folgeabschätzung, Verträgen zur Auftragsverarbeitung und Verarbeitungsverzeichnis nicht Compliance hergestellt wird. Die Hände in den Schoß zu legen, ist jedenfalls keine Option, so Gerhard Kunnert: „Es wird viel Information zur DSGVO, z.B. bei den Kammern, angeboten, es gibt aber auch eine Holschuld. Wer sich mit den Basics beschäftigt, ist auf dem richtigen Weg.“ Und Christof Tschohl: „Schon jetzt hat die Zahl der Auskunftsbegehren zugenommen. Kann man auf eine Anfrage keine Antwort gegeben, droht ein Besuch der Datenschutzbehörde.“ Scharfe Kritik erntete die Tatsache, dass für Behörden die in der DSGVO vorgesehenen Geldbußen nicht anwendbar sind und dass Österreich gegen diese gesetzliche Möglichkeit optiert hat. Seither werde durch Anpas-

Das Compliance Netzwerk Österreich ist eine Initiative von LexisNexis. Getragen wird die Community von Partnerunternehmen, die die unterschiedlichen Branchen und Risikobereiche von Compliance repräsentieren. Ziel des Compliance Netzwerk Österreich ist es, durch Erfahrungs- und Informationsaustausch ein schlagkräftiges Netzwerk für Compliance zu schaffen.

Bei IBM befasst man sich bereits seit Mitte 2016 mit der DSGVO, führte Karin Maurer, GDPR Leader bei IBM, aus. In sechs verschiedenen „Workstreams“ prüfte ein globales Team verschiedene Bereiche wie Kundendaten, Verträge oder Subauftragnehmer. Die Vorgehensweisen, die dabei ausgearbeitet wurden, sollen nun auch den Kunden von IBM zugutekommen. „IBM bietet seinen Kunden Datenschutzlösungen, die wir bei IBM selbst in 170 Länderorganisationen weltweit eingeführt haben“, so Maurer. Kleinen Unternehmen, die sich nicht so intensiv mit der DSGVO beschäftigen konnten oder Software-Lösungen eingeführt haben, gibt sie den Tipp „nicht panisch zu werden, sondern sich gute Berater suchen.“

Gratis-Newsletter, Lockvogelangebote bei Produkten - und schon verfügte man über Kundendaten. Das geht in dieser Form nicht mehr! 38 risControl 05/18

sungsgesetze versucht, Gott und die Welt zu einer Behörde zu erklären. Dazu Matthias Schmidl: „Wir haben einige Gesetzesentwürfe bereits als unionsrechtswidrig kritisiert.“ Die DSGVO als Chance Abschließend betonte Karin Maurer die positiven Seiten der neuen Datenschutzbestimmungen: „Kunden vertrauen Unternehmen, die mit ihren Daten sorgfältig umgehen.“ In dieselbe Kerbe schlug Datenschützer Tschohl, der u.a. Amnesty International und das Rote Kreuz berät. Auf der Nutzerseite wiederum förderten die neuen Verpflichtungen das Bewusstsein für Datenschutz nachhaltig, so Tschohl. Möglich, dass EU-Repräsentant Jörg Wojahn mit seiner in der Begrüßung geäußerten Einschätzung doch noch Recht behält: „Es wird schon nicht so schlimm kommen, sage ich einmal ganz undeutsch.“ Was bedeutet die DSGVO für Unternehmen allgemein? Diese Verordnung erweitert die bestehende EU Richtlinie und das Datenschutzgesetz. Zentrale Themen sind hier die Wahrung der Rechte von Verbrauchern und der Schutz von Minderjährigen. Die Folge sind zahlreiche neue Vorschriften für Unternehmen, vor allem die Verpflichtung zum Datenschutzmanagement. Grundsätzlich gilt: Jegliche Verarbeitung personenbezogener Daten ist verboten, wenn sie nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt ist oder die Betroffenen dem explizit zustimmen. Die Verwendung personenbezogener Daten ist auf einen konkreten Zweck beschränkt. Das bedeutet, dass die Daten, die ein Unternehmen im Rahmen der Kaufabwicklung erhalten hat, keine automatische Erlaubnis zur Weiterverarbeitung ist. Lösung: Online Formular mit Einwilligungserklärung mit Hinweis auf Widerrufsrecht in einer nicht vorab angeklickten Checkbox. Die Datenschutzarbeit eines Unternehmens muss dokumentiert werden, so dass die Informationen über Prozesse und Arbeitsabläufe auf Verlangen der Aufsichtsbehörde übermittelt werden können. Inhalte sind hier u.a. die Rechtsgrundlage der Datenverarbei-


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Überwachung von betroffenen Personen oder von sensiblen Daten umfasst. Die Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten sind zu veröffentlichen und der Aufsichtsbehörde (in Österreich die Datenschutzbehörde) mitzuteilen. Was bedeutet die DSGVO für Versicherer?

Bei einer Umfrage von Deloitte Österreich im Dezember 2017 hatten nur 38% der befragten Unternehmen einen Datenschutzbeauftragten.

tung, die Dauer der Datenspeicherung und deren Kriterien sowie mögliche Weitergabe an Auftragsdatenverarbeiter. Auch sollten Firmen Regelungen bezüglich Kundeninformation zum Datenschutz sowie Löschung von Kundendaten dokumentieren. Alte Online-Marketing-Tricks, die nun verboten sind Selbst Schlupflöcher, wie zum Beispiel Online-Handelsportale oder Dienstleister, die außerhalb der EU ihren Sitz haben, sind geschlossen. In diesem Fall sind OnlineHändler bzw. Dienstleistungsanbieter außerhalb der EU verpflichtet, einen Vertreter innerhalb der EU vorzuweisen, der als Ansprechpartner für Betroffene und Aufsichtsbehörden fungiert. Und es gilt das Marktortprinzip, was bedeutet dass Online-Anbieter die Datenschutzbestimmungen des Standortes bzw. Wohnsitzes des Kunden einzuhalten haben. Das betrifft selbst Gratisdienste wie Newsletter etc. Auch funktionieren so manche OnlineMarketing-Tricks nicht mehr, die darauf aus waren, Kundendaten zu Werbezwecken zu sammeln. Gratis-Newsletter, Lockvogelangebote bei Produkten - und schon verfügte man über Kundendaten. Das geht in dieser Form nicht mehr! Die Leistung darf nicht von der Einwilligung zur Verarbeitung von Daten abhängig gemacht werden, die nicht für die Erfüllung des Vertrags erforderlich sind. Und es geht noch weiter: Unternehmen haben über die Art und Weise der Verarbeitung personenbezogener Daten

zu informieren und jeder Betroffene hat Anspruch auf Erhalt seiner im Rahmen einer Einwilligung oder eines Vertrags übertragenen personenbezogenen Daten. Darüber hinaus haben Kunden einen Anspruch auf Löschung von personenbezogenen Daten (sofern dies umsetzbar ist). DSGVO war im Dezember 2017 in Österreich teilweise noch „Neuland“ Im Dezember 2017 befragte Deloitte Österreich 251 österreichische Firmen zur DSGVO. Ergebnis: 39% sprachen zu diesem Zeitpunkt nur von einer mittelmäßigen Vorbereitung im eigenen Unternehmen und 10% der Umfrageteilnehmer gaben an sich gar nicht bis kaum auf die DSGVO vorbereitet zu fühlen. Für 85% stellt die Implementierung der DSGVO eine Herausforderung dar. Dazu Deloitte: „Neben der Einbindung und Aufklärung der Fachbereiche werden auch der Bürokratie- und Ressourcenaufwand als größte Hürden empfunden“. Nur 40% gaben an, ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen für Datenschutz zur Verfügung zu haben und 8% aller Befragten fehlte es eindeutig an personellen und finanziellen Ressourcen für den Datenschutz. Einen Datenschutzbeauftragten haben übrigens zum Zeitpunkt der Umfrage nur 38% der befragten Unternehmen. Gemäß DSGVO ist die Benennung eines internen oder externen Datenschutz-Beauftragten erforderlich, wenn die Kerntätigkeit des Unternehmens die umfangreiche Verarbeitung von Daten zur regelmäßigen und systematischen

Mit der europäischen Datenschutzverordnung müssen auch Versicherungen in der Lage sein, Kunden Auskunft darüber zu geben, in welchen Systemen ihre Daten gespeichert und wie sie verwendet werden. Vor allem in der privaten Zusatzkrankenversicherung, bei Lebensversicherungen und auch in der KFZ-Haftpflichtversicherung fallen eine Reihe sensibler Daten an, die von den Instituten verwaltet werden. Bezüglich sorgsamen Umgangs mit Kundendaten haben Versicherer eine hohe Verantwortung. Diesbezüglich äußerte sich Dr. Jochen Zöschg, Mitglied des Vorstands und verantwortlich für Vertrieb und Marktmanagement bei Zurich, gegenüber risControl wie folgt: „ Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Daten unserer Kundinnen und Kunden liegt uns besonders am Herzen. Die neue Datenschutzgrundverordnung bringt hier einen regulatorischen Rahmen, den wir daher auch im Sinne dieser Verantwortung umsetzen werden“. Der externe Vertrieb wird von den Datenschutzmaßnahmen des Instituts profitieren: „Um dabei für unsere Geschäftspartner möglichst wenig zusätzlichen administrativen Aufwand zu erzeugen, sichern wir den gegenseitigen Datenaustausch durch technologische Lösungen ab. So bieten wir

Dr. Jochen Zöschg risControl 05/18 39


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einzig ISO-zertifizierte EDV-Systeme zur sicheren Datenspeicherung und -verarbeitung verwenden, betrachten wir das In-Kraft-Treten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) am 25. Mai 2018 als spannende Herausforderung, vor allem aber als willkommene Chance, das Vertrauen unserer Kunden und Maklerpartner in die Allianz noch mehr zu stärken.“ Transparente Datenverwendung

Mag. Harald Riener

mit unserem Zurich Maklernetz schon jetzt einen datenschutzrechtlich sicheren Kommunikationskanal, der sich seit vielen Jahren in der Praxis bewährt. Zudem bringt diese Vereinheitlichung der Datenschutzgesetze innerhalb der EU auch Vorteile im grenzüberschreitenden Datenaustausch. Insbesondere im internationalen Industriegeschäft, wo Zurich ja eine marktführende Position innehat“, erklärt Zöschg. Schon lange gut auf die neue Regulierung vorbereitet hat sich die Allianz, wie es Mag. Thomas Rauer aus der Rechtsabteilung wie folgt skizziert: „Bereits im Mai 2016 wurde ein konzernweites Projekt zur Umsetzung der Bestimmungen der DSGVO ins Leben gerufen, welches von der International Association of Privacy Professionals (IAPP) zum besten Umsetzungsprojekt mit einem Award prämiert wurde.“ Dass das Datenschutzthema im Allianz-Konzern hohen Stellenwert hat zeigten auch folgende Maßnahmen, die das Institut wie folgt kommuniziert: „Durch die Bestellung eines neuen Datenschutzbeauftragten, der für unsere Kunden und Mitarbeiter zum einen als Ansprechpartner dient, zum anderen die Einhaltung der in der DSGVO festgehaltenen Grundsätze (Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben sowie Transparenz) überwachen wird, stellen wir sicher, dass die Allianz dem Schutz personenbezogener Daten ihrer Kunden und Vermittler weiterhin oberste Priorität einräumt. Wenngleich wir uns schon bisher selbst durch zahlreiche interne Vorschriften einem sehr hohen Standard in Bezug auf den Schutz ihrer Kunden- und Mitarbeiterdaten unterworfen haben und 40 risControl 05/18

Klartext was die DSGVO für Versicherungen bedeutet spricht Mag. Kurt Svoboda, Finanz- und Risikovorstand von UNIQA: „Mit der Verordnung hat die Europäische Union auf die Digitalisierung und Big Data reagiert. Die Verordnung macht die Verwendung von Daten für alle Kunden transparenter und macht es unter anderem möglich, Daten auch wieder zu vergessen – wenn man möchte, dass Daten aus dem System gelöscht werden“, konstatiert Kurt Svoboda, Finanz- und Risikovorstand von UNIQA. Jeder Kunde erhält mit in Kraft treten der Verordnung Auskunft darüber, welche personenbezogenen Daten verarbeitet werden – sofern er danach fragt. Und jeder Kunde hat auch das Recht Daten löschen zu lassen. „Das ist natürlich nur dann möglich, wenn die Kundenbeziehung aufgehoben wurde und sich die Daten nicht mehr in der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist befinden“, so Svoboda. Auf jeden Fall ist die Datenschutzverordnung ein teures Unterfangen: „Wir gehen davon aus, dass die Umsetzung der Datenschutzverordnung den Unternehmen euro-

paweit einen dreistelligen Millionen Euro Betrag kostet“, so Svoboda. Mit der raschen Umsetzung der Verordnung hat die IT von UNIQA eine wichtige zusätzliche Aufgabe zu lösen. Bei UNIQA sind insgesamt 300 unterschiedliche Systeme von der Datenschutzverordnung betroffen. Svoboda: „Es geht ja nicht nur darum, dass man per Knopfdruck weiß, wo die Daten gespeichert sind, sondern wir müssen auch in der Lage sein Daten löschen zu können, ohne dass wir dabei das System oder Teile davon lahm legen.“ Potenzielle Vorschriftskonflikte Das ist die technische Seite. Doch es gibt noch ein Risikopotenzial bezüglich möglicherweise mit anderen Vorschriften im Konflikt stehender Regelungen der DSGVO. So erfordert einerseits der Datenschutz eine schnelle Löschung von nicht mehr benötigten Kundendaten, andererseits gibt es Aufbewahrungspflichten. Dazu Mag. Harald Riener, Vorstandsdirektor der Donau Versicherung: „Die datenschutzrechtlichen Löschanforderungen und regulatorischen Aufbewahrungspflichten bringen ein Spannungsfeld für Versicherungen. Die Abwägung der Interessen wird dabei bei der DONAU stets sorgfältig vorgenommen. Es wird ein allgemeines Verfahren zur Löschung von Kundendaten definiert. Verschiedene Aufbewahrungsfristen erfordern es, dass dies nach den gerade vorliegenden Kriterien bewertet wird“. Beispiele einer erforderlichen langen Datenspeicherung sind beispielsweise Dienstzeugnisse, die 30 Jahre lang ausgestellt werden können müssen und Schadensfälle, die länger als 7 Jahre zurückliegen. Fazit

Mag. Kurt Svoboda

KMUs können bezüglich des Wegfalles existenzbedrohender Strafen und einer Sanktionierung nach Augenmaß aufatmen. Dennoch müssen die erforderlichen Hausaufgaben gemacht werden und dies erfordert eine Kombination aus fundierter Beratung, erforderlicher Investitionen und harter Arbeit, insbesondere darin, dass sich alle betroffenen Personen im Unternehmen mit der Datenschutz-Materie genauer auseinandersetzen.


MARKT

Helvetia Versicherung

Best Business Upgrade

Die Helvetia Versicherung hat ihr Gewerbeversicherungsprodukt „Best Business“ überarbeitet und mit Produktneuerungen erweitert. Neu gibt es die vier Deckungspakete Sach-, Technik-, Haftpflicht- und Rechtsschutz. „Mit den umfangreichen neuen Deckungspaketen und innovativen Produkterweiterungen tragen wir aktuellen Trends wie dem Kundenwunsch nach Sachversicherungsschutz für mobile Devices oder auch Rechtsschutz für persönliche Daten Rechnung. Wir bieten unseren Kunden einen noch umfassenderen und flexibleren Versicherungsschutz, mit dem sie sich einfach gegen branchenspezifische Risiken absichern können“, so Mag. Thomas Neusiedler, Helvetia Vorstand für Schaden-Unfall. Des Weiteren wird Deckung bei grober Fahrlässigkeit mit 100 Prozent der Versicherungssumme geboten. Auch in den Bereichen NaturkatastrophenDeckung, Schwel- und Schmorbrände oder

KFZ und Tiere wurden die Sublimits erhöht und Neuerungen eingebaut. Im Technikbereich sind Lösungen für Energieversorgungsanlagen inkludiert, wie die Versicherung von Speichersystemen und Akkus von z.B. Photovoltaikanlagen oder E-Ladestationen für KFZ. Auch bietet das Produkt „Best Business plus 2018“ einen Versicherungsschutz für Tablets. In der Haftpflicht wurde die Pauschalversicherungssumme für Personen- und Sachschäden im Paket „Komfort“ auf drei Mio. Euro und im Deckungspaket „Exklusiv“ auf fünf Mio. Euro erhöht. Beim Rechtsschutzpaket wurden die Streitwertgrenzen für jeweils einen Versicherungsfall in zwei Versicherungsjahren verdoppelt. Zudem beinhaltet das Paket innovative Features wie einen Daten-Rechtsschutz und einen Anti-Stalking-Rechtsschutz. Weiters ist neu, dass Versicherungsvertragsstreitigkeiten im betrieblichen Bereich auch dann gedeckt

Mag. Thomas Neusiedler

sind, wenn kein allgemeiner Vertragsrechtsschutz für den betrieblichen Bereich vereinbart ist und hierbei keine Streitwertgrenze zur Anwendung kommt.

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INTERVIEW

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht Die EIOPA (Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung) greift mit dem Killerargument „Konsumentenschutz“ wieder einmal massiv in den Betriebsalltag von Versicherungsvermittlern ein und macht dort weitreichende Änderungen erforderlich. Die Rede ist von IDD (Insurance Distribution Directive), IPID (Draft Implementing Technical Standards), DSGVO (EU-Datenschutz-Grundverordnung), PRIIPS (Package Retail and Insurance-based Investment Products), ITS & Co. Aber nicht nur Versicherungsvermittler sind von den neuen Regulatorien betroffen, sondern auch Versicherungsunternehmen. Wir haben darüber mit Experten bei einem Runden Tisch diskutiert (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. Matthias Effinger, CEO der ARAG SE Direktion für Österreich, Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherung AG, Dipl.-Oek. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV Versicherung AG, und Günther Weiß, CEO der HDI Versicherung AG . Die wichtigsten Aussagen lesen Sie hier:

Wie sehen Sie die regulatorischen Anforderungen im Firmengeschäft und allgemein? Weiß: Außer für den Bereich Großrisiko und speziellen Sparten wie die Transport – Versicherung wird man in Österreich nach momentanem Stand alle regulatorischen Änderungen für jeden Versicherungsprodukteverkauf anwenden müssen, was bei Sparten wie z.B. kollektiver Unfallversicherung im Firmengeschäft etwas kompliziert werden kann. Aber man muss das pragmatisch sehen und sich den Anforderungen stellen. Effinger: Die Umsetzung der neuen Anforderungen wird die Branche langfristig fordern. ARAG stellt sich dieser Herausforderung gerne. Die neuen regulatorischen Anforderungen

Molterer: Die resind gleichermaßen Die regulativen gulativen Rahmenim Firmengeschäft bedingungen haben als auch im PrivatRahmenbedingungen haben sich in den letzten geschäft umzusetzen. sich in den letzten Jahren weit Jahren weit über das Für die Rechtsschutzüber das ursprüngliche Ziel ursprüngliche Ziel versicherung bedeutet des Konsumentenschutzes des Konsumentendas: Es gibt etwa bei hinaus entwickelt. schutzes hinaus entder Verpflichtung wickelt. In manchen ein ProduktinforFällen sind sie manmationsblatt bereitzustellen keine Unterscheidungen zwischen gels fehlender konkreter Vorgaben nur nach bestem Wissen und Gewissen anwendbar. In Firmen- und Privatkunden. der Praxis sieht man sich heute einer RechtsRabe: Auch wir in der VAV Versicherung sprechungen gegenüber, siehe Dauerrabatt legen die Entwicklungsprozesse so aus, dass und Rücktritt, die in dieser Form nicht zu sie sowohl für den Privatkunden- als auch erwarten war. für Firmenkunden gelten und es keine UnWie sehen Sie das rechtliche Risiko durch terscheidungen mehr gibt. die neuen Regulatorien? Effinger: Das ist stark getrieben von dem prinzipienbasierten Vorgehen der europäischen Institutionen. Allgemeine Floskeln wie „im Ermessen der Unternehmen“ und „im Interesse der Kunden“ können im Zweifelsfall zuungunsten des Anbieters ausgelegt werden. Die rechtlichen Risiken steigen immer dann, wenn ein Rechtsbereich neu geregelt wird. Zudem ist bei der Gesetzgebung eine Vielzahl an Institutionen beteiligt. Auch das erhöht das Risiko. Langfristig erhoffe ich mir natürlich eine Verbesserung der Rechtssicherheit. Weiß: Die rechtlichen Risiken steigen durch IDD und DSGVO, weil es mehr rechtliche Grauzonen gibt und weil Fehler bei der orga-

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INTERVIEW

Dipl.Oek. Sven Rabe, Kurt Molterer, Günther Weiß und Dr. Matthias Effinger

nisatorischen Umsetzung passieren könnten. mentenschutzes durch die IDD ist in erster Die Herausforderung der IDD sehe ich mehr Linie abgeleitet aus den schlechten Erfahrunim Bereich der Lebensversicherungsprodukte gen der Finanzkrise 2007 im Bankenbereich und nicht so stark im Nichtleben. Weil Kunden – Stichwort Kapitalverlust und Fehlberatung bei einem Kfz-Versicherungsvertrag im Nach- – und wurde erst im Zuge der Zeit auf alle hinein schwer von einem fehlenden Interesse Versicherungsbereiche ausgeweitet. bzw. einer falschen Molterer: Im Bezug Beratung sprechen Die grundsätzliche Idee des auf die PRIIPSwerden können. Es Konsumentenschutzes durch Thematik kann man wird sicherlich bereits die IDD ist in erster Linie davon ausgehen, dass juristische Gruppiedas Urinteresse des abgeleitet aus den schlechten rungen geben, die Konsumentenschutsich auf die NichtErfahrungen der Finanzkrise zes die Aufklärung einhaltung der IDD 2007 im Bankenbereich – der Kunden war. oder DSGVO speStichwort Kapitalverlust und Wenn man sich jezialisieren werden. Fehlberatung – und wurde doch in der Praxis Wahrscheinlich entansieht, was dem erst im Zuge der Zeit auf stehen gerade einige Kunden vor AngeGeschäftsmodelle. alle Versicherungsbereiche botsübergabe und ausgeweitet. Antrag eines LeRabe: Das eigentlibensversicherungsche Ziel des Kundenschutzes ist ja gut, das stärkt auch die Position produktes an Informationsmaterial übergedes Versicherungsmaklers. Problematisch ist ben werden muss, wird schnell deutlich, dass das Rechtsrisiko, da niemand vorhersehen diese Informationen nicht die Transparenz kann, wie Gerichte in zehn Jahren urteilen fördern, sondern in vielen Fällen den Kunwerden. Die grundsätzliche Idee des Konsu- den überfordern. Beispiel fondsgebundenen

Lebensversicherung: Bei Berücksichtigung von mehreren Fonds umfasst der Antrag sehr schnell bis zu 40 oder 50 Seiten. Die wenigsten Kunden werden dieses Konvolut im Detail lesen bzw. inhaltlich erfassen. Sind Lebensversicherungen unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch verkaufbar? Molterer: Es ist außer Frage, dass die Regulatorien die Beratung aufwendiger machen werden. Das muss aber für den Berater nicht zwangsläufig ein Problem darstellen. Vielmehr sollte er dem Kunden mit seiner Expertise eine umfassende Beratung bieten. Denn die neuen Rahmenbedingungen ändern ja nichts an der Tatsache, dass es am Markt ein großes Potenzial für die Vorsorge und Risikoabsicherung gibt. Denken wir nur an den Bereich Pflege. Wir sehen also im neuen Beratungsumfeld durchaus Chancen für qualifizierte und kompetente Berater. Weiß: Ich sehe in der Umsetzung der IDD ebenfalls die Möglichkeit, sich als Berater noch mehr zu positionieren, denn die Prozesse sind risControl 05/18 43


INTERVIEW

Weiß: Bei der Kfz-Versicherung ist es einfach: Wer ein Auto hat, wird wohl für eine KfzVersicherung ein Zielmarkt sein. In anderen Bereichen wird die Definition nicht ganz so einfach sein, aber auch hier ist dies im Nichtlebengeschäft gut lösbar. Effinger: Aus Sicht eines Maklerversicherers steht der Vermittler bei der Beachtung der Zielmarktdefinitionen an der Front, da wir die Produkte nicht selbst vertreiben. Daneben prüfen wir jeden Antrag auf seine Kausalität. Zum Beispiel ist ein Arbeitsrechtsschutz für einen 70-jährigen Rentner im Normalfall ein No-Go.

digital genauso abzuhandeln wie in einem persönlichen Beratungsgespräch. Effinger: Die Lebensversicherungen stehen in Österreich aufgrund der Rücktrittsthematik bereits unter großem rechtlichem Druck. Die verschärften Regulatorien für Versicherungsanlageprodukte werden wohl manchen Vermittler zusätzlich abschrecken. Insgesamt könnte das zu einem „Weniger“ an Wettbewerb führen. Stichwort Digitalisierung im Versicherungsverkauf? Molterer: Unsere Aufgabe ist es, unsere Vertriebspartner im Rahmen unserer Beratungsund Vertriebstechnologie zu unterstützen. Dort wo es im Beratungsprozess sinnvoll ist, bieten wir Beratungstools, wie Lückenrechner, die der Berater im Kundengespräch einsetzt, an. Dort wo dies nicht notwendig ist, versuchen wir Prozesse zu digitalisieren, zum Beispiel in der Überleitung von Antragsdaten zur Polizzierung. Effinger: Auch hier greifen die neuen Regelungen der IDD und der DSGVO ein. Ich sehe das eher als Chance, die Unterstützung unserer Vertriebspartner sowohl online als auch im persönlichen Kontakt mit unserem Vertriebssupport noch weiter zu verbessern. 44 risControl 05/18

Rabe: Bei produktübergreifender Beratung, vom Kfz bis zur Lebensversicherung, ist es für den einzelnen Produktanbieter schwierig, den gesamten Beratungsprozess zu steuern und zu unterstützen. Noch dazu, wenn mehrere Gesellschaften beteiligt sind. Unsere Aufgabe ist es, für unsere Produkte so einfach wie möglich gehaltene Beratungs- und Dokumentationsprozesse zur Verfügung zu stellen. Ist der Zielmarkt eine neue Herausforderung beim Verkauf?

Molterer: Grundsätzlich ist der Makler verpflichtet, den Zielmarkt des Produktes einzuhalten und zu dokumentieren. Wir sehen es aber auch als unsere Verantwortung, darauf zu achten, dass unsere Vertriebspartner auch unserem Zielmarkt entsprechen. Rabe: Wenn wir erkennen, dass nicht zielmarktkonform verkauft wird, müssen wir einschreiten. Wie lassen sich die Vorgaben der Zielmarktdefinition mit der DSGVO in Einklang bringen? Weiß: Es ist interessant, denn wir dürfen nur Daten abfragen, die produktrelevant sind. Verkauft ein Vermittler einen Firmenrechtsschutz


INTERVIEW

Effinger: Die Frage wird. Die durchgängige und persönliche an eine Einzelperson, Unsere Aufgabe ist es, ist berechtigt. Sowohl Betreuung der Kunden stärkt die Rolle des dann müssten wir als Versicherer als auch Maklers. Versicherer agieren. für unsere Produkte so Makler müssen sich Obwohl die Einzeleinfach wie möglich mehr damit ausein- IDD und DSGVO – sind sie hilfreich bei person eine Firma gehaltene Beratungs- und andersetzen, welche Haftungsfragen? haben könnte und Dokumentationsprozesse zur Daten, wofür benösich die Frage stellt: Verfügung zu stellen. Weiß: Die rechtlichen Konsequenzen werden tigt werden. Dürfen wir die Daten heikler und im Strafausmaß teurer als in der abfragen? DatenabWeiß: Der Berater Vergangenheit. Wenn die Dokumentation frage und Datenspeicherung müssen mit dem unmittelbaren muss laufend mit den Kunden im Gespräch vollständig vorhanden ist und gesetzeskonGeschäftsfall zu tun haben. Nur wo sind die bleiben und gesetzeskonform seine Bera- form agiert wird, ist dies also auch kein Hindernis, in Zukunft tungs- und InformaGrenzen zu ziehen? gut im Geschäf t tionspflichten sowie Bei produktübergreifender zu bleiben und die Molterer: Wir müssen nicht nur die Ziel- die Dokumentation Kundenbedürfnisse marktvorgabe überprüfen, sondern auch jeden im Griff haben; hier Beratung, vom Kfz bis zu befriedigen. einzelnen Antrag. Automatisierte und digita- könnten digitalen zur Lebensversicherung, lisierte Prozesse können dabei unterstützen. Prozesse, die autoist es für den einzelnen Effinger: Als SpezialDazu ist es notwendig, dass Versicherungs- matisiert sind, helfen. Produktanbieter rechtsschutzversichevermittler die einzelnen Prozessschritte digital schwierig, den gesamten rer werden wir Ihnen erfassen. Oftmals liegt ein Problem darin, Rabe: Unsere Wahrdazu sicherlich bald dass der Kunde durch das Erreichen eines nehmung ist, dass Beratungsprozess zu steuern aus der Praxis berichLebensabschnittes aus der Zielmarktdefini- dies bereits sehr erund zu unterstützen. ten können. folgreich praktiziert tion herausfällt.

Gothaer forciert das Kollektivgeschäft Die Gothaer Lebensversicherung AG macht weiter Tempo und festigt ihren Ruf als Top-Adresse in der Biometrie.

Direktor Helmut Karner, MAS, über die Absicherung der Arbeitskraft Herr Direktor Karner, welche Schwerpunkte setzt die Gothaer im Jahr 2018? Dir. Helmut Karner: Die Gothaer Lebensversicherung AG in Österreich hat sich als langjähriger seriöser Anbieter im Biometriebereich etabliert. Wir sind gut unterwegs, besonders großes Potenzial für unsere Vertriebspartner sehe ich im BU-Kollektivgeschäft. Damit meine ich die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit für ganze Berufsgruppen in einem Unternehmen. Die Gothaer bietet hier attraktive Gruppenversicherungskonditionen mit extrem verkürzter Gesundheitsprüfung. Das gibt den Versicherten ein gutes Gefühl, und Arbeitgeber stärken damit die Bindung ihrer Mitarbeiter ans Unternehmen. Das Thema BU galt in der Branche bislang ja eher als ungeliebtes Stiefkind, oder? Karner: Da findet ein Umdenken statt. Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist ja eine Art Vollkaskoversicherung für einen selbst. Daher ist bei uns die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit bei jedem Beratungsgespräch mit dabei. Auf Grund der starken Nachfrage steht mein langjähriger Kollege Mario Woltsche nun als Spezialberater ausschließlich für das Thema BU-Kollektivgeschäft zur Verfügung. Warum ist die Absicherung der Arbeitskraft so wichtig? Karner: Die Berufsunfähigkeitsversicherung sollte ganz oben stehen, weil sie im Fall des Falles auch die anderen Versicherungsprodukte mitfinanziert. Stellen Sie sich vor, Sie haben im Keller eine Maschine, die monatlich 2.000,00 bis 3.000,00 Euro auswirft – würden Sie diesen persönlichen Bankomaten schützen und versichern? Die Antwort wird JA lauten, und genauso sollte man seine Arbeitskraft gegen Berufsunfähigkeit versichern!

risControl 05/18 45


MARKT

Creditreform

Insolvenzstatistik

Das erste Quartal zeigt, dass die Insolvenzen bei Firmen wieder im Steigen sind. Bereits in den ersten drei Monaten sind die Insolvenzen um 2,8 Prozent auf 1.402 Verfahren gestiegen. Die Anzahl an eröffneten Verfahren stieg dabei um 0,9 Prozent auf 853 Unternehmen. In 549 Fällen (+5,8 %) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckender Vermögen abgewiesen. Neben Fehlentscheidungen des Managements sind der Wettbewerbsdruck mit sinkenden Preisen/Margen sowie Forderungsverluste die Hauptursachen für das Scheitern der Unternehmen.

Rund 18.000 Gläubiger mit ca. 450 Mio. Euro Forderungen waren von Insolvenzen betroffen. Im Privatbereich ist die Auswirkung der Reform der Privatinsolvenz zu verspüren: Die ersten drei Monate hat es einen Zuwachs von 56 Prozent an Privatinsolvenzen im Ver-

gleich zum letzten Jahr gegeben. Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren ist dabei um rekordverdächtige 63 Prozent auf 2.787 Insolvenzen, die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzanträge um 12,6 Prozent auf 322 Verfahren gestiegen.

Dialog Lebensversicherung AG

Erfolgreiches Jahr

Die Dialog Lebensversicherung hat vor 25 Jahren ihre Tätigkeit in Österreich begonnen, damals noch unter der Leitung von Dr. Steiner und Hans-Herbert Rosplezcz. Im Jubiläumsjahr 2017 ist das Prämienvolumen gegenüber dem Jahr 2016 um 4,6 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 98,1 Mio. Euro gestiegen. Auch im Neugeschäft konnte ein deutlicher Zuwachs gemeldet werden. Die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine stieg 2017 um 25,8 Prozent von 16.199 auf 20.375. Der laufende Beitrag erhöhte sich um 11,0 Prozent von 8,8 Mio. Euro auf 9,8 Mio. Euro. Die Versicherungssumme wuchs

Willi Bors 46 risControl 05/18

um 31,5 Prozent von 2.700,6 Mio. Euro auf 3.555,0 Mio. Euro. Einer der Gründe der Steigerung sei laut Michael Stille, Vorsitzender des Vorstands der Dialog Lebensversicherung, die äußerst niedrige Stornoqoute von zwei Prozent. „Wir verdanken dieses ausgezeichnete Ergebnis unseren Vertriebspartnern. Sie haben sich für unsere preis-/leistungsstarken Produkte entschieden und dabei von unserem exzellenten Service profitiert. In unserem Hauptgeschäftsfeld, der Ablebensversicherung, sind wir mit erheblichem Abstand der Marktführer in Österreich. Ein großes Kompliment muss ich Direktor Willi Bors mit seinem Team für ihr hohes Engagement und die erfolgreiche Marktbearbeitung aussprechen“, so Stille. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer, MAS hatte bei der Präsentation des Jahresergebnisses der Dialog Lebensversicherung nur lobende Worte für das Unternehmen. Er betonte, wie wichtig es für die Versicherungsmakler in Österreich sei, einen Partner zu haben, der ausschließlich über den unabhängigen Vertrieb seine Produkte vertreibt. Vorstandsvorsitzender Michael Stille bekennt sich klar zum Vertrieb über freie Vermittler. Gerade hoch erklärungsbedürftige Produkte müssen auf der Basis einschlägiger Fachkompetenz den Kunden erläutert und in der passenden Konfiguration empfohlen werden. Der Markt der freien Vermittler sei auch keineswegs ein

Michael Stille

schrumpfender Markt, sondern bemerkenswert stabil. Auf der Grundlage dieser Gegebenheiten und auf der Basis der ersten Monate des laufenden Jahres ist die Dialog Lebensversicherung überzeugt, ihr expandierendes und ertragreiches Geschäft auch im gesamten Jahr 2018 fortsetzen zu können. Mittel- und langfristig wird die Marktdurchdringung der privaten Arbeitskraftsicherung zunehmen, sodass auch dieses Segment verstärkt zum Geschäftserfolg des Unternehmens beitragen wird. Bei der Dialog beträgt das ÖsterreichGeschäft einen hohen Anteil des Gesamtumsatzes: Die Beitragseinnahmen von 98,1 Mio. Euro machen ein Drittel der gesamten Prämieneinnahmen aus. Im Neugeschäft liegt der Österreich-Teil bereits bei einem Anteil von 40 Prozent.


MARKT

Europäische Reiseversicherung

Reisestudie

Alle zwei Jahre präsentiert die Europäische Reiseversicherung in Zusammenarbeit mit marketagent.at ihre Reisestudie. Das Resümee: Österreicher verreisen häufiger, aber kürzer. Urlaub ist als Grundbedürfnis unverzichtbar und die Work-Life-Balance ist wichtiger denn je. CEO Mag. Wolfgang Lackner und Vertriebsvorstand Mag. (FH) Andreas Sturmlechner stellten die Ergebnisse der Studie in einer Pressekonferenz Anfang April vor. Eines der abgefragten Themen: Sicherheit. Sie hat im Vergleich zur Reisestudie 2016 besonders stark zugenommen. Für ein knappes Viertel der Reisenden ist die aktuelle Sicherheitslage am Urlaubsort ein besonders wichtiger Aspekt, vor allem für Ältere und Frauen. Neu ist hingegen, dass die 20- bis 29-Jährigen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben und verstärkt im Reisebüro buchen. 15 Prozent der Reisenden wünschen sich mehr Informationen zum Thema Sicherheit auf Reisen. Besonders für Frauen und ältere Personen hat die aktuelle Sicherheitslage Einfluss auf die Reiseentscheidung. Frauen machen sich auch vermehrt vor der Reise Gedanken über die medizinische Versorgung vor Ort. Der seit Jahren anhaltende Trend zu mehr Reisen bestätigte sich auch heuer wieder. Die Zahl jener Personen, die öfter als viermal im Jahr verreisen, steigt. Die Zahl jener Menschen,

Mag. Wolfgang Lackner

Andreas Sturmlechner

die nur einmal im Jahr auf Urlaub gehen, sinkt hingegen. Urlaub ist wichtig für eine ausgewogene Work-Life-Balance, besonders für Frauen. Mehr als die Hälfte der Reisenden empfindet am Arbeitsplatz gestiegenen Druck und Stress, wodurch für 78 Prozent der Reisenden – vor allem für Frauen – Urlaub unverzichtbar ist. Hauptmotiv für eine Reiseversicherung ist der Schutz für den Stornofall, gefolgt von medizinischer Versorgung, Heimtransport und 24-Stunden-Notfallhilfe. Für die 20- bis 29-Jährigen ist die Steigerung des Sicherheitsgefühls ein häufig genannter Aspekt zum Abschluss einer Reiseversicherung. Anlassbezogene Einzelversicherungen

werden generell nach wie vor bevorzugt. Nur 25 Prozent der Reisenden schließen eine Jahresreiseversicherung ab. Vor allem jene, die aufgrund mehrmaliger und spontaner Reisen automatisch versichert sein und sich so eine günstigere Prämie sichern wollen. Für zwei Drittel der Reisenden – im Speziellen für Frauen – ist eine Hotline für Notfälle eine starke Motivation, eine Reiseversicherung abzuschließen. Für fast drei Viertel ist eine Notfallhilfe mit GPS-Ortung interessant. Noch immer glauben 86 Prozent aller Österreicher, mit der e-card innerhalb Europas ausreichend versichert zu sein. Knapp 18 Prozent vertreten sogar die Meinung, mit der e-card weltweit geschützt zu sein. Auch beim Deckungsumfang zeigt sich viel Unwissenheit: 30 Prozent sind der Überzeugung, dass der Deckungsumfang der e-card einen Rücktransport nach Österreich inkludiert. Mag. Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung, meint dazu: „Ein großer Irrtum, der Reisenden teuer zu stehen kommen kann. Die e-card deckt nur einen Basisschutz in öffentlichen Spitälern im europäischen Ausland, außerhalb Europas ist sie völlig nutzlos.“ Vertriebsvorstand Andreas Sturmlechner ging im Zuge der Präsentation der Reisestudie auf die vor Kurzem veröffentlichte Empfehlung des VKI ein, „dass man sich nicht doppelt versichern sollte“ und gab zu bedenken, dass bei Reiseversicherungen über Vereine, Kreditkarten und ähnlichem oft nur Teilbereiche versichert sind und kein umfassender Reiseschutz besteht. risControl 05/18 47


ÖVM-FORUM 2018

Traditionsreiche Veranstaltung Alle zwei Jahre findet das ÖVM Forum, die Messeveranstaltung des Österreichischen Versicherungsmaklerings, in Linz statt. Einhergehend ist auch die Verleihung des Assekuranz Award Austria (AAA). Die Auszeichnungen sind das Ergebnis einer umfangreichen Befragung der heimischen Versicherungsmakler durch das Marktforschungsunternehmen wissma. 2018 nahmen über 500 Makler teil, bewertet wurden unter anderem Produktqualität, Maklerservice, Flexibilität, Polizzierung und Prämienhöhen. Anhand von rund 20 Leistungsbereichen beurteilten die Makler insgesamt 40 Versicherungsunternehmen in sieben Sparten. In diesem Jahr waren es Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung, Ableben (Risiko), Leben fondsgebunden, Unfall, Haushalt/Eigenheim und Rechtsschutz privat. Generali als Gesamtgewinner Die Generali Versicherung konnte gleich drei Sparten für sich entscheiden: Krankenversicherung, Haushalt/Eigenheim und privaten Rechtsschutz. In der Sparte 48 risControl 05/18

Berufsunfähigkeit blieb - wie schon vor zwei Jahren - die N Ü R N B ERG ER Versicherung siegreich. Die weiteren Spitzenplätze belegten Dialog Lebensversicher ung (Ableben/Risiko), Standard Life Versicherung (Fondsgebundene Lebensversicherungen) und Janitos Versicherung (Unfall). Auffällig war, dass die langjährigen Preisträger Zürich Versicherung und Allianz Versicherung 2018 lehrausgingen. Die

Medaillenspiegel Gold

Silber

Bronze

Gesamt

1

4

Generali

3

Dialog

1

1

Nürnberger

1

1

Standard Life

1

1

Janitos

1

1

muki

2

HDI

1

2

APK

1

ARAG

1

1

Continentale

1

1

Europa

1

1

Wiener Städtische

1

1

2

3 1

UNIQA

2

2

Helvetia

1

1

Merkur

1

1


ÖVM-FORUM 2018

für die Versicherungsbranche. "Der AAA Übersicht der zeigt uns Maklern, 1 Nürnberger Preisträger wie gut die tägliche Continentale / 2 nach Sparten Zusammenarbeit mit HDI Leben Versicherungsunternehmen funktioniert. Kranken Unfall Und er zeigt den Versi1 Generali 1 Janitos cherern detailreich, wie 2 Wiener Städtische 2 muki zufrieden Österreichs 3 Merkur / UNIQA 3 Generali Makler mit ihnen sind. Damit leistet der Preis einen wertvollen Ableben (Risiko) Haushalt/Eigenheim Beitrag zur Qualitäts1 Dialog 1 Generali sicherung und kann 2 Europa 2 muki allen Beteiligten hoch3 UNIQA 3 HDI wertiges Feedback zu ihrer Arbeit liefern", Rechtsschutz privat Leben fondsgebunden sagt Alexander Punzl, Präsident des Öster1 Standard Life 1 Generali reichischen Versiche2 APK 2 ARAG rungsmaklerrings. 3 Helvetia 3 HDI wissma-Geschäftsführerin Katja Meier-Pesti Preisverleihung fand im Rahmen des ÖVM- sieht die Bedeutung der BefragungsergebForums statt, das diesmal der Zukunft des nisse über das Tagesgeschäft hinauswachsen. "Der AAA wird 2018 zum 11. Mal vergeben. Versicherungsvertriebs gewidmet war. Die über 300 Seiten starke Studie samt Ran- Über die Jahre kann man gut nachverfolgen, king und zahlreichen Detailergebnissen ist welche Versicherer im Aufwind sind und seit vielen Jahren ein wichtiger Gradmesser welche gerade mit Schwierigkeiten kämpfen.

Berufsunfähigkeit

Durch den Abend führten ÖVM-Präsident Alexander Punzl, ÖVM-Vorstand Alexander Gimborn und der Kabarettist Alex Kristan (im Bild).

Wir beleuchten alle relevanten Aspekte des Marktes und liefern so eine profunde Wettbewerbsanalyse. Die österreichische Maklerschaft ist dabei in Summe ein wirklich unabhängiger Testapparat", erläutert Meier-Pesti. Besonderheiten 2018 Dass die Makler die Versicherer in diesem Jahr durchaus kontroversiell beurteilten, zeigen die Besonderheiten 2018. In der Sparte "Berufsunfähigkeit" konnte die NÜRNBERGER Versicherung ihren ersten Platz zum dritten Mal in Folge verteidigen. In der Sparte "Ableben" wurden die Karten hingegen völlig neu gemischt: Mit den diesjährigen Preisträgern Dialog Lebensversicherung, EUROPA Versicherung und UNIQA Versicherung wurden die Vorjahressieger Allianz Versicherung, Generali Versicherung und Wiener Städtische Versicherung aus dem Rennen geworfen. In der Sparte "Unfall" betrat mit Janitos Versicherung eine neue Versicherung als Sieger die AAA-Bühne. In der Sparte "Rechtsschutz privat" wurden Zürich Versicherung und D.A.S Rechtsschutzversicherung von den Spitzenplätzen verdrängt an die Spitze setzten sich hier Generali Versicherung und ARAG SE Direktion Österreich.

Matthias Effinger (ARAG), Sergius Kahr (Generali) und Thomas Lackner (HDI Versicherung) bei der Preisverleihung in der Sparte Rechtsschutz privat. risControl 05/18 49


ÖVM-FORUM 2018 | ALLIANZ ELEMENTAR VERSICHERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT

Allianz macht’s einfach Die Digitalisierung des Versicherungsgeschäfts dominierte das Programm – und die unzähligen Gespräche dazu mit Maklerpartnern machten die ÖVM-Messe für das Team Allianz Österreich zu einem vollen Erfolg. Versichern ist und bleibt Vertrauenssache. Erfahrung und Know-how des Beraters sind somit wesentliche Erfolgsfaktoren – doch schnell und einfach soll es eben auch gehen. „Bei Weißwurst und Brez’n haben wir darüber mit unseren Maklerpartnerinnen und -partnern viel gesprochen und uns oft heiße Debatten geliefert an unserem Stand“, sagt Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz. Grundtenor dabei war, dass der Allianz mit moderner Technik und persönlicher Betreuung dieser Spagat ganz gut gelingt.Im „Medaillenspiegel“ des Assekuranz Awards Austria zeigte sich das zwar noch nicht, doch sehen die Maklerpartner die Allianz mit der eingeschlagenen Richtung auf dem richtigen Weg. „Unser Anspruch ist es, dass Makler Geschäft mit uns ganz einfach machen können“, so Schlosser, „und digital und persönlich sind dabei kein Widerspruch, sondern ergänzen sich.“ Jüngstes Beispiel dafür ist die gemeinsam mit Maklerpartnern entwickelte Quote&Buy-Plattform „Allianz Now Partner“ (ANP), welche eine bislang unvorstellbare Geschwindigkeit und Einfachheit in

Das Team Allianz Österreich im Einsatzauf der ÖVM-Messe.

der Abwicklung ermöglicht. Schließlich ist jedes Angebot immer nur so gut, wie es beim Kunden auch ankommt. Mit ANP geht das

Einfach, schnell und transparent. Damit sehen Maklerpartner die Allianz auf dem richtigen Weg. 50 risControl 05/18

pfeilschnell.„Mit wenigen Klicks bekommt der Makler eine Prämie – und die Garantie, dass dieses Prämie hält“, so Schlosser. Der Antrag wird online an die Allianz weitergeleitet und – sofern fachlich keine weitere Bearbeitung notwendig ist – umgehend polizziert. Sämtliche Polizzendokumente stehen im Topmaklerportal als PDF zur Verfügung – und somit auch gleich zur elektronischen Übermittlung an den Kunden sowie über ihre Software mittels OMDS 3.0 oder BiPro am nächsten Tag. „Das ist für den Kunden beeindruckend schnell“, erklärt Schlosser, „und dem Makler gibt es Rechtsicherheit.“ Denn mit ANP erfüllt die Datenübertragung zwischen Makler und Allianz die höchsten Sicherheitsvorschriften und damit auch die schon in Kürze geltenden Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).


ARAG SE DIREKTION FÜR ÖSTERREICH | ÖVM-FORUM 2018

ARAG mit positivem Resümee Das Vertriebsteam und die Geschäftsführung vom unabhängigen Rechtsschutzspezialist ARAG ziehen ein sehr positives Resümee zur ÖVM-Messe.

ARAG war bestens gelaunt und stand den unabhängigen Vertriebspartnern mit der geballten Vertriebskraft Rede und Antwort.

CEO Dr. Matthias Effinger: „Unser Stand war ausgezeichnet frequentiert und wir haben bestehende Kontakte aufgefrischt bzw. viele neue Kontakte geknüpft. Dieser komprimierte und hochintensive Tag gibt uns ein umfangreiches Stimmungsbild zu unseren Produkten und Services, das positive Feedback unserer unabhängigen Vertriebspartner hat viele Gespräche geprägt.“ So haben sich viele Vertriebspartner sehr positiv über die soeben gestartete neue Tarifgeneration geäußert: „Zum Beispiel die erhöhte Deckungssumme, erweiterte Leistungsumfänge wie u.a. im Strafrechtsschutz oder der Wegfall der Streitwertuntergrenze im AVRS werden von der Maklerschaft sehr geschätzt“, so die Feststellung von Mag. Birgit Eder, Mitglied der Geschäftsführung. Auch das zuletzt digitalisierte ARAG-Inkassoportal für Betriebs-Rechtsschutzkunden war oftmals Gesprächsthema, hierbei konnten viele Ideen und Hinweise der Vertriebspartner und Kunden sehr gelungen umgesetzt werden, so die Rückmeldungen vieler Partner.

Abgerundet wurde die erfolgreiche Veranstaltung mit einem sehr erfreulichen 2. Platz beim AAA-Award in der Kategorie „Rechtsschutz privat“. Wie auch im Vorjahr wurde ARAG von der Maklerschaft somit

als bestplatzierter Rechtsschutzspezialist ausgezeichnet. „Das positive Feedback der Makler bestätigt uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter fortzusetzen“, so Effinger und Eder.

risControl 05/18 51


ÖVM-FORUM 2018 | BONUS VORSORGEKASSE AG

Auf der sicheren Seite mit der BONUS Die BONUS-Gruppe setzt auf ihr Know-How, ihre Erfahrung und die Vorteile einer nachhaltigen Eigentümerstruktur.

Die BONUS Pensionskasse und die BONUS Vorsorgekasse haben ihre Leistungen beim heurigen ÖVM-Forum in Linz wieder umfangreich und gleich doppelt präsentiert. Das Team der BONUS-Gruppe war sowohl am Stand der Generali als auch der Zürich vertreten, um Makler und Vertriebspartner über aktuelle Entwicklungen zu informieren. „Mit der Basis zweier Konzerne mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswelt stehen wir auf sehr kräftigen Beinen. Dementsprechend selbstbewusst treten wir unseren Kunden und Partnern gegenüber“, freute sich ­BONUS-Vorstand Peter Deutsch. Konzentrierte Kompetenz Doch die BONUS-Gruppe verlässt sich nicht nur auf ihre Eigentümer. Jahrelange Erfahrung in der Betrieblichen Altersvorsorge und das Know-How aus dem eigenen Haus sowie aus den ehemaligen und vor einem Jahr endgültig übernommenen VICTORIA-VOLKSBANKEN Pensionskassen AG und Vorsorgekasse AG sind die

Gabriele Feichter (Bereichsleiterin Vertrieb und Marketing) und Günther Bauer (Bereichsleiter Pensionskasse)

Grundlage für einen erfolgreichen und vor allem zukunftssicheren Weg der BONUS. „Wir sind für unsere Kunden da. In der täglichen, persönlichen Kundenbetreuung, in der wirtschaftlich und ethischen Veranlagung und mit unseren Partnern im Vertrieb“, erklärte Deutsch. Derzeit verwaltet

Stefan Grundner, Max Hausmann und Gabriele Feichter 52 risControl 05/18

die BONUS Pensionskassen Aktiengesellschaft ein Vermögen von 1,5 Milliarden Euro. Die BONUS Vorsorgekasse AG hat ein Vermögen von 1,02 Milliarden Euro für mehr als eine Million Anwartschaftsberechtigte veranlagt. Enge Zusammenarbeit „Die enge Zusammenarbeit mit den Spezialisten unserer Eigentümergesellschaften hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut bewährt und wird durch regelmäßigen Austausch mit den Kollegen der jeweiligen BAV-Bereiche bereichert. Auch der Bankenvertrieb über die Volksbanken hat für uns in der Vorsorgekasse neue Wege eröffnet“, sagte BONUS-Vertriebsleiterin Gabriele Feichter. In den vergangenen Monaten hat die ­BONUS-Gruppe ihr Veranlagungskonzept weiter verfeinert und den aktuellen Herausforderungen angepasst. Der Weg der nachhaltigen Veranlagung wird weiter gegangen. Mit dem neuen Bereichsleiter Asset Management, Claudio Gligo, werden neue Akzente im Sinne der Berechtigten in der BONUS-Strategie gesetzt.


CONTINENTALE ASSEKURANZ SERVICE GMBH | ÖVM-FORUM 2018

Top-Platzierungen beim Assekuranz Award Austria Die Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale und die Ablebensversicherung der EUROPA stehen bei österreichischen Maklern hoch im Kurs. Beide Unternehmen erzielten beim Assekuranz Award Austria 2018 Spitzenpositionen.

Das Team der Continentale Assekuranz Service GmbH (v.l.): Stefan Jungwirth, Geschäftsführer Mag. Gerfried Karner, Manfred Reisenegger, Mario Jahnig und Dipl. Ing. Christian Kickinger.

Vor mehr als 20 Jahren brachte die Continentale die Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit (BU) nach Österreich. Seitdem gehört sie hierzulande zu den führenden Versicherern. Das sehen auch ihre Vertriebspartner so. Beim Assekuranz Award Austria rangiert sie in der Kategorie BU wieder ganz vorne: nach Platz drei im Jahr 2016 in diesem Jahr auf Platz zwei. Die EUROPA Lebensversicherung belegt mit ihrer Ablebensversicherung ebenfalls Rang zwei. Verliehen wurden die Auszeichnungen im Rahmen des ÖVM-Forums 2018 in Linz. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Produkte und Services bei unseren Vertriebspartnern weiterhin großen Anklang finden“, so Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH mit Sitz in Wien, über die ausgewählte Produkte der Continentale und EUROPA in Österreich zur Verfügung stehen. Der BU-Markt lebt von Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit, Stabilität und Service, wie

Mag. Karner aus Erfahrung weiß. Die Continentale bietet einen zuverlässigen Rundum-Schutz zu günstigen, stabilen Beiträgen und einen hervorragenden Service. „Jeder sollte die existenzielle BU-Vorsorge möglichst schon in jungen Jahren treffen und sich für das gesamte Berufsleben absichern“, betont Mag. Karner. „Daher zeichnen sich unsere Produkte insbesondere auch durch ihre Flexibilität aus.“ So umfasst das Angebot der Continentale unter anderem umfangreiche Nachversicherungsgarantien, verschiedene Upgrade-Pakete und vielfältige Zusatzoptionen. Außerdem schätzen Kunden und Vertriebspartner der Gesellschaft in hohem Maße den Premium-Service, der eine schnelle, unbürokratische, kompetente und persönliche Unterstützung im Leistungsfall mit einschließt. „Je früher man startet, desto günstiger“, so Mag. Karner. „Wenn noch wenig Einkommen da ist, muss eine gute BU-Polizze bezahlbar sein und trotzdem von Anfang an

umfassenden Versicherungsschutz bieten.“ Speziell für Lehrlinge, Studenten und Berufsstarter hat die Continentale daher eine Start-Variante im Portfolio. Als einer von wenigen Lebensversicherern bietet sie sogar eine BU-Vorsorge für Schüler ab zehn Jahren an. Wenn es um die Ablebensversicherung geht, überzeugt die EUROPA seit Jahren mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Als günstiger Anbieter punktet sie bei Maklern vor allem mit ihrem 24-Stunden-Service bei der Polizzierung und auch bei Anfragen. Der Assekuranz Award Austria wird traditionell alle zwei Jahre vergeben. Basis ist eine Umfrage der wissma Marktfoschungs GmbH, an der sich 2018 mehr als 500 Versicherungsmakler in Österreich beteiligten. Sie bewerteten insgesamt 40 Versicherer in verschiedenen Bereichen, darunter Produktqualität, Maklerbetreuung und Polizzierung. risControl 05/18 53


ÖVM-FORUM 2018 | DIALOG LEBENSVERSICHERUNGS-AG

Dialog bester Ablebensversicherer Österreichs Spektakulärer Auftritt auf dem ÖVM-Forum 2018 Bei der festlichen Gala des diesjährigen Forums des Österreichischen Versicherungsmaklerrings (ÖVM) errang die Dialog Lebensversicherung die Palme als bester Ablebensversicherer des Landes. Auf der Basis einer repräsentativen Befragung unabhängiger Vermittler erzielte das Unternehmen beim Assekuranz Award Austria in seiner Paradedisziplin mit der Note „Sehr gut“ den 1. Platz. ÖsterreichDirektor Mag. Willi Bors nahm voller Freude die Auszeichnung aus den Händen von ÖVM-Präsident Ing. Alexander Punzl entgegen. Als Versicherer, der ausschließlich mit freien Vermittlern zusammenarbeitet, passt die Dialog wie maßgeschneidert in das vom ÖVM und seinen Maklern vertretene Geschäftsmodell. Der Auszeichnung bei der Abendgala entsprach der spektakuläre Auftritt des Unternehmens bei der Messe am Folgetag. Der großzügige, offen gestaltete Eckstand war nur durch den Schriftzug „Dialog“ geschmückt, der die Rückwand von links unten nach rechts oben in markanter Größe ausfüllte. Vor diesem „Panorama“ ergab sich ein lebhaftes Kommen und Gehen mit vielen fundierten Gesprächen zwischen den Besuchern und den fachlich versierten Betreuern der Dialog. Thematisch standen

54 risControl 05/18

Das Dialog-Team (v.li.): Pressechef Dr. Hans-Jürgen Danzmann, Gerfried Weißegger, Direktor Willi Bors, Regina Schieder, Michael Heinrich

die preis-/leistungsstarken hochflexiblen Biometrie-Produkte und die neuen digitalen Services im Vordergrund. Am Abend konnte Willi Bors ein positives Fazit ziehen: „Mit unserem Stand waren wir im Mittelpunkt des Geschehens. Neue Partner konn-

ten gewonnen werden, mit alten Bekannten gab es den wichtigen Erfahrungsaustausch. Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz; unsere Präsenz auf dem Forum war ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Dialog.“

Direktor Willi Bors im Gespräch mit Besuchern

Beim Prüfen von Anfragen


ERGO VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT | ÖVM-FORUM 2018

Im Fokus: Die neue Haushalt-/ Eigenheimversicherung ERGO fürs Wohnen Auch heuer war die ERGO Versicherung wieder beim ÖVM Forum vertreten. An diesem Tag drehte sich alles um die Schaden/UnfallProdukte beim ERGO Messestand. Außerdem lockte die Fotobox zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Seit Anfang 2018 können Kunden mit der neuen Haushalt- und Eigenheimversicherung den Schutz bauen, den Sie brauchen. ERGO fürs Wohnen bietet für jede Zielgruppe die ideale Lösung. Denn mit diesem Produkt ist nur das versichert, was man wirklich braucht. „Ein erklärtes Ziel von uns ist es, im Bereich Schaden-/Unfallversicherung in Österreich weiter profitabel zu wachsen. Innovative Produkte, die den aktuellen Marktanforderungen und den Kundenbedürfnissen nach optimaler Absicherung und Individualität entsprechen, ebnen uns diesen Weg. Bei der Produktentwicklung wurde daher folgender Anspruch fokussiert: ERGO fürs Wohnen soll den Kunden je nach Absicherungsbedürfnis, der jeweiligen Wohnausstattung und Finanzsituation immer umfassenden Schutz bieten“, so Mag. Josef Adelmann, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG. Es gibt drei verschiedene Ausstattungsvarianten von ERGO fürs Wohnen: Der „Start“-Schutz ist die günstige Grund-Absicherung für die Abdeckung der wichtigs-

Das Team der ERGO Versicherung beim ÖVM Forum (Herbert Fabian, Manuel Gassner, Alfred Eibl, Claudia Rongits, Harald Romek, Rainer Jöchtl, Birgit Beierl, Friedrich Kunz - v.l.n.r.)

ten Risiken. Der „Basis“-Schutz bietet eine Allround-Absicherung für die gängigsten

Risiken mit einigen Extras. Der „Plus“Schutz ist die besonders leistungsstarke Top-Absicherung mit den höchsten Deckungssummen. Die Ausstattungsvarianten Basis und Plus können außerdem durch verschiedene Zusatzbausteine erweitert werden. Die Zusatzbausteine erstrecken sich von Garten und Pool über Elektrogeräte bis hin zu erhöhter Leistung bei Naturkatastrophen und höhere Haftpflichtdeckung bei Schäden, In der Eigenheimversicherung kann man sich zusätzlich mit den Paketen „Glasbruch“, „Photovoltaik“, „Heizungsanlagen“ und „Haustechnik“ absichern. Mit Mai wird auch der neue Werbespot über die heimischen Bildschirme flimmern. Natürlich wieder mit ERGO Testimonial Harald Krassnitzer. risControl 05/18 55


ÖVM-FORUM 2018 | GENERALI VERSICHERUNG AG

Generali dreifacher Sieger bei den AAA 2018 Jeweils ein erster Platz in den Kategorien Kranken, Haushalt/ Eigenheim und Rechtsschutz privat sowie ein dritter Platz in Unfall sind das hervorragende Ergebnis für die Generali Versicherung bei den Assekuranz Awards Austria 2018.

Generali Vertriebsvorstand Arno Schuchter (3. v. r.) und Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe (ganz rechts), freuen sich gemeinsam mit den Kollegen über die gewonnenen Auszeichnungen.

Die Generali Versicherung überzeugte auch dieses Jahr die österreichischen Versicherungsmakler mit besten Leistungen und Services und bestätigte erneut ihre Rolle als führende heimische Versicherungsgesellschaft. „Die Generali versteht sich als Qualitätsversicherer und umso mehr freut es mich, dass wir von unseren Partnern als solcher auch wahrgenommen und unsere Leistungen gleich mit drei ersten Plätzen honoriert werden. Für das ausgesprochene Vertrauen bedanke ich mich herzlich“, kommentierte Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing, die herausragende Stellung der Generali am österreichischen Versicherungsmarkt. Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe der Generali, ergänzte: „Die ressortübergreifende Kooperation, kombiniert mit der persönlichen, professionellen und regionalen Betreuung, sind maßgeblich für dieses tolle Ergebnis. Wir werden unsere Partner auch in Zukunft bestmöglich servicieren und ihnen innovative Produkte und digitale Technologien für eine weiterhin erfolgreiche Partnerschaft zur Verfügung stellen.“ 56 risControl 05/18

Innovationsführerschaft erneut unter Beweis gestellt Der sehr gut besuchte Stand der Generali war wieder Treffpunkt für intensive Diskussionen und freundschaftliche Gespräche zwischen den Partnern und Vertretern der Generali. Eine gute Gelegenheit, die Innovations- und Themenführerschaft der Generali unter Beweis zu stellen. Digita-

lisierung und Produktinnovationen waren genauso Gegenstand von tiefergehenden Gesprächen wie die Datenschutzgrundverordnung und die Versicherungsvermittlerrichtlinie. Großes Interesse zeigten die Versicherungspartner bei der Vorstellung des mobilen Verkaufssystems der Generali. Das Serviceangebot umfasst ortsunabhängige Kommunikation, elektronischen Dokumentenversand, Signatur direkt am Touchscreen sowie Produktnews, Schnellrechner und aktive Schadeninformation. Ein weiteres Highlight war die Präsentation von Generali Vitality, einem innovativen Programm zur Prävention und Kundenbindung. Das am Markt einzigartige Generali Gesundheitsprogramm begleitet seine Mitglieder auf dem Weg zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil. Im Rahmen eines Gewinnspieles wurden zehn Generali Vitality Mitgliedschaften verlost. Wertvollen Input und einen hervorragenden Überblick über OMDS 3.0 gab Günther Gustavik, UAV–Sales Concept Systems der Generali Versicherung AG, der gemeinsam mit dem Österreichischen Versicherungsverband einen Vortrag hielt.

Generali Vitality war eines der Highlights am Stand der Generali.


Er versendet gerade eine Schadensmeldung. Er versendet gerade einen Kfz-Antrag. Er empfängt das gute Gefühl, dass er mit OMDS bestens vernetzt ist.

OMDS 3.0 setzt neue Maßstäbe in der Kommunikation zwischen Versicherungsunternehmen und Vertriebspartnern. Vereinheitlichte und standardisierte Geschäftsprozesse zum Vorteil aller Beteiligten. Noch nie war es einfacher und sicherer, Daten auszutauschen. Eine Initiative des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.


ÖVM-FORUM 2018 | MUKI VERSICHERUNGSVEREIN AUF GEGENSEITIGKEIT

ÖVM Forum 2018: muki hervorragend Fundierte Informationen und persönlichen Austausch brachte auch heuer das ÖVM Forum für muki. Viele Fachbesucher nutzten die Möglichkeit, sich ausführlich über das Angebot und die zahlreichen Neuerungen zu informieren. Im Fokus standen hier die zahlreichen Verbesserungen in der Kfz-Versicherung wie der Premiumtarif mit unbegrenzten Freischäden und der neue Berufsgruppenrabatt. Auch die günstige Tarif-Clusterung der Bundesländer in der Unfallversicherung fand großen Anklang. Noch wichtiger waren aber die direkten Rückmeldungen aus der Vertriebspraxis: Der Vorstandsvorsitzende Wenzel Staub, MBA, und die Vertriebsdirektoren sammelten in den zahlreich geführten Gesprächen wertvolle Anregungen. Staub zeigte sich erfreut über die positiven Rückmeldungen: „Immer wieder bestätigt sich im intensiven Kontakt mit unseren Vertriebspartnern, dass unsere Bemühungen anerkannt werden. muki steht – das zeigt sich auch in den Gesprächen am Stand immer wieder – für Geradlinigkeit und Handschlagqualität ebenso wie einen klaren Produktaufbau, günstige Prämien, kompetente Maklerbetreuung und die bekannt schnelle Schadenbearbeitung.“ Wie die im März mit Rekordbesuchen zu Ende gegangenen bundesweiten Roadshows sei der Messetag des ÖVM Forums ideal für das gegenseitige Verständnis für Makler und Versicherungsunternehmen. Den geschulten Blick für die Vermittlerpraxis hat sich der muki Vorstand aus der eigenen Zeit als Makler bewahrt: so

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finden auch Vorschläge für Produktverbesserungen stets ein offenes Ohr. „Besiegelt“ wurden die hervorragenden Leistungen von muki auch bei der Verleihung der Assekuranz Awards Austria 2018. Wie in der entsprechenden Auswertung 2016 errang muki die Bestwertung „hervorragend“ in der Haushalts- und Eigenheimversicherung. In der Sparte Krankenversicherung erzielte muki wie 2016 das Prädikat „gut“. Die Unfallversicherung wurde wie 2016 mit „sehr gut“ ausgezeichnet, hier stieg muki mit deutlich höherer Punktzahl vom dritten auf den zweiten Branchenplatz. „Wir bedanken uns herzlich

bei allen Maklern für ihre Bewertungen“, sagte Staub. „Der AAA ist für uns besonders wichtig, weil hier unsere Gesamtleistung von professioneller Seite gewürdigt wird.“ Doch auch Konsumenten vergeben Bestnoten: Der VKI Verein für Konsumenteninformation hat im Februar 2018 die muki Unfallversicherung als Testsieger mit „sehr gut“ ausgezeichnet; einen weiteren ersten Platz belegte die muki Unfallversicherung im ÖGVS-Vergleich 2017. Bereits zum fünften Mal in Folge wurde muki bei der Verleihung des Recommender 2017 mit einem ersten Platz für „exzellente Kundenorientierung“ ausgezeichnet.


RWB PRIVATECAPITAL (AUSTRIA) GMBH | ÖVM-FORUM 2018

Private Equity – das so wichtige Puzzleteil im Portfolio Ihrer Kunden! Ein Puzzle besteht aus vielen Einzelteilen. Alle Teile müssen optimal ineinander greifen. Wenn ein Puzzleteil fehlt, entsteht kein fertiges Bild. So auch im Portfolio Ihrer Kunden: Vergessen Sie daher nicht das wichtige Puzzleteil Private Equity! Denn Private Equity ist die älteste, traditionsreichste und renditestärkste Anlageklasse überhaupt. In den meisten reifen Märkten der Erde spielen außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen eine fundamental wichtige Rolle. Institutionelle Anleger wie Pensionskassen, Versicherungen oder Stiftungen investieren bis zu 40% in private Unternehmensbeteiligungen und erzielen Renditen, die im Durchschnitt mehrere Prozentpunkte oberhalb des Aktienmarktes liegen. Doch Private Equity ist nicht nur Reichen und Institutionellen vorbehalten, sondern auch für Ihre Kunden interessant! Die RWB Gruppe wurde 1999 aus der Überzeugung gegründet, diese Anlageklasse in Form von breitstreuenden Dachfonds als wichtigen Baustein für den Vermögensaufbau privater Anleger zu etablieren. Bei breiter Streuung von Unternehmensbeteiligungen kann sogar ein Teilverlustrisiko fast auf null gesenkt werden. Von mehr als 2.700 Unternehmen weltweit, die über 185 ausgewählte Private Equity Fonds erworben wurden, konnten seit Gründung über 1.500 teilweise oder komplett verkauft werden –

und zwar mit einer durchschnittlichen Vervielfachung von 1,9x. „Private Equity by RWB“ gibt es nicht nur in Form von Private Equity Dachfonds (KG-Beteiligung), sondern auch im Mantel einer fondsgebundenen Lebensversiche-

Das RWB Vertriebsteam auf der ÖVM Maklermesse in Linz von l. n. r.: Mag. Birgit Schmolmüller (Geschäftsführerin RWB Austria), Zsolt Kovacs (Vertriebsdirektor Österreich), Stephanie Pöschl-Fill (Vertriebsassistenz Österreich), Thomas Terihay (Vertriebsdirektor Österreich)

rung. Die RWB PREMIUM SELECT ist weltweit einzigartig und investiert in sehr hohem Ausmaß in die lukrative Anlageklasse Private Equity. Zusätzlich zu diesen breit gestreuten Unternehmensbeteiligungen abseits der Börse finden sich in diesem Produkt ETF-Indexfonds wieder, die für ihre Top-Performance und absolut geringen Kosten bekannt sind. RWB PREMIUM SELECT vereint also die nachweislich stärksten Anlageklassen überhaupt und investiert geballt in die Kraft der Realwirtschaft! Beste Voraussetzungen für Anleger, um in einer Niedrigzinsepoche Vermögen zu erhalten und zu vermehren. Die RWB Austria steht mit ihrem Vertriebsteam bereit und erläutert Ihnen die Produktdetails und Einsatzmöglichkeiten gerne im persönlichen Gespräch vor Ort. Kontaktieren Sie uns unter info@rwb-austria.at bzw. telefonisch unter 0512/364636-0. www.rwb-vorsorge.at risControl 05/18 59


ÖVM-FORUM 2018 | UNIQA ÖSTERREICH VERSICHERUNGEN AG

UNIQA Österreich punktet in der Gesundheitsversicherung Das ÖVM Forum ist eine Plattform für den Austausch zwischen Maklern, also ungebundenen Beratern, die von allen Versicherungen Produkte verkaufen. Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden ÖVM-Event treffen Makler mit Experten aufeinander und sprechen über die aktuellsten Themen und die Zukunft. Zudem wird der ÖVM-Award verliehen, der Versicherungen in verschiedenen Kategorien auszeichnet. Dazu werden Makler online zu den Leistungen der unterschiedlichen Produkte befragt. UNIQA Österreich war heuer zum zweiten Mal platziert und holte zwei Podestplätze in den Kategorien Krankenversicherung und Risikoableben. Peter Humer, Vertriebsvorstand UNIQA Österreich: „Es freut mich sehr, dass wir in den beiden Produktkategorien punkten können. Vor allem die Auszeichnung in der Krankenversicherung bestätigt, dass die Makler unsere Kompetenz hier wahrnehmen und anerkennen.“ UNIQA Österreich ist mit einem Marktanteil von knapp 47 Prozent die Nummer eins bei der privaten Krankenversicherung am heimischen Markt. Mehr als 1,2 Millionen Kunden setzen, wenn es um ein Produkt aus der Krankenversicherung geht, auf UNIQA

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Österreich. „Wir bieten gerade in diesem Segment nicht nur die umfassende Versicherungsleistung sondern sehr viele Zusatzservices wie etwa unser Med24Service, bei dem

Ärzte rund um die Uhr Auskunft geben oder unsere VitalCoaches, die unseren Kunden hilfreiche Tipps rund um das richtige Fitness-Training geben“, freut sich Humer.


VARIAS OG | ÖVM-FORUM 2018

VARIAS bringt den Beratungsprozess für alle Sparten Gesamtlösung statt Insellösung so lautet das Motto des digitalen Beratungsprozesses von VARIAS. Den Messebesuchern gefiel die Umsetzung extrem gut. Die integrierte digitale Unterschrift und die sukzessive Anbindung von Tarifvergleichen perfektionieren die Anwendung. Nun wird der Traum vieler Berater war, mit einer einzigen Lösung rasch und effizient alle Schritte zu erledigen. Es wird nur noch ein CRM-System (Maklerverwaltungsprogramm) und die VARIAS Software benötigt und schon besteht ein völlig durchgängiger Beratungs- und Dokumentationsprozess von der Kundenanlage über Wünsche, Bedürfnisse, Risikoanalysen, Vorsorgelücken, Tarifvergleich in allen gängigen Sparten bis hin zur Empfehlung des Beraters, der elektronischen Unterschrift und der fertigen Antragsgenerierung. Über 1.500 Berater arbeiten mittlerweile täglich mit den Softwarelösungen von VARIAS, daher haben auch die ersten CRM Anbieter die Schnittstelle zur VARIAS Beratungssoftware bereits umgesetzt um auch Ihren Kunden alle Vorteile des neuen durchgängigen Systems anzubieten. Eine Maschine für alle Prozesse. Das war die Entwicklungsanforderung vor über zwei Jahren. Heute gibt es diese Prozessmaschine und VARIAS kann damit höchst flexibel und schnell Prozesse generieren und an-

Beratung ‐ Gesamtlösung Kundenverwaltung (CRM)

Beratungsprozess Risikoanalysen

Elektronische Unterschrift

Dokumente‐Upload

Beratungs‐ protokoll

Formulare Vollmacht Datenschutz

Beratungs‐ protokoll

Empfehlung(en) Angebote

Vergleichsrechner

Am ÖVM Forum 2018 gab es jede Menge positives Feedback von den zahlreichen Besuchern für die neue VARIAS Gesamtlösung in der Beratung

passen. Individuelle Beratungsprozesse für Vertriebsgruppen, Versicherungen oder spezielle Zielgruppen wie z.B. Ärzte oder auch

eigene Produktlösungen wie Rahmenverträge sind dadurch schnell und kostengünstig zu realisieren.

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ÖVM-FORUM 2018 | VERBAND DER VERSICHERUNGSUNTERNEHMEN ÖSTERREICHS

OMDS 3.0 setzt neue Maßstäbe in der digitalen Kommunikation „Wie werden Versicherungsunternehmen in zwanzig Jahren arbeiten und wie werden Makler, Agenten, Vermittler und Berater künftig verkaufen, mit welchen Hilfsmitteln und mit welchen Vorgaben? Was müssen wir heute tun, um morgen erfolgreich zu sein?“ Diese Zukunftsthemen standen im Mittelpunkt des ÖVM Forums. OMDS 3.0 (ÖsterreichischerMaklerDatenService) ist ein integrativer Bestandteil dieser digitalen Zukunft der Versicherungswirtschaft. Prozessoptimierung ist in den kommenden Jahren eine der größten Herausforderungen der Versicherungsbranche und es betrifft alle involvierten Parteien, Vermittler, Versicherungen und Softwareanbieter. Der ÖsterreichischeMaklerDatenService wird ebenso, wie der nicht mehr wegzudenkende ÖsterreichischeMaklerDatenSatz (OMDS 2), die digitale Kommunikation des Versicherungsvertriebes maßgeblich mit beeinflussen. An einem eigenen Messestand des Österreichischen Versicherungsverbandes VVO konnte man sich umfassend zur Thematik Standardisierung informieren und beraten lassen. Status der bisherigen Entwicklungen, nächste Etappenziele sowie mögliche Unterstützungsleistungen, waren Gegenstand der Gespräche. Nicht nur am Stand wurde die essentielle Bedeutung der OMDS 3.0 Initiative dis-

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kutiert. Im Rahmen eines Vortrages erfuhren die Zuhörer noch weitere Details über den Einsatz von Normen und Standards im Maklerbüro. Nur wer eine gemeinsame digitale Sprache spricht, also Normen

anwendet, kann seine Geschäftsprozesse ökonomisch gestalten und bleibt wettbewerbsfähig,“ meinen der Projektleiter Manfred Klaber und der Leiter der IT Andreas Hallemann (beide VVO).


ZÜRICH VERSICHERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT | ÖVM-FORUM 2018

Highlights am Zurich-Stand Gute Gespräche und tolle Gewinnchancen: Das erwartete die Besucherinnen und Besucher am Zurich-Messestand. um sich über Neuigkeiten zu informieren oder mit ihrem Maklerbetreuer aktuelle Themen zu besprechen. Für Stärkung sorgten köstliche Snacks aus dem „Hot Dog Mobil“. Ein spezielles Messeservice waren die Energietankstellen zum Aufladen von Mobiltelefonen. And the winner is... Bei einem Gewinnspiel verloste Zurich ein iPhone X. Die Gewinnfrage lautete: „Mit wie vielen Awards ist Zurich auf Platz 1 der „Ewigen Bestenliste“? Die richtige Antwort war 26. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versuchten ihr Glück. Am Ende gewann Gottfried Wöckl vom Versicherungsmaklerbüro „For Life“. Am Messestand von Zurich gab es anregende Gespräche, …

„Das ÖVM-Forum ist für Zurich immer ein wichtiger Termin im Eventkalender. Es bietet einen angenehmen Rahmen für gute Gespräche mit unseren Maklerpartnern“, sagt

Dr. Jochen Zöschg, Mitglied des Vorstandes und verantwortlich für Vertrieb und Marktmanagement bei Zurich. Viele kamen zum Messestand von Zurich,

…köstliche Snacks, …

Dreimal „Sehr gut“ Bei den Assekuranz Awards Austria erhielt Zurich für ihre Produkte in den Kategorien Unfall, Haushalt und Rechtsschutz das Prädikat „Sehr gut“.

…und den glücklichen Gewinner des iPhone X Gottfried Wöckl (rechts) mit Klaus Riener, Jochen Zöschg und Barbara Platzer (alle Zurich). risControl 05/18 63


INTERVIEW | WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

Persönliche Beratung bleibt unverzichtbar IDD, Datenschutzgrundverordnung, Digitalisierung, Vertriebsschwerpunkte, Neugewinnung von Vertriebspartnern – die aktuelle Themenpalette im Partnervertrieb der Wiener Städtischen ist umfassend, die Herausforderungen sind vielfältig. Gerhard Heine, seit 2000 Partnervertriebschef des Unternehmens, im Gespräch über Vertrieb, neue Produkte und Zukunftschancen.

Wo liegen heuer die Schwerpunkte der Wiener Städtischen Versicherung? Heine: Heuer liegen unsere Schwerpunkte in der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben hinsichtlich der IDD. Sowohl bei den allgemeinen Prozessen als auch bei der Umsetzung in den Courtagevereinbarungen. Wir werden unseren Vertriebspartnern über TOGETHER kostenlose Unterstützung bei den digitalen Prozessen für Bedarfsanalyse, Beratungsprotokoll und Antrag anbieten. Die Tools sind für das Privatkundengeschäft einsetzbar und der durchgesteuerte Prozess kann mit der elektronischen Unterschrift am iPad beendet werden. Unsere Vertriebspartner können dies per sofort bis Ende September kostenlos nutzen und haben somit einen großen Vorteil, um sich

IDD-fit zu machen. Weiters informieren wir und auf die Neugewinnung von Vertriebspartunsere Vertriebspartner 14-tägig mit kurzen nern legen. Erklärvideos über sämtliche Themen rund um IDD, ihre Verpflichtungen, To-dos und Wie stehen Sie zum Thema Aus- und Weiunser Support-Angebot. Den vertrieblichen terbildung und bietet die Wiener Städtische dazu künftig etwas Schwerpunkt setzen an? wir heuer im Bereich Sinnvoll wäre wohl die der KrankenversiEinrichtung eines zentral Heine: Ich bin dacherung, dort ist die einsehbaren Registers ähnlich von überzeugt, dass Wiener Städtische dem Vermittlerregister, sich die Damen und Versicherung bereits Herren auch schon sehr gut aufgestellt. um die flächendeckende in der Vergangenheit Wir möchten aber Aus- und Weiterbildung zu entsprechend weiternoch mehr Marktgewährleisten. gebildet haben. Neu anteile mit unseren ist jetzt die notwenattraktiven Produkten dazugewinnen. Weiteren Fokus werden dige, genaue Dokumentation darüber, zu wir auch im Bereich der Gewerbeversicherung welchen Themen und in welchem Umfang diese Weiterbildung stattgefunden hat. Es stellt sich auch noch die Frage, was Versicherer unternehmen müssen, wenn ein Vermittler der Weiterbildungspflicht nicht folgt. Da wird man wohl auf die neue Gewerbeordnung warten müssen. Sinnvoll wäre wohl die Einrichtung eines zentral einsehbaren Registers ähnlich dem Vermittlerregister, um die flächendeckende Aus- und Weiterbildung zu gewährleisten. Wir werden jedenfalls in gewohnter Art und Weise und im bisherigen Umfang Schulungen in unterschiedlichen Bereichen anbieten, die IDD-anrechenbar sein werden. Welche Vertriebswege werden in Zukunft für die Versicherungsbranche beziehungsweise für die Wiener Städtische Versicherung Bedeutung haben? Heine: Mit Sicherheit werden es in den nächsten Jahren weiterhin die klassischen Vertriebswege bleiben: Angestellter Außendienst, Partnervertrieb und Bankenvertrieb,

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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG | INTERVIEW

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INTERVIEW | WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

tens durch die gesetzlichen Anforderungen der IDD, zweitens wird es viele betreffen, die sich mit den technischen Anforderungen nicht im notwendigen Ausmaß beschäftigen wollen. Jemand, der heute nicht technikaffin ist, wird es in Zukunft sehr schwer haben, sei es beim digitalen Beratungsprotokoll, der Datendokumentation und ähnlichen Anforderungen, deren Notwendigkeit digitales Verständnis voraussetzen. Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung endet mit 25. Mai. Sind Ihrer Meinung nach alle Vertriebspartner darauf vorbereitet? Heine: Wir haben heute schon einen ausgezeichneten Datenschutz und er wird auch in den meisten Unternehmen bereits umgesetzt. Was sich mit 25. Mai ändert, sind die möglichen Strafausmaße, die durch die Novellierung aber etwas abgeschwächt wurden. Ich sehe die Herausforderung eher bei der Umsetzung der IDD Richtlinie, zum Beispiel die Bedarfsanalyse in der nun abverlangten Qualität mit entsprechender Dokumentation und Ablage.

wenn Kooperationen bestehen. Was sicher Versicherungen persönliche Beratung unvermehr an Bedeutung gewinnen wird, ist der zichtbar ist und bleiben wird. Sicher werden die Onlineabschlüsse Onlinebereich. Woaber zunehmen, da Was kann der Versicherungsvermittler bei wir als Wiener Ich bin überzeugt, dass sich sich auch die Ge- dahingehend unternehmen, um fit zu sein? Städtische Versidie Vertriebslandschaft in sellschaft verändert cherung beim Thehat und die Digita- Heine: Es gibt genügend Anbieter am Markt, ma Onlineversicheden nächsten fünf oder zehn lisierung bereits in die Tools für die IDD-Umsetzung anbieten, rungsabschluss eher Jahren sehr verändern wird. allen Lebensberei- aber es bedarf einer digitalen Umsetzung in zu einer Hybridlöchen Einzug gehal- die vorhandenen Prozesse des Vermittlers. sung gemeinsam mit dem Vertrieb tendieren – Informationen ten hat. In der Schadenbetreuung sehe ich Ich sehe die IDD-Richtlinie als eine enorme online, Abschluss beim Berater oder über noch wenige Möglichkeiten, diese für alle Chance, denn sie bietet die Möglichkeit, durch dessen Homepage. Wir stellen unserem Produkte und Sparcten ausschließlich online digitale Aufbereitung der Bedarfsanalyse den Partnervertrieb auf Wunsch Weblinks zu und digital abzuwickeln. Vielleicht wird es in Kundenbedarf noch besser zu veranschauunseren Onlineprodukten zur Verfügung, ein Zukunft neue Geschäftsmodelle geben, das lichen als mit der bisherigen Papierinformation. Wichtig ist zu überlegen: Wie bin gutes Beispiel dafür ist die Reiseversicherung. wird sich zeigen. ich auf die neuen Regulatorien vorbereitet, Onlineprodukte werden immer mehr an Beum im Falle eines deutung gewinnen. Die Wiener Städtische Sehen Sie in ZuVerstoß-Vor wurfs Versicherung verzeichnet in diesem Bereich kunft eine kompletIch sehe die IDD-Richtlinie als darauf reagieren zu bereits sehr gute Erfahrungen bei kurzfristigen te Veränderung in können? Was habe und wenig beratungsintensiven Produkten. der Versicherungseine enorme Chance, denn ich unternommen branche? sie bietet die Möglichkeit, und wie habe ich lüPersönliche Beratung versus Onlineprodurch digitale Aufbereitung ckenlos und jederzeit Heine: Ich bin überdukte? der Bedarfsanalyse den nachvollziehbar dozeugt, dass sich die Kundenbedarf noch besser zu kumentiert? Heine: Meiner Meinung nach wird eine Vertriebslandschaft persönliche Betreuung online nicht ersetz- in den nächsten fünf veranschaulichen als mit der Wir danken für das bar sein, weil für komplexe Produkte wie oder zehn Jahren sehr bisherigen Papierinformation. Gespräch. Berufsunfähigkeits- oder fondsgebundene verändern wird: Ers66 risControl 05/18


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MARKT

Generali Österreich

Positiver Rückblick

Die Generali Österreich erwirtschaftete 2017 ein direktes Prämienvolumen von 2,58 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 1,0 Prozent gegenüber 2016 entspricht. Auch der Gewinn vor Steuern konnte um 3,3 Prozent auf 240 Millionen Euro gesteigert werden, wie die Generali beim Bilanz-Pressegespräch in Wien verkündete. „Unser Wachstum liegt über dem Marktniveau“, erklärt Klaus Wallner, Finanzvorstand der Generali Österreich, zufrieden. Bei den verrechneten Prämien entfielen 2,3 Milliarden Euro auf die einzelnen Unternehmen aufgeteilt 2,3 Milliarden Euro auf die Generali Versicherung, 217 Millionen Euro auf die BAWAG P.S.K. Versicherung und 62 Millionen Euro auf die Europäische Reiseversicherung. Nur Lebens-Sparte schwächelt Die Krankensparte konnte um 5,2 Prozent zulegen. Der Anstieg lag damit deutlich über dem Marktniveau von 3,8 Prozent. Insgesamt lag das Prämienvolumen in diesem Bereich bei 287 Millionen Euro. In der Schaden-/UnfallVersicherung, der bedeutendsten Sparte mit mehr als der Hälfte des Gesamtprämienvolu-

mens, verzeichnete die Unternehmensgruppe mit einer Steigerung von 2,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro das höchste Prämienwachstum seit zehn Jahren. Während Kranken- und Schaden/Unfall-Sparte zulegten, war das Lebensversicherungsgeschäft rückläufig. Der Rückgang im vergangenen Jahr im Lebensversicherungsgeschäft ohne Einmalerläge betrug 1,4 Prozent. Insgesamt reduzierte sich die Lebens-Sparte um 3,5 Prozent. Für 2018 kündigte die Generali an, die Gesamtverzinsung von 2,9 Prozent bei Neuverträgen, sowie 2,5 Prozent bei Altverträgen unverändert zu belassen. Die Auszahlungen für Schäden durch Naturkatastrophen betrugen im vergangenen Jahr etwa 90 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es noch 63,4 Millionen Euro gewesen. Trotz der Steigerung der ausgezahlten Schäden konnte die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio netto) wie schon in den vergangenen Jahren reduziert werden und liegt nun bei 90,8 Prozent. „Das ist das Ergebnis nachhaltiger Arbeit“, so Wallner. Insgesamt konnte das Ergebnis vor Steuern um 3,3 Prozent auf 240 Millionen Euro gesteigert werden. Die Solvency II-Quote liegt bei

193,45 Prozent und damit rund zwei Prozentpunkte unter dem Ergebnis von 2016. Durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken und die geringen Renditen an den Kapitalmärkten hat die Generali Österreich ihr Investmentportfolio im geringen Ausmaß von Staatsanleihen in Unternehmensanleihen umgeschichtet, wie Wallner erläutert. Generali bleibt bei BawagUmstrukturierung entspannt Die Filialschließungen sowie die bevorstehende Trennung von Bawag und P.S.K. macht der Generali keine Sorgen. Schon in den letzten Jahren sank die Zahl der Filialen der Bawag deutlich, ohne dass das Vertriebsgeschäft Schaden genommen hätte. „Wir sind dabei sehr entspannt“, so Wallner. Bis zum Abschluss der Entflechtung mit der Post, Ende 2019 will die Bawag, laut eigenem Geschäftsbericht, ihr Filialnetz auf 100 reduzieren. „Letzten Endes gehe es darum, die Kunden zu erreichen – ob dies nun in der Filiale passiert oder Digital, erklärt GeneraliCEO, Alfred Leu. Die fortschreitende Digitalisierung sieht Leue nicht als Ersatz sondern als Zusatz zur persönlichen Betreuung. „Kunden wenden sich lieber an einen persönlichen Betreuer als sich stundenlang selbst vor den Computer zu setzen und die Produkte zu studieren.“ Daher will die Generali in den nächsten fünf Jahren rund 500 neue Mitarbeiter für den Außendienst finden. Sowohl das altersbedingte Ausscheiden als auch die hohe Fluktuation machen dieses Unterfangen notwendig, so Leu. Auslaufmodell Generali Bank

Alfred Leu, CEO, und Mag. Klaus Wallner, CFO 68 risControl 05/18

Die Generali Bank wird im Laufe des nächsten Jahres kein Neugeschäft mehr annehmen und nur noch das bestehende Kreditportfolio verwalten. Strategisch wolle sich die Generali Österreich aus dem Bankgeschäft zurückziehen und ihren Fokus noch stärker auf das Versicherungsgeschäft lenken. Schon im letzten Jahr ist die Bilanzsumme der Generali Bank von 725 Millionen auf 637 Millionen Euro, aufgrund der Reduktion des Kreditportfolios geschrumpft.


MARKT

netinsurer / fynup

Kooperation

Der Wiener IT-Experte netinsurer erweitert sein Beratungstool „Versicherungsassistent“ um ein weiteres Feature im Bereich der Lebensversicherung. Gemeinsam mit dem Vergleichsportal fynup wird ein neues Analysetool für Veranlagungen an den Versicherungsassistenten angebunden. Versicherungsassistent-Usern steht das Analysetool in Kürze als Upgrade zur Verfügung. „Kostenstrukturen von Finanzprodukten werden immer komplexer, Berater geraten bei Auswahl und Analyse im Alltag

schnell an Grenzen. Durch die Kooperation mit netinsurer machen wir es Beratern einmal mehr einfacher, schnell günstige Alternativen zu finden,“ so Wolfgang Staudinger, Geschäftsführer bei fynup. „Wir freuen uns, fynup für dieses Projekt gewinnen zu können. Versicherungsberater erhalten dadurch die Möglichkeit, noch genauer auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen und das für den Kunden optimale Veranlagungsprodukt zu empfehlen“, so Mag. Thomas Hajek, Gründer und Geschäftsführer von netinsurer. fynup

bietet die erste österreichische GesamtkostenAnalyse für Finanzprodukte, bei der sowohl Kosten aus dem Produkt, als auch der darin verpackten Veranlagung berechnet werden. Auf Knopfdruck wird der Markt nach den jeweils geforderten Kriterien gefiltert und gereiht. Eine Besonderheit ist die verständliche grafische Darstellung über die gesamte Laufzeit. So erkennen Berater und Kunden auf einen Blick, ab wann sich welche Kombinationen aus Produkt und Veranlagung aus kosten- und steuertechnischer Sicht rechnen.

Hinweise acht Investorenwarnungen aus, 19 Anzeigen wurden bei der Staatsanwaltschaft erstattet. 48,1 Prozent der FMA-relevanten Eingaben betrafen unerlaubten Geschäftsbetrieb, 17,7 Prozent Fehlverhalten bei Banken,

20 Prozent den Bereich Wertpapieraufsicht, 5,7 Prozent Geldwäsche, 4,4 Prozent Versicherungen und Pensionskassen und 2,5 Prozent die Rechnungslegung. Der Rest verteilt sich auf diverse andere Aufsichtsfelder.

lungsreich. Neben der Qualität der Arbeit bzw. der Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, sind die EPU besonders zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance. Gemäß aktueller EPUStatistik entfielen 2017 mit 51 Prozent ca. die Hälfte aller EPU auf die Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel mit 21,8 Prozent und Information & Consulting mit 17,6 Prozent. In der Sparte Gewerbe und Handwerk sind auch rund 62.700 selbstän-

dige Personenbetreuer enthalten. Ohne diesen Berufszweig liegt der EPU-Anteil dieser Sparte bei 32,6 Prozent. Bei Betrachtung nach Rechtsformen zeigt sich, dass 89,9 Prozent aller EPU (276.908 EPU) nicht eingetragene Einzelunternehmen sind, 6,1 Prozent (18.842 EPU) sind GmbHs (18.842 EPU) und 3,9 Prozent eingetragene Einzelunternehmen. Der Frauenanteil liegt aktuell bei 52,0 Prozent bzw. bei 40,4 Prozent ohne Personenbetreuer.

FMA

Whistleblower

Im Jahr 2017 erhielt die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA über ihr „Whistleblowingsystem“ 208 Hinweise über vermutetes Fehlverhalten auf den Finanzmärkten, wovon 158 tatsächlich ihren eigenen Aufsichtsbereich betrafen. Im Vergleich zu 2016 nahm die Zahl der Hinweise um 17,5 Prozent zu. 33 Hinweise hatten keinerlei aufsichtliche Relevanz, die restlichen 17 wurden an die zuständige Behörde weitergeleitet. Diese anonymen Hinweise aus dem Markt sowie den beaufsichtigten Unternehmen haben in 54 Fällen zu aufsichtsrechtlichen Maßnahmen wie Vor-Ort-Prüfungen, behördlichem Einschauen oder Fit&Proper-Tests geführt. Es wurden in der Folge acht Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet und Strafen in Höhe von zusammen 154.000 Euro verhängt. Weiters lösten die

EPU Die Zahl der EPU – Ein-Personen-Unternehmen – in Österreich ist im letzten Jahr (2017) um weitere 0,7 Prozent auf rund 307.000 gestiegen. Auch die Zufriedenheit unter den Unternehmern ist von 2015 auf 2017 deutlich gestiegen, wie aus der aktuellen Studie der KMU Forschung Austria – dem Austrian Entrepreneurial Index – hervorgeht. Die Selbstständigen ohne Mitarbeiter empfinden ihre Arbeit als interessant und abwechs-

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INTERVIEW | NETINSURER/HKR GMBH

Rasante Entwicklung „Mit netinsurer wird die die digitale Transformation zum Kinderspiel“, so lautet der Slogan auf der Homepage des Startup Unternehmens. Wobei Start-up nach 3 Jahren in der Branche untertrieben ist, viel Kreativität, Wissen, Neugier und Können zeichnet die „smart-better-faster“ Menschen bei netinsurer aus. Wir haben mit Geschäftsführer Mag. Thomas Hajek über das Kompetenzzentrum für Digitalisierung im Versicherungsvertrieb gesprochen.

Was bedeutet Digitalisierung für netinsurer? Hajek: Für uns bei netinsurer bedeutet Digitalisierung vor allem eine Automatisierung von repetitiven Tätigkeiten. Jetzt vor allem auf der Antragsstrecke, in weiterer Folge werden wir uns auch Lösungen für den Schadenbereich ansehen. Es geht im Wesentlichen darum, Tätigkeiten durch bessere Struktur oder Automatisierung zu vereinfachen und so Kostenvorteile zu erzielen. Was bedeutet Digitalisierung in der Versicherungsbranche? Ist das überhaupt ein richtiger Ausdruck für das, was jetzt im Moment die Branche bewegt? Hajek: Ich glaube, dass die Versicherungsbranche in sich immer schon digital war. Bereits in den 50-er und 60-er Jahren wurde auf Basis von Statistiken Versicherungsprämien und Prämienbedarf errechnet und damit durchaus automatisiert Information verarbeitet. Was neu ist, dass wir nun bereits sehr früh im Bearbeitungsprozess maschinenverarbeitbare Daten bekommen. Es ermöglicht daher viele weitere maschinelle Schritte, Polizzierungen können rascher vorgenommen werden und in Folge auch der Bereich der Schadenerledigung. Wie lange wird es noch persönliche Beratung bei Versicherungs- und Finanzierungsprodukten geben? Wird es das überhaupt noch brauchen? Hajek: Es kommt darauf an um welches Versicherungsprodukt es sich handel. Es wird Versicherungsprodukte geben, die im Annex mit anderen Gütern miterworben werden. Das sind 70 risControl 05/18

vornehmlich einfache, relativ erklärungsfreie wäre eine automatisierte Beratung sofort. Das Produkte. Auf der anderen Seite wird es immer ist keine große Sache. Es gibt wirklich gute einen Bedarf nach qualifizierter Beratung und fortschrittliche Chatbot-Projekte. Wir haben hier gerade in geben, solange sich Israel (Anmerkung: das Kundenverhalten Wenn ich ein Versprechen Chatbot Summit in nicht massiv ändert. abnehmen möchte, dann Tel Aviv, Ende JänUnd zwar dahingener 2018) großartihend verändert, dass habe ich das gerne von ge Dinge gesehen. ein persönlicher BeAngesicht zu Angesicht oder Das scheitert aber zug, ein Vertrauenszumindest eine menschliche am Faktor Mensch. bezug zum Kauf von Bezugsperson, an die ich mich Das scheitert an der Versicherung nicht wenden kann, wenn es zu Akzeptanz des Werkmehr not wendig zeuges. Und solanist. So lang werden Leistungsstörungen kommt. ge wir eben diesen wir immer den Zug gesellschaftlichen zum Berater haben und das über alle Gewerbeberechtigungen. Paradigmenwechsel nicht haben, nämlich Kommen wir früher oder später in die Situ- dass Versicherung nicht verkauft, sondern ation, dass ein Versicherungsprodukt ein ganz gekauft werden – wir sagen ja immer, in der normales Commodity wird, dass man selbst Versicherung ist Produktion gleich Vertrieb angetrieben ohne eine Bedarfsermittlung – so lange wir das nicht haben, wird es immer selbst kaufen möchte, dann ist natürlich einem einen Berater geben. beratungslosen Verkauf relativ weit Tür und Aber in anderen Ländern ist das doch Tor geöffnet. schon. Liegt der Deutschsprachige bzw. der Österreichische in der Entwicklung so Sehen Sie das? weit zurück? Hajek: Nein. Hajek: Das ist ein rein kulturelles Thema. Schauen wir nach Großbritannien, wo ein Warum nicht? Großteil des Privatgeschäftes digital abgewiHajek: Weil das Versicherungsprodukt in sich ckelt wird oder zumindest digital gestützt ist. zu komplex ist. Ein Versicherungsprodukt Je weiter wir uns vom angloamerikanischen ist ein Leistungsversprechen. Wenn ich ein Raum entfernen, desto weniger stark automaVersprechen abnehmen möchte, dann habe ich tisiert ist der Versicherungsvertrieb. Allerdings das gerne von Angesicht zu Angesicht oder in Deutschland ist das Kfz-Privat-Geschäft zumindest eine menschliche Bezugsperson, schon zu einem sehr hohen Teil digital abgewian die ich mich wenden kann, wenn es zu ckelt. Das liegt meiner Meinung nach aber an Leistungsstörungen kommt. Das geht mit dem der landestyptischen Spezifika der jährlichen Computer eher schwer. Technisch machbar Hauptfälligkeit das begünstigt natürlich einen


NETINSURER/HKR GMBH | INTERVIEW

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INTERVIEW | NETINSURER/HKR GMBH

Wechsel und begünstigt Vergleichsplattformen mit Versicherungsproduktevertrieb online. Sie setzen sich für die Modernisierung der Versicherungsbranche ein. Was kann man darunter verstehen? Hajek: Das sind im Wesentlichen zwei Stoßrichtungen. Eine Stoßrichtung ist bessere Beratung durch mehr Struktur und mehr Transparenz. Die Idee ist schlicht und einfach die, von einem bloßen Produktverkauf stärker – und zwar industrieübergreifend – in eine beratende Rolle zu kommen. Wie können wir das unterstützen? Wir haben mit unserer Beratungssoftware „Versicherungsassistent“ eine Struktur geschaffen, innerhalb derer Risiken vollständig abgefragt werden und der richtige Versicherungsbedarf empfohlen wird. Auf dieser Basis können dann die bedarfsgerechten Versicherungen konfiguriert und in weiterer Folge gerechnet und abgeschlossen werden. Der zweite Punkt ist die Verfügbarkeit. Wir haben vorher darüber gesprochen, dass ein Versicherungsprodukt per se eines ist, dass der Kunde nicht automatisch nachfragt, sondern auf das er hingewiesen werden muss. Dann ist es einfach unendlich nachteilig, dass er dieses Produkt genau innerhalb der „Ladenöffnungszeiten“ erstehen kann. Oder gegebenenfalls – wenn er Besuch von seinem Berater bekommt – auch danach. In Wirklichkeit gibt es doch auch Versicherungsprodukte, die man sehr unkompliziert abschließen möchte. Unkompliziert im Sinne von: Ich brauche einen durchgängigen Kaufprozess, möglichst wenig Medienbrüche, möglichst transparent und einfach dargestellte Produkte, die halt das benötigte Risiko entsprechend absichern. Und das wäre der Schritt in die Modernisierung? Hajek: Das sind einmal die wesentlichen Schritte für alles Folgende. Ich muss im ersten Schritt eine Akzeptanz für eine computergestützte Verarbeitung vom Kunden schaffen. Von dort kann ich viele weitere Schritte Abfolgen lassen. Zum Beispiel Empfehlungsalgorithmen. Wir kennen das bei Amazon im Sinne von „58 Prozent der Kunden kauften auch…“. Hier wäre es zum Beispiel denkbar zu sagen: „Hey lieber Kunde, du interessierst dich für eine BU-Versicherung. Hast du mit 72 risControl 05/18

deinem Berater schon über eine Unfallversicherung gesprochen?“ Das heißt, hier das zu tun, was ein guter Berater schon jetzt macht, nämlich die Verzweigung zwischen den einzelnen Versicherungssparten aufzuzeigen. Das ist mit intelligenten Algorithmen machbar. Bedeutet Folgendes: Es ermöglicht einem Versicherungsberater, der vielleicht noch nicht so erfahren ist, die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen und so den Kunden auf das richtige Produkt hinzuweisen. Und es würde aber auch den Kunden so sensibilisieren um eine zusätzliche Awareness für Themen zu schaffen. Wir arbeiten hier gemeinsam mit unserem Kooperationspartner adesso auch an so genannten Bedarfsweckungstools, wo es genau darum geht, einem Kunden zu veranschaulichen, warum er eine gewisse Versicherung braucht. Sehr oft krankt ja der Prozess daran, dass ein Kunde sich in einem Verkaufsgespräch wähnt und dementsprechend darauf bedacht ist, möglichst wenig zusätzliche Kosten anzuhäufen und zu kaufen. Was wir eigentlich schaffen wollen ist ein Beratungsgespräch zu führen und dem Kunden zu verdeutlichen: „Das ist dein Risiko, so kannst du es absichern.“

auch auf eine entsprechende Dokumentation zurückgreifen kann und damit klar nachvollziehen kann, warum gewisse Entscheidungen getroffen wurden. Das kann zum Beispiel sein, dass der Kunde den Abschluss einer vorgeschlagenen Unfallversicherung ablehnt, weil sie ihm zu teuer ist und das entsprechend dokumentiert ist. Nichts wäre schwieriger, als einem Kunden drei bis fünf Jahre nach einem Beratungsgespräch erklären zu müssen: „Naja, ich habe dir vorgeschlagen diesen Versicherungsschutz zu kaufen, du hast es aber nicht gemacht.“ Wir reden von Effizienz, Sicherheit und mehr Umsatz. Und natürlich auch schon aufgrund der IDD und der DSGVO?

Hajek: Natürlich, das ist ganz wichtig. Jeder Vermittler ist im Jahr 2018 massiver zusätzlicher Regulatorik konfrontiert, die ja auch sein gesamtes tägliches Arbeiten beeinträchtigen und verändern wird. Viele Dinge sind – aus unserer Sicht – durchaus sinnvoll. Es ist durchaus sinnvoll, sich damit zu beschäftigen, wo Daten, die ich erhebe, gespeichert werden. Wo die hinkommen, wer eventuell etwas damit macht. Aktuell siehe Facebook und Was hat der Versicherungsvermittler von ähnliche Skandale. Es macht schon durchnetinsurer bzw dem „Versicherungsassis- aus Sinn, sich verantwortungsvoll mit dem Umgang seiner Daten zu beschäftigen. Das tenten“? ist gut. Es ist innerhalb der IDD auch gut, Hajek: Der Versicherungsvermittler hat dokumentiert und strukturiert den Bedarf davon einerseits effizientere und vollstän- des Kunden zu erheben um einfach dafür zu sorgen, dass der richdigere Prozesse und tige VersicherungsAbläufe. Das heißt, Ich gehe davon aus das jeder schutz ausgewählt er wird das gleiche Versicherungsvermittler wird. Wobei davon Geschäft in kürzeseinen Kunden immer gefragt auszugehen ist, dass rer Zeit abwickeln das genau das ist, was können, einfach weil hat, was sein korrekter Bedarf jeder ordentlich ardie Dokumentation ist, sonst hätte er wohl nichts beitende Vermittler automatisch schon verkauft. immer schon getan erstellt wird. Er hat hat. Das Einzige, was zusätzlichen Umsatz, weil typischerweise in einem Beratungsge- wir jetzt ändern müssen, ist es zu dokumenspräch weiterer Bedarf aufgezeigt und dem tieren. Ich gehe davon aus das jeder VersicheKunden veranschaulicht wird. Das führt rungsvermittler seinen Kunden immer gefragt zwangsläufig zu mehr verkauften Verträgen hat, was sein korrekter Bedarf ist, sonst hätte und Umsatz und natürlich auch zu einem er wohl nichts verkauft. besser abgesicherten Kunden und das ist das Wichtigste. Und der dritte Punkt: Dadurch, Aus ihrer Historie: Sind Sie der Meinung, dass die Beratung entsprechend dokumentiert dass viele Versicherungsmakler diese ist, hat der Vermittler auch den Vorteil, dass technischen Herausforderungen positiv er in einem vermeintlichen Anspruchsfall gegenüberstehen?


NETINSURER/HKR GMBH | INTERVIEW

Hajek: Die richtige Antwort ist hier: Das kommt darauf an. Und zwar weil: Technik ist nicht gleich Technik. Jeder aktuell im Berufsleben stehende Mensch hat Systeme erlebt, die eindeutig nicht useroptimiert bzw. sehr schwierig zu bedienen, und unübersichtlich waren. Gleichzeitig – und ich denke da jetzt etwa an Apple – gibt es sehr wohl auch Software, die sehr intuitiv und einfach zu bedienen ist. Das heißt, ich glaube, dass die Akzeptanz für ein bestimmtes Softwaretool vor allem mit der Benutzerfreundlichkeit zusammenhängt. Wenn Systeme einfach und intuitiv bedienbar und einen Mehrwert bringen, dann werden sie verwendet. Sind sie unnötig kompliziert, unübersichtlich, vielleicht auch von der Bedienbarkeit auf einem altbackenen Stand, dann wird das Tool keine Verbreitung finden. Sie haben ein Unternehmen geschaffen, dass das alles kann. Sie müssen aber mit Zulieferern arbeiten, die diese Technik vielleicht noch nicht beherrschen. Wie kann man denn das Miteinander verknüpfen? Hajek: Nachdem wir jetzt das Daten empfangende System sind, müssen wir natürlich zwangsläufig mit dem umgehen, was wir bekommen. Und wenn man sich das genauer ansieht, dann geht es hier vor allem um den gesamten Bereich der Maklerverwaltungsprogramme. Hier gibt es Programme, mit denen wir mehr Wirkung erzielen können, weil sie fortschrittlicher sind und die Schnittstellen besser sind. Und es gibt Programme, wo das halt nicht so ist. Und ich denke, schlussendlich wird der Markt – sprich, der einzelne Nutzer – entscheiden, welche Systeme hier Sinn machen und welche nicht. Unser Plan und unsere Vision sind, die Dinge, die wir selbst herstellen, so gut zu machen, dass sie einen gewissen Standard vorgeben. Wir wollen Innovation in die Industrie bringen und ein Vorbild schaffen und damit vielleicht andere dazu bringen nachzuziehen Sie wollen also das Image des Produktes „Versicherungverkauf“ aufpolieren? Hajek: Ich denke, dass das Image sehr stark damit zu tun hat, dass das Produkt Versicherung immer sehr intransparent und schwierig zu begreifen war. Dem kann ich einfach dadurch begegnen, dass ich es besser erkläre.

Eine bessere Erklärung bekomme ich durch eine bessere Struktur und eine bessere Informationsvermittlung. Das ist das, was wir tun können. Wir haben uns in der ersten Phase unseres Unternehmens auch sehr stark mit digitalem Vertrieb beschäftigt und dabei einiges gelernt: Ein Versicherungsprodukt hat sich immer dann gut verkauft, wenn es nicht unbedingt als Versicherungsprodukt erkennbar war oder nicht nur als solches verkauft wurde. Wo sehen sie das Unternehmen in fünf Jahren? Hajek: Wir haben zwei Bereiche im Fokus. Wir wollen definitiv auch in anderen Märkten tätig sein aktuell arbeiten wir an einer Expansion nach Deutschland. Das Interessante daran ist, dass der Markt ähnlich ist, aber gänzlich anderes funktioniert. Gänzlich anders dahingehend, dass sie sehr viel weniger freie und kleine Vermittler gibt, als hier bei uns in Österreich. Durch die konzentrierten Vertriebseinheiten ist für uns der Markteintritt sogar leichter. Der zweite Bereich sind innovative Ideen im Produktbereich, die wir jetzt noch nicht preisgeben wollen. Im Grunde genommen geht es jetzt einmal darum, dem Versicherungsvermittler das Leben leichter zu machen. Und hier wird werden wir eine Reihe von zusätzlichen Tools anbieten. Abgeschlossen haben wir neu die Implementierung des Versicherungsassistenten

in das Netzwerk des Versicherungsproviders ARISECUR. Und ganz aktuell ist die Kooperation mit fynup, damit erweitern wir unser Beratungstool um ein Feature im Bereich der Lebensversicherung. Gemeinsam mit dem Vergleichsportal fynup können wir unseren Usern das Analysetool für Veranlagungen eine Gesamtkosten-Analyse für Finanzprodukte als Upgrade zur Verfügung stellen. Wo holen Sie sich ihre Kraft für den Alltag? Hajek: Die hole ich mir vor allem bei meiner im Wachsen begriffenen Familie. Wir erwarten im Juni unserer ersten Tochter. Und ansonsten bei diversen sportlichen Aktivitäten, sei es laufen, tauchen oder surfen. Es leidet aber im Moment ein bisschen unter der beruflichen Auslastung. Wenn Sie Zeit hätten für einen Urlaub, wo würde es hingehen? Was war Ihre schönste Erinnerung an einen Urlaub? Hajek: Definitiv an den Strand und am liebsten dann, wenn es in Österreich kalt ist. Der schönste Urlaub unsere verspätete zweite Hochzeitsreise auf die Malediven. Das war ein wunderschöner Tauchurlaub, den ich sehr gerne wiederholen würde. Wir danken für das Gespräch. risControl 05/18 73


SCHLUSSPUNKT

Vorschau

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherungund Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec; Mag. Sigrid Hofmann; Mag. Jan L. Kleinschek.

Reiseversicherungen und Rechtsschutz

Fotos: Adobe Stock, Christoph Schönfellner, Gregor Nesvadba, leadersnet.at/S. Menegaldo, Wolfgang Kunasz-Herzig, Ingo Folie, Die Fotografen, VYHNALEK.COM, Christian Husar, Franziska Liehl, Philipp Enders, Lukas LORENZ, Alexander Ulz, Daniel Katzinger, Michael Markl, Mag. Sebastian Reich, Rudi Froese, Foto Wilke, Martina Draper, Ludwig Schedl, Generali Versicherung AG/APA-Fotoservice/Tanzer, Matthias Buchwald. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.

Interview mit akad. Vkfm. Georg Eisenzopf, Geschäftsführer SIVAG GesmbH

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Interview mit CEO Wolfgang Lackner und Vertriebsleiter Klaus Kretz, Europäische Reiseversicherung

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