RCKSTR Mag. #158 | August 2018

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Grรถsste Popkultur- und Musikzeitschrift der Schweiz | seit 2004

158# AUGUST 2018

Miles Kane Honne Ebony Bones Octopath Traveler Jeff Goldblums Hemden Mission Impossible: Fallout

; rckstr.ch CHF 5.- EURO 4.50


Der Opel Grandland X

GET HIGHER!

Der neue SUV von Opel. Der Grandland X bringt dich immer nach oben – dank grösserer Bodenfreiheit, erhöhter Sitzposition und dem Traktionssystem IntelliGrip1, 2 für jedes Gelände. Und mit dem Denon® Premium Sound System1 steigt deine Laune gleich mit. 1

Optional bzw. in höheren Ausstattungslinien verfügbar. 2 IntelliGrip ist Teil des Allroad-Pakets und kann nicht separat erworben werden.


CHEFREDAKTOR/IN Stelle vakant REDAKTIONSPRAKTIKANTEN Gina Gysi (gin) REDAKTION Michael Rechsteiner (rec) Rainer Etzweiler (rez) FREIE AUTOREN Luisa Bider (bibi) Nick Tesla (nik) Kim Schärrer (kss) Nadine Wenzlick (naw) Johanna Senn (jo) Manuel Maissen (vlct) Dennis Kiss (kiss) Katja Schwemmers (kts) Marco Rüegg (rgg) Christian K. L. Fischer (fis) Sascha Gala Mikic (jugo) Alex Flach (lex) FOTOGRAFEN Janine Küffer Christian Meier GRAFIK & LAYOUT Patrick Campolongo ARTWORK Patrick Campolongo KORREKTORAT Michelle Wastl VERKAUF Rainer Etzweiler Samuel Rudolf von Rohr Zoé Zimmermann PROPAGANDA & EVENTS Jessica Fall Thierry Klaus Yuki Hubmann Zoé Zimmermann

EDITORIAL

Hey Büsis Die WM ist zu Ende, die Mehrheit der Festivals ist durch und die Sommer-Euphorie weicht allmählich dem üblichen «Mimimimi, s’isch z’heiss!»-Gemecker. Sich über das Wetter beschweren ist natürlich furchtbar bünzlig, wurde aber trotzdem schleichend vom Small-Talk zum Schweizer Volkssport. Ich kann mich spontan an keine Unterhaltung in den letzten Tagen erinnern, bei der es nicht irgendwann darum ging, dass man gerade an Stellen schwitzt von denen man zuvor nicht mal gewusst hat. Meistens war ich es, der das Thema angesprochen hat – ich bin ein Jammerlappen, wenn es um Hitze geht. Temperaturen über 25 Grad überfordern mich, weil die öffentlichen Verkehrsmittel riechen wie ein drüsen-hyperaktiver Puma, weil mein Schlafzimmer in der Nacht kein Stück runterkühlt und ein erfrischendes Bier innert Minuten zu lauwarmer Pisse wird. Vor allem aber überfordert die Hitze mein Hirn und so kommt es, dass ich dem Wetter sogar ein Editorial widme, was eine kreative Bankrott-Erklärung ist. Aber hier sind wir nun mal und damit das alles für mich nicht noch beschämender wird, handle ich den Heftinhalt der euch erwartet im Schnelldurchlauf ab. Miles Kane, Florence + The Machine, Honne und mehr haben neue Musik und wir eine Meinung dazu. Tom Cruise rennt einmal mehr vor Explosionen und fliegenden Karren davon in «Mission Impossible: Fallout» und «Octopath Traveler» auf der Nintendo Switch hat den schönsten Retro-Look ever. Weiterhin erzählen wir euch etwas über unsere Lieblingsbücher, Jeff Goldblum’s Garderobe und die neue Serie von Simpsons/Futurama-Schöpfer Matt Groening. Ernstzunehmende Publikationen hätten hier jetzt wahrscheinlich ein versöhnendes Schlusswort, das den Sommer etwas rehabilitiert, ich aber nicht. Fick dich, Sonne.

Chefredaktor oder so Rainer Etzweiler

DISTRIBUTION Pit «Chemtrails» Kägi TEAM ROTKREUZ Martin Schiess Henna Matter TEAM WÄDENSWIL Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer PROMOGIRLS Dario, Elise, Giuliano, Laurin, Lucy, Melanie, Meret, Rahel, Räff, Rika, Sabrina, Stephanie, Stéphie und Tobi

VERLAG Youngcom AG Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz

ANZEIGEN Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Samuel Rudolf von Rohr TEL +41 43 333 09 04 GESCHÄFTSFÜHRER FAX +41 43 333 09 06 Joel Meier rockstar@rockstar.ch www.rockstar.ch

REDAKTIONSADRESSE RCKSTR Mag. Sihlhallenstrasse 19 CH-8004 Zürich TEL +41 43 333 09 05 FAX +41 43 333 09 06 redaktion@rockstar.ch

Mediadaten, Infos und AGBs: www.youngcom.ch

DRUCK Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum

ERSCHEINT 11 x JÄHRLICH AUFLAGE 50’000 Ex. LESER 115’000 (MACH 2012-2)

VERTRIEB Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul Kultwerbung

JAHRESABO CHF 69.abo@rockstar.ch ABOVERWALTUNG Zoé Zimmermann

Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Sihlhallenstrasse 19, 8004 Zürich möglich. Kontakt- oder persönliche Angaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. RCKSTR Mag. behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, Druckfehler und irrtümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG © 2017

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IMPRESSUM

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| AUGUST 20 58 18 #1

RCKSTR Mag.

INHALT

SEITE

48

SEITE

24

Tom Cruise, ewiger Retter der Menschheit

«Das Chaos war überall»

Mission: Impossible Fallout

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Florence + The Machine

SEITE

26 SEITE

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Covergirl Gaby

4 SEITE

40

FOTOS Nora Dal Cero MAKE UP & STYLING Ladina Baumann KLAMOTTEN Zalando & Zoé

«Hach, es hätte locker der perfekte Arcade-Racer werden können ... »

PLUS

The Crew 2

Fab Four

Retro Rollenspiel für Geduldige Octopath Traveler

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The Beauty and the Beast

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Alexander McQueen

Interpol

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SEITE

50

Honne

22

Anti-Prinzessin und ihre helfenden Elfen

Ebony Bones

34

Album-Reviews

38

Games SEITE

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48

Rockstar Bookclub

46

Disenchantment

Kino

50

Took The Look

Ohne Belesen nichts gewesen

SEITE

54

Noch ein Mal! RCKSTR-Tombola

58

Gig-Previews & bisschen Kultur

RCKSTR.CH Werde RCKSTR-Member und profitiere von vielen Membervorteilen.


NEU!

NOUVEAU!

TROPICAL

Please drink responsibly. | DRINKiQ.com


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Umblättern ... 12 Mal!

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presents

STREETZurückPARADE in der 2018 Subkultur?

Am 11. August wummert’s am Seebecken zum 27. Mal von Love Mobiles herunter. Wobei «wummern» natürlich nicht korrekt ist: Anlässlich der 26. Ausgabe 2017 wurde vom Street Parade-Booker Robin Brühlmann eine musikalische Kehrtwende hin zu Club-tauglichem House und Techno eingeleitet, der an der diesjährigen Ausgabe seine Fortsetzung findet. Sprich: Der Fokus auf Musik, wie man sie in Zürcher Clubs wie dem Bellevue, dem Hive oder dem Supermarket hört, wurde weiter verstärkt, was einerseits eine Rückberufung auf die Wurzeln der Street Parade ist. Andererseits ist das aber auch eine Würdigung des Schaffens von DJs und Produzenten subkultureller Prägung mit Faible für die nahe Genre-Zukunft. Diese Frische bei der musikalischen Programmierung hat auch Auswirkungen auf den erlauchten Kreis der Love Mobile-Bauer: Mit dem Klaus, dem Supermarket und dem Bellevue werden in diesem Jahr gleich drei bekannte Zürcher Clubs mit einem eigenen Lastwagen an den Start gehen. Zudem werden auch Luciano (im Verbund mit Terrazzza), das umtriebige Berner Label Abflug Berlin und die Drum’n’Bass-Pioniere von JUR Records mit einem Love Mobile die Street Parade veredeln. Aber nicht nur bei den Love Mobiles herrscht Aufbruchstimmung, auch die Stages sind in diesem Jahr hervorragend besetzt und das ausschliesslich mit Musikanten, die ihre Songs für durchtanzte Nächte produzieren und nicht für die gängigen, kommerziellen Charts. Kurzum: Für die älteren Semester wird’s «wie früher» sein und für die jüngeren ein Ritt durch brandaktuelle House- und Technofelder. Wer noch unsicher ist, wo er tags- und nachtsüber feien will, findet hier unseren Input. (lex)

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SETH TROXLER 15:00 OPÉRA STAGE Seth Troxler ist der lebende Beweis, dass Genie und Wahnsinn bisweilen nah beieinander liegen. Nun ja… Wahnsinn trifft’s in seinem Fall nicht ganz, aber ein bisschen irr ist der Amerikaner: Es kommt schon mal vor, dass er nackig, wie der Herr ihn schuf, Promo für ein Festival macht. Und dabei gleich noch Roman Polanski in die Pfanne haut. Abseits solcher Skurrilitäten gilt Troxler als einer der besten DJs der Welt, unterstrichen von der globalen Plattform Resident Advisor, die ihn einst zum Besten der Besten gekürt hat. Ursprünglich zum Detroiter Kollektiv Visionquest zählen, geht Troxler heute seine eigenen Wege. Im mehrfachen Sinn.

NICOLE MOUDABER 13:00 OPENING TRUCK Nicole Moudaber ist Veranstalterin, Produzentin, Komponistin, DJ, Radiohost und Philanthropin: Als Aushängeschild des Lower Eastside Girls Club hilft sie mit benachteiligten, jungen Frauen eine Musikkarriere zu ermöglichen. Die engagierte Clubmusikerin mit nigerianischen und libanesischen Wurzeln betreibt ihre Kunst mit aller Ernsthaftigkeit und auch mit grossem Erfolg: DC-10, Coachella, Electric Daisy Carnival, Tomorrowland, Glastonbury und Movement Detroit sind nur ein paar der weltweit arrivierten Plattormen auf denen Moudaber bereits zugange war. Grossartige Person, grosse Künstlerin.


SAN MARCO 12:00 CLUBBING STAGE San Marco bereichert das Zürcher und das Schweizer Nachtleben in unterschiedlichen Bereichen. Zum einen selbstverständlich als DJ: Mit seinem entspannten (er hegt als privater Hörer ein ausgeprägtes Faible für Ambient) House, der, wenn’s der Zeitpunkt erfordert, auch treibend werden kann, verkörpert er das subkulturelle Zürcher Nachtleben Berliner Couleur wie kaum ein anderer Jockey. Zudem ist er einer der Macher der kunterbunten Friedas Büxe, also jenes Clubs, der an den vergangenen Swiss Nightlife Awards den Preis für den besten des Landes einzuheimsen vermochte.

Der Bienenstock an der Geroldstrasse serviert den Ravern alljährlich eine schier nie enden wollende Afterparty. Dabei baut der grosse Club in Zürich West auf Line Ups, die nicht vom üblichen Programm abweichen. Will heissen: Man will die Raver glücklich machen UND das Stammpublikum. Um 23 Uhr geht’s los und angeführt wird das Line Up in den nächtlichen Stunden von Jooris Voorn und andhim. Dazu gibt’s Sets von einer Residents-Armee. Nach 24 Stunden, am Sonntagabend und bis Montagmorgen geht’s mit dem Label Kuchenfabrik in eine Extrarunde, samt eines Sets von Kotelett & Zadak (Bild).

CITYFOX IM SUPERMARKET Der Supermarket feiert in diesem Jahr sein 20jähriges und geht mit einem Love Mobile an die Strecke. Aber auch im Anschluss an den Umzug lässt der Traditionsclub verwöhnte Electronica-Ohren nicht im Stich und bietet ihnen, im Verbund mit dem nun in New York beheimateten Label Cityfox, ein beeindruckendes Line Up. Hier spielt der geniale Kanadier Mathew Jonson, Âme spielt live, Roman Flügel ist ebenfalls vor Ort und auch der New Yorker Serge Devant (Bild) und der Isländer Holmar musizieren. Die Schweiz wird durch Alex Dallas, Kalabrese, Andri, Return und Patrischa perfekt vertreten.

ZUKUNFT «Home of good music». Der Beiname der Zukunft hat durchaus seine Berechtigung: Die Zukunftmacher um die Zürcher Stadtmusiker Alex Dallas und Kalabrese haben hier in Steinwurfnähe zur Langstrasse ein florierendes Biotop für feinste Clubmusik kreiert, das seine Anhängerschaft immer wieder aufs Neue zu überraschen vermag und das auch im Ausland einen makellosen Ruf geniesst. Immer wieder mal spielen hier Grossartige, weil sie in der Zukunft spielen WOLLEN. Nach der Street Parade spielt hier die Deutsche tINI (Bild), die mit ihrer Gang die Welt unter der Discokugel erobert hat.

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STRASSENPARADE IM HIVE

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presents

LETHARGY F E S T I V AV EL P O S T - R A

Hinter den Backstein-Mauern der Roten Fabrik zündet auch in diesem Jahr wieder ein Feuerwerk an Newcomern und etablierten Nischen-Bedienern für Street Parade-Eskapisten. Von Rainer Etzweiler

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Es gab eine Zeit – sie ist noch nicht allzu lange her – da hätten wir vom RCKSTR keine Zeile über die Street Parade schreiben können, ohne dass uns unsere Leser anschliessend mit Fackeln und Heugabeln aus der Stadt getrieben hätte. Der Anlass war, in der Wahrnehmung des typischen Grossstädters (aka Zürchers), eine kommerzielle Fasnacht mit nur geringfügigem musikalischen Anspruch. Selbsternannte Musik-Connaisseurs fanden zu dieser Zeit einen sicheren Hafen in Wollishofen, wo nach den Mitt-

90ern die Lethargy ein alternatives und häufig auch breiteres Programm anbot. Unterdessen haben sich die Street Parade und Lethargy musikalisch angenähert, respektive überschneiden sich sogar auch mal und aus der früheren Quasi-Rivalität ist ein entspanntes Koexistieren geworden. Die Hippie-Vibes hat das Festival aber genau so wenig aufgegeben, wie das avantgardistische Booking und so weiss die Feier am Zürisee auch in diesem Jahr zu begeistern. Wir stellen euch unsere drei Highlights vor.

Al ex is Ta yl or

LY ZZ A

N on e O f Th em

Auf seinem neuen Album «Beautiful Thing» lässt Alexis Taylor die Grenzen zwischen Hot Chip und seinem Solo Projekt verschwimmen. Steckt da jetzt die Band dahinter oder eben doch nur deren Frontmann mit der unverkennbaren Stimme? Eigentlich egal, fetzen tut beides mit dem Unterschied, dass Taylor ohne Band-Anhang gerne mal etwas mehr experimentiert, was die Auftritte des Engländers gerne komplett unvorhersehbar aus dem Ruder laufen lässt. Gut so.

Die junge Produzentin ist in Amsterdam daheim, hat ihre Wurzeln aber in der südlichen Hemisphäre, was auch dem ungeschulten Ohr schnell auffallen dürfte. Hier kolligieren Offbeat-Kicks mit portugiesischen Hip-Hop-Vocals und klischeefreien Pop-Samples. Pumpig und energiegeladen, bis auch der letzte merkt, dass sich im Jahr 2018 niemand mehr um Genres schert.

Zwischen zackigen Riffs, heavy Reverbs und psychedelischen Melodien fühlt sich das Zürcher Duo None of Them wohl. Michal Ho und Signup, die kreativen Köpfe hinter dem Alias, nehmen, was ihnen in die Hände fällt, werfen es in einen Kessel, rühren gut um und scheinen zu Beginn selber nicht ganz zu wissen, was dabei herauskommt. Den Stempel dafür sparen wir uns, aber die Mucke passt perfekt zu «Altered Carbon» - der Cyberpunk-Serie auf Netflix, die noch immer viel zu wenig Menschen gesehen haben.

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INFO & LINE UP

Das Festival findet vom 10.-12. August in der Roten Fabrik statt. Den 3-Tagespass gibt’s für CHF 96.90. Weitere Infos findest du auf lethargy.ch. Fink | Josh Wink | Alexis Taylor (Hot Chip) |Hidden Orchestra | Polo & Pan (Dj-Set) | Zigan Aldi | Einmusik | Xosar | Audiojack | Fantastic Twins | Miley Serious | Robin Kowalewsky | Lyzza | Chinaski | Sarah Farina | Yula Kasp | Nølah| Douglas Greed | Fabulous | Eclecta | Innershades | Syntosil | La Fraicheur | Echonomist | The Dead Brothers | Samsara | Jessiquoi | P.Bell | Sophie Le Meillour | Playlove | Jay Haze | Zagara | Shkoon | Styro2000 | Ameli Paul | Mika Dutsch | The Greatest Thing | Jorin | Die Galoppierende Zuversicht | Monica Germann | Lichtpiraten | None Of Them | Samtbody | Ill Till & Dj Opferrille | Verinnerlicht | Andi Otto & Band | Micrometropolice | Discosmetic | Contact Field Orchestra | Baby Val | Croc Dialer | GDS.FM | Kasheme


t z t e j s ’ t b i Friday g . r e h c i l g ä noch t em neuen Auf unser ortal Onlinep


RCKSTR-LIFECOACH DIESMAL:

10 ÄUSSERUNGEN, DIE DU WÄHREND DEM VORSTELLUNGSGESPRÄCH

BEI RCKSTR

NEEDFUL BOOZY BRAIN FREEZE Seid ihr es auch leid euch ständig zwischen «Prosseco» und «Glacé» entscheiden zu müssen? «Make Your Own Prosecco Pops» kommt zur Rettung und schafft euch dieses first-world Problem aus dem Weg. In einer schicken Box verpackt erhält man eine kleine Flasche Prosecco sowie zwei Behälter für eine Glace. Dann noch einen Schuss Zucker dazugeben und schon hat man kurzerhand sein eigenes, alkoholisiertes Eis im Calippo-Style. ; Für CHF 32.60 bei Firebox.com

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BESSER FÜR DICH BEHÄLTST.

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——————— ❿——————— «Klaxons? Nie gehört.»

——————— ❾———————

«Was das Gehalt betrifft, fehlt da nicht noch eine Null?›»

——————— ❽——————— «Meine erste Frage wäre: Wann bringt ihr endlich GTA VI raus?»

——————— ❼——————— «Da draussen vor eurem Büro versucht sich gerade ein Junkie seinen Fuss mit einem Plastiklöffel abzuhacken. Wollt ihr nicht die Polizei rufen?»

——————— ❻——————— «Wann führt ihr eigentlich endlich das Gender-Sternchen in euren Texten ein?»

——————— ❺——————— «Ich wollte zuerst nichts sagen, aber hier drin riecht es, als würde es von den Geistern rastloser Samenspender heimgesucht.»

——————— ❹——————— «Welches ist der Kühlschrank für meine veganen Gerichte? Ich lege mein Mittagessen nicht in einen strombetriebenen Tiersarg.»

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«Gleich vornweg: Ich bin praktizierender Maibaumtanier, an Tagen mit ‹S› ist es mir verboten, zu arbeiten.»

——————— ❷——————— «Also dieser RCKSTR-Lifecoach im Heft wird jedes Mal unlustiger.»

——————— ❶——————— «Ich kenne mich sehr gut mit Musik aus. Ich habe sogar selber eine Band und zufälligerweise unser neustes Album im Rohmix mit dabei ... »

OH SNAP! Komprimierende Handy-Bilder seiner Freunde im Internet teilen ist ja gut und recht, aber manchmal würde man die Schnappschüsse auch gerne ausdrucken, um sie an den Kühlschrank zu hängen oder der Mutter des Opfers zuschicken. Mit dem KiiPix Drucker könnt ihr all eure schlimm-schönsten Erlebnisse im Polaroid-Look festhalten. Einfach den Film einführen (in das Gerät, duh), Handy obendrauf legen und BOOM! Schon ist die Scham verewigt. ; Für CHF 52.20 bei Firebox.com


THINGS

LOVE GURU JÖRGEN MAITHUNAS ZWEITE MEINUNG FÜR LIEBE, SEX UND PARTNERSCHAFT Täglich wenden sich Ratsuchende an ausgebildete Fachleute in Sachen Liebesdingen und erhalten dabei meist Antworten, in denen sie sich offen und ehrlich den eigenen Emotionen und Bedürfnissen des Partners stellen müssen. Urgh! Wem das zu viel Stress ist, gibt Jörgen Maithuna hier eine zweite Einschätzung. Sein Rat mag nicht der beste sein, aber das haben wir bereits geahnt, als er sich beim Bewerbungsgespräch mit seinem Namen vorgestellt hat.

Eine Gitarre an einem Festival ist selten falsch. Sei es zum Übertönen der schlechten Nachmittags-Band auf der Bühne, oder um seine Aufriss-Chancen etwas zu erhöhen. Weil Gitarren aber recht mühsam zu transportieren sind, empfehlen wir euch eine kleine, handliche Flight TUS 35 Ukulele. Die ist etwas weniger sexy, dafür aber umso portabler. Ausserdem reichen vier Seiten völlig aus für «Wonderwall». Viel Glück, mit deinem Typ/Meitli/pansexuellen Schwertfisch. ; Für ca. CHF 60.- z. Bsp. bei musix.ch Auf blick.ch UND 20.min klagt ein Kerl unter zwei verschiedenen Pseudonymen (Blick: Bruno, 20min: Ferdi), dass seine Partnerin die vierjährige Beziehung beendet hat, sie beide aber weiterhin miteinander ins Bett wollen.

CAROLINE FUX AUF BLICK.CH RÄT:

Das müsst ihr selber entscheiden, die Zeit wird es zeigen.

DR. SEX AUF 20MIN.CH RÄT:

Das müsst ihr selber entscheiden, die Zeit wird es zeigen.

JÖRGEN MAITHUNA RÄT:

Ferdi, Bruno, wie immer auch dein richtiger Name lautet: Was läuft bloss mit dir? Hortest Liebesratschläge wie ein Hamster kernlose Weintrauben und das zu einem Zeitpunkt, wo Politik und Gesellschaft über die zunehmende Bedrohung der Medienvielfalt debattieren. Besonders dreist: Beide Briefe beginnst du mit einem identischen Satz – wie ein Lothario, der nicht mal die Spucke seiner Geliebten abwischt, bevor er seine Gattin küsst. Wenn dein Vorgehen Schule macht und sich bald alle ihre zweite Meinung direkt bei Blick oder 20min einholen, steht mein Job hier schon bald auf der Kippe und ich muss wieder zurückgehen, um am Wochenende Selecta-Automaten aufzufüllen. Und was deine eigentliche Frage betrifft: Das müsst ihr selber entscheiden, die Zeit wird es zeigen.

MEOW NEED TO TALK Sie zerkratzen Möbel, klettern die Vorhänge hoch und fahren ihre Krallen aus, sobald man ihnen zu nahe kommt. Wer weiss, zu was unsere scheinbar putzigen Büsis sonst noch alles im Stande sind? In einer Trump-geschädigten Generation, wo mit Sicherheit sogar Katzen leicht an automatische Waffen herankommen, wird es höchste Zeit, dass wir mit unseren Miezen «das Gespräch» führen, bevor es zu spät ist. Safety first. ; Für CHF 11.90 bei Orellfuessli.ch

SIEGERTIGER SAGT:

«Das sind keine Tigerstreifen. Denn selbst was die Grösse von Melanomen anbelangt, bin ich die Nummer 1.»

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PULL MY STRINGS

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FAB FOUR Mal brandneu, mal in neuem Gewand und manchmal auch erst jetzt im internationalen Markt angekommen: Unser Input für euren Newcomer-Radar

JACK RIVER Seit 2016, aus New South Wales

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FÜR FANS VON Alex Lahey, Lola Marsh, Middle Kids

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ANSPIELTIPP «Limo Song» HASHTAGS Gold, Glitzer, Queer-Vibes IN EINEM SATZ All-Inclusive Dream-Pop mit nackten Körpern und viel Geknutsche. .

BLACK TROPICS Seit 2017, aus Waadt FÜR FANS VON Death From Above 1979, Nothing But Thieves, Royal Blood ANSPIELTIPP «Dragon Blood» HASHTAGS Headbangen, Aggro, Badass IN EINEM SATZ Hässiger Garage-Rock für Guerilla-Konzerte in völlig heruntergekommenen Kellern.

GASPAR SANZ Seit 2016, aus Sydney

Seit 2016, aus Uxbridge, UK

FÜR FANS VON Empire of The Sun, Friendly Fires, Everything Everything ANSPIELTIPP «I Swim» HASHTAGS Surf, Aussie-Boys, Sorglosigkeit IN EINEM SATZ Sommer-Hymnen, die bei Surf-Videos und Throwbacks im Hintergrund laufen.

BLOXX

FÜR FANS VON Bad Sounds, Otherkin, Black Honey ANSPIELTIPP «Novocain» HASHTAGS Grunge, Skate, Rebell IN EINEM SATZ Mitternachts-Soundtrack für Grossstadt-Revoluzzer auf Sauftour.


Teilnahmeschluss ist der 27. Juli 2018.

presents:


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Interpol

NIX DA, DADDY ROCK

Manche Bands werden älter, manche bleiben stehen und manche sind auf einmal zeitlos und in ihrer eigenen Welt. Interpol haben es geschafft, sich ausserhalb der normalen Bandentwicklungskategorien zu stellen – und fühlen sich da pudelwohl. Von Christian C.L. Fischer Ein paar Tage vor dem Interview mit Paul Banks hat jemand in einem langen Artikel behauptet, dass die Foo Fighters jetzt offiziell in die Kategorie Classic Rock gehören. Und da Dave Grohl sein Debüt ja auch nur drei Jahre vor der Gründung von Interpol rausgehauen hat … «Ja, nicht wahr, ich schätze schon», lacht Paul und ordnet sich spasseshalber auch in diese Schublade ein. «Es ist schon witzig … Ich habe ein schreckliches Beispiel für die vergangene Zeit: Als ich gestern in einem Taxi sass, liefen die Spin Doctors. Und ich konnte nur denken, dass dieser Song so alt ist – aber er fühlte sich für mich nicht wie alte Musik an!» Genau dieses Staunen über die vergangene Zeit und das trotzdem vorhandene Gefühl des Neuen hat man auch bei Interpol, denn aus irgendeinem Grund fühlen sich die Drei immer noch wie eine frische Band an. Was wohl daran liegt, dass Paul, Daniel Kessler und Sam Fogarino immer noch mit dem gleichen Druck im Kessel arbeiten. «Wenn Daniel uns seine neuen Songideen vorstellt, dann spüren wir seinen kreativen Drang wie früher. Und ich mag sie genauso und sie geben mir den gleichen Kick. Das gilt auch für Sam. Das hat sich überhaupt nicht geändert! Selbst wenn mir gerade Inspiration fehlen sollte – wenn ich etwas höre, dass Daniel gerade macht, dann reicht das schon, um mich wieder zu triggern.» Nicht, dass ihnen ihr Alter nicht klar ist, immerhin haben sie letztes Jahr eine Jubiläumstour unternommen und dafür auch die Arbeit am neuen Album unterbrochen. «Wir sind es gewohnt immer wieder zu pausieren, wir wohnen ja nicht am gleichen Ort. Was wir von dieser Tour mitgenommen haben, war der Kontakt mit den Fans, nachdem wir recht lange nicht unterwegs gewesen sind. Man verliert diese Verbindung schnell, und sie aufzufrischen und direkt mit ins Studio zu nehmen, war grossartig. Ich meine, letztlich werden diese Songs ja für die Bühne gemacht.»

Könnten die Stones ja auch behaupten, aber jetzt mal ehrlich – wie viele der echten Classic Rock Dad-Bands stehen schon auf Drake? Paul hingegen ist nicht nur Fan von ihm, sondern von Rap allgemein, was ja niemanden Wundern kann, der das Banks & Steel-Album gehört hat, welches er zusammen mit seinem Kumpel RZA aufgenommen hat. Aber seine Liebe geht noch tiefer: «Migos habe ich mir mittlerweile sogar zu Tode gehört», lacht er wieder. «Aber da ist ja auch A$AP Rockys letztes Album zum Beispiel. Und Schoolboy Q ist fuckin‘ amazing, und Frank Ocean – ich höre noch immer ‹Blonde›, ich finde es eine unendlich inspirierend.»

INTERPOL

MARAUDER

MATADOR

«Marauder» ist wieder sehr subtil und dabei ein wenig dunkler geworden, und das passt hervorragend in eine Phase, wo einem sogar ein warmer Sommer suspekt ist. Ist ja kein gutes Zeichen für das Weltklima. Ohne, dass Interpol irgendetwas direkt ansprechen müssen, drücken sie hier doch das allgemeine Unwohlsein aus, dass uns alle, die auf die bekloppten Nachrichten achten, in den Händen hält. Und jeder andere fühlt sich hier in seiner praktischen und emotionalen Isolation gut verstanden.

WWWWWWwvvV Für Fans von: Foals, Editors, Arcade Fire

Foto: Jamie James

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MILES KANEup #158 | AUGUST 2018

o c u ea B e im A s u o V Darling, Je

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Herzschmerz, Selbstzweifel und eine Schreibblockade – auf dem Weg zu seinem dritten Album «Coup De Grace» nahm Miles Kane alles mit. Heraus kam seine bisher energiegeladenste Platte. Interview: Nadine Wenzlick

Miles, warum bitte heisst dein neues Album wie ein Wrestling-Move von Finn Bálor? Miles Kane: Ich bin riesiger Wrestling-Fan. War ich als Kind schon und irgendwie bin ich da nie rausgewachsen. Es macht einfach Spass, man muss nicht gross darüber nachdenken. Klar ist das alles gescriptet, aber ich find’s unterhaltsam. Das ist wie eine Soap Opera oder ein Drama, voller Überraschungen. Finn Bálor finde ich schon seit einigen Jahren klasse. Irgendwann folgte ich ihm auf Twitter und stellte fest, dass er mir ebenfalls folgt. Wir schrieben ein paar Mal hin und her, trafen uns irgendwann, wurden Freunde und jetzt ist er im Video meiner neuen Single «Cry On My Guitar» zu sehen. Darin geht ihr euch ziemlich an den Kragen! Finn warf mich durch die Gegend und alles. Glaub mir: Am Tag danach hatte ich überall blaue Flecken. Dabei boxt du doch selbst, oder nicht? Seit einigen Jahren, ja. Aus Fitness-Gründen. Ich mag Sport und war mein ganzes Leben lang sportlich. Im letzten Monat war ich so viel unterwegs, dass ich kaum Zeit dazu hatte. Aber es tut mir gut, wenn ich Sport treibe. Ich kriege dabei den Kopf frei. Zurück zu deinem Album: Als Coup De Grace bezeichnet Bálor seinen Abschluss-Move, mit dem er sein Gegenüber ausknockt. Ist dieses Album dein Knockout-Move? Es ist ein sehr emotionales Album über eine Beziehung und alles, was damit zusammenhängt – gute


Man kann auf jeden Fall sagen, dass keins deiner vorigen Alben so voller Energie war. Im Grunde wollte ich diese Platte schon immer schreiben. Auf der letzten Tour der Last Shadow Puppets haben wir immer «Totally Wired» von The Fall gecovert. Der Song hat so einen Post-Punk-Sound und es hat mir echt Spass gemacht den zu singen. Ich glaube dieser Stil steht mir und ich wollte, dass dieses Album einen Upbeat-Sound hat. Dass es einem Energie gibt, wenn man es hört. Dabei fing das Album mit einer Schreibblockade an – was war los? Die ersten Songs für das Album hatte ich noch vor dem letzten Album der Last Shadow Puppets geschrieben, aber als ich anschliessend daran weiterarbeiten wollte, fühlten sie sich nicht richtig an. Danach hatte ich eine richtige Blockade. Ich war total verwirrt und kriegte einfach nichts fertig. Ich glaube das hatte mit dem zu tun, was in meinem Leben los war. Ich hatte mich gerade getrennt und egal was ich tat – ich war nie richtig anwesend. Ich stellte alles in Frage und dachte, ich kann nicht Gitarre spielen, nicht singen… Klingt ein bisschen wie eine verfrühte Midlife-Crisis. (Lacht) Wenn du es so nennen willst. Es war eine schwere Zeit – bis ich Jamie T traf. Wir kennen uns schon lange, wir haben ungefähr zur gleichen Zeit mit der Musik angefangen und sind gute Freunde. Immer, wenn wir ein paar Bier getrunken haben, sagten wir, dass wir mal zusammen einen Song machen müssen. Letzten Januar spielte er dann ein Konzert in Los Angeles, während ich auch gerade dort war, und blieb anschliessend noch eine Woche bei mir. Ich spielte ihm ein paar meiner Demos vor und er war total begeistert. Das gab mir Selbstvertrauen. Ab da schrieben wir einen Song nach dem nächsten.

Und Lana Del Ray kam irgendwann auch noch dazu? Genau. Wir hatten sie auf dem Konzert getroffen und sie fragte, was wir am nächsten Tag machen. Wir erzählten, dass wir an neuen Songs schreiben würden und am nächsten Tag hat sie uns dann plötzlich über Facetime angerufen. Sie kam spontan vorbei, Jamie und ich nahmen die Gitarren, spielten ihr «Loaded» vor und sie steuerte den Gesang im Refrain bei. Der Song handelt ziemlich direkt von deiner Trennung. Warum war diese Trennung so besonders hart? Es war eine intensive Beziehung und auch eine intensive Trennung. Die Emotionen gingen mit uns durch. Wir haben wirklich dafür gekämpft, dass es funktioniert, denn wir wollten es beide. Aber mussten erkennen, dass es einfach nicht geht. Damit kommt dann Wut… Diese Songs zu schreiben, hat mir geholfen, meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich werde immer noch emotional, wenn ich sie höre. Bist du so ein emotionaler Typ? Würde man dir gar nicht zutrauen, bei all dem Rock’n’Roll-Swagger. Das denkt man leicht und ich verstehe es auch: Von Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen, hat man halt immer eine Meinung und Vorstellung. Die Leute sehen mich auf der Bühne, wo ich schicke Klamotten trage, auf und ab stolziere, und auf Rockstar mache. Ich liebe das und das bin ich auch. Aber im echten Leben bin ich total emotional. Ich bin generell ein sehr offener Mensch und trage mein Herz auf der Zunge. Verrätst du uns noch, was «Shavambacu» bedeutet? Das ist ein Wort, das in unserer Familie weitergegeben wurde. Meine Grossmutter nannte meine Mutter so, meine Mutter nannte mich so, und dann nannten ich und meine Freundin uns so. Als ich das Album schrieb fragte ich meine Mutter, was dieses Wort überhaupt bedeutet, und sie erklärte es mir: Es gibt einen alten Dean Martin Song namens «Darling, Je Vous Aime Beaucoup» und meine Grossmutter dachte immer, dass er «Shavambacu» singt…

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und schlechte Dinge. Coup De Grace bedeutet mit etwas abzuschliessen, etwas zu beenden. Das klingt sehr dramatisch, ich weiss. Aber es passte irgendwie. Es geht darum, Emotionen zu begraben. Ich bin wirklich super stolz auf dieses Album.

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.BRITROCK

MILES KANE

COUP DE GRACE

VIRGIN EMI

Vom punkigen Opener «Too Little To Late» bis zu dem sorglosen «Shavambacu» – so voller Energie und Swagger wie auf seinem dritten Soloalbum klang Miles Kane noch nie. Geschrieben mit Jamie T. und inspiriert von David Bowie, The Fall und The Damned bewegen die Songs sich irgendwo zwischen aufbrausendem Punk und coolem Britrock. Liam Gallagher dürfte vor Neid erblassen. (rez)

WWWWWWwwvV Für Fans von: The Last Shadow Puppets, Arctic Monkeys, Liam Gallagher


HONNE H Y P E M AC H I N E

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Irgendwo zwischen Blue Eyed Sound und Hurts werden Honne deine engen Freunde werden. Ihnen kannst Du alles anvertrauen. Auch, dass dir einfach zu heiss ist. Und dann werden sie dir ihren kühlen, coolen Soul anbieten und du wirst dich verlieben. Das ist dein Sommer. Von Christian C.L. Fischer

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Die Jungs touren grade durch Asien und sind höllisch schwer zu erwischen, aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft Andy Clutterbuck und James Hatcher ein paar Fragen unterzujubeln. Denn Honnes neues, zweites Album ist zu geil und vor allem: Bei 30 im Schatten und einem Sommer, der den ganzen Kontinent zur Sauna macht, braucht man Musik, mit der man gepflegt runterchillen kann. Ihr Sound aus klassisch poppigen R&B und Soul auf vertrackt, verspielten Elektonica schlichtet jeden Streit und auf «Love Me/Love Me Not» sind sie gut gelaunter als je zuvor.

zum Titelstück des ersten Albums gemacht wurde war echter Soul, elektro-modern – the real Deal. Das sprach sich rum. Aber natürlich, «seitdem hat sich alles sehr zu Spotify und Apple Music bewegt.» Sprich: Honne sind angekommen. Doch anderseits übertreiben es die Beiden aber auch nicht mit ihrer Präsenz in den Sozialen Medien. «Twitter und Instagram sind mehr ein nützlicher und spassiger Weg um mit den Fans zu interagieren, aber nicht entscheidenden für Erfolg.» Vornehme Zurückhaltung an dieser Front, da sind die beiden britisch. Sie gehen nicht auf den Sack, denn laut Wiki bezieht sich der japanische Begriff «Honne» auf die wahren Gefühle und Wünsche einer Person. Diese können entgegengesetzt dem sein, was seitens der Gesellschaft erwartet wird, oder was entsprechend der Position einer Person und der Umstände traditionell erforderlich ist. Diese Wünsche werden oft verborgen gehalten, ausser gegenüber den engsten Freunden.

Darum gelingt es ihnen auch, gleichzeitig ältere Semester und so ziemlich jede andere Generation einzufangen. «Aber eigentlich sind unsere meisten Fans in ihren Zwanzigern», was natürlich Sinn ergibt, denn Honne sind ein prima Beispiel für die Art und Weise, wie man in der neuen Welt eine Karriere aufbaut. „Am Anfang waren es definitiv Soundcloud, Blogs und Hype Machine, die den Ball ins Rollen brachten. Es war ziemlich aufregend mitzuerleben, wie die Leute anfingen über unsere Musik zu reden und sie zu teilen.» Es war die moderne Form der Mundpropagan« ... eigentlich da und der Hype war gross – denn obwohl sie so sanft waren, waren sind unsere ihre Songs eben keine der überall meisten Fans rumschwirrenden Jammerstücke, in in ihren der reiche und schöne Menschen ihr Elend melancholisch hinausschluchZwanzigern» zen. «Warm On A Cold Night», das nicht umsonst

HONNE

LOVE ME/LOVE ME NOT

WARNER MUSIC

Mit dieser Einstellung haben sie auch immer gearbeitet «Wahrscheinlich kann man gar nicht zufällig eine Musikkarriere beginnen, die meisten, die aus dem Nichts zu kommen scheinen, haben unermüdlich im Hintergrund daran gearbeitet. Es hat Jahre harter Arbeit benötigt, bis wir unser Produktion auf dem Level hatten, um mit Honne zu beginnen.» Okay, das war es echt Wert.

Die erste Single «Me & You» würde sie fast als K-Pop Produzenten qualifizieren, so fluffig ist sie. Für Album Nr. zwei sind Honne mit dem Selbstvertrauen in die Vollen gegangen, ohne den typischen Klang aus crisper Produktion und Andys Stimme zu ändern. Die Bandbreite ist jetzt trotzdem wie Cinemascop im Programmkino.

WWWWWWwwvV Für Fans von: : JMSN, Rhye, Blood Orange


THIRTY SECONDS TO MARS MACKLEMORE THE CHEMICAL BROTHERS DROPKICK MURPHYS · MARTERIA 187 STRASSENBANDE · KODALINE · WANDA MANDO DIAO · WALK OFF THE EARTH FAT FREDDY’S DROP · TOM WALKER FEINE SAHNE FISCHFILET · RAF CAMORA SEASICK STEVE · THE BASEBALLS WELSHLY ARMS · ESKIMO CALLBOY KÄPTN PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI ELUVEITIE · FABER · HECHT · STEFF LA CHEFFE DODO · SHAME · SALTATIO MORTIS STEREO HONEY · THE JOY FORMIDABLE SKINNY LISTER · YUNGBLUD · DE STAAT TURBOBIER · DEATH BY CHOCOLATE DANITSA · THE GARDENER & THE TREE TOBIAS CARSHEY · WINTERSHOME · VIBEZ DJS FROM MARS · DIE ATZEN · GESTÖRT ABER GEIL · MIKE CANDYS  MR. DA-NOS · FARBENBLIND · ROGER MARTIN · FLAVA & STEVENSON  O-DEE · PASCAL TOKAR · DJEREM · LEEROY · DAVE DEE · BLACK SPIRIT MTS · PHIL MORILL · DAVE202 · STEVE 0

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16.— 19.8. 2018

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und EBONY Punkverbannte Poeten BONES #158 | AUGUST 2018

Sie hat ihr eigenes Label, ist ihre eigene Produzentin, produziert ihre Video selbst – DIY-Deluxe, sozusagen. Dass Ebony Bones ausgerechnet Yoko Ono ins Auge fiel, ist kein Wunder. Ihr drittes Album «Nephilim» soll nun jeder hören. Von Christian C.L. Fischer Sie will die grosse Aussage, sie sucht die Diskussion, die Konfrontation, den Streit, sie will Mauern einreissen, Horizonte erobern und Gedanken verwirren, damit sie endlich klar werden können. Und Musik machen, die es vorher nicht gab, zum Beispiel in Kooperation mit dem Beijing Philharmonic Orchestra . Die Britin Ebony Bones nimmt ihre Punkattitüde und macht aus Feminismus wieder Avantgarde, aus Anprangern Coolness und aus Kampfgeist Kunst. Denn zur Zeit entwickeln sich die Dinge der Welt gefühlt in Richtung Abgrund – und der Brexit war da nur der Anfang. «Ich habe nicht geglaubt, dass es geschehen würde … Es sind interessante Zeiten und wenn die Politik sich so entwickelt, ist es ja eigentlich Treibstoff für Künstler. Doch ironischerweise erleben wir in der Musik gerade die konservativste Zeit überhaupt. Im Mainstream, besonders in Europa, wird über nichts gesprochen. Es gibt ein Erstarken von Nationalismus und Faschismus, dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird.»

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Was sollten die Musiker tun? «Die Verpflichtung eines Künstlers ist es eben, die Wahrheit zu sagen. Und das in einer authentischen Art. In Platos «Der Staat» sind die Poeten verbannt und ausgeschlossen worden, weil bekannt wurde, dass sie die Stimmen der Menschen sind. Dass sie die Gesellschaft ändern können. Ein Grund mehr also, bei der eigenen Musik, alles in die eigene Hand zu nehmen, damit nichts deine Inhalte verfälschen kann.

EBONY BONES

NEPHILIM

1984 RECORDINGS

Wer zu faul ist, sich auf Musik richtig einzulassen oder gar mal seinen Kopf anzuschalten, sollte «Nephilim» erst recht hören. Mehrfach. Vielleicht kicken die klassischen Elemente, vielleicht die Jazzeinflüssen, oder die Basis aus elektronischer Musik, der Rhythmus des Afro Beat – und dann können die Texte vielleicht auch das eingestaubte Bewusstsein ändern. Obwohl die meisten von uns, wahrscheinlich sowieso auf ihrer Seite sind. Und so schlimm verkopft wie es hier klingt, ist das Album gar nicht!

WWWWWWwvvV Für Fans von: : M.I.A., Matthew Herbert, St. Vincent

Nur fünf Prozent der Musikproduzenten sind Frauen, fast alle Musik die wir hören wurde von Männern definiert – das ist verrückt in meinen Augen. Der Produzent ist der Direktor, der Architekt der Musik. Es gab nie einen Mangel an Künstlerinnen, aber die Person, die letztendlich das Sagen hat, ist ein Mann. Musik erzeugt Bewusstsein, es bestimmt wie wir uns selbst sehen und die Welt, wie wir uns selbst behandeln … wenn all das von Männern definiert wird, was hat das für eine Wirkung auf ein junges Mädchen und ihr Selbstbild? Das sind Fragen, die ich mir bei der Arbeit immer Stelle, denn ich komme aus dem Punk, wo es grossartige Künstlerinnen gibt, wie The Slits. Sie haben die Arena für andere Frauen geöffnet. Ich wäre nicht die gleiche Frau ohne sie.» Keine Grenzen Alles zu entscheiden und zu kontrollieren, muss nicht immer eine Freude sein. Wie zum Beispiel mit einem chinesischen Orchester in Peking aufzunehmen, was endlos Organisation und Kosten bedeutet «Es ist eine Herausforderung. Doch mal als Beispiel: Auch wenn die Leute das Artwork heute nur als Thumbnail auf Spotify sehen, bedeutet es mir alles! Es geht darum, das Beste zu machen. Und wieder – von diesem PunkEthos kommend – ich mochte die Idee des Status Quo herausfordern, auch die Idee, das klassische Musik nur von weissen Männer gemacht wird. Ich will es vom Elitenstatus lösen. Ich will alles öffnen.»


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FLORENCE #158 | AUGUST 2018

+ THE MACHINE

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Beim Treffen mit Florence Welch in London ist alles genau so, wie man es sich vorstellt: Auf dem Tisch steht ein üppiges, süßlich duftendes Blumen-Bouquet. An der Wand hängt ein Bild einer Frau im voluminösen Kostüm aus der Renaissance. Und Florence selbst sieht mit ihrem feuerroten Haar und im langen Kleid so zauberhaft aus, wie man sie von Fotos her kennt. Mit «High As Hope» ist gerade das vierte Album ihrer 2007 gegründeten Band Florence + The Machine erschienen. Hippelig wie ein Rennpferd in der Startbox wirkt die 31-jährige Britin, wenn sie davon erzählt. Von Katja Schwemmers Florence, du trägst dein Haar wieder rot? Das wird sich so bald nicht ändern. Es ist witzig: Ich habe einmal versucht, wieder zu meiner Naturhaarfarbe zurückzukehren. Aber das Braun sah wie gefärbt aus. Ich denke, ich bleibe einfach beim Rot. Ein Imagewechsel steht also nicht an. Darüber denke ich nicht nach. Ich habe immer nur das getragen, worin ich mich gut fühle. Wenn es den Leuten gefällt: schön. Wenn nicht: egal. Es ist, wie es ist. Drei Jahre sind seit dem letzten Album deiner Band vergangen. Hast du dir zwischenzeitlich mal eine Pause gegönnt? Das habe ich nach der letzten Tour versucht. Aber es hat nicht geklappt. Ich bin einfach nicht gut darin, zu relaxen. Was hast du gemacht? Ich fand ein kleines Studio in Peckham, das ist im Süden Londons, wo ich lebe. Dort fuhr ich jeden Tag mit meinem Fahrrad hin und probierte musikalische Ideen aus. Alle sagten zu mir: Was machst du noch hier? Mach doch mal Urlaub! Aber das ist nichts für mich. Warum nicht? Weil ich es brauche, produktiv zu sein. Es ist das, was mich glücklich macht und geistig gesund hält. Das ist bei mir eine Art Zwang. Ich war in der Vergangenheit süchtig nach vielen Dingen: dem Alkohol zum Beispiel. Heute ist es wichtig für mich, etwas zu tun zu haben – auch körperlich! Ich muss ständig was mit meinen Händen machen: auf die Klavier-Tasten hämmern, gegen die Wand schlagen, klatschen, meine Armbänder schütteln... Hat der Erfolg des letzten Albums dir gut getan? Definitiv. Ich war davor am Boden zerstört. Ich hatte ein gebrochenes Herz, und die Platte zu machen, hat mich geheilt. Mehr noch: Es hat mein Leben gerettet. Ich bin heute stärker, und es hat mich erwachsener gemacht. Und trotzdem poppt hin und wieder mein 20-jähriges Ich auf und staunt Bauklötze.

Worüber? Mein junges Ich kann nicht glauben, was alles passiert ist und was ich die letzten Jahre erleben durfte. «Willst du mich veräppeln?», fragt es mich manchmal. Ich wollte das hier immer. Es ist ein Kindheitstraum, der sich verwirklicht hat. Aber wenn man als Jugendlicher so draufgängerisch wie ich unterwegs war, dann ist es auch erstaunlich, dass ich es heil und in einem Stück bis hierhin geschafft habe. Gehörtest du als Heranwachsende zu den coolen Leuten? Nein, ich war nicht sehr beliebt, viele empfanden mich als merkwürdig. Das war ich wohl auch und bin es noch heute. Ich habe sehr viel Zeit in der Bibliothek verbracht, verkroch mich in Bücher. Ich wurde oft gerüffelt dafür, dass ich laut im Klassenraum sang. Ich selbst habe das gar nicht gemerkt, es war wie ein Tick – ein lautes Tagträumen. Irgendwann schlug das alles ins Gegenteil um. Inwiefern? Ich wandte mich den ungezogenen Mädchen zu, die wie ich ihre Probleme mit der Schule hatten. Mit 14 war ich ein Rebell und machte mit meinen Leuten die Straßen im Süden Londons unsicher. Es fing an, chaotisch zu werden. Irgendwann war ich dann echt drüber. Aber mit deiner Band hast du doch sicherlich auch ordentlich auf den Putz gehauen? Oh, ja. Oft. Sehr oft! Das gipfelte einmal darin, dass ich in New York betrunken ein Hotelzimmer in Brand setzte, weil ich vergessen hatte, ein Teelicht auszupusten. Ich selbst habe davon nichts mitbekommen. Als ich aufwachte, merkte ich als erstes, dass ich mir den Zahn abgebrochen hatte. Und dann glotzte ich auf eine Ruß-schwarze Wand und fragte mich: «Hat es gebrannt, während ich schlief?» Aber am Ende war die Rechnung über die Dirty Martinis, die ich mit Kanye West und Lykke Li getrunken hatte, sogar noch höher als die für die Renovierung des Zimmers. Ich habe es mir damals wirklich so hart gegeben wie ich konnte, bis ich es irgendwann nicht mehr konnte.


Und nun singst du im Song «No Choir» darüber, wie glücklich du bist, auf dem Sofa zu sitzen! Haha! Genau. Kein Drama mehr! So empfinde ich jetzt, wo ich älter bin. Früher waren die Höhen so intensiv hoch und die Tiefen unglaublich weit unten. Ich tat mich schwer, einen Weg zu finden, damit klar zu kommen oder eine Art von Beständigkeit in mein Leben zu bringen. Das Glück, dass ein toller Gig oder der Erfolg mit sich bringt, ist nur ein kurzer Rausch. Ich musste erst realisieren, dass es die kleinen Dinge sind, die dir den größten inneren Frieden geben und möglicherweise die größte Glückseligkeit. Aber wie schreibt man über so was Langweiliges einen Song?

Bist du langweilig geworden? Total! Ich kann viel Zeit mit mir alleine verbringen. Manchmal zu viel Zeit. Aber ich habe ja meine Bücher. Und mit «A Useless Magic» bald auch dein eigenes Buch! Ja, endlich! Es ist eine Sammlung aller Texte der Alben von Florence + The Machine, denn ich habe diese in den jeweiligen Platten nie mitabdrucken lassen. In meinen Liedern kehre ich mein Innerstes nach außen. Aber ich war einfach nicht bereit, meine Verletzlichkeit Schwarz auf Weiß zu dokumentieren. Heute bin ich gefestigter, und es ist okay für mich, verwundbar zu sein. Du hast auch deinen eigenen Buchclub in den Sozialen Netzwerken. Das hat sich organisch entwickelt. Zwei Fans im zarten Alter von 14 schlugen mir den vor sieben Jahren vor. Mir gefiel die Idee, und ich fing an, die ersten Bücher vorzustellen. Es war anfangs nur eine kleine Sache auf Twitter. Als das Ganze dann zu Instagram umzog, wurde es größer. «Between Two Books» hat jetzt fast 100.000 Follower. Wohl auch, weil mittlerweile Persönlichkeiten wie Nick Cave, Grayson Perry und Fiona Apple Empfehlungen für ihre Lieblingsschmöker abgeben. Was gefällt dir daran? Ich liebe es, weil es dabei mal nicht um mich oder meine Musik geht. Und es ist toll, dass der Club von zwei jungen Mädchen ins Leben gerufen wurde. Sie sind mittlerweile junge Frauen. Es zeigt mir, wie inspirierend junge Frauen von heute sein können – wie klug, fokussiert und engagiert. Als ich in ihrem Alter war, hing ich betrunken über dem Stuhl, brüllte rum, stolperte durch die Gegend. Ich bin wirklich stolz auf die Beiden. Spricht da die Feministin aus dir? Klar. Feminismus ist mir wichtig. Die Idee, was das bedeutet, verschiebt sich heutzutage. Auch Männer bekennen sich dazu. Und ich bin so froh über die vielen starken Frauen, die ich in meinem Leben habe. Ich wäre ohne sie nicht da, wo ich jetzt bin. Sie vergegenwärtigen mir jeden Tag, was ich fähig bin zu leisten. Wie stehst du zu der #metoo-Debatte? Es ist an der Zeit, alles rauszulassen, den ganzen aufgestauten Zorn. Endlich trauen sich Frauen das. Ich hoffe, es geht so weiter und hört nicht auf. Was ist mit deinem Zorn? Ich bin eigentlich keine zornige Person – weder in Konversationen noch sonst. Aber in meiner Arbeit habe ich schon das Gefühl, diesbezüglich eine Menge preiszugeben. Und sei es nur durch die Energie, die das bei mir freisetzt.

.HAPPY/SAD POP

FLORENCE + THE MACHINE HIGH AS HOPE

UNIVERSAL

Florence Welch hat zu sich selbst gefunden. Das klingt natürlich furchtbar banal und ist ausserdem die Einleitung in so ziemlich jeden Platten PR-Text, aber die Unterschiede zu früheren Werken sind hier ungleich grösser. Klar, an der eigenen Formel hat die Engländerin immerzu geschraubt, aber «High As Hope» lässt einen beachtlichen Teil an Bombast hinter sich. Songs wie z.B. «South London Forever» sind simpler, gleichzeitig aber voller Poesie und einer neu gefundenen Sehnsucht die wiederum die Pathos-Lücke zu schliessen vermag. Herzmusik eben. (rez)

WWWWWWwwvV Für Fans von: Austra, Lykke Li, Marina & The Diamonds

#158 | AUGUST 2018

Wie hast du das gemerkt? Das Chaos war überall. Es war Teil meiner Performance und meines Künstler-Daseins. Ich konnte das nicht länger aufrechterhalten. Ich habe so viel Energie. Wenn man da noch Alkohol dazu gibt und ich dann nicht auf der Bühne stehe, sondern allein in meinem Zimmer bin, verwandelt es sich schnell in etwas Selbstzerstörerisches. Meine Seele fing an, Schaden zu nehmen. Heute weiß ich, meine Energie richtig einzusetzen.

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R E D N A Y B A G MIT #158 | AUGUST 2018

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LIEBLINGSFESTIVAL LIEBSTES GAME

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FOTOS Nora Dal Cero / www baumann.ch n / www.ladina an um Ba na di MAKE UP & STYLING La agement) MODEL Gaby (17th Floor Man KLAMOTTEN Zalando & Zoé r INTERVIEW Rainer Etzweile

ein bissn hier gerade ze el hm sc ir Gaby, w ? hlst du dich ab é chen, womit kü el baden, Glac vi it M ? mich ab Womit kühle ich n! und kalt dusche ? Sommerferien deine besten du r. t te es es tt hw ha Sc o W einer d Bhutan mit m Indien, Nepal un chster? t dich dein nä Und wohin führ merferien bringen mich nach Som Meine nächsten ch nie dort! no ar w Ibiza - Ich n? er-Roadtrip ei für den Somm du nst So ck el vi pa d as W kers un kini, Cap, Snea Einen Fächer, Bi nencreme. nz hast damit ga r ein NGO und ür of W o. nt Du arbeitest fü Ko auf deinem te nk Pu ait? he rm viele Ka k? Gesund ein? Liebesglüc setzt du diese Hundewelpen? türlich. (lacht) Weltfrieden, na


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PÄNG,PÄNG!

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#158 | AUGUST 2018

»THEMA

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«Gedrucktes ist tot», sagte Egon Spengler 1984 in «Ghostbusters» zu Rezeptionistin Janine, ohne auf deren Flirt-Versuche einzugehen. Auch wenn wir sonst an Dr. Spenglers (RIP Harold Ramis) Lippen kleben, wie ein nackter Rücken an einem Ledersofa im Sommer, so könnte diese Aussage doch kaum falscher sein. Gedrucktes erwacht zum Leben, sobald es gelesen wird. Egal ob zum ersten oder zum 64sten Mal. Darum haben wir alle Lieblingsbücher und darum lassen wir deren Welten auch gerne immer wieder auferstehen. Und weil man im Sommer öfters mal draussen rumlungert und dabei vielleicht gerne ein Buch in der Hand hat, verraten wir euch unsere Lieblingsbücher. (rez/gin)


Johanna Senn: Girls to the Front: The True Story of the Riot Grrrl Revolution (Sara Marcus)

ie ikbuch, Biograph GENRE: Mus , ot Grrl, Punk THEMEN: Ri Bullshit No , us Feminism

Dieses Buch ist für alle, die sich schon einmal gefühlt haben, als würden sie nicht dazugehören. So ging es auch den Musikerinnen von Bands wie «Bikini Kill», die in den späten 80ern aus der Riot Grrl-Bewegung entstanden. Heute wie damals war die Punkszene hauptsächlich ein Bubenspielplatz, der vorwiegend weissen, coolen und männlichen Zeitgenossen vorbehalten war. Die Autorin Sara Marcus pflegt enge Beziehungen zu der Szene und arbeitet auf, wie sich die Riot Grrl-Bewegung von den späten 80ern bis in die frühen 90ern etabliert hat. So erfährt man zum Beispiel von der engen Freundschaft zwischen der Riot Grrl Band «Bikini Kill» und «Nirvana». Und übrigens: Der Titel zum Song «Smells Like Teen Spirit» stammt nicht aus der Feder von Kurt Cobain, sondern von Kathleen Hanna, Sängerin von «Bikini Kill». Dieses Buch ist für alle, die wütend sind, für alle, die in ihrem Freundeskreis mit Musikwissen prahlen möchten und für alle, die sich schon einmal gefragt haben was genau eigentlich «Riot Grrl» ist und wieso zum Teufel das Patriarchat noch immer vorherrscht.

Michael Rechsteiner: The Other Hollywood (Legs McNeil & Jennifer Osborne) oiren GENRE: Mem rnografie, THEMEN: Po ue Crime Tr , te Zeitgeschich

«The Other Hollywood» ist das abgegriffenste Buch in meiner Bibliothek, weil es zwei meiner Hauptinteressen verbindet: amerikanische Geschichte und Menschen, die miteinander Sex haben. In der 620 Seiten starken Entstehungschronik der US-Pornoindustrie kompilieren Legs McNeil und seine Co-Autoren Tausende Anekdoten von schillernden Interviewgästen. Formal ähnelt «The Other Hollywood» damit Werken wie «Please Kill Me» (auch von McNeil) oder «Verschwende deine Jugend», doch sind die Protagonisten wesentlich interessanter. Wer nach der ersten Staffel von «The Deuce» wissen will, wie es weiter geht, findet hier historisch akkurate Spoiler für die Staffeln 2 bis 99. Uns erwarten tragische Liebesgeschichten, dramatische Verschwörungen und nichts weniger als der ewige Kampf Gut gegen Böse – wie «Game of Thrones», nur sterben alle deine Lieblingscharaktere an AIDS. Reading Level: 4/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 3/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 5/10 Drink: Banana Colada Song: «Jungle Fever» von The Chakachas Das könnte dir auch noch gefallen: «I, Goldstein» von Al Goldstein, «Tales of Times Square» von Josh Alan Friedman, «Post-Porn Modernist» von Annie Sprinkle

Christian C.L. Fischer: Die Enden der Parabel (Thomas Pynchon)

moderne Epik GENRE: post ziemlich alles THEMEN: so

«Wir sind die Irren auf Ausgang» heißt es in einem der durchgeknallten, drogeninduzierten Liedern, die die Charaktere immer wieder singen. Ja, der Roman ist wahnwitzig dick und gilt als schwer bis unlesbar. Was Unsinn ist, denn «Die Enden» sind ein perverser, übler Spaß über den Wahnsinn des Seins und dem Irrsinn der Welt. Zugegeben, im Gegensatz zu seinen anderen Büchern gibt es wirklich Passagen, die keinen Sinn ergeben (und von denen Pynchon selber nicht mehr weiß, was sie sollen) – was im Kontext aber wieder passt. Es geht um Erektionen bei Raketenangriffen, das Leben von Glühbirnen, eine Tortenschlacht gegen Kampfflugzeuge, Sex und Perversion, während alle einen mystischen Schwarzapparat im Jahr nach der Kapitulation in Deutschland suchen. Man lässt sich einfach fallen, wie wenn Tyrone Slothrop Toiletten taucht (was «Trainspotting» klaute). Nach diesem Roman fragt sich keiner mehr, warum die Welt ist, wie sie ist. Danach ergibt nämlich schon die Frage keinen Sinn mehr. Reading Level: 8/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 10/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 0.1/10 (als Serie mit 10 Staffeln bei Netflix oder HBO: 3/10) Drink: Absinthsoda auf Koksbasis mit LSD-Schirmchen Song: «Kashmir», Led Zepplin (im noch nicht gemachten 40 Minuten Remix von Aphex Twin) Was dir auch noch gefallen könnte: Unendlicher Spaß (David Foster Wallace), Illuminatus (Robert Anton Wilson und Robert Shea), Catch 22 (Joseph Heller)

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Reading Level: 6 von 10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 9/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 9/10 Drink: Whatever the FUCK you want. Song: Gimme Brains - Bratmobile Was dir auch noch gefallen könnte: Cinderella's Big Score (Maria Raha), Pretty in Punk (Lauraine Leblanc), Rat Girl (Kristin Hersh)

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»THEMA Dennis Kiss: High Fidelity (Nick Hornby)

a GENRE: Dram , Liebe elgänger, Musik nz Ei : N E M THE

Rob ordnet seine Erinnerungen und Gedanken in Listen. Sei es die Top-5 seiner Lieblings-Alben, seine Top-5 fremdsprachiger Filme oder etwa seine Top-5 «most memorable split-ups». Zu Beginn des Romans schildert er in aller Ausführlichkeit letztere Liste, worauf er an seine derzeitige Misere anknüpft, welche darin besteht, dass einmal mehr eine seiner Beziehungen vor die Hunde gegangen ist. Es fällt hierbei erschreckend leicht, sich in den zynischen und neurotischen Plattenladenbesitzer Rob und sein Leben im London der Neunziger hineinzuversetzen. High Fidelity ist ein wunderbar aus dem Leben gegriffener Roman über und für Außenseiter, Exzentriker und Musikliebhaber, denen es manchmal schwerfällt, die herrliche Leichtigkeit des Lebens als solche zu empfinden. Auch die Verfilmung von Stephen Frears mit John Cusack in der Hauptrolle ist durchaus sehenswert, kommt allerdings keineswegs an die Buchvorlage heran. Reading Level: 5/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 8/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: schon passiert, aber erträglich Drink: Whiskey Sour Song: Some Might Say von Oasis Das könnte dir auch noch gefallen: How soon is never? (Marc Spitz), The Commitments (Roddy Doyle), The Rules of Attraction (Bret Easton Ellis)

#158 | AUGUST 2018

Kim Schaerer: Women’s Murder Club (James Patterson)

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tery Thriller GENRE: Mys ord & Totschlag, M THEMEN: a bizli Liebesdram

In mittlerweile 17 Büchern folgen wir in der «Women’s Murder Club»-Serie einer Gruppe von fünf Freundinnen, die alle auf eine Weise mit den Morden, Anschlägen oder anderen Straftaten in San Francisco zu tun haben: Von Mordinspektorin Lindsay Boxer (von deren Perspektive wir die Geschichten lesen) über Gerichtsmedizinerin bis hin zur Crime-Reporterin – der «Women’s Murder Club», wie sich das Zusammenkommen der Frauen nennt, ist so ziemlich all set, wenn’s darum geht, einen Mordfall zu lösen. Nur ist das nicht immer ganz einfach, wenn jede der fünf ein persönliches Leben mit Hochs und Tiefs hat. Aber ohne Drama und Liebeskummer wär’s ja auch biz langweilig, nicht? Und trotzdem: Der Art zu folgen, wie Lindsay und Co. an Fälle herangehen, macht aus dem Leser gleich selbst einen kleinen Investigator; denn man versucht automatisch, ebenfalls mitzudenken und herauszufinden, wer gemordet hat, was sein/ihr Motiv war und was sonst noch hinter dem Fall steckt. So ist auch das Suchtpotential der Buchserie ziemlich selbsterklärend, oder? (kss) Reading Level: 6/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 7/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 1/10, weil sie schon als schlechte TV-Serie verfilmt wurden – da will Hollywood nicht ran Drink: Bitter Ale Song: The Death Of You & I von Isaac Gracie Das könnte dir auch noch gefallen: Hidden Prey (John Sandford), The Chemistry Of Death (Simon Beckett), Der Augenjäger (Sebastian Fitzek)

Marco Rüegg: Total Cheops, Chourmo, Solea aka die Marseille-Trilogie (Jean-Claude Izzo)

ion, Mystery GENRE: Fikt afia, Frankreich M : N THEME

Wäre Paris die Carla Bruni unter den französischen Städten, und Nizza die Angelina Jolie, dann ist Marseille die Juliette Lewis: Das schweissverklebte Flittchen mit Hang zum Exzess. Ideale Partnerin für den lebenskünstelnden Halbzigeuner und Ex-Bullen Fabio Montale. Kurz bevor ihm die Verstrickungen aus Mafiamorden, Banlieu-Intrigen und Liebschaften jeweils die Luft abschneiden, flüchtet er im Citroen samt aufgedrehtem Radio (inklusive Soundtrack) auf die Corniche oder tuckert im Fischerboot aufs Mittelmeer hinaus (inklusive Bouillabaisse-Rezept). Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 10/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: Die Franzosen verwurstelten die Trilogie bereits zu einem Drehbuch, das stinkt wie abgelaufener Camembert. Drink: Pastis auf Eis, allenfalls mit einem Schluck Wasser, für die Farbe Song: Some Might Say von Oasis Das könnte dir auch noch gefallen: Death’s Dark Abyss (Massimo Carlotto), Summertime All the Cats Are Bored (Philippe Georget), I Will Have Vengeance (Maurizio De Giovanni)


Rainer Etzweiler: Hard-boiled Wonderland (Haruki Murakami)

-ModernGENRE: Post (oder so) Magical-Realism nbrötler, ge THEMEN: Ei tssuche itä al Re Cyberpunk,

Böse Zungen behaupten, wer ein Werk von Murakami kennt, kennt sie alle. Und tatsächlich ist es so, dass fast all seine Bücher wiederkehrende Elemente mit sich tragen. Die Protagonisten, sind bis auf eine Ausnahme, stets männlich, meistens ein bisschen versoffen und sehr musikaffin (mit haruki-music.com gibt es eine Webseite, die sich komplett dem Thema widmet). Dazu driften die Geschichten oft in einen surrealen Kosmos aus Sex, Parallel-Welten und Phantasie-Wesen ab. So auch in «Hard-boiled Wonderland», wo der namenlose Hauptcharakter in einen Datenkrieg gerät, der für ihn schon bald zur existentiellen Odyssey wird. Das klingt erstmal anstrengend, liest sich aber genauso so easy wie der Busfahrplan, sobald man sich an den ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnt hat. Murakami ist der Meister des Mindfucks und – auch wenn sich jetzt ein paar Literatur-Studenten bis zur Besinnungslosigkeit räuspern - der Franz Kafka des 21. Jahrhunderts. Reading Level: 6/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 7/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 2/10 (Christopher Nolan könnte das Ding vielleicht reissen) Drink: Asahi Super Dry Song: Duke Ellington – Do Nothing Till You Hear From Me Das könnte dir auch noch gefallen: Die New York-Trilogie (Paul Auster), Slaughterhouse-Five, or The Children's Crusade: A Duty-Dance with Death (Kurt Vonnegut), Gun, with occasional Music (Jonathan Lethem)

In Airstrip One, ehemals als England bekannt, lebt Winston Smith. Er weiss nicht viel, aber vor allem das, dass Ozeanien schon immer im Krieg mit Eurasien liegt. Als das ändert und Ozeanien auf einmal Krieg gegen Ostasien beginnt, beginnt für Winston eine harte Zeit bei seiner Arbeit im Ministerium für Wahrheit: Er muss alle Zeitungen im Archiv umschreiben, bis sie den aktuellen Stand der Geschichte widerspiegeln. Winston wünscht sich aber sehnlichst etwas Freiheit, denn die wird im von Der Partei und ihrem übermächtigen Führer, nur "Big Brother" genannt, nicht gegönnt. Denn Die Partei will die absolute Kontrolle und Winston sieht keinen Ausweg. Bis er sich in Julia verliebt, deren Liebe und Freigeist in ihm den Rebellen weckt.

a opisches Dram GENRE: Dyst ziehung er Um r, he ot g Br THEMEN: Bi

Reading Level: 7/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 10/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 10/10. Schon passiert, einigermassen ok Das könnte dir auch noch gefallen: Brave New World von Aldous Huxley, The Traveler von John Twelve Hawks

Luisa Bider: Just Kids (Patti Smith)

oir GENRE: Mem ut nst, Musik, Arm Ku THEMEN:

Sie gilt als Mutter des Punks und als furchtlose Kämpferin für das Gute: Patti Smith ist eine tägliche Inspirationsquelle. In ihrem Buch «Just Kids» erzählt Smith ihre eigene Geschichte – und die lässt einen abwechselnd vor Faszination oder Schrecken beim Umblättern die Hand vor den Mund halten. 1946 in Chicago geboren, verbrachte sie den Grossteil ihrer Kindheit mit verschiedenen Krankheiten geplagt ans Bett gebunden, bevor sie das Lehramt absolvierte – und schwanger wurde. Nachdem sie mit Kind zur Adoption freigab, weil sie keinen Weg sah, es selbst grosszuziehen, zog es sie nach New York – im Namen der Kunst. Die Zeit, die folgte, war eine geprägt von Armut und künstlerischer Exploration – und Freundschaft. Gleich an ihrem ersten Tag in New York lernte sie Robert Mapplethorpe kennen, der ihre Kunst und ihr Leben so prägte wie kaum ein anderer. Die Anekdoten, die Smith in ihrer aufmerksamen und wertschätzenden Art widergibt, spiegeln das New York der 1970er Jahren so wieder, wie man es sich nie hätte vorstellen können. Am faszinierendsten ist Smiths Art zu denken und ihr unfassbar riesiger Wissensschatz – durch ihre tiefe Auseinandersetzung mit verschiedensten Künstlern und Kunstformen und ihrer schönen Sprache lernt man, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Reading Level: 5/10 Wie geil sehe ich damit in der Öffentlichkeit aus: 10/10 Chancen, von Hollywood beschissen verfilmt zu werden: 2/10 Drink: Schwarzer Kaffee Song: Gloria – Patti Smith Was dir auch noch gefallen könnte: M Train (Patti Smith), The Bell Jar (Sylvia Plath), Briefe an einen jungen Dichter (Rainer Maria Rilke)

#158 | AUGUST 2018

Nick Tesla: Nineteen Eighty-Four (George Orwell)

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REVIEWS

SKA-PUNK

THE SPITFIRES

JUNGER JUNGENPOP

YEAR ZERO

YEARS & YEARS

HATCH RECORDS

PALO SANTO

POLYDOR/UNIVERSAL MUSIC

#158 | AUGUST 2018

Auch wenn es so lange her ist, dass man es schon wieder vergessen hat: 2015 war «King» eine extrem erfolgreiche Single, und der Erfolg kam, wie so oft, aus dem Nichts. Frontmann Olly Alexander sah das immer als Segen – nur, dass er die Nummer wieder und wieder singen muss, beginnt zu nerven, aber «jetzt lass ich ihn einfach das Publikum singen». Damals nannte NME Years & Years die wichtigste Pop-Band, vor allem weil Olly ohne Angst von seinem Leben sprach – ob über sein Schwulsein, seine Probleme mit Depressionen oder den Kampf gegen Angstzustände. Und daran hat sich auch für das neue Album nichts geändert. Musikalisch hingegen haben die Jungs aber dann schon ein wenig den Horizont erweitert. Man hört einen ziemlich deutlichen «junger Justin Timberlake»-Vibe auf einigen Tracks – besonders «Karma». Was auch kein Zufall ist. Olly liebt diese Ära des Pop – die frühen Neptunes und Timberland, Britney und Christina … Und wenn die alten Vorbilder heute nur noch schnarchiges oder völlig verpeiltes Zeug abliefern (wie das, was Justin und Xtina dieses Jahr zum Beispiel als Alben bezeichneten), dann kann man dafür schon dankbar sein.

So ist das Album also trotz all der Ansprüche von wegen Tiefe erstmal locker und flockig geworden, und unterläuft die housigen Erwartungen eines zweiten «King» einfach. Inhaltlich hingegen stehen sie zu ihrem Image. «Egal wer du bist und was du tust, es ist automatisch politisch. Besonders als ein offen schwuler Künstler, der einfach nur aus seinem speziellen schwulen, queeren Blickwinkel schreibt – auch wenn ich das nicht direkt thematisiere.» Aber die Ohren spitzen sich eben doch etwas mehr als sonst, um rauszufinden was Olly uns singt. Er übersetzt sein persönliches Leben, all das, was ihm durch den Kopf geht, ob Dinge aus seiner Kindheit, aus seinen Beziehungen und seine geistige Gesundheit. Nichts davon ist explizit. Aber trotzdem doch ein Statement. Dadurch, dass er selbst in seine Lieder flüchten können will, macht er das gleiche auch für alle anderen möglich. (fis) wwwwwwwvvv Für Fans von: dem jungen Justin Timberlake, Sam Vance-Law, Tom Misch

Bereits der erste Titel, «Remains The Same», beschreibt die FünfSong-Scheibe ziemlich treffend; denn der Ska-PunkRock-Sound, den The Spitfires abliefern, hört sich an als wäre er schon vor Jahren geschrieben worden. Es fehlt an nichts: Ein Bläserensemble, Offbeats, Reggae-Parts und sogar die sozialkritischen Texte finden sich auf dem Album des Quartetts aus dem englischen Watford. Wir fühlen uns grad biz in unsere Jugend zurückversetzt – ob wir das bei Ska und Co. möchten, ist eine andere Frage. Aber anscheinend ist Ska not dead yet. Oder so. (kss) wwwwwvvvvv Für Fans von: Heavyball, Reel Big Fish, Less Than Jake

KORALLENKLANGEXPERIMENT

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ANIMAL COLLECTIVE

TANGERINE REEF

DOMINO RECORDS

NACHTJÄGER INDIEPOP

ARENA-EDM

ANNA CALVI

JUSTICE

HUNTER

WOMEN WORLDWIDE

DOMINO RECORDS

Ihr schüchternes Wesen im echten Leben steht wieder im Kontrast zur Musik, die dieses Mal – vorsichtig gesagt – kinky ist. Anna hat in den letzten Jahren neue Seiten ausgelebt: ihre männliche, ihre dominante und wohl auch jede Variante, die man beim Sex und Spiel mit Genderidentitäten annehmen kann. All diese Nächte haben sich in Musik ergossen – und die Anspannung und den ständigen Überreiz hört man. Deswegen fühlt sich «Hunter» ziemlich angestrengt an, wie kurz vor einem erlösenden Höhepunkt – der aber nicht kommen will. (fis)

BECAUSE MUSIC/UNIVERSAL MUSIC

Eigentlich ist es eine Liveaufnahme, nur ohne Livefeeling. «Women Worldwide» ist das Set, dass Justice auf der letzten Tour spielten – und es ist gleichzeitig Remixalbum, ein Mash-Up, ein Mixtape und Best Of. Deswegen fühlt es sich überraschenderweise nicht überflüssig an, da Tracks wie «Safe and Sound» in neuen Versionen kommen, Hits wie «DVNO» in andere Track eingemischt sind und alles als ein einziger, gewaltiger Track reinknallt. Hammer Werkschau! Damit haben sie ihre alten, immer unausgewogenen Alben obsolet gemacht.

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Für Fans von: Cat Power, Peaches, Pj Harvy

Für Fans von: Daft Punks «Alive», Digitalism, Chromeo

Horrorfilm-Soundtracks haben Animal Collective in ihren Anfängen inspiriert, nun sind die vier Amis abgetaucht und haben den Korallen gelauscht – und sie vertont. Melodien und Rhythmen existieren unter dem Meeresspiegel anscheinend nicht, das elfte Album besteht grösstenteils aus abstrakten Klängen, die wohl Walgesang mit Meeresrauschen verbinden. Vollständig ist das Klangexperiment namens «Tangerine Reef» aber erst mit seiner visuellen Erweiterung: Das Korallen-Video, das Mitte August dazu auf der Bandwebseite erscheint, verleiht der Tonsuppe dann hoffentlich einen Sinn. (dela) wwwvvvvVvv Für Fans von: Avey Tare, Panda Bear, Beach House


INDIE-PSYCH

THE VRYLL SOCIETY

COURSE OF THE SATELLITE

DELTA SONIC RECORDS

Psych-Rock ist ein hartes Pflaster. Wenn er nicht gerade von der Handvoll Musiker kommt, die das Genre wirklich beherrschen, klingt es fast immer nach einer schlechten WG-Band bei der niemand mehr weiss, wann der Song Zu Ende ist, weil alle sich ein bisschen zu sehr an der MDMA-Bowle bedient haben. «The Vryll Society» umschifft diese Klippen gekonnt dank einem Melodiegespür, dass auch im Pop sein Zuhause finden würde. «Tears We Cry» wird damit zu gekonntem Weltschmerz und «A Perfect Rythm» erhält sein Fünkchen Hoffnung, während sehnsüchtige Stimmen von der Unentschlossenheit der Generation Y erzählen. Tame Impala bekommt hier gerade ernsthafte Konkurrenz. (rez) wwwwwWwwvv Für Fans von: Jagwar Ma, Temples, The Last Shadow Puppets

METALCORE

DESASTERKIDS

SUPERHUMAN

UNCLE M

13 AUG 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

Weisst du noch damals, als alle Metalcorebands ganz viele Synthie-Elemente und Cleanvocalparts in ihren Sound miteinfliessen lassen haben? In etwa so tönt die neue Scheibe der Berliner Desasterkids – wir finden nichts, das wir nicht schon gehört haben und von Song zu Song wird ihre Musik vorhersehbarer. 2013 hätten die vier Jungs damit die Crowd zum Kreischen gebracht und eine «breite» Masse erreicht. 2018 entlocken sie uns mit ihren elf Tracks leider nur ein Gähnen – da helfen leider nicht einmal die tiefgründigen Texte, die sich um Homosexualität und das Coming-Out drehen. (kss)

RADIO-ROCK

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TOM GRENNAN

Für Fans von: Bring Me The Horizon, We Came As Romans, Annisokay

LIGHTNING MATCHES

INSANITY RECORDS

Eine Karriere als Fussballspieler stand dem jungen Briten bevor – bevor er entlassen wurde, im Frustsuff Karaoke sang und daraufhin eine Band gründete. Nach drei EPs kommt nun Tom Grennans Debut-Album «Lightning Matches» mit gefühlsvoll-bluesigen, viel auch rhythmisch-rockigen Songs. Zur leicht kratzigen Stimme Grennans werden teils Streicher-, teils Bläsereinsätze mitgemischt. Damit hat der Singer/Songwriter grosses Radiopotential und ist gleichzeitig kreativ genug, um nicht in dessen Gedudel unterzugehen. (dela) wwwwwwwwvv Für Fans von: Tom Odell, Matthew Mole, Fil Bo Riva ; Live: 22.8. Zürich Openair

MITGRÖHL-INDIE

THE HUNNA

DARE

HIGHTIME RECORDS/WARNER MUSIC

Wahrscheinlich gibt es eine «wikiHow»-Liste die erklärt, was es alles für eine properen Stadion-Indierock braucht und The Hunna haben diese Punkt für Punkt abgearbeitet. Anschaubare Jungs mit Haare im Gesicht? Check! Dickbrett-Gitarren? Check! Poppige Refrains die jeder mitsingen kann? Check! Wirklich übel nehmen muss man das den Engländer aber nicht. Ihr zweites Album liefert mit «Dare» und «Flickin’ Your Hair» zwei astreine Hits, die jedes Open Air anzünden. Der Rest der Platte ist ebenfalls okay bis gut und für ein kleines Nullerjahre-Throwback sind wir eh immer zu haben. (rez) wwwwwwvvvv Für Fans von: Kings Of Leon, The Temper Trap, The Killers

THROWBACK-ROCK

TESLA DEATH RAY

VERVEINE ILLUSION

TAXI GAUCHE RECORDS

Gleich vorneweg: Was die Zürcher als ihr Debüt abliefern, ist solid. Verdammt solid. Es scheint als hätten sie Psych Rock aus den 70ies und Surfsound aus den Sechzigern in die Arme genommen und so lange umarmt, bis beides in ihre Körper eindringt. Denn nichts in den sieben Tracks von Tesla Death Ray wirkt gekünstelt, nicht ein mal die eher experimentelleren Parts oder der polyphone Mehrstimmengesang. Wenn wir uns das nächste Mal auf einen entspannten Roadtrip am Meer aufmachen, ist «Verveine Illusion» definitiv auf unserer Playlist zu finden. (kss) wwwwwWwwvv Für Fans von: Magic & Naked, The Cats Never Sleep, Duck Duck Grey Duck

LAGWAGON

20 AUG 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

SONS OF THE EAST

20 AUG 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

SWMRS

29 AUG 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

WATERPARKS

08 SEP 2018 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

KINA GRANNIS

09 SEP 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

MAX GIESINGER

11 SEP 2018 | ZÜRICH, PLAZA

THE NIGHT GAME

19 SEP 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

EVERLAST

21 SEP 2018 | ZÜRICH, MASCOTTE

THE DEVIL MAKES THREE 26 SEP 2018 | ZÜRICH, MASCOTTE

BRIAN JONESTOWN MAS.

03 OCT 2018 | ZÜRICH, X-TRA

GZUZ

05 OCT 2018 | ZÜRICH, HALLENSTADION

MALUMA

07 OCT 2018 | ZÜRICH, PLAZA

DONAVON FRANKENREITER

13 OCT 2018 | ZÜRICH, HALLE 622

FLATBUSH ZOMBIES

14 OCT 2018 | ZÜRICH, X-TRA

THE AMITY AFFLICTION

15 OCT 2018 | ZÜRICH, PLAZA

GOD IS AN ASTRONAUT 16 OCT 2018 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN

BLACKBERRY SMOKE

21 OCT 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

HALESTORM

29 OCT 2018 | ZÜRICH, VOLKSHAUS

FAT FREDDY'S DROP

31 OCT 2018 | ZÜRICH, SAMSUNG HALL

KODALINE

04 NOV 2018 | ZÜRICH, VOLKSHAUS

FRANK TURNER

22 NOV 2018 | ZÜRICH, SAMSUNG HALL

CRO

23 NOV 2018 | ZÜRICH, DYNAMO

BOSSE

Den Soundtrack von RCKSTR #158 hören:

rockstar.ch/spotify

19 JAN 2019 | ZÜRICH, SAMSUNG HALL

SNOW PATROL

MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH


REVIEWS AVANTGARDE-POP

GORILLAZ

THE NOW NOW

#158 | AUGUST 2018

PARLOPHONE/WARNER

Wenn Blur-Frontmann Damon Albarn mit seinen Gorillaz ein Album veröffentlicht, kann man unmöglich abschätzen, was einen erwartet. Humanz (2017) war mit seinen zahlreichen Kollaborationen am ehesten im Hip Hop anzusiedeln. Das sechste Studioalbum geht nun in eine andere Richtung. Es strotzt vor Sommer-Vibes und 80’s-chic. Mit diesen Zutaten mausert es sich sofort zum perfekten Soundtrack für heisse Tage. Im Gegensatz zum Vorgänger kommt es praktisch ohne fremde Künstler aus, auch wenn die Vorab-Single «Hollywood» noch anderes vermuten liess. Das beatlastige Stück wird durch House-Produzenten Jamie Principle und Rapper Snoop Dogg ausgeschmückt. Beim Opener «Humility» darf zusätzlich Jazz-Gitarrist George Benson mitmischen und verleiht dem Song seine funkig-fröhliche Note. Im dazugehörigen Musikclip kurvt 2D entspannt auf Rollschuhen die Strandpromenade entlang, während Jack Black im Hawaiihemd Gitarre spielt – oder zumindest so tut. Denn zum eigentlichen Song hat der Schauspieler nichts beigetragen. «Idaho» startet ganz ungewohnt mit einer Akustikgitarre und entführt den Zuhörer in den Wilden

Westen. Mit «Lake Zurich» findet man auf The Now Now gar eine Referenz zur Schweiz. Der Song ist, ausgenommen von wenigen Wortfetzen, rein instrumental komponiert. Daher kann man nur spekulieren, was dazu geführt hat, dass dem Zürichsee ein Platz im Gorillaz-Universum geschaffen wurde. Wer sich das Album auf dem See anhört, kann auch bei «Magic City» noch die Wellen hören. Auf dem Rücken liegend verfällt man spätestens ab diesem Punkt der Platte in einen wohligen Schlummer, der durch die letzten drei Tracks Fire Flies, One Percent sowie Souk Eye stimmungsvoll untermalt wird. «The Now Now» ist also eher eine Oase der Ruhe, als ein stürmischer Sommerwind – und das ist gut so. Radiohits à la Clint Eastwood oder Feel Good Inc. gehören schon längst der Vergangenheit an. Gorillaz bewegen sich nur noch durch die Stimme von Damon Albarn im Mainstream, selbst wenn er sich hinter einem digitalen Charakter namens 2D versteckt. (chm) wwwwwwwwvv Für Fans von: The Good, the Bad & the Queen, MGMT, LCD Soundsystem

MAD-ELECTRO-FUNKHOUSE-JAZZ-POP

LOUIS COLE

TIME

BRAINFEEDER

Wir sind ein bisschen verknallt in Louis. Das waren wir schon mit seiner Band KNOWER («Life»-Album checken) und mit jedem noch so kurzem Soundschnipsel, den er die letzten Jahre hochgeladen hat (ebenfalls checken). Das wissen nicht nur wir, sondern auch Thundercat oder Jazzpianst-extraordinär Brad Mehldau, der für ein Minisoli dabei ist – und die Leute von Brainfeeder, dem Label von Flying Lotus. Wo er super hinpasst, obwohl das neue Album so wollig poppig ist, dass die Avangarde-Anteile fast überhört werden. Aber wie schon gesagt: Wir sind ein bisschen verknallt. (fis) wwwwwwwwvv Für Fans von: Lewis Taylor (die «Stoned»-Ära), Towa Tei, Bad Rabbits

36 SOUL-POP

REX ORANGE COUNTY

APRICOT PRINCESS

REX ORANGE COUNTY/AWAL RECORDINGS

CHILL-70S-FUZZ

DREAM-POP

HER’S

CHIQANNE

INVITATION TO HER’S

SOMMERZEIT

HEIST OF HIT

Zuckersüsse Liebesgeständnisse getunkt in nostalgischem Dream-Rock: Her’s baut sich mit «Invitation to Her’s» ihre eigene Welt. Das britisch-norwegische Duo findet sich zwischen nachdenklichen Klängen wieder und sinkt tief in träumerische 70er Melodien ein. Die zwei besten Freunde gehören seit ihrer Kindheit zusammen wie Woody und Buzz Lightyear und schaffen mit ihrer Verbundenheit einen so lockeren Sound den wohl nur Soulmates hinkriegen. Verglichen zu ihrer Song-Kollektion «Songs of Her’s» wirkt die Debüt-Platte nun mutiger und versprüht leichte, sommerliche Chill-Vibes. (gin)

RAR/MOTOR ENTERTAINMENT

Chillen in der prallen Sonne, ein Drink in der Hand, aber mit den Gedanken irgendwo anders. Genau für diese verträumten Tage ist die Musik von Chiqanne gemacht. Das neue Projekt von Anna Gosteli und Fabian Chiquet ist zwar noch grün hinter den Ohren, aber keineswegs amateurhaft: das Duo tüftelt hauptsächlich mit Marimba, Drums und Synthies herum und bastelt daraus sehnsüchtige, verspielte Songs für Liebende und Verlassene. (gin)

«What about me?», singt Alex O’Connor aka Rex Orange County im Song «Television/So Far So Good» immer wieder und es eine berechtigte Frage. Der Engländer ist zwar noch keine 20 hat die Bühne aber schon mit Frank Ocean und Skepta geteilt und war beim Songwriting von Tyler The Creators Hitalbum «Flower Boy» dabei. Bereit für den grossen Auftritt also und jetzt auch mit dem offiziellen Release (erschien in limitierter Auflage bereits 2017) seines zweiten Albums. Auf seiner eigenen Platte ist Rex souliger und jazziger unterwegs als seine Vorbilder, lässt gelegentlich auch gerne die Gitarren aufheulen für die eine oder andere Indie-Hookline. Zwar trägt er manchmal etwas gar dick auf, aber hey: Mit der Stimme darf man das. (rez) wwwwwwwVvv

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Für Fans von: boy pablo, No Vacation, Geowulf

Für Fans von: Faber, Sophie Hunger, Leyya

Für Fans von: Gus Dapperton, boy pablo, No Vaccation



RETRO ROLLENSPIEL FÜR GEDULDIGE

#158 | AUGUST 2018

SQUARE ENIX/NINTENDO

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Ein traditionelles RPG im Stile alter Klassiker, hat Square Enix den Fans versprochen und genau das ist «Octopath Traveler» geworden – zumindest auf den ersten Blick. Von Rainer Etzweiler

Die meisten von uns haben einen verklärten Blick auf die Vergangenheit. «Kellogg’s Smacks» schmeckten früher besser, die Samstagmorgen-Cartoons waren lustiger und Videogames wohnte noch eine Magie inne, die heutige Titel nicht mehr wiedergeben können. Meistens sind das sehr subjektive Ansichten, die einer genaueren Betrachtung nicht Stand halten. Fact ist aber: Viele Publisher bauen auf diese Nostalgie und setzten auf ein Design und/oder Gameplay, dass sich an den Spielen aus früheren Tagen orientiert. Kaum eine der grossen Software-Schmieden hat das bisher aber so konsequent gemacht, wie das was Square Enix hier liefert. Vom 2.5D-Pixellook über die rundenbasierten Kämpfe, bis hin zum mittelalterlichen Fantasy-Setting hat «Octopath Traveler» alles, was der videospielgewordene Throwback-Fetisch braucht. Grosse Helden, kleine Geschichten Das Abenteuer beginnt nach der Wahl eures Hauptcharakters. Zur Aufstellung gehören hier klassische Figuren des Genres: H’aanit ist eine Jägerin und weiss mit dem Bogen umzugehen, Ritter Olberic teilt genauso heftigen Schaden aus wie er einstecken kann und Cyrus heizt den Feinden mit elementarem Zauber ein. Dazu gesellen sich einige dezent exotischere Helden, wie etwa die Händlerin Tessa oder der Apotheker Alfyn. Auf die Story hat die Wahl des Charakters keinen Einfluss, da «Octopath Traveler» auf eine kohärente Geschichte verzichtet. Stattdessen hat jeder seine eigene Motivation warum er durch die Fantasy-Welt zieht. Mal ist es Rache, mal die Suche nach altertümlichen Schriften. Wirklich packend sind die acht Plots leider selten, auch wenn sie charmant erzählt werden und es erfrischend ist, dass es für einmal nicht um das Schicksal der ganzen Welt geht.


Taktik-Fest Was der Story an Tiefgang fehlt, machen die anspruchsvollen Kämpfe wett, in denen jeder Gegner über einen Schutzschild verfügt. Ist dieser intakt, zerschellen die Angriffe daran, wie Kritik an Andreas Glarners absurd grossen Ego (oder an seiner gruusigen semi-randlosen Brille). Mit der richtigen Waffe oder dem passenden Magie-Angriff bearbeitet, gibt der Schild aber irgendwann nach und hinterlässt einen betäubten Feind. Spätestens ab diesem Moment kommen die sogenannten Battle Points, kurz BP, zum Einsatz. Jede zuvor ausgeführte Aktion füllt euer BP-Konto mit bis zu fünf Punkten, die wiederum in Angriffe umgesetzt werden können. Wer also vier BP-Punkte gesammelt hat, darf dem Gegner anschliessend vier Mal zusätzlich das Schwert über die Rübe ziehen oder mit vierfach verstärktem Feuer-Zauber einheizen. Ob ihr die Punkte einsetzt um möglichst grossen Schaden zu verursachen oder um den Schild schneller einzureissen, bleibt euch überlassen. Das zusätzliche, taktische Element modernisiert das Kampfsystem dezent, ohne sich dabei von den Traditionen zu entfernen. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, auf die Dauer können die Kämpfe aber auch etwas ermüdend werden. Selbst ein Standard-Gegner verlangt ein gewisses Mass an Planung und die Boss-Kämpfe dauern gerne mal 20 Minuten und mehr.

«Octopath Traveler» macht vieles richtig und einiges davon sogar richtig gut. Grafisch ist der Titel mit seiner Mischung aus Pixel-Prunk und zeitgemässen Effekten eine Wucht und absolut einzigartig. Der Soundtrack liefert verträumt-schöne Melodien bei denen Genre-Veteranen warm ums Herz wird und das Kampfsystem ist – in seinem Grundkonzept – eine fesche Weiterentwicklung des traditionellen Vorbilds. Gleichzeitig bleibt aber auch Unverständnis zurück. Man möchte die Entwickler an den Schultern packen, fest schütteln und fragen: «Welcher Idiot war der Meinung, dass es Spass macht für 30 Minuten auf den selber Gegner einzudreschen?» oder «Warum läuft es immer nach demselben einschläfernden Muster ab, wenn ein neuer Charakter zur Gruppe stösst?». Am schwersten aber, wiegt das Fehlen einer zusammenhängenden Geschichte. Ein gesundes Mass an Epik und Drama sind zwingend in einem Rollenspiel – ganz egal ob modern oder altbacken. Die Kapitel-weise erzählten Story-Schnipsel eignen sich zwar hervorragend für kurze Sessions, was bei einer portablen Konsole nicht ganz unwichtig ist, doch dass dabei nicht mal Sidequest-Niveau erreicht wird, ist bedauerlich und eine verschenkte Chance. «Octopath Traveler» noch immer ein grossartiges Game, dass trotz seinen Längen und Patzer zu motivieren weiss. Unterm Strich bleibt aber auch ein Versprechen, dass nur zum Teil eingelöst wurde und ein hoffnungsvoller Blick auf ein Sequel. ; ab sofort für Nintendo Switch

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#158 | AUGUST 2018

Ein gutes Spiel? Ja, aber…

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SAND IM GETRIEBE

UBISOFT IVORY TOWER

#158 | AUGUST 2018

Zu Land, zu Wasser und in der Luft: Mit «The Crew 2» legt Entwickler Ubisoft Ivory Tower die Messlatte verdammt hoch. Doch reicht das versprochene Feuerwerk, um sämtliche vier Elemente und die Gunst der Spieler zu bedienen? Von Manuel Maissen

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An dieser Stelle würden wir eigentlich einen kurzen Überblick über die Story des Spiels geben, aber «The Crew 2» hat keine, beziehungsweise eine so belanglose, dass sie in einem Satz zusammengefasst werden kann: Ihr seid ein aufstrebender, junger Rennfahrer und wollt nach ganz oben, wobei ihr auf eine Vielzahl vermeintlich supercooler Profis trefft, die euch mit lässigen Sprüchen unter die Arme greifen. Das war’s auch schon. Aber fairerweise muss man sagen, dass ein Rennspiel auch keine Story braucht. Dafür braucht ihr zwei Dinge, um ein berühmter Rennfahrer zu werden: ein bisschen Talent und vor allem viele Follower. Richtig gelesen, anstatt gewonnener Rennen zählt hier nur die Anzahl Follower auf eurem virtuellen Social-Media-Konto – und je mehr Follower, desto mehr freigeschaltete Disziplinen. Wie im richtigen Leben halt. So viele Möglichkeiten ... «The Crew 2» bietet dem Spieler sehr viel Inhalt. Zum einen wäre da die riesige offene Welt, die euch quer durch die USA rasen lässt. Zum anderen gibt es vier verschiedene Disziplinen (Street-Racing, Offroad, Freestyle und Pro-Racing), die wiederum insgesamt 14 Unterkategorien beinhalten. Neuerdings könnt ihr dabei euch auch in der Luft und auf dem Wasser mit der Konkurrenz messen, wozu euch ein grosser Fuhrpark mit lizenzierten Markenautos, –flugzeugen und –booten zur Verfügung steht. Kein Bock auf Driftrennen? Dann macht halt Freestyle mit dem Monstertruck. Kein Bock auf Flugshows? Ab ins Wasser! Wer sich da nicht entscheiden kann, nimmt am besten an den «Live Xtrem Series Events» teil, bei denen die Fortbewegungsmittel wie beim Triathlon während des Rennens gewechselt werden – und das geht sogar wunderbar fliessend ineinander über. ... und doch so viel verschenktes Potential Klingt alles ziemlich toll, oder? Leider gibt es für jeden positiven Punkt mindestens einen Dämpfer. Die Spielwelt ist zwar riesig, hübsch anzuschauen ist sie deswegen nicht immer. Vor allem die unterschiedlichen Gebiete fallen da sofort ins Auge: Während sich auf dem Land die Natur von der besten grafischen Seite zeigt und mit plötzlichen Schneefällen in den Bergen für Abwechslung sorgt, sehen die Städte einfach nur trostlos und unbelebt aus. So macht es wenig Sinn von einem Event zum andern selbst zu fahren und wir bedienen uns lieber der Schnellreisefunktion. Auch die Rennen selber sind teilweise absolut frustrierend, weil die Konkurrenz an uns hängt, wie von einem Gummiseil gezogen. Ach, ihr seit 98% des Rennens perfekt gefahren und habt euch kurz vor dem Ziel knapp verbremst? Schade, jetzt seid ihr auf dem letzten Platz und könnt das Rennen wiederholen. Und das passiert leider viel zu oft, denn auch die Wegleitung ist ziemlich unbrauchbar. Wieso sehen wir auf der sonst schon unübersichtlichen Karte nur den nächsten Checkpunkt, nicht aber


wie die Strecke dahinter weiterläuft? Selbst das simple Tuning der Fahrzeuge gestaltet sich äusserst mühsam, da Tuningteile nicht gekauft, sondern nur gewonnen werden können, wobei ihr nach dem Rennen einfach zwei bis drei zufällig generierte Module bekommt. Da kann es schon mal einige Rennen dauern, bis ihr euer längst benötigtes Motor-Update erhaltet. Und ganz nebenbei fehlt der Multiplayer – Herz und Seele jedes Arcade-Racers! – noch fast komplett und wird erst im Dezember nachgereicht. Das soll mal einer verstehen. Wenigstens ist bis dann die Spielerzahl wohl so gering, dass selbst die legendären Ubisoft-Server damit klarkommen.

Hach, es hätte locker der perfekte Arcade-Racer werden können, aber es wurde einfach zu viel Potential verschenkt. Versteht uns nicht falsch, «The Crew 2» macht zeitweise unglaublich viel Spass und zeigt vereinzelt geniale Ansätze, weshalb wir der verpassten Chance jedoch umso mehr nachtrauern. Hätten die Entwickler doch mehr Zeit in die Spielmechaniken investiert, anstatt die belanglose Story mit überflüssigen Cutscenes zu untermalen. Aber eigentlich ist ja alles da, es müsste nur noch richtig aufbereitet und verpackt werden. Damit bleibt jedenfalls ein kleines bisschen Hoffnung bestehen, dass Ubisoft die ganzen Makel noch mit den richtigen Patches verbessert. So setzt sich dann auch unsere Wertung aus einem guten Teil Hoffnung und aus den teilweise richtig spassigen Höhenflügen zusammen. Hach. ; Jetzt für PS4, X BOX ONE und PC.

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#158 | AUGUST 2018

Unfall auf der Zielgeraden

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#158 | AUGUST 2018

Feriengrüsse AUS THE CREW 2

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Der Sommer geht zu Ende, die Kassen sind leer und alle Urlaubstage sind für Festivals und Alpaka-Sättel draufgegangen (Wir haben da so eine Idee, das wird gross!). Am St. Galler Openair war’s zwar geil, unser Fernweh hat das Sittertobel aber nur ungenügend gestillt. Zum Glück gibt’s aber die riesige Open World von «The Crew 2», die mit ihrem ausladenden Spielplatz fast die komplette USA von der West- zur Ost-Küste wiedergibt. Sightseeing geht jetzt auch vom Sofa aus. Postkarten-Motive inklusive. (rez)


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#158 | AUGUST 2018


STILVOLLES MAUL-AUFREISS-RPG

VAMPYR

DONTNOD ENTERTAINMENT

#158 | AUGUST 2018

Mit «Life is Strange» spielte sich Dontnod Entertainment in die Herzen unzähliger Gamer und auch der dritte Streich des französischen Entwicklers beschäftigt sich eingehend mit dem pumpenden Hohlorgan – oder jedenfalls mit der roten Flüssigkeit darin. (vlct)

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Ihr kehrt als Dr. Jonathan Reid nach dem Ersten Weltkrieg in eure Heimat London zurück und entgeht dabei als frisch erweckter Vampir einem Massengrab. So weit, so schlecht, denn die neue Lust nach Blut stösst in der von einer Plage heimgesuchten britischen Metropole auf wenig Gegenliebe und so lautet die Devise vorerst untertauchen und sich unauffällig verhalten. Glücklicherweise trefft ihr ziemlich schnell auf ein paar freundlichere Genossen und findet Unterschlupf im Pembroke Hospital, das ab sofort zum Ausgangspunkt eurer Nachforschungen wird. Denn warum aus dem berühmten Chirurgen Dr. Reid ein Vampir wurde und was das mit der sich rasch ausbreitenden Plage zu tun hat, bleibt vorerst unbeantwortet. BIS(S) ZUR KIEFERSPERRE Eure Nachforschungen in «Vampyr» führen euch durch einen nicht sonderlich grossen, dafür umso dichteren Ausschnitt von London im Jahr 1918. Während einige Gebiete bloss von Feinden und Monstern bevölkert werden, die ihr euch mit verschiedenen Waffen vom Leib halten solltet, trefft ihr in kleinen Enklaven auf viele interessante NPCs, mit denen ihr euch ausführlich unterhalten könnt. Für die Entwicklung des wirklich gelungenen Plots mit vielen Twists sind diese Gespräche äusserst wichtig und nehmen im Vergleich zu den actionreicheren Sequenzen einen deutlich höheren Stellenwert ein. Dazu kommt eine moralische Komponente, denn euer Vampir kann sich nur durch viel Blut weiterentwickeln, wobei die grössten Mengen an Lebenssaft in ebendiesen NPCs zu holen ist. Die Konsequenz des schnellen Aufstiegs ist aber, dass tote NPCs keine hilfreichen Hinweise oder Nebenquests mehr geben und die Bezirke durch den Verlust von wichtigen Personen schnell im Chaos versinken.

BLUT FORDERT BLUT So interessant und frisch der moralische Aspekt auch sein mag, eine pazifistische Spielweise bringt auf lange Sicht absolut keine Vorteile und macht die späteren Kämpfe ungleich schwieriger, da euch Fähigkeiten und Waffen fehlen. Hier hätten wir uns wirklich gewünscht, dass «gute Entscheidungen» auch irgendwie belohnt werden; so macht es jedoch deutlich mehr Spass, wenn man London heimsucht und seine Bewohner aussaugt. Abstriche gibt es dann auch in der B-Note, denn obwohl «Vampyr» eine schaurig-schöne Atmosphäre, einen grandiosen Soundtrack und eine spannende Story mit teilweise grossartigen Dialogen mitbringt, fällt das Spiel in technischer Hinsicht gegenüber aktuellen Standards klar ab. Da die positiven Eigenschaften letztendlich überwiegen und das Spiel für unter 60 Stutz zu haben ist, können wir es aber allen empfehlen, die auf Vampire, ausgedehnte Dialoge und aussergewöhnliche Geschichten stehen. ; jetzt für PS4, X BOX ONE und PC.

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14. – 16.09.2018 | Messe Zßrich | zurichgameshow.ch

Games, eSport, Stars, Cosplay & more The Swiss Hotspot for Digital Entertainment and Lifestyle


HEIM KINO

ANTI-PRINZESSIN UND IHRE HELFENDEN ELFEN

#158 | AUGUST 2018

DISENCHANTMENT

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Eine saufende Thronfolgerin, ein (halb-) magischer Elf und ein nervtötender Dämon. Simpsons-Schöpfer Matt Groening bringt uns einen Mittelalter-Cartoon, den wir ohne es zu ahnen, schon immer haben wollten. Von Gina Gysi Für Bean, die Tochter von König Zøg, Herrscher von Dreamland, steht bald ihre Hochzeit an. Darauf hat sie aber nicht wirklich grosse Lust. Sie hängt viel lieber mit ihren Drinking-Buddies in der Dorf-Kneipe ab und zockt dabei um das ganze Vermögen. Genauso chaotisch wie das restliche Leben von Bean, läuft dann auch die Hochzeit ab: zuerst begegnet sie Luci, ihrem neuen, persönlichen Dämon. Er wurde von zwei noch unbekannten, mysteriösen Zauberern dazu beauftragt, der Prinzessin das Leben zu

erschweren. Während der Zeremonie spiesst sich der Bräutigam dann aus Versehen auf dem – sehr günstig platzierten – Schwert-Thron auf und zum krönenden Abschluss wird die Fete dann auch noch gecrasht – von einem Elfen namens Elfo (aus Elfwood; 100 Punkte für die Namensgebung).

reichlich Platz für Seitenhiebe auf Kosten von Religionen. Dazu werden Märchen parodiert und Mythologien verarscht. Das Ganze wird mit alt-britischen Charme unterstrichen und verbreitet so das ideale Feeling einer Zeit, in der alles einfacher und, äh, um einiges dümmer war.

29 Jahre nach der Erstausstrahlung der «Simpsons» und 20 Jahre nach dem Erscheinen seiner zweiten Erfolgsserie «Futurama», hat Matt Groening nun sein drittes Projekt in den Startlöchern. «Disenchantment» ist Groenings jüngstes Werk, deren Charaktere sich dank seinem Trademark-Zeichenstil und ähnlichem Humor aber genauso schnell ins Herz schliessen lassen, wie Homer und Fry. «Disenchantment» nimmt die Weltanschauung des Mittelalters und führt mal kurz einen harten Reality-Check mit ihr durch. Die mittelalterliche Kulisse bietet dabei

Zu dritt geben Bean, Luci und Elfo das perfekte, imperfekte Dream-Team ab. Während Bean auf der Suche nach ihrer Bestimmung im Leben ist, sorgen Elfo und Luci jeweils für viel Aufruhr und Chaos. 20 Folgen sind bereits geplant und es bleibt zu hoffen, dass wir das Trio noch für einige Zeit länger auf ihren abstrusen Abenteuern begleiten können. Regie: Matt Groening WWWWwwwwww ; Ab 17. August auf Netflix

RIOT-GIRLS DRAMEDY

ORANGE IS THE NEW BLACK STAFFEL 6

Für die Mädels von Litchfield geht, welch Wunder, das Leben in Haft weiter – dieses Mal in einem Max-Security-Gefängnis. Nach den Aufständen in Litchfield werden die Insassen in eine neue Anlage verlegt, wo sie sich nicht nur vor den restlichen Inhaftierten, sondern auch vor den Wächtern beweisen müssen. Während Suzanne (Uzo Aduba), Tasty (Danielle Brooks), Morello (Yael Stone) und Co versuchen, mit den neuen Umständen irgendwie klarzukommen, dreht sich bei Chapman (Taylor Shilling) alles nur um ihre geliebte Alex (Laura

Prepon). Damit geht sie nicht nur den restlichen Insassen, sondern mittlerweile auch uns recht auf den Keks. Auch in der sechsten Staffel muss sich die Litchfield-Clique korrupten Gefängniswächtern, neuen Rivalitäten und unzähligen Verhören stellen. Wer wird dem Druck der Ermittlungen standhalten können und wer wird alles dafür tun, um seinen eigenen Arsch zu retten? (gin) Regie: Jenji Kohan WWWWwwwvvV ; Jetzt auf Netflix

SCI-FI-SCHNARCHFEST

TAU

Es geht ziemlich genau 15 Minuten, bis der durchschnittlich sattelfeste Sci-Fi-Fan weiss, wie die Story von «Tau» ausgeht. Und das ist noch nicht mal das schlimmste an der Netflix-Produktion. Aber der Reihe nach: Julia (Maika Monroe) wacht eingesperrt in einer Zelle im Haus des IT-Tüftlers Alex (Ed Skrein) auf. Dieser hat sie entführt und missbraucht sie als Test-Subjekt für die künstliche Intelligenz TAU (gesprochen von Gary Oldman, der hoffentlich einen riesigen Sack voll Netflix-Geld dafür bekommen hat). TAU soll irgendwie die Welt

verändern, wie genau wird nie erklärt. Ist aber eigentlich auch komplett egal. Darauf folgt ein vorhersehbares Kammerspiel, das gerne «Ex-Machina» wäre, dabei aber nur die nie gestellte Frage beantwortet: Was wäre, wenn Amazons Alexa sich in einer toxischen Dreiecks-Beziehung befinden würde, bei der alle Beteiligten riesige Idioten sind. (rez) Regie: Federico D’Alessandro WWvvvvvvvV ; Jetzt auf Netflix


E

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KI N O RUN’N’GUN

#158 | AUGUST 2018

MISSION: IMPOSSIBLE FALLOUT

48

Im neuesten «Mission: Impossible» wird Ethan Hunt endgültig von seiner Vergangenheit eingeholt. Kann er die Menschheit noch schützen, während ihm Erzfeind und Liebe im Wege stehen? (gin) Nach einer gescheiterten Mission, bei der Ethan Hunt (Tom Cruise) eine Ladung waffenfähiges Plutonium abhandengekommen ist, droht der Menschheit eine nukleare Katastrophe. Neubesitzer des radioaktiven Zeugs ist nämlich der ehemalige MI6 Agent Solomon Lane (Sean Harris), der sich mit einigen Kanonenfutter-Handlangern zum Weltuntergangs-Syndikat «Apostel» zusammengeschlossen hat. Mit dem gestohlenen Plutonium plant die Gruppe nun Anschläge auf verschiedene Städte der Welt, um damit Weltfrieden zu schaffen. Denn für die Apostel gilt: «Je grösser der Schaden, desto grösser der Frieden». Hunt und seine zwei Kammeraden, IMF-Agent Luther Sickell (Ving Rhames) und IT-Spezialist Benji Dunn (Simon Pegg) geben alles dafür hin, die Nuklearwaffen rechtzeitig aufzusuchen und ein globales Desaster zu verhindern. Während sich Hunt seinem Erzfeind Lane und alten Bekanntschaften stellen muss, beginnt die Direktorin der CIA, Erica Sloane (Angela Bassett), immer mehr am IMF-Helden zu zweifeln und stellt sich ihm als weiteres Hindernis für die Mission in den Weg. Tom Cruise, ewiger Retter der Menschheit Seit 1996, als der originale «Mission: Impossible» veröffentlicht wurde, ist Tom Cruise als geschickter, furchtloser – manchmal etwas übersentimentaler – Ethan Hunt bekannt. Dieses Schema hat nun bereits 22 Jahre lange funktioniert und auch der sechste Teil der Franchise lässt nicht viele Wünsche offen. Verfolgungsjagten, durchgeplante Agenten-Coups und die mitunter besten Stunts des Action-Kinos – alles ist dabei und alles macht weiterhin Spass. Man kann von dem Sekten-Diener Tom Cruise halten, was man will, aber dass er trotz seiner 56 Jahre noch immer selber aus Flugzeugen springt und sich Karren unter dem Arsch explodieren lässt, ist beachtlich. Die Spielfreude daran transportiert er als Ethan Hunt noch genauso überzeugend auf die Leinwand wie 1996. Regie: Christopher McQuarrie WWWWwwwvvv ; Jetzt im Kino


STARBESETZTER MYSTERY-THRILLER

HOTEL ARTEMIS

Los Angeles, 2028. Die Stadt der Träume steht vor einer Trinkwasserkrise. Die Bevölkerung protestiert und legt mit Aufständen die ganze Metropole lahm. Sherman (Sterling K. Brown) und sein Bruder Lev (Brian Tyree Henry) nutzen den Aufruhr, um eine Bank zu überfallen. Dabei kommt es

zu einem Zwischenfall mit der Polizei, wobei Lev schwere Verletzungen erleidet. Zum Glück weiss Sherman, bei wem er die nötige Hilfe für seinen verwundeten Bruder erhält: im Hotel Artemis. Dort kümmern sich die Krankenschwester Jean Thomas (Jodie Foster) und Muskelprotz Everest (Dave Bautista) seit rund 22 Jahren um verletzte Kriminelle. Jedoch erhalten nur diejenige Hilfe, die auch eine Mitgliedschaft bezahlen. Aussen-

EXTREM-FANGNIS

CATCH ME

seitern wird kein Zutritt gewährt, denn Regeln sind schliesslich Regeln. Auch das Töten anderer Patienten sowie respektlose Handlungen gegen das Personal werden im Artemis nicht geduldet. Als der Anruf eines verletzten Top-Gangsters LAs das Artemis erreicht, wird es selbst für Jean immer schwieriger, die Hausregeln einzuhalten. Die Krankenstation voller Krimineller wartet nur auf den entscheidenden Funken für das Höllenfeuer. «Oft spiele ich in unterschiedlicher Ausprägung immer denselben Typ Mensch: Eine Frau, die alleine steht und sich nirgends zugehörig fühlt.», so Jodie Foster in einem Interview mit Filmreporter.de. Auch Fosters neueste Rolle in «Hotel Artemis» wird dieser Beschreibung gerecht. Als verängstigte Krankenschwester Jean Thomas leitet sie seit 22 Jahren ein superexklusives Hotel für verletzte Schwerverbrecher. Obwohl auch die restliche Besetzung (Jeff Goldblum, Jenny Slate, Zachary Quinto) alle Voraussetzungen für einen originellen Mystery-Krimi erfüllt, ist der Plot etwas all over the place, mit schnellem Hin und Her zwischen Action-Fights, Sentimentalität und humorvollen Einschiebseln. «Hotel Artemis» ist spannungsgeladen und birgt grosses Potential. Der Story hätte es aber gutgetan, wenn man ihr etwas mehr Zeit als die gut 90 Minuten gelassen hätte. Regie: Drew Pearce WWWWwwwvvv ; Ab 23. August in den Kinos

Wir sind immer ein bisschen froh, wenn Hollywood bestätigt, dass wir nicht die einzigen unreifen Deppen sind: «Catch Me!» basiert nämlich auf einer wahren Geschichte. Der Film verpackt die Story der selbsternannten ‹Tag Brothers› neu und zeigt, dass man auch als Erwachsener noch Freude an einem simplen Kinderspiel haben kann. Schon seit 30 Jahren, dreht sich jeder Mai von Hogan Malloy (Ed Helms), Jerry Pierce (Jeremy Renner), Kevin Stable (Hannibal Buress), Bob Callahan (Jon Hamm) und Randy Cilliano (Jake Johnson) nur um eins: Fangis. Ob bei der Beerdigung des Vaters, bei der Geburt des Kindes oder bei der Arbeit – im Mai gibt es für die fünf Freunde nichts anderes, als ihr geliebtes Kindheitsspiel. Dieses Jahr fällt die Hochzeit von Jerry genau in die Fangis-Zeit – ob absichtlich oder zufällig – es bringt die restlichen vier Jungs völlig aus dem Häuschen. Der Bräutigam ist nämlich der einzige der Truppe, der noch nie gefangen wurde. Er weiss, dass seine Freunde alles dafür tun würden, um ihn zu schnappen. Aber auch Jerry hat sich schon bestens auf den bevorstehenden Mai gewappnet, denn er ist noch nicht dazu bereit, seinen Titel aufzugeben. (gin) Regie: Jeff Tomsic WWWWwwwvvv ; Jetzt im Kino

#158 | AUGUST 2018

Eine soziophobe, trinkende Krankenschwester unterhält ein Krankenhaus für Schwerverbrecher. Kann ja nicht gut gehen, oder? Stimmt. (gin)

49


TOOK THE LOOK Die tragbaren Kunstwerke des 2010 verstorbenen Alexander McQueen bleiben wohl für immer. Sie werden noch lange weiterleben und der Modeindustrie ein Vorbild dafür sein, dass man seiner Kreativität und Verrücktheit freien Lauf lassen sollte, weil daraus meistens die besten Kreationen entstehen. In diesem Took The Look gibt es deshalb eine Hommage an Alexander McQueen und einige seiner besten Stücke (natürlich so ausgewählt, dass du’s dir leisten kannst). (gin)

ious» 2002

«Supercalifragilisticexpialidoc MANTEL von Seven Sisters bei metroboutique.ch für CHF 79.90

#158 | AUGUST 2018

CHELSEA BOOTS von Dr. Martens bei metroboutique.ch für CHF 189.90

50 VENITIAN MASK von Flordelise bei originalveniceshop.com für Euro 65.-

«La Dame Bleue» 2010 BARDOT DRESS von Maya Deluxe bei zalando.ch für CHF 150.CUFF BRACELET von ALDO bei asos.com für CHF 15.60

RIEMENSANDALETTE von Les Tropéziennes bei zalando.ch für CHF 60.-


THE BEAUTY AND THE BEAST

«Sarabande» 2007

McQueen PLATEAUSANDALETTE von Pier One bei zalando.ch für CHF 60.-

«Plato’s Atlantis» 2010

HOLOGRAM DRESS von Club Exx bei dollskill.com für $ 58.-

«Voss» 2001

MISSGUIDED FEATHER Print Shirt bei asos.com für CHF 39.-

STIEFELETTEN von Public Desire bei metroboutique.ch für CHF 39.90

HOLOGRAM BOOTS von Club Exx bei dollskill.com für $ 110.-

Er war einer der grössten und begehrtesten Modedesigner Weltweit. Die Doku «McQueen» gewährt uns einen Blick auf die dunkle und einsame Seite des ausgefallenen Künstlers. (gin) «Jack The Ripper Stalks His Victims», «It's A Jungle Out There», «Highland Rape» – schon alleine die Namen der Kollektionen versprechen Aussergewöhnliches, etwas Skurriles und Einzigartiges. Genauso kannte man Alexander McQueen auch am besten. Der britische Modedesigner hat schon früh seine Liebe für das Entwerfen, Nähen und Zusammensetzten von Kleidungsstücken entdeckt. Er arbeitete sich ohne Schulabschluss von Schneiderei zu Schneiderei und gelang mit Hilfe seines Selbstbewusstseins und seinem Ehrgeiz in die Ateliers von den angesehensten Künstlern der Welt. Jedes Modehaus wollte ihn für sich gewinnen und der damals 28-jährige reiste von Atelier zu Atelier. Doch der plötzliche Ruhm begann schon bald, McQueens Gesundheit zu schaden. Während er von den Medien mehr und mehr geliebt wurde, erkannte er sich immer weniger und verfiel einer starken Depression. «McQueen» nimmt uns mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Briten und zeigt uns, wie Genialität und Talent einem brillanten Künstler zum Verhängnis werden können. Regie: Peter Ettedgui, Ian Bonhôte WWWWwwwwwv ; ab 23. August im Kino

#158 | AUGUST 2018

OFF SHOULDER DRESS bei zaful.com für $ 17.-

KI N O

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»THEMA Das definitive

ss (Weil draussen ist es hei rys Sto n ere and und alle waren schon vergeben)

Ranking von Jeff Goldblums HEMDENSAMMLUNG

Hollywoods hottest act right now ist ein 65-jähriger Jazz-Pianist, der einst eine mutierte Ratte in «Captain Planet» vertonte. Jeff Goldblum hat zwar noch keinen Oscar gewonnen, doch nicht umsonst wurde im Juli temporär eine über sieben Meter grosse Statue von ihm neben der Tower Bridge in London errichtet: Jeff «By God» Goldblum bringt seit über 30 Jahren unser Herz zum Klopfen und in diesem Kinosommer so heftig wie noch selten zuvor – als Teil von Wes Andersons artsy Lieblingsensemble («Isle of Dog»), dem unkaputtbaren Chaostheoretiker Ian Malcolm («Jurassic World 2: Fallen Kingdom») und in «Hotel Artemis» in der Rolle eines taumelnden Gangsterbosses. Doch um den Goldblum in voller Blüte zu sehen (ha!) sollte man ihm unbedingt auf Instagram @jeffgoldlbum folgen. Dort präsentiert sich der schlaksige Styler nämlich regelmässig in bonbonbunten Hemden, die selbst den Grandmaster aus «Thor: Ragnarok» blenden täten. Und weil es ja sonst keiner macht, haben wir Jeffs beste Shirts in die modewissenschatlich richtige Reihenfolge gesetzt:

#158 | AUGUST 2018

PLATZ 8: DAS «CATS & DOGS»

es aus den 60ern, Halb Wandtapete eines Swinger-Paar Mutig kombiniert, halb Guy Fieri an der Tankstelle: en Schnitt. elnd scheitert aber am wenig schmeich

PLATZ 6: DAS «GRAND BUDAPEST HOTEL»

PLATZ 7: DAS «AUGGIE ROSE»

Stange in jedem Solider Floral-Print, wie man ihn ab der auf Waikiki finSouvenirshop eines Vier-Sterne-Hotels t. nich den würde – mehr dann aber auch

PLATZ 5: DAS «THANK GOD IT'S FRIDAY»

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dass es auf HaReizendes Chaos in Pastell für den Fall, kräftiger koloDie e. sollt waii mal unter 15 Grad werden r. unte gar s etwa i dabe rierte Brustpartie geht

PLATZ 4: DAS «INDEPENDENCE DAY»

Schlacht auf Jeffs Schwer zu sagen, welche historische der dezenten dank sich t Läss . wird en Torso geschlag en. trag rty Farbgebung aber auf jeder Jacht-Pa

PLATZ 2: DAS „LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU“

it aus seinem GeOptimus Prime musste sterben, dam man nicht aussekann er Bess e. sicht dieses Polo wurd mähen. hen, um einen Rasen in den 60ern zu

dennoch brav in Mit einer Sandale im Wochenende, endesign für Blum le idea Reih und Glied gepflanzt: Das uns. in ner gärt eber den pedantischen Schr

PLATZ 3: DAS «BIG CHILL»

e zu sein. Doch Zwar hilft es, eine hosenlose Filmikon te es die Sinne könn als d, Hem es dies int auch sonst sche n. ühre entf in einen duftenden Garten der Lüste

PLATZ 1: DAS «HOLY MAN»

e Noah wird beWeltuntergang war nie chicer. Die Arch bestehen unseFort das liegt al einm laden und wieder Goldblum. res Planeten auf den Schultern von Jeff


#SPICY

#EASY

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WHAT’S YOUR #METROBOUTIQUESTYLE? ❤ 22 FILIALEN

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Festivals 3

E S S O R G DIE RCKSTRA L O B M O T 2018

wer will nochmal? wer hat t? noch nich nce am letzte chaampel! open air g

#158 | AUGUST 2018

25 Hauptund 6’000 Soforttreffer im r Wert von übe 100’000.-

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MUSIK OLAR

Akustik Gitarre im Wert von CHF 469.E-Gitarre im Wert von CHF 450.-

HARLEY-DAVIDSON Es ist August und wir reiben und ungläubig die Augen darob, dass wir den Sommer bis hierhin überlebt haben. Falls ihr am Greenfield oder Trucker-Festival mit uns gefeiert habt – high five! Neben Kleidungsstücken, verschreibungspflichtigen Medikamenten und einem aufblasbaren Faultier sind auch noch ein paar Tombola-Preise im RCKSTR Block übriggeblieben. Im Gegensatz zu einem durchschnittlichen Tanzabend mit Damenwahl im lokalen Dorfpub bleibt zum Schluss aber nicht einfach nur der Schund übrig, sondern ein paar richtig fette Gewinne. Dafür ein Blick nach rechts bitteschön, zu den tollen Hauptpreisen. Darüber hinaus warten noch rund 3‘000 Soforttreffer auf eure bierverklebten Hände. Go, go, go! Lösli gibt’s im RCKSTR Block, wo ihr sowieso ständig rumhängen solltet, oder direkt von unseren bezaubernden Lösli-Girls in freier Festival-Wildnis. Nicht näher recherchierten Quellen zufolge rücken diese ab 100 gekauften Lösli die Telefonnummer raus. Wahrscheinlich nicht ihre eigene, aber ein Versuch ist es doch wert, oder?

im Wert von CHF 15’900.-

HONOR 10

Smartphone im Wert von CHF 499.-

BRACK.CH

Grill im Wert von CHF 839.-


HOHNER SONOR

1 x Akustik Gitarre 2x Ukulele im Wert von CHF 1’271.-

HAUPTPREISE VON:

NINTENDO SWITCH

#158 | AUGUST 2018

im Wert von CHF 349.-

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SOFORTPREISE U.A. VON: NITRO SNOWBOARDS

1 x American Rouse im Wert von CHF 549.-

PLAYSTATION 4 PRO im Wert von CHF 399.-


14.6.2018 / Arcade Fire / Hallenstadion / ZĂźrich

#158 | AUGUST 2018

Foto: Christian Meier, Indiespect.ch

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#158 | AUGUST 2018


25.8. Gonzo Club (Zürich)

TIJUANA PANTHERS Vorurteile sind bekanntlich scheisse. Beweis: Die Tijuana Panthers, die sich zum ersten Mal in einem Bibel-Camp trafen. Von einem missionierenden Knabenchor sind die Kalifornierer nämlich genauso weit entfernt, wie Irina Beller von einem Nobelpreis für Literatur. Der laid-back Garage-Pop passt wohl am besten in eine runtergerockte Skater-Halle. Nonchalante Gitarren, bisschen Beach-Vibes dazu, alles ziemlich entspannt und der richtige Soundtrack für den Stadtsommer. (rez)

#158 | AUGUST 2018

11.8. Fondation Beyeler, Belower Park (Riehen)

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!!! (CHK CHK CHK) Hier ein kleiner Auftrag: Spotify öffnen „Me and Giuliani Down by the School Yard (A True Story)» eintippen, Play drücken und sich anschliessend am Kopf kratzen und fragen, warum die New Yorker Band 2004 mit diesem Song nicht weltberühmt wurde. Exakt derselbe funky Dance-Punk hat Soulwax im gleichen Jahr zum Durchstarter einer kompletten

Subkultur gemacht. Wirklich gestört scheint das Nic Offer und sein stetig wechselndes Ensemble aber nicht zu haben. Fünf weitere Alben sind seit damals erschienen, deren zappelige ADHS-Mucke zwar immer ein bisschen auf der Stelle tritt, aber trotzdem noch genauso viel Spass macht wie 2004. (rez)

20.8. Dynamo (Zürich)

SWMRS Was kommt dabei heraus, wenn The Clash und die Ramones mit Surfersound ein Baby gezeugt hätten? Geboren worden wären woll die SWMRS, denn treffender könnte man die Musik, welche die vier coolen Typen aus Kalifornien machen, gar nicht beschreiben. Heisst also, du kannst dich im Dynamo zu ihren Songs so richtig gut besaufen. Einfach weil du kannst. Falls du jetzt noch mehr Überzeugungsargumente brauchst: Obwohl SWMRS eigentlich versuchen, gegen den Strom zu schwimmen, haben sie mit «Miley» sogar eine Ode an Miley Cyrus auf ihrer Setlist. Damit du bis zum 20. August schon mal üben kannst, gibt’s hier für dich den Refrain-Text: «You bring the bleach, I'll bring chlorine. We can dye our hair a color, that nobody's ever seen. You're a national threat and you're messing with my head. 'Cause Miley you're a punk rock queen.» Läuft! (kss)


PRÄSENTIERT

SELAH SUE

25.8. Allmend (Luzern)

SUPPORT: MANON CH

DIE TOTEN HOSEN OPEN AIR

BAD SOUNDS UK

Pro Woche erreichen uns rund 15 Mails/Facebook-Messages/durchs Fenster gewordene Backsteine, die unsere Fach-Kompetenz in Frage stellen. Manchmal ist es konstruktive Kritik, manchmal sind es aus Zeitungen ausgeschnittene Buchstaben, die unsere Blutlinie verfluchen wollen. Die Kernaussage bleibt aber jeweils die Gleiche: Ihr habt keine Ahnung. Damit das für einmal nicht passieren kann, lassen wir für das Preview zur Die Toten Hosen-Show jemanden ran, der Bescheid weiss. Patrizia Demont, Tätschmeisterin bei Mainland Music und DTH-Fan Deluxe, liefert euch neun Gründe warum die Düsseldorfer für sie die beste Band der Welt sind. (rez)

1. 2.

Mit 14 habe ich sie zum ersten Mal gesehen im Hallenstadion. Länger als mein halbes Leben her also. Passender Song dazu «Wie viele Jahre» Zwischen 40 und 50 Mal habe ich sie bereits live gesehen, letztes Jahr 8x, dieses Jahr werden es 4x sein, Stuttgart letzte Woche, Luzern und 2x Düsseldorf zum Tour Abschluss.

BE

RAGGA-SOUL

ACOUSTIC

DI 28 AUG 2018 / KAUFLEUTEN, ZÜRICH TROPICAL POP

DI 18 SEP 2018 / EXIL, ZÜRICH

ALLMAN BROWN UK

ACOUSTIC FOLK

DI 25 SEP 2018 / PAPIERSAAL, ZÜRICH AU PIERCE BROTHERS SUPPORT: SOHAM DE

INDIE FOLK

UK

SO 30 SEP 2018 / PAPIERSAAL, ZÜRICH

XAVIER RUDD

WORLD FOLK

AU

SUPPORT: NEWTON FAULKNER UK

DO 04 & FR 05 OKT 2018 / X-TRA, ZÜRICH

DERMOT KENNEDY IE

INDIE ROCK

FR 05 OKT 2018 / KOMPLEX 457, ZÜRICH FI SATELLITE STORIES SUPPORT: LCMDF

INDIE POP

FI

MI 10 OKT 2018 / MASCOTTE, ZÜRICH

KLLO AU

ELECTRO POP

3.

Ihre Shows sind einfach immer der Wahnsinn und sie geben jedes Mal alles, 2 Stunden mindestens.

SUPPORT: GRAHAM VAN PELT CA

4.

Ich kann auch jetzt eine Woche nach Stuttgart nicht ganz ohne Schmerzen aufstehen und hab immer noch blaue Flecken.

YELLOW DAYS UK

5.

Der Moment in dem sie zu spielen beginnen, ist der Beste überhaupt. Immer wieder.

6.

Bei jeder Show gibt es immer irgendeinen speziellen Moment, auch wenn die Setlist während einer Tour nicht grossartig wechselt. Ausserdem schaut jeder zu jedem.

7.

Klar, sie sind keine Punkband mehr wie 1982, aber sie setzen sich auch heute noch für die richtigen und wichtigen Themen ein und machen sich bei jeder Show dafür stark.

SO 21 OKT 2018 / EXIL, ZÜRICH

8.

Die Hosen sind mehr als «10 kleine Jägermeister», «Bayern» und «An Tagen wie diesen»

CONNER YOUNGBLOOD US

9.

Sie haben Argentinien erobert und irgendwann werde ich dort ein Konzert von ihnen sehen.

FR 12 OKT 2018 / EXIL, ZÜRICH LO-FI ROCK

DO 18 OKT 2018 / PAPIERSAAL, ZÜRICH

KURT VILE & THE VIOLATORS SUPPORT: MEG BAIRD & MARY LATTIMORE

INDIE ROCK

US US

SA 20 OKT 2018 / X-TRA, ZÜRICH

G FLIP AU

SYNTH POP

FOLK POP

MI 24 OKT 2018 / EXIL, ZÜRICH

DRANGSAL DE

WAVE POP

DO 25 OKT 2018 / SCHÜÜR, LUZERN FR 26 OKT 2018 / EXIL, ZÜRICH

AVEC AT

CHAMBER FOLK

SO 11 NOV 2018 / PAPIERSAAL, ZÜRICH

BEN HOWARD

UK

INDIE FOLK

MO 26 NOV 2018 / SAMSUNG HALL, ZÜRICH

LILY ALLEN

UK

SA 01 DEZ 2018 / KOMPLEX 457, ZÜRICH INFOS UND TICKETS: JUSTBECAUSE.CH & STARTICKET.CH MYJUSTBECAUSE JUSTBECAUSE.CH

POP


Ob Konzert, Theater oder Kunstausstellung – das Zürcher Theater Spektakel ist seit bald 40 Jahren die Institution für den kulturellen Roundhouse-Kick.

hen + bissc Kultur

Von Gina Gysi

Kunst und Kultur im Überfluss - 39. Zürcher Theater Spektakel

#158 | AUGUST 2018

1980. Vor 39 Jahren hatten drei kreative Köpfe, namentlich «Theatermann» Jürg Woodtli, Wolfgang Wörnhard und Nicolas Baerlocher, eine gemeinsame Vision. Sie wollten Theater und Tanz vereinen und ein Kulturreiches Fest für jedermann schaffen. Mit drei Zirkuszelten liessen sie es sich auf der Landiwiese am Zürichsee nieder und organisierten ein 7-tägiges Programm mit Auftritten von unabhängigen Theatergruppen aus aller Welt. Die erste Ausgabe war ein grosser Erfolg und spornte das Team an, das Projekt weiterzuführen. Seither wird das Fest Jahr für Jahr spektakulärer (ha!): Mit Fokus auf den Balkan, Afrika oder Berlin hat das Komitee bereits alle möglichen Kulturen und Länder abgeklappert, verschiedensten Künstlern eine Plattform geboten und dadurch auch ein immer vielfältigeres Publikum gewonnen.

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Kein Wunder also, dass dieses Jahr bereits die 39. Ausgabe stattfindet, die über 18 Tage dauert und ein volles Programm mit 40 verschiedenen Inszenierungen und Ausstellungen zu bieten hat. Hier sind drei ganz unterschiedliche Projekte, bei denen es sich lohnt, sie bei deinem Besuch des Zürcher Theater Spektakels abzuchecken.

THE LOVE STORIES DONATION DESK 21.-28. August auf der Landiwiese, Eintritt frei

Verliebt? Einen Crush? Oder gerade die grosse Liebe gefunden (Jööööh!)? Dann seid ihr bei Clara García Fraile am richtigen Ort. Die spanische Performancekünstlerin ist für ihr Projekt «The Love Stories Donation Desk» auf der Suche nach den schönsten Romanzen der Welt. Sie leitet die gesammelten Liebesgeschichten anonym an diejenigen weiter, die etwas Liebe und Hoffnung in ihrem Leben gebrauchen können. Vom 21. bis 26. August könnt ihr bei der Liebesbotschafterin dein Herz ausschütten und eure Stories an andere spenden.

NOGA EREZ

27. August im Saal, CHF 29.Sie kommt aus dem Chaos und singt über das Chaos. Noga Erez benutzt ihre Musik dazu, um das zu verarbeiten, was sie an der Welt stört. Dadurch erhalten ihre eher schnellen und Club-reifen Songs oft einen düsteren Touch, klingen etwas dissonant und wirken mysteriös. Sie driftet von einem Genre zum anderen über und mischt sie zusammen, wie es ihr gefällt. Die schwermütigen Tracks bitten zum Tanz, während sie im Hinterkopf aber auch einige melancholische Gedanken hinterlassen

CAMPO MINADO / MINEFIELD 25.-28. August im Nord, CHF 43.-

Drei argentinische und drei britische Veteranen treffen im Krieg um die Falkland-/Malvinas-Inseln aufeinander. Sie zeigen dem Publikum, wie es ihnen im Krieg 1982 ergeht und womit sie zu kämpfen haben. Die Geschichte wird mittels theatralischer Inszenierung sowie multimedialer Hilfe zum Leben erweckt. Die argentinische Regisseurin und Autorin Lola Arias versucht mit ihrem Stück «Campo Minado/Minefield», den Krieg näher zum Zuschauer zu bringen und die Menschlichkeit, die sich dahinter befindet, zu zeigen. Beim dreisprachigen Stück (Spanisch und Englisch mit deutschen Übertiteln) erlebst ihr zwei Stunden Geschichtsunterricht der anderen Art.

Weitere Infos sowie den vollständigen Spielplan findest du auf theaterspektakel.ch.


14.8. Kaufleuten (Zürich)

GRIZZLY BEAR Wie ihr animalisches Vorbild sind Grizzly Bear nur schwer zu fassen. Die New Yorker lassen sich auf keinen Musikstil festlegen. Mal versetzt die Band um Sänger Ed Dorste mit Titeln wie «Two Weeks» den Zuhörer gedanklich in die 60er-Jahre, mal spielt sie, wie beim aktuellen Stück «Mourning Sound», klassischen Indie-Rock-Fans mitten ins Herz. Painted Ruins heisst das neuste Werk von Grizzly Bear, welches vor knapp einem Jahr erschienen ist. Mit ihrem fünften Album besuchen sie im August für ein einziges Konzert die Deutschschweiz. Am Dienstag, 14. August stehen sie im Kaufleuten in Zürich auf der Bühne. Zum Ende der Festivalsaison beginnt alljährlich die Zeit der intensiveren Club-Konzerte. Die Musik rückt wieder mehr in den Fokus, als bei bierseligen Stunden unter freiem Himmel. Die Show anlässlich der Painted Ruins-Tour ist somit die perfekte Möglichkeit, sich musikalisch langsam an den nahenden Herbst anzutasten. Da sich Grizzly Bear hierzulande rar machen, sollte man sich diesen Dienstag im August dick im Kalender eintragen. (cpm)

29.8. Z7 (Pratteln)

FLOGGING MOLLY Flogging Molly müssen niemandem mehr vorgestellt werden. Machen wir auch nicht, stattdessen bringen wir euch die sieben besten irischen Beschimpfungen bei, falls euch so ein Totsch das Bier ausschüttet. (rez) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Gobshite – ein Depp. Nicht allzu heavy. Eejit – biz stärker als Gobshite, aber immer noch easy. Langer – die Steigerungsform von Eejit/Gobshite, frei übersetzt: Pimmel. Geebag – je nach Übersetzung ein vulgärer Slang für Vagina oder ein Sack voller Vaginas. Septic – ein affektiertes, selbstverliebtes Arschloch (Here’s a look at you, CR7). A face like a bag of crabs/hammers – eine optisch wenig ansprechende Person. Bombay shitehawk – selbsterklärend und sehr toll.


PRESENTS

WORLD POP WITH A MESSAGE - POIGNANT YET UPLIFTING

RAGGA-SOUL IN SPECIAL ACOUSTIC SHOW

SELAH SUE

XAVIER RUDD

BE

ACOUSTIC

SUPPORT: NEWTON FAULKNER TH 04 & FR 05 OCT 2018 X-TRA, ZURICH

SUPPORT: MANON TU 28 AUG 2018 KAUFLEUTEN, ZURICH CH

HEARTBREAKING AND RAW HYMNS OF LOVE AND LOSS

DERMOT KENNEDY

IE

FR 05 OCT 2018 KOMPLEX 457, ZURICH

JUSTBECAUSE.CH -

AU

UK

LO-FI HITMAKER WITH FIERY GUITAR LICKS

KURT VILE & THE VIOLATORS

US

SUPPORT: MEG BAIRD & MARY LATTIMORE

SA 20 NOV 2018 X-TRA, ZURICH MYJUSTBECAUSE -

JUSTBECAUSE.CH - STARTICKET.CH

US


ROCK THE KUFA

HELLO CLEVELAND, JENGI, EAGLEWOW BONOSERA, THE LAST MOAN 1.9. • SAISONSTART #9

SAISONSTART PARTY #9 1.9. 6.9. • CANAL3 SOUNDCHECK

TOMAZOBI

FLOHRUM & ONE LUCKY KOFFERMARKT SPERM PRINCE JELLEH & ANOTHER ME 7.9.

FABRIK SESSION

8.9.

14.9.

STORY OF A DECADE BENZIN, FLIEGER & AIM AT THE SUN 15.9.

ROCKABILLY FESTIVAL 21.–23.9.

MIT THE

JETS, ROY THOMPSON & THE MELLOW KINGS UVM.

TROPICAL SOUNDS 29.9.

LOCO ESCRITO 6.10.

BARRIO LATINO

13.10.

PARTYINSEL DELUXE

FABRIK SESSION

MEIMUNA & GUY MANDON 12.10. ANNAKIN 19.10.

PROGRAMM VORSCHAU

5.10. BEST

OF 90S 19.10. 70S DISCO 20.10. HIT! GAMMENTHALER 27.10. BEST OF 2000ER 3.11. OH JUNGE! 10.11. 80S FOREVER 17.11. HECHT

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drangsal re o n fi n d o u t mo

26.10.

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Gemeinde Lyss

27.07.18



The www RCKSTRVERSE www _________________________________ Büro-Melancholie, Party-Delirium und alles dazwischen. Hier die am wenigsten verwackelten Handybilder der RCKSTR Redaktion vom letzen Monat.

Make Up-Azraelle pimpt Covergirl Azaria fürs Juni-Shooting auf. Pff, als ob das nötig wäre.

RCKSTR Büro-Gspänli Robin prüft regelmässig die Hupen-Konsistenz seiner Frau Elina. Sehr zum Entsetzen des Typen hinter ihm.

, aber Ein bisschen neugierig waren wir ja schon Ooki rant Restau im uns wir haben schlussendlich n. hiede entsc deln ke-Nu Bukak die gegen doch

#158 | AUGUST 2018

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Fanpost!

dass Unser Magazin ist mittlerweile so schlecht, wird. ilt verte es als Busse für Falschparker

rbeit Praktikantin Gina hat ihre Fachmatura or, Labrad ein als r stolze sind gerockt und wir der gerade ein Eichhörnchen erlegt hat.

Gina enteist das Gefrierfach für Verleger Meiers Koala-Fleisch, das er verdächtigerweise nach einem Zoo-Besuch plöt zlich hatte.

Nochmals Gina, mit Fabienne. Die Dildos und Vibis verlosen wir in unserer Festival-Tombola. Davor wird aber JEDER EINZE LNE von den beiden geprüft. Zu eurer Sicher heit. Gerngscheh.

Nach ihrem zweiten Bier vergisst Yuky amigs, wie Stühle funktionieren.



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