risControl 12/2014

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

NR. 12 • 2014 • HEFT 425 • 36. JAHRGANG • EURO 10,00

KR Gerhard Heine, Wiener Städtische Versicherung AG

Intensive und maßgeschneiderte Betreuung

Um Gutes zu tun braucht‘s keine Überlegung


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EDITORIAL

Gansl oder Flüchtling Liebe Leserinnen und Leser! Es soll keine Weihnachtsgeschichte werden und auch kein Aufruf zur Bereitstellung von Wohnraum und ähnlichem. Lesen Sie unser Gedankenexperiment bis zum Ende und bilden Sie sich Ihre Meinung dazu. Das Ende der Geschichte soll beweisen, dass der Unterschied des Geburtsortes ausschlaggebend ist, wahrscheinlich ein bissel anders, als Sie aktuell zu Beginn dachten. Bereits bei der Geburt ist der Weg vorbestimmt. Viel Freiheit, Luft und ausreichend zu Essen, all das sind Indikatoren um eine gute Entwicklung zu gewährleisten. Die Liste ist erweiterbar um Dinge wie Zugang zu frischem Wasser, ausreichend Platz, medizinische (Grund)-Versorgung und Vermeidung angstfördernder Zustände. Zwar ist die Lebenserwartung nicht besonders hoch, aber diese Zeit wird in Glück, Freiheit und Freude verbracht. Die ersten Stunden im Leben sind bereits entscheidend, ob die Zukunft positiv werden wird. Angst, keine Unterkunft – vielleicht ist diese nur provisorisch -, Enge, Schmutz und keine Aussicht auf Besserung, weil es die Umstände nicht zulassen. Die medizinische Versorgung ist rudimentär und Wasser das eher gesundheitsschädlich als erquickend ist. Alles rundherum wirkt düster und aussichtslos, der Kampf um das Überleben bestimmt den Tag. Wem ordnen Sie die Geschichten zu? Die erste Geschichte ist die der Bio- Gans, die unter Aufsicht groß geworden ist und nun als schmackhafter Gänsebraten auf dem Weihnachtstisch steht. Gesund war sie bis zum Ende und so glücklich aufgewachsen, dass die Werbemacher sich ihrer

schon stundenlang erfreut haben. Die begeisterten Produzenten, Verkäufer und Konsumenten wollen wir erst gar nicht erwähnen. So ein glückliches Ganserl. Die andere Geschichte hört zu Weihnachten nicht auf, sie beginnt erst. Hier braucht es keinen Werbeträger, keine schönen Bilder und Achtsamkeit, ist ja nur ein Flüchtlingskind und das passt jetzt zur besinnlichen, friedvollen und „brieftaschenoffenen“ Zeit nur schlecht. Wir öffnen zwar das Herz für Spendenaktionen, den Hintergrund wollen wir nicht sehen. Nur kurz den Vorhang gehoben, aber nur ein Stück damit die angenehme Weihnachtszeit nicht beeinträchtigt wird. Nein, es soll nicht jedem Tier schlecht gehen und jeder Flüchtling ist per se in den Himmel zu heben. Und es braucht auch ein Miteinander beider Seiten, um einen toleranten und akzeptablen Weg zu finden. Aber jedes Kind hat Anrecht auf den ersten Teil der Geschichte mit ausreichender Menschlichkeit und Ressourcen. Überlegen Sie kurz, wenn Ihr Geburtsort nicht in der „ersten“ Welt gelegen wäre, sondern Sie kämen in Afghanistan, Syrien – wahlweise nehmen Sie bitte ein anderes Land – zur Welt. Das bedeutete, Sie wachsen mit Bürgerkrieg, Waffen, Indoktrinierung der Staatsideologien und Glauben/Religion, Verlust der Kindheit, fehlender Schulbildung, fehlendem Wissen und mangelnden Grundrechten auf. Es geht um die Ambivalenz des Tuns und der Empathie, alles mit Maß und Ziel und – vor allem geht es darum - niemanden zu vergessen. Ihre Doris Schachinger


4 INHALT

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56 | Wintermärchen Lappland

20 | Der große Bruder heißt Google

EDITORIAL

3 Gansl oder Flüchtling

KARRIERE

6 Euler Hermes: Neuer CEO 6 Versicherungsagenten: Abschied 6 Gothaer Versicherung: Regionaldirektor

KURZNACHRICHTEN

6 Rechtsstreit 7 Talanx: Verkauf 7 ERGO Versicherung: Effie Award 7 Integral Insurance Broker GmbH: Lloyds Broker 7 Verskonzept: Jubiläumsfeier 7 Telefonieren 8 OpelVersicherungsService: Kooperation 8 Gerichtsgebühren 8 ARAG Versicherung: Gute Nachricht

WIRTSCHAFT

14 Zum Image großer Versicherungsunternehmen in Österreich: Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung (Teil)

48 | Digitaler Fortschritt

TITELGESCHICHTE

36 Um Gutes zu tun braucht‘s keine Überlegung

VERANSTALTUNG

24 Helvetia Versicherung: Großes Finale 27 Steirische Versicherungsagenten: After Business Lounge 27 UNIQA: 10 Jahresjubiläum 28 Allianz Versicherung: Landesdirektion 28 EU Panorama: Provisionen und Offenlegungen in Europa 29 WKO Finanzdienstleister Oberösterreich: Jahrestagung 29 Allianz Versicherung: Betriebskindergarten 30 VAV Versicherung: Auf der sicheren Seite 31 CCA und TOGETHER: Das war der JahresausKLANG 2014 34 Partnercollege 2014 der Wiener Städtischen

MARKT

46 Fachverband der Versicherungsmakler: Alles richtig gemacht 50 VVO: Adventzeit - Brandgefährlich 51 FMVÖ: Weiterempfehlung


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INHALT

24 | Großes Finale

36 | Um Gutes zu tun braucht‘s keine Überlegung

KOMMENTAR

20 Der große Bruder heißt Google

VERSICHERUNG

10 EFM Jahresrückblick: Das war 2014 11 Helvetia Versicherung: Neuer Deckungsumfang 12 Allianz Versicherung: Gewinn 12 Helvetia Versicherung: Bambino 12 Vienna Insurance Group: Kein Sommerloch 44 Allianz Gruppe Österreich: Gütesiegel für Kapitalanlagen 53 VVO/VKI: Finanzbildungsoffensive 52 Valued ASSET: Das Bauherrenmodell als ein Baustein für die langfristige Vorsorge 54 VAV: Neue Unfallversicherung

INTERVIEW

32 Wiener Städtische Versicherung AG: Intensive und maßgeschneiderte Betreuung 48 Generali Versicherung: Digitaler Fortschritt

REISE

56 Wintermärchen Lappland

32 | Intensive und maßgeschneiderte Betreuung

Ausgabe-Nr.: 12 | risControl 12/2014 Heft-Nr.: 425 | 36. Jahrgang Wollen Sie keine Ausgabe versäumen? Dann abonnieren Sie risControl unter www.riscontrol.at

Abo

Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@riscontrol.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Christoph Schönfellner, Layout Titelbild: 123rf.de. Weitere Bilder: risControl, 123rf.de, Apa/L. Schedl, WKO, Sabine Klimpt, Ian Ehm, APA/Hautzinger, Martin Garzaner, Michael Klemsch, Christian Mikes, Petra Spiola. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2012 / (ca)


KARRIERE/KURZNACHRICHTEN

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EULER HERMES

VERSICHERUNGSAGENTEN

Neuer CEO

Abschied

Euler Hermes, der internationale Kreditversicherer hat Dr. Michael Diederich mit Wirkung Anfang Jänner 2015 zum neuen CEO der DACH-Region ernannt. Dr. Diederich wird vom Standort Hamburg aus an den Vorstandsvorsitzenden Wilfried Verstraete berichten. Diederich kommt von der UniCredit Gruppe in München zu Euler Hermes, wo er in den letzten 10 Jahren in führenden Positionen im Bereich des Investmentbankings und des Firmenkundengeschäfts tätig

war, und zuletzt als Bereichsvorstand die Verantwortung für das Firmenkundengeschäft in Süddeutschland innehatte. Wilfried Verstraete: „Er verfügt über umfassende Erfahrung mit Firmenkunden, Familienunternehmen und anderen Unternehmern, sowie über sehr gute Geschäftsbeziehungen zu vielen Entscheidungsträgern. Dies ist eine wichtige Kombination für unsere weitere strategische Entwicklung, um die Anforderungen unserer Kunden in der DACH-Region - allen voran in Deutschland, dem Schlüsselmarkt in Europa - und weltweit, noch besser zu erfüllen.

Nächstes Jahr ist Peter Salek 15 Jahre als Bundesobmann der Versicherungsagenten tätig, nun steht er bei der nächsten Wirtschaftskammer Wahl nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. Trotz seines Abschiedes aus den offiziellen Funktionen wird er den Versicherungsagenten weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen mit seinem Engagement für den Interessensverband der österreichischen Versicherungsagenten.

Der 34-jährige gebürtige Salzburger, der seit nunmehr 15 Jahren sein Zuhause in Kärnten gefunden hat, blickt auch in der Versicherungsbranche auf mittlerweile rund 15 Jahre Branchenkenntnis und Erfahrung zurück. Als leidenschaftlicher Alpinist muss er oft über seine Grenzen hinausgehen um sein Ziel mit Weitblick und Erfahrung zu erreichen. Dieser

Ausrichtung will Herr Zimmerebner auch in seiner Position als Regionaldirektor treu bleiben. Herr Ingo Hofmann, Leiter der Niederlassung der Gothaer LV in Österreich, freut sich, dass er mit Herrn Zimmerebner einen weiteren sehr erfahrenen Mitarbeiter für das Gothaer Vertriebsteam gewinnen konnte.

Euro beigelegt, und in Südafrika laufen juristische Auseinandersetzungen und in Brasilien ein Steuerverfahren mit einem

Streitwert von 91 Mio. Euro. Dennoch rechnet SAP heuer mit einem Gewinn in Höhe von 5,8 Mrd. Euro.

GOTHAER VERSICHERUNG

Regionaldirektor C h r i s t i a n Zimmerebner ist zum neuen Regionaldirektor für Kärnten und Steiermark bei der Gothaer Lebensversicherung AG bestellt worden.

Rechtsstreit Der deutsche Softwarekonzern SAP muss dem amerikanischen Rivalen Oracle circa 290 Mio. Euro Schadenersatz zahlen. Anfangs wurde SAP zu einer Zahlung von über 1 Mrd. Euro verdonnert, erst ein Berufungsgericht reduzierte den Betrag. Der Rechtsstreit hatte den Auslöser im Kauf der TomorrowNow Software, diese soll illegal von Oracle Software über das Internet heruntergeladen haben. TomorrowNow wurde nach einem Verlust 2007 und wegen des Imageschadens für SAP 2008 eingestellt. Der Streit hatte auch ein Strafverfahren ausgelöst, das SAP gegen eine Zahlung von 20 Mio. Dollar Strafe beilegte. Aber nicht nur dieser Streit belastet SAP, ein Patentstreit mit dem US Softwarehaus Versata wurde durch einen Vergleich in Höhe von 390 Mio.


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ERGO VERSICHERUNG

Verkauf

Effie Award

Der Versicherungskonzern Talanx hat den letzten Teil seiner Beteiligung an seinem Schweizer Partner Swiss Life, in Höhe von 5 % komplett verkauft. Der Verkauf soll 214 Mio. Euro eingebracht haben und das Eigenkapital erhöhen, um die Bilanz des Konzerns in der anhaltenden Niedrigzinsphase zu stärken. Vorstandsvorsitzender Herbert Haas bestätigt trotz erhöhter Schadensaufkommen das Jahresziel und angesichts konservativer Prognosen könnte dieses sogar Überraschungen bieten.

Die ERGO Versicherung hat den Effie Award für ihre Frühjahrswerbekampagne gewonnen. Für die Kampagne „Meine Kfz-Versicherung ist auf den Hund gekommen“ wurde dem Unternehmen der Effie Award in Bronze verliehen. Bereits zum 30. Mal wurde der begehrte Preis vergeben, insgesamt wurden 87 Kampagnen eingereicht, 23 Effies und zwei Anerkennungen wurden vergeben. Neben der klassischen Werbekampagne wurde auch Aufmerksamkeit mit dem „fahrenden Hund“ erregt, hinter dem Steuer saßen als Hund verkleidete Menschen.

VERSKONZEPT

Jubiläumsfeier Die Verskonzept wurde vor 10 Jahren von Franz Hofer als Plattform für Versicherungsmakler gegründet. Sein Konzept gemeinsam stark zu sein und in der Versicherungswirtschaft mit Handschlagqualität zu bestehen, ist ein voller Erfolg geworden. Der Slogan: „Qualität durch Ausbildung und Weiterbildung“ liefert eine ausgezeichnete Akzeptanz beim Kunden. Zur Geburtstagsfeier fanden sich viele Partner, Freunde und Kunden im Linzer Büro ein.

Telefonieren In New York sollen über 10.000 neue Telefonzellen entstehen, ersetzt sollen die alten Telefonzellen durch neue kostenfreie Wifi Stationen, wo man kostenlos Smartphones, Tablets oder andere WLAN fähige Geräte nutzen kann. Auch Inlandsgespräche, Zugang zu Serviceleistungen der Stadt und eine Ladestation für mobile Geräte sollen möglich sein. Die Kosten werden mit knapp 200 Mio. Dollar geschätzt, über den Verkauf von digitalen Werbeplätzen erhofft sich die Stadt allerdings in den ersten zwölf Monaten Einnahmen von 500 Mio. Dollar.

INTEGRAL INSURANCE BROKER GMBH

Lloyds Broker Die Integral Insurance Broker GmbH wird der erste akkreditierte Lloyds Broker in Österreich. Damit möchte man den österreichischen Unternehmen die zahlreichen Versicherungslösungen von Lloyds direkt ohne weitere Umwege und Kosten erreichbar machen. Um das zu erreichen, bedurfte es großer Anstrengung und Investitionen in den Ausbau der IT-Infrastruktur und Systeme, sowie in die Erweiterung der Mannschaft.

KURZNACHRICHTEN

TALANX


KURZNACHRICHTEN

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OPELVERSICHERUNGSSERVICE

Kooperation Die OVC GmbH weitet ihre strategische Partnerschaft auf alle 17 Standorte der AVAG Gruppe in Österreich aus. Die AVAG SE ist eine der führenden unabhängigen Automobilhandelsgruppen mit Hauptsitz in Deutschland. Das Unternehmen ist in den Ländern Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn präsent und gegenwärtig an insgesamt 143 Betriebsstätten aktiv. Durch die Kooperation erwarten sich die Kooperationspartner einen stärkeren Zugang zu Neukunden in der Kfz-Versicherung. „Mit dem heutigen Tag heben wir unsere gemeinsame erfolgreiche Zusammenarbeit mit AVAG auf eine neue Stufe“, erklärte Christian Reisner, Geschäftsführer der Opel VersicherungsService GmbH (OVS), anlässlich der Vertragsunterzeichnung bei Opel & Beyschlag in Wien.

Gerichtsgebühren Der Ministerrat hat beschlossen, die Gerichtsgebühren in Pflegschafts- und familienrechtlichen Verfahren, in denen Minderjährige im Zentrum stehen, deutlich zu senken. Für Minderjährige entfallen die Gebühren komplett.

ARAG VERSICHERUNG

Gute Nachricht Nicht nur Schlechtes wird über Versicherungen in den Medien geschrieben, diesmal unter aus dem „guten Nachrichtenteil“ obwohl die Sache um die es sich handelt weltweit entfernt von einer guten Nachricht ist. Die ARAG Versicherung unterstützt eine Weinviertler Familie bei ihrem Rechtsstreit gegen das Landesklinikum Tulln. Es handelt sich um Zwillinge, die nach der Geburt durch eine schwere Virusinfektion im Krankenhaus einen langen Leidensweg auf sich nehmen mussten. Einer der beiden wird sein Leben lang ein Pflegefall bleiben. Eine Klage gegen den Krankenhaus Träger, das Land Niederösterreich wurde eingebracht und die Rechtsschutzversicherung gab dafür Deckung.

Auch die Unterstützung durch die Familiengerichtshilfe als Besuchsvermittler und durch die Kinderbeistände bei Obsorge- oder Kontaktrechtsverfahren ist künftig in der Regel kostenlos. Zusätzlich kommt es auch zu

Gebührenerleichterungen bei einvernehmlichen Scheidungen und bei Sachwalterschaften im Zuge der Vermögensverwaltung. Die Gebührenerleichterungen sollen mit 1. Juli 2015 in Kraft treten.


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Wilhelm Brandstetter, Josef Graf

Die EFM Versicherungsmakler auf der ÖVM Messe

Auch Abseits der Arbeit ist der Zusammenhalt groß: Die EFM Versicherungsmakler stellten beim 23. Parktherme Radmarathon in Wildon die größte Gruppe

Erwin Pichler

Eröffnungsfeier des EFM-Standortes in Kapfenberg

EFM Jahresrückblick: Das war 2014 Im Jubiläumsjahr 2014 hatten die EFM Versicherungsmakler, mit über 50 Standorten die Nr. 1 in Österreich, viel zu feiern: 20-jähriges Bestehen des Franchisesystems, Fortschritte in der Optimierung der Kundenprozesse, neuer Expansionsmanager und ein neuer Vorstand neben Gründervorstand Josef Graf. Die EFM wurde bereits 1991 gegründet, 1994 wurde dann der erste Bürostandort in Schladming eröffnet. Aus diesem Grund feierte die EFM im vergangenen Jahr 20 Jahre Franchisesystem. Josef Graf, EFM Gründer und Vorstand, dazu: „Wir sind stolz, dass wir das erste System in dieser Form in der Versicherungsbranche sind und freuen uns, dass es sich in den letzten 20 Jahren so positiv weiter entwickelt hat. Wir blicken auf viele erfolgreich gelegte Meilensteine zurück und auch im letzten Jahr konnten viele Entwicklungen und Änderungen gefeiert werden. Das stimmt uns selbstverständlich auch positiv für die Zukunft.“ Im vergangenen Jahr legten die EFM Versicherungsmakler ihr Hauptaugenmerk auf die Weiterentwicklung des EDV-Projektes EFM 3.0. Im ersten Schritt wurde bereits letztes Jahr beschlossen auf ein webbasierendes System umzustellen. Zusätzlich sollen auch das Thema Risikoerfassung und Jahresservice im Privatals auch Gewerbebereich EDV-technisch optimiert werden, um den EFM Franchiseunternehmern ein noch besseres System zur Verfügung stellen zu können. Auch dem Compliance Bereich

wurde 2014 viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet. „Wir hatten auch intern einige Prüfungen und haben daraus viele Lerneffekte erzielen können. Hier ist äußerste Vorsicht angesagt. Mit Leitfäden, Handbüchern, Protokollen und umfassenden Schulungen fühlen wir uns aber mittlerweise gut gewappnet, was diesen Bereich betrifft.“, so Graf. Ein besonderes Highlight war natürlich auch die Erweiterung im Managementbereich. Wilhelm Brandstetter wurde in den Vorstand berufen und Erwin Pichler verstärkt das Expansionsteam mit vollem Tatendrang. „Durch meine Frau Regina, die bereits vor 14 Jahren Teil der EFM war und es seit zwei Jahren wieder ist, hatte ich immer ein gutes Naheverhältnis zum Unternehmen und natürlich Josef Graf. Seit Juli bin ich nun als zweiter Vorstand im Unternehmen, fühle mich in dieser Position sehr wohl und freue mich schon auf die kommenden Herausforderungen.“, so Brandstetter. Auch im nächsten Jahr stehen EFM 3.0 und die Expansion des Franchisesystems im Mittelpunkt. Graf dazu: „Das Thema Betriebsnachfolge haben wir als einen der wichtigen Punkte der Zukunft gesehen. Durch unser Franchisesystem bieten wir Vorteile für die Betriebsübergeber, die kein anderer im Markt bieten kann. Unser Fokus ist dabei auf kleine und mittlere Maklerbetriebe gerichtet. Da haben wir mit über zehn internen und externen Übergaben bereits sehr viel Wissen und wichtige Erfahrungen gesammelt.“


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Neuer Deckungsumfang Die Helvetia Versicherung hat ihre Haushaltsversicherung mit einigen nicht alltäglichen Bausteinen versehen. „Das Produkt wurde komplett überarbeitet und steht als „Ganz Privat Haushaltsversicherung“ zur Verfügung. Zur Auswahl stehen drei Varianten klassisch, gehoben und exklusiv, die bis zu vierzig neue Deckungsinhalte umfassen, also weit mehr, als die klassischen Inhalte Feuer-, Leitungswasser-, Sturm-, Glasbruch- und Einbruchsschäden bisher geboten haben“, so Thomas Neusiedler, Helvetia Vorstand Schaden-Unfall. Generell gilt: Zum versicherten Wohnungsinhalt gehören alle beweglichen Sachen, die dem persönlichen Gebrauch oder Verbrauch dienen. Dazu zählen u. a. Möbel und Einrichtungsgegenstände, Schmuck und persönliche Gegenstände bis hin zur Kleidung. Auch Reise- und Sportutensilien, aber auch Fahrräder und Gartenmöbel, sind

mitversichert. Die Versicherungssumme der Privat- und Sporthaftpflicht wurde in der Variante exklusiv auf 5 Mio. Euro erhöht und in der Variante gehoben auf 3 Mio. Euro. Auch nach einem Einbruch wird einem zur Seite gestanden. Mit dem neuen Helvetia-Trostpflaster wird z. B. eine psychologische Hilfe ermöglicht. Auch der neue Zusatzbaustein „Erhöhung grobe Fahrlässigkeit“ lässt die Entschädigungsleistungen sogar bei grob fahrlässig herbeigeführten Schäden anheben. In der exklusiv Variante ist eine Erhöhung auf 50 % der Versicherungssumme (mind. 30.000 Euro) und in der gehobenen Variante eine Erhöhung auf 30 % (mind. 15.000 Euro) möglich. Ein weiterer zusätzlicher Leistungsbaustein ist Teilgewerbe. Dieser ist für all jene Personen interessant, die einen Teil der Wohnung als Büro nutzen, dazu zählen unter anderem die nebengewerbliche Vermietung von Gä-

stezimmern oder die Ausübung eines nicht hauptgewerblichen Buschenschankes. Sie sichern durch diesen DeckungsThomas Neusielder baustein u. a. die gewerblichen Einrichtungen, Handelswaren, Betriebsmittel und auch die mitgebrachten Sachen ihrer zahlenden Gäste. Weitere angenehme Neuerungen sind Bausteine wie „Technik“, wo privat und gewerbliche genutzte Elektrogeräte und EDV-Anlagen unter anderem eingeschlossen sind. Baustein „Heizung“ umfasst Klima- und Heizungsanlagen und noch vieles mehr.

Frohe Weihnachten

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und ein glückliches, erfolgreiches neues Jahr wünscht Ihnen Ihre NV.

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VERSICHERUNG

HELVETIA VERSICHERUNG


VERSICHERUNG

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ALLIANZ VERSICHERUNG

Gewinn

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ie Allianz Gruppe in Österreich kann auf erfreuliche erste neun Monate 2014 zurückblicken: In der Schadenund Unfallversicherung legten die abgegrenzten Bruttoprämien von 678,7 Millionen Euro im Vorjahr um 1,0 Prozent auf 685,4 Millionen Euro zu. Besonders positiv verlief die Entwicklung in der Unfallversicherung, wo die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres

um 5,5 Prozent anstiegen. In der Krankenversicherung wurde die positive Entwicklung der letzten Jahre prolongiert: Die Prämien nahmen von 42,2 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2013 um 6,2 Prozent auf 44,8 Millionen Euro zu. Auch in der Lebensversicherung konnte die Allianz die Prämieneinnahmen steigern: Diese legten von 285,5 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2013 um 2,6 Prozent auf 293,0 Millionen Euro zu.

„Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld bleibt die Lebensversicherung ein attraktives Instrument für die private Vorsorge“, erklärt Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich. Über alle Geschäftsbereiche gerechnet, stiegen die abgegrenzten Bruttoprämieneinnahmen auf 1.023,2 (1.006,3) Millionen Euro. Das bedeutet im Vorjahresvergleich ein Plus von 1,7 Prozent.

HELVETIA VERSICHERUNG

Bambino

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ie Helvetia Versicherung erweitert ihre Vorsorgepalette für Kinder um die klassische Lebensversicherung Bambino. Ab der Geburt bis zum 27. Lebensjahr eines Kindes mit einer Monatsprämie ab 25 Euro abschließbar. Die garantierte Mindestverzinsung für die gesamte Laufzeit beträgt 1,5%. Die Sparprämien werden wertgesichert im klassischen Deckungsstock veranlagt. Zusätzlich wird jedes Jahr eine attraktive Gewinnbeteiligung ausgeschüttet. Einmal gutgeschriebene Gewinne sind ebenfalls garantiert und erhöhen stetig den Auszahlungsbetrag.

Zuzahlungen sind jederzeit möglich, Entnahmen können bereits ab dem zweiten Jahr ohne Abschlag erfolgen. Die inkludierte Auszeitvereinbarung ermöglicht außerdem, dass bei bestimmten Ereignissen – z. B. bei längerer Arbeitslosigkeit – eine Prämienzahlung eine Zeitlang eingestellt werden kann, ohne dass der Vertrag aufgelöst wird. Sollte der Versorger, der Bambino für das Kind abgeschlossen hat, während der Prämienzahldauer sterben, greift die Versorgerklausel. Sie garantiert, dass Helvetia die Prämienzahlung bis Ende der Vertragsdauer bzw. bis zum 27. Lebensjahr

Jürgen Horstmann des Kindes übernimmt. Jürgen Horstmann, Helvetia Vorstand für den Bereich Leben: „Unsere Helvetia Vorsorgelösungen für Kinder bieten ein gutes finanzielles Fundament für die Umsetzung bzw. Absicherung von Zukunftsplänen – wie z. B. eine gute Ausbildung.“

VIENNA INSURANCE GROUP

Kein Sommerloch Die Vienna Insurance Group hat in den ersten drei Quartalen ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36,4 % auf 420,8 Mio. Euro gesteigert, die Combined Ratio liegt bei 97,2 % das Ergebnis pro Aktien erreichte 3,26 Euro. Das Finanzergebnis des Konzerns belief sich auf 844,1 Mio. Euro und die Kapitalanlagen einschließlich der liquiden Mittel betrugen 31,1 Mrd. Euro. Trotz eines Gewinnanstieges blieben die Prämien stabil bei rund 7 Mrd. Euro. Bei den Tochtergesellschaften in Rumänien und Italien gibt es gute Nachrichten, Rumänien ist wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt und in Italien fielen die Verluste geringer aus als im Vorjahr. Alleine in Bosnien-Herzegowina

sind die guten CEE Gewinne getrübt durch schwere Katastrophenschäden im Sommer. Peter Hagen CEO VIG: „25 Jahre nach dem Aufbruch in Zentralund Osteuropa tragen unsere dortigen Konzerngesellschaften heute rd. 57 % zum Gewinn bei. Ich bin überzeugt davon, dass sich die bemerkenswerte Entwicklung in dieser Region langfristig fortsetzen wird.“ Negative Folgen für das Geschäft in der Region durch die Ukraine-Krise und die Kämpfe im Donbass Gebiet des Landes werden nicht erwartet. Österreich konnte mit einem Gewinnsprung um 10,6 % nach den außerordentlichen Belastungen im Vorjahr wieder eine zufriedene Performance erzielen.


Frohe Weihnachten und vielen Dank f端r die gute Zusammenarbeit

Auf ins Leben

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WIRTSCHAFT

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Zum Image großer Versicherungsunternehmen in Österreich: Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung Eine empirische Studie Teil 2

Magdalena Hiesinger BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien

Den ersten Teil dieser Studie finden Sie in der November Ausgabe. 5. Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Allianz“ 5.1. Selbstdarstellung der „Allianz“ „International bekannte und große Marke“ Die starke weltweite Präsenz der Allianz wird oftmals betont. Im österreichischen Geschäftsbericht wird im Gegensatz zu den Geschäftsberichten anderer österreichischer Versicherungen stark auf die makroökonomischen, weltweiten Einflüsse auf die Performance des Unternehmens eingegangen. So wird zum Beispiel nicht nur über die Finanzlage in Europa bzw. der Europäischen Union berichtet, sondern auch über die Ak32 tienmärkte Japans und der USA. Auch der Konzernbericht spiegelt die große Wichtigkeit der starken globalen Ausbreitung der Marke wieder. Während der Geschäftsbericht für Österreich sehr nüchtern gestaltet ist, wurde der Konzernbericht viel ansprechender, ja sogar liebevoll zusammengestellt. Man findet oftmals humorvolle und aufheiternde Bilder. Die starke globale Marke ist für die Allianz-Gruppe ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg und aus diesem Grund wird auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten, wie dem Jahr 2011, stark in die globale Marke inve33 stiert. Weiters wird gleich am Beginn des Konzernberichtes von Michael Diekmann, dem Vorsitzenden des Vorstandes, erklärt: „Die Allianz ... ein global aufgestellter Finanzdienstleister mit Einheiten in großen 34 Teilen der Welt“.

32. 33. 34. 35. 36. 37.

„Mobilität und Versicherungen um das Auto“ Mobilität und Versicherungen rund um das Auto sind für die Allianz Versicherung von großer Bedeutung. Auf der Homepage werden unter dem Schlagwort „Produkte“ als Erstes unter dem Unterpunkt „Mobilität“ eine Reihe von Produkten für Kraftfahrzeuge 35 angeboten. Auch auf der Facebook-Seite der Allianz werden viel häufiger Bilder, die in Zusammenhang mit Autos bzw. mit Mobilität stehen, gepostet, als andere Bilder. Die gezeigten Inhalte reichen dabei von Bildern von Unfällen mit Informationen über die Todesrate bei Verkehrsunfällen, über ein Auto in einer Schneelandschaft mit der Erinnerung, dass Sommerreifen nicht mehr den besten Schutz bieten, bis hin zu einem Photo des Auto-Cockpits mit einem Text, der sagt, dass Schimpfen und Fluchen im Auto zu Problemen führen können, besonders wenn man einen Polizisten beschimpft. Mit diesen Bildern versucht man besonders junge Nutzer darauf aufmerksam zu machen, dass ein Auto eine „gefährliche Sache“ sein kann und dass man auch hier Schutz und 36 Versicherung braucht. „Sponsoring“ Seine Größe und starke internationale Vernetzung versucht das Unternehmen auch mit gezieltem Sponsoring zu vermitteln. Im Gegensatz zu anderen Versicherungen, die auf nationaler Ebene als Geldgeber dienen, hat die Allianz Verträge auf internationaler Ebene

Vgl. Allianz: Geschäftsbericht 2012, S. 8f. Vgl. Allianz: Geschäftsbericht Allianz Gruppe 2011, S. 79. Allianz: Geschäftsbericht Allianz Gruppe 2011 S. 4. Vgl. https://www.allianz.at/privatkunden/homepage.html Vgl. hierzu auch https://www.facebook.com/allianzoesterreich/photos_stream Vgl. hierzu etwa http://www.allianz-arena.de/media/images/wallpaper/blau/blau03_800.jpg

abgeschlossen. Besonders bekannt ist wohl das Fußballstadion des FC Bayern München: 37 die Allianz-Arena . Der FC Bayern München vermittelt den Eindruck einer starken, großen und erfolgreichen Fußballmannschaft, deren Erfolge man weit über die deutschen Grenzen hinaus kennt und die weltweit zu den besten Mannschaften zählt. Genau die gleichen Eigenschaften versucht die Allianz Versicherung auch ihren Kunden zu vermitteln: Stärke, Erfolg, Größe und weltweite Präsenz. Neben dem FC Bayern München werden auch der international bekannte Pianist Lang Lang, die Paralympics, internationale Golfturniere oder in der Formel 1 das Safety Car und das Medical Car gesponsert. Besonders das Safety Car steht stark im Einklang mit dem Eindruck, den das Unternehmen von sich selbst vermitteln will. Die Rennstrecken der Formel 1 befinden sich, so wie die Zweigstellen der Allianz, auf der ganzen Welt und die Rennen werden weltweit von Millionen Menschen verfolgt. Der Vergleich mit den Rennautos, als den stärksten und schnellsten Autos der Welt, soll vermitteln, dass auch die Allianz Versicherung zu den stärksten Versicherungen weltweit zählt. Weiters passt die Formel 1 zu dem fokussierten Geschäftsbereich der Mobilität und den Versicherungen rund um Kraftfahrzeuge. Trotzdem vermittelt das Unternehmen den Eindruck, dass es den Menschen Schutz bietet, da kein Rennstall gesponsert wird, sondern das Safety Car, welches bei Gefahrensituationen die


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Abbildung 5: Antworthäufigkeit, Mittelwert der Zustimmung und Standardabweichung nach einzelnen Gruppen bei der Allianz (n=202; aufgrund von fehlenden Angaben bei Geschlecht n=199; bei Bildungsabschluss n=197; bei Alter n=194) Sicherheit der Rennfahrer zu gewährleisten versucht, sowie eben auch die Allianz den 38 Kunden Sicherheit bieten will. 5.2. Fremdwahrnehmung der „Allianz“ Auf die offene Frage „Welche Eigenschaften verbinden Sie mit der Allianz?“ gaben 69 (34,16%) der befragten 202 Personen eine oder mehrere Antworten, 133 (65,84 %) antworteten mit „weiß nicht“. Insgesamt wurden 90 Antworten gegeben. Die höchste Häufigkeit wies „international“ bzw. „Internationalität“ (11 Nennungen) auf. Die Allianz versucht sich als „international bekannte und große Marke“ zu positionieren mit einem Schwerpunkt in der Versicherungssparte „Mobilität und Versicherungen um das Auto“. Im Zusammenhang mit Internationalität und Größe wurden folgende Antworten gegeben: international bzw. Internationalität 11x; groß 3x; große Reichweite 1x; stark wachsend 1x; deutsch bzw. Deutschland 9x; mächtig 1x; viele Mitarbeiter 2x. - Dagegen: unbekannt 2x.

Im Zusammenhang mit dem Begriff „Auto“ wurde einmal „Auto“ und einmal „Mobilität und Auto“ genannt. Außerdem wird noch einmal „Formel-1 SafetyCar“ genannt, wobei diese Antwort eher in die Kategorie „Sponsoring“ fällt. Die Allianz-Versicherung versucht „Internationalität und Größe“ den (potenziellen) Kunden durch viel Werbung und gezieltes Sponsoring zu vermitteln. Auch in den Antworten findet man viele Schlagwörter, die sich auf Werbung und Sponsoring beziehen: Allianz Arena (München) 5x; Bayern München 3x; „Der Sarg ist zu, die Witwe kichert, er war doch Allianz versichert“ 2x; gute Werbung 2x; lustige Werbung 2x; viel Werbung 1x; „hoffentlich Allianz versichert“ 2x; Formel1 SafetyCar 1x. Eine Reihe von weiteren, heterogenen Antworten ist hier im Einzelnen nicht berücksichtigt. Die Allianz wird insgesamt eher als eine große, internationale Versicherung erlebt, die zwar korrekt arbeitet und den Kunden einen guten Service bieten will, aber weniger

Abbildung 6: Antworten pro Antwortmöglichkeit bei der Allianz (n=117; aufgrund von fehlenden Angaben bei Bildungsabschluss n=114; bei Alter n=114) 38. Vgl. hierzu etwa http://www.neogaf.com/forum/showthread.php?p=24015033 39. Vgl. Donau-Versicherung: Geschäftsbericht 2011, S.8

5.3. Interpretativer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Allianz“ Internationalität und Größe vermittelt die Allianz-Versicherung sehr gut, während sie mit Versicherungen rund um das Auto weniger stark in Verbindung gebracht wird. Sehr stark wird der Deutschlandbezug der Allianz-Gruppe gesehen. Sponsoring und Werbung werden deutlich mit der Allianz assoziiert. 5.4. Statistischer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Allianz“ Die Selbstdarstellung der Allianz war interpretativ zur geschlossenen Frage verdichtet worden: „Wie international erscheint Ihnen die Allianz?“ Insgesamt gaben 117 Personen (57,90 %) bei der geschlossenen Frage eine Antwort, während 85 Personen (42,10 %) „weiß nicht“ ankreuzten. Der Mittelwert der Zustimmung beträgt 57,61 % bei einer Standardabweichung von 24,2. Vgl. Abb. 5. Eine Verteilung der Antworten auf die Antwortmöglichkeit aufgeschlüsselt nach den Personenmerkmalen ist in Abb. 6 wiedergegeben. 6. Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Donau“ 6.1. Selbstdarstellung der „Donau“ „Flexibilität und Individualität“ „Flexibel wie das Leben!“ - das ist das Motto der Donau-Versicherung. Im Geschäftsbericht des Jahres 2011 steht, dass das Ziel sei, mit modernen, innovativen und flexiblen Produkten den Donau-Kunden in allen Versicherungsbelangen gemäß dem Motto „Flexibel wie das Leben!“ die bestmögliche Sicherheit 39 zu bieten. In einem Informationsbericht über die Donau-Versicherung wird gleich nach dem Editorial erklärt: „Eine Versicherung muss immer so flexibel sein, wie es die 40 Bedürfnisse ihrer Kunden erfordern.“ Doch nicht nur mit den Worten wird Flexibilität zum Ausdruck gebracht, sondern man ver-

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auf die Menschen eingeht. Schlagwörter wie „freundlich“ oder „immer für mich da“ fehlen hier unter den Antworten.


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sucht, sie auch zu leben. Der „FlexPlan“ als ein flexibles Vorsorgeinstrument für Menschen jeden Alters ist eines der Produkte, die man auf die Bedürfnisse der Kunden anpassen 41 und zuschneiden kann. - Außerdem haben Kunden die Möglichkeit, mit Hilfe des Kundenportals und speziellen Zugangscodes auch mit dem Handy, immer und überall, auf ihre Kundendaten zugreifen zu können, was den Menschen große Unabhängigkeit 42 gibt. - Genau wie Flexibilität wird auch Individualität bei der Donau Versicherung groß geschrieben. Generaldirektorin Johanna Stefan stellt in einem Interview fest, dass das Unternehmen auf die Schaffung von individuellen Lösungen setzt. Denn gerade die individuellen Bedürfnisse der Kunden sind die Ursache, dass man flexibel sein muss, um bedarfsgerecht Lösungen für jeden einzelnen 43 Kunden zu finden. „Kundennähe/ Regionalität“ Genauso wie für die Wiener Städtische Versicherung AG spielen auch für die DonauVersicherung Kundennähe und Regionalität eine sehr wichtige und große Rolle. Johanna Stefan erklärt, dass Produkte nahe am Kundenbedarf und Regionalität die Donau-Versicherung zu einem verlässlichen und flexiblen Partner machen, und dass der Faktor „Mensch“ eine wesentliche Rolle für 44 das Unternehmen spielt. Weiters erklärt sie, dass die flächendeckende Präsenz ein Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Mitbewerbern im Versicherungssektor ist, und dass Nähe und gute Erreichbarkeit wesentlich sind, um die Bedürfnisse am Markt 45 besser einschätzen zu können. Die Wichtigkeit der Regionalität für das Unternehmen wird auch in der aktuellen Werbekampagne zum Ausdruck gebracht. Auf den Plakaten und in den Radiospots kann man jeweils einen Ausspruch in einem regionalen Dialekt lesen bzw. hören, der dann in Hochdeutsch 46 übersetzt wurde. Dadurch will man auf die

40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50.

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große Kundennähe, die Vor-Ort-Präsenz und die starke Regionalität aufmerksam machen.

Unternehmen gibt es so lange, wie den Donauwalzer - bekundet werden.

„Interessante Angebote“ Die Donau-Versicherung ist sehr stolz auf die breite Produktpalette, die für jeden interessante Lösungen bieten soll, da flexible Produktlösungen oberste Priorität für die 47 Gesellschaft haben. Im Informationsbericht über die Donau-Versicherung wird deshalb ausführlich über ausgezeichnete Produkte und Services berichtet. Im Jahr 2012 gewann das Unternehmen im Rahmen des Forums des ÖVM (Österreichischer Versicherungsmaklerring) den Assekuranz Award für die beste Lösung in der betrieblichen Altersvorsorge und erreichte im Bereich der Lebensversicherung den vierten Platz. Bei dem aus der Slowakei stammenden, Wettbewerb „Goldmünze“, der die besten und innovativsten Produkte aus der Finanzdienstleistungsbranche kürt, gewann die Donau-Versicherung gleich mehrere Auszeichnungen, unter anderem 48 mit dem FlexPlan. Die Abbildung des Assekuranz Award ist auf der Homepage gleich neben dem Logo der Donau-Versicherung zu finden und ist somit für alle Besucher dieser 49 Internetseite sofort ersichtlich.

6.2. Fremdwahrnehmung der „Donau“ Auf die offene Frage „Welche Eigenschaften verbinden Sie mit der Donau Versicherung?“ gaben 74 (36,63 %) der befragten 202 Personen eine oder mehrere Antworten, 128 (63,37 %) antworteten mit „weiß nicht“. Insgesamt wurden 84 Antworten gegeben. Die höchste Häufigkeit wiesen „regional“ (3 Nennungen) und „österreichisch“ (3x) auf. Eine Zuordnung von Antworten zu den in der Selbstdarstellung deutlich gewordenen Aspekten ergibt folgend Statistik: „Flexibilität und Individualität“: flexibel 2x; Flexibel wie das Leben 1x; IndividualGeschäfte 1x. „Kundennähe und Regionalität“: gute Vertretung 1x; ländlich 1x; heimisch 1x; regional 3x; österreichisch 3x; Niederösterreich 1x; Logo: österreichische Flagge 1x; Interessante Angebote: vielseitig 1x. „Tradition und Erfahrung“: alt 2x, konservativ 2x, klassisch 1x; Tradition 1x; veraltet 2x; jung, modern 1x. Weiters wird die Donau-Versicherung im Verhältnis zu der Anzahl der gegebenen Antworten öfters mit negativen Eigenschaften beschrieben; allerdings gibt es zum Teil auch genau entgegengesetzte positive Zuschreibungen.

„Tradition und Erfahrung“ Mehr als 145 Jahre Erfahrung in durchaus bewegten Zeiten und das selbe Jahr, in dem sowohl die Donau-Versicherung entstand wie auch Johann Strauß den berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ komponierte, sind Tatsachen, auf die man bei der 50 Donau Versicherung sehr stolz ist. Diese lange Tradition wird auch in der Werbung vermittelt. In den Donau-Radiospots ist am Schluss der Donauwalzer zu hören. Auch in den TV-Spots läuft im Hintergrund als musikalische Untermalung eben jenes Musikstück. Dadurch soll die Verbundenheit mit Österreich und den Einwohnern Österreichs, aber auch die langjährige Erfahrung - das

Donau-Versicherung: Bericht über Donauversicherung 2012, S. 2. Vgl. Donau-Versicherung: Geschäftsbericht 2011, S. 14. Vgl. Donau-Versicherung: Bericht über Donau-Versicherung 2012, S. 13. Vgl. Donau-Versicherung : Bericht über Donau-Versicherung 2012, S. 2ff. Vgl. Donau-Versicherung: Bericht über Donau-Versicherung 2012, S. 2. Vgl. Donau-Versicherung (2013): Bericht über Donau-Versicherung 2012, S. 4. Vgl. Homepage Donau-Versicherung: http://www.donauversicherung.at/donau-versicherung/werbung/ (6.6.2013; 23: 57). Vgl. Donau-Versicherung: Bericht über Donau-Versicherung 2012, S.18. Vgl. Donau-Versicherung: Bericht über Donau-Versicherung 2012, S.18. Vgl. http://www.donauversicherung.at/ Vgl. Donau-Versicherung: Bericht über Donauversicherung 2012, S. 7.

6.3. Interpretativer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Donau“ Insgesamt schafft es das Unternehmen, das von ihm angestrebte Unternehmensbild zu vermitteln. Regionalität, Tradition und Erfahrung werden der Versicherung zugeschrieben. Regional, heimisch, ländlich, Niederösterreich und österreichisch treffen alle auf das Schlagwort „Regionalität“ zu, während Eigenschaften wie „alt“, „klassisch“ und „konservativ“ im Einklang mit „Tradition“ und


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„Erfahrung“ stehen. Die hervorgehobenen Auszeichnungen finden sich allerdings nicht in den Antworten. 6.4. Statistischer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „Donau“ Die Selbstdarstellung der Donau-Versicherung war interpretativ zur geschlossenen Frage verdichtet worden: „Wie flexibel erscheint Ihnen die Donau Versicherung?“ Insgesamt gaben 111 Personen (55,00 %) bei der geschlossenen Frage eine Antwort, während 91 Personen (45,00 %) „weiß nicht“ ankreuzten. Der Mittelwert der Zustimmung beträgt 45,59 % bei einer Standardabweichung von 23,77. Vgl. Abb. 7. Eine Verteilung der Antworten auf die Antwortmöglichkeit aufgeschlüsselt nach den Personenmerkmalen ist in Abb. 8 wiedergegeben.

unbekannte Menschen auftreten, erscheinen bei UNIQA vermehrt populäre, österreichische Personen. Oftmals sind es Sportler wie Marlies Schild, Benjamin Raich oder Stephan Eberharter. In den auf der Homepage bereitgestellten Podcasts - Kurzvideos, in denen mittels einer lustigen Geschichte die Produkte der UNIQA näher gebracht werden - ist neben Stephan Eberharter auch der berühmte österreichische Komiker Rudi 52 Roubinek zu sehen. Durch den Einsatz der prominenten Persönlichkeiten versucht man, stärkere Bekanntheit der eigenen Marke zu schaffen. „Dynamisch/innovativ“ Im Konzernbericht der UNIQA -Group werden folgende Unternehmenswerte definiert: „ • Wir begeistern: Wir interessieren uns für die Menschen. Wir kennen und verstehen die

7. Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „UNIQA“ 7.1. Selbstdarstellung der „UNIQA“ 51 „Bekanntheit“ Die hohe Bekanntheit der Marke UNIQA innerhalb Österreichs wird stark betont: Die Marke „UNIQA“ ist mit einer spontanen Bekanntheit von 68 Prozent und einer gestützten Bekanntheit von 96 Prozent die bekannteste Versicherungsmarke Österreichs. Bekanntheit spiegelt sich auch in den Werbungen des Unternehmens wider. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, in deren Werbungen

Abbildung 8: Anzahl der Antworten pro Antwortmöglichkeit bei der Donau-Versicherung (n=110; aufgrund von fehlenden Angaben bei Bildungsabschluss n=108; bei Alter n=108)

51. Vgl. UNIQA: Konzernbericht 2012 UNIQA - Group, S. 20. 52. Vgl. Homepage UNIQA: http://www.uniqa.at/uniqaat/cms/service/podcasts/Uebersicht.de.xhtml (10.6.2013; 22: 22). 53. Vgl. Homepage UNIQA: http://www.uniqa.at/uniqaat/cms/service/podcasts/Uebersicht.de.xhtml (10.6.2013; 22: 22).

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Abbildung 7: Antworthäufigkeit, Mittelwert der Zustimmung und Standardabweichung nach einzelnen Gruppen bei der Donau-Versicherung (n=202; aufgrund von fehlenden Angaben bei Geschlecht n=199; bei Bildungsabschluss n=197; bei Alter n=194)

Bedürfnisse unserer Kunden und Kollegen und begeistern sie mit unserem Engagement. • Wir gestalten: Wir entwickeln uns weiter. Wir sind bereit, ständig zu lernen und zu wachsen, und gestalten entschlossen unsere Zukunft. Wir sind mit intelligenten, neuen 53 Lösungen ein Vorreiter in der Branche.“ Man versucht also, dynamisch und innovativ zu sein, um den Menschen moderne Versicherungsprodukte zu bieten. Diese Dynamik möchte das Unternehmen auch in seinen Werbungen spiegeln. Geworben wird sehr häufig mit den Skifahrern Marlies Schild und Benjamin Raich, die ja schon auf Grund ihres Berufes für Dynamik stehen. Außerdem stehen die Werbungen auch immer mit Sport in Verbindung, was nicht nur Aktivität und Energie zum Ausdruck bringt, sondern auch Jugendlichkeit, Frische und Unbesorgtheit. Es wird versucht, mit den Botschaften (junge) aktive Menschen, die mitten im Leben stehen, anzusprechen und für den Schutz der UNIQA zu begeistern. Auch bei den zusätzlich angebotenen Services stehen Vitalität, Dynamik, Gesundheit und Sport im Vordergrund. Das Unternehmen bieten neben dem „VitalPlan“, der im Zuge eines Urlaubes in einem VitalPlan Hotel ausgearbeitet wird, auch den „VitalCheck“, einen Vital-Coach oder vergünstigte Mitglied54 schaften in einigen Fitnesscentern an. Mit diesen Angeboten wird der Fokus natürlich stark auf Gesundheit und Fitness bzw. Dynamik im eigenen Leben gelegt.


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„Zuverlässig/vertrauenswürdig“ UNIQA wurde von den Lesern des Reader‘s Digest bei der Umfrage zu den „Most Trusted Brands“ - also zu den Marken, denen die Menschen am meisten vertrauen – von den Österreichern zu der Versicherung des Landes 55 gewählt, der am meisten vertraut wird. Auf dieses Ergebnis ist man im Unternehmen sehr stolz und es wird besonders auf der Homepage häufig darauf hingewiesen. Sofort auf der ersten Seite springt dem Besucher der Homepage „Gewählt zur vertrauenswürdigsten Versicherung Österreichs“ ins Auge. Doch nicht nur auf der Homepage wird das Schlagwort Vertrauen angesprochen, sondern auch in einem Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der UNIQA Versicherungen AG Andreas Brandstetter, nachzulesen im Konzernbericht 2012, ist von Vertrauen und Versprechungen die Rede. Brandstetter erklärt, dass das Unternehmen das ihm dargebrachte Vertrauen täglich rechtfertigen muss. Weiters antwortet er auf die Frage, ob die UNIQA - die Versicherung die an ihren Versprechungen gemessen werden will – auch ihre Versprechungen einhält mit: 56 Ja, definitiv. „Zukunftsorientiert“ UNIQA - „Die Versicherung einer neuen Generation“ ist der bekannte Werbeslogan der Versicherung, mit dem es seine Zukunftsorientierung zum Ausdruck bringen will. Eine neue Generation steht immer für die Zukunft und zwar nicht nur für die nahe, sondern auch die ferne Zukunft, da mit dem Wort „Generation“ ein langer Zeitraum einhergeht. UNIQA versucht dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass es seinen Kunden – besonders den Jungen - den Rest ihres Lebens Schutz und Sicherheit bieten will. Diesen Slogan kann man sowohl auf Werbeplakaten lesen, als auch in den TV-Spots der UNIQA hören. Besonders das Werbeplakat mit dem Purzelbaum schlagenden Kind („Es wird einen Beruf haben, den es heute noch gar nicht gibt“) steht sehr schön im Einklang mit der Botschaft „die Versicherung einer neuen Generation“. UNIQA bildet hier mit

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dem Kind eine wirklich neue Generation ab und vermittelt, dass, auch wenn man nicht weiß, was die Zukunft bringen wird, man sich mit UNIQA nicht zu sorgen braucht. In den TV-Spots „UNIQA- Die Versicherung einer neuen Generation“ wird die Zukunftsorientierung stark zum Ausdruck gebracht. Während im Hintergrund das Lied „Talking ´bout my generation“ von „The Who“ zu hören ist, sieht man im Vordergrund Menschen in den verschiedenen Altersstufen ihres Lebens: vom Kleinkind hin bis zum aktiven Pensionisten. Dazu wird jeweils ein – zum Alter passender – humorvoller Text eingeblendet wie etwa: mit drei erleben Sie Sturm und Drang. Am Ende des Spots hört man schließlich „UNIQA - Die Versicherung einer neuen Generation“. Die starke Orientierung an der Zukunft ist hier vor allem durch den Pensionisten, der mit einer Weltraumrakete in das Weltall fliegt, während der Zuseher den Text „mit 71 machen Sie Urlaub“ liest, zu erkennen. Urlaub im All ist heute noch nicht möglich, vielleicht aber für die nächste Generation alltäglich und nichts Besonderes mehr. Mit dieser Szene wird sehr stark auf die ferne Zukunft Bezug genommen, aber ohne jegliche Angst zu bereiten. Vielmehr wirkt die ungewisse Zukunft als etwas Spannendes 57 und Erfreuliches. 7.2. Fremdwahrnehmung der „UNIQA“ Auf die offene Frage „Welche Eigenschaften verbinden Sie mit der UNIQA?“ gaben 111 (54,95 %) der befragten 202 Personen eine oder mehrere Antworten, 91 (45,05 %) antworteten mit „weiß nicht“. Insgesamt wurden 145 Antworten gegeben. Die höchste Häufigkeit wies „Raiffeisen“ (5 Nennungen) auf, gefolgt von „Marlies Schild“ und „verlässlich“ (jeweils 3 Nennungen). Eine Zuordnung von Antworten zu den in der Selbstdarstellung deutlich gewordenen Aspekten ergibt folgend Statistik: „Bekanntheit“: gut bekannt 1x - Obwohl bei den Antworten nur einmal auf die Bekanntheit eingegangen wurde, ist zu erwähnen, dass etwa 55 % bei den offenen Fragen antworteten und 70 % bei der geschlossenen Frage. Bei keiner Versicherung haben so viele Teilnehmer

geantwortet. Dies lässt auch auf einen sehr hohen Bekanntheitsgrad schließen, da viele Teilnehmer mehr über diese Versicherung sagen konnten, als über die anderen. „Dynamisch und innovativ“: modern 2x; jung 2x; dynamisch 1x; sophisticated 1x. – In Verbindung mit „dynamisch und innovativ“ stehen auch Antworten die sich auf die Werbung oder Sponsoring beziehen, da die Versicherung gerade durch die Werbung versucht, dynamisch zu wirken: Benjamin Raich 2x; Marlies Schild 3x; sportlich 2x; Sport 1x; Sponsoring von Sportlern 1x; Sponsoring von Ski-Rennen? 1x; SKI(-Fahren) 2x; Segelversicherung 1x; Gesundheitscheck 1x; viel Werbung 1x; Unfallversicherung 1x; Krankenversicherung 2x. „Zuverlässig und vertrauenswürdig“: verlässlich 3x; rasche korrekte Polizenausstellung 1x; problemlose Schadensabwicklung1x; automatische Unfallmeldung (Auto) 1x. „Zukunftsorientiert“: zukunftsorientiert 1x. Zu den negativen Antworten, die bei der UNIQA genannt wurde, kann man sagen, dass diese oftmals abgeschwächt wurden. Sei es durch ein „manchmal“ oder durch eine positive Eigenschaft die gleich danach genannt wurde, z. B. „teuer, aber verlässlich“ 1x; „teuer, dennoch gute Produkte“ 1x. Mehrmals wurde die Verbindung zu Raiffeisen genannt: Raiffeisen 5x; weiters: ÖVP 1x. 7.3. Interpretativer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „UNIQA“ Die UNIQA schafft es mit ihrer Werbung sehr gut, das Bild einer jungen, dynamischen Versicherung zu vermitteln. Sie wird sehr stark mit Sport in Verbindung gebracht, der natürlich auch für ein dynamisches Leben steht. 7.4. Statistischer Vergleich von Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung der „UNIQA“ Die Selbstdarstellung der UNIQA-Versicherung war interpretativ zur geschlossenen Frage verdichtet worden: „Wie dynamisch erscheint Ihnen die UNIQA?“ Insgesamt gaben 142 Personen (70,30 %) bei der geschlossenen Frage eine Antwort,

54. Vgl. Homepage UNIQA: http://www.uniqa.at/uniqaat/cms/privatkunden/krankenversicherung/Produktuebersicht.de.xhtml (10.6.2013; 22: 58). 55. Vgl. Reader‘s Digest: European Trusted Brands 2012, S. 122. http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=8&ved=0CFYQFjAH&url=http%3A%2F%2Fwww.rd anzeigen.de%2Fstudien%2Fetb%2Fpdf%2FETB_Broschuere2012_WEB.pdf&ei=FKcTU6KsAeaDywOMxoDQDA&usg=AFQjCNFfYt1AeLYhWl9QIuWiBLdlCd1eNQ&sig2=NFOt-_5x DOhiEu3P7m8Hdw (2.3.2014; 22:22) 56. Vgl. UNIQA (2013): Konzernbericht 2012 UNIQA - Group, S. 5. 57. http://www.youtube.com/watch?v=5cHfUnRlHeI (18.6.2013; 07:33).


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während 60 Personen (29,70 %) „weiß nicht“ ankreuzten. Der Mittelwert der Zustimmung beträgt 59,23 % bei einer Standardabweichung von 20,63. Vgl. Abb. 9. Eine Verteilung der Antworten auf die Antwortmöglichkeit aufgeschlüsselt nach den Personenmerkmalen ist in Abb. 10 wiedergegeben. 8. Zusammenfassung und „Vergleich der Vergleiche“ von allen Versicherungsunternehmungen Bei den offenen Fragen – wo erhoben wurde, welche Eigenschaften jeweils mit dem betreffenden Unternehmen verbunden werden - lag die Antwortquote (Anzahl der antwortenden Personen von n=202) zwischen 34,16 % bei der Allianz und 54,95 % bei der UNIQA, die auch als einzige Versicherung über der 50-%-Marke liegt. Im Durchschnitt lag die Antwortrate bei den offenen Fragen bei 43,37 %, darüber lagen sie nach der UNIQA noch bei der Wiener Städtischen mit 47,03 % und bei der Generali mit 44,06 %, unter dem Durchschnitt lag die Antwortrate bei der Donau-Versicherung mit 36,63 % und eben der Allianz mit 34,16 %. Bei den geschlossenen Fragen – wo die Zustimmung zu einer bestimmten Eigenschaft des jeweiligen Versicherungsunternehmens erhoben wurde, die aus der Selbstdarstellung herausgefiltert worden war - gaben durchschnittlich 62,28 % der Teilnehmer (n=202) eine Antwort. Unter dem Durchschnitt lag die Antwortquote bei der Donau-Versicherung mit 55 %, der Allianz-Versicherung mit 57,90 % und der Generali mit 61,88 %, während sie bei der Wiener Städtischen mit 66,34 % und der UNIQA mit 70,30 % über dem Durchschnitt lag. Bei diesen geschlossenen Fragen ging es also darum, die Selbstdarstellung – verdichtet auf eine einzige Eigenschaft - mit der Fremdwahrnehmung zu vergleichen. In Abb. 11 werden nun diese unternehmensspezifischen Vergleiche – ausgedrückt jeweils in einem Mittelwert der Zustimmung (durchschnittlicher Prozentsatz) - in einem „Vergleich der Vergleiche“ über alle betrachteten Versicherungsunternehmen gegenübergestellt. Es ließ sich im Rahmen der Studie feststellen, dass es sowohl Unterschiede der Wahrnehmung der fünf Versicherungsunternehmen gibt, als auch, dass die soziodemographischen

Abbildung 9: Antworthäufigkeit, Mittelwert der Zustimmung uund Standardabweichung nach einzelnen Gruppen bei der UNIQA (n=202; aufgrund von fehlenden Angaben bei Geschlecht n=199; bei Bildungsabschluss n=197; bei Alter n=194)

Abbildung 10: Anzahl der Antworten pro Antwortmöglichkeit bei der UNIQA (n=142; aufgrund von fehlenden Angaben bei Bildungsabschluss n=139; bei Alter n=138) Zustimmung (Mittelwert)

Standardabweichung

Antwortquote (n=202)

Wiener Städtische

konservativ

54,85 %

21,9

66,34 %

Generali

vielseitig

59,92 %

20,42

61,88 %

Allianz

international

57,61 %

24,2

57,90 %

Donau

flexibel

45,59 %

23,77

55 %

UNIQA

dynamisch

59,23 %

20,63

70,30 %

Abbildung 11: Vergleich der Mittelwerte der Zustimmung bei den geschlossenen Fragen Untergruppen die Versicherungen unterschiedlich wahrnehmen. Frauen haben offensichtlich weniger abrufbares Wissen über Versicherungen als Männer und geben daher auch allgemeinere, weniger spezifische Antworten. Bei den geschlossenen Fragen war das jedoch nicht so eindeutig zu erkennen. Beim Vergleich der Bildungsschichten fällt auf, dass im Allgemeinen die Teilnehmer mit höherem Bildungsabschluss mehr Auskunft geben. Die Antworten bei den offenen Fragen geben Aufschluss darüber, dass mit steigendem Bildungsgrad mehr über Verbin-

dungen und Zusammenhänge mit anderen Institutionen und Unternehmen bewusst ist. Bei den geschlossenen Fragen brachten Hochschulabgänger die Versicherungen stärker mit den genannten Eigenschaften in Verbindung, als die übrigen Bildungsschichten. Zu den Altersgruppen ist zu sagen, dass mit steigendem Alter auch die Antworthäufigkeit steigt. Außerdem gaben Ältere häufiger Antworten, die die Zusammenhänge mit anderen Institutionen beschreiben, und auch qualitativ hochwertigere Antworten als Jüngere. Bei den geschlossenen Fragen beurteilten die Ältesten die Unternehmen auch am höchsten.

Sollten Sie Interesse an der gesamten Studie haben, schicken Sie uns bitte ein Mail an office@riscontrol.at.


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Der große Bruder heißt von Mario Passini

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ir haben es gut. Alles ist kostenlos, gratis. Die Information wo die nächste Dönerbude ist, das naheliegende Blumengeschäft oder wo das Auto geparkt wurde – alles ist kostenlos. Ebenso der Tipp, wie man die Herbstdepression loswird. Das sei ein Segen für die Menschheit – so wird es uns verkündet. Und wir glauben das. Weil wir faul, träge und degeneriert sind, sagen die einen. Nein, sagen die anderen entrüstet: Wir sind aktiv, fortschrittlich, modern und aufgeschlossen gegenüber allem Neuen. Wir sind die nächste Generation! Doch das ist nur ein Streit um des Kaisers Bart. Denn wenigen dämmert und kümmert es, dass alle diese Fragen, Suchvorgänge und Kom-

munikationsdaten gespeichert und in ein Profil umgewandelt werden. Google weiß also, wann man Lust auf einen Döner hat und an welchem Standort man diesen – um welche Zeit - am liebsten verzehrt. Google hat einen Schritt weiter hin zum absoluten Profil gemacht. Es vernetzt jetzt alle vorhandenen Daten um daraus ein neues Gesamtprofil und somit umfassende Erkenntnisse über den Nutzer, also jeden einzelnen von uns, zu erlangen. Beispiel: Wer bei Google mehr als eine EMail-Adresse hat sieht seit neuestem alle seine e-Adressen, egal mit welchem Alias-Namen, seinem E-Mail-Account hinzugefügt. Jeder Aufruf, jede Frage, alles wird in Cookies gesetzt. So weiß Google natürlich auch wo

man sich gerade befindet – man hat ja zu den Standortdiensten und zur Standortabfrage seine Zustimmung gegeben – und von welchem Rechner, Handy oder Tablett man abfragt. Google weiß daher auch, welche Geräte man hat und wie viele man nutzt – wann und wo. Das ist aber noch das harmloseste. Doch lassen wir zuerst Google selbst zu Wort kommen. Tina Brown, Gründerin und CEO von Tina Brown Live Media und Women in the World sprach mit Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google und Jonathan Rosenberg, ehemaliger Senior Vice President of Products von Google über die Kultur, das Wachstum und die Zukunfts-Ideen von Google. Veröffentlicht in den Credit-Suisse Medien.

Rosenberg: Unsere Kultur entwickelt sich schon in den frühen Phasen des Unternehmens und wird normalerweise von den Gründern oder einer Führungskraft aus der Frühphase vorgegeben. Die Mitarbeitenden, die mit unserer Herangehensweise einverstanden waren, haben mehr Leute an Bord geholt, so hat sich das entwickelt. Unser Ansatz war klar: Bei uns steht der Benutzer im Mittelpunkt.

than, dir wurde eine Aufsichtsfunktion übertragen und es ist an dir, Pläne auszuarbeiten und diesen smarten Kreativen zu sagen, wo es langgeht.“ Aber bevor ich überhaupt richtig zum Zug gekommen bin, war klar, dass es so nicht laufen würde. Daraufhin haben wir

eine ganz normale Finanzfunktion geschaffen und auch einen relativ normalen Vertrieb. Bei den Geschichten, die wir erzählen, geht es zum Großteil um die Produktentwicklung, denn letztlich zählen auf lange Sicht einzig und allein die Produkte.

Brown: Was genau bezeichnen Sie mit „smart creative“? Rosenberg: Ein „smart creative“, also eine smarte, kreative Person, ist sehr technikorientiert, interessiert sich für geschäftliche Problemstellungen und ist neugierig. Und zwar so neugierig, dass sie nichts aufhalten kann. Mein Ziel zu Beginn war: Ich habe mir damals gesagt: „Jona-


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Brown: Sie sagen in Ihrem Buch „How Google Works“, dass Sie Mitbewerbern nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken möchten. Doch als Microsoft seine Suchmaschine Bing auf den Markt brachte, haben Sie alles daran gesetzt, um Ihren Konkurrenten zu übertrumpfen. Rosenberg: Unser Motto lautet, es den Mitbewerbern nicht nachzumachen. Das heißt aber nicht, dass man ihnen keine Aufmerksamkeit schenken sollte. Es ist in Ordnung, wenn dir einer deiner Mitbewerber mit einem neuen Produkt ein bisschen Dampf macht. Brown: In Ihrem Buch erzählen Sie auch von Larry Page und dem Anzeigen-Service von Google, diese Anekdote hat besonders gefallen. Eric Schmidt: An einem Freitag – das Unternehmen hatte damals ungefähr 200 Mitarbeiter – druckte Larry die Antworten zu Fragen im Zusammenhang mit den Anzeigen aus und schrieb groß „Diese Anzeigen sind Mist“ auf den Ausdruck. Über das Wochenende arbeiteten dann fünf Ingenieure, die gar nicht Teil des Anzeigen-Teams waren, eine Art Vektoralgebra aus, mit der ein anderes Score-System für die Anzeigen verwendet werden konnte. Aus dieser Entwicklung ist das Anzeigengeschäft von Google erwachsen, das heute mehr als 30 Mrd. USD wert ist. Die Ingenieure waren nicht mit dieser Aufgabe betraut worden, sie waren nicht Teil des Anzeigen-Teams, und dennoch haben sie das Wochenende durchgearbeitet. Die Problemstellung hat sie interessiert. Das ist Kultur in Bestform. Brown: Lassen Sie uns über Ihre großen Pläne für die Zukunft reden. Eric Schmidt: Sebastian Thrun hat das selbstfahrende Auto erfunden, als er in Stanford war. Für uns hat er Google X aufgebaut. Mit Sebastian haben wir ein eigenes selbstfahrendes Auto entwickelt sowie Kontaktlinsen, die im Inneren mit einem Computer und einer winzigen Batterie ausgestattet sind. Die Farbe der Linsen ändert sich in Abhängigkeit vom Insulinstatus, wir sprechen hier also über eine bahnbrechende Erfindung für Diabetiker. Google hat außerdem ein unprogrammiertes neuronales Netzwerk geschaffen,

das man als einfache Form eines Gehirns bezeichnen könnte. Dieses Gehirn haben wir 11.000 Stunden lang mit YouTube-Videos gefüttert und festgestellt, dass es gelernt hat, wie ein menschliches Gesicht aussieht, und zudem Katzen erkennen kann. Wenn wir die Ergebnisse mit diesem Modell übertragen können, dann stehen Durchbrüche bei der Entwicklung atemberaubender intelligenter Systeme bevor. Das würde bedeuten, dass wir mit Computern arbeiten, die unstrukturiert lernen können. Brown: Wie finden Sie das richtige Gleichgewicht zwischen kreativem Denken, Innovation und einem Fokus auf Ausführbarkeit und Skalierbarkeit? Rosenberg: Der Benutzer stand bei uns immer im Mittelpunkt und als webbasiertes Unternehmen haben wir es natürlich mit einer unglaublich großen Datenmenge zu tun. Meine Arbeit bei Google hat mir gezeigt, dass ich in meiner vorherigen Position mit solchen Daten falsch umgegangen bin. Ich war zuvor für das Produktmanagement von Excite@Home verantwortlich und wenn ich in der Mitte des Quartals feststellte, dass es im Finanzbereich nicht besonders gut aussah, wurde der Fokus auf die Steigerung der Seitenaufrufe in diesem Bereich gelegt. Letztlich bedeutete das, dass die Benutzer Produkte bekommen haben, die nicht sehr erfolgreich waren. Bei Google hingegen ging es darum, die vielversprechenden Produkte zu pushen und die schlechten Produkte loszuwerden.

Brown: Viele Unternehmen, die nicht im Technologiebereich aktiv sind, müssen momentan hart kämpfen. Wie sollte man vorgehen, wenn man als Unternehmen nicht über eine Struktur wie Google verfügt? Eric Schmidt: Man sollte einen Fünfjahresplan vorweisen können, der Bestand hat. Wenn man diesen nicht glaubwürdig durchsetzen kann, wenn Probleme auftauchen, dann macht man etwas falsch. Ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Tesla hat eine neue Art Auto entwickelt. Heißt das jetzt, dass auch alle anderen Mitbewerber ein neues Auto entwickeln werden, oder bleibt Tesla der alleinige Anbieter? So kann man eine Branche nach der anderen betrachten, es ist überall das Gleiche: Einige haben aktuell die Nase vorn und alle anderen versuchen, aufzuholen und zu überholen. Brown: Google hat zurzeit 50.000 Mitarbeitende und verzeichnet Umsätze von rund 50 Mrd. USD. Wird das Unternehmen inzwischen so wie Microsoft gesehen, zu groß und vielleicht nicht immer nur auf das Gute bedacht? Eric Schmidt: Im Mittelpunkt steht bei uns der Endnutzer, alle anderen – unsere Werbepartner, unsere Aktionäre, unsere Mitarbeitenden und unser Vorstand – kommen danach. Meiner Erfahrung nach gewinnen wir letzten Endes immer, solange wir den Nutzen für den Endnutzer nicht aus den Augen verlieren.


KOMMENTAR

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Soweit der Auszug aus dem Interview. Fällt Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser etwas auf? Keine Frage nach Ethik. Keine Frage wie weit man gehen kann oder darf, und keine Frage wie Google mit dem Wissen über den einzelnen User umgeht. Die erkannte, sichtbar gemachte Infrastruktur ist natürlich ein kaufmännischer Renner. Die sozialen, politischen und kommerziellen Konsequenzen dieser Sichtbarkeit sind radikal. Denn Google weiß nicht nur was man im letzten Sommer getan hat. Neben den eigenen Anfragen und Aktivitäten – Google Maps beispielsweise - ist natürlich das Handy die Goldgrube für Datenerfasser. Die neuen Smartphones (zumindest die meisten) übertragen akribisch ein komplettes Bewegungsprofil. 07:31:32 bei MacDonalds im St. Pöltner Hauptbahnhof, um 08:15:24 beim Blumenstand im Wiener Westbahnhof – 09:27:21 Einkehr im CoffeeShop am Flughafen. Neben den üblicherweise täglichen Fahrten von Wohnort zum Arbeitsplatz, “Google Maps” markiert die beiden Orte praktischerweise neuerdings mit Häuschen-, bzw. Aktenkoffer-Symbolen, sind auch Reisen nach Salzburg, nach Mariazell – sowie ein Bootsausflug auf dem Neusiedlersee vermerkt. Fein säuberlich. Auf die Sekunde genau. Zugestimmt hat man natürlich. Bei der Installation der Apps wird ja gefragt, ob Google die gesendete Position verwenden darf. Wer Google Maps oder Google Now verwenden will, muss zustimmen. Natürlich wissen wir über die GPS-Antenne im Handy und haben kein Problem damit, wenn das Telefon das Leben mitschneidet. Dass Google alle diese Daten sammelt, ist auch klar. Google weiß schon längst, was die Frau Gemahlin zu Weihnachten geschenkt bekommt, wohin man nächstes Jahr zum Skifahren fährt und neuerdings auch wann man krank wird. Ein Blick in den “Standortverlauf ”, bringt Informationen in einer Dichte zu Tage, die jeden NSA-Zielfahnder neidisch macht: Eine Grafik, wann man zuhause oder in der Arbeit ist, die vermutlich besuchten Restaurants, bzw. besuchten Adressen (aus einer Firmen-Datenbank mit Umkreissuche), die Start- und Landezeiten der gebuchten Flüge und die Kilometer, die einem noch bis zum Mond fehlen.

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Fazit nach kurzem Umsehen: mit dem Google Standortverlauf und dem Google Suchverlauf ist so ziemlich jeder, der Google angemeldet benutzt, für den Konzern aus Kalifornien ein gläserner Bürger. Google weiß mehr über uns, als unsere Regierung, als unsere Mütter – ja sogar mehr, als jeder Spitzel je hätte rausbringen können.Und Google verknüpft diese Daten, äußerst professionell – und nur zu unserem Besten, wie regelmäßig versichert wird. Zudem legt Google jeden Suchbegriff, den wir eintippen, ins Archiv. Im Google Suchverlauf wird ausgewertet, an welchen Wochentagen man üblicherweise sucht, welche Bilder man gesucht hat – und sogar, auf welche GoogleAnzeigen man geklickt hat. Damit wird die Geschichte eines Lebens transparent, eine Biographie in Echtzeit, die sich mit jedem Suchbegriff automatisch fortschreibt und das Profil festigt und verfeinert. Neuerding soll man seine Daten bei Google löschen können. Der Erfolg soll überschaubar sein. Neuestes Projekt von Google ist das im September von Larry Page angekündigte Projekt Calico an: Mit Computerpower sollen Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer erforscht und gestoppt und das menschliche Leben um Jahrzehnte verlängert werden. Mit einem Verbund von 16.000 selbstlernenden Computern soll das Ziel erreicht werden. „Kleine Schritte sind zu kurz, man tritt irgendwann auf der Stelle“, beschreibt Page seinen Anspruch. Fazit: Wir müssen uns dem geänderten Medien- und Kommunikationsverhalten stellen

und lernen, damit verantwortungsbewusst umzugehen. Als George Orwell sein legendäres Buch „1984“ herausbrachte, zeichnete er damit das Bild eines totalitären Überwachungsstaates. Nur damals mussten die Häscher die Daten noch selbst herausfinden oder wie im „Liebesministerium“ unter Folter herauspressen. Solange bis man durch seine neu entdeckte Liebe zum großen Bruder alles glaubt und damit endlich frei ist. Daher der Name Liebesministerium. So ähnliches gilt auch beim heutigen Sozialministerium – wobei hier sogleich festgehalten wird, dass man dort nicht foltert. Heute braucht es keine Häscher, keine Folter weder ein Liebes- noch ein Wahrheitsministerium. Es ist etwas eingetreten was selbst der weitsichtige Mister Orwell sich nicht ausdenken konnte: Aus seiner erschreckenden Vision ist stinknormales Alltagsgeschehen geworden. Nur: Wir geben ALLE unsere Geheimnisse, Wünsche, Vorhaben und Vorlieben, Lust und Laster selbst preis! Wir fragen Google: Darf ich mit 16 ausziehen? Was soll ich tun - ich bin sexsüchtig? Soll ich Schluss machen? Wie komme ich zu Geld? Wem soll ich glauben? Wie soll ich meine Haare stylen? Google gibt uns gerne Rat und Auskunft. Und speichert das ins persönliche Profil. Damit sind wir eingeteilt in Durchschnitt, Mittelmaß, Persönlichkeit, Wesensart – und was weiß sonst noch. Eigentlich erspart man sich den Spiegel. Es genügt ins Google-Profil zu schauen um zu erfahren ob man ein toller Hecht oder ein fetter Karpfen ist.

Quelle: Credit Suisse Expertise, Hope Matthiessen, www.gutefrage.net, vol.at/datenschutz, fr-online.de, DIE ZEIT online, Kai Biermann, pc-welt, Westword, FOCUS, Bild.de, Wikipedia. U.v.a


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HELVETIA VERSICHERUNG

Großes Finale Tirol war die letzte Station des heurigen Partner Cercle. Nach dem Schloßhotel Velden am Wörthersee, dem Grazer Schloßberg mit Blick über eine wundervolle, steirische Landeshauptstadt, war die letzte Station in Hall in Tirol, im Salzlager Hall. Wieder eine Location, die seine einmalige Geschichte mit einer außergewöhnlichen Architektur verbindet. Bis zur Einstellung der Salzgewinnung wurden dort bis zu 3.400 Tonnen Salz aus den Salinen der Stadt Hall gelagert und auch die Sudhäuser und Pfannflächen waren in dem großzügigem Bauwerk untergebracht. Herzstück des Salzlagers ist die imposante Säulenhalle mit 15 mächtigen, neun Meter hohen Rundpfeilern aus Breccie. „Man hat es oder nicht“, so lautet eines der Zitate von Prof. Markus

Hengstschläger aus seiner Keynote-Rede und aus dem Buch die „Durchschnittsfalle“. Er beschreibt damit treffend den Erfolg der Veranstaltungsreihe, denn die haben es – Erfolg mit insgesamt mehr als 800 Vertriebsparntern in ganz Österreich. Werner Panhauser, Helvetia Vertriebsvorstand, begrüßte in jeder Station die anwesenden Gäste und freute sich besonders über die zahlreiche Teilnahme von VertriebspartnerInnen. Lesen Sie ein ausführliches Interview mit Werner Panhauser in der Jänner Ausgabe. Verantwortlich für die Veranstaltungsreihe ist der Leiter des Helvetia Partnervertriebs Österreich, Alexander Neubauer. Er nahm gleich zu Beginn Bezug auf das vorige Jahr und erklärte, wie er seine Versprechen, die er bei der letzten Cercle-Reise abgegeben hat, einlöste.


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Alexander Neubauer: „Unsere regionalen Kompetenz konnten wir im letzten Jahr ausbauen und uns sowohl im Service als auch in der Erreichbarkeit nochmals verbessern. Erreicht haben wir das durch den Aufbau einer zentralen Serviceeinheit unter der Leitung von Heidi Zirps. Diese wird die Betreuerinnen und Betreuer in den Regionen des Vertriebspartner Services in Telefonie und Betreuungsservice unterstützen. Auch in unserer Produktpalette gibt es ein paar Innovationen, die wir in nächster Zeit unseren Vertriebspartnern vorstellen werden. Sowie das neue Kindervorsorgeprodukt Bambino, das die Vorsorgeplatte der Helvetia Versicherung erweitert (Lesen Sie auf Seite 12) oder die komplette Erneuerung der Helvetia Ganz Privat Haushaltsversicherung mit bis zu vierzig neuen Deckungsinhalten. Ein weiterer Fokus liegt auf den Werkzeugen, die wir unseren Vertriebspartnern zur Verfügung stellen. Wir optimieren laufend die Prozessentwicklung und verstärken unsere Services, werden schneller und haben mit Jahresende das Design des Partner Webs überarbeitet. Der Erfolg bestätigt uns auf unserem Weg: Bereits mehr als 1.800 User nützen die Möglichkeit der automatischen Datenrückführung über unser Partner Web im Schaden-Unfall-

Bereich. Unsere Vertriebspartner können Stichtagabfragen für Kundendepots bei Fondsgebundener Lebensversicherung oder ihre Provisionsnote elektronisch im Partner Web abfragen. Auch bei der Berechnung eines KFZ-Angebots können Sie die Verbindung mit Eurotax nützen.“ risControl: Welchen Stellenwert hat der PartnerCercle in der Beziehung zum Vertriebspartner für Sie und das Unternehmen? „Der Partner Cercle hat sich inzwischen einen festen Platz in den Kalendern unserer Vertriebspartner erobert. Wir lassen uns laufend neue Locations und Diskussionsthemen einfallen, die sich vielleicht auf den ersten Blick nicht mit einer Versicherung in Verbindungen bringen lassen. Aber genau diese Überraschungselemente machen den Geist der Veranstaltungen aus und dafür werden wir auch sehr geschätzt“, betont Alexander Neubauer, Leiter des Helvetia Partnervertriebs. „Im nächsten Jahr feiert der Helvetia Partner Cercle sein 10. Jubiläum. Dafür lassen wir uns wieder etwas Besonderes einfallen. Die Planungen haben bereits begonnen.“


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Regionalleiter Steiermark und Kärnten, Christian Klavzer: „Die Partner Cercles wurden in den letzten Jahren zu einem jährlichen Treffpunkt der Branche, wo man neben einem absoluten Topvortrag auch genug Zeit hat, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Außerdem besteht für unsere Vertriebspartner die Möglichkeit mit Personen in der Helvetia ins Gespräch zu kommen, die sonst nicht im operativen Geschäft anzutreffen sind. Nach dem heurigen Motto „Mut zur Individualität“ wünsche ich jeden unserer Vertriebspartner den Mut, sich auf seine Stärken zu konzentrieren und diese weiter zu entwickeln.“ Gerd Schatzmayr, V.M.S.G. Dein Versicherungsmakler: „Eine tolle Veranstaltung mit einer sehr gut gewählten Location. Was ich mir vom Vortrag mitnehme, dass es also besser ist nie im Turnsaal wie alle anderen in der Mitte zu stehen. Sondern seinen eigenen Weg zu gehen und davon überzeugt zu sein.“ Klaus Klemencic: „Der Partner Cercle ist sehr gut gelungen und die Location hätte nicht besser gewählt werden können. Es war ein festlicher Abend, an dem man sich ungezwungen mit Kollegen und Freunden der Helvetia unterhalten konnte. Der Gastreferent hat einen spannenden Vortrag gehalten, derlei Ansichten bekommt man nicht alltäglich serviert. In Summe eine gelungener Abend unter Kollegen und Partnern.“


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STEIRISCHE VERSICHERUNGSAGENTEN

After Business Lounge Zum ersten After Business Lounge ins Grazer Casineum haben die Steirischen Versicherungsagenturen mit den WKO

Regionalstellen Graz und Graz-Umgebung geladen. Mehr als 180 Unternehmen und Versicherer trafen sich dabei zur

Obfrau Sabine Wendlinger-Slanina, Gremialgeschäftsführerin Mag. Eva Larissegger, Mag. Helmut Zaponig (Spartengeschäftsführer Sparte Handel), Obmann-Stellvertreter Peter Zötsch und Jürgen Karlheinz Hödl.

Netzwerkveranstaltung. Rund um das Motto „Bin ich gut versichert“ hatten Unternehmen Gelegenheit unverbindlich mit den Versicherungsagenturen zu kommunizieren. Der Vortrag von Wolfgang Petrin zum Thema „Gewerbeversicherung – welche muss man haben, welche soll man haben“ lud ebenso wie das Thema Pensionskonto zu vielen wertvollen Gesprächen ein. Das Casineum Graz bot dafür das richtige Ambiente für anspruchsvolle Gespräche. Für das kulinarische Wohlergehen gab es neben einem Sektempfang auch ein kleines Buffet. Den feierlichen Schlusspunkt der Veranstaltung bildete der Auftritt des steirischen Kabarettduos Willnauer & Sittinger. Das ungleiche Duo begeisterte die Gäste mit den besten Elementen der vergangenen vier Programme. Dabei ließen sich die beiden Humoristen nicht nehmen, auch auf das Publikum und das Motto ausgiebig einzugehen.

UNIQA

10 Jahresjubiläum Der UNIQA Tower am Donaukanal feiert sein 10-jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde startet die UNIQA Österreich mit dem mumok die Kooperationsreihe „Kunst am Tower“. Junge KünstlerInnen der Akademie der bildenden Künste Wien haben dabei die Möglichkeit, die 7.000m2 große Glasfassade des Versicherungsunternehmens zu bespielen. Für das Projekt wurden im Rahmen eines internen Wettbewerbs zwei Arbeiten von Studierenden aus der Klasse Kunst und digitale Medien von Constanze Ruhm ausgewählt: Die Gewinnerinnen sind Marie Klein/Julia Novacek mit der Arbeit „ENDE NEU“ (11. bis 28. November 2014) und Antoinette Zwirchmayr mit der Installation „Schliere im Auge“ (16. Februar bis 6. März 2015). Hartwig Löger, Chef von UNIQA Österreich: „Ich freue mich, dass

wir zwei wirklich mutige Projekte aus den zahlreichen Einreichungen der Künstler ausgesucht haben, die auch sehr gut zu

unserem neuen Werbeauftritt passen.“ Beide Lichtinstallationen werden jeweils einige Wochen lang den Tower bespielen.


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ALLIANZ VERSICHERUNG

Landesdirektion Genau zu Leopoldi wurde der neue Standort der Allianz Landesdirektion Burgenland in Eisenstadt im Beisein von Landeshauptmann Hans Niessl, Bürgermeister Mag. Thomas Steiner und Wirtschaftskammer-Direktor Mag. Anton Bubits feierlich eröffnet. Zahlreiche Vertriebspartner, Kunden und Besucher besichtigten die neuen Räumlichkeiten in der Ruster Straße 91. „Es ist unser Anspruch, die Qualität und Vielfalt unserer Service-Leistungen weiter zu erhöhen und den Bedürfnissen unserer Kunden angemessen Rechnung zu tragen - die Eröffnung der Landesdirektion und des Kundencenters in Eisenstadt ist ein weiterer Beleg dafür“, erklärte Mag. Gerhard Tomasitz, Landesdirektor der Allianz Gruppe im Burgenland. Der gesamte Standort fungiert als

Dienstleistungskompetenzzentrum: Neben der Landesdirektion, dem Kundencenter sowie der Kfz-Zulassungsstelle der Allianz für die Bezirke Eisenstadt und Eisenstadt-

Umgebung werden auch ein Steuerberater und eine Rechtsanwaltskanzlei ihre Büroräumlichkeiten an dieser Adresse beziehen.

EU PANORAMA

Provisionen und Offenlegungen in Europa Mit diesem Thema endet die heurige Veranstaltungsreihe „EU-Panorama“ der Wiener Fachgruppe der Finanzdienstleister. Mit einer kurzen Einführung darüber, was die MiFID II alles so bringen wird, eröffnete Rechtsanwalt Dr. Christian Winternitz (Kanzlei Kraft & Winternitz Rechtsanwälte) den Themenabend, der einen Einblick in andere europäische Länder in Hinblick auf Provisionsverbote gewährte. Erläuterungen zu MiFID II-Begriffsbestimmungen, Organisationspflichten sowie unabhängige und nicht unabhängige Beratung gingen dem anschließenden Ländervergleich in Bezug auf Provisionsverbote in Europa voraus. Kanzleipartner MMag. Boris Steinmair erläuterte die Entwicklungen in Großbritannien, wo seit Anfang 2013 keine Zahlungen der Produktanbieter an Vermittler erfolgen dürfen. In Deutschland ist seit August 2014 das Honoraranlageberatungsgesetz in Kraft, das eine ausschließliche Vergütung durch den Kunden vorsieht. Die Honoraranlageberatung in Deutschland

beruht auf Freiwilligkeit. Honorarberater haben sich allerdings in einem öffentlichen Register der BaFin einzutragen. Ganz anders stellt sich die Situation in den Niederlanden dar, wo ein absolutes Provisionsverbot gilt.Die Fortsetzung der Fachinformationsabende stehe aber jetzt schon fest, betonte Fachgruppenobmann KR Siegfried Prietl im Rahmen der

Begrüßung: „Wir werden das bisherige Themenspektrum mit dem Fokus auf EUVorhaben um andere, für die österreichische Finanzdienstleistungsbranche interessante Fachthemen erweitern. Daher wird das EU-Panorama im nächsten Jahr unter dem neuen Titel „FinanzdienstleisterPanorama“ — kurz: FDL-Panorama — fortgeführt.“

Georg Plesnik, MBA MSc., Dr. Christian P. Winternitz, Mag. Boris Steinmair (Rechtsanwaltskanzlei Kraft & Winternitz), KommR Siegfried Prietl


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WKO FINANZDIENSTLEISTER OBERÖSTERREICH

Jahrestagung Dr Samhaber begrüßte zum diesjährigen Fachgruppentag in Linz nahezu 80 oberösterreichische Finanzdienstleister. In seinen einleitenden Worten hob er die Zukunftsorientierung der Branche hervor und sprach als aktuelles Beispiel für die erfolgreiche Erschließung neuer Beratungsfelder die Eigenmittelveranlagung von Unternehmen an. Der Gastreferent, Finanzund Wirtschaftsexperte Univ.-Prof. Dr. Christian Keuschnigg, referierte zum „Finanzplatz Österreich“. Er beleuchtete den Hintergrund der aktuellen Entwicklung auf den Finanzmärkten. Dabei ging es vor allem um die Frage, wer die ökonomischen Kosten der wirtschaftlichen Veränderung im Finanzbereich zu tragen hat.

Seine Schlussfolgerungen, formuliert als politische Zukunftsagenda, wägen ab zwischen einer Verbesserung der Ertragssteigerung und einer Steigerung der Risikobereitschaft, verbunden mit einer Erhöhung der Stabilität. Damit ist die Glaubwürdigkeit der getroffenen Maßnahmen für die wirtschaftliche Entwicklung entscheidend. Geschäftsführer des österreichischen Fachverbandes Mag. Bohrn präsentierte wichtige Finanzmarktthemen, mit denen sich die Europäische Kommission derzeit beschäftigt und erläuterte deren Auswirkungen auf Österreich. Obmann-Stellv. und EU-Beauftragter Mag. Norbert Eglmayr ergänzte diese Rechtsinformation mit praktischen und

ALLIANZ VERSICHERUNG

Betriebskindergarten Die Alllianz-Versicherung hat am Standort der Generaldirektion einen Betriebskindergarten eingerichtet. Insgesamt 39 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren können betreut werden. Dr. Inge Schulz, Personalchefin: „Wir sind davon überzeugt, dass wir damit wesentlich dazu beitragen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und Beruf besser vereinbaren können. Das ist eine von vielen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere - egal, ob für Frau oder Mann.“

informativen Beispielen. Dem im Umfeld aktueller Herausforderungen immer stärkeren Wandel der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Finanzdienstleister begegnet die Interessensvertretung mit einem laufend aktualisierten Ausund Weiterbildungsangebot für ihre Mitglieder. „Wissen ist der Schlüssel, um das Kundenvertrauen zu gewinnen“, betonte Dr. Herbert Samhaber und begrüßte in diesem Zusammenhang auch die gesetzliche Weiterbildungsverpflichtung. „Die IC-Akademie (www.ic-akademie. at) bietet unseren Branchen-Mitgliedern ein umfangreiches, auf laufende Fortbildung hin ausgerichtetes SeminarAngebot“. Mit der Erstellung von Skripten und Nachschlagewerken trägt die Interessensvertretung selbst entscheidend zur Qualifizierung ihrer Mitglieder bei. Fachgruppenobmann Dr. Samhaber und Geschäftsführer Mag. Wolfmayr zogen eine erfolgreiche Bilanz. Sie boten in ihren Ausführungen wichtige Einblicke in die Fachgruppenarbeit und stellten aktuelle Initiativen zur Unterstützung der Berufsgruppe vor. Im Anschluss nutzen die Teilnehmer noch die Gelegenheit zu angeregten Diskussionen und zum Austausch innerhalb der Fachgruppe.


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VAV VERSICHERUNG

Auf der sicheren Seite Als Manager ist man vielen Haftungsrisiken ausgesetzt, aber nicht nur in Top Positionen wie beim Flughafenbau in Berlin, sondern auch in kleinen Unternehmen. Geschäftsführer, Vorstand und Aufsichtsräte unterliegen strengen Haftungen. Dafür hat die VAV Versicherung das ManagerKomplettSchutz Produkt entwickelt, hier sind neben der herkömmlichen D&O

viele Zusatzkomponenten enthalten. U.a. sind im Managerstrafrechtsschutz reine Vorsatzdelikte im Gegensatz zum „normalen“ Strafrechtsschutz nicht ausgeschlossen. Auch beginnt die Deckung zu greifen, bevor eine gerichtliche Handlung gesetzt wird, Thema Zeugenbetreuung. Ein weiterer Baustein, der sich immens finanziell auswirken kann, sind die Deckungen von Übersetzungskosten. Bei der Präsentation des Produktes in der Generaldirektion durch Generaldirektor Dr. Norbert Griesmayr war großes Interesse zu bemerken, denn schon beim ersten Vortrag wurden von den anwesenden Vertriebspartnern Fragen gestellt. Der einheitliche Tenor bei der Veranstaltung war dahingehend, dass dieses Produkt ein Alleinstellungsmerkmal am heimischen Markt erreichen könnte. Dr. Georg Muhri

von der Kanzlei Muhri & Werschitz, hat mit einigen Fallbeispielen sehr deutlich gemacht, wie schnell man als Organ in ein Haftungsrisiko kommt. Hier ein Fallbeispiel: Der Geschäftsführer und Alleingesellschafter einer Personalleasing GmbH hat 2 große Aufträge an Land gezogen. Ein Großteil seiner Mitarbeiter wird für 3 Monate bei diversen Veranstaltungen beschäftigt. Der Auftraggeber zahlt sehr schleppend, bzw. stellt die Zahlung komplett ein. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, zahlt der Geschäftsführer seine Dienstnehmer, führt aufgrund fehlender liquider Mittel jedoch keine öffentlichen Abgaben ab. Es entstehen Beitragsrückstände und schließlich wird über Fremdantrag das Insolvenzverfahren eröffnet. Damit entstehen folgende „juristische“ Haftungskategorien: Zivilrechtliche, (gerichtlich) strafrechtliche und verwaltungsrechtliche Haftungen. Konsequenzen für den Geschäftsführer daraus: Haftung

für Quotenverschlechterung gegenüber sonstigen Gläubigern. Haftung gegenüber Zwangsgläubiger (FA, GKK) für offene Abgaben. Rückgriff auf Privatvermögen, Schutzgesetzverletzung und eine eventuelle Freiheitsstrafe.


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Das war der JahresausKLANG 2014 Alle schönen Dinge haben einmal ein Ende – so auch der CCA und TOGETHER JahresausKLANG 2014. Die Highlights der Veranstaltung nochmals in der Nachlese. Über 300 Kundinnen und Kunden sowie hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Versicherungsbranche folgten der Einladung zum diesjährigen CCA und TOGETHER JahresausKLANG. Bereits heute nützen mehr als 80% der Maklerbüros Services von CCA und TOGETHER. Das zeigt, dass die langjährige Arbeit der beiden Unternehmen und deren Bemühungen den Alltag im Maklerbüro einfacher, schneller und kosteneffizienter zu gestalten von der Branche geschätzt wird. Im wunderschönen Ambiente des Kursalons Hübner wurde ein umfangreiches Programm geboten. Musikalisch wurden die Besucher und Besucherinnen von der Stimme des Swing – Chris Oliver – verwöhnt. Bei Klassikern der Musikgeschichte wie „New York, New York“ oder „I did it my way“ blieb kein Fuß still stehen. Für Unterhaltung der Extraklasse sorgten die lautesten Pantomimen der Welt – Starbugs. Die drei Schweizer führten Ausschnitte aus ihrem ersten Bühnenprogramm „CRASH BOOM BANG“ auf und konnten das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus Tanz, Akrobatik und nonverbaler Comedy voll überzeugen. Neben bester künstlerischer Unterhaltung und internationalen Köstlichkeiten erfreute sich das eigens für CCA und TOGETHER kreierte, farbige Popcorn großer Beliebtheit unter den Anwesenden. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die spannendsten Neuerungen der beiden Produktfamilien kurz vorgestellt. Die Optimierung des elektronischen Dokumentenflusses mit Hilfe von Barcodes ist jetzt mit CCA, ebenso, wie bei Großunternehmen, möglich. Auch das Erfassen des Zulassungsscheines erfolgt nun maschinell. Ebenfalls neu ist CCA Online für den Vertrieb. Es wird bereits von einigen Maklerbüros pilotiert und bringt alle Funktionen mit, die von Vertriebsmitarbeitern unterwegs benötigt werden. Ein neues Ana-

lysewerkzeug bei CCA5 vereinfacht den Abgleich zwischen OMDS und händisch erfasster Daten. Bei TOGETHER gibt es sensationelle Neuigkeiten. Mit „OMDS für Alle“ kann endlich jeder Makler in Österreich alle seine Versicherungsdaten auf einer Plattform darstellen und weiterverarbeiten. Die OMDS-Daten jeder Versicherung werden, unabhängig von Format und Zustellungsart auf die Plattform hochgeladen und stehen damit nicht nur für alle TOGETHER Funktionen zur Verfügung, sondern können jederzeit und von überall abgerufen werden. Besondern für Einzelpersonen und Kleinunternehmen ohne Bestandsverwaltungssoftware bietet diese Funktion erstmals eine sichere, vertraute und kostengünstige Möglichkeit den gesamten Bestand zu verwalten. Mit der „kooperativen Antragsbearbeitung“ lassen sich zukünftig die Vorteile der TOGETHER Abwicklung mit den individuellen Wünschen des Kunden optimal verbinden und damit Sondervereinbarungen, sowie komplexe Anträge ebenfalls via TOGETHER abwickeln. Ebenfalls neu ist, dass zukünftig Adressund Kontodatenänderungen automatisch an alle Versicherungen kommuniziert werden. Weiters ist geplant, die Schadenmeldung bei TOGETHER noch einfacher, schneller und benutzerfreundlicher zu gestalten. Darüber hinaus soll diese zukünftig direkt über alle an die offene Schnittstelle angebundenen Bestandsverwaltungsprogramme abgewickelt werden (ohne eigene Eingabemaske). Natürlich wird diese Funktion auch in CCA verfügbar sein. Viel hat sich in diesem Jahr getan und vieles wäre ohne die Unterstützung der treuen Kundinnen und Kunden von CCA und TOGETHER nicht möglich gewesen. Die beiden Unternehmen bedanken sich herzlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen ein besinnliches Weihnachtsfest und Alles Gute für das neue Jahr 2015!

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CCA UND TOGETHER


INTERVIEW

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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG

risControl: Das Jahr neigt sich dem Ende zu, wie ist Ihr Resümee?

Intensive und maßgeschneiderte Betreuung Wir haben mit KR Prok. Gerhard Heine, Leiter Partnervertrieb, über das heurige Jahr gesprochen., sowie über die Tiefzinsthematik, die Herausforderungen, die auf die Branche zukommen, und seine Pläne für das nächste Jahr.

Heine: Die Ergebnisse können natürlich immer noch besser sein. Angesichts der wirtschaftlich unruhigen Zeiten verläuft das Jahr 2014 für die Wiener Städtische zufriedenstellend. Der vergangene milde Winter wirkt sich spürbar positiv auf betroffene Sparten wie etwa in der Kfz-Haftpflicht, - Kasko oder in der Unfallversicherung aus. Und größere Naturkatastrophen sind bis jetzt auch ausgeblieben, ich hoffe es bleibt auch so. Das Sorgenkind der letzten Jahre, die Lebensversicherung, hat sich durch die Verkürzung der Mindestbindfrist bei Einmalerlägen für über 50-Jährige, wieder erholt. Die neue Berufsunfähigkeitsversicherung braucht – ähnlich wie die Pflegeversicherung – noch mehr Bewusstseinsbildung, aber auch hier orten wir eine wachsende Dynamik. Besonders stolz sind wir darauf, dass es uns wieder gelungen ist, im Segment der ungebundenen Versicherungsberaterinnen und -berater zu wachsen und viele neue Vertriebspartner zu gewinnen. risControl: Wie sehen Sie die Entwicklung des Marktes? Heine: Die wirtschaftlichen Gegebenheiten werden auch in unmittelbarer Zukunft nicht einfacher werden. Das anhaltende Tiefzinsumfeld, geringes Wirtschaftswachstum,


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verschärfte Regulierungen, steigende Lebenserwartung und veränderte Risken, durch in immer kürzeren Abständen auftretenden Naturkatastrophen oder Pandemien, sind Herausforderungen, welche die Versicherungsbranche auch in den kommenden Jahr beschäftigen werden. Die Konkurrenz schläft nicht und auch das Verhalten der Kunden ist keine einfach planbare Größe. Der Erfolg oder Misserfolg in den kommenden Perioden wird daher stark von unseren Fähigkeiten abhängen, Veränderungen früh zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu setzten und Vertriebspartnern jene Produkte und Services anzubieten, welche er für die optimale Betreuung seiner Kunden benötigt. risControl: Pensionskontonachricht, ein Gewinn für die Branche? Heine: Mit dem Pensionskonto ist nun erstmals ganz konkrete, individuelle Vorsorgeberatung möglich. Aber: Es gibt immer noch große Informationslücken bei den Bürgerinnen und Bürgern. Viele haben sich mit dem neuen Pensionskonto noch nicht aktiv auseinandergesetzt, selbst wenn sie schon entsprechende Kontoauszüge erhalten haben. Mit Blick auf einen fernen Pensionsantritt wird das Thema häufig nicht als akut eingestuft. Das ist ein großer Fehler. Wer eine allfällige Pensionslücke im Alter schließen will, ist gut beraten, besser heute als morgen zu beginnen. Und: Je jünger man in eine Altersvorsorge

einsteigt, desto günstiger sind die Prämien. Aber auch in späteren Jahren ist es möglich, mit kleinen Summen eine solide Basis für die Pension anzusparen. risControl: Gibt es mehr Interesse der Konsumenten an Vorsorge und wenn ja, in welchen Bereichen? Heine: In den letzten Jahren war branchenweit ein Rückgang bei der Altersvorsorge feststellbar. Durch die niedrigen Zinsen haben sich immer weniger Menschen dazu veranlasst gesehen, ihr Geld für das Alter anzulegen. Richtig ist: die Renditen der Lebensversicherung sind heute niedriger als früher. Richtig ist aber auch: dies gilt für alle Kapitalanlagen mit vergleichbarer Sicherheit. Daraus zu schlussfolgern, private Altersvorsorge lohne sich nicht mehr, wäre falsch. Die demografische Belastung der gesetzlichen Rente nimmt sukzessive zu. Um die Lücken dieser Säule zu schließen, ist private Altersvorsorge alternativlos. Alternativlos ist auch unsere Rententafelgarantie. Die Rententafelgarantie sichert die zum Zeitpunkt des Abschlusses gültige Rententafel und entscheidet somit die Höhe der späteren Pensionsleistung. Wie bereits erwähnt, verzeichnen wir heuer einen Zuwachs bei den Einmalerlagsversicherungen und auch in der klassischen Lebensversicherung gibt es wieder steigendes Interesse und mehr Abschlüsse.

Heine: Die Maklerin und der Makler werden beim Kunden als selbständige, versierte Fachleute wahrgenommen, die die unterschiedlichsten Risiken bestmöglich managen können – und ihre Bedeutung wird noch weiter zunehmen. Deshalb intensivieren wir unsere Maßnahmen zur Zusammenarbeit und Gewinnung neuer Partnerinnen und Partner z.B. mit unserem Partnercollege, das sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Vertriebspartnern richtet und auf BÖVNiveau Fach- und Produktwissen vermittelt. Unsere alljährlichen Roadshows, laufende Aus- und Weiterbildung unserer Partnerbetreuer, elektronische Unterstützung durch die Teilnahme an der Maklerplattform together und spezielle Aktionen für Vertriebspartner runden unser Angebot ab und sollen weiter forciert werden. risControl: Wir danken für das Gespräch.

INTERVIEW

risControl: Was planen Sie für die Vertriebspartner nächstes Jahr?


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Partnercollege 2014 der Wiener Städtischen 2014 wurde das „Partnercollege, ein Lehrgang rund um das Thema Versicherung“ für MitarbeiterInnen der Vertriebspartner der Wiener Städtischen erstmals in allen österreichischen Bundesländern durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Entstehung des Partnercolleges Bereits 2007 riefen engagierte MitarbeiterInnen des Partnervertriebes für Kärnten und Osttirol die Bildungsinitiative „Partnercollege“ ins Leben“, eine umfassende SeminarReihe für MitarbeiterInnen von Vertriebspartnern. Ziel der Veranstaltungsreihe war es, den TeilnehmerInnen das notwendige Fach- und Produktwissen im Versicherungswesen zu vermitteln, um für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in ihrem Arbeitsalltag gerüstet zu sein. Die Landesdirektionen Salzburg und Niederösterreich zeigten ebenfalls Pioniergeist und setzten das Schulungskonzept auch in ihren Bundesländern um. Infolge des großen Erfolgs in den drei Bundesländern wurde das Partnercollege 2014 institutionalisiert und in gleicher Form mit gleichen Inhalten in ganz Österreich durchgeführt. Angesichts

der vielen TeilnehmerInnen und der zahlreichen begeisterten Rückmeldungen wird das Partnercollege auch im nächsten Jahr wieder in allen Bundesländern angeboten werden. Umfang und Inhalte Die Inhalte der sieben Module umfassen das Wissen um „Rechtliche Grundlagen eines Versicherungsvertrages“ ebenso wie eine spezifische Ausbildung in den einzelnen Massensparten. Das Partnercollege entspricht dem Niveau von BÖV-Veranstaltungen (Bildungswerk der Österreichischen Versicherungswirtschaft). Erfahrene TrainerInnen im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistung sowie die


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Partnerbetreuer der jeweiligen Landesdirektion vermitteln den TeilnehmerInnen den Lehrstoff. 250 Teilnehmerinnen nahmen österreichweit an mehreren oder allen Lehrveranstaltungen teil. Unter den TeilnehmerInnen waren doppelt so viele Frauen wie Männer, die von ca. 150 Vertriebspartnern entsendet wurden. Der Altersdurchschnitt lag um die 30 Jahre. Resonanz Die Schulungsveranstaltungen erfuhren durchwegs positive Beurteilungen, was sich in den Feedbackbögen und in den Aussagen der TeilnehmerInnen widerspiegelt. „Der Aufbau der Seminartage war optimal organisiert, die Vortragenden haben uns die Themen interessant, praktisch und theoretisch verständlich vermittelt“, so die Aussage einer der zufriedenen AbsolventInnen. Zahlreiche Vertriebspartner zeigten sich an der Weiterführung der Schulungsreihe interessiert.


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Tu was Gutes und sprich nicht darüber, sprich darüber, damit sich andere ein Beispiel nehmen können. Aber überlege bei deinem Tun und mache nichts, nur um Aufmerksamkeit zu erlagen. So könnte ein Leitfaden für die Weihnachtszeit und die Spendenbereitschaft lauten. Schon in einigen Tagen ist es soweit und für viele mit einem lauten Aufschnaufen schon wieder vorüber, die hektischste Zeit im Jahr, neben Jahresabschluss, Schulschluss, Familiengroßfeiern und so weiter. Was bleibt über? Ein netter Gedanke oder ein schaler Geschmack, lassen Sie einen netten Gedanken zu, gehen Sie einen Schritt zur Seite und schauen Sie, was benötigt wird, um es heuer anders zu machen. Vielleicht wirklich nur eine kleine Geste von Hilfsbereitschaft oder wenn mehr zu tun ist, eine größere Hilfsaktion für einen Bedürftigen, oder eine Spende an eine Organisation die Ihrem Herzen nahe steht. Natürlich ist Spenden und Helfen in heutiger Zeit in, gibt man in Suchmaschinen im Internet den Begriff Spenden ein, zeigen sich

innerhalb von 34 Sekunden 27 Millionen Einträge. Wenn wir in der Redaktion an das Wort Spenden denken und uns in unsere Kindheit versetzen, kommen sofort Begriffe wie Licht ins Dunkle, Caritas und die Dreikönigsaktion. Aber in den letzten Jahren und Jahrzehnten, sind viele andere Institutionen und Möglichkeiten zum Thema „Spenden“ ins Leben gerufen worden. Oft ist die Auswahl schon so groß, dass sich viele überfordert fühlen. Welche Kriterien entscheidend sind, liegt nur bei jedem Einzelnen, ob Spendenabsetzbarkeit, ob Hilfe für Kinder im In- und Ausland, für Behinderte, für sozial benachteiligte oder eine Spende für eine große Organisation, die wiederum die Verteilung übernimmt. Nur ein geringer Teil der Möglichkeiten aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, wir haben unserer Leser und Partner aufgefordert uns ihre Art des „Tu Gutes“ mitzuteilen und möchten Ihnen die vielen verschiedenen Projekte vorstellen, die keinen Anspruch auf Vollzähligkeit haben.

Um Gutes zu tun braucht´s keine Überlegung (Johann Wolfgang von Goethe)


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Dieser Verein unterstützt unbegleitete junge Flüchtlinge bis zu einem Alter von 22 Jahren, die ohne Eltern bzw. sonstiger vertrauter Bezugspersonen in Österreich sind- ungeachtet ihres Aufenthaltssatus. Unter dem Motto: Mit Bildung zu besseren Chancen am Arbeitsmarkt und besserer Bewältigung des Alltages. Denn jeder junge Flüchtling sollte eine Ausbildung absolvieren können bzw. arbeiten dürfen, Sicherheit und Perspektiven ahben und innerhalb eines zumutbaren Zeitraumes von max. einem Jahr Klarheit darüber erhalten, ob er sich ein Leben in Österreich aufbauen kann. Die Zürich Versicherung und deren Mitarbeiter unterstützt den Verein mit großen persönlichen Engagement und stellen ihr vielfältiges Know-how zur Verfügung. Die Möglichkeiten zu helfen sind vielfältig: So organisiert beispielsweise das Zurich HR-Team im Rahmen des Projekts „Bildungswege“ seit 2012 jährlich Bewerbungsworkshops und Vorträge zum Thema Arbeitswelt. Gerhard Matschnig, Vorstandsvorsitzender bei Zurich, hilft über seine Kontakte bei der Lehrstellensuche, die Marketingabteilung erstellt Drucksorten für lobby.16 und Zurich Mitarbeitende bieten kostenlose Nachhilfeprogramme an. Karin EichhornThanhoffer, Leiterin der Unternehmensentwicklung und CSR-Verantwortliche bei Zurich, zum Hintergrund dieses

sozialen Engagements: „Jugendlichen bei ihrem Start in Österreich zu helfen, ist eine ausgesprochen lohnende wenngleich auch nicht immer leichte Aufgabe. Man ist sich oft gar nicht bewusst, welche Hürden genommen werden müssen, um sich als Migrant ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen. Die Erfolge motivieren uns und es ist besonders schön, zu sehen, wie unsere Mitarbeiter für diesen guten Zweck zusammenkommen. Das soziale Engagement ist tief in Zurichs Unternehmenskultur verankert.“ Mit Unterstützung der Zurich Academy leitet Karin Eichhorn-Thanhoffer für das Projekt „Bildungswege“ auch Präsentationstrainings.

Kinderbauernhof Eschenau Der Kinderbauernhof Eschenau befindet sich im Voralpengebiet. Ein schöner Platz, um benachteiligten Kindern ein Lächeln in ihr Gesicht zaubern zu können. Seit 1981 werden Kinder und Jugendliche aus einer Wiener Familienobdachlosenherberge betreut. Um den Kindern die beengte Wohnsituation in der Obdachlosenherberge und den Verlust der eigenen vier Wände etwas zu kompensieren ist jede Stunde am Kinderbauernhof ein großer Gewinn. Der Verein hat bereits viele herbe Rückschläge erleben müssen, mit viel Unterstützung geht es aber seit einigen Jahren wieder stetig bergauf und die Kinder, die dort ihr kleines Paradies finden, sind wirklich gut aufgehoben. Die Finanzierung wird nur durch private Spenden und Zuwendungen gewährleistet es besteht auch die Möglichkeit von Sachspenden, aber auch Mithilfe und persönlicher Einsatz wird immer herzlich willkommen geheißen.

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Verein lobby. 16


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Licht ins Dunkel Heuer geht die vom ehemaligen ORF Landesintendanten von Niederösterreich Kurt Bergmann initiierte Spendenaktion in ihr 42. Jahr. Die erste Sendung wurde damals im Radio gesendet und im Jahr 1978 fand sich der Weg ins Fernsehen, die erste Sendung brachte bei 2.2 Mio. Zusehern einen Spendenbetrag von 1.197.144,40 SCHILLING (86.999,88 Euro). Letztes Jahr wurden 5,5 Mio Euro gespendet, Benefiz Projekte, die das ganze Jahr veranstaltet werden, bringen weitere 6,5 Mio. Euro in den Spendentopf. Die Philosophie des Vereines „Licht ins Dunkel“ ist die materielle und ideelle Unterstützung von behinderten Kindern und deren Familien. Auch sieben große Hilfsorganisationen sind Mitglied des Vereines. Die Österreichische HDI Niederlassung der HDI Lebensversicherung AG hat heuer statt Weihnachtsgeschenke für Vertriebs- und Geschäftspartner zu kaufen, dem Verein „Licht ins Dunkel“ einen Spendenscheck über mehr als 3.000 Euro überreicht. „Ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit auch bei den zahlreichen Mitarbeitern, die sich ebenfalls mit einer freiwilligen Spende an dieser Aktion beteiligt haben“, zeigt sich Michael Miskarik, Leiter der Niederlassung, dankbar für die breite Unterstützung für diese Idee.

Weihnachten im Schuhkarton Im Jahr 1990 wurden erstmals 3.000 Geschenkpäckchen an rumänische Waisenkinder übergeben, seitdem wuchs die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu einem globalen Weihnachtsprojekt heran. Alleine im Jahr 2013 wurden mehr als acht Millionen Pakete an Kinder in über 115 Ländern der Erde verteilt. International ist die Aktion unter dem Namen „Operation Christmas Child“ bekannt. 2003 hat die Organisation das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen verliehen bekommen. Im Schuhkarton ist Platz für eine Mischung aus neuen Geschenken mit einem Kuscheltier und Süßigkeiten für ein Mädchen oder einen Buben für die Altersstufen 2-4, 5-9 oder 10 – 14 Jahren. Mitarbeiter der D.A.S. Rechtschutz AG engagierten sich heuer u.a. auch für die Schuhkarton Aktion. Vorstand Johannes Loinger zum vielfältigen Engagement des Unternehmens: „ D.A.S. hilft helfen, wir unterstützen Mitarbeiter und bieten zahlreiche Mittel, das reicht von organisatorischer über logistischer bis hin zu finanzieller Hilfe.“


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CliniClowns Lachen ist die beste Medizin, seit 1991 werden schwerstkranke Kinder und Erwachsene von CliniClowns besucht. Kontinuierlich werden Patienten wöchentlich bzw. 14-tägig besucht. Der Hauch magischer Lebensfreude soll Schmerzen und Leid kurzzeitig in den Hintergrund stellen. Mittlerweile werden 46 Spitäler und Geriatriezentren Österreichs betreut. Die CliniClowns sind keine gewöhnlichen Spaßmacher, sondern geschulte und in einem mehrstufigen Prozess ausgewählte Personen, darunter freischaffende

Künstler, Sozialarbeiter, Pädagogen, Therapeuten etc. Ein langwieriges Aufnahmeverfahren und laufende Weiterbildung haben zum Ziel, nur geeignete Personen für die Arbeit auszuwählen und einzusetzen. Die Lach-Visiten sind ein Geschenk an die Patienten und sind mit keinerlei Kosten verbunden. Die Generali Versicherung ist seit 2003 Partner der CliniClowns und ermöglicht als Hauptsponsor die Clown-Visiten im St. Anna Kinderspital. Auch die ARAG und die Gothaer Versicherung unterstützen den Verein.

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Abseits vom Mainstream der großen bekannten Hilfsorganisationen gibt es auch unzählige regionale Aktionen, die nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, aber auf finanzieller Unterstützung von außen angewiesen sind. Aber nicht nur die Weihnachtszeit veranlasst helfend unterwegs zu sein. Bei vielen Charity Veranstaltungen, die über das ganze Jahr verteilt sind, wird für den guten Zweck gesammelt.


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Regionale Hilfe Die NÜRNBERGER Versicherung ist seit Jahren wie auch andere Versicherungsunternehmen sozial und karitativ unterwegs, heuer wurden wieder einige regionalen Vereine unterstützt Wie die „Nachbarschaftshilfe Bad Gastein“, die sich für die Anliegen von bedürftigen Bad Gasteinern einsetzt. Mit der heurigen Spende konnte ein dringend benötigtes Pflegebett angeschafft werden, das im Bedarf an pflegebedürftige Menschen die sich in einer finanziellen Notlage befinden zur Verfügung gestellt wird. Weiters an das Projekt „Spürnasen-Ecke“, bei dem Kindergartenkinder den Umgang mit Natur, Umwelt und Technik spielerisch erlernen. Und schließlich an den Verein „Rainbows Salzburg“, der Kinder und Jugendliche, die von Trennung oder Scheidung der Eltern oder vom Tod eines nahestehenden Menschen betroffen sind, gespendet.

Sterntalerhof Hier werden Familien mit schwer-, chronischen und sterbenskranken Kindern unterstützt. Es ist eine Herberge in der Zuversicht wieder keinem kann. Der unabhängige gemeinnützige Verein ist seit 1999 im Burgenland tätig. Die Arbeit wird ausschließlich über Spenden finanziert und kann nur mit Unterstützung von freiwilligen Helfern

bestehen. Die Mission des Sterntalerhofes: „Das Gefühl von Unbeschwertheit und Glück, Zuversicht und Lebensfreude für Kinder und deren Familien, die nicht wissen, wie lange es noch ein gemeinsames Morgen gibt.“ Heuer unterstützt die R u V Versicherung anlässlich des Weihnachtsfestes den Sterntalerhof.


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Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren, ist ein moderner Zugang für Kinder und Jugendliche die kognitive, sozial-emotionale, psychische und/oder sensorische Entwicklungsrückstände haben. Sie sollen gefördert werden, um ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben im Einklang mit der sozialen Umwelt führen zu können. Hippotherapie ist Physiotherapie auf dem Pferd, Ziel ist es die optimale Entwicklung der motorischen Fähigkeiten wieder herzustellen, nach dem Motto 4 gesunde Beine statt 2 kranker. Seit Beginn der Achtzigerjahre fördert die Allianz das therapeutische Reiten für behinderte Kinder, die Hippotherapie. Das langjährige Engagement ist maßgeblich für die Etablierung dieser speziellen Behandlungsmethode in Österreich verantwortlich. Seit 1990 wird vonseiten der Mitarbeiter während der Adventzeit ein Punschstand betrieben, dessen Reinerlös dem Projekt „Österreichische Initiative – Pferde helfen Menschen“ zugutekommt. Die Einnahmen des vorweihnachtlichen Allianz Punschstandes werden vom Vorstand verdoppelt. Unterstützt wurden mit den Spenden bislang die Errichtung von Reithallen, Anschaffung von Therapiepferden, Therapie für über 5.000 Kinder sowie wöchentliche Therapiestunden für 300 Kinder.

SOS-Kinderdorf Seit vielen Jahrzehnten wird die Organisation SOS Kinderdorf von der Allianz Gruppe in Österreich tatkräftig unterstützt. Hermann Gmeiner der Gründer des SOS Kinderdorfes und mit seiner Idee, dass Hilfe nur dann wirksam sein kann, wenn verwaiste und verlassene Kinder in einer Familie oder familienähnlichen Umfeld aufwachsen können. Seit dem Jahre 1949 hat seine Idee und Tatkraft neue Maßstäbe im Bereich Hilfe für Kinder gesetzt. Bis heute gibt es weltweit bereits 545 SOS Kinderdörfer in denen 6.555 Familien mit über 61.000 Kindern leben, und stetig werden es mehr. Ein Meilenstein beim Spenden ist im Jahre 2010 bei der Allianz geschehen, innerhalb von wenigen Wochen spendete die Belegschaft des Unternehmens 450.000 Euro, wodurch die Finanzierung des neuen „Haus Allianz“ im SOS Kinderdorf Hinterbrühl gesichert wurde. In den vergangenen weiteren Jahren wurden insgesamt mehr als 210.000 Euro gespendet. Das große Ziel, das sich die Allianz und ihre Mitarbeiter gesetzt haben, auf jedem Kontinent ein SOS Kinderdorf Haus zu errichten.

TITELGESCHICHTE

Hippotherapie


TITELGESCHICHTE

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Rainbows, fur ii Kinder in sturmischen ii Zeiten Kinder und Jugendliche werden in Krisensituationen wie Trennung, Scheidung oder Tod einer nahen Bezugsperson begleitet. Rainbows steht für Hoffnung, Optimismus, Vielfalt und Buntheit in diesen stürmischen „Regenzeiten“. RAINBOWS unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, Selbstvertrauen und Mut zu entwickeln oder auszubauen, die Möglichkeit sich selbst und die eigenen Bedürfnisse in schwierigen Zeiten wahrzunehmen und kindgerecht auszudrücken. Die Geschichte des Vereines beginnt in Amerika wo die Gründerin Suzy Yehl 1983 aus eigener Betroffenheit sich der Thematik angenommen hat. 1991 wurde Rainbows nach Österreich gebracht und auf österreichische Verhältnisse adaptiert. In den Jahren 1991 bis 2012 wurden insgesamt 16.501 Kinder in Österreich unterstützt.

Rotes Kreuz Jeder kennt die Organisation und dennoch wird selten darüber berichtet, deshalb haben wir heuer auch das Rote Kreuz in unserer Berichterstattung aufgenommen. Die Gründung des Roten Kreuzes als Organisation geht auf den Kaufmann Henry Dunant zurück, der nach einer verheerenden Schlacht bei Solferino erkannte, dass Helfer schon in Friedenszeiten ausgebildet werden müssen, um im Kriegsfall bereit zu sein. Durch ihn und seine Mitstreiter kamen auch die Genfer Konventionen zustande, denen Österreich 1866 beitrat. Eine Verbesserung der Hilfe für verwundete und kranke Soldaten durch organisierte freiwillige Hilfstätigkeiten wurde im 19. Jahrhundert auch in Österreich gefordert. Dies führte zur Gründung von patriotischen Hilfs-

vereinen und Hilfskomitees in allen Kronländern und nach dem Feldzug gegen Preußen 1866 wurde der „Österreichische Patriotische Hilfsverein für verwundete Krieger – Militärwitwen und –Waisen“ gegründet. Der patriotische Hilfsverein bekannte sich zwar noch zu seinem Namen, erhielt aber den Zusatz „Zugleich Landeshilfsverein vom Roten Kreuz Niederösterreich“. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung zählte der neue Verein 1193 Mitglieder und 357 Gönner. Im Jahre 1879 wurde der Beschluss gefasst den Verein unter dem Titel „Österreichische Gesellschaft vom Rothen Kreuze“ zu gründen und führen. Nach langen Jahren und geschichtsträchtigen Beeinflussungen wurde der Verein wie wir ihn kennen im Jahre 1970 mit neuen demokratischeren Statuten versehen. Die vielfältigen Leistungen umfassen von Suchdienst, Blutspendedienst bis zu Einsätzen in Kriegsgebieten. Im Jahr 2013 wurden 2,9 Millionen Einsatzfahrten im Rettungsdienst österreichweit absolviert. Über 11 Millionen Stunden haben freiwillige Mitarbeiter für das Rote Kreuz gearbeitet. Heuer hat die Donau Versicherung statt Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner einen Betrag von 10.000 Euro gespendet. Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler hat den Scheck an Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, überreicht.


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Der „Sozialtag“ bei der UNIQA Versicherung UNIQA schenkt Mitarbeitern einen freien Tag für karitatives Engagement. Den „UNIQA Sozialtag“ können Mitarbeiter ganz nach Wunsch etwa alten Menschen, Wohnungslosen, Behinderten oder Flüchtlingen widmen. Im vergangenen Jahr haben 234 Mitarbeiter einen Sozialtag gemacht. Die Erlebnisberichte und Bilder können nach der Aktion am Mitarbeiterportal veröffentlicht werden. Auch die Rückmeldungen der Organisationen berichten sehr positiv über das große Engagement der Mitarbeiter. Jedes Jahr werden neue Ideen und Projekte in der Adventszeit im Dezember angemeldet. Traditionell steht zu Weihnachten immer ein Baum in der Zentrale auf dem alle Mitarbeiter Kärtchen mit dem Sozialtag den sie machen möchten aufhängen können. Letztlich ist der Christbaum dann mit lauter Karten geschmückt auf denen Mitarbeiter ankündigen welcher sozialen Einrichtung sie ihre Zeit schenken wollen.

TITELGESCHICHTE

Aber neben punktuelle Unterstützung durch Spenden, Reinerlöse von Veranstaltungen ist die zur Verfügungstellung von „freien Tagen“ für Mitarbeiter auch eine Möglichkeit Gutes zu tun, und die Individualität des Einzelnen zu fördern. Vor den Vorhang für diese Art der humanitären Unternehmensführung, (nach Alphabet) Allianz Versicherung, DAS Rechtschutz, Zurich Versicherung, UNIQA.

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VERSICHERUNG

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ALLIANZ GRUPPE ÖSTERREICH

Gütesiegel für Kapitalanlagen Die Allianz Gruppe in Österreich richtet ihre Investmentstrategie neu aus: Basis dafür ist ein vom WWF Österreich in Zusammenarbeit mit insgesamt 70 Experten aus 40 Organisationen entwickeltes innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments. Die Versicherungsgruppe hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen - rund sieben Milliarden Euro - nach dem neuen Modell bewerten lassen. „Wir richten nicht nur Teilaspekte, sondern unser gesamtes Portfolio schrittweise auf Nachhaltigkeit aus“, erklärte Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender. „Wir möchten mit unserem Modell große Kapitalströme gezielt in Richtung Nachhaltigkeit lenken und so den Weg zu einem nachhaltigeren Finanzmarkt ebnen“, erklärte WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides. Dafür macht der WWF sein Modell ab 2015 auch für andere Finanzunternehmen zugänglich. „Wenn weitere Unternehmen dem Beispiel folgen und fünf Prozent ihrer Kapitalanlagen in Richtung mehr Nachhaltigkeit verschieben, würde das bedeuten, dass global bis zu 3.500 Milliarden Dollar neu veranlagt werden - das ist in etwa die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands, der größten Volkswirtschaft Europas“, ergänzt Johanides. Zwischen Allianz Österreich und dem WWF Österreich wurde vertraglich fixiert, dass der allgemeine Nachhaltigkeitsgrad des gesamten Portfolios in den kommenden fünf Jahren um fünf Prozentpunkte gesteigert wird. „Derzeit sind 83 Prozent unserer Kapi-

talanlagen im grünen oder gelben Bereich. Wir möchten bis 2020 diesen Anteil auf 88 Prozent erhöhen“, so Littich. „Besonderer Augenmerk wird auf den freiwilligen und dauerhaften Rückzug aus Kohleabbauinvestments gelegt. Alleine dadurch werden im Portfolio etwa 600.000 Tonnen CO2 eingespart um durch andere Maßnahmen auf einen ähnlichen Wert zu kommen, dürften beispielsweise alle Autos im Bundesland Tirol ein Jahr lang nicht fahren. Das aus den Verkaufserlösen frei werdende Kapital wird in Erneuerbare Energien reinvestiert - dies ist ein Armand Colard, Leiter des Bereichs Sustainable Finance bei WWF Österreich; WWFerster wichtiger Schritt, Österreich-Chefin Andrea Johanides; Wolfram Littich, CEO Allianz Österreich um deren Anteil im Unternehmensportfolio von derzeit knapp Initiative ihrer Tochtergesellschaft: „Von 12 Prozent auf 24 Prozent bis 2020 zu dem Pilotprojekt in Österreich versprechen verdoppeln. Das Investmentportfolio der wir uns wichtige Erkenntnisse, wie wir gute Allianz Österreich wird nun regelmäßig und stabile Erträge für unsere Kunden im unter den Gesichtspunkten des neuen Einklang mit ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsmodells analysiert. Der Aspekten erwirtschaften können“, erklärt Grad der Zielerreichung wird laufend vom Dr. Maximilian Zimmerer, VorstandsmitWWF überprüft sowie tourlich auch der glied der Allianz SE. „Die Meinung, dass Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch Nachhaltigkeit im Widerspruch zur Rendite die internationale Allianz SE begrüßt die steht, ist überholt“, wie Littich ausführt.


Schon wieder Jahresende?

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MARKT

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FACHVERBAND DER VERSICHERUNGSMAKLER

Alles richtig gemacht Hat der Fachverband der Versicherungsmakler unter Führung von Obmann Akad. Vkfm Gunther Riedlsperger in den Augen von Mag. Othmar Karas, MEP bei der Wahrung der Interessen seiner Mitglieder in der Frage des lang und breit diskutierten Provisionsverbotes. Nach langen und zähen Verhandlungen dürfte sich jetzt endlich eine Lösung abzeichen. Würde diese nicht ganz Europa betreffen, so könnte man fast sagen eine typisch österreichische, denn die Richtlinie wurde so formuliert, dass es den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen bleibt, ob sie ein Provisionsverbot in ihr

nationales Recht aufnehmen oder nicht. Mit anderen Worten: Beide Systeme – Honorarberatung und Provisionen – existieren neben einander. Zwar ist bei grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen noch offen, welches nationale Recht – Sitz des Unternehmens oder Ort der Erbringung der Leistung – bei unterschiedlichen Systemen zur Anwendung kommt, aber man hat sich zumindest darauf geeinigt, dass der Prozentsatz der betroffenen Unternehmen verschwindend klein sein wird, da Beratung im Regelfall im lokalen Umfeld stattfindet. Ausnahme sind eventuell die

Grenzregionen. Ähnlich lobende Worte für das Vorgehen von Riedlsperger und seinen Mannen fand auch Mag. Claus Binder, seines Zeichens Attaché in der ständigen Vertretung Österreichs in der EU. Er strich ebenfalls die professionelle Vorgangsweise heraus, da in diesem Falle nicht lobbyiert sondern argumentiert wurde. Mag. Binder: „Bei Verhandlungen brauche ich stichhaltige Argumente von Menschen an der „vordersten Front“ und keine Forderung ohne Hintergrundinformationen.“ Laut Zeitplan soll die endgültige Fassung der Richtlinien Mitte 2015 verabschiedet werden.

Dr. Gerold Holzer, Christoph Berghammer MAS, Akadem. Vkfm Gunther Riedelsperger, Mag. Othmar Karas MEP, Mag. Erwin Gisch, Mag. Thomas Tiefenbrunner

Akadem. Vkfm Gunther Riedelsperger, Mag. Othmar Karas MEP


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INTERVIEW

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GENERALI VERSICHERUNG

Digitaler Fortschritt Die Generali Versicherung startet mit der elektronischen Unterschrift. Wir haben mit Mag. Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe, und Günther Gustavik, Unabhängige Vertriebe, über die Neuerung gesprochen. risControl: Was waren die Beweggründe bei der Generali, die elektronische Unterschrift zu verwirklichen?

risControl: Wo findet der Anwender die Unterschriftsmöglichkeit und wie erfährt er, wie es funktioniert?

Bayer: Die Generali versucht laufend, Arbeitsabläufe zu vereinfachen sowie die Administration zu optimieren und dabei auch den Wünschen der Vertriebspartner nach zu kommen. In unserem Projekt „Optimierung Antragsabläufe“ wurde dieser Punkt aufgegriffen und erfolgreich umgesetzt. Unser Ziel war es, die elektronische Unterschrift in den Generali Antragsprozess voll zu integrieren.

Bayer: Hierzu gibt es ein Video direkt an der Stelle, wo die elektronische Unterschrift vorgenommen wird. Der Kurzfilm dauert 4 Minuten und beschreibt, wie vorzugehen ist. Auch die sonstigen Features, die auf dieser Seite möglich sind, wie z. B. Anhänge hochladen, werden gezeigt.

risControl: Wie lange dauerte die Vorbereitungszeit dafür? Bayer: Das Projekt startete im Mai 2013. Im Dezember 2014 wurde die elektronische Unterschrift in den Tarifrechnern der eVPplus eingesetzt.

risControl: Welche technischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit die elektronische Unterschrift funktioniert? Bayer: Auf einem Tablet - das kann ein iPad oder ein auf Android basierendes Gerät sein - können die Dokumente direkt elektronisch gezeichnet werden.

Bei Einsatz eines Notebooks benötigt der Vermittler zusätzlich das UnterschriftenPad WACOM STU-300, das im Fachhandel erhältlich ist. risControl: Wie geht es nach der Leistung der Unterschrift weiter? Wie ist der Prozess? Gustavik: Das unterschriebene Dokument wird elektronisch an die Generali übertragen. Die Unterschrift wird direkt an der richtigen Stelle des Dokuments platziert und ist in den Antragsprozess in den Tarifrechnern voll integriert. Ist eine Unterschrift falsch oder nicht korrekt, ist eine Korrektur möglich. Das heißt, der Prozess der elektronischen Unterschrift kann wiederholt werden. Das Löschen der falschen oder nicht korrekten Unterschrift ist im Zuge des Unterfertigens selbstverständlich möglich. risControl: Warum hat die Generali die elektronische Unterschrift direkt in den Tarifrechner integriert?

risControl: Wie wird diese Neuerung von Ihren Partnern angenommen? Gustavik: Mobile Geräte wie Tablets, Notebooks, etc. werden von vielen unserer unabhängigen Vertriebspartner schon seit Längerem als Arbeitsmittel verwendet. Die Frage der elektronischen Unterschrift zur Vereinfachung und Beschleunigung der Antragsabwicklung stand damit im Raum. Wir haben in der Zwischenzeit schon sehr viele positive Rückmeldungen von unseren Partnern erhalten. Die Anzahl von elektronisch unterschriebenen Anträgen steigt täglich.

Mag. Thomas Bayer

Bayer: Es war unser Ziel, die elektronische Unterschrift zur Gänze in den Antragsprozess zu integrieren. Die Aufforderung zur Unterschrift sollte genau zum passenden Zeitpunkt kommen, wenn alle erforderlichen Daten vollständig aufgenommen sind. Auch sind z. B. am iPad keine zusätzlichen Apps erforderlich, um unterschreiben zu können. Im Tarifrechner ist alles vorhanden. Ich denke, dieses Tool ist sehr gut gelungen und eine


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risControl: Wenn ein Kunde nun nicht elektronisch unterschreiben möchte, ist die klassische Unterschrift auf Papier noch möglich? Gustavik: Selbstverständlich besteht diese Möglichkeit wie bisher. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass unsere Partner schon nach wenigen Anwendungen die Vorteile der elektronischen Unterschrift zu schätzen wissen und wir dem papierlosen Büro einen Schritt näher kommen. Zudem wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. risControl: Bietet die Generali die elektronische Unterschrift nur in der eVPplus an oder auch auf der Internetplattform TOGETHER, wo ebenfalls die Generali Tarifrechner integriert sind?

Gustavik: Derzeit wird sie nur in der eVPplus angeboten. Wir arbeiten bei TOGETHER gerade an der Umstellung auf die neuen Tarifrechner, in denen die elektronische Unterschrift ebenfalls mit 2015 integriert wird.

INTERVIEW

Verbesserung für unsere Partner.

risControl: Können sich Ihre Partner auf weitere Erleichterungen in den Arbeitsabläufen freuen? Bayer: Darum ist die Generali stets bemüht. Effektive ITLösungen werden auch in Zukunft eine wesentliche Rolle in einer erfolgreichen Partnerschaft spielen. risControl: Wir danken für das Interview.

Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern ein erholsames, friedliches Weihnachstfest, einen vergnüglichen Jahresausklang und ein erfolgreiches neues Jahr!

Ihr risControl-Team


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VVO

Adventzeit – Brandgefährlich Wenn Wohnungen und Häuser festlich im Kerzenlicht erstrahlen und die Kerzen am Adventkranz oder Christbaum brennen, ist Weihnachten und zugleich eine der feuergefährlichsten Zeiten des Jahres. Zahlen des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zufolge ereignen sich jedes Jahr 500 bis 800 Wohnungsbrände rund um Weihnachten. Besonders gefährdet sind dabei die Kleinsten: So müssen rund 600 Kinder in den Monaten November und Dezember wegen Verbrennungen und Verbrühungen, die sie sich zu Hause zugezogen haben, im Spital behandelt werden. Die Initiative „VISION ZERO 2020 – Kinder unfälle sind vermeidbar, in Kooperation zwischen dem österreichischen Versicherungsverband, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und des LKH Univ. Klinikum Graz hat in einer gemeinsamen Aktion über die häufigsten Fehler im Umgang mit Feuer und Brandverletzungen und über effektive Schutzmaßnahmen aufgeklärt. Im Dezember gibt es erfahrungsgemäß doppelt so viele Brände durch offenes Licht und Feuer wie in einem anderen durchschnittlichen Monat des Jahres. Auch der Anteil der Verbrennungsund Verbrühungsunfälle nimmt in der Zeit rund um Weihnachten zu. In den

Monaten November und Dezember werden durchschnittlich pro Jahr rund 1.600 Personen wegen Brandoder Verbrühungsverletzungen im Spital behandelt. Das entspricht einem überproportionalen Anteil von 22 Prozent an den insgesamt 7.100 jährlich spitalsbehandelten Verbrennungen und Verbrühungen. „Die meisten der Unglücksfälle – ob Wohnungsbrand oder Brandverletzung – sind durch einfache oder vorbeugende Maßnahmen vermeidbar. In den meisten Fällen ist Leichtsinn oder sogar Fahrlässigkeit die eigentliche Ursache“, so Thirring.

Initiative gegen Kinderunfälle VISION ZERO 2020: Kinderunfälle sind vermeidbar! Kein getötetes oder schwerverletztes Kind mehr in Österreich! So lautet das ehrgeizige Ziel der KFV-Initiative Vision Zero 2020. Gemäß dem Motto „Volle Aufmerksamkeit - Null Unfälle!“ wird Österreich zur kindersicheren Zone erklärt. Gezielte Informationen und spannende Aktionen sollen das Bewusstsein für den Schutz der Kleinsten in Österreich steigern und Kinderunfälle durch praktische Präventionsmaßnahmen verhindert werden.

Brandgefährlich für Kinder! Gerade Kinder sind besonders gefährdet. „Sechs Kinder unter 15 Jahren starben in den letzten 5 Jahren in den eigenen vier Wänden an den Folgen eines Brandes. Offenes Licht und Feuer wie z. B. brennende Kerzen und defekte oder unbeaufsichtigte technische Geräte zählen hierbei zu den größten Brandauslösern. Kinder sind ausbrechenden Feuern völlig schutzlos ausgeliefert. Umso wichtiger ist, hier Präventivmaßnahmen zu ergreifen!“ erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des

KFV. Gerade auf Kinder übt Feuer eine besondere Faszination aus, der kindliche Entdeckungsdrang wird dabei schnell zur Gefahr. Deshalb ist es wichtig, sie für Gefahren so früh wie möglich zu sensibilisieren. Rund 4.100 Kinder unter 15 Jahren verbrennen oder verbrühen sich jährlich zu Hause, davon mehr als 600 Kinder – also 10 Kinder täglich – alleine im November und Dezember. „Eltern unterschätzen die Brandgefahr erheblich. 70 Prozent der Eltern achten zwar darauf, dass Zündhölzer und Feuerzeuge außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden, allerdings hat weniger als die Hälfte der befragten Familien mit ihren Kindern über die Gefährlichkeit von Feuer gesprochen“, so Thann. Brandverletzungsexperte Univ.-Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am LKH-Univ. Klinikum Graz. Besonders schwerwiegend und lebensbedrohlich sind Brand- oder Verbrühungs-verletzungen bei Kindern. „Bereits der Inhalt einer Tasse mit heißer Flüssigkeit reicht aus, um bei Kleinkindern eine Verbrennung oder Verbrühung von rund 30 Prozent der Körperfläche zu verursachen – aber schon 15 Prozent Hautverbrennung kann für ein Kind lebensgefährlich werden“, so Kamolz.


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FMVÖ

Weiterempfehlung Worin liegt der entscheidende Unterschied zwischen Kundenzufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft? Welche Faktoren sind für Kunden entscheidend, um Produkte nicht bei ihrem Hausinstitut zu kaufen? Marketagent.com und der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) haben in einer aktuellen Studie, basierend auf der härtesten Währung – der Weiterempfehlung, die Einstellungen und Erwartungen von Kunden sowie relevante Einflussfaktoren auf Kundenentscheidungen untersucht. Im Rahmen der Erhebung wurden 1.000 Österreicher zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Ergebnis: Niedrige Gebühren bzw. günstige Prämien und gute Beratung erfüllen am stärksten Erwartungen, positive Kundenerlebnisse schaffen Weiterempfehlung. „Positive Kundenerlebnisse lassen sich als wichtigster Impulsgeber für die Weiterempfehlung identifizieren“, fasst

Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, die Studienergebnisse zusammen. So gibt jeder achte Befragte spontan an, dass gute Erfahrungen der entscheidende Kick dafür sind, anderen von der eigenen Bank oder der Versicherung zu erzählen (ungestützt: 12,8 %). Auf Platz zwei rangieren Werbegeschenke (6,3 %). Aber auch die proaktive Aufforderung führt zur Weiterempfehlung (5,5 %). Aus Konsumentensicht profitieren Finanzdienstleister vor allem durch die hohe Authentizität von Weiterempfehlungen im Vergleich zur Werbung (55,0 %). Insofern beurteilen auch acht von zehn Österreichern (80,4 %) eine Weiterempfehlung als hohes Qualitätsmerkmal für einen Finanzdienstleister. Zwar ist die Bekanntheit von Gütesiegeln im Finanzbereich überschaubar – hier führt mit knapp 6 % gestützter Bekanntheit das FMVÖRecommender-Siegel das Ranking an.

Einig ist man sich aus Konsumentensicht jedoch darüber, dass die Vergabe von Gütesiegeln auf Kundenerfahrungen basieren sollte. „Mit dem Recommender hat der FMVÖ das bekannteste Gütesiegel im Markt. Zudem entspricht es genau den Vorstellungen der Konsumenten, sich an den Kundenerwartungen zu orientieren“, betont Werner Schediwy, MBA, FMVÖ Vizepräsident.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit, wünschen fröhliche Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr.

Mag. Ingo Lorenzoni Vorstand

Klaus Kretz

Bereichsleiter Makler- und Agenturvertrieb


VERSICHERUNG

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VALUED ASSET

Das Bauherrenmodell als ein Baustein für die langfristige Vorsorge Veränderte Bedingungen erfordern neue Produktlösungen für die Vorsorge Die private Vorsorge und das Pensionskonto sind in aller Munde. Die anhaltend schwierige Kapitalmarktsituation und die verschärften gesetzlichen Regulative machen es alt gewohnten Vorsorgeprodukten und ihren möglichen Kunden allerdings deutlich schwieriger. Ebenso – und das ist zumindest genauso wichtig - ist dem aus der Finanzkrise im Jahr 2008 resultierendem Vertrauensverlust der Anleger Rechnung zu tragen. Für den Vertrieb ist es daher jetzt extrem wichtig neue hochqualitative Produkte in sein Portfolio aufzunehmen, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden. Das Bauherrenmodell ist ein Produkt, das gerade für Gutverdienende eine Möglichkeit einer steuerlich optimierten Vorsorge. „Ich bin davon überzeugt, dass es im Rahmen der aktuellen Vorsorgedebatte deutlich weitreichenderer Neuentwicklungen am Vorsorgemarkt bedarf, als zum Beispiel nur das Absenken, bzw. das Streichen des Rechnungszinses in der Lebensversicherung. Das ist mit Sicherheit nicht genug“, so Werner Holzhauser, Geschäftsführer Valued ASSET. Ein möglicher Lösungsansatz: Das Bauherrenmodell - Gleichberechtigung für alle Stakeholder Die langfristige Vorsorge muss diesen geänderten Bedingungen Rechnung tragen. Und ein Produkt, das in dieser Diskussion einen wichtigen Stellenwert für Vertrieb und Kunden einnehmen sollte ist das Bauherrenmodell. Es bietet einen äußerst interessanten und nachhaltigen Lösungsansatz, da es zu 100 % dem Stakeholderansatz, d.h. der entsprechenden Würdigung aller Anspruchsgruppen, entspricht: auf der einen Seite steht der Kunde, die über freies Kapital verfügt und sich langfristige Sicherheit und Kaufkraftsicherung für seine Investition wünscht. Auf der anderen Seite gibt es einen immensen Zuzug in die Städte – insbesondere nach Wien und Graz. Und zugleich wollen und müssen diese Städte ihre Standortqualität sichern, um den „leistbaren“ Zuzug von jungem Know How zu Warum ist das Bauherrenmodell gerade zum jetzigen Zeitpunkt so interessant • Der Kapitalmarkt ist zum jetzigen Zeitpunkt optimal • Politische Diskussion bezüglich Wohnen • Notwendigkeit der Schaffung von neuem, leistbaren Wohnraum • Bereitstellung von zusätzlichen Förderungen und Steueroptimierungen • Sicherste Investitionsform – in Grund und Boden • Kaufkraftsicherung sowohl für Kapital als auch Ertrag

Werner Holzhauser ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Partner in diesem Modell ist der Staat, denn er hat großes Interesse daran neue Arbeitsplätze zu generieren (Bauwirtschaft) – und er schafft es über das Bauherrenmodell zugleich auch, Kapital in Österreich zu sichern. Das Bauherrenmodell ist sowohl steuerlich, als auch fördertechnisch optimiert und somit eine langfristige und ertragsoptimierte Investitionsform mit grundbücherlicher Sicherstellung. Und auch in den letzten Jahren hat sich wieder bestätigt, dass Immobilien auch in krisengeschüttelten Jahren eine der sichersten und wertbeständigsten Anlageformen ist und bleibt. Werner Holzhauser: „Für uns ist es sehr wichtig, das Wesen dieser Produktlösung für den Vorsorgebereich entsprechend aufzubereiten. Das geht vom Produktdesign – wir bieten mit unserem Partner z.B. erstmals eine Fixzinsvariante für den freifinanzierten Teil – bis hin zu einem aufbauenden Ausbildungsprogramm im Rahmen einer Akademie und weiterbildender Seminare für den Vertrieb. Wir bieten unseren Partnern am österreichischen Markt entsprechende Alleinstellungsmerkmale, um langfristig abgesichert zu sein.“


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VERSICHERUNG

VVO / VKI

Finanzbildungsoffensive

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ereits zum dritten Mal bringt der österreichische Ve r s i c h e r u n g s v e r b a n d und der Verein für Konsumenteninformation VKI ein gemeinsames „KONSUMENTSpezial“ heraus. Diesmal unter dem Motto „Sicher in den eigenen vier Wänden“. Die 16 seitige Broschüre soll u.a. die Fachbegriffe im Umgang mit Versicherungssprache im Bezug auf Versicherungen im Haushalt und Eigenheim erklären. Welche Schäden im Falle des Falles gedeckt sind, wer wofür haftet und weitere interessante Informationen. Das Heft erscheint als „Konsument Spezial 12a/2014 und wird dem Dezemberheft beigelegt. Auch als Download steht es auf der Website des VVO und auf der Konsument-Website, die Broschüre steht auch in englischer, kroatischer, serbischer und türkischer Sprache zum Download bereit. Wie wichtig das Thema ist, zeigen die Erhebungen des VVO, denn etwa zweimal pro Stunde wird in Österreich eingebrochen. Dabei entstehen Schäden in Höhe von durchschnittlich 2.200 Euro. 19 Mal am Tag brennt es: Zwanzig Menschen starben im Vorjahr an den Folgen von Bränden, darüber hinaus entstand ein Sachschaden von insgesamt rund 280 Millionen Euro. Hinzu kommt: Neben versicherten Schäden durch Naturgefahren von 300 Millionen Euro pro Jahr – wie etwa durch Sturm, Hagel, Starkregen und Schneedruck – ist in Österreich durchschnittlich alle drei Jahre zusätzlich mit einer Naturkatastrophe

in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro versicherter Schäden zu rechnen. „Es müssen aber nicht gleich die großen Katastrophen sein – auch die vielen kleinen Hoppalas im Alltag können einem das Leben unerwartet schwer machen. Neben dem Wissen um den Deckungsumfang einer Versicherung sind auch Lösungen in Sachen Prävention Gebot der Stunde“, erklärt Dr. Wolfram Littich, Allianz-Chef und Vize-Präsident des Versicherungsverbandes VVO. Umfrage Ergebnisse der Allianz ergeben aber, dass 76 % der Österreicher subjektiv eine Zunahme an Einbrüchen bemerken, aber nur 40 % sehen ihre eigenen vier Wände in Gefahr. 45 % geben auf die Frage, ob sie sich gefährdet sehen an, dass bei

Ihnen „Nichts zu holen“ sei und verzichten deshalb auf Vorsichtsmaßnahmen. Das Grundproblem sieht Dr. Littich darin, dass zu wenige Grundvoraussetzungen bei Schutzmaßnamen vorhanden sind. Obwohl schon einige Präventionsmaßnahmen wirkungsvoll sein könnten. Denn 70 % aller Einbrüche sind nicht geplant, sondern ergeben sich aus den Situationen. Die neue Broschüre wurde in den Räumlichkeiten des VVO mit Dr. Wolfram Littich (VVOVizepräsident und Generaldirektor Allianz Elementar VersicherungsAktiengesellschaft), Dr. Josef Kubitschek (VKI-Geschäftsführer) und Dr. Louis Norman-Audenhove (Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO) vorgestellt.


VERSICHERUNG

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VAV: Neue Unfallversicherung Seit Jahren führen „Stürze“ die Hitliste der Unfallstatistik an. Insgesamt wurden 2013 rund 830.000 Unfälle verzeichnet. Private Absicherung ist also sinnvoll - auch schon in jungen Jahren. Die VAV Versicherungs-AG hat ihre neue Unfallversicherung auf junge Menschen ausgerichtet.

Ein Unfall passiert immer unvorhergesehen; oft mit dramatischen Folgen. Bleibende Invalidität kann zu schweren Einbußen in der Lebensqualität und großem Verlust von Lebenseinkommen führen. Vielen jungen Erwachsenen und Menschen unter 40 fehlt aber das Bewusstsein, wofür eine Unfallversicherung gut ist. Jung und urban: Neuer VAV-Tarif fördert frühe Absicherung Genau für diese Zielgruppe bietet das neue VAV-Produkt in der Unfallversicherung eine sehr attraktive Lösung. Dabei werden – typisch VAV – verschiedene Risikomerkmale gezielt kombiniert. Neben VAV-Klassikern fließen verstärkt personenspezifische Daten in den Tarif ein. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Alter des Versicherungsnehmers. Gerade für die Zielgruppe der 15 bis 26-Jährigen bietet die VAV besonders günstige Prämien an. Für die Altersgruppe von 27-40 gibt es ebenso attraktive Preisvorteile. Auch die Wohnregion hat statistisch gesehen - großen Einfluss auf die Unfallwahrscheinlichkeit und resultierende Unfallkosten. So zeigen Auswertungen, dass sich die Risikokennzahlen in Ost-Österreich, also Wien, Niederösterreich oder dem Burgenland, besser entwickeln. Was sich wiederum in der Prämiengestaltung positiv auswirkt. In der Kombination mit den Altersklassen bringt die regionale Differenzierung eine sehr kompetitive Preisposition. Best-Advice - auch beim schwierigen Thema Unfallversicherung Bei der Unfallversicherung geht es nicht primär um die günstigste Prämie. Besonders wichtig ist, dass auf die jeweilige, spezifische Lebenssituation eingegangen werden kann. Individualisierung ist also das Stichwort. Die Unfallversicherung der VAV ist mit einigen besonderen Bausteinen ausgestattet. Hier einige Beispiele: - Verbesserte Gliedertaxe: Entschädigung bei Funktionsunfähigkeit oder Verlust von Organen, wie Nieren, Milz, Magen, Lunge, Leber, der weiblichen Brust oder männlichen Geschlechtsorgane. - Ausfallsversicherung: Die VAV leistet eine Entschädigung, falls der Unfallverursacher aufgrund von Zahlungsunfähigkeit nicht zur Regression herangezogen werden kann. - Knochenbruch-Pauschale: Bei Abschluss einer Variante mit Dauerfolgen-Deckung wird bei Bruch einer Zehe oder eines Fingers eine einmalige Entschädigung von 250 Euro geleistet. Bei einem gebrochenen Arm oder einem gebrochenen Bein 500 Euro.

„Die neue Unfallversicherung der VAV kann auf die jeweilige Lebenssituation angepasst werden“, Joachim Klepp, Abteilungsleiter Maklervertrieb - Kostenersatz für die erstmalige Anschaffung von Zahnersatz oder künstlichen Gliedmaßen nach einem Unfall, falls Unfallkosten eingeschlossen sind. - Unfall-Assistance: Der optionale Baustein umfasst Unterstützung im Alltag, psychologische Betreuung, Second-Opinion, Rechtsberatung, einen erweiterten Versicherungsschutz bei Auslandsreisen und vieles mehr. Attraktiv: Promille-Sätze bei der Progression und Bonus-Provision für Frauen Mittels zwei wählbaren Progressionsstufen kann für den Fall der Dauerinvalidität die Leistung deutlich erhöht werden. Wie auch schon bisher können 300 oder 500 Prozent Progression abgeschlossen werden. Neu sind die exzellenten Promillesätze, welche altersabhängig bei 0,64 ‰ für 300 Prozent beziehungsweise 0,77 ‰ für 500 Prozent Progression starten. Vermittler können also sicher sein, ein attraktives Angebot vorzulegen. Aber VAV-Vertriebspartner profitieren auch selbst. Obwohl laut EU-Richtlinie die Vergünstigung der Prämien für Frauen nicht mehr gestattet ist, bietet die VAV ein ganz besonderes Zuckerl für den Abschluss von Verträgen für weibliche Versicherungsnehmer: Die Bonus-Provision für Frauen, welche ein Plus von 3 Prozent auf die Provision bringt.


BESTENS GESCHÜTZT – WENN DOCH ETWAS PASSIERT Foto: clipdealer.de

UNFALLVERSICHERUNG MIT BONUS-PROVISION

Ein falscher Tritt und schon ist es passiert: Die meisten Unfälle passieren in Alltagssituationen in der Freizeit. Die gesetzliche Sozialversicherung leistet in so einem Fall nicht. Private Absicherung ist daher unbedingt notwendig. Mit der neuen Unfallversicherung der VAV sind Ihre Kunden bestens abgesichert. • Individuell gestaltbar – je nach Lebenssituation Ihres Kunden • Attraktive Tarife für Singles, Partnerschaften, Familien, Alleinerzieher

• Dauerhaft günstig – besonders für junge Menschen zw. 15 und 40 Jahren • Jetzt neu: Ausfallsversicherung!

Profitieren Sie von der Bonus-Provision für Frauen. Achten Sie auf dieses Zeichen: Informationen und Online-Tarifrechner unter www.VAVPRO.at oder fragen Sie Ihren zuständigen Regionalleiter bzw. Ihr Service Team.


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Wintermärchen Lappland

Als Österreicher nach Finnland zum Schifahren zu reisen kann eigentlich nur ein Witz sein. Vom Spassfaktor ist es das in Lappland auch definitiv. von Michael Klemsch

In den Alpen ist man als Schifahrer ja ziemlich verwöhnt. Berge, die schon am Wiener Stadtrand zu wachsen beginnen und auf der anderen Seite unserer Alpenrepublik schon so hoch werden, daß man in manchem Gletschergebiet sogar den ganzen Sommer hindurch auf Brettln den gführigen Schnee hinunter wedeln kann. Die Schi wurden uns Österreichern quasi schon in die Wiege gelegt, in meiner Kindheit war das zumindest noch so. Der alpine Schisport ist dadurch eine der wenigen Sportarten, wo sich Österreich permanent an der Weltspitze hält. Genaugenommen mit den 2 bis 3 anderen

Nachbarländern, die auch von den Alpen gestreift werden. Sehr überraschend war es dann, als vor einigen Jahren plötzlich auch Finnen wie Tanja Pouitainen oder Kalle Palander auf die Stockerlplätze gefahren sind. Und dann plötzlich auch ein Ort namens Levi auf dem Weltcupkalender aufgeschienen ist. Mitte November wird dort gefahren und an Schnee mangelt es offensichtlich auch nicht. Als die Destination dann noch in unseren Breiten heftig beworben wurde, konnte ich nicht umhin, meine Neugierde durch einen alpinen Schitripp nach Nordfinnland zu stillen.


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Ein Witz von einem Berg Mein Flug führte über Helsinki nach Kittilä. Hier, etwa 170 km nördlich des Polarkreises steht ein Flughafen, der eher an einen regionalen Busbahnhof erinnert. Man steigt aus, holt sich sein Gepäck von einem Transportwagen und sucht sich den nächsten Shuttle nach Levi, das nicht weit von hier weg liegen soll. Die Berge muss man sich vorerst einmal denken, denn es ist stockdunkel. Immerhin ist es auch schon zwanzig Minuten vor Drei! Wenn man sein Schivergnügen nach dem Tageslicht richtet, dann ist das Vergnügen

hier ein kurzes. Über Levi selber strahlt eine Lichterwolke, ausgelöst von zahlreichen beleuchteten Hotelkomplexen und kunstlichtgefluteten Pisten. Und jetzt – in Levi angekommen – erkenne ich auch den Berg: Den Levintunturi. Oder wie ich als Alpenländer vielleicht meinen möchte: den Witz von einem Berg. Sowas nennt man sogar rund um Wien eher einen Hügel. Dafür bin ich also etwa 2800 km in den Norden geflogen. Die Hotels bieten alle sehr hohen Standard, die Kernkompetenz liegt aber zumeist bei Sauna und gastronomischem Angebot. Legendär vor allem das Hulu Poro (Wildes Rentier),

wo allabendlich auch bekannte finnische Bands aufspielen. Gerade aber einheimische Gäste wohnen zumeist in den sogenannten Mökkis, komplett ausgestattete Hütten mitten im Schnee. Den Hügel kann man quasi von jeder Seite mit einem Lift besteigen, für die kurze Distanz zum Gipfel kann man sogar Gondeln wählen, die ob der eisigen Temperaturen hier auch die beliebteste Aufstieghilfe sind. Schwarze Pisten und Steilhänge gibt es am Levintunturi natürlich nicht, gerade ein Hang wurde zur weltcuptauglichkeit hinpräpariert.


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Winterspaß abseits der Piste Der Blick vom Levintunturi in alle Richtungen des Winterwunderlandes ist jedoch genial. Qualtinger würde meinen: „Wohin ma schaut, überall nur Gegend“. Weites, weisses Land. Sogar Schweden soll man irgendwo dahinten erahnen können. Dort unten in den Weiten liegen die eigentlichen Winterabenteuer, die den Urlaub für Alpenländer so einzigartig macht: Huskytouren, Rentierschlittenfahrten und Snowmobiling. Letzteres erfordert viel

Geschick und Gleichgewicht, wurde aber nach einigen Übungsfahrten zum Highlight meiner winterlichen Tour. Auch das mit den Rentieren ist so eine Sache: Für eine längere Soloausfahrt kann man hier den Rentierschlittenführerschein machen. Neben der Navigation des Zugtieres erlernt man dabei auch wie man das Rentier ernährt und sich im Notfall auch von dem Tier ernährt. Ich blieb dann lieber beim Snowmobile. Und das mit der Sauna ist in Finnland sowieso eine Prozedur und steht gleichermaßen für

die tägliche Hygiene. Nach den eisigen Wintererlebnissen hinein in das kleine geheizte Holzhaus und dann in der Sauna entspannen. Dazwischen immer wieder nackt in den Schnee springen oder in ein von den Nachbarn in den gefrorenen See geschnittenes Eisloch hineinspringen: Hätte es nicht dazu die täglichen Glöggi-Runden (finnische Glühweinvariante) an den Skikhütten oder Vodka im Hulu Poro gegeben, ich wäre gefühlte 10 Jahre jünger aus Lappland zurückgekommen.



Und ein erfolgreiches neues Jahr!


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