risControl 07 2017

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Österreichische Post AG MZ 13Z039586 M

risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

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NR. 07 | 2017 HEFT 457 | 38. JAHRGANG

BACKSTAGE BEI EINEM RECHTSSCHUTZVERSICHERER Interview mit Dr. Matthias Effinger, Hauptbevollmächtigter der ARAG SE Direktion in Österreich und Mag. Sarah Trautmann, Stabstelle Versicherungstechnik

Aus- und Weiterbildung Das Angebot ist groß am österreichischen Aus- und Weiterbildungsmarkt. Akademien, Fachhochschullehrgänge, berufsbegleitende Studienlehrgänge und Fernlehrgänge, alles ist vertreten. Es ist schwer, sich für eines der vielen Angebote zu entscheiden. Um ihnen einen kleinen Überblick zu verschaffen, stellen wir in dieser Ausgabe zwei universitäre Weiterbildungsmöglichkeiten vor.

LERNEN AN DER DONAU Interview mit Dr. iur. Arlinda Berisha, LL.M., Leiterin des Fachbereichs Versicherungsrecht an der Donau-Universität Krems

BITTE ZUM START Interview mit Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, akademischer Leiter Universitätslehrgang „Risiko & Versicherungsmanagement an der WU Wien

OGH GEGEN EINSEITIGE KREDITZINSUNTERGRENZEN Kolumne von Michael Kordovsky

IN FERNEM LAND Reisegeschichte von Mario Passini



EDITORIAL

Chimäre

Seit zwei Jahren legen wir in unserer Redaktion viel Wert darauf, in fast jeder Ausgabe ein Interview mit einer Frau aus oder rund um unsere Branche zu veröffentlichen. Vorstandsvorsitzende, Vertriebschefinnen, Führungskräfte, Selbstständige und Expertinnen. Viele sind sich einig, Frauen haben genauso viel Erfahrung wie ihre männlichen Kollegen, aber es fehlt einigen, warum auch immer, an Selbstvertrauen. Diese Frage kann sich jeder/ jede nur selbst beantworten. An den Möglichkeiten liegt es nicht, wobei hiermit keine Anspielung auf die Frauenquotenregelung erfolgen soll. Vielleicht liegt es daran, dass Gleichberechtigung, meiner Meinung nach, immer mehr in die Oberflächlichkeit abdriftet. Für das, was heute medial groß diskutiert wird, haben sich im 19. Jahrhundert Frauen weltweit nicht eingesetzt. Die erste Frauenbewegung strebte eine politische Gleichstellung, ein Ende der Mündelschaft und den Zugang zu Universitäten und zu allen Berufen und Ämter an. Wurde doch auch alles erreicht, mehr oder weniger. Nun aber 106 Jahre später wird Wert darauf gelegt, dass Frau Kapitänin das Boot an den Steg richtig anlegt und bei der Nennung von Hühnerinnenfilet manche wirklich glauben, endlich wird auch bei Hühnern gegendert. Statt Augenmerk auf Gleichberechtigung im wahrsten Sinne des Wortes, wie gleiche Bezahlung und gleiche Möglichkeit der Ausübung eines Berufes durch flächendeckende Kinderbetreuung zu einem leistbaren monetären Beitrag, wird Augenmerk auf Oberflächlichkeiten gelegt. Ein Shitstorm entsteht wenn Unterwäscheproduzenten bei ihrer Werbelinie leicht bekleidete Mädchen zeigen, die noch so verphotoshopt werden, dass ihre Kurven im Papierkorb des Grafikers liegen bleiben. Aber die Getränkewerbung, wo das halb bekleidete Männermodel das Getränk in seinen „Traumkörper“ hineinfließen lässt, veranlasst die noch so feministische Kämpferin für Gleichberechtigung eher zum versteckten anerkennenden Pfiff als zu einem Shitstorm wegen fehlender Bekleidungsstücke. Gilt Gleichberechtigung nicht für beide Geschlechter? Und eines ist sicher, soviel Gleichstellung, Gleichberechtigung

und Feminismus es auch noch geben sollte, einige Kilometer außerhalb von größeren Städten in Österreich und bei den meisten Handwerkern ist Gleichberechtigung eine Chimäre. Da fühlt man sich wieder zurückversetzt ins 19. Jahrhundert, wo nur der Hausherr das Sagen hatte und auf die Meinung der Frau niemand Wert legte. Wenn Frau so einem Wunderwerk der Schöpfung, der sich in seiner Gedankenwelt noch im letzten Jahrhundert befindet, begegnet, ist oft nur noch wundern angesagt, denn eine Diskussion oder ein Wortwechsel wäre des Guten zu viel. Denn, liebe Frauen, es ist sinnlos, Mann würde es nicht verstehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Selbstvertrauen, viel Empathie und Spaß am Leben, denn wir haben nur das Eine. Ihre Doris Schachinger

Nr. 785

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INHALT

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TITELGESCHICHTE NEWS 14

Inhalt EDITORIAL 03 Chimäre

KARRIERE 07 08 11 13

Vorstand | ACREDIA Neuer Vorstand | GrECo JLT Ehrung Neuer Finanzvorstand | VIG

04 risControl 07/17

06 06 07 07 08 08 08 10 10 11 11 11 12 12 13 13

Bundeswappen | VERAG "Handfeste" Geldanlagen Alpbacher Expertentreffen | WKO Vergleich | VKI/Generali Online-Service | Wiener Städtische Versicherung Staatspreis | faircheck News | DIE Maklergruppe Fintech FINABRO mit UNIQA Beteiligung | UNIQA Neuer Partner aus Wien | g&o Gruppe Smartester Versicherungsmakler | Wiener Versicherungsmakler Twitter | FMA Umzug | Standard Life Digitaler Versicherer | wefox EU Rente BIPAR News | Wirtschaftskammer Österreich Ferienzeit | VVO

36 Aus- und Weiterbildung

INTERVIEW 26 Auf Kurs | Michael Holzer und Wilhelm Brandstetter 28 Backstage bei einem Rechtsschutzversicherer | Dr. Matthias Effinger und Mag. Sarah Trautmann 38 Lernen an der Donau | Dr. iur. Arlinda Berisha, LL.M. 42 Bitte zum Start | Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann und Judith Andersch

KOLUMNE 50 OGH gegen einseitige Kreditzinsuntergrenzen | Michael Kordovsky


INHALT

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VERANSTALTUNG

VERSICHERUNG 22 Dokumentationspflicht bei Versicherungsmaklern | Verband Österreichischer Versicherungsmakler 22 Pferdeversicherung Relaunch | R+V Versicherung 23 Sicherheit für den Drahtesel | ERGO Versicherung 23 Neuer KFZ -Tarif | UNIQA 24 Markenauftritt | NÜRNBERGER Versicherung 24 Genesis | VIG Group 24 Neuer Immobilienmakler Rechtsschutz | ARAG

REISE 14 In fernem Land | Mario Passini

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MARKT 20 Urlaubsfotos ohne Folgen | D.A.S. Rechtsschutz 21 Weltwirtschaft trotzt der politischen Unsicherheit | Allianz Versicherung 32 Schäden in Millionenhöhe | Österreichische Hagelversicherung 32 Mehr Befugnisse 33 Die veränderte Natur – Naturkatastrophen | VVO 34 Assekuranz Award Austria | ÖVM 46 Fremdwährungskredite | FMA 46 Schiff ahoi

27 Charity Golf | NÜRNBERGER Versicherung 48 KONfairENZ | faircheck 48 Treffen in Pamhagen | g&o Gruppe 49 Roadshow die Zweite | NÜRNBERGER Versicherung 49 Schadenkonferenz 52 fairLesen | faircheck 52 25 Jahre in Österreich | Dialog Lebensversicherung

SCHLUSSPUNKT 54 Vorschau 54 Impressum risControl 07/2017 Heft-Nr.: 457 38. Jahrgang risControl 07/17 05


KARRIERE / NEWS

VERAG

Bundeswappen Das Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat der Wiener Maklerkanzlei VERAG Veselka-MittendorferWanik Ende Mai 2017 die Erlaubnis zur Führung des Bundeswappens als staatlich ausgezeichnetes Unternehmen verliehen. Das Maklerunternehmen existiert seit 1964 und firmiert seit 40 Jahren unter dem Namen VERAG am Standort 1190 Wien, Eroicagasse 9. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Spezialisierung und Konzentration auf klar definierte Kunden und Tätigkeitsbereiche intensiviert. Hier ist vor allem die besondere Kompetenz in der Erstellung von BranchenRahmenversicherungslösungen und Gruppen-Versicherungsverträgen, speziell in der Krankenversicherung, zu erwähnen. Spezielle Klientengruppen sind Angehörige der Freien Berufe, darunter insbesondere Ärzte, Zahnärzte und Rechtsanwälte; gemeinnützige Organisationen; eigentümergeführte Gewerbe- und Industriebetriebe; Immobilienverwalter und

-besitzer. VERAG ist Gründungskanzlei der Spezialistenvereinigungen ARGE MED, ARGE IUS sowie Mitglied der Maklergruppierung IGV, des ÖVM und des ÖVT. Seniorgesellschafter Rudolf Mittendorfer hebt in einer ersten Stellungnahme die prägenden Einflüsse des Gründers KR Paul Veselka hervor: „Seine immense Leidenschaft für unbedingte Seriosität und fachliche Qualität haben Kollegen und Mitarbeiter inspiriert und geprägt. Wir haben hervorragende Betreuer und Berater und durch die Erweiterung der Gesellschafterstruktur haben wir unsere Expertise und unternehmerische Schlagkraft deutlich erhöhen können. Wir sehen uns für die kommenden Aufgaben und Herausforderungen wie die IDD gut vorbereitet.“ Zu KR Rudolf Mittendorfer und Geschäftsführer Mag. Marcel Mittendorfer kamen im Vorjahr MMag. Michael Degen und Ing.Tibor Nehr in den Gesellschafterkreis hinzu. Der Marktanteil soll gemeinsam und mit Partnerkanzleien in allen Spezialgebieten weiter ausgebaut werden.

Kooperation mit anderen Maklern sei in der Branche zwar die Ausnahme, bei VERAG aber täglich gelebte Praxis und werde weiter ausgebaut. Mittendorfer: „Die Verleihung des Staatswappens ist für unser kleines Unternehmen eine großartige Anerkennung unseres Bemühens zum Nutzen unserer Klienten und für das Ansehen unserer wichtigen Branche.“

„Handfeste“ Geldanlagen Wir Österreicher zeigen uns bei Finanzthemen nach wie vor sicherheitsorientiert, sind bestrebt ihr Geld werthaltend anzulegen und keine allzu großen Verlustrisiken einzugehen. Der Stimmungsbarometer des 2. Quartals der GfK Austria zeigt, dass Eigentumswohnung, Haus und Grundstück nach wie vor großes Interesse bei der österreichischen Bevölkerung inne hat. Das Eigenheim steht mit 43 % an der Spitze des Rankings, den Kauf eines Grundstückes erachten aktuell 42 % der österreichischen Bevölkerung als interessant. Bausparvertrag (34 %) und Gold (30 %) legen jeweils drei Prozentpunkte zu und belegen unverändert die Plätze 3 und 4. Mit etwas Abstand dahinter liegen Online-Sparkonto, Investmentfonds, Sparbuch und das zuhause Sparen mit jeweils um 20 % fast gleichauf – mit Ausnahme des Sparbuchs zeigen sich diese Sparformen tendenziell rückläufig. Werte zwischen 14 und 16 % erreichen Aktien, Lebensversicherung, private Zusatzpension, sowie die Pensionsvorsorge mit staatlicher 06 risControl 07/17

Prämie. Im Vergleich zum ersten Quartal gibt es bei diesen Produkten nur geringfügige Veränderungen. Das Sparbuch fristet bei der Frage nach interessanten Sparformen seit Längerem ein Nischendasein und liegt derzeit bei 20 %. Investmentfonds und Aktien befanden sich im ersten Quartal noch leicht im Aufwind, zeigen in der aktuellen Umfrage

aber wieder tendenziell leicht sinkende Werte, wenn auch die Unterschiede nicht signifikant sind. Mit Werten von 20 bzw. 16 % sind sie aber primär für ein eher kleineres Klientel interessant, während viele Menschen zu wenig über diese Anlageformen wissen, um diese als „interessant“ zu bewerten oder sie gar für sich selbst in Erwägung zu ziehen.


KARRIERE / NEWS

WKO

Alpbacher Expertentreffen Das Programm des Alpbacher Expertentreffens der Versicherungsmakler wurde erweitert. Es ist gelungen Ing. Mag. Dr. Paul Rübig, Mitglied des Europäischen Parlaments, für den Festvortrag „Brexit und seine Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft“ zu gewinnen. „Mit der EU wurde ein demokratiepolitisch moderner, rechtsstaatlicher Konfliktlösungsmechanismus geschaffen. Länder, die bereit sind, demokratisch, konstruktiv und offen miteinander zu arbeiten, können beitreten. Staaten, die diese Form der demokratischen Zusammenarbeit, basierend auf rechtsstaatlichen Verträgen ablehnen haben keine Zukunft in der Union. Ich hoffe, dass die britischen Verhandler einsehen werden,

dass ‚Britain first‘ ein Konzept aus dem 18. Jahrhundert darstellt und ‚better together‘ das Motto der Zukunft ist“, so Dr. Rübig über sein Thema beim Expertentreffen in Alpbach. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer ist begeistert, dass sich zu diesem frühen Zeitpunkt bereits über 170 Personen aus der Versicherungswirtschaft für das Expertentreffen der Versicherungsmakler am 1.9.2017 in Alpbach angemeldet haben und kommentiert: „Die Versicherungsmakler sind bekannt dafür im ‚Dorf der Denker‘ jedes Jahr auch über den Tellerrand hinaus zu blicken und daher freuen wir uns sehr, Herrn Dr. Rübig als Festvortragenden und die Präsentation einer Rechtsdatenbank für Versicherungsmakler

Ing. Mag. Dr. Paul Rübig ergänzend in das Programm für Alpbach 2017 aufnehmen zu können.“ Die RDB ist schon seit mehr als 30 Jahren Marktführer unter den Rechtsdatenbanken. Die Rechtsdatenbank für Versicherungsmakler befindet sich derzeit in der abschließenden Testphase und wird im Rahmen des 12. Expertentreffens in Alpbach erstmals dem breiten Publikum vorgestellt.

ACREDIA

VKI /Generali

Gudrun Meierschitz wurde als neues Vorstandsmitglied für die Bereiche Interne Services und Versicherungsleistung/Schaden in die ACREDIA Versicherung AG berufen. Die Ökonomin und Risikoexpertin arbeitet seit 25 Jahren für Österreichs größte Kreditversicherung, wo sie zuletzt als Leiterin des Bereiches Risk Underwriting für nationale und internationale Kreditentscheidungen zuständig war. „Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass ACREDIA mit Gudrun Meierschitz für die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen des Kreditversicherungsmarktes bestens vorbereitet ist. Neben der fachlichen Expertise und der langjährigen Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen der ACREDIA zeichnen Frau Meierschitz ganz besonders der Weitblick und ihr offen-pragmatischer Umgang mit den allgegenwärtigen Neuerungen aus.“, unterstreicht die Aufsichtsratsvorsitzende von ACREDIA und Vorstandsmitglied der Oesterreichischen Kontrollbank, Angelika Sommer-Hemetsberger, diese Entscheidung. Meierschitz, gebürtige Kärntnerin, startete ihre Karriere bei PRISMA Die Kreditversicherung – heute eine Marke der Acredia Versicherung AG. Die ersten Stationen ihrer Karriere waren zunächst der Verkauf

Der VKI hat mit der Generali Versicherung einen Vergleich für die Sammelaktion bezüglich fondsgebundener Lebensversicherungen (MAXX Invest bzw. DWS Flex Pension) vereinbart. Der VKI ist der Meinung, dass den Versicherungsnehmern Schadenersatzbzw. bereicherungsrechtliche Ansprüche gegenüber der Versicherung zustehen. Die Generali ist der Ansicht, dass diese Ansprüche unbegründet sind. Nach mehreren Verhandlungen wurde für die vom VKI gesammelten und von der Generali qualifizierten Fälle einen Vergleich geschlossen. Die Generali wird dafür insgesamt rund 6,1 Millionen Euro aufwenden. Seitens des VKI wird die Einigung begrüßt. "Mit dieser Lösung sind wir sehr zufrieden, weil sie rasch ist und wir für zahlreiche Verbraucher einen Mehrerlös erreichen konnten.“ sagt Mag. Ulrike Wolf, Leiterin Abteilung Sammelaktion, Bereich Recht. „Wir haben uns intensiv um eine Lösung für unsere Kunden bemüht.“, sieht auch Wolfgang Ortner, Leiter der Abteilung Lebensversicherung der Generali, die Einigung positiv. „Für die betroffenen Versicherungsnehmer ist dieser Vergleich ein vernünftiger Weg, der ihnen jahrelange ungewisse, gerichtliche Auseinandersetzungen erspart.“

Vorstand

Vergleich

Gudrun Meierschitz und schließlich das Vertragswesen, wo sie in Folge als stellvertretende Leiterin der Kreditprüfung ihre Expertise einbrachte. Die begeisterte Camperin absolvierte zudem berufsbegleitend den Masterstudiengang „Wirtschaftsberatung“ an der Fachhochschule Wiener Neustadt, spezialisiert auf die Themen Unternehmensrechnung und Revision. Gudrun Meierschitz, die gemeinsam mit den langjährigen Vorständen Karolina Offterdinger und Ludwig Mertes künftig die Geschicke von ACREDIA gestalten wird, folgt in dieser Position auf Helmut Altenburger, der sein Vorstands-Mandat aus persönlichen Gründen auf eigenen Wunsch nicht verlängerte.

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KARRIERE / NEWS

GrECo JLT

Wiener Städtische Versicherung

Dr. Christian Oppl wurde am 1. Juli 2017 in den Vorstand der GrECo International AG berufen und wird dort den Bereich Sales & Account Management verantworten. Oppl ist bereits seit 2011 in der Gruppe tätig. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, die Marktposition von GrECo JLT in Österreich weiter auszubauen.“, so Oppl. Friedrich Neubrand jun., Vorstand der GrECo JLT Gruppe, ist überzeugt, „dass wir mit Christian Oppl die richtige Persönlichkeit für die Weiterentwicklung unserer österreichischen Tochtergesellschaft gefunden haben.“ Oppl ist ein hochkarätiger Versicherungsmanager mit einem internationalen Netzwerk und universitärem Background. Seit 2011 leitet er die Bereiche Sales & Marketing für die gesamte GrECo JLT Gruppe. Von 2000 bis 2010 war Oppl Geschäftsführer von AON

Ab sofort können Arzt- bzw. Apothekenrechnungen bei der Wiener Städtischen Versicherung online eingereicht werden. Via Onlineformular unter wienerstaedtische.at/rechnungsupload können Apothekenrechnungen, Arzthonorare und etwaige weitere Rechnungen von medizinischen Behandlungen einfach und mit wenigen Klicks hochgeladen und eingereicht werden. Bislang war dies nur per Brief oder per E-Mail möglich, da alle Rechnungen im Original vorgelegt werden mussten. Ab sofort werden auch Scans oder Kopien akzeptiert. „Service für unsere Kunden steht bei uns im Zentrum unserer Bemühungen. Mit diesem neuen Online-Service wird der Ablauf für unsere Kunden deutlich vereinfacht.“, erklärt Wiener Städtische Vorstandsdirektor Ralph Müller.

Neuer Vorstand

Online-Service

Dr. Christian Oppl Jauch & Hübener, davor Vorstandsmitglied der Allianz Elementar Versicherung und Assistent am Institut für Versicherungswirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien. Oppl unterrichtet an der Universität Linz und hat zahlreiche Publikationen verfasst.

faircheck

Staatspreis Die starke Innovationskraft und die guten Prozesse von faircheck wurden von Quality Austria und EFQM im Rahmen des jährlichen Staatspreises für die erfolgreichsten und besten Unternehmen Österreichs bestätigt. Beim unabhängigen Assessment, welches in Form einer europaweit anerkannten Bewertungslogik durchgeführt wurde, darf sich faircheck auf Anhieb über die internationale Auszeichnung "EFQM Recognised for Excellence - 3 Stars"

Andrea und Peter Winkler, CEO faircheck freuen. Dr. Peter Winkler, CEO faircheck: "Wir bleiben dran und werden auch in Zu-

kunft den Fokus auf die Potenziale in unserer Organisation legen."

selburg die Website www.maklergruppe.at einem „Usability-Test“ unterzogen. Auf der Grundlage dieses Tests konnte die Website für den Endkunden, sowohl hinsichtlich Design, als auch im Hinblick auf die Funktionalität wesentlich verbessert werden. DIE Maklergruppe hat seit März 2017 in vier Bundesländern weitere Partnerbetriebe dazugewonnen. Den Anfang dieser Expansionswelle machte Hans Kriegbaum aus Wien.

Ihm folgten weitere Maklerbüros aus dem Burgenland: okversichert, Mag. Andrea Prior, sowie Mag. Opitz Versicherungsmanagement. In Oberösterreich hat sich Versicherungsmakler Christian Wimmer entschlossen der Maklergruppe beizutreten. Zu guter Letzt konnte dann auch noch in der Steiermark ein echter Traditionsbetrieb angeschlossen werden: das Versicherungsbüro Kaltenegger aus Raaba bei Graz!

DIE Maklergruppe

News

Die Digitalisierung schreitet voran, DIE Maklergruppe konnte die erste direkte Schnittstelle aus der eigenen IT für die Antragserstellungund Überleitung zu einem Versicherer realisieren. Weitere folgen bis Ende 2017. Noch weiter verbessert wurde zudem die interne Plattform mit den diversen Schnellrechnern für die Partner und dem eigenen Infosystem. Außerdem hat man in Kooperation mit dem Austrian Marketing University Campus Wie08 risControl 07/17


Von Anfang an dabei Im September 2016 sorgte die Gründung von VERDAS in Österreich für Aufsehen. Das erste Komplettsystem für Mehrfachagenturen startete offiziell seine Tätigkeit mit Beginn des Jahres 2017. Von Anfang an mit dabei: Versicherungs-Mehrfachagent Christian Duhs in Feldkirchen, Kärnten. Wir sprachen mit dem sympathischen Kärntner über seine Karriere, seine Beweggründe den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und warum VERDAS für ihn genau die richtige Entscheidung war.

Herr Duhs, seit knapp über einem halben Jahr sind Sie nun als VERDAS Versicherungsagent tätig, was hat sich für Sie in dieser Zeit geändert? Duhs: Ich war über 10 Jahre als angestellter Außendienstmitarbeiter im Vertrieb tätig. Der Schritt in die Selbstständigkeit war natürlich eine große Veränderung, vor der viele Versicherungsvermittler Respekt haben. Neben der „Herausforderung Selbstständigkeit“ gab es für mich auch im Arbeitsalltag viel Neuland. Neue Computersysteme waren anfangs ebenso eine Umstellung, wie Produkte von anderen Versicherungen. Zum ersten Mal blicke ich „über den Tellerrand“ und kann meinen Kunden

nun eine Vielzahl an Versicherungslösungen anbieten und bin nicht mehr an eine spezielle Versicherung gebunden. Also profitiere nicht nur ich von meinem Schritt, sondern natürlich auch meine Kunden. Sie haben große Herausforderungen angesprochen. Wovor hatten Sie den meisten Respekt? Duhs: Bisher war ich ein durchgängiges Computersystem und fertige Produkte gewöhnt. Auch viele weitere Dinge wie Werbeartikel sowie Marketing wurden einem abgenommen und um eine Website oder viele fachliche Themen musste man sich nicht kümmern.

Christian Duhs Dann ist man vom einen auf den anderen Tag selbstständig und plötzlich für viele neue Dinge verantwortlich. Auf eine derartige Unterstützung wollte ich aber nicht verzichten. Haben Sie sich deshalb für diesen Schritt entschieden? Duhs: Genau. Grundsätzlich war mein Gedanke, dass ich eben nicht bei null anfangen, aber dennoch „frei“ sein will. Ich habe bereits 2013 meine Maklerprüfung erfolgreich abgeschlossen und hatte den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen auch schon länger im Hinterkopf. Gerade der Einstieg ist aber alles andere als einfach. Ein großes Thema ist natürlich auch die Haftung. Für mich war es die perfekte Entscheidung, weil ich so frei zwischen Versicherungsunternehmen wählen kann und mir meinen Lebenswunsch mit einer großen Freiheit erfüllen konnte, aber dennoch nicht bei null anfangen musste und ich damit ein umfangreiches Sicherheitsnetz habe, das mir Rückhalt bietet. VERDAS bietet starke Versicherungsprodukte, ein durchgängiges EDV-Komplettsystem, sehr gut verhandelte Courtagen, Unterstützung im Marketing und vieles mehr. Ich kann meine Zeit für meine Kunden verwenden und ihnen in allen Bereichen optimale Produkte anbieten. Die Vorteile sind für mich und meine Kunden unbezahlbar. Ich kann jedem kleinen Makler, Agenten oder Kollegen, VERDAS nur empfehlen. Wir danken für das Gespräch. risControl 07/17 09


KARRIERE / NEWS

UNIQA

Fintech FINABRO mit UNIQA Beteiligung Die UNIQA hat sich mit 400.000 Euro beim FinTech Unternehmen FINABRO, gegründet von Oliver Lintner und Sören Obling beteiligt. Das ist nun bereits das vierte Startup nach „fragnebenan.at“, einer Nachbarschaftsplattform, „Fincompare“, einer KMU-Finanzierungsplattform und „INZMO“, einem InsurTech für den Verkauf von Versicherungen über mobile Geräte und Online-Portale. Das neue FinTech Unternehmen möchte sich als digitaler Berater für Sparer und Anleger positionieren. UNIQA hat sich für die Partnerschaft mit FINABRO entschieden, weil hier die Generation X & Y im Zentrum stehen, also gerade jene Zielgruppen, die für Versicherungen besonders spannend sind, aber über die klassischen Wege zunehmend schwerer erreicht werden können“, begründet UNIQA Chief Innovation Officer Thomas Polak das Engagement. FINABRO bietet mit

modernen Applikationen und state-of-the-art Interfaces webbasierte, moderne Möglichkeiten zum Sparen und Anlegen an. „Einfache,

kostengünstige und attraktive Lösungen für Sparer und Anleger über digitale Kanäle – da wollen wir aktiv dabei sein.“, so Polak.

Andreas Brandstetter und Thomas Polak, beide UNIQA; FINABRO Gründer & Geschäftsführer Sören Obling & Oliver Lintner, Andreas Nemeth (UNIQA)

g&o Gruppe

Neuer Partner aus Wien Österreichs kreativster Gebäudeversicherer, die GROSS Versicherungsmakler GmbH, ist seit 23. Juni 2017 Teil der g&o Gruppe. Die jahrelange Erfahrung und Spezialisierung im Bereich der Immobilienversicherung hat das Familienunternehmen schon bisher zu einem etablierten Traditionsunternehmen gemacht. Johann und Susanne Gross sowie deren Tochter Patricia teilen sich die Geschäftsleitung dieses erfolgreichen Wiener Unternehmens. Geteilte Kompetenzen und ein weitreichendes

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Netzwerk mit verlässlichen Partnern sichern auch weiterhin die Zukunft des Unternehmens.„Trotz unserer Spezialisierung auf die Risikoabdeckung rund um die Immobilie, sind wir es unseren Klienten schuldig, sie auch in allen anderen Versicherungsfragen kompetent zu betreuen“, meint Johann Gross und ergänzt: „Durch die Spezialprodukte der g&o Gruppe können wir für unsere Klienten auch bei allen anderen Versicherungsfragen den bestmöglichen Versicherungsschutz an-

bieten und sind dabei immer am Puls des Marktes.“ Warum gerade die g&o Gruppe als Kooperationspartner ausgewählt wurde, fasst Susanne Gross wie folgt zusammen: „Wir haben uns vorher mit verschiedenen Gruppierungen beschäftigt und dabei passten die Philosophie, die Ausrichtung und die Ziele der g&o am besten zu unserer Überzeugung und zum Verständnis des Produktes „Versicherung“. Außerdem war für uns die menschliche Komponente der Führungscrew ein weiterer wichtiger Grund uns für g&o zu entscheiden.“ Mit der GROSS Versicherungsmakler GmbH baut die g&o Gruppe ihre fachliche Kompetenz erheblich aus und bleibt ihrer Linie treu, kontinuierlich zu wachsen. Dabei geht es keinesfalls um schnelles Wachstum, sondern um die Akquisition von fachlich qualifizierten und menschlich korrekten Partnern, die g&o als größere Organisationseinheit dazu nützt, den Kunden bestmögliche Beratung und hervorragende Produkte anbieten zu können. Mit weiteren möglichen Partnern wird bereits verhandelt.


KARRIERE / NEWS

Wiener Versicherungsmakler

Smartester Versicherungsmakler Die Wiener Versicherungsmakler suchen nach dem „Smartesten Versicherungsmakler“. Auf www.maklerwahl.at hat man bis Jahresende die Möglichkeit, für den beliebtesten Versicherungsmakler abzustimmen. Unter allen Einsendungen werden Urlaubsgutscheine im Gesamtwert von 1.000 Euro verlost. Der Gewinner wird beim Maklertag am 28. Februar 2018 ausgezeichnet. „Mit der Wahl zum smartesten Makler wollen wir auf unkonventionelle Weise auf die unterschiedlichen

Leistungen und Stärken eines Versicherungsmaklers aufmerksam machen. Ganz nach dem Motto: Ihr Versicherungsmakler ist die beste Versicherung. Denn als Versicherungsmakler sind wir mehr als nur Berater. Wir sind Lebensbegleiter, Problemlöser und Vertraute unserer Kunden. Nun haben die Wienerinnen und Wiener die Gelegenheit, ihren beliebtesten Makler vor den Vorhang zu holen“, freut sich Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler.

Ehrung Dr. Erik Eybl, Leiter der Abteilung Schadenversicherung-Leistung der Generali Versicherung und renommierter Sammler, Kulturvermittler und Buchautor, trägt nun den Berufstitel Professor. Die Auszeichnung wurde von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen verliehen und durch OR Dr. Reinhold Hohengartner übergeben. Unter den zahlreichen Gästen bei der Feierstunde waren auch Generali CEO Alfred Leu und Walter Kupec, Chief Insurance Officer Schaden/Unfall. Eybl studierte neben seinem Dienst als Offizier Geschichte und Rechtswissenschaften. Nach kurzer Tätigkeit als Ministerialbeamter wechselte er zur Generali, bei der er seit knapp 20 Jahren das Schadenmanagement leitet. Seit 2015 ist Erik Eybl auch Vorstand der Generali Foundation. Schon in jungen Jahren entdeckte Eybl eine Leidenschaft für Bücher, ehe er sich das Sammeln von Dokumenten zur Geschichte zum Hobby machte. Auf diese Weise entstand eine der größten privaten Plakatsammlungen im deutschsprachigen Raum. Schwerpunkt ist die Dokumentation historischer Ereignisse in Österreich-Ungarn und den Nachfolgestaaten von 1848 bis etwa 1970. Diese umfasst tausende Plakate, Flugblätter, Dokumente und Zeitungen. Daneben baute er eine Sammlung zur Geschichte der Telefonie mit über 300 historischen Telefonapparaten von den Anfängen bis zum iPhone auf. Sein derzeitiges Interesse liegt bei seltenen österreichischen Uniformen von 1918-1938,

FMA

Twitter

Seit kurzem ist die FMA mit einem eigenen Nachrichtenkanal auf Twitter präsent. Unter dem Profilnamen @FMA_AT bzw. der Adresse https://twitter.com/FMA_AT informiert sie über Trends auf dem heimischen Finanzmarkt, Entwicklungen in der internationalen und nationalen Legistik, sowie Ergebnisse ihrer Aufsichtstätigkeit. Ergänzt werden diese Themen durch aktuelle Warnungen vor unseriösen Anbietern (#Investorenwarnung), die in Österreich unerlaubt konzessionspflichtige Finanzdienstleistungen anbieten. Bisher ist die FMA bereits auf XING, kununu und Facebook vertreten.

Standard Life

Umzug

um für das Gedenkjahr 100 Jahre Republik und 80 Jahre Anschluss an das Deutsche Reich „gerüstet“ zu sein. Darüber hinaus wirkte Eybl an der Errichtung von Freilichtmuseen des Ersten Weltkrieges in Südtirol und Kärnten und am „Museum 1915-1918“ in Kötschach-Mauthen mit. Seit 2003 gestaltete Eybl mit Werken seiner Sammlungen bisher 37 Ausstellungen, die um den Mittelpunkt „Geschichte Österreichs“ kreisen. Parallel zu seiner Sammlung österreichischer und internationaler Banknoten seit 1762 veröffentlichte Eybl 2005 das Buch „Von der Eule zum Euro. Nicht nur eine österreichische Geldgeschichte“. 2014 folgte gemeinsam mit Stephan Knott „Krieg an der Wand“, eine umfassende und detaillierte Dokumentation von Plakaten des Ersten Weltkrieges.

Der britische Versicherer Standard Life plant seine Zentrale für das Europageschäft von Edinburgh nach Dublin zu verlegen. Christian Nuschele Head of Sales Deutschland und Österreich meint: „Damit ist es sichergestellt, dass wir unsere Produkte weiterhin in Europa anbieten können - unabhängig davon, wie die Verhandlungen mit der Europäischen Kommission im Bezug auf den Brexit ausgehen.“ Abschließend bemerkte Nuschele, dass die Regulierungen in Großbritannien ein mehr an Qualität für den Konsumenten gebracht hat, daher sollte man auch in Europa den bestehenden und kommenden Regulierungen positiv gegenüberstehen.

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KARRIERE / NEWS

wefox

Digitaler Versicherer

Stephan Ommerborn

Insur Tech wefox wird ab September 2017 seine Kunden auch versichern können. Das Startup-Unternehmen wird mit ONE als digitaler Versicherer agieren, vorerst allerdings nur auf dem deutschen Markt. Als Rückversicherer fungiert die Munich Re. Die neue Dienstleistung soll ausschließlich digital und mobil angeboten werden. Gründer Julian Teicke will damit eine Vorreiterrolle im Versicherungsmarkt einnehmen, der Abschluss soll in Echtzeit erfolgen. Laut einem Zeitungsinterview sind auch Gamifications in der App eingebaut, um zu errei-

chen, dass die Kunden mehrmals und nicht nur bei einem Schaden die Kommunikation suchen. Zu Beginn werden Produkte im Bereich Hausrat- und Haftpflichtdeckungen angeboten. CEO von ONE ist Stephan Ommerborn, vormals langjährig als Executive bei der Zurich Insurance Group tätig. Mit dem Markteintritt von ONE, bei der die wefox-Gruppe beteiligt ist, gibt es personelle Veränderungen bei wefox. Julian Teicke wird CEO der wefox Gruppe, um sich vollends auf die strategische Führung zu konzentrieren.

AUF DIE ARBEIT

FOLGT DAS

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VERGNÜGEN

LOKDOKTOR.AT

www.diemaklergruppe.at

EU Rente Der Plan ein einheitliches, europäisches Rentenprodukt einzuführen wird anscheinend Realität. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden in 40 Jahren auf einen Pensionisten nur noch zwei arbeitende Menschen kommen. Die staatlichen Pensionen werden in den meisten europäischen Ländern nicht ausreichen, um ein sorgenfreies Alterseinkommen zu gewährleisten. Eine private Vorsorge ist aber leider noch immer nicht auf der Prioritätenliste der 25- bis 59-Jährigen, nur 27 % der Europäer sorgen für Ihren Altersabend vor, die Altersarmut ist daher ein drohendes 12 risControl 07/17

Szenario für die Meisten. „Die Ausgangslage in diesem Bereich sei besorgniserregend“ sagte Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis. Um dem Problem zu begegnen wurde nun die europaweite Privatrente, Pan-European Personal Pension Product - kurz PEPP vorgestellt. Versicherungen, Banken, Fonds und Vermögensverwalter können das Produkt europaweit anbieten. Es wird fünf unterschiedliche Anlagestrategien für unterschiedliche Risikobereitschaft geben. Die Abschlussgebühren würden begrenzt sein und die Versicherungsnehmer sollen alle fünf Jahre den Anbieter wechseln können.

„UNIQA begrüßt diese Initiative der EU ausdrücklich. Diese klaren und transparenten Informationsgrundlagen für Kunden werden die Bereitschaft zur privaten Vorsorge fördern“, kommentiert UNIQA Vorstand Peter Eichler, zuständig für Personenversicherungen in Österreich und CEE, diese Entwicklung. „Wir erwarten dadurch nicht nur in Österreich, sondern auch in unserem zweiten Heimmarkt Zentral- und Osteuropa mittelfristig ein stärkeres Wachstumspotential. Begleitende, steuerliche Anreize können auch dazu führen, dass sich die Vorsorge zu Gunsten eines immer längeren Lebens verlagert."


KARRIERE / NEWS

Wirtschaftskammer Österreich

VVO

BIPAR News

Erstmals hat die FMA eine Analyse über die Gebührenstruktur hinsichtlich der österreichischen Investmentfonds, der publikumsfähigen Investmentfonds und deren maximalen jährlichen Verwaltungsgebühren, sowie der laufenden Kosten gemäß „Kundeninformationsdokument“ KID durchgeführt. So betrug 2016 die maximale jährliche Verwaltungsgebühr laut Fondsbestimmungen über alle Fondskategorien hinweg im Schnitt 1,30 % (Mittelwert), wobei der tatsächliche Wert zwischen 0 und 3,1 % lag. Die jährlichen, laufenden Kosten gemäß KID lagen im Mittel bei 1,37 %, hier betrug die individuelle Spannweite 0,01 % bis 4,35 %. Der maximale Ausgabeaufschlag machte laut KID über alle Anteilsklassen hinweg im Mittel 3,75 % aus, wobei hier die Spannweite von 0 % bis 10 % reichte.Signifikant ist auch, dass die Gebühren konsequent mit der Risikoklassifizierung des Fonds, gemessen am „synthetic risk and

Ferienzeit reward indicator“ (SRRI), steigen und zwar sowohl die maximalen Verwaltungsgebühren (von 0,76 % bis 1,74% Mittelwert pro Risikoklasse), als auch die laufenden Kosten (von 0,37 % bis 1,93 % Mittelwert pro Risikoklasse), sowie der maximale Ausgabeaufschlag (von 1,19 % bis 4,71 % Mittelwert pro Risikoklasse). - So sind die Spesen bei Geldmarktfonds und kurzfristigen Rentenfonds am niedrigsten und steigen über Rentenfonds, Mischfonds zu reinen Aktienfonds an. „Diese neue Marktstudie der FMA, die künftig jährlich erstellt wird, ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Markttransparenz für Anleger, die so die Spesen und Verwaltungsgebühren innerhalb einer Fondskategorie aber auch zwischen unterschiedlichen Fondskategorien besser vergleichen und beurteilen können“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller.

VIG

Neuer Finanzvorstand Dr. Martin Simhandl wird sich aus persönlichen Gründen aus der Funktion des Finanzvorstandes der VIG Group zurückziehen. Er steht der Gruppe im Immobilienbereich mit seinem umfassenden Wissen weiterhin zur Verfügung. Mag. Liane Hirner wird mit Wirkung 1. Februar 2018 seine Nachfolgerin. Mag. Liane Hirner bringt als langjährige Partnerin bei PwC und als erfahrene Wirtschaftsprüferin, sowie Unternehmens- und Steuerberaterin profunde Kenntnisse im Versicherungsbereich ein. Zu den Spezialgebieten der studierten Betriebswirtin zählen die Prüfung nach nationalen und internationalen Standards, sowie IFRS-Beratung und Due Diligence Reviews von Versicherungen. Ihre langjährigen Erfahrungen hat sie unter anderem aus ihren Tätigkeiten als Mitglied der Arbeitsgruppe IFRS des österreichischen Versicherungsverbandes, des Institutes österreichischer Wirtschaftsprüfer (IWP), der „Insurance Working Party“ der Vereinigung europäischer Wirtschaftsprüfer in Brüssel (FEE), des Fachsenats für Unternehmensrecht

Mag. Liane Hirner und Revision der Kammer der Wirtschaftstreuhänder und als Mitglied in Arbeitsgruppen des Austrian Financial Reporting and Auditing Committees (AFRAC) erworben.

Mit den Sommerferien beginnt auch die Urlaubszeit. Die warmen Sommermonate bringen allerdings nicht nur Ferienstimmung und eine Auszeit vom Arbeitsalltag mit sich, sondern auch einige erhöhte Sicherheitsrisiken. Denn gerade im Sommer ereignen sich besonders viele Verkehrsunfälle und auch das Risiko eines Einbruchsdeliktes ist erhöht. Bereits kleine Maßnahmen können die Sicherheit erhöhen um das Risiko eines Einbruchsdiebstahls in der Urlaubszeit zu vermeiden. Tageszeitungen abbestellen, Post und Werbematerialien täglich von einer vertrauenswürdigen Person einsammeln lassen. „Wohnungen bzw. Häuser, bei welchen es deutliche Anzeichen gibt, dass niemand zuhause ist, wirken auf Einbrecher naturgemäß wesentlich attraktiver. Gerade deshalb ist es wichtig, Anzeichen auf die eigene Abwesenheit so gut wie möglich zu vermeiden.“, weiß man im Versicherungsverband. Aber nicht nur der Sommer hat im Juli und August Hochsaison, auch die Verkehrsunfälle. In diesen Monaten ereignen sich Jahr für Jahr überdurchschnittlich viele Unfälle. 2016 verunfallten im Juli und August jeweils über 5.000 Personen auf Österreichs Straßen, im Jahresdurchschnitt verunglückten im Vorjahr monatlich rund 4.000 Personen. Unachtsamkeit und Ablenkung, nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Vorrangverletzung, Überholen, Alkohol am Steuer und Übermüdung waren die häufigsten Unfallursachen bei tödlichen Verkehrsunfällen. Gerade Personen, die auf der Fahrt Richtung Urlaubsziel oder auf der Rückreise sind, holt auf der Fahrt oft nochmals der Stress ein. „Für die Fahrt zum oder vom Urlaubsort sollte unbedingt ausreichend Zeit eingeplant werden. Wer sich zusätzlichen Stress ersparen möchte, sollte sich zudem über zu erwartende Staus informieren.“, so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. „Zudem sollte nach Möglichkeit vermieden werden, die Reise Freitagmittag bzw. Samstagvormittag anzutreten.“ Gerät man dennoch in einen Stau, gilt: Rettungsgasse bilden, im Fahrzeug bleiben und nach dem Stau nicht versuchen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Zudem sollte – ganz besonders bei Hitze – auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. risControl 07/17 13


REISE

Mario Passini

In fernem Land Svaagat *) Es ist still geworden um die Familie Charlotte und Josef – Pepi – Kampl. Seitdem die beiden, seit einigen Jahren, eine Kabane im Wiener Gänsehäufel haben, geht der Verdruss des täglichen Lebens an ihnen vorbei. Keine Voodoo-Politik, kein blöder Sager von blöden Promis. Ruhe und Zufriedenheit prägen den Alltag. Sie haben ein großes Stück vom kleinen Glück gefunden. Doch jetzt findet Charlotte, habe man genug Ruhe und Zufriedenheit konsumiert. Sie fragt ihre „schlechtere Hälfte“: „Schatzi, erinnerst du dich noch an die wunderbare Schiffsreise zum Nordkap? An die Mitternachtssonne? An den endlosen Blick hinüber zum Nordpol. War doch schön. Oder?“ Pepi dämmert´s: „Willst du etwa wieder so was machen? Mich bringen keine zehn Pferde auf so einen schwimmenden Gemeindebau. Wenn ich Wellen sehen will, gehe ich die paar Schritte hinüber zum Wellenbad. Da wurlt´s auch von Menschen.“

Nein, sagt Charlotte. Ich denke da mehr an eine Flusskreuzfahrt. Ok, sagt Pepi, fahr´ ma´ in die Wachau, da ist immer Land in Sicht. Ein gutes Vierterl Wein und dann ab nach Hause. Charlotte verstummt verstimmt. Die Intuition Wenige Tage später sitzen sie in ihrem Stammlokal mit der wunderbaren Terrasse direkt an der Alten Donau. Ein lauer Sommerabend. Der Wirt legt einen Uraltschlager auf: Vico Torriani singt: „Calcutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine…“ Ja, sagt Charlotte, inspiriert. Das ist es: Wir machen eine Kreuzfahrt auf der Seine, bis hinaus aufs Meer. Muss irre romantisch sein. Nein, sagt Pepi aus Trotz. Du willst es so: Wir machen eine Flussreise auf dem Ganges. Gibt es das überhaupt und was das kostet, meint Charlotte. Für dich mein Schatz ist mir nichts zu teuer, flötet Pepi. Und schau, immerhin wir leben noch. Andere sind längst tot. Er hofft,

dass dies seine letzte Wasserreise ist. Er würde viel lieber mit der Eisenbahn cruisen. Der Entschluss Nein, sagt der kundige Reiseberater. Calcutta liegt nicht am Ganges. Es liegt im Gangesdelta am Hugli-Fluss. Wenn, dann sollte man eine solche Reise nur mit einer GuidegeführtenTour machen. Eine Bootsreise wäre genau das Richtige. Bootsfahrt fragt Pepi erschreckt? Ja, sagt der kundige Mann. Flusskreuzer wie auf unseren Flüssen verkehren dort nicht. Dennoch, eine Bootsfahrt am Ganges ist etwas Besonderes. Etwas, das man nie vergisst. Indien ist faszinierend, aber letztlich in wenigen Tagen unergründlich. Na, fragt Charlotte, nicht doch lieber die Seine, Schatzi? Nein, Ganges, sagt Pepi. Gut, sagt der Berater. Bitte hier unterschreiben. Und lesen Sie ein Buch über Indien. Ja, und etwas Englisch sollte man auch können. Pepi stöhnt. Seine Englischkenntnisse begrenzen sich auf die Worte Hunger und Durst. Gott sei Dank, sein Charlottchen parliert einigermaßen. Ihr zuliebe unterschreibt er. „Bist du irre“, sagt sie, als sie bemerkt was die Reise kostet. Nein, sagt er ich bin verliebt. Gegen ein solches Killing-you-softly-Argument ist Charlotte machtlos. Die Kampels sollten ganz Außergewöhnliches, Einmaliges erleben. Oh, Calcutta Endlich Landung in Calcutta. Der Guide begrüßt das Ehepaar Kampl freundlich und bittet zur Privatlimousine mit Chauffeur. Es ist zwar nicht weit zum Hotel sagt er, aber der Verkehr hier ist etwas arg. Woher er denn so gut deutsch könne, fragt Pepi. Der Guide erzählt, er sei vor Jahren aus Deutschland ausgewandert. Wie war denn der Flug? Pepi stöhnte: Vierzehn Stunden. Ja, sagte der Guide. Calcutta liegt nicht ums Eck. Er liefert seine Gäste ab und versprach sie pünktlich nachmittags abzuholen, nicht ohne die

*) Svaagat ist Hindu und bedeutet sinngemäß: Seid willkommen

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dringende Warnung auszusprechen, nur Mineralwasser aus Originalflaschen zu trinken. Das Hotelzimmer war angemessen. Pepi schaute aus dem Fenster. Unten war ein Kreisverkehr zu sehen. Und was er sah, bestärkte nur seinen ersten Eindruck. Die oberste Verkehrsregel schien hier zu lauten: Chaos hat Vorrang.. Er staunte über die Reaktion der Autofahrer, war begeistert von den Fahrkünsten der Tuk-Tuks, (Das sind motorisierte Rikschas. D.Red). Aber mehr noch bewunderte er den Mut der Fußgänger, die ruhig und scheinbar furchtlos im Verkehrsgewühl die Straßen überquerten. Zwar herrscht hier Linksverkehr, aber wenn rechts Platz war… Pepi meint, hier gibt es die nervenstärksten

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Auto- und Tuk-Tuk-Fahrer und die tapfersten Fußgänger. Der Guide holte sie pünktlich ab und man zog durch Calcutta, das hier richtig Kolkata genannt wird. Oh Calcutta! Mit Vorstädten gibt es über 14 Millionen Einwohner. Pepi hat den Eindruck, dass alle auf derselben Straße wie er unterwegs sind. Was Pepi von oben gesehen hatte, erlebte er jetzt in Echtzeit. Der Verkehr: die reine Hölle. Eine nicht enden wollende Kolonne von Karren, Rollern, Rikschas, Autos, Autobusse und nicht zu vergessen die Tuk Tuk und die Menschen. Chaos. Alles hupt. Es riecht nach Rauch, Abgasen und Abwasser. Die Düfte Indiens sind allgegenwärtig.

Um es kurz zu machen: Die Kampls sehen das Viktoria Memorial, das Wahrzeichen Calcuttas, den Ramakrishna Tempel, das Mutter Teresa-Haus und vieles mehr, jedenfalls das was in einem Reiseführer als sehenswert angeprangert wird. Pepi kann sich nicht mehr an alles erinnern. Die Kampls sahen aber auch etwas das in keinem Reiseführer an erster Stelle steht: Armut und grenzenloses Elend. Am Ende der Tour versprach der Guide, er werde sie morgens zur Schiffstour abholen. Die Ganges Queen Auf der „Ganges Queen“ traf sich eine illustre Gesellschaft. Sie alle bewohnten eine der insgesamt 12 Kabinen. Der Kapitän begrüßt jeden einzelnen Gast persönlich. Jeder Passagier wird mit einer Blumengirlande geschmückt und ein Begrüßungstrank serviert: Champagner. Als Zeichen von Segen, Respekt und Ehre erhält jeder Gast eine Tilak – eine runde Markierung – auf die Stirn. Die Kabine ist geräumig und lässt keine Wünsche offen. Fliegengitter vor den Fenstern, französischer Balkon. Pepi entziffert den Zettel, der auf dem Bett liegt und sagt: „Aha, das habe ich erwartet“. Was, fragt seine Charlotte? Na da steht: Bordsprache Englisch. Wirklich fällt nur ein Passagier auf. Eine Dame. Ihr Gehabe und ihr Outfit war bemerkenswert. Sie trug mehr Schmuck, Ketten und Armbänder als ein ganzer Trupp von Tempeltänzerinnen. Sie bewohnte die Kabinenkategorie: Maharaja-Suite am UpperDeck. Bei der Anmeldung sagt sie ihren


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Namen. Laut, damit es alle mitbekommen, und mit allen „von“ und „zu´s“. Pepi meinte: „Das klingt eher nach Speisekarte.“ Die Frau kommt aus – Wien! Da wollte Pepi natürlich ein kleines Plauscherl starten. Doch die Frau von Wien würdigte ihn keines Blickes. Charlotte lachte: „Lass´ sie doch. Hast du nicht die Mode bemerkt, die sie vorführt: echt Gründerzeit.“ Der Service an Board hatte ein einfaches Motto: Von allem nur das Beste und den Gästen soll es an nichts fehlen. Empfang, Kabine, Service: Pepi war beeindruckt und Charlotte begeistert. Sie hatten jetzt auch einen dienstbaren Geist. Der sprach nur englisch. Und jeden Wunsch der beiden bestätigte er mit: „Yes, super, extra good Sir. No problem.“ Leinen los! Die Ganges Queen dampfte dem Hugli-River gemächlich flussaufwärts. Der Hugli ist ein mächtiger Mündungsarm des Ganges, 260 Kilometer lang, mit ziemlich starker Strömung und jeder Menge Windungen und Schleifen. Man sieht Herrenhäuser und urige Dörfer inmitten einer malerischen Landschaft. Jeden Tag wird es nun zur Mittagszeit ein Buffet geben. Mit Überangebot. Zuerst schippert man an den Vororten Calcuttas vorbei, später wird es ländlich. Und wo immer die Ganges Queen auftaucht, stehen Menschen am Ufer. Und Kinder. Viele, viele Kinder. Manche winken. Viele machen Fotos mit ihrem Cellphone. Später legte man in Barrackpore an.

Die Passagiere der Ganges Queen werden von Menschenmassen empfangen. Mit dabei unzählige Bettler und dienstbare Geister die Waren oder Dienstleistung anbieten. Schuhe putzen? Und Kinder, viele, viele Kinder. Der Lärm, die Düfte Indiens, das Klima setzt den Besuchern zu. Dann geht es weiter nach Bandel. Derselbe Zirkus. Bandel ist eine ehemalige Handelsstation der Portugiesen. Man besichtigt die Kirche Nossa Senhora do Rosário, eine der ältesten christlichen Kirchen Bengalens. Vor der Kirche steht ein Schiffsmast. Den habe ein Kapitän gespendet, als Dank, dass

er einen Schiffsuntergang überlebt hat. Dann schaute man sich noch die niederländische Kolonie Chinsura an und die alte Hafenstadt Saptagram. Auch dort Tempel. Legendär der Basudev und Hanseswari-Tempel. Abends gibt es Wellcome-Dinner. Der Kapitän begrüßt jeden Gast. Die Kampls sitzen mit einem englischen Ehepaar, einem Texaner, erkenntlich an seinem Stetson, den Cowboystiefeln und dem unvermeidlich, grobkarierten Hemd, an einem Tisch. Mit dabei ein Kanadier, der sein Geld mit Holz macht. Jeff der Texaner sagt, er sei hier, weil er einmal: „The damned holy elephants“ sehen will. Er meine wohl die heiligen Kühe, fragt der englische Gentleman. Nein, der Kühe wegen sei er nicht nach Indien gekommen. Davon habe er daheim tausende. Gelächter. Der englische Gentleman spricht zur Pepis Erleichterung etwas deutsch. Er war während seines Militärdienstes in Germany stationiert. Er wird noch viel zu erzählen haben. Die Frau von Wien setzt sich separat ab. Sie braucht keine Gesellschaft. Kalna Am nächsten Tag dampft die Ganges Queen den Hugli weiter nordwärts. Die Passagiere liegen in Lehnstühlen am Sonnendeck und lassen Indien an sich vorbeiziehen. Ist schon seltsam denkt sich Pepi, da zieht eine pseudoeuropäische Enklave durch Indien. Ist risControl 07/17 17


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fast so wie im Kino. Er sollte noch hautnah in indisches Leben eintauchen. Die Kampls haben sich auch schon angepasst. Bei Gelegenheit falten sie die Hände und beugen den Oberkörper leicht nach vorne. In der Ferne sieht man einen großen Hügel der über der ebenen Landschaft thront. Als das Schiff näher kommt erkennen die Menschen an Bord das ist Müll! Ein ganzer Berg aus Müll. Und darauf klettern Menschen herum. Männer, Frauen und Kinder. Alle in Fetzen gehüllt. Sie alle leben vom Müll. An Bord stehen alle an der Reling und knipsen. Die Stimmung an Bord ist leicht gedrückt. Nicht so die Frau von Wien. Sie lässt sich von ihrem personal Servant Stück um Stück servieren. Den Rest lässt sie liegen. Davon hätten die Menschen am Müll tagelang leben können. Next Stopp ist Kalna. Tempelstadt. Die Kampls erkunden mit einer Rikscha bengalische TerrakottaTempel in einem tropischen Garten. Das Ensemble so der Guide, stammt aus der Zeit des Maharadschas von Bardhaman. Zurück an Bord wird am späteren Abend indische Kultur geboten. Drei Musikanten und eine Tanzgruppe. Wunderschöne Inderinnen in bunten Saris. Die Musik klingt richtig indisch, denkt sich der Pepi. Er vermisst Harmonie. Dafür gefallen ihm die Mädels. Besonders die zweite von rechts. Die ist nicht aus Wuppertal, sagt er laut. Wie bitte, fragt Charlotte? Na, dieses Mädel ist sicher nicht

aus Wuppertal? Hast du sie noch alle, fragt die Seine? Natürlich sagt der Pepi. Kennst du denn nicht den Megaschlager: Sie ist die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe? Ich glaube, sagt Charlotte, wir müssen einmal zum Arzt gehen. Matiari Der nächste Tag. Indische Landschaft. Vormittags: Lehnstuhl liegen. Allen ist inzwischen klar, die Frau von Wien schikaniert die Crew. Doch gegen den Langmut und die Gastfreundlichkeit der Inder kommt sie nicht an. Bei Tisch wird es interessant. Pepi erfährt, dass sein englischer Tischgast, Anthony Ryan, ein hoher Militär war. Er ist Knight Commander und als Sir anzusprechen. Er erzählt, dass einer seiner Vorfahren in Indien stationiert war. Und zwar in der Einheit des berühmten Brigadier Reginald Dyer der durch das Massaker von Jallianwalla Bagh, 1919, zu trauriger Berühmtheit gelangt sei. Er erzählt so spannend, dass der Nachmittag wie im Fluge vergeht Später ankert die Ganges Queen in Matiari. Die Gesellschaft besucht das Dorf, das durch seine Handwerkskunst bekannt ist. Wie immer umringt von Menschenmassen. Hier gibt es alles aus Messing. Man kann den Handwerken zusehen und alles ist zu kaufen. Weiter geht es nach Plassay. Hier gab es eine grausame Schlacht zwischen den Fürsten

von Bengalen und der Ostindien-Kompanie, geführt von Robert Clive. Am Abend gibt es ein Candlelight-Dinner Murshidabad Heute erreicht die Ganges Queen Murshidabad. Die Stadt die nach dem damaligen Nawab Murshid Quli Khan benannt wurde, war von 1705 bis 1773, die Hauptstadt des unabhängigen Bengalen. Die Touristen bestaunen den Nawab-Palast Hazarduari und die Ruinen der Katra-Moschee, in der sich auch das Grab des Nawab Murshid Quli Khan befindet. Der Reiseveranstalter lädt zu einem Abendessen in ein berühmtes Lokal. Original indisch. Es wird köstliche, lokale Kost geboten. Echt lecker, aber auch echt scharf. Indisch eben mit viel Curry. Und natürlich Chapaati, Fladenbrot. Man kann, darf, muss mit der Hand essen. Aber bitte nur mit der rechten. Die linke gilt als unrein. Für die Europäer hält man Besteck bereit. Zum Trinken gibt es eine endlose Auswahl, bis hin zu traditionell Indischem. Alle genießen das Gebotene mit Hingabe. Nur die Frau von Wien wünscht sich etwas Anderes. Ein Wiener Schnitzel! Dann sagt die Dame etwas Unerwartetes: „Aber bitte vom Kalb.“ Ihr deutschsprechender personal Servant erstarrt. Er schaut sich um. Nein, es hat niemand verstanden. Er ruft den Kapitän und erklärt was die Dame wünscht. Der Kapitän bleibt gelassen. Inder kennen keine Probleme, nur Lösungen. Er befielt der Bordkoch soll so ein Stück zubereiten. Es wird serviert. Aber die Frau von Wien erkennt natürlich den Unterschied zwischen Huhn und Rind und ist neben ungehalten auch erzürnt unzufrieden. Kein Wort der Anerkennung für die Bemühungen. Kein Dank. Und natürlich kein Bakschisch. Sie wird zum Schiff geleitet. Am nächsten Morgen startet die Ganges Queen flussabwärts. Es geht wieder Richtung Calcutta. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe von risControl. Lesen Sie, u.a. warum es an Bord der Ganges-Queen zu einem Eklat kommt. Warum Leichen an den Kampl´s vorbeitreiben, was der Pepi, im Angesicht des Taj Mahal, seiner Holden ins Ohr flüstert und was man auf einem indischen Bahnhof erlebt, während man auf den Zug wartet…

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Cyber-Risiken im Griff – Generali „Betrieb & Beruf“ Die Welt befindet sich in einem digitalen Wandel. Dynamik und Komplexität nehmen stetig zu. Neben den klassischen Risiken werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immer häufiger mit neuen Bedrohungsszenarien wie Cyber-Angriffen konfrontiert. Cybercrime stellt die „Schattenseite“ der zunehmenden Digitalisierung dar. Eine CyberAttacke kann nicht nur zu existenzbedrohenden finanziellen Schäden, sondern auch zu einem massiven Image- und Reputationsverlust führen.

Zur optimalen Absicherung von Gewerbebetrieben benötigen diese, innovative und maßgeschneiderte Versicherungslösungen. Als führender Gewerbeversicherer trägt die Generali diesen Entwicklungen Rechnung und bietet optimale, im Bausteinsystem individuell kombinierbare Produkte. Zusätzlich steht Prävention verstärkt im Fokus. Die Generali hat gemeinsam mit der Europ Assistance speziell für Gewerbebetriebe eine umfassende Cyber-Assistance entwickelt. Mit der neuen IT- und Cyber-Assistance hat die Generali die aus dem Privatbereich gewonnenen Erfahrungen nun für Gewerbekunden weiter ausgebaut und eine innovative und einzigartige Produktlösung konzipiert. Diese am Markt neuartige Assistanceleistung umfasst einerseits eine präventive Unterstützung zur Minimierung des individuellen Cyber-Risikos und bietet andererseits Hilfe nach einem Cyber-Angriff. Kunden erhalten Unterstützung per Telefon, online über das Generali Kundenportal oder durch Fernwartung. Denn mit proaktiven Präventionsmaßnahmen und der richtigen Reaktion im Falle einer CyberAttacke können das individuelle Cyber-Risiko und die Wahrscheinlichkeit eines Schadens deutlich reduziert werden. Im Rahmen von „Betrieb & Beruf“ bietet die Generali Versicherung einen First Level Support für IT und Computer sowie einen Website-Check und eine umfassende Cyber-Beratung. Weiters führen Spezialisten des Partners Europ Assistance einen Sicherheitscheck für IT und Computer durch. Aber auch andere Sparten finden seit Kurzem in der Gewerbeversicherung „Betrieb & Beruf“ der Generali Berücksichtigung. So sind seit Juni eine Bauwesenversicherung und

eine Deckung für Betriebsunterbrechung für freiberuflich Tätige einbündelbar. Im September vervollständigen zusätzlich eine Kollektivunfall- sowie eine Reiseversicherung das Angebot der Generali. Die Möglichkeit der Mitversicherung einer umfassenden Transport - und Rechtsschutzversicherung besteht bereits. Die Erfahrung zeigt, dass gerade in diesen Nischenbereichen existenzbedrohende Gefahren lauern. Noch ist die Versicherungsdurchdringung in diesen Sparten gering und bietet für den Vertrieb große Chancen für Geschäftsausweitungen. Statistiken zufolge verfügen nur 10 Prozent der österreichischen KMUs über eine passende Transportversicherung und etwas mehr als 20 Prozent über eine Firmenrechtsschutzversicherung. Viele Handwerksbetriebe transportieren teure Werkzeuge

und Maschinen. Werte, die in vielen Fällen nicht abgesichert sind. Mit der Produktwelt Neu "Betrieb & Beruf " stellt die Generali Versicherung ihren Vertriebspartnern ein ideales und umfassendes Werkzeug für eine bestmögliche Beratung und Absicherung zur Verfügung. In der Gewerbeversicherung ist es wichtig, den Risikobedarf des Kunden lückenlos zu erfassen, auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen und umfassende Lösungen ohne unnötige Komplexitäten anzubieten. Das ist auch der klare Fokus der Gewerbeversicherung „Betrieb & Beruf“ der Generali, die mit einfach aufgebauten, flexiblen und modularen Produktbausteinen die idealen Voraussetzungen für eine standardisierte und doch individualisierbare Risikoabdeckung bietet. risControl 07/17 19


MARKT

D.A.S. Rechtsschutz

Urlaubsfotos ohne Folgen

Wer möchte seinen Urlaub nicht in Bildern festhalten, aber um nicht selbst in die Gefahr des Festhaltens - nicht in einem Bildformat, sondern von Sicherheitskräften zu gelangen, sollte im Urlaub folgendes beachtet werden: „Trotz einfacher Handhabung von Smartphone und Co ist es wichtig, einige Regeln einzuhalten um nicht rechtliche Probleme zu bekommen.“, informiert Ingo Kaufmann, Vorstand der D.A.S. Rechtsschutz AG. „So sollte man etwa in muslimischen Ländern beim Ablichten von Kirchen, Moscheen oder Tempeln vorsichtig sein - Fotografieren ist häufig untersagt. Begegnet man in einem Land mit hinduistischem Glauben einer Gruppe weiß gekleideter Menschen, handelt es sich vermutlich um eine Trauergesellschaft. Diese sollte selbstverständlich nicht fotografiert werden.“ Das Fotografieren und Filmen von militärischen Anlagen, Fahrzeugen und Personal ist in vielen Ländern strengstens verboten und kann zur Verhaftung führen. Strenge Regeln gibt es etwa in Ägypten, Äthiopien, Bosnien-Herzegowina, China, Dubai, Estland, Griechenland, Indien, Kuwait, Madagaskar, Marokko, der Russischen Föderation, SaudiArabien, aber auch auf den Seychellen, in der Tschechischen Republik und in Zypern. „Darüber hinaus kann in einzelnen Ländern auch das Ablichten von öffentlichen Gebäuden wie etwa Bahnhöfe, Elektrizitätswerke, Hafenanlagen, Brücken, Fotos in Freibädern, sowie das Fotografieren unter Zuhilfenahme von Drohnen oder ferngesteuerten Geräten zu empfindlichen Strafen führen.“, so Kaufmann weiter. Der Jurist empfiehlt, vor Antritt einer Reise sich diesbezüglich auf der Website des Außenministeriums über länderspezifische Reisehinweise zu informieren. „Prinzipiell ist der reine Akt des Fotografierens nicht verboten, sehr wohl aber die Veröffentlichung der Bilder.“, so Kaufmann. „Doch leider ist die Rechtslage uneinheitlich geregelt. Der OGH hat in einem konkreten Fall entschieden, dass alleine schon die Aufnahme ein unzulässiger Eingriff sei.“ Das sogenannte „Recht am eigenen Bild“ wird im Urheberrechtsgesetz geregelt und soll die abgebildete Person schützen. Befindet man sich an einem öffentlichen Ort und wird dabei mehr oder weniger zufällig abgelichtet, so ist 20 risControl 07/17

die Veröffentlichung zulässig, wenn die Person nicht gezielt fotografiert wird. „Verboten ist jedoch die Veröffentlichung von Personen, wenn Interessen des Abgebildeten verletzt werden.“, so Kaufmann. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn das Foto entwürdigend, herabsetzend, ent- oder bloßstellend wirkt, wenn das Foto das Privatleben der Öffentlichkeit preisgibt oder das Bild für Werbezwecke

eingesetzt wird. Unter Veröffentlichung ist zum Beispiel das Hochladen eines Fotos auf einer öffentlich zugänglichen Website, das Versenden per E-Mail oder WhatsApp an mehrere Freunde oder auch ein Posten des Fotos auf Facebook zu verstehen. Der Fotograf kann sich rechtlich am besten absichern, indem er vorher von der betreffenden Person die Zustimmung zur Veröffentlichung einholt.


MARKT

Allianz Versicherung

Weltwirtschaft trotzt der politischen Unsicherheit

Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit in recht guter Verfassung und ist mit Schwung in das Jahr 2017 gestartet. Risiken – ob politisch oder geopolitisch – bleiben aber weiterhin bestehen und können immer wieder aufflammen. „Die Widerstandsfähigkeit, die sowohl die Realwirtschaft als auch die Finanzmärkte angesichts des hohen Maßes an politischer Unsicherheit auf globaler Ebene an den Tag legen, ist durchaus bemerkenswert“, erklärte Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Weltweit positive Konjunkturaussichten Während die Wachstumsaussichten in den Industrieländern insgesamt recht günstig sind, zeichnet sich in den Schwellenländern eine moderate Konjunkturbeschleunigung ab. Verantwortlich hierfür ist vor allem die graduelle Stabilisierung in den Schwergewichten Brasilien und Russland. In den USA bleibt der wirtschaftspolitische Kurs in wichtigen Politikfeldern auch Monate nach der Amtsübernahme durch die neue Administration sehr unklar. Angesichts der Komplexität des Gesetzgebungs- und Budgetprozesses erscheint es zunehmend unwahrscheinlich, dass größere Steuervorhaben noch heuer in Kraft treten werden. Die Allianz Experten rechnen mit einem US-Wirtschaftswachstum von real etwas mehr als 2,0 Prozent in diesem Jahr. Insgesamt erwarte man 2017 einen Anstieg der globalen Wertschöpfung von 2,9 Prozent, nach 2,6 Prozent im vergangenen Jahr. Konjunkturausblick in Europa: Stabiler Euro, Fiskal- und Geldpolitik verleihen Rückenwind Volkswirtschaftlichen Prognosen zufolge festigt sich der konjunkturelle Aufschwung: Konkret erwartet die Allianz nach einem starken Jahresauftakt für 2017 ein Wirtschaftswachstum im Euroraum von 1,9 Prozent. Für eine anhaltende Konjunkturerholung sprechen neben dem sich aufhellenden weltwirtschaftlichen Umfeld vor allem die weniger restriktive Fiskalpolitik, der relative stabile Euro und die weiterhin unterstützende lockere

In den USA bleibt der wirtschaftspolitische Kurs in wichtigen Politikfeldern auch Monate nach der Amtsübernahme durch die neue Administration sehr unklar. Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Damit einhergehend ist auch eine spürbare Besserung am Arbeitsmarkt ersichtlich: So fiel die Arbeitslosenquote des Euroraums laut Eurostat-Daten im April dieses Jahres auf den niedrigsten Stand seit März 2009. Das Inflationsumfeld bleibt währenddessen moderat. „Die Inflationsraten – und mit ihnen die Inflationserwartungen – waren ungewöhnlich lange sehr niedrig. ‘Zweitrundeneffekte‘ brauchen naturgemäß Zeit: Es wird ein allmählicher Prozess sein, bis sich der Kostendruck im Euroraum wieder graduell erhöht“, erklärt Heise. Die EWU-Inflationsprognose für den Durchschnitt 2017 und das Jahr 2018 wurde dementsprechend um ein Zehntel nach unten auf 1,6 Prozent gesenkt. Die Kerninflation dürfte vom aktuellen Niveau in der Tendenz leicht steigen und damit den Abstand zur Gesamtinflation verringern. Österreich: Starke Aufwärtstendenz, Exportsektor als Wachstumsmotor „Auch in Österreich stehen die Zeichen klar auf Wachstum, die österreichische Wirtschaft ist erfreulich in das Jahr 2017 gestartet“, so Heise. Die Allianz Experten rechnen für Österreich mit einem BIP-Wachstum von real 2,0 Prozent – dem kräftigsten Plus seit sechs Jahren. Der Anstieg im kommenden Jahr dürfte sich auf 1,6 Prozent belaufen. Deutliche Wachstumsimpulse werden dabei insbesondere vom Exportsektor ausgehen. Wie im gesamten Euroraum sei der Aufschwung inzwischen

auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt angekommen. Dementsprechend werde im Verlaufe dieses und des nächsten Jahres ein allmählicher Rückgang der Arbeitslosenquote erwartet. „EZB-Exit“ in Minischritten bei wenig Inflationsdruck Angesichts der Teuerungsraten, die leicht unter ihrem Ziel liegen, und nicht vorhandener ernsthafter Inflationsrisiken stehe die Europäische Zentralbank zurzeit nicht unter Handlungsdruck. Ihre Krisenpolitik sei nicht mehr notwendig: „Die ultra-lockere Geldpolitik der EZB passt nicht mehr zum guten Konjunkturumfeld“, so Heise. Der Kurswechsel hin zu einer restriktiveren Geldpolitik der EZB vollzieht sich allerdings nur langsam. Nach der jüngsten Änderung der „Forward Guidance“, der Kommunikationsform der EZB hinsichtlich der längerfristigen Ausrichtung der Geldpolitik, wird man vermutlich ab September über eine Reduktion der Anleihekäufe reden. Aus heutiger Sicht rechnen die Allianz Experten Anfang nächsten Jahres mit einer Rückführung von monatlich 60 auf 40 Milliarden Euro. „Unsere aktuelle Prognose, dass das Tapering Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein dürfte, der negative Einlagensatz 2018 etwas angehoben wird und erst danach eine erste Erhöhung des Refinanzierungssatzes erfolgt, bedeutet eine noch lange lockere Geldpolitik“, so Heise abschließend. risControl 07/17 21


VERSICHERUNG

Verband Österreichischer Versicherungsmakler

Dokumentationspflicht bei Versicherungsmaklern

Vor rund 30 Mitgliedern des Verbandes Österreichischer Versicherungsmakler hielt Dr. Roland Weinrauch von der gleichnamigen Rechtsanwaltskanzlei einen Vortrag, in dem er eine kurze Vorschau auf die zu erwartenden Auflagen für Makler im Rahmen der IDDUmsetzung gab und insbesondere auf die Dokumentationspflicht des Maklers einging. Er betonte dabei, dass die Dokumentationspflicht an sich eine gesetzliche Vorgabe für den Makler sei, deren Nicht-Einhaltung zu Verwaltungsstrafen führen könne. Im Zuge der Umsetzung der IDD ist davon auszugehen, dass diese Pflicht bestehen bleibt, es aber gegenüber heute zu empfindlicheren Strafen bei Verstößen bis hin zum Entzug der Gewerbeberechtigung kommen könnte. Besondere Bedeutung kommt der ordentlichen Dokumentation bei

der Haftungsdiskussion des Maklers zu, sie kann helfen, sich vom Vorwurf einer Haftung zu befreien. Auf jeden Fall könne man sich bei ausreichender Dokumentation besser auf die Frage, ob eine behauptete Haftung zu Recht besteht oder nicht, besser vorbereiten. Aus der eigenen Berufspraxis betonte Dr. Weihrauch, dass abgesehen von diesen rechtlichen Erfordernissen eine gründliche Aufzeichnung der geleisteten Beratung und der für den Klienten unternommenen Schritte eine Reihe von administrativen Vorteilen biete und sich auf die Kundenbeziehung vorteilhaft auswirke. Er empfiehlt zumindest die Verwendung der Musterberatungsprotokolle des Fachverbandes und weist insbesondere darauf hin, dass dort auch der Umfang der Maklerbeauftragung klar definiert werden solle.

Dr. Roland Weinrauch

R+V Versicherung

Pferdeversicherung Relaunch

„Die Pferdehaltung erfreut sich in Österreich großer Beliebtheit. Allein der Pferdesportverband zählt 48.000 Mitglieder. Und das Interesse an der Absicherung der oft kostspieligen Tiere steigt. Für unsere Vertriebspartner eröffnet sich hier ein großes Geschäftsfeld, zumal unsere Erfahrung zeigt, dass die Pferdeversicherung ein erhebliches Cross-Sel-

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ling-Potential bietet - sind doch zahlreiche Pferdebesitzer auch unternehmerisch tätig“, weiß Martin Löffler, Spartenverantwortlicher der Tierversicherung bei R+V. Aufgrund der hohen Nachfrage vonseiten der Maklerschaft an Pferdeversicherungen hat R+V die Operationskostenversicherung um den Deckungsbaustein „Exzellent“ erweitert.

Somit kann der Kunde neben den Varianten „Basis“ und „Premium“, nun auch die Variante „Exzellent“ wählen und erhält dadurch weltweiten Deckungsschutz. Zusätzlich sind auch kleinere Operationen in Standnarkose oder Sedierung bis 1.000 Euro mitversichert. Die Operationskostenversicherung kann sowohl einzeln als auch im Rahmen der Tierlebenversicherung abgeschlossen werden. Um seine Vertriebspartner zu unterstützen, bietet R+V ab sofort auch einen Online-Antragsrechner zum Abschluss der Pferdeversicherung an. Sowohl Tierlebenversicherung wie auch OPKostenversicherung können für Pferde bis zu einem Wert von 100.000 Euro rasch und unkompliziert digital unter www.pferd-ruv.at beantragt werden. Alle benötigten Formulare werden vom Rechner automatisch generiert. Makler können sich für die Nutzung des Rechners bei R+V registrieren lassen. Kommt so ein Vertrag zustande, wird dieser automatisch dem vermittelnden Makler zugerechnet. Die Registrierung für den Rechner und die Einbindung auf die eigene Homepage wird interessierten Maklern in einer eigenen Webinar-Reihe zum Thema Pferdeversicherung erläutert.


VERSICHERUNG

ERGO Versicherung

Sicherheit für den Drahtesel

Die neue Online-Fahrradversicherung der ERGO gibt es in zwei Varianten, kann direkt über die Website der Versicherung abgeschlossen werden und endet nach einer Laufzeit von 6 Monaten oder einem Jahr automatisch. Im Haushaltsversicherungsprodukt ist der Diebstahl eines Fahrrads oder E-Bikes mit bis zu 3.000 Euro, wenn es im wohnungseigenen Kellerabteil gestohlen wird und mit bis zu 1.500 Euro, wenn es am versicherten Grundstück entwendet wird, gedeckt. Nun bietet ERGO eine unabhängige Fahrradversicherung an. Das Produkt ist in zwei Varianten erhältlich und bietet in der „Bike Basic“ Variante Deckung bei Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub in ganz Europa bis zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 10.000 Euro. Voraussetzung ist, dass das Fahrrad bzw. E-Bike zum Zeitpunkt des Diebstahls in Stiegenhäusern, Höfen und dergleichen mit einem Schloss mit hohem

Sicherheitsstandard (Bügel- bzw. Faltschloss) abgeschlossen war. Die Variante „Bike Plus“ bietet weitere Deckung bei Teilediebstahl und Vandalismus, sowie eine Fahrrad Assistance. Die Fahrrad Assistance im Rahmen des „Bike Plus“-Pakets bietet schnelle Hilfe im Notfall vor Ort, von der Bergung des Rads bis hin zum Transport zur nächsten Fahrrad-Werkstatt nach einer Panne oder einem Unfall (bis max. 200 Euro). Sollte eine Reparatur des Fahrrads oder E-Bikes nicht möglich sein, übernimmt die Assistance Organisation und Kosten für die Heimreise – auch im Falle eines Diebstahls (bis max. 150 Euro). Bei einem kaputten Fahrradschloss oder Verlust des Schlüssels kümmert sich die Assistance um einen Aufsperrdienst vor Ort (bis max. 200 Euro). Die Pannenhilfe kann in ganz Österreich, sowie innerhalb von 25 km nach der österreichischen Staatsgrenze in Anspruch genommen werden. Über die

kostenlose Serviceline erhalten „Bike Plus“Kunden Informationen über Servicestellen oder Fahrrad-Werkstätten.

UNIQA

Neuer KFZ -Tarif

Die UNIQA Österreich aktualisiert den KFZ-Telematik-Tarif „SafeLine“. Wer beim Autofahren auf sein Handy verzichtet kann bis zu 50 % der KFZ-Haftpflicht Jahresnettoprämie sparen. Andreas Kößl, Vorstand UNIQA Österreich: „Wer auf sein Handy während der Fahrt verzichtet, kann deutlich Prämie sparen. Die Belohnung ist flexibel, je weniger man telefoniert, desto höher ist die Ersparnis. Sie reicht von einem bis zu 50 %“. Die Technologie baut auf dem bereits vor zehn Jahren gestarteten SafeLine-Tarif auf und wird nun grundlegend erweitert. Alle Sicherheitsfunktionen, wie die automatische Meldung von Unfällen, eine Notfalltaste im Auto und in der UNIQA

SafeLine-App, sowie die Möglichkeit, das Fahrzeug nach einem Diebstahl zu orten, wurden beibehalten. Neu ist die extrem präzise Messtechnologie. Diese kann den Handyverzicht so genau erfassen, dass darauf die Prämienberechnung aufgebaut werden kann. Um den Handyverzicht nachzuweisen, nutzen UNIQA Kunden die SafeLine-App auf ihrem Telefon. Diese ist für Apple und Android Geräte kostenlos im jeweiligen Store erhältlich. Nach einer Fahrt senden sowohl die SafeLine-Box als auch die App die Fahrtdaten an den SafeLine-Server, der die reine Fahrzeit mit dem Handyverzicht abgleicht. Sobald man bei über 50 % der Fahrtzeit auf das Handy verzichtet, beginnt die Ersparnis zu wirken –

für jedes weitere Prozent Handyverzicht gibt es ebenso viel Prämienersparnis. Zur Kontrolle für den Kunden werden die Daten jeder Fahrt in der SafeLine App angezeigt. Die App gibt Auskunft darüber, wie lange man sein Handy während des Fahrens nicht benutzt. Auch weitere Goodies gibt es beim Verzicht aufs Handy. Ein Netz von Kooperationspartnern stellt kostenlose Produkte und Services für sichere Fahrweise zur Verfügung. Beispielsweise Kaffee oder ausgesuchte Getränke bei OMV Tankstellen, oder man kann die gesammelten Punkte für einen guten Zweck einsetzen: mit der Organisation „Licht für die Welt“ werden Operationen finanziert, die blinden Menschen ihr Augenlicht zurückgibt. Mit der Funktion „myCar“ wird der Standort des eigenen Autos angezeigt und unter „myLogbook“ kann in das Fahrtenbuch Einsicht genommen werden. Die Applikation verfügt auch über eine Notfall-Taste, sodass man unabhängig vom Notfallknopf im Auto rasch selbst Hilfe rufen kann – beispielsweise bei einem Freizeit-Unfall. risControl 07/17 23


VERSICHERUNG

NÜRNBERGER Versicherung

Markenauftritt

Die NÜRNBERGER Versicherung schärft ihren Markenauftritt. Nach 35 Jahren wird das Corporate Design der NÜRNBERGER Österreich einem Redesign unterzogen. „Nach mehr als drei Jahrzenten, in denen sich unser visuelles Erscheinungsbild nur geringfügig verändert hat, war es an der Zeit, unseren Auftritt in der Öffentlichkeit zu überarbeiten und in eine zeitgemäße Form zu bringen. Damit sollen unsere Markenwerte noch besser verdeutlicht werden.“, erläutert Vorstandsvorsitzender Kurt

Molterer. Der neue Markenauftritt ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Erscheinungsbilds. Kernelement des Logos bleibt weiterhin die Nürnberger Kaiserburg, wenn auch stilisierter als zuvor. Die neue WortBild-Marke verbindet somit Herkunft und Zukunft. Auch der Slogan wurde geschärft: Die NÜRNBERGER Versicherung verspricht ihren Kunden "Schutz und Sicherheit. Seit 1884." Optisch zeitgemäß gestaltet sich die Farbwelt: Die Unternehmensfarbe Blau wurde

modifiziert, das verwendete Spektrum um weitere Farbwerte wie z.B. Rosé ergänzt. Damit hebt sich die NÜRNBERGER Versicherung noch klarer von ihren Mitbewerbern ab. Ebenfalls einem Relaunch wurde die Hausschrift unterzogen. Sie wurde modernisiert und prägt jetzt auch die Wortmarke. "Wir haben das neue Erscheinungsbild fit für die digitale Zukunft gemacht. Die Umstellung auf das neue Design wird sukzessive im Laufe dieses Jahres erfolgen", so Molterer.

der Prozesse unter Nutzung von künstlicher Intelligenz und Robotertechnologie, Schadenerledigung und direkte Vertragsabschlüsse mittels App, die Einbindung der Versicherung in die digitalisierte Welt des Kunden (z.B. Internet der Dinge) und die Nutzung der Blockchain-Technologie. Bereits letztes Jahr wurde im Zukunftsmarkt Polen der Abschluss einer KFZ Versicherung über App oder bei einem Bankomaten eingeführt. „Polen ist der

größte CEE-Markt und prämienmäßig nach Österreich und der Tschechischen Republik unser drittgrößtes Land. Wir nutzen die Expertise und hohe Qualifikation der Mitarbeiter unserer polnischen Gesellschaften als Innovationszentrum für unsere Gruppe. Von den „best practice“ Beispielen sollen weitere Gesellschaften unseres Konzerns profitieren“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group.

VIG Group

Genesis

Der VIG Konzern startet sein Digitalisierungsprojekt „Genesis“ in der Konzerngesellschaft Compensa in Polen. Insgesamt werden 25 Millionen Euro als Investitionssumme geplant. Zielsetzung ist, die Ergebnisse des Projektes für andere Konzerngesellschaften zu nutzen. Genesis umfasst alle zukunftsrelevanten Bereiche rund um das Thema Digitalisierung, wofür konkrete Aktivitäten erarbeitet werden. Dazu gehören unter anderem die Automatisierung

ARAG

Neuer Immobilienmakler Rechtsschutz

Die ARAG hat für Immobilienmakler einen Rechtsschutzversicherungstarif mit Provisionsabsicherung in allen vier angebotenen Deckungsvarianten. Alle Varianten enthalten eine Basisdeckung, ausführliche Rechtsberatung und Service. Je nach Variante ist auch der Vertragsrechtsschutz für fremde und eigene Leistungen mit Streitwertgrenzen von EUR 5000,-- bis EUR 35.000,-- inkludiert. Wahlweise mit oder ohne AVRS-Inkasso. Zusätzliche Leistungen wie das ARAGForderungsmanagement und der ARAGRechts-Check komplettieren das Angebot, wobei schon bereits in der Grunddeckung das Forderungsmanagement bei unbestrittenen Provisionsansprüchen über Euro 30,-- und 24 risControl 07/17

unter Euro 5.000,-- auch ohne den AVRSBaustein Deckung bietet. Die Prämien und die umfassende Deckung machen die Ausgaben für rechtliche Angelegenheiten kalkulierbar. Pro Versicherungsfall steht eine Versicherungssumme von EUR 152.000,-- für die

Durchsetzung der Rechte zur Verfügung. Der Immobilienmaklerrechtsschutz wurde mit der Rechtsschutzkanzlei Versicherungsmakler GmbH aus Linz/Leonding entwickelt und ist nun - aufgrund der großen Nachfrage - für alle Vertriebspartner abschließbar.


Ruhig auf Zukunftskurs mit mehr Wissen Wer nachhaltig erfolgreich sein will, hat sich schon bisher regelmäßig weitergebildet. Mit IDD wird diese Selbstverständlichkeit zum gesetzlichen Erfordernis. Gleich bleibt, dass die Allianz ihre Maklerpartner bei diesem Streben nach Qualität in der Beratung aktiv unterstützt.

Durch die Umsetzung der europäischen Insurance Distribution Directive (IDD) in österreichisches Recht wird ab Februar 2018 auch die Weiterbildung gesetzlich geregelt – alle Vermittler müssen dann mindestens 15 Stunden pro Kalenderjahr nachweisen. Mehr Know-how sei schon bisher die Antwort auf viele der aktuellen Herausforderungen gewesen, erklärt Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz: „Genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Maklerpartnern seit Jahren mit der Allianz Top Partner Akademie.“ Der einzige Unterschied werde nun sein, dass Weiterbildung eben gesetzlich gefordert ist. Fit für IDD Die Seminare der Allianz Top Partner Akademie (TPA) sind immer rasch ausgebucht. Kein Wunder – denn so wie auch das Bildungsangebot für Betriebliche Altersvorsorge (BAV) sind sie mit Credits versehen, die für das Weiterbildungszertifikat des Fachverbands der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten angerechnet werden, und entsprechen schon jetzt den IDD-Anforderungen. Auf dem Seminarplan sind Fach- und Expertenwissen zu Versicherungslösungen ebenso wie Personal Skills im Umgang mit Beschwerden oder schwierigen Kundenbeziehungen – jeweils präsentiert von anerkannten Fachleuten. Oftmals braucht es für ein Wissens-Update aber nicht gleich ein ausgewachsenes Seminar bzw. die ein- oder mehrtägige Abwesenheit vom Büro. Wohl auch deshalb erfreuen sich „Web Based Trainings“ (WBT) steigender Beliebtheit, ebenso die verstärkt angebotenen Webinare, womit aktuelle Themen in knapper und kompakter Form transportiert werden. „Für viele Inhalte ist ein WBT oder

Claudia Schlosser, Bereichsleiterin Maklervertrieb bei der Allianz Webinar ungleich effizienter als der Besuch eines Seminars und spart Zeit und Wege“, fasst Schlosser die Rückmeldungen der Maklerpartner zusammen. Ebenfalls im Sinne der kurzen Wege gibt es zu Spezialthemen auch immer wieder Veranstaltungen in regionalen Makler-Centern der Allianz. „Das kommt bei unseren Maklerpartnern sehr gut an“, so Schlosser. Mit Lernen zu Erfolg Ob und wie auch diese Fortbildungsmaßnahmen vom Gesetzgeber anerkannt werden, bleibt noch abzuwarten, Gewinner sind so oder

so die Kunden. Denn auch wenn Schlaumachen im Internet boomt, setzt der Löwenanteil der Versicherungskunden auf persönliche Beratung und schließt auch Verträge lieber auf herkömmlichem Weg ab. An dieser Beratungsqualität sieht Schlosser die Makler aber nicht erst seit IDD hart arbeiten – selbst an den heißesten Badetagen trifft sie Makler bei Symposien und Tagungen beim Erarbeiten von Information und Wissen: „Lebenslanges Lernen steht bei den ungebundenen Vermittlern schon immer ganz oben auf der Prioritätenliste. Davon können unsere gemeinsamen Kunden nur profitieren – und wir unterstützen unsere Maklerpartner dabei.“ risControl 07/17 25


SAFE7 AG

Auf Kurs Auf Initiative der SIVAG, ein Gründungsmitglied der Safe7, veranstaltete die unabhängige Bestandsholding umfangreiche Workshops zu den Themen IDD und Datenschutzgrundverordnung. Über die Inhalte haben wir mit den beiden Vorständen Michael Holzer und Wilhelm Brandstetter gesprochen. Die Branche ist in Bewegung, die Rahmenbedingungen für alle Versicherungsvertriebskanäle werden sich in nächster Zeit verändern. Wie unterstützen Sie Ihre Partner in diesem Bereich? Michael Holzer: Auf Initiative der SIVAG, welche die Workshops organisiert und abgehalten hat, haben wir für unsere Partner die Themen IDD und Datenschutzgrundverordnung genauestens analysiert. Sowohl mit externen juristischen Experten wie Mag. Georg Markus Kainz und Mag. Stephan M. Novotny, als auch Vertretern der Pluskonzept, FinanzPuls und EFM konnte unter hervorragender Moderation durch Johannes Muschik (AFPA) und Felix Riedl, die Thematik ausführlich aufgearbeitet werden.

Michael Holzer und Wilhelm Brandstetter 26 risControl 07/17

Was ist Ihrer Meinung nach die Grundaussage der IDD? Wilhelm Brandstetter: Die Ziele der Europäischen Versicherungsvertriebsrichtlinie – Insurance Distribution Directive (IDD) sind hochwertige Beratung, eine breite Produktauswahl und ein umfangreicher Schutz für den Konsumenten. Die EU-Richtlinie des Europäischen Parlaments vom 20. Jänner 2016 über den Versicherungsvertrieb muss von den Mitgliedsstaaten in ihre nationale Rechtsordnung umgesetzt werden, damit die Bestimmungen rechtswirksam werden. Die österreichischen Gesetzte sind rechtzeitig so zu ändern, dass der Start der IDD am 23. Februar 2018 gewährleistet ist. Noch gibt es keinen Entwurf, daher haben wir uns in unseren Workshops mit den Mindestanforderungen der EU-Richtlinie auseinandergesetzt. Sollte es nationale Abweichungen der vorliegenden Richtlinie geben, werden wir dies in weiteren Workshops unseren Partnern näherbringen. Die Versicherungsvertriebsrichtlinie betrifft jeden Versicherungsvertriebskanal in Österreich, sind sich die Vermittler dessen bewusst? Michael Holzer: Was den meisten Vermittlern noch nicht bewusst ist, ist, dass sie in nächster Zeit von vielen Veränderungen betroffen sein werden. Seien es Änderungen in der Umsetzung der Richtlinie zur IDD, der Gewerbeordnung, dem Maklergesetz, dem

Handelvertretergesetz, dem Versicherungsaufsichts- und Versicherungsvertragsgesetz, als auch dem Fern-Finanzdienstleistungsgesetz und dem Finanzmarktaufsichtsgesetz, aber auch der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung, wobei hier besonders ein Augenmerk auf die Höhe der angedrohten Strafen zu legen ist. Berücksichtig man die üblichen Warte- und Veröffentlichungsfristen, müssten die Adaptierungen der einzelnen Gesetzesvorlagen vom Parlament bis Herbst verabschiedet werden, um die Fristen bis zum 23.2.2018 einhalten zu können. Die IDD sieht eine verpflichtende Weiterbildung vor, wie unterstützen Sie Ihre Partner? Wilhelm Brandstetter: Der Artikel 10 – Berufliche und organisatorische Anforderungen – der IDD Richtlinie sieht sinngemäß vor, dass Versicherungsvermittler und deren Angestellte über angemessene Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, die sie zur ordnungsgemäßen Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Ferner muss dieser Personenkreis den Anforderungen ständiger beruflicher Schulung und Weiterbildung genügen, um ein angemessenes Leistungsniveau aufrechtzuerhalten, das den von ihnen wahrgenommenen Aufgaben und dem Markt entspricht. Es sind Mechanismen zur wirksamen Kontrollendbewertung der Kenntnisse und Fähigkeiten auf der Grundlage von mindestens 15 Stunden beruflicher Schulung oder Weiterbildung pro Jahr einzuführen. Da ein organisatorischer oder personeller Zusammenhang zwischen Schulungsstellen und Versicherungsunternehmen abzulehnen ist, wird hier die Safe7 AG ihrer Marktstellung gerecht und für alle ihre Mitglieder abgestimmte Web-Seminare anbieten, die mit der Zertifizierung abgeschlossen werden. Für die erforderlichen Weiterbildungen wird ebenfalls gesorgt. Das heißt, die Partnerunternehmen der Safe7 AG erfüllen hier alle Anforderungen der neuen Marktnotwendigkeiten nach Einführung der IDD im Februar 2018. Für Auskünfte und weitere konstruktive Gespräche mit Interessenten stehen wir selbstverständlich sehr gerne zur Verfügung – www.safe7.at und office@safe7. Wir danken für die Information und werden gerne weiter berichten.


VERANSTALTUNG

NÜRNBERGER Versicherung

Charity Golf

Das traditionelle NÜRNBERGER CharityGolfturnier fand Anfang Juli im Golfclub Am Mondsee statt. Der aus den CharityBeiträgen stammende Erlös wurde von der NÜRNBERGER auf € 10.000 aufgerundet und wird demnächst zwei karitativen Vereinen gespendet. „Soziales Engagement ist für die NÜRNBERGER eine Herzensangelegenheit. Denn bei allem Geschäftserfolg dürfen wir diejenigen nicht vergessen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Wir sind stolz und freuen uns, dass wir einen Betrag in Höhe von € 10.000 spenden können. Ein besonderer Dank gilt unseren Freunden und Geschäftspartnern, die dies mit ihrer Teilnahme am Turnier erst möglich gemacht haben“, so Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich. In diesem Jahr dürfen sich zwei Vereine über eine Spende freuen: Der Verein „Hilfe Leben“, der Patien-

Michael Kretz, MSc, Geschäftsführer, Bezirksblätter Salzburg GmbH; Günther Kerle, Interessensvertretung der österreichischen Automobilimporteure; Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender, NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich; Markus Ploner, Geschäftsführer, Spängler IQAM Invest GmbH ten mit Krebsdiagnose im Alltag unterstützt und der Verein „Active“, der Freizeitbeglei-

tung für Menschen mit Beeinträchtigung ermöglicht.

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ARAG DIREKTION ÖSTERREICH

Backstage bei einem Rechtsschutzversicherer Wir haben mit Dr. Matthias Effinger, Hauptbevollmächtigter der ARAG SE Direktion in Österreich und Mag. Sarah Trautmann, Stabstelle Versicherungstechnik zu den Themen Großschäden, Vertriebsunterstützung, Aus- und Weiterbildung und den guten Ergebnissen gesprochen.

Die ARAG hat heuer die Bestandsprämiengrenze von knapp 60 Millionen Euro überschritten, wie groß ist die Freude?

veranstaltete Schulung in der Pyramide in Wien-Vösendorf mit über 240 Teilnehmern

Dr. Matthias Effinger: Sehr groß und wir bedanken uns auch dafür bei unseren Vertriebspartnern. Mitte Mai konnte die Bestandsprämiengrenze von 60 Mio. Euro überschritten werden, auf das Gesamtjahr hochgerechnet entspricht dies einem Wachstum von knapp 5%, was deutlich über dem Markt liegt. Die Produktion hat gegenüber dem Vorjahr (Vergleichszeitraum per Ende April 2017) um Plus 31,3 Prozent deutlich zugelegt und die Stornos sind weiter rückläufig. Wir führen den Wachstumssprung auf wesentliche Faktoren zurück. Unsere unabhängigen Vertriebspartner heben immer wieder unsere rasche und unkomplizierte Schadenabwicklung durch Inhouse-Juristen bei vielen Schadenfällen positiv hervor. Auch die modulare Produktstruktur, die Flexibilität im Underwriting, sowie die gute Vertriebsunterstützung und die Umsetzung des konstruktiven Feedbacks der Vertriebspartner und des Maklerbeirates.

Unsere unabhängigen Vertriebspartner heben immer wieder unsere rasche und unkomplizierte Schadenabwicklung durch Inhouse-Juristen bei vielen Schadenfällen positiv hervor.

Vertriebsunterstützung, was speziell wird angeboten? Effinger: Gerade im Gewerbebereich bieten wir unseren Vertriebspartnern etwas sehr Wichtiges an. Ein Vertriebsrepräsentant begleitet unsere Vertriebspartner zum Gespräch beim Gewerbekunden. Dabei können Detailfragen oft gleich vor Ort geklärt werden. Der Bereich Schulung und Weiterbildung ist ebenfalls etwas, wo wir uns von anderen Anbietern unterscheiden möchten. Wir gehen dabei detailgenau auf Deckungen und Streitwerte ein und machen mit vielen Praxisbeispielen unsere Tarife anschaulich. Die erst kürzlich 28 risControl 07/17

war die erfolgreichste Schulung der ARAG seit der Gründung 1976. Weiters halten wir unsere Vertriebspartner mit Partnerinformationen in Form von Newslettern stets auf dem Laufenden. Informationsmaterial, Broschüren und weiteres stehen auf unserer Homepage zum Download bereit und für Vertriebspartner und Partneranwälte gibt es unsere Zeitschrift „pARAGraph“ mit Informationen über rechtliches. Mag. Sarah Trautmann: Der Bereich Schulung unserer Vertriebspartner liegt uns sehr am

Herzen, denn wir gehen bei den Präsentationen in die Tiefe, erklären konkrete Beispiele

aus der Praxis und versuchen, alle Fragen und Problemstellungen gleich in der Schulung zu beantworten. Die ARAG zeigt sich transparent, wie verhält es sich beim Ablauf der Prozesse, z.B. bei einem Großschaden? Trautmann: Ein Großschaden bedeutet bei der ARAG einen Streitwert von über 100.000 Euro. Wir haben dafür ein eigenes Team im Haus, das Team „Groß- und Spezialschäden“. Dieses besteht aus Personen mit großer



INTERVIEW

Expertise im Bereich Schadenregulierung. Nach der Aufnahme und Bearbeitung wird der Schaden genauso behandelt wie jeder andere Schaden. Die Möglichkeiten einer Inhouse Bearbeitung ist bei diesen Fällen naturgemäß sehr eingeschränkt. In diesem Team werden auch Spezialthemen wie Versicherungsvertragsrecht, Arbeitsrecht und Massenschäden bearbeitet. Bei Massenschäden geht es immer darum, gemeinsam mit den Rechtsanwälten die beste Strategie für die Durchsetzung der Rechte der Kunden zu erarbeiten. Es stellen sich maßgeblich Fragen des Gerichtsstandes, welche Gegner in Anspruch genommen werden können und wie die Geltendmachung erfolgt. Es kommt die Führung von Musterverfahren oder anderer Formen der kollektiven Rechtsdurchsetzung wie beispielsweise der „Sammelklage österreichischer Prägung“ in Frage. Ein Beispiel sind die aktuellen Fälle gegen den Autokonzern VW, hier sind Ansprüche teilweise für Musterverfahren geeignet, teilweise sind die Ansprüche in Einzelverfahren geltend zu machen. Allein zu diesem Massenschaden haben wir bislang über 230 gedeckte Fälle. Ist in den letzten Jahren eine Steigerung im Bereich Großschäden oder Massenschäden zu vermerken? Trautmann: Bei den Großschäden sehe ich keine signifikante Steigerung, insgesamt nehmen aber Massenschäden zu. Letztere ereignen sich nun nicht mehr nur im gewohnten Bereich der Vermögensveranlagung sondern praktisch in allen versicherbaren Rechtsschutzbausteinen - siehe eben beispielsweise der Abgasskandal. Effinger: Massenschäden sind konjunkturabhängig. Massenschäden sind nicht vorhersehbar. Die Fälle dürfen nicht mehr bei vom Versicherer ausgewählten Rechtsanwälten gebündelt werden und sind daher auch im Hinblick auf die aktuarielle Berechnung schwer einschätzbar. Im berühmten Urteil Dr. Eschig gegen Uniqa hat der EuGH mit Urteil C-1990/08vom 10.9.2009 entschieden, dass bei Massenschaden eine Rechtsschutzversicherung sich nicht vorbehalten kann, selbst den Rechtsanwalt aller betroffenen Versicherungsnehmer auszuwählen. Es besteht somit auch bei Massenschäden das Recht auf freie Anwaltswahl. Dieser Umstand hat Massenschäden zu einer noch größeren Heraus30 risControl 07/17

forderung für einen Rechtsschutzversicherer gemacht als dies bereits in der Vergangenheit der Fall war. Welche Massenschäden sind momentan aktuell? Effinger: Die Klagen gegen den Autokonzern VW und Audi, und die Schadenmeldungen betreffend Lebensversicherungen. Im

erfüllen. Die richtige Priorisierung der Umsetzungsthemen ist daher besonders wichtig. Auch ist die Parallelität der Umsetzungen, Solvency II, IDD und Datenschutzgrundverordnung eine Herausforderung. Eine Fülle an Themen in kürzester Zeit, die die Vorstandsagenden sehr belasten und fordern, neben dem Tagesgeschäft. Wir haben es aufgrund unseres Gesellschaftsmodelles als Societas Europaea etwas leichter und können auf Konzernsyner-

Unsere unabhängigen Vertriebspartner heben immer wieder unsere rasche und unkomplizierte Schadenabwicklung durch Inhouse-Juristen bei vielen Schadenfällen positiv hervor. Vergleich zu den Medienmeldungen gibt es aber gemäßigte Schadenanzahlen, aber es ist sicherlich auch ein Thema. Es kommen durch die Datenschutzgrundverordnung, die IDD und Solvency II viele Themen auf die Branche zu, wie sehen Sie das? Effinger: Die Datenschutzgrundverordnung ist ein sehr heißes Thema, es wird aus meiner Sicht für die Branche generell eine sehr große Herausforderung bis zum 18. Mai 2018 auch wirklich alle Anforderungen vollständig zu

gien bei einigen Themen zurückgreifen. Da wir in Österreich keine Aktiengesellschaft mehr sind, sondern eine Niederlassung, bestehen noch mehr Möglichkeiten Konzernsynergien zu nutzen. Als ein Einspartenversicherer mit einem einzigen Vertriebskanal, haben wir es in Richtung IDD Umsetzung etwas leichter als Kompositversicherer. Es wird eine herausfordernde Zeit auf uns alle zukommen, sowohl im Bereich Regularien als auch im Bereich neuer Produktfelder. Wir danken für das Gespräch.


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MARKT

Österreichische Hagelversicherung

Schäden in Millionenhöhe

Wetterextreme nehmen zu und treten in immer kürzeren Abständen auf. Auch das Jahr 2017 ist bereits von den Auswirkungen des Klimawandels gekennzeichnet. Ungewöhnlich hohe Temperaturen im Frühjahr und der darauffolgende Frost, Hagelschläge mit Sturm und Überschwemmungen und die nun anhaltende, flächendeckende Hitzewelle stellen die österreichische Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Der wärmste März und aktuell der drittwärmste Juni seit 250 Jahren liegen hinter uns. Zudem hat es vielerorts um 50 Prozent weniger geregnet als im 10-jährigen Durchschnitt. Beides zusammen führte mittlerweile zu einem Schaden in der Landwirtschaft von mehr als 100 Millionen Euro, alleine durch die Dürre. Insbesondere sind das Brotgetreide sowie das Grünland über das gesamte Bundesgebiet betroffen. „Aktuell liegt der Gesamtschaden in der Landwirtschaft durch den Spätfrost, die Überschwemmungsund Hagelschäden, sowie die Dürre bei 150 Millionen Euro“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in einer ersten Bilanz. Einmal mehr wird wieder deutlich, dass die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel von derartigen Wetterextremen als erste und am stärksten betroffen ist. Angesichts dieser Katastrophe sieht man auch, dass jeder Quadratmeter Boden in Österreich geschützt gehört, ansonsten gefährden wir à la longue die Versorgung Österreichs mit heimischen regionalen Lebensmitteln“, so Weinberger abschließend.

Mehr Befugnisse Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erhalten durch das Wirtschaftstreuhandberufsgesetz mehr Befugnisse und die Berufsgruppe stellt sich unter der Bezeichnung „Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer“ neu auf. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer dürfen nun auch standardisierte Dienstverträge erstellen. Außerdem dürfen Steuerberater jetzt ihre Klienten gegen die Finanzpolizei, in Verwaltungsstrafverfahren und vor dem 32 risControl 07/17

VwGH in Sozialversicherungsangelegenheiten vertreten. Für beide Berufe wird es künftig einen getrennten Berufszugang geben. Konkret besteht nun die Möglichkeit, eine Wirtschaftsprüfungsbefugnis zu erwerben, ohne zuvor oder gleichzeitig die SteuerberaterFachprüfung ablegen zu müssen. Der getrennte Zugang für die beiden Berufsgruppen ist eine längst notwendige Anpassung an internationale Standards. Die Kammer

der Wirtschaftstreuhänder darf sich in Zukunft als „Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer“ bezeichnen. Die neue Kammerbezeichnung nimmt damit Bezug auf die Neuausrichtung der beiden Berufsgruppen und transportiert aussagekräftiger, dass künftig der Steuerberater der Spezialist für Steuerrecht und die Parteienvertretung sein wird und der Wirtschaftsprüfer sich auf Prüfungsleistungen konzentriert.


MARKT

VVO

Die veränderte Natur – Naturkatastrophen

Die Natur verändert sich, Extremwetterereignisse werden auch in Österreich immer häufiger. Vorbeugende Maßnahmen werden deshalb immer wichtiger, erklärten Experten des österreichischen Versicherungsverbandes VVO, des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Doch der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier. Waldbrände, Trinkwasserknappheit und ein Tornado: Die Rede ist nicht von einem Sommer in Kalifornien, sondern von den österreichischen Extremwetterereignissen im Jahr 2016. Österreich wird wesentlich häufiger von Naturkatastrophen heimgesucht, als vielen bewusst ist. Durchschnittlich gibt es in Österreich fünf Tornados. Die Zahl der Naturkatastrophen wird zudem in den kommenden Jahren immer weiter zunehmen. Gefährdet sind dabei nicht nur einzelne Regionen, sondern alle Bundesländer – von Vorarlberg bis ins Burgenland. „Extremwetterereignisse machen Präventivmaßnahmen immer wichtiger“, betont VVO-Präsident Generaldirektor KR Mag. Dr. Othmar Ederer. Weltweit kann man klar einen steigenden Trend bei den Schäden durch Naturkatastrophen erkennen: So werden aktuell die weltweiten Schäden aus Naturkatastrophen für das Jahr 2016 mit 168,5 Mrd. Euro beziffert, das waren 70 Prozent mehr als im Jahr 2015. „Auch in Österreich muss man derzeit ca. alle drei Jahre mit einer Naturkatastrophe in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro versicherten Schäden rechnen.“ „Nachher ist man immer klüger…“. Die österreichische Bevölkerung fühlt sich von Naturkatastrophen zunehmend

VVO Generalsekretär Dr. Norman Louis Audenhove, VVO-Präsident Generaldirektor KR Mag. Dr. Othmar Ederer, Dr. Michael Staudinger (Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik), Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV bedroht. Das zeigt die neueste Erhebung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), welches seit dem Jahr 2013 die persönliche Gefahreneinschätzung der Österreicher in Bezug auf Naturkatastrophen erhebt. Demnach fühlen sich aktuell rund 73 Prozent der österreichischen Bevölkerung durch Naturkatastrophen gefährdet (2015: Rund zwei Drittel). Doch obwohl sich die Österreicher immer stärker bedroht fühlen, scheint das „Gewohnheitstier“ im Menschen dennoch im Vordergrund zu stehen. „Trotz zunehmendem Bedrohungsgefühl und zunehmender tatsächlicher Bedrohung stagniert der Grad der Vorbereitung auf mögliche Naturkatastrophen bzw. ist teilweise sogar leicht rückläufig“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Einen großen Teil der Verantwortung zur Vorbeugung von Schäden durch Naturkatastrophen sehen viele bei den Behörden. Rund 42 Prozent der Österreicher sind der Ansicht, dass einzig diese

für Vorsorgemaßnahmen zuständig sind. Die aktuelle KFV-Erhebung zeigt allerdings auch, dass Personen, die bereits von Naturkatastrophen betroffen waren, sich eher auf zukünftige Extremwetterereignisse vorbereiten. Wer in den letzten zehn Jahren selbst einmal eine Naturkatastrophe miterlebt hat, verfolgt das Thema aufmerksamer, zeigt sich informierter bzw. sucht aktiver nach Informationen und hat Präventivmaßnahmen getroffen. „Nachher ist man natürlich immer klüger. Besser ist es aber, es gar nicht erst zu einem Schaden kommen zu lassen“, so Thann. ISDR: neues UN-Projekt startet in Österreich „Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen unterschiedlichste Bereiche und Branchen, daher sind neue Formen der Zusammenarbeit notwendig“, so Dr. Michael Staudinger (Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). „Zum Beispiel können Maßnahmen im Städtebau, wie Grün- und Wasserflächen, die Hitze in den Städten deutlich mildern. Eine gute Planung, basierend auf fundierten wissenschaftlichen Daten, ermöglicht effiziente Anpassungs- und Schutzmaßnahmen. Wir sind derzeit dabei, ein ambitioniertes Programm der Vereinten Nationen zur Reduktion des Katastrophenrisikos (UN-ISDR) auch in Österreich zu etablieren. Bei UN-ISDR arbeiten Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Prävention, Krisenund Katastrophenmanagement zusammen und es besteht ein weltweiter Erfahrungsaustausch erfolgreicher Maßnahmen zum Schutz vor Extremereignissen. risControl 07/17 33


MARKT

ÖVM

Assekuranz Award Austria

Österreichs Versicherungsunternehmen setzen auf Qualitätsprodukte und professionelle Beratung. Damit sie ihrem eigenen Anspruch und den Erwartungen von Maklern und Kunden gerecht werden, beteiligen sie sich seit über einem Jahrzehnt am Assekuranz Award Austria (AAA). Die von mehr als 500 Makler in Österreich am besten bewerteten Versicherer werden in unterschiedlichen Sparten mit dem AAA ausgezeichnet. HDI, Zurich und Generali gehören zu den "Stammgästen" der jährlichen Preisverleihung. Auch heuer hat HDI wieder in den Sparten KFZ-Kasko und -Haftpflicht den ersten Platz belegt. Von Österreichs Maklerschaft gab es dafür ein "Hervorragend" in der Bewertung. "Die Wertschätzung unserer Vertriebspartner freut uns besonders. Die Auszeichnung bestätigt unseren konsequenten Kurs", betont HDI-Vorstandsvorsitzender Günther Weiß.

Gleichzeitig sei sie ein Motivator, den Service weiter auszubauen und die Leistungen zu optimieren. Die Zurich Versicherung gehört auch dieses Mal wieder zu den erfolgreichen TrophäenSammlern. Sie war bei der diesjährigen Verleihung am ersten Platz und entschied das Rennen in den Sparten Betrieblicher Rechtsschutz, Betriebliche Altersvorsorge und Gewerbe für sich. Zurich-Vorstand Jochen Zöschg: "Die Assekuranz Awards Austria sind eine schöne Auszeichnung für unsere Arbeit. Zudem ist das Feedback der Versicherungsmakler für uns sehr wertvoll. Daher schätzen wir die Rückmeldungen zu unseren Produkten und Services aus der Außensicht. Wir analysieren die Erkenntnisse sehr genau und betrachten diese als wichtige Impulse, um uns laufend zu verbessern."Auch die Generali Versicherung holte heuer drei Podestplätze - in den Spar-

ten KFZ-Kasko, betriebliche Altersvorsorge und Gewerbe. Arno Schuchter, GeneraliVorstand für Vertrieb und Marketing, zeigt sich zufrieden: "Unsere Versicherungsprodukte sind flexibel und professionell in Leistung und Service. Das ist für die Maklerschaft maßgeblich, um der Generali ihr Vertrauen auszusprechen und sie mit Top-Bewertungen zu honorieren", erklärt Schuchter. Mit Unterstützung des Marktforschungsunternehmens wissma befragt der Österreichische Versicherungsmaklerring (ÖVM) jedes Jahr Makler im ganzen Land. Die befragten Makler beurteilen insgesamt 40 Versicherungsunternehmen anhand von 20 Leistungsbereichen in unterschiedlichen Sparten. Zu den bewerteten Leistungsbereichen zählen Aspekte wie Produktqualität, Prämienhöhe, Deckungskonzepte, Dauer der Schadenregulierung und vieles mehr.

Alexander Meixner (ÖVM-Vizepräsident), Katja Meier-Pesti (wissma Marktforschung), Günther Weiß (HDI Vorstandsvorsitzender), Klaus Scheitegel (GRAWE Generaldirektor Stv.), Jochen Zöschg (Zurich Vorstand), Kurt Möller (ZurichVorstand), Thomas Lackner (HDI-Vorstand), Gerhard Danler (Leiter BAV bei Zurich) und Alexander Punzl (ÖVM-Präsident) 34 risControl 07/17


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TITELGESCHICHTE

Aus- und Weiterbildung Die Umsetzung der Versicherungsvertriebsrichtlinie ins nationale Recht wird noch etwas dauern, eines ist aber sicher, es wird zu einer verpflichtenden Weiterbildung, beziehungsweise verpflichtenden Schulung im Ausmaß von mindestens 15 Stunden im Jahr kommen. Das Angebot ist groß am österreichischen Ausund Weiterbildungsmarkt. Akademien, Fachhochschullehrgänge, berufsbegleitende Studienlehrgänge und Fernlehrgänge, alles ist vertreten. Es ist schwer, sich für eines der vielen Angebote zu entscheiden. Um ihnen einen kleinen Überblick zu verschaffen, stellen wir in dieser Ausgabe zwei universitäre Weiterbildungsmöglichkeiten vor. Die Donau-Universität in Krems, gegründet 1994, bezeichnet sich selbst als das „Universitätszentrum für Weiterbildung“. Wir haben mit Dr. jur. Arlinda Berisha, Lehrgangsleiterin der versicherungsrechtlichen Zertifikats-, Master- und LL.M.Programme am Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen und Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, akademischer Leiter des Institut für Finance, Banking and Insurance an der Wirtschaftsuniversität Wien, über die Themen Weiterbildung, Netzwerk und die damit entstehenden vielen Möglichkeiten gesprochen.

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TITELGESCHICHTE

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DONAU UNIVERSITÄT KREMS

Lernen an der Donau Dr. iur. Arlinda Berisha, LL.M. studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bern. Ihre postgradualen Studien in den Bereichen Europäisches Wirtschaftsrecht und Versicherungsrecht an der Donau-Universität Krems sowie ihr Doktoratsstudium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien absolvierte sie mit Auszeichnungen. Sie ist seit 2006 an der Donau- Universität Krems tätig und fungiert als Leiterin des Fachbereichs Versicherungsrecht und Lehrgangsleiterin der versicherungsrechtlichen Zertifikats-, Master- und LL.M.-Programme am Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen.

Was unterscheidet die Donau Universität Krems von den anderen im Segment anbietenden Universitäten, warum soll man sich für die Donau Uni entscheiden? Berisha: Mittlerweile gibt es ein breites universitäres Angebot. Die Donau-Universität Krems ist die einzige öffentliche Universität für Weiterbildung und wir haben mehrere Stärkefelder, die uns hervorherben. Wir konzentrieren uns ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Berufstätigen. Unser Konzept ist so ausgearbeitet, dass wir am Wochenende Unterricht halten. Freitag, Samstag und Sonntag ist bei uns reger Betrieb. Als einzige Universität österreichweit, bieten wir vier berufsbegleitende versicherungsrechtliche Universitätslehrgänge an. Diese sind so aufgebaut, dass Kombinations- und Upgrademöglichkeiten bestehen. Beispielsweise können Absolventen der Lehrgänge „Akademischer Versicherungsmakler“ und „Akademischer Experte in Versicherungsrecht“ ein Upgrade zum „Master of Legal Studies mit Vertiefung Versicherungsrecht“ absolvieren und auf diese Weise einen akademischen Grad erwerben. Diese Option wird sehr gut angenommen, denn die meisten beginnen mit einem der dreisemestrigen Lehrgänge und haben am Lernen so viel Spass, dass sie gerne das Studium fortsetzen möchten. Um einige zusätzliche Faktoren zu nennen, wir arbeiten mit hochkarätigen Vortragenden zusammen, stehen im regen Kontakt und beziehen diese bei der Konzipierung der Lehrgänge, bei Exkursionen, Update Seminaren und Ähnlichem ein. Wir veranstalten 38 risControl 07/17

z.B. in Zusammenarbeit mit einem unserer Vortragenden eine Exkursion nach London, um den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, auch den Spezialversicherungsmarkt Lloyd´s in London hautnah kennenzulernen. Unser Standort ist auch ein Alleinstellungsmerkmal, denn wir befinden uns in einer der schönsten Kulturlandschaften Europas, der Wachau an der Donau. Unser Campus bietet eine einzigartige motivationsfördernde Lernumgebung. Viele Empfinden die Umgebung als Ruhepol und das wird von uns und unseren Studierenden sehr geschätzt. Sie kommen aus dem Alltag hinaus und können sich voll und ganz auf das Studium am Wochenende konzentrieren.

Auch das ausgezeichnete Betreuungsverhältnis ist für uns ganz wichtig. Wir befinden uns im Bereich der Weiterbildung/Erwachsenenbildung und dies bedeutet, dass bei uns die

Unser Campus bietet eine einzigartige motivationsfördernde Lernumgebung. Studierenden im Mittelpunkt stehen. Wir versuchen flexibel zu sein und uns an den Bedürfnissen der Studierenden zu orientieren. Das ist sicherlich auch ein Entscheidungsgrund für unsere Universität.


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die in Versicherungsgesellschaften arbeiten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch, mit dem Interesse und das bestätigt natürlich auch unsere Bemühungen. Heuer können wir im Herbst den Universitätslehrgang „Master of Legal Studies mit Vertiefung Versicherungsrecht“ anbieten, da die drei weiteren versicherungsrechtlichen Universitätslehrgänge im 2-Jahres-Rhythmus starten. Wie viele Studierende nehmen am Lehrgang zum akademischen Versicherungsmakler teil?

Neben den Lehrgängen versuchen wir in einer Branche, die ständig in Bewegung ist auch weitere Highlights zu bieten, wie das im Jahre 2015 erstmals veranstaltete Kremser Versicherungsforum, das zum Austausch in der Versicherungsbranche einlädt. Entstanden ist die Idee im wissenschaftlichen Beirat und bereits in den ersten zwei Jahren konnten wir über 100 Teilnehmer begrüßen. Dieses Jahr findet das 3. Kremser Versicherungsforum am 2. Oktober zu den Themen Haftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung und Cyberversicherung statt. Zu erwähnen gilt, dass das Kremser Versicherungsforum in Kooperation mit dem Fachverband für Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten stattfindet und als Veranstaltung zum Erwerb des Weiterbildungszertifikats des Fachverbandes angerechnet werden kann. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass wir jährlich auch ein Update Seminar für die versicherungsrechtlichen Absolventen anbieten, denn wir stehen auch mit unseren ehemaligen Studierenden in einem regen wiederkehrenden Kontakt und beziehen sie bei der Wahl der Themen gerne mit ein. Letztes Jahr konnten wir das Allianz Zentrum für Technik in München besuchen, dieses Jahr hatten wir die aktuelle versicherungsrechtliche OGH Judikatur 2016 auf dem Programm. 40 risControl 07/17

Letztes Jahr haben die Lehrgänge begonnen, wie ist der Zuspruch und welcher Lehrgang hat die meisten Teilnehmer? Berisha: Die vier versicherungsrechtlichen Lehrgänge, die wir anbieten, haben bereits im Oktober 2016 begonnen. Die meisten interessieren sich für den Master of Legal

Berisha: Der Lehrgang „Akademischer Versicherungsmakler“ hat im Oktober 2016 mit 24 Teilnehmern gestartet. Durch eine Kooperation mit dem Fachverband für Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheit der WKO Kärnten konnten wir eine große Gruppe von Versicherungsmakler aus Kärnten bei uns begrüßen. Das freut uns natürlich sehr, weil dadurch auch ein Austausch zwischen den Bundesländern stattfindet. Gibt es mehrere Kooperationen? Berisha: Es gibt auch weitere Kooperationen wie z.B. mit verschiedenen Maklerverbänden und Maklervereinigungen, wie der IGV-Austria, dem Österreichischen Versicherungsmaklerring (ÖVM) oder dem Verband Ös-

Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch, mit dem Interesse und das bestätigt natürlich auch unsere Bemühungen. Studies mit Vertiefung Versicherungsrecht, das ist ein viersemestriger Lehrgang, der sich zwei Semester dem Versicherungsrecht und zwei Semester den allgemeinen rechtlichen Grundlagen der österreichischen Rechtsordnung widmet. Diese Kombination überzeugt viele. Es ist wirklich bemerkenswert, wie viele sich für diesen Lehrgang jährlich anmelden. Auch das Interesse am Lehrgang „Akademischer Versicherungsmakler“ ist sehr groß. Der Lehrgang „Master of Laws im Versicherungsrecht“, ein Lehrgang, der sich an Juristen und Betriebswirte richtet, läuft bereits im zweiten Jahrgang und ich muss schon sagen, ich bin sehr glücklich, dass das Interesse so groß ist, vor allem bei den Juristen,

terreichischer Versicherungsmakler (VÖVM). Ferner haben wir auch Kooperationen mit den Rechtsanwaltskammern in Kärnten und Wien. Dies zeigt, dass unsere Kooperationspartnern großes Vertrauen in unsere Weiterbildungskompetenz haben. Starke Veränderungen stehen der Branche bevor, wie reagieren die Vortragenden auf gesetzliche Veränderungen, wie rasch werden diese in den Lehrgängen eingearbeitet, wie Praxis nah sind die Lehrgänge? Berisha: Unsere Lehrgänge sind sehr praxisnah. Da die Versicherungsbranche dynamisch ist, müssen wir immer Gesetzesanpassungen,


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die Umsetzung europarechtlicher Vorgaben, die allgemeinen Entwicklungen im Versicherungsbereich etc. bei der Konzipierung der Lehrgänge bzw. Programme beachten. Unsere Vortragenden sind laufend up to date und passen einerseits die Vorlesungen andererseits auch die Unterlagen an die neuen Entwicklungen an. Was brisant ist, was Sorgen macht, welche Gesetzesänderungen kommen werden, welche europarechtlichen Vorgaben zu beachten sind, die aktuellsten Gerichtsurteile, all das wird in den Unterricht mit einbezogen. Wie ist das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis? Berisha: Dadurch, dass in unseren Lehrgängen sowohl Universitätsprofessoren, Führungskräfte aus der Versicherungswirtschaft - sei es seitens der Versicherungsmaklern als auch der Versicherungsgesellschaften - , Rechtsanwälte mit Spezialisierung im Versicherungsrecht, ehemalige Richter etc. mitwirken, gelingt uns eine sehr gute Balance zwischen Theorie und

Praxis. Unsere Studierenden schätzen gerade diesen Mix aus universitären wie in der Praxis stehenden Vortragenden. Wie ist das Feedback der Absolventen? Berisha: Das Feedback unserer Studierenden und Absolventen ist äußerst positiv. Sie sind mit den erstklassigen Vortragenden, mit der Vermittlung der Inhalte, mit der Organisation und Betreuung sehr zufrieden. Sie betonen den enormen Wissenszugewinn und den beruflichen Nutzen, da die erworbene Rechtskompetenz ausschlaggebend für die kompetente Beratung sei und Signalwirkung beim Kunden habe, was wiederum zur Stärkung des Vertrauensverhältnisses beitragen würde. Hochgeschätzt wird auch die Möglichkeit, neue Netzwerke für den täglichen Berufsalltag aufzubauen. Während des Studiums entstehen nämlich nicht nur Freundschaften, sondern auch neue Geschäftsbeziehungen. Diesbezüglich reden unsere Absolventen sogar von „unbezahlbarem Netzwerk für die tägliche Arbeit“. Neben dem Karrierenutzen mögen

unsere Studierenden und Absolventen auch das Flair der Weinberge, die gemütlichen Heurigen sowie die gesamte Atmosphäre an der Donau-Universität in Krems. Auf unserer Homepage haben wir einige Statements unserer Absolventen abgebildet, die Sie gerne nachlesen können. Sie sind viel beschäftigt, haben Sie noch Zeit für Hobbys? Berisha: Ja, durch meine Vollzeitbeschäftigung verbringe in viel Zeit in der Arbeit. Meine Tätigkeit an der Donau-Universität Krems ist allerdings sehr interessant und vielseitig, so dass ich jeden Tag Freude an meiner Arbeit habe. Zum Ausgleich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinem Freundeskreis, arbeite gerne im Garten, spiele Klavier und musiziere gerne mit meinen Kindern. Besonders viel Spaß macht mir auch meine Zeit im Chor des Campus Krems, den „CHORyphäen“. Wir danken für das Gespräch.

HER, R, O L R E M GE HÖLZEL, EINER, A N I C T T E RISTINIMILIAN GAR, JASMIN KOPPENST UZER, H C , FE NEK H, MAX NE IAN KRE ER, R A O O R T E M S I B R S E , E G ST LIC SABINANA FRÖH TEFAN HELFIA HUEMERGER, CHRICHWARZIN ROM EL HAAS, S N, CLAUDÖLLERSBERR, TANJA S HEK. DANI HÖRMANMARTIN K SCHICHO G TURETSC HERTAEL KÖNIG, , MARKUS WOLFGAN DANI IN MURTH HETZ UND MART AR SÜSC DAS. t. rschaf e M n t N r G a E P DA CHAFF Starke . m S a e R T s WI Starke e: rservic e l k a NV M

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Bitte zum Start Der Universitätslehrgang „Risiko & Versicherungsmanagement“ mit den Spezialisierungen Versicherungsunternehmen und Versicherungsmakler startet im Herbst 2017 in eine neue Runde. Wir haben mit Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, dem akademischen Leiter, Judith Andersch, Head of Diplom BetriebswirtIn und Universitätslehrgänge, sowie den beiden Absolventen Sonja Prucha und Werner Fasching über die Lehrgangsinhalte, Netzwerke und den Spaß am Lernen gesprochen. 42 risControl 07/17

Im März wurde der letzte Lehrgang „Risiko & Versicherungsmanagement“ abgeschlossen und der nächste Lehrgang beginnt im Herbst 2017. Was gibt es Neues? Mürmann: Wir können nur Positives vermelden. Der abgeschlossene Lehrgang ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr erfolgreich verlaufen. Bei der kommissionellen Abschlussprüfung sind alle angetreten und haben diese erfolgreich gemeistert. Jetzt sind wir bereits wieder bei den Vorbereitungen auf den im Herbst startenden Lehrgang und haben einige Informationsabende dazu veranstaltet. Viele Plätze sind schon vergeben


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Univ. Prof. Dr. Alexander Mürmann, Sonja Prucha und Werner Fasching

und nur noch wenige sind frei. Wir freuen uns über das anhaltende, rege Interesse. Der Maklerlehrgang hat sich im zweiten Jahr nun bereits erfolgreich etabliert, wie ist hier der Zuspruch? Mürmann: Sehr gut. Im letzten Lehrgang haben wir den Lehrgang so konzipiert, dass die Teilnehmer der beiden Spezialisierungen, Versicherungsmakler und Versicherungsunternehmen, im ersten und dritten Semester gemeinsam, aber im zweiten Semester getrennt unterrichtet werden. Im ersten Semester werden gemeinsam die betriebswirtschaft-

lichen und rechtlichen Grundlagen gelegt und im dritten Semester kommen die Teilnehmer der beiden Spezialisierungen zur Spartenkunde wieder zusammen. Im zweiten Semester liegt der Fokus der Spezialisierung für Makler auf den versicherungsvertraglichen und anderen, für Makler relevanten, rechtlichen Rahmenbedingungen, wohingegen der Fokus der Spezialisierung Versicherungsunternehmen auf den internen Abläufen und für Versicherungsunternehmen relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen liegt. Die Rückmeldungen dazu sind sehr positiv. Die gemeinsamen Lehrveranstaltungen fördern den Kontakt und das Verständnis für die

„andere Seite“. Bei den Anmeldungen haben wir eine ausgeglichene Gewichtung. Gibt es im Bereich der Vortragenden Veränderungen oder Neuigkeiten? Mürmann: Wir werden unser bisheriges Lehrprogramm weiterführen und selbstverständlich auf neue Themen adaptieren. Unsere Votragenden kommen im ersten Semester zum Großteil aus dem universitären Bereich, im zweiten und dritten Semester sind es hauptsächlich Personen aus der Branche, vor allem bei der Spezialisierung und in der Spartenkunde. risControl 07/17 43


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Weiterbildung zu investieren, und den hierfür notwendigen inneren Antrieb mitbringen. Es erfordert Anstrengung, sich neben der Berufstätigkeit auf die Weiterbildung einzulassen, die Lehrveranstaltungen vorzubereiten, in diesen aktiv und präsent zu sein und sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Als Teilnehmer muss ich gut strukturiert und teamfähig sein, da Lerngruppen sehr hilfreich sind. Ich muss den Sinn in Weiterbildung sehen, mich praxisorientiert und horizonterweiternd weiterzubilden. Andersch: Die formellen Voraussetzungen sind Berufserfahrung in der Versicherungsbranche, entweder im Bereich eines Makler- oder Versicherungsunternehmens. Frau Prucha, sie haben den Lehrgang absolviert, warum haben sie sich für die Wirtschaftsuniversität Wien entschlossen? Andersch: Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Vortragenden sowohl aus den Versicherungsunternehmen als auch von Versicherungsmaklerbüros kommen, um unseren Studierenden bewusst ein großes Netzwerk bieten zu können. Denn auch Vortragende gehören zu unserem Netzwerk. Sie unterstützen uns zum Teil schon viele Jahre und stehen uns auch bei der Vermarktung und der Weiterentwicklung des Programmes zur Seite.

betriebswirtschaftlichen Themenschwerpunkt. Aufgrund der Größe der WU bieten wir ein großes, wertvolles Netzwerk und Möglichkeiten eines aufbauenden Studiums.

Das Angebot der universitären Ausbildung in Österreich ist breit gefächert, wieso soll man sich für die Wirtschaftsuniversität Wien entscheiden?

Mürmann: Das Feedback unserer Teilnehmer ist sehr positiv. Dieses Netzwerk wird tatsächlich schon während des Lehrgangs genutzt. Andersch: Wir informieren die Teilnehmer auch nach Beendigung der Lehrgänge, da es viele Veranstaltungen gibt, die besucht werden können. Es gibt WhatsApp Gruppen, die sich gleich zu Beginn der Lehrgänge bilden, LinkedIn Verbindungen und die Absolventen können auch Mitglied des WU Alumni Clubs werden. Es ist etwas Prägendes an einer großen Universität eine Ausbildung zu machen, es kann zu einem Meilenstein in der Karriere werden und viele von diesen beginnen genau hier in unseren Lehrgängen.

Mürmann: Universitäten sind unabhängig und haben eine strikte Qualitätskontrolle durch die Gremien der Universität. Das bedeutet, dass die Themen- und Lektorenauswahl unabhängig und dadurch allgemeingültiger ist

Wir werden unser bisheriges Lehrprogramm weiterführen und selbstverständlich auf neue Themen adaptieren. als bei einer nicht universitären Ausbildung. Es gibt die drei klassischen, universitären Lehrgänge in Linz, Graz und Wien. Die WU Wien setzt als Wirtschaftsuniversität einen 44 risControl 07/17

Sie sprechen von einem wertvollen Netzwerk, nutzen die Absolventen dieses? Wie ist das Feedback der Absolventen auf die Lehrgänge und gibt es weiterhin Kontakt zu den Absolventen?

Welche Voraussetzungen braucht man, um den Universitätslehrgang „Risiko & Versicherungsmanagement“ absolvieren zu können? Mürmann: Unsere Teilnehmer sind Menschen, die bereit sind, Zeit und Mühen in ihre

Prucha: Ich habe nach einer Weiterbildungsmöglichkeit gesucht, die staatlich anerkannt ist und der Abschluss auch mit einem akademischen Titel erfolgt. Es war mir wichtig, mich auf ein Thema zu spezialisieren, und meine Berufserfahrung in der Versicherungsbranche miteinzubringen. Nach einigen Recherchen habe ich mich rasch für die WU Wien entschlossen und es war die richtige Entscheidung. Was können sie durch diesen Abschluss für Nutzen ziehen und welchen Gewinn haben sie dadurch?


INTERVIEW

Prucha: Es war eine herausfordernde Zeit die eine gute Selbstorganisation verlangt und mit viel Engagement verbunden war, aber das Netzwerk das sich aus dem Studium gebildet hat, ist wirklich bemerkenswert. Der Abschluss zur „Akademischen Versicherungsmaklerin“ hat die Wahrnehmung und Akzeptanz sowohl bei Kunden als auch in der Versicherungswirtschaft positiv gestärkt. Es hat sich gelohnt! Herr Fasching, auch sie haben den Lehrgang absolviert, warum ist ihr Entschluss auf die Wirtschaftsuniversität Wien gefallen? Fasching: Als selbstständiger Versicherungsmakler ist es für mich nicht nur aufgrund

Dass dies der richtige Weg war, bestätigt mir das durchgehende positive Feedback etlicher Geschäftspartner und Kunden. Das heißt, sie merken einen Unterschied, sowohl bei ihren Kunden als auch seitens der Versicherungswirtschaft nach ihrer Ausbildung? Fasching: Auf alle Fälle, denn neben der beruflichen Tätigkeit eine universitäre Ausbildung zu absolvieren, zeigt von Ehrgeiz und Engagement und in der österreichischen Versicherungswirtschaft werden Menschen mit Ambitionen sehr wohl wahrgenommen. Meinen Kunden kann ich durch die Ausbildung eine noch fundiertere Qualität bieten

Es ist etwas Prägendes an einer großen Universität eine Ausbildung zu machen, es kann zu einem Meilenstein in der Karriere werden und viele von diesen beginnen genau hier in unseren Lehrgängen. der gesetzlichen Auflagen, sondern auch für die tägliche Arbeit von hoher Wichtigkeit, permanent up to date zu sein. Deswegen habe ich nach einer qualitativ hochwertigen Weiterbildungsmöglichkeit gesucht, welche die Wirtschaftsuniversität Wien durch ihr ausgezeichnetes Renommee, den hohen Bildungsstandard und der Möglichkeit des Abschlusses mit einem akademischen Titel bietet.

und dies habe ich auch schon durch die ersten positiven Feedbacks rückbestätigt bekommen. Denn gerade in unserer Branche ist Wissen Macht und die Devise lautet permanent zwei Schritte voraus zu sein! Andersch: Das Feedback von Herrn Fasching zeigt, wie wichtig die Maklerspezialisierung war und ist. Fasching: Die Spezialisierung war auch der Entscheidungsgrund für diesen Lehrgang.

lernintensivste aber dementsprechend auch wichtigste Teil. Prucha: Auch für mich war das zweite Semester mit der Vertiefung des Versicherungsvertragsgesetzes sehr interessant und herausfordernd. Die Verbindung zwischen Theorie und Alltäglichkeit, die praxisbezogenen Erläuterungen und Vorträge über gegenwärtige Themen waren sicherlich ein Teil, der mir besonders in Erinnerung bleiben wird, einiges konnte ich bereits in meinem täglichen Berufsleben umsetzen. Werden sie weitere Aufbaustudien absolvieren? Prucha: Aktuell nicht, aber es wird sicherlich nicht meine letzte Weiterbildung sein. Fasching: Nachdem es eine sehr intensive Zeit war, bündle ich aktuell meine Kräfte in meinen Maklerbetrieb. Eines ist mir jedoch noch wichtig zu sagen: Die Organisation des Lehrganges hier an der Wirtschaftsuniversität Wien, die Abwicklung und Hilfestellung waren durchgehend ausgezeichnet, wofür ich während als auch jetzt nach der Studienzeit sehr dankbar war/bin. Es sind alle Absolventen bei der komissionellen Prüfung durchgekommen, sind sie stolz auf das Ergebnis? Mürmann: Wir sind auf alle unsere Absolventinnen und Absolventen stolz. Denn sie beweisen, dass unsere Bemühungen, eine be-

Der Lohn für die Mühen ist ein breiteres Wissensspektrum, das auch sofort im täglichen Leben umsetzbar ist. Denn der Lohn für die Mühen ist ein breiteres Wissensspektrum, das auch sofort im täglichen Leben umsetzbar ist. Wenn sie an ihrer Ausbildung zurückdenken, was war für sie eines der wichtigsten Teile? Fasching: Abgesehen von dem bereits erwähnten, breit gefächerten Allgemeinwissen, welches vermittelt wird, war die Fokussierung auf den rechtlichen Bereich als Versicherungsmakler im zweiten Semester der komplexeste,

rufsbegleitende Weiterbildung für die Versicherungs- und Maklerbranche anzubieten, nachgefragt und wichtig sind. Unsere Teilnehmer kommen sogar aus allen Bundesländern, und das zeigt, dass die Ausbildung an der Wirtschaftsuniversität Wien eine sehr gute und empfehlenswerte ist. In diesem Lehrgang haben wir sogar einen besonders hohen Anteil an Absolventinnen und Absolventen, die mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen haben. Wir danken für das Gespräch. risControl 07/17 45


MARKT

FMA

Fremdwährungskredite

Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten (FX-Kreditvolumen) an private Haushalte ist im ersten Quartal 2017 - im Vergleich zum Quartal davor - wechselkursbereinigt um € 1,07 Mrd. oder 5,1 %, im Vergleich zum Vorjahresquartal um € 3,26 Mrd. oder 14,2 % zurückgegangen. Damit

konnte das an private Haushalte aushaftende FX-Kreditvolumen seit Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008 und den begleitenden Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos bei den bestehenden Krediten wechselkursbereinigt um € 28,66 Mrd. oder 62,2 % gesenkt werden.

In absoluten Zahlen haften aber nach wie vor FX-Kredite an Private im Gegenwert von € 20,03 Mrd. aus; zum Höchststand 2011 waren dies € 38,8 Mrd. Dies geht aus der Erhebung der FMA zur Entwicklung der FX-Kredite im 1. Quartal 2017 hervor.

leisteten sich im Jahre 2007 weltweit ca 15,6 Millionen Passagiere eine Urlaubsreise mit dem Schiff, davon waren nur 3,73 Millionen Passagiere aus Europa, sind es heute bereits 6,35 Millionen urlaubsreisende Europäer. Weltweit sind es im Jahre 2016 rund 23 Millionen Menschen, die ein Passagierschiff bestiegen haben. Die meisten europäischen Gäste kreuzten im Mittelmeer und etwa ein Drittel nimmt Fahrt Richtung Nordeuropa auf. Auch immer mehr Ferndestinationen wie z.B. die Karibik rücken in den Fokus des europäischen Kreuzschifffahrers.

Cyberrisken ist die Schifffahrt bedroht, bisher zielten die meisten Angreifer allerdings eher auf Daten und Systeme von Reedereien ab, als darauf, ein Schiff unter ihre Kontrolle zu bringen. „Die IT-Sicherheit solle jedoch keineswegs vernachlässigt werden“, meint Baptiste Ossena, Global Product Leader Hull & Marine Liabilities bei der AGCS. „Würde Hackern es gelingen, ein großes Containerschiff auf einer strategisch wichtigen Route unter ihre Kontrolle zu bringen, könnten sie die Durchfahrt über längere Zeit blockieren und so erheblich wirtschaftlichen Schaden verursachen.“ Einige Beispiele aus der maritimen Wirtschaft im Bezug auf Cyberkriminalität gibt es leider bereits, so sollen Piraten durch Eindringen in das Computersystem einer Reederei herausgefunden haben, welche lohnenswerte Fracht an Bord des auserkorenen Schiffes geladen war, mit dem Ergebnis, dass das Schiff gekapert wurde.

Schiff ahoi Das im Moment größte Containerschiff der Welt, die MV „OOCL Hong Kong“, ist das erste Mal in einen deutschen Hafen eingelaufen. Der Frachter hat ein Fassungsvermögen von 21.400 Container und ist einer von sechs Frachtgiganten der Orient Overseas Container Line Reederei in Hong Kong, wobei die OOCL Germany, die OOCL Japan und die OOCL United Kingdom sich im Bau befinden, zwei weitere Schiffe sind gerade in Planung. Das Schiff ist 400 Meter lang, 59 Meter breit, hat eine Höhe von 80 Metern und wurde in Südkorea gebaut. Die Reederei gehört zum weltweit agierenden Reederei Verbund Ocean Alliance. Auf ihrer Route nach Deutschland kreuzt der Frachter einige gefährliche Gewässer. Einen Überblick über die Risiken auf dem Meer hat die Allianz Gruppe veröffentlicht. Der jährliche Safety & Shipping Review meldet, dass weltweit innerhalb eines Jahrzehnts die Totalverluste um 50% zurückgegangen sind, jedoch sind es weiterhin 85 Schiffe, die letztes Jahr einen Totalschaden erlitten, davon sind 50 % untergegangen, einerseits aufgrund von schwerer See, andererseits wegen fahrlässigen Handelns der Crew und unzureichender Wartung der Schiffe. Die AGCS Studie beschäftigt sich nur mit Schiffen, welche über 100 Bruttoregistertonnen haben. Das vergangene Jahr war das sicherste Jahr in der Schifffahrt seit es Aufzeichnungen gibt. Frachtschiffe machen mehr als ein Drittel sämtlicher Schiffsverluste aus, bei Passagierschiffen war eine leichte Zunahme, vor allem im Mittelmeer und Südostasien zu beobachten. Dem gegenüber steht das wachsende Interesse an Kreuzfahrten, so 46 risControl 07/17

Moderne Piraten Im Jahr 2016 ging die Piraterie weltweit um 20 %, im Vergleich zum Jahr 2015 zurück. Laut dem International Maritime Bureau haben sich andererseits die Fälle von Crew Kidnapping mit Lösegeldforderungen gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Auch von


Mit der ERGO Unfallversicherung im Urlaub rundum geschützt Ein Unfall im Alltag ist schon schlimm genug. Noch belastender wird die Situation, wenn der Unfall im Ausland, z. B. während eines Urlaubs, geschieht. Die Organisation der Rettung und Bergung sowie die medizinische Versorgung laufen in der Regel anders ab als in Österreich. Passiert dies in Ländern, in denen die österreichische Sozialversicherung nicht oder nicht ausreichend anerkannt wird, können die Krankenhauskosten sehr hoch werden. Auf die Betroffenen können enorme finanzielle Belastungen zukommen.

Die ERGO Unfallversicherung „Sicher Aktiv Plus“ bietet weltweiten Versicherungsschutz und ein 24 h SOS-Service. Im Rahmen dieses SOS-Services werden die Such-, Rettungsund Bergungskosten sowie die Kosten für den Rücktransport zu 100 % übernommen. Der erweiterte Leistungsumfang und die hohe Flexibilität des Produkts bieten maßgeschneiderte Lösungen für jeden Kunden. Die Progressionsstaffel weist bei ERGO bereits ab 20 % Dauerinvalidität eine erhöhte Leistung auf (auf 50 % statt 20 % der Versicherungssumme). Bei 100 % Dauerinvalidität bietet ERGO sogar 500 % der Versicherungssumme. Der besondere Vorteil der ERGO Unfallversicherung für die ganze Familie: Die Prämie für die Familienunfallversicherung ist unabhängig von der Anzahl der mitversicherten Kinder – d.h. ab dem 2. versicherten Kind zahlt man nicht mehr Prämie. So wird das durch die Kosten des Urlaubs besonders belastete Familienbudget durch familienfreundliche Prämien in der Familienunfallversicherung entlastet. ÖGVS-Testsieger bei „Transparenz & Komfort“ In der ÖGVS-Studie „Unfallversicherer 2017“ erreichte ERGO im Bereich „Transparenz & Komfort“ den 1. Platz (87,1 %). Die Unfallversicherung konnte vor allem durch den „sehr umfangreichen und informativen Internetauftritt“ in dieser Kategorie überzeugen.

Ingo Lorenzoni, ERGO Vorstandsmitglied für Vertrieb Was zeichnet ERGO als Partner für Versicherungsmakler und Agenturen aus? „Hohe Produktqualität, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und umfassendes Partner-Service sind die Basis für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir sind daher besonders darauf bedacht, das Service und die Produkte immer

weiter zu verbessern – und zwar in Richtung Vertriebspartner und Kunden“, so Ingo Lorenzoni, ERGO Vorstandsmitglied für Vertrieb. Detailinformationen zur ERGO Unfallversicherung „Sicher Aktiv Plus“ erhalten Sie bei Ihrem ERGO Makler- und Agenturbetreuer. risControl 07/17 47


VERANSTALTUNG

faircheck

KONfairENZ

Die letzte KONfairENZ, bei der faircheckSchadenregulierer aus ganz Österreich und Backofficemitarbeiter aus der Unternehmenszentrale in Graz-Stattegg zusammenkommen, fand Anfang Juni in der Villa Sonnwend in Windischgarsten statt. Dieses Jahr stand die aktive Einbeziehung der teilnehmenden fairchecker im Mittelpunkt. Diese Vorgehensweise soll schließlich auch das Feuer für die gemeinsame Sache nähren. Am ersten Tag des zweitägigen Teamevents gab es einen Rückblick und einen Ausblick in die umfassende faircheck-Themenwelt. Danach suchten die Teilnehmer im Hochseilgarten das Abenteuer. In Parcours am idyllisch gelegenen Gleinkersee wurde die Zusammenarbeit im Team der fairchecker auf die Probe gestellt. Für viele war es das erste Mal in einem Hochseilgarten. Den Ausklang bot ein gemütlicher Grillabend auf der Terrasse der Villa Sonnwend, mitten im Nationalpark Kalkalpen. Am darauffolgenden Tag durften die fairchecker in die Rolle von Beratern schlüpfen und das Unternehmen in

einem Workshop aus externen Blickwinkeln durchleuchten. Themen wie Produktoptimierung, Innovationen, sowie Wettbewerbsanalyse wurden in Kleingruppen von Backofficemitarbeitern und Schadenregulierern bearbeitet. "Wir können auf zwei abwechslungsreiche Tage mit herrlichem Wetter, guter Stimmung

und erfolgsversprechenden Ergebnissen zurückblicken.", resümiert Oliver Fink, COO von faircheck, die KONfairENZ 2017. "Auch in Zukunft werden wir die fairchecker stärker in die Bereiche Produktoptimierung und Innovationen einbinden, um die kritische Sicht auf das, was wir tun, zu gewährleisten."

g&o Gruppe

Treffen in Pamhagen

Bei pannonischen, sommerlichen Temperaturen fand das g&o Treffen in der Vila Vita in Pamhagen statt. Themen waren dieses Mal: Die fondsgebundene Lebensversicherung mit aktivem Fondsmanagement von der Nürnberger Versicherung, die Risikoleben- und BUVersicherung der Dialog, die Reiseversiche-

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rung der Europäischen Reiseversicherung und – ganz neu – das g&o Hotelkonzept. Hier gibt es ein, für die Kooperationspartner von g&o verhandeltes Versicherungskonzept der Generali Versicherung, das österreichweit angeboten werden kann. KR Gerhard Heine informierte die Gruppe aus erster Hand in Sachen IDD, auch der Erwerb von Credits

und die Nachweispflicht ab Februar 2018 waren ein wichtiges Thema. Seit heuer gibt es einen g&o Schulungsplan und entsprechende Fachseminare, die mit jeweils 60 Credits zu Buche schlagen. Die Digitalisierung schreitet voran, g&o Rechner und g&o Online erleichtern die Arbeit im Kundengespräch. Neu vorgestellt werden konnte die „Stella“ App, die es den Kunden sogar ermöglicht, Einsicht in die eigenen Verträge zu nehmen. In diesem Zusammenhang steht der Datenschutz an vorderster Stelle. Schadensmeldungen, E-Mail-Anbindung etc. sind natürlich Standard. Bei jedem Treffen gibt es aber auch eine erholsame Abendveranstaltung. Eine Kutschenfahrt durch den Seewinkel und anschließende Schifffahrt mit Grillerei an Board – hinein in die Abendsonne – boten die Möglichkeit für gewohnt gute Gespräche und den Erfahrungsaustausch unter den einzelnen Kooperationspartnern.


VERANSTALTUNG

NÜRNBERGER Versicherung

Roadshow die Zweite

Die Roadshow zur Fondsgebundenen Lebensversicherung ist in die zweite Runde gegangen. Eine Veranstaltungsreihe der NÜRNBERGER Versicherung widmete sich den Fragen und Problemstellungen von Beratern in Zusammenhang mit der Vermittlung von Vorsorge- und Investmentprodukten. Im Mittelpunkt dabei stand das Thema Garantieprodukte. Zusätzlich erhielten die Besucher aktuelle Informationen zu den Entwicklungen rund um MiFID II aus erster Hand. „Die Veranstaltungen, die an drei Orten in Österreich durchgeführt wurden, waren eine Fortsetzung der vor zwei Jahren abgehaltenen Roadshow rund um das Thema Garantien“, erläutert Vertriebsleiter Prok. Wolfgang Menghin. Die rund 120 Besucher hatten die Gelegenheit, gemeinsam mit den Vortragenden zu resümieren, inwieweit sich die damals aufgezeigten Entwicklungstendenzen rund um Zinspolitik, Garantiekosten und Performanceaussichten inzwischen bewahrheitet haben. Dabei zeigte Prok. Gunther Pahl von der C-QUADRAT Kapitalanlage AG in seinem Fachvortrag auf, dass im Bereich von Bruttogarantieprodukten aufgrund der anhaltenden Niedrigzinssituation heute eigentlich keine Performancechancen mehr bestehen. Einmal mehr konnte man im Rückblick erkennen, dass so mancher Anbieter sein Garantieprodukt vom Markt nehmen musste, zumal dieses ausgestoppt war. Dr. Christian Pabst, MBA von Fidelity International rundete

diese Ausführungen mit der Präsentation der Studie „Garantien in der langfristigen Anlage zu teuer“ der Frankfurt School of Finance ab, die finanzmathematisch unterlegte, wie sich Garantiezusagen in verschiedenen Laufzeiten verhalten und welche Kosten damit in Zusammenhang stehen. Fidelity hatte sich bereits frühzeitig gegen Garantieprodukte entschieden und am Unternehmensbeteiligungsmodell (Aktien) festgehalten. Pabst betonte, dass es notwendig ist, das Wort „Aktien“ endlich zu entmystifizieren. In der NÜRNBERGER standen die Entwicklungen im Bereich der FLV in den letzten zwei Jahren sehr stark im Zeichen der Flexibilisierung. „Wir haben neue Anlagekategorien geschaffen, Honorartarife eingeführt und die Produkte unter Kostengesichtspunkten optimiert. So können wir heute eine hochinteressante Auswahl intelligenter Anlagestrategien anbieten. Ebenso findet der Berater Tarifmöglichkeiten, die für den Großteil an Kundenanfragen eine passende Antwort liefern.“, erläutert Menghin. Als ein Beispiel im Bereich der Digitalisierung nannte er den kürzlich eingeführten Service eines elektronischen Fondswechsel-Portals. Auf aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen in Sachen MIFID II und IDD gingen anschließend die Gastreferenten des Fachverbands Finanzdienstleister der WKO Mag. Hannes Dolzer, Mag. Philipp Bohrn und Dr. Herbert Samhaber ein. Im Fokus standen Neuerungen im Bereich Dokumentations-,

Beratungs-, Offenlegungs- und Informationsverpflichtungen, ebenso wie die Frage, welcher Vermittler wann, welche Entlohnungen erhalten darf. Abschließend wurde von Wolfgang Staudinger, derrechner.at, anhand eines neu entwickelten Tools ein Vergleich verschiedener Produkt- und Anlageklassen präsentiert. Dabei werden neben den offiziellen Angeboten der Produktgeber auch sämtliche externe wie interne Kosten sowie Steuern der jeweiligen Produkte berücksichtigt. Dem Berater wird dadurch vor allem die Detailanalyse jedes einzelnen Produktes und Tarifes abgenommen und in einfacher grafischer Form dargestellt. Prok. Wolfgang Menghin: „Ich freue mich, dass unsere Roadshow von den Beratern auch diesmal wieder so positiv aufgenommen wurde. Für mich ein Beweis, dass die Nachfrage nach interessanten Veranlagungs- und Ansparmöglichkeiten im Rahmen der Fondsgebundenen Lebensversicherungen mehr denn je besteht. Die FLV ist ein langjährig bewährtes und beaufsichtigtes Produkt. Sie bietet ein breites Anlagespektrum von sehr konservativen Strategien über ausgewogene Konzepte bis zu sehr dynamischen Veranlagungen. Auch die Themen Immobilien oder Edelmetalle lassen sich mit einer FLV sehr gut umsetzen. Berater müssen also nicht nach neuen und alternativen Anlagemöglichkeiten suchen, denn alles, was der Kunde für die langfristige Vorsorge braucht und wünscht, kann mit der FLV abgedeckt werden.“

Schadenkonferenz Die erste Veldener Schadenkonferenz vom 8. bis 9. Juni 2017 ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Interessante Themen wurden von Top-Referenten praxisnah beleuchtet und auch das Rahmenprogramm samt Oldtimer Schifffahrt unter der Ägide von Otto Retzer fand allgemeinen Beifall. Die Schwerpunkte der Referate waren durchaus einschlägig und international besetzt und spannten einen Bogen von den Besonderheiten der italie-

nischen Rechtsordnung über launig präsentierte OGH Judikatur bis hin zu Feinheiten des deutschen D&O Marktes bzw. einer Eigenschadendeckung für Gemeinden. Der Bereich „Reine Vermögensschäden“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge und wird in der Folge schwerpunktmäßig noch gesondert zu behandeln sein. Das Interesse an der Veranstaltung war so groß, dass bereits der Folgetermin für 28. und 29. Juni 2018 fixiert wurde. risControl 07/17 49


KOLUMNE

Michael Kordovsky

Juristische Fragen im Zusammenhang mit Negativzinsen werden gelöst

OGH gegen einseitige Kreditzinsuntergrenzen Seit Mai 2015 ist der geläufige Indikator-Zins, 3-Monats-Euribor negativ. Dies und negative Franken-LiborSätze wurden zum Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten rund um die Weitergabe von Negativzinsen an Kreditnehmer. Nun hat der Oberste Gerichtshof (OGH) in jüngsten Urteilen für mehr Klarheit gesorgt.

Dass Kreditnehmer für das Ausleihen von Geld keine Zinsen kassieren können, sagt nicht nur der Hausverstand, sondern auch der Oberste Gerichtshof (OGH). Danach noch Unklarheiten gab es in der Weitergabe der Negativzinsen im Indikator sofern diese nicht höher sind als der Aufschlag (Marge der Bank). Dazu gab es bereits mehrere OGHUrteile. Beim Urteil 4 Ob 60/17b, datiert mit dem 03.05.2017 ging es um die einseitige Verrechnung eines Mindestzinses in Höhe des Aufschlags bei einem Franken-Kredit. Hier stellt der OGH zusammenfassend fest, dass bei einem negativen Referenzzinssatz vom Kreditnehmer keine oder eine geringere Marge als der Aufschlag zu zahlen sei. Eine wesentliche Feststellung ist dabei, dass der Kreditnehmer, der einer Zinsänderungsklausel zustimmt und keinen Fixzinssatz wünscht, auch für den Kreditgeber erkennbar von einer symmetrischen Verteilung von Chancen und Risiken ausgeht. Hinzukommt das OGH-Urteil 8 Ob 101/16k vom 30.05.2017: In einem Verbandklagsverfahren im Auftrag der AK Tirol gegen eine Tiroler Regionalbank stellte der OGH in seinem Urteil klar, dass bei Zinsgleitklauseln eine Entgeltsenkung im gleichen Ausmaß und in der gleichen zeitlichen Umsetzung wie eine Entgeltsteigerung zu erfolgen hat, um den Verbraucherschutz zu gewährleisten. Offen war zu diesem Zeitpunkt noch der Umgang mit Vertragsklauseln wie: "Wenn der vorgenannte Indikator negativ ist oder negativ werden sollte, wird für diesen als Untergrenze ein Prozentsatz von 0% (Null Prozent) für die Zinssatzberechnung vereinbart. Der Kreditnehmer zahlt also zumindest den im vorigen Absatz vereinbarten Aufschlag“ oder Verträgen in denen vertraglich eine Zinssatz50 risControl 07/17

untergrenze, aber nicht gleichzeitig auch eine Zinssatzobergrenze vereinbart wurde. Rückzahlungsansprüche Aber es war schon klar, dass es unzulässig sei, wenn die Bank bei einer variablen Zinsvereinbarung im Falle eines negativen Indikatorzinses nachträglich eine Untergrenze einseitig festlegt indem sie den Aufschlag verrechnet. Dies wurde auch durch das OGH-Urteil OGH 8 Ob 107/16t vom 30.05.2017 bestätigt: Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) führte im Auftrag des Sozialministeriums einen Prozess gegen eine burgenländische Regionalbank. Ergebnis: Es ist unzulässig wenn die Bank zuerst eine Zinsgleitklausel ohne jegliche Obergrenze und/oder Untergrenze vereinbart und dann bei negativem Indikatorzins ein Schreiben aussendet, in dem sie darauf hinweist, dass sie als Mindestzins den Aufschlag kassieren wird. Rückzahlungsanspruch auf zu viel bezahlte Kreditzinsen haben laut VKI Kreditnehmer, die einen Verbraucherkredit abgeschlossen haben und bei denen folgende Punkte zutreffen: Variabel: In ihrem Kreditvertrag wurde kein Fixzinssatz vereinbart, sondern ein variabler

Zinssatz auf Basis einer Zinsanpassungsklausel (Zinsgleitklausel). Eingefroren: Der Zinsindikator wurde bei 0 Prozent "eingefroren“ bzw. ein Mindestzinssatz in Höhe des vereinbarten Aufschlages verrechnet (ohne gleichzeitige Festlegung einer Zinsobergrenze). Zur Unterstützung der Rückforderung stellte der VKI einen Musterbrief zur Verfügung. Bei Kreditbeträgen von 200.000 Euro kann der Rückforderungsanspruch – je nach Indikator bereits mehrere tausend Euro ausmachen. Es lohnt sich daher einen Blick auf die Kreditverträge zu werfen. Die Ironie der Geschichte liegt aber darin, dass sich genau zu den Zeitpunkten einer genauen rechtlichen Klärung diverser Fragen im Zusammenhang mit Negativzinsen, bereits die Zinswende abzeichnet. Aus der Rede von EZB-Chef, Mario Draghi, bei der Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra am 27. Juni leiteten nämlich Experten ein Ende der aggressiven Geldpolitik ab. Der für 10jährige Fixzinsbindungen relevante 10jahres-Swap-Zinssatz stieg vom 26. Juni bis 7. Juli um 27 Basispunkte auf 1,00% und auch bei den Geldmarktsätzen dürfte der Boden erreicht sein.


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VERANSTALTUNG

faircheck

fairLesen

Zum zweiten Mal hat faircheck gemeinsam mit der Gemeinde Stattegg und der Kleinen Zeitung zum „fairLesen“ geladen. Über fünfzig motivierte Kinder der Volksschulen Stattegg, Kalkleiten und Ferdinandeum in Graz haben am Event teilgenommen und wurden mitunter von einem Buchautor und einem Künstler durch den lebendigen Vormittag begleitet. Gleich zu Beginn stand der Workshop mit dem steirischen Autor Patrick Schnalzer zu seinem Buch „Alex und Sam“ am Programm. Dabei drehte sich alles um Südafrika und die Geschichte der einzigartigen Freundschaft zwischen einem bengalischen Tiger und einem Zebra. Patrick Schnalzer über seine Motivation bei fairLesen einen Workshop abzuhalten: "Lesefreude zählt zu den wichtigsten Dingen, die man Kindern vermitteln kann und ich freue mich, wenn ich dazu einen Beitrag leisten konnte." Im Anschluss durchliefen die Kinder in Kleingruppen vier Kreativstationen. Sie bastelten mit Lehrern der Volksschule Kalkleiten ein Buch und mit

Künstler Hans Beletz, Initiatorin Andrea Winkler und Martina Sattler von faircheck und Autor Patrick Schnalzer mit den Kindern aus drei Schulklassen der Kleinen Kinderzeitung ein Lesezeichen, ließen beim Formen von Ton zusammen mit den faircheckerInnen Geschichten zum Leben erwecken und brachten mit Hans Beletz den Malpinsel kreativ zum Einsatz. "Für mich hat sich der Tag als sehr lebendiger und kreativer Prozess gezeigt, der gut organisiert war. Innerhalb kurzer Zeit sind vier tolle Kunstwerke entstanden", resümiert der renommierte Künstler das Event. Die Kunstwerke können übrigens in der Gemeinde Stattegg und im faircheck-Headquarter besichtigt werden.

Für Andrea Winkler, Geschäftsführerin der faircheck GmbH und Initiatorin des Events, ist der Erfolg ein weiterer Ansporn auch im nächsten Jahr wieder ein Projekt in Angriff zu nehmen: "Bewegt werden kann nur etwas, wenn man das, was man für richtig hält, wieder tut. Für uns alle war es schön, so motivierte und interessierte Kinder durch den Tag zu begleiten und ich bin unendlich dankbar, dass es Menschen wie Hans Beletz und Patrick Schnalzer gibt, die eine solche Sache mit Herzblut unterstützen und möglich machen."

Dialog Lebensversicherung

25 Jahre in Österreich

Die Dialog Lebensversicherung feiert ihr 25-jähriges Bestehen in Österreich. Gegründet wurde die Dialog Lebensversicherung AG im Jahr 1971 in Ausburg als „Erste Augsburger Leben Versicherungs-Aktiengesellschaft“. Anfang Jänner 1976 kaufte die Deutscher Lloyd Lebensversicherung AG in München alle Aktien der Gesellschaft. Der Deutsche Lloyd gehört seit Ende der Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zur Assicurazioni Generali. Die Dialog ist seit 40 Jahren ein Teil der Generali Gruppe. Im Jahr 1983 wurde die Erste Augsburger in „Dialog“ umbenannt und die Produkte wurden direkt und über Makler angeboten. Im Jahr 2003 wurde die Dialog zu einem selbstständigen Maklerversicherer in der Gruppe und präsentierte sich als der Spezialist für biometrische Risiken in ausschließlicher Orientierung auf den Makler. Die Bilanzzahlen des Jahres 2006 spiegeln den erfolgreichen Weg des Biometriespezialisten auch in Österreich 52 risControl 07/17

Mag. Willi Bors und Michael Stille wider. Trotz dem personellen Umbruch und der Reduzierung der Prämienbeiträge durch die Einführung der neuen Tarife, stieg die Summe der Bruttobeiträge um 5,9 % auf 93,7 Mio. Euro, das Neugeschäft ging aufgrund der Ereignisse des letzten Jahres um 20,5 % auf 8,8 Mio. Euro zurück. Die Versicherungssumme nahm dagegen um 9,5 % zu. Mit September 2016 übernahm Mag.Willi Bors die Funktion des Direktors für Österreich und baute ein komplett neues Team auf. Dialog Vorstandsdirektor Michael Stille: „Nachträglich gesehen, war der

Wechsel des Vertriebsteams ein Glücksfall für das Unternehmen.“ Seit dem Antritt von Willi Bors sind die Zahlen des Auftragsvolumens um 23,8 % gestiegen. Zeitweise hat es dazu geführt, dass die Neuanträge aus Österreich 50 % des Gesamtneuzuganges der Dialog Lebensversicherung ausmachten. Bors begründete seinen Erfolg durch „beinharte“ Arbeit und den Ausbau der österreichweiten Präsenz. Im Hinblick auf das wachsende Antragsvolumen ist ein Ausbau der Vertriebsmannschaft in Überlegung.


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SCHLUSSPUNKT

VORSCHAU

IMPRESSUM “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221. Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at

Interview mit Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender Österreichische Beamtenversicherung

Team: Doris Schachinger, Chefredakteur; Christian Proyer, Geschäftsführer; Isabella Schachinger; Christoph Schönfellner, Layout. Titelfoto: Adobe Stock. Weitere Fotos: Martina Draper, Harry Schiffer Photodesign, Regina Aigner, Ingo Folie, Christoph Schönfellner, Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs/ APA-Fotoservice/Hautzinger, Hertha Hurnaus, Christian Proyer, Stefan Pajman, Stephan Huger.

Interview mit Margit Eidenhammer, Geschäftsführerin OVB Allfinanzvermittlungs GmbH

Interview mit Mag. Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin RWB Austria

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