risControl 01/2014

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risControl DAS Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

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NR. 01 • 2014 • HEFT 414 • 35. JAHRGANG • EURO 10,00

Einigung auf neue Richtlinie MIFID II

Befürchtung Betriebsunterbrechungen sind auch 2014 Unternehmer-Angst Nummer 1

Wird

Nahrungsspekulation eingedämmt oder nur geschönt? risControl_01.indd 1

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EDITORIAL

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una dimineata. Si un An Nou fericit. Das heißt Guten Tag und ein glückliches neues Jahr.

Auf rumänisch. Rumänisch? Weil sich halt gar nicht so wenige darüber aufregen, dass diese unsere Nachbarn, zu uns kommen und Sozialhilfe beanspruchen, obwohl sie gar nicht arbeiten. Liege ich falsch, oder tun das ein paar ÖsterreicherInnen auch? Vergessen wir das Unwort des Jahres: Sozialtourismus. Lasset die guten Seiten überwiegen. Kamen bisher Menschen aus dem östlichen Mitteleuropa eher in kleinen, professionellen Gruppen zu uns, um uns vom Überfluß zu befreien, kommen ab jetzt nur mehr die Fleißigen, Tüchtigen und Anständigen. Gelassenheit ist also angesagt. War das nicht Staatsraison unserer glorreichen, aber längst vergangenen Monarchie? Guter Kaiser Franz Josef schau oba. Wiederbeleben wir die Gelassenheit. Das wäre gut so. Denn es kommen gute Zeiten auf uns zu. Gut, beispielsweise, ist, wie sich unsere Regierung um unsere Gesundheit sorgt. Nein, unsere Regierenden sagen nicht kategorisch: Rauchen verboten. Sie machen das viel subtiler und mit Fingerspitzengefühl. Sie verteuern die Rauchutensilien schrittweise so sehr, dass sich die „Süchtigen“ anderen Suchtmittel zuwenden. Dem Fastfood beispielsweise. Doch keine Sorge, sobald die Mehrheit des Staatsvolkes das erlaubte Durchschnittsgewicht überschritten hat kommt sicher eine gesunde politische Kostensteigerung bei Fastfood, um bei unserem Beispiel zu bleiben. Das nennt man positiver Effekt auf das Ausstiegsverhalten. Was man nicht alles lernt? Ganz Wien ist aus dem Häuschen, weil die Stadt eine neue Fußgängerzone bekommen soll. Eigentlich gibt es die ja schon – als Testbetrieb sozusagen. Hat, nebbich, ein paar Milliönchen gekostet. Der bekannte Verfassungsprofessor Heinz Mayer hält die Befragung über die „neue“ Mariahilfer Straße ab 17. Februar für rechtlich bedenklich (Kronenzeitung) und jede Entscheidung darüber für anfechtbar. Er spricht sogar von einer „Sünde wider dem Geist der Demokratie“. Maria Vassilakou, grüne Verkehrsstadträtin in Wien, lässt dazu ausrichten: „Rechtlich sei alles wasserdicht.“ Also, das war das Stadthallenbad auch. Bis alles schwamm. Nein, nicht die Schwimmer, die Keller darunter. Die schönste aller guten Nachrichten aber kommt für die Highsnobiety-Ladies: Der „Ritschi“ ist wieder zu haben. Und ein neues Kosewort macht auch schon die Runde: Rattilein. Es klingt da so etwas wie die letzten Tage der alten Menschheit durch. Sehen wir es positiv: Adrenalin&Kerosin hält jung. Kann sich noch wer an den,mit allem Ernst, vorgetragenen Eid-Spruch erinnern? „Mit mir wird es keine neuen Steuern geben!“ Nur wenn man es wortlich nimmt stimmt es. Dieser Politiker hat recht, mit ihm gibt es keine neuen Steuern, sondern mit seiner Partei. Das ist, semantisch, ein gehöriger Unterschied. So mancher allmächtige Parteiboß lernt, dass seine Allmacht an der Unlust der Machtlosen endet. Na, ist das nicht eine gute Nachricht?

Neujahrsgedanken

Liebe Leserinnen und Leser!

Positiv, ungeheuer positiv sogar, ist die Meldung, dass das Bundesheer seinem finanziellen Untergang entgegensieht. Es heißt: man spare für den Frieden. Daraus kann man nur einen Schluß ziehen: Wenn es kein Bundesheer mehr gibt, dann muss – logischerweise – Frieden sein. Es ist mächtig kalt geworden. Kein Wunder, wenn sich Menschen auf etwas Warmes freuen. Ich freue mich schon auf den Frühling – der kommt bald. Was sonst sollte kommen, fragt Ihre Doris Schachinger

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4 INHALT

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Ausgabe-Nr.: 01 | risControl 01/2014 Heft-Nr.: 414 | 35. Jahrgang

3 EDITORIAL Neujahrsgedanken

Wir haben mit Mag. Gerhard Jeidler, „Leiter des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit“ im Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten, gesprochen

6 KARRIERE 6 DONAU VERSICHERUNG: Neues Vorstandmitglied 6 MERKUR VERSICHERUNG AG: Neuer Vorstand 6 ERGO VERSICHERUNG: Neuer Maklerchef 6 ÖBV VERSICHERUNG: Neuer ÖBV Landesdirektor 7 MUKI: Erweiterung des Vorstandes 7 WWK VERSICHERUNG: Neues Vorstandsmitglied 7 S VERSICHERUNG: Neuer Landesdirektor 7 GRECO INTERNATIONAL AG: Regionalleiter

Seite 10

8 KURZNACHRICHTEN 8 Optimierte Schadenmeldung 8 Wachstum 8 Litauen 8 Den Verrat liebe ich, aber die Verräter lobe ich nicht. (Originalzitat) 9 Olympische Winterspiele 9 Auto News 9 Online Rechner 9 Neuerungen 9 Standesregeln 9 Einkauf

Interview mit Akad. Vkfm. Eric Rubas, Aus- und Weiterbildung

Seite 12

10 INTERVIEW

Performance mit wachstumsorientierten Dividendentiteln

10 Die Versicherungsmakler als Experten, die dem Kundenvorteil verpflichtet sind 12 Die wichtigste Sache ist – Qualität!

16 KOMMENTAR Performance mit wachstumsorientierten Dividendentiteln

Seite 16

18 WIRTSCHAFT 18 Markteinschätzung 1. Quartal 2014 22 Störfall Makler? 24 Rote Karte für Lebensmittel-Spekulanten 28 Neue Aufgaben 29 Geldstudie 30 Zur Quantifizierung des Outputs der Versicherungsaufsichtsbehörde in Österreich

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Störfall Makler?

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INHALT

34 REISE Riga - eine Reise zur Kultur Rote Karte für Lebensmittel-Spekulanten

36 FINANZEN 36 Einigung auf neue Richtlinie 37 Standesregeln

Seite 24 Riga - eine Reise zur Kultur

Seite 34

38 VERSICHERUNG 38 Hubschrauberbergung 39 Mit uns sind Sie auf der Überholspur! 40 Befürchtung 40 Betriebsunterbrechungen sind auch 2014 Unternehmer-Angst Nummer 1 42 Neue Herausforderungen in der KFZ-Versicherung

44 VERANSTALTUNG 44 Intensivkurs 44 Weiterbildung 45 Neue Anmeldestelle 45 EU-Panorama 45 Wie geht es nun weiter? 46 „Aktuelle Entwicklungen in der Lebensversicherung“

50 TIPPS & TRENDS Hubschrauberbergung

Eisenstadt

Seite 38

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Abo

Impressum: “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation, 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221, Telefon: +43 (0)720 515 000, Fax: +43 (0)720 516 700, e-mail: office@riscontrol.at Doris Schachinger, Chefredakteurin, Christian Proyer, Prof. Goran Devrnja, Layout

Universität Leipzig, „Aktuelle Entwicklungen in der Lebensversicherung“

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Titelbild: risControl, Weitere Bilder: risControl, Wilke, fotolia.de, 123rf.de, Österr. Bundesheer, ÖAMTC. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2012 / (ca)

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KARRIERE

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DONAU VERSICHERUNG

ERGO VERSICHERUNG

Neues Vorstandmitglied

Neuer Maklerchef

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ag. Harald Riener ist seit 1. Jänner 2014 neues Mitglied im Vorstand der Donau Versicherung. Er wird seine langjährige In- und Auslandserfahrung im Vertrieb, Non Life-Insurance und Marketing einbringen. Riener war zuletzt Vorstand der ehemaligen Kvarner VIG Kroatien tätig, die 2012 mit der Helios zur Wiener Osiguranje Vienna Insurance Group Kroatien fusioniert wurde. Seine berufliche Laufbahn startete der gebürtige Wiener, nach Absolvierung seines Studiums an der Wirtschaftsuniversität, im Vertrieb & Marketing von Nestle. 1998 legte er den Grundstein seiner VIG Karriere in der Donau Versicherung, wo er für die Bereiche Marketing und Produkt Entwicklung verantwortlich zeichnete.

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MERKUR VERSICHERUNG AG

ÖBV VERSICHERUNG

it 15. Jänner 2014 übernimmt Klaus Kretz die Leitung des Maklervertriebes bei der ERGO Versicherung. Der Experte hat über 16 Jahre Erfahrungen im Vertrieb, zuletzt leitete er den Makler- und Agenturvertrieb bei der Wüstenrot Versicherung. Mit der Bestellung von Klaus Kretz setzt das Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt zur Forcierung des Maklervertriebes. Kretz zu seiner neuen Aufgabe: „Der Auf- und Ausbau bedeutet viel Potential nach oben zu haben. Das ist für einen vertriebsorientierten Menschen wie mich besonders spannend.“ „Wir gewinnen mit Klaus Kretz einen profunden Kenner dieses Vertriebsweges.“, so Mag. Ingo Lorenzoni, Vertriebsvorstand der ERGO Versicherung.

Neuer Vorstand

Neuer ÖBV Landesdirektor

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K

ie Merkur Versicherung AG steht seit Jahresbeginn unter neuer Führung. Mag. Gerald Kogler, ehemals Verantwortlicher für den kaufmännischen Bereich, übernahm den Vorsitz des Dreier-Vorstandes, dem auch Ing. Andreas Stettner und Christian Kladiva angehören. Zusätzlich zu den Finanzen fallen die Bereiche Gesundheitsvorsorge, Lebensversicherung, Personal, Konzernmarketing, Recht und Auslandsbeteiligungen in die Ressortverantwortung von Gerald Kogler.

onrad Graßnig übernimmt als neuer Landesdirektor, die Führung in der steirischen Landesorganisation der Österreichischen Beamtenversicherung. Damit tritt der gebürtige Steirer die Nachfolge von Friedrich Winkler an, der mit Ende des Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Die Übergabe verlief schrittweise. Graßnig verstärkte bereits seit März vergangenen Jahres das Team rund um Winkler. „Ich freue mich über das große Vertrauen das in mich gesetzt wird, und darauf, ein sehr gutes Team steuern zu dürfen, „ meint Graßnig zur neuen Herausforderung. Zuletzt war Graßnig Leiter des Vermittlerservices Steiermark bei der Wüstenrot Versicherung.

Neuer Standort Anfang Jänner wurde auch der Standort der ÖBV-Landesdirektion Steiermark von Bruck a.d. Mur nach Graz verlegt. Die neuen Räumlichkeiten bieten ein ausgezeichnetes Umfeld für noch mehr Kundenservice.

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S VERSICHERUNG

Erweiterung des Vorstandes

Neuer Landesdirektor

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eter Neumann, bisher Prokurist und Leiter des Rechnungswesens, übernahm mit 1. Jänner 2014 die Finanzagenden. Somit ergänzt er den Vorstand, dem Ladislaus Hartl als Vorsitzender und Wenzel Staub als Vorstandsdirektor weiterhin angehören. Neumann arbeitet seit Oktober 2004 für muki, als aus dem früheren „Verein für Mutter und Kind im Krankenhaus“ die heutige Versicherung wurde. Als sein Ziel für seine neue Aufgabe nennt Peter Neumann: „Ich möchte die hohe Kundenzufriedenheit zumindest aufrecht erhalten, möglichst noch steigern.“ Vorstandsvorsitzender Ladislaus Hartl freut sich über die Erweiterung: „Unser gesundes Wachstum führt nicht nur dazu, dass wir regelmäßig neue Mitarbeiter aufnehmen – auch im Vorstand brauchen wir Verstärkung. Nur so kann muki die mehrfach ausgezeichnete Servicequalität halten, und die ist uns wichtig.“

WWK VERSICHERUNG

Neues Vorstandsmitglied

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irk Fassott wurde per 1. Jänner in den Vorstand der WWK Versicherung berufen. Er zeichnet sich verantwortlich für den Bereich Rechnungswesen, Revision, Risikomanagement sowie Recht, Steuern und Beschwerdemanagement. Fassott ist seit Juli 2005 für die WWK Gruppe tätig und war zuletzt u.a. im Vorstand der WWK Pensionsfonds AG und der 1:1 Assekuranzservice AG tätig. Der studierte Betriebswissenschaftler startete seine Karriere bei Pricewaterhouse Coopers, und war als Partner für die Prüfung von Versicherungsunternehmen zuständig.

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KARRIERE

MUKI

erbert Printschitz(53) ist neuer Landesdirektor Kärnten der s-Versicherung. Er löst damit Josef Hammer ab, der nach 30-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand tritt. Herbert Printschitz ist seit 1989 in der Sparkassengruppe tätig und war zuletzt Salesmanager der sVersicherung. Er ist verheiratet und begeisterter Mountainbiker, Koch und Weingenießer.

Regionalleiter

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ag. Christian Prucher, verstärkt ab sofort als Regionalleiter für die Region Salzburg und als Mitglied der Geschäftsleitung das Management der GrECo International AG. Der gebürtige Salzburger übernimmt als Regionalleiter die Führung des Mitarbeiterstamms Salzburg sowie die Verantwortung über den Verkauf von GrECo Dienstleistungen in Salzburg. Der Fokus liegt bei der Verwaltung des bestehenden Kundenmarktes sowie Neukundenakquise. „Ich sehe die Position des Regionalleiters als eine verantwortungsvolle und zugleich reizvolle Aufgabe. Mit einem 11-köpfigen Team an Versicherungsspezialisten bieten wir unseren rund 600 Klienten perfekte Versicherungslösungen und beste Betreuung vor Ort. Mein Ziel ist es die Marktposition in Salzburg zu festigen und kontinuierlich auszubauen“ überzeugt Christian Prucher. Der studierte Jurist begann seine berufliche Laufbahn 2002 als Leiter des Eigenkapitalservice des Landes Salzburg und der Bürges Förderungsbank des Bundes. Davor absolvierte ein einjähriges Praktikum am Salzburger Bezirks- und Landesgericht. Ab 2004 zeichnet Prucher als Projektmanager bei der Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH verantwortlich und sammelte ab 2006 Netzwerkerfahrung als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung der ITG Salzburg.

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KURZNACHRICHTEN

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WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG

PAYSAFE CARD

Optimierte Schadenmeldung

Litauen

Die Wiener Städtische Versicherung hat die Möglichkeit der Onlineschadensmeldung optimiert und ausgebaut.

Die paysafecard-Wertkarten ist nun auch in Litauen erhältlich. Seit 2010 ist das Unternehmen für Prepaid-Zahlungslösungen bereits in Lettland vertreten, mit Litauen folgt ein weiterer Schritt bei der Er-

Erich Leiß, Vorstandsdirektor Wiener Städtische Mit der Implementierung der VISA- und Mastercard-Schadenmeldungen können Reiseversicherungsfälle, die im Rahmen

einer VISA- oder Master-Karte gedeckt sind, ab sofort online gemeldet werden. Durch die technischen Verbesserungen werden Schadensnummer und Name des Sachbearbeiters oder der Sachbearbeiterin sofort vergeben. Die Schadensmeldung kann als PDF gespeichert und ausgedruckt werden. „Sicherheit und Service für unsere Kundinnen und Kunden stehen im Zentrum unserer Bemühungen. Mit der Verbesserung der Usability können wir unser Service im Schadenfall weiter steigern“, erklärt Erich Leiß, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Versicherung. „Kundinnen und Kunden steht somit eine optimierte Benutzeroberfläche zur Verfügung, die dem neuesten Stand der Technik und weiterhin allen Security-Anforderungen entspricht“, betont Erich Leiß.

schließung der baltischen Staaten. Der Distributionspartner in Litauen ist Ashburn, damit wird die Karte über das landesweite Lotterie Netzwerk Perlo Paslaugos erhältlich sein. Terminals für die Verwendung sind vorwiegend in Supermärkten und Shopping Malls.

FMA WORLDWIDE BROKER

Wachstum Das weltgrößte Netzintensiven Prüfung unterwerk unabhängiger zogen, marktspezifisches Versicherungsmakler Know-how ist ebenso wächst weiter und weigefragt wie Flexibilität ter. Nun wurden 10 neue und ein klares Bekenntnis Mitglieder begrüßt, die zur gemeinsamen Vision Partnerfirmen sind in den des Netzwerks“, so FloLändern, Albanien/Marian Karle, Vorstand der zedonien, Bolivien, Israel, Südvers Gruppe und des Libanon, Oman, SchottWBN. Das Worldwide land, Slowenien, SüdkoBroker Network wurde rea, Thailand und USA 1989 gegründet und ist beheimatet. Insgesamt hat heute das größte NetzWBN damit bereits nahewerk unabhängiger und zu 100 Partner in 75 Läninhabergeführter Verdern auf allen sechs Konsicherungsmakler und Florian Karle, tinenten. Österreich ist Vorstand der Südvers Gruppe und des WBN das sechstgrößte Makdurch die Koban Südvers ler-Netzwerk weltweit. Gruppe vertreten. „WBN-Klienten haben Mit insgesamt über 15.000 Angestellten Zugang zu internationaler Versicherung, wird ein Prämienvolumen von rund 30 Risk Management und globalen Markt- Milliarden US-Dollar erzielt. Besondeinformationen 24 Stunden am Tag und 7 re Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tage die Woche“, betonte Chief Executive Sachversicherung, Finanz und Vorsorge, Officer Bruce Basso anlässlich der Präsen- Spezialversicherungen und Beratung. Die tation der neuen Partnerfirmen. „Die Qua- WBN-Headquarters befinden sich in San litätsstandards der Mitglieder werden einer Mateo, Kalifornien.

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Den Verrat liebe ich, aber die Verräter lobe ich nicht. (Originalzitat) Unter diesem Motto hat Anfang Jänner die Österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde die „WhistleblowerHotline“ frei geschalten - anonym und nicht rückverfolgbar. Auf diesem Wege ist es möglich, die FMA über Verstöße von Gesetzen und Vorschriften, die in ihren Bereich fallen, in Kenntnis zu setzen. Ab 1. Februar folgt ein IT gestütztes Hinweisgebersystem, welches die Möglichkeit bietet, auch über die Homepage der FMA Hinweise abzusetzen. Auf dieser Plattform wird auch ein anonymer Dialog mit den Hinweisgebern zur weiteren Abklärung der Informationen möglich sein. (Anm. d. Red./py: Wobei man sich auf die Anonymität eher nicht verlassen sollte).

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Olympische Winterspiele

Dr. Martin Sturzlbaum, Vorstandsvorsitzender Europäische Reiseversicherung Die Europäische Reiseversicherung ist der offizielle Reiseversicherer der Österreichischen Olympiamannschaft bei den Winterspiele in Sotschi. Das Team wird während der gesamten Dauer und Reise mit einem umfassenden Versicherungsschutz ausgestattet sein. Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Sturzlbaum: „„Ich wünsche der österreichischen Olympiamannschaft viel Erfolg und allen Sportlern und Funktionären, dass sie wieder gesund nach Hause kommen“

ÖAMTC

Online Rechner Aufgrund der Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer hat der ÖAMTC auf seiner Homepage einen Online Rechner installiert. Es ist lediglich die Eingabe der Motorleistung des Fahrzeuges anzugeben, um zu sehen wie hoch sich die neue Steuererhöhung auswirkt. Mit 1. März sollen die Beträge pro Kilowatt über dem Freibetrag (24 kW) erhöht werden und zusätzlich eine Stufenregelung für PKW mit leistungsstärkeren Motoren.

BELGIEN

Neuerungen Nicht nur in Österreich bringt das heurige Jahr viele Veränderungen, auch Belgien wird nicht von Neuerungen verschont. Bargeldzahlungen sind nur mehr bis in der Höhe von 3.000 Euro erlaubt. Darüber hinaus können nur mehr 10% der Summe in Bargeld bezahlt werden,

Auto News Wer fährt am Besten am Automobilmarkt, die Oberklassenautomarken kämpfen nicht nur in Europa um den begehrten ersten Marktplatz. Im letzten Jahr hat der BMW Konzern so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Weltweit wurden rund 1,96 Mio. Fahrzeuge der Marke BMW, Mini und Rolls-Royce ausgeliefert. Audi steht knapp dahinter mit 1,58 Millionen Fahrzeuge, Daimler mit Mercedes und Smart 1,56 Millionen. Im kompakt Bereich ist im Vorjahr wieder ein Ford Marktführer mit 1,1 Millionen Fahrzeugen gefolgt von Toyota mit 1.Mio. Neuzulassungen.

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FACHVERBAND FINANZDIENSTLEISTER WKO ÖSTERREICH

Standesregeln

KURZNACHRICHTEN

EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG

Bereits vor dem offiziellen Beginn des Ehrenschiedsgerichts kann sich der Fachverband der Finanzdienstleister bereits über 143 Anmeldungen zu den Standes- und Ausübungsregeln freuen. KommRat Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): „Das ist ein starkes Zeichen der Branche in Richtung Vertrauensbildung zu ihren Kunden.“ Auch für Konsumenten gibt es ein weiteres Zeichen für umfassendes Service. Auf der Website www.wko.at/pro-kunden kann sich jede/r Interes- KR Wolfgang K. Göltl, sierte Checklisten zu The- Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtmen wie Fremdwährungsschaftskammer Österreich kredit, Anlageprodukte, Goldkauf, Kreditaufnahme, Krisenabsicherung sowie Pensionsvorsorge auswählen und diese als PDF herunterladen. „Auf dem neuen kundenfreundlichen Internetportal finden interessierte Klienten viele Serviceangebote. Damit sind wir noch einen Schritt näher an unsere Kunden gerückt“, erklärt Fachverbandsobmann Göltl dazu.

VIENNA INSURANCE GROUP

Einkauf der Rest muss per Überweisung oder Kredit- oder Bankomatkarte beglichen werden. Bei Nichtbeachtung droht Verkäufern und Käufern eine Strafe in Höhe von 250 bis 250.000 Euro. Die Mehrwertsteuer im Energiesektor wird von 21% auf 6% gesenkt. Die Bestellung eines Autokennzeichens ist nur mehr Online möglich. Die Gastronomie muss ab 2015 verpflichtend ein neues vorgegebenes Kassensystems verwenden, damit soll Schwarzarbeit und Steuerbetrug der Riegel vorgeschoben werden. Arbeiter und Angestelltenverhältnisse werden angepasst. Und noch vieles mehr. (Quelle WKO)

Die VIG in Ungarn hat den Erwerb der AXA Bistosito Zrt. abgeschlossen. Der Erweb erfolgt vorbehaltlich der Genehmigung der zuständigen Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Peter Hagen, CEO VIG: „ Die AXA Biztosito ergänzt unser Portfolio im Segment Leben, das auch insbesondere im Bereich der fondgebundenen Produkte erhebliches Potential aufweist.“ Die Gesellschaft hält den 13. Rang am ungarischen Lebensversicherungsmarkt, der Vertrieb erfolgt über eine eigene Vertriebsgesellschaft sowie Banken und Versicherungsmakler.

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INTERVIEW

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Die Versicherungsmakler als Experten, die dem Kundenvorteil verpflichtet sind Der Wissensmangel der Kunden um die Vorteile einer Maklerberatung – vor allem im Breitengeschäft - ist augenfällig. Vielen sind bspw. der Marktüberblick, die Haftungsverpflichtungen des Versicherungsmaklers oder seine Leistungen in der Schadensabwicklung nicht oder nur unzureichend bekannt. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach ungebundener, kompetenter Beratung und professioneller Hilfe bei der individuellen Risikoanalyse. Zudem leidet die gesamte Branche unter einem Nachwuchsproblem. Wir haben mit Mag. Gerhard Jeidler, „Leiter des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit“ im Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten, gesprochen.

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Jeidler: Wichtig ist mir zu erwähnen, dass die Fachgruppen in den Bundesländern über ihre regionalen Werbe- und PR-Aktivitäten immer wieder engagiert an der Verbesserung des Stellenwertes unseres Berufsbildes arbeiten. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Verunsicherung durch Diskussionen um Transparenz, Honorierungssystem und unterschiedlicher Beratungsqualität bei Finanzdienstleistungen besteht aber ein dringender zusätzlicher Handlungsbedarf seitens des Fachverbandes, das Image der Makler als Versicherungsprofis ihren Leistungen gerecht werden zu lassen, und die Marke „Versicherungsmakler“ eindeutig zu zu positionieren: als ein dem besten Preis-/Leistungsverhältnis verpflichteter, kompetenter und für seine Leistungen haftender Berater. D. h. wir wollen österreichweit mit einheitlichem PR-Auftritt die Marke Versicherungsmakler als Profi stärken. Zudem können wir damit die Interessen aller Versicherer, die mit Maklern arbeiten, vertreten. risControl: Was bedeutet das im Detail? Jeidler: Im September 2013 wurde unser „Gütesiegel“, das die Prüfung des PreisLeistungsverhältnisses durch einen qualifizierten Makler bestätigt und zu einer Steigerung des Vertrauens der Konsumenten führen soll, am Markt präsentiert. Dieses steht allen Versicherern mit Maklervertrieb – mit und ohne Außendienst - zur Verfügung und kann für Polizzen, Angebote und Anträge verwendet werden. Seit dem Jahresende 2013 fokussieren wir uns mit der Kreativagentur CIDCOM auf PR Maßnahmen, mit denen die Themenführerschaft bei für Kunden relevanten Inhalten angestrebt wird. Wir bedienen uns dabei aller Medien, die im Print- und im Hörfunkbereich Relevanz haben, wobei regionale Medien bevorzugt werden. Mit der Gestaltung unserer Landingpage www.versicherungswissen.at als Startseite im Internet, die seit Jänner 2014 zur Verfügung steht, betreten wir Neuland. Unabhängig von den Diensten der WKÖ wird diese dem Konsumenten schnell und klar praxisnahe Auskunft über aktuelle Versicherungsthemen sowie Leistungen und Mehrwert eines Maklers als Ver-

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sicherungsprofi geben. FAQs (Frequently Asked Questions – also häufig gestellte Fragen) geben den interessierten Kunden schnelle, praxisnahe und zielführende Information zu den wichtigsten bzw. häufigsten Versicherungsfragen. Die Antworten ersetzen dabei keineswegs die persönliche Beratung durch den ungebundenen Makler, sie dienen lediglich der Erstinformation. Um ergänzend zu den PR-Maßnahmen Aufmerksamkeit für die Kampagne zu generieren, werden Display-Ads (Banner Werbung) auf unterschiedlichen Lebenshilfeportalen, Nachrichten Websites etc. geschalten. Diese verlinken auf die Landingpage. In allen Botschaften dominiert unsere Unique Selling Proposition (USP) – nur der Makler ermöglicht es dem Kunden, wirkliche Wahlfreiheit bei den Versicherungs-Produkten zu gewähren und im Schadensfall professionell und ungebunden begleitet zu werden. Er ist dabei quasi „der radikalen Kundensicht“ verpflichtet, er bringt seinen Kunden einen nachvollziehbaren Mehrwert. Das bereits erwähnte Gütesiegel auf Basis der gut eingeführten Wort-Bild-Marke „Ihr Versicherungsmakler – die beste Versicherung“ kann dabei parallel zum Begriff Versicherungsprofi optimal verwendet werden. risControl: Mit welchen Themen wollen Sie Themenführer werden? Jeidler: PR tut gut und teilt Wichtiges mit. Deshalb verschicken wir an die Medien Aussendungen, deren Inhalt einerseits für Kunden wichtig ist oder sein kann, und andererseits die Vorteile und Möglichkeiten einer Beratung durch einen Makler als Versiche-

rungsprofi hervorhebt. Inhaltliche Schwerpunkte für 2014 definieren wir in einer Expertenrunde, wo Kommentare und Tipps im Vorfeld entwickelt werden, wobei uns auch jederzeit ein aktuell auftauchendes Thema beschäftigen wird. Zum Beispiel widmen wir den aktuellen Themen Pensionskonto und Invaliditätspension Neu einen gewichtigen Anteil unserer Kommunikation. Das Pensionskonto ist seit 2014 für alle Österreicher – mehr oder weniger - einsehbar und wird somit bald sehr „heiß“ in Österreichs Medienlandschaft diskutiert werden. Um der Arbeiterkammer und dem VKI zuvorzukommen müssen wir mit raschen kompetenten Stellungnahmen die Themenführerschaft übernehmen. Mit objektiven Informationen und Empfehlungen werden wir zu den finanziellen Auswirkungen der Invaliditätspension Neu in den Jahren 2014 – 2018 Stellung nehmen und breit verständlich erklären. Zusätzlich wird eine „Service-Card“ entwickelt, in der die Leistungen und Verpflichtungen eines Maklers als Versicherungsprofi ansprechend und prägnant visualisiert werden. Dieses Informationsblatt in handlichem Format wird allen Maklern zur Weitergabe an deren Kunden zur Verfügung gestellt. Für das kommende Jahr haben wir uns einiges vorgenommen. Neben weiteren Medien-Kooperationen und einer vermehrten Präsenz in sozialen Netzwerken wollen wir mit der Teilnahme an berufsbildenden Messen und der Vorstellung des Jobprofils die Marke Versicherungsmakler als Profi („der kennt sich aus“) bewerben, um auch eine klare Botschaft innerhalb der Maklerschaft zu deponieren: Versicherungsmakler ist ein Beruf mit Zukunft!

INTERVIEW

risControl: Was macht der Fachverband, um diese Defizite in der öffentlichen Wahrnehmung zu beseitigen?

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INTERVIEW

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AUS – UND WEITERBILDUNG

Die wichtigste Sache ist –

Qualität! risControl_01.indd 12

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INTERVIEW

Im Rahmen unserer Serie „Aus- und Weiterbildung“ haben wir diesmal mit Akad. Vkfm. Eric Rubas gesprochen, der im Gremium der Wiener Versicherungsmakler für den Bereich Aus- und Weiterbildung verantwortlich zeichnet. Rubas ist selbst Versicherungsmakler und Financial Planer (eficert).

risControl: Herr Rubas können Sie uns über die Ausbildung im Fachgremium Wien einen kurzen Überblick geben? Rubas: Wir veranstalten schon seit vielen Jahren eine, wie ich finde, sehr erfolgreiche Serie mit dem Titel „Aktuelles Wissen für den Versicherungsmakler von heute und morgen“. Es ist uns gelungen dafür Vortragende zu gewinnen, welche die Themen sehr interessant, fast möchte ich sagen spannend, präsentieren. Unsere Kurse sind so gefragt, dass wir in manchen Jahren mehr Kurse veranstaltet haben, als alle anderen Bundesländer zusammen. Ein weiterer Grund für die hohen Teilnehmerzahlen ist sicherlich auch die sehr restriktive Haltung der Wiener Fachgruppe, dass ohne Prüfung oder Fachgespräch kein Erlangen des Gewerbescheines möglich ist. Wir sind der Auffassung, dass, wenn jemand meint eh alles zu können, eine Prüfung ja eine willkommene Gelegenheit sei dies zu beweisen. Im Übrigen kommen unsere KursteilnehmerInnen nicht nur aus Wien, auch das werte ich als Zeichen, dass die Qualität anerkannt wird. Generell muss man sagen, dass Qualität im zurzeit schwierigen Marktumfeld eine sehr große Rolle spielt. Und um in unserer Branche Qualität bieten zu

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können, bedarf es eben einer guten Ausbzw. Weiterbildung. Wir sehen uns in einer Art Vorreiterrolle und bieten eine sehr breit gefächerte Ausbildung an, für die seitens des Konsumentenschutzes h schon Anerkennung erhalten haben. Eine bundesweite Vereinheitlichung der Ausbildung wäre wünschenswert, doch liegt da der Teufel im Detail. In Wien ist das Thema Landwirtschaft marginal zu sehen, das Zinshausgeschäft ist hingegen ein wichtiger Aspekt. In den anderen Bundesländern ist die Reihenfolge genau umgekehrt. Dieses Beispiel soll zeigen, dass eine Vereinheitlichung nur mit Rücksicht auf lokale Unterschiede sinnvoll ist. Ganz allgemein gesagt ist der Lehrplan für die „klassische Maklerlaufbahn“ gedacht, d. h. eine fundierte Ausbildung für das Privatkundengeschäft und für die Betreuung von Kleinund Mittelbetrieben. Wenn sich dann im Laufe der Zeit für den Makler/Maklerin neue Sparten öffnen, so erwarten wir von ihr oder ihm, dass die dazu notwendigen Informationen in Eigenregie besorgt werden. Es ist eine Utopie zu glauben, dass nach einer Ausbildung alle Feinheiten abgedeckt sind. Das geht insofern nicht, da das Spektrum dafür zu breit gestreut ist.

risControl: Nochmals zurück zur Vereinheitlichung, wie viel wurde davon schon umgesetzt? Rubas: Zurzeit ist die zweite Fassung der vereinheitlichten Skripten bei den Teilnehmern. Das war ein sehr mühevoller Prozess, da man einerseits alle Bundesländer „unter eine Hut bringen musste“, betreffend des Inhaltes, andererseits auch viel Überzeugungsarbeit bei den Vortragenden geleistet wurde, dass sie nach diesen Skripten unterrichten. Ein erwähnenswerter Punkt ist, dass man die Prüfung unabhängig vom Kursort machen kann. Ganz „Mutige“ können das Wissen in Eigenregie – ohne Kursbesuch - erwerben und zur Prüfung antreten. Es ist eine Möglichkeit, die aus meiner Sicht nicht empfehlenswert ist. risControl: Wer besucht Ihre Kurse? Rubas: Im Moment kommt ein Großteil der Teilnehmer aus den bereits vorhandenen Maklerbüros und Angestellten der Versicherungsgesellschaften. Die Anzahl der Kursteilnehmer an den öffentlichen Kursen nimmt zurzeit leicht ab. Dafür gibt es Ausbildungskurse, die sowohl von Ver-

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INTERVIEW

14 sicherungen als auch von Großvertrieben gebucht werden. Unser Ziel ist es die Qualität hochzuhalten, im zweiten Schritt müssen wir uns damit beschäftigen, wie wir ein gutes Einstiegsszenario in unseren Beruf anbieten können. risControl: Jetzt haben Sie die nächste Frage fast vorweggenommen. Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Ist der Beruf des Maklers attraktiv? Rubas: Ob der Beruf attraktiv ist kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass die Anzahl der VersicherungsmaklerInnen rückläufig ist, und die Anforderungen in den letzten 20 Jahren stark gestiegen sind. Daraus schließe ich, dass der Beruf attraktiv und herausfordernd ist. Die Qualität, der im Markt tätigen Kollegen und Kolleginnen, steigt jedenfalls stetig. Aber es ist eben auch sehr wichtig, für beruflichen Nachwuchs zu sorgen. risControl: Wie sehen sie die Diskussionen über die Veränderungen durch die IMD II? Rubas: Im Bezug auf die Provisionsdebatte sehe ich das so, dass bei einem Provisionsverbot der schwächste in der Reihe die Zeche zu zahlen hat, nämlich der Konsument. Der wird definitiv um (s)eine objektive Beratung gebracht. Welche Veränderungen es geben wird, die Aus- und Weiterbildung wird wichtiger denn je, und vielleicht auch

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die Spezialisierung auf einige wenige Sparten. Weil man einfach nicht den kompletten Markt abdecken kann. risControl: Spezialisierungen wäre das nicht auch ein Thema im Ausbildungsbereich? Rubas: Nein, die Absolventen des Maklerkurses müssen sich auch selbst weiterentwickeln. Und der klassische Einzelkämpfer von früher hat meiner Meinung nach nur Überlebenschancen in einem Nischenbereich, wo die Spezialisierung im Vordergrund steht. Im Übrigen bieten wir für Spezialthemen und Nischen mit unserer „best advice“ Serie genau das Ausbildungsformat an das dafür nötig ist. Oder auch unser 4-tägiges Spezialprogramm „Rechtswissen für Versicherungsmakler. risControl: Weiterbildung, berufsbegleitende Ausbildung an Universitäten, Seminare, was braucht man wirklich? Rubas: Eine schwierige Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Denn auch wenn einige Ausbildungen mit dem gleichen Titel abschließen, sind sie nicht vergleichbar. Nehmen wir z. B. die Ausbildung zum akademischen Versicherungs-

kaufmann, diese wird unter anderem auf der WU und im Juridikum in Graz angeboten, beide Ausbildungen haben aber vollkommen unterschiedliche Schwerpunkte. Man muss sich die Schwerpunkte und Anforderungen nach seinen eigenen Zielen aussuchen. Im Prinzip ist es gleichgültig, mit welchem Titel man abschließt, wichtig ist nur, dass einem die Ausbildung bei der täglichen Arbeit hilft. risControl: Verpflichtende Weiterbildung Rubas: Ich bin überzeugt, dass sie kommen wird und das ist auch gut so. Denn der Markt und die Branche entwickeln sich weiter. Nur diejenigen die am neuesten Stand sind, können eine gute Beratung garantieren. Und dazu sind wir ja per Gesetz verpflichtet. Wir sollten auch nicht vergessen, dass es eine verpflichtende Weiterbildung in allen wissensbasierten Berufen gibt. risControl: Wie geht es dem Versicherungsbüro Rubas? Rubas: Auch wir gehen seit 2008 den Weg der Spezialisierung, im konkreten handelt es sich um die Betreuung von Ärzten. Da ich den Dachverband der freien Berufe bereits seit über 10 Jahren im Bereich der Unfallversicherung betreue, war das naheliegend. Spezialisierung bedeutet eine große mentale und organisatorische Veränderung – das kostet anfangs jedenfalls Geld und viel Kraft. risControl: Was ist Erfolg für sie? Rubas: Erfolg ist, wenn ich die Ziele, die ich mir setze, erreiche. Das Problem am Erfolg ist, es braucht Zeit für den Weg dorthin und daher ist Geduld gefragt. Alternative: Absoluter Erfolg ist jedenfalls, gesetzte Ziele zu erreichen. In schwierigen Marktphasen, die wir zweifellos haben, muss man diese Ziele mitunter jedoch anpassen, um sich auch über relative Erfolge freuen zu können. risControl: Wir danken für das Gespräch.

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15 Mehr echte Geschichten auf www.generali.at/menschen

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INTERVIEW

Dieser alte Knacker, bin das wirklich ich? Mein Alter war mir immer egal. Ich habe das Glück, ein Mann zu sein, der erstens mit den Jahren immer besser aussieht und zweitens auch glücklicher wurde. Nicht mehr so getrieben wie als Junger. Dann wurde mein Glück sogar noch besser: Ich liebe eine tolle Frau, die mich auch liebt und wir haben ein Kind bekommen. Und plötzlich bin ich der älteste Papa im Kindergarten. Und plötzlich finde ich das furchtbar. Wie ich aussehe, ist mir noch immer egal. Aber ich will halt noch ewig für die beiden da sein.

Um zu verstehen, muss man zuhören. Ihr Betreuer bei der Generali ist für Ihre Fragen da. Unabhängige Vertriebe, www.generali.at/partner oder 0800 208 808

Unter den Flügeln des Löwen.

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KOMMENTAR

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Performance mit wachstumsorientierten Dividendentiteln Langfristig weisen Aktien mit attraktiver Dividendenausschüttung eine überdurchschnittliche Performance auf. Das kann durch diverse Studien belegt werden. Derzeit sind primär Werte mit starkem Dividendenwachstum und überdurchschnittlicher Dividendenrendite in der Gunst der Anleger, während steigende Anleihenrenditen und die Aussichten auf ein schwächeres Dividendenwachstum die allgemeine Performance von Dividendentiteln bremsen.

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eit am langen Ende die Zinsen wieder steigen, spüren Dividendentitel wieder verstärkt die Konkurrenz zu Staatsanleihen, zumal nach den jüngsten Kursanstiegen die Dividendenrendite der S&P 500 Aktien nur noch bei 1,9% liegt, während sich Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zwischen dem 24. Juli 2012 und dem 13. Jänner 2014 auf 2,83% mehr als verdoppelte. Die Folge: Ab Juni 2012 erzielten jene S&P 500-Werte, die in den vergangenen 12 Monaten keine Dividende ausschütteten mit 2,5% pro Monat eine höhere Performance als die Dividendenzahler mit „nur“ 2,2% pro Monat. Doch langfristig sieht es ganz anders aus. Das kann durch zahlreiche Studien belegt werden:

Performance-Faktor Dividende Eine Studie des US-amerikanischen Researchunternehmens Ned Davis Research, die sich über den Zeitraum von 1972 bis 2011 erstreckt, hat anhand des S&P 500 nachgewiesen, dass Unternehmen, die eine Dividende zahlen, langfristig outperformen. Während der Index in diesem Zeitraum durchschnittlich um 7,3% pro Jahr zulegen konnte, erzielten diejenigen Aktien, die generell eine Dividende zahlen aber diese gleich beließen durchschnittlich 8,8% p.a. vgl. mit lediglich 1,7% p.a. bei jenen Titel,

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die keine Dividenden ausschütten. Aktien, deren Dividenden kontinuierlich erhöht wurden schlugen den Gesamtmarkt sogar um 2,3% pro Jahr. Groß ist hingegen die Enttäuschung im Falle von Dividendenkürzungen, weshalb Aktien mit Dividendenkürzungen im Schnitt mit 0,5% pro Jahr ins Minus rutschten. Laut der vom Deutschen Institut für Portfolio-Strategien an der FOM-University of Applied Sciences durchgeführten DSW/dips Dividendenstudie 2013 brachten es aus dem Spektrum der Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX jene Aktien, die im Vorjahr eine Dividende zahlten, im Zeitraum von Jänner 2004 bis Dezember 2012 auf eine Performance von 12,3%. Damit wurde der Gesamtmarkt um 3,2 Prozentpunkte p.a. geschlagen. Sogar auf 15,3% p.a. brachte es ein gleichgewichteter Korb aus 26 Unternehmen, die im Untersuchungszeitraum ihre Dividendenzahlung erhöht bzw. nie gesenkt haben. Demgegenüber stehen nur 6,7% p.a. bei den Dividenden-Abstinenzlern. Eine lukrative Strategie ist es, zum gleichen Zeitpunkt unter den 10 DAX-Werten mit der höchsten Dividendenrendite jene 5 mit den niedrigsten Aktienkursen gleichgewichtet ins Portfolio zu legen und immer nach 12 Monaten nach gleichem Schema ein Portfolio-Rebalancing durchzuführen. Während es der DAX zwischen 1960 und 2004 nur auf eine jährliche Performance von

Michael Kordovsky

durchschnittlich 4,9% brachte erzielte diese Strategie 9,6% p.a.. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit einer Langzeituntersuchung des Bestseller-Autors, James O Shaughnessy. Zwischen 1952 und 1996 hätten die jeweils ein mal pro Jahr gekauften 50 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus den höchst-kapitalisierten Aktien aller US-amerikanischen Börsen um 14.76% zugelegt, während alle groß kapitalisierten Werte im Durchschnitt 13,11% erzielten.

Kontinuierliche Dividenden erfordern solide Erträge Die Erklärung für diese Outperformance ist einfach: Auf die Dauer müssen sich Unternehmen die Dividendenzahlung aus dem Gewinn und Cash Flow auch leisten können. Dies erfordert eine hohe Ertragskraft. Je größer dabei ein Unternehmen ist, desto stabiler ist in der Regel dessen Dividendenzahlung. Je stärker dabei das Dividendenwachstum ist, desto höher sind die dividenden-spezifischen Performance-Chancen. Allerdings können Dividendenzahlungen in Konkurrenz mit realwirtschaftlichen unternehmerischen Investitionen treten. In Phasen mit starkem Wirtschaftswachstum kann unter Umständen das Dividendenwachstum etwas gebremst werden – eine Entwicklung, die sich derzeit in den USA abzeichnet:

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KOMMENTAR

Dividendenwachstum im Blickfeld

Dauerbrenner und Dividendenklassiker:

In den USA ist das Wirtschaftswachstum im 3. Quartal 2013 bereits auf 4,1% gestiegen und es besteht Nachholbedarf bei unternehmerischen Investitionen. Die Unternehmen verhielten sich nämlich in den vergangenen Jahren besonders zurückhaltend bei realwirtschaftlichen Investitionen und so stand mehr Geld für Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen zur Verfügung. Das Ergebnis: Ende des 3. Quartals 2013 stieg die Anzahl der Dividendenzahler im S&P 500 Index auf ein 17-Jahres-Hoch von 417 Werten bzw. 84% der im Index erhaltenen Werte. Zwei Drittel der Unternehmen hoben die Dividendenausschüttung an. Das ist der höchste Anteil seit 20 Jahren. Allerdings lag die Ausschüttungsquote mit 31,5% der Gewinne im historischen Vergleich - vor allem für Zeiten außerhalb der Rezession - auf einem relativ hohen Niveau, was darauf zurückzuführen ist, dass zuletzt das Gewinnwachstum mit dem Dividendenwachstum nicht mehr Schritt halten konnte. Bei den Werten des S&P

annähern. Laut Angaben des FinanzdatenAnbieters, FactsSet senkten die Analysten ihre Prognosen für das Dividendenwachstum in den kommenden 12 Monaten auf 8,7% und somit auf die niedrigste erwartete Wachstumsrate seit dem 3. Quartal 2010. Angesichts dieser Tatsachen sind derzeit Dividendentitel mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite und starken DividendenErhöhungen in der Gunst der Anleger. Während es der S&P 500 Index in den vergangenen 12 Monaten bis Mitte Dezember 2013 auf 25,1% brachte, lag die Performance der Top 10 Dividenden-Wachstums-Aktien der vergangenen 12 Monate bei durchschnittlich 41,6%, was eine Outperformance um 16,5 Prozentpunkte bedeutet. Die Gruppe der Dividenden-Wachstumsaktien ist jedoch in dieser Statistik von FactSet auf jene mit einer Dividendenrendite von mindestens 2% begrenzt. Mit 85,3% Performance-Spitzenreiter war dabei der Festplattenhersteller Seagate Technology, dessen Dividende um 46,% angehoben wurde. Per 13.1.2014 lag die Forward-Dividenden-Rendite bei 2,9%. Die Terminbörse, CME-Group brachte es auf

500 Index stand im Durchschnitt der vergangenen 3 Jahren ein Gewinnwachstum von 9,8% p.a. (vergangene 12 Monate 6%) einem Dividendenwachstum von 14,9% p.a. (vergangene 12 Monate bis zum 3. Quartal 13,1%) gegenüber. Im Gegensatz dazu lag das durchschnittliche Gewinnwachstum der vergangenen 10 Jahre bei 7,1% p.a. und das Dividendenwachstum war mit 6,1% p.a. sogar deutlich niedriger. Nun sieht es so aus, als würde sich das Dividendenwachstum wieder langjährigen Durchschnitten

ein Plus von 63,3% und die Werbeagentur, Omnicon Group auf 42,5%. In dieser Gruppe vertreten waren u.a. noch die Hypothekenbank Wells Fargo, Texas Instruments und Invesco. Doch massive Dividendenerhöhungen in einem bestimmten Jahr können sich auch als „Eintagsfliegen“ entpuppen, weshalb ein Blick auf jene Unternehmen geworfen werden sollte, die schon seit Jahrzehnten ihre Dividendenausschüttungen kontinuierlich steigern. In diese Kategorie fallen:

Johnson & Johnson: Das Dividendenwachstum des Pharmariesen beträgt 12,8% p.a. seit 1990 und die aktuelle Forward-Dividendenrendite 2,80%

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American States Water: Der US-Wasserversorger hat 60 Jahre in Folge seine Dividende erhöht und weist eine Forward-Dividendenrendite von 2,9% auf. Procter & Gamble: Der Konsumgüterhersteller konnte die Dividendenausschüttung 57 Jahre in Folge steigern und seit 1973 gelingt es, im Schnitt alle 7 Jahre die Dividende zu verdoppeln. Die aktuelle (per 13.1.2014) Forward-Dividenden-Rendite liegt bei 3,0%. 3M: Das innovative Konglomerat steigerte die Dividende 56 Jahre in Folge und seit dem Jahr 2000 liegt die durchschnittliche Dividendenerhöhung bei 6,2% p.a.. Die aktuelle Forward-Dividenden-Rendite beträgt 2,50%. Vectren: Der Versorger überzeugt mit einer attraktiven Forward-Dividendenrendite von 4% und konnte 54 Jahre in Folge die Dividende erhöhen.

Über 40 Jahre Dividendensteigerung in Folge und eine aktuelle Forward-Dividendenrendite von über 2,50% verfügen u.a. noch Coca Cola, Emerson Electric, Altria Group (Forward-Dividenden-Rendite von 5,2%) und der Konsumgüter-Anbieter Kimberly-Clark.

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SEMPER CONSTANTIA PRIVATBANK

Markteinschätzung 1. Quartal 2014

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ie anhaltende Konjunkturerholung in den Industriestaaten spricht im ersten Quartal für eine Fortsetzung der Trends, die bereits das Jahr 2013 geprägt haben. Ebenfalls nach den starken Kursgewinnen des Vorjahres bleiben Aktien die interessanteste Anlageklasse für 2014, Analysen zeigen nach wie vor eine faire Bewertung von Aktien. Favoriten sind weiterhin europäische Aktien, besonders die Sektoren wie Energie, Versorger, Telekommunikation und teilweise Rohstoffe haben das größte Potenzial. Trotz der niedrigen Leitzinsen in der Eurozone und in den USA werden im ersten Quartal bei länger laufenden Anleihen weitere Renditeanstiege erwartet. Grund dafür ist das solide Konjunkturumfeld in den USA, welches die Notenbank zu weiteren Reduktionsschritten beim Anleihenkaufprogramm veranlassen dürfte. Trotz Bemühungen der EZB werden sich die Renditen von Euro-Kernländer-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen hoher Bonität nicht gänzlich vom Renditeanstieg in den USA abkoppeln können, weshalb ein niedriges Zinsänderungsrisiko und eine Untergewichtung von Anleihen zu empfehlen ist. Positive Konjunkturaussichten für die Industrieländer bieten ein erfreuliches Immobilienjahr 2014. Am aussichtsreichsten sind die europäischen Immobilienaktien, welche bereits 2013 vom Ende der Rezession in der Eurozone profitierten. In Asien könnte Japan in den nächsten Monaten aufgrund der lockeren Geldpolitik profitieren, jedoch sieht der dortige Markt aber weniger attraktiv aus.

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Wachstum in Europa Das Wachstum der Wirtschaft der Eurozone seit dem 2. Quartal 2013 ist eine gute Nachricht, allerdings verläuft die Erholung nur sehr langsam. Im neuen Jahr wird zwar eine Beschleunigung des Wachstums erwartet, allerdings stehen die Auswirkungen der Krise einem Aufschwung entgegen. Durch die hohe Arbeitslosenrate in der Eurozone, die seit 2011 leicht zurückging, wird es keinen signifikanten Anstieg des privaten Konsums geben. Auch in den einzelnen Ländern gibt es Unterschiede, so wird es in Österreich und Deutschland einen Aufwärtstrend in der Wirtschaft geben, weniger erfreulich sind die Aussichten für Italien, wo trotz Ende der Rezession die Wirtschaft 2014 kaum wachsen wird. Weiteres fiel Frankreich durch seine geringe Wettbewerbsfähigkeit negativ auf, allerdings haben auch Belgien und Finnland mit steigenden Lohnstückkosten zu kämpfen. Das Wachstum in der Eurozone ist zudem zu gering, als dass sich ein signifikanter Teuerungsdruck aufbauen könnte. Die schwache Auslastung der Kapazitäten und die damit verbundene hohe Arbeitslosigkeit sind auf der anderen Seite mitverantwortlich für den seit geraumer Zeit beobachteten geringen Preisauftrieb in der Eurozone.

US-Wirtschaft Trotz minimaler Inflation ist der Preisdruck auch in den USA nicht allzu hoch, obwohl die Wachstumsaussichten deutlich besser sind. Im Vergleich zu Europa wächst

die US-Wirtschaft seit über 2 Jahren kontinuierlich. Die Aussichten für die Wirtschaft in den USA sind positiv, da sich der US-Immobilienmarkt erheblich verbessert hat. Zudem hält sich der Arbeitsmarkt seit Anfang 2013 mit einer Arbeitslosenrate von 7% im zufriedenstellenden Bereich, bis Ende 2014 dürfte die Rate sogar auf unter 6,5% fallen. Nach einem Wachstum von 1,7% im Gesamtjahr 2013 sollte sich das US-Wirtschaftswachstum in 2014 auf gut 2,5% beschleunigen.

Asien Seit mittlerweile einem Jahr kurbelt Premierminister Abe mit Erfolg die Wirtschaft anhand einer aggressiven Geldpolitik und einer ausgabefreudigen Fiskalpolitik an. Durch den schwachen Yen und der damit unterstützten Exportwirtschaft dürfte die japanische Wirtschaft im Jahr 2013 wachsen. Um diesen Erfolg beizubehalten, müsste Japan tiefgreifende Strukturreformen angehen. Ob und wann die ausufernde Staatsverschuldung von über 200% zu einem Vertrauensverlust führen wird, stellt das größte Risiko dieses Experiments dar. In China wurde eine weitere marktwirtschaftliche Umstrukturierung beschlossen, dass Ziel ist es, in den nächsten Jahren die Freihandelszone zu erweitern, Zinsen und Wechselkurse zu liberalisieren, Börsengänge zu erleichtern und das Rechtssystem zu verbessern. Langfristig gesehen ist dieser Schritt unerlässlich, allerdings werden der Abbau von Überkapazitäten und die Notwendigkeit einer Eindämmung von Kre-

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bleiben. Die Notenbanken wollen das Wirtschaftswachstum stimulieren, um möglichen Deflationsgefahren entgegenzuwirken. Während Japan seine vorhin erwähnte Geldpolitik fortführen wird, und auch in der Eurozone expansive Schritte wahrscheinlich sind, so wird für die USA schrittweise eine vorsichtige Reduktion der Geldpolitik erwartet.

Aufstrebender Markt EZB In den anderen aufstrebenden Märkten wird 2014 ein herausforderndes Jahr, so hat eine Reihe von Ländern, (Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei und Brasilien) mit höheren Leistungsbilanzdefiziten die Inflation angezogen-zum Teil wegen der Abwertung der Landeswährungen. Um dem gegenzusteuern werden weitere Zinsanhebungen notwendig sein, welche die Binnenkonjunktur belasten werden. Andererseits bieten sich auch Vorteile beim Export, die bei wichtigen Handelspartnern (USA, China, Europa) auch genutzt werden. Mittel- und Osteuropa dürften von der expansiven Geldpolitik der EZB und der leicht wachsenden Konjunktur profitieren. Die Geldpolitik wird in den Industrieländern auch im heurigen Jahr sehr locker

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Die EZB ist mit einer schleppenden Konjunkturerholung und Inflationsprognose weit unter ihrem Zielwert von 2% konfrontiert. Um Deflationsgefahren, einem Anstieg der Geldmarktsätze und voreiligen Zinsanhebungsfantasien zu begegnen, hat die EZB im November 2013 ihren Leitzins auf ein historisches Tief von 0,25% gesenkt, und die Notenbank ist noch für weitere Lockerungsschritte bereit. Sollten die Geldmarktsätze nach oben steigen bzw. die Geldmarktkurve steiler werden, so würde die EZB mit einer weiteren Senkung des Leitzinses entgegensteuern. Von einem Wertpapierankaufsprogramm wie in den USA oder Japan ist die EZB trotz einiger Gedankenspiele noch weit

entfernt. Dafür würde die EZB ein pointierteres Deflationsszenario oder ein unwahrscheinliches Wiederaufflammen der Eurozonen-Krise zur Rechtfertigung benötigen. Momentan gibt es keinen akuten Handlungsbedarf seitens der EZB, da die Konjunktur sich langsam verbessert und die Inflation Anfang 2014 wieder leicht über 1% steigen sollte. Die EZB wird aber weiterhin versuchen jegliche Zinsanhebungsspekulationen zu dämpfen. Auch die US-Notenbank (Fed) betont, dass die Leitzinsen noch sehr lange nahe Null bleiben werden, allerdings hat sie im Dezember ihre Anleihenkäufe etwas reduziert, nachdem der erste Versuch misslungen war. Die Erholung von Konjunktur und Arbeitsmarkt sollte eine weitere schrittweise Drosselung des Ankaufsvolumens geben, welches Anfang 2014 bei USD 75 Mrd. lag. Ein Anstieg der Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen wird im ersten Quartal schwer zu verhindern sein, auch wenn die Fed durch ihre tiefen Leitzinsen Maßnahmen getroffen hat. Dadurch wird auch ein gewisser Aufwärtsdruck bei deutschen Staatsanleihenrenditen zu spüren sein, der wegen der Tiefzinspolitik der EZB aber geringer ausfallen sollte. Denn solange die

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ditwachstum und Immobilienpreise vorerst die Konjunktur dämpfen. Nach dem Wachstum 2013 entwickelte sich die Wirtschaft im neuen Jahr vor dem Hintergrund jüngster Reformbemühungen zur Reduktion einer überschäumenden Investitionstätigkeit hin zu einem etwas langsameren, aber dafür tragfähigeren Wachstum.

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Inflationserwartungen tief bleiben und seitens der EZB keine Zinsanhebungen erfolgen, besteht auch für deutsche Staatsanleihenrenditen kein Aufwärtsdruck mehr.

Unternehmensanleihen Der Unternehmensanleihenmarkt blickt trotz der Marktängste über die Auswirkungen einer anstehenden Rücknahme der Anleihenkäufe durch die Fed und der zeitweisen heftigen Turbulenzen auf ein gutes Jahr 2013 zurück, wobei das Umfeld 2014 schwieriger wird. Die Unternehmensanleihen profitieren relativ zu risikoarmen Staatsanleihen von den höheren Kreditrisikoprämien, während gleichzeitig mit keinen wesentlichen Anstiegen bei den Ausfallsraten zu rechnen war. Aktuelle Renditen und Risikoprämien bieten keinen ausreichenden Puffer mehr für einen Anstieg der Ausfallsraten, ebenso gefährden steigende risikolose Staatsanleihenkredite die Ertragserwartungen. Eine gute Selektion wird damit immer wichtiger.

Globale Überschuldung Die Staatsverschuldungen hat sich seit 2008 dramatisch erhöht und global historische Höchststände erreicht, die klaren Konsequenzen daraus sind, dass sich die Ausfallswahrscheinlichkeit der Schuldner erhöht

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hat, und dass das Wirtschaftswachstums über längere Zeit deutlich unterhalb des Durchschnitts liegen könnte. Ein Großteil der Einkommen wird trotz extrem niedriger Zinsenbelastungen zur Bedienung der Schulden verwendet und steht daher für den Konsum nicht zur Verfügung. Das Jahr 2008 und die darauffolgenden Jahre haben sowohl bei Konsumenten als auch bei Unternehmen deutliche Spuren hinterlassen, man agiert bei Ersatz- und Neuinvestitionen und beim Konsum eher verhaltener. Viele Unternehmen haben die vergangen Jahre zum Abbau der Verschuldung, Kostensenkung, Finanzierungs-, Kosten- und Organisationsstrukturen Optimierung genutzt. Die Bilanzen sind tendenziell gut und wesentlich solider als vor der Krise, obwohl die Verschuldungsquote in den letzten Monaten wieder leicht zugenommen hat.

Aufwärtstrend intakt Bei genauerer Betrachtung der Aktienmarktentwicklung der letzten 100 Jahre stellt man fest, dass sich sowohl starke Expansionen als auch Konsolidierungsphasen einander ablösen, diese Phasen dauerten jeweils rund 15 bis 20 Jahre. Ein Investmentzyklus in einzelnen Assetklassen bzw. Investmentthemen kann fünf bis sieben

Jahre dauern und endet typischer Weise damit, dass in den jeweiligen Assetklassen die Bewertungen Höchststände erreichen und Preise nachhaltig zu fallen beginnen. Trotz geringem Gewinnwachstums kann ein Unternehmen auf soliden Beinen stehen und gute Profitabilität aufweisen. Die aktuellen Gewinne sowie die ausgeschütteten Dividenden ergeben einen deutlichen Vorsprung gegenüber den teureren Bewertungen anderer Assetklassen, allen voran Staatsanleihen.

Einfluss der Notenbanken & Währungen In den USA werden 2014 ein Wachstum der Wirtschaft und ein Rückgang der Arbeitslosen erwartet, im Gegensatz dazu wird in Europa lediglich ein Wachstum von 1,2% vorausgesagt. Krisenländer wie Spanien, Irland und Portugal werden die ersten guten Auswirkungen ihrer Reformen spüren, während Italien und Frankreich nur wenig wachsen werden. Auch in Großbritannien dürfte sich der Wirtschaftsaufschwung 2014 fortsetzen, so wird, deutlich höher als im Euroraum, ein Plus von 2,25% erwartet. Die momentane Arbeitslosenquote von 7,6% könnte mit Jahresende auf 7% fallen, die Bank of England wird den Leitzins weiterhin bei 0,5% belassen und das britische Pfund wird im ersten Quartal dem Euro gegenüber stark bleiben. Sollte es an den Märkten zu Turbulenzen und Spannungen kommen, so ist der Schweizer Franken bei Investoren sehr beliebt. Die Schuldenkrise in Europa hatte den Franken gegenüber dem Euro im August 2011 fast bis zur Parität steigen lassen. Für 2014 wurden die Wachstumsprognosen auf 2% erhöht und auch die Inflationsdaten sollen leicht höher als die durchschnittlichen sein. Japans expansive Wirtschaftspolitik, die vor allem auf die Deflation gerichtet ist, wird sich auch 2014 fortsetzen. Um den Zielwert von 2% Inflation zu erreichen, werden derzeit rund 70 Billionen Yen pro Jahr in den Markt gepumpt. Die Bank of Japan wird auch in Zukunft noch expansiver auftreten: „Unlimited monetary easing“ lautet die Devise um das Inflationsziel zu erreichen.

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Jetzt neu! Das Vorsorgekonto: Die neue klassische Lebensversicherung der Allianz. Fragen Sie Ihren Maklerbetreuer!

Ulrike Stricker – Makler-Center Burgenland

Unser Anspruch: höchste Qualität für unsere Vertriebspartner! Ihre Rückmeldungen, auf die wir stolz sind: 1. Platz im Weiterbildungsangebot: Wir sind stolz auf unsere Top Partner- und BAV-Akademie und informieren Sie gerne. 1. Platz in der BAV: Wir sind der Partner in diesem stark wachsenden Bereich und werden das auch weiterhin bleiben. 1. Platz in der Technischen Versicherung: Ein klarer Auftrag, den Vorsprung zu halten und auszubauen.

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Hoffentlich Allianz.

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Johannes Muschik, Obmann von AFPA und geschäftsführender Gesellschafter der Vermittlerakademie

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lltag in einem Maklerunternehmen: Ein Kunde ruft an und beklagt die zu niedrig ausgefallene Abrechnung eines Schadensfalls. Immer wieder haben Versicherungsvermittler mit solchen und weiteren Reklamationen zu tun. Ihr Verhalten im Beschwerdefall ist seit kurzem durch eine Richtlinie der EU Versicherungsaufsicht, EIOPA, vorgegeben. Vorbereitend auf die neue EU Richtlinie für den Umgang mit Kundenbeschwerden fand im Sommer 2013 eine Konsultation der EU Versicherungsaufsicht in Frankfurt statt. AFPA, der Verband der österreichischen Versicherungs- und Finanz Professionisten nahm gemeinsam mit dem EU Dachverband der Versicherungsvermittler und Finanzberater, FECIF, daran teil. Ziel der Aufsichtsbehörde war es, einheitliche und verbindliche Regeln für den Umgang mit Kundenbeschwerden festzulegen. Zunächst galt es aber festzulegen, was überhaupt darunter zu verstehen ist. „Beschwerde“ bedeutet nach Ansicht von EIOPA „eine an einen Versicherungsvermittler gerichtete Erklärung von Unzufriedenheit in Bezug auf seine Vermittlungstätigkeit.“ Der Beschwerdeführer oder „Kläger“ ist „eine Person, die vermutet, dass sie auf eine Beschwerde Anspruch besitzt und diese auch bereits erhoben hat.“

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Nachdem diese und weitere grundlegende Begrifflichkeiten abgestimmt waren galt es im nächsten Schritt die EU Behörde zu informieren, wie häufig es bei Versicherungsvermittlern zu Beschwerden kommt. Dazu hatte AFPA 2012 im Rahmen des ersten Branchenprofils über den heimischen Vermittlermarkt umfangreiche Daten erhoben.

Häufigkeit von Reklamationen Unterschieden wurden von AFPA a) informelle Beschwerdefälle, bei denen Kunden auf Grund von Unklarheiten, Unzufriedenheit mit den Leistungen oder den Produkten beim Unternehmen urgieren und b) formale und juristische Fälle bei denen eine Beschwerde entweder nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung für den Kunden geführt hat und dieser in Folge dessen zu Gericht ging oder gleich den Rechtsweg beschritten hat. Bei einem nach dem Zufallsprinzip ausgesuchten Sample von 7.063 Geschäftsfällen selbständiger Versicherungsvermittler kam es

in 48 Fällen zu einer Kundenbeschwerde und in drei Fällen zu einer gerichtlichen Klage. Das entspricht einem Anteil von 1,22% Beschwerden und 0,08% Klagefällen. Oder, in jedem 82igsten Geschäftsfall kommt es zu einer Unzufriedenheit des Kunden und in jedem 1.250igsten Fall zu einer Klage. Somit konnte auf Grundlage statistischer Daten nachgewiesen werden, dass die Häufigkeit von Kundenbeschwerden bei Versicherungsvermittlern sehr gering ist.

Gründe für Reklamationen Fast 90% aller Beschwerden betreffen Geschäftsfälle mit einer Jahresprämiensumme

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Rasche Lösung in 80% aller Fälle AFPA konnte der EU Versicherungsaufsicht auch nachweisen, dass die Mehrzahl der Kundenbeschwerden durch Versicherungsvermittler rasch und unbürokratisch gelöst wird. Konkret werden 57% aller Reklamationen durch Kulanz des Beraters und/oder des Produktgebers beseitigt. Fast ein Viertel der Beschwerdeführer, 23%, ziehen ihre Reklamation wieder zurück, nachdem sie behandelt wurde. Nur 10% führen zu Streitfällen, die durch Klagen oder in Mediations- und Schlichtungsverfahren entschieden werden. 10% der Beschwerden bleiben länger als ein Jahr offen und „harrten“ im Berichtszeitraum noch ihrer Lösung. Fazit der Ausführungen von AFPA gegenüber der EU Versicherungsaufsicht war, dass Beschwerden bei Versicherungsvermittlern zwar vorkommen, jedoch ihre

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unter 1.000 Euro. Typische Anlässe sind nicht versicherte Risiken, die beispielsweise in der Haushaltsversicherung doch schlagend wurden. Ein anderer häufiger Grund für Beschwerden ist die Gewinnentwicklung von Lebensversicherungen, die hinter den Erwartungen der Kunden bleiben. Auf den Punkt gebracht behandeln 50% der Beschwerden Defizite aufgrund der Entwicklung des Versicherungs- und Kapitalmarktes (Anm., Wettbewerb und Finanzkrise). 46% der Reklamationen gründen sich auf Produkte, die nicht das hielten was erwartet wurde. Nur in vier (!) Prozent aller Fälle bemängelten Kunden die Beratungsleistung des Vermittlers.

Häufigkeit mit 1,3% aller Geschäftsfälle sehr gering ist. Probleme wegen „schlechter Beratung“ kommen überhaupt nur in einem von knapp 2.000 Fällen vor. Auf dieser guten Ausgangsbasis wurden in Folge Wünsche der Marktteilnehmer formuliert.

Acht Punkte Programm für Beschwerdemanagement EIOPA unterteilt in ihrer Richtlinie die Beschwerdeführung in einzelne Prozessschritte. Zunächst gilt es durch einen Vermittler festzustellen, ob er überhaupt betroffen ist. Beklagt sich etwa ein Kunde über einen Mangel, der nicht durch den Vermittler sondern eine Dritte Partei verursacht wurde, dann muss er den Kunden darüber informieren und dessen Beschwerde an die richtige Stelle weiterleiten. Damit Mitarbeiter des Versicherungsvermittlers wissen, was sie im Beschwerdefall zu tun haben sind sie durch das Unternehmen entsprechend zu schulen. Sie müssen auch eine schriftliche Leitlinie über den Umgang mit Kundenbeschwerden erhalten, wobei auch ein Mitarbeiter ernannt wird, der für Beschwerdemanagement zuständig ist. Seine Aufgabe ist auch die Registrierung und Dokumentierung der Beschwerden. Auf Anfrage von Behörden muss das Unternehmen Einsicht in diese Akten gewähren. Häufen sich Reklamationen mit derselben Ursache ist der Versicherungsvermittler verpflichtet, Nachforschungen anzustellen warum es zu mehreren gleichlautenden Beschwerden kommt und die Ursache dafür zu beseitigen. Die Korrespondenz mit sich beschwerenden Kunden ist schriftlich und in einer für ihn verständlichen Sprache zu führen.

Für diese einzelnen Ablaufschritte konnte AFPA erfolgreich Vereinfachungen anregen, die der betrieblichen Realität von Klein- und Mittelberieben der österreichischen Versicherungsvermittler gerecht werden. Ebenfalls Erfolg hatte der Vorschlag, nicht jedes Unternehmen möge im Streitfall eine Mediation anbieten müssen.

Nationale Schlichtungsstellen integriert In Österreich und weiteren EU Ländern gibt es bereits Schlichtungsstellen, an die sich Versicherungskunden wenden können, wenn sie Schwierigkeiten mit Vermittlern haben. AFPA und FECIF hatten daher vorgeschlagen, dass Versicherungsvermittler auf diese vorhandenen Einrichtungen hinweisen. Denn, die ursprüngliche Idee einer unternehmensinternen Schlichtung war auf Versicherungskonzerne ausgerichtet gewesen, deren Beschwerdeführung kurz zuvor ebenfalls durch EIOPA geregelt worden war. EIOPA integrierte vorhandene „ADR“ (Anm., alternative dispute resolution“) Einrichtungen womit eine große Entlastung für alle heimischen und europäischen Maklerkollegen erreicht wurde. Die neue EIOPA Guideline zum Beschwerdemanagement wurde inzwischen veröffentlicht. Versicherungsvermittler, Makler und Agenturen, haben sich nun betriebsintern vorzubereiten und ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen. AFPA Mitglieder können den Text bereits im Extranet des Verbands abrufen. In Kürze sollte er auch von der zuständigen Behörde veröffentlicht werden.

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Rote Karte für Lebensmittel-Spekulanten Von Michael Kordovsky

Seit der Finanzkrise werden von Banken und Hedgefonds verstärkt Lebensmittel als Investment zur weiteren Portfolio-Diversifikation herangezogen. Der Anteil spekulativer Warentermin-Geschäfte ist seit dem Jahr 2000 im Anstieg. Mittlerweile verdichten sich in diversen wissenschaftlichen Untersuchungen die Indizien, dass ausgedehnte Preisschübe bei Grundnahrungsmitteln und eine steigende Zahl an Hungernden in den Entwicklungsländern die Folgen sein könnten. In der Politik werden die Stimmen für ein Verbot der LebensmittelSpekulation laut. Doch nicht alle „Nahrungsmitte-Investments“ führen zu Teuerung und Hunger.

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ebendrind und Schweinebäuchen der Absicherung der Realwirtschaft gegenüber unerwartet ungünstigen Preisschwankungen. Farmer verkauften zwecks Kalkulierbarkeit ihrer Erträge ihre Getreideernten auf Termin, während sich auf der anderen Seite beispielsweise Bäckereien und Müsli-Produzenten gegen überraschende Preisanstiege bei Getreide absicherten. Genau zu diesem Zweck waren die Termingeschäfte mit Agrarprodukten ursprünglich auch konzipiert worden. Spekulanten wie Hedgefonds und Trader spielten hier nur eine untergeordnete Rolle. Bis zur Jahrtausendwende wurde nämlich das Volumen spekulativer Transaktionen durch Positionslimite pro Marktteilnehmer begrenzt. Doch im Jahr 2000 setzten der damalige Vorsitzende des Bankenausschusses im Senat, Phil Gramm und der damalige Finanzminister, Robert Rubin, 2 radikale Gesetzesänderungen durch: Der „GrammLeach-Bliley-Act“ ermöglichte es, dass Finanzkonzerne fortan alle Arten von Finanzgeschäften unter einem Konzerndach vereinen durften. Die langjährige Trennung zwischen konventionellen Bankgeschäften und Investmentbanking war aufgehoben

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und der Handel mit Derivaten begann zu boomen. Durch das 2. Gesetz, den „Commodity Futures Modernization Act“, sind OTC-Derivate-Geschäfte von jeder Aufsicht freigestellt, und auch die Begrenzungen des Future-Handels mit Energierohstoffen gehörten der Vergangenheit an. Gleichzeitig hob die Terminbörse in Chicago ihre Positionslimite für Futures auf Getreide und Sojabohnen an: Waren einst nur 600 Kontrakte pro Handelsteilnehmer und Getreidesorte erlaubt, stiegen diese für Weizen und Sojabohnen auf je 6.500 bzw. 10.000 und für Mais sogar auf 22.000 Kontrakte. Dies ermöglichte es einzelnen Marktteilnehmern bis zu 1% der gesamten Erntemenge aufzukaufen. Das war erst der Anfang. Durch geschickte politische Interventionen von Goldman Sachs kamen Anbieter von Indexfonds aufgrund ihres Hedge-Interesses bei ihren Finanzgeschäften in den Genuss einer Ausnahmeregelung, die eine Befreiung von Positionslimiten vorsah. Ursprünglich war diese Ausnahme nur realwirtschaftlichen Rohstoffanbietern- und Verbrauchern vorbehalten. Infolge einer Neu-Interpretation der Gesetzeslücke durch diverse Investmentbanken waren auf einmal der moder-

nen Nahrungsmittelspekulation die Tore geöffnet.

Indexfonds, ETPs und CFDs auf Lebensmittel – OttoNormalverbraucher zockt mit 2004 legte die Deutsche Bank einen offenen Rohstoff-Fonds für Privatanleger mit dem Namen „PowerSharesDB“ auf. Dieser börsennotierte Fonds (ETF, exchange traded fund) wurde zum Renner und die RohstoffETFs schossen wie Pilze aus dem Boden. Darüber hinaus wurden von diversen Instituten auch Agrar-Rohstoff-Fonds und Zertifikate auf Agrar-Rohstoffe ausgegeben, die sich an der Wertentwicklung der entsprechenden Futures orientierten. Ein weiterer Boom entstand bei Exchange-Traded Products (ETPs) wie die Rohstoff-ETCs (exchange traded commodities) des Branchenpioniers ETF Securities. Die Agrar-ETPs von ETF Securities sind als börsennotierte Nullkuponanleihen mit unbegrenzter Laufzeit konzipiert. Ihre Performance orientiert sich an den zugrundeliegenden Rohstoffindizes, die ihrerseits die Wertentwicklungen der betreffenden Futures reflektieren. Um diese Performance exakt zu generieren

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Die moralische Seite – Spekulanten als Preistreiber Fakt ist, dass durch die zahlreichen AgrarRohstoff-Handelsmöglichkeiten einst unbefugten Privatanlegern und Spekulanten ein perverses Glücksspiel mit dem Essen auf dem goldenen Tablett serviert wird. Die Folge: Seit der Jahrtausendwende stieg der Anteil an Spekulanten an den Rohstoffmärkten von 30 auf 80 Prozent. Laut Recherchen der Verbraucherschutzorganisation foodwatch stieg von Oktober 1998 bis Oktober 2008 an der Chicago Board of Trade der Anteil spekulativer Weizenkontrakte von 29,5 auf 74,9%. Das bedeutet, dass der Anteil der normalen Hedge-Transaktionen der Lebensmittel-Industrie auf ein Viertel schrumpfte. Neu hinzu kamen jedoch Index-Fonds die 32,6% des Volumens ausmachten, während der Anteil an „Nahrungsmittelzocker“ (vorwiegend Hedgefonds) auf 42,3% stieg. Laut einer Schätzung von Barclays stieg von 2003 bis Früh-

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jahr 2011 das Volumen der Derivate auf Rohstoffe aller Art von 13 auf 412 Milliarden US-Dollar. Unberücksichtigt blieb das OTC-Rohstoff-Derivate-Volumen, das im Dezember 2010 von der BIZ auf 461 Milliarden US-Dollar geschätzt wurde. Vor allem Hedge Funds mischen hier kräftig mit. Einerseits sorgen diese „Spekulanten“ dafür, dass für den Abschluss realwirtschaftlicher Hedge-Transaktionen immer genügend Liquidität da ist, andererseits können sie auch bestimmte Marktbewegungen verstärken und für eine höhere Volatilität

gelten, können Spekulanten durchaus stärkere Schübe auslösen. Das war in den Jahren 2008, 2010 und im 1. Quartal 2011 der Fall. Damals zogen die Agrarrohstoffpreise im Einklang mit dem Ölpreis an. 2010 stieg der RBS MARKET ACCESS RICI AGRICULTURE INDEX ETF, ein aus 22 landwirtschaftlichen Produkten bestehender Swap-basierender Index-Fonds, um 45% auf Euro-Basis. Derartige Gewinne auf der einen Seite sind hohe Kosten, Existenzsorgen und Hunger auf der anderen Seite. Gemeint ist damit primär jener Teil der Bevölkerung von Entwicklungsländer, der mehr als 75% des monatlichen Einkommens für Lebensmittel aufwenden muss. In die gleiche Kerbe schlagen heute bereits knapp 40 Studien, die der finanzmarktgetriebenen Spekulation eine wichtige Rolle bei den Rohstoffpreisen zuweisen. Eine davon stammt von Christopher Gilbert, Ökonom an der Universität Trento. Sein Resümee: „Indem sie über das ganze Spektrum der Rohstoffe investieren, haben Index-basierte Investoren auch die Preise für Nahrungsrohstoffe inflationiert.“ Eine andere Studie, nämlich des „New England Complex System Institute“, die im September 2011 veröffentlicht wurde, setzte sich mit den Mechanismen des globalen Getreidemarktes auseinander und gelangte zum Ergebnis, dass die extremen Preissteigerungen für Getreide in den Erntejahren 2007/08 und 2010/11 auf spekulative Rohstoffgeschäfte zurückzuführen waren und jeweils fast 12 Monate lang die Preise für Grundnahrungsmittel um bis zu 50 Prozent über den zu erwartenden Markt-Gleichgewichtspreis an einem reinen realwirtschaftlichen Markt für physische Produkte trieben. Da 2010

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schließt ETF Securities mit namhaften Adressen wie UBS oder Bank of America Merrill Lynch Commodities Inc. SwapGeschäfte ab, die von den Kontrahenten mit bei der Bank of New York Mellon hinterlegten Sicherheiten (hochwertige Staatsanleihen) abgesichert werden. Ähnliche Swap-Strukturen stecken auch hinter diversen Rohstoff-ETFs. Ebenfalls florieren die zahlreichen CFDHandels-Plattformen, die häufig auch den Handel mit Rohstoff-CFDs anbieten. CFDs sind Differenzkontrakte und eine Form von Total Return Swaps, bei denen zwei Parteien den Austausch von Wertentwicklung und Erträgen eines Basiswertes gegen Zinszahlungen während der Laufzeit vereinbaren. CFDs können mitunter enorm hohe Hebel von bis zu über 100 (Margin ist niedriger als 1%) aufweisen. Bei normalen Warenterminkontrakten liegt die Margin (Sicherheitsleistung) bei 5 bis 10% des bewegten Kontraktvolumens. CFDs gehören zu den OTC-Geschäften. Sie werden an keiner geregelten Börse gehandelt. Kurse sind von der Gegenpartei, also der Bank oder dem Broker abhängig. Die Insolvenz des CFD-Brokers, FXdirekt im Dezember 2012 zeigt, dass die damit verbundenen Kontrahentenrisiken nicht zu unterschätzen sind.

(Maß f ü r Schwankungsintensität) der Märkte sorgen. So lag bis 2004 die Volatilität der Weizenpreise meist bei 20 bis 30%. Seit jedoch die in Futures investierenden Indexfonds aktiv sind, sind Volatilitäts-Spitzen von über 50% keine Seltenheit mehr. Dabei macht jedoch die Dosis das Gift. Mit restriktiven Positionslimiten könnte einerseits verhindert werden, dass sich die Nahrungsmittelpreise im Zuge überzogener Trendfolge-Spekulationen zu sehr von den fundamentalen Gegebenheiten SO FUNKTIONIEREN SWAPS VON ETFS: abkoppeln, andererseits wäre aber noch immer ausreichend Handelsliquidität vorhanden. Doch wenn Bei einem Swap-Geschäft tauscht ein Fonds massive Volumina in relativ enge die Performance Wertentwicklung seines Märkte fließen treten Finanzin- Wertpapierportfolios gegen die Wertentwicklung vestoren in Konkurrenz mit Fer- des Index, der abgebildet werden soll. Beim tigungsbetrieben wie Bäckereien, ungesicherten Teil von Swap-Geschäften die ihre Einkaufspreise für Ge- bestehen Kontrahentenrisiken, die laut treide sichern möchten. Vor allem den UCITS-Richtlinien auf 10 % des Nettoin Phasen, in denen Rohstoffe als Inventarwertes (NIW) begrenzt sind. Erreicht das lukrative Investments bzw. interes- Kontrahentenrisiko 10 % des NIW, so wird der sante Beimischung von Portfolios Swap aufgelöst (Resetting) und neu fixiert.

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Auch die Landesbank Berlin und die Landesbank Baden-Württemberg stiegen aus dem heiklen Agrar-Rohstoff-InvestmentGeschäft aus.

Wo liegen die ethischen Grenzen?

die Nahrungsmittelpreise um ca. ein Drittel stiegen, waren laut foodwatch weltweit 40 Millionen Menschen zusätzlich von Hunger betroffen.

Mehrere Banken stellen Lebensmittelspekulationen ein Die politischen Initiativen, die sich für ein Verbot der Nahrungsmittelspekulation stark machen – wie zum Beispiel jene von foodwatch, die Banken auffordert ihre Agrarrohstoff-Spekulationen einzustellen sind auf dem Vormarsch. EU-Parlament und EU-Kommission setzen sich bereits seit längerer Zeit ernsthaft mit einer Beschränkung der Rohstoff-Spekulation auseinander und Mitte Jänner 2014 gab es einen wichtigen Meilenstein in der Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation: Vertreter des EU-Parlaments, des Ministerrats und der EU-Kommission haben in der Nacht auf Mittwoch, den 15.1.2014 in Straßburg eine Grundsatzeinigung zum Gesetzespaket MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive II) erzielt. In diesem Rahmen wird nun die Nahrungsmittelspekulation strenger reguliert. Mehr Transparenz soll auch in den OTC-Markt kommen und raschere behördliche Eingriffe werden ermöglicht. Es sind auch Positionslimite vorgesehen. Allerdings könnte sich diese schnell als wirkungslos entpuppen, sobald in der EU der Wettbewerb um den besten „Spekulationsstandort“ beginnt, denn schließlich werden die Limits von den nationalen Behörden festgelegt und

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es sind Ausnahmeregelungen für kommerzielle Händler vorgesehen. Dazu Caritas-Präsident, Michael Landau: „Gerade diese Spekulations-Obergrenzen müssen jedoch europaweit vereinheitlicht werden, da sich sonst die Mitgliedsstaaten der EU einen Wettstreit um die lockersten Limits liefern könnten. Zudem wurde die einheitlich notwendige Abschaffung von IndexFonds-Geschäften auf den Agrarmärkten nicht einmal ansatzweise diskutiert.“ Selbst wenn es sich auf den ersten Blick um einen „faulen Kompromiss“ handelt, so darf die Wirkung politischer Debatten auf das Verhalten zahlreicher Marktteilnehmer nicht unterschätzt werden. Wer mit Nahrungsmitteln spekuliert ist schlichtweg „out“ und „uncool“ und genau diese Signale haben kritische politische Diskussionen über die Spekulation mit Lebensmitteln bereits an den Markt gesandt. Die ersten Banken begannen bereits 2012 mit dem Rückzug aus diesen umstrittenen Geschäften, eine Entwicklung, die sich kontinuierlich fortsetzen könnte: So stoppten die deutsche DZ Bank, Dachorganisation von 900 Volks- und Raiffeisenbanken, sowie ihre Tochtergesellschaft, Union Investment, 2013 die Spekulation mit Lebensmitteln. Die DZ Bank begründete ihren Schritt damit, dass es derzeit keine Nachfrage nach Agrar-Rohstoff-Investments gebe. Ein Jahr zuvor hat sich die Commerzbank aus der Nahrungsmittelspekulation verabschiedet, nachdem die DekaBank der Sparkassen als gutes Beispiel voranging.

Grundsätzlich kann man nicht moralisch korrekt von explodierenden Grundnahrungsmittelpreisen profitieren, denn diesen liegen fast immer Naturkatastrophen und Ernteausfälle zugrunde. Doch wie verwerflich die Spekulation tatsächlich ist, hängt von der Wirkung der eingesetzten Marktinstrumente ab. Sehr kritisch ist der private Futures-Handel mit Lebensmitteln zwecks persönlicher Bereicherung zu beurteilen: Da die Kassapreise für physische Waren mit den Terminpreisen korrelieren, wirkt eine starke Nachfrage am Terminmarkt auch am Kassamarkt preistreibend. Unter diesem Aspekt sollten ethisch orientierte Anleger den Kauf von Agrar-Rohstoff-Futures oder Indexfonds, die in Agrar-Futures investieren, unterlassen. Im ethischen Graubereich befinden sich Rohstoff-ETFs und ETPs (exchange traded products) auf Swap-Basis. Die Swap-Geschäfte sind lediglich vereinfacht ausgedrückt Performance-Tauschgeschäfte zwischen zwei Vertragspartnern. Diese hätten an sich keine Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise. Ähnliches gilt auch für CFDs. Was jedoch passieren kann ist, dass sich die Kontrahenten bei CFDs, ETFs und ETPs mittels Futures absichern und dadurch die Preise nach oben treiben. So kann auf Umwegen doch der Preis beeinflusst werden, nämlich dadurch dass man einen Hedge beim Swap-Partner des ETFs oder ETPs oder beim CFD-Broker auslöst. Völlig neutral auf die Nahrungsmittelpreisentwicklung wirkt hingegen ein Investment in Farmen- und Plantagen-Aktien. Mit diesen Investments profitiert man am Erfolg der Grundnahrungsmittel-Hersteller. Zwar wird dieser durch steigende Agrarpreise begünstigt, doch auch unternehmerische Entscheidungen spielen eine Rolle. In der Wertschöpfungskette etwas näher am Konsumenten kann dann noch in Nahrungsmittelproduzenten wie beispielsweise General Mills, Nestle oder Danone investiert werden – und dies alles ohne Bedenken bezüglich Einflussnahme auf die Lebensmittelpreise.

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Neue Aufgaben

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er österreichische Finanzmarkt steht 2014 vor gravierenden Änderungen und Herausforderungen. So wird im kommenden Jahr die Regulierung und Aufsicht der Banken des Euro-Raumes auf ein völlig neues Fundament gestellt, wobei die EZB und nationale Aufsichtsinstitutionen eng zusammenarbeiten. Ergänzt wird die neue Aufsicht durch EU-weite Regeln zur Bankensanierung und -abwicklung sowie ein einheitliches Regelwerk der Einlagensicherung. Mit 4. November 2014 wird die Verantwortung für die Bankenaufsicht im Gebiet der gemeinsamen europäischen Währung an die Europäische Zentralbank (EZB) übertragen, somit stehen die 130 bedeutendsten Kreditinstitutsgruppen unter Aufsicht der EZB. Allerdings wird auch bei den betroffenen Banken eine enge Zusammenarbeit mit der nationalen Aufsicht erfolgen, da auf diese wesentlichen Aufgaben in der Entscheidungsvorbereitung zukommen. Bevor die EZB im sogenannten „Single Supervisory Mechanism“ (SSM) die Bankenaufsicht im EU-Raum übernimmt, ist bei den Banken eine umfassende Analyse und Bewertung durchzuführen. Abschließend werden die Banken noch einem Stresstest unterzogen, bei denen Auswirkungen externer Schocks simuliert werden. „2014 wird für uns Aufseher ein besonders herausforderndes Jahr. Der Gesetzgeber hat uns eine Reihe zusätzlicher Aufgaben übertragen, die Europäisierung der Aufsicht wird zügig und druckvoll voran getrieben und die regulatorischen Lehren aus der globalen Finanzkrise werden konsequent finalisiert,“ so der FMA-Vorstand, Mag. Helmut Ettl und Mag. Klaus Kumpfmüller. Das vom österreichischen Gesetzgeber 2013 beschlossene „Bankeninterventionsund –restrukturierungsgesetz“ verpflichtet die Banken entsprechende Sanierungsund Abwicklungspläne zu erstellen und

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FMA-Vorstand, Mag. Helmut Ettl und Mag. Klaus Kumpfmüller (l) ermächtigt die FMA frühzeitig entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.

Finanzmarktstabilitätsgremium Mit 2014 nimmt das „Finanzmarktstabilitätsgremium“ als Behörde, dessen Ziel die Erkennung und Analyse von systemischen Risiken und dementsprechenden gefährdenden Entwicklungen im Bereich Stabilität in Österreich entgegenzuwirken, seine Tätigkeit auf. Dieses Gremium setzt sich aus Vertretern von Finanzministerium, FMA, OEZB und Fiskalrat zusammen.

Aufsicht über Manager Alternativer Investments Das „Alternative Investmentfonds ManagerGesetz“ (AIFMG) regelt die Bedingungen, unter denen Verwalter von alternativen Investmentfonds (Hedgefonds, Private Equity Fonds, Venture Capital Fonds, Immobilienfonds, …) ihre Tätigkeit ausüben dürfen. Die Übergangsfrist für die Registrierung

als AIFM läuft mit 21.7.2014 ab. Ab diesem Datum müssen daher alle Verwalter von alternativen Investmentfonds registriert bzw. ab einer gewissen Größe konzessioniert sein und unterliegen der Aufsicht der FMA, ansonsten sind die Verwaltung sowie der Vertrieb der AIF danach verboten.

Rechnungslegungskontrolle für börsennotierte Unternehmen Ab 2014 hat die FMA die Aufgabe die ordnungsgemäße Rechnungslegung entsprechend den „International Financial Reporting Standards“ (IFRS) durchzusetzen. Erstmals sind die Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2013 zu prüfen, um den Kapitalmarkt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Österreich zu stärken. Für die korrekte Bilanzierung und deren Überprüfung hat die FMA die Möglichkeit sich an der vom Bundesministerium für Finanzen zugelassenen „Oesterreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung“ (OePR) zu bedienen.

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GENERALI VERSICHERUNG

Geldstudie

Kurz vor Weihnachten hat die Generali durch ein Marktforschungsinstitut erhoben, wofür Frau und Herr Österreicher im neuen Jahr ihr Geld ausgeben wollen. Die jährliche Geldstudie zeigt, dass knapp ein Drittel der Befragten derzeit weniger Geld zur Verfügung hat als noch vor einem Jahr.

mehr investiert. Nach den Top Positionen der Ausgabenplanung rangiert auf Platz 4 Aus-und Weiterbildung noch vor Gesundheit, Freizeit und Ernährung. Die größte Veränderung bei den Mehrausgaben gibt es bei der privaten Gesundheitsvorsorge mit einem Plus von 4% und dem Sparverhalten, denn 8% mehr als im letzten Jahr wollen oder können weniger Geld auf die Seite legen. Im Bereich Altersvorsorge planen die meisten mehr Geld auszugeben, das gleicht dem Wert des Vorjahres.

Die größten Abweichungen gibt es in den Altersgruppen unter 30 Jahre und über 60 Jahre. So planen die unter 30-jährigen im Jahr 2014 mehr für Bildung, Wohlbefinden und Sport auszugeben als die über 60-jährigen. Weiteres ist das Sparverhalten bei den jungen Menschen stärker ausgeprägt und einige Befragte planen diesbezüglich mehr Ausgaben. Das größte Sparpotenzial gebe es demnach beim Alkohol und bei der Mobilität bzw. Auto.

GENERALI GELDSTUDIE 2014 – DATEN (Angaben in %)

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ach einer Zunahme der Kaufkraft im Vorjahr wollen im heurigen Jahr die Österreicher wieder vermehrt sparen, jedoch wird für den Urlaub und das Wohlbefinden mehr Geld ausgegeben als noch im Jahr 2013. Je älter die befragten Personen sind, desto weniger Geld haben sie im Vergleich zum Vorjahr zur Verfügung. Besonders stark ausgeprägt ist das Geldproblem bei den 50 – bis 59-jährigen, sowie bei den über 60-jährigen. Mehr Ausgaben planen Herr und Frau Österreicher wieder in den Bereichen Urlaub und Wohlbefinden, auch in die eigenen vier Wänden wird wieder

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Mehr Ausgaben Österreich gesamt 1 Urlaub

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2 Wohlbefinden/Sport

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3 Wohnen

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4 Aus- und Weiterbildung

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5 Gesundheitsvorsorge

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Freizeit/Hobbys (außer Sport)

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Lebensmittel

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8 Sparen

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9 Geschenke

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10 Auto/Mobilität

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Zur Quantifizierung des Outputs der Versicherungsaufsichtsbehörde in Österreich Methodische Aspekte und empirische Befunde in produktionstheoretischem Kontext Julian Grünberger BSc (WU) und ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler Institute for Finance, Banking and Insurance Wirtschaftsuniversität Wien 1. Einleitung

2. Methodische Überlegungen

I

Die Aufgabe der Quantifizierung des Outputs der Versicherungsaufsichtsbehörde (kurz: VAB) lässt sich in drei Schritte unterteilen:

n risControl 01/2012, S. 18-22, wurden auf Basis der Bachelorarbeit von Kathrin Beras1 Grundlagen zu einer Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes entwickelt, wobei zunächst Produkte (Output) und Produktionsfaktoren (Input) identifiziert und klassifiziert wurden.2 Im Anschluss daran sollte nun in einem weiteren Schritt in der Bachelorarbeit von Julian Grünberger3 (Betreuer: Erwin Eszler) untersucht werden, inwieweit sich der Output der Versicherungsaufsichtsbehörde in Österreich, die einen Bereich der Finanzmarktaufsicht (FMA) darstellt, quantifizieren lässt. Ausgewählte Ergebnisse – erweitert um zusätzliche Überlegungen– werden im Folgenden dargestellt.4

(1) Identifizierung und Klassifizierung bzw. Strukturierung des Outputs der VAB auf Basis der betriebswirtschaftlichen Produktionstheorie. (2) Untersuchung der Möglichkeiten der Operationalisierung bzw. Messbarmachung des Outputs der VAB auf Basis von (1). (3) Konkrete Erhebung von Zahlen zur Quantifizierung des Outputs der VAB auf Basis von (2), weiters auch von quantitativen Veränderungen im Zeitablauf.

Zu (1): In der Bachelorarbeit von K. Beras wurde bereits der Output (Ausbringungsgüter, Produkte) der VAB auf der Grundlage der Produktionstheorie identifiziert und strukturiert, und zwar in (a) Nebenprodukte5 (Beratungstätigkeiten und Aufsichtsinstrumente), die als derivative Produktionsfaktoren in die Hauptprodukte einfließen, und in (b) Hauptprodukte (Erfüllung der Aufsichtsziele sowie Öffentlichkeitsarbeit).6 Die Beratungstätigkeiten umfassen dabei vor allem die Unterstützung der Legislative bei der versicherungsaufsichtsspezifischen Rechtsweiterentwicklung, zu den Aufsichtsinstrumenten zählen Konzessionen, Anordnungen und andere Maßnahmen und die Befugnis, Bescheide und Verordnungen zu erlassen. – In der Bachelorarbeit von J. Grünberger wurde hingegen eine andere Struktu-

1 Beras, Kathrin: Leistungserstellung von Versicherungsaufsichtsbetrieben vor dem Hintergrund der Theorie der Dienstleistungsproduktion unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Österreich, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 2011 (unveröffentlicht). 2 Vgl. Beras, Kathrin/Eszler, Erwin: Zu einer Produktionstheorie des Versicherungsaufsichtsbetriebes, in: risControl 01/2012, S. 18-22. 3 Grünberger, Julian: Die empirische Erfassung der Produkte der Versicherungsaufsichtsbehörde in Österreich vor dem Hintergrund der Theorie der Dienstleistungsproduktion, Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 2013 (unveröffentlicht). 4 Das Thema für die Bachelorarbeit wurde vom Betreuer vorgeschlagen und für die Ausführung vorstrukturiert. Für die Richtigkeit der Darstellungen der Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Julian Grünberger verantwortlich. Die Erstellung des Textes (insb. methodische Überlegungen) für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen/Abbildungen aus der Bachelorarbeit). 5 Der Ausdruck „Nebenprodukt(e)“ wird hier etwas anders verwendet als sonst in der betriebswirtschaftlichen Theorie. 6 Vgl. hierzu und zum Folgenden auch Beras, Kathrin/Eszler, Erwin: Zu einer Produktionstheorie des Versiche-rungsaufsichtsbetriebes, in: risControl 01/2012, S. 19 f.

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„Aktive“ Produkte

„Passive“ Produkte

Strukturierung des Outputs der VAB nach K. Beras (2011) bzw. K. Beras/E. Eszler (2012)

Nebenprodukte, (zugleich derivative Produktionsfaktoren)

Hauptprodukte

• „Aufsichtsinstrumente“: Maßnahmen im Rahmen der laufenden Aufsicht • Beratungstätigkeiten/Mitwirkung bei der Rechtweiterentwicklung • „Lobbying“ (z. T.)

• „Aufsichtsziele“: (laufende) Aufsicht als solche • Öffentlichkeitsarbeit; Information (z. T.)

• „Aufsichtsinstrumente“: Konzessionsangelegenheiten etc. • „Lobbying“ (z. T.)

• Information (z. T.)

Abbildung 1: Zusammenführung/Weiterentwicklung der Klassifikationssysteme (E. Eszler) rierung der Produkte der VAB zugrunde gelegt, und zwar in (a) „aktive“ Produkte und (b) „passive“ Produkte7 sowie in (c) „aktive oder passive“ Produkte. Die Tätigkeiten der VAB im Hinblick auf sämtliche Anträge, die an die VAB gestellt werden, bilden die Gruppe der „passiven“ Produkte. Zu den „aktiven“ Produkten – bei diesen Aufgaben wird die VAB von sich aus tätig - zählen die laufende Aufsicht und die Beratung und Mitwirkung bei der Rechtsweiterentwicklung. Als „aktive oder passive“ Produkte wurden Lobbying und Information klassifiziert (J. Grünberger). - In Abb. 1 wird der Versuch gemacht, die beiden Strukturierungen in einer Tabelle zusammenführen bzw. weiterzuentwickeln. Zu (2) Für einen bestimmten identifizierten Output (ein Produkt oder einen Produktbereich) der VAB lassen sich zumeist verschiedene theoretische Möglichkeiten finden, wie dieser quantitativ erfasst bzw. in Zahlen gemessen werden kann. Näheres dazu weiter unten bei der Darstellung der einzelnen Produktbereiche. Zu (3) Für eine bestimmte theoretische Möglichkeit der Quantifizierung eines Outputs der VAB gibt es an sich verschiede Möglichkeiten der Verfügbarkeit von Zahlenmaterial, und zwar:

(a) Daten können nicht erhoben werden (aus verschiedenen möglichen Gründen).8 (b) Daten könnten zwar an sich erhoben werden, sind aber nicht erhoben worden. (c) Daten sind erhoben worden, aber nicht erhältlich (z. B. wegen des Amtsgeheimnisses oder aus sonstigen Geheimhaltungsgründen). (d) Daten sind erhoben worden, auch erhältlich, aber nicht veröffentlicht. (e) Daten sind erhoben worden und veröffentlicht. In der dem vorliegenden Beitrag zugrundeliegenden Bachelorarbeit wurden keine neuen empirische Daten generiert (etwa durch eine Fragebogenerhebung o. ä.), sondern es sind vorhandene Daten der Kate-

gorie (e) in Bezug auf die Aufgabenstellung aufbereitet werden. Es kann für die folgenden Ausführungen allerdings in keiner Hinsicht ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Vielmehr handelt es sich hier um eine erste Annäherung an die Erfüllung der gestellten Aufgabe der Quantifizierung des Outputs der VAB.

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Strukturierung des Outputs der VAB nach St. Korinek (2013) bzw. J. Grünberger (2013)

3. Zur Quantifizierung „aktiver“ Produkte der VAB 3.1. „Aktives“ Produkt „laufende Aufsicht“ Für die Quantifizierung des Outputs „laufende Aufsicht“ (im Sinne des „aktiven“ Hauptproduktes) kommen verschiedene Größen in Betracht: Anzahl der beaufsichtigten Versicherungsunternehmen (Aktiengesellschaften), der großen und der kleinen Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, der Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen in Österreich; aber auch andere Größen wie Anzahl der betriebenen Versicherungssparten und der angebotenen Produkte, Anzahl der Versicherungsverträge, Prämienvolumen, Anzahl der Schadensfälle, Schadenvolumen – jeweils, sofern diese Größen in den Zuständigkeitsbereich der Aufsichtsbehörde fallen. - Die entsprechenden Daten hierzu sind veröffentlicht und allgemein verfügbar. Allerdings sind hier in vielen Fällen noch weitere Aspekte zu berücksichtigen wie etwa die erforderliche Inflationsbereinigung bei der Darstellung monetärer Größen im Zeitablauf oder etwa Unternehmenszusammenschlüsse bzw. Umstrukturierungen. Als Beispiel sollen hier die Anzahlen der beaufsichtigten inländischen Unternehmen im Zeitraum 1993 bis 2012 graphisch dargestellt werden (vgl. Abb. 2).

Abbildung 2: Quantitative Entwicklung des „aktiven“ (Haupt-) Produkts „laufende Aufsicht“ anhand der Anzahl der beaufsichtigten inländischen Versicherungsunternehmen bzw. –vereine im Zeitraum 1993 bis 2012; Daten: Jahresberichte der FMA 2002-2012, http://www.fma.gv.at/de/ueber-die-fma/publikationen/fma-jahresberichte.html

7 Die Strukturierung in „aktive“ und „passive“ Produkte stammt von Dr. Stephan Korinek, Abteilungsleiter der behördlichen Aufsicht über Versicherungsunternehmen und Pensionskassen (Abteilung II/2) der FMA (Gespräch mit J. Grünberger am 18.04.2013). 8 Zu unterscheiden ist hier weiters, ob das generell – auch für die VAB selbst - gilt oder nur z. B. für Externe.

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Anzahlen der bearbeiteten Anträge für den Zeitraum 2001 bis 2012) • Konzessionsangelegenheiten9 (51)10, • Treuhänderbestellungen (258), • Satzungsänderungen (273), • Bestandsübertragungen (29).

Abbildung 3: Quantitative Entwicklung des „aktiven“ (Neben-) Produkts „laufende Aufsicht“ anhand der Anzahl der Vor-Ort-Präsenzen im Zeitraum 2006 bis 2012; Daten: Jahresberichte der FMA 2006-2012, http://www.fma.gv.at/de/ ueber-die-fma/publikationen/fma-jahresberichte.html Konkreter kann der Output „laufende Aufsicht“ - hier nun im Sinne „aktiver“ Nebenprodukte - auch anhand der Anzahl bestimmter Handlungen der VAB in einem bestimmten Zeitraum quantifiziert werden. Dazu zählen (in Klammern die Anzahlen der Handlungen für den Zeitraum 2006 bis 2012) • Prüfungen (werden entweder nach einem im Vorhinein festgelegten Prüfplan oder bei Bedarf ad hoc durchgeführt) (147) • Einschauungen (dauern in der Regel ein bis fünf Tage und stellen einen spezifischen Prüfungs- und Untersuchungsgegenstand dar) (54) und • Managementgespräche (Besprechungen mit hochrangigen Vertretern eines Versicherungsunternehmens über unternehmensspezifische Themen) (272). Die quantitative Entwicklung dieser VorOrt-Präsenzen ist in Abb. 3 dargestellt.

4. Zur Quantifizierung „passiver“ Produkte der VAB „Passive“ Produkte sind jener Output der Versicherungsaufsichtsbehörde, der durch Anträge an die Behörde veranlasst ist. Solche Anträge kommen im eher nationalen oder im internationalen Bereich vor.

4.1. „Passive“ Produkte im eher nationalen Bereich Anträge kommen im eher nationalen Bereich kommen vor bei (in Klammern die

Abb. 5 gibt eine Übersicht über die quantitative Entwicklung der „passiven“ (Neben-) Produkte im eher nationalen Bereich. Weiterer hier noch zu quantifizierender Output der VAB wären etwa Genehmigungsverfahren im Zusammenhang mit Versicherungsprodukten (Geschäftsbedingungen etc.), wobei zur Quantifizierung die Anzahl solcher Verfahren herangezogen werden könnte.

4.2. „Passive“ Produkte im internationalen Bereich Anträge kommen im internationalen Bereich vor bei (in Klammern die Anzahlen der bearbeiteten Anträge für den Zeitraum 2001 bis 2012) • dem Dienstleistungsverkehr11 durch Unternehmen mit Sitz in EWR-Vertragsstaaten (895), • der Errichtung von Zweigniederlassungen von Unternehmen aus EWRStaaten (21)12.

3.2. „Aktives“ Produkt „Rechtsweiterentwicklung“ Eine Möglichkeit, das „aktive“ Produkt der VAB „Mitwirkung bei der Rechtsweiterentwicklung“ quantitativ zu erfassen, besteht darin, die Anzahl der relevanten Gesetzesänderungen und der Verordnungen als Indikator heranzuziehen. Im Zeitraum 2001 bis 2012 gab es 47 Gesetzesänderungen und 58 kundgemachte Verordnungen. In Abb. 4 ist die quantitative Entwicklung für den Zeitraum 2001 bis 2012 wiedergegeben.

Abbildung 4: Quantitative Entwicklung des „aktiven“ (Neben-) Produkts „Mitwirkung an der Rechtsentwicklung“ anhand der erlassenen Gesetzesänderungen und Verordnungen im Zeitraum 2001 bis 2012; Daten: Veröffentlichungen der FMA betreffend die Vertragsversicherung 2001-2012, http://www.fma.gv.at/de/unternehmen/versicherungsunternehmen/veroeffentlichungspflichten.html

9 Als Größen für die Quantifizierung dieses Outputs kommen in Frage: Anzahl der erteilten Konzessionen; Anzahl der entzogenen Konzessionen; Anzahl der Konzessionsverweigerungen; Anzahl der erweiterten Versi-cherungszweige. (J. Grünberger) 10 Allfällige verweigerte Konzessionen sind hier nicht enthalten. 11 Als Größen für die Quantifizierung dieses Outputs kommen im einzelnen Frage: Anzahl der zum Geschäfts-betrieb zugelassenen Dienstleistungsunternehmen aus EWR-Staaten; Anzahl der Neuanmeldungen; Anzahl der Erweiterungen der Versicherungszweige; Anzahl der Firmenänderungen; Anzahl der Zurückziehungen der Anmeldungen; Anzahl der Versicherungszweige, die zugelassen werden; Anzahl der Adressänderungen; Anzahl der Namensänderungen. (J. Grünberger) 12 Diese Anzahl betrifft nur die Anträge im Zusammenhang mit Zulassungen. Dazu kommen noch etwa die Anzahlen der Anträge im Zusammenhang mit Firmenänderungen oder mit Schließungen.

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WIRTSCHAFT

Abb. 6 gibt die Entwicklung dieser „passiven“ (Neben-) Produkte im internationalen Bereich für den Zeitraum 2001 bis 2012 wieder.

5. „Aktive oder passive“ Produkte der VAB „Lobbying“13 und „Informationsvergabe“ erschienen nicht klar den aktiven oder den passiven Produkten zuordenbar (J. Grünberger). Als Mitglied der IAIS14 etwa vertritt die VAB die Interessen Österreichs im internationalen Bereich. Die Quantifizierung dieses Outputs erscheint schwierig: Anzahl der Teilnahmen an Tagungen/Sitzungen? Wahrnehmung von bestimmten Funktionen/Ämtern durch Angehörige der VAB im Rahmen dieser Organisation? Kenngröße: Funktion/Amt mal Anzahl der Jahre der Wahrnehmung dieser Funktion (Amtszeit)? Die VAB erstellt und publiziert eine Vielzahl von Informationen. Bei diesem Output ist der Produktcharakter wohl am deutlichsten zu erkennen. Informationsgenerierung und -weitergabe kann entweder von der Aufsichtsbehörde von sich aus erstellt werden („aktive“ Produkte) oder von außen veranlasst sein („passive“ Produkte). Für die Aufgabe der Quantifizierung dieses Outputs wäre zunächst eine Systematik zu erstellen, etwa nach unmittelbaren Adres-

Abbildung 5: Quantitative Entwicklung „passiver“ (Neben-) Produkte im eher nationalen Bereich anhand der Anzahl der Geschäftsfälle im Zeitraum 2001 bis 2012; Daten: Jahresberichte der FMA 2002-2012, http://www.fma.gv.at/de/ ueber-die-fma/publikationen/fma-jahresberichte.html; http://www.fma.gv.at/de/unternehmen/versicherungsunternehmen/veroeffentlichungspflichten.html saten, nach dem Anlass („aktiv“/“passiv“), nach den Arten der Informationsweitergabe (persönlich-mündlich; telephonischmündlich; schriftlich: brieflich, E-Mail etc.), nach Publikationsarten (Internet, Rundschreiben, Interviews/Beiträge im Rundfunk, Zeitschriftenaufsätze, Broschüren, Jahresberichte etc.), nach den Informationsinhalten (Juristisches, Statistiken etc.); in einem zweiten Schritt wäre nach den jeweils entsprechenden Quantifizierungsmöglichkeiten für diese Produkte zu suchen (z. B. Anzahl der Zeitschriften-

Abbildung 6: Quantitative Entwicklung „passiver“ (Neben-) Produkte der VAB im internationalen Bereich im Zeitraum 2001 bis 2012: Bearbeitete Anträge im Zusammenhang mit Dienstleistungsverkehr und der Errichtung von Zweigniederlassungen; Daten: http://www.fma.gv.at/de/ueber-die-fma/publikationen/fma-jahresberichte.html; http://www.fma. gv.at/de/unternehmen/versicherungsunternehmen/veroeffentlichungspflichten.html

aufsätze? Seitenzahlen? Auflagenzahlen? Quantifizierung der Internetpräsenz/Website anhand informationstechnologischer Kenngrößen? Dauer eines Radiointerviews in Minuten?); und im dritten Schritt wären dann wieder die entsprechenden Zahlen zu ermitteln.

6. Erweiterung um den Aspekt der Qualität des Outputs Stellt es sich schon als – theoretisch wie praktisch –komplex und schwierig dar, den Output der Versicherungsaufsichtsbehörde an sich vollständig zu quantifizieren, so wird es noch schwieriger, wenn bei einer weitergehenden Erfassung des Outputs der VAB neben der Quantität auch die Qualität des Outputs mitberücksichtigt werden soll. Und das ist gerade bei der Erfassung der Leistung (des Outputs) einer Aufsichtsbehörde ja ganz wichtig und vielleicht sogar entscheidend. Auch hier wird man sich mit Indikatoren annähern können. So könnte man sich überlegen, etwa die Qualität der Versicherungsaufsicht (als aktives Hauptprodukt) an verhinderten oder tatsächlichen Unternehmenszusammenbrüchen zu messen (auch im internationalen Vergleich) oder an der Anzahl der Beschwerden von Versicherungsnehmern oder an versicherungsbezogenen Streitfällen bei Gerichten, bezogen etwa auf die Gesamtzahl der Versicherungsverträge in einem bestimmten Zeitraum.

13 Dem Ausdruck “Lobbying” wäre wohl “Interessenvertretung” vorzuziehen (E. Eszler). 14 International Association of Insurance Supervisors.

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von Micky Klemsch

eine Reise zur Kultur Ein Jahr beginnt zumeist mit vielen guten Vorsätzen: Abnehmen, mehr Sport, weniger Rauchen. Eines meiner Ziele für 2014: Ich möchte wieder etwas mehr Kultur in meinem Leben haben. Was liegt da näher, als die erste Reise des Jahres gleich in die frischgebackene europäische Kulturhauptstadt Riga zu machen.

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iga hat mich mit offenen Armen willkommen geheissen. Die stolze, alte, bürgerliche Hansestadt, die über die letzten Jahrhunderte immer wieder um Eigenständigkeit kämpfen musste. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Lettland gemeinsam mit den anderen beiden baltischen Staaten Estland und Litauen Teil der Sowjetunion und erst 1991 erlangte es wieder Eigenständigkeit und konnte sich danach prachtvoll entwickeln. Die Spuren der längst vergangenen Zeit im Kreise der UdSSR sind in der lettischen Hauptstadt aber noch vielerorts zu erkennen. Nicht nur an stalinistischer Architektur, wie der imposanten Akademie der Wissenschaften, nein insbesondere auch noch in der Bevölkerung. Viele Menschen sind rus-

sischstämmig, ihre Familien wurden zu Sowjetzeiten hierher zwangsumgesiedelt und in vielen Bereichen dominieren sie noch. Unser Chauffeur Alex ist russischstämmig. Ein sehr sympathischer Kauz, der kein Wort englisch oder deutsch spricht, aber eine Wollmütze von Rapid-Wien trägt. Bei jedem Versuch von Kommunikation grinst er nur und deutet auf seine Mütze. Man dürfte ihm erzählt haben, daß wir aus Österreich kommen. Und wie durch Zauberhand geführt benötigte es gar keine Worte, um uns an alle gewünschten Plätze zu führen.

Eine Altstadt zum Verlieben Die historische Altstadt am rechten Ufer der Daugava zum Beispiel. Hier reiht sich

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REISE

ein fantastischer Prunkbau an den anderen und in manchen Fällen wirkt das fast schon unnatürlich. Das Schwarzhäupter Haus ist in diesem Reigen wohl das beliebteste Fotomotiv. Erst 1996 ist das Gebäude errichtet worden, oder eigentlich rekonstruiert. Das Original stand seit 1334 und wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Martin Luther soll hier die Tradition des Weihnachtsbaumes begründet haben. In der Altstadt gibt es nachts genausoviel Trubel wie tagsüber, dafür sorgen zahlreiche Lokale in den engen historischen Gassen. Mit strahlenden Augen bringt uns die Rapid-Mütze dann in ein Viertel, daß nur so vor ungemein schönen Jugendstilhäusern strotzt. Der bekannte Jugendstilarchitekt Michail Eisenstein wurde 1893 zum Baustadtrat ernannt und liess alleine 50 dieser Prachtbauten entstehen. Sie begründen, daß Riga heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die verschwenderisch gestalteten Fassaden mit hybriden Gestalten, Pflanzenelementen und verschnörkelten Ornamenten zeugen von einer Zeit des Reichtums in der Stadt. Für das Jahr der

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Kulturhauptstadt wurde man mit den meisten Renovierungen fertig. Lohnend auch der Versuch, in die Stiegenhäuser zu kommen, die oft verborgene Architekturschätze beherbergen.

Kulinarik und Kultur Eines meiner Highlights war der Besuch in den Markthallen von Riga. Die riesengroßen aneinandergereihten Gebäude waren Anfang des letzen Jahrhunderts dem Luftschiffbau gewidmet. Die kaiserlich deutsche Armee liess hier Zeppeline bauen. Heute zählen die Hallen als Versorgungsmittelpunkt für allerlei landwirtschaftliche Produkte sowie Fleisch und Delikatessen und durch die Nähe zur Altstadt auch als Magnet für Touristen. Für die 12 Monate als europäische Kulturhauptstadt hat sich Riga viel vorgenommen. Die Letten sind ein singendes und lesendes Volk. Neben dem größten Sangesfestival der Welt – Anfang Juli werden wieder Chöre mit über 20.000 Sängern erwartet – ist auch die Eröffnung der neuen Nationalbibliothek ein Höhepunkt dieses

Jahres. Das asymetrische Gebäude am Ufer der Daugava ist der neue Blickfang der Stadt. Am 18. Jänner wurde sie mit einer gigantischen Menschenkette eröffnet: Von der alten Bibliothek wurden die Bücher von Hand zu Hand von Buchliebhabern in das neueröffnete Gebäude gereicht. Bei längeren Aufenthalten empfehlen sich auch Ausflüge in die Umgebung der Kulturhauptstadt. Etwas vorgelagert und direkt am Meer befindet sich der Badeort Jurmala, wo sich reiche Russen ihre Prachtbauten hinstellen liessen. Noch prunkvoller, aber auch um vieles stilsicherer, begrüßte uns das Barockschloss Rundale mit seinen weiten französischen Gärten etwa 50 km von Riga entfernt. Daß die lettische Nationalfahne der österreichischen Flagge sehr ähnelt, irritierte mich zuweilen, war aber vielleicht auch einer der vielen Gründe, warum ich mich hier im Herzen des Baltikums so wohl gefühlt habe. Riga ich mag dich und komme wieder. Wahrscheinlich zum Lichterfest im November. www.riga2014.org

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FINANZEN

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MIFID II

Einigung auf neue Richtlinie

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nfang Jänner haben sich Vertreter des EU-Parlaments, des Ministerrates und der EUKommission auf eine überarbeitete Grundsatzrichtlinie im Bereich MiFID II geeinigt. In Kraft treten soll das neue Paket 30 Monate nach der Publikation im Amtsblatt. Nach Bereinigung einiger letzter Details muss der erzielte Kompromiss noch vom Parlament und vom Ministerrat bestätigt werden. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die strengere Regelung von Rohstoffderivaten, um die Spekulationen mit Nahrungsmitteln einzudämmen. Auch im Bereich von High Frequency Trades sollen durch Eingriffe in der Preissetzung die Renditen sinken. Die Europäische Wertpapieraufsicht ESMA kann in Zukunft verbraucherschädigende Finanzprodukte verbieten. Im Bereich Transparenz soll es auch einige Neuerungen geben, wie eine jährliche Gebührenaufstellung die versteckte Kosten von Finanzprodukten offenlegt. Die Organisation foodwatch ist aber mit der neuen Finanzmarktregelung im Bereich der Nahrungsmittelspekulation nicht zufrieden und sieht sogar einen Rückschritt. Denn die neue Regulierung ist, laut Thilo Bode Geschäftsführer von foodwatch, eigentlich eher ein fauler Kompromiss, die Regulierung kann jeder Staat selbst festlegen und er vermisst die EU-einheitliche Maßnahme. Denn so wird das Land mit den laxesten Regelungen gewinnen, so seine Meinung. Das befürchtete Provisionsverbot für Finanzberater hat sich nicht durchgesetzt, jedoch wie schon von vielen Seiten gehört und gelesen, wird zwischen unabhängiger und nicht unabhängiger Vermittlung stark unterschieden. Der unabhängigen Beratung wird à la longue der „Garaus“ gemacht, denn dafür soll keine Provision oder andere Zuwendung vom Produktgeber erfolgen

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KR Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbandes Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich dürfen. Kein Provisionsverbot, aber auch keine quasi unabhängigen Berater mehr, also geht es doch in Richtung Honorarberatung? Wobei die Versicherungsprodukte nicht in der MiFID II geregelt werden. Die Verhandlungen dazu starten erst in den nächsten Wochen. Zusammengefasst die wichtigsten und bekannten Key Features sind: • Kein generelles Verbot von indirekten Vergütungen (Provisionen). • Wer seine Dienstleistung als „unabhängige“ Dienstleistung anbietet, muss eine umfassende Beratung anbieten und darf keine indirekten Vergütungen (wie Provisionen) annehmen. Wichtige Details sind den nationalen Gesetzgebern überlassen, dazu auch die Möglichkeit, strengere Regelungen zu erlassen. • WPDLU werden weiterhin die Dienstleistungen „Annahme und Übermittlung“ und „Beratung“ getrennt und einzeln anbieten dürfen. (Dies war von der Kommission in Frage gestellt worden).

• Eine Verpflichtung zur Schaffung einer firmeninternen Produktleitlinie wird eingeführt. Dies betrifft jedoch nur „Hersteller/Emittenten“ von Produkten. Vermittler müssen diese Leitlinie kennen und berücksichtigen. Inhalt der Leitlinie ist insbesondere, welche Anleger generell durch das Produkt angesprochen werden sollen/dürfen. • Die Pflicht zur Aufzeichnung von Telefongesprächen wird eingeführt. Allerdings ist diese wahrscheinlich nicht notwendig, wenn Kundenorders nicht über das Telefon geführt werden. Hier gibt es noch Unklarheiten die vom nationalen Gesetzgeber zu klären sind. • Die Versicherungsprodukte werden nicht in der MiFID II geregelt. Diese Änderungen sollen in der Überarbeitung der IMD II eingefügt werden. Dabei sollen jedoch möglichst ähnliche Regelungen für Versicherungsveranlagungsprodukte erlassen werden. Die Verhandlungen dazu werden in den nächsten Wochen stattfinden. • Das Inkrafttreten der MiFID II ist für 2017 angedacht, wird jedoch noch von den formellen Beschlüssen abhängen. Die Verhandlung in Österreich über die Umsetzung ist ab 2015 zu erwarten. Obmann KR Göltl zu dem Verhandlungsergebnis: „Dies ist kein Wunschergebnis, jedoch auch bei Weitem nicht die vor einigen Jahren erwartete Tragödie. Zusätzlich gibt es viele Optionen für die Mitgliedsstaaten. Wir werden uns rasch auf die Verhandlungen in Österreich vorbereiten. Ich bin jedenfalls stolz, dass wir gemeinsam mit BIPAR, dem MiFID Themenführer Mag. Norbert Eglmayr und unseren Vertreten in den Ministerien und im europäischen Parlament ein praktikables Ergebnis erreichen konnten.“

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FACHGRUPPE WIENER FINANZDIENSTLEISTER

Standesregeln

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KommR Siegfried Prietl, Obmann der Fachgruppe Finanzdienstleister/Wirtschaftskammer Wien

ir haben bereits ausführlich über die neuen Standesregeln der Fachgruppe der Finanzdienstleister berichtet. Nun ist das langjährige Ziel der Interessenvertretung in die Realität umgesetzt worden, und die ersten Mitgliedsunternehmen haben sich bereits „unterworfen“. Fachgruppenobmann KommR Siegfried Prietl, „Die Standesregeln sind als Qualitätsauszeichnung zu werten, sie sind ein großer Erfolg

für unsere Branche. Sie dienen dazu, den Wert der Finanzdienstleistung respektive der Finanzberatung stärker ins Bewusstsein der allgemeinen Öffentlichkeit zu bringen. Mitgliedsunternehmen können sich durch die Anerkennung der standesrechtlichen Bestimmungen von Mitbewerbern abheben, und damit einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen und die Integrität und Seriosität der Finanzdienstleister hervorheben.“, so Fachgruppenobmann KommR Siegfried Prietl.

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Die Niederösterreichische Versicherung

Niederösterreichische Versicherung AG Neue Herrengasse 10 3100 St. Pölten www.noevers.at

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EUROPÄISCHE REISEVERSICHERUNG

Hubschrauberbergung

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er in Österreich einen Unfall oder einen anderen medizinischen Notfall erleidet, kann sich sicher sein in kürzester Zeit ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht zu werden, wenn nötig sogar per Hubschrauber. Alleine im Jubiläumsjahr 2013 des Österreichischen Automobil und Touring Club wurden 16.043 Einsätze geflogen. Im Durchschnitt sind das pro Tag 44 Rettungsflüge. Am häufigsten wurden die gelben Hubschrauber nach internistischen oder neurologischen Notfällen alamiert, gefolgt von Unfällen die sich bei der Arbeit, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld ereignet haben. Nur

Dr. Martin Sturzlbaum, Vorstandsvorsitzender Europäische Reiseversicherung

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Flugrettung 1983, der Christophorus 1 wird zum ersten Mal in Betrieb genommen

8% aller Fälle galten Opfern von Verkehrsunfällen. Jedoch gibt es bei viele Unfallopfer nach dem Einsatz eines Hubschraubers oft eine böse Überraschung, wenn sie sich einer Rechnung oft sogar in fünfstelliger Höhe, gegenüber sehen. Im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz ist eine Übernahme von Kosten des Transports ausgeschlossen, bzw. mit maximal 900 Euro begrenzt. Der ÖAMTC hat bereits in der Vergangenheit oft aufgezeigt und thematisiert, dass es bei der Kostenübernahme eine Veränderung der finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen geben sollte. Die einzige wirkliche Absicherung ist eine private Versicherung. „Der Betroffene bleibt auf jeden Fall auf dem Hauptteil der Kosten sitzen, die bis zu 7.000 Euro betragen können“ informiert Dr. Martin Sturzlbaum, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung. Die Europäische Reiseversicherung nimmt sich mit bewährten und maßgeschneiderten

Versicherungslösungen speziell für Reisen innerhalb Österreichs und Südtirols genau dieses Problems an: Die beiden Produkte Hotelstorno Plus und Hotelstorno Premium decken bei der Suche eines Verletzten oder bei einer Hubschrauberbergung nach einem Unfall die Kosten bis zu einer Höhe von 7.500 Euro ab. Weiters besteht ein Versicherungsschutz im Falle einer Stornierung der Reise bzw. für Reiseabbruch sowie für verspätete Anreise bzw. unfreiwillige Urlaubsverlängerung aufgrund von Straßensperren im Zuge von Lawinenund Murenabgängen. Darüber hinaus deckt nur die Hotelstorno Premium auch Leistungen nach einem Unfall, wie Transport ins Krankenhaus, Kosten der medizinischen Erstversorgung, Heimtransport oder zusätzliche Rückreisekosten, Kosten für Fahrzeugrückholung nach Lenkerausfall und bei gebrochenen Gliedmaßen gibt’s´ ein „Gipsgeld“ pro verbleibendem Urlaubstag.

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CCA

Mit uns sind Sie auf der Überholspur! Holen Sie sich die aktuellste CCA Version gratis im Rahmen Ihres aktiven Wartungsvertrages und entdecken Sie die zahlreichen neuen Funktionen oder steigen Sie einfach auf CCA um.

Die Highlights der neuen CCA Version

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ie neue CCA Version beinhaltet eine Erweiterung des ELBA Moduls, damit sind Sie auf die Umstellung auf IBAN/BIC im August 2014 bestens vorbereitet. Mit der Funktion Stuzza können Sie Ihre Kontodaten bequem auf IBAN/ BIC umrechnen lassen und direkt nach CCA importieren. Ein neue Schnittstelle zu dem Newsletterprogramm |bizmail| von SEIMO ermöglicht Ihnen Ihre Kundendaten direkt aus CCA in das Programm zu importieren und von dort aus Newsletter zu erstellen, zu bearbeiten und zu versenden. Weiters werden Schadenreferenten bei Generali automatisch beim Einspielen der Schadenmeldung über die TOGETHER Schnittstelle übernommen. Die neue Version ermöglicht auch das Rückkonvertieren von PDF Dokumenten in Word. Ein zusätzliches Vorlagenverzeichnis ermöglicht einheitlichen Vorlagen über mehrere CCA Datenbanken hinweg in einer Cloudlösung abzulegen und zu synchronisieren- ideal für Maklergruppierungen. Weiters können Sie den VUZugang von Mitarbeitern auf Filialebene einschränken, sodass beispielsweise nur Logindaten der jeweiligen Filiale zur Verfügung stehen. Über das CCA Updateservice können Sie sich immer die aktuellste Version ganz einfach downloaden. Eine

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detaillierte Liste aller Neuerungen finden Sie im Infonet.

Die ideale Softwarelösung Die Bedürfnisse jedes Einzelnen sind sehr unterschiedlich. Deshalb haben Sie bei CCA die Möglichkeit, Ihr Softwarepaket individuell und nach Ihren Wünschen zusammenzustellen. Von der Kundenver„Die neue Version bringt Ihnen viele neue Funktionen und Arbeitserleichterungen für den Alltag.“ DI Michael Valsky, Leiter CCA Entwicklung

waltung über den OMDS-Abgleich bis hin zur vollen Historisierung ist alles und noch mehr möglich. Erstellen Sie Wiedervorlagen, synchronisieren Sie Ihre OutlookKontakte, ordnen Sie Ihren Kontakten Dokumente & Notizen zu, überprüfen Sie den Erfolg einer Kampagne, greifen Sie mobil auf Daten zu und finden Sie alle benötigten Informationen direkt in CCA. Weiters können Sie mit CCA alles rund um Ihre Finanzen einfach und übersichtlich verwalten und kontrollieren. Mit den umfangreichen Auswertungsmöglichkeiten haben Sie den

vollen Überblick über Ihren Datenschatz. Mit mehr als 60 Schnittstellen optimieren Sie Ihre täglichen Arbeitsabläufe. Durch die zahlreichen Zusatzmodule wird der Funktionsumfang von CCA erweitert- damit bestimmen Sie selbst, was Ihr CCA kann.

Das CCA Service Plus CCA bietet Ihnen jedoch mehr als nur Software- Individuelle Betreuung und bester Service sind keine leeren Worthülsen in der Unternehmensphilosophie, sondern gelebte Realität. CCA bietet Ihnen bedarfsgerechten und individuellen Service auf höchstem Niveau, von der umfangreichen Betreuung in der Erstinstallationsphase über spezielle Schulungsangebote, bis hin zu telefonischem Support und regelmäßigen Produktupdates und – erweiterungen. Mit CCA profitieren Sie als bestehender Kunde von diesen Vorteilen und sind immer auf der Überholspur! „Ich habe mich für den Umstieg auf CCA entschieden, weil es mir wichtig ist, dass meine EDV jeden Tag stabil läuft und ich auch noch in 30 Jahren einen verlässlichen Ansprechpartner habe.“ Christian Sandig, Geschäftsführer Sandig & Weintraud Versicherungsmakler und Vermögensberatung GmbH, Mitglied bei IGV

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VERSICHERUNG

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ALLIANZ VERSICHERUNG

Befürchtung Betriebsunterbrechungen sind auch 2014 Unternehmer-Angst Nummer 1 Eine weltweite Umfrage der Allianz in 33 Ländern zu den Top-Unternehmensrisiken 2014 zeigt: Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Brände sind die bedrohlichsten Risiken aus Sicht der Unternehmen. IT- und Cyber-Risiken befinden sich erstmals unter den Top 10. In Österreich liegen Naturkatastrophen auf Rang 1 der größten Unternehmerrisiken.

„U

nternehmen bewegen sich in einer immer stärker vernetzten Welt und damit in einer ständig komplexer werdenden Risikolandschaft. Neben altbekannten Risiken wie Feuer und Naturkatastrophen müssen sich Unternehmen zunehmend mit Betriebsunterbrechungen und Cyberkriminalität beschäftigen“, kommentiert Mag. Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe in Österreich, die Er-

gebnisse des aktuellen Allianz Risk Barometers.

IT- und Cyber-Risiken erstmals unter den weltweiten Top 10 Aufgrund aktueller Entwicklungen, Lagerzeiten möglichst kurz zu halten, auf Nachfrage zu produzieren und Produkte global zu beziehen, gelten Betriebs- und Lieferkettenunterbrechungen zum zweiten Mal in Folge mit 43 Prozent als das weltweit größte Geschäftsrisiko. Diese machen mittlerweile mehr als die Hälfte aller globalen Sachschäden – rund 26 Milliarden Dollar – aus. Naturkatastrophen gelten als das zweitgrößte Risiko (33 Prozent). Auf Rang 3 befindet sich wie schon 2013 mit 24 Prozent die Gefährdung durch Feuer und Explosionen. Das Risiko „Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung“ rangiert wie zuletzt auf Position 4 (21 Prozent). Reputationsschäden machen innerhalb der zehn größten Unternehmerrisiken einen Sprung um vier Plätze hinauf und gelten aktuell als die sechstgrößte Gefahr (15 Prozent). Erstmals unter den weltweiten Top 10 befinden sich IT- und Cyber-Risiken: Diese machten im

Vergleich zum Vorjahr einen Sprung um sieben Plätze nach vorne und sind 2014 mit 12 Prozent das achtgrößte Geschäftsrisiko. Diebstahl ist mit 10 Prozent auf Position 9 zu finden und ebenfalls neu unter den zehn weltweit größten Unternehmerrisiken. Im Gegensatz dazu hat die Angst vor einem Zusammenbruch der Eurozone abgenommen: War dieses Risiko zuletzt noch auf

Mag. Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe in Österreich dem neunten Rang platziert, so ist es in der aktuellen Allianz Umfrage mit 3 Prozent nur noch auf Platz 21 zu finden. Unverändert auf dem 26. und letzten Platz befindet sich das Risiko der Deflation (1 Prozent).

Großunternehmen fürchten Betriebsunterbrechungen, Mittelbetriebe eher Feuer Teils gravierende Unterschiede gibt es bei den weltweiten Ergebnissen zwischen

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VERSICHERUNG

chische Unternehmen mögliche InternetAttacken in seinem Riskmanagement.

Best Advice für Unternehmen: Cyber Protect

Groß- und Mittelbetrieben. So schätzen etwa Großunternehmen Betriebsunterbrechungen mit 51 Prozent (Mittelbetriebe mit 31 Prozent) als das größte Risiko ein, während für Mittelbetriebe im Risiko „Feuer und Explosionen“ mit 33 Prozent die größte Gefahr liegt. Naturkatastrophen werden von Großunternehmen auf Rang 2 (37 Prozent) und von Mittelbetrieben auf dem 3. Platz (27 Prozent) gewertet. Diebstahl wird in erster Linie von Mittelbetrieben als gefährlich angesehen (17 Prozent gegenüber 6 Prozent bei Großbetrieben).

Österreich: Naturkatastrophen auf Platz 1, Cyberrisiken auf der Überholspur Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Österreich grundsätzlich im weltweiten Trend liegt. Unterschiede gibt es jedoch in der Reihung. Während das Risiko Feuer mit 29 Prozent ebenfalls auf Rang 3 einge-

stuft wird, werden Naturkatastrophen (43 Prozent) in Österreich als das größte Geschäftsrisiko gesehen. „Aufgrund des verheerenden Hochwassers im letzten Jahr ist es nachvollziehbar, dass Naturkatastrophen gegenüber Betriebsunterbrechungen insgesamt als gefährlicher eingestuft werden“, so Müller. Im Vergleich zum Vorjahr (Rang 3 mit 30 Prozent) hat sich auch in Österreich die Angst vor einem Zusammenbruch der Eurozone etwas gelegt. Aktuell rangiert dieses Risiko mit 21 Prozent auf Platz 5. IT- und Cyberkriminalität sind auch hierzulande auf dem Vormarsch: Ein 6. Platz mit 21 Prozent liegt im internationalen Trend, den auch Zahlen vom Bundeskriminalamt belegen: Im Jahr 2012 wurden mehr als 10.000 Fälle von InternetKriminalität in Österreich zur Anzeige gebracht. Cybercrimes richten in Unternehmen durchschnittlich rund 400.000 Euro an Schäden an. Trotzdem berücksichtigt nur rund jedes zweite größere österrei-

Um sich vor IT- und Internetrisiken zu wappnen, bietet die Allianz seit Oktober eine Cyberversicherung an. „Die Versicherungslösung ‚Allianz Cyber Protect’ bietet effektiven Schutz gegen die wachsenden Gefahren aus dem Netz. Die Versicherungslösung lässt sich an die jeweiligen Bedürfnisse eines Unternehmens individuell anpassen“, erklärt Mag. Severin Gettinger, Chief Underwriter AGCS Financial Lines Austria. „Allianz Cyber Protect“ beinhaltet Ertragsausfälle durch Betriebsstörungen ebenso wie die Deckung der Kosten für die

Mag. Severin Gettinger, Chief Underwriter AGCS Financial Lines Austria Wiederherstellung beschädigter oder zerstörter Daten, forensische Untersuchungen oder Krisenkommunikation nach Hackerangriffen oder Datenschutzverletzungen. Aufgrund der differenzierten Risikosituation ist individuelle Beratung bei Unternehmen ein Gebot der Stunde. Dabei steht die Identifizierung der existenziellen Risiken im Fokus. „Neben Risikoberatung und Prävention ist es wichtig, alle Deckungslücken zu schließen, damit auftretende Risiken nicht zum finanziellen Desaster für den jeweiligen Betrieb werden“, so Müller.

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VAV

Neue Herausforderungen in der KFZ-Versicherung Die ersten Wochen des neuen Jahres brachten unangenehme Neuigkeiten der frisch angelobten Bundesregierung. Das Einnahmenloch muss gestopft werden. Wieder einmal erwischt es die Autofahrer, die zweifach zur Kasse gebeten werden sollen – durch die geplante Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NOVA) und die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer. Sparen können die Fahrzeughalter hingegen bei innovativen KFZ-Versicherern wie der VAV, welche gerade für 2014 an attraktiven Preisvorteilen arbeitet.

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ährend die durchschnittlichen KFZ-Versicherungsprämien in den letzten 10 Jahren um über 20 Prozent gesunken sind, werden die Autofahrer schon bald mit Steuererhöhungen konfrontiert. Geht es nach der Regierung, soll bereits zum 1. März 2014 die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer in Kraft treten. Damit soll erstmals eine Staffelung der Abgaben eingeführt werden, die insbesondere stärker motorisierte Kraftfahrzeuge belastet. Für einen Golf mit 66 kW Leistung erhöht sich die jährliche Steuerlast um 35,28 Euro, einem Plus von immerhin 12,7 Prozent. Bei höherer Motorleistung wird es teurer: Für einen Audi A4 mit 171 kW müssen nach dem derzeitigen Gesetzesentwurf 228,24 Euro mehr Steuer gezahlt werden. Das entspricht einem Plus von rund 19 Prozent. Dazu kommen noch Erhöhungen bei der NOVA. Es ist anzunehmen, dass die geplanten Steuererhöhungen Einfluss auf Kaufentscheidungen haben. Neben dem „Downsizing“, also dem Umstieg auf leistungsschwächere Modelle ist damit zu rechnen, dass einige Kunden gänzlich auf den Autokauf verzichten. Für die Mehrzahl der Autokäufer werden die Kosten für ihr Wunschauto aber steigen und der Druck auf Kosteneinsparungen in anderen Bereichen – zum Beispiel in der KFZ-Versicherung – wird zunehmen.

wicklungen rund um das Autofahren sehr genau. Die regulativen Maßnahmen aber auch das veränderte Konsumentenverhalten werden sich langfristig auf den KFZMarkt und den KFZ-Versicherungsmarkt auswirken“, analysiert Dr. Peter Loisel, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der VAV Versicherungs-AG. So sei zu beobachten, dass die KFZ-Dichte in den Städten – allen voran Wien – zurück geht und sich ein Trend zu kleineren Autos abzeichnet. „Wir stellen uns auf Veränderungen ein“, erklärt Loisel.

Neuer KFZ-Tarif der VAV im Frühjahr Clevere Tarifpolitik ist gefragt „Als Versicherer mit hoher KFZ-Kompetenz beobachten wir Trends und Ent-

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Traditionellerweise präsentiert die VAV im Frühjahr einen neuen KFZ-Tarif und so ist auch heuer der Launch für Ende März

Dr. Peter Loisel, Mitglied des Vorstandes

oder Anfang April vorgesehen. Loisel: „Ich möchte nicht vorgreifen, aber so viel kann ich schon verraten: Der neue KFZ-Tarif der VAV wird noch schneller zu berechnen sein und in bestimmten Segmenten noch attraktiver. So helfen wir mit, die zusätzliche Belastung durch die erhöhten Steuern zumindest teilweise auszugleichen“. Und für alle Vermittler, die sich fragen, welche Vorteile der neue KFZ-Tarif für sie bringt, versichert Loisel: „Die Bonus-Provision wird 2014 selbstverständlich fortgeführt – schließlich ist es uns ein Anliegen, unsere Vertriebspartner am wirtschaftlichen Erfolg der VAV zu beteiligen.“

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FÜR SCHLOSSBESITZER UND UNTERMIETER

Foto: pixelio.de

HAUSHALTS- UND EIGENHEIMVERSICHERUNGEN

Innovationen, die sich bezahlt machen. Der neue Eigenheim-und Haushaltstarif wurde speziell für den unabhängigen Vertrieb entwickelt und bietet intelligente Deckungsmöglichkeiten für alle Ansprüche. Die Vorteile: • Grobe Fahrlässigkeit in Eigenheim und Haushalt optional einschließbar • Höchste Versicherungssumme zu günstigen Prämien • Innovation: Ausfallsversicherung • Einschluss E-Bike Versicherung möglich • Hohe Naturkatastrophen-Deckung Informieren Sie sich jetzt im Internet unter www.VAVPRO.at

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VERANSTALTUNG

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HELVETIA VERSICHERUNG/ARISECUR/ WKW

Intensivkurs

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etztes Jahr im April startete auf Initiative der Helvetia Versicherung, der Versicherungsplattform Arisecur und der Wiener Versicherungsmakler ein Intensivkurs als Vorbereitung für die Versicherungsmakler Prüfung. Nun haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Lehrgang abgeschlossen und die Zertifikatsübergabe erfolgte Ende Dezember letzten Jahres. Die ersten Absolventen des exklusiven Lehrganges haben die Zertifikate von Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler, Andreas Büttner, Geschäftsführer Arisecur Österreich und Alexander Neubauer, Leitung Partnervertrieb der Helvetia entgegengenommen. Das Ende des erfolgreichen Kurses wurde gemeinsam mit Werner Panhauser, Vorstandsmitglied Helvetia, und den rund 20 Absolventinnen und Absolventen im Martin Sepp gefeiert. Auf-

grund des großen Erfolges und der zahlreichen Interessenten ist eine Fortsetzung des Lehrganges für 2014 geplant.

v.l.n.r.: Alexander Neubauer, Leiter Partnervertriebe Österreich, Semra Syr und Fachgruppenobmann d. Wiener Versicherungsmakler KR Helmut Mojescick

RISK EXPERTS RISIKO ENGINEERING GMBH

Weiterbildung

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isk Experts, die Wiener Unternehmensberatung mit Dienstleistungen im Bereich professionelles Risikomanagement und Service Provider für integrierte Sicherheits- und Risikomanagement Lösungen, bietet 2014 erstmals Seminare an, die vom Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten für das Weiterbildungszertifikat anerkannt sind. Die Seminare in Kooperation mit Vienna International Underwriters umfassen zwei Bereiche:

Risk Experts-Geschäftsführer Michael Buser

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• „Versicherungs- und Risikomanagement für nationale und internationale Großgeschäfte“ • „Schadenmanagement & Schadenabwicklung“

Reinhard Gojer, Geschäftsführer der Vienna International Underwriters, freut sich über die Ausbildungskooperation: „Unser Ziel ist, dass VersicherungsmaklerInnen künftig noch erfolgreicher am Markt sind. In diesen maßgeschneiderten Seminaren lernen die Teilnehmer interaktiv und praxisnah das, was sie bei modernen nationalen und internationalen Industrie- und Gewerbeversicherungen wirklich brauchen.“ Risk Experts-Geschäftsführer Michael Buser erklärt zum Programm: „Die Ausbildungsphilosophie basiert auf den Grundsätzen der Versicherungslehre, wir berücksichtigen mit unserem Team sämtliche technischem Anforderungen zur Risikobewältigung. Rund 15 unserer Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen sind immer wieder für die Risk Experts Academy im Einsatz.“

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HELVETIA VERSICHERUNG

Neue Anmeldestelle

I

m kleinsten Wiener Gemeindebezirk der Josefstadt hat die Helvetia Versicherung in Kooperation mit der uVerso KG, vormals Ullrichgesellschaft, eine KFZ Anmeldestelle eröffnet. Die einzige Anmeldestelle, in dem nach Kaiser Joseph I genannten Wiener Bezirk. Mit fast 30.000 Bewohnern ein sehr gutes Einzugsgebiet für die neue Partnerschaft. Das Versicherungsmaklerunternehmen

hat bereits eine langjährige trieb Ost Nicole Martinek, Tradition im NiederösterLeiter Zulassungsstelle Mag. reichischen Retz und ist seit Klaus Bauer und die beiden Sommer 2013 nun auch in Zulassungsmitarbeiter MichaWien vertreten. Bei der eliteel Flügel u. Robert Haslinger ren Feier waren die VersichePanhauser: Wir betreiben zur Werner Panhauser, Vertriebsrungspartner des Unterneh- vorstand Helvetia Versicherung Zeit 30 Maklerzulassungsstelmens vertreten und auch der len in Österreich, nach einer am selben Standort angesiedelte Immobi- ausführlichen Feldstudie haben wir uns lienmakler Immoplex KG mit seinem Ge- entschlossen in der Josefstadt eine neue schäftsführer Martin weitere Anmeldestelle zu eröffnen. Mit Hauer. Die Nahver- dem Qualitätsmakler uVerso unter dem sorger aus der Umge- Geschäftsführer Mag. Gerald Ullrich MBA, bung und viele treue Kunden und Kundinnen. Insgesamt 60 Personen freuten sich mit der Familie Ullrich über die neue Zulassungsstel- haben wir einen ausgezeichneten Partner le. Von der Helvetia gefunden. Auch 2 weitere Anmeldestellen Versicherung wa- sind heuer in Österreich noch geplant. ren vertreten, Leiter Bezirksvorsteherin Mag. Veronika Mickel Partnervertrieb Mag. sieht in der Eröffnung der ZulassungsstelAlexander Neubauer, le einen wichtigen Beitrag zur NahversorLeiterin Partnerver- gung.

Wiener Fachgruppe Finanzdienstleister

EU-PANORAMA WIE GEHT ES NUN WEITER? Aktuelle Entwicklungen und Neuerungen insbesondere folgender EU-Vorhaben: • • • •

Wohnimmobilienkredit-Richtlinie (WIK-RL) Informationspflicht für Kleinanlegerprodukte (PRIPs) Versicherungsvermittlung (IMD II) Richtlinie der Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II)

Wann? Mittwoch, 12. Februar 2014/18:30 Uhr (Beginn) Wo? Spartenhaus der Wirtschaftskammer Wien 1040 Wien, Schwarzenbergplatz 14 (1. Stock, Festsaal)

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Vor Beginn des Rechtsupdates haben Teilnehmer die Möglichkeit, sich über die Inhalte und Vorteile der Standesregeln für Gewerbliche Vermögensberater und Wertpapiervermittler näher zu informieren. Die Aufgaben des Ehrenschiedsgerichts wird Vorsitzender Richter Dr. jur. Wolfgang Pöschl kurz erläutern sowie für Fragen zur Verfügung stehen.

Mail: ng: er E- der p eldu g n m o u t n d a l A wkw. nme lineum A stleister@ und On e t t i m B ien os. gram anzd ter.eu stenl o diefin zum Pro dienstleis k r en nz liede ation w.diefina Mitg m r r ü o f f w t w re In me is Nähe lnah i e T Die 21.01.2014 15:59:56


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UNIVERSITÄT LEIPZIG

„Aktuelle Entwicklungen in der Lebensversicherung“

Die Universität Leipzig hat in Köln zur Pilotkonferenz geladen. Mehr als Prof. Dr. Fred Wagner, Vorstand des Instituts für Versicherungswissenschaften e.V. an der Universität Leipzig, und Dr. Helmut Hofmeier begrüßten mehr als 60 Repräsentanten der Versicherungswirtschaft und angrenzenden Branchen in bei der Veranstaltung in Köln.

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er Einführungsvortrag von Dr. Peter Matuschek, Bereichsleiter Politik- und Sozialforschung, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, behandelte das Thema „Altersvorsorge in Deutschland- Meinungen und Einstellungen der Bundesbürger und basierte auf der jüngsten forsa Studie. Er stelle die die Standpunkte der deutschen Bevölkerung zu verschiedenen Fragestellen der Altersvorsorge vor. Obwohl 90 Prozent der Bürger davon ausgehen, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht und 69 Prozent die gesetzliche Rente für nicht gesichert halten, sorgen lediglich

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v.l.n.r.: Dr. Helmut Hofmeier und Prof. Dr. Fred Wagner, Vorstand des Instituts für Versicherungswissenschaften e.V. an der Universität Leipzig 62 Prozent privat in irgendeiner Weise finanziell für das Alter vor. Von denjenigen, die keine Altersvorsorge getroffen haben, begründen 77 Prozent ihre unzureichende private Altersvorsorge mit Geldmangel und 39 Prozent mit Zweifel an der Sicherheit der Anlageprodukte. Trotz des Nachholbedarfs in Sachen Altersvorsorge

würde die Mehrheit der Befragten ihre Pflichtbeiträge lieber privat anlegen als weiterhin in das gesetzliche Umlagesystem einzuzahlen. Im Anschluss eröffnete Dr. Joachim Maas, Vorsitzender des Vorstandes der VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a. G. den ersten Themenblock „Produktpolitik

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Dr. Peter Matuschek, Bereichsleiter Politik- und Sozialforschung, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH

Marcus Nagel, stv. Vorsitzender des Vorstandes, Chief Executive Officer Life der Zurich Gruppe Deutschland

in der Lebensversicherung“ mit seinem Referat zu „Zinsgarantien: Status quo und Entwicklungstrends“. Auf Grundlage der Alleinstellungsmerkmale der Lebensversicherung (Absicherung biometrischer Risiken, Garantie des Rechnungszinses, kollektiver Sparprozess) veranschaulichte Maas den „Kern des Problems der Lebensversicherung“. Während der garantierte Rechnungszins faktisch eine geringe Werthaltigkeit für den Versicherungsnehmer besitze, spiele dieser vertrieblich eine hohe Rolle. Eine der wichtigsten Aufgaben der Lebensversicherungen sei es, die Vorteile des kollektiven Sparprozesses in die Öffentlichkeit zu transportieren. Den Kunden müsse der Ausgleich zwischen Sicherheitsanspruch und Rendite veranschaulicht werden. Unter den möglichen Handlungsstrategien deutscher Lebensversicherungsunternehmen seien Lebensversicherungen mit „alternativen“ Garantien „eine positive Antwort auf die aktuellen Herausforderungen“ der Lebensversicherung, so Maas. Marcus Nagel, stv. Vorsitzender des Vorstandes, Chief Executive Officer Life der

Zurich Gruppe Deutschland, stellte „Produktstrategien unter Solvency II“ vor. Er begann seinen Vortrag mit einer Darstellung der Herausforderungen und Chancen von Solvency II und die damit einhergehende Veränderung des Geschäftsmodells

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Dr. Joachim Maas, Vorsitzender des Vorstandes der VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a. G.

Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf, Präsident der International Actuarial Association

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Michael Rentmeister, Chief Executive Officer der OVB Holding AG der Lebensversicherung (in Bezug auf die „Operations“, Produkte und den Vertrieb). Darauf aufbauend beschrieb er den Einfluss von Solvency II auf die Produktentwicklung und stellte anschließend mögliche Produktstrategien vor. Solvency II werde die „Produktstrategien vieler Versicherungsunternehmen grundlegend verändern“. Risikobasierte Produktentwicklung und wertorientierte Steuerung seien essentiell. Die Zurich habe „ein solides Fundament der wertorientierten Unternehmenssteuerung mit risikobasierten Ansätzen für Produktdesign, ProduktPricing und Investmentmanagement“ und werde den Fokus weiter auf „fondsgebundene und Biometrie-Produkte“ legen. Der zweite Themenblock der Pilotkonferenz befasste sich mit den rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Lebensversicherung. Zunächst sprach Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf, Präsident der International Actuarial Association, über die „Überschussbeteiligungssysteme: Rollen, Herausforderungen und Handlungsoptionen in Bezug auf die RfB sowie Bewertungsreserven. Er beantwortete zunächst die Frage, warum es eine Überschussbeteiligung gibt, bevor er dann über die Rolle der RfB referierte. Die „Spielräume für die Überschussbeteiligung werden enger“, so Wolfsdorf. Anhand der Frage, ob „die derzeitige Form der Überschussbeteiligung sachgerecht“ sei, leitete Wolfsdorf in die rechtliche und aktuarielle Begründung

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für die risikoadjustierte Überschussbeteiligung über und sprach sich für eine Spreizung der Überschüsse aus. „Rechtliche Probleme der neuen Risikoprodukte in der Lebensversicherung“ stellte Dr. Joachim Grote, Partner/Rechtsanwalt bei BLD Bach Langheid Dallmayr Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft dar. Als grundlegend wichtig für die Positionierung betonte Grote die Ausgestal-

Dr. Joachim Grote, Partner/Rechtsanwalt bei BLD Bach Langheid Dallmayr Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft

tung der Risikoprodukte. Dazu ordnete er die neuen Risikoprodukte (anhand der Beispiele Dread Disease-Produkte und Pflegeversicherungs-Produkte) in die Sparten ein und erörterte die mit der Spartenzuordnung verbundenen Folgen. Grote ging weiterhin auf die AGG-, AGB- und versicherungsrechtliche Wirksamkeit der Altersgrenzen, Laufzeiten bzw. automatischen Verlängerungen und steigenden Risikoprämien ein. Abschließend thematisierte Grote die „drei grundlegenden Pflichten“ (Frage- Beratungs-, Begründungspflicht) im Vertrieb. Der dritte Block verdeutlichte dem Plenum die „Bedeutung des Vertriebs und der Rückversicherung für das Lebensversicherungsgeschäft“. Michael Rentmeister, Chief Executive Officer der OVB Holding AG, stellte seine Sicht zum Thema „Komplexität von Lebensversicherungsprodukten: Anforderungen an den Vertrieb“ dar. Die Komplexität entstünde u. a. durch die öffentliche Diskussion, Intransparenz bzw. Unvollständigkeit, die Suche nach Plausibilität, Regulierung und Beratungshaftung. Die Deutschen „brauchen gute Lebensversicherungen und gute Beratung“. Dabei sei „die Reduzierung von Komplexität eine gemeinsame Aufgabe“. Das „traditionelle Miteinander von Produktpartnern und Vermittlern im Sinne des Kunden“ dürfe nicht aufgegeben werden. Als „Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit„ sieht Rentmeister die „Berücksichtigung von Kunden-

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Michael Rohde, Mitglied des Vorstandes der Deutsche Rückversicherung AG

und Beraterinteressen“. Selbstverständlich und nachhaltig müsse „jeder seine „Hausaufgaben“ an seinem Platz unter Wahrung der gegenseitigen Interessen“ machen. Den Schlusspunkt setzte Michael Rohde, Mitglied des Vorstandes der Deutsche Rückversicherung AG. Sein Thema lautete „Möglichkeiten und Herausforderungen der Lebensrückversicherung in Deutsch-

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land“, wobei er zunächst eine Übersicht über die Herausforderungen, die das Geschäftsmodell der Lebensrückversicherung tangieren, gab. Als wesentliche Herausforderungen nannte er u. a. den Wandel der Produktwelt, die Demografie und die Vorgaben des Gesetzgebers. Daraus leitete Rohde die Möglichkeiten der Rückversicherer im Rahmen der Produktentwick-

lung, bilanziell motivierter Rückversicherung, aktuarieller Analysen und Services für Neugeschäfts- und Leistungsprüfungsprozesse ab. Die Vorträge der Tagesveranstaltung regten die Konferenzteilnehmer an, sich beim abendlichen Get-Together darüber in angenehmer Atmosphäre noch intensiv auseinanderzusetzen.

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TIPPS & TRENDS

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HOTSPOTS

EISEN STADT

Ein Abend in Eisenstadt? Nach dem Seminar noch nicht nach Hause? Wohin nach der Tagung? risControl stellt ihnen Plätze für jeden Geschmack vor!

Gloriette

Haydn Bräu

Cselley-Mühle

Mit einem tollen Ausblick über das Wulkatal ist die Gloriette eine der schönsten Sommer-Locations in der burgenländischen Hauptstadt. Von März bis November gibt es hier tolles Frühstück, Mittagsmenüs oder 5-gängige Abendmenüs. Inklusive vegetarischer Auswahl.

Das rustikale Lokal an der alten Stadtmauer gilt als erste burgenländische Gasthausbrauerei. Schon länger wird das hier ausgeschenkte Bier nicht mehr selber gebraut, was weder dem bierigen Ambiente noch den dazu passenden Gerichten Abbruch getan hat.

Die renovierte Mühle ist einer der renommiertesten Kulturveranstaltungsorte im Burgenland. Im nur 10 km entfernten Oslip verbindet sich Kunst und Kultur mit Küche und Keller. Aber leider nur Freitag bis Sonntag und an Veranstaltungstagen.

Glorietteallee 51, 7000 Eisenstadt Mo-Sa 10.00-22.00 Uhr So 9.00-21.00 Uhr www.portal.stainer.net/gloriette

Pfarrgasse 22, 7000 Eisenstadt tägl. 9.00-23.00 Uhr www.haydnbraeu.at

Sachsenweg 63, 7064 Oslip Fr, Sa ab 17.00 Uhr www.cselley-muehle.at

Tom’s Haydnstüberl Taubenkogel

Mangoo

Vor wenigen Monaten erst eröffnete dieses feine Restaurant im Hotel Haydn. Thomas Wallner kocht hier auf Haubenniveau kulinarische Spezialitäten aus der Genussregion Burgenland und internationale Spezialitäten.

Spät essen in Eisenstadt ist, wenn man Fastfoodläden auslässt, nicht besonders einfach. Am längsten (bis 23.00 Uhr) hat die Küche des Mangoo geöffnet. Viel TexMex, aber auch Exoten wie Fleisch vom Strauss oder Springbock auf der Karte.

Kalvarienbergplatz 1, 7000 Eisenstadt Mo-Sa 11.00-18.00 Uhr und 18.00-22.00 Uhr www.toms-haydnstueberl.at

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Anfang März öffnet nach der Winterpause wieder eines der besten heimischen Restaurants nur 7 km westlich von Eisenstadt. Die Küche von Walter Eselböck und Schwiegersohn Alain Weissgerber ist diesen Weg allemal wert. Eine Empfehlung – auch für kleine Imbisse – die angeschlossene Greisslerei.

Hauptstrasse 33, 7081 Schützen Mi-So von 10.00-22.00 Uhr www.taubenkogel.at

Domplatz 4, 7000 Eisenstadt Di-Sa 10.00-4.00 Uhr www.mangoo-bar.at

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