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risControl

DAS Nachrichtenmagazin für SICHERHEIT & VERMÖGEN

NR. 02 • Februar 2011 • HEFT 379 • 32. JAHRGANG • EURO 10,00

Kein Stein bleibt am anderen bei der Arzthaftpflicht! Interview mit Marcel Mittendorfer

Eine exklusive Zusammenarbeit Gerald Grand, Helvetia und Klaus Pointner, D.A.S. im Gespräch

Die andere Art der Finanzwelt Islamic Banking

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser!

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ie EU Kommission hat mit ihrem Projekt Solvency II eine grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa bei Solvabilitätsvorschriften und Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen beschlossen. Mitte November 2009 wurde das Reformpapier von den EU- Finanzministern

verabschiedet. Es wurden bereits die Anwendbarkeit der Berechnungsformeln und Vorschriften getestet und Unternehmen dem Stresstest unterzogen. Seit einiger Zeit wurden CEOs, Vorstandsvorsitzende und Generaldirektoren von Journalisten zur Solvency II Fähigkeit ihrer Unternehmen befragt. 2013 sollten die Solvency II Regeln eingeführt werden. Nun kommt aber das Sprichwort „Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird“ zur

Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird

Anwendung. Die Versicherungswirtschaft hat Bedenken, wer weiß, ob es nicht zu Problemen bei „kleinen“ oder „Spezial“-Versicherern kommen könnte, man fordert Übergangsfristen, denn die Banken haben dies bei der Einführung der Basel III Richtlinien auch erhalten. Übergangsfristen - welchen Zeitrahmen stellen Sie sich nun vor, liebe Leserin und lieber Leser? Die Versicherungswirtschaft fordert nun Übergangsfristen bis zu 25 Jahren. Es wird von einer Obergrenze von 10 Jahren für die Übergangsfrist und Einhaltung der Solvency II Regeln gesprochen. Man wird sehen, wie lange die Frist vom Europäischen Rat und dem Parlament genehmigt wird. Eine Frage stellt sich mir kleinen EU-Bürger aber schon: Die Versicherungswirtschaft hat sicherlich auch schon vor Beschluss von Solvency II und deren Einführung ihre Bedenken angemeldet, hat man sie damals nicht gehört, nicht verstanden oder wollte man ein Reglement nur verabschieden, egal was dann kommt?

Ihre Doris Schachinger

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4 INHALT

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Ausgabe-Nr.: 02 | risControl 02/2011 | Februar 2011 Heft-Nr.: 379 | 32. Jahrgang

3 EDITORIAL

Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird Interview mit Marcel Mittendorfer

6 KARRIERE

6 BCA AUSTRIA: Neuer Chef 6 R + V VERSICHERUNG: Auf geht’s 6 GRECO: Geschäftsleitung 6 HDI GERLING FINANCIAL SERVICES GMBH: Geschäftsführung 7 NÜRNBERGER VERSICHERUNG: MFA Vertrieb 7 WÜSTENROT VERSICHERUNG: Neuer Maklerchef 7 JUNG, DMS & CIE: Neuer Vertriebsleiter 7 VVO: Kommunikation

8 KURZNACHRICHTEN 8 Expansion in Euroländer 8 Trendige Parallelwelt 8 Hoch hinaus 8 Nachdenkphase 8 Pensionen 9 Stabiler Euro 9 Keine Versicherungen mehr 9 Versicherungen an der Ecke 9 Stresstest für Versicherer 9 Übernahme 9 Wachstum 9 Anleihe

Seite 10 Gerald Grand, Helvetia und Klaus Pointner, D.A.S. im Gespräch

Seite 14 Umfrage, Die Kommunikationsplattform TOGETHER

10 INTERVIEW

10 Kein Stein bleibt am anderen bei der Arzthaftpflicht! 14 Eine exklusive Zusammenarbeit

16 WISSENSCHAFT

Seite 22

Aktives Schadenmanagement – Praktische Umsetzung bei den größten Versicherungsunternehmen in Österreich

19 KOMMENTAR

19 Lebensversicherer auf „Überschuss-Talfahrt“ 38 Ernste Worte

20 RECHT

Haftung für fehlerhafte Verkaufsfolder

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arithmetica, Risikokalender 2011

Seite 26 16.02.2011 13:08:06


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INHALT

22 UMFRAGE

Die Kommunikationsplattform TOGETHER

Inschallah, Die andere Art der Finanzwelt

26 UNTERNEHMEN Risikokalender 2011

28 FINANZEN

Seite 28

28 Inschallah 34 Gute Zeiten 35 Die Vier 36 Wachstumsprognose 38 Fälle für den Ombudsmann 39 Erste Anleihe 40 OeNB verteilt Schelte 41 Investieren in einen Zug

Freud und Leid

40 KOLUMNE

Die Macht von Wortbildern im Verkaufsgespräch

Seite 42 Die neue Rechtsschutzversicherung der Wiener Städtischen

Seite 51

42 VERSICHERUNG

42 Freud und Leid 44 KFZ-Versicherungen für„best advice“-Beratung 46 Pure Lebensfreude auf zwei Rädern 48 Lifestyle 60+ 49 Leistungserweiterung 50 Ihre Kunden können es sich gut gehen lassen! 50 Global Pension Funds Award 51 Ein starker Partner in strittigen Fragen 52 Jahresergebnis 53 Wirtschaftswachstum 54 6 Milliarden Euro Prämie 55 Bonusoffensive

56 VERANSTALTUNG

Die Saison der UNIQA MaklerAkademie beginnt wieder!

Seite 61 risControl_02.indd 5

56 Versicherungsmakler kämpfen 57 Neue Serviceplattform 58 KOMMUNIKATIONSDREIECK KUNDE – MAKLER – VERSICHERER 60 „WEST:MARKT:OST“ 61 Die Saison der UNIQA MaklerAkademie beginnt wieder!

62 ABO / IMPRESSUM

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KARRIERE

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BCA AUSTRIA

GRECO

Neuer Chef

Geschäftsleitung

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ag. Willi Bors ist mit 1.1.2011 zum Generalbevollmächtigten der BCA Austria bestellt worden. Der studierte Volkswirt startete seine Berufslaufbahn in einer Bank als Wertpapieranalyst und Fondsmanager. Weitere Karriereschritte folgten bei in- und ausländischen Versicherungen, wo er in verschiedenen Führungsfunktionen tätig war. Bors wird u.a. für den gesamten Vertrieb, Marketing sowie IT, aber auch für den Auf- und Ausbau des Versicherungsbereichs der BCA Austria verantwortlich zeichnen. Der neue Generalbevollmächtigte sieht im österreichischen Finanzdienstleistungssektor große Chancen zur Entwicklung und Umsetzung neuer Strategien im Hinblick auf ganzheitliche Pool-Lösungen für freie Vermittler. Dazu gehören umfassende Leistungspakete mit optimalen IT-Angeboten, ergänzt um die Themen Service, Schulung, Aus- und Weiterbildung sowie Backoffice-Aufgaben und Spezialprodukte.

R + V VERSICHERUNG

Auf geht’s

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iner der größten UniversalVersicherer Deutschlands ist seit Jahresanfang nun auch in Österreich mit einer Niederlassung vertreten. Dr. Martin Beste leitet die Niederlassung in Österreich und will sich mit seinem Team vorerst dem Aufbau des Maklervertriebsnetzes widmen und das Geschäft entsprechend sukzessive weiter ausbauen. „Mit Dr. Beste konnten wir einen profunden Kenner der österreichischen Versicherungsbranche gewinnen“, sagt Hans-Christian Marschler, im R+V-Vorstand verantwortlich für das Auslandsgeschäft. „Unter der Leitung von Dr. Beste fokussieren wir uns in Österreich auf mittelständische Firmenkunden, denen wir über Versicherungsmakler Produkte aus den Bereichen Kautionsversicherung, Transport- und Haftpflichtversicherung sowie technische Versicherungen und landwirtschaftliche Ertragsschadenversicherung anbieten.“ Der promovierte Diplomkaufmann Dr. Beste bringt 20 Jahre Berufserfahrung in der Versicherungsbranche mit.

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r. Christian Oppl wird per 17.Jänner die Geschäftsleitung des Versicherungsmaklers GrECo International Holding verstärken. Der größte österreichische Versicherungsmakler wird internationales Engagement in den Emerging Markets Osteuropas und GUS ausbauen. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, GrECo auf seinem internationalen Weg zu unterstützen“, so Oppl. Friedrich Neubrand jun., Vorstand der GrECo Gruppe, ist begeistert, „dass es uns gelungen ist, Dr. Oppl mit seinem fundierten Know-how im Risiko- und Versicherungs- Management für unsere Expansion zu gewinnen.“ Oppl ist ein hochkarätiger Versicherungsmanager mit einem internationalen Netzwerk und universitärem Background. Von 2000 bis 2010 war Oppl Geschäftsführer von AON Jauch & Hübener, davor Vorstandsmitglied der Allianz Elementar Versicherung und Assistent am Institut für Versicherungswirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien. Er unterrichtet an der Universität Linz und hat zahlreiche Publikationen verfasst.

HDI GERLING FINANCIAL SERVICES GMBH

Geschäftsführung

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ichael Miskarik wird ab 1. Februar 2011 die Geschäftsführung der HDI Gerling Financial Services GmbH in Österreich verstärken, er übernimmt die Verantwortung für den Vertrieb. Miskarik folgt als Geschäftsführer Josef Sagmeister, der das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen verlässt. Der 47-jährige Wiener begann seine Karriere als selbstständiger Unternehmer, in den vergangenen Jahren hatte er leitende Positionen innerhalb der Allianz Gruppe inne.

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JUNG, DMS & CIE

MFA Vertrieb

Neuer Vertriebsleiter

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olfgang Menghin hat die Leitung des MFA Vertriebes von Mag. Wolfgang Berl übernommen, dieser verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. In dieser Funktion leitet Menghin den Vertrieb in der Vertriebsschiene Makler, Finanzdienstleister, Mehrfachagenten aber auch weiterhin das Geschäftsfeld Betriebliche Altersvorsorge. Seine Ziele in der neuen Funktion beschreibt er so: „Mein persönliches Ziel ist es, die Marke NÜRNBERGER im Bereich Makler, Finanzdienstleister und Mehrfachagenten weiter auszubauen. Neben ausgezeichneten Produkten wollen wir unseren Vertriebspartnern eine professionelle und vor allem nachhaltige Betreuung anbieten. Die Strategie „alles aus einer Hand - alles von einem Maklerbetreuer“ wird dadurch gefördert, dass die Geschäftsfelder Betriebliche und Private Altersvorsorge nunmehr in einem Verantwortungsbereich liegen. Eine fundierte Ausbildung unserer Maklerbetreuer, sowie eine auf den Partner abgestimmte Produktlösungskompetenz sollte für beide Seiten entsprechende Mehrwerte bringen.“

KARRIERE

NÜRNBERGER VERSICHERUNG

tephan Obermeier ist der neue Vertriebsleiter bei Jung, DMS & Cie. Im heurigen Jahr will man mehr als nur ein „Maklerpool“ sein und eine Qualitäts- und Vertriebsoffensive starten. Es wird ein Ausbau des Versicherungs- Beteiligungs- und Finanzierungsgeschäfts geplant. Weiters sind regionale Workshops und eine neu konzipierte Roadshow geplant. Neu ist auch heuer die JDC Akademie, die eine modular aufgebaute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit bildet. Obermeier war seit 2006 als Vertriebsleiter bei JDC in Deutschland tätig und hat ab 2008 den Auf- und Ausbau des Sales Consulting Teams übernommen.

VVO WÜSTENROT VERSICHERUNG

Neuer Maklerchef

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laus Kretz ist der neue Maklerchef bei der Wüstenrot Versicherung, er folgt Dr. Phillip Steiner, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Kretz startete seine Karriere bei der Oberösterreichischen Versicherung und ist nach einigen weiteren Funktionen bei anderen Versicherungsunternehmen seit 1997 im Maklervertrieb tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer und Mitinhaber des KMK Versicherungsmaklers in Salzburg. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

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Kommunikation

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ie bereits auf unserer Homepage berichtet, wird Mag. Dagmar Hauser per 1.2.2011 die neue Kommunikationschefin des Österreichischen Versicherungsverbandes. Sie wird die Leitung der Abteilung Kommunikation & PR und die Tätigkeit der Pressesprecherin übernehmen. Mag. Daniela Ebeert verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.

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KURZNACHRICHTEN

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CHINA

FRANKREICH

JAPAN

Expansion in Euroländer

Hoch hinaus

Nachdenkphase

Das höchste Bürogebäude Frankreichs soll bis 2016 im Pariser Büroviertel La Defense entstehen. Der Büroturm „Le Phare“ (der Leuchtturm) soll eine Höhe von 300m, 69 Stockwerke und eine Bürofläche von 125.000m² haben. Auf dem Dach wird ein Luxusrestaurant e nt s t e h e n . Entworfen wurde das Hochhaus vom kalifornischen Architekturbüro Morphosis. Als Investor für das Projekt tritt Unibail, der Marktführer bei Immobilieninvestitionen in Frankreich, auf. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei geschätzten 800 Millionen Euro. Gleich neben dem Le Phare entsteht der Toure Generali, ein 300 Meter hoher Wolkenkratzer in dem die Zentrale der französischen Generali untergebracht werden soll.

Nach China will nun auch Japan verstärkt europäische Staatsanleihen kaufen, man will zur Eindämmung der Schuldenkrise in der Euro Zone beitragen und Japanischer Finanzminister sich Anleihen des Yoshihiko Noda europäischen Rettungsfonds kaufen. Mehr als 20% von der geplanten Staatsanleihe „EFSF“ soll erworben werden. Der von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitierte japanische Finanzminister Yoshihiko Noda sieht für Japan und auch China ein sehr starkes Interesse an einer Stabilisierung der Euro Zone samt einem starken Euro. Für den geplanten Kauf beabsichtigt die Regierung auf die Währungsreserven zurückzugreifen, diese belaufen sich nach Angaben des Finanzministers Ende 2010 auf 1,096 Billionen Dollar.

China will neben den bereits gekauften Staatsanleihen von Griechenland und Portugal nun auch in Spanien investieren. Noch ist es nicht bestätigt, aber man spricht von einer Investitionssumme in Höhe von sechs Milliarden Euro. Die Chinesen sehen in der Eurokrise eine Chance mit relativ wenig Einsatz große Gewinne für Ihre staatlichen Industriekonzerne zu erzielen. Die Währungsreserven in Peking belaufen sich auf 2648 Billionen Dollar.

GFK AUSTRIA

Trendige Parallelwelt Facebook & Co. weiterhin voll im Trend geht aus der aktuellen Jugend-Studie der GfK Austria Sozial- und Organisationsforschung zum Thema „Online Lebenswelten“ der 12bis 24-jährigen jungen ÖsterreicherInnen mit Internetzugang hervor.

„Virtual Socializing“ – ein „Must“ für die Jungen Die Beliebtheit des „Virtual Socializing“ nimmt bei den jungen ÖsterreicherInnen kontinuierlich zu. Die dafür genutzten Kommunikationswege sind jedoch bei den Jüngeren andere als bei den Älteren: Während bei den 12- bis 16-Jährigen Chat-Seiten zunehmend hoch im Kurs stehen, sind es ab 17 Jahren Online Communities. Eine persönliche Interaktion ist in den Augen der jungen ÖsterreicherInnen aber nicht durch die virtuelle Kommunikation ersetzbar. Das

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Durch die Vielzahl an Kommunikationsservices im Internet bewegt sich das Knüpfen von neuen Kontakten bzw. der Austausch mit Freunden immer häufiger im virtuellen Raum. Während 29% der 12- bis 16-jährigen fast täglich Chat-Seiten zur Kommunikation nutzen, sind bei den Teens ab 17 Jahren vor allem die privaten Netzwerke bzw. Online Communities wie z.B. Facebook oder StudiVZ äußerst beliebt.

ÖSTERREICH

Pensionen Das Budgetbegleitgesetz bestimmt, dass ab 2011 die Kosten für den Nachkauf von Schul- und Studienzeiten massiv ansteigen werden. Auf Anfrage der APA hat der Sprecher der Pensionsversicherungsanstalt Johannes Pundy mitgeteilt, dass nun ein echter Antragsboom auf die Nachkaufzeiten herrscht. Im Jahr 2009 wurden 14.000 Anträge gestellt, im Jahr 2010 bereits 31.000. Die Kosten sind für den Nachkauf bereits heuer massiv angestiegen, bis 31.12.2010 mussten für Schulzeiten 312,36 und Studienzeiten 624,74 Euro monatlich bezahlt werden, nun sind es jeweils 957,60 Euro. Eine weitere Belastung ist die bereits auch schon früher geltende Malusregelung, wo Zeiten, die erst nach dem 50. bzw. 55. Lebensjahr gekauft werden, nochmals teurer werden.

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EZB Präsident Jean Claude Trichet, sieht laut der jüngsten leichten Anstiege der Preise keine Inflationsgefahr und sieht im Euro eine genauso stabile Währung wie in der ehemaligen Deutschen D-Mark. Trichet laut Redetext: „Preisstabilität für diesen großen Währungsraum gesichert zu haben, und sie allen Indikatoren entsprechend auch für die absehbare Zukunft gesichert zu wissen - das ist die entscheidende Errungenschaft der währungspolitischen Säule in der Wirtschafts- und Währungsunion“. Die EZB wird angeblich noch lange warten ehe sie an der Zinsschraube drehen wird und beim Leitzins ist auch mit keiner Änderung zu rechnen.

TCHIBO / DEUTSCHLAND

Keine Versicherungen mehr

KURZNACHRICHTEN

Stabiler Euro

SCHWEIZ

Versicherungen an der Ecke Seit Jänner können Schweizer Versicherungen in ihren Lottoannahmestellen kaufen. Die Kioskbetreiberin Valero hat diese Art des Versicherungsverkaufes in Kooperation mit der Zurich Versicherung gestartet. Das Produktportfolio umfasst eine Hochzeitsversicherung, mit der man Annullierungs- und Verschiebungskosten absichern kann und eine Shopping Versicherung, wo Onlineeinkäufe gegen Beschädigungen abgesichert sind. Im Moment werden an 300 Standorten Versicherungen verkauft, bis Jahresende sol-

len es 600 Standorte sein, und die Palette der Versicherungsprodukte wird laufend erweitert.

AUFSICHTSBEHÖRDE EIOPA

ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT

Stresstest für Versicherer

Wachstum

Im April soll der zweite Stresstest für Versicherer gestartet werden. Die neu gegründete Aufsichtsbehörde für die Versicherungsbranche EIOPA wird diesmal im Stresstest auch die Schweizer Finanzaufsicht Finma einbeziehen. Aus jedem Land sollen so viele Versicherer teilnehmen, dass mindestens 50 Prozent des Brutto Prämienvolumens abgedeckt sind.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO gab die Mittelfrist Prognose für die österreichische Wirtschaft für den Zeitraum 2011 bis 2015 bekannt. Pro Jahr soll es ein durchschnittliches Wachstum von 2,2 Prozent geben. Am Arbeitsmarkt sehen die Wirtschaftsforscher aufgrund des Anstiegs des in – und ausländischen Arbeitskräfteangebots vorerst keine Entspannung. Die Arbeitslosenquote wird wieder steigen und bei den Ziffern des Zeitraumes 2001 bis 2005 (rund 6,9%) liegen.

TALANX KONZERN

Übernahme OEKB Nun ist es amtlich: Die Tchibo Direct GmbH/ Hamburg wird ab sofort keine Versicherungen mehr vertreiben. Das Unternehmen wird sich nun künftig wieder auf Non Food und Kaffee konzentrieren, aber auch neue Wachstumsfelder im Auge behalten. Nachdem das Landesgericht Hamburg dem Unternehmen untersagt hat, über ihr Internetportal Versicherungen anzubieten, wurde Einspruch erhoben, trotz Weiterbetreibung der Berufung hat man sich aber nun zu diesem Schritt entschlossen.

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Die HDI Gerling Industrie Versicherung hat den niederländischen Sachversicherer Nassau Verzekering Maatschappij rückwirkend zum 30.9.2010 übernommen. Nassau Verzekeringen hat 160 Mitarbeiter und erzielte 2010 ein Prämieneinkommen von 106 Millionen Euro. Die Zentrale liegt in Rotterdam mit Büros in Köln, Hamburg, München, Paris und Kopenhagen. Die Gesellschaft bietet vor allem spezielle Versicherungsprodukte wie Manager Haftpflicht oder auch Versicherungsschutz gegen Kidnapping an.

Anleihe Die österreichische Kontrollbank hat eine öffentliche Anleihe über 1. Mrd. Dollar (740 Mio. Euro) aufgelegt. Für die 1.375 Prozent Emission gilt eine Laufzeit von 5 Jahren mit einer Garantieerklärung der Republik Österreich gemäß dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981.

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10 INTERVIEW

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Kein Stein bleibt am anderen bei der Arzthaftpflicht!

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isher relativ unbemerkt von jeglicher Aufmerksamkeit bahnen sich in den letzten Monaten gewaltige Veränderungen in der Haftpflichtversicherung von Ärzten an. Bekanntlich hat der österreichische Nationalrat im vergangenen Sommer im Rahmen der Ärztegesetzesnovelle die letzte bedeutende Berufsgruppe, für die das noch nicht geregelt war, zu einer gesetzlichen Berufshaftpflichtversicherung verpflichtet. Alle selbstständigen Ärzte und Zahnärzte, sowie die privaten Krankenanstalten, müssen jetzt versichern. Neu eintretende Ärzte sind sofort betroffen, für alle anderen gibt es eine Übergangsfrist vom 18.8.2010 bis 19.8.2011. Es ist also in etwa Halbzeit. Aber während es im Herbst noch etliche öffentliche Aktivitäten diverser Anbieter gab, ist es in den letzten Wochen eher ruhig geworden. Ein unübliches ZUR PERSON: MAG. MARCEL MITTENDORFER Studium der Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaft Vorstandsassistent Wiener Städtische Versicherung Vertriebsleiter Wiener Städtische Versicherung Geschäftsführer der VERAG Holding GmbH Obmann der ARGE MedConsult Vortragender im Universitätslehrgang für Versicherungswirtschaft an der WU Wien

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Verhalten in einer zeitlich befristeten Neueinführung einer Pflichtversicherung. Wir haben uns daher auf die Suche nach Fakten gemacht. Und was wir gefunden haben, ist ein kompletter Anbieter- und Paradigmenwechsel in dieser bedeutenden Versicherungssparte. Zum einen findet man Gründe für die Zurückhaltung vielleicht im Gesetz: Dort wurde aus der Kfz-Haftpflichtversicherung das Direktklagsrecht, hier des Patienten, gegen die jeweilige Versicherung des Arztes übernommen. Die Idee dürfte gewesen sein, den Arzt aus der Schusslinie zu nehmen, weil das berühmte Arzt-Patienten-Verhältnis naturgemäß leidet, wenn man sich statt über die Gesundheit zu Schadenersatzforderungen unterhalten muss. Vor allem in kleineren Gemeinden sind solche Auseinandersetzungen schwierig. Was dabei aber vergessen worden sein dürfte, ist, dass mit der Lösung des einen Problems andere entstehen, wie wir in einem Interview erfahren haben. Und dass damit die Klagsfreudigkeit, wenn die natürliche Hemmnis wegfällt, seinen Arzt zu klagen, steigen und damit den international einzigartig niedrigen Arzt-Haftpflichtprämien zum Teil die Basis entzogen wird, haben auch schon mehrere Experten angemerkt. Noch die geringste Herausforderung dürfte die gesetzliche Mindestsumme von zwei Millionen Euro darstellen. Soweit erkenn-

bar, bleiben die Prämien für Ärzte dennoch absolut leistbar, insbesondere, wenn man sie mit denen anderer Berufsgruppen gegenüberstellt. Es besteht sogar wenig Grund, nicht für ein paar Euro mehr sogar deutlich höhere Summen einzukaufen. Die ARGE MedConsult, ein Spezialmaklerverbund, hat mit der Allianz sogar erstmals ein Arzthaftpflichtprodukt aufgelegt, das standardtariflich bis zu 10 Millionen Euro versicherbar macht. Insgesamt sind die Anbieter jedoch weit zurückhaltender. Nicht nur, was die Versicherungssummen angeht. Im Bereich der kosmetischen Medizin, bis vor kurzem nur bei den wenigsten Anbietern ein Thema, zieren sich die Versicherungsunternehmen. Von den ehemals zahlreichen Anbietern ließen sich auch nur noch 6 herauskristallisieren (siehe Vergleich), die noch als Flächenanbieter bezeichnet werden können. Über all diese hat risControl Erkundigungen eingeholt, um Ihnen den bisher umfangreichsten Prämienvergleich für die neue Arzthaftpflicht bieten zu können. Ehemals bedeutende Anbieter wie Helvetia und Basler stehen dem allgemeinen Markt nicht mehr zur Verfügung. Wie bei vielen anderen Anbietern auch, will man nur noch „die guten Risken“, oder über einen speziellen Ver-

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risControl: Herr Mag. Mittendorfer, die Ärztehaftpflichtversicherung ist jetzt verpflichtend – gibt es ausreichend Anbieter dafür? Marcel Mittendorfer: Ausreichend ja, obwohl es aus Maklersicht immer besser wäre, es gäbe mehr Anbieter. Aber im Inland sind die Kapazitäten für diesen anspruchsvollen Bereich naturgemäß begrenzt, und für ausländische Anbieter ist das Prämienniveau unattraktiv. Aber auch unter den heimischen Anbietern zeichnet sich klar ab, dass sie zunehmend jene Risken herauspicken, die sie gut kalkulieren können. Das kann schon zu gewissen Problemen führen – vor allem die Ausschlüsse im kosmetischen Bereich und die Zurückhaltung bei bestimmten Fachrichtungen. risControl: Ist ein Produkt, das kosmetische Behandlungen vom Versicherungsschutz ausschließt, überhaupt gesetzeskonform? Marcel Mittendorfer: Das wird man sehen. Im Außenverhältnis müssen diese Versicherer ohnehin einstehen, da werden sie den Ausschluss nicht durchhalten. Und im Innenverhältnis steht es dem Versicherer natürlich frei,

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die Deckung gegenüber dem Arztkunden zu beschränken. Die Frage ist, ob im Kern dann überhaupt noch eine Deckung übrigbleibt, die man zulässigerweise als Berufshaftpflichtversicherung bezeichnen kann. Angesichts der Allgegenwart von kosmetischen Behandlungen in der modernen Auffassung von Medizin habe ich da schon meine Zweifel. Das lässt sich ja schon lange nicht mehr an der Fachrichtung festmachen, und auch nicht am bisherigen Tätigkeitsumfang. risControl: Droht Maklern, die mit solchen Produkten arbeiten, Ihres Erachtens Haftungskonsequenzen? Marcel Mittendorfer: Ich will das anders sagen: Wenn ich mit solchen Produkten arbeite, muss ich mich als Makler ernstlich fragen, ob ich denn glaube, dass der Arztkunde mir vor seiner ersten sogenannten kosmetischen Behandlung Bescheid geben wird. Natürlich wird er das nicht. Er wird sie auf Verlangen durchführen, weil er es kann und es darf, und weil es vom Patienten gefragt ist. Wir reden hier von der Entfernung eines Mals einmal aus medizinischen und einmal aus ästhetischen Gründen, das unterscheidet sich ja handwerklich nicht wirklich. Und wenn eine Schadenersatzforderung dann aus so einer Behandlung resultiert, steht er plötzlich ohne Versicherungsschutz da. Würde dann wirklich jemand erwarten, dass der Arzt sagt, na gut, lieber Makler, ich verstehe das und zahle den Schaden eben selbst? Wohl kaum. risControl: Wie ließe sich das Problem beseitigen, wenn die Versicherer Kosmetik eben nicht mehr versichern wollen? Marcel Mittendorfer: Alle Anbieter wären hier aufgefordert, ihren Deckungsumfang hinsichtlich Kosmetik deutlich offenzulegen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wer mit den Bedingungsdetails nicht vertraut ist, riskiert Deckungslücken für seine Arztkunden. Und dann gibt es gleich zwei Anbieter am Markt, die sogar eine Grundprämie unter Ausschluss der Kosmetik anbieten, auf die ein Zuschlag für eine wenigstens teilweise Mitversicherung gerechnet werden muss. Da verstehe ich nicht, was das soll – hier wird eine scheinbar günstige Prämie dargestellt und der Makler in die Irre geführt! Aber die Haftung hat nicht der Produktanbieter, der kann sich ja auf den Berater abputzen.

risControl: Sie haben die ARGE MedConsult gegründet und befinden sich offenkundig in einem heftigen Wettbewerbsverhältnis mit einem anderen spezialisierten Unternehmen, dem Ärzteservice. Es gibt auch Klagen. Was steckt da dahinter?

INTERVIEW

triebsweg, oder nur noch für Bestandskunden das ungeliebte Haftpflichtrisiko übernehmen. Erkennbar ist, dass die verbliebenen Anbieter entweder Kosmetik, zumindest für die Grundprämie, komplett (Ärzteservice, Donau) oder teilweise (Wiener Städtische, Uniqa) aus dem Deckungsumfang ausschließen, oder die Grundprämie massiv erhöht haben (Generali). Nur ARGE MedConsult/ Allianz sieht keinen solchen Ausschluss vor, und konnte gleichzeitig sogar in sämtlichen von uns geprüften Fachrichtungen das beste Prämienangebot vorlegen. Zusätzlich hat uns Mag. Marcel Mittendorfer, Obmann der Maklervereinigung ARGE MedConsult, sogar noch von zahlreichen bisher unbekannten Zusatzdeckungen in seiner ArzthaftpflichtNeuentwicklung berichtet. Darüber – auch weil für einen qualitativen Vergleich hier der Platz fehlt – und über seine Sicht auf den Widerspruch zwischen alltäglichen kosmetischen Behandlungen in fast allen ärztlichen Fachrichtungen und dem neuen Ausschluss in den Haftpflichtverträgen ebendieser Ärzte haben wir mit ihm kurzfristig gesprochen.

Marcel Mittendorfer: Dieses Wettbewerbsverhältnis wird hochgespielt, vor allem auch von dem genannten Unternehmen selbst mit teils sinnlosen Rechtsbehauptungen. Tatsächlich wurde ich für eine fachliche Antwort im ÖVM-Forum auf Unterlassung geklagt, sinngemäß, ich dürfte nicht mehr behaupten, dass Versicherungsnehmer und versicherte Person nicht dieselbe Rechtsposition hätten. Das ist einfach nur noch absurd. Inhaltlich ist dieser angebliche Wettbewerb für uns keiner. Ärzteservice ist im Wesentlichen ein zusätzlicher Produktanbieter in bestimmten Bereichen. Die stehen einem Makler zusätzlich zur Verfügung, ich würde sie daher natürlich nutzen, wenn ich mir für meine Arztklienten daraus einen Vorteil versprechen würde. Die ARGE MedConsult ist kein Produkt-, sondern ein Lösungsanbieter. Wir liefern das Know-how der Beratung gleich mit, nämlich mit spezialisierten Beratern. Gerade wenn das gesetzliche Umfeld sich ändert und eine ganze Sparte mit zigtausenden Einzelverträgen binnen kurzer Zeit umgestellt werden muss, ist es notwendig, sich an Spezialisten zu wenden. Das beste Skalpell nützt ja nichts, wenn es nicht von einem kundigen Experten geführt wird. Das Know-how unserer Mitgliedsbetriebe ist unbestritten, und die meisten Ärzte- und Zahnärztekammern greifen ebenfalls auf diesen Wissenspool zurück. risControl: Daran, dass Sie zum Unterschied von Ärzteservice nur mit ausgewählten Partnern kooperieren, gab es ja auch einige Kritik. Marcel Mittendorfer: Wir sind davon überzeugt, dass der Grad der Spezialisierungen in unserer Branche weiter massiv zunehmen wird. Diese Tendenz sieht man ja in vielen Bereichen – zum einen durch Käufe oder Fusionen, oder durch mehrere großflächige Kooperationen von Kanzleien. Die ARGE MedConsult besteht aus vollkommen eigenständigen Maklerbüros, welche eben in einem Segment, der Betreuung von Ärzten, kooperieren.

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INTERVIEW

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Im Übrigen gibt es sehr wohl die Möglichkeit, mit diesen Kanzleien zusammenzuarbeiten. Viele Kollegen nutzen das bereits, und es ist in meinen Augen die fairste und offenste Form der Zusammenarbeit, die in Österreich angeboten wird: Eine geteilte Betreuung, jeder in seinem Fachgebiet, und unter Ausspruch eines Kundenschutzes für den Hauptbetreuer. Die individuell vereinbarte Tippgeberprovision wird direkt vom Versicherer an den Hauptbetreuer ausbezahlt, wo sonst gibt es so etwas? Und diese Zusammenarbeit findet auch noch mit der jeweils nächsten regional zuständigen ARGE MedConsult-Kanzlei statt, denn Nähe ist für den Kunden natürlich immer besser. risControl: Wie beurteilen Sie denn die Angebote am Markt – wo sehen Sie die Unterschiede? Marcel Mittendorfer: Die meisten Anbieter haben mit ihren neuen gesetzeskonformen Tarifen einen Rückschritt gemacht. Hier sehen wir unsere Rolle als Spezialisten anders, und wir sind mit einer massiven Erweiterung des Deckungsumfangs für den Arzt und Zahnarzt hinausgegangen. Vor allem wollten wir aus der neuen Pflichtversicherung dro-

hende mögliche neue Haftungsgefahren abgesichert wissen, wofür wir den Deckungsbaustein „Arzt als Zeuge“ entwickelt haben. risControl: Was ist daran so besonders? Marcel Mittendorfer: Das Direktklagsrecht gegenüber der Versicherung kann sehr gefährlich sein, wenn der Arzt nicht als Erst- oder Zweitbeklagter belangt wird. Dann ist er, sozusagen in seinem eigenen Verfahren, nämlich nur Zeuge. Dafür gibt es in der Haftpflicht aber keine Deckung, und vor allem steht der Zeuge unter Wahrheitspflicht und hat dadurch eine deutlich schlechtere Position. risControl: Was sagen Sie zu den Aussendungen mehrerer Ärztekammern, welche ihre Mitglieder vor frühzeitiger Versicherung warnen und auf bestehende Verhandlungen der ÄK mit dem VVO verweisen? Marcel Mittendorfer: Hier existieren unterschiedliche Gesichtspunkte. Um einen Überblick über die Marktangebote zu erhalten, war es notwendig, dass man abwartet, bis alle Anbieter ihre neuen Tarife vorgelegt haben. Das ist jetzt geschehen.

Für eine Umstellung von geschätzten rund 30.000 Verträgen von niedergelassenen oder anderswie selbstständig tätigen Medizinern ist die Zeit bis August allerdings schon jetzt knapp. Die meisten Bundesländerkammern empfehlen daher inzwischen ihren Mitgliedern, tätig zu werden. In unserer Branche wird es ja ohnehin kein Geheimnis sein, dass vor dem Ende der Übergangsfrist zwei Sommermonate liegen, in denen sowohl viele Ärzte als auch Versicherungsmitarbeiter auf Urlaub sein werden. Für jeden Arzt muss aber bis zum 19. August für seine Weitertätigkeit eine Deckungsbestätigung ausgestellt sein. Da bleibt nicht mehr viel Zeit. risControl: Was werden Sie in den kommenden Monaten tun, was ist Ihr Ziel hinsichtlich der Ärzteschaft? Marcel Mittendorfer: Die Mitgliedsbetriebe der ARGE MedConsult haben in Wahrheit ihre Sternstunde, weil sie den Beweis für den Vorteil ihrer Spezialisierung erbringen können. Das soll auch für die Kollegenschaft von Vorteil sein, denen sich eine zusätzliche Möglichkeit eröffnet, für ihre Medizinerklienten die beste in Österreich erhältliche Versicherungslösung gemeinsam umzusetzen.

PRÄMIENVERGLEICH ARZTHAFTPFLICHTVERSICHERUNG

Allianz / ARGE MedConsult

Zürich / Ärzteservice

Uniqa

Wiener Städtische

Donau

€ 177

€ 195

€ 288

658,30

Generali

Allgemeinmediziner

€ 150

€ 160

Internist

€ 350

€ 400

460

430

702

2.633,20

Ästhetischer Chirurg

800

nicht angeboten

nicht angeboten

nicht angeboten

nicht angeboten

3.159,84

Chirurg

500

520

670

640

1.332

2.896,52

Radiologe

350

840

460

430

702

658,30

Anästhesist

500

840

1.320

790

1.332

2.896,52

Gynäkologe

800

840

€ 1.787,54

€ 1.190

1.332

3.159,84

€ 10 Mio

€ 5 Mio

€ 5 Mio

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Wir haben uns bemüht, für häufig gefragte Arztfachrichtungen die Prämien aller noch aktiv anbietenden Versicherer zu erfragen. Dabei haben wir die neue gesetzliche Pflichtversicherungssumme von € 2 Mio, ohne Selbstbehalt, vorausgesetzt. Bei größter Genauigkeit kann nicht garantiert werden, dass in diesem Vergleich Tipp- und Auskunftsfehler enthalten sind, es kann daher keine Gewähr übernommen werden.

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INTERVIEW

Nähere Infos auf http://partner.generali.at

Ich mag meinen Kfz-Mechaniker. Aber deswegen muss ich doch nicht seine beste Kundin sein, oder? Luisa A., Amstetten

Verstanden:

rste e s h c i e r r Öste ne t s o k r u t a Repar ung. r e h c i s r e V

Die erste KFZ-Versicherung gegen technische Gebrechen. Niemand schlägt sich gern mit Reparaturkosten herum. Deswegen übernehmen wir für eine monatliche Prämie von nur EUR 9,90* genau jene Mechanikerrechnungen, von denen sonst keine Versicherung etwas wissen will. Um zu verstehen, muss man zuhören.

Unter den Flügeln des Löwen. * Mit Selbstbehalt EUR 350,–. Es gelten die Allgemeinen Bedingungen für die Tip&Tat Reparaturkostenversicherung 2011 (TTRB 2011).

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INTERVIEW

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HELVETIA VERSICHERUNG/ D.A.S. ÖSTERREICH

Eine exklusive Zusammenarbeit Die beiden Versicherungsunternehmen D.A.S. Österreich und die Helvetia Versicherung veranstalten gemeinsam mit der Vermittlerakademie einen KMU Lehrgang. Eine Partnerschaft zum Vorteil für die Versicherungsmakler. risControl: Was sind die Ziele des KMU-Seminars? Gerald Grand, Projektleiter Helvetia Versicherung: Unser Ziel ist es, Makler im Gewerbebereich noch umfassender zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren. Der Lehrgang ist sehr praxisorientiert. Er beschäftigt sich mit wesentlichen Fragen: Wie sieht eine Risikoanalyse aus? Was umfasst die Beraterhaftung? Wie versichere ich z.B. Produktionshallen oder große KMUs? Wir geben nicht theoretisches Wissen weiter, wie man Bedingungen liest, sondern wollen sehr konkret die Besonderheiten im Umgang mit dem Bereich Gewerbeversicherung herausarbeiten, worauf man dabei achten muss und wo die speziellen Risiken sind. Das Angebot geht bis zur Selektion von Kunden und der geeigneten Selbstpräsentation im Verkaufsgespräch.

Gerald Grand, Projektleiter Helvetia Versicherung

Klaus Pointner, D.A.S. Versicherung: Unser Ziel ist es grundsätzlich, unser langjähriges Fachwissen im Bereich Firmenrechtsschutz an die Versicherungsmakler, gepaart mit Verkaufselementen, zu vermitteln. Und dabei das Thema FirmenRechtsschutz so aufzubereiten, dass man sich ohne Schwellenangst in diesem so wichtigen Bereich für Unternehmungen bewegen kann und offensiv auf die Kunden zugeht. risControl: Wie hat sich die Gemeinsamkeit zwischen Helvetia und D.A.S. in diesem Bereich ergeben?

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Pointner: Die beiden Unternehmen kennen einander auf Vorstandsebene sehr gut. Und bei Gesprächen hat man erkannt, dass es einen umfangreichen Bedarf bei KMUs gibt, nicht nur an Rechtsschutzversicherungen sondern auch an Gewerbeversicherungen, sozusagen einen ganzeinheitlichen Bedarf. Die Partnerschaft hat sich angeboten, da beide Unternehmen ähnliche Zielgruppen im Bereich Produkte, ebenso wie gleiche Zielgruppe im Vertrieb und eine ähnliche Unternehmenspolitik haben. Wir sind beide Qualitätsversicherer und positionieren uns über Qualität und nicht ausschließlich über den Preis. Grand: Wir ergänzen uns hier wirklich optimal. Die Helvetia aufgrund unserer Erfahrung bei der Entwicklung von Best Business im Gewerbebereich, wo wir uns mit den Bedürfnissen unterschiedlicher Branchen beschäftigt haben. Und die D.A.S. als Spezialist im Rechtsschutzbereich. risControl: Wie hoch sind die Kosten für die Teilnehmer? Pointner: Das 10-tägige, exklusive Ausbildungsseminar kostet EUR 2.200,--. Die beiden Versicherungsunternehmen übernehmen bis zu 80% der Kosten. Der Teilnehmer bekommt um 440 Euro eine erstklassige Ausbildung, welche es so auf dem Markt nicht zum Kaufen gibt.

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risControl: Wie ist der Wissensstand der Vermittler im Bereich Firmen-Rechtsschutz? Pointner: Es ist ein Bereich, der beim Makler nicht alltäglich gefordert wird, eine nicht ganz einfache Sparte. Es ist daher unser Ziel, das Wissen, das wir in unserem Haus haben, auch weiter zu geben. Deshalb freut es uns, dass wir gemeinsam mit der Vermittlerakademie und der Helvetia Versicherung diesen Lehrgang anbieten können. Vertriebsorientiert, mit starkem Bezug zur Praxis und durch einen Mix aus Versicherungstheorie und Technik versuchen wir, dieses Thema zu transportieren. Wir wissen aus dem Feedback der Versicherungsmakler, dass sie sich diesen Wissenstransfer wünschen. risControl: Wie ist der Wissensstand im Bereich Gewerbeversicherung im Vermittlerbereich? Grand: Die Makler haben oft bereits ein umfassendes Wissen in diesem Bereich, aber dennoch gibt es große Unterschiede bei den Anforderungen im Einzelfall. Wir bemerken an der großen Zahl der Reaktionen auf unser Lehrgangs-Angebot jedenfalls starkes Interesse an noch mehr Wissen in diesem Bereich. Gerade im produzierenden Gewerbe ist die Thematik komplex. Hier muss sich der Makler schon sehr intensiv

INTERVIEW

Grand: Und noch ein Bonus: Der Lehrgang ist für den Makler mit Beendigung der Seminartage nicht vorbei. Wir betreuen und servicieren die Teilnehmer nachhaltig. Nach Abschluss bieten wir weitere Serviceleistungen. Das reicht beispielsweise bis zur Begleitung des Versicherungsmaklers zum Kundengespräch.

mit der Risikoerhebung auseinandersetzen. risControl: Wie groß ist das Interesse an dem Lehrgang? Pointner: Wir führen bereits sehr intensive Gespräche mit unseren Vertriebspartnern, die sich über den Lehrgang informieren wollen. Es gibt bereits Fixanmeldungen und sehr viele Interessenten, so dass der erste Lehrgang nahezu ausgebucht ist. risControl: Wird es einen weiteren Lehrgang geben? Pointner: Im Juni 2011 wird es einen weiteren Lehrgang im Westen Österreichs geben, vermutlich im Großraum Mondsee. Wenn das Interesse weiterhin so groß ist, wird es zwei weitere Lehrgänge in 2011 geben. In Folge kann man sicherlich auch weitere Lehrgänge in den nächsten Jahren planen. risControl: Maklerunternehmen sind auch KMUs, sind diese ausreichend abgesichert? Grand: Maklerunternehmen haben selbstverständlich als Experten ein sehr großes Vorsorgebewusstsein. Ich bin daher grundsätzlich

Klaus Pointner, DAS Versicherung der Meinung, dass Makler sehr gut abgesichert sind. Allerdings kann es natürlich wie auch bei anderen Unternehmen die eine oder andere Vorsorgelücke geben. risControl: Auch im Bereich Firmenrechtsschutz? Pointner: Da gibt es sicherlich noch größeren Bedarf. Wir bemühen uns daher immer wieder, auch unseren Partnern mehr Rechtssicherheit anzubieten. risControl: Wer kann bei dem Seminar teilnehmen, gibt es Voraussetzungen? Grand: Prinzipiell gibt es keine Voraussetzungen. Da wir aber nur eine begrenzte Teilnehmeranzahl bedienen können, müssen wir selektiv vorgehen. Empfehlenswert ist, dass bereits Kunden im KMU-Sektor im Bestand des Maklers vorhanden sind. Wir machen aber keinen Unterschied, ob ein Makler bereits länger im B2B-Bereich tätig ist oder seinen Schwerpunkt erst in Zukunft dorthin verlegen will. Pointner: Wir gehen bewusst den Weg, neben ständigen Partnern auch für uns neue Vertriebspartner anzusprechen. Wir führen diesen Lehrgang heuer zusätzlich zu all unseren anderen bestehenden Vertriebsaktivitäten, wie z.B. Maklerforum, Workshops usw. durch. risControl: Wir danken für das Gespräch!

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16 WISSENSCHAFT

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Aktives Schadenmanagement – Praktische Umsetzung bei den größten Versicherungsunternehmen in Österreich Mag. Bernhard Bayer und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien

Schadenmanagement findet im Spannungsfeld der drei Ziele (a) Kundenorientierung, (b) Schadenkostenverminderung und (c) Senkung der Bearbeitungskosten statt. Aktives Schadenmanagement umfasst Instru-mente zur Gestaltung der Prozesseffizienz, des Restitutions- und Ersatzmanagements (alternative Schadenregulierung), der Betrugsverminde-rung und der Assistance. Die Ergebnisse einer Befragung geben einen Einblick, in welchem Umfang solche Instrumente bei den größten Versicherungsunternehmen in Österreich in der Praxis eingesetzt und wie sie eingeschätzt werden.

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Fortsetzung aus der Jänner Ausgabe 4.3 Outsourcing im Schadenbearbeitungsprozess Den Experten wurde folgende Frage gestellt: „In der Versicherungswirtschaft wurden traditionell wenige Geschäftsprozesse ausgelagert – aber durch die in die Assekuranz eingezogene Industrialisierung wird Outsourcing zu einem großen Thema. In welcher Phase des Schadenbearbeitungsprozesses werden in Ihrem Unternehmen Geschäftsprozesse outgesourct?“ Die Antworten ergaben, dass Outsourcing von Geschäftsprozessen im Schadenmanagement sich im Schadenbearbeitungsprozess bei den befragten Versicherungen auf die Schadenprüfung, Betrugsprüfung und Schadenregulierung beschränkt (vgl. Abbildung 2). Es handelt sich dabei um Geschäftsprozesse ausschließlich jener Bereiche, die nicht zur Kernkompetenz gehören. Diese, so versicherten alle Experten, wolle man nicht aus der eigenen Hand geben. Weiters kommt es in der Phase der Schadenregulierung bei sämtlichen Versicherungsunternehmen zu Outsourcing, weil sie die Erbringung der Naturalrestitution und der

Anzahl der Nennungen Schadeneingang

0

Schaden- bzw. Deckungsprüfung

2

Betrugsprüfung

2

Schadenregulierung

5

Schadenabschluss

0

Abbildung 2: Outsourcing von Geschäftsprozessen im Schadenmanagement Assistanceleistungen an Partnerbetriebe auslagern. Schließlich bedienen sich drei der befragten Versicherungsunternehmen in den Phasen der Schadenprüfung und der Betrugsprüfung teilweise externer Sachverständiger, Gutachter und Experten. Das Einsparpotential der administrativen Kosten, das durch Outsourcing von Geschäftsprozessen im Schadenmanagement erzielt werden kann, wurde von den fünf Experten folgendermaßen eingeschätzt (vgl. Abb. 3):

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Kein Potential

2

1-5% 5 - 10 %

1

10 - 15 %

1

15 - 20 %

1

20 - 25 % > 25 % Abbildung 3: Einschätzung des Einsparpotentials durch Outsourcing Auf die Frage nach negativen Aspekten im Zusammenhang mit Outsourcing von Geschäftsprozessen im Schadenmanagement wurde auf einer vorgegebenen Liste folgendes angegeben (Mehrfachnennungen möglich; vgl. Abb. 4). Hinsichtlich der Einschätzung der Vorteile durch Outsourcing ergaben die Antworten der Experten folgendes Bild (vgl Abb. 5).

5. Restitutions- und Ersatzmanagement (REM) 5.1 Einsatzbereiche Alle fünf befragten Versicherungsunternehmen bieten Naturalrestitutionslösungen im Schadensfall an. Der Naturalersatz wird hierbei generell in der Sachversicherung erbracht, wobei der Schwerpunkt auf die Kfz-Versicherung und die Haushalts- und Wohngebäude-Versicherung fällt. Die eigentliche Naturalrestitutionsleistung wird von vertraglich gebundenen Werkstätten oder Partnerbetrieben realisiert. Keiner der fünf befragten Experten gab an, dass das Versicherungsunternehmen zurzeit irgendwelche Absichten habe, das Angebot an Naturalrestitution auszuweiten.

5.2 Akzeptanz der Naturalrestitution Alle Experten sind der Auffassung, dass die Kundenakzeptanz für Naturalrestitution hoch ist. Das Angebot an Partnerbetrieben der Versicherungsunternehmen wird genutzt, und es gibt kaum Beschwerden. Vor allem in der Kfz-Versicherung werden die Vertragswerkstätten von den Versicherungsnehmern aufgesucht, aber auch in der Haushalts- und Wohngebäudeversicherung werden die Dienste der Professionisten immer mehr in Anspruch genommen. Des Weiteren ist es von großer Relevanz, dass die Kunden nicht annehmen, ihnen wird die eigene Entscheidungsfreiheit genommen. Deshalb sollte der Naturalersatz als interessante Alternative positioniert werden. Die befragten

mens, werden ihm in Gegenzug ein geringerer Selbstbehalt oder niedrigere Prämien angeboten. Laut den befragten Schadenmanagern und Schadenreferenten sind die Motive für die Akzeptanz der Kunden vor allem in der Reduzierung des organisatorischen Aufwands und in der Verringerung der Schadenbehebungszeit zu sehen. Anders ausgedrückt: Die Versicherungsnehmer wollen sich um nichts kümmern müssen und eine schnelle Schadenlösung. Andererseits liegen, gemäß den Experten, die Gründe für eine Verweigerung der Naturalrestitutionslösungen aus Kundensicht bei dem mangelndem Vertrauen in die Schadenbearbeitung der Partnerbetriebe der Versicherer. Diese Kunden bestehen dann auf der finanziellen

WISSENSCHAFT

Anzahl der Nennungen

Anzahl der Nennungen Abhängigkeit von Partnerunternehmen

3

Fehlende Kostenkontrolle

2

mangelndes Vertrauen der Mitarbeiter gegenüber dem Outsourcing-Dienstleister

2

Oberflächliches Know-how der Outsourcing-Dienstleister

2

Keine ständige Verfügbarkeit der Outsourcing-Dienstleister

0

Sicherheitsfaktoren, z. B. mangelnde Diskretion

3

Schlechte Kommunikation

2

Schlechte Qualität der Leistungserbringung

2

Relativ hohe Implementierungskosten

2

Andere

0

Abbildung 4: Negative Aspekte im Zusammenhang mit Outsourcing Versicherungsunternehmen sind sich darüber im Klaren. Entsprechend versuchen sie, ihr Naturalersatzangebot mittels Incentives attraktiver zu gestalten. Wählt nun der Kunde als Dienstleister im Schadensfall einen Partnerbetrieb des Versicherungsunterneh-

Groß

Mittel

Prozesseffizienz der Organisation

2

2

Kundenzufriedenheit

1

2

Kostenreduzierung

2

Niedrig

Entschädigung im Schadensfall und beauftragen ihre Dienstleister des Vertrauens mit der Schadenbeseitigung. Ferner wurde von einem Experten ein weiteres Phänomen angesprochen. Es ist auffällig, dass die Akzeptanz für Naturalrestitu-

Sehr niedrig

Kein Vorteil

Summe der Nennungen

1

5

1

1

5

1

2

5

Abbildung 5: Einschätzung der Vorteile durch Outsourcing (Anzahl der Nennungen)

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WISSENSCHAFT

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Zweitens verwenden die befragten Versicherungsunternehmen auch die Kosten als Entscheidungsmerkmal. Werkstätten und Handwerkerbetriebe, welche für die Versicherungsunternehmen einen zu hohen Stundenlohn für ihre Leistung verlangen, scheiden aus dem Auswahlverfahren aus. Nicht minder bedeutende Rollen spielen auch der Ruf, die Zuverlässigkeit und die Größe der Unternehmen. Deswegen werden im Rahmen der Kfz-Versicherung eher 5.3 Unternehmenskooperationen im Be- namhafte Reparaturwerkstätten vertraglich gebunden, welche auch ein flächendereich Naturalersatz ckendes Werkstattnetz aufweisen. Mit den folgenden Arten von Unterneh- Jedes der befragten Versicherungsunternehmen/Dienstleistern gehen die befragten men hat eine laufende LeistungsbeurteiUnternehmen Kooperationen ein, um Na- lung. Die häufigsten Bewertungskriterien turalrestitution anbieten zu können (vgl. sind die Geschwindigkeit, die Qualität der Durchführung, mögliche Beschwerden des Abb. 6): Kunden und der Preis für das Versicherungsunternehmen. Anzahl der UNTERNEHMEN Hinsichtlich der Häufigkeit Nennungen der Leistungsbeurteilung muss unterschieden werden: Versicherungsunternehmen 3 Die objektive Leistungsbeurteilung, ist ein laufender Werkstätten 5 Prozess. Die Mitarbeiter des Handwerkerbetriebe 5 Partnerunternehmens können elektronisch ständig überprüft Sachverständige 3 werden. Hier wird Bezug genommen auf den E-MailverMietwagenfirmen 2 kehr, auf Telefonate und den Automobilhersteller 0 täglichen Kontakt. So kann man feststellen, wann der KonHandelsketten 0 takt mit dem Versicherungsnehmer aufgenommen wurde Andere 0 und wann der Professionist vor Abbildung 6: Unternehmenskooperationen im Bereich Ort war. Naturalrestitution Bei der subjektiven Leistungsbeurteilung muss man unterDie Auswahl der Unternehmen erfolgt scheiden, wer die Beurteilung vornimmt. Es kommen die Versicherungsnehmer und nach drei Gesichtspunkten: Erstens werden die in Frage kommenden Gutachter oder Experten in Frage. Unternehmen einer genauen Prüfung un- Wenn der Versicherungsnehmer die Beurterzogen. Es gibt Qualitätskriterien und teilung durchführt, geschieht dies direkt Service Level Agreements, die erfüllt wer- nach jeder Schadenbehebung mittels Fraden müssen. Zu nennen wären etwa die gebogen. So setzen Versicherungsunternehzeitlichen Anforderungen an die Partner- men ein Instrument zur Messung der Kunbetriebe. So müssen Handwerkerbetriebe denzufriedenheit unmittelbar nach dem innerhalb einer gewissen Zeit den Kontakt „Moment der Wahrheit“ ein: den Net Prozum Kunden aufbauen und binnen 24 Stun- motor Score. Es wird der Kunde gefragt, den bei dem Versicherungsnehmer vor Ort wie zufrieden er ist und ob er die Versicherung weiterempfehlen würde. Dabei wird sein. tion im Schadensfall in der Stadt höher ist als auf dem Land. Das könnte auf die Anonymität der Stadt und das größere Angebot an Dienstleistern zurückzuführen sein. So ist die Wahrscheinlichkeit auf dem Land höher, dass die Kunden ihre eigene Werkstatt und Professionisten ihres Vertrauens haben, wodurch sie eher nicht gewillt sind, einen vertraglich gebundenen Dienstleister der Versicherung zu bemühen.

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eine Skala von 1-10 herangezogen. Versicherungsnehmer, die 10 oder 9 ankreuzen sind so genannte Promotoren – sie würden die Versicherung weiterempfehlen. Kunden die 8 oder 7 ankreuzen sind Passive – sie spielen bei der weiteren Berechnung keine Rolle. Versicherungsnehmer, die einen Wert unter 7 ankreuzen sind Detraktoren. Um nun den Net Promotor Score zu ermitteln, werden die Detraktoren von den Promotoren abgezogen. Ferner werden bei den befragten Versicherungsunternehmen weitere Kundenzufriedenheitsbefragungen monatlich bis quartalsmäßig durchgeführt. Darüber hinaus werden nach einer gewissen Anzahl an Schäden Umfragebüros beauftragt. Diese Experten führen dann eine große Kundenzufriedenheitsbefragung durch. Wer die Leistungsbeurteilung bei den fünf befragten Versicherungsunternehmen durchführt, ist auch Abb. 7 ersichtlich.

Anzahl der Nennungen Kunde

5

Experte/Gutachter

2

Versicherung

5

Andere

0

Abbildung 7: Leistungsbeurteiler bei Unternehmenskooperationen im Bereich Naturalrestitution

6. Partnernetzwerke Die Organisationsform aller befragten Versicherungen mit den Partnerbetrieben sieht fast ausschließlich ein exklusives Netzwerk vor. Die Dienstleister werden vertraglich gebunden. Offene Netzwerke werden manchmal für Assistanceleistungen genutzt. Kooperative Netzwerke (mit anderen Versicherern gemeinsam) kommen nicht vor.

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KOMMENTAR

MORGEN & MORGEN

Lebensversicherer auf „Überschuss-Talfahrt“

D

ie goldenen Überschusszeiten mit über sieben Prozent in der Lebensversicherung sind vorbei. Das einstige Lieblingsvorsorgeprodukt der Deutschen und Österreicher startete vor knapp 10 Jahren seine „Überschuss-Talfahrt“ und erlebt in diesem Jahr einen weiteren herben Einschnitt mit nur noch vier Prozent laufender Überschussverzinsung im Schnitt. So die aktuelle Analyse des unabhängigen Analysehauses MORGEN & MORGEN. Die Finanzkrise fordert ihren Tribut. Insbesondere die fallenden Zinsen bei den festverzinslichen Papieren machen den Lebensversicherern zu schaffen. „Bei der Renditeerwartung klassischer Policen ist Realismus gefragt“, so Dr. Martin Zsohar, Geschäftsfüh-

JOACHIM GEIBERGER, GESCHÄFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER MORGEN & MORGEN „Gerade vor dem Hintergrund der schlechten Kapitalmarktsituation und der Senkung von Überschüssen, sollten die Versicherer auf ihre wahren Vorteile im Gegensatz zu reinen Bankprodukten setzen: Die Absicherung biometrischer Risiken. Rendite und Überschussbeteiligung sind lediglich ein Aspekt. Das große Plus der Versicherer ist die Absicherung existenzbedrohender Risiken wie Altersarmut oder Berufsunfähigkeit. Ein Bankprodukt kann da nicht so einfach mithalten. Die momentane Situation bietet also gerade Versicherern die besten Vertriebsargumente im Wettbewerb zu Bankprodukten.“

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rer und Aktuar bei MORGEN & MORGEN. Denn kaum ein Versicherer kann sich aufgrund der Garantieanforderungen noch nennenswerte Aktienbestände mit der Chance auf hohe Kapitalmarkterträge leisten. Ein weiteres Übel ist die drohende Absenkung des Garantiezinses in der Lebensversicherung.“Die klassischen Produkte werden damit sicherlich nicht attraktiver“, sagt Zsohar. „Sie sind zwar eine sichere Anlage, aber mit beschränkter Chance auf Outperformance“. Insgesamt steht das Modell der klassischen Lebensversicherung auch aufgrund von Solvency II am Scheideweg. Die Trennung von Spreu und Weizen wird weitergehen. Die meisten Versicherer reagieren mit differenzierten Produkten wie beispielsweise Fondsgebundenen Policen. Hybrid und damit flexibel in der Anlage sind diese neuen Produkte, die den Kunden bestmöglich an den Erfolgen der Kapitalmärkte partizipieren lassen und ihm – dank Garantie – trotzdem annähernd das alte Sicherheitsgefühl geben. Doch gerade bei Garantien ist die Lebensversicherung weit überlegen. Denn keine andere Anlageform erreicht eine deutlich höhere Verzinsung bei

Dr. Martin Zsohar, Geschäftsführer und Aktuar bei MORGEN & MORGEN gleichzeitigen Garantien. Deutlich wird auch, dass die lange vorherrschende Meinung, Aktien oder Fonds werden im Schnitt sicherlich 9 % Performance schaffen und Garantien sind „unnötig wie ein Kropf “, ein Trugschluss ist, den viele Kunden noch bitter bereuen könnten. Denn Garantien, auch wenn sie Geld kosten, sind den Kunden wichtig. Einen weiteren Trumpf hat die Lebensversicherung noch im Ärmel: Lebenslange Renten. Und somit können vor allem die Lebensversicherer eine sichere Antwort auf die steigende Lebenserwartungen geben.

Durchschnittliche Überschussbeteiligung in % 8,0

7,2

7,2

7,1

7,0

6,2 6,0

4,8 , 5,0

4,3

4,3

, 4,2

4,3

4,4

4,3

4,2 ,

4,0

4,0

3,0

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

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2009

2010

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RECHT

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ANLAGEBERATUNG

Haftung für fehlerhafte Verkaufsfolder Gewährleistung als Anspruchsgrundlage für irreführende Anlegerinformationen?

in Zeiten stark schwankender Aktienmärkte, hoher Steuern und niedriger Zinsen“; „Investment mit Wachstum und Ertrag“. Auf Risiken der Veranlagung wurde in dem Werbefolder nicht gesondert hingewiesen. In den beiden vom OGH zu entscheidenden Fällen sahen sich Anleger die Verkaufsbroschüre durch und trafen auf dieser Grundlage ihre Entscheidung, den von der M.-Bank beworbenen Immobilientitel zu erwerben. Aufgrund der Angaben im Folder gelangten die Anleger zur Ansicht, dass bei diesem Wertpapier – im Gegensatz zu anderen Aktien – mit keiner besonderen Schwankung des Börsekurses zu rechnen sei, weil in Gewerbeimmobilien mit langfristiger Vermietung an gute Kunden investiert würde. Dr.Ingo Kapsch

D

er OOG hatte sich kürzlich erstmalig in zwei Entscheidungen mit einer von der M.-Bank herausgegebenen Informationsbroschüre über einen an der Wiener Börse gehandelten Immobilientitel zu beschäftigen (OGH 31.8.2010, 4 Ob 65/10b sowie OGH 22.9.2010, 8 Ob 25/10z). Dieser Verkaufsfolder enthielt unter anderem folgende Aussagen: „Renditen der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Gewinne“; „Ein dem Kapitalmarkt- und Börsengesetz entsprechender Prospekt steht zum Download zur Verfügung.“ „Die Angaben dieses Verkaufsfolders sind unverbindlich.“; „Sicherheit. Sichere, breitgestreute Immobilienveranlagung

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§ 922 ABGB als Anspruchsgrundlage? Der OGH gab in beiden Verfahren den Klagen der Privatanleger Folge. Er führte aus, dass der von der M.-Bank herausgegebene Werbefolder wesentliche Fehlvorstellungen bei den Klägern verursachte, weshalb diese berechtigt waren, die mit der M.-Bank geschlossenen Kaufverträge über diese Immobilientitel anzufechten und die Rückzahlung des von ihnen geleisteten Entgelts zu verlangen. Der OGH anerkannte, dass sich der „durchschnittliche Privatanleger“ grundsätzlich auf Angaben in Verkaufsbroschüren verlassen darf und verwies auf eine Parallele zum Gewährleistungsrecht: Ein Mangel ist die Abweichung des geleisteten vom vertraglich Geschuldeten. Was geschuldet wird, bestimmt sich nach § 922 ABGB auch nach den „öffentlichen Äußerungen des Übergebers“,

wie etwa in der Werbung. Konnte der Werbefolder bei objektiver Betrachtung bestimmte Vorstellungen über das geringere Risiko gegenüber anderen Aktien erwecken, so wurde diese wertbildende Eigenschaft zum Vertragsinhalt. Da die M.-Bank diesen Verkaufsfolder erstellt hatte, habe sie die Fehlvorstellung der beiden Anleger veranlasst, und zwar unabhängig davon, ob die Anleger zusätzlich noch von einem Wertpapierdienstleistungsunternehmen beraten wurden.

Bedeutung über den Anlassfall hinaus! Den beiden oberstgerichtlichen Entscheidungen kommt eine weit über den Anlassfall hinausgehende Bedeutung zu. In diesen beiden Judikaten wird – soweit ersichtlich – erstmals ausdrücklich ausgesprochen, dass der „durchschnittliche Privatanleger“ auf Aussagen in Verkaufsfoldern vertrauen darf, wenn es sich dabei nicht um offensichtlich verkürzte, bloß blickfangartige und möglicherweise als marktschreierisch anzusehende Werbeaussagen, wie etwa Kurzwerbespots oder ähnliches, handelt. Für die Emittentenseite bedeutet dies, sämtlich aktuell verfügbares Informationsmaterial über Wertpapiere kritisch zu hinterfragen und allenfalls zu verdeutlichen. Jedenfalls erteilte der OGH erteilte der in der Vergangenheit bestandenen Praxis, in Verkaufsfoldern nicht auf mit der Veranlagung verbundenen Risiken hinzuweisen, sondern bloß auf den Kapitalmarktprospekt zu verweisen, eine klare Absage. Ingo Kapsch

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Donau KrankenVersicherung

NEU!

Für die Gesundheit ist das Beste gerade gut genug. Ob in der Klinik oder beim Spezialisten in der Praxis, ob im Inland oder im Ausland: mit der KrankenVersicherung der Donau bleiben keine Wünsche nach optimaler medizinischer Betreuung offen. Sichern Sie sich diese bewährten Stärken der Donau jetzt auch für den Gesundheitsbereich! Donau ServiceLine 050 330 330 www.donauversicherung.at

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UMFRAGE

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TOGETHER

Die Fragen vo

1 2

n TOGETHER

Wieso nutzen Sie die TOGETH ER Plattform un gefällt Ihnen be d was sonders daran? Welche Vorteile ergeben sich fü r Sie durch das von Anträgen üb Senden er die TOGETHER Plattform?

Die Kommunikationsplattform TOGETHER Für gemeinsame elektronische Abwicklung

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T

OGETHER Internet Services GmbH, wurde am 9. September 2001 als Kommunikationsplattform für die Versicherungsbranche gegründet. Die Entwicklung der Internetplattform erfolgte in Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen aus der Makler-, Versicherungs- und Technologiebranche. Die Plattform bietet die gesamte Infrastruktur für die Abwicklung von Geschäftsprozessen zwischen Versicherungen und deren Vertriebspartnern und somit eine Business to Business-Lösungen. Bestehende Abläufe und Prozesse bei den Vertriebspartnern können ergänzt und optimiert werden. Ein Kernelement der Plattform ist die bidirektionale Antragsdatenübermittlung. Somit können nicht nur Offerte elektronisch berechnet, sondern auch direkt

über die Plattform an die Partnerversicherungen (elektronisch signiert) gesendet werden. Diese werden innerhalb kürzester Zeit mit einer Polizzennummer versehen und einem Referenten zugeordnet. Zusätzlich kann Einblick in die Hostsysteme der Versicherungen und die OMDS Bestandsauskunft genommen werden. Dabei nimmt Datensicherheit einen hohen Stellenwert ein. Die elektronische Datenübermittlung eignet sich besonders gut für das Massengeschäft. Durch elektronische Arbeitsabläufe werden diese transparenter, nachvollziehbarer und gleichzeitig auch schneller. Dies bringt Kosten-, Geschwindigkeits- und Effektivitätsvorteile und somit eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Die Plattform wird ständig weiterentwickelt und an veränderte Arbeitsprozesse angepasst.

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UMFRAGE

Geschäftsführer Gerald Tschrepitsch, Vorstandsmitglied der IGV-AUSTRIA, Klagenfurt

In meinen Betrieben nutzen wir TOGETHER in Zusammenhang mit unserem langjährigen Verwaltungsprogramm CCA für direkte Vertragsauskünfte bzw. zur Nachschau zum aktuellen Vertragsstand über die Schnittstelle aus dem CCA. Auch die Möglichkeit direkt Schadenmeldungen einzureichen spart enorm viel Zeit. Bei Versicherern, welche auf der TOGETHER Plattform verfügbar sind und bei denen wir standardisiertes Massengeschäft einreichen kommt TOGETHER bei uns Schritt

1

für Schritt mehr zum Einsatz. Die Frage des Gefallens der Plattform reduziert sich für mich auf die Zeit- und Interventionsersparnis. Im Bereich des Massengeschäftes ist die elektronische Antragsüberleitung zukünftig der einzig richtige Weg um sich mehr Zeit für die individuellen Spezial-Versicherungskonzepte und die persönliche Kundenbetreuung heraus zu holen.

2

Geschäftsführer Roland Wieser, geprüfter Versicherungsmakler, Steyr

Ich nutze die TOGETHER Plattform weil ich eine einheitliche EDV Oberfläche für mehrere Versicherungsanstalten habe und dies viel Zeit z.B. bei der Offertberechnung spart. Danach ist ein überleiten des Antrages nach erfolgtem Kundentermin nur noch ein minimaler Zeitaufwand.

1

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Da unser Maklerbüro fast papierlos arbeitet, alle Geschäftsfälle „tagfrisch“ verarbeitet und an die VU weiterleitet stören mich die langen Wartezeiten der Polizzierung. Teilweise dauert dies bei den verschiedenen Versicherungsunternehmen mehrere Wochen bis der VN die Polizze erhält.

2

Leitet man das bereits gerechnete Offert über TOGETHER als Antrag weiter so erhält man je nach Anstalt sofort die Polizzennummer des Vertrages und die Polizzenkopie ist teilweise innerhalb von 2 Werktagen im Büro. Weiters weist die Polizze keine Fehler auf, da ich selbst die Berechnung des Offertes und Weiterleitung des polizzierungsfähigen Antrages gemacht habe.

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Geschäftsführer Wolfgang Morocutti Allg.beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Graz

Die Nutzung der Plattform hat seit der Verknüpfung (Schnittstellen) mit unserer Maklersoftware immer mehr an Bedeutung gewonnen, da die Funktionen mittlerweile auch extreme Zeitersparnisse bringen. Wir versuchen nämlich seit geraumer Zeit unseren Verwaltungsaufwand in den Griff zu bekommen, und dabei gehen wir mit unseren Partnern, den Versicherungsgesellschaften, konform. Es werden seither Auskünfte über Zahlungsstände, Schadengutachten, Polizzenabschriften, Finanzamtsbestätigungen und dergleichen zeitunabhängig und ohne zusätzlichen Personalaufwand auf der Seite unserer Versicherungspartner möglich gemacht. Es scheint nun, trotz aller Anlaufschwierigkeiten doch so, dass alle Beteiligten erkannt haben, wie wichtig die Umsetzung einer gemeinsamen Lösung ist. Vor allem beim täglichen Umgang mit unseren Kunden und Versicherern, gewinnt dieses technische Medium immer

1

mehr an Bedeutung. Wir freuen uns, dass der Fortschritt hier in den letzten beiden Jahren so erfolgreich umgesetzt wurde und daraus eine Win-Win-Win Situation entstanden ist. Ich möchte abschließend noch an alle Kollegen appellieren das System auch zu nutzen und damit zu gewährleisten, dass unsere Versicherungs-Partner und TIS weiterhin voll motiviert am Erfolg der Plattform arbeiten bzw. eine Weiterentwicklung vorantreiben. Diese Frage lässt sich am besten mit der Aufzählung für mich wichtiger Vorteile beantworten. • Schnelle Übermittlung der Daten und Synchronisierung der Polizzennummer in unser System • Übermittlung der Polizzenkopie teilweise schon am nächsten Werktag per PDF, d.h. der Kunde erhält seine Polizze noch innerhalb seines Erinnerungsvermögens.

2

• Die Provision fließt natürlich wesentlich schneller. • Die Antragsurgenz entfällt teilweise ganz. • Zusatzvergütungen für jeden übermittelten Antrag von TIS und einzelnen Versicherern Ich bin mir sicher, meine Kollegen und die gesamte Versicherungswirtschaft erkennen die Wichtigkeit einer professionellen Umsetzung dieses ehrgeizigen Projekts. Dadurch steigern wir nicht nur die Effektivität unserer Administration, sondern verbessern unser Image gegenüber unseren Kunden. Für mich gilt: „In der Verwaltung wird kein Ertrag erwirtschaftet, sondern Aufwand erzeugt und damit Ertrag verbraucht.“ Verwaltungsreformen betreffen nicht immer nur die anderen. Hier sind wir gefordert diese Reform vor der der österreichischen Regierung in unserem Sinne zu erledigen. Ich möchte mich noch bei allen Vordenkern in diesem Sinne recht herzlich bedanken.

Versicherungsmaklerbüro Wetscher GmbH, Fügen

Über die TOGETHER Plattform ist es möglich, die eigenen Verträge anzusehen und somit hat man die aktuellen Daten z.B. Prämien, Versicherungssumme, B/M-Stufe stets aktuell zur Verfügung. Es besteht auch die Möglichkeit die Schadenmeldungen schnell, unkompliziert und direkt über TOGETHER bei der Versicherung zu melden. Dadurch wird sofort eine Schaden-Nummer für die weitere Bearbeitung vergeben und jeglicher Schriftverkehr

1

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(Gutachten, Überweisungen etc.) ist ersichtlich. Besonders an der TOGETHER Plattform gefällt uns, dass wir nicht mehr wg. Kleinigkeiten bei der Versicherung anrufen müssen, sondern die Daten jederzeit abrufbereit zur Verfügung haben.

2

Das Senden der Anträge über TOGETHER spart Zeit, da die Daten vom CCA direkt ins TOGETHER

übertragen werden und somit nicht doppelt geschrieben und gedruckt werden müssen. Die übergeleiteten Anträge bzw. Daten werden von der Versicherung übernommen und somit reduziert sich die Fehlerquote. Als Bestätigung, dass der Antrag an die Versicherung übergeleitet wurde, wird sofort eine Polizzen-Nummer vergeben. Zusätzlich wird immer der aktuelle „Bearbeitungs-Status“ des Antrages angezeigt.

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ARITHMETICA

Risikokalender 2011

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nternehmen sehen sich – verstärkt durch die Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise – tagtäglich mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die den Unternehmenserfolg nachhaltig negativ beeinträchtigen können. Doch viele dieser Gefahren sind nicht unbekannt sondern treten in regelmäßigen Abständen auf und sollten daher in der Konzernsteuerung berücksichtigt werden .Dem ist aber nicht immer so, weiß Mag. Christoph Krischanitz, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens arithmetica: „Viele Unternehmen verkennen oft eigentlich leicht vorhersehbare Risiken und manövrieren sich dadurch in Schwierigkeiten.“ Der arithmetica-Chef illustriert das Thema anhand eines Beispiels aus dem öffentlichen Leben: „Jedes Jahr herrscht auch im wintererprobten Österreich Chaos auf den Straßen wegen des vermeintlich plötzlichen Wintereinbruchs. Doch genau wie jeder Autolenker weiß, dass es in einigen Regionen schon Anfang Oktober ratsam wäre, auf Winterräder zu wechseln, kommt der Verkehr dann dennoch immer wieder zum Erliegen. Genauso verhält es sich bei manchen Unternehmen. Steuervorauszahlungen oder beliebte Urlaubszeiten sind stets im Vorhinein bekannt und werden trotzdem in ihrer Bedeutung falsch eingeschätzt.“ „Der arithmetica Risikokalender 2011 zeigt, dass jeder Monat unterschiedliche Risiken

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Mag. Christoph Krischanitz, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens arithmetica

mit sich bringt, die aufs Erste vielleicht gar nicht so sehr als Unternehmensrisiko erkannt werden. Sei es nun die erhöhte Anzahl an Sport- und Freizeitunfällen zu Jahresbeginn, die mit Personalengpässen verbunden sind oder auch die Häufung von Feiertagen in einem bestimmten Monat“, erklärt Krischanitz.

Die größten Risiken im Jahresüberblick Besonders zu Jahresanfang ist der Faktor Personal zu beachten. Das liegt in erster Linie an den vielen Urlaubstagen, aber vor allem auch an der mit der Jahreszeit verbundenen Häufung der Freizeit- und Wintersportunfälle.

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naten und im Dezember signifikant ansteigt. Der August zählt als beliebte Urlaubszeit zu den ruhigsten Monaten im Jahr. Dies bringt vor allem für produzierende Unternehmen ein erhöhtes Umsatzrisiko mit sich. Im September wird das Risiko für Unternehmen durch die verstärkt auftretenden Unwetter wie Stürme und Überflutungen geprägt. Selbst wenn Versicherungen für den erlittenen Schaden aufkommen, so wird die Geschäftstätigkeit doch meist negativ beeinträchtigt. Der Oktober bringt 2011 vor allem für die heimischen Finanzdienstleister ein hohes Marktrisiko. Denn zu diesem Zeitpunkt tritt die in der Branche umstrittene neue Vermögenszuwachssteuer für Wertpapiere in Kraft. Kräftige Mittelabflüsse werden befürchtet. Der meist im November erfolgte Wintereinbruch setzt auch die erste große Krankheitswelle ins Rollen. Personalengpässe stehen oft an der Tagesordnung. Zum Jahresende spielt die Liquidität in Form von Sonderzahlungen und Rückstellungen für die Bilanz wieder eine bedeutende Rolle.

Risikomanagement in Unternehmenssteuerung integrieren In der Regel sind all diese Risikoparameter stark voneinander abhängig und das Auftreten eines Faktors hat kausal bedingt weitere Ereignisse zur Folge. So hat ein Personaleng-

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Mit der im Februar erstmals fälligen Steuervorauszahlung nimmt auch das Liquiditätsrisiko schlagartig zu. Der März ist geprägt von der Vielzahl an Präsentationen der Jahresbilanzen. Damit verbunden sind finanzielle Risiken, die vor allem für börsennotierte Unternehmen ernste Konsequenzen haben können. War das abgelaufene Jahr nicht erfolgreich bzw. ist der Ausblick nicht erfolgsversprechend, belastet das den Aktienkurs und der Druck der Eigentümer, Investoren und Banken nimmt zu. Einige Unternehmen schlittern in die Zahlungsunfähigkeit. Das 2. Quartal und damit auch der April ist daher die Periode mit dem höchsten Insolvenzrisiko. Im Wonnemonat Mai sind die ersten Sonderzahlungen für das 13. Monatsgehalt zu begleichen. Im Gegensatz zu regelmäßig auftretenden Risiken, wie eben die Steuervorauszahlungen, die auch im Mai, August und November schlagend werden, gibt es auch einmalige Risiken, die nicht gleich erkannt werden. „2011 ist in Österreich beispielsweise nicht der Februar der Monat mit den wenigsten Arbeitstagen, sondern der Juni. Es sind Kleinigkeiten wie diese, durch die manche Unternehmen unbewusst in Schwierigkeiten geraten“, plädiert Krischanitz für eine umfassendere Betrachtung von Unternehmensrisiken. Zu diesen zählt auch das Risiko des Einbruchdiebstahls, das besonders in den Sommermo-

pass in der Urlaubszeit gleichzeitig auch Auswirkungen auf die Produktionskapazitäten und in weiterer Folge auf den Umsatz. Eine separate Betrachtung dieser Risikoparameter resultiert demnach in einer massiven Unterschätzung des Gesamtrisikos, die für das Unternehmen fatale Folgen haben kann. Der arithmetica-Boss resümiert abschließend: „Der Vielzahl an Risiken, die sich Unternehmen tagtäglich ausgesetzt sehen, kann nur mit einem ganzheitlichen Risikomanagement, das vollständig in die Konzernsteuerung integriert ist, beigekommen werden. Die österreichische Wirtschaft hat hier zwar bereits den ersten Schritt gesetzt und in den meisten Unternehmen sind Risikomanager installiert, es existieren Risiko- und Gefahrenlisten. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Engagement zu intensivieren.“

risControl: Was sind die Pläne für das heurige Jahr? Mag. Christoph Krischantiz, Geschäftsführer der arithmetica: „Der Schwerpunkt für die arithmetica im Jahr 2011 wird sicher die Beratung für Versicherungsgesellschaften rund um die Vorbereitungen auf Solvency II sein. Ende 2011 sollten die Unternehmen die notwendigen Basisprozesse soweit abgeschlossen haben, dass sich die Versicherungsunternehmen im Jahr 2012 mit dem Finetuning und dem Vertrautmachen mit den neuen Modellansätzen intensiv beschäftigen können. Nach heutigem Stand ist die Einführung mit 1.1.2013 noch immer die wahrscheinlichste Variante, dh Ende 2012 muss alles fertig sein. Besonders für kleine Versicherungsunternehmen wird 2011 das Jahr der Entscheidung sein, welchen Ansatz sie letztendlich wählen wollen und wie sie die erforderlichen Funktionen besetzen wollen. Um diesen Unternehmen zu helfen haben wir ganz spezielle Ansätze entwickelt.“

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Inschallah Mit Zitaten und Erkenntnissen aus der Islam-Banking-Studie von Nafisa Afzal, 2001, Staatliche Studienakademie, Frankfurt. *)

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s ist überliefert, schon Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe interessierte sich sehr für die islamische Kultur. Sein „Westöstlicher Divan“ (1819) gilt als einer der Auslöser für die Orientbegeisterung in Deutschland. Was das mit Islamic Banking zu tun hat? Jede Menge. Doch der Orient war schon viel früher in Europa én vogue. Lange vor Dichterfürst Goethe gab es im Okzident Interesse an den Grundsätzen der islamischen Weltanschauung – auch bei deren zahlreichen Gegnern. Heutzutage ist die europäische Finanzwelt an muslimischen Klienten sehr interessiert. Leben derzeit doch etwas mehr als eine halbe Million Muslime alleine in Österreich. Mit einer enormen Zuwachsrate von über fünfundzwanzig Prozent. Eine interessante Zielgruppe - nicht nur - für Finanzinstitute. Noch gibt es in der EU keine allgemein gültigen Grundsätze für Islamic Banking. Und so tun sich die „westlichen Geldverweser“ schwer mit Regeln, welche mit dem islamischen Recht konform gehen. Es darf vorausgesetzt werden, dass einige der vielen Veröffentlichungen über Islamic Banking bekannt sind. In diesem Artikel soll daher der Fokus auf die ethischen Aspekte des Islamic Banking, sowie auf die fünf Pfeiler des Islam gelegt werden. *)

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Bekannt ist sicher: Der gläubige Muslim darf keine Zinsen „lukrieren“ – aber auch nicht bezahlen! Der Koran verbietet Riba (Zinsen), Gharar (Spekulationen) und Maysir (Glücksspiel). Wie Takaful (das islamische Versicherungskonzept) beruht auch das Finanzwesen im Islam auf Quran und Sunnah. Das sind überlieferte Normen des Propheten Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm! Der Koran sagt zu Quran und Zinsen: „Oh, die ihr glaubt, verschlinget nicht Zins, der (die Schulden) übermäßig mehrt; und fürchtet Allah, auf dass ihr Erfolg habt.“ (3:130) Weiterhin sind soziale und ethische Ausschlusskriterien zu beachten. Unter anderem sind Investition verboten in Unternehmen, die Umsätze erzielen aus: Prostitution, Pornografie, Handel und Verarbeitung von Schweinefleisch, Rüstung und Tabakherstellung und Vertrieb. Überhaupt verboten sind sowieso Investitionen in „sündhafte“

Geschäfte wie: Glücksspiel, Nachtclubs, Kasinos, Alkoholherstellung und Vertrieb (Brauereien), Hotels, Banken, Versicherungen, Fluglinien, Kaufhäuser. Karl Marx schrieb (verkürzt): „Der Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus begann damit, dass man aufhörte, die Hexen zu verbrennen, und stattdessen begann, die Banknotenfälscher aufzuhängen. Und was wird das Kapitalverbrechen der nächsten Gesellschaft sein?” Antwort Ceteris paribus: „Schweinefleisch essen und Zinsen kassieren.” Da braucht man kein Prophet des Untergangs sein, auch kein Apologet der besten aller möglichen Welten (das soll ja immer die Gegenwart sein). Mehren sich doch die Zeichen, dass wir uns in einem Übergang befinden. Es erinnert an einen Roman des fast vergessenen Österreichers Alexander LernetHolenia, in dem der Protagonist in einem Spielcasino auf einen hoffnungslosen Verlierer trifft. Er setzt immer gegen ihn – und macht so sein Glück.

Was ist Islamic Banking? Charakteristika einer islamischen Bank ist: Islamische Banken beachten die islamischen Prinzipien, und haben den islamischen Ländern gegenüber eine entwicklungspolitische Verantwortung. Von der Eigenheimfinanzie-

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rung über Kredite für Firmenkunden bis hin zum einfachen Taggeldkonto, es gibt alles, solange es mit dem islamischen Recht vereinbar ist. Anstelle von Zinsen gibt es „Profit Rates“, das sind Beteiligungen am Gewinn, den die Bank mit dem veranlagten Geld erzielt. Überwacht wird die Einhaltung der islamischen Vorschriften von einem „Scharia Board“. Die Bank verpflichtet sich, das Geld ihrer Kunden nur schariakonform zu investieren. Das funktioniert zum Beispiel so: Wird ein Haus finanziert, so schaltet sich die Bank als Käufer dazwischen. Der Kunde vereinbart mit der Bank eine monatliche Ratenzahlung, ein Aufschlag ersetzt der Bank die Zinsen. Das Haus bleibt so lange im Besitz des Geldinstituts, bis der Kunde die Raten vollständig abgezahlt hat. Am Ende des Geschäftes steht ein (vorbereiteter) weiterer Kaufvertrag, mit dem das Haus in den Besitz des eigentlichen Käufers übergeht. Da bei dieser Art des Geschäftes die Grundsteuer zweimal anfällt, hat man in Großbritannien die doppelte Besteuerung abgeschafft. Das islamische Bankwesen gilt als Wachstumsmarkt: Das Anlagevolumen bei schariakonformen Banken oder islamischen Anlageinstituten regulärer Banken erhöhte sich 2010 um fast 30 Prozent. Weltweit sollen 822 Milliarden Dollar (575 Mrd. Euro) schariakonform angelegt sein, so das britische Finanzmagazin „The Banker“. Neben Lloyds hat die „Islamic Bank of Britain“ 2004 in London ihre Schalter eröffnet. „Grow your savings the Halal way“, liest man auf deren Homepage. „Halal“, das bedeutet, dass die Produkte mit der Scharia vereinbar sind.

Worin unterscheidet sich Islamic Banking von Bankgeschäften in der westlichen Hemisphäre? Islam heißt aus dem Arabischen wörtlich übersetzt soviel wie „Unterwerfung“ oder „Gottergebenheit“ bzw. „Frieden stiften“. Muslime sind die Anhänger des Islam, sie le-

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ben in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen. In der idealen islamischen Wirtschaft wird Kapitalnutzung nur ertragsabhängig entlohnt. Geldkapital darf nie Fremdkapital sein, sondern es muss als Eigen-, bzw. Beteiligungskapital bereitgestellt werden. Hortung ist strengstens verboten. In verschiedenen Hadithen heißt es (Hadithen: Empfehlungen, Verbote und religiös-moralische Warnungen, die im Koran als solche nicht enthalten sind): „Wer Nahrungsmittel 40 Tage lang hortet, um damit den Preis zu erhöhen, der ist Allahs ledig und Allah ist seiner ledig.“ Bankähnliche Erscheinungsformen hat es in der muslimischen Welt bereits im dritten und vierten islamischen Jahrhundert gegeben, wobei die Banken damals nicht dieselben Funktionen hatten wie heute. Ein Banker war eher Geldwechsler als Bankier. Mit der Rückbesinnung auf islamische Werte und dem verfügbaren umfangreichen Kapital aus steigenden Öleinkünften entstand Mitte der siebziger Jahre ein islamisches Bankensystem, das sich inzwischen auf ein florierendes, internationales Geschäft mit Einlagen von rund 100 Milliarden US-Dollar stützt. Mit jährlichen Wachstumsraten von bis zu 15 Prozent. Die erste kleine, auf islamische Prinzipien beruhende Bank entstand in den sechziger Jahren in Ägypten.

Ethische Anforderungen an Islamic Banking

Betrachtet man Religionen, so sind mit diesen immer eine jeweils bestimmte Weltanschauung und Grundsätze des „richtigen“ Handelns, also eine Ethik verbunden. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass in einem Land, dessen Großteil der Bevölkerung religiös ist, also deren Weltanschauung und ihr Handeln an der Religion orientiert ist, das Konzept des Wirtschaftssystems nicht in allzu starkem Widerspruch zu den religiösen Auffassungen stehen darf, wenn es akzeptiert werden soll. (Chahin, Hassan: Chancen und Risiken im islamischen Bankwesen, Freiburg 2000) Die fünf Pfeiler des Islam Im Islam sind die religiösen Glaubensgrundsätze und Pflichten genau festgelegt. Zu ihnen gehören die fünf Pfeiler des Islam: • Das Glaubensbekenntnis, mit dem man bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed sein Gesandter ist, Allahs Segen und Friede auf ihm!

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Die Sharia Sharia ist das islamische Recht, wobei der Begriff mehr als den westlichen Rechtsbegriff umfasst. In der Sharia sind neben den Bereichen Steuern, Erbschaft, Eigentum, Zinsnahme zum Beispiel auch Vorschriften der Hygiene gegeben. Das bedeutet, dass die Sharia die Grundsätze des „richtigen“ islamischen Handelns umfasst. Das islamische Recht hat zwei primäre Rechtsquellen: den Koran und die Sunnah, aus denen mittels verschiedener Rechtsfindungsmethoden das Recht geschöpft wird. Der Koran Das heilige Buch des Islam ist der Koran, den Allah seinem Propheten Mohammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, in arabischer Sprache über einen Zeitraum von 20 Jahren offenbarte. Wörtlich bedeutet Koran: das Gelesene. Er gilt als die erste und wichtigste Gesetzesquelle für die Muslime. Der Koran ist in 114 Suren unterteilt, die jeweils mit einem Namen und einer Ordnungszahl versehen sind und die wiederum aus mehreren Versen bestehen.

Das Zinsverbot Nicht nur im Koran findet sich eine Kampfansage gegen Wucher und Zinsen. Das gibt es auch im Alten Testament. Bei Ezechiel 18:13 heißt es: „Wer auf Wucher leiht und Zins nimmt, der wird sicherlich nicht am Leben bleiben... darum soll er sterben, seine Blutschuld liegt auf ihm.“ Durch die Anweisungen im Koran sollte nicht nur das Zinswesen allein, sondern auch jede andere Art von unlauteren Geldgeschäften unterbunden werden, damit anstelle des Kapitalismus eine neue Ordnung trete, in der Geiz durch Mildtätigkeit, Selbstsucht durch Mitgefühl und Zusammenwirken, Zins durch Zakat und das Bankwesen durch das Bait Al-Mal (von der öffentlichen Hand zu vergebende Geldmittel) ersetzt wird.

sein Blut.“ Von Abu Naim in al-hilja überliefert. Daraus folgt, dass es mindestens zwei gute ökonomische Gründe gibt, die für das Zinsverbot sprechen:

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• Das Gebet, das fünfmal am Tag, kniend auf öffentlichen Anruf hin, in ritueller Reinheit vollzogen wird, • Zakat = Almosengeben, milde Gabe, die fast zu einer geregelten Steuer ausgebildet ist. • Das dreißigtägige Fasten im Monat Ramadan, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, • Die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), die mindestens einmal im Leben von jedem Muslim begangen werden sollte.

• Zinsen sind sozial ungerecht; je ärmer ein Kreditnehmer ist, desto teurer wird ein Kredit für ihn. • Das Kapital wird bei geteiltem Risiko effizienter angelegt; nicht nur der Unternehmer, sondern auch die Bank bewertet ein Projekt in diesem Falle intensiver. Islamische Gelehrte sind der Überzeugung, dass ein auf dem Zinsverbot beruhendes Bankensystem zu einer besseren Entwicklung der meist unterentwickelten islamischen Länder führen könnte. Ihr Ziel ist es, das gesamte Wirtschafts- und Bankensystem ihrer Länder zu islamisieren.

Gründe für das Zinsverbot Das strikte Zinsverbot im Islam ist eine Folge seiner tiefen Sorge um das moralische, soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der Menschheit. Der Zins ist, laut Aussage der islamischen Ökonomen, Ursache für die größten Übel der modernen Wirtschaften. Wie zum Beispiel: Zinsnahme bedeutet, sich das Eigentum eines anderen anzueignen, ohne ihm dafür etwas zu geben, denn wer einen Dirham (oder 1 Euro) gegen zwei Dirham (2 Euro) ausleiht, bekommt einen Dirham (1 Euro) für nichts. Nach einem Hadith: „Das Eigentum eines Menschen ist so heilig wie

Wie funktioniert Islamic Banking? Mission und Besonderheiten im Islamic Banking Für die islamische Gesellschaft gibt es zwar keine (z.B. im Koran festgelegte) Wirtschafts-

Die Sunnah Als Fundament des Islam zählt neben dem Koran die zweite Gesetzesquelle für Muslime, die Sunnah. Sunnah heißt soviel wie: der Weg, die Verfahrensweise, das Brauchtum. Sunnah ist der Terminus technicus für Aussagen, Handlungen und stillschweigende Zubilligungen des Propheten Mohammed, die sich aus mündlichen Überlieferungen über seine Entscheidungen und Verhaltensweisen in konkreten Fragen und Situationen bildete.

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ordnung, doch gibt es einige Elemente, die ein dem Islam entsprechendes Wirtschaftssystem mindestens enthalten muss, die aus Koran und Sunnah abgeleitet wurden: Allah ist der Eigentümer aller Dinge. Der Mensch hat den Nießbrauch der Schöpfung, d.h. er kann alle von Allah geschaffenen Dinge benutzen. Auf dieser Grundlage besteht für den Menschen privates Eigentum, das sozial gebunden ist. Diese Bindung wird durch das Zakat-System gewährleistet. Der Islam toleriert zwar privates Eigentum bzw. Vermögen, doch erlegt er dem vermögenden Menschen auch höhere Verpflichtungen auf. Demnach ist jeder vermögende, freie, volljährige, gesunde Muslim dazu verpflichtet, 2,5 Prozent seines Vermögens pro Mondjahr (im Islam fängt ein neuer Monat mit dem Neumond an, und Neujahr ist nach zwölf Mondmonaten) zur Unterstützung der Armen abzugeben, wenn sein Vermögen einen bestimmten Mindestbetrag übersteigt (z.B. mehr als ca. 93,6 g Gold). Nicht zakatpflichtig sind notwendige Dinge, wie Familien- oder Geschäftswagen, Häuser, Mobiliar und Geschäfte. Jeder Muslim ist zur Arbeit verpflichtet, um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Aus der Arbeit wird die Leistung erbracht, die den Besitz legitimiert (ausgenommen sind Erbschaft und Schenkung). Wucher und Monopolbildung sind nach dem Islam verboten und werden durch das Zinsverbot verhindert. Der Islam versucht den Menschen als Ganzes zu erfassen und ist beispielsweise mit dem stark reduzierten Menschenbild des Sozialismus nicht kompatibel. Die islamische Lebensweise setzt als das erstrebenswerte Ideal im Leben nicht die Produktions- und Konsum-Maximierung, sondern das Erlangen der Zufriedenheit Gottes an. Deshalb ordnet sich auch das wirtschaftliche Verhalten dem Willen Gottes unter.17 Das islamische Bankensystem - Das Wucher- und Zinsverbot Wie alle anderen Aspekte des islamischen Lebens ist auch das Bankgeschäft der Sharia unterworfen, die eine Zinsannahme sowie die Zinszahlung (= Riba) verbietet, beide sind haram. (Verboten = haram; Erlaubt = helal). Dies hat zu einer langen, noch andauernden Diskussion darüber geführt, ob lediglich Wucher oder jede Art von Zins verboten ist. In der Praxis wird Wucher dem Zins gleichgesetzt und auf jeden Fall verboten.

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Die Bedeutung von Riba ist Zuwachs oder Zunahme. Damit ist jeglicher ungerechtfertigter Vermögensvorteil ohne Gegenleistung gemeint, sowohl beim Darlehen als auch beim Naturaltausch. Anzumerken ist, dass Muslime, Christen und Juden gemeinsame Wurzeln haben und alle diese Religionen das Zinsverbot vorschreiben. Der Islam aber sagt nicht nur, dass der Gewinn, der als Wucher erwirtschaftet wurde, verboten ist, sondern wirkt gleich der Ursache für Wucher entgegen, indem er ein System vorgibt, das ohne Zinsen zu funktionieren hat. Das islamische Zinsverbot ist nach dem Koran, Sure 2:275-279 eindeutig. Dort heißt es: „Diejenigen, die Zinsen verschlingen, sollen nicht anders auferstehen als jemand, den Satan durch Berührung zum Wahnsinn getrieben hat.“ Ijara - Miete, Leasing Ijara ist ein Vertrag über ein Leihgeschäft. Es betrifft die Überlassung eines Gegenstandes von einem Handelspartner an einen anderen. Dafür erhält der Eigentümer vom Besitzer eine festgelegte Pachtzahlung. Im Islamic Banking ist der Eigentümer in aller Regel eine Bank, die einen Gegenstand an

eine Privatperson oder ein Unternehmen verpachtet. Ijara wird heutzutage besonders in der Baufinanzierungsbranche umgesetzt, da der Besitzer flexibler ist als bei Mudaraba. Dies deshalb, weil vor dem Auslauf der Vertragsdauer der Vermögensgegenstand komplett oder teilweise abbezahlt werden kann. Somit kann ein Ijara-Vertrag nicht nur als Miet- und Leasingvertrag gestaltet werden, sondern auch als eine Art Ratenkauf. Die Überlassung des Vermögensgegenstandes erfolgt zunächst leihweise, die geleisteten Pachtzahlungen werden jedoch ganz oder teilweise auf den Preis angerechnet. So findet am Ende der Laufzeit oder vorzeitigen Tilgung die Übertragung des Eigentums statt. Mudaraba Mudaraba beschreibt im Islamic Banking ein Geschäft, ähnlich einer Mezzanine-Finanzierung. (Mezzanine-Kapital oder Mezzanine-Finanzierungen (abgeleitet aus der Architektur im Sinne von Zwischengeschoß) beschreibt als Sammelbegriff Finanzierungsarten, die in ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Ausgestaltungen eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital darstellen. Dabei wird in der klassischen Variante einem

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Musharaka Musharaka beschreibt im Islamic Banking ein Gewinn-, und Verlustvertrag bei der Finanzierung eines Vorhabens. Die Bank und ihr Kunde erwerben an dem Projekt gemeinsam nach den geleisteten Kapital-Einlagen das Eigentum. Allfällige Verluste werden im Regelfall gleichfalls nach den jeweiligen Kapitalanteilen getragen. Murabaha Eine kurzfristige Anlageform ist die Murabaha. Es besteht jedoch das Problem, dass ein Schuldner bei verspäteter Zahlung nicht mit Strafzinsen belegt werden darf. Hintertürchen Prophet Muhammed, Allahs Segen und Friede auf ihm, war aber nicht nur streng und gerecht, er war vor allem Freund aller Gläubigen. Deshalb schaut er gütig darüber hinweg, wenn phantasiebegabte Muslime im streng formulierten islamischen Wirtschaftsleben Wege finden, ihre Schäfchen, mit Zinsen - auch wenn das nicht so benannt wird – nach Hause zu bringen.

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Auch wenn im Islam Zinsnehmen verboten ist, es gibt doch einige Hintertürchen um dem Islamischen Recht zu genügen und dennoch Erträge zu lukrieren. Solche Konstruktionen erlauben auch dem gläubigsten Muslim das entsprechende Finanzprodukt zu nutzen. „Natürlich wird kein Auto auf Finanzierung verkauft, denn dort würden Zinsen anfallen. Leasing dagegen ist kein Problem, denn hier sind es keine Zinsen, sondern Gebühren.“ Die Finanzgesellschaft erwirbt das Auto, schlägt die zu erwartenden Zinsen auf den Kaufpreis und verkauft das Fahrzeug mit dem Gesamtpreis an den Kunden. Dieser leistet eine Anzahlung und kann den Rest in Ratenzahlung begleichen. Auch Sparbücher sind tabu. Stattdessen werden Kunden Teilhaber der Bank. Der erwirtschaftete Gewinn wird dann entsprechend der Volumina, welche die Geldanlagen aufweisen, an den Kunden ausgezahlt. Und auch beim Hauskauf funktioniert das so. Hier gibt es keine Finanzierungen der Eigenheime. Hier kauft die Bank die Häuser und verkauft sie wieder mit Gewinn an den Kunden. Die Zinsen wurden somit in allen Fällen umgangen, nachzulesen auf der Internet-Seite http://www. islamic-banking-online.de. Grundlage für die Verbote ist das moralische Gebot, sich nicht an Bedürftigen zu bereichern. Gewinne aus Investitionen, bei denen es auch ein Verlustrisiko gibt, werden hingegen gefördert.

Islamic Banking heute Weltweit verfügen rund 1,3 Milliarden Muslime über ein Gesamtvermögen von rund 2,5 Billionen US Dollar. Mehr als 300 islamische Finanzinstitutionen in 75 Ländern verwalten diese Gelder nach islamischem Recht, der Scharia. Bei einer jährlichen Zuwachsrate von etwa 10 bis 15 Prozent entstehen auch für Österreich neue Marktchancen im Bereich Islamic Banking, so eine Studie der internationalen Top-Managementberatung A.T. Kearney. Voraussetzung für einige Produkte sei aber eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen: Die Grunderwerbssteuer und Intabulationsgebühren bei der Immobilienfinanzierung sind große Hürden, auch müssten doppelte Gebühren durch eine Gesetzesänderung vermieden werden. Einige deutsche Banken bauen ihr Angebot im Ethno Banking Bereich kontinuierlich aus. Bankamiz – ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank

– betreut türkische Kunden an 26 deutschen Standorten mit speziellen Produktangeboten und mehrsprachig ausgebildeten Beratern. In Österreich ist man noch nicht so weit. Da wartet man noch auf die Nachfrage. Bei der Bank Austria heißt es: Wir sehen noch keine Kundennachfrage.

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Unternehmen wirtschaftliches oder bilanzielles Eigenkapital zugeführt, ohne den Kapitalgebern Stimm- oder Einflussnahmerechte bzw. Residualansprüche wie den echten Gesellschaftern zu gewähren. Quelle: Wikipedia). Bei diesem Geschäft entsteht ein Kontrakt zwischen einer Partei, die Kapital für ein Vorhaben aufbringt und einer Partei, welche die Arbeit und die Geschäftsführung übernimmt. Die Gewinnverteilung wird vorvertraglich festgelegt. Verluste aus dem Projekt trägt bei den meisten Verträgen der Bereitsteller des Kapitals (die Bank). Ausgenommen der Fall, dass die andere Vertragspartei durch vertragswidriges Verhalten den Verlust herbeigeführt hat.

Selam alejkum (as-salāmu alaikum, deutsche Schreibweise der arabisch-islamischen Grußformel, siehe Salām) Epilog: Einer - unbestätigten - Überlieferung zufolge soll Goethe, der Titan der deutschen Dichtkunst, gefragt worden sein, warum er denn nicht zum Islam konvertiere, wo er sich doch so für diese Kultur interessiere. Er soll gesagt haben: „Weil ich Sauerkraut und Stelze liebe.“ Welch´ schöne Religion. (Mario Passini) *) Quellenhinweis. Wikipedia, Islamic Banking von Nafisa Afzal, 2001, Staatliche Studienakademie

Johann Wolfgang von Goethe: Ob der Koran von Ewigkeit sei? Darnach frag ich nicht! Ob der Koran geschaffen sei? Das weiß ich nicht! Dass er das Buch der Bücher sei, Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht. Dass aber der Wein von Ewigkeit sei, Daran zweifle ich nicht; Oder dass er von den Engeln geschaffen sei, Ist vielleicht auch kein Gedicht. Der Trinkende, wie es auch immer sei, Blickt Gott frischer ins Angesicht.

s.a.w.s “sallallahu alayhi wa salaam” (may God’s blessings and peace be with him). Muslims use these words to show respect to one of God’s Prophets when mentioning his name. It is also abbreviated as “PBUH,” which stand for the English words of similar meaning (“peace be upon him”).

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Gute Zeiten Nach dem Rezessionsjahr 2009 haben sich im Jahr 2010 die volkswirtschaftlichen Indikatoren überwiegend stabilisiert. Für 2011 verspricht das anhaltende Gewinnwachstum der Unternehmen eine attraktive Performance an den Aktienmärkten.

AllianzInvestementbank AG Vorstand Martin Bruckner

„D

ie globale wirtschaftliche Situation ist grundsätzlich positiv, wir erwarten 2011 ein gutes Aktienjahr“, erklärte Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich. Grund für diese Einschätzung seien insbesondere die aktuellen überwiegend positiven Wirtschaftsindikatoren sowie die Beruhigung an den Finanzmärkten. Emerging Markets bleiben trotz Abschwächung Wachstumstreiber, die USA könnten positiv überraschen.

Rückkehr zur Normalität „Wir erwarten weiteren Rückenwind für die Aktienmärkte“, erklärte Mag. Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest

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KAG. Dies lässt sich auch aus der historischen Analyse der Performance von Aktienmärkten im Umfeld von Rezessionsjahren ableiten: In der ersten Phase kommt es nach dem Erreichen des Lows zu einem deutlichen Aufwärtstrend mit zweistelliger Performance an den Aktienmärkten. Die zweite Phase ist durch ein volatiles Umfeld mit vielen Unsicherheiten gekennzeichnet, was sich oftmals in Seitwärtsbewegungen manifestiert. In der dritten Phase kommt es zu einem weiteren Anstieg an den Aktienmärkten sowie zu einer Rückkehr zur Normalität. „Aktuell stehen wir an der Schwelle zur dritten Phase“, erklärt Ramberger. Beleg dafür seien Zuflüsse in Aktienfonds, die gegen Ende des Jahres 2010 erstmals seit längerem wieder registriert wurden. Auch günstige Bewertungen, Gewinnwachstum bei Unternehmen und anziehende M&A-Aktivitäten dürften die Entwicklung an den Aktienmärkten unterstützen.

Chancen für Anleger „Aktien sind die attraktivere Assetklasse, daher raten wir den Anlegern, Aktien gegenüber Anleihen überzugewichten“, erklärte Bruckner die Anlagestrategie der Allianz für das erste Quartal. Auf der Aktienseite empfehlen die Allianz Experten, die USA „neutral“ zu halten und die EU unterzugewichten: In den USA wird ein höheres Wirtschaftswachstum als in der Eurozone erwartet. Die FED sei weiterhin bereit, durch niedrige Zinsen und zusätzliches Quantitative Easing die Wirtschaft zu unterstützen. In Europa seien die Bewertungen und Dividendenrenditen attraktiv. Dabei boomen Industrieländer, der verschuldete, strukturell schwache Süden bleibt zurück. Für Österreich erwarten die Allianz Experten einen Anstieg des Brutto-

inlandsprodukts von 1,8 Prozent. Gerade bei einem Veranlagungsschwerpunkt in Österreich zahle sich eine langfristige Veranlagung aus: So erzielte beispielsweise der Aktienfonds Allianz Invest Austria Plus seit Fondsbeginn eine durchschnittliche Performance von 11,19 Prozent p.a. Bei den Emerging Markets, die im Jahr 2010 Rekordzuflüsse verzeichneten, empfiehlt es sich, überzugewichten: Wirtschaftsdaten bestätigen die Wachstumserwartungen – es bestehen jedoch einige Risiken, dass es zu negativen Überraschungen kommen könnte, wie z. B. höhere Inflation und damit weitere Zinserhöhungen. Massiv gestiegene Nahrungsmittelpreise stellen einen Risikofaktor dar. Besonders die Region Osteuropa inkl. Russland und Türkei erscheint aus Bewertungssicht günstig. Um an den Chancen der Region zu partizipieren, empfehlen die Veranlagungsexperten den Allianz Invest Osteuropafonds, der in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche Performance von 12,76 Prozent p.a. verzeichnete. Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Emerging Markets und Unternehmensanleihen überzugewichten. Spreads bei besten Bonitäten befinden sich auf Vorkrisenniveau, bessere Chancen bietet das High YieldSegment. Innerhalb der Emerging Markets sind weiterhin Länder mit hoher Bonität zu bevorzugen. Für die USA und Europa lautet das Anlagevotum „neutral“: In den USA ist die Zinskurve zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen in den letzten Wochen wieder sehr steil geworden. In Europa bestimmt das Verschuldungsproblem der Peripherieländer weiterhin die Märkte. CDS-Spreads der Problemstaaten befinden sich weiterhin nahe den Allzeithochs. Erste EZB-Zinsschritte seien frühestens gegen Jahresende zu erwarten, so die Experten.

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VERO VERSICHERUNGSMAKLER

Die Vier Der Zusammenschluss von vier österreichischen Versicherungsmaklern unter einem Dach macht VERO zu einem der größten Versicherungsmaklerunternehmen in Österreich.

D Mag. Christian Kaiser, Vorstand VERO KR Franz Wagner, Vorstand VERO

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ie Verschmelzung des Schwesterunternehmens in Niederösterreich, der Dragovits & Partner Versicherungsberatungs- und -makler GmbH in die Wagner Versicherungsmakler GmbH, ist bereits erfolgt. In Niederösterreich wird unter der Marke WAGNER firmiert. Die Unternehmen in Wien, Kärnten und Tirol (Delta Versicherungsmakler GmbH, Kaiser Versicherungsmanagement GmbH, Elmar Jenni Versicherungsberatungs GmbH sowie Vero West GmbH) werden zur Marke VERO und firmieren als VERO Versicherungsmakler GmbH mit Sitz in Wien und Niederlassungen in Spittal a. d. Drau und Innsbruck. Auf Eigentümerseite ist Vorstand

Geschäftsführung VERO Ursula Hintringer, Mag. Christian Kaiser, KR Alois Hanousek

Mag. Christian Kaiser für die VERO Versicherungsmakler GmbH verantwortlich, welcher gemeinsam mit den Geschäftsführern Mag. (FH) Ursula Hintringer sowie KR Dkfm. Alois Hanousek das Unternehmen leitet. Ziel ist es, Standorte zu erweitern und die Marke VERO am Versicherungsmarkt auszubauen. Mag. Christian Kaiser zu dieser Strategie: „Dass wir zu den führenden und erfahrensten Spezialisten der österreichischen Versicherungsmaklerbranche zählen, beweisen wir bereits seit Jahrzehnten. An jedem unserer Standorte stehen Expertenteams mit höchstem Qualifikationsniveau und hervorragender Wirtschaftskompetenz in den unterschiedlichsten Bereichen zur Verfügung, die für individuelle, kompetente Lösungen zum Vorteil des Kunden bürgen. Durch den einheitlichen Auftritt als VERO sind wir in der Lage, unseren ambitionierten Wachstumskurs weiterzuführen. Nach einem erfolgreichen Jahr 2010 mit zweistelligem Umsatzwachstum sondieren wir derzeit den Markteintritt in Bundesländern, in denen wir derzeit nicht mit einem Standort vertreten sind.“

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NORDEA

Chefökonom Helge J. Pedersen

Wachstumsprognose Der seit Monaten andauernde internationale Aufschwung lässt Nordea ihre Erwartungen an die Wachstumsprognosen deutlich nach oben korrigieren.

„D

ie Weltwirtschaft schloss das Jahr 2010 weit besser ab als erwartet, und wir passen daher unsere Wachstumsprognose für 2011 an - ein Jahr, das interessantes Potenzial zeigt. Der Aufschwung könnte jedoch durch die Haushaltsstraffungen in fast allen europäischen Ländern und die markant angestiegenen Rohstoffpreise gedämpft werden. Daher sehen wir 2011 als ein Übergangsjahr, dessen Wachstum im Vergleich zu 2010 geringer ausfallen wird, bevor es 2012 erneut an Stärke gewinnt“, sagt Nordeas Chefökonom Helge J. Pedersen.

Die nordischen Länder Die Wirtschaften der nordischen Region haben jetzt an Schwung gewonnen, allen voran

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der Tiger-Staat Schweden, dessen Wachstumsraten im vergangenen Jahr markant in die Höhe schnellten. Alle nordischen Länder befinden sich jedoch dank ihrer allgemein gesunden öffentlichen Finanzen in einer vorteilhaften Position. Nach einer tiefen Rezession in 2009 erholte sich die schwedische Wirtschaft im Jahr 2010 sehr schnell. Die Exportindustrie profitierte vom steigenden Welthandel; es wird jedoch erwartet, dass das Exportwachstum die bisherigen Rekordwerte nicht wird halten können. Die finanzielle Situation der Haushalte ist positiv, was den privaten Konsum unterstützt. Nach dem massiven Rückschlag 2009 bewegte sich das Wirtschaftswachstum in Dänemark 2010 wieder zurück in den positiven Bereich. Nach fünf Quartalen mit ununterbrochenem Wachstum zeichnen sich die Umrisse eines

breit fundierten Aufschwungs ab. An der Schwelle des Wahljahres 2011 setzen Konsumenten und Wirtschaft auf eine Beschleunigung der Entwicklung. Der Kurs für eine anhaltende Erholung der dänischen Wirtschaft ist abgesteckt. Dank des überzeugenden Endspurts wird das Wachstum in Norwegen 2010 stärker als ursprünglich erwartet ausfallen. Ein gesteigertes Wachstumstempo 2011, bessere Arbeitsmarktbedingungen und Aussichten auf ein robustes Wachstum in der Ölindustrie unterstützen die Korrektur unserer Wachstumsprognose für 2011. Die Wirtschaftsaussichten für Finnland sind positiv. Ein markantes Wirtschaftswachstum wichtiger finnischer Handelspartner deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach finnischen Exportwaren anhalten wird; hinzu kommt die Erwartung, dass die Nachfrage stärker auf Investitionsgüter umschwenken wird.

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FINANZDIENSTLEISTER Prof. Christopher Pissarides

Ernste Worte

GASTKOMMENTAR

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ei einem “Zusammenbruch” Spaniens verfügt die Europäische Union nicht über genügend Ressourcen für eine Rettung. Das könnte das Aus für den Euro bedeuten, warnt der Volkswirt und Nobelpreisträger Christopher Pissarides. Ein Zusammenbruch wäre “ein sehr schwerwiegendes Problem”, erklärte Pissarides in einer Rede in Peking. Eine solche Entwicklung “dürfte sogar zum Ende des Euro als Gemeinschaftswährung” führen, erläuterte er. Der nächste Test des Investorenvertrauens in Spanien steht an. Das Land will über eeine Anleiheauktion bis zu 3 Mrd. Euro beschaffen. Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero will zeigen, dass er die vom Staat geplanten Ausgaben finanzieren kann. Dabei muss er gegen die hohe Arbeitslosigkeit ankämpfen. „Wenn Spanien einen Zusammenbruch erlebt wie Griechenland, denke ich nicht, dass die Europäische Union die Mittel hat, das Land zu retten”, erklärte Pissarides. Pissarides hat im vergangenen Jahr zusammen mit Dale Mortensen und Peter Diamond den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten. Die drei Wirtschaftswissenschaftler hatten die Schwierigkeiten bei der Abstimmung von Angebot und Nachfrage insbesondere auf dem Arbeitsmarkt erforscht. Im November hatte Irland als zweites Euroland nach Griechenland ein Rettungspaket beantragt. Der portugiesische Ministerpräsident José Sócrates erklärte, sein Land benötige keine Rettungsaktion der EU und das Haushaltsdefizit 2010 werde geringer ausfallen als prognostiziert. Gerede über eine Rettungsaktion helfe nur den Spekulanten, sagte Sócrates. (Bloomberg)

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Fälle für den Ombudsmann Einen eklatanten Anstieg an Konsumentenanfragen verzeichnete der Ombudsmann der Fachgruppe Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Wien, KommRat Ing. Mag. Johann Wally.

KommRat Ing. Mag. Johann Wally

V

on den rund 120 bearbeiteten Anfragen und Fällen in Wien waren rund vierzig Prozent der Vorgehensweise von Banken zuzuordnen. „Zu unserem Bedauern werden Konsumenten seitens einiger Banken immer noch mit Zwangskonvertierungen ihrer Fremdwährungskredite in den Euro konfrontiert bzw. wird Kunden die Auflösung von bestehenden Tilgungsträgern zugunsten eines Neuvertrages der Marke Eigenprodukt nahe gelegt. Dies hat für zahlreiche Konsumenten unnötige Verluste und Kosten mit sich gebracht – und ist nicht im Sinne der Konsumentenschutzes“, zieht Ombudsmann Wally Resümee. Der Ombudsmann rät den Inhabern von FX Krediten, Ruhe zu bewahren und

nicht aus Panik zu konvertieren, denn was ein Fremdwährungskredit gebracht hat, zeigt sich tatsächlich erst am Ende der Laufzeit. Er rät den Konsumenten, weiterhin auf unabhängige Experten zu setzen und sich nicht in die Fänge unseriöser Kreditfirmen ins Internet zu begeben. Im Zusammenhang mit der Beauftragung weist der Ombudsmann darauf hin, dass befugte Kreditvermittler berechtigt sind, für ihre Leistungen eine Provision zu verrechnen. Diese ist jedoch im Zuge der Beauftragung festzulegen und darf einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen. Zudem rät der Ombudsmann, im Vorfeld die gewerbliche Befugnis eines Beraters (beispielsweise im Firmenverzeichnis der Wirtschaftskammer Österreich/www.wko.at) zu überprüfen.

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EURO FONDS

Erste Anleihe Nicht nur China und Japan haben Anleihen vom EFSF gezeichnet, die Euro Rettungsschirmanleihe ist eine der am stärksten nachgefragten Anleihen europaweit.

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ie Nachfrage am Fonds liegt im Moment bei weit über fünf Mrd. Euro; ein Vielfaches dessen, was der Fonds zur Stützung Irlands aufnehmen will. Laut der Presseagentur Reuters heißt es, das Papier werde wohl bei Swapmitte plus sechs Basispunkten liegen. Der Interbankensatz (Swapmitte) liegt derzeit bei 2,72 Prozent. Damit läge der Zinssatz für das Papier also höher als bei vergleichbaren deutschen und

französischen Anleihen - bei vergleichbar geringen Risiken. Der Zinssatz liegt aber deutlich unter dem, den Irland am Markt zahlen müsste. Im laufenden Jahr will der EFSF insgesamt etwa 16 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufnehmen. Der Fonds kann deshalb zu günstigen Zinsen finanzieren, weil auch er das Spitzenrating AAA hat. Allerdings beschränkt das auch seine Fähigkeiten zur Kreditvergabe: Von den 440 Mrd. Euro kann der EFSF lediglich etwa 250

Mrd. Euro an Krediten verleihen, um diese Top-Bewertung zu sichern. Das hat zuletzt Forderungen nach einer Aufstockung der Summe des Fonds laut werden lassen. So sprach sich der Internationale Währungsfonds (IWF), der selbst 250 Mrd. Euro zum Rettungspaket beisteuert, den „effektiven Umfang“ des EFSF zu erhöhen sowie ihn zu flexibilisieren. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso setzte sich ebenfalls für eine Verstärkung des Fonds ein.

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FACHVERBAND DER FINANZDIENSTLEISTER Mag. Gerhard Jeidler Geschäftsführender Partner

Mag. Harald Woschitz Geschäftsführender Partner

Die Macht von Wortbildern im Verkaufsgespräch

OeNB verteilt Schelte

Warum kaufen Menschen unsere Waren oder Dienstleistungen? Weil diese gut sind? > Meistens deshalb, weil sie sie wollen. Um uns von der Konkurrenz absetzen zu können, müssen wir verstehen, warum unsere Kunden unsere Dienstleistung kaufen wollen.

KR Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich

KOLUMNE

H

äufig wird das dominante Kaufmotiv ganz von selbst durch ein Bild visualisiert, das der Kunde im Kopf hat. Die Emotion, die er empfindet, wenn er sich die Erfüllung eines Wunsches oder den Zustand nach der Beseitigung eines Problems ganz konkret vorstellt. Während üblicherweise die Logik diktiert, welche Waren oder Dienstleistungen gut für uns oder unseren Kunden wären, werden die meisten Kaufentscheidungen von emotionalen Motiven bestimmt. Auf den ersten Blick eignen sich nicht alle Verkaufsgebiete für solche Vorstellungsbilder, wir verkaufen in der Versicherungswirtschaft „unsichtbare Ware“, die man nicht sieht, hört, riecht oder anfühlen kann. Hier müssen Sie als Verkäufer deshalb Wortbilder malen – Sie umschreiben damit wörtlich, wie sich der Kunde fühlt, wenn er Ihre Ware oder Dienstleistung nutzt oder beansprucht. Kurz: er muss spüren, was er davon hat, welchen Mehrwert er empfinden wird, wenn er bei Ihnen kauft! Hier ein paar Grundsätze für das „Malen“ von Wortbildern im Verkaufsgespräch: • beschreiben Sie die Bilder kurz und knapp, in weniger als einer Minute (z.B. „lassen Sie sich doch auf folgendes Gedankenspiel ein….“, oder „angenommen wir kommen ins Geschäft - stellen Sie sich Folgendes vor…“) • machen Sie den Kunden zum Hauptdarsteller einer kurzen Episode • sprechen Sie in der Gegenwartsform – damit wird ein Bild zum jetzt Erlebbarem • beschreiben Sie, wie der Kunde von Ihrer Dienstleistung profitiert oder was er empfindet, wenn ein Mangel ausgeglichen wird • benutzen Sie eine „sinnliche“ Sprache, die an das Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen appelliert Je mehr Sie am Anfang des Gesprächs durch offene Fragen Ihr Interesse am Kunden gezeigt und damit seine maßgeblichen Kaufmotive herausgefunden haben, desto glaubwürdiger wird Ihr gemaltes Wortbild beim Kunden ankommen. Lassen Sie sich auf diese Methodik ein, Spitzenverkäufer verwenden Sie sehr oft intuitiv!

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R DIE BRANCH

E

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ie Zahl der Fremdwährungskreditkunden, die durch kritische Meldungen in den vergangenen Tagen verunsichert wurden, nimmt zu: Überraschend ist nun die Stellungnahme des Gouverneurs der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny. Er warnt vor dem gewaltigen Risikopotential, das in der hohen Anzahl von Fremdwährungskrediten liegt und weist die Schuld dafür den gewerblichen Vermögensberatern zu. Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), dazu: „Warum nur der Vermittler, der dem Kunden nahe steht und nicht die produktgebenden Banken in dieser Verantwortung gesehen werden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist die Aufgabe der OeNB sowie der konzessionierten Kreditgeber und nicht der einzelnen Kreditvermittler, volkswirtschaftliche Kreditrisiken einzuschätzen.“ Der Fachverband Finanzdienstleister setzt nicht auf Schuldzuweisungen sondern auf gute langfristige Kundenbetreuung, betont Göltl: „Wir gehen von verantwortungsvollen Kreditvergaben, im Sinne des entsprechenden Marktes sowie der darauf aufsetzenden Marktprognosen aus. Diese Kredite müssen weiterhin verantwortungsvoll im Sinne der Kreditnehmer behandelt werden. Wir bekennen uns zu einer Zusammenarbeit mit den österreichischen Kreditinstituten. Hand in Hand werden wir die jeweils besten Lösungen im Sinne der Kunden finden. Ein Ergebnis, das in der Zusammenarbeit zwischen gewerblichen Vermögensberatern mit den österreichischen Kreditinstituten regelmäßig erzielt wird.“

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HOTEL TRAIN

Investieren in einen Zug

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gramm geboten. Von Deutschland aus geht es in die Nachbarstaaten Niederlande, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich und nach Tschechien. Interessante Stadtrundfahrten, Ausflüge auf das Jungfraujoch und die „Sound Of Music Tour“ in Salzburg stehen ebenfalls am Programm. Die Beförderung findet in der Nacht statt. Somit ist eine optimale Zeiteffizienz gegeben. Gebaut wurde der Hotelzug in der spanischen Zugwerft „Talgo“ und dank luftgefederten Fahrwerken ist ein ruhevoller Schlaf möglich. Die Mindestzeichnungssumme in die Genussscheine der EuHoTra Germany AG beträgt Euro 100.000 bei einer Mindestlaufzeit von 5 Jahren und einer Basisdividende von 9%.

WIEN NORD

n den European Hotel Train kann man investieren, der 365 Meter lange und mit der modernsten Eisenbahntechnik ausgestattete Zug hat Platz für 190 Passagiere. „Mit dem European Hotel Train haben wir einige Alleinstellungsmerkmale für Europareisende geschaffen“, so Karlheinz Nowotny, CEO der EUHOTRA Germany AG. „Endlich kann man Europa erleben, ohne lästiges Wechseln der Hotelzimmer, ohne Transfers zum Flughafen und ohne lange Wartezeiten.“ Wöchentlich, jeden Donnerstag, beginnt die 7-tägige Rundreise ab Berlin über Köln, Offenburg, Basel, Salzburg, Dresden und retour nach Berlin. Bei jedem Tageshaltepunkt wird den Gästen ein hochkarätiges Rahmenpro-

Wir schaffen das.

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Freud und Leid D

er letzte deutsche Kaiser hat zum Thema Auto folgende Aussage getätigt: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Er hat sich geirrt. Aus der heutigen Zeit ist das Automobil nicht mehr wegzudenken. Was wird sich ändern? Löst der Hybridantrieb oder der Elektromotor den Verbrennungsmotor ab? Oder wird es einmal ein gänzliches anderes Konzept für innere Mobilität geben? Wer weiß es? Aber im Moment ist noch (fast) alles beim Alten, dennoch hat das heurige Jahr bereits mit vielen Veränderungen in anderen Bereichen für die Autofahrerin und den Autofahrer begonnen. Die Spritpreise wurden durch die Anhebung der Mineralölsteuer teurer, Verkehrsübertretungen werden strenger bestraft und Führerscheinentzugszeiten massiv angehoben. Ab Februar werden innerhalb der EU nur mehr Fahrzeuge neu typengenehmigt, wo sich beim Starten die „Daytime Running Lights“ - vulgo Tagfahrlichter - einschaltet und ab März gibt es eine neue NoVa Regelung, die Autos mit mehr als 180 g Co2 Ausstoß betrifft. Auch die Versicherungen haben man sich einige Neuheiten überlegt.

Umwelt Triple Seit fünf Jahren bietet die Wiener Städtische Versicherung ihren Kunden mit dem Umwelt- und dem Klimabonus attraktive Öko Produkte für schadstoffarme Fahrzeuge bzw. für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb. Nun hat man Bilanz gezogen, bereits jeder zweite Kunde profitiert von diesem finanziellen Anreiz und schont damit auch die Umwelt. Nun gibt es weitere Produktneuerungen in diesem Bereich. Bei Fahrzeugen mit einem niedrigen CO2-Ausstoß wird nun ein weiterer Vorteil eingeführt, der Klimabonus für diese Stufe beläuft sich auf insgesamt 20% und wird damit 20% aller Neufahrzeuge erfassen. Ebenfalls gefördert werden erdgasbe-

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gewähltem Selbstbehalt auf 7 bis 11 Euro pro Monat. Grundsätzlich sind alle technischen Gebrechen abgedeckt – ausgenommen sind Serviceund Verschleißteilreparaturen oder Reparaturen aufgrund mechanischer Beschädigungen, die von einer Vollkaskoversicherung getragen werden würden. Bei Fahrzeugen mit noch aufrechten Garantiebzw. Gewährleistungsansprüchen hilft der Tip&Tat Reparaturkostenbaustein bei der Geltendmachung der Ansprüche und deckt allfällige Lücken ab. Versicherbar sind privat

GenDir. Mag. Robert Lasshofer, Wiener Städtische Versicherung triebene Fahrzeuge, Hybridfahrzeuge sowie andere alternative Antriebskonzepte wie Brennstoffzellen. Inhaber dieser Fahrzeuge dürfen sich über den Umweltbonus – einen zehnprozentigen Prämiennachlass auf die Kfz-Haftpflicht- und Kaskoprämien – freuen. Jährlich steigt die Anzahl der KundInnen und Fahrzeuge, die diesen Vorteil in Anspruch nehmen können, 2010 waren es bereits 500 Fahrzeuge. „Mit der Förderung der Prämientarife für umweltfreundliche Fahrzeuge wollen wir den zukunftsweisenden Technologien zu einer größeren Verbreitung verhelfen“, erklärt GenDir. Mag. Robert Lasshofer.

Reparaturbaustein Bei der Generali gibt es, wir haben bereits berichtet, als Neuheit heuer für die „Tip&TatVersicherung“ den Reparaturbaustein. Damit kann man das Auto auch gegen technische Gebrechen bzw. Schäden versichern lassen. Dieser Zusatz in der Kasko Versicherung übernimmt die Kosten der Reparatur im Falle eines technischen Gebrechens bis zu 2.000 Euro pro Jahr. Die Prämie beläuft sich je nach

Walter Kupec, Vorstand Generali Versicherung genutzte Pkw und Kombi nahezu aller Marken sowie privat genutzte Lkw bis 1,5 Nutzlast bis zu einem Alter von sechs Jahren bei Abschluss der Versicherung; der Versicherungsschutz gilt bis acht Jahre nach der Erstzulassung. Fahrzeuge mit einer Laufleistung von mehr 120.000 km bei Abschluss, Lkw sowie Taxi und Mietwagen sind nicht versicherbar. Die Einhaltung der Wartungs- und Servicevorgaben des Herstellers ist Voraussetzung für den Versicherungsschutz. „Neufahrzeuge und jüngere Gebrauchtfahrzeuge sind bei der Generali auch bisher schon bestens versichert“, betont Generali-Vorstand Walter Kupec.

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Im Schadensfall gut aufgehoben Im Makler-Vertriebsweg möchte die Allianz ihren Vorsprung durch Service gegenüber dem Mitbewerb ausbauen. „In der Praxis zeigt sich, dass Service und Beratung die entscheidenden Schlüsselfaktoren für den vertrieblichen Erfolg sind. Er nachhaltig die bessere Qualität und Dienstleistung bieten kann, wird immer die Nase vorn haben“, so Michael Sturmlechner, MBA (Leiter Ungebundener Vertrieb der Allianz).

Hierfür bietet die Allianz ein spezielles Angebot rund um den Schadensfall: Durch die Wahl einer Werkstätte aus dem Allianz Partner Service (APS) wird die Schadensabwicklung rasch und unkompliziert übernommen. Die Abrechnung erfolgt direkt mit der Allianz. Zusätzlich kann ein Hol- und BringService für Kfz und Person in Anspruch genommen werden, der Selbstbehalt kann - bei jedem Schadensfall - um 100 € auf 200 € reduziert werden, es erfolgt eine Kfz Außen- und Innenreinigung und die Reparaturdauer ist garantiert.

Michael Sturmlechner, MBA (Leiter Ungebundener Vertrieb der Allianz)

KFZ-Versicherungen für „best advice“-Beratung 2010 hat einen Rekord gebracht: Mit 329.000 Neuzulassungen wurde ein Spitzenwert erreicht. Mit einem neuen, flexiblen Tarif reagiert die VAV auf den boomenden Automarkt. Der Tarif wurde speziell für den Maklervertrieb und nach den Prinzipien des „best advice“ entwickelt. Wir haben uns die Verbesserungen des Tarifes genau angesehen: rifmodell, welches mittels Verknüpfung von Fahrzeugdaten und Fahrerdaten eine genauere Risikoselektion und niedrige Prämien ermöglicht. Zu den maßgeblichsten Innovationen der letzten Jahre zählen die Haftung im Fall der groben Fahrlässigkeit, die erhöhte Versicherungssumme von 20 Millionen Euro sowie die subsidiäre Lenkerhaftpflicht.

D

ie VAV hat sich in den letzten Jahren erfolgreich als einer der führenden Innovatoren bei KFZ-Versicherungen positioniert. Bereits im Jahr 1997 wurde der Typenklassentarif unter dem Namen „TYPTOPTarif “ eingeführt. Dieses Tarifmodell basiert auf einem international gebräuchlichen Ta-

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PKW/Kombi-Tarif 2011: Flexible Bausteine, beste Deckungen Der neue Tarif wurde in enger Kooperation mit Maklern entwickelt. Besonderes Augenmerk wurde auf modulare „best advice“Deckungen gelegt, die auf die Bedürfnisse der unabhängigen Vermittler zugeschnitten

sind. Als Voraussetzung bei der Produktentwicklung galt es, Bausteine zu schaffen, die Makler beim Qualitätsverkauf von KFZVersicherungen unterstützen und somit auch einen Beitrag zur positiven Verankerung der Makler-Beratungsleistung beim Konsumenten zu leisten. Die Highlights der neuen Tarifgeneration: • TYPTOP-Tarif 2011: Das Typenklassenverzeichnis wurde aktualisiert und die Einstufung der Fahrzeugtypen neu durchgerechnet. Zusätzlich wurden die Prämien in einigen Bundesländern reduziert. • Bonus-Provision 2011: Auf dem ÖVM Forum 2010 wurde erstmals die Bonus Provision präsentiert, mit der bis zu einer Verdopplung der Provision bei KFZ-Verträgen erreicht werden kann. Die Bonus-Provision kommt in der KH und Kasko immer dann zur Anwendung, wenn bei der Prämien-

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men diese Zusatzdeckung an – die VAV hat sie als erste im Markt eingeführt. - Einschluss elektronische Geräte („AutoInhalt“; 5 % Zuschlag): Bei KFZ-Einbrüchen werden häufig Laptops, iPods, Digitalkameras oder Handys entwendet. Mit diesem Baustein wird bis zu 750 Euro Schadenersatz geleistet. - Neuwertklausel (4 % Zuschlag): Im Falle des Totalschadens werden die gesamten Kosten des Fahrzeuges ersetzt, wobei in den ersten 6 Monaten nach Anschaffung 100 % und nach 7 bis 12 Monaten 90 % des Kaufpreises ersetzt werden. - Übernahme Leihwagenkosten (8 % Zuschlag): Im Falle eines Kaskoschaden werden die Kosten für einen Leihwagen übernommen. • Bausteinsystem zur Deckungserweiterung / Haftpflicht - Jährlicher Freischaden: Ab einer Versicherungssumme von 15 Millionen Euro ist der Einschluss eines Freischadens möglich. Dieser kann einmal im Jahr in Anspruch genommen werden. - Erhöhte Versicherungssumme / 20 Millionen Euro: Insbesondere bei sehr schweren Autounfällen, wo mehrere Fahrzeuge involviert sind, können Schadenersatzansprüche Dritter für den Verursacher zur Existenzbedrohung werden. Der Abschluss einer hohen Versicherungssumme ist für jeden Makler der beste Weg, um sich vor resultierenden Ansprüchen aus der Beratungshaftung abzusichern. - Subsidiäre LenkerhaftpflichtVersicherung: Ersetzt Schäden, die etwa bei einem selbstverursachten Unfall mit einem Leihwagen nicht durch die mit abgeschlossene Versicherung gedeckt sind. In Deutschland auch unter dem Begriff „Mallorca“-Polizze bekannt. • Bausteinsystem Kfz-Zusatzsparten - KFZ-Rechtschutz: Um nur 44 Euro kann gemeinsam mit einer KFZ-Versicherung eine VerkehrsRechtsschutz-Versicherung abgeschlossen werden. (KFZ-RS inkl. Vertrags- und Lenker-RS) - VAV 24h-PannenService: Um nur 25 Euro jährliche Prämie wer-

ABSCHLUSS IN NUR 30 SEKUNDEN Der KFZ-Online-Rechner auf dem Vertriebspartner-Portal VAV PRO wurde einem Komplett-Relaunch unterzogen, mit einem klaren Augenmerk auf der Beschleunigung und Vereinfachung der Prämienberechnung. Gleichzeitig wurde die Eingabelogik und -abfolge userfreundlicher gemacht. Das Ergebnis ist ein übersichtlicher, klar strukturierter Rechner, der in 30 Sekunden die Prämie rechnet.

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berechnung mittels VAV-eigener Rechner oder diverser Vergleichsprogramme das TOPTYP-Symbol angezeigt wird. Für 2011 wurden die Liste der provisionsbegünstigen Fahrzeuge der aktuellen Zulassungsstatistik angepasst: So sind auch 2011 wiederum acht der Top-10 zulassungsstärksten Automodelle TOPTYP-Modelle. Erstmals gibt es auch bei den Limousinen von Audi A6 und der Mercedes E-Klasse mehr Geld. • Baustein-System zur Deckungserweiterung / Kasko: Die bisher im Top-Paket nur gesamt abschließbaren Zusatzdeckungen sind ab sofort einzeln abschließbar und gestatten somit die individuelle Konfiguration eines KFZ-Versicherungsvertrages. - Grobe Fahrlässigkeit (5 % Zuschlag): Der Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit ist interessant, wenn aufgrund einer Unachtsamkeit – wie etwa das Übersehen einer roten Ampel – ein Unfall verursacht wird. Üblicherweise ist in so einem Fall der Versicherer von der Leistung befreit. In Österreich bieten nur drei Versicherungsunterneh-

In drei Schritten wird ein individuelles Angebot erstellt: Im ersten Schritt wird das Fahrzeug ausgewählt. Bei Schritt zwei werden drei Pflichtangaben ergänzt und schon wird eine indikative Prämie auf Basis der am häufigsten vorkommenden (voreingestellten) Parameter angezeigt. Im dritten Schritt kann die Prämie an die individuellen Bedürfnisse des Versicherungsnehmers angepasst werden. Die Auswirkung auf die Prämienhöhe wird dabei dynamisch ausgewiesen. Vorteil der Online-Berechnung für Makler: Dank XML-Schnittstelle erfolgt die Polizzierung automatisch. Bereits jetzt gelangen mehr als 50 Prozent aller Anträge auf digitalem Weg zur VAV, was für diese einfache und bequeme Abschlussmethode spricht, wenn man von der Bonus-Provision absieht.

den die üblichen Assistance-Leistungen geboten. - Lenkerunfallversicherung: Finanzielle Absicherung des Lenkers bei selbstverschuldetem Unfall steht im Zentrum dieser Zusatzdeckung, die gegen einen 8%igen Zuschlag zur KH eingeschlossen werden kann. Ersetzt werden unter anderem Kosten für eine Haushaltshilfe, Sachschäden an der Kleidung sowie Kosten für psychologische Erstbetreuung.

Neuer Motorrad-Tarif: Genussfahrer werden belohnt Der Zweirad-Tarif wird neu aufgelegt. Gemäß der Tarifstrategie der VAV basiert er auf gezielter Preisdifferenzierung. Details verrät Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing im Interview.

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Pure Lebensfreude auf zwei Rädern Drei Fragen zum neuen Motorrad-Tarif der VAV an Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing.

risControl: Herr Dr. Loisel, erstmals seit Jahren geht die VAV aktiv auf das Zweirad-Segment zu, warum? Dr. Loisel: Auf der Roadshow 2010 haben uns mehrere Vertriebspartner uns Feedback gegeben, dass sie im Bereich Motorräder ein VAV-Angebot vermissen. Wir haben uns daraufhin den Markt näher angesehen, zu kalkulieren begonnen und haben ein neuartiges Tarifkonzept Marke VAV entwickelt. Unsere Zielgruppe sind die Autobesitzer, die sich für Freizeitfahrten und Genusszwecke ein Motorrad angeschafft haben. Das sind in der Regel wohlhabende Kunden und genau die wollen wir mit unserem Tarif ansprechen. Wir nennen diese Motorradfahrer „Genussfahrer“. risControl: Was verstehen Sie unter „Genussfahrern“? Dr. Loisel: Ein typischer Genussfahrer ist für uns jemand, der ein Auto für den Alltagsverkehr besitzt, über 30 Jahre alt ist, und seine Tourenmaschine bzw. seinen Cruiser/Chopper für gemütliche WochenendFahrten nutzt. Er ist umsichtig und nicht auf Geschwindigkeit aus. Dazu zählen zum Beispiel Harley-Davidson-Besitzer oder auch Lenker einer 1200er BMW. risControl: Wie sieht das Prämienangebot für diese Klasse aus und wie kann der Vertrag abgeschlossen werden?

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Dr. Loisel: Der VAV-Tarif beruht auf der Relation ccm zu Kilowatt. Bei den „Genussfahrern“ bietet der VAV-Tarif absolute TopPrämien. Bleiben wir bei der oben genannten BMW 1200er – dem häufigst verkauften Motorrad des Jahres 2010: Die VAV-Haftpflichtversicherung kostet im Jahr 98 Euro und die Vollkasko 7 % vom Listenpreis. Bei dem Listenpreis der R 1200 BMW GS Adventure von 18.000 Euro ergibt das eine Gesamtprämie für KH plus Vollkasko von 1.358 Euro – wir liegen damit um 500 bis 1.000 Euro unter den Angeboten der Mitbewerber – typisch VAV würde ich sagen.

Dr. Peter Loisel, Vorstand für Vertrieb und Marketing VAV

Bei einer Ducati-„Rennmaschine“ halten wir aber vergleichsweise vornehm zurück, da liegt unsere Prämie nur im Marktdurchschnitt, denn das ist nicht unsere primäre Zielgruppe. Der Abschluss erfolgt am besten und einfachsten über den Online-Tarifrechner auf VAV PRO.

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Lifestyle 60+ D

ie Generation der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 60 und 80 wurde gemeinsam mit der AGEs (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) von der Allianz Versicherung in einer umfassenden Studie befragt. Sie sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden und achten immer mehr auf die Qualität der Ernährung. 87% aller Befragten fühlen sich gesund, aber nur 55% rechnen im Falle einer Pflegebedürftigkeit mit Unterstützung ihrer Familie. „So erfreulich das Wohlbefinden der Generation 60+ auch ist, die Risiken des fortgeschrittenen Alters werden leider unterschätzt oder verdrängt“, kommentiert Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Versicherung, das Ergebnis der Studie. Gefahren drohen insbesondere durch die sich abzeichnende demographische Entwicklung: Steigende Lebenserwartung, veränderte Familienstrukturen, Vollzeitbeschäftigung aller Familienmitglieder, die wenig Zeit für Alltagshilfe lässt, und die rasante „Versingelung“ der Gesellschaft lassen neue Risikoszenarien entstehen. „Bereits 2030 werden mehr als 30 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein, und ein gutes Drittel davon wird allein leben“, so Oswald. Aktuell gibt es österreichweit mehr als 400.000 Pflegegeldbezieher, mehr als 300.000 davon sind über 60 Jahre alt.

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Tatsächlich rechnet auch nur wenig mehr als die Hälfte aller Befragten mit familiärer Pflegehilfe im Fall des Falles, noch weniger zählt man auf Freunde und Bekannte. Alternativen werden freilich ebenso mit Skepsis betrachtet. Nur 53 Prozent können sich für ein Service wie „Essen auf Rädern“ erwärmen, Einkaufs-, Putz- und Wäscheservices liegen noch deutlich darunter. Nach Einschätzung der überwiegenden Mehrheit werden solche Dienste allenfalls mit 80 Jahren und darüber benötigt werden.

Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied Allianz Versicherung

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ROLAND RECHTSSCHUTZ

Leistungserweiterung Der Roland Rechtsschutz Österreich hat seit 1.1.2011 eine neue Hauptbevollmächtigte - Rechtsanwältin Bettina Hesse. Sie leitet zugleich auch das Industrie- und Auslandsgeschäft.

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ie Ziffern des Jahres 2010 zeigen, dass das Unternehmen mit seiner Strategie am richtigen Weg ist, die Prämieneinnahmen konnten die 10 Millionen Marke überschreiten. Das bedeutet eine Verdopplung der Prämieneinnahmen innerhalb der letzten 5 Jahre. Das Wachstum im letzten Jahr war im Industriebereich am höchsten, aber auch im Retailbereich konnten Zuwächse verzeichnet werden, bereits 40% des Prämienaufkommens sind aus diesem Bereich. Im österreichischen Ranking der Rechtsschutzversicherungen liegt Roland Rechtsschutz nun an 11. Stelle. Aus dem Bereich des Nischenanbieters ist man bereits wesentlich herausgetreten. Heuer wird angestrebt unter die Top Ten der am österreichischen Rechtsschutzversicherer zu kommen. Vorstandsvorsitzender Gerhard Horrion: „Zwischen 2005 und 2009 betrug die durchschnittliche Wachstumsrate der Bestandsprämien in Österreich rund 17,8%, und diese Zahlen stimmen uns sehr positiv.“ Auf den Retailbereich bezogen meinte Horrion: „ In Zeiten der Krise haben wir gesehen, dass im Privatkundenbereich sich das Risikobe-

wusstsein verbessert hat, aber es immer noch einen erhöhten Aufklärungsbedarf - nicht nur im Privat-, sondern auch im KMU-Bereich, über die Rechtsschutzthematik gibt.“ Das heurige Jahr hat man mit einigen Produktneuheiten und Leistungserweiterungen begonnen. So ist in der Top-Manager-Rechtsschutz eine Rundum-Absicherung, die auch mit neuen Leistungen aufwartet, wie zB die

Umweltschäden bei aktiver Strafanzeige, das bisherige 1 Jahreslimit bei verdeckter Ermittlungshandlung ohne zeitlichem Limit wurde aufgehoben und gilt jetzt ohne zeitliches Limit und noch einiges mehr. Auch für die 2. Führungsetage gibt es RS-Produkte, die eine umfassende Absicherung bieten.

Mediation Schlichten statt Richten

Vorstandsvorsitzender Gerhard Horrion

Kostenübernahme des Tagegeldes der elektronischen Fußfessel oder Assistanceleistungen wie Krisencoaching von Managern bei U-Haft oder die Betreuung von Angehörigen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit zur Wiederherstellung des guten Rufes ist im Vermögensschadenrechtsschutz inkludiert. Neu ist der Dienstvertragsrechtsschutz als Produkt für Unternehmer. Dieser bietet unter anderem die einjährige prämienfreie Nachhaftung bei Pensionisten an. Im Universal Straf Rechtsschutz wurde das Leistungsspektrum ausgeweitet, zB bei Mag. Roland Strobl, RA Bettina Hesse, Vorstandsvorsitzender Gerhard Horrion

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RA Bettina Hesse

Es wird auch auf die aktuelle EU Gesetzgebung geachtet und die EU Mediationsrichtlinie deren Umsetzung in nationales Recht bis Juni 2011 gefordert ist, unterstützt. Die Mediation ist in den Versicherungsbedingungen bei Roland fest verankert. Nicht alle europäischen Länder haben die Richtlinie umgesetzt, nur in Frankreich, Italien, Portugal und Estland wurde die Richtlinie umgesetzt in den anderen europäischen Ländern wie zB in Österreich und Deutschland wartet man noch darauf. Mediation als alternativer Weg zur Rechtsdurchsetzung. In 5 Jahren könnte man Streitfälle im Rahmen einer Mediation um 20% schneller lösen als in einem Gerichtsstreit, der oft sehr lange dauert. Im Forderungsmanagement ist die Kooperation mit dem Inkassobüro INKO neu, es wird auch weitere Kooperationen in diese Richtung geben. Die neuen Inkassoleistungen sind mit dem Firmenvertrags-RS kombinierbar, es gibt keine Wartezeiten und keine Ausschlüsse. Die Kooperation umfasst die Betreibung unbestrittener Kosten bereits ab 20 Euro und kein Kostenrisiko für den Kunden. Scheitert die Betreibung übernimmt Roland die entstehenden Kosten um Mahnklage einzubringen.

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ALLIANZ TIPP:

Ihre Kunden können es sich gut gehen lassen! den sind die besten Voraussetzungen für eine rasche Genesung und Erholung. • Zusätzlich gilt der Versicherungsschutz auch auf Auslandsreisen oder im Urlaub bei Krankheit und Unfall: Die Allianz übernimmt sämtliche Kosten für ambulante ärztliche Behandlungen, Medikamente und stationäre Spitalsaufenthalte.

Allianz Elementar Versicherungs-AG

Fit bei der Arbeit! Bewegung bringt Erfolg.

Noch ein Tipp

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auerbrenner. Täglich berichten die Medien über finanzielle Probleme der Krankenkassen, mögliche Leistungskürzungen und die Einführung von Selbstbehalten. Deshalb sollte man besser selbst vorsorgen und sich rechtzeitig alle Vorteile der privaten Krankenversicherung sichern. Damit ist sichergestellt, dass Ihnen mehr Leistungen geboten werden als mit der gesetzlichen Kran-kenversicherung. Wir sorgen dafür, dass Sie in der Sonderklasse top versorgt werden und im komfortablen Zweibett-

zimmer liegen. Dieser Mehr-Komfort wird sich auf Ihr Wohlbefinden positiv auswirken. Vorteile für Privatpatienten: • Privatpatienten können mit einer Krankenhaus-Sonderklasse-Versicherung im Falle eines Falles das Krankenhaus, den Arzt ihres Vertrauens oder einen Spezialisten sowie den Zeitpunkt für die Operation selbst wählen. • Sie genießen sowohl bei Krankheit als auch bei einem Unfall die Annehmlichkeiten der Sonderklasse. Erstklassige medizinische Versorgung und persönliches Wohlbefin-

Bis Ende April läuft bei der Allianz noch die Kampagne „Servas, die X’unden!“ Im Aktionszeitraum winken bei Abschluss einer Krankenversicherung – je nach gewähltem Tarif – Intersport Eybl-Gutscheine im Wert von bis zu 150,- Euro pro versicherter Person!

Lassen Sie sich überraschen! Für die nächste Ausgabe hat sich die Allianz etwas Besonderes für Sie einfallen lassen. Nur so viel sei jetzt schon verraten: Es ist eine Heftbeilage, die Sie unterstützt, regelmäßig etwas für Ihre eigene Gesundheit zu tun.

VALIDA PENSION AG

Global Pension Funds Award

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ie Valida Pension AG wurde mit dem Global Pension Funds Award 2011 ausgezeichnet. Das britische Finanzmagazin World Finance nominiert jährlich eine Expertenjury, die das jeweils beste Unternehmen einzelner Branchen innerhalb vorgegebener Länder und Regionen evaluiert. Die Jury bewertete bei den Pensionskassen insbesondere die Bereiche Investmentstrategie, Risikomanagement und Kundenservice. Die Valida Pension konnte sich bei der Jury durch ihre erfolgreiche Veranlagungsstrategie, ihren Zugang zu Risikomanagement, sowie durch Transparenz in der Kundenbe-

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ziehung erfolgreich gegenüber den anderen nominierten ösMag. Andreas Zakostelsky, terreichischen Pensionskassen Vorsitzender des Vorstandes der Valida Vorsorge Management durchsetzen. In der Kapitalanlage wird höchster Wert auf die Sicherheit des verwalteten Vermögens ihrer der erfolgreichen Arbeit der Valida Pension: Kunden durch größtmögliche Risikodiver- „Die Auszeichnung mit dem Global Pension sifikation und laufendes Fonds Performance Funds Award signalisiert unseren Kunden Controlling gelegt. Im Kundenservice lautet und Partnern „Best in class“ Leistungen in das wichtigste Prinzip Transparenz und Ver- den wichtigen Bereichen Kapitalanlage, Riständlichkeit in der Kommunikation und In- sikomanagement und Serviceorientierung. Transparenz, Verständlichkeit und die Ausformation gegenüber den Kunden. Mag. Andreas Zakostelsky, Vorsitzender des richtung der Prozesse an den Bedürfnissen Vorstandes der Valida Vorsorge Management, unserer Kunden sind auch als zentrale Werte sieht in der Auszeichnung die Bestätigung in unserer Markenstrategie verankert.“

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WIENER STÄDTISCHE

Ein starker Partner in strittigen Fragen Die neue Rechtsschutzversicherung der Wiener Städtischen Statistisch betrachtet wird jeder Mensch mindestens einmal im Leben mit rechtlichen Problemen konfrontiert. Wenn der Ernstfall tatsächlich eintritt – ob im Alltag, im Straßenverkehr oder im Beruf – fühlt man sich oft hilflos. Viele verzichten auf ihr Recht, weil die Einschaltung eines Rechtsanwaltes und der Gang zu Gericht hohe Kosten verursachen könnte. Verfügt man über eine Rechtsschutzversicherung, muss man sich mit der Frage von Verfahrenskosten nicht auseinandersetzen. Und auch die Versicherung selbst ist leistbar – so ist man immer auf der sicheren Seite.

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m den KundInnen idealen Schutz zu bieten, präsentierte die Wiener Städtische zum Jahreswechsel einen überarbeiteten Rechtsschutztarif. Dieser zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er mit vielen Vorteilen den Bedürfnissen der KonsumentInnen bestmöglich entspricht. „Mit bis zu 120.000 Euro Versicherungssumme bietet die Wiener Städtische eine der höchsten Versicherungssummen in der Branche – damit ist sichergestellt, dass jedwede Ansprüche im Zivilrechtsweg geltend gemacht werden können. Selbstverständlich unterstützen wir unsere KundInnen auch dann, wenn nicht gleich der Weg vor Gericht angestrebt wird – beispiels-

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weise bei Nachbarschaftsstreitigkeiten. In diesen Fällen stellen wir einen Mediator zur Verfügung“, betont Erich Leiß, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

Die wichtigsten Neuerungen Die neue Rechtsschutzversicherung der Wiener Städtischen verfügt über so manche Besonderheit. Dazu zählen unter anderem Versicherungsschutz für Mobbing und Stalking, eine prämienfreie, weltweite Auslands-Assistance für Straf-Rechtsschutz, ein umfassender Erbund Familien-Rechtsschutz sowie ein Sozialversicherungs-Rechtsschutz inklusive der Deckung für Verfahren beim Höchstgericht. Ein besonderes Merkmal des neuen Tarifs findet man im Allgemeinen Vertrags-Rechtsschutz: Dieser deckt erstmals auch Streitigkeiten aus Versicherungsverträgen – auch gegen die Wiener Städtische selbst. Damit wird eine wichtige Gruppe von Verträgen des täglichen Lebens von der Rechtsdurchsetzung nicht mehr ausgespart. Die Pluspunkte • Sofortschutz: Keine Wartefrist beim Schadenersatz- und Straf-Rechtsschutz im Privat-, Berufs- und Verkehrsbereich mit dem Fahrzeug-, Lenker- und FahrzeugvertragsRechtsschutz.

Erich Leiß, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Versicherung

• Freie Anwaltswahl: Garantie für einen Anwalt des Vertrauens. • Schutz für die ganze Familie: Die Versicherung deckt den Versicherungsnehmer, den Ehegatten/Lebensgefährten sowie die minderjährigen Kinder im gemeinsamen Haushalt ohne eigenes Einkommen bis zum 25. Lebensjahr. • Prämienvorteil: Bei Wahl der Selbstbehaltsvariante mit 10 Prozent Selbstbehalt wird ein Prämiennachlass von 15 Prozent gewährt. Der Selbstbehalt entfällt, wenn der Versicherungsnehmer sein Wahlrecht hinsichtlich des Rechtsvertreters der Wiener Städtischen überlässt.

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VIENNA INSURANCE GROUP

Jahresergebnis Dr. GĂźnter Geyer, CEO Vienna Insurance Group

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ie Vienna Insurance Group hat ihre vorläufigen Ziffern fĂźr das Jahr 2010 verĂśffentlicht. Der Konzerngewinn (vor Steuern) konnte um 15% auf ca. 505 Mio. Euro gesteigert werden. Konzernweit sind die verrechneten Prämien um 6,1% auf 8,7 Mrd. Euro gestiegen. „Im Jahr 2010 ist uns etwas gelungen, was viele so nicht erwartet haben: Wir haben in einer herausfordernden Zeit sehr ansehnliche Wachstumsraten erzielt. Sowohl in Ă–sterreich als auch in Osteuropa konnten wir die Prämien deutlich ausbauen. Insbesondere in der Lebensversicherung verzeichneten wir

kräftige Zuwächse. Mit ihrem Bankenvertrieb schĂśpft die s Versicherung Gruppe besonders auch in Osteuropa ihre Potentiale aus“, hält Dr. GĂźnter Geyer, CEO der Vienna Insurance Group, fest. Der Konzern konnte im +ONZERN +ENNZAHLEN Bereich Nicht- Leben 6ORLiUFIGE !NGABEN UNKONSOLIDIERT UND UNGEPR~FT ein Plus von 2% auf 4,8 6ERiNDERUNG ZUM 6ORJAHR IN 0ROZENT Mrd. Euro erreichen, im +ONZERNPRiMIEN NACH 3PARTEN +ONZERNPRiMIEN GESAMT LebensversicherungsIN -IO %URO IN -IO %URO bereich eine Steigerung von 11,7% auf insgesamt N .ICHT ,EBEN ,EBEN 3,9 Mrd. Euro. Netto nach RĂźckversicherung liegt die Combined Ra2009 2010 tio des Konzerns bei 98 +ONZERNPRiMIEN NACH 2EGIONEN +ONZERNGEWINN VOR 3TEUERN Prozent. Die Dividende IN 0ROZENT IN -IO %URO RD der VIG Aktie soll auf dSTERREICH 441 1 Euro pro Aktie erhĂśht 378 341 werden. Die Ăśsterreichischen AU†ERHALB Konzerngesellschaften dSTERREICH erwirtschafteten ein Plus 1.-3. Q. 1.-3. Q. 2009 2010 2009 2010 von 4,5% auf 4 Mrd. 1UELLE 6IENNA )NSURANCE 'ROUP !0! !5&42!'3'2!&)+ Euro. Der Bereich Nicht-

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Leben liegt bei einem Plus von 1,2% gegenßber dem Vorjahr, die Lebensversicherung bei einem Zuwachs von 7,5% und damit bei 2,1 Mrd. Euro, dies ist mit der starken Entwicklung im Bereich Einmalerlagsgeschäft zu erklären. In der Tschechischen Republik und in der Slowakei verzeichneten die Bereiche Lebensversicherung Zuwächse - Tschechien 20,4%, Slowakei 15,5%. Der Nicht-Leben Bereich ist in der Slowakei zurßckgegangen. In Polen liegt der Zuwachs im Nicht-Leben Bereich bei 28,9%, die Lebensversicherung weist ein Plus von 17,0% auf. In Rumänien musste der Nicht-Leben Bereich einen Rßckgang von 12,8% verzeichnen, welcher Veränderungen im Portfolio zugrunde liegt. Der Lebensbereich jedoch zeigte ein Plus von 8,2% auf. In den ßbrigen Märkten der Vienna Insurance Group konnten die verrechneten Prämien um 7,5% erhÜht werden. Das Jahr 2011 sieht die Gruppe wiederum unter einem starken Wachstumsaspekt, beim Gewinn vor Steuern wird eine Steigerung von wiederum 10% angestrebt.

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COFACE

Wirtschaftswachstum

François David, Präsident von Coface

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er Kreditversicherer Coface sieht für das Jahr 2011 ein weltweites Wachstum von 3,4% voraus, das bedeutet einen geringen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist dies auf den Schuldenabbau im privaten Sektor, die restriktive Budgetpolitik in Europa, den möglichen Preisanstieg bei Rohstoffen sowie den erwarteten Rückgang des weltweiten Handels. Auch für die Eurozone wird ein verlangsamtes Wachstum (1,4% im Vergleich zu 1,7%

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im Jahr 2010) angenommen. Die daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die durchschnittliche Kreditwürdigkeit der Unternehmen halten sich aber in Grenzen, da die Wachstumsdifferenz zwischen 2010 und 2011 auf 0,6 Prozentpunkte des BIP begrenzt ist. Die Schwellenländer werden hingegen ihre dynamische Entwicklung auch 2011 fortsetzen: Das Unternehmen erwartet hier ein Wirtschaftswachstum von 6,2% (2010: 6,7%), das vor allem darauf zurückzuführen ist, dass in den Schwellenländern staatliche Aktivitäten zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise ungehindert wirken konnten, während in der Eurozone die Schuldenblase zu Staatskrisen führte. Dementsprechend nähern sich die RisikoRatings der Schwellenländer immer stärker an jene der Industrieländer an. Vor der Krise

war das schlechteste Rating bei den Industrieländern A2 – eine Bewertung, die lediglich von neun Schwellenländern erreicht oder übertroffen wurde. 2010 dagegen war das niedrigste Rating unter den Industrieländern A4 und 27 Schwellenländer konnten eine Bewertung erreichen, die gleich oder besser war. Unter diesen Ländern befinden sich auch China, Brasilien, Indien und Polen (alle A3), deren Rating heute besser ist als jenes von Griechenland, Irland und Portugal, den Opfern der Schuldenblase. Die Türkei (A4) liegt heute nur noch knapp hinter Großbritannien. Diese Entwicklung bestätigt Coface darin, zwischen Schwellenländern und Industrieländern in der Methode der Risikobewertung keine Unterschiede zu machen. „Ursprünglich war die Bewertung von Länderrisiken für Schwellenländer gedacht, da bei diesen die Risiken hoch sind – nicht zuletzt aufgrund des Einflusses von Fremdwährungen. In der Eurozone hat sich jedoch gezeigt, dass auch mit hohen externen Schulden in der eigenen Währung eine Krise möglich ist“, erklärt François David, Präsident von Coface. Insgesamt ist bei den Veränderungen in den Länderbewertungen ein positiver Trend zu verzeichnen. 2009 wurden 47 Länder abgewertet bzw. unter negative Beobachtung gestellt, während nur 23 Länder höher eingestuft bzw. unter positive Beobachtung gestellt wurden. 2010 hat sich der Trend bereits umgekehrt, es wurden 47 Länder höher eingestuft bzw. unter positive Beobachtung gestellt und nur sechs Länder abgestuft oder unter negative Beobachtung gestellt. Vor diesem Hintergrund verwirft Coface das gefürchtete „Double Dip“-Szenario einer Rückkehr der Rezession.

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UNIQA

6 Milliarden Euro Prämie Der UNIQA Konzern konnte im Jahr 2010 die Konzernprämien auf über 6 Mrd. Euro steigern, das bedeutet ein Plus von 8,4%. Das Konzernergebnis wird zwischen 135 und 140 Mrd. Euro liegen.

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en kräftigsten Zuwachs im Konzern erzielte dabei die Lebensversicherung, in der die Prämien um 12,9% auf 2.659 Mio. Euro gesteigert wurden. In der Schaden- und Unfallversicherung erreichte die Gruppe mit einem Plus von 5,9% ein Prämienvolumen von 2.587 Mio. Euro. In der Krankenversicherung ergaben sich aus dem Zuwachs von 3,8% am Jahresende verrechnete Prämien von 973 Mio. Euro. Auf den Märkten Ost- und Südosteuropa konnten die verrechneten Prämien um 12,7% auf 1,29 Mio. Euro gesteigert werden, nur Rumänien reduzierte sich das Prämienvolumen wegen Portfoliobereinigung und Neustrukturierungen. In Westeuropa konnten die Gesellschaften der UNIQA Gruppe die verrechneten Prämien um 31,5% auf 1,09 Mio. Euro steigern. Alleine in Italien wurde die Lebensversicherungsprämie um 82,2% auf 562 Mio. Euro angehoben. In Österreich konnte in der Schaden- und Unfall-Versicherung die verrechneten Prämien um 2,9% auf 1,36 Mio. Euro gesteigert werden. Deutlich überdurchschnittliche Zuwächse gab es dabei vor allem im Industrieund Großgewerbebereich. Aber auch bei den Kfz-Versicherungen und im Sach-Breitengeschäft liegt die Prämienentwicklung besser als der Marktschnitt. In der Lebensversicherung ist es gelungen, die perioden- und ablaufbedingten Rückgänge bei den klassischen Einmalerlägen durch einen starken Zuwachs (+4,4%) der laufenden Prämien mehr als auszugleichen. In Summe wurden von den österreichischen Gesellschaften der UNIQA

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GenDir. Dr. Konstantin Klien, UNIQA Versicherungsgruppe

Gruppe in der Lebensversicherung Prämien von 1.677 Mio. Euro (+1,1%) erwirtschaftet. Für starke Wachstumsimpulse sorgten dabei vor allem die fonds- und indexgebundenen Produkte gegen laufende Prämie. In der Krankenversicherung sind die verrechneten Prämien um 2,3% auf 791 Mio. Euro angewachsen. In Summe erwirtschafteten die österreichischen Konzerngesellschaften der Gruppe bei den laufenden Prämien ein Plus von 3,3%. Die gesamten verrechneten Prämien (laufend und Einmalerläge) stiegen um 2,0% auf 3.830 Mio. Euro. Gen.Dir. Dr. Konstantin Klien: „ Wir haben damit erstmals die 6 Mrd. Euro Hürde deutlich übersprungen. Der wesentlichste Wachstumstreiber war dabei mit einer Prämiensteigerung von über 20% das internationale Geschäft. Im Zuge dieser Entwicklungen ist der für die Risikostreuung essentielle Anteil des internati-

onalen Geschäftes auf über 38% angestiegen. In Österreich konnten wir durch eine starke Steigerung der laufenden Prämien Rückgänge bei den klassischen Einmalerlägen überkompensieren. Das Prämienplus von 2,0% liegt über der aktuellen Marktprognose. Auf der Kostenseite haben wir trotz massiver Investitionen in den Vertriebsausbau das Ziel des aktuellen Ergebnisverbesserungsprogramms sogar übertroffen. Die operationalen Kosten konnten von 2006 bis 2010 um deutlich mehr als die geplanten 50 Mio. Euro reduziert werden. In Kombination mit den Prämiensteigerungen und den stabilen Kapitalerträgen führt diese erfreuliche Entwicklung dazu, dass wir für 2010 ein Jahresergebnis zwischen 135 und 140 Mio. Euro erwarten. Die überdurchschnittlichen Prämienzuwächse und die massive Verbesserung der Profitabilität zeigen, dass es UNIQA versteht, die auch in einem schwierigen Umfeld vorhandenen Potenziale auszuschöpfen.“

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CLERICAL MEDICAL

Bonusoffensive

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eim Abschluss einer fondsgebundenen Lebensversicherung mit regelmäßiger Prämienzahlung aus dem Hause Clerical Medical erhalten Kunden derzeit die Versicherungssteuer für das erste Vertragsjahr in der Höhe von 4% geschenkt. Neukunden, die ihr Kapital per Einmalerlag in ein Produkt der britischen Versicherungsgesellschaft investieren, erhalten zusätzlich zum langfristigen Zinseszinseffekt und der KESt-Freiheit bis zu 2% Bonus gutgeschrieben. Der Bonus wird dem Vertrag in Form von zusätzlichen Anteilen, welche analog zur Prämie veranlagt werden, gutgeschrieben und unterliegt der normalen Kostenstruktur des zugrunde liegenden Vertrages. Neben

der 25%-igen Besteuerung der dem Bonus bleiben WertsteiGewinne beim oben genanngerungen aus fondsgebunten Modell unterliegen die denen Lebensversicherungen Lebensversicherungen und auch nach Einführung der somit auch die Produkte von Vermögenszuwachssteuer BeClerical Medical weiterhin ginn 2011 steuerfrei. dem begünstigten Steuersatz Bernd Hartweger, Gevon 4% auf die Nettoprämie schäftsführer des britischen und bleiben auch wie bisher Versicherungskonzerns in KESt-frei. Unsere internen Österreich: „Sämtliche FondsBerechnungen haben ergeben, sparpläne werden künftig fast dass bei einem Durchschnittsein Viertel ihrer Performance Mag. Bernd Hartweger, General vertrag mit einer Laufzeit von einbüßen – das heißt, dass Manager Clerical Medical Österreich rund 30 Jahren der Steuervorbeispielsweise ein Fondssparplan, der 6% p.a. erwirtschaftet, dem Kunden teil beachtlichen 7.000 Euro oder mehr als 5 jetzt nur noch 4,5% bringt. Im Gegensatz zu Jahresprämien entspricht.“

Spätestens in Reihe 7, Arbeitsrecht Band 3, Seite 8 Mitte wird es Zeit für den Rechtsschutz-Spezialisten.

Ohne einen kompetenten Partner verlieren Sie im Paragrafendschungel schnell die Orientierung. Nicht so mit einer Rechtsschutzversicherung von ARAG, Europas großem Rechtsschutzversicherer. Denn mit uns steht Ihnen der Spezialist in allen Rechtsfragen zur Seite. Näheres bei Ihrem Berater oder unter www.ARAG.at.

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2. TIROLER VERSICHERUNGSMAKLERTAG

Versicherungsmakler kämpfen

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m Rahmen des zweiten Tiroler Versicherungsmaklertages in Innsbruck wurde die neue EU Vermittler Richtlinie, an der seit Monaten in Brüssel gearbeitet wurde, thematisiert - besonders das Thema Offenlegung der Erträge von Versicherungsmaklern. Ein Drittel aller Tiroler Versicherungsmakler, Vorstände und Vertriebsdirektoren von sieben österreichischen Versicherungen (Mag. Bernhard Fasching - Standard Life, Mag. Wolfgang Krug - Merkur Versicherungs AG, Ing. Thomas Lackner - HDI Versicherung AG, Franz Meingast - Wüstenrot, Alexander Neubauer - Uniqa Versicherung, Mag. Thomas Bayer - Generali Versicherungs AG und Alastair McEwen - Donau Versicherungs AG) und deren Tiroler Landesdirektoren, Innsbrucks Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer, Spartenobfrau Komm.-Rätin Regina Stanger sowie Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger nahmen am Expertentag teil und zeigten, wie sehr das Thema unter den Nägeln brennt.

EU möchte Provisionen offen legen Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Provisionen der Vermittler - im Besonderen der Versicherungsmakler. Argumentiert wird seitens der EU, dass die Zahlung von Provisionen durch die Versicherungsunternehmen zu einem Abhängigkeitsverhältnis führt. Verkäufer von Versicherungen können demnach

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in einen Interessenskonflikt geraten, wenn der Verdienst für ein Produkt bei einem Versicherungsunternehmen höher ist als bei einem anderen. Daher sollten Versicherungsmakler von den Versicherten und nicht von den Versicherungsunternehmen bezahlt werden. Kurzfristig gedacht sieht diese Regelung vorteilhaft für den Konsumenten aus. Doch der Schein trügt. „In Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien wurde ein Provisionsverbot eingeführt. Es zeigte sich schnell, dass private Konsumenten und Kleinunternehmen nicht bereit waren, Honorare für die Versicherungsberatung zu bezahlen. Das Provisionsverbot bewirkte den Untergang vieler Versicherungsmakler, die für den Kunden die verschiedenen Angebote von verschiedenen Versicherungsunternehmen vergleichen und für ein professionelles Risikomanagement sorgten“, erklärte Fachgruppenobmann Mag. Thomas Tiefenbrunner, Gastgeber des zweiten Expertentages der Tiroler Versicherungsmakler. In der Folge schwächte das Maklersterben durch die Dominanz von Versicherungsunternehmen, die naturgemäß nur ihre eigenen Produkte vermarkten, die Position des Konsumenten und brachte dadurch auch nicht die erhofften günstigeren Prämien. Das Gegenteil war der Fall. „Der Versicherungsmakler sucht für seinen Kunden das beste auf ihn maßgeschneiderte Versicherungsprodukt aus, das meist auch am kostengünstigsten ist. Im Falle eines Schadens ist der Versicherungsmakler

gesetzlich verpflichtet, seinen Kunden bestmöglich zu vertreten. Aus diesem Grund ist der Versicherungsmakler gerade aus Sicht des Konsumentenschutzes der beste Berater bei Versicherungsfragen“, gibt Tiefenbrunner ein klares Bekenntnis für die Versicherungsmakler ab.

Provisionen auf Wunsch bekannt geben Eine weitere Bedingung der Vermittler-Richtlinie sieht vor, dass Versicherungsmakler ihre Provisionen auf Wunsch des Kunden bekannt geben müssen. Auf dieses Recht sollen Makler ihre Kunden ausdrücklich hinweisen. „Würde man dies etwa mit der Automobilbranche vergleichen, so müsste man beim Autokauf sowie bei etwaigen Reparaturen die Kalkulation offen legen, damit ersichtlich ist, wie viel der Autohändler bzw. der Mechaniker bei der jeweiligen Tätigkeit verdient“, führt Tiefenbrunner aus. In keiner Branche erfährt der Kunde den Verdienst des Verkäufers. Eine Offenlegung des Provisionsbetrages hat zudem keine Aussagekraft. In einem Fall stellt die Provision den Verdienst des Vermittlers dar, in einem anderen ist die Provision der Umsatz eines großen Büros und muss die Entlohnung der Mitarbeiter und die Kosten des Büros und erst in letzter Konsequenz den Gewinn finanzieren. Aus diesem Grund sind die Versicherungsmakler klar gegen die Offenlegung der Provisionen.

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FAIRCHECK

Neue Serviceplattform

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as faircheck-cafe wurde diesmal in Wien veranstaltet, der Kundenevent dient zum Meinungsaustausch und zur Diskussionsplattform unter profunden Kennern der Branche. Eine neue elektronische Lösung, ähnlich dem Rechtsanwaltsportal von TOGETHER, soll zukünftig das Sachverständigenportal werden. Über den Dächern der Stadt wurde zu Themen wie eSave, die innovative elektronische Lösung für KFZ-Flottenmanager von Jürgen Henschel, Vorstand der Admin Solution AG aus Hamburg ebenso moderiert, wie über ein mögliches Sachverständigenportal der Together Internet Service GmbH. Nachdem das Rechtsanwaltsportal bereits aktiv die Kommunikation zwischen Versi-

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cherern und Rechtsanwälten abwickelt, wurde von Mag. Stefan S c h ambron , GF der Together, erklärt, wie so eine Lösung auch mit Sachverständigen aussehen könnte. Ausgangspunkt ist immer die Datenschnittstelle VVO- (Versicherungsverband Österreich) Schadenmeldung, die eine einheitliche D at e n kom mu n i kation unter allen Beteiligten, vom Versicherungsmakler bis zum Sachverständigen ermöglicht. Als weiterer P ro g r a m mpu n kt wurde das neue Immobilien Service Portal der PEAN GmbH vorgestellt, das unter dem Namen HOMEVITA gegen Mitte des Jah-

res sowohl den Privat-und Gewerbekunden mit Partnerfirmen des Netzwerkes als auch mit Versicherungen verbinden wird. Daten wie Grundrisspläne, Rechnungen, Fotos, Gutachten oder Schadensunterlagen kann der Privatkunde in seinem Bereich ablegen und diese dann den Partnern wie Handwerkern, Versicherungsbetreuern, Sachverständigen und Versicherern gezielt zur Verfügung stellen. Auch dabei ist die VVO Schadensmeldung ein wesentlicher Mosaikstein in einer kundenorientierten Schadensbearbeitung. Prozesse wie zum Beispiel nicht versicherte Schäden oder auch einfach Anbote zu Renovierungen können darüber abgewickelt werden.

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INTERNATIONALES SYMPOSION FÜR VERSICHERUNGSMAKLER UND FÜHRUNGSKRÄFTE VON VERSICHERUNGSUNTERNEHMEN VELDEN AM WÖRTHERSEE, 19. - 20. MAI 2011

KOMMUNIKATIONSDREIECK KUNDE – MAKLER – VERSICHERER Aktuelle rechtliche und technische Herausforderungen DONNERSTAG, 19. MAI 2011 10.30 Uhr

BEGRÜSSUNG Präsident Dr. Franz KRONSTEINER Bundesobmann Gunther RIEDLSPERGER

11.00 Uhr

FESTVORTRAG Staatssekretär Dr. Reinhold LOPATKA

12.30 Uhr

Mittagessen

14.00 Uhr

Die VersVG-Novelle 2011 – Grundlagen und Neuerungen o.Univ.-Prof. Dr. Martin SCHAUER, Universität Wien

14.45 Uhr

Die VersVG-Novelle aus Sicht des Konsumentenschutzes Dr. Beate BLASCHEK, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

15.30 Uhr

Pause

16.00 Uhr

Die VersVG-Novelle aus der Sicht von Versicherungen und Maklern Mag. Christian ELTNER, Versicherungsverband Mag. Erwin GISCH, Fachverband der Versicherungsmakler

16.40 Uhr

PODIUMSDISKUSSION: „Die Auswirkungen der VersVG-Novelle auf die Versicherungswirtschaft und die Versicherungsmakler“ Dr. Beate BLASCHEK, GD Mag. Robert LASSHOFER, Bundesobmann Gunther RIEDLSPERGER, Dr. Maria WAIS (BMJ) (angefragt) DISKUSSIONSLEITUNG: Dr. Franz KRONSTEINER

18.00 Uhr

Ende des ersten Veranstaltungstages

19.30 Uhr

Abenveranstaltung FREITAG, 20. MAI 2011

09.00 Uhr

IT-Prozessoptimierung im Maklerbereich Dr. Ute LOHSE, Universität Hannover

09.45 Uhr

Prozess- und Risikolandkarte: Arbeits- und Informationsabläufe im Makler- und Versicherungsbereich zur Haftungsvermeidung und Effizienzsteigerung Ing. Mag. Stefan SCHAMBRON, TOGETHER Internet Services GmbH

10.15 Uhr

Pause

10.45 Uhr

Praktische Anforderungen der Versicherungsmakler an IT-Lösungen KR Siegfried FLEISCHACKER, VDSF Leiter des EDV-Arbeitskreises im Fachverband der Versicherungsmakler

11.15 Uhr

PODIUMSDISKUSSION: „Wie gestalten wir unsere gemeinsame IT-Zukunft?“ KR Siegfried FLEISCHACKER, Dr. Ute LOHSE, Mag. Alexander PETZMANN (TOGETHER), VD Mag. Harald STEIRER, VD Karl UNGER DISKUSSIONSLEITUNG: Dr. Gerold HOLZER

12.45 Uhr

Veranstaltungsende

ANMELDUNG/INFORMATION: http://www.gvfw.at

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VERANSTALTUNG

Weil man in der Pension nur noch die Fixkosten bezahlen sollte, die einem am Herzen liegen. Alle Informationen 端ber die Allianz Fixkostenpension bei Ihrem Berater und unter www.allianz.at

Hoffentlich Allianz.

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9. INFORMATIONSTAG DER WIENER VERSICHERUNGSMAKLER, 2. MÄRZ 2011

„WEST:MARKT:OST“ D

ie Wiener Versicherungsmakler greifen an ihrem 9. Informationstag am 2. März 2011 im Wiener Palais Ferstel erneut ein hochaktuelles Thema auf: die demografische Entwicklung. „Mit dem Tagesmotto „WEST:MARKT:OST“ pointieren wir die notwendige Verknüpfung dieser Märkte für unsere Zukunft“ sagt FGO Rudolf Mittendorfer, der sich freut, mit bewährten Partnerschaften die erfolgreiche Veranstaltungsreihe fortführen zu können. Keynote-Speaker Prof. Dr. Hans Werner Sinn, Vorstand des Ifo-Institutes in München, wird ökonomische Fakten präsentieren und am Podium mit Kurt Ebner/ Aktuar Vienna Insurance, Zahlen sprechen lassen. KR Mag. Christine Hapala /human-money-company sowie der Roma-Geiger Harri Stojka ergänzen mit persönlicher Erfahrung, während Gastgeber FGO Rudolf Mittendorfer die Praxis bei den Kunden beiträgt. Ob die Zahl dem Zufall überlassen ist, wird zum Abschluss der „Wissenschaftler des Jahres 2004“, Prof. Dr. Rudolf Taschner, in einer unnachahmlichen Art beweisen. „Betrachtet man die geographische Lage des Landes und seine Geschichte, dann wird klar,

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dass das heutige Österreich auf eine lange und wichtige Tradition der Zuwanderung zurückblickt“ meint Mittendorfer und ergänzt, dass aktuell mit 12% der gesamten Beschäftigten die Bürger aus Ostmitteleuropa die größte ausländische Gruppe sind. „Dies führt jedenfalls mittelfristig zur Veränderung der Einwohnerstruktur. Die Bevölkerungs-entwicklung wird weiters von der Geburtenrate der verschiedenen Gruppen beeinflußt. Es entstehen Chancen und neue Konfliktpotenziale, auch und besonders für den Versicherungsmarkt“ präzisiert der Fachgruppenobmann die Wahl des Tagesthemas.

Inmitten der Veränderungen bleibt das Tageskonzept der Veranstaltung konstant: die Eröffnung erfolgt durch die Präsidentschaft der WKW und die politische Stadtvertretung um 16.30h für alle geladenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und der Versicherungsbranche. Dem Programm folgend wird nach der Podiumsdiskussion der alljährliche „Hammurabi-Preis“ (in Zusammenarbeit mit der WUWien) verliehen und das „talk together“ ist die Basis für Kontakte am 2.3.2011 im Palais Ferstel in Wien.

AVISO ZUM 9. INFORMATIONSTAG DER WOHNEN VORSORGE WIENER VERSICHERUNGSMAKLER PESIONSVORSORGE VORSORGE PENSION GESUNDHEIT HAFTPLICHTVERSICHERU HAFTPLICHTVERSICHERUNG WOHNEN KFZ GESUNDHEIT PE WEST:MARKT:OST KFZ RECHTSSCHUTZ VORSORGE WOHNEN VORSORGE WOHNEN PENSION VORSORGE RECHTSSCHUTZ K RECHTSSCHUTZ PENSION VORSORGE KFZ HAFTPLICHTVERSI 2. März 2011 WOHNEN VORSORGE PENSION KFZ RECHTSSCHUTZ VORSOR Palais Ferstel, Wien KFZ RECHTSSCHUTZ PENSION KFZ VORSORGE HAFTPLICHTV Nur für geladene Gäste VORSORGE PENSION GESUNDHEIT HAFTPLICHTVERSICHERU

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UNIQA

Die Saison der UNIQA MaklerAkademie beginnt wieder!

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nfang Jänner ist das Jahresprogramm 2011 der UNIQA MaklerAkademie erschienen. „Viele Partner von uns haben anscheinend schon darauf gewartet. Innerhalb von wenigen Tagen haben wir eine sehr zufriedenstellende Buchungslage erreicht,“ freut sich Sabine Hödl, Leiterin der UNIQA MaklerAkademie.

Sabine Hödl, Leiterin der UNIQA MaklerAkademie

Folgende Seminare werden 2011 angeboten: CAVALLISSIMO®

25. – 27. Mai, Hotel Krainerhütte, Baden (NÖ)

Kraft durch Entspannung

18. – 20. Mai, Hotel Kaiser von Österreich, Bad Radkersburg (ST) 28. – 30. September, Hotel Theresa, Zell im Zillertal (T)

Bei Anruf Erfolg!

06. – 08. Juni, Hotel Lagler, Kukmirn (B)

Energie durch Ernährung

05. – 07. April, Hotel Eichingerbauer, Mondsee (SBG) 05. – 07. Oktober, Hotel Legenstein, Bad Gleichenberg (ST)

Konflikte lösen, Chancen nutzen

27. – 29. April, Hotel Kesselgrub, Altenmarkt (S) 19. – 21. Oktober, Hotel Schachner, Maria Taferl (NÖ)

Das Toni-Klein-Prinzip

08. – 10. Juni, Falkensteiner Hotel & Spa Bad Waltersdorf (ST) 12. – 14. September, Falkensteiner Carinzia, Hermagor (KTN)

Golf & Motivation

19. – 21. September, Hotel Murhof, Frohnleiten (ST)

Motivation in Weiss

09. – 11. März, Hotel Berghof, Ramsau (ST)

Schon letztes Jahr war man mit der Seminarauslastung sehr zufrieden. Die vielen positiven Seminarfeedbacks zeigen, dass UNIQA mit der Themenauswahl den Zeitgeist trifft. Motivation und Balance im Alltag sind die dominierenden Interessen der Teilnehmer. risControl wird die MaklerAkademie im Jahr 2011 redaktionell begleiten und in regelmäßigen Abständen über Seminare berichten.

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ABONNEMENT/IMPRESSUM

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ABONNEMENT-BESTELLSCHEIN An AT Zeitschriftenverlag G.m.b.H. Purkersdorferstraße 6/II/7, A-3100 St.Pölten

FAX: 0720 516 700 Ich/Wir bestelle(n) ______ Exemplare der Zeitschrift Zum Preis (inkl. Porto u. MWSt.) von 60,- EURO AuslandsABO: 95,- EURO

BITTE DEUTLICH SCHREIBEN Firma/Titel/Vorname __________________________________________________________________________ Firma/Name ________________________________________________________________________________ Adresse ____________________________________________________________________________________ PLZ/Ort ____________________________________________________________________________________ Telefon / FAX ________________________________________________________________________________ Beruf/Branche _______________________________________________________________________________ Selbständig/Angestellt: ________________________________________________________________________ Die Abonnementbestellung gilt jeweils für ein (1) Jahr. Sie verlängert sich jeweils um ein (1) Jahr, wenn sie nicht spätestens einen Monat vor Ablauf gekündigt wird. Dieses Bestellung kann innerhalb von acht (8) Tagen widerrufen werden.

Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: AT Zeitschriftenverlag GmbH, A 3100 St.Pölten, Purkersdorferstraße 6/II/7, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@at-verlag.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Prof. Goran Devrnja, Layout Titelbild: AT Verlag, Weitere Bilder: AT Verlag, VERO, Roman Potykanowicz, Valida, Niko Formanek, Allianz, Hubert Auer, Helvetia, BCA Austria, Firmenbuch: HG St. Pölten, 273317m. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 01 vom 02.01.2006 / (ca)

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