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DAS Nachrichtenmagazin für SICHERHEIT & VERMÖGEN

NR. 12 • Dezember 2011 • HEFT 389 • 33. JAHRGANG • EURO 10,00

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eihnachten, Silvester, all die schönen Feiertage liegen noch vor uns, nur ist Ihnen nach feiern und guten Neujahrsvorsätzen zumute? Wenn man rund um den Erdball hört und sieht, gibt es Krieg, Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen, umgangssprachlich ausgedrückt Mord

und Totschlag. Und da soll Weihnachtsstimmung aufkommen? Um 7 Uhr früh in den Nachrichten Grausames, um 8:30 Weihnachtslieder und friedliche Stimmung? Ist es nicht etwas viel, was unseren Seelen zu gemutet wird? Doch wie kann man dem Ganzen entfliehn? Ich hätte da eine kleine Anregung. Zugegeben, das ist sicher nicht die Lösung aller Probleme, aber vielleicht eine Möglichkeit für „die stillste Zeit des Jahres“: Gestalten Sie sich ein kleines Stück heile Welt im Kreise Ihrer Familie oder Freunden, natürlich nicht um die Augen vor allem zu verschließen, sondern um sich eine Auszeit von der Realität zu gönnen. Oder nehmen Sie doch Weihnachten zum Anlass, einmal wieder mit jemandem persönlich Kontakt aufzunehmen, von dem Sie schon länger nichts gehört haben. Vielleicht wartet Er oder Sie nur darauf, und traut sich nicht den ersten Schritt zu machen – wie auch immer. Gemeinsam an Positives denken, miteinander statt gegeneinander und sich so die Kraft für die nächsten Wochen und Monate

Weihnachtswünsche

Liebe Leserinnen und Leser!

EDITORIAL

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zu holen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest und ein glückliches ückliches neues Jahr.

Ihre Doris Schachinger

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4 INHALT

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Ausgabe-Nr.: 12 | risControl 12/2011 | Dezember 2011 Heft-Nr.: 389 | 33. Jahrgang

3 EDITORIAL

Wir sprachen mit Prok. Helmut Karner, Vertriebsdirektor der Dialog Lebensversicherungs AG, über seine Empfehlungen für die Vermittlung von Ablebensversicherungen

Weihnachtswünsche

6 KARRIERE

GENERALI VERSICHERUNG: Exklusivvertrieb WWK VERSICHERUNG: Vertriebsdirektion PAYBOX BANK: Neuer CEO VALIDA PENSIONS AG: Vorstandsmitglied

8 KURZNACHRICHTEN 8 Rating 8 Gewinnrückgang 8 Serviceaward 8 Pflegeprodukt 8 Verkauf 8 Einstieg in den Wetterdienst 9 Wintersport 9 Wechsel

10 INTERVIEW

10 Motorradfahren? Natürlich eingeschlossen! 12 Klare Worte 14 Ein erfolgreicher Weg 16 „Die Verantwortung auf den Finanzmarkt abzuwälzen bringt nichts”

Seite 10 Mag. Johanna Stefan, Vorstandsdirektorin und design. Generaldirektorin der Donau Versicherung AG im Gespräch

Seite 12 Interview mit Coface Vorstandsvorsitzende KR Martina Dobringer

18 TITELGESCHICHTE Tu Gutes

24 WIRTSCHAFT

24 Kundenzufriedenheit in der Spital-Sonderklasse-Versicherung 28 Jetzt wird´s heiß 30 MiFIDZWO – „The Da Bruxelles Code“

Seite 14 Wir haben unsere Kundinnen und Kunden, Leserinnen und Leser gebeten, uns ihre CharityAktivitäten kundzutun

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INHALT

36 KOLUMNE

Machen Sie 2012 zu Ihrem Vertriebs-Jahr!

IEA: Katastrophales SechsGrad-Szenario in Sicht

38 FINANZEN

38 We all live in a yellow submarine 42 Nachhaltigkeit und Transparenz 43 Versicherung gegen IT Fehler 44 Kennst di aus?

Seite 28 We all live in a yellow submarine

Seite 38 Eine masochistische Entscheidung...

46 VERSICHERUNG

46 Betriebsversicherung 47 Laptop Versicherung 48 Enkelversicherung 49 Das Jahr 2011 bei CCA und TOGETHER 50 Eine masochistische Entscheidung... 51 Geballte Neuerungen 52 Pensionsrechner 53 Website 53 Südosteuropa

54 VERANSTALTUNG

54 Vertriebskonferenz 57 Liebes Christ kind, ich bin brav 60 Zehn Jahre Erfolg 61 10. Informationstag 61 Award

62 ABO / IMPRESSUM

Seite 50 Liebes Christkind, ich bin brav

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KARRIERE

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GENERALI VERSICHERUNG

Exklusivvertrieb

Neuer CEO

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r. Michael Heinzl übernimmt mit 1. Dezember 2011 die Leitung der Abteilung Exklusivvertrieb in der Generali Versicherung. Damit ist er für das Ressort Vertrieb/Marketing für die Verkaufsaktivitäten des angestellten Außendienstes und der Konzernagenturen verantwortlich. Der gebürtige Linzer kam nach dem Jus-Studium und ersten beruflichen Erfahrungen bei der AUVA und der Allianz 1996 zur Generali Gruppe. Er leitete bis Anfang 2010 die Regionaldirektion Oberösterreich, ehe er in der Zentrale in Wien mit der Leitung der regionalen Versicherungstechnik betraut wurde. In dieser Funktion setzte er die österreichweite Neustrukturierung dieses Bereichs erfolgreich um.

WWK VERSICHERUNG

ag. Bernd Hartweger wird ab Jänner 2012 der neue CEO der paybox Bank, er übernimmt die Funktion von Jochen Punzet, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Hartweger war zuletzt General Manager und Vorstandsmitglied bei der Lloyds Banking Group (Clerical Medical). Hannes Ametsreiter, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group: „Ich danke Jochen Punzet für seine hervorragenden Leistungen beim Aufbau von paybox zu Österreichs führendem Mobile Payment-Anbieter. Gleichzeitig freue ich mich, dass wir mit Bernd Hartweger einen ausgewiesenen Branchenexperten als neuen CEO für paybox gewinnen konnten!“

VALIDA PENSIONS AG

Vertriebsdirektion

Vorstandsmitglied

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n Linz wurde die vierte Vertriebsdirektion der WWK-Versicherungsgruppe eröffnet. Stefan Otto wurde zum Vertriebsdirektor berufen. Otto ist seit über 23 Jahren in leitender Funktion im Makler- und Bankenvertrieb in Österreich tätig. Nach Stationen bei namhaften Versicherungsgesellschaften führte ihn sein Karriereweg über die Prisma Life AG in Österreich schließlich zur WWK-Versicherungsgruppe.

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PAYBOX BANK

ir. Rudolf Böhm tritt Ende des Jahres 2011 seinen wohlverdienten Ruhestand an, Nachfolger wird Dr. Hartwig Sorger. Sorger ist seit über 20 Jahren ein renommierter Pensionskassenexperte und seit Unternehmensgründung bei der Valida Pension AG. Gemeinsam mit Mag. Georg-Viktor Dax bildet er ab 1. Jänner 2012 das neue Vorstandsteam. Dr. Hartwig Sorger war während seines Mathematik-Studiums als Universitätsassistent der Technischen Universität Wien tätig. Nach seiner Promotion fungierte er noch mehrere Jahre als Universitätslektor am Institut für Analysis, Technische Mathematik und Versicherungsmathematik. Er ist 52 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter.

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7 KARRIERE

r s orge Flexible Vo te Sparer. für bedach

FlexPlan Vorsorge wird immer schwieriger. Wie soll man sparen, auf welche Art und Weise Geld beiseite legen? Wie lange ist man gebunden? Mit dem FlexPlan kann man alle 6 Jahre auf vorhandenes Kapital zugreifen, ohne Abschläge oder finanzielle Einbußen befürchten zu müssen. So passt sich der FlexPlan Ihrem Lebensrythmus an und begleitet Sie bis zum Pensionsantritt. Donau ServiceLine 050 330 330 www.donauversicherung.at

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KURZNACHRICHTEN

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DIALOG VERSICHERUNG

HDI

Rating

Serviceaward

Die Rating Agentur Fitch hat die Finanzstärke der Dialog Versicherung erneut mit A+ (Stark) bewertet. Gleichzeitig bleibt der Ausblick unverändert stabil. Die Auszeichnung der Dialog mit dem Fitch-Finanzstärkesiegel, das nur finanziell starke Unternehmen erhalten, erfolgte im Rahmen eines aktuellen Ratings von Non-Core-Gesellschaften der Generali Deutschland Gruppe. Versicherungsunternehmen, denen dieses Rating zugeordnet wird, haben eine hohe Leistungsfähigkeit, ihren Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern und Vertragspartnern nachzukommen. Die Bestätigung des Ratings spiegelt die starke Kapitalausstattung und die gute operative Performance des Unternehmens wider. Rüdiger R. Burchardi, Vorstand für Vertrieb und Marketing, betont die Wichtigkeit der Auszeichnung: „Als einziges Unternehmen der Gruppe sind wir ein reiner Maklerversicherer. Unsere Vertriebspartner erhalten erneut eine kompetente Bestätigung, dass wir als Anbieter hervorragender Vorsorgelösungen auch über eine starke Finanzkraft verfügen. Das gibt ihnen zusätzliche Sicherheit in der Geschäftsbeziehung.“

GENERALI /ITALIEN

Gewinnrückgang Der italienische Generali Konzern musste in den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres einen Rückgang des Nettogewinnes um 37% hinnehmen. Verantwortlich waren vor allem die Abschreibungen der griechischen Staatsanleihen und Aktien. Sollte das Engagement des Konzerns im Heimatland Italien gefährdet sein, man spricht von ca. 52 Mrd. Euro, könnte das zu immensen Abschreibungen führen. Der Nettogewinn für das Jahr 2011 soll bei ca. 4 Mrd. Euro liegen.

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UNIQA

Verkauf Die UNIQA verkauft ihre rund 92%-Anteile an der Mannheimer Gruppe an die Continentale Versicherung. Es wurden bereits Absichtserklärungen unterfertigt,

Bei der Verleihung des Serviceawards in Kärnten Die Wirtschaftskammer Kärnten hat erneut den Serviceaward 2011 an die besten fünf Versicherer verliehen. Die Kärntner Landesdirektion der HDI Versicherung AG gewann mit deutlichem Abstand zu den Nächstplatzierten den ersten Platz. HDI erhielt als derzeitiger „Top-Partner der Versicherungsagenturen“ den Wanderpokal, den der Versicherer behalten darf, sobald er mit diesem drei Mal hintereinander prämiert wurde. Die Kärntner Wirtschaftskammer verleiht den Serviceaward alle zwei Jahre. Heuer stand die Veranstaltung für die rund 250 Gäste unter einem maritimen Motto. Für Moderation und Unterhaltung sorgte der Entertainer, Kabarettist und „Dancing Stars“-Teilnehmer, Dieter Chmelar.

die Mannheimer hatte zuletzt ein Prämienvolumen von 412 Mio. Euro. Der CEO der Conti, Rolf Bauer, erhofft sich durch diesen Kauf eine wesentliche strategische Ergänzung im Bereich Sachversicherung.

OBERÖSTERREICHISCHE VERSICHERUNG

Einstieg in den Wetterdienst

NÜRNBERGER VERSICHERUNG

Pflegeprodukt Die Nürnberger Versicherung will im Frühjahr 2012 ein Pflegevorsorgeprodukt auf den Markt bringen. Vorstandsvorsitzender Kurt Molterer erwartet in den ersten Jahren rund 100.000 Verträge: „Der

Staat wird langfristig nicht in der Lage sein, die Pflege alleine zu finanzieren.“ Das Produkt soll auch die Möglichkeit einer Vorsorge für Eltern anbieten und ein Modell in Kombination mit der Berufsunfähigkeit geben. (Quelle, APA)

Dr. Josef Stockinger Der bisherige kostenlose Wetterdienst für die oberösterreichischen Gemeinden ist seit heuer kostenpflichtig. Nun bietet die Oberösterreichische Versicherung diese aktuelle Wetterprognose den oberösterreichischen Gemeinden kostenlos an. „Als wichtiger und jahrzehntelanger Partner der Gemeinden und als ein Beitrag unseres Hauses zu mehr Sicherheit auf Oberösterreichs Straßen bieten wir nun in Absprache mit dem Land OÖ und dem Gemeindebund OÖ einen neuen Wetter-Warndienst für die Gemeinden an“, so Dr. Josef Stockinger, „gerade als Haftpflicht-Versicherer vieler Gemeinden wollen wir dazu beitragen, dass die Schneeräumung und der Winterdienst auch im Sinne der Unfallvermeidung bestmöglich funktionieren.“

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TOGETHER

Wintersport

Wechsel

Alexandra Meissnitzer wird in der heurigen Wintersaison die Ski-Rennen der Damen in den Speedbewerben im ORF mit Helvetia Logo - deutlich sichtbar

Burkhard Gantenbein, CEO der Helvetia, Alexandra Meissnitzer und Georg Krenkel, Geschäftsführer des Helvetia Transportgeschäfts

im rechten Schulterbereich auf ihrem Anorak oder Pullover angebracht – analysieren. Die 38-jährige Salzburgerin kommentierte bereits mit dem Logo den SkiAuftakt in Sölden. Der Promotionsvertrag wurde auf ein Jahr abgeschlossen. Neben der ORF-Präsenz wird die Ski-Legende auch bei Helvetia Veranstaltungen auftreten und über ihre Erlebnisse im Ski-Zirkus berichten. Burkhard Gantenbein, CEO, und Georg Krenkel, Geschäftsführer des Transportgeschäfts und Initiator der Kooperation, zeigen sich sehr erfreut: „Alexandra Meissnitzer zählt zu den bekanntesten und beliebtesten österreichischen Sportlerinnen. Sie ist eine optimale Repräsentantin unserer Marke, denn sie vermittelt authentisch die uns wichtigen Werte, wie Vertrauen, Dynamik und Begeisterung.“

KURZNACHRICHTEN

HELVETIA VERSICHERUNG

Mag. Alexander Petzmann Ab Dezember 2011 wird Herr Mag. Alexander Petzmann die Nachfolge von Ing. Mag. Stefan Schambron als Geschäftsführer von TOGETHER antreten. Er übernimmt damit gemeinsam mit Herrn Wilhelm Brandstetter die Führungsverantwortung. Herr Ing. Mag. Schambron verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch und wird sich in Zukunft neuen Herausforderungen widmen.

Frohe Weihnachten und ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr wünscht Ihnen Ihre NV.

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INTERVIEW

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ABLEBENSVERSICHERUNGEN

Motorradfahren? Natürlich eingeschlossen! Sicherheit à la carte. Prok. Helmut Karner, Dialog-Vertriebsdirektor für Österreich

Ablebensversicherungen werden im Maklermarkt von etlichen Unternehmen angeboten. Etablierte und in steigender Zahl neu auf den Plan tretende Anbieter versuchen, sich ein Stück vom Kuchen zu sichern. Dem freien Vermittler fällt es angesichts dieser Fülle nicht leicht, die für seinen Kunden passende Lösung zu finden. Seinerseits steht er unter Druck, da ihm bei einer Fehlberatung Haftungsfallen drohen. Wir sprachen mit Prok. Helmut Karner, Vertriebsdirektor der Dialog LebensversicherungsAG, über seine Empfehlungen für die Vermittlung von Ablebensversicherungen.

risControl: Herr Karner, worauf sollte der Vermittler bei der Wahl eines Anbieters von Ablebensversicherungen achten? Helmut Karner: In der Wahl eines Versicherers ist der Vermittler natürlich frei. Dennoch empfiehlt es sich, auf Kompetenz, langjährige Erfahrungen in der Risikobewertung und einen hohen Marktanteil zu achten. So liegt man auf der sicheren Seite und vermeidet riskante Experimente. Die Dialog Lebensversicherung ist seit 40 Jahren am Markt und nimmt in Österreich unangefochten die Führungsposition ein. Bei allen repräsentativen Maklerbefragungen belegt sie in der Todesfallabsicherung seit Jahren mit großem Abstand Platz 1. risControl: Worauf kommt es bei dem Tarifangebot vor allem an? Karner: In der Praxis entscheidend ist die Vielseitigkeit des angebotenen Tarifprogramms. Worauf es für den

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Vermittler ankommt, ist die Erfüllung der spezifischen Vorsorgebedürfnisse seiner Kunden. Hier sieht es im Markt eher düster aus: In der Regel werden Polizzen mit linearem Summenverlauf verkauft, die der Versicherungsnehmer so gar nicht braucht. Das unerfreuliche Resultat: Der Kunde bezahlt für seinen Versicherungsschutz unnötig viel Geld. Das Tarifwerk RISK-vario® der Dialog ist systematisch aufgebaut und erlaubt dem Vermittler jede denkbare WahlmöglicKarnereit. DadurisControlh wird jeder individuelle Bedarf befriedigt und kein Cent zu viel bezahlt. Zunächst kann zwischen drei Beitragsvarianten gewählt werden: für Raucher oder Nichtraucher, gegen laufenden Beitrag oder als Einmalerlag, gegen konstanten oder risikoadäquat kalkulierten Beitrag. Das letztere bedeutet, dass die Prämie dem Alter des Versicherten entsprechend jährlich neu kalkuliert wird. DadurisControlh kommen speziell Berufsanfänger, Existenzgründer und junge Familien zu einem vollwertigen Ri-

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INTERVIEW

SUMMENVERLÄUFE IN DER ABLEBENSVERSICHERUNG

Modell ab. Ihre Versicherungsnehmer können sich zuschlagsfrei den gängigen Freizeitaktivitäten widmen, Motorradfahrer sich versicherbar wie jeder andere. risControl: Der Bedarf an einer Todesfallabsicherung bleibt nicht bei jedem Versicherungsnehmer über Jahrzehnte konstant. Bieten Sie da Möglichkeiten der Anpassung?

sikoschutz gegen äußerst günstige Beiträge (s. Beispiel). Mit den Jahren steigen die Beiträge risikoabhängig moderat an, doch steht dies im Einklang mit der allgemeinen Einkommensentwicklung. Insgesamt sind in jeder Beitragsvariante sechs Summenverläufe darstellbar (siehe Abb.). der übliche konstante Verlauf, der linear fallende Verlauf, der annuitätisch fallende Verlauf („RISK-vario® Finanzierung“; z.B. zur exakten Anpassung an den Verlauf einer Baufinanzierung) oder der jährlich neu völlig frei wählbare Verlauf. Dazu kommen Tarifvarianten für die Anpassung an einen zu erwartenden Kapitalbedarf („RISK-vario® Zeitrente“) oder die jährliche Anpassung an ein bestimmtes Sparziel („RISK-vario® Sparplan“). risControl: Bei Partnerschaften ist es sicherlich sinnvoll, eine gemeinsame Polizze abzuschließen. Bietet die Dialog so etwas an? Karner: Die Möglickeit, über Verbundene Leben mehrere Personen in einem Vertrag zu versichern, ist von großer Relevanz für die Lebensplanung. So können sich im privaten Bereich Lebenspartner gegenseitig absichern. Im geschäftlichen Bereich eignet sich die sog. Keyman-Versicherung zur Todesfallabsicherung für wichtige Führungskräfte in Unternehmen oder zur gegenseitigen Partnerabsicherung z. B. in Arztpraxen oder Anwaltskanzleien, wenn einer der Partner stirbt und die Hinterbliebenen ausbezahlt werden müssen. Die Absicherung über Verbundene Leben ist

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Karner: Bei der Dialog lässt sich der Risikoschutz auch an einen steigenden Bedarf anpassen. Hierzu bieten die Beitragsdynamik oder die Nachversicherungsgarantie entsprechende Möglichkeiten. Die Beitragsdynamik als perfekter Inflationsschutz kann zwischen 2 und 10 Prozent gewählt werden. Eine Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung ist bei bestimmten Ereignissen wie Heirat, Geburt eines Kindes, Karrieresprung, Einstieg in die Selbständigkeit, Erwerb von Wohneigentum etc. möglich. risControl: Herr Karner, wir danken Ihnen für das Gespräch! einfacher und mit bis zu 22 Prozent Ersparnis deutlich kostengünstiger als mehrere Einzelverträge. Als einziges Unternehmen am Markt bietet die Dialog, bis zu neun Personen in einem Vertrag zu versichern. risControl: Was halten Sie davon, über sog. Preferred-life-Tarife eine Risikosegregation vorzunehmen? Karner: Manche Anbieter versuchen, über sog. Preferred-life-Tarife Kunden mit günstigen Beiträgen zu locken. Diese Vereinzelung läuft dem Versicherungsgedanken zuwider, die Versicherungsnehmer werden in das enge Korsett ihrer jeweiligen Risikogruppe gepresst. Die Dialog lehnt dieses

GELDERSPARNIS OHNE QUALITÄTSEINBUSSEN Mann, 30 Jahre, Nichtraucher, 100.000 € Versicherungssumme, 30 Jahre Laufzeit, konstanter Summenverlauf, 2% Dynamik. Monatsbeitrag im 1. Jahr bei konstanter Kalkulation: 14,63 € netto Mann, 30 Jahre, Nichtraucher, 100.000 € Versicherungssumme, 30 Jahre Laufzeit, konstanter Summenverlauf Monatsbeitrag im 1. Jahr bei altersabhängiger Kalkulation: 5,48 € netto ` Ersparnis: über 62 Prozent

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INTERVIEW

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DONAU VERSICHERUNG AG

Klare Worte Mag. Johanna Stefan, Vorstandsdirektorin und design. Generaldirektorin der Donau Versicherung AG

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risControl: Ab Juni 2012 sind sie Generaldirektorin der Donau Versicherung AG, welche Pläne verfolgen sie? Stefan: Die Donau Versicherung ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit sehr engagierten Mitarbeitern. Ich bin bereits seit 11 Jahren für die Donau tätig - einige davon im Vorstand. Ich gehe mit sehr großer Freude an diese neue Herausforderung heran. Natürlich werde ich meine eigene Person einbringen, aber in den Grundzügen und in der Grundausrichtung setzen wir unseren erfolgreichen Weg fort. Ich denke, man sollte einen bewährten Kurs nicht mit Gewalt verändern. risControl: Sie sind eine der wenigen Generaldirektorinnen in der österreichischen Versicherungswirtschaft. Wie sehen sie die Entwicklung für Frauen in diesem Bereich? Stefan: Ich finde es notwendig, dass wir Frauen lernen, uns besser zu positionieren, mehr in den Vordergrund zu stellen, um bei beruflichen Positionierungen gesehen und auch berücksichtigt zu werden.

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Stefan: Eine Quote sollte der letzte Ausweg sein. Wir als Donau Versicherung, eingebettet in die VIG, sind als Konzern ein gutes Beispiel, dass es ohne Quoten auch funktionieren kann. In unserem Unternehmen gibt es einen sehr hohen Anteil an weiblichen Führungskräften, in der erweiterten Geschäftsleitung sind wir mit 3 Frauen und 3 Männern ausgeglichen aufgestellt. Im Verwaltungsbereich kann man ebenfalls von einem 50 zu 50 Verhältnis sprechen. risControl: Wie stehen Sie zum Thema Frauen und Versicherungsvertrieb? Stefan: Ich habe es mir als Aufgabe gestellt, im Vertrieb mehr Frauen zu beschäftigen, im

Moment liegt die Zahl in diesem Bereich bei ca. 20% Frauenanteil. Die Donau hat daher dieses Jahr eine Kampagne gestartet, die besonders Frauen motivieren soll, im Versicherungsvertrieb tätig zu werden. Hier konnten wir auch schon einen Erfolg verbuchen – in der Grundausbildung gab es bereits im Vergleich zu vorherigen Kursen einen höheren Frauenanteil. risControl: Haben Frauen im Vertrieb gute Berufschancen? Stefan: Davon bin ich überzeugt. Frauen sind für den Beraterberuf ideal geeignet, da sie einfach eine andere Art zu kommunizieren haben, eine sehr hohe soziale Kompetenz und besonderes Sicherheitsgefühl. Die nötige, große Selbstverantwortung bringt Frauen den Vorteil flexibler Zeiteinteilung und guter Kombinierbarkeit mit der Familie. Der Ver-

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trieb ist für Wieder- und Quereinsteigerinnen eine besonders gute Möglichkeit sich zu positionieren. Wir bieten Neulingen in der Branche eine komplette Ausbildung und wir arbeiten weiterhin verstärkt daran, mehr Frauen in den Vertrieb zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sich die Bevölkerungsstruktur, die aus mehr Frauen als Männern besteht, auch in der Beratung widerspiegeln sollte. risControl: Sie haben die AusbildungsKampagne erwähnt, mehr Frauen in den Vertrieb, gilt das auch für den freien Vertrieb? Stefan: Ich habe ein Netzwerk für Versicherungsmaklerinnen ins Leben gerufen, um hier die Kommunikation und laufenden Austausch zu fördern. Versicherungsmaklerinnen und Entscheidungsträgerinnen tref-

fen einander halbjährlich um Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und Erfahrungen auszutauschen. risControl: Würden sie im Bereich des freien Vertriebes Standards für Ausbildungund Weiterbildung begrüßen? Stefan: Es liegt sicherlich im Interesse jedes Unternehmers, da man ohne Weiterbildung im harten Wettbewerb nicht bestehen kann. Wir bieten beispielsweise unseren Partnern mit der „Meisterklasse“ ein Aus- und Weiterbildungsprogramm für Ihre MitarbeiterInnen. Hier verzeichnen wir reges Interesse. Das gleiche Bild zeigt sich beim BAV-Kolleg, wo wir jedes Jahr ausgebucht sind. Ob man jedoch Weiterbildung verpflichtend vorschreiben sollte, sei dahingestellt, diese Thematik sollte wohl in den Gremien besprochen werden. Grundsätzlich bin ich aber der

Meinung, dass der Wettbewerb die Richtung vorgeben wird.

INTERVIEW

risControl: Es wird immer wieder über die sogenannte „Frauenquote“ in Führungsebenen gesprochen. Was halten sie davon?

risControl: Die Donau hat bereits Produkte, die speziell für Frauen geeignet sind, wird es noch weitere geben? Stefan: Wir haben spezielle Bausteine, die bei vielen Produkten auf die Bedürfnisse von Frauen eingehen. Z. B. der BabykarenzBaustein, in der Lebensversicherung. Auch in Zukunft werden wir diese Bausteinreihe weiter fortsetzen. risControl: Die Donau Versicherung hat auch Produkte im Pflegebereich, wie sehen hier die Erfahrungen aus? Stefan: Seitdem das Thema in den Medien verstärkt vertreten ist, stellen wir fest, dass das Interesse an Pflegeversicherungen höher

wird. Aber bei den Abschlussziffern sind wir noch lange nicht dort, wo wir gerne sein würden bzw. wo die demografische Entwicklung hingeht. Denn in Wahrheit wird nahezu jede Österreicherin und jeder Österreicher eine Pflegeversicherung brauchen, um auch im Alter gut versorgt zu sein. risControl: Aktuell haben sie den FlexPlan als neues Produkt vorgestellt? Stefan: Unsere neue langfristige, aber dennoch flexible, Lebensversicherung, bei der die Möglichkeit besteht, alle 6 Jahre auf das Geld zugreifen zu können. Das Produkt wurde erst vor kurzem eingeführt und kann bereits hohe Stückzahlen im Verkauf aufweisen. Wir treffen mit diesem Produkt genau die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. risControl: Wir danken für das Gespräch!

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14 INTERVIEW

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risControl: Frauen in der österreichischen Versicherungswirtschaft, wie sehen sie dieses Thema?

Ein erfolgreicher Weg

Coface Vorstandsvorsitzende KR Martina Dobringer im Gespräch

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Dobringer: Ich finde es sehr wichtig und erfreulich, dass langsam aber stetig Frauen in der Wirtschaft die Karriereleiter hinaufsteigen. Zum Thema Quotenregelung, in einem Land mit 8 Mio. Einwohner und einem 50%-Frauenanteil benötigt es in der Regierung, in der politischen Öffentlichkeit, einer Quotenregelung. Aber nicht in der Privatwirtschaft. Ich unterstütze auf keinem Fall die Regelung, bis zum Jahr 2014 einen verpflichtenden Frauenanteil in Vorstandsebenen zu haben. Diese Regelung ist gegen Frauen, welche es mit viel Fleiß und Mühe geschafft haben, an die Spitze zu kommen. Bei meiner Bestellung in den Vorstand der VIG Holding, musste ich mich ebenfalls mit dem Thema Quotenregelung auseinandersetzten und ich finde das sehr schade (diskriminierend). In allen Unternehmen, bei denen ich tätig war, hat es nie das Thema der Benachteiligung von Frauen gegeben. In Osteuropa versuchen wir

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risControl: Gibt es Unterschiede bei Bewerbungen zwischen Mann und Frau? Dobringer: Auf alle Fälle, Frauen sprechen im Konjunktiv und sind viel zu unsicher, Männer haben viel mehr Selbstbewusstsein und sind bessere Selbstdarsteller. risControl: Führen Frauen Unternehmen anders als Männer?

Dobringer: Eindeutig, viel emotionaler und emotioneller, auch der soziale Aspekt ist Frauen wichtiger als Männern, und sie nehmen mehr Rücksicht auf ihre Mitarbeiter. risControl: Wie sieht die Verteilung zwischen Mann und Frau im Coface Konzern aus? Dobringer: In Frankreich sind es hauptsächlich Männer und etwas weniger Frauen, obwohl die Kinderbetreuung in Frankreich gegenüber Österreich eine ausgezeichnete ist. In Osteuropa sind es mehr Frauen als Männer. In Österreich bewerben sich mehr Männer als Frauen, aber das liegt sicherlich auch an den nicht vorhandenen Kinderbetreuungsplätzen. Bevor man eine Frauenquotenregelung einführt, sollte man sich mehr um adäquate Kinderbetreuungsplätze kümmern. Ich fördere Frauen in unserem Konzern, aber letzten Endes entscheidet nur die Qualifikation. risControl: Haben sich die Herausforderungen ihrer Position und ihres Berufes in den letzten Jahren verändert?

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Dobringer: Die Herausforderungen sind eindeutig andere geworden. Wir haften als Spezialversicherer für ein Kapital von 450 Mrd. Euro im Konzern, alleine in Österreich sind es 18 Mrd. Euro und Krisen hat es immer gegeben. Nun sind die Märkte volatil geworden und das Fundament wackeliger und daran wird sich meiner Meinung nach auch nichts mehr ändern. Wir werden lernen müssen, damit zu leben. risControl: Ist es durch die Krisen interessanter und/oder risikoreicher geworden? Dobringer: Es ist interessanter geworden, aber es fördert Menschen, die bereit sind Risiken zu tragen. Nicht jeder, der in einer Geschäftsführer Position ist, hat Freude an

risikoreichen Entscheidungen. Frauen „„ticken“„ anders als Männer, sie sehen mehr das Gemeinwohl als das Einzelwohl, es gibt auch die These, wenn an der Spitze von Lehman Brothers eine Frau gewesen wäre, hätte es diese Wirtschaftskrise nicht in diesem Ausmaß gegeben. risControl: Wie sehen sie die Entwicklung im Osten? Dobringer: Die Entwicklungen im Osten kommen immer später zum Tragen, das Wirtschaftswachstum lag vor der Krise bei 8%% und nun nur mehr bei 4%%. Nur Polen war das einzige Land in Europa, das in der Krise noch immer über dem Durchschnitt gewachsen ist. Der Osten ist geschützter, weil viele Länder noch mit ihrer eigenen Infrastruktur beschäftigt sind. risControl: Ist es schwieriger bei immer volatileren Märkten noch Risiko zu decken? Dobringer: Wir haben schon unsere Beurteilungsinstrumente verändert, früher wur-

de nur vergangenheitsbezogen beurteilt, die Bilanz war das wichtigste. Heute können wir ein Unternehmen nicht alleine danach beurteilen. Man muss in die Unternehmen hineingehen, das Management überprüfen, die sozialen Aspekte, es hat sich schon verändert.

INTERVIEW

sogar vermehrt Frauen zu positionieren, da diese meiner Meinung nach verlässlicher und belastbarer sind. Männer sind oft unzuverlässiger und weniger einschätzbarer, Frauen sind loyaler und treuer. Das habe ich durch viele Beispiele in meinem Leben bewiesen bekommen.

risControl: Hat sich durch die Krise die Strategie des Konzerns verändert? Dobringer: Ja, unsere Strategie auf vier Säulen zu stehen, Wirtschaftsinformation – die Grundlage für unser Business, das Inkasso, die Kreditversicherung und die Finanzierung, haben wir verändert. Es gab eine strategische Neuausrichtung, die eine Konzentration auf das Kerngeschäft Kreditversicherung vorsieht. Für Zentraleuropa konnten wir

aufgrund der langen Historie und der guten Integration in das Kreditversicherungsbusiness die Creditmanagement Services halten, sprich – wir bieten weiterhin Information und Inkasso in der gesamten Region an. risControl: Gibt es noch weitere Expansionspläne? Dobringer: Wir gehen dann in ein Land mit einer Kreditversicherungsgesellschaft, wenn es zur Europäischen Union beitritt. risControl: Können sie noch ruhig schlafen, wenn sie auf die Weltwirtschaft sehen? Dobringer: Ich bin ein grundsätzlich positiver Mensch, und das ist auch die Voraussetzung für die Spitzenposition in einem Unternehmen, ich versuche alle Vorkehrungen zu treffen, was in meinem Vermögen liegt. Mut zum Risiko zeigt sich auch darin, dass man Entscheidungen täglich zu treffen hat und ich tu das sehr gerne. risControl: Danke für das Gespräch!

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16 INTERVIEW

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„Die Verantwortung auf den Finanzmarkt abzuwälzen bringt nichts” Die Vereinigung Ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich wurde im November 1994 als Interessengemeinschaft von in Österreich aktiven internationalen Investmentgesellschaften gegründet. Wir haben mit dem Sprecher des Vorstandes Berndt May, Chef von JP Morgen Österreich gesprochen. Warum es ihn ärgert, dass alle Finanzmarktteilnehmer als Spekulanten hingestellt werden, wie die Politik konkret gefordert wäre, ob wir eine Hyperflation erwarten müssen und wie die Fondsindustrie momentan dasteht.

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risControl: Die gesamte Finanzbranche hat unter einem starken Reputationsverlust zu leiden. Wer ist denn nun wirklich schuld an der Eurozonen-Misere? Berndt May: Für mich ist das ein klassisches Sündenbocksyndrom – man sucht sich jemanden, auf den man die Schuld für alles abwälzen kann, und schimpft ihn dann zum Beispiel „Spekulant“. Genau das passiert momentan: Politiker stellen die gesamte Finanzbranche von Banken über Versicherungen bis zu Investmentfonds als Spekulanten hin. Leider gilt: Wenn man etwas ständig hört, glaubt man es irgendwann. Fakt ist aber vielmehr, dass wir als Finanzmarkt die Schulden der Staaten finanzieren. Steigt die Wahrscheinlichkeit der Nichtrückzahlung, steigen die Zinsen. Daran hat nicht der Investor Schuld, sondern der, der den Kredit aufnimmt und nicht zurückzahlen kann. Sprich die Staaten oder

ihre Verantwortlichen. Wahrscheinlich verunglimpfen sie die Finanzbranche sogar wider besseren Wissens. Wenn man von Regierungsmitgliedern hört: „Wir haben keinen Einfluss auf Ratings!“, dann platzt mir wirklich der Kragen. Das ist demaskierend und erschütternd, Hilflosigkeit par excellence. Wer, wenn nicht wir als Staat bzw. die Lenker, können unseren Staatshaushalt in Ordnung bringen, das Budget eindämmen, nachhaltig sparen? risControl: Was sollte Ihrer Meinung nach vonseiten der Politik konkret unternommen werden? May: Unsere Politiker verbreiten Angst vor einer Hinabstufung des österreichischen AAA-Ratings und liefern sozusagen als Erklärung gleich den bösen Finanzmarkt mit. Wir sehen die Lage anders: Eigentlich tobt ein Klassenkampf. Es wird auf Wohl-

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risControl: Die Ansichten, wie es mit dem Euro weitergeht, sind gespalten. Was meinen Sie, bleibt er bestehen oder wird er geteilt? May: Es stimmt nach wie vor, was Ben Beranken vor eineinhalb Jahren gesagt hat: „It’s unusual uncertain.“ Die Unsicherheit, der Vertrauensverlust, das Nicht-Wissen, wie es weitergeht, ist global so groß wie selten zuvor. Die, die sagen: „Es muss so kommen“, haben genauso Recht, wie die, die sagen, „es kommt ganz anders“. Zum Teil ist das politisch bedingt. Man kann als Assetmanager nicht abschätzen, auf was sich Politiker einigen oder nicht. Wir sehen noch, dass es beim ungeteilten Euro bleiben wird. Mich amüsiert immer, wenn von den Politikern niemand den Mut oder die Ehrlichkeit hat, zu sagen: „Wir wissen es nicht und können es nicht abschätzen.“ Sollte Italien, das für eine Rettung à la Griechenland zu groß ist, ähnliche Probleme bekommen, dann gibt es wieder viele offene Szenarien – das sehen wir derzeit aber nicht. risControl: Welche Chance geben Sie Italien? May: Wir glauben, dass die Politik hier die richtigen Maßnahmen setzt, mit denen eine Basis gefunden werden kann. Die Sparvorhaben dämmen die zukünftige Verschuldung so weit ein, dass man sich die aktuelle Verschuldung leisten kann. Auch wenn das bedeutet, dass das Wirtschaftswachstum weiter schwach bleibt. Aber aus Amerika gibt es ja schon positive Signale: nach einer Phase des Konsumverzichts

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zieht das Verbrauchervertrauen wieder etwas an. Auch die Emerging Markets zeigen immer noch ein positives Wachstum trotz der merklichen Abkühlung. Ja, wir werden weniger in die Schwellenländer exportieren, aber alles in allem haben wir uns alle miteinander diese Abkühlung gewünscht. So bleibt die Inflation überschaubar und galoppiert uns nicht davon. risControl: Wie sehen Sie die Entwicklung in den nächsten Monaten? May: Je nach Region haben wir momentan zwischen 2 und 3,5% Inflation – eine Hyperflation von 20 oder 30%, die viele Anleger aufgrund der doch lauten Kassandragesänge fürchten, sehen wir in den nächsten eineinhalb Jahren jedenfalls nicht. Hohe Inflation ist bedingt durch Nachfrage, enge Arbeitsmärkte, steigende Löhne und viele andere Faktoren. Das ist im Moment unserer Meinung nach nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Gehen die Exporte zurück, weil sich in den Zielländern die Wirtschaft verlangsamt, wird das à la longue auch unsere Inflation negativ beeinflussen. Auch wenn wir uns aktuell keine großen Gedanken über die Inflation machen – die Frage, die bleibt, ist: Ist Österreich noch ein AAA-Staat? Wenn man die Zinsentwicklung hernimmt, ist die Investorenmeinung geteilt. Hoffentlich sehen die Rating-Agenturen noch das Triple-A. Worüber wir uns alle also Gedanken machen

sollten, sind die Konzepte und Maßnahmen der politisch Verantwortlichen im Land.

INTERVIEW

habendere hingehauen, Schuld abgewälzt, um weitermachen zu können wie bisher. Wir wünschen uns ein ökonomisches Umfeld, in dem vernünftig gearbeitet werden kann. Diese große Unsicherheit – bei Politikern und übertragen bei Anlegern und der gesamten Bevölkerung – kommt ja ausschließlich aus der Frage, wie geht’s mit den Staatsfinanzen weiter. Wir wünschen uns schlicht und einfach, dass gespart wird. Man liest immer, mit Sparen würgt man die Wirtschaft ab. Doch wir sind durch Schulden in die Krise gekommen. Mehr Schulden machen, um da rauszukommen, wird nicht funktionieren.

risControl: Wie steht die Fondsindustrie vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen da? May: Einfach war 2011 nicht für die Fondsindustrie, das will ich gar nicht verhehlen. Nach einem relativ positiven Jahresanfang hat die Verunsicherung der Anleger zuletzt – Stichwort wieder einmal Euroschwäche, Griechenland/Italien – zugenommen. Auch wenn wir leider nicht von massiven Zuwächsen berichten können, so zeigen die Zahlen mit Ende des ersten Halbjahres 2011 doch eine stabile Entwicklung auf hohem Niveau. Hatten wir weltweit Ende 2008 mitten in der Krise Fondsassets von knapp über 14 Billionen Euro, so stehen wir heute bei 19,5 Billionen Euro. Das Fondsvolumen hierzulande schätzen wir mit rd. 140 Milliarden Euro ein. Österreichische Investoren haben in internationalen Fonds zurzeit 20 bis 24 Milliarden Euro investiert, in Zertifikaten liegen knapp 14 Milliarden Euro. Im Moment sind übrigens 7.767 Fonds in Österreich zugelassen, davon sind 5.574 Fonds, also 72%, ausländische Fonds. Eine schier unglaubliche Menge an Fonds, was eine Orientierung für Anleger nicht gerade erleichtert. Interessant ist auch, dass Österreich im globalen Vergleich bei der Verteilung nach Assetklassen anders tickt: Weltweit sind 39% in Aktien investiert, in Österreich nur 17,8%. Anleihen sind Spitzenreiter mit knapp über 50%. Ganz klar: Auch das ist ein Zeichen der Verunsicherung. risControl: Wie sieht es eigentlich mit einer Jahresendrally aus? May: Zwischendurch gab es ja bekanntermaßen einige Stimmen pro Jahresendrally. Natürlich zu einem relativ gesehen optimistischerem Zeitpunkt, nämlich als die ersten Griechenland-Pakete geschnürt waren. Jetzt ist aber wieder einmal alles anders gekommen und es sieht nicht danach aus. Die Unsicherheit in Italien ist zu groß. Aber die Hoffnung an das Christkind bleibt natürlich bestehen! risControl: Wir danken für das Gespräch!

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TITELGESCHICHTE

Tu Gutes Wie jedes Jahr gibt es zu Weihnachten im Geschäftsleben die üblichen Geschenke, Geschenkkörbe, Adventkalender, Kugelschreiber und ähnliche schöne Dinge. Aber es gibt auch Unternehmen welche abseits des Mainstreams Aktionen setzen. Wir haben unsere Kundinnen und Kunden, Leserinnen und Leser gebeten, uns ihre Charity-Aktivitäten kundzutun und nicht nur im Stillen zu wirken. Wir haben unser Augenmerk absichtlich auf Initiativen gelegt, denen die mediale Berichterstattung bis jetzt versagt geblieben ist und vielleicht finden Sie die eine oder andere Aktion auch unterstützenswert und werden dies durch eine kleine Spende ausdrücken.

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ALLIANZ

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nen Punschstand vor der Generaldirektion in Wien (Hietzinger Kai 101). Die Einnahmen werden von der Allianz verdoppelt. Der Reinerlös kommt dem Verein „Österreichische Initiative – Pferde helfen Menschen“ zugute, der sich um die Behandlung von körperlich und geistig behinderten Kindern mit Hilfe von speziell ausgebildeten Pferden kümmert. Das Punschstandl 2011 wurde am 17. November eröffnet und läuft bis 15. Dezember.

Jane Goodall-Institut Die Allianz unterstützt seit einigen Jahren Projekte des Jane Goodall-Instituts in Afrika. So wurden im Vorjahr zwei Schulklassen in Tansania inklusive der notwendigen sanitären Installationen komplett eingerichtet. Auch mit alten Handys kann man Gutes für die Umwelt tun. Das Un-

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ternehmen beteiligt sich an der HandySammelaktion des Jane Goodall Instituts. Damit leistet sie nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern trägt auch zur Schonung von Ressourcen bei. Für jedes gesammelte und vollständige Handy bekommt das Jane Goodall Institut-Austria EUR 4,-. Der Betrag kommt in weiterer Folge Projekten in Ostafrika zugute. Die Aktion läuft bis Ende des Jahres.

Gegen Herzenskälte enn es draußen kalt wird, sind Wohnungslose auf die warmen Herzen ihrer Mitmenschen angewiesen. Bei einer Sammelaktion der Allianz MitarbeiterInnen für die „Gruft“ kamen mehrere Wagenladungen an warmer Kleidung zusammen. Gleichzeitig halfen Allianz Mitarbeiter und Manager (unter anderem Hr. Baumgartl) in der Küche aus. Die Leiterin der „Gruft“ in der Wiener Barnabitengasse, Judith Hartweger, freute sich für ihre Schützlinge. Weihnachten heißt auch, an Menschen zu denken, denen es nicht so gut geht. Die Allianz unterstützt seit den 80er-Jahren die Hippotherapie in Österreich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen dabei ei-

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DIE GRUFT 25 Jahre Zuflucht für Menschen in Not Die wohl bekannteste Obdachloseneinrichtung Wiens wurde im Advent 1986 unterhalb der Barnabitenkirche eingerichtet. Am Anfang wurde die Gruft täglich zwei Stunden geöffnet, seit 1994 gibt es 24 Stunden Betreuung, zusätzlich werden dreimal pro Woche Obdachlose im Rahmen von Nachtstreetworker in Parks, WCAnlagen etc. aufgesucht und betreut. Seit 2003 fährt zweimal monatlich ein/e PsychiaterIn mit. Im Juli 1996 übernahm die Caritas die Trägerschaft für die Einrichtung, in den letzten 25 Jahren wurden mehr als 1,3 Millionen warme Mahlzeiten verteilt und rund 500.000 mal ein Schlafplatz geboten.

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TITELGESCHICHTE

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BONUS VORSORGEKASSE

Wer auch nur ein einiges Leben rettet, rettet die ganze Welt

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ie Bonus Vorsorgekasse hat sich entschieden das Haus Immanuel der Caritas, durch monetäre und persönliche Hilfe zu unterstützen. Bereits seit Jänner sammelt die Belegschaft der BONUS und Concisa Kinderkleidung und Kinderspielsachen bzw. Kinderbücher aber auch viele Dinge für den Haushalt – wie Bettwäsche, Handtücher, Dekorationsmaterial, Gläser, Teller, Besteck, Geschirrtücher, Vorhänge u.v.m. Dies wird seit Jahresbeginn laufend ins Haus Immanuel gebracht. Eine BONUS Mitarbeiterin, hat sich auch sofort bereit erklärt, einem lernschwachen Mädchen ehrenamtlich einmal pro Woche Nachhilfeunterricht zu geben. Seit Beginn des Jahres steht auch eine Spendenbox beim Empfang inkl. Infomaterial. Zum Abschluss der Unterstützung dieses großartigen Projekts werden im Dezember die Mitarbeiter/innen nochmals dazu aufgerufen, eine finanzielle Spende zu tätigen. Der Gesamterlös aus unseren Spendeneinnahmen des Jahres wird vom Unternehmen verdoppelt. Die BONUS und Concisa spendet darüber hinaus noch einen eigenen Betrag.

FAIRCHECK

„Weiterfairwertung“

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uch faircheck hat im Jahr 2011 im Bereich Nachhaltigkeit und soziales Engagement einiges unternommen. Die 2010 ins Leben gerufene und mit dem Trigos 2010 ausgezeichnete Initiative „Weiterfairwertung“ - defekte Geräte und beschädigte Waren sozialen Einrichtungen zur Weiterverwertung zur Verfügung zu stellen - war auch heuer erfolgreich. Für das BBRZ (Beruf-

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HAUS IMMANUEL DER CARITAS

Im Haus Immanuel finden Mütter mit Kindern Aufnahme, die von akuter Wohnungslosigkeit betroffen sind. Ziel der Betreuungsarbeit ist es, Frauen innerhalb eines Zeitraumes von eineinhalb bis zwei Jahren soweit zu stärken und zu stützen, dass sie selbst wieder für sich und ihre Kinder sorgen können. 21 Frauen und 34 Kinder wohnen zurzeit im Haus. Die Warteliste ist seit Jahren überbelegt. Immer wieder müssen Hilfe suchende Mütter abgewiesen werden. Der Alltag im Haus Immanuel ist von Zeitmangel und Geldsorgen geprägt. Das Kernstück der Betreuung besteht daher in täglicher, intensiver Begleitung. Die gleichzeitige sozialarbeiterische Betreuung und pädagogische Beratung soll die Mütter dabei unterstützen, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Diese Art der Hilfe ist wesentlich von Spenden abhängig. Zusätzlich finanziell belastend sind Wohnungsrenovierungen, die immer wieder anstehen, wenn eine Mutter auszieht. Diese sollen so rasch als möglich vonstatten gehen, weil keine Mutter mit Kind auf der Straße stehen soll. Dabei müssen die sanitären Anlagen ausgetauscht, neue elektrische Leitungen verlegt und Böden ersetzt werden. Auch neue Möbel werden gebraucht, da vorhandene nach Möglichkeit der Mutter mitgegeben werden - zur Haushaltsgründung.

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liches Bildungs- und Rehabilitationszentrum) konnten an eine Ausbildungsstätte für Langzeitarbeitslose in Graz insgesamt mehr als 100 PCs und EDV-Komponenten geliefert werden. Diese werden im Rahmen deren Ausbildungskonzeptes repariert und für soziale Zwecke weiterverwendet. Auch die SOMA Märkte Österreich konnten mit mehr als 5 Tonnen italienische Pasta, Kosmetikprodukten und anderen Waren unterstützt werden. Dieses soziale Engagement ist nur im Netzwerk möglich. Wir danken unseren Auftraggebern und unserem Kooperationspartner STC für die geleistete Unterstützung.

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Laptops fürs Team

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ie IT Tochter der Generali Versicherung hat der Unicef Österreich 2 und dem SOS Kinderdorf 10 Laptops übergeben. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ist in Österreich mit einem kleinen Team vertreten. Anton P. Hagen, freut sich über die Laptops: „Denn wir können unsere Aufgaben nur dann erfüllen, wenn wir für die Kommunikation mit unseren Partnern und Spendern entsprechend ausgerüstet sind.“

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H I GH I HELVETIA VERSICHERUNG G G G

Pferde als Partner I Kinderhilfsprojekte und Kooperation

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um fünften Mal veranstaltet die HDI Versicherung den HDI Punschstand, die Einnahmen kommen zum dritten Mal dem Verein „e.motion-Equotherapie“ zu-

gute. Der Verein bietet Equotherapie, diese Therapieform mit Pferden, richtet sich an Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die Effekte sind vielfältig, es stärkt das Selbstvertrauen, Verbessert die Konzentrations- und -lernfähigkeit sowie das räumlichen Orientierungsvermögens, bietet Entspannung auch bei spastischen Erkrankungen, uvm. (www.pferd-emotion.at). „Es ist uns wichtig, in einer solch besinnlichen Zeit auch jene zu unterstützen, die schwer krank sind“, erklärt Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender.

Kreativ Helfen

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ie Nürnberger Versicherung sponsort unter anderem den Verein „Happy Kids“, welcher sich ein Aufwachsen und Erwachsenwerden in einer gewaltfreien und harmonischen familiären Umgebung und in einem ebenso gewaltfreien gesellschaftlichen Umfeld für alle Kinder wünscht. Auch der Verein seedingart, der gemeinsame kreativer Aktivitäten von Kindern mit Künstlern fördert und ihnen so einen Zugänge zur bildenden Kunst ermöglich, wird unterstützt, sowie die Aktion „Gesund durch Laufen“ des Sportrealgymnasiums Saalfelden.

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ie Helvetia Versicherung hat im heurigen Jahr, wie schon berichtet, die Kooperation mit der Sir Karl Popper Schule fortgesetzt. Im Herbst wurde dem Direktor Dr. Edwin Scheiber, die neue Medientafel „Whiteboard“ übergeben. Das Whiteboard ermöglicht das Übertragen, Speichern und Versenden von Texten, Grafiken, Bildern, Tönen oder Filmen und stellt für alle Unterrichtsfächer eine Ergänzung bzw. Erweiterung der bisher eingesetzten Lehrmittel dar. Benötigt wird ein Notebook, ein Beamer, ein kleiner Empfänger und ein spezieller Stift - oder einfach der Finger. Die intuitive Bedienbarkeit lädt zur kreativen Gestaltung von Tafelbildern ein, die interaktiv von Lehrern und Schülern gemeinsam bearbeitet werden können. Durch die Speichermöglichkeit des Tafelbildes wird den Lehrern eine interessante Möglichkeit zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts

TOGETHER / CCA H H G I

H IG NÜRNBERGER VERSICHERUNG G

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Das neuner Haus

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m Zuge der 25 Jahre Jubiläumsfeier hat das Unternehmen 300 Kochbücher vom neunerHaus gekauft. Der Verein neunerHaus, ist seit zehn Jahren eine Wiener Sozialorganisation, die obdachlosen Menschen ein selbst bestimmtes und menschenwürdiges Leben ermöglicht. Ziel ist es, den Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und ihre Situation nachhaltig zu verbessern. In drei neunerHÄUSERN

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geboten, auch Schüler können leicht auf das Unterrichtsmaterial zugreifen. Aber auch andere Projekte werden von der Helvetia Versicherung unterstützt. Das Hilfsprojekt Senegal /Dimbale – benefits für kids, die Spenden kommen notleidenden Kindern und deren Familien im Sengal zu Gute. Seit März 2010 konnten mit Spendengeldern 16 Häuser gebaut werden und rund 4 Tonnen Reis verteilt werden. Das Projekt Mary‘s Meals Rotary soll den ärmsten Kindern der Welt eine warme Mahlzeit pro Tag und ihnen den Schuldbesuch ermöglichen. Das Projekt hat 2002 in Malawi begonnen und es können bereits 600.000 Kinder jeden Tag versorgt werden.

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TITELGESCHICHTE

H HDI VERSICHERUNG AG

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und mehreren Startwohnungen leben aktuell 185 Menschen. Der Verein sorgt mit dem Team neunerHAUSARZT und einer Zahnarztpraxis für Obdachlose auch für umfassende medizinische Betreuung. Im Haus sind auch die vierbeinigen Begleiter willkommen und werden von ehrenamtlichen TierärztInnen behandelt. Der Erlös des Kochbücher verkaufes fliesst in laufende und neue Projekte des Vereins. Es sind neben Geldspenden aber auch Sachspenden und Kooperationen mit dem Verein möglich.

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TITELGESCHICHTE

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UNIQA VERSICHERUNG

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Somalia

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uf Initiative von Lukas Haider, Generalsekretär „UNIQA Österreich“ wurde die Aktion Hilfe für Ostafrika gestartet. Alleine in Somalia leben derzeit knapp 3,7 Mio. Menschen unter Krisenbedingungen. Durch die gemeinsame Aktion konnte ein Betrag von 61.534 Euro von den MitarbeiterInnen gesammelt werden, das Unternehmen verdoppelte die Summe. Den Scheck über 123.100 Euro erhielt das Roten Kreuz. Mit den Spendengeldern können humanitäre Projekte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Süden Somalias unterstützt werden. Das IKRK ist eine von ganz wenigen Hilfsorganisationen, die – trotz des anhaltenden bewaffneten Konfliktes - Zugang zu den Hunderttausenden betroffenen Menschen hat. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Roten Kreuzes in Somalia ist die Verteilung von Lebensmitteln – besonders bedürftig sind Kinder, Schwangere und ältere Personen. Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger und Zentralbetriebsratsvorsitzende Doris Böhm übergaben den Scheck an Fredy Mayer, Präsident und Dr. Wolfgang Kopetzky Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes.

UNIQA übergibt Spendenscheck für Ostafrika an das Österreichische Rote Kreuz V.l.n.r.: Hartwig Löger (CEO „UNIQA Österreich“), Dr. Wolfgang Kopetzky (Generalsekretär Österr. Rotes Kreuz), Doris Böhm (Zentralbetriebsratsvorsitzende), Fredy Mayer (Präsident Österr. Rotes Kreuz) und Lukas Haider (Generalsekretär „UNIQA Österreich“).

VALIDA VORSORGE MANAGEMENT

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Sozialprojekte

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VERZEICHNIS DER GENANNTEN ORGANISATIONEN www.aerzte-ohne-grenzen.at www.bbrz.at www.caritas.at www.dimbale.com www.gruft.at www.happykids.at www.icrc.org www.janegoodall.at www.neunerhaus.at www.pflegehospiz.at www.seedingart.at www.sos-kinderdorf.at www.sozialmarkt.at www.unicef.at

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alida Vorsorge Management widmet ihr Weihnachten wertvollen Sozialprojekten. Aufgrund der bereits zwei Jahre bestehenden, erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Caritas Erzdiözese Wien wird auch heuer wieder ein ausgewähltes Sozialprojekt der Hilfsorganisation unterstützt. Mit dem Bezug der Weihnachtsgeschenke begünstigt die Valida das Tageszentrum der Caritas „Am Himmel“, das junge Menschen mit intellektueller und mehrfacher Behinderung betreut, fördert und unterrichtet.

Mitarbeiter-Charity auf Initiative des Valida Betriebsrats Auch die Mitarbeiter der Valida engagieren sich das ganze Jahr über, im Rahmen verschiedener vom Betriebsrat koordinierten Initiativen, für den guten Zweck. Bei der vorweihnachtlichen Mitarbeiter-Charity am 6. Dezember, werden alle, über das Jahr 2011 gesammelten Spendenbeiträge, zusammengefasst und nochmals aufgestockt. Die Summe der Spendengelder kommen dieses Jahr drei, von den Valida Mitarbeitern selbst ausgewählten, Projekten zugute. Die Wahl fiel auf den Verein Regenwald der Österreicher, Ärzte ohne Grenzen und den Verein Pflegehospiz Kaisermühlen.

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VEREIN PFLEGEHOSPIZ KAISERMÜHLEN Im Jahr 1994 gegründete der Pfarrer Elmar Kahofer mit einem kleinen Team die „Kaisermühlner Nachbarschaftshilfe“. Inzwischen ist der Verein von einem kleinen Unternehmen zu einem Betrieb mit 20 Angestellten avanciert und kann die 30 Betten umfassende Station für schwer pflegebedürftig Kaisermühlner in der Sinagasse 58 betreiben und professionelle Pflege und Betreuung in den Kaisermühlner Wohnungen sowie Besuchs- und Begleit- und Reinigungsdienste anbieten. Unter dem Motto „Ein alter Baum darf nicht verpflanzt werden, erst recht nicht ein alter Mensch, wird gemeinsam mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen versucht, unnötige Spitalsaufenthalte sowie Ängste, Einsamkeit und Verwahrlosung zu verhindern, und die Menschen im Sinne von „Palliative Care“ ganzheitlich zu betreuen. „Das engmaschige Beziehungsnetz in Kaisermühlen nützen wir als Grundlage für unsere Betreuungsarbeit – und bauen sie noch weiter aus.“ so der Gründer.

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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

Gelebte soziale Verantwortung

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eit vielen Jahren unterstützt die Wiener Städtische partnerschaftlich zahlreiche Projekte und Aktionen verschiedener Hilfsorganisationen wie Caritas, Volkshilfe, Kinderfreunde, Hilfswerk, Diakonie, Rotes Kreuz oder Integrationshaus.

Social Active Day Beim aktuellen Projekt, dem „Social Active Day“, engagieren sich bislang rund 500 Wiener Städtische MitarbeiterInnen österreichweit in rund 50 Projekten. Beim „Social Active Day“ geht es um soziales Engagement für bedürftige bzw. benachteiligte Mitglieder unserer Gesellschaft. Die Wiener Städtische stellt MitarbeiterInnen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, einen Arbeitstag zur

Verfügung, für Freiwilligentätigkeit am Wochenende wahlweise einen zusätzlichen Urlaubstag oder einen Sachpreis. „Ehrenamtliche Tätigkeiten schaffen Bewusstsein, sensibilisieren für die Sorgen und Nöte anderer und ermöglichen Einblicke in Bereiche und Lebenssituationen, die uns vielleicht fremd sind. Das wirkt sich auch auf das Miteinander im Arbeitsalltag aus, wir zeigen mehr Interesse und Anteilnahme an unseren Kollegen und entwickeln Verständnis für die Anliegen unserer Nachbarn“, führt Generaldirektor Mag. Lasshofer die positiven Auswirkungen der aktiven Teilnahme am Social Active Day auf Mitarbeiter und Unternehmen aus.

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n zahlreichen und verschiedenen Charitys sind die Zurich Versicherung und ihre MitarbeiterInnen sehr engagiert. So wird die Gehaltsverrechnung für den Kinderbauernhof Eschenau kostenlos durch-

geführt. Am Kinderbauernhof im Ökodorf Eschenau werden obdachlose Kinder an den Wochenenden und in den Ferien von SozialarbeiterInnen betreut, damit sie dem Alltag in den Wiener Obdachloseneinrichtungen entfliehen und auch einmal unbeschwert „Kind sein“ können. Außerdem

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Verfügung stellen. Die Tätigkeiten sind je nach Organisation unterschiedlich und werden in enger Abstimmung festgelegt. Personen ohne Vorkenntnisse, die sich erstmals engagieren, führen Tätigkeiten aus, die keiner speziellen Einschulung bedürfen. Dies können z.B. Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, Begleitung älterer Menschen, Mithilfe in Sozialmärkten, beim Transport von Lebensmitteln oder beim Kochen für Bedürftige sein.

Das Prinzip Jeder Mitarbeiter der Wiener Städtischen kann sich freiwillig für die Teilnahme am Social Active Day melden und seine Arbeitskraft zur

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ZÜRICH VERSICHERUNG

Viele gute Ideen

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TITELGESCHICHTE

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tragen Zurich-MitarbeiterInnen mit Sachspenden zu den Flohmarksammlungen für den Kinderbauernhof bei. Es werden Sachspenden für den Verein T.I.W. (Training, Integration, Weiterbildung) gesammelt, sowie unentgeltliche Beratung und Mentoring für die Vereinsmitarbeiter, die Jugendliche beim Finden einer Arbeitsstelle unterstützen geboten. Der Verein bietet Arbeitsassistenz für benachteiligte Jugendliche und junge Menschen mit Behinderung. Geldspenden an CARE Österreich: Im Rahmen von „Kunden werben Kunden“ bei Zurich Connect können KundInnen entscheiden, ob sie einen Gutschein für ihre erfolgreiche Empfehlung erhalten möchten oder lieber die Möglichkeit nutzen, dass Zurich Connect im Namen der Kundin/des Kunden € 30,- an CARE Österreich, den Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, spendet. Bei dem Spendenaufruf gegen die Hungersnot am Horn von Afrika, verdoppelt die internationale Zurich Foundation die

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persönlichen Spenden von Zurich-MitarbeiterInnen weltweit bis zu einem Betrag von insgesamt CHF 250.000. Zurich CEO Gerhard Matschnig begleitet und unterstützt in seiner Funktion als ehrenamtlicher Vorstand der Krebshilfe Wien z.B. die diesjährige Initiative „Mein/e MitarbeiterIn hat Krebs“ für Unternehmen. KINDERBAUERNHOF ESCHENAU Der im Voralpengebiet befindliche Kinderbauernhof betreut seit 1981 Kinder und Jugendliche aus einer Wiener Familienobdachlosenherberge. Der Kinderbauernhof hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Kindern, die ihre eigenen vier Wände verloren haben, neue und erweiternde Perspektiven zu zeigen. Der Umgang mit der Natur und den Tieren zeigt den Kindern, dass es auch ein umsorgtes und gewaltfreies miteinander geben kann. Die Sicherheit, immer wieder nach Eschenau kommen zu dürfen, erleichtert den oft tristen Alltag.

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Kundenzufriedenheit in der Spital-Sonderklasse-Versicherung Mag. Elisabeth Mödritscher-Reinsperger und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur privaten Krankenversicherung in Österreich

1. Einleitung

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n der risControl-Ausgabe 07/2010 wurden die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Wichtigkeit von Spital-Sonderklasseleistungen in der privaten Krankenversicherung in Österreich dargestellt.1 Im Zuge der hierfür durchgeführten Befragung wurden zugleich auch die Daten für die vorliegende Untersuchung zur Zufriedenheit von Kunden mit der Spital-Sonderklasse-Versicherung im Rahmen der nun im September 2011 an der Wirtschaftsuniversität Wien abgeschlossenen Diplomarbeit von Elisabeth Mödritscher-Reins-

Mittelwert Mittelwert Mittelwert n n ng % weiblich w % männlich m % gesamt Produktangebot

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Beratung vor Vertragsabschluß

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Berücksichtigung der Bedürfnisse vor Vertragsabschluß

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Bereitstellung von Informationen vor Vertragsabschluß

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Leistungsumfang

75,4%

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Erreichbarkeit bei Rückfragen

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Gesamtzufriedenheit

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82,0% 49 80,8% 98 Abbildung 1: Angaben zur Zufriedenheit

perger (Betreuer: ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler) erhoben.2 Ausgewählte Ergebnisse daraus werden im Folgenden vorgestellt.3

2. Datenerhebung Da Versicherungsunternehmen an das Datenschutzgesetz gebunden sind, war es

nicht möglich, von diesen Kundendaten zu bekommen. Die Erhebung erfolgte deshalb an-hand eines Online-Fragebogens, wobei der Link4 an sämtliche in Frage kommenden Personen aus dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis der Diplomandin bzw. des Diplomanden sowie an Arbeitskollegen gesendet wurde (in

1 Vgl. Antoniou, Konstantin / Eszler, Erwin: Wie wichtig sind einzelne Spitals-Sonderklasseleistungen der privaten Krankenversicherung in Österreich? Ergebnisse einer empirischen Erhebung mit einer Differenzierung nach den personenbezogenen Merkmalen Geschlecht, Alter und Einkommen, in: risControl Nr. 07/2010, S. 29-31. 2 Vgl. Mödritscher-Reinsperger, Elisabeth: Kundenzufriedenheit im Bereich der privaten Krankenversicherung – eine empirische Untersuchung in Österreich eingegrenzt auf die Sonderklasse-Versicherung unter besonderer Berücksichtigung der personenbezogenen Merkmale Geschlecht und Ausbildung, Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 2011. 3 Die Diplomarbeit wurde von der Diplomandin hinsichtlich Themenwahl, Konzeption und Ausführung weitgehend eigenständig erstellt. Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat der Diplomarbeitsbetreuer besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen der Diplomarbeit). Für die Richtigkeit der zugrundeliegenden Daten und Auswertungsergebnisse ist ausschließlich die Diplomandin verantwortlich. 4 www.oeh-wu.at/umfrage

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% weiblich Inanspruchnahme

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Summe waren dies rund 90 Personen) - mit der zusätzlichen Bitte um Weiterleitung an mögliche Interessenten bzw. Personen mit der Bereitschaft zur Teilnahme. Die Möglichkeit zur Online-Beantwortung wurde solange aufrechterhalten, bis von schließlich 213 ausgefüllten Fragebögen unter Berücksichtigung der Ausschlussgründe für die Teilnahme [sequentiell abgefragt: (a) Hauptwohnsitz in Österreich (nein: 4 von 213); (b) jemals eine SonderklasseVersicherung abgeschlossen (nein: 102 von den verbliebenen 209); (c) derzeit Sonderklasse-Versicherung bei einem österreichischen Versicherungsunternehmen (nein: 7 von den verbliebenen 107)] genau 100 auswertbare elektronische Fragebögen vorlagen. Der Zeitraum von der ersten Aussendung (Anfang Juli 2007) bis zur Erreichung dieses geplanten Stichprobenumfangs dauerte ca. drei Monate.

3. Stichprobenstruktur Anzahl der Fragebögen: gesamt ng=100. - Angaben zum Geschlecht: weiblich

nw=51%; männlich nm=49%. - Angaben zum Alter: unter 20 Jahre: 0%; 20-30 Jahre: 20%; 31-40 Jahre: 44%; 41-50 Jahre: 17%; 51-60: 9%; über 60 Jahre: 0%; keine Angabe: 10%. - Angaben zur höchsten abgeschlossenen Ausbildung: Pflichtschule: 1%; Lehre: 4%; Matura: 30%; Universität/Fachhochschule: 58%; Anderes: 7%. - Angaben zum Beruf: Arbeiter/in: 0%; Angestellte/r: 82%; Selbständige/r: 11%; Pensionist/in: 0%; Student/in: 2%; Anderes: 2%; keine Angabe: 3%. - Angaben zum Einkommen: weniger als 1000 €: 6%; 1001-1500 €: 10%; 1500-2000 €: 29%; 2001-2500 €: 22%; 2501-3000 €: 15%; mehr als 3000 €: 16%; keine Angabe: 2%. - Angaben zum Hauptwohnsitz (Bundesland): Wien: 58%; Kärnten 29%; Steiermark: 5%; Niederösterreich: 4%; Oberösterreich: 4%; andere Bundesländer: 0%. - Angaben zum derzeitigen Sonderklasse-Versicherer: Uniqa: 58%; Generali: 14%; Merkur: 13%; Wiener Städtische: 8%; Allianz: 6%; andere Versicherer: 0%; keine Angabe: 1%. Angaben zum Zeitpunkt des Abschlusses der Sonderklasse-Versicherung: vor we-

Abbildung 2: Angaben zur Inanspruchnahme von Leistungen

niger als 5 Jahren: 34%; vor 5-10 Jahren: 25%; vor 11-20 Jahren: 12%; vor mehr als 20 Jahren: 28%; keine Angabe: 1%. Aufgrund der Erhebungsmethode ist die Stichprobe nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Kunden in Österreich.

4. Ergebnisse Bei den einzelnen Fragen gab es Bewertungsmöglichkeiten auf einer Skala (in 10%-Schritten) von 0% („gar nicht zufrieden“) bis 100% („sehr zufrieden“). Abbildung 1 zeigt zusammengefasst die Mittelwerte der Bewertungen zu Fragen, die von allen (ng=100) zu beantworten waren und auch weitgehend beantwortet wurden.5 Zur Inanspruchnahme der SonderklasseVersicherung ergab sich folgendes Bild (Abb. 2):6

5 Die Fragen lauteten: „Wie zufrieden sind Sie mit dem Produktangebot Ihrer Versicherung bei Sonderklasse-Versicherungen?“ - „Wie zufrieden sind Sie mit der Beratung vor Vertragsabschluss Ihrer SonderklasseVersicherung?“ - „Wie zufrieden sind Sie mit der Berücksichtigung Ihrer Bedürfnisse vor Vertragsabschluss Ihrer Sonderklasse-Versicherung?“ - „Wie zufrieden sind Sie mit der Bereitstellung von Informationen vor Vertragsabschluss Ihrer Sonderklasse-Versicherung?“ - „Wie zufrieden sind Sie mit dem Leistungsumfang Ihrer Sonderklasse-Versicherung?“ - „Wie zufrieden sind Sie mit der Erreichbarkeit im Falle von Rückfragen?“ - „Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer Sonderklasse-Versicherung?“ 6 Die Fragen lauteten: „Haben Sie Ihre Sonderklasse-Versicherung schon in Anspruch genommen?“ – „Wie oft haben Sie Ihre Sonderklasse-Versicherung schon in Anspruch genommen?“ – „Gab es schon einmal Probleme bei der Übernahme von Sonderklasse-Leistungen seitens der Versicherung?“

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Verzicht auf Sonderklasse-Leistungen

% weiblich

nw

% männlich

nm

% gesamt

ng

Ja

15,69%

8

10,21%

5

13%

13

Nein

84,31%

43

89,79%

44

87%

87

100%

51

100%

49

100%

100

Mittelwert % weiblich

nw

Mittelwert % männlich

nm

Mittelwert % gesamt

ng

8

68,00%

5

74,6%

13

8

66,00%

5

73,1%

13

Summe

Zufriedenheit mit Dauer Abwicklung Ersatztagegeld

78,75%

Zufriedenheit mit Höhe Ersatztagegeld

77,5%

Auf die Frage „Welche Probleme gab es bei der Übernahme von Sonderklasse-Leistungen?“ wurden Folgendes angegeben (sinngemäß ähnliche Antworten wurden zusammengefasst): • unterschiedliche Leistungen in den Bundesländern; • Verzögerungen beim Krankenhausaufenthalt aufgrund weiterer Untersuchungen; • keine Übernahme der Transportkosten zum Wunschkrankenhaus, da nicht nächstgelegenes Krankenhaus; • keine Leistungsübernahme bei psychologischen Behandlungen.

zichtet?“ äußerten sich 11 von den 13 Versicherungsnehmern/-innen über die Beweggründe. Sinngemäß ähnliche Antworten wurden wiederum zusammenfasst und dann absteigend nach ihrer Häufigkeit (in Klammern angegeben) geordnet: • Unterschiede zwischen Sonderklasse und Allgemein zu gering (4); • Notwendigkeit nicht gegeben (2); • kein freies Bett in der Sonderklasse (2); • Länge des stationären Krankenhaushalts nicht vorhersehbar (1); • Wahlarzt selbst krank (1); • Sonderklasse wird nur bei längerem Aufenthalt im Privatspital in Anspruch genommen (1).

Wechsel desVersicherungs% weiblich nw % männlich nm % gesamt ng unternehmens Ja

19,64%

10

8,16%

4

14%

14

Nein

80,36%

41

91,84%

45

86%

86

100%

51

100%

49

100%

100

Summe Abbildung 4: Angaben zum Wechsel des Versicherers

Zum Thema Ersatztagegeld bei Verzicht auf Sonderklasseleistungen gab es folgende Antworten (vgl. Abb. 3):7 Auf die Frage „Warum haben Sie auf Ihre Sonderklasse-Versicherung ver-

Zwei Personen gaben auch gleichzeitig die Ausbezahlung des Ersatztagegeldes als Mitgrund für einen Verzicht an. Dies war somit der einzige Beweggrund, der direkt mit der Versicherung zu tun hatte, die übrigen lagen im Bereich der Krankenversorgung. Es wurde weiters auch noch nach einem (bisherigen) Wechsel des Versicherungs-

Abbildung 3: Angaben zum Ersatztagegeld

unternehmens gefragt: „Haben Sie schon einmal das Unternehmen Ihrer Sonderklasse-Versicherung gewechselt?“ Die Verteilung der Antworten hierzu zeigt Abb. 4.

5. Zusammenfassung Legt man über die bei der Befragung zugrunde gelegte Prozentskala nachträglich eine verbale Zufriedenheitsskala, indem man etwa den Werten 0–25% den Ausdruck „gar nicht zufrieden“, 26–50% „eher nicht zufrieden“, 51 – 75% „eher zufrieden“ und 76 – 100% den Ausdruck „sehr zufrieden“ zuordnet, dann lässt sich zusammenfassend feststellen, dass bei der gegebenen Stichprobe alle Zufriedenheitsdurchschnittswerte (vgl. Abb. 1) im Bereich nahe unter- bzw. oberhalb der Grenze zwischen „eher zufrieden“ und „sehr zufrieden“ lagen, nämlich im Bereich von 66,1% bis 83,7%. Die Auswertung nach Geschlecht ergab nur verhältnismäßig geringe Unterschiede bei den Zufriedenheitsdurchschnittswerten.8 Bei den einzelnen Antwortverteilungen – auf die hier nicht eingegangen werden konnte – zeigten sich hier allerdings bei manchen Fragen deutlichere Unterschiede.

7 Die Fragen lauteten: „Haben Sie schon einmal auf Ihre Sonderklasse-Versicherung verzichtet?“ – „Wie zufrieden waren sie dabei mit der Dauer der Zahlungsabwicklung des Ersatztagegeldes?“ – „Wie zufrieden waren Sie dabei mit der Höhe des Ersatztagegeldes?“ 8 Die Differenz bei den Zufriedenheitswerten hinsichtlich des Ersatztagegeldes (vgl. Abb. 3) hat aufgrund der kleinen Zahl der zugrundeliegenden Fragbögen nur eine geringe Aussage-kraft.

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Michael Sturmlechner – Leiter Maklervertrieb

Höchste Qualität in unserer gesamten Dienstleistungserbringung – für unsere Vertriebspartner! Dabei setzen wir auf drei wesentliche Säulen: @dbeZiZciZh jcY cVX]]Vai^\Zh 7Zo^Z]jc\hbVcV\ZbZci# GVhX]Z jcY ]dX]lZgi^\Z D[[Zg^Zgjc\! KZgigV\h" jcY HX]VYZcVYb^c^higVi^dc# BdYZgcZ jcY ^cY^k^YjZaaZ EgdYj`iZ jcY A hjc\Zc#

Hoffentlich Allianz.

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Jetzt wird´s IEA: Katastrophales Sechs-Grad-Szenario in Sicht

D

ie Internationale Energieagentur (IEA) schlägt Alarm: Die Erderwärmung ist kaum noch aufzuhalten. „Wir steuern auf ein Sechs-Grad-Szenario mit katastrophalen Folgen zu“, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol bei der Vorstellung des World Energy Outlook 2011. Der WEO 2011 prognostiziert goldene Zeiten für Erdgas, eine gesicherte Zukunft für Kohle und hält ein Plädoyer für CCS und Atomstrom. Die Erneuerbaren sind auch 2035 noch auf Milliarden-Subventionen angewiesen. Erdgas-Produzenten blicken einem „goldenen Zeitalter“ entgegen, prognostiziert Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA). Angebot und Nachfrage würden sich in den kommenden 20 Jahren glänzend entwickeln. Für den Klimaschutz ist der Ausblick dagegen sehr pessimistisch, sagte Birol in Berlin bei der Vorstellung des World Energy Outlook 2011 (WEO 2011).

Alte und neue Verantwortlichkeiten Mit Blick auf die 17. Weltklimakonferenz, die vom 28. November bis zum 9. Dezember im südafrikanischen Durban stattgefunden hat, rief Birol die Industrie- und Schwellenländer auf, ihren Streit um die

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Frage der Verantwortung für den Klimawandel zu beenden. Die Entwicklungs- und Schwellenländer unter der Führung Chinas verwiesen zurecht auf die historische Verantwortung der heutigen Industriestaaten. Sie hätten seit Anfang des 20. Jahrhunderts Kohle und andere fossile Brennstoffe eingesetzt, um ihre Industrialisierung voranzutreiben. Die USA und die EU seien daher über den Gesamtzeitraum betrachtet für die meisten CO2-Emissionen verantwortlich. Allerdings wird sich die Lage in den kommenden Jahren grundlegend ändern. Der Energiehunger der asiatischen Industriezentren und der anhaltende Boom auf dem privaten Auto-Markt wird zu dem voraussehbaren CO2-Anstieg Chinas und Indiens führen. Die IEA-Analysten sagen voraus, dass China bereits 2015 die EU als zweitgrößten CO2-Emittenten ablösen könnte. Die USA werden aber auch 2035 noch der größte Kohlendioxid-Produzent aller Zeiten sein.

Vorentscheidung in Durban „In Durban müssen sich alle bewegen. Die historischen und die derzeitigen Verantwortlichkeiten müssen zusammen betrachtet werden“, forderte Birol. Bei der UN-Klimakonferenz in Cancún wurde im Dezember 2010 vereinbart, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Das Zeitfenster, um dieses Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, schließe sich aber in den kommenden Jahren, so Birol. „Ich bin heute deutlich pessimistischer als noch vor einem Jahr. Ich bin besorgt, weil die CO2-Emissionen 2010 einen historischen Höchststand erreicht haben und weil sich die Energieeffizienz weltweit betrachtet 2009 und 2010 verschlechtert hat“, sagte Birol in Berlin. Vor der Durban-Konferenz haben die EUFinanzminister diese Woche ihre Position zur Finanzierung des Klimaschutzes abgestimmt. Nichtregierungsorganisationen

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heiß haben diesen Ansatz umgehend kritisiert (EurActiv vom 9. November).

Steigender Energieverbrauch Der WEO 2011 verweist darauf, dass 90 Prozent des weltweiten Wachstums des Energieverbrauchs von 2010 bis 2035 auf Nicht-OECD-Länder entfallen. „Die Deutschen schauen, was in Berlin entschieden wird. Doch die Entscheidungen, die in China und in Russland getroffen werden, haben weltweite Auswirkungen, auch auf die Deutschen“, so Birol. Während die Deutschen den Atomausstieg beschlossen haben, ist eine Abkehr von der Kernenergienutzung auf globaler Ebene nicht in Sicht. Während die Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima weltweit zu einer Debatte um die Zukunft der Nuklearenergie geführt hat treiben Länder

balen Atomausstiegs. Zwar ergeben sich daraus Chancen für die erneuerbaren Energien, doch noch mehr würden fossile Brennstoffe profitieren. Der „vergessene Energieträger“ Kohle bleibe weiterhin der wichtigste Rohstoff für die wachsenden Volkswirtschaften der Schwellen- und Entwicklungsländer. Die IEA setzt dabei auf den „starken Ausbau effizienterer Kohlekraftwerkstechnologien“ sowie auch auf die umstrittene Technologie für die CO2-Abtrennung und -Speicherung (CCS). CCS-Technologien müssten in den 2020er Jahren weiträumig eingeführt werden, ansonsten wäre das Erreichen der Weltklimazeile „eine außerordentlich schwierige Aufgabe“, heißt es im WEO 2011.

Subventionen für Erneuerbare

IEA-Chefökonom Fatih Birol wie China, Indien, Russland und Korea den Auf- und Ausbau von Kernkraftwerken weiter intensiv voran.

IEA für CCS Der IEA-Chefökonom warnte zudem vor den Konsequenzen eines schnellen glo-

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Die erneuerbaren Energien spielen im WEO 2011 keine entscheidende Rolle. Der Anteil der Wasserkraft an der weltweiten Stromerzeugung bleibe bei 15 Prozent, wobei auf China, Indien und Brasilien fast die Hälfte der 680 Gigawatt an neuen Kraftwerkskapazitäten entfalle. Nur wenn die Staaten das jährliche Subventionsniveau auf 180 Milliarden US-Dollar verfünfachten, könnte der Anteil der erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) an der Stromerzeugung zwischen 2009 und 2035 von drei Prozent auf 15 Prozent steigen. Vorreiter bei der Förderung der „Erneuerbaren“ seien China und die EU. Um auf den Elektrizitätsmärkten wettbewerbsfähig zu sein, seien die Erneuerbaren noch bis mindestens 2035 auf finanzielle Förderung angewiesen. „Dies ist zwar kostspielig, wird jedoch voraussichtlich dauerhafte Vorteile im Hin-

blick auf die Versorgungssicherheit und Umweltschutz bringen. Um eine stärkere Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen, teilweise an abgelegenen Standorten, zu ermöglichen, bedarf es zusätzlicher Investitionen in die Übertragungsnetze im Umfang von zehn Prozent des Gesamtinvestitionsbedarfs im Übertragungsbereich. In der EU beläuft sich dieser Anteil auf 25 Prozent“, heißt es im WEO 2011.

Geringschätzung für Erneuerbare Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisierte die „Geringschätzung“ der erneuerbaren Energien durch die IEA im WEO 2011. „Das Potenzial der Erneuerbaren Energien wird von der IEA kleingerechnet. Gleichzeitig werden die Kosten für deren Ausbau viel zu hoch kalkuliert, indem die Kapitalkosten der Erneuerbaren überbetont und wegfallende Brennstoffkosten ignoriert werden. Damit verschleiert der Bericht das große Potenzial der erneuerbaren für eine nachhaltige Energieversorgung weltweit“, sagte Rainer HinrichsRahlwes, Vorstandsmitglied des BEE.

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MiFIDZWO – „The Da Bruxelles Code“ Zwar heißt es, nie werde so heiß gegessen, wie gekocht. Doch diese „Regulierungssuppe“ der EU-Kommission (Gouvernement general d´Europe) hat es in sich. Was kommt wirklich? Etwa ein Provisionsverbot für freie Finanzberater? Obligatorische Offenlegung der Provision bei Versicherungsvermittlern? Wird´s besser, wird´s schlechter? Seien wir ehrlich: Schlechte Beratung ist immer gefährlich.

Das sagt die EU-Kommission

D

ie EU-Kommmission schreibt im locker 247 A-4-Seiten umfassenden Richtlinienvorschlag vom 20.10.2011 u.a: „Empfohlen vom Ausschuss der Weisen.“ Die im November 2007 in Kraft getretene Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente („Markets in Financial Instruments Directive“, MiFID 1) ist einer der Grundpfeiler der Finanzmarktintegration in der EU. Im Einklang mit dem „Lamfalussy-Verfahren“ wurden eine Rahmenrichtlinie (Richtlinie 2004/39/EG), eine Durchführungsrichtlinie (Richtlinie 2006/73/EG) und eine Durchführungsverordnung (Verordnung Nr. 1287/2006) erlassen. Die bestehende Regelung der MiFID (1) soll zwar im Grunde bestehen bleiben, inhaltlich wurde aber eine fundamentale Überarbeitung vorgelegt. Die Kommission selbst spricht von einer „Neufassung“. Und in naher Zukunft kommt - zusätzlich - die

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MiFIR-Verordnung hinzu. (MiFIR - Markets in Financial Instruments Regulation). Dem Richtlinienvorschlag gingen umfangreiche öffentliche Konsultationen voraus. (Konsultationspapier vom 8. 12. 2010). Seither erhielt die Kommission etwa 4.100 Stellungnahmen. Im Normalfall sind es ein paar Hundert. Offenbar gibt es ein überdurchschnittliches Interesse. Parlament und Rat werden in den nächsten Monaten einiges zu tun haben. Und erst die Lobbyisten. Denn jetzt beginnt das Ringen um die endgültigen Formulierungen.

Was sind die MiFID Die MiFID bildet den Rechtsrahmen für die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten (wie Vermittlung, Beratung, Handel, Portfolioverwaltung, Übernahme von Emissionen usw.) durch Banken und Wertpapierfirmen sowie für den Betrieb geregelter Märkte durch Marktbetreiber.

Übergeordnetes Ziel ist die Förderung der Integration, Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz der EU-Finanzmärkte.

Neuerungen Die MiFID II bringt Neuerungen. Eine zusätzliche und weiterreichende Regulierung von Finanzgeschäften sowie Handelsaktivitäten und –plätzen. Weiters noch repressivere Vorschriften für das Wertpapierdienstleistungsgeschäft, welche sowohl die professionellen Marktteilnehmer wie Investmentbanken und Handelshäuser betreffen als auch einem verbesserten „Schutz der Anleger.“ So sollen künftig Geschäftsabschlüsse noch mehr an regulierte Märkte verlagert werden. Deshalb werden bisher unregulierte Abschlüsse als „Organisiertes Handelssystem“ (OTF) klassifiziert. Das wirkt namentlich auf den sog. OTC-Handel (OTV – over the Counter, außerbörslicher Handel). Der sogenannte Hochfrequenzhandel (mit Computerhilfe betriebener Handel mit Wertpapieren) soll ausdrücklich geregelt und ein diskriminierungsfreier Zugang zum Clearing sichergestellt werden. Von erheblicher praktischer Bedeutung ist die begleitend vorgesehene Erweiterung

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der Eingriffs- und Sanktionsbefugnisse der Aufsichtsbehörden - mit ausdrücklicher Ermächtigung nationaler Behörden zur „Produktintervention“. Sowie zusätzliche Anforderungen an die Organisation und Leitung (Governance) der Wertpapierfirmen und sonstigen Normadressaten.

Besonders streng reglementiert: der Vertrieb Es ist die Demokratisierung der Unvollkommenheit. Die Kleinen sind die Guten. Doch, der herrschenden Denkrichtung zufolge, schlägt man wieder einmal gehörig auf den Vertrieb ein und lässt „die Produzenten“ ziemlich unbehindert. Als ob es nicht genug toxische Finanzinstrumente gegeben hätte. Ganz abgesehen von gemixten Bankprodukten aus mehr oder weniger ertragreichen Ladenhütern. Die Moral ist verloren gegangen. Lehman Brothers lassen grüßen. Deshalb sollen Anleger künftig auch darüber informiert werden, ob eine Beratung „auf unabhängiger Basis“ erfolgt, und ob eine fortlaufende Beurteilung des empfohlenen Produkts für den Anleger stattfindet. Von einer zur Diskussion gestandenen „Nachberatungspflicht“ ist man scheinbar abgegangen.

Die Honorarberater jubilieren Von immenser Bedeutung für den Vertrieb ist die vorgeschlagene Vorschrift, wonach es „unabhängigen“ Beratern und Portfolioverwaltern untersagen sein soll, jegliche Zahlungen und Zuwendungen von Dritten anzunehmen.

Die Richtlinie - ein Garant Freudig vermerkt die EU, die Richtlinie sei ein Garant für einen stärkeren Wettbewerb zwischen den Handelsplätzen beim Handel mit Finanzinstrumenten. Dadurch könnten Anleger aus einem breiteren Spektrum von Dienstleistungsanbietern und Finanzinstrumenten auswählen. Gefördert werde diese Entwicklung durch den technologischen Fortschritt. Insgesamt seien die Transaktionskosten zurückgegangen und die Integration sei verstärkt worden. Als weiteren Grund – von vielen anderen – vermeint die Kommission, dass

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die Finanzkrise Schwachstellen bei der Regulierung der Märkte offengelegt habe. Die Überarbeitung der MiFID sei daher integraler Bestandteil der Reformen. Nach der durchlebten Finanzkrise sei die Schaffung eines sichereren, solideren, transparenteren, verantwortungsvolleren Finanzsystems, das im Dienste der Wirtschaft und der Gesellschaft als Ganzes steht notwendig. Sowie die Gewährleistung eines stärker integrierten, effizienten und wettbewerbsfähigen EU-Finanzmarkts. Nun sollte man meinen, wem so viel Gutes widerfährt, dem sei das eine dankbare Gesinnung wert. Doch dem ist nicht so. Die MiFID II greift so nachhaltig in den Markt ein, dass es zu elementaren Einwänden kam. Und zwar sowohl vonseiten der Finanzindustrie als auch vonseiten der Vermittlerbranche. Besonders viel Widerstand wird von Großbritannien erwartet, das um die Bedeutung seines Finanzplatzes London fürchtet.

Finanzinstrumente Seit Anfang September 2011 machen nun Berichte über die runderneuerte MiFID die Runde. Was als eine Überprüfung (der MiFID) wegen einzelner befristeter Sonderregelungen begann, mündete in eine stringente Novelle. Und mit der kommenden MiFIR werden Teile der bisherigen MiFID-Regeln (insbesondere jene, die sich

mit Transparenz beschäftigen) unionsweit verbindlich gemacht. Denn Verordnungen sind im Gegensatz zu Richtlinien unmittelbar und ohne Umsetzung durch den nationalen Gesetzgeber anzuwenden. Es geht also um Finanzinstrumente. Die Schlüsselfrage lautet daher: Was ist eigentlich ein Finanzinstrument? Da die MiFID das nicht abstrakt beantworten kann, behilft man sich mit einer Auflistung in einem Anhang, genau in Annex I Section C. Neben Aktien, Schuldverschreibungen oder Commodity-Futures finden sich künftig auch Emissionszertifikate. Zwar spricht vieles gegen diesen Ansatz, aber dennoch hat sich die Kommission offensichtlich entschieden. Indem man aus Emissionszertifikaten Finanzinstrumente macht, kann man einfach alle etablierten Instrumente für Transparenz und Marktaufsicht, wie sie für die Finanzmärkte existieren, „Zweitverwerten“. Faktisch unterwirft man damit viele Marktteilnehmer nicht nur einer Missbrauchsaufsicht, sondern auch einer Eigenkapitalunterlegungspflicht – und die ist kaum zu stemmen, insbesondere für kleine Händler, sagen betroffene Unternehmen.

Konsequenzen 1 - Regeln zur bestmöglichen Ausführung Andere Punkte in der MiFID/MiFIR könnten ebenfalls erhöhte und erweiterte

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Relevanz bekommen wie z.B. Regeln zur bestmöglichen Ausführung und zu Preund Post-Trade-Transparenz. Interessant ist, dass man – im Rahmen der Kundenklassifikation – Kommunen und kommunalen Unternehmen erst mal abspricht, professionelle Kunden zu sein: Hier scheinen sich schlechte Geschäfte der letzten Jahre negativ auf das Gesamtimage ausgewirkt zu haben. Daneben finden sich andere Besonderheiten: So sieht die MiFIR im Zusammenwirken mit der EMIR (der europäischen Marktinfrastrukturverordnung) vor, dass die europäische Bankenaufsicht bei Derivaten bestimmen darf, dass sie eigentlich nicht mehr OTC, sondern nur noch über Börsen, MTFs und OTFs gehandelt werden dürfen. Die Konsequenzen sind – neben der organisierten Wahl des Handelsortes – vielfältig: Die Derivate werden zu Finanzinstrumenten, die Händler zu Finanzdienstleistern, wenn sie keine Ausnahmen nutzen können. Gebühren und Marginzahlungen für das Clearing werden fällig. Der Handel wird nennenswert teurer. Auch die Ausweitung der Vor-Handelstransparenz auf Anleihen und strukturierte Produkte wird kritisch gesehen. MiFID2 und MiFIR werden die Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer im Markt für Wertpapierdienstleistungen signifikant verändern. Es ist jedoch unklar, ob die Kommission auch eine komplette Änderung des Geschäftsmodells mit eingerechnet hat, wie dies bei der Anlageberatung voraussichtlich notwendig werden wird. In jedem Fall werden die Kosten vermutlich unterschätzt, da bereits die IT-Umsetzung der Transparenzanforderungen allein mehrere Millionen Euro pro Finanzinstitut kosten dürfte.

Konsequenzen 2 – Lohnt es sich noch Finanzdienstleister zu sein? Vieles ist weiterhin unklar: Die MiFID sieht mehr nachfolgende Rechtsakte durch die Kommission vor als je zuvor. Parallel zur MiFID wird auch die Marktmissbrauchsrichtlinie überarbeitet. Die EMIR ist weiterhin nicht verabschiedet, was bedeutet, dass zentrale, vielleicht sogar vitale Entscheidungen auf später verschoben werden.

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Gleichzeitig wird die Eigenkapitalrichtlinie überarbeitet, die festlegt, wie viel Eigenkapital eine Bank bzw. ein Finanzdienstleister vorhalten muss. Der Richtlinienentwurf wurde offiziell am 19. Oktober 2011 vorgestellt. Jetzt werden sich offizielle und inoffizielle Gespräche, Konsultationen und Treffen anschließen. Bis der Rat, das Parlament und die Kommission den Normgebungsprozess durchlaufen haben, vergehen bei solchen Projekten im Regelfall eineinhalb bis zwei Jahre. Danach wird es eine Umsetzungsfrist geben - wahrscheinlich in vergleichbarer Größenordnung. Spätestens dann wird man erkennen, wie viel es sich noch lohnt, noch im Finanzdienstleistungsgewerbe tätig zu sein.

Eine klare Meinung Sophie Ahlswede, Analystin bei Deutsche Bank Research, erläutert in ihrer Studie,

Sophie Ahlswede, Analystin bei Deutsche Bank Research mit überzeugungsstarken Gegenargumenten, weshalb die Bankbranche die Vorschläge ablehnt. Vierzig Prozent des gesamten Vermögens der Haushalte in der Eurozone stecke in Finanzvermögen in Form von Einlagen und Anlageprodukten – immerhin gut 19 Billionen Euro. Der Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission (MiFID 2) wird diesen Markt verändern: In Zukunft sollen Banken Verbraucher darüber informieren, ob sie eine

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und Verträgen finden. Eine Umfrage hat zudem diese Meinung bestätigt: Ein Bankberater ist nicht unabhängig. Die latente Unzufriedenheit darüber führt jedoch die überwiegende Mehrzahl der Anleger nicht zu dem Schluss, anstelle der traditionellen Bankberatung einen unabhängigen Finanzberater aufzusuchen. Aktuell lassen sich lediglich 9 Prozent der Anleger von einem unabhängigen Berater beraten.

Kernstück: Provisionsvergütung Die Vergütung von Anlageberatern in Banken besteht in der Regel aus mehreren Teilen: Dem Kunden werden einmalige (z.B. Ausgabeaufschlag) und laufende (z.B. Verwaltungsgebühr) Kosten berechnet. Zusätzlich bzw. teilweise auch aus dem vom Kunden bezahlten Ausgabeaufschlag erhält der Berater vom Produkthersteller eine sogenannte „Kick-back“-Zahlung für seine Vertriebsleistung. Hinzu kommen können zusätzliche Boni o.ä. durch den Arbeitgeber des Anlageberaters, je nachdem welche Produkte der Berater in welchem Umfang verkauft. Der Anleger hat dabei zwar Kenntnis über die von ihm direkt gezahlten Gebühren, jedoch in der Regel nicht über die Höhe der weiteren Vergütungsströme. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (Deutschland) fand kürzlich in einer Untersuchung heraus, dass Banken in etwa 46 Prozent der Fälle eine Auskunft über diese indirekten Gebühren verweigerten. Obwohl die Untersuchung nicht repräsentativ war, wird deutlich, dass hier Nachholbedarf bezüglich der Transparenz besteht. Das Problem: Ohne ergänzende andere Kontrollmaßnahmen und Anreize kann das Provisionsvergütungsmodell dafür sorgen, dass ein Berater dem Kunden eher ein Produkt empfiehlt, für das der Berater eine hohe Provision bekommt, als ein Produkt mit niedrigerer Provision, das für den gegebenen Kunden vielleicht geeigneter wäre. Ein der Provisionsvergütung vergleichbarer Interessenskonflikt besteht bei der unabhängigen Honorarberatung nicht. Dafür aber andere: Bei einer Entlohnung auf Stundenbasis beispielsweise könnte ein Interesse des Beraters bestehen, sich mehr Zeit zu nehmen. Bei einer Entlohnung auf Basis des Depotvolumens könnte ein Inte-

resse des Beraters bestehen, relativ mehr Zeit für größere Depotvolumen aufzuwenden als für kleinere.

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unabhängige oder abhängige Beratung anbieten. Im Fall der unabhängigen Beratung soll die Annahme von Provisionen verboten werden. Provisionen sind jedoch in den meisten Mitgliedstaaten das gängige Vergütungsmodell in der Anlageberatung von Banken. Unabhängig von dieser praktischen Seite ist fraglich, ob dem Verbraucher mit dem Label „unabhängig“ nicht mehr versprochen wird, als der einzelne Berater halten kann. Wie eine kürzlich erschienene Umfrage von Fidelity in 14 EU-Ländern herausfand, lassen sich einundsechzig Prozent der Anleger vor einer Vermögensanlage beraten,. Die meisten Anleger (68 Prozent) gehen dafür zu ihrer Bank. Wie Umfragen belegen, vermuten viele Anleger, dass ihr Anlageberater dabei nicht nur in ihrem Interesse agiert, sondern auch in seinem eigenen Interesse bestimmte Produkte empfiehlt. Die Vermutung resultiert nicht zuletzt aus der heute üblichen Form der Darstellung von Gebühren für die Beratung, die sich meist in Form von ProzentAngaben in Produktinformationsblättern

Bedeutet das Honorarsystem, dass erst gar keine Beratung angeboten wird? Auf den Punkt gebracht schafft ein Honorarsystem Anreize, reichere Kunden länger zu beraten bzw. nur reiche Kunden zu beraten. Verkürzt ausgedrückt: Während ein Provisionssystem dafür sorgen kann, dass der Beratene nicht die richtige Beratung erhält, kann ein Honorarsystem dafür sorgen, dass erst gar keine Beratung angeboten wird. Problematisch bei der Kategorisierung in „unabhängig“ und „abhängig“ könnte die Erwartungshaltung bzw. die Wahrnehmung aus Kundensicht werden. „Unabhängige Beratung“ klingt zunächst gut. Aufgrund des Gesetzes oder sonstiger Umstände ergibt sich jedoch nicht, dass unabhängige Beratung auch eine qualitativ bessere Beratung für den Kunden sein muss. Eine qualitativ hochwertige Beratung hängt ganz wesentlich mit zwei Faktoren zusammen: • ob bei der Beratung die Anlageziele, finanziellen Umstände und Risikobereitschaft des Kunden adäquat berücksichtigt werden und • ob der Kunde durch gewisse Grundkenntnisse bezüglich Finanzinstrumenten in der Lage ist zu beurteilen, ob der Berater dies auch tut. Ob ein unabhängiger Berater besser berät als ein abhängiger, wurde bislang nicht ausreichend empirisch untersucht. Die Eliminierung eines Interessenskonflikts (Falschberatung aufgrund von Vergütungsanreizen) wird möglicherweise lediglich durch einen anderen ersetzt (schlechte oder gar keine Beratung). Für den Kunden ist es im Ergebnis unerheblich, ob er nicht gut beraten wird, weil sein Berater einen Vergütungsanreiz von dritter Seite hat oder weil er sich nicht genügend Zeit für ihn nimmt - oder ihn gar nicht erst berät. Eine einseitige Fixierung auf vergütungsinduzierte Interessenkonflikte wird deshalb noch keine bessere Anlageberatung für Verbraucher schaffen.

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KR Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich

Für ein umfassendes Bild müssen andere Anreize und Kontrollmechanismen und die großen Unterschiede innerhalb der Gruppe der Verbraucher mit beachtet werden. Die Grundkenntnisse der Verbraucher hinsichtlich Finanzprodukten sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Qualitätsmessung von Anlageberatung ist insgesamt schwierig. Für Banken und Finanzprodukthersteller ergibt sich durch die zu erwartende europäische Gesetzgebung eine erhebliche Veränderung ihres Geschäftsmodells hinsichtlich des Vertriebs und der Beratung von Anlageprodukten. Die politischen Entscheidungsträger sollten bei der Regulierung im Auge behalten, dass nicht einfach nur ein Interessenkonflikt durch einen anderen ersetzt wird. Soweit Sophie Ahlswede in ihrer Analyse.

fügt über 37 Jahre Berufserfahrung und, was wahrscheinlich nicht mehr alle wissen, er war es, der Anno Domini 1997 quasi als Einzelkämpfer dafür stritt, dass sein Berufsstand dem Angriff der Finanzindustrie standhielt und bestehen blieb. Nicht zuletzt sein dynamisches und konsequentes Handeln war Grund dafür, dass Anfangs 2000 die Finanzdienstleister ein eigenes

Gremium erhielten. An der Überarbeitung der MiFID´s gefällt Gölt vieles nicht. Er hält nicht viel von überbordenden Vorschriften. Gemeinsam mit mächtigen Mitstreitern, dem BIPAR, zum Beispiel, will er erstreiten, dass nur solche Regeln in die MiFID´s einfließen, die ein Weiterbestehen des Berufsstandes absichern. Lebensfremde – einzelne, nahezu unerfüllbare - Vorgaben wie Telefonaufzeichnung, strengere Kundenkategorisierung, (noch) schärfere Informationspflicht, die Sammlung von Handelsdaten an zentraler Stelle, die Angabe von „best order“-Daten und nicht zuletzt die vorgesehene Streichung monetärer Leistungen für Beratung im Wertpapiergeschäft könnten, so Göltl, für viele seiner Kammermitglieder existenzbedrohend sein oder gar das Aus der Unternehmen bedeuten. Göltl: „Der Bogen der Regulierung darf nicht überspannt werden.“ Und weiter: „Der Arbeitskreis EU will zusammen mit BIPAR verhindern, dass schädliche Bestimmungen, wie das diskutierte Provisionsverbot, in die Novelle aufgenommen werden. Ich erwarte mir, dass die Europäische Kommission jetzt den Trialog zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat aufnimmt. Denn eines sei klar: Die derzeitige Fassung wäre eine Bedrohung für den Fortbestand des Berufsstandes,“ so Göltl abschließend. Berater und Vermittler haben einen machtvollen „Verbündeten“ wenn es um Provisionen geht. Dkfm. Dr. Claus J. Raidl,

Österreich Für die österreichischen Finanzdienstleister steigt Wolfgang K. Göltl in den Ring. Der Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister (WKO) ist ein alter Haudegen. Im besten Sinne des Wortes. Er ver-

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Geltung für alle Berater Unabhängig – nicht unabhängig Die Europäische Kommission hat mit der MiFID II hinsichtlich der Vergütung von Beratern Neuerungen vorgelegt. Danach darf sich nur unabhängiger Berater nennen, wer keine Provisionen von Dritten annimmt. Gleichzeitig muss der unabhängige Berater „eine genügende Anzahl von am Markt verfügbaren Finanzinstrumenten“ bewerten. Das Verbot der Annahme von Vergütung durch Dritte gilt auch für Portfoliomanager. Damit wählt die Kommission eine striktere Lösung. Ferner muss der Anleger bei dem Verkauf einer Kombination von Produkten (sog. „cross-selling“) darüber informiert werden, ob die Produkte auch separat gekauft werden können. Dabei müssen die Kosten zu jedem Produkt einzeln aufgeführt werden.

Offenlegung von Provisionen Die Finanz- und Vermögensberater müssen künftig ihre Provisionen offenlegen, ihren Kunden ein Beratungsprotokoll erstellen sowie ihren Kunden kurze, verständliche Informationsblätter zu ihren Produkten aushändigen. Außerdem müssen sie künftig in einer Prüfung ihre fachliche Eignung belegen und eine Berufshaftpflicht nachweisen.

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Verbraucherschützer begrüßen die Initiative. Sie sei ein „Meilenstein für den Verbraucherschutz“ heißt es beim (deutschen) Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Allerdings bemängelt man, dass das Provisionsverbot nur für unabhängige Berater gelten soll. „Das Verbot muss für alle Finanzberater gelten, egal ob sie selbstständig oder für Kreditinstitute arbeiten“, fordert vzbv-Vorstand Gerd Billen. Nicht nur Bankberater, sondern auch die Vertriebsmitarbeiter der Versicherungen wären dann vom Provisionsverbot betroffen.

rungswirtschaft. Doch man sollte sich nicht zu früh freuen. Die Versicherungsvermittlerrichtlinie (IMD II) und die Finanzmarktrichtlinie stehen zur Novellierung an. Und ungeachtet aller Rigorosität welche die EU-Kommission dem Markt beschert, gibt es Grausliches sozusagen aus eigener Küche. Wie der BVK (Berufsverbandes deutscher Versicherungskaufleute) berichtet, hat der Verband der deutschen Krankenversicherer die Regierung um Deckelung der Provisionen gebeten. Der Präsident des BVK, Michael. H. Heinz, dazu: „Eine irr¬witzige Idee“.

WIRTSCHAFT

Präsident der ÖNB, Generalrat und Aufsichtsratsvorsitzender, im ORF2, in der Sendung Zeit im Bild vom 29.11.2011 (19:30): „Natürlich wurden Provisionen bezahlt. Das ist ja ganz normal. Bei jeder Geschäftsanbahnung. In jedem Industriezweig.“

Honorarberater stellen Kunden eine feste Vergütung in Rechnung, meist gegen einen Stundensatz von 100 bis 200 Euro. Dafür erstatten sie den Kunden bisher sämtliche Provisionen, die sie von Fondsanbietern oder Versicherern für die Vermittlung kassieren. Die Branche kritisiert, dass die pauschale Klassifizierung einer Anlageberatung als „abhängig“ den Bezug zur Praxis vermissen lasse und zu Wettbewerbsnachteilen führe. Der Anleger könne doch selbst entscheiden, welche Form der Beratung er wünsche. Bislang entscheide sich eine verschwindend geringe Zahl der Kunden für Honorarberatung. Abgesehen davon, dass der sogenannte „Normalbürger“ gar kein so großes Investment vorhalten kann, kann bezweifelt werden, ob er bereit ist, ein Honorar zu zahlen.

Ratings verbieten? Die Kommission dachte auch darüber nach, die Bewertung von Staaten durch Ratingagenturen zeitweilig zu verbieten, etwa wenn ein Staat gerade über Finanzhilfen des Rettungsfonds EFSF oder des IWF verhandelt. Doch Barnier stellte klar, er habe nicht grundsätzlich etwas gegen Ratingagenturen: „Das Thermometer löst ja nicht das Fieber aus, aber es muss richtig funktionieren, um nicht mehr Fieber anzuzeigen, als wirklich vorhanden ist.“

Epilog

Mit der Überarbeitung der MIFID will die EU-Kommission konsequentere Kontrollen für die Börsen. Für Anleger wird sich vorerst wenig ändern – bis die neue Richtlinie den europäischen Gesetzgebungsprozess durchlaufen hat, um dann Für Versicherungsmakler bleibt in nationale Gesetze umgesetzt zu werden, vorerst alles beim Alten vergehen sicher noch mehr als zwei Jahre. Und noch einmal so lang kann dann der Für Versicherungsmakler ändert sich nationale Umsetzungsprozess dauern. Der vorerst nichts. Das von der Europäischen für Binnenmarkt und Dienstleistungen zuKommission vorgeschlagene Vergütungs- ständige EU-Kommissar Michel Barnier verbot betrifft nur Wertpapierfirmen in zur Direktive: „Eine striktere Regel mussBezug auf die Anlate her, denn die Folgen geberatung über Fivon Marktmissbrauch nanzinstrumente. Die sind für die GesellVermittlung von Verschaft unkalkulierbar sicherungen unterliegt geworden“. Und weiter: nicht der MIFID und „Finanzmärkte sind da, ist entsprechend auch um der Realwirtschaft nicht von dem vorzu dienen, und nicht geschlagenen Vergüumgekehrt.“ Na ja, EU-Kommissar tungsverbot betroffen, wenn er daran glaubt? Michel Barnier Nobody is perfect. erklärt die Versiche-

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Machen Sie 2012 zu Ihrem Vertriebs-Jahr! Wie kommen Sie im neuen Jahr zu Neukunden, wie schaffen Sie Ihre Umsatzplanung im richtigen Mix aus Betreuung und Akquise?

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Mag. Gerhard Jeidler Geschäftsführender Partner

Mag. Harald Woschitz Geschäftsführender Partner

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ehr viele Unternehmer stellen sich diese Frage – aber nicht alle leben (so wie wir Versicherer) vom Verkauf einer Dienstleistung, die als unsichtbare Ware nicht „begreifbar“ - im wahrsten Sinne des Wortes - ist. Als Anbieter von Risiko- und Vorsorgelösungen erleben wir immer wieder, wie anspruchsvoll es sein kann, den Mehrwert von Deckungskonzepten und entsprechenden Produkten für Kunden darzustellen. Laut Fredmund Malik (Wirtschaftsprofessor St. Gallen) ist die Orientierung an den Bedürfnissen des Kunden die einzig legitime strategische Ausrichtung eines Unternehmens. Er leitet ab, dass aus Bedarf, und dem, was ein Unternehmen kann, Kundennutzen entsteht – und dass aus dem Zusammenwirken der inneren Überzeugung eines Anbieters mit dem, was er besser kann, Stolz und Selbstvertrauen entstehen. Dies wiederum erzeugt Sinn – das stärkste unternehmerische Motiv. Verkaufen ist also mehr, als nur Dienstleistungen oder Waren anzubieten. Es ist in seiner vollkommenen Form die Kunst der Verständigung, der Wertschätzung und Beeinflussung anderer zum gegenseitigen Vorteil. Es benötigt viel Zeit, Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz, um in der

Versicherungswelt mit ihren unsichtbaren Waren den Kundennutzen richtig zu kommunizieren. Nehmen Sie sich jetzt Zeit, für das neue Jahr alle Ihre Schlüsselkunden – egal ob schon bestehende oder neue geplante – sehr genau danach zu untersuchen, wie Ihr Zugang auf einzelne Persönlichkeiten für Themen wie Jahresgespräch oder Neugeschäftsanbahnung abzustimmen ist. Sie als erfolgreicher Verkäufer sind Individualist – Ihr Kunde aber auch! Wenn Sie sich am Kunden orientieren, aktiv zu- und hinhören und sich wirklich für ihn interessieren erzeugen Sie ein positives Selbstbild und heben damit Ihr Image. Erfolg im Verkauf ist nicht Glückssache, er ist das Ergebnis guter Vorbereitung, fachlichen Know hows und einer ausgeprägten persönlichen Verkaufskompetenz – daraus wächst Vertrauen beim Kunden, auch in unserer Branche!

AUS DIE BERATER

DER BRANCH

E FÜR DIE BRAN

CHE

TUNG Fa. IMPULSBERA eratung Unternehmensb kagasse 14 / 8A 1010 Wien, Zelin ratung.at www.impulsbe ratung.at office@impulsbe

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Frohe Weihnachten! Vielen Dank f端r die erfolgreiche Zusammenarbeit.

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We all live in a yellow submarine Während der Finanzkrise 2008/09 konnten sich die meisten Schwellenländer der Konjunkturverlangsamung in den Industrieländern entziehen. Nun droht in den USA und Europa erneut eine Rezession. Es stellt sich die Frage, ob sich auch das Szenario in den Schwellenländern wiederholen wird.

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as Team Bunt Ghosh, Head of Emerging Market Strategy and Risk, Asset Management, Anja Hochberg, Head of Investment Strategy, Asset Management und Adrian Zürcher, Emerging Market and Equity Strategist, Asset Management, hat die Antwort: Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist in den vergangenen Monaten sowohl in den USA als auch in Europa gestiegen, und entsprechend ist die Risikobereitschaft der Anleger weltweit deutlich zurückgegangen. 2008/09 vermochten sich die meisten Emerging Markets von der Konjunkturverlangsamung in den Industrieländern abzukoppeln – dank einer antizyklischen Wirtschaftspolitik, aber auch der massiven Ausweitung der globalen Liquidität.

der Inflationsdruck in den meisten Schwellenländern offensiven antizyklischen Maßnahmen im Weg.

Die Wirtschaftsexpansion – hier definiert als Rate, mit der wirtschaftliche Schlüsselbereiche wachsen, unter anderem die Reallöhne und der Konsum – wird sich in den Schwellenländern fortsetzen, wenn auch

dass die Schwellenländer für die Zukunft zwei Hauptziele verfolgen: den Binnenkonsum zu fördern und die Inflation zu beschränken. Trotz der aktuellen Strukturprobleme der westlichen Volkswirtschaften gilt für Schwellenländer Folgendes: Die Schwellenländer dürften ihren substanziellen Wachstumsvorsprung gegenüber den Industrieländern mittelfristig behaupten. Der geringere Spielraum für antizyklische Maßnahmen wird allerdings zur Folge ha-

mit einem entscheidenden Unterschied: Das Wachstum wird künftig zu einem großen Teil durch die Aufwertung der nominellen Wechselkurse und nicht durch die Inflation getrieben werden. Dieser Strategiewechsel ist eine natürliche Folge davon,

ben, dass sich das absolute Wachstum kurzfristig abschwächt. Sowohl das Verhältnis zwischen Staatsverschuldung und BIP als auch der Umfang der aktuellen Haushaltsdefizite sprechen dafür, dass die meisten Schwellenländer Spielraum für eine antizy-

Wirtschaftsexpansion in den Schwellenländern wird anhalten

Wird sich das Szenario wiederholen? Auf den ersten Blick scheinen verschiedene Gründe dafür zu sprechen, dass dieselben Strategien bei einem nächsten Mal nicht unbedingt wieder denselben Erfolg garantieren: Die westlichen Länder können ihre Geldpolitik nicht mehr wesentlich expansiver gestalten. Auch vom Wirtschaftswachstum in den Industrieländern und von den Konsumenten in den USA dürften kaum Impulse für das Exportgeschäft der Schwellenländer ausgehen. Zusätzlich steht

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dios und Wertpapiere finanzieren. Als die Wirtschaft dann ins Stocken geriet, folgten eine über Jahre hohe Arbeitslosigkeit und eine Abwärtsspirale, in der Insolvenzen und Deflation sich gegenseitig verstärkten. Die Zwangsvollstreckungsquote stieg auf 28 Prozent. Der Einbruch des nominalen Bruttoinlandsprodukts im Verhältnis zu den langfristigen Schulden trieb die Verschuldungsquote bis zum Jahre 1933 auf nahezu 100 Prozent. Dann begann der vermeintliche Deleveraging-Albtraum.

FINANZEN

klische Fiskalpolitik haben. Mit Ausnahme von Indien und Brasilien können sie der von Europa ausgehenden Krise begegnen. Die brasilianische Regierung hat erneut angekündigt, dass es den für das laufende Jahr geplanten primären Haushaltsüberschuss erreichen will, was die Möglichkeiten für außerordentliche Staatsausgaben beschränkt.

sichtlich wie nach der Finanzkrise von 2008 mit einer antizyklischen Wirtschaftspolitik reagieren. Der Effekt dürfte diesmal allerdings schwächer ausfallen, da viele dieser Länder mit deutlich höheren Teuerungsraten konfrontiert sind. „Deleveraging“ ist zum Alltagswort geworden. Der Schuldenabbau der US-Haushalte ist jedoch kein freiwilliges Deleveraging, sondern die Folge jener, jetzt notleidender, Immobilienkredite, die in den Jahren 2004 bis 2007 vergeben wurden. Das Bild, das sich ergibt, ist jedoch gemischt: Der USHaushaltssektor als Ganzer kann seine Schulden tragen; er könnte sogar unterverschuldet sein. Im Jahr 1929 erreichte die Verschuldung der Privathaushalte in den Vereinigten Staaten einen Wert von 70 Prozent des BIP – eine außerordentlich hohe Quote für ein Land, in dem Schulden oftmals als Zeichen für moralisches Scheitern galten. Schulden zu machen schien in den Roaring Twenties offenbar sinnvoll, denn mit den leicht erhältlichen, zinsvariablen Krediten ließen sich Häuser, Farmen, Autos, Ra-

Kreditboom Zwischen 1933 und 1940 sank die Verschuldungsquote um mehr als die Hälfte, allerdings nicht allein durch Kreditabbau, sondern auch durch starkes Wachstum. Das jährliche Wachstum des BIP betrug nominal 7,6 Prozent und das reale Wachstum 6,3 Prozent. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Verschuldungsquote wieder unter 30 Prozent des BIP. Unmittelbar nach Kriegsende begann der strukturelle Anstieg der privaten Verschuldung.

Die strukturelle Antwort Während mit antizyklischen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen die unmittelbaren Folgen der globalen Verlangsamung für die Schwellenländer wohl aufgefangen werden können, lösen sie die strukturelle Frage, wie das Wachstumstempo angesichts der strukturellen Probleme des Westens gehalten werden soll, noch nicht. Die meisten aufstrebenden Länder und insbesondere China haben realisiert, dass eine exportbasierte Industrialisierung nicht mehr länger als alleinige Wachstumsstrategie taugt. Sie haben den Fokus deshalb stärker auf den Binnenkonsum gelegt. Dieser Trend ist bereits sichtbar. Das Konsumwachstum in den Schwellenländern zeigt seit 2000 kontinuierlich nach oben. Seit 2004 verläuft diese Kurve noch steiler.

Schlussfolgerungen Viele Schwellenländer werden auf die aktuelle Konjunkturverlangsamung voraus-

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rückzuführen ist. Das Volumen der Bankkredite ist im gleichen Zeitraum jedoch um 95 Milliarden US-Dollar gewachsen. Abgesehen von den Verlusten durch Kreditausfälle geht die private Verschuldung also nicht zurück – ein klarer Beleg dafür, dass der Rückgang eine erzwungene Anpassung ist und kein zielgerichtetes Deleveraging.

Dank innovativer Finanzprodukte haben breitere Bevölkerungsschichten Zugang zu Finanzierungen

Im Jahr 1999 erreichte die Verschuldungsquote wieder das Niveau von 1929. Diesmal folgte jedoch keine Rezession, sondern ein Kreditboom – angeheizt durch eine großzügige Geld- und Regulierungspolitik und vor allem durch eine kreditfinanzierte Immobilienblase. Bis Ende 2007 schnellte die Verschuldungsquote auf 98 Prozent des BIP. Mittlerweile ist sie wieder auf 92 Prozent gesunken.

Das Leben in einer Blase Der drastische Anstieg der Verschuldung der US-Haushalte innerhalb von zehn Jahren auf 98 Prozent des BIP im Jahr 2007 war zurückzuführen auf zügellose Mortgage Equity Withdrawals und eine Ausdehnung der Hypothekenkreditvergabe auf ehemals restriktiv finanzierte Märkte. Viele dieser Kredite sollten zum Problem werden, als die Preise am US-Immobilienmarkt aufhörten zu steigen. Ob die Verschuldungsquote von 98 Prozent des BIP eine natürliche Grenze darstellte, ist unklar. Es steht

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jedoch außer Frage, dass der Anstieg um 30 Prozent binnen sieben Jahren mit der Vergabe unzähliger hochriskanter Kredite verbunden war.

Der Survey of Consumer Finances der Fed zeigt, dass US-Amerikaner, die Schulden haben, tendenziell mehr verdienen und einen höheren Bildungsstand haben als andere. Die Entwicklung der Wirtschaft in den USA hat dazu geführt, dass mehr Menschen kreditwürdig geworden sind, und innovative Finanzprodukte haben Finanzierungen für breitere Schichten zugänglich gemacht. Auch wenn diese Entwicklung während der Immobilienblase außer Kontrolle geriet, wird die Rückkehr zur Normalität mit einer hohen und wachsenden Verschuldung einhergehen. Es wäre also nicht überraschend, wenn die Verschuldung in Relation zum BIP in zehn Jahren deutlich über 100 Prozent liegen würde. Die Verschuldung wird erst dann aufhören zu wachsen, wenn eine weitere Kreditaufnahme ökonomisch nicht mehr sinnvoll ist. So weit ist es noch lange nicht.

Keine Verringerung der privaten Verschuldung Laut dem Mittelflussbericht der amerikanischen Notenbank ist die Verschuldung der US-Haushalte seither um 492 Milliarden USDollar gesunken, hauptsächlich durch einen Rückgang der Hypothekenkredite. Auch bei den Konsumkrediten ist ein Rückgang von 185 Milliarden US-Dollar zu verzeichnen, was vor allem auf sinkende Kreditkartenschulden zu-

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FROHE WEIHNACHTEN

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UND EIN ERFOLGREICHES NEUES JAHR!

Die VAV dankt f端r die Zusammenarbeit im Jahr 2011 und freut sich auf gemeinsame Erfolge in 2012.

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ALLIANZ VERSICHERUNG

Nachhaltigkeit und Transparenz Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender Allianz Versicherung

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ls erstes Unternehmen wird die Allianz Gruppe Österreich gemeinsam mit dem WWF das WWF-Modell für die nachhaltige Bewertung von Investments in die Praxis übertragen. „In Zeiten von Finanzund Staatenkrisen werden die Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und Transparenz am Finanzmarkt zunehmend lauter. Mit dem WWF-Investmentbewertungsmodell können künftig Kapitalströme gezielt gelenkt werden und damit zur Nachhaltigkeit auf den Finanzmärkten beitragen“, erklärt WWF Geschäftsführerin Hildegard Aichberger. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, ergänzt: „Die Transparenz, Relevanz und Praktikabilität des Bewertungsmodells waren für uns ausschlaggebend, dieses Modell an unserem Portfolio einem Praxistest zu unterziehen.“ Zur Ermittlung der zentralen Nachhaltigkeitsindikatoren wurde ein Mutli-Stakeholder Prozess mit 40 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem NGO-Bereich initiiert. Experten von der Wirtschaftsuniversität Wien, der Universität für Bodenkultur, dem Um-

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weltbundesamt, der Arbeiterkammer, der UNIDO, der Caritas und der Österreichischen Nationalbank diskutierten dabei die zentralen Themen und Handlungsfelder der Nachhaltigkeit am Finanzmarkt. Das daraus entstandene WWF-Investmentbewertungsmodell zeichnet sich durch eine vollkommen gleichwertige Behandlung der drei Nachhaltigkeitssäulen, Ökologie, Ökonomie und Soziales, sowie durch größtmögliche Transparenz der verwendeten Indikatoren aus. Weiters wurden quantitativ messbare Indikatoren bevorzugt, um die langfristige Entwicklung von Portfolios beurteilen zu können. „Wir sind mit dem Ziel angetreten, Nachhaltigkeit in Kapitalanlagen messbar zu machen, und wir haben dieses Ziel erreicht“, so Aichberger. Insgesamt nur 100 Indikatoren messen die ökologische, soziale und ökonomische Leistung von Unternehmen und Staaten. 85 Prozent der Indikatoren sind quantitativ. Bisherige Modelle berücksichtigen bis zu 800 Kriterien und sind somit meist nur zu einem geringen Maße anwendbar. Aus den Expertengesprächen entstanden zwei Bewertungsmodelle für Staaten und Unterneh-

men. Das Staatenmodell greift zu 96 Prozent auf Quellen international anerkannter Institutionen wie UN, WHO, OECD, Eurostat zurück. Nur vier Prozent der Indikatoren bedürfen einer qualitativen Recherche der Gesetzgebung der einzelnen Länder. Bei der Beurteilung von Staaten werden unter anderem Themen wie Energie, Klima, Biodiversität, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Arbeit, öffentliche Investitionen sowie Steuer- und Schuldenpolitik berücksichtigt. Das Modell für Unternehmen besteht zu rund 70 Prozent aus quantitativen Indikatoren, vorwiegend aus der UN-Global Reporting Initiative. 30 Prozent der Indikatoren bedürfen einer vertiefenden qualitativen Recherche. Bei Unternehmen werden unter anderem Bereiche wie Ressourcenintensität, Menschenrechte, Mitarbeiterzufriedenheit, Corporate Social Responsibility, Lobbying und Recht analysiert. „Mit dem ganzheitlichen Ansatz des Modells bietet sich die Chance, wesentliche Nachhaltigkeitsprobleme an der Wurzel zu packen, statt Symptome zu bekämpfen. Jede Umweltsünde muss finanziert werden - mit diesem Modell drehen wir den Sündern den Geldhahn zu“, so Aichberger. Die Allianz Gruppe in Österreich wird das nachhaltige Investmentmodell als erstes Unternehmen testen. Das Portfolio der Allianz wird dazu zunächst in einem einjährigen Praxistest bewertet. „Der größte Hebel für ein nachhaltiges Finanzunternehmen liegt in seinen Kapitalanlagen“, betont Littich. Da auch Kunden vermehrt nachhaltige Finanzprodukte nachfragen, biete das WWFInvestmentbewertungsmodell einen guten strategischen Anknüpfungspunkt. Daher werde die Allianz das Modell gründlich testen und operationalisieren, um ab 2013 mit Hilfe des WWF die richtigen Schlüsse für mehr Nachhaltigkeit in der Veranlagung zu ziehen.

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ZURICH VERSICHERUNG

Versicherung gegen IT Fehler

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Recht fröhliche Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr 2012!

Alexandra Klose, Leiterin Kundensegment KMU

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ie Zürich Versicherung hat die ÖHIT, (Österreichische Haftpflichtversicherung für Informationsund Telekommunikationstechnologie) weiterentwickelt. Das vor mehr als zehn Jahren gemeinsam mit der Wirtschaftskammer entwickelte Versicherungsprodukt bietet nun auch Betrieben mit Standorten in mehreren Ländern einen umfassenden IT-Haftpflicht-Versicherungsschutz mit auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnittenen Polizzen. Es sind ab sofort höhere Versicherungssummen, ein niedriger Selbstbehalt sowie reduzierte Prämien gültig. Inkludiert ist eine neue Zusatzdeckung für Eigenschäden. Versichert sind damit unter anderem die Kosten der Wiederherstellung der Website des IT-Betriebes, wie z.B. nach einer klassischen Anonymus Attacke. Auch ist der Einschluss einer Umweltsanierungskostenversicherung für Umweltschäden, die aus der Tätigkeit des IT-Unternehmens entstehen können, möglich. Alexandra Klose, Leiterin Kundensegment KMU: „Wenn es infolge eines Softwarefehlers zu einem Betriebsstillstand kommt, entwickelt sich dies schnell zu einem reinen Vermögensschaden des Auftraggebers, für den der IT-Betrieb haftet. Dafür reicht eine herkömmliche Haftpflichtversicherung nicht aus.

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Der führende Spezialist im Rechtsschutz

Tel.: 01 404 64, www.das.at Die D.A.S. Österreich, ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe und Mitglied der internationalen D.A.S. Organisation.

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Kennst di aus? D

er Teufel stecke im Detail, meint Finanzexperte Joe Prendergast, Leiter Currency, Commodity und Alternative Investment Research und Mitglied des Anlagekomitees bei der Credit Suisse. Er meint damit die Ereignisse rund um die Schuldenkrise. Hier erklärt er, warum das so ist. Ein Auszug: Joe Prendergast erklärt zunächst, dass sich, nach langen Beratungen über Auswege aus der Schuldenkrise, die europäischen Entscheidungsträger auf eine Vereinbarung geeinigt haben. Dieses Übereinkommen soll das Vertrauen in Euro und Politik wiederherstellen und den Druck vom Fi-

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nanzmarkt nehmen. Doch bleiben entscheidende Fragen offen, deshalb dürften die Finanzmärkte erst dann wieder richtig Tritt fassen, wenn die Einzelheiten geklärt sind. Euro-Rettungsschirm, Haircuts und Bankenrekapitalisierung - was bedeutet das konkret? Prendergast dazu: Diese Begriffe waren in den vergangenen zwei Jahren allgegenwärtig. Die europäischen Entscheidungsträger widmeten sich an mehr als einem Dutzend Gipfeln den Problemen der Eurozone: Es ging um Haircuts, also eine Reduktion der ausstehenden Schulden Griechenlands, Rekapitalisierungen, die es den Banken ermöglichen sollen, die Verluste infolge dieser Haircuts zu verdau-

en, oder die langfristige Bekämpfung der Schulden in Europa. Beim jüngsten Gipfel wurde zu vielen Fragen zumindest eine grundsätzliche Einigung erzielt. Viele Einzelheiten wurden aber noch nicht beschlossen. Trotzdem kann man das Ergebnis als konstruktiv bezeichnen. Die Marktreaktionen zeigen aber, dass die Anleger vor dem Gipfel sehr defensiv und besorgt waren und diese Befürchtungen nun abgeschwächt wurden. Prendergast hat recht. Denn auch das Auseinanderdriften der EU-Staaten in EURO17 und EU-27-Gruppe könnte zu einem Problem werden. Der englische Premier, David Cameron, ist die treibende Kraft.

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Punkte, meint der Experte. Ein wichtiger Teil des Gipfels bestand auch darin, Strategien für die einzelnen Länder auszuarbeiten: Ein Schwerpunkt lag auf der Frage, wie die einzelnen Regierungen vorgehen müssen, nicht nur Griechenland, und dazu gab es einige relativ konkrete Vorschläge. Nun bleibt abzuwarten, wie diese genau umgesetzt werden. Das Thema ist damit keineswegs erledigt, es liegt jetzt aber zumindest eine annehmbare grundsätzliche Einigung vor. Auf die Frage, auf welche Strategien sich Anleger angesichts der aktuellen Risiken konzentrieren sollten, meint Prendergast: „Wir verfolgen derzeit eine ausgewogene Strategie, die sowohl dem positiven strategischen Ausblick für den Aktienmarkt als auch den noch immer vorhandenen Unsicherheiten Rechnung trägt. Man sollte nicht davon ausgehen, dass Europa alle Probleme gelöst hat. Das ist natürlich nicht der Fall. Und fast alle kritischen Punkte werden in nicht allzu ferner Zukunft wieder zum Thema werden. Bei den Aktien bewerten wir den taktischen Ausblick relativ neutral, gute Wirtschaftsdaten und Unternehmensergebnisse sprechen aber

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für eine optimistische strategische Sicht.“ Potenzial sei vielleicht in gewissen Kreditmärkten vorhanden, die in einem relativ direkten Zusammenhang mit dem Gipfel stehen, meint Prendergast, vorsichtig optimistisch. Doch während die Aussichten der Staatsanleihen getrübt sind, dürften insbesondere vorrangige Bankverbindlichkeiten sehr gut abschneiden. Und wie steht es mit dem EURO? Auch hier hat Prendergast – gerade als Mitglied des Anlagekomitees eines der renommiertesten Schweizer Finanzinstitute - eine optimistische Sicht der Dinge: „Denn der Euro erholt sich, als Reaktion auf die getroffenen Vereinbarungen.“ Dies vor allem deshalb, erklärt der Experte, weil die Anleger zuvor sehr defensiv positioniert waren und den Euro sogar als eine Art Absicherung gegenüber einem Misserfolg des Gipfels einsetzten. Ein Teil der Reaktion sei deshalb lediglich ein Abbau dieser defensiven Ausrichtung. Es scheint sich aber noch eine weitere Entwicklung anzubahnen, weil der Euro die Erwartungen bei Weitem übertroffen hat: Er verhält sich nicht wie eine Währung, die in ihrer Existenz bedroht ist. Und gegenüber dem Dollar behauptet sich der Euro noch immer relativ gut. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass in Europa ein Deleveraging-Prozess (Der DeLeverage-Effekt (Versuch (einer Gesellschaft), ihr finanzielles Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital [financial leverage] zu verringern D. Red) stattfindet. Es handelt sich dabei nicht um einen ungeordneten, aufgezwungenen Fremdkapitalabbau, sondern eher um einen Rückfluss

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Teile seiner Partei sind sogar heftig für einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU – was der Vereinigung nicht gerade schaden würde. Gerade bei der Frage, wie die EFSF – die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität, funktionieren soll, besteht noch einiger Erklärungsbedarf, meint Prendergast weiter. Einigkeit bestehe hingegen darüber, dass gewisse Formen von Hebelwirkungen verwendet werden sollen - davon sei allerdings bereits früher die Rede gewesen. Es fehle aber auch hier noch an Details zur genauen Funktionsweise, was von großer Bedeutung ist. Der zweite Bereich betreffe die Rekapitalisierung der Banken. Hier gibt es gewisse quantitative Anhaltspunkte: Es geht um rund 106 Milliarden Euro. Noch nicht genau bekannt ist hingegen, woher diese Mittel kommen und wie sie eingesetzt werden sollen. Das seien aber wesentliche

von Kapital ins europäische Bankensystem als Reaktion auf das leicht gesunkene Risiko. Solange die Märkte allgemein stabil sind, ist dies ein Pluspunkt für den Euro, der aber vom Markt noch nicht so richtig wahrgenommen wird. Dies stütze den Euro. Hinzu komme die Diskussion über eine dritte quantitative Lockerung der Fed (die US-amerikanische Zentralbank, Federal Reserve System) in den USA. Das sei ein ganz großes Thema. Und falls der Fed wirklich interveniert, dürfte dies den Dollar schwächen. Das Kräfteverhältnis zwischen Euro und Dollar ist aber immer noch mehr oder weniger neutral. „Wir sehen den Kurs schon lange um den Bereich von 1,40 und bleiben bei dieser Einschätzung“, sagt Prendergast abschließend. In den Schwellenländern, wo es zu umfangreichen Verkäufen kam, auch vor dem Gipfel, bestehe möglicherweise mehr Potenzial für längerfristige Gewinne, vor allem weil die Federal Reserve Bank die geldpolitischen Zügel weiterhin locker hält.

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UNIQA VERSICHERUNG

Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender UNIQA Österreich

Betriebsversicherung D

ie neue Betrieb&Planen Betriebsbündelversicherung bietet individuelle Produktpakete nicht nur für Kleinund Mittel-Unternehmen, sondern auch für die in Österreich wachsende Zahl der Ein-Personen Unternehmen oder Familienbetriebe. Es gibt drei Grundpakete, Kompakt, Optimal und Premium, die je nach Bedarf mit Zusatzdeckungen beliebig erweitert werden können. Als Reaktion auf die aktuell turbulente und von Unsicherheit geprägte Wirtschaftslage und die dadurch gegebenen Herausforderungen an Betriebe wurde die „Krisenklausel“ geschaffen. So können Firmen bei Umsatzeinbußen den betrieblichen Versicherungsschutz auf das „wirtschaftliche Notfallpaket“ reduzieren und dadurch die Prämie bis zu einem Jahr lang wesentlich

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vermindern. Sinkt der Umsatz nach dem 2. vollständigen Bestandsjahr des Vertrages auf 25% oder weniger des Vorjahres, kann auf Antrag des Versicherungsnehmers die Prämie des Vertrages in den Sparten Feuer, Sturm, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Glas und Betriebsunterbrechung um 75% für maximal ein Jahr reduziert werden. Die Grunddeckung für Naturkatastrophen bleibt unverändert bestehen. In der Feuer- und Sturmschadenversicherung leistet der Versicherer erst (dann aber im Ausmaß der vertraglichen Deckung in voller Höhe), wenn ein Schaden den Betrag von EUR 10.000,- übersteigt. In der Leitungswasserschaden-, Einbruchdiebstahl- und Haftpflichtversicherung gilt ein Selbstbehalt von EUR 1.500,- je Schadenfall. Kostenlose Zusatzvorteile sind unteranderem die „Unwetterwarnung“, die „Erfolgspart-

nerschaft“ inklusive Erfolgskonto – Abwicklung aller Versicherungsprämien über dieses Konto. AnwaltsPlus Service, kostenlose telefonische Erstauskunft und die Nutzung der Gesundheitshotline und die „BetriebPLUS24Stunden“ die an 365 Tagen im Jahr bei Notfällen Hilfe anbietet. Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender UNIQA Österreich: „Bei der Erarbeitung unserer neuen Produktpakete haben wir höchstes Augenmaß auf größtmögliche Flexibilität gelegt. Jeder Betriebsinhaber kann – je nach persönlicher Situation – die Bausteine für sein Unternehmen frei wählen. Starre, standardisierte Produkte entsprechen nicht mehr den Anforderungen und Wünschen eines modernen Kunden. Wir bieten maßgeschneiderten Versicherungsschutz und übernehmen dabei einmal mehr eine Vorreiterrolle am Markt.“

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VERSICHERUNG

ALLIANZ VERSICHERUNG

Laptop Versicherung

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ie Allianz Versicherung deckt mit der Laptop Versicherung Schäden und Verluste für alle mobilen EDV Geräte eines Haushaltes bis zu einer Pauschal Versicherungssumme von 2.500 Euro, um eine monatliche Prämie von 5 Euro. Versichert sind Laptops, Notebooks, Netbooks und Tablet PCs gegen Ungeschicklichkeit, Bedienungsfehler, Flüssigkeitsschäden, Bodenstürze, Bruchschäden böswillige Beschädigung durch Dritte und noch vieles mehr. Als Allrisk-

Versicherung ist grundsätzlich alles versichert, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird. „Und dieser Schutz gilt pauschal, also sind auch neu angeschaffte Geräte, solange die Pauschalversicherungssumme ausreicht, sofort versichert. Das macht unser Angebot wirklich einzigartig am Markt“, so Mag. Xaver Wölfl. Der Schutz gilt auch außerhalb der Wohnung weltweit gegen Schäden und Verluste durch Einbruchsdiebstahl, einfachen Diebstahl oder Raub. Die Garantie/Gewährleistung des Herstellers bzw.

Mag. Xaver Wölfl, Leiter des Kundengruppenmanagements Allianz Gruppe Händlers wird mit dem Produkt ebenfalls erweitert, denn sobald die Garantie/Gewährleistung des Herstellers endet, werden auch sogenannte innere Betriebsschäden an den Elektronik-Komponenten gedeckt.

Spätestens in Reihe 7, Arbeitsrecht Band 3, Seite 8 Mitte wird es Zeit für den Rechtsschutz-Spezialisten.

Ohne einen kompetenten Partner verlieren Sie im Paragrafendschungel schnell die Orientierung. Nicht so mit einer Rechtsschutzversicherung von ARAG, Europas großem Rechtsschutzversicherer. Denn mit uns steht Ihnen der Spezialist in allen Rechtsfragen zur Seite. Näheres bei Ihrem Berater oder unter www.ARAG.at.

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ERGO DIREKT

Enkelversicherung

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it dem Junior Start Plan setzt die ERGO Direkt auf eine Versicherungslösung für Senioren zur finanziellen Absicherung der jüngsten Generation. Der neue Junior-Start-Plan der ERGO Direkt ist eine spezielle Form der Kapitalversicherung mit festem Auszahlungstermin ohne Gesundheitsprüfung. 50- bis 80-jährige Großeltern können die Enkelversicherung von Juniors Geburt bis zum

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vollendeten 10. Lebensjahr abschließen. Die Prämienzahlungsdauer beträgt mindestens 10 Jahre und der Bezugsberechtigte muss zum Endzeitpunkt volljährig sein. Die Auszahlung wird zu einem von den Großeltern festgelegten Zeitpunkt erbracht. Zu diesem Termin wird die garantierte Versicherungssumme zuzüglich Gewinnbeteiligung fällig. Im Falle eines vorzeitigen Ablebens des Versorgers entstehen keine weiteren Prämienzahlungen, bei einem

natürlichen Tod ist eine Wartezeit von 3 Jahren festgelegt, bei einem Unfalltod wird die Versicherungssumme ab der 1.Prämie ausgezahlt. Die Versicherungssumme ist von 5.000 Euro bis maximal 30.000 Euro frei wählbar. Ab einer Mindestprämie von 20 Euro monatlich kann bereits eine Enkelversicherung abgeschlossen werden, die daraus errechnete Versicherungssumme ist dann vom Eintrittsalter des Versorgers und der Laufzeit abhängig.

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Das Jahr 2011 bei CCA und TOGETHER Rückblick und Ausblick

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m Zentrum des Interesses stand 2011 das 25 jährige gemeinsame Bestehen von CCA und TOGETHER. Markterfahrung, Kontinuität und Stabilität zeichnen diese Zusammenarbeit besonders aus. Gleichzeitig sind beide Unternehmen Innovationskräfte in ihren Bereichen. Das breite Schnittstellenkonzept und die starke Verzweigung aller Komponenten zeichnet

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die Bestandverwaltungssoftware von CCA besonders aus. Die sichere und schnelle elektronische Geschäftsfallabwicklung für beispielsweise Anträge, die VVO Schadenmeldung bei den TOGETHER Partnerversicherungen und der Einsatz des einheitlichen OMDS Datensatzes setzen neue Maßstäbe für die Versicherungsbranche. Bei TOGETHER lag der Fokus 2011 auf der Release 5. Es wurden zusätzliche Funktionen eingebaut, die Benutzerfreundlichkeit gesteigert und ein enormer Tempogewinn für die User erzielt. Im Rahmen einer österreichweiten Roadshow wurden alle Neuerungen vorgestellt. Erstmals nach 15 Jahren wurde bei CCA das Logo modernisiert. Im Rahmen des traditionellen CCA Usermeetings wurden die erweiterten Funktionalitäten (z.B.: Word2CCA9, CCA Update Service, Biometrische Unterschrift) und neuen Sichtschnittstellen (Grawe, Merkur) vorgestellt. Die CCA und TOGETHER Expertentrainings, sowie das 2010 eingeführte Webcoaching fanden großen Anklang bei den Kunden. Die Null- Fehler- Strategie- im Rahmen der Prozessinitiative 2010 erarbeitet- wurde 2011 weiterentwickelt. Viele in Zusammenarbeit mit der Maklerschaft erarbei-

teten Punkte konnten im Rahmen der Qualitätsoffensive umgesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Kommunikation der bereits heute verfügbaren Möglichkeiten mit CCA und TOGETHER, beispielsweise in Bezug auf die VersVG Novelle. Ab Dezember 2011 gibt es bei TOGETHER einen Geschäftsführerwechsel. Mag. Alexander Petzmann tritt die Nachfolge von Ing. Mag. Stefan Schambron an und übernimmt damit gemeinsam mit Herrn Wilhelm Brandstetter die Führungsverantwortung. Die Schwerpunkte für die Zukunft liegen im Ausbau der Null- Fehler- Strategie, der Nutzung der VVO Schadenmeldung und der Verfügbarkeit von OMDS Daten durch weitere Versicherungen, sowie der kontinuierlichen Kommunikation dieser Vorteile an die gesamte Versicherungswirtschaft. Ein weiterer Fokus liegt in der mobilen Datenerfassung und –weiterverarbeitung, welche eine noch flexiblere Verarbeitung ermöglicht. Der große Erfahrungsschatz und die professionellen Teams von CCA und TOGETHER stellen auch weiterhin sicher, dass sowohl die Software, als auch die Plattform zukunftsorientiert, stabil und sicher bleiben.

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Eine masochistische Entscheidung... Dr. Günter Geyer, CEO Vienna Insurance Group

...findet CEO Günter Geyer die Entscheidung der Verlängerung der steuerlichen Mindestbindungsfrist bei Einmalerlägen. Bei einer Rücknahme der Mindestbindefrist etwa ab einem Lebensalter von 60 Jahren könnte das Finanzministerium Mehreinnahmen von rund 30 Mio. Euro verzeichnen. Gespräche in diese Richtung soll es bereits geben. Die Prämieneinnahmen gingen in der Gruppe um 12,4% auf ca 1.5 Mrd. Euro zurück, dies wurde durch die Zuwächse in CEE kompensiert. Gesamt wurden in den ersten drei Quartalen in Österreich verrechnete Prämien von 3,1 Mrd. Euro (-2,2%) gemeldet. In der Schaden/ Unfallversicherung stiegen die Prämien um 10,2% auf insgesamt mehr als 1,4 Mrd. Euro. In der Krankenversicherung erzielte der Konzern ein Plus von 2,7% auf 252,5 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern belief sich mit auf 207,3 Mio. Euro, ein Plus von 14,8%. Die Combined Ratio lag bei 94,6% und verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 2,3%.

Konzerndaten Die Kapitalanlagen des Konzerns einschließlich der liquiden Mittel stiegen um rund 370 Mio. Euro und betrugen zum 30. September 2011 rund 29 Mrd. Euro. Das

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Finanzergebnis belief sich auf insgesamt 798,6 Mio. Euro. Dieser Wert wurde unter anderem durch die Abschreibung des Portfolios an griechischen Staatsanleihen auf 50 Prozent beeinflusst. Darüber hinaus wurde eine Wertberichtigung von zehn Prozent auf das Portfolio an italienischen Staatsanleihen vorgenommen. Der Konzerngewinn vor Steuern stieg um 9,6% auf insgesamt 414,1 Mio. Euro. Die Combined Ratio nach Rückversicherung lag bei 97,2% (2010 Vergleichszeitraum 98,2%). Es wird weiter damit gerechnet, dass in den nächsten Jahren das Wachstum in Mittel- und Osteuropa stärker sein werde als in Österreich und in Westeuropa.

Bewertung und Ausblick Die Ratingagentur Standard & Poor`s bewertet den Konzern weiterhin mit A+Rating und stabilen Ausblick. Dr. Günter Geyer CEO: „Mit dem Markteinstieg in Bosnien-Herzegowina sowie einer weiteren Akquisition in Albanien runden wir unser Portfolio an Märkten und Versicherungsgesellschaften ab.“ Für das Jahr 2011 bestätigt Geyer, dass unter der Voraussetzung, dass es keine massiven Änderungen mehr geben werde, man eine geringe Volatilität beim Ergebnis bestätigen wird können und keine Vorhersage zurücknehmen muss.

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VAV VERSICHERUNG

Geballte Neuerungen Mit einer Fülle von Innovationen beschließt die VAV das Jahr 2011. Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing blickt zurück und gibt einen Vorgeschmack auf das, was kommen 2012 kommen wird. Dr. Peter Loisel, Vorstand für Vertrieb und Marketing VAV risControl: Herr Dr. Loisel, die VAV hat in den letzten Monaten so richtig Gas gegeben. Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights und welche Meilensteine würden Sie besonders hervorheben? Loisel: Nun, das Jahr hat für uns schon sehr spannend begonnen - im ersten Halbjahr haben wir einen klaren Fokus auf die KFZSparte, die ja bekanntlich unsere wichtigste Sparte ist, gelegt: Erstmals seit langer Zeit hat die VAV ihren Motorrad-Tarif überarbeitet, mit ganz speziellen Angeboten für bestimmte Motorrad-Klassen, die landläufig Cruiser genannt werden. Mit einer Prämie ab 98 Euro konnten wir Marktanteile zubauen und gleichzeitig unser Profil als KFZ-Versicherer stärken. Mit dem KFZTarif 2011 setzten wir Stoßrichtung der vergangenen Jahre fort – neben der BonusProvision, die auch heuer wieder zu den Highlights zählte –, war es vor allem der neu gestalteten Online-Tarifrechner, der viele Makler überzeugte. Insgesamt konnten wir im Maklermarkt eine Steigerung um 7,5 Prozent bei den polizzierten Anträgen erzielen. Schließlich präsentierten wir mitten im Sommer im Rahmen der Ennstal-Classic den neuen Oldtimer-Tarif, den wir gemeinsam mit den Experten von CASCAR entwickelt haben. Im Herbst schließlich lancierten wir dann unsere neue Palette an Rechtsschutz-Versicherungen (risControl berichtete, Anm. d. Red.) sowie die Mietkaution, eine neuartige Finanzie-

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rungsmöglichkeit für Wohnungsmieter. Zusätzlich gab es einige Innovationen im Firmengeschäft, etwa die PhotovoltaikVersicherung „Solarprotect“. risControl: Die VAV hat im ablaufenden Jahr mit zahlreichen Service-Verbesserungen aufwarten können. Welche davon stufen Sie als Quantensprünge für Ihr Haus ein? Loisel: Was mich besonders freut und stolz macht, sind insbesondere zwei Aspekte: Erstens, die Verbesserung im Schadenmanagement. Derzeit werden 99,57 Prozent aller einlangenden Schadenmeldungen binnen eines Werktages angelegt, das ist wahrlich bemerkenswert. Seitens der Makler wird das sehr positiv wahrgenommen, wie auch Herr Pesendorfer in einem Statement in der aktuellen Ausgabe unseres Maklermagazins, dem VAV FORUM, bestätigt. Die Komfort-Schadenmeldungen möchte ich in diesem Zusammenhang auch erwähnen: Immer mehr Vertriebspartner nutzen diese online-verfügbaren Formulare. Besonders positiv hat sich auch die XMLQuote entwickelt, per Ende November 2011 liegt sie bei 54 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Wert noch unter 44 Prozent, das heißt wir sehen eine deutliche Steigerung in der Akzeptanz bei der vollelektronischen Abwicklung. Unsere kontinuierlichen Anstrengungen, sowohl in der innerbetrieblicher Prozessoptimierung (Stichwort: Schaden) wie auch kommunikationsseitiger Natur (XML-Quote) – tragen also Früchte.

risControl: Wagen wir einen Blick ins Jahr 2012: Worauf dürfen sich VAV-Vertriebspartner freuen? Mit welchen Service- oder Produktinitiativen der VAV wird zu rechnen sein? Loisel: Nun, da haben wir einiges in der Pipeline: In diesen Tagen bringen wir die Sofort-Polizze in der Rechtsschutz-Sparte. Sie wird für all jene Verträge ausgestellt, die über VAV PRO (das Vertriebspartner-Portal der VAV, Anm. d. Red.) eingereicht werden. Der Vermittler kann also sofort nach Antragsübermittlung die Polizze ausdrucken und dem Versicherungsnehmer überreichen oder sie sofort in seiner eigenen Kundenverwaltung ablegen. Schrittweise werden wir auch für die anderen Sachsparten die Sofort-Polizze einrichten und so unseren Service deutlich verbessern. Weiters haben wir den KFZ-Tarif 2012 in Ausarbeitung, der – soviel sei schon verraten – mit einigen Zuckerln überraschen wird. Bei den anderen Sparten im Privatgeschäft haben wir gerade einen ScreeningProzess laufen, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ansonsten werden wir im nächsten Jahr unseren Fokus auf die Verbesserung unseres Serviceangebotes für Breitenmakler legen, und stocken dafür unter anderem in der Betriebsorganisation und dem Vertrieb auf. Die Stoßrichtung ist also weiterhin qualitätsvolles Wachstum in unseren angestammten Sparten und Innovationen in ertragreichen Nischen. risControl: Herr Dr. Loisel, wir danken für das Gespräch!

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Pensionsrechner MBA Gerhard Hopfgartner, Vorstand Skandia Versicherung

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ehr als die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher haben keine Vorstellung, wie hoch ihre gesetzliche Pension – und ihr Pensionsloch – im Lebensherbst sein wird. Um hier Abhilfe zu leisten, bietet Skandia nun exklusiv in Österreich einen Pensionsvorsorgerechner, basierend auf den individuellen Sozialversicherungsdaten jedes Anlegers, an. Innerhalb weniger Minuten wird die exakte Höhe der Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenpension ermittelt, ganz einfach per Kartenlesegerät. Voraussetzung ist nur eine Bürgerkarte oder ein Account für das Finanz-Online-Portal. Die Berechnung funktioniert für alle Berufsgruppen – ob angestellt, selbstständig oder auch Landwirt. Skandia Vorstand Gerhard Hopfgartner, MBA: „Wir wollen unsere Anleger ein Leben lang begleiten und ihnen zur bestmöglichen Vorsorge verhelfen und sie in einen wirklich goldenen Lebensherbst coachen – dazu gehört auch flexible und rasche Unterstützung. Deshalb haben wir nun, als erster und einziger Anbieter in Österreich, ein eigenes Pensionsrechnertool eingeführt, das es unseren Vertriebspartnern ermöglicht, innerhalb weniger Minuten jedes individuelle Pensionsloch zu berechnen und auf Basis dessen ihre Kunden maßgeschneidert zu beraten.“

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Das Rechentool ist bereits nach den Standards des neuen Pensionsgesetzes APG programmiert. „Wir wollen Anlegern die Gelegenheit geben, ihr Pensionsloch genau einzuschätzen und unseren Vertriebspartnern die Möglichkeit bieten, wirklich maßgeschneidert zu beraten. Denn unsere Vorsorgestudie 2011 hat wieder gezeigt, dass das Wissen über das eigene Pensionsloch die erste und wichtigste Voraussetzung für ideale Altersvorsorge ist“, so Hopfgartner. Für 22% der Österreicher bewegt sich da-

bei die Größe des Pensionslochs zwischen 301 und 500 Euro, 19% gehen optimistisch von 0-300 Euro Pensionsloch aus, 21% von einem höheren Betrag zwischen 501 Euro und mehr als 1.000 Euro – ein sehr heterogenes Bild. „Um als Finanzberater das enorm hohe Potenzial im Vorsorgegeschäft zu heben, braucht man die richtigen Werkzeuge und entsprechendes Sozialversicherungswissen – das alles vereint die Skandia Pensionsrechner-Initiative jetzt“, bestätigt Ronald Felsner, ein Vertriebspartner.

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UNIQA VERSICHERUNG

Südosteuropa

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Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kindl, UNIQA International AG

ktuell ist der Versicherungskonzern in 21 Märkten in Südosteuropa tätig. Seit seinem Einstieg in die Region konnte das Unternehmen seine Präsenz massiv ausbauen. Derzeit nehmen 40 Auslandsgesellschaften die Interessen der Gruppe unter der Auslandsholding UNIQA International AG wahr. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kindl: „Wir beweisen durch den Ausbau unserer Präsenz in Südosteuropa, dass wir großes Vertrauen in die weitere Entwicklung der Region

haben. Dass dieses Vertrauen gerechtfertigt ist, zeigt sich nun etwa in Albanien, wo wir im ersten Halbjahr 2011 unsere klare Marktführerschaft weiter ausbauen konnten.“ Im Kosovo wurde die Lizenz zur Gründung einer Lebensversicherung erteilt, in Mazedonien konnte die Lizenz für das Lebensversicherungssegmet im Mai 2011 erworben werden. In Albanien wird am weiteren Ausbau des Lebensversicherungsbereiches gearbeitet sowie an der Einführung von Krankenversicherungsprodukten.

UNIQA

Website

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eit Ende Oktober erstrahlt die UNIQA Website im neuen Glanz. In den letzten Monaten wurde die Site einem umfangreichen Relaunch unterzogen, sie zeigt sich nun übersichtlicher und moderner. Durch eine klarere Menüführung wurde die Usability entscheidend verbessert. Die Navigation zu den Top-Themen erfolgt nun durch Mehrfach-Access. Im Sinne der Markenpolitik und branchenübergreifender Benchmarks wurde auch das Design einem Relaunch unterzogen. Neue, medienangepasste Features und ein auf das Wesentliche reduzierter Produktauftritt bieten dem Internet-User nun mehr Übersichtlichkeit. Einige Highlights des Relaunchs: „UNIQA BEST OF“ zeigt direkt auf der Startseite Produkte an, die einzigartig für das Unternehmen sind. „UNIQA SPECIALS“, der neue Infotainment-Bereich, ebenfalls auf

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der Startseite, stellt Podcasts, Testimoniales oder Informationen über hauseigene Kooperationen zur Verfügung. Neu sind zudem die „Flipmags“ – Online-Folder mit Such-, Druck- und Zoomfunktion. Die klare Serviceorientierung der Website kommt durch das Rückrufservice „Wir rufen Sie an“ oder „UNIQA vor Ort“ (Kontaktdaten aller Standorte in Österreich und international) zum Ausdruck. Das Login zum Portal „myUNIQA“, der personalisierten Informationsplattform, ist nun auf allen Seiten von www.uniqa.at möglich. Kunden können zudem mit ihren persönlichen Betreuern vor Ort über eigene „Betreuerwebsites“ direkt in Kontakt treten – online und unkompliziert. Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender von „UNIQA Österrei-

ch“: „Das Internet ist ein enorm wichtiger Informationskanal. Umso wichtiger ist es aber, die Informationsflut zu strukturieren und den Usern unsere Services und Informationen übersichtlich, aber auch ästhetisch ansprechend zu präsentieren. Das ist uns mit dem Relaunch gelungen. Ich lade Sie alle ein, sich auf unserer Website ein Bild davon zu machen!“

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INSTITUT FÜR VERSICHERUNGSWISSENSCHAFTEN E.V.

Vertriebskonferenz In Köln wurde die 4. Konferenz des Instituts für Versicherungswissenschaften e.V. an der Universität Leipzig veranstaltet. Zu Veranstaltungsbeginn wurden die 78 Teilnehmer von Herrn Professor Dr. Fred Wagner begrüßt, der auch durch die Veranstaltung moderierte.

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ach der Vorstellung der Agenda begann der erste Themenblock zu allgemeinen Vertriebsfragen mit dem Vortrag von Herrn Dr. Sebastian Rapsch, Principal, The Boston Consulting Group, über die „Vertriebslandschaft der Zukunft – Entwicklungstendenzen, Chancen und Herausforderungen“. Einen ersten Fokus legte Dr. Rapsch auf das Multikanalmanagement. In diesem Zusammenhang verwies er insbesondere auf den „hybriden Kunden“ und die dahingehend notwendige der Kommunikationswege und Vertriebskanäle, die es zu integrieren gelte. Anschließend referierte Dr. Rapsch über die Chancen in der Ausschließlichkeit und betonte vor allem die Kundenbetreuung durch die „Vermittler als Teil eines koordinierten Gesamtkonzepts“. Des Weiteren wurden die zunehmende Bedeutung des mobilen Internets und damit einhergehende neue Möglichkeiten im Vertrieb hervorgehoben, die auch als Chance im Direktvertrieb erkannt wurden. Wenngleich nicht alles technisch Mögliche zu Veränderungen in der Versicherungsbranche führen werde, unterstrich Dr. Rapsch zum Ende seines Vortrags noch einmal die Dynamik der technischen Entwicklungen. Es folgte die Vorstellung einer Studie der V.E.R.S. Leipzig GmbH „Social Media: Ein empirischer Befund aus der Leipziger Forschung“ durch Herrn Professor Dr. Fred Wagner. Die Studie, die unter Leitung von Professor Dr. Dubravko Radić

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(Professor für B et r i e b s w i r t schaftslehre, insb. Dienstleistungsmanagement an der Universität Leipzig), Professor Dr. Fred Wagner und Dr. Florian Elert (beide Institut für Versicherungslehre) du rchge f ü h r t wurde, untersuchte die aktuellen Social Media-Aktivitäten ausgewählter deutscher Versicherungsunternehmen. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse umfassender Online-Befragungen von „Digital Natives“ (N=715), das waren vor allem Studierende der Universität Leipzig, und Vermittlern (N=376) hinsichtlich der Wahrnehmung, Nutzung und Wirkung sozialer Medien vorgestellt. Die gesamte Studie ist ab sofort bei der V.E.R.S. Leipzig GmbH (Frau Daniela Fischer, Tel.: 0341 355 9554, E-Mail: fischer@vers-leipzig.de) erhältlich. Der folgende Punkt auf der Tagesordnung war eine Podiumsdiskussion zur „Transparenz und Verständlichkeit von Versicherungsprodukten“ unter der Moderation von Herrn Professor Dr. Fred Wagner. Die teilnehmenden Experten waren: Herr

Dietmar Bläsing, Mitglied der Vorstände, VOLKSWOHL BUND Versicherungen; Herr Marco Gerhardt, geschäftsführender Gesellschafter, Innovalue Management Partner GmbH; Herr Dr. Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand, Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V.; Herr Jürgen Lang, Mitglied des Vorstands, DKV Deutsche Krankenversicherungs AG; Herr Lambert Stegemann, Generalbevollmächtigter der FiNet AG, Geschäftsführer der FiNet Finanz GmbH und FiNet Service GmbH. Die Diskutanten richteten ihre im Wesentlichen auf den Konflikt zwischen optimaler Kundeninformation und Überforderung des Kunden sowie auf mögliche Transparenztreiber im Versicherungsvertrieb, wie z.B. Honorarberatung, Vergleichsportale oder Produktratings.

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VORSICHT PENSIONSLOCH!

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Das Pensionsloch ist das Geld, das Ihnen fehlen wird, wenn Sie in den Ruhestand gehen. Denn zwischen letztem Gehalt und gesetzlicher Pension gibt es einen gewaltigen Unterschied. Was Sie dagegen tun können? Rechtzeitig vorsorgen. Am besten mit Skandia Life Time, der Vorsorge, die sich jeder Lebenssituation anpasst. Mehr Infos erhalten Sie bei unabhängigen Vermögensberatern, Versicherungsmaklern, ausgewählten Banken und auf www.skandia.at Skandia Lebensversicherungs AG. Der Spezialist für Fondsgebundene Vorsorge.

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Liebes Christ k Concours d´Elegance

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ldtimer-Events, meist Concours d‘Elegance genannt, sind eine spezielle Art von Wettbewerb. Dabei präsentieren stolze Besitzer seltene, oder gar einmalige, historische Fahrzeuge im Originalzustand. Die rollenden Schatzkästlein werden meist von einer prominent besetzten, hochkarätigen Jury bewertet: nach Zustand, Originalität, Schönheit und oft auch nach ihrer Historie. Solche Veranstaltungen finden vorzugsweise zu Zeiten und an Orten statt, an denen auch die High Society Gefallen findet. Der größte Concours findet alljährlich in Pebble Beach, Kalifornien, statt. Der traditionellste, schönste und eleganteste Concorso wird allerdings schon seit 1929

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in Cernobbio am Comersee im herrschaftlichen, altehrwürdigen Grand Hotel Villa d´Este zelebriert: der Concorso d’Eleganza Villa d´Este. Sozusagen die Creme de la Chrome. Traditionell fährt bei der Villa d´Este vor, was klassisch und wertvoll ist. Organisiert – seit mehr als zehn Jahren - von der BMW-Group, dem Sponsor des Concorso d‘Eleganza. Teuersein ist keine Kategorie. Die vorgestellten Oldtimer aus glorreichen Automobilepochen lassen die Herzen der Aficionados höher schlagen. Wobei Oldtimer eine eher unglücklich gewählte Bezeichnung ist. Den Rembrandt, der im Esszimmer hängt, bezeichnet unsereiner ja auch nicht so. Ist doch so, oder? Der Concorso ist eher eine HighSociety-Veranstaltung denn Familienfest. Und so heißt es in Cernobbio: The same

procedure as last year? Yeah, same procedure as every year, James! Ursprünglich diente der Concorso d‘Eleganza der Präsentation von Karosserien. Ähnlich den Haute-CoutureSchauen von heute, bei denen die Modemacher ihr Können demonstrieren, um dann eine alltagstauglichere Version ihrer Ideen in den Boutiquen zu verkaufen, bot der Concorso die Möglichkeit, zu zeigen, wozu ein Karosseriebauer imstande war. Seine Ursprünge hat er in einer Zeit, als man sehr reich sein musste, um sich überhaupt ein Auto kaufen zu können, und einige der vorgestellten Vehikel wurden noch als Alternative zur Kutsche gehandelt. Im Gegensatz zu Couture-Schauen werden allerdings keine Trends gesetzt. Was nicht bedeutet, dass die Veranstaltung keinen Moden unterliegt. Seit ei-

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stt kind, ich bin brav Mario Passini Comm. C.le

Liebes Christkind, ich bin brav, mach die Augen zu im Schlaf - und lande auf dem Parkplatz meiner Träume: beim Concours d´Elegance in der Villa d´Este am Comersee.

nigen Jahren geraten Fahrzeuge wie der Rolls-Royce und der Delage, die mit viel Geld in ihren Urzustand rückgebaut wurden, bei der Jury ins Hintertreffen. Stattdessen finden Preziosen Gefallen, die der Zeit getrotzt haben und in einem möglichst authentischen Zustand präsentiert werden.

Ein Frühlingstag im Mai Es ist einer jener, nicht nur das Herz erwärmenden, Frühlingstage im Mai, wie man sie nur südlich der Alpen erleben kann. Selbst kurze Regengüsse können daran nichts ändern. Die Natur schämt sich ein wenig ob ihrer selbst. Weil sie gar so stark aufgetragen hat. So schön ist die Naturkulisse, fast schon kitschig. Die Sonne beleuchtet die historischen Villen am Ufer, ein paar Boote zischen übers Wasser. Der Comer See in Italien ist berühmt für seine stimmungsvolle Lage. Und vor dem edelsten Hotel am See, dem Grand Hotel

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Villa d´Este, röhren schon die Motoren. Denn es ist wieder soweit. Der Schönheitswettbewerb für Klassiker der Automobilwelt startet. Doch nicht nur die schönen – Automobile natürlich - stehen im Mittelpunkt. Am Comersee trifft sich auch die High Society. Selbst George Clooney soll schon

vorbeigekommen sein und sich an Rundungen und Kurven erfreut haben. Jenen der Automobile natürlich. What else? Und es scheint, als würden die automobilen Veteranen immer schöner. Liegt es daran, dass wir von glatt gebügelten Weltdesigns abgestumpft sind? Hier aber hat jeder Oldie Charme, Flair und Ausstrahlung.

Der Concorso Klar erkennbar sind auch die regionalen Unterschiede der einzelnen Automarken. Hier die smoothen Kurven der Italiener, da die straffen Linien englischer Flitzer.

Das Fest für die automobilen Sinne wird in acht Klassen abgehalten. Dazu kommen noch Auszeichnungen für historische Fahrzeuge, für Concept Cars und Prototypen. Die acht Klassen von A bis H stehen für: geschlossen für Comfort, Open Sky, Fifties chic – Cars for the Jet Set, A new dawn – small Cars und große Leistung, Swinging Sixties Style, die Geburt der Supersportwagen, Masters of Creativity und last, but not least, H: Farbe und Speed – Post-war Racing Icons. Am heiligen Rasen gewonnen haben: ein Alfa Romeo 33 Stradale, Berlinetta, Scaglione aus dem Jahre 1968. Er erhielt den begehrten Trofeo BMW-Group. Und der Publikumspreis, die Coppa d‘Oro Villa d´Este – die zweithöchste Auszeichnung des Automobil-Schönheitswettbewerbs am Comer See – ging an einen 1942 gefertigten Alfa Romeo 6C 2500 SS, Coupé Bertone. Mit der Auszeichnung: Best of Show. Den Concorso d’Eleganza Design Award for Concept Cars & Prototypes ging an den Eigner eines Aston Martin, Zagato, Coupé, 12 Cyl., 2011. Gehörige Aufmerksamkeit erregte auch ein Rolls-Royce Phantom II von 1933. Fast erwartete man, dass aus ihm ´Der Große Zampano´ aussteigt. Übrigens, der Wert des Alfa 33-Stradale dürfte sich durch den Sieg beim Concorse glatt verdoppelt haben. Den Event hat Horst Brüning, Präsident der Fédération Internationale des Véhicules Anciens, in außergewöhnlicher Perfektion gemanagt. Brüning ist Schwede,

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spricht sieben Sprachen und kennt die meisten Teilnehmer persönlich. Er gehört zu jenen Experten, die mit Argusaugen darüber wachen, ob und wie viel an einem Wagen verändert wurde. Er ist sozusagen der oberste Hüter wahrer Werte. Seine Begeisterung ist offenbar. Wenn er beispielsweise von einem Alfa Romeo von 1968 sagt: „Diese Autos wurden noch von einem Menschen designt, sie haben eine Seele!“ Bei der Parade der automobilen Schönheiten sah man etwas mehr als 50 schier unbezahlbare Oldtimer, die vor der Jury defilierten. Vom Rolls-Royce 20/25 von

1932 bis hin zum Citroën SM Opera von 1972. Über Geld sprach man später nur im Zelt des Auktionshauses RM, das beim Concorso d‘Eleganza 32 Klassiker auffahren hat lassen. Angeboten wurden unter anderem ein Talbot-Lago 1938 T150C-SS Teardrop Coupe, ein Rolls Royce Phantom, ein Mercedes 540K und ein halbes Dutzend Prototypen der italienischen Designschmiede Bertone. Drei Viertel der Oldtimer wechselten bei der Auktion den Besitzer. Den höchsten Zuschlag erzielte mit 3,1 Millionen Euro der Talbot-Lago T150-C SS Teardrop Coupé von 1938. Den Gesamtumsatz der Versteigerung bezifferte RM auf rund 23 Millionen Euro. Traumautos, kultiviertes Ambiente und kistenweise Champagner. Man sagt, der Überfluss bei den Concours d‘Elegance habe schon immer eine wichtige Rolle ge-

Alfa Romeo 33 Stradale, Berlinetta, Scaglione aus dem Jahre 1968. Erhielt, als best in Show von der Jury, die begehrte Trofeo BMW-Group. Klassensieger und Mention of Honor

Den Preis für das am besten erhaltene Auto der Vorkriegszeit ging an einen Rolls-Royce, Phantom II, Special Town Car, Brewster, 1933

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spielt, das sei Tradition: „Denn diese Veranstaltungen wurden in der Gründerzeit des Automobils ins Leben gerufen, um die Kauflust jener zu wecken, die eigentlich schon genügend Autos hatten“, so ein Insider.

ABENDS Abends sammelten sich Teilnehmer zur Auktion. Die bot einen Einblick in die Exklusivität eines spektakulären Marktes automobiler Eitelkeiten. Und eine erstklassige Gelegenheit für gepflegte Geschäfte in gepflegter Atmosphäre. Ein Lancia Siblio von 1978 kommt zum Schnäppchenpreis von 95.200 Euro unter den Hammer. Ein Ferrari 375 MM Berlinetta hingegen erzielte mit 3,36 Mio. Euro das Höchstgebot der Auktion. Andere wieder

tanzten beim „Tanz durch die Nacht“ zur Musik aus einer Zeit, als die Scheinwerfer der Autos noch so groß waren, als kämen sie direkt vom Leuchtturm des Chateau d´If. Das Repertoire der Jazz-Band reichte von den Roaring Twenties bis hin zum Tripping through The Sixties. Man kann erkennen, wie sich die Zeiten verändert haben. Technisch und musikalisch. Selbst vor der Musik hat die eiserne Sparwut nicht haltgemacht. So wurden mit der Zeit aus einem 20 bis 30 Mann starken Big-Band-Orchester drei Lautenspieler, welche mit ihren mehr oder weniger großen Ukulelen ihre Fans mit Techno beschallen. Reißt bei einer Performance mal ´ne Saite, ist das auch kein Malheur. Man merkt´s kaum. True heavy Metal Drums decken´s zu. Aber heute

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Den höchsten Zuschlag erzielte mit 3,1 Millionen Euro ein Talbot-Lago T150-C SS Teardrop Coupé von 1938 Abend gibt es Softies. Die Band intoniert: „When we‘re out together dancing, cheek to cheek.” Man nippt am Champagner - vorrangig Pernod Ricard Cuvee Belle Epoque - und smaltalkt über die größte Champagnerflasche der Welt: Es bedurfte zweier Personen, um diese überhaupt zu heben. 100.000 Dollar sollen dafür am Silvesterabend 2010 im kalifornischen Las Vegas für diese 30 Liter fassende XXL-Bottle bezahlt worden sein. Morgen, da darf auch das normale Publikum zum Schauen kommen. Aber heute, heute fühlt man sich noch sicher und geborgen. Weil heute Abend ist man noch am untersichersten.

EPILOG Nachdem mir das Christkind meinen Wunsch erfüllt hatte – DANKE! - wurde ich leider sehr, sehr unbescheiden. Deshalb will ich nächstes Jahr mehr! Ein Maharadschah veranstaltet jetzt auch in Indien einen Concours D’Elegance. Mit echten Prinzessinnen und einer Inszenierung wie aus Tausendundeiner Nacht. Da will ich den gelben Thron-Rolls-Royce Silver Ghost Dome von 1911, der in den letzten 100 Jahren gerade einmal 584 Kilometer gefahren wurde, sehen. Und den Tiger von Eschnapur natürlich. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Der Publikumspreis, die Coppa d‘Oro Villa d´Este – die zweithöchste Auszeichnung des Automobil-Schönheitswettbewerbs am Comer See – ging an einen 1942 gefertigten Alfa Romeo 6C 2500 SS, Coupé Bertone. Mit der Auszeichnung: Best of Show from Public Referendum

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Zehn Jahre Erfolg v.l.n.r. Wiens stv. Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Dr. Günter Geyer, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Erste Group-Generaldirektor Mag. Andreas Treichl und Rede Dr. Peter Hagen

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ie Konzernspitze Vienna Insurance Group feierte im großen Stil und mit prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft in der Wiener Hofburg ihre zehnjährige Erfolgsgeschichte. Unter dem Motto „Die Zukunft steht auf festem Fundament“ stand die Präsentation der Entwicklung der Wiener Städtischen Versicherung von einem führenden österreichischen Versicherer hin zur Vienna Insurance Group, dem führenden Versicherungskonzern in Zentral- und Osteuropa. Neben den oft emotionalen Reden stellte CEO Günter Geyer auch das neue zukünftige Vorstandsteam unter Dr. Peter Hagen vor. Die Festansprache von CEO Geyer: „Ich sehe die Zukunft der Vienna Insurance Group auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten mit Optimismus. Das zukünftige Vorstandsteam besteht aus arrivierten Managern, die dem Haus verbunden sind und dabei langjährige Erfahrung haben. Es ist ein leistungsbewusstes, engagiertes Team, geführt von Dr. Peter Hagen, das mit dem Denken und den Traditionen unseres Konzerns gut vertraut ist und damit die kontinuierliche Entwicklung weiterführen wird.“

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Seit dem Jahr 2000 verdreifachte sich das Prämienvolumen von rund 2,6 Mrd. Euro auf insgesamt 8,6 Mrd. Euro. Der Gewinn (vor Steuern) wurde um das 25-fache von 20 Mio. Euro auf zuletzt 508 Mio. Euro gesteigert. Ebenso ist die Zahl der Mitarbeiter in den nunmehr 25 Ländern von mehr als 10.000 auf insgesamt rund 25.000 gewachsen. Eindrucksvolle Zahlen, die die erfolgreiche Expansionsstrategie der Vienna Insurance Group deutlich illustrieren. Auch in der Eigenkapitalausstattung verzeichnete der Konzern eine deutliche Verstärkung von 500 Mio. Euro auf heute 5 Mrd. Euro. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer erwähnt in seiner Ansprache die außergewöhnlichen Erfolge des Unternehmens. Die Laudatio hielt Erste Group Generaldirektor Andreas Treichel. Dabei unterstrich er die Außergewöhnlichkeit und konstruktive Intensität der Partnerschaft zwischen Erste Group und Vienna Insurance Group. Gerade in wirtschaftlich so volatilen Zeiten am Finanzdienstleistungssektor sei es unschätzbar, einen verlässlichen und so erfolgreichen Partner zu haben wie die Vienna Insurance Group, betonte Treichl. Durch den seinerzeitigen Verkauf der s-Versicherung an die Vienna Insurance Group haben die Erste

Bank und die Sparkassen auch dem enorm stark wachsenden Markt „Banking Insurance“ eine nicht unbedingt der damaligen Marktdefinition entsprechende Bedeutung verleihen können, sagte Treichl, der sich „mit seinem Freund Günter Geyer auf noch viele gemeinsame Taten in den nächsten Jahren freut“. Anlässlich der Veranstaltung wurde ein Buch aufgelegt, das die Erfolgsgeschichte des Unternehmens nachzeichnet. Die Geschichte beginnt bei den Anfängen des österreichischen Versicherungswesens vor fast 200 Jahren und geht über die schwierigen Jahre des Neubeginns nach 1945 bis zu dem damals für Wien revolutionären Bau des Ringturms. Die Rolle des First Movers als Pionier der westlichen Versicherungsbranche in Zentral- und Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist der Schlüsselmoment für die außergewöhnliche Expansion der Vienna Insurance Group. Neben den erfolgreichen Kapitalerhöhungen und der ausgezeichneten Partnerschaft mit der Erste Group wird auch abseits von Prämien und Polizzen auf das grenzüberschreitende soziale und kulturelle Engagement der Vienna Insurance Group eingegangen. In zum Teil bemerkenswerten Anekdoten werden in dem Band die Ereignisse der vergangenen 20 Jahre geschildert. Neben Generaldirektor Dr. Günter Geyer und seinen Vorstandskollegen kommen dabei auch zahlreiche Freunde, Wegbegleiter und Geschäftspartner zu Wort.

Dr. Günter Geyer, CEO Vienna Insurance Group

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VERANSTALTUNG

WIENER VERSICHERUNGSMAKLER

10. Informationstag

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ereits zum 10. Mal zelebrieren die Wiener Versicherungsmakler nächstes Jahr ihren Informationstag. Diesmal wird im Rathaus der Stadt Wien gefeiert. Das 10-Jahres-Fest wird mit dem Titel „MOTTO:MENSCH“ einen weiten Bogen spannen und Themen wie Vertrauen, Partnerschaft, Gesetzesentwicklungen, Selbstständigkeit, die neue Armut und Ideen für die Zukunft aufgreifen. Der Kontinuität folgend, wird auch 2012 die Präsidentschaft der WKW und eine hochrangige politische Stadtvertretung, sowie ein prominenter Keynote-Speaker die Veranstaltung ab 16 Uhr eröffnen. Neben der „Hammurabi-Preisverleihung“ wird Humorvolles, Ehrenvolles und Be-

sonderes (wie zum Beispiel eine WeltUraufführung) den geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und der Versiche-

rungsbranche geboten. Den Abschluss bildet erneut das beliebte „talk together“ zur Kontaktpflege.

SIONVORSORGEKFZHAFTPFLICHTVERSICHERUNGWOHVORSORGEPENSIONGESUNDHEITHAFTPFLICHTVERSI NF ER NAVISO O UR FG EE10. E VI EO BR ES RZUM PP EE NNINFORMATIONSTAG SS II OO NN KF FI NZ RA ENCZHE TKSFSZ CRHEUCTHZTVSOSRCSHOUR TG ZE P KK FF ZDER R E C H T S S C H U T Z Z W IWIENER R F Ü R S I VERSICHERUNGSMAKLER E F Ü HR AU FNTSP FV LOI RC SH OT RP EG NE SWI O NH KN FE ZNVVOORRSSOORRO RÖ SG OE NR VG OE RK SF OZ RRG EE CP HE TN S SI OCNHGUETSZUPNEDN GF EI NF RA ENIZE EBNE PR EU SF IE OV NE RV M S I O N V O R S O R G E K F Z E I W O H N E N R E C H T S S CHHAUFTTZPWF OL HI CN HE NT VF IENRASNI ZC EHNE VROURNSGOWR OG N E N EVNOVROSROSROGREGPEEF NI NS AI ON NZ EK NF PZ ER NE SC IHOTNSVSOCRHSUO TRZGVE OK RF SZ RO ERCG OK HF N29. Z R EFebruar C H T S S2012 CHUTZHAFTPFLICHTPENSIONKFZVORSO

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V O SORGEFREIEBERUFEVERM

VBV VORSORGEKASSE

Award

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v.l.n.r.: Dr. Wolfram Tertschnig, Abteilungsleiter Nachhaltige Entwicklung und Umweltförderpolitik, Lebensministerium; Mag. Helmut Maukner, Präsident des Instituts Österreichischer Wirtschaftsprüfer; Mag. Peter Eitzenberger, Prokurist VBV - Vorsorgekasse AG; Frau Univ. Doz.Mag. Dr. Christine Jasch

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ie Kammer der Wirtschaftstreuhänder hat der VBV Vorsorgekasse den 2. Platz beim Austrian Sustainability Reporting Award verliehen. Ausgezeichnet wurde der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht, der die konsequente Umsetzung der Grundsätze von nachhaltigem Wirtschaften und verantwortungsbewusstem Handeln aufzeigt. Die VBV bringt den Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht seit 2006 in einer integrierten Form heraus und erreichte damit in den letzten vier von fünf Jahren die Top 3. „Es gibt nicht viele Finanzinstitute, die es so konsequent schaffen, sich mit nachhaltigem Investment auseinanderzusetzen. Umso mehr freut es uns, diese Auszeichnung für unser Engagement zu erhalten“, so KR Heinz Behacker, Vorstandsvorsitzender der VBV - Vorsorgekasse.

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ABONNEMENT/IMPRESSUM

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ABONNEMENT-BESTELLSCHEIN An AT Zeitschriftenverlag G.m.b.H. Purkersdorferstraße 6/II/7, A-3100 St.Pölten

FAX: 0720 516 700 Ich/Wir bestelle(n) ______ Exemplare der Zeitschrift Zum Preis (inkl. Porto u. MWSt.) von 60,- EURO AuslandsABO: 95,- EURO

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Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: AT Zeitschriftenverlag GmbH, A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@at-verlag.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Prof. Goran Devrnja, Layout, Djordje Miladinovic, Illustration, Maria Feldhofer, Lektorat Titelbild: AT Verlag, Weitere Bilder: AT Verlag, 3dfoto, Jiri Vaclavek, Wojciech Kaczkowski, iqoncept, Uwe Letzel, Allianz, Marek, DI Robert Herbs, paparazzi1.net/Klaus Kropf, Telekom Austria, comer-see-italien.com, UNIQA, Schaller, Firmenbuch: HG St. Pölten, 273317m. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 01 vom 02.01.2006 / (ca)

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Wer seinen Kunden zuhört, wird auch ausgezeichnet.

Servicefreundlichster Versicherer

Generali punktet in den wichtigsten Bewerben und Kategorien. t "TT$PNQBDU "XBSE (PME )BVTIBMU 4JMCFS -FCFO #SPO[F ,G[

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t SJT$POUSPM 4FSWJDFGSFVOEMJDITUFS 7FSTJDIFSFS Um zu verstehen, muss man zuhören.

Unter EFO 'MàHFMO EFT -ÚXFO

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