RCKSTR #81 / 20 Jahre Street Parade Guide

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The fabulous issue #81 / Juli 2011

THE STARS AND HYPES MAGAZINE 20 JAHRE BOYS CLUBKULTUR NOIZE IN ZÜRI

CARL COX

Grosser, grosser, grosser NightlifeRoundtable (ohne Knights)

GESAFFELSTEIN THE STEREO YOUTH BOY GEORGE

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CELINE QUADRI

20 JAHRE STREET PARADE

Die bestens Acts Die schlimmsten Gimmicks Und garantiert keine Fotos von Daniela Baumann im Bikini

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plus: Die besten Partys 7/11/2011 12:34:05 PM

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INHALT

INSIDE THIS MONTH JULI 2011

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Mehrfach mit dem Titel "Bester DJ der Welt" ausgezeichnet.

„Die EP «Vibrations» wurde abgefeiert wie ein Fussballweltmeister“

CARL COX IST DER UNBESTRITTENE HEADLINER DER JUBILÄUMS-PARADE.

GESAFFELSTEIN STEHT GANZ AM ANFANG SEINER KARRIERE UND WIRD SCHON JETZT GEFEIERT.

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„Tolles Comeback“

BOY GEORGE ERÖFFNET FARBENPRÄCHTIG DIE 20. STREET PARADE.

„Bis ins neue Jahrtausend schien die Grenze nach Oben offen“ DIE 20-JÄHRIGE GESCHICHTE DER STREET PARADE HAT ALLES, WAS ES FÜR EIN GUTES BUCH BRAUCHT.

Plus: 08

SCHÄTZCHEN DES MONATS 14

FRISCHFLEISCH 32

THE STEREO YOUTH

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„Bald hat Boys Noize so viele Features, dass man damit die halbe Parade füllen könnte“

ES KRACHT AUF DER FUTURE-STAGE.

„20 Jahre Menschen mit grenzwertigem Schmuckwerk“

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DIE SCHLIMMSTEN PARADE GIMMICKS IN DER MARUSHA IN DEN NEUNZIGERN-SKALA

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NACHTTISCH 46

STYLE 54

CELINE QUADRI 12, 56-65

PARTYS & KONZERTE

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„Die Blaupause einer neuen IndieFolk-Bewegung“ WER DAS IST UND WAS SIE DA GENAU DURCHGEPAUST HABEN.

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ISS WAS 66-73

„20 JAHRE ZÜRCHER CLUBBING“ ALLES WICHTIGEN PARTYS NACH DER STREET PARADE FINDEN SIE AB SEITE

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CD-REVIEWS 70

DANKO JONES' DIGEST 74-75

MOVIES & DVDS 76-78

GAMES 80

TOOLS 82

IMPRESSUM

ROCKSTAR JEDEN MONAT IM BRIEFKASTEN?

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Dump Thew Hump!

will.i.am schämt sich rückblickend nun doch ziemlich für den Hit „My Humps“ seiner Band The Black Eyed Peas. Der Text sei dermassen doof, dass die Gruppe ihn live nicht mehr spielen möchte. Scheinbar will man sich jetzt auf lyrisch höherstehende Songs wie „Boom Boom Pow“ oder der Aufzählung der Wochentage in „I Gotta Feeling“ konzentrieren.

ESTHER MEYER

PROUDLY PRESENTS:

THE QUEST FOR CHEST

Name der Trägerin: Kim Kardashian Alter: 30 Woher kommen die Brüste: Los Angeles, Kalifornien Konsistenz: Entweder ein tami guter Chirurg oder Mutter Natur. Sogar das Internet ist zwiegespalten. Supporting facts: Die Mutter aller Oberweiten heisst Kim Kardashian. Mit dem bombensichersten Businessplan der Neuzeit, dem Sex-Tape, berühmt geworden, ist ihr Imperium mittlerweile so gross wie ihr Brustumfang: gigantisch! Und drum auch mit „Keeping Up With The Kardashians“ seit Juni bereits in Season 6.

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Marilyn statt Megan

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Shia LaBeouf geht unter die Dokumentarfilmer. Der Schauspieler und Megan-FoxFlachleger dreht eine Making-ofDoku über das neue Album von Marilyn Manson, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll. Mehr Schrott als in „Transformers 3“ kann Shia zumindest kaum anrichten.

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ES SIND BEI DER ARBEIT

Supergroup zum ersten: Korn-Gitarrist Munky, Faith-No-More-Bassist Billy Gould und Bad-Religion-Drummer Brooks Wackerman haben gemeinsam ein Nebenprojekt gegründet. Die Band Fear And The Nervous System hat bereits eine Single fertig und bietet sie auf fatns.com als Gratis-Download an. Supergroup zum zweiten: Lou Reed und Metallica haben gemeinsam ein Album eingespielt. Das dolle Ding soll im November erscheinen.

ES SIND EIN JAHR ÄLTER

Die Zeit vergeht fast and furious: Vin Diesel wird am 18.7. bereits wieder ein Jahr älter und rockt nun die 44. Nahe beieinander liegen zwei Saitenzauberer: Queen-Gitarrist Brian May wird am 19.7. 64 Jahre alt, genauso wie Carlos Santana einen Tag darauf. Mit etwas Abstand, am 23.7., darf dann auch noch Slash feiern: 46 Jahre wird der Lockenzylinder. Und auch sein Stein rollt weiter: Am 26.7. feiert Mick Jagger seinen 68sten.

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Gossips MySYNC

Nach seiner Rolle in „The Social Network“ macht Justin Timberlake ernst und steigt tatsächlich ins Social-MediaGeschäft ein. Der Sänger soll an der strategischen Neuausrichtung von MySpace massgeblich beteiligt sein, so der neue CEO Tim Vanderhook. Damit kann er seine pending friend request an Mark Zuckerberg gleich abschreiben.

VANILLI ICE?

ES SIND IM GRAB

Am 18.6. verstarb der schwedische Musiker Gustaf Kjellvander (aka The Fine Arts Showcase) völlig überraschend im Schlaf. Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt, Kjellvander wurde 31 Jahre alt. Zwei Tage später raste „Jackass“-Star Ryan Dunn angetrunken und mit überhöhter Geschwindigkeit per Auto in den Tod. Dunn wurde 34. Und leider nicht nochmals mit ein paar Fragen kommt Peter Falk durch die Türe. Der „Columbo“Darsteller machte am 23.6. im Alter von 83 Jahren und nach 69 gelösten Fällen für immer den Abgang.

STARS

Sing It To Miss Jones

Nach dem von U2 musikalisch untermalten „Spider-Man“-Musical macht sich auch Lily Allen ans Theater-Songschreiben. Ihr Projekt: Ein Musical zu „Bridget Jones' Diary“. Bei den Proben zum „Spider-Man“-Musical fielen die Stuntleute ständig vom Gerüst. Hoffen wir, dass sie hier nicht dauernd an Schokoladenkuchen ersticken.

Vanilli, die untote Hälfte von Milli Vanilli, plant scheinbar ein musikalisches Comeback. Mit richtigem Gesang und so. Diesmal soll ihm Eminems DJs The Alchemist zur Seite stehen. Alchemisten versuchten bekanntlich, wertloses Blech in Gold zu verwandeln. Die Aufgabe hier dürfte jedoch wesentlich schwieriger sein.

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VorstadtKino

Auf mubi.com streamen Arcade Fire momentan ihren Kurzfilm „Scenes From The Suburbs“. Regie führte Spike Jonze, die Geschichte handelt vom Teenager Kyle und seinen Vorstadterlebnissen während eines Sommers. Das klingt wie „Stand By Me“ ohne vom Zug überrollte Kinder. Meh.

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Gossips

Songs For The Deaf

WRONG VIEWER'S CHOICE

Die Flaming Lips spielten während zwei Nächten auf dem Hollywood-ForeverFriedhof in L.A. Am ersten Abend gaben sie ihr 99erAlbum „The Soft Bulletin“ zum Besten, am zweiten interpretierten sie Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“. Immerhin verlangte von den Anwesenden keiner sein Geld zurück.

Bei der Preis-verleihung des „Viewer's Choice Award“ bei den renommierten BETs kam es zu einem Fauxpas. Die Laudatorin verlas Chris Brown als Gewinner, obwohl auf dem Teleprompter der Name seiner Ex Rihanna zu lesen war. Da ist Rihanna ja nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen.

KNOTEN INS TASCHENTUCH! Fünf Dinge, die ich nächsten Monat unbedingt erledigen muss.

The Incredible Adventures Of Dave And His Amazing Friends

Rote Nase, weisser Teufel

Nachdem Amy Winehouse ihre aktuelle Europatournee wegen fortlaufender Schnapsdrosselei absagen musste, hackten die Onlinehooligans von SwagSec auch noch ihre Website und verkündeten darauf: „DEATH 2 THE WHITE DEVIL!“ Gegen einen Angriff von Demi-sec hätte Winehouse nichts einzuwenden gehabt.

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CARTER TOBAK

Ex-Kiddie-Popstar und Backstreet-Boy-Brüderchen Aaron Carter behauptete im Interview mit dem australischen OK Magazine, dass ihm im Alter von 15 Jahren Kokain und Wein von Michael Jackson angeboten wurden. Kurz darauf dementierte Carter, OK beharrt auf seinen Aussagen. Das dürfte grad zu der Zeit gewesen sein, als Carter die Single „Not Too Young, Not Too Old“ am Start hatte. Das kann man schon als ziemlich misslungene Einladung verstehen.

GANGSTA'S PARADISE Diesmal mit:

DAN BROWN We Are The Ocean

1. „Viele Konzerte spielen, da stehen noch so einige Festivals an.“ 2. „Wir werden ein neues Video zur Single „Runaway“ drehen.“ 3. „Ich möchte auch noch viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen, das ist in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen.“ 4. „Ich muss unbedingt einen neuen Laptop kaufen, meiner ging auf der aktuellen Tour kaputt.“ 5. „Und ganz wichtig: Ich muss ein neues Handyabo aushandeln. Ich hab immer so hohe Rechnungen, da ich auf Tour in Europa bin und wenn ich das mit anderen Leuten vergleiche, scheine ich das mieseste Abo überhaupt zu haben.“

Für einen Videoclipdreh von The Game und Chris Brown suchten sich die Produzenten ein besonders authentisches Ghettoviertel aus und wurden dabei prompt von drei Männern ausgeraubt. Die Täter erbeuteten Bargeld und Schmuck im Wert von $12'000. Hätte es sich bei den Tätern um Chris Browns (Ex-)Freundinnen gehandelt, hätte er sie vielleicht noch in eine Prügelei verwickeln können, doch so war die Crew chancenlos.

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Die Foo Fighters haben einen 58-seitigen Comic veröffentlicht, der für ihre Tourcrew sämtliche Anweisungen wie Backstage-Bereich, Cateringmenüs etc. erklärt. Dazu gibt's noch jede Menge Rätselspass. Früher durften sich Roadies noch ab und zu ein Groupie abgreifen. Heute spielen sie backstage „Verbinde die Punkte“.

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SCHÄTZCHEN DES MONATS SCHAUKAMPF!

Boy George

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Oh boy: Der Bub, dem in den Achtzigern really niemand weh tun wollte, tauscht NewRomantic-Schlager gegen zwei Plattenteller und eröffnet in diesem Jahr die Street Parade mit einem DJ-Set. Dolles Comeback, zuletzt war Boy George nämlich vor allem als StreetReiniger beschäftigt. (rec)

Culture Clash

Nachdem er von Musikmanager Malcolm McLaren aus der Band Bow Wow Wow geschmissen wurde, heuerte Boy George bei einer neuen Combo an. Diese nannte sich zunächst Sex Gang Children. Da man aber lieber in den Charts statt im Knast landen wollte, wurde daraus schnell Culture Club. Dieser sorgte mit kitschigen Popnummern für den Soundtrack der Achtziger und der flamboyante Frontmann starrte als Bravo-Poster von unzähligen Kinderzimmerwänden auf entsetzte Eltern.

House Couture

Vom Culture Club ging's in den Neunzigern in Clubs auf der ganzen Welt. Nebst einer passabel erfolgreichen Solokarriere widmet sich George in den letzten Jahren vor allem seiner DJ-Karriere. Er mixte eine Compilation für die Londoner Ministry Of Sound, veröffentlichte als The Twin einige 7-Inches und spannte mit Electronica-Acts wie Dark Globe und T-Total zusammen. Was man bei seinem Set am Zürcher Seebecken erwarten darf? Bisschen House, bisschen Electronica und ganz sicher kein „Karma Chameleon“.

Fuckin' A

Kongress der 80s-Kultfiguren: Auf dem Höhepunkt der Culture-ClubHysterie verirrte sich Boy George 1986 in eine Folge vom „A-Team“. In der Episode „Cowboy George“ (deutscher Titel: „George, der Cowboy“, womit das ganze Wortspiel kaputt ist, MANN!!) darf der Sänger in seiner ganzen Schminkespracht nicht nur ein Liedchen trällern, er hilft Hannibal & Co. auch noch den Fall zu lösen. Grosses Kino!

Bad Boy George

„Für ein Verbrechen, das sie nicht begangen haben...“, mochte vielleicht auf das A-Team zutreffen, Boy George dagegen wurde 2005 verhaftet, nachdem er die Polizei rief, um einen Wohnungseinbruch zu melden. Die Beamten fanden statt nem Gauner jedoch Kokain. Der Richter verdonnerte George dazu, einige Tage den Müll von Londons Strassen aufzustochern. 2009 ging's dann doch noch für ein paar Wochen in den Knast, wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

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Grüezi la Romandie Als „Ventilator“ (für die jüngere Leserschaft: Moderator der Sendung „Ventil“) war Frank Baumann ja ganz schön bissig. Als Deutschenversteher ist er ganz schön unterwürfig – oder alters/CH-mild? Überhaupt segelt „Grüezi Deutschland“ am Thema vorbei. Sie uns oder uns ihnen näher zu bringen war seine Mission. Resultiert sind Begegnungen, die auch in der Schweiz hätten stattfinden können. Gut, in der korrekten Schweiz findet man keine Dolly Buster und keine rauchenden Mönche. Gut, auf unserer Redaktion vielleicht schon. Schon Titel- und Zwischenmusik klingen nicht nach teutonischem Marschgefühl, sondern sondern LatinoGelassenheit und Ferienstimmung an der Côte d'Azur aus. Weshalb also nicht unsere französische Mitschweiz so richtig auseinander-nehmen? Die meisten Rösti-Esser kennen die FondueFraktion wohl schlechter, als sie die Krautgourmands vom grossen Nordkanton schon längst in ihr steinernes Herz geschlossen haben. Und wenn Baumann die Klischees schon nicht richtig bedienen kann, dann jetzt aber richtig: Wussten Sie schon, dass die Romands 33% mehr Steuern hinterziehen, 40% weniger arbeiten, 50% mehr Alkohol trinken und 100% zu spät kommen – und ausserdem schon um 9 Uhr den Apéro-Becher heben, um dann um 15 Uhr in den Feierabend zu gehen und viel mehr und total leidenschaftlicheren Sex zu haben als der Deutschschweizer?! Da lobt man sich doch DRS3, das den Sprung über den Röstigraben mit „Chez les Welsch“ gebührlich vollzieht. Gebühren zahlen wir aber auch für SF. (mac)

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LIVE

LIVE

RCKSTR ELECTRIC BALLROOM 22. - 25.6. @ Touch The Air Festival (Wohlen) Es war ein Experiment und es hat voll eingeschlagen. Der RCKSTR Electric Ballroom am Touch The Air Festival in Wohlen. Drei Tage ausgelassene Stimmung mit weltklasse DJs.

demnächst on tour Rocky Votolato 26.7. Hafenkneipe (Zürich) 6.8. Schüür (Luzern) Disco Doom 1.8. Rote Fabrik (Zürich) Neon Indian 4.8. Exil (Zürich) We Have Band 6.8. Kammgarn (Schaffhausen) Woven Hand 11.8. Viadukt (Zürich)

KASKADE

Crystal Stilts 13.8. Rocking Chair (Vevey)

25.6. RCKSTR Electric Ballroom @ Touch The Air Festival (Wohlen) In den USA ein Superstar und auch im Electric Ballroom ein Gewinn. Kaskade überzeugte auf der ganzen Linie.

The Pains Of Being Pure At Heart 15.8. Südpol (Luzern) 16.8. Sud (Basel)

LASERKRAFT 3D 24.6. RCKSTR Electric Ballroom @ Touch The Air Festival (Wohlen) Der einzige Act im RCKSTR Electric Ballroom, der den Barumsatz zum erliegen brachte, weil die Crowd lieber Laserkraft sehen wollte und die Erfahrung, dass „Nein Mann, ich will noch nicht gehen“ ihr schwächster Song ist.

Blonde Redhead 16.8. Abart (Zürich) Navel 16.8. Kaufleuten (Zürich)

FEDDE LE GRAND

@ Touch The Air Festival (Wohlen) Er kam, sah und hatte sichtlich Spass. Fedde Le Grand fuhr das Zelt innert Minuten von Null auf Hundert und bewies, warum er zur Weltelite gehört. Fedde ist auch zu hören an der Street Parade.

The Rapture 28.8. Rocking Chair (Vevey)

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CROOKERS 25.6. RCKSTR Electric Ballroom @ Touch The Air Festival (Wohlen) Zuerst waren Crookers eher Krücken, weil der eine Mann Verspätung hatte. Spätestens im Duo war das Eis gebrochen.

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Mehr Konzert- und Partytipps ab Seite 56

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Sowas kriegen sonst nur Stormtrooper von Darth Vader zur Pensionierung: Die Kisai RPM Acetate White von Hersteller Tokyoflash Japan ist streng limitiert und zugegebenermassen nicht ganz einfach abzulesen. Aber irgendwann werden Sie es schon rausgetüftelt haben, wie die blauen Linien an der Seite Stunden und Minuten anzeigen. Bis dahin geben Sie einfach damit an, dass Ihr neues Ührchen wie Uriellas Turntable aussieht und ziemlich stolze CHF 130.— kostet. Bestellen? tokyoflash.com! (rec)

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Hä? Ein VW-Bus-Zelt. Wo? firebox.com Für? CHF 400.— Damit Sie bei Ihrem nächsten Campingausflug aussehen wie eine mässig erfolgreiche Band auf Welttournee, spannen Sie einfach diese VW-BusAttrappe aufs saftige Grün. Das Zelt kommt im Originalmassstab daher und bietet Unterschlupf für vier Schlafsackfreunde. Und wie, seit „Avatar“ können Sie Blau nicht mehr ertragen? Glück gehabt, die Ausführungen in Gelb und Rot sind ebenfalls erhältlich. (rec)

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Hä? Duschvorhang mit Gummienten-Schatten. Wo? justmustard.com Für? CHF 30.— Dieser Vorhang hätte Marion Crane in „Psycho“ einiges an Blutverlust erspart. Und auch wenn Ihr WG-Partner kein messerschwingender Wahnsinniger mit Mutterkomplex ist (wobei, Hand aufs Herz, das sind sie alle), hübscht dieser Sichtschutz mit der grenzenlosen Bedrohlichkeit, die der riesige Schatten einer Quietscheente ausstrahlen kann, jedes Badezimmer auf. (rec)

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VON TINO HANEKAMP Im tollen Hamburg ist das Uebel & Gefährlich der vielleicht tollste Musikclub. Tino Hanekamp hat den Laden mitbegründet und fungiert noch immer als Programmdirektor. Trotzdem hat der 32-Jährige die Zeit gefunden, einen Roman zu schreiben. „So was von da“ nennt sich sein Debüt, das von einem, oha, Musikclubbetreiber in Hamburg handelt, dessen Leben von rauschenden Partys, schönen Mädels, hilfesuchenden Ex-Luden und, öhm, Elvis durcheinander gewirbelt wird. Schnell, witzig, authentisch: das Nachtleben für einmal auf weissen Seiten abgefeiert. (rec) Verlag: Kiepenheuer & Witsch Nummerndings: 978-3462042887 Preis: CHF 15.—

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MERCHANDISE

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601. Nein, unsere Höschen hängen noch immer draussen zum Trocknen: Im Juni feierte Neil Diamond nach 22 Jahren seine Rückkehr ins Zürcher Hallenstadion. Zwei unserer Mitarbeiter verschluckten sich dabei an den eigenen Freudentränen. Ihr Zustand ist weiterhin kritisch. 602. Statt an trockenen Höschen erfreuen wir uns nun aber am offiziellen „Neil Diamond World Tour 2011“-Plüschfrosch. Mit ihm erobert sich Neil Diamond auch den Titel für „Hässlichster Merchandiseartikel, dem wir trotzdem nicht widerstehen konnten“. Huzzah! 603. Und wer sich fragt „Frosch? WARUM ZUR HÖLLE EIN FROSCH?“, der sollte aufhören, sich Fragen in Caps Lock zu stellen. Trotzdem hier die Antwort: Das bezieht sich dänks auf eine Songzeile in „I Am I Said“: „Did you ever read about a frog who dreamed of being a king?“ Demnächst an den Verkaufsständen: Neil-DiamondHermelinmäntel und -Goldkronen! 604. Neil Diamonds Konzert in Zürich fiel übrigens zusammen mit einem Naturphänomen, das als „Blutmond“ bekannt ist. Dabei ist der Mond nur noch als schwach rot scheinende Scheibe am Nachthimmel sichtbar. Oder anders: Der Kosmos wollte, das an diesem Abend nichts die Scheinwerfer vom Hallenstadion übertönte. 605. Der Astrologe Claude Weiss erklärte auf 20min.ch ausserdem, dass der Blutmond bei der Bevölkerung für ein gesteigertes Sexverlangen sorgt. Herr Weiss, die ganze Stadt reibt sich im Diamantenfieber den Schritt heiss und Sie geben dem Blutmond die Schuld? Also bitte. 606. Und wir sind uns nicht ganz sicher, aber wir könnten schwören, dass die alte Frau, die während des Konzertes neben uns gesessen hat, zu Beginn im Rollstuhl kam, bevor Sie am Ende aufsprang und „Geheilt! Geheilt!“ schrie. 607. Seine Weiterreise von Zürich nach Mannheim musste Neil Diamond übrigens im Zug antreten. Sein Privatjet ist tatsächlich zu gigantisch, als dass er auf dem jämmerlichen Flughafen Mannheims Platz gehabt hätte. Und so ein Ort nennt sich Heim für Männer? Bubenhausen wäre wohl treffender. 608. Eingestiegen ist Neil Diamond am Zürcher HB auf Gleis 15. Wir haben im Internet bereits seidene Goldbänder, Rosenbeete und Nonnen geordert, um die Stelle in einen Wallfahrtsort umzudekorieren. 609. Neil Diamond hat übrigens für das grösste Wunder seit dem ersten Mikrowellengericht gesorgt: RCKSTR wurde einige Tage nach dem Konzert in Zürich mit den „724 Gründe, warum Neil Diamond der grösste Künstler aller Zeiten ist“ im Kulturteil der NZZ am Sonntag zitiert. Endlich können wir unseren Eltern wieder in die Augen schauen. Wir bedanken uns! 610. Wir haben da noch eine Theorie, dass Oerlikon nach dem geglückten Empfang für Neil Diamond im Hallenstadion von der Zürcher Regierung vom Stadtkreis 11 zu Kreis 1 befördert wird. Aber diese Theorie ist noch nicht ganz druckreif.

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MORD FUSTANG

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Dieser Mord macht Lust auf mehr! Aus: Tallinn, Estland Seit: Frühling 2011 Was haben ein amerikanischer Sport-Bolide und ein estnischer DJ gemein? Eigentlich nicht allzu viel. Bis auf einen sogenannten Spoonerismus. Eine absichtliche Vertauschung von Konsonanten, wodurch sich eine neue Bedeutung ergibt oder im Falle von Mord Fustang ein neuer, vielversprechender Stern am Electro-Himmel. Der junge Künstler hatte bereits im zarten Alter von acht Jahren mit dem Klavierspielen begonnen und erlangte so seine ersten Erfahrungen im Einhämmern auf Tasten. Diese Begabung sollte sich später als äusserst hilfreich herausstellen, als er zum ersten Mal von der Game-Software „Music 2000“ auf der PlayStation Gebrauch machte. Mittlerweile produziert Mord Fustang im persönlichen Home-Studio auf seinem Lieblings-Sequenzer Ableton Live. Oder er vertreibt sich die Zeit mit Computerspielen auf seiner Nintendo. Doch dass er mehr als nur ein blasses, nerdiges

Kellerkind ist, erkannte auch der deutsche Produzent Miles Dyson im Januar dieses Jahres, als er den Estländer bei seinem Label Plasmapool unter Vertrag nahm. Dass er Vergleiche mit Szenen-Grössen wie deadmau5 nicht zu scheuen braucht, hat der Musiker mit einer Handvoll erstaunlich melodiöser Tracks bereits bewiesen. „Lick The Rainbow“ schaffte es sogar unter die Top 3 der Beatport-Charts. Als DJ plant Mord Fustang nun seine ersten offiziellen Gigs in Europa. Na, da freuen wir uns doch drauf wie das Krümelmonster im Cupcake-Shop, dieses „abenteuerliche, nackte, schwankende, makellose, von-einemRegenbogen-umhüllte Gewitter mit Arpeggio, 1up-Mushroom und Disco-Basslines sowie dem ein oder anderen Wobble“ bald live erleben zu dürfen. Mit diesen drogenumwobenen Worten beschreibt der Nachtschwärmer übrigens selber seinen Sound. Auch wenn wir bis auf „nackt“ praktisch nix verstanden haben, feiern wir den

Mann, der aus der Stadt kommt, die direkt am Finnischen Meerbusen liegt. Auch das würden wir auf der Karte auf Anhieb kaum finden, aber „Busen“ ist immer gut. (gor)

Nach dem Eurovision Song Contest 2002 das Beste, was Estland musikalisch zu bieten hat! ► soundcloud.com/mordfustang ► am 13.8. an der Mainstation vs. Hit Attraction im X-TRA (Zürich)

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Aus: Hamburg, Deutschland Seit: Ende 2008

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erus Temizbas nimmt den Fuss vom Gaspedal. Nachdem sich der Hamburger unter anderem als Produzent von Schluck den Druck und Seite an Seite von Dirty Disco Youth in der Electro-Combo Chokr ausgetobt hat, schickt er die fetten Basslines in Rente. Seine Gratis-EP „Hats And Drive“ zeigen die neue Richtung: massive House-Hymnen von gänsehäutiger Intensität, die im Stadion genauso gut funktionieren wie im hippen Kellerclub. (rez)

Oh My God It's House Music!

SIEGERTIGER SAGT:

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► http://soundcloud.com/fragmaddin ► EP „Hats And Drive“ gratis via Soundcloud

THE KIDS ARE TERRORISTS

French Kisses

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ohnhaft in Zürich, Wurzeln in Ägypten und Tschechien und musikalisch daheim in Frankreich. Was ein bisschen klingt wie das Konzept eines Benetton-Fotoshootings, ist in Wahrheit die Bio des French-House-Wunderkinds Nadim Aladdin El Hady aka The Kids Are Terrorists. Von seinen HipHop-Roots hat sich der 19-Jährige längst losgesagt, mittlerweile zerhackt und pitcht er Samples von 70erJahre-Soulnummern und bastelt daraus einen tanzbaren, frenchy Disco-House, der sich auch international nicht verstecken muss. Très chic. (rez)

„Nothing else than a young dude putting pressure on the older generation.“ ► TKAT eröffnet an der Street Parade um 13 Uhr die Swiss Innovations Stage am Limmatquai ► Das EP-Debüt „Forbidden Lover” gibt's gratis auf soundcloud.com/the_kids_are_terrorists ► At the decks am 30.7. an der Discodust im Stall 6 (Zürich) und am 19.8. in der Alten Börse (Zürich)

Tarantino in Electro ("Electrino"?) Aus: Sydney, Australien Seit: Sommer 2009

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er solche Pullis unter der Sonne Australiens trägt, versteht was vom Einheizen. Jordan und 100 Mikey aka Light Year stricken sich gerade einen grossen Namen im bunten Electro-Wollknäuel; 95 ihre verspielten, doch stets tanzbaren Tracks wurden bereits von Tiga, Erol Alkan und 2 Many DJs begeistert 75 abgenickt. „Pulp Fiction“-Fans dürfte insbesondere beim Tanzbodenfüller „Marcellus“ feat. „Comanche“-Sample die Sohle brennen. (rec) 25 Bring out the gimp...and dance!

► 5soundcloud.com/lightyearmusic / EP „5 Girls Remixes“ demnächst erhältlich

TIMO WAGNER IS

LOST IN

Aus: Zürich Seit: 2006

LIGHT YEAR

„Wer braucht schon Nagellack, wenn man seine Gegner blutig kratzen kann."

FRISCHE RATING

TRANSLATION Unsere Koryphäe für japanische Unterhaltungskultur stellt vor:

ANTIGRABSCHAPP

„Man glaubt es kaum, aber in Japans chronisch überfüllten U-Bahnen geht es zu wie bei römischen Orgien. So reiben sich gestresste Anzugsträger derart hemmungslos an ihren jungen Mitfahrerinnen, als wären unter deren Kleider drei Kleeblätter freizurubbeln. Doch statt dem Schwein eine zu scheuern, laden sich viele der notorisch höflichen Japanerinnen die Anti-Grabsch-App fürs Handy runter, die mit wütendem BuzzerTon und Screentext den Täter zweimal vorwarnt und schliesslich damit droht, die Polizei zu verständigen. Menno.“

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20 JAHRE DANCING IN THE STREETS Sie rollt, sie tanzt, sie mzt: Seit 20 Jahren verleiht die Street Parade dem Z端rcher Sommer ein Gesicht. Und das ist zum Gl端ck auch nicht mehr so fasnachtshaft geschminkt wie auch schon. (alf)

Bastel, Deko und viel Goa. Love Mobile 1994.

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Flyer zur ersten Parade 1992.

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STREET PARADE An der ersten Street Parade 1992 nahmen gerade mal eine handvoll Raver teil.

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1993 wurde die Parade bereits als Gefahr für die Öffentlichkeit eingestuft und die Polizei in Vollmontur aufgefahren. sonderlich angetan zu sein und so musste die Street Parade bereits bei ihrer zweiten Durchführung umziehen. Der Anziehungskraft der Kundgebung schadete dies jedoch nicht, denn an der zweiten Street Parade vom 28. August 1993 feierten bereits mehr als 10'000 Teilnehmer und gar Dr. Motte guckte sich das Geschehen vor Ort an. Dennoch hätte damals wohl keiner gedacht, dass aus diesen paar Tausend schon in wenigen Jahren eine Million werden würde und Marek Krynski selbst dürfte sich noch oft gewundert haben, was aus einem vergammelten Fernseh-Nachmittag heraus so alles entstehen kann.

Der Beginn des Misstrauens

Als Dr. Motte, der Vater aller Paraden, 1991 die Lastwagen zum dritten Mal durch Berlin zuckeln liess, wurde der Umzug via MTV Deutschland bis in die Schweizer Stuben übertragen. Dass der damalige Student Marek Krynski an diesem Sommertag im Juli nichts Besseres zu tun hatte, als zuhause vor der Glotze zu sitzen, sollte sich im Nachhinein als Glücksfall für Zürich und das gesamte Schweizer Nachtleben herausstellen: So war 100 Krynski von dem seltsamen Treiben in Berlin doch dermassen angetan, dass er beschloss, die95Idee an die Limmat zu transferieren. Im Juni 1992 machte er bei der Stadtpolizei eine 75 Eingabe für eine „Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz“ und erhielt prompt die Bewilligung für eine Demo auf der Bahnhofstrasse. Die dort 25 ansässigen Geschäfte und Banken schienen von den wummernden Bässen und dem 5 bunten Haufen Tanzender jedoch nicht

„Zu gross, zu laut und verschmutzt die Strassen. Zudem interessiert sie nur einen unwesentlichen Teil der Bevölkerung.“ Mit dieser Begründung verbot der damalige Polizeivorstand Robert Neukomm die Street Parade und wurde in der Folge von einer Lawine aus Entrüstung seitens Medien, Politik und Öffentlichkeit verschüttet. Neukomm revidierte seinen Entscheid, hob das Verbot auf und am 13. August 1994 umspülten bereits 40'000 Menschen die insgesamt zwölf Love Mobiles. Das zwiespältige Verhältnis zwischen den Stadtoberen und der Street Parade blieb jedoch bis zum heutigen Tag bestehen, gut abzulesen an der alljährlich stattfindenden Abfalldebatte. Zudem dürfte sich Robert Neukomms Breitseite (zusammen mit dem Korruptions-Fall Raphael Huber, der in der Mitte der 90er Jahre zu einer markanten Lockerung der Wirtegesetze geführt hat) auch nachhaltig auf die Beziehung zwischen der Verwaltung der Stadt Zürich und dem Nachtleben ausgewirkt haben; denn die ist

nach wie vor von grossem gegenseitigem Misstrauen geprägt. Die Nightlife-Exponenten werfen der Stadt immer wieder vor, einerseits am florierenden Nachtleben mitzuverdienen und sich im Licht des damit verbundenen Image-Gewinns zu sonnen, andererseits würde sie aber häufig mehr als „Verhinderin“ denn als Förderin in Erscheinung treten. Einem guten Verhältnis nicht gerade eben zuträglich ist auch der Umstand, dass das Opernhaus mit jährlich weit mehr als 70 Millionen CHF aus dem Kulturförder-Pott bedacht wird, derweil Clubs wie die Zukunft und das Hive, die auch im Ausland hohes Ansehen geniessen, leer ausgehen. Trotz all der noch bestehenden Missstände, Missverständnisse und Unstimmigkeiten zwischen Stadtverwaltung und Nachtleben hat sich die Handhabung durch den städtischen Verwaltungsapparat seit Anfang der 90er von einer rigorosen VerbotsPolitik zu einer der wohlwollenden Duldung gewandelt. Bis die Stadt jedoch in die Rolle der grosszügigen Clubkultur-Förderin schlüpft, wird bestimmt noch viel Wasser die Limmat runter fliessen.

Hallo Besucherrekorde, adieu Zürcher Szene

1995: 120'000 Raver, 1996: 350'000 Raver, 1997: 500'000 Raver… 2001: eine Million Raver. Bis ins neue Jahrtausend hinein schien die Grenze nach oben offen, was die Besucherzahlen betrifft und parallel dazu schwoll auch die Zahl der Love Mobiles auf stattliche 29 Vehikel an. Gleichzeitig begannen sich die Street Parade und das Zürcher Nachtleben, respektive deren Macher immer mehr zu entfremden. Rangelten in den frühen 90ern noch praktisch ausschliesslich Zürcher Clubbing-Exponenten um die raren Startplätze, wurden seither deren

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STREET PARADE

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1998: Erstmals über eine halbe Million Teilnehmer. Love Mobiles immer mehr von auswärtigen verdrängt, wobei die Bezeichnung „freiwilliger und leidlich geordneter Rückzug“ dem Vorgang eher gerecht wird als „Verdrängung“. Zum einen kann der Schwund an rein Zürcherischen Love Mobiles an den hohen Kosten begründet werden, die für ein Love Mobile in Kauf genommen werden müssen (wobei diese ja auch von den auswärtigen Love MobileMachern berappt werden müssen), zum anderen aber auch mit dem Umstand, dass der Street-Parade-Umzug von den städtischen ClubBetreibern immer mehr als uncool empfunden wurde: „Nur noch Düdeldü-Trance, nur noch Fasnacht, nur noch dicke Mädchen in zu engen Netzstrümpfen und die dazugehörigen Spanner-Horden auf der Jagd nach UpskirtFotos“. Also konzentrierten sich die Zürcher Nachtlebenschaffenden nach der Jahrtausendwende vermehrt aufs Ausrichten von StreetParade-Afterpartys und geldverdienen und verzichteten fortan weitgehend aufs Stellen eines Love Mobiles.

verlegte sich aufs Frösteln. Das ging soweit, dass die Leute auf den Love Mobiles, die sich in den Jahren zuvor noch mit Vehemenz an ihren Platz hoch oben auf dem Wagen geklammert hatten, schon weit vor dem Bürkliplatz absprangen um irgendwo Schutz vor dem Regen und Wärme zu suchen. Privilegierte mit entsprechenden VIP-Pässen fanden Unterschlupf im Bauch des PartysanBoots, die anderen verkrochen sich in irgendwelche Cafés und Restaurants und versuchten mit ihren klammen und zitternden Fingern eine Tasse heisse Schokolade zu schlürfen. Das schlechte Wetter wirkte sich auch markant auf die Besucherzahl aus: Gerade mal 650'000 und damit 350'000 Raver weniger als im Vorjahr genossen den Umzug. Seither ist die bis dato zuverlässigste Bauernregel (respektive Raverregel) der Schweiz, „Ist's Street Parade, hat Petrus gute Laune“, Geschichte und die Witterung eher wechselhaft.

12. August 2002

Ob es nun am miesen Wetter an der 2002er Ausgabe lag oder am Rückzug des Zürcher Nachtlebens: Ab 2003 begann sich die Street Parade zu wandeln. Der augenfälligste Hinweis auf diesen Umbruch war der Umstand, dass in diesem Jahr die Route erstmals in umgekehrter Richtung befahren wurde. Die wirklich wichtigen Veränderungen offenbarten sich jedoch nicht auf den ersten Blick. Ab dem Jahre 2003 und spätestens ab 2004 mutierte die

Street Parade gleich schönes Wetter. Seit der ersten Durchführung konnte das OK stets auf Petrus' Wohlwollen zählen und mochte der jeweilige Sommer über alles gesehen noch so regnerisch sein – just auf den Street-ParadeVormittag riss die Wolkendecke auf und die Raver zückten ihre Sonnencrème-Tuben. 2002 war's jedoch vorbei mit dem gepachteten Wetterglück und zwar so richtig, richtig. Es regnete in Strömen und wer nicht tanzte,

Der Weg in eine neue Zukunft

1999: Mitten im Milleniumfieber. Street Parade immer mehr vom lauten Mzmzmz-Karneval mit Tausendschaften seltsam Kostümierter zum Festival für elektronische Musik, welches die zeitgenössischen Strömungen der Clubkultur aufgreift und widerspiegelt. 2004 und unter dem Motto „Elements Of Culture“ wurden Kulturschaffende der elektronischen Musik und der digitalen Kunst in den Mittelpunkt gestellt. 2008 waren dann nebst all den DJs auch Live-Bands auf den immer wichtiger werdenden Stages zu bewundern und 2010, an der letztjährigen Edition, begegneten sich die Bühnen und die Love Mobiles gar erstmals auf (gefühlter) Augenhöhe. Die Street Parade wurde zum grössten Schweizer Electronica-„Openair“.

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STREET PARADE Längst ist die Parade auch zu Wasser zum Happening geworden.

2001: Die Street Parade sprengt erstmals die Millionengrenze.

Nach dem Rekordjahr im 2002 der erste Tiefschlag: Dauerregen bei 16°C! Trotzdem kommen 650'000 Besucher.

Seit 2002 ergänzen mehrere Bühnen mit einem WeltklasseLine-up den Umzug.

Die DJs

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RCKSTR-Verleger und späterer Street-Parade-Präsident Joel Meier 2004 auf seinem Love Mobile.

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Paul Kalkbrenner, Paul van Dyk, Carl Cox, Loco Dice, Eric Prydz, Fedde le Grand, DJ Hell, James Zabiela, Nic Fanciulli, Richie Hawtin, Sven Väth, etc., etc…. – kaum ein DJ von Weltruf und -namen, der noch nicht an der Strecke aufgelegt hätte; ganz zu schweigen von den unzähligen Angehörigen der immer grösser werdenden und besser besetzten Schweizer Clubsound-Community, die von den Love Mobiles und Stages herunter die Massen unterhalten. Sie alle waren und sind das Herz, die Seele und der Motor einer jeden Street Parade und ohne sie wäre der Anlass bloss ein ziemlich kurioser und wohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindender LastwagenKonvoi. Das OK hat es in den letzten Jahren verstanden, all die DJs und Produzenten wieder verstärkt in den Fokus zu rücken. Sei es

nun mit den neu geschaffenen Special-Stages, angepassten Qualitätsanforderungen für die Line-ups der Love Mobiles oder indem es lokale Clubsound-Produzenten auf eine Ebene mit namhaften Ausländern stellt und damit das inländische Schaffen würdigt. Wird dieses Bestreben fortgeführt, ist es gut möglich, dass in wenigen Jahren das Zürcher Nachtleben kollektiv wieder an den Umzug zurückkehrt und die guten, alten Zeiten aufleben lässt. Es wäre der Street Parade und auch der Zürcher Clubbing-Community zu wünschen, ist der Umzug doch nach all den Jahren immer noch der international wichtigste Spiegel inländischer und auch Zürcherischer Clubkultur und damit auch allerbeste Werbung für das hiesige Nachtleben und seine Exponenten.

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STREET PARADE

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GROSSE NAMEN & LASERSHOW GROSSE TALENTE DAS BÜHNEN-PROGRAMM CENTRE STAGE

OPENING STAGE

JUBILÄUMS-BÜHNE

Bellevue

Frascati

Kongresshaus

Grosse Namen und internationale Dancemusik Traditioneller Weise wird die Parade ab 13 Uhr ist das Konzept der Center-Stage, die zum beim Frascati eröffnet. Jubiläum vom Bürkliplatz auf die Sechseleutenwiese am Bellevue gezügelt wurde. 13.00 Uhr Boy George & Marc Vedo 13.00 Uhr 14.30 Uhr 16.00 Uhr 17.30 Uhr 19.00 Uhr 20.30 Uhr 22.00 Uhr

Patric La Funk Fedde Le Grand Martin Solveig Paul Van Dyk Eddie Thoneick Avicii Carl Cox

FUTURE SOUND STAGE Bürkliplatz Bumm, Tätsch und Rock'n'Roll pur gibt es auf der Futuresound Stage, die neu am Bükliplatz steht. 13.00 Uhr 14.30 Uhr 15.30 Uhr 17.00 Uhr 18.00 Uhr 19.00 Uhr 20.00 Uhr 22.00 Uhr

The Sexinvaders Fukkk Offf Round Table Knights Intec Digital Acts Remady Surprice Act Gesaffelstein Boys Noize

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Die offezielle Jubiläumsbühne steht beim Kongresshaus.- Eingeladen wurden alle DJs, die in den vergangenen Jahren eine Street Parade Compilation gemixt haben. Entsprechend vielfältig fällt das Soundline aus.

13.00 Uhr Dave 202 13.45 Uhr Yves Larock 14.45 Uhr Jamie Lewis Stadthausanlage / Bürkliplatz 15.30 Uhr Mas Ricardo Die Zürich Clubbing Stage ist die jüngste Bühne 16.15 Uhr Tatana an der Street Parade und liegt in der lauschigen Stadthausanlage beim Bükliplatz zwischen den 17.00 Uhr Snowman 18.30 Uhr Dream Bäumen. Wo im Dezember kleine Gören 19.15 Uhr Mind-X Kerzenziehen, präsentieren sich an der Street Parade die Zürcher Clubs mit ihren Residents. 20.00 Uhr Toxic 20.45 Uhr Noise 13.00 Uhr ENCORE / DJ Whiz Kid 21.30 Uhr Big City Beats 14.15 Uhr OXA / Stefano 22.15 Uhr Gogo 15.15 Uhr ABART / Ulli & Maesso 23.00 Uhr Mr. Mike 16.15 Uhr PFINGSTWEIDE / Lenz, Marc Bach, Juen 17.15 Uhr PLAZA / Tony Smash FX feat DJ Strihic Alle Love Mobiles ab Seite ... 18.15 Uhr STALL 6 / Malik Sabotage 19.15 Uhr JADE / Hed Kandi by Sam Cannon (UK) & Scotty (UK) 20.30 Uhr ALTE BÖRSE / Ertu Denli & Pushking Noize 21.30 Uhr FRIDAS BÜXE / Pasci & Valentino 22.45 Uhr HIVE / Ezikiel

ZÜRICH CLUBBING STAGE

START UMZUG: CA. 14 UHR JUBILÄUMS-LASERSHOW 22.30 UHR BIS 23.30 UHR

SWISS INNOVATIONS STAGE RADIO STREET PARADE Limmatquai BÜHNE Am Limmatquai präsentiert die Street Parade jedes Jahr die herausragenden Schweizer Musikproduzenten mit ihrem Schaffen. 13.00 Uhr 14.15 Uhr 14.30 Uhr 15.30 Uhr 16.15 Uhr 17.00 Uhr 18.00 Uhr 18.45 Uhr 19.45 Uhr 20.30 Uhr 22.30 Uhr

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The Kids Are Terrorists Winner DJ-Talent Manuel Moreno Swiss Track Winner Katakombot feat Boris Hilton Reverse Engineering Dave The Hustler Ryan Riot Le Dompteur Animal Trainer vs. Benja The Stereo Youth

Swiss Life / Enge

Nach drei Jahren Hardstyle, übernimmt die Bühne bei der Swiss Life in der Enge das Radio Street Parade. Radio Street Parade sendet ab dem 25. Juli auf 96.6 Mhz, im Internet und auf Cablecom. 13.00 Uhr 14.15 Uhr 15.15 Uhr 16.30 Uhr 17.45 Uhr 21.30 Uhr 22.30 Uhr

Ray Douglas Phil Z'Viel & After Grauer Cem Reto Ardour Love Mobiles Adrea Oliva Special Guest

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Das volle Programm und anschliessend zur After-Party.

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GET THE OFFICIAL

JUBILEE MERCHANDISE 2011

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love, m & freedo tolerance!

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CARL COX

Grosses Jubiläum, grosser Name: Carl Cox ist Headliner der diesjährigen Street Parade. Wir unterhielten uns mit dem Techno-Pionier über Musik aus seiner Kindheit, Partys in Ibiza und natürlich seine drei Turntables. (ml)

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r ist einer der gefeiertsten DJs weltweit, hat mehrfach den Titel „Bester DJ der Welt“ eingefahren und wenn er ein Set spielt, kommen die Massen: Die Rede ist von Carl Cox. Auch in diesem Jahr beehrt er die Street Parade und wird für einen furiosen Auftritt sorgen. Denn die Gigs von Cox sind nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus, wenn er nicht wie andere DJs mit zwei, sondern mit drei Plattenspielern am Werke ist. Doch dazu später.

Der Anfang

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Carl Cox wurde am 29. Juli 1962 in Manchester, England, geboren. Seine musikalischen Wurzeln liegen fernab der elektronischen Musik unserer Tage. Soul, Funk und Jazz – das waren die Klänge, welche die „black community“ im England der 60er prägten. Cox wuchs mit der Musik von Maceo Parker und James Brown auf. Vor allem die Stilvariationen, die Maceo Parker zur Legende erhoben, beeindruckten ihn nachhaltig. James Brown gab ihm eine Vorstellung von Rhythmus und Harmonie, die sein Schaffen nachhaltig beeinflussen. Noch heute sagt er: „Hauptsächlich finde ich meine Inspiration bei der Musik der 70er und 80er und deren Groove, Funk und Energie; bei der Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Dabei ist mir vor allem eine grosse Prise Funk wichtig. Eine grosse Inspiration sind mir Künstler wie Herbie Hancock. Die jungen DJs von heute kennen die Sachen leider oftmals nicht einmal mehr. Ich versuche stets diesen Sound mit neuen Styles zu verquicken.“ Mit 15 bekam er dann die ersten Plattenspieler geschenkt. Zunächst zeigte er seine Kunst nur im kleinen Familienkreis, doch sein Ruf verbreitete sich schnell. Disco war der erste Musikstil, der ihm gut lag. In den frühen 80ern switchte Cox zu Rare-Groove, New-York-Hip-Hop und Electro. Er hörte Chicago-House-Music in seinen frühesten

Formen und liess sich davon inspirieren. Und als „Acid Trax“ von Phuture (aka. DJ Pierre) rauskam, durchfuhr es Cox wie ein Blitz. „Das ist es“, sagte er sich.

Der Durchbruch

Als ein Begründer des Sounds wurde Carl Cox zum Sinnbild der britischen Rave-Szene. Er spielte die Eröffnungsnacht von Danny Ramplings Shoom, copromotete The Project mit Paul Oakenfold, hatte eine Residency im Zap Club in Brighton. Und beim Summer Rave 1988 verkabelte er einen dritten Plattenspieler für sein Set und erschuf sich damit den unvergänglichen Ruf eines Zauberers an drei Plattenspielern. Cox dazu im Interview: „Vor vielen Jahren hatte ich mich so ans Auflegen mit zwei Turns gewöhnt, dass mir das nicht mehr genügte. Ich wollte mehr Kreativität in meine Sets bringen. Mit drei Turns ist es mir möglich, Songs live vor Publikum zu remixen, da ich nicht nur zwei sondern drei unterschiedliche Tracks zueinander bringen und daraus was Neues schaffen kann. Bevor ich mich jedoch mit drei Turns erstmals vor ein Club-Publikum getraut habe, habe ich fünf Jahre zuhause im Studio für mich geübt.“ Der nächste Schritt war, selbst Musik zu kreieren. Cox' Debütsingle „I Want You“, die auf Paul Oakenfolds Perfecto-Label erschien, wurde zu einem Top-30-Hit und brachte ihm einen Auftritt bei Top Of The Pops ein. Zwei weitere Singles schossen ebenfalls in die Charts. Doch Cox sah sich nur widerwillig als Popstar und als die Massen zu Fluffy-House und Trance wechselten und die Hardcore-Szene Jungle kreierte, zog er sich zurück in die Clubwelt, die ihn genährt hat und dem Underground-Sound des Techno immer zugetan war. „Techno ist immer eine Überraschung“, sagt Cox. „Du weisst nicht, wohin es dich treibt. Das ist beängstigend und wunderbar zugleich.“

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CENTER STAGE Der Erfolg

Cox' Releases beinhalten seine 1995 erschienene Mix-CD „F.A.C.T.“, die mit über 250'000 verkauften Exemplaren zu einem Meilenstein des Techno geworden ist, und die 1996 erschienene EP „Two Paitings And A Drum“, die ebenfalls die britischen Top 30 knackte. 2005 erschien sein drittes Album „The Second Sign“ und sorgte für grosses Aufsehen in ganz Europa. Cox' Firma Ultimate Music Management zählt Josh Wink und Laurent Garnier zu ihren insgesamt 27 Klienten. Er wird mehrfach mit dem Titel „Bester DJ der Welt“ ausgezeichnet; doch er selbst sagt zu diesem Erfolg: „Mit diesen Awards ist es so eine Sache. Einerseits sind diese Preise eine schöne Anerkennung für die gute Arbeit, die man über die Jahre geleistet hat – ein Fussballer, der den ‚goldenen Schuh' erhält, sagt ja auch nicht nein zu dieser Respekts-Bekundung. Auch dass ich in den unterschiedlichsten Ländern ausgezeichnet wurde, finde ich schön. Aber seltsam ist, dass ich während meiner ganzen Karriere immer dasselbe mache; mit derselben Energie, mit gleich viel Herzblut und mit gleich viel Leidenschaft, und plötzlich werde ich wieder mit Preisen überhäuft und weiss gar nicht, warum, habe ich doch in den Award-losen Jahren zuvor nichts anderes gemacht.“

waren. Im Internet wurde ein Video des Geschehens veröffentlicht. Cox war zutiefst erschüttert: „Ich bin schockiert und betroffen von dem Vorfall“, sagte er kurz nach der Tat. „Ich will allen Opfern dieser grausamen Tat mein Beileid aussprechen. Ich bin sehr traurig, dass sich jemand an einem Ort, an dem 7'000 Menschen Spass haben, so verhält.“

Die Residency

Cox legt auf der ganzen Welt auf und es gibt kaum ein Land, das er in seiner Mission als DJ noch nicht bereist hat. Doch als besonders legendär gilt seine Residency auf Ibiza. Seit nun schon zehn Jahren gehört ihm jeden Dienstag in der Sommersaison der Abend in der Discothek Space. Cox und Safehouse Management haben diese Nacht zu einer der populärsten von ganz Ibiza gemacht. Anders als bei traditionellen Ibiza-Partys stellen die CoxSausen stets ein aussergewöhnliches und zukunftsweisendes Line-up. Carl Cox lädt immer andere DJs zur Performance ein, um seine eigene Version der elektronischen Tanzmusik wahrwerden zu lassen. Dieser Fakt und die Tatsache, dass Cox ein passionierter Promoter, Programmer und Host ist, haben dazu geführt, dass die Eventreihe von Jahr zu Jahr gewachsen ist – sowohl in Sachen Qualität als auch in der Grösse. „Die Menschen kommen zu uns, weil sie an den Brand Das Label glauben“, sagt Cox. Doch wie fühlt er sich 1999 war es dann soweit: Cox gründete sein selbst während eines Gigs? „Emotional, sehr eigenes Label Intec Records. Unzählige Undergroundhits wurden darauf veröffentlich emotional. Ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn die ganze Location jubelt, wenn ich und es bewegte sich acht Jahre an vorderster spiele. Das ist etwas money can't buy, ein Front der elektronischen Musik. Technounvergleichliches Gefühl auch nach all den Grössen wie Oxia, Marco Bailey, Bryan Zentz Jahren noch.“ Und was macht Cox nach seinem oder Deetron fühlen sich dort zuhause. 2006 Set? „Früher habe ich mich jeweils sinnlos beschloss Cox jedoch, das Label zu schliessen. Das hielt die DJs nicht davon ab, ihn weiterhin betrunken (lacht). Heute bin ich 50 Jahre alt mit ihrer Musik zu überfluten. Bei Cox gingen und nüchtern. Ich geniesse meine Clubsets immer noch wie zu meinen Anfängen, aber es immer neue Mix-CDs ein, sodass er sich 2010 entschloss, das Label unter dem neuem Namen kommt heute öfter vor, dass ich nach meinem Gig zum Veranstalter gehe und ihm mitteile, Intec Digital wieder ins Leben zu rufen. Es dass ich jetzt gedenke, ins Hotel zu fahren, um stellte sich als triumphale Rückkehr heraus. mich hinzulegen (lacht).“ „Das Label könnte nicht besser laufen“, sagt Cox. Und: „Es ist grossartig, wieder zurück zu Carl Cox ist der unbestrittene Headliner sein und immer neue Underground-DJs zu der Jubiläums-Street-Parade. entdecken.“ Auch Cox' langerwartetes neues Album wird auf Intec Digital erscheinen. „Es ist Er macht das Closing auf der Center Stage. 22.00 - 24.00, Bellevue das am meisten nach vorne denkende Album, das ich je gemacht habe“, sagt Cox. „Ich habe es sehr vermisst, selbst Musik zu produzieren und Ausserdem ist er auf den Intec-Love Mobile zu sehen (siehe Kasten rechts). ich freue mich sehr darauf, wenn es endlich erscheint – insbesondere, weil es auf Intec rauskommt.“ Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es jetzt Pläne, die erfolgreichen IntecLiveshows mit einer kompletten Intec-WorldTour zu krönen – bestückt mit Carl Cox und seinen Labelkünstlern.

Die Schiesserei

Doch es gab auch düstere Momente in Cox' schillernder Karriere. Am 3. November 2007 fand bei seinem Auftritt in einem Club in Caracas, Venezuela, eine Schiesserei statt. Während des Sets tauchte ein Mann auf und feuerte in die Menge. Vier Menschen wurden getötet und fünf verletzt. Die Polizei gab bekannt, dass Gang-Rivalitäten das Motiv

Intec Digital & Friends Of Street Parade LOVE MOBILE

presents:

Carl Cox Cristian Varela Jon Rundell Carl Cox gibt es nicht nur hinter dem Bühnengraben. Bereits am Nachmittag beehrt er auf dem Friends Of Street Parade Love Mobile, zusammen mit seinen Intec Digital Labelkollegen Cristian Varela und Jon Rundell die Jubiläums-Parade. Tickets für das Lomo gibt es auf www.friends-of-streetparade.ch

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Vom 25. JULI BIS AM 15. AUGUST wird Radio Street Parade AUF 96,9 MHZ IN DER STADT ZÜRICH und VIA INTERNET zu höhren sein. Nebst INFORMATIONEN UND NEWS rund um den Megaevent steht bei Radio Street Parade 24 STUNDEN ELEKTRONISCHE MUSIK auf dem Programm.

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FUTURESOUND STAGE

BOYS NOIZE Züri brännt!

Vom Kid zum Boy, doch eigentlich längst King des stampfend, rockenden Electro: Boys Noize lässt an der Street Parade seine Beats von der Leine und wir lassen uns von denen gerne zerfleischen. (eli) 1982. Alexander Ridha wird in Hamburg, eine der Hochburgen des Neo-Raves, geboren. Geboren als Prophet des Electros, als Messias des Mischpults. Seine musikalische Laufbahn beginnt im jungspränzligen Alter mit einem Drum-Set, doch schon bald bemerkt Ridha, dass die Charts Ende der 90er von den zuckerwattigen Backstreet Boys und Madame La Spears regiert werden und greift heldenhaft in die Musikgeschichte ein. Gottseidank! 2000. Monsieur Ridha, frischgeschlüpfte 18, gründet zusammen mit Andi Meid (jetzt aka D.I.M.) was Duo Kid Alex. Hand in Hand mixt das Duo Electro und Indie auf ihren DJ-Pults zusammen, das schon damals zappelbeiniges Dancefloorfeeling versprüht. Bald schon werden the Kids zu the Männer, spätestens als der Frankfurter Technoschuppen U60311 eine Doppel-Mix-CD von den Beat-Brüdern in Auftrag gibt. 2003. Für seine Herzensdame reitet der DJKavalier auf seinem Mischpult von Hamburg nach, wohin wohl?, Berlin. Die Grobheit der Metropole, so Alex, habe seinen Sound ziemlich beeinflusst. Die Stadt des Hypes macht aus dem Kid Alex den Boy(s) des Noizes. Und Krawall und Remmidemmi macht er

gleich bei mehreren internationalen Labels wie Gigolo, Kitsuné und Turbo. 2005. Endlisch! Das eigene Label Boysnoize Records entsteht und schlägt ein wie die Faust von Rocky Balboa. Spätestens als der Produzent und DJ Tracks von John Starlight und Housemeister veröffentlicht, hagelt es auf den Electro-Guru einen Auftrag-Regen. Bald hat Boys Noize so viele Features, dass man damit die halbe Street Parade füllen könnte und begeisterte Raverock- und Electropop-Remixes quer durch den Indie-Rock-Hip-Hop-Garten folgen: Depeche Mode? Check. Snoop Dogg? Check. Marilyn Manson? Check. Sowie Justice, The Chemical Brothers, 2 Many DJs, Erol Alkan, „My Moon, My Man“ von Feist, „Banquet“ von Bloc Party und „Everyday I Love You Less And Less“ von den Kaiser Chiefs - all das ist auf seinem Plattenteller gelandet. 2007. Das Debütalbum„Oi Oi Oi“ erscheint. Mit dem Motto „Druff, druff, druff“ setzt Boys Noize einen Meilenstein in der Szene der Scheibenreiter und wird zum Epizentrum des New-Rave, Bratz-Electro und Indietronic. Albumtracks wie „& Down“, „Jeffer“ oder „Lava Lava“ lassen einem die Arme waven und hämmern und dazu den Kopf mitbängen wie

ein wildgewordener Wackel-Dackel. So auch beim zwei Jahre darauf folgenden Goldstück „Power“, welches mit zwölf technofunkgeschwängerten Tracks das Tanzparkett unter den Fussballen erzittern lässt. Aufgrund des Hypes von „Oi Oi Oi“ verzichtet der King of Unz-Drrrrsch gänzlich auf Remixes und Features, um sich selbst nicht zu kopieren. Jedoch... 2011. ... holt sich Boys Noize für seine zweite Compilation „Miami Noize“ einmal wieder ein schniekes Paket an Special Guests ans DJ-Pult. Unter anderem die Remixes mit D.I.M., Les Petits Pilous, Noob, Housemeister undundund werden uns an der Parade hoffentlich ins Schwitzen bringen, so dass wir mit dem anfangs mal kühlen Bier in der Hand um die Wette schmachten. Und nicht vergessen: Make some Noize, brrrra-brrrrrrra!

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Boys Noize macht das Finale auf der Future Sound Stage. Inkl. Lasershow. 22.00 - 24.00, Bürkliplatz

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THE SEXINVADERS Verliebt in Berlin Klar, als wir den Namen das erste Mal gelesen hatten, riefen wir selbstverständlich unsere kleinen Schwestern an und befahlen ihnen, unter keinen Umständen das Haus zu verlassen. Das ist aber auch schon ein Weilchen her und in der Zwischenzeit wissen wir, dass wir von den zwei Berlinern nichts zu befürchten haben. Ausser vielleicht akute Dehydrierung aufgrund völliger Tanzekstase. Seit ihrem Zusammenschluss 2006 ballert das Duo mit Electro, House und Techno wild um sich und ist dabei auch stets für eine Überraschung gut. So ist ihr neuster Release „Silent Heart“ feat. Knixx eine sexy, sexy Electro-Pop-Ballade, zu der man eher ins Bett für ein bisschen Kuschelsex stagediven will, statt im Club auf dutzenden verschwitzten Händen. Bei den Live-Sets entführen The Sexinvaders aber weiterhin ins Tollhaus und nicht ins Schlafzimmer. Versprochen. (rec) The Sexinvaders eröffnen die Future Sound Stage 13.00 - 14.30, Bürkliplatz-Bühne

FUKKK OFFF Hamburgerzerker! Er meint das nicht wirklich so. „Fuck off!“ mag vielleicht eine beliebte Antwort gewesen sein, die Bastian Heerhorst damals bei seinem Nebenjob in einem Callcenter während der Studienzeit durch den Hörer in die Ohrmuschel geschrien bekam. Doch statt den Weg von vielen ehemaligen Callcenter-Angstellten zu gehen (durchheulte Nächte in Embryonalstellung, ungeschützter Sex in Bahnhofstoiletten aus lauter Selbsthass, Bewerbung bei Mike Shiva), bündelt Heerhorst als Fukkk Offf die Aggression in wuchtigem Electrotrash. Zunächst war der gebürtige Hamburger unter bürgerlichem Namen in der Techno-Szene unterwegs. Plötzlich hatte er aber einige Tracks gebastelt, die so gar nicht zu seinem bisherigen Sound passten. Als Fukkk Offf lud er sie 2006 bei MySpace hoch und es dauerte nicht lange, bis das New Yorker Label Coco Machete anklopfte. Und auch wenn Fukkk Offf mit Veröffentlichungen auf Skint, Dim Mak, Moonbootique oder Freakz Me Out immer mal wieder fremd flirtet, seine ersten Male hatte er doch stets mit den Amerikanern: erste Single („I'm A Freak“), erster Clubhit („Rave Is King“), erstes Album („Love Me, Hate Me, Kiss Me, Kill Me“...war das nicht auch ein Songtitel von U2? Urgs!). Mittlerweile reicht Fukkk Offfs Mittelfinger um die ganze Welt, doch der DJ und Produzent bleibt eng mit seiner Heimatstadt Hamburg verbunden. Wie der ebenfalls in der Hansestadt gebürtige Boys Noize zelebriert Fukkk Offf den aufs Durchdrehen gepitchte Bratz-Electro, der subtil wie eine Abrissbirne auf den Dancefloor einschlägt und damit die unlängst wieder aufgekeimte Rave-Jugend mit weichen Knien und verschmiertem Make-Up nach Hause schickt. Ausserdem spannte Fukkk Offf im Mai mit den Hamburger Jung' von OMGITM zusammen für eine T-Shirt-Kollektion, welche diesen Sommer dringendst an Ihrem nassen Körper kleben sollte. Und einen solchen holen Sie sich an den Live-Sets garantiert. Cos Fukkk Offf lovvves you long timmme! (rec)

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ROUND TABLE KNIGHTS Alles rund ums House Spätestens als 1386 bei Sempach eine Handvoll Schweizer Bauern nur mit Hilfe von Heugabeln und Körpergeruch die Ritter Österreichs in die Flucht geschlagen hatten, war klar, dass der Berufsstand eines berittenen Lanzenschwingers in Helvetia nicht viel gilt. Ein paar Jahrhunderte und durchtanzte Disconächte später überrascht es also doch ein wenig, dass einer der angesagtesten/gefragtesten/talentiertesten/bärtigsten Schweizer Musikexporte das Tafelrittertum zelebriert, auch wenn die Tafel zwei Plattendecks und der Heilige Gral die perfekte Mischung aus Jazz, House, Electro, Dub und, ohalätz, Swing ist. Ein Ausrufezeichen hinter ihr bisheriges Schaffen haben die zwei Berner Produzenten in diesem Jahr mit ihrem Debütalbum „Say What?“ gesetzt. Und so wie sich diese Scheibe seit Februar in unserem Player dreht, umrunden auch RTK auf ihrer Tour De Monde weiterhin den Globus für ihre DJ-Sets. Next stop: Zürcher Seebecken. (rec) 15.30 - 17.00, Future Sound Stage, Bürkliplatz

SWISSTRACK 2011 Hübsch, hübsch! 100 95 75

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„Gorgeous“ heisst der Sieger und der Name ist Programm. „Damn, that's gorgeous!“ hat sich womöglich auch die Jury gedacht und somit war die Entscheidung gefallen. Der Song vom Zürcher Produzentenduo Maurizio Pozzi und Pablo Rodriguez wurde von der SUISA-Stiftung für Musik und der Street Parade mit dem Preis für den besten elektronischen Track des Jahres 2011 ausgezeichnet. Eingereicht wurden 120 Songs von 80 verschiedenen Komponisten. Die Jungs, die mit ihrem Musik-Unternehmen „Bigger Than Blue“ auch Pop, Rock und Hip-Hop basteln und namhafte Schweizer Künstler unter sich vereinen, haben sich unter den zehn besten Teilnehmern durchgesetzt. Die 8'000 Stutz Siegesprämie werden hoffentlich vernünftig investiert und nicht von DJ Antoine für Haargel ausgegeben. Der wurde nämlich auch schon von „Bigger Than Blue“ co-produziert. Jugendsünden, wollen wir mal hoffen. (gor)

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GESAFFELSTEIN French Revolution

Auf dem Foto mag er im Regen stehen, doch was seine musikalische Zukunft anbelangt, könnte die Sonne für Gesaffelstein nicht heller grinsen. Applaus für den Monsieur avec le Mz. (mis)

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esaffelstein gilt als DER neue Wunderknabe im Techno-Universum. Der französische DJ Mike Levy hat zwar einen etwas seltsamen Künstlernamen, dafür aber Wangenknochen, die jedes Mädchen vorm DJ-Pult zum Seufzen bringen. Und einige Jungs bestimmt auch. Seit sich der kanadische Electro-Chef Tiga den jungen Herrn Ende 2010 für sein Label TURBO ins Boot holte (und übrigens über ihn sagte, er sei „the french hero of the moment“), ist Gesaffelsteins Sound in aller Ohren. Levy schafft es wie kaum einer vor ihm, die Leichtigkeit von French-House mit wummerndem Techno elegant zu verbinden. Der treibende Bass, der den Körper wie ein gewaltiger Donnerschlag erfasst, dürfte wohl das Hauptmerkmal von Gesaffelsteins Stücken sein. Zusammen mit düsteren Melodien, die den Hörer in einen psychedelischen Trancezustand versetzen könnten, würde man sich denn ganz hingeben, ergibt dies das Werk eines der vielversprechendsten Newcomer dieses Jahres. Vergleiche mit Grössen wie Terence Fixmer liegen da nahe – allerdings nach einem erfolgreichen Wiederbelebungsversuch. Denn Gesaffelsteins Sound ist noch frischer, noch lebendiger.

Der Bessermacher Mike Levy gibt also ganz schön Gas und legt in den nächsten Monaten in Clubs rund um den Globus auf. Und das, obwohl der 25-Jährige noch nicht einmal ein Album vorzuweisen hat – bisher gibt's erst drei EPs und ein paar Musikdownloads auf dem Markt. Die EP „Variations“ wurde 2010 abgefeiert wie ein Fussballweltmeister, mit dabei sind unter anderem Künstler wie 2 Many DJs, Boys Noize und Tiga himself. Das neuste Baby heisst „Conspiracy Pt. 1“ und steht seinem Vorgänger in nichts nach: Die drei Tracks schlagen ein wie eine Bombe und unsere Hände zieht's bei diesen Synthies fast von alleine gen Zimmerdecke. Wir sind also voller Lob für einen DJ, der eigentlich gar nicht geplant hat, DJ zu werden. „Ich habe früher immer viel Electro aus Detroit und New-Wave gehört. Ich will diesen Sound aber nicht einfach nachmachen, sondern daraus etwas Neues kreieren. Deshalb benutze ich analoge Synthies anstelle von digitalen, die klingen auch besser. Privat höre ich übrigens viel weniger Musik als früher, auch nicht unterwegs auf meinem iPod. Wenn mir ein Track gefällt, höre ich ihn mir nicht tausend Mal an, sondern gehe in mein

Studio und versuche, etwas Besseres hinzukriegen“, so Mike in einem Interview mit dem Blog planetnotion.com. Und als wäre das alles nicht genug, gründete Levy auch noch sein eigenes Label „Zone Records“ und bringt unter eben diesem gleich noch die EP „Crainte“ raus, zusammen mit dem französischen DJ The Hacker. Seinen musikalischen Ziehvater Tiga ehrte Gesaffelstein übrigens jüngst mit dem Remix „ZZafrika“ (im Original von ZZT, ein Projekt von Tiga und Zombie Nation), der prompt von Pedro „Busy P“ Winter, Oberhaupt des Pariser Electrolabels Ed Banger Records, zum Remix des Jahres 2011 gekürt wurde. Laut Gesaffelstein erwarten uns dieses Jahr noch weitere Remixes für Moby und Depeche Mode. Wir wissen also, wozu die Techno-Kids als nächstes ihre Neon-Leggings-Beinchen schwingen werden. 20.00 - 22.00, Future Sound Stage, Bürkliplatz

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THE STEREO YOUTH ...wanna make you sweat!

Wer sich auch nur ein bitzeli für elektronische Musik interessiert, ist in den vergangenen zwölf Monaten kaum an The Stereo Youth vorbeigekommen. Look Like und Manuell haben der Szene mit ihren euphorischen DJ-Sets und ihren herausragenden Produktionen ein Makeover verpasst und die Clubwelt im Sturm erobert. Und das war erst der Anfang. (rez)

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icht nur Gott ist ein DJ. Auch Dave aus Schlieren oder Marko aus Oetwil am See; DJ werden ist einfach. Musikportale wie Beatport oder Juno aktualisieren wöchentlich ihre Verkaufscharts. Wer sich dort die Top-10 zusammenkauft, ist musikalisch à jour, ohne auch nur eine Minute Zeit oder einen Funken Musikverständnis aufbringen zu müssen. Dazu ermöglichen es Mixprogramme wie Traktor oder Serato auch dem grössten Takt-Autisten ein technisch einwandfreies Set abzuliefern. Das Publikum merkt davon in der Regel nichts. Wieso auch? Der DJ ist up-to-date, die Übergänge sind sauber – die Party stimmt. Fixplätze hinter den Turntables sind also hart umkämpft, umso beachtlicher scheint da die BlitzAnnexion, mit der sich The Stereo Youth unter den Discokugeln breit gemacht haben. Knapp volljährig geworden, schmeissen die Zürcher mit der Ultraviolence eine der zugkräftigsten Partys der Limmatstadt; es folgen Auftritte in Berlin, Wien und am Love Electro! Festival in Italien sowie Remix-Arbeiten für das deutsche Kultlabel Kiez Beats. Dem internationalen Aufsehen folgt das nationale Ansehen. Seit Dezember 2010 sind The Stereo Youth Resident-DJs an der prestigeträchtigen KILLERparty, dort supporten sie monatlich die Elite der Clubbeschaller wie Congorock, Proxy oder Gesaffelstein. Manuel Fischer aka

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Nicht nur The Stereo Youth verzücken derzeit mit schicken Beatbasteleien. Die eidgenössische Electro-Küche hat schon manchen Tanzflächen-Füller serviert. Bedauerlicherweise aber auch genauso viel Schweinefrass für die Bauerndisco. Wir haben mit Look Like und Manuell ein bisschen Musik

Mercury – Grand Prix De Monaco

Luca: Mercury! Sehr geiler Track. Manu: Perverses Piano-Sampling. Mercury gehört zum Besten, was die Schweiz momentan zu bieten hat. Spielen wir oft.

In Flagranti – Hallow Discourse

Manu: Das ist von, öhm, von In Flagranti. Luca: Funky Vibes, gute Bassline. Manu: Saugute Bassline. Ich war überrascht, als ich sie zum ersten Mal live gesehen hab. Ich dachte das sind so hippe, junge Menschen in engen Hosen. Luca: Sind sie nicht? Manu: Naja, schon hip, aber nicht sehr enghosig und auch nicht mehr ganz jung.

Cryptonites – Electric Boots

Luca: Hat was von Beatacue, aber besser. RCKSTR: Das sind die Cryptonites. Manu: Wirklich? Die Cryptonites haben sehr viel für die Schweizer Szene gemacht. Cooler Track.

Pharao Black Magic – Yeah Yeah Yeah

Manu: Schöner Anfang. Das sind doch diese Basler? Luca: Nicht so meins, aber sehr sauber produziert. Thumbs up. Manu: Ich mag's. Diese New-Wave-Einflüsse find ich toll. Very 80s.

Round Table Knights – Hold Me Back

Luca nach zwei Sekunden: Mit dem Track hab ich die Round Table Knights entdeckt. Manu: Hier hört man den Indie-Einfluss der Band noch deutlich heraus. Schon krass, wie sie mit „Calypso“ durchgestartet sind. Manuell sieht den Erfolg von der nüchternen Seite: „Wir waren wohl primär zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als wir vor drei Jahren damit angefangen haben, war das Angebot an DJs und Partys in dem Bereich noch ziemlich überschaubar. Ausserdem hat uns unser Umfeld zu jedem Zeitpunkt unterstützt. Wir wären heute nicht so weit, ohne den tollen Effort von unseren Freunden.“

Wildlife feat. Sammy Dread – M16 vs. SLR

Luca: Wildlife, oder? Mir gefällt das. Erinnert mich an das Dancehall-Zeugs, das ich früher gehört hab. Manu: Cooles Drumwork, schleppend, aber sehr cool.

DJ Antoine – Welcome To St. Tropez

Manu: Woah! Ist das eklig! Antoine? Luca: Naja, nicht mein Ding. Manu: Traurig, dass die Mehrheit immer noch auf solchen Dreck steht; das ist wie...Herrgott, warum kommt da jetzt auch noch ein Rapper? Und dieses „Welcome to St. Tropez“-Vocal ist so schäbig. Mach es aus!

Mr. Pink & Max Robbers – Pink Passion

Manu: Ehm… Luca: Nun… Manu: Kaugummi-House! Ich versteh's nicht, diese Acts investieren ein Vermögen ins Mastering für einen Track, der zu 50% aus vorgefertigten Loops besteht. Naja, Mandy aus Bauma findet's sicher super, wenn sie in ihrem gelben Seat Ibiza zum Haare bleichen fährt.

DJ Tatana – Elements Of Culture

Luca: Ich werd gleich wieder krank. Manu: Das ist halt Trance. Ich mag's auch nicht, aber Tatana ist okay. Sie ist schon so lange dabei und ist sich dabei immer treu geblieben.

We Love Machines – Machine Love Manu: We Love Machines. Mir gefällt ihr LiveKonzept mit den analogen Synthies. Luca: Sehr stereotypisch. Beide: Klassischer Bangersound.

Smash FX – Brainkiller

Luca: Guter Breakbeat. Etwas in die Jahre gekommen, aber sehr gut gealtert. Manu: Als die ihre ersten Tracks gespielt haben, waren wir noch in der Unterstufe. Ich freu mich auf neuen Stuff von den beiden.

The Stereo Youth“, deren Release vor allem Manuell einiges bedeutet: „Durch die Street Parade kam ich zum ersten Mal mit elektronischer Musik in Berührung. Für mich ist es daher eine riesige Ehre, dass wir die Compilation mixen durften.“

Back To The Future Die Entwicklung von The Stereo Youth weist frappante Ähnlichkeit zu derjenigen der Berner Round Table Knights auf; mit dem kleinen Unterschied, dass Manuell und Look Like den Work, work, work! Dance, dance, dance! 100 Der Erfolg war allerdings nicht nur das Ergebnis von Talent und Weg im Fast-Forward-Modus zurückgelegt haben. Die Roundies Timing, sondern auch die Folge harter Arbeit. Mindestens so viel spielen gegenwärtig an Festivals in Japan und zählen zu den grössten House-Acts der Welt. Zuversicht wäre also durchaus Zeit wie hinter Decks verbringen The Stereo Youth in ihrem 95 angebracht, aber The Stereo Youth geben sich zurückhaltend: Kellerstudio. Jüngstes Baby: ein Remix für die Berliner The „Wichtig ist, dass wir Freude haben an dem, was wir machen.“ Sexinvaders. Desweiteren steht ein zweiter Track zusammen mit 75 Von dieser Bescheidenheit können sich DJ Dave und DJ Marko den Basler Cryptonites in der Pipeline und auf Ende des Jahres ein, zwei Scheiben abschneiden. hin soll endlich die lang erwartete, erste eigene EP anstehen. „Wir haben uns bewusst Zeit gelassen“, rechtfertig Look Like das The Stereo Youth machen das Closing auf der verhältnismässig späte Erscheinen des Debüts. „Unsere 25 Soundline hat sich in den vergangen zwei Jahren stark verändert Swiss Innovations Stage und wir wollten erst eine Richtung finden, in der wir uns zu 22.30 - 24.00, Limmatquai 5 Hause fühlen.“ Die Wartzeit bis dahin verkürzt die gerade erschienene „Street Parade: Night Beats Compilation – Mixed by

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13.00 Uhr Ray Douglas 14.15 Uhr Phil Z'Viel & After Grauer 15.15 Uhr Cem 16.30 Uhr Reto Ardour 17.45 Uhr Love Mobiles 21.30 Uhr Adrea Oliva 22.30 Uhr Special Guest

13.00 Uhr 13.45 Uhr 14.45 Uhr 15.30 Uhr 16.15 Uhr 17.00 Uhr 18.30 Uhr 19.15 Uhr 20.00 Uhr 20.45 Uhr 21.30 Uhr 22.15 Uhr 23.00 Uhr

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17.15 Uhr 18.15 Uhr 19.15 Uhr 20.30 Uhr 21.30 Uhr 22.45 Uhr

ENCORE / DJ Whiz Kid 13.00 OXA / Stefano 14.30 ABART / Ulli & Maesso 15.30 1 PFINGSTWEIDE / Lenz, 17.00 Marc Bach, Juen 18.00 9 PLAZA / Tony Smash FX feat 19.00 DJ Strihic 20.00 7 STALL 6 / Malik Sabotage 22.00 JADE / Hed Kandi by Sam Cannon (UK) & Scotty (UK) ALTE BÖRSE / Ertu Denli & 2 Pushking Noize FRIDAS BÜXE / Pasci & 5 Valentino HIVE / Ezikiel 0

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The Sexinvaders Fukkk Offf Round Table Knights Intec Digital Acts Remady Surprice Act Gesaffelstein Boys Noize

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The Kids Are Terrorists Winner DJ-Talent Manuel Moreno Swiss Track Winner Katakombot feat Boris Hilton Reverse Engineering Dave The Hustler Ryan Riot Le Dompteur Animal Trainer vs. Benja The Stereo Youth

Patric La Funk Fedde Le Grand Martin Solveig Paul Van Dyk Eddie Thoneick Avicii Carl Cox

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Auch dieses Jahr stehen bzw. fahren im Mittelpunkt der Street Parade 30 Love Mobiles, die für elektronische Musikkost aller Art sorgen und die Stimmung in der Zürcher Innenstadt tatkräftig vorantreiben. Damit Sie wissen, wo Ihnen der unfreiwillige Anblick von Vera Dillier in einer Sommertoga droht, weil das Thema des LoMos „Mykonos“ lautet, hier ein Überblick. (gor) A STAR OF ENERGY PROD. DJs:

Boy George (UK),

René S, Marc Vedo (UK) Das Love Mobile mit der unvermeidlichen Fitness-Mutti Daniela Baumann ist auch dieses Jahr wieder am Start. An den Reglern stehen Schätzchen des Monats Boy George und René S mit dem diesjährigen Motto „crazy electronic circus“. Na, da hoffen wir doch mal auf Nomen est Omen.

CAROL FERNANDEZ LIVE (BE) DJs: Carol Fernandez, Toney D, Dave Pap, John Morado „Magic Moments“ verspricht das Love Mobile der DJane Carol Fernandez. Die Bernerin mit südeuropäischen Wurzeln befeuert die Partymenge mit House. Und wem das noch nicht genug ist, der kann auch einfach mal versuchen, die sexy She-DJ am Hintern zu begrabschen. YB-Verteidiger François Affolter hat's vorgemacht und mit einer schallenden Ohrfeige bezahlt.

TITO TORRES AND FRIENDS BY CHIC MUSIC (ZH) DJs: Tito Torres (IT), She-DJ Ella, Sam, Anthony Grant Zum fünfzehnten Mal in Folge rollen die Macher dieses Love Mobile an der Street Parade herbei. Dafür wurde erneut der italienische Star-DJ Tito Torres verpflichtet, der

mit seinen Sets aus House, Electro und Progressive die Strassen Zürichs in südländisches Tanzfieber verfallen lässt.

DIAMOND LIFE (SO) DJs: Andrew, Chris De Cocco, Tonic & Tremendo, Kellerkind „We all live in a yellow submarine“ hiess es 1966 in einem Song der Beatles. Doch was haben die Fab Four mit der Street Parade gemein? Vielleicht wild zuckende Teeniemädchen. Und natürlich das Motto dieses Love Mobile, auf dem Tech-House vom Feinsten eingeschmissen wird.

DJ MADNESS DJs: Madness, Tatana, Lenardis, Jamie Derrick, Joe Harris Morgenländisches Ambiente kommt auf dem Liebesmobil des Schweizer DJ-Pioniers Madness auf. Fernab vom Orient entzückt die DJ-Crew mit exotischem Sound von Deep über Techno bis House, ganz nach dem Motto „1001 Nacht“, dass sogar Ali Baba und seinen vierzig Räubern die Spucke wegbleibt. Und nicht zu heftig an der Wunderlampe reiben.

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Frank Zappa warnte mal mit „Don't Eat The Yellow Snow“ vor uringetränktem Schnee. Wir warnen nun: Essen Sie auch den „Yellow Sand“ nicht, aber verpassen sollten Sie das diesjährige Love Mobile der Welschschweizer trotzdem nicht. Progressive- und Electro-House werden über Ihre Köpfe hinwegfegen wie ein asiatischer Sandsturm.

ELECTROMANTIQUES

Andrea Roma (IT)

DJs: , mr.rox and mr.sim-on, Tony White, Max B. Grant Electro-romantisch geht es auf der fahrenden Discothek der Electromantiques zu und her. Mit dem Motto „Antique Paradise“ lässt der italienische King Of Techno, Andrea Roma, das Römische Reich wieder auferstehen und ruft mit wuchtigen Tech-House- und MinimalTechno-Beats zur musikalischen Völlerei auf.

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SUN & DANCE BY GROOVEMUSIC (ZH) DJs: Juicy

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Bereits zum neunten Mal ist das Label Groovemusic an der Street Parade vertreten. Das diesjährige Motto des Mobiles orientiert sich stark am offiziellen Paradenmotto: An „Tolerance & Love“ kann sich jeder gesunde Menschenverstand erfreuen sowie am sommerlichen Mix aus Progressive, Tech-House und House. Jetzt muss nur noch die Sonne mitspielen.

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DJs: , Nave, Jean La Coste, Kreuzton „Freakazoid, gar nicht dumm, läuft in Unterwäsche rum!“ Auch dieses Jahr steht der von Swedish House Mafioso Axwell gesignte Zürcher DJ wieder an den Plattentellern des Safety-Car-Love-Mobile und beglückt die Menge mit Minimal und Tech-House. Und vielleicht hat er ja auch mehr als nur Unterwäsche an.

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DJs: Jaybee, Nikolaz, Funktastic, Manao, B.K. Auch dieses Jahr fährt das Partylabel Human Elements wieder mit einem Love Mobile auf, das sich sehen lassen kann; glamouröse Outfits und eine Dekoration, die Himmlisches versprechen. Frei nach dem Motto „Feels Like Heaven“ werden Electro- und House-Beats wie Blitze von Zeus persönlich auf die Menge 100 heruntergeschleudert. 95

LEÓN DELADO'S LIVESTYLE (BE) 75 DJs: León Delado, F. Raphaël K, Javier Moreno, Gianni Milani Der25Berner House-Artist León Delado wartet auch 2011 mit funky Housemusic für die tanzbegeisterte Masse auf. Untermalt wird „die 5

goldene Rose“-Fiesta mit Latin- und DanceHouse, der auch den hinterletzten AlphornBlasmusik-Liebhaber aus dem Jura zum Abraven bringt.

MR. DA-NOS, LEEROY & VIBESCLUB (ZH) DJs: Mr.

Da-Nos feat. MC Roby

Rob, LeeRoy, El Punto, Andras 20 erfolgreiche Jahre Street Parade sollen gebührend gefeiert werden, dachte sich der Seuzacher DJ Mr. Da-Nos und benannte sein zum zwölftes Mal in Erscheinung tretendes Love Mobile nach seinem letzten Album „One Nation“ – eine grosse Party-Nation, die gemeinsam ums Zürcher Seebecken poltern wird.

ZVV-NACHTNETZ

The Stereo Youth

DJs: & Friends, sowie die Sieger des „Street Parade DJ-Talen-Wettbewerbest“ „Damit du da bist, wo deine Nacht ist.“ Das ZVV-Nachtnetz sorgt am Street-ParadeWochenende nicht nur für pünktliche Zugverbindungen, die Sie entweder von Party zu Party, in die Ausnüchterungszelle oder einfach ins Bett einer fremden Liaison bringen, sondern auch für das Love Mobile mit dem lokalmatadorigen DJ-Team The Stereo Youth.

PARTY-FRAKTION WATTENSCHEID DJs: Marc

Kirroy, T-Tower, E-Tech, High Gain

Die deutsche Vereinigung Party-Fraktion Wattenscheid ist seit ihrer Gründung im Sommer 1998 beinahe jedes Jahr ein festes Mitglied der Street Parade gewesen. Dieses Jahr wird unter dem Motto „20 Years Of Different Colours“ durch die Zürcher Innenstadt gerollt.

PAT FARRELL (ZH) DJs: Pat Farrell, Mike Candys, Jack Holiday, Salt & Fire

LOVE MOBILES „Black, Yellow & White” – im Zeichen dieser Farben wird auf dem Love Mobile von Pat Farrell gefeiert. Die DJs verwenden dafür nur Electro- und House-Kracher der Spitzenklasse. Dazu gesellt sich noch eine 100'000 Watt starke Soundanlage und fertig ist die leckere DiscoMahlzeit.

THE PIRATES LOVE MOBILE (ZH) DJs: Nameless, TomNice Zum vierten Mal freibeutern sich die Piraten mit ihrem Love Mobile durch den Zürcher Hafen. Dass es dabei heiss und wild zu und her geht, verdeutlicht auch schon das Motto „The Pirates Getting Hot & Wild“. Könnte auch der Titel für einen freizügigen College-GirlSoftporno sein.

TANZENDE MÜCKEN (BL) UND TRANCE XPRESS (BS) DJs: Dream, Seven, Cozmo, Nyle Tanzende Mücken? Wo gibt's denn so was? Die Insekten am Rheinknie haben wohl ein bisschen zu viel vom chemisch-verunreinigten Wasser genascht. Auf jeden Fall legen die Basler ihre Rivalitäten mit der Limmatstadt auch dieses Jahr zur Seite und legen eine gehörige Portion Nu-Trance und ProgressiveHouse auf.

AMATO'S LOVE MOBILE BY VEREIN DEEJAY KULTUR DJs:

Amato, Mabo, Satzy

Auch die Österreichischen Gastgeber sind wieder mit von der Partie. Sie erklären ihr Love Mobile kurzerhand zur „Abschleppzone“ und versprechen eine gelungene Mischung aus kommerziellem House und Electro-Tunes. Der männliche Teil unserer Redaktion hingegen erhofft sich, reihenweise Wiener Weiber abzuschleppen.

INTEC DIGITAL & FRIENDS OF STREET PARADE DJs:

Carl Cox,

Jon Rundell, Cristian Varella

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Mit Carl Cox bringt das britische Label Intec Digital für ihren fahrbaren Tanz-Untersatz einen der ganz Grossen der Szene mit sich: Der Mann aus Manchester gilt als einer der erfolgreichsten und besten Techno-DJs der Welt. Hoffentlich hat er auch die Sonne seiner balearischen Sommer-Residenz mit im Gepäck dabei.

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LOVE MOBILES aus, welches mittlerweile zur Parade gehört wie der See zu Zürich. Der Love-Mobile-Bauer aus Olten, szeneZED, kreiert auch das diesjährige Strand-Liebesmobil in Zusammenarbeit mit dem renommierten Label Purple Music. BIONIC EVENTS (BE) DJs: Code

Red, Centauri, Torex & Vibration

Die Berner von Bionic Events haben auch 2011 die Taschen voller steinhartem Trance, der das Publikum in die gute alte Zeit von 1991 bis 2001 zurückballern soll. Für die Nostalgiker unter den Paradebesuchern eine absolute Pflicht, neben oder sogar auf diesem Love Mobile wie in Trance (ha!) abzudriften.

TRANCEKULTUR (AG) BY FIREHOUSE (TG) DJs: Dreammaker, Scare, Virens, Sonoro

BANDPLANET BY ZONE 4 COMMUNICATIONS DJs: Mr.P!nk feat. Stephen Davis, Sanja, Tony Deeftig, Castle Bandplanet wird von diversen Künstlern genutzt, um im Internet Musik zu verkaufen und neue Kontakte in der Szene zu knüpfen. Die innovative Musikplattform möchte dieses Jahr an der grössten Techno-Party der Welt auf sich aufmerksam machen mit dem Motto „Your Passion In Motion“.

DAYTONA (AG), TURNING WHEEL RECORDS (ZH) & ELECTRO RADIO DJs: Subsonic, Dready-2, Taylor & Clarke, House Rockers „Deep Blue“ – die Farbe des Zürisees und die des diesjährigen Love Mobile der Zürcher Turning Wheel Records. Na gut, fairerweise muss gesagt sein, dass das Kantonswappen der Aargauer von Daytona Events auch ein wenig Blau beinhaltet. Und somit legen die Jungs gemeinsam miteinander Techno-Trance und Electro-House auf.

Das Ostschweizer Label Firedance präsentiert gemeinsam mit TranceKultur alle Jahre wieder ein Love Mobile, das so feurig ist, dass sogar die Jungs von Rammstein spontan in Flammen aufgehen und sich dabei Verbrennungen dritten Grades zuziehen würden. Echt jetzt.

INSANE MUSIC DJs:

Above (AUS), Hard Kitty

(UK), Dave Joy, Mikall Svender & Alan Lector

JUR-RECORDS AARAU DJs: Chemical

Soul, Muck, Trigun, Skullz

„Back To The Roots“, propagieren JUR-Records mit ihrem Love-Mobile-Motto und schicken uns zurück in die Zukunft. Denn die Aargauer kombinieren alteingesessenen Drum'n'BassSound mit aktuellen, zeitgenössischen NewBreak-Beats. In diesem Sinne: „Hallo McFly, jemand zu Hause?“

MAREK KRYNSKI & FRIENDS DJs: Cut A. Kaos, Partyman, Styro 2000, Gogo Die erste Street Parade fand 1992 statt und wurde vom Mathematik-Studenten Marek Krynski in die Wege geleitet. Mickrige 2‘000 Techno-Begeisterte tanzten damals hinter den zwei Love Mobiles her. Seit diesem legendären Tag hat Krynskis Gefährt kaum mehr an der Parade teilgenommen. Zum 20. Geburi gibt sich der Gründervater drum endlich wieder einmal die Ehre.

Opening: 13.00 Uhr mit Boy George Start: ca. 14.00 Uhr Frascati, Bellerivestrasse Ziel: Mythenquai

„The Most Wonderful Day“ – darüber sind sich am Ende hoffentlich alle einig. Dieses Motto hat sich zumindest das Label Insane Music auf die Flagge geschrieben und wir widersprechen nur ungern jemandem, der „Insane“ im Namen hat. Musikalisch gibt's Trance und Hardstyle.

ORBIT EVENTS (ZH) DJs: Dave202,

Virtual Vault (NL), Madwave

Orbit Events sind mit ihrem Love Mobile bereits zum 16. Mal Bestandteil der TechnoParty. Eigentlich selbstverständlich, wenn man Zürich seine Heimatstadt nennt und zu den schillerndsten Persönlichkeiten der nationalen Trance-Szene gehört. Dazu gesellt sich noch ein niederländischer DJ et voilà: „The Shining Stars Of Trance“.

SECTOR BEATZ AND FSC BEACH LOVE MOBILE BY PURPLE MUSIC, SZENEZED & XMUSIC DJs:

Mr. Mike, Jamie Lewis,

Marco Berto, Pad Beryll & Le Baron

Eine weitere Kerze dieses Jahr auf der Geburtstagstorte bläst das Beach-Love-Mobile

DJs: Philippe Bäm, Manon

Rochard, Max B. Grant, Bäm

Philippe Rochard und seine Jungs vom Schweizer Hardstyle-Label Sector Beatz leben und lieben Musik. Also haben sie sich für die diesjährige Street Parade diese Philosophie kurzerhand auf die Fahnen ihres Love Mobile geschrieben. „Live & Love The Music“ sorgt für allerhärtesten Sound.

Pure Energie: Auf und neben den Love Mobiles

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ab 12.30 uhr sind die obere bahnhofstrasse zwischen Paradeplatz und bürkliplatz, der general-guisan-quai, das bellevue und das limmatquai für den tramverkehr gesperrt. Die tramlinien verkehren bis ca. 4 uhr wie im linienplan, die linie 5 wird um ca. 24 uhr eingestellt. Die linie 15 verkehrt ab 12.30 uhr nicht mehr. Die buslinien 161 und 165 fahren am Samstag bereits ab 6 uhr bis Sonntag um ca. 4 uhr ab/bis bahnhof enge.

ab 1.00–4.00 h linie 5 verkehrt nicht mehr, alle übrigen tram- bzw. einsatzlinien im 15-Min.-takt. Die buslinien 31, 32, 33, 34, 46, 61/62, 63, 70, 72, 80 im 15-Min.-takt zVV-nachtzuschlag erforderlich letzte fahrgelegenheit ab innenstadt in die Aussenquartiere um ca. 4 uhr morgens Das SMS ist bei der kontrolle vorzuweisen. Weiterleiten oder kopieren sind nicht erlaubt.

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THEMA

DER RUNDE NACHTT Während 20 Jahren wurden in Zürich eine Menge Stilettos stumpf getanzt, ob jetzt drinnen in den Clubs oder draussen an der Street Parade. Wir luden Vertreter des Zürcher Nachtlebens an einen zwar nicht runden, aber mit frischen Getränken bestückten Tisch. Das Thema: Status disQuo der Parade und des Partylebens rund um die Limmat. Mit dabei waren: Nicola Schneider (Hive), Sandro Bohnenblust (Supermarket), Die KommenSan Marco (Frieda's Büxe), Silvio Biasotto tare zu den (Züritipp), David Cappellini (20 Minuten), Quotes kommen von Joel Christian Klinner (Ron Orp), Lukas Hess Meier, RCKSTR(Luke Redford, Der Zoo), Oliver Zemp Verleger und der und Marcel Blaser (Abart), Daniel Szakats Präsident Street Parade, (Disco D, Killerparty), Alex Dallas der leider am (Zukunft, Exil, Cabaret) sowie Alex Flach Roundtable nicht teilnehals Moderator. men konnte.

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THEMA Nicola Schneider: Heute ist die Street Parade sehr kommerzialisiert. Die Kosten werden heute zu stark auf die Veranstalter abgewälzt, so dass die Street Parade diesen Sponsoringgeprägten Weg einschlagen musste. Zudem hängt die Street Parade mit ihren TranceGeschichten zu stark in der Vergangenheit fest, was sich insbesondere in den alljährlichen Street-Parade-Compilations manifestiert. Schön finde ich aber, dass heute mit den verschiedenen Bühnen unterschiedliche Soundrichtungen zur Geltung kommen.

nicht in derselben Liga wie beispielsweise ein Richie Hawtin oder ein Ricardo Villalobos. San Marco: Ich denke dass Zürich stets zu den Top-Städten weltweit gezählt hat und dies auch heute noch tut. Wenn grosse ausländische DJs nach Zürich kommen, freuen die sich jeweils sehr auf ihre Sets hier. Es gibt auch viele Zürcher DJs die auf einem qualitativ exzellenten Niveau spielen und produzieren. Auch im Vergleich zu anderen Schweizer Städten verfügt David Cappellini (20 Minuten), Daniel Szakats Zürich über einen ureigenen Groove.

(Killerparty), Silvio Biasotto (Züritipp)

Lieber Nicola und San Marco: Von den 80 DJ's, die auf den Bühnen auftreten, spielt gerade noch Dave202 Trance. Ähnlich sieht es bei den Love Mobile aus. Von den 30 Wagen sind nur gerade drei mit Trance unterwegs, also genau 10%. Die restlichen 90% spielen alle anderen Stilrichtungen und Strömungen der Elektronischen Musik. Die Offical Compilation erscheint seit bald 10 Jahren als House-, resp. House& intl. Dance-Compilation.

San Marco: Ich finde die Street Parade lebt am aktuellen Clubgeschehen vorbei. Diese ganzen Trance-Geschichten entsprechen nicht dem Groove den Zürich zurzeit lebt und den die Stadt in die Welt hinaus trägt. Alex Flach: In Zürich hat Trance schon keinen allzu grossen Stellenwert mehr, aber wenn man die internationalen DJ-Rankings anguckt rangieren die Trancer immer noch ganz oben, nicht? San Marco: Schon. Aber die Street Parade ist aus der Zürcher Clubszene heraus entstanden und sollte diese daher auch besser

Alex Flach: Meinen wir das nicht nur, weil wir es uns hier beinahe ZU gemütlich eingerichtet haben und die Szenen in anderen CH-Städten gar nicht wirklich zur Kenntnis nehmen? Lukas Hess: Samim ist ein gutes Beispiel. Sobald die Karriere eines Zürcher DJs so richtig in Fahrt kommt ist er weg und in Berlin. Das ist sehr häufig zu beobachten. Das liegt daran, dass wir nicht über die Struktur einer Stadt wie Berlin verfügen; wir haben zwar coole Clubs, eine organisierte Community, aber dennoch ist das Ganze im Vergleich zu Städten wie Berlin eher beschaulich.

HTTISCH repräsentieren. Dieser Missstand hat wohl auch dazu geführt, dass sich mittlerweile viele Clubs von der Street Parade abgewendet haben. David Cappellini: Meiner Meinung nach ist die Street Parade immer noch die wichtigste Plattform für das Zürcher Nachtleben im Ausland – ansonsten findet es (das Zürcher Nachtleben) ja international nach wie vor nur in einem gewissen Rahmen Beachtung. Nicola Schneider: Ich finde schon dass unsere Clublandschaft im Ausland beachtet wird. 100 Besonders in Deutschland. 95

Daniel Szakats: Es gibt keinen Zürcher Star-DJ der auch im Ausland als solcher 75 wahrgenommen würde. San Marco: Wenn man beispielsweise Samims Karriere anschaut kann man das nicht so 25 sagen, finde ich. 5 Daniel Szakats: Aber auch er spielt

Noch immer ist die Zürcher Clubszene eingeladen, sich mit Love Mobiles an der Street Parade zu präsentieren. Leider sind die Clubs an diesem Wochenende mit ihren eigenen Kommerz, sprich Fette Parties mit Voller Hütte beschäftigt und empfinden es als zu aufwändig, ein LoMo zu bauen.

Sandro Bohnenblust: Wir sind mit unseren paar hunderttausend Einwohnern ja auch nicht eine Metropole wie Berlin. Dennoch ist die Qualität der hiesigen Szene extrem hoch, man denke doch nur mal an Labels wie die Drumpoet Community oder Cityfox. Wir haben hier auf engstem Raum sehr viele gute Sachen. Ich bin auch der Meinung, dass deren Output im Ausland sehr wohl wahrgenommen wird. Alex Flach: Hat die Street Parade mit diesem Output, auch im House-Bereich, überhaupt noch etwas zu tun?

Sandro Bohnenblust: Die Street Parade ist Mainstream. „Elektronische Dancemusic“. Aber mit House und Techno hat das nicht mehr allzu viel zu tun. Die Street Parade wurde im Laufe der Jahre von einer Techno Parade zu einer Trance Parade und schlussendlich zu einer Mainstream Parade – auch wenn vereinzelte Lovemobiles noch immer guten Sound bieten. Guten House und Techno findet man heute vor allem nach der Parade an den Afterpartys in den Clubs.

Das stimmt doch überhaupt nicht! Wir haben Minimal, NuRave und Fidget programmiert, als das im besten Fall im Superzero oder im Hive bei ein paar hundert Leuten ein Thema war. Natürlich gibt diese eine Bühne mit Superstars und Internationaler Dancemusik. Daneben stehen aber sechs weitere Bühnen, die von Underground bis zur gepflegten Clubmusik alles beinhalten. Das selbe gilt für die Love Mobiles. Christian Klinner: Darum gehen ja viele Leute erst gar nicht mehr an die Street Parade sondern direkt in die Clubs. Zumindest das Zürcher Publikum. Daniel Szakats: Auf den verschiedenen Stages sind immer wieder mal Acts zu hören, die mir sehr gut gefallen. Die Stimmung bei diesen Stages ist ebenfalls stets hervorragend. Ich habe da mal einen Opener gespielt vor drei Jahren und ich bin der Meinung, dass der Street-Parade-Spirit der Anfangsjahre immer noch da ist. Bei uns, die schon lange dabei sind, vielleicht nicht so sehr aber bei den Jungen auf jeden Fall. Lukas Hess: Die Stadt hat sich von der Street Parade mehr oder weniger zurückgezogen. Ich finde es schade dass heute beispielsweise ein Hive sagt, dass es für sie keinen Sinn mehr macht ein Lovemobile anzumelden. Eigentlich sollte doch die Street Parade die Zürcher Clublandschaft repräsentieren.

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Sandro Bohnenblust: Es ist ja nicht nur der heute vorherrschende Groove der viele Clubs davon abhält ein Lovemobile zu stellen sondern auch die Finanzierung (ca. 30'000 CHF

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San Marco (Fridas Büxe), Lukas Hess (Der Zoo), Christian Klinner (Ron Orp) für ein Lovemobile) – bei uns alljährlich das zentrale Thema bei der Entscheidung „Lovemobile ja oder nein“.

Da bestätigt sich unser Eindruck, dass es bei den Clubs vor allem ein kommerzieller Entscheid ist. Während früher alle ohne nachzudenken einfach mitgemacht haben, steht für die Zürcher Clubs vor allem die Frage, wie viel es kostet und wie viel rausspringt im Vordergrund. Bei diesem Verhalten der Parade Kommerz vorzuwerfen, ist schon fast heuchlerisch. Oliver Zemp: Ich finde, dass nicht nur die Street Parade nach zwei Jahrzehnten an „Übersättigung“ leidet sondern auch das Zürcher Nachtleben an sich – es gibt zu viele Clubs. Silvio Biasotto: Ich glaube, dass das Überangebot in Zürich die Leute abstumpft. In Städten wie in Basel gibt's nicht so viele erstklassige Ausgehoptionen wie in Zürich. Lukas Hess: Ich finde, dass es nie zu viele Clubs gibt. Es gibt nur schlechte Konzepte. Man darf nicht einfach nur auf die gerade vorherrschende Nachfrage reagieren sondern muss sich was trauen. Man muss mit einem Club oder einem Label seine Überzeugung

ausleben und auch dran bleiben wenn's mal nicht wie gewünscht läuft. Silvio Biasotto: Lukas und Dani, ihr seid doch die jungen Veranstalter an diesem Tisch. Würdet ihr zum jetzigen Zeitpunkt in Zürich einen Club eröffnen oder seht ihr im Dasein des unabhängigen und weitgehend risikolosen Veranstaltertums eure Zukunft? Lukas Hess: Im Gegenteil. Mit unseren Labels „Club-Nomade“ zu spielen ist keine langfristige Option. Zudem schreien „unsere Leute“ förmlich nach einer eigenen Location, weil sie sich von den jetzigen Clubs ignoriert fühlen. Ein eigener Club ist das Ziel Daniel Szakats: Zürich hinkt bezüglich neuer Clubsoundstile oftmals zwei Jahre hinterher. Beispiel Dubstep: Auf der ganzen Welt ist das Genre das grosse heisse Ding zurzeit und hier existiert Dubstep schlichtweg nicht. England ist die grosse Brutstätte für neue Stile aber die Schweizer Szene ist oft zögerlicher bezüglich Annahme von neuen Stilen als jene in anderen Ländern. Oli Zemp: Der Rock ist ja auch elektronischer geworden. Als wir mit Indiependance angefangen haben, wurde versucht, Rock und Elektro zu vereinen. Dann sind immer mehr Acts aufgekommen, die das bereits im Studio tun, wie Justice beispielsweise. Im Prinzip ist deren Sound im Rock angesiedelt und nicht im elektronischen Bereich.

David Cappellini: Wenn man sich das aktuelle Nachtleben in Zürich anguckt, funktioniert aus kommerzieller Sicher derzeit vor allem ein Konzept: Hip Hop gemischt mit House. Wenn ich am Samstag die grösseren Zürcher Clubs besuche, wird meist nur so gespielt. Es ist vielleicht eine gewagte These, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das in Zukunft doch noch ein Thema für die Parade wird - auch wenn sich da so mancher gegen sträuben wird. Bis vor wenigen Jahren waren auch Hip-HopOpenairs kein Thema, dies war für viele gar unvorstellbar. Jetzt gibt's gleich mehrere Genre-Festivals, wie das Openair Frauenfeld beispielsweise. San Marco: Schon, aber die Street Parade als solches ist eine Techno- und HouseVeranstaltung. Die Street Parade ist ein Sprachrohr für diese Genres. Ich mag Hip Hop, bin aber der Ansicht, dass das Genre an der Street Parade nichts verloren hat. Alex Dallas: Für kleine Clubs wie die Zukunft spielt die Street Parade keine Rolle. Wir haben 2010 bewusst ein Dosci-Festival organisiert um eine Alternative für Leute zu bieten, die nicht das Gewohnte hören wollen. Wir sind auf musikalische Mikrokosmen spezialisiert. Um auf Davids Aussage zurückzukommen, dass all die grossen Clubs Hip Hop und House spielen: Die grosse Masse hat schon immer die goldene Mitte gesucht. Die Clubkultur selbst lebt

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THEMA hingegen von der Vielfalt. San Marco: Ich finde, dass die Hauptverantwortung für den Qualitätserhalt im Bereich der Clubmusik bei den Veranstaltern und Clubbetreibern liegt. Wenn ich in unserem Club einen DJ sehe, der einfach ab CD Hits runterleiert, dann wird der von uns nicht mehr allzu viele Bookings kriegen. DJs sollten nicht einfach bloss Jukeboxen sein sondern Künstler, die aus dem Material anderer Produzenten versuchen etwas Eigenes zu kreieren indem sie dieses neu interpretieren. Alex Dallas: Wir Clubs programmieren heute Event-basierend. Jeder Freitag und Samstag ist sehr Event-bezogen. Man bucht einen DJ nur noch einmal im Monat und lässt ihn nur noch zwei Stunden spielen. Wenn man weit zurückblickt und sich beispielsweise die New Yorker Paradise Garage oder einen anderen Pionier-Club anguckt, dann konnte man dort jeden Samstag einen Larry Levan hören der Nicola Schneider (Hive), Oliver Zemp (Abart), Marcel Blaser (Abart) sieben Stunden am Stück aufgelegt hat. Von diesen Leuten muss man lernen, dass man das Publikum nicht einfach nur zubrettern kann; Levan hat den Abend jeweils fein eingeleitet und seine Gäste auch fein wieder landen lassen. Heute ist es oftmals wichtiger ob ein DJ seine Entourage bestehend aus 20, 30 Leuten mobilisieren kann. Es gibt richtig Experimentierfreudigkeit. In den OffSan Marco: Ich wünsche mir, dass die Leute schlechte DJs die jedoch über ein starkes Locations in den 90ern schien mir dieser Mut wieder mehr Wert auf die Musik selber legen Charisma verfügen und deshalb dennoch und eine Party nicht wegen eines Veranstalters zu Ungewohntem stärker. gebucht werden. oder eines Facebook-Hypes besuchen sondern Alex Dallas: Man muss neuen und auch guten weil ein bestimmter DJ da spielt. David Cappellini: Die schlechten DJs lasse ich alten Ideen mehr Zeit geben. Ich wünsche mir jetzt mal weg, aber manchmal muss man sich mehr Hingabe und Geduld. Nicola Schneider: Mein Wunsch geht an die halt auch einfach öffnen, anstatt sich immer nur zu beklagen. Das ist doch ein Widerspruch Behörden: Mehr Toleranz und dass die Oliver Zemp: Ich wünsche mir mehr - und der Coolness-Faktor darf nicht immer im Clubber als Menschen geachtet und nicht Konsumationsbewusstsein bei den Menschen, prophylaktisch als Schwerverbrecher Vordergrund stehen, erst recht, wenn man insbesondere im Bereich der Musik. behandelt werden. Insbesondere bei der sich im gleichen Atemzug beklagt, dass das Polizei hat dieses Umdenken noch nicht Nachtleben nicht mehr funktioniere. Ein stattgefunden. Sandro Bohnenblust: Mehr musikalisches Beispiel? Auch an diesem Tisch sitzen Leute, Know How und zwar auf Seiten der die mit ihren Clubs oder Labels einst nie und Produzenten und DJs, aber auch auf der Seiten David Cappellini: Ich wünsche mir von den nimmer ins 20 Minuten wollten, weil „zu der Clubber. Behörden, dass das Nachtleben mehr Mainstream“, Mittlerweile kriege ich allerkreativen Raum kriegt. Es existiert nur wenig Freiraum für Veranstalter, die etwas Aussergewöhnliches aufbauen möchten – Joel Meier: Ich wünsche mir, dass die Die selbe Situation und Diskussion insbesondere am See und an den Flüssen wäre Zürcher Clubs die Street Parade wieder hatten wir schon 2003/2004. Und auch viel mehr möglich als heute geschieht. als Plattform nutzen statt sie nur immer damals hat sich die Parade gegen den Kommerz zu reden, um dem eigenen Mainstream und für die Elektronische Lukas Hess: Es braucht mehr Clubs und Konzept ein „Antikommerz“-Image zu Musik entschieden. Das soll sich auch in weniger „KMUs“. Das Nachtleben braucht geben. Die Street Parade investiert sehr Zukunft nicht ändern. dringend wieder frische und unkonventionelle viel in ein gutes Programm, in die Ideen. aktuelle Clubmusik und Nachwuchsdings längst auch von denen Newsletter und künstler. Und die Street Parade hat Christian Klinner: Mehr Vielseitigkeit. Die die Bitte um eine redaktionelle damit in all den Jahren kein Geld 100 Leute sollen wieder lockerer werden. Eine Berichterstattung. Ein perfektes Beispiel verdient. Die Street Parade ist eines der entspanntere Atmosphäre würde dem dafür, dass man sich öffnen kann und Idealistischsten Konzepte, das das 95 Nachtleben sehr gut tun. Aber das gilt nicht trotzdem noch über Credibility verfügt, ist Zürcher Nachtleben hervorgebracht hat. nur für Zürich sondern für diverse andere auch Kalabrese, der jetzt unter anderem bei Zürich darf stolz darauf sein. 75 Grossstädte. dieser MTV-Kampagne mitwirkt. Kurz: Anstatt zu nörgeln, muss man sîch manchmal halt Daniel Szakats: Ich würde musikalisch gerne auch einfach ein stückweit verkaufen öfter überrascht werden. Der Sound in den respektive vermarkten, um bestehen zu 25 Clubs ist oftmals zu vorhersehbar – ich finde können Kala hat dies verstanden, und lässt das langweilig. sich dabei auch nicht von der, oftmals von 5 Neid getriebenen, Szene verunsichern. Silvio Biasotto: Ich wünsche mir mehr

Wünsche für die Zukunft?

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STYLE WASSER IST EINFACH KÜHLER Wie oft kauft man sich etwas bei H&M und sieht auf dem Nachhauseweg gefühlte zwölf Personen, die dasselbe tragen? Zu oft. Und jetzt stellen Sie sich vor, Ihr Street-Parade-Outfit hing bis vor kurzem noch an einem der Schwedenbügel. Wie viele Personen werden da wohl dasselbe tragen? Eben. Ein Outfit der anderen Sorte gibt es bei AquaByAqua. Insbesondere die poppigen Kleider und überhohen Plateauschuhe haben es uns angetan. Mag sich noch wer an die Buffalos erinnern? Es wird Zeit, die vom Estrich zu holen, abzustauben und schwarz anzusprayen. In Kombination mit einem der AquaByAqua-Kleider ein garantierter Hingucker. (röhr)

Yori Dress: CHF 160.—

Trend Juli: Street Parade Die Street Parade ist ein buntes Treiben und um darin nicht unterzugehen und trotzdem noch mit Stil hervorzustechen, gibt's hier den Street-Parade-Style-Guide für tanzwütige Fashionistas. Basis des Outfits sind die äusserst bequemen und vor allem flachen (!!) Plattform-Sohlen der Schuhe, die dem Stundenlangen vor der Bühne tanzen nicht im Wege stehen. Passend dazu ein Lederdress, der garantiert neidvolle Blicke auf sich zieht – vor allem von der Hausfrauengruppe nebenan, die sich dachte, im farbenfrohen Tanga-Körperfarben-Ensemble inklusive passender Federboa aufzutauchen, wär ne tolle Idee gewesen. Das wichtigste Item an diesem Outfit ist aber der stylische Rucksack, in dem sich sämtliche Utensilien zum unbeschwerten Partyvergnügen verstauen lassen. Inklusive dem praktischen Regenmantel mit grosser Kapuze. (kätt)

Schwarzes Lederkleid mit Nieten von Topshop CHF 210.—

Suebee-Platforms von Jeffrey Campbell Erhältlich über Solestruck.com, CHF 115.—

Rucksack von Homemade Erhältlich bei Streetfiles, CHF 149.—

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Regenmantel mit Kapuze Erhältlich zum Beispiel bei ASOS, CHF 70.—

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STYLE

I BET THAT DOESN'T LOOK GO

20 Jahre Street Parade sind auch 20 Jahre Menschen auf der Strasse mit teilweis (die stehen in unserer Redaktion gleich neben der Kaffeemaschine) nach den mer sich die Tänzer und Steher an der Street Parade Freunde und Feinde machten un Neunzigern“-Skala. (rec) THE WORLD WAR I

Frühe bis Mitte 90er Zugegeben, wenn Menschen lange unter heisser Sonne tanzen, fangen sie irgendwann mal an zu riechen. Für einige Ur-Raver scheinbar Grund genug, postapokalyptische Mittel einzusetzen.

THE INFANT

Späte 90er, frühe 00er Da fühlten sich viele wohl wie neugeboren, doch liessen sie glücklicherweise Mutti zu Hause vor dem Fernseher. Sonst hätten sich einige Modeopfer womöglich gar noch die Brust geben lassen.

THE JAPANESE TOURIST

THE PRINCESS

Mitte bis späte 00er Die Zahl der Prinzessinnen an einer Street Parade wird vielleicht nur noch von derjenigen während einer Vollversammlung des Walt-Disney-Universums übertroffen. Und nein, Kartonkronen aus dem Burger King haben nicht denselben Niedlichkeitseffekt.

Späte 90er, späte 00er Die Grenzen einer Street Parade zum ausgelassensten ChirurgenKongress der Welt sind optisch manchmal fliessend. Jedoch zeigt der Trend in diesem Jahr weg von der Angst vor Luft und hin zu der Angst vor Sojasprossen.

THE FLOWER POWER

Mitte 90er bis frühe 00er Ob als potthässliche Plastikbrosche oder als richtiges Blümchen dem Bauer vom Feld gemopst: Das Goldköpfchen war über Jahre Stammgast, bis das Regenwetter der jüngsten Ausgaben den Hype ertränkte.

THE CONSTRUCTOR

Frühe bis späte 90er Bauarbeiter? Check. Doch was ist mit dem Polizisten, dem Indianer, dem Cowboy, dem superbeschnauzten Lederbiker? Die haben es zwar alle auch an die Parade geschafft, doch nichts verkrebst die Augen ärger als dieses „Überfahr mich nicht“-Orange.

THE MARK SPITZ

Frühe bis späte 90er Bei der Goggles-Auswahl besteht ein schmaler Grat, der zwischen retrofuturistischem Steampunk-Chic und „Schwimmer, der bei den Olympischen Spielen in voller Kleidung antritt“Deppenoutfit entscheidet.

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THE VIKING

Späte 90er bis späte 00er Als würde man eine Wikingerinvasion mit dem Christopher Street Day kreuzen, stampften diese Wuchttreter in der Vergangenheit oft und bunt über den Asphalt. Tanz, Wickie, tanz!

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STYLE

GOOD ON THE DANCEFLOOR

teilweise grenzwertigem Schmuckwerk. Wir gruben in unseren Style-Archiven den merk-/denk-/verabscheuungswürdigsten Gimmicks und Trends, mit denen chten und messen ihren Gaga-Faktor anhand der patentierten „Marusha in den THE BLING

THE FISHERMAN

Mitte 90er bis späte 00er Glow with the flow: Dieses leuchtende Beispiel fand sich auch dann noch in TeenieHosentaschen, als das letzte Tamagotchi schon längst seinen finalen Pieps ausgehustet hatte.

Mitte 90er bis späte 00er Von führenden Stripperinnen Osteuropas empfohlen: Kurz vor der Street Parade werfen die Fischer jeweils ihre bunten Neonnetze aus und ziehen wahllos Frauen aus dem Wasser. Egal ob 50-jährige Hausfrau oder 14-jährige Gummibärli-Trinkerin.

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THE KANYE

Späte 00er Obwohl diese SonnenEnde 90er bis späte 00er brillen aussehen wie die Der Honolulu-Hardstyle ist Fensterläden eines nicht mehr von den Hälsen perversen Spanners, angeschwipster Kantibasieren sie eigentlich auf schülerinnen wegzudenken. einem Design der Eskimos. Daran hat auch die TatUnd Eskimos, die sind doch sache nichts geändert, voll cool. Oder? ODER? dass aus Blümchen Jasmin Wagner wurde.

THE HULA

THE MICHAEL JACKSON

Mitte bis späte 90er Ein weisser Handschuh macht zwar noch lange keine heisse Sohle, doch immerhin bleiben auch keine Fingerabdrücke zurück. Und vielleicht entdeckte so mancher Pantomime seine Berufung erst, als er im Rausch nach unsichtbaren Fliegen griff.

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THE POLICE OFFICER

Frühe bis Mitte 00er Und manchmal klang es einfach wie beim brutalsten Fussballspiel aller Zeiten. Doch statt rote und gelbe Karten gab es höchstens ein blaues Auge von jenen, die eigentlich wegen den Beats und Bässen gekommen waren.

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THE CHICKEN EXODUS

Späte 90er bis späte 00er Das Beispiel Hulk Hogan lehrt uns, dass es auch für 58-jährige Glatzköpfe völlig okay ist, eine Federboa zu tragen, sofern es ihnen hilft, den Unterhaltszahlungen für die Ex-Frau nachzukommen.

THE WET WET WET

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Späte 90er bis Mitte 00er Es gibt zwei Sorten von Menschen, die an der Street Parade Wasser lassen und jene mit Wasserpistolen sind die unproblematischeren. Es ist trotzdem davon auszugehen, dass drei von vier Ü40-Grüsel sind auf der Jagd nach Mädchen in weissen Shirts.

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THE GEISHA

Mitte 90er bis späte 00er Ob nach dem Sex mit Japans blutdurstigsten Shoguns oder während dem Cüpli auf dem Partysan-Boot: Der Fächer sorgt zuverlässig für eine frische Brise auf den Teints hübscher Damen.

THE JOHN WAYNE

Frühe bis späte 00er Nichts schreit lauter „TECHNO!“ als die Kopfbedeckung amerikanischer Kuhhüter, deren Freizeit aus Kautabakspucken und Indianer-unter-den-TischTrinken bestand. Ausser vielleicht unter den Tisch getrunkene Indianer.

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Alexander Ridha steht seit 2005 an der Spitze der europäischen Labelbosse. Mit Boys Noize Records hat sich der 29-jährige Berliner einen Namen gemacht, der so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht. Immerhin bleibt er mit seinem gleichnamigen DJAlter-Ego immer brav up-to-date und bespielt die grossen Bühnen von Australien bis Zimbabwe und legt auch in diesem Sommer an der Street Parade einen Boxenstopp ein. Grund genug für uns, den Style des jungen Produzenten-Genies genau unter die Lupe zu nehmen. (kätt)

BOYS NOIZE Lederjacke von Topman CHF 150.—

Boys-Noize-Shirt von boysnoize.com CHF 30.—

Nike Air Vengeance Vintage CHF 110.—

AFM Powder Turn von Swatch CHF 50.—

Joey Colordrive Black Jeans von April77 Erhältlich zum Beispiel bei The Gloss, CHF 100.—

Designer wie keiner Kopf 15:

Jeremy Scott Wer Katy Perry, Rihanna und Beyoncé lieber einkleidet als auszieht, mit dem kann etwas nicht ganz stimmen. Wenn's aber so schnittig aussieht wie bei Jeremy Scott, ist es verzeihbar. Nebst den genannten Schönheiten hat er noch mehr oder weniger Schöne eingekleidet (Björk, Uffie, Madonna). Und auch vor Männern (Lil Wayne, Justin Timberlake, Paris Hilton) macht der Amerikaner nicht halt. Selbst Miss Piggy kam in Genuss seines Talents, nachdem sie bekannt gab, dass Jeremy Scott ihr Lieblingsdesigner sei. Und spätestens als Scott für Adidas eine Kollektion entwarf, sind seine beflügelten Designs auch für Non-Stars zu haben. Mit seiner ikonisierten Bildsprache und der Liebe zu humoristischen Prints schaffte Scott es, den Zeitgeist des New-Rave und Indietronic einzufangen und ihn in der Haute Couture zu etablieren. Kleines Detail am Rande: Jeremy Scott war der erste Designer, der auf dem Frontcover eines Modemagazins, in dem Falle I-D, abgelichtet wurde und dabei seine eigene Kollektion trug. (röhr)

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STYLE

KITSUNÉ Oh là là statt Bumm bumm bumm Gildas Loaëc ist einer der beiden Gründer des französischen Musikund Mode-Labels Kitsuné. Wir sprachen mit dem ehemaligen Manager von Daft Punk unmittelbar vor seinem DJ-Set im Zürcher Hive über den Beginn, den Werdegang und die Zukunft des wohl einflussreichsten Plattenlabels Europas. (kätt) Das Label Kitsuné wurde 2002 gegründet und konnte sofort einen Raketenstart in Sachen Beliebtheit hinlegen. Jetzt, neun Jahre später, steht das Label immer noch und ist weiterhin erfolgreich. Aber denkst du, Kitsuné hat immer noch denselben Stand und Einfluss auf die europäische Musikszene wie zu Beginn? Ich weiss, dass wir uns in letzter Zeit ein wenig ausserhalb der Clubszene bewegt hatten, in der wir eigentlich vor neun Jahren begannen. Wir konzentrierten uns mehr auf Bands und Livekonzerte unserer Artists wie Two Door Cinema Club statt auf DJs und Produzenten. Der langsame Rückzug aus der Dance-Musik schien uns aber gut getimet, als die New-Rave-Welle, die wir ja mit den Klaxons mitausgelöst hatten, immer weiter ausartete. Die Tracks wurden härter, schneller und plötzlich war der Markt völlig übersättigt. In dieser Zeit stiegen wir wieder auf das Livemusik-Pferd auf und siehe da – der IndieElectro feierte ein kleines Comeback, House-Musik ist wieder gross und auch Techno ist erneut angesagt. Wir haben die Ära der knüppelharten Elektrotracks erfolgreich hinter uns gebracht und es ist wieder Zeit für chicen französischen Kitsuné-Sound (lacht).

Nun ist Kitsuné ja nicht nur ein Plattenlabel, sondern auch in der Mode tätig. Wie kam es dazu? Mein Geschäftspartner und ich waren mit Daft Punk in Japan. Als wir dort in einer freien Stunde durch die Strassen spazierten, sind uns immer mehr leere Geschäftsflächen aufgefallen, für die uns sofort tolle Ideen kamen, wie man diese füllen könnten. So kamen wir zu dem Schluss, dass es doch sinnvoll wäre, gute Musik und qualitativ hochwertige Kleidung zu kombinieren, da beides viel Kreativität braucht. Zurück in Paris machten wir uns dann sofort daran, die erste Kollektion unter Dach und Fach zu bekommen und heute verkaufen wir unsere Linie in die ganze Welt.

Welche Einflüsse bezieht ihr für eure Kollektionen? Es ist auffallend, dass in jeder Saison der Preppy-Look, also der legere College-Look, neu aufgegriffen wird. Wir beziehen unsere Inspiration hauptsächlich aus der Musik. Vor allem die frühen 50er und 60er Jahre haben es uns sehr angetan. Die Kleidung sollte vor allem bequem und angenehm zu tragen sein, daher achten wir Was plant Kitsuné musikalisch in nächster Zeit? sehr auf qualitativ hochwertige Stoffe und gute Verarbeitung. Ausserdem Zuerst releasen wir eine Compilation von den Brasilianern The Twelves, wollen wir klassisch und zeitlos bleiben, so zeitlos wie unsere die sehr discolastig sein wird. Ausserdem arbeiten wir mit einer Band Compilations eben (lacht). Der Preppy-Look ist eben so ein immer namens Is Tropical, mit der wir gerade ein Video abgedreht haben, das wiederkehrender Trend, der irgendwie nie ganz weg geht. So bleiben wir auch bald released werden soll. Is Tropical wird ganz gross, das weiss ich up-to-date, ohne gekünstelt oder gewollt zu wirken und wir können jetzt schon. Sie haben eine sehr clevere Art, ihre Musik zu arrangieren viele Leute gleichzeitig zufriedenstellen, anstatt nur eine einzige und die Gefühle und Impressionen auf der Bühne rüberzubringen. Da Zielgruppe. steckt viel Potential dahinter! ► kitsune.fr

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ARTS

C-LINE aka CÉLINE QUADRI

Parade Of The Living Dead mit Jö-Effekt Die skurrilen Figuren lachen mit niedlich-grotesken Mienen vom Love Mobile herunter. Die einen sind gelb, andere blau, wiederum andere grün. Gross und klein, dick und dünn, mit Sternen und Herzen in den Augen. Die skizzierte Menge im Hintergrund könnte geradewegs aus einem Drogentraum von Johnny Depps Charakter aus „Fear And Loathing In Las Vegas“ entsprungen sein. Aber gleichzeitig wirkt sie auf eine schräge Art und Weise lieblich und sympathisch. Das offizielle Plakat der diesjährigen Street Parade verkörpert im künstlerischen Aspekt humorvoll die Charakterzüge Toleranz und Respekt: Jeder soll in der Techno-Szene akzeptiert werden, unabhängig von seiner Hautfarbe oder seiner Herkunft. Ob er nun sternförmige, herzförmige oder einfach nur tellerförmige Pupillen hat. Und dennoch will sich keiner so viele Substanzen rein pfeffern, dass er anschliessend die Partymenge visuell so wahrnimmt, wie sie auf dem Plakat dargestellt wird. „Night Of The Living Dead“ lässt grüssen. Strassentauglich Das Street-Parade-Kunstwerk entstammt aus dem Malstift der 30-jährigen Céline Quadri. Die in Bern geborene Künstlerin hat sich mit ihrem Alias „C-Line“ nicht nur in der Schweiz einen Namen gemacht. In der Berliner Urban Art Szene ist die junge Dame seit 2005 erfolgreich im Geschäft und präsentiert ihre Werke in verschiedenen Galerien, Design-Stores und Ausstellungen. Nachdem die Jungdesignerin 2007 noch schnell den „Passion Is Fashion“ Contest des Kultlabels Pussy Deluxe gewonnen hatte, zog sie wieder aus der deutschen Hauptstadt weg und liess sich in Zürich nieder. Schon vor diesem Tapetenwechsel hatte sie damit begonnen, für die Modemarke Carhartt T-Shirts zu kreieren. Diese Tätigkeit setzte Céline auch 2008 fort und entwarf unter anderem die Herbst/Winter Kollektion. Nach einigen Einzelaufträgen von renommierten Kunden, kunstvollen, legalen Wandbemalungen und weiteren Ausstellungen folgte dann der Durchbruch in ihrer Karriere: Das Plakat-Design und die Visuals zum zwanzigjährigen Bestehen der Street Parade. Also machte sich die StreetArt-Künstlerin an die Arbeit und tat das, was sie am besten kann: Das Erschaffen von ausdrucksstarken Motiven und aussagekräftigen Figuren. Welche Aussage? „Party!“, dänks. (gor)

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PARTYS

LETHARGY

Rote Fabrik, 12. – 14.8., ab 20:00 mit Detroit Grand Pubahs, Drums Of Death, T.Raumschmiere, The 2 Bears u.a. In einer Zeit, in der sich Techno noch nicht als Musikkultur etabliert hatte und die Mehrheit der Zürcher Jugend es bevorzugte, sich an Grunge-Konzerten gegenseitig Gitarren auf den Köpfen zu zertrümmern, wurde ein Event geboren, der in die Geschichte der Schweizer Technopartys eingehen sollte. Die ursprüngliche Idee der Gründer war es, einen Gegenpol zur Street Parade zu schaffen; qualitativ hochwertige Tanzmusik abseits vom Mainstream, ohne Sponsoren und dem ganzen andern massentauglichen Blabla. Und welche Location eignete sich dazu besser als das Indie-Kulturzentrum Rote Fabrik? 1994 ins Leben gerufen, fand die damals noch unter dem Namen „Gigantomania 3.5“ stattfindende Zwei-Tages-Party grossen Anklang bei der elektronischen UntergrundSzene. Auf den Namen „Lethargy“ kam man erst später, als augenzwinkerndes Pendant zur kommerziellen Energy-Party: die Lethargie, eine Form der Bewusstseinsstörung, die nur mit stimulierenden Substanzen behandelt werden kann, mit Musik als Lebenselixier und einer Handvoll Amphetamine. Zusammen mit der Szene begann auch die Party zu wachsen. Gestaltung und Technik wurden ständig aufwändiger, Radios sorgten für Live-Übertragungen und bereits 1996 war die Lethargy nach Mitternacht restlos ausverkauft. Doch ungeachtet dieser Popularität hat die Techno-Sause über all die Jahre hinweg nie ihren aussergewöhnlichen Charakter verloren. So auch dieses Jahr nicht, wenn wieder experimentelle Künstler das rote Backsteingebäude mit ihrer anspruchsvollen Instrumental-Musik zum Beben bringen. Einer dieser Live-Acts ist das HouseProduzenten-Duo Detroit Grand Pubahs. Die beiden Amis aus Eminems Heimatstadt lassen gekonnt Funk mit Minimal-BootyTechno verschmelzen. Apropos verschmelzen: Die offenherzige Zurschaustellung von erotischen Schweinereien in ihren Videos hat schon den ein oder anderen christlichen Fundamentalisten zur Selbstkastration gezwungen. In diesem Sinne: „Funk All Y'All“! (gor)

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DOSCI FESTIVAL

Zukunft, ab 24:00 mit Kathy Diamond, Lexx, Alex Dallas, Ron Shiller Eine Verwandtschaft mit unserem 724-GründeMann ist auszuschliessen. Nichtsdestotrotz ist Kathy Diamond im bunten Street-ParadeAfterparty-Dschungel ein hell funkelndes Geheimtipp-Juwel. Die Wahl-Londonerin hat die Stimme und den Funk einer 70s-Disco-Queen, steht aber musikalisch mit jedem Zeh im 21. Jahrhundert. Übrigens: Die Zuki startet bereits am Donnerstag vor der Parade das Dosci Festival mit Marcel Vogel aus Amsterdam an den Decks und freiem Eintritt. (rec)

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Frieda's Büxe, ab 24:00 mit Sweet'n'Candy, Mike Shannon, San Marco u.a. Es rappelt in der Kiste, äh, Büxe zum Street-Parade-Wochenende. So bittet Sweet'n'Candy am Samstag auf die Tanzfläche. Nein, hierbei handelt es sich nicht um die neusten Gspönli von Charlie Sheen sondern um den Berliner Rico Henschel. Dessen Minimal-House-Produktionen, Remixes und Sets haben den 31-Jährigen längst zu einem der gefragtesten Acts des Genres gemacht. Und wer am Sonntag noch die Puste für eine Ehrenrunde hat, sollte ebenfalls ausbüxen, dann nämlich übernimmt das formidable Label Cityfox den Laden. (rec)

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ELECTRIC CITY

Maag Event Hall, ab 21:00 mit Adam Beyer, DJ Rush, Der Dritte Raum, Round Table Knights u.a. Wenn wir uns so die Frisuren der Headliner ansehen, sind wir uns ziemlich sicher, dass die Electric City in der Maag Event Hall eine richtig glatte Sache wird. Nachdem im vergangenen Jahr vor allem die Pressluftbohrer von der Hardbrücke und die Baukräne um den Prime Tower für ordentlich Bumm'n'Knarz gesorgt haben, bebt es nun aus dieser Gegend wieder anständig: Das Festival feiert mit üppigem Line-up, vier Floors und Openair-Zone seinen Einstand in Zürich. Und wer beim Frischmachen in der Dusche ausgerutscht ist und unverhofft doch nicht hin kann: keine Bange. Dank Plastic Toys Records erscheint zum Event auch noch eine Vinyl-EP, damit Sie die Party in der eigenen Stube nachholen oder wiederaufleben lassen können. Für alle anderen, hier drei der (Glatz-)Headliner. (rec)

DJ Rush

Zufälle gibt's. DJ Rush nennt seinen Musikstil wie wir unsere Sexskills einer neuen Barbekanntschaft beschreiben: Hard-Energy. Wir kriegen danach meist eine Ohrfeige, DJ Rush dagegen schrieb Technogeschichte. Der Amerikaner war dabei, als in Chicago gerade das Fundament für die Houseszene gelegt wurde und machte sich nach erfolgreicher Pionierarbeit auf, auch den Rest vom Globus mit Techno der härteren Gangart zu beschallen. Darauf ein High-Five. Aber bitte nicht schon wieder ins Gesicht!

Der Dritte Raum

Adam Beyer

Drückt man seinem Idol das eigene Demotape in die Hand, ist das meist ein peinlicher Moment für alle Beteiligten. Manchmal lohnt es sich aber. So wie bei Andreas Krüger, der sein Glück bei Sven Väth versuchte und prompt bei dessen Label Harthouse gesignt wurde. Mittlerweile zählt Krüger mit seinem Pseudonym Der Dritte Raum zu den abenteuerlichsten Live-Acts von Techno-Deutschland. Verstärkt durch Ralf Uhrlandt improvisiert Krüger mit seinen VintageMaschinen hypnotischen Techno, dem selbst eine Klarinette im Track „Swing Bopp“ nichts anhaben an.

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„Make you dance, make you jive, having the time of your life“: Ja, davon verstehen die Schweden was, auch wenn sie dabei mal nicht die „Dancing Queen“ besingen. Adam Beyer ist der Dünger, ohne den seine Heimat Stockholm womöglich nie zur blühenden Techno-Metropole von heute geworden wäre und die Swedish House Mafia lediglich Mixtapes aus dem eigenen Kofferraum verscherbeln täte. 15 Jahre dauert Beyers Siegeszug nun schon an und weitet sich mittlerweile auch auf die Housefloors aus. Dort soll schliesslich auch gedancet und gejivet werden.

CITY LIGHTS RELOADED Papiersaal, ab 22:00 mit Antix, The Flying Mustards, D-Nox, Tomcraft u.a.

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Dass Zürich regelmässig in Sachen Tech- und Progressive-House ein Licht aufgeht, dafür sorgt das Label City Lights. An der Street Parade will die von DJ Santosh Khan ins Leben gerufene Party erst recht nicht im Dunkeln tappen und knipst deshalb im Papiersaal die Discoleuchten an. Unter anderem gibt es Besuch von D-Nox, der jüngst seine Homebase von Berlin nach Buenos Aires verlegt hat, aber eigentlich ohnehin die ganze Zeit um den Globus jettet und dj-settet. Ebenfalls am Start, nebst den City-Lights-Residents: Tomcraft aus München und die Lokalhelden The Flying Mustards. Bisschen von weiter anzureisen haben Antix aus Neuseeland. Die beiden Brüder Hayden und Barton Strom operieren auch unter den Pseudonymen Fiord und Triangle. Der musikalische Zuständigkeitsbereich von Antix besteht jedoch aus sphärischem Minimal und Progressive-House, der schon auf der ganzen Welt für müde, durchgetanzte Knie gesorgt hat. (rec)

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PARTYS PARTYS

INDIEPENDANCE INDIEPENDANCE MEETS MEETSNEONIZED NEONIZED Abart, Abart, abab 23:00 23:00 mit mit Hey Hey Today!, Today!, Fukkk Fukkk Offf, Offf, The The Sexinvaders, Sexinvaders, The The Stereo Stereo Youth Youth u.a. u.a.

Wenn Wenn zwei zwei so so richtig richtig fette fette Mächte Mächte miteinander miteinander verschmelzen, verschmelzen, spricht spricht man man gerne gerne von von einer einer Elefantenhochzeit. Elefantenhochzeit. Aber Aber eine eine solche solche stellen stellen wirwir uns uns imim wortwörtlichen wortwörtlichen Sinne Sinne dann dann doch doch sehr sehr unästhetisch unästhetisch und und träge träge vor. vor. Wenn Wenn also also nach nach derder Street Street Parade Parade diedie überaus überaus famosen famosen Labels Labels Indiependance Indiependance und und Neon Neon fürfür eine eine Afterparty Afterparty zusammen zusammen spannen, spannen, sollte sollte man man dasdas vielmehr vielmehr alsals einen einen One One Night Night Stand Stand derder Königstiger Königstiger bezeichnen. bezeichnen. Mit Mit derder Indiependance Indiependance hathat sich sich dasdas ansonsten ansonsten aufauf Rock Rock getrimmte getrimmte Abart Abart sehr sehr erfolgreich erfolgreich derder Electro-Szene Electro-Szene geöffnet, geöffnet, während während diedie Neon Neon mittlerweile mittlerweile zurzur Donnerstagnacht Donnerstagnacht imim Hive Hive gehört gehört wie wie Aspirin Aspirin zuzu einem einem Glas Glas Wasser. Wasser. AnAn derder Indiependance Indiependance meets meets NEONized NEONized kriegen kriegen diedie Resident-DJs Resident-DJs derder Labels Labels Verstärkung Verstärkung von von Vertretern Vertretern derder Parade'schen Parade'schen Future Future Stage Stage und und Hey Hey Today! Today! akaaka Raik Raik Krause. Krause. Der Der teilt teilt sich sich in in Hamburg Hamburg einein Bunkerstudio Bunkerstudio mitmit Digitalism Digitalism und und veröffentlichte veröffentlichte bereits bereits Tracks Tracks fürfür Kitsuné, Kitsuné, Bang Bang Gang Gang oder oder Tigas Tigas Schuppen Schuppen Turbo. Turbo. Ausserdem Ausserdem kam kam 2010 2010 kaum kaum einein DJDJ mitmit innigem innigem Bedürfnis Bedürfnis fürfür volle volle Tanzflächen Tanzflächen anan Krauses Krauses „Talk „Talk ToTo Me“ Me“ vorbei. vorbei. Eine Eine solche solche istist somit somit also also auch auch anan diesem diesem Abend Abend garantiert. garantiert. (rec) (rec)

MAINSTATION MAINSTATIONVS. VS. HIT HITATTRACTION ATTRACTION

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Exil, Exi mit mit Ta

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X-TRA, X-TRA, abab 22:00 22:00 mit mit Avicii, Avicii, Mord Mord Fustang, Fustang, Chris Chris Lake Lake u.a. u.a.

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95 Hive, Hiv mit mit O

Wie Wie jetzt? jetzt? Gibt Gibt es es imim X-TRA X-TRA wieder wieder U-16-Partys? U-16-Partys? Nein. Nein. Der Der Bub, Bub, derder ausschaut, ausschaut, alsals würde würde ihnihn seine seine Mutter Mutter zum zum Club Club fahren fahren und und wieder wieder abholen, abholen, istist Avicii, Avicii, doch doch schon schon 2121 Jahre Jahre altalt und und bereits bereits eine eine derder ganz ganz grossen grossen Nummern Nummern imim internationalen internationalen Progressive-House-Zirkus. Progressive-House-Zirkus. Und Und auch auch wenn wenn dann dann halt halt diedie Mädchen Mädchen kreischen, kreischen, alsals würde würde hinter hinter dem dem DJ-DJPult Pult einein Glücksbärchi Glücksbärchi kleine kleine Ponys Ponys aushusten: aushusten: Auch Auch in in ihrer ihrer zweiten zweiten Club-Ausführung Club-Ausführung istist diedie Mainstation Mainstation imim X-TRA X-TRA viel viel gemütlicher gemütlicher alsals damals damals amam Zürcher Zürcher HB, HB, alsals sich sich betrunkene betrunkene Eingeborene Eingeborene mitmit abgebrochenen abgebrochenen Flaschenhälsen Flaschenhälsen Death-Matches Death-Matches lieferten. lieferten. (rec) (rec)

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Insbes Insb Haupt Hau treust treu 25 noch noc zucke zuc 5 Track Trac macht mac 0

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PARTYS PARTYS

MOVING MOVINGCITY CITY

Komplex Komplex 457, 457, abab 21:00 21:00 mit mit Carl Carl Cox, Cox, Chris Chris Liebing, Liebing, Cristian Cristian Varela, Varela, Robert Robert Babicz Babicz u.a. u.a. Zur Zur achten achten Ausgabe Ausgabe hathat diedie Moving-City-Party, Moving-City-Party, höhö, höhö, gemoved. gemoved. Statt Statt wie wie bisher bisher aufauf dem dem Maag-Areal Maag-Areal wird wird neu neu imim Komplex Komplex 457 457 abgefeiert abgefeiert und und zwar zwar schon schon einen einen TagTag vorvor derder Parade: Parade: Boys Boys Noize, Noize, Housemeister Housemeister und und andere andere drehen drehen eine eine Aufwärmrunde, Aufwärmrunde, bevor bevor dann dann amam Samstag Samstag mitmit Carl Carl Cox Cox und und Chris Chris Liebing Liebing zwei zwei derder ganz, ganz, ganz ganz grossen grossen Namen Namen diedie PlattendeckPlattendeckherrschaft herrschaft übernehmen. übernehmen. Zweiterer Zweiterer zählt zählt längst längst zuzu den den erfolgreichsten erfolgreichsten und und umtriebigsten umtriebigsten Techno-DJs/Produzenten Techno-DJs/Produzenten Deutschlands. Deutschlands. Und Und zuzu ersterem ersterem lesen lesen SieSie weiter weiter vorne vorne imim Heft Heft noch noch einein paar paar Sachen. Sachen. (rec) (rec)

DIE DIEÖSTERREICHER ÖSTERREICHERKOMMEN KOMMEN PART PARTIII III

Exil, Exil, abab 23:00 23:00 mit mit TazTaz & Raketo, & Raketo, DJDJ Trivial, Trivial, Paul Paul Österreiche Österreiche r r

DaDa maulen maulen so so viele viele Zürcher Zürcher ständig ständig über über diedie stete stete Zuwanderung Zuwanderung hochqualihochqualifizierter fizierter Deutschen, Deutschen, dass dass siesie diedie andere andere Grenze Grenze völlig völlig ausser ausser Acht Acht gelassen gelassen haben. haben. Doch Doch jetzt jetzt strömen strömen siesie schon schon wieder wieder herbei, herbei, diedie hyperaktiven hyperaktiven Österreicher! Österreicher! Zum Zum dritten dritten Mal Mal schafft schafft es es dasdas Elektroboogie-Label Elektroboogie-Label in in Form Form von von TazTaz und und Raketo Raketo über über unsere unsere Ostlinie. Ostlinie. Verstärkung Verstärkung hathat sich sich dasdas Team Team von von DJDJ Trivial Trivial ausaus Wien Wien sowie sowie dem dem überaus überaus treffend treffend benannten benannten Paul Paul Österreicher Österreicher geholt. geholt. Dem Dem Kaiser Kaiser gehuldigt gehuldigt wird wird mitmit Beats Beats von von Dubstep Dubstep bisbis Deep-House. Deep-House. (rec) (rec)

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BisBis zum zum Schluss Schluss durchtanzen. durchtanzen.

STRASSENPARADE STRASSENPARADE 100

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95 abab Hive, Hive, 22:00 22:00 mit mit Oliver Oliver Koletzki Koletzki & Fran, & Fran, Niconé, Niconé, Tim Tim Green, Green, Niko Niko Schwind Schwind u.a. u.a.

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Insbesondere Insbesondere auch auch dank dank dem dem Hive Hive darf darf sich sich Zürich Zürich jedes jedes Wochenende Wochenende aufs aufs Neue Neue zuzu den den Hauptstädten Hauptstädten elektronischer elektronischer Musik Musik zählen. zählen. AnAn derder Street Street Parade Parade lädt lädt derder Club Club einige einige seiner seiner treusten treusten und und gefragtesten gefragtesten Stammgäste Stammgäste ansans DJ-Pult. DJ-Pult. SoSo bringt bringt Oliver Oliver Koletzki Koletzki ausaus Berlin Berlin gleich gleich 25 seine noch noch seine Freundin Freundin und und Sängerin Sängerin Fran Fran mit. mit. Gemeinsam Gemeinsam nahmen nahmen siesie letztes letztes Jahr Jahr dasdas zuckersüsse zuckersüsse Album Album „Lovestoned“ „Lovestoned“ auf. auf. Co-Berliner Co-Berliner Niconé Niconé verabschiedete verabschiedete sich sich dagegen dagegen mitmit dem dem 5 Track Track „Thänk „Thänk You“ You“ von von seiner seiner Residency, Residency, derder legendären legendären Bar25, Bar25, bevor bevor siesie fürfür immer immer dicht dicht machte. machte. Möge Möge siesie in in Frieden Frieden ruhen. ruhen. Das Das Hive Hive dagegen, dagegen, dasdas lebe lebe hoch. hoch. (rec) (rec)

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DATES Der preisgekrönte Animationsfilm endlich in den Schweizer Kinos

Winner Goya Best Animated Feature Film

«visuell faszinierend» faszinierend» Vogue Vogue «visuell

«romantisch und stylisch» Variety

«Ein schöner Film, der an die früheren Hollywoodfilme wie Outnow Casablanca erinnert!» Outnow «Animation für Erwachsene: sexy, jazzig, nostalgisch, romantisch, kurz: wunderbar!» www.meinkino.ch ab 4. august im Kino

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DATES

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Samstag, 16.07. Tür: 22.00 Uhr · Eintritt CHF 25.–

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(DFA/USA) DJs: Evangelos, Midnight Express, Robby Naish Freitag, 22.07. Tür: 22.00 Uhr · Eintritt Frei!

DA CONTINENT MEETS TROPICAL DISCO DJs: Tillup, Pushking Noize, Condor, Robby Naish, Rumory, MT Dancefloor · MC: Zimbabwe Bird

Samstag, 30.07. Tür: 23.00 Uhr, Eintritt Frei!

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AUSGEHEN

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MENU(Prei

Craig: Spaghetti Na Lipton Eiste

Sam: Nudeln mit Geschnetz Lipton Eist Total: CHF (Catering)

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Aktuelles A Atlantic „Fre Bull Records

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Galery Music Rütiweg 9 4133 Pratteln galery.ch

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Iss was mit:

TWIN ATLANTIC IM GALERY CLUB, PRATTELN Während ihrer ersten Headlinertour durch Europa knurrten den Alternative-Rockern von Twin Atlantic auch vor dem Gig im Galery Club die Bäuche. Wir machten uns mit Sänger und Gitarrist Sam McTrusty und Drummer Craig Kneale über das Catering her. (saw) Wir wünschen guten Appetit. Mal angenommen, dieses Interview läuft super und ihr ladet uns demnächst mal zu euch nach Hause zu nem Candle-LightDinner ein, was für ein Menü könntet ihr uns zaubern? Craig: Ich würde euch einen Toast machen, denn ich bin der schlechteste Koch überhaupt. Sam: Er kann wirklich nicht kochen! Craig: Naja, doch. Ich kann zum Beispiel Ofenpizza machen. Ich wollte immer kochen lernen, aber ich war zu faul dazu. Oh, Rührei kann ich auch noch, aber das wär's.

Füttert uns Sam wenigstens was Anständiges? Sam: Ich würde mich da schon etwas mehr ins Zeug legen. Und zwar gäbe es bei mir gefülltes Hühnchen. Dazu etwas Gemüse und Kartoffeln. Und als Dessert einen Cheesecake. Naja, immerhin. Doch passend zum Wetter schlagen wir ein BBQ vor. Was schmeisst ihr im Sommer als erstes auf den Grill? Craig: Mais, alles was irgendwie mit Mais zu tun hat. Da gibt es doch auch diese Maisburger, die sind super. Oder Peperoni, die schmecken auch lecker vom Grill.

Sam: Bei mir wär's irgendeine Wurst. Craig: Haha! Sam: Was ist daran so lustig? Ist so. Hier auf dem europäischen Festland herrscht die grössere Wurstkultur als bei uns in Schottland. Und bei dem ersten Konzert in Deutschland hatte ich eine Wurst und seit da habe ich so eine Art Wurstsucht am Morgen. Öhm. Sam: Ja, ist halt so. Ich mag einfach eine Wurst in meinem Mund. Die eine habe ich fast zu schnell essen wollen und dann machte sich so ein Würgereflex bemerkbar. Wir sprechen immer noch über BBQ-Würste, richtig? Wie magst du sie denn am liebsten? Sam: Am liebsten mag ich die Würste, wenn sie noch ein bisschen hart sind, aber innen drin soft. Ich hab's halt gern, wenn meine Wurst noch so ein bisschen „bouncet“. Neulich sahen wir so nen Film, da mampften ein paar Japaner ihr Sushi von einer nackten Frau. Von welcher Frau würdet ihr am

liebsten mal was essen? Sam: Meine Lieblingsfruchtgummis von Scarlett Johanssons Körper! Craig: Hm, mich reizt irgendwie Hummus von Sams Körper. Sam: Frau, nicht Mann! Craig: Oh, stimmt. Hm, dann Philadelphia von Sams Nippel. Allerliebst, eure innige Beziehung zueinander. Gibt es was zu essen, zu dem ihr ähnliche Gefühle entwickeln könntet? Craig: Also so ein wirklich bester Freund? Das wäre dann ganz bestimmt ein Burrito. Ehrlich gesagt wünsche ich mir insgeheim, dass ein Burrito mein bester Freund sein könnte. Ich bin emotional mehr zu einem Burrito hingezogen als zu irgendwem sonst. Sogar meine Familie kommt hinter dem Burrito. Würdest du also auch bei einem Burrito deine Beichte ablegen? Craig: Ja, absolut. Wenn es eine Kirche gäbe mit einem Burrito im Mariacchi-Anzug als Pfarrer, ich würde in der ersten Reihe sitzen. Soviel zu mir. Was könnte dein bester Freund sein Sam? Sam: Pff, ich kann an gar nichts anderes denken als an Würste,

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AUSGEHEN AUS TIMO WAGNERS HAUSBAR:

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CARDINAL DRAFT LIME CUT ----------------------------------------

MENU(Preise in CHF)

Craig: Spaghetti Napoli Lipton Eistee Sam: Nudeln mit ZüriGeschnetzeltem Lipton Eistee

Mann! Craig: Reiss dich zusammen! Sam: Nein, ich bleibe bei der Wurst. Ich fühle mich irgendwie verbunden zu den Würsten hier in Europa.

Welche Art von Wurst denn? Sam: Die Bratwurst zum --------------------------------------Beispiel. Hauptsache, sie Aktuelles Album: Twin ist wirklich lang. Atlantic „Free“ (Red Und sie sollte Bull Records) auch ziemlich --------------------------------------dick sein. Total: CHF 0.— (Catering)

Galery Music Bar Rütiweg 9 4133 Pratteln

Craig, wenn du schon so hin und weg von Burritos bist, gibt es auch galery.ch einen Burrito--------------------------------------Track von Twin Atlantic, der einfach alle anderen überragt? Craig: Hm, „We Want Better, e Man“! Dieser Song hat von allem etwas drin und ist schön kompakt verpackt, wie ein Burrito eben. Übrigens, wenn ihr mal in London seid, dann geht in den Laden namens ung Chilango. Die machen die en, besten Burritos. Wenn wir auf der Tour in London spielen, dann mache ich mir zuerst er Gedanken, wie ich am besten zu Chilangos komme, bevor ich mir Gedanken über die Show mache. in Sam: Ja, das ist echt nicht bin gelogen. ito

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MEMBER OF STREET PARADE AFTER PARTYS

„Es hilft an heissen Sommertagen, die Hosen auszuziehen. Doch jedes Mal, wenn ich dann den Bus zur Arbeit betrete, verprügeln mich Frauen mit ihren Handtaschen. Drum tut es zur schnellen Erfrischung auch dieses neue Bierchen. Das Draft Lime Cut von Cardinal punktet mit unbierigem Limettengeschmack und ist damit erste Wahl für alle Kantischülerinnen, die ihren erfolgreichen Abschluss in der Badi beprosten wollen. Ausserdem lässt sich damit eine nette Kreation mischen, die ich Biergerita nenne: Einfach noch Tequila und Eis beigeben und voilà: caramba!“

ICH-KANN-GAR-NICHT-GLAUBEN-DASS-DAALKOHOL-DRIN-IST-ABER-NACH-DEM-DRITTENGLAS-ZIEHE-ICH-ALLE-MEINE-KLEIDER-AUS-RATING:

BRAINS AM STIEL

Der Herr schmeisst kein Hirn vom Himmel, doch einige seine Kinder machen daraus köstlichen Fruchtgummi am Stiel. Die Sandy Candy Factory in Kalifornien hat sich spezialisiert auf Süsskram in seltsamen Formen und Farben, und legt wahlweise zum Hirn am Stiel auch noch einen Zuckerdip mit drauf. Lecker Deal! Mindestbestellwert beträgt $49.—, was uns beim momentanen Dollarkurs ein müdes Lächeln abringt. Also stehen Sie nicht da wie in Zahnstein gemeisselt, sondern ordern auf niftycandy.com, damit die Oompa Loompas was zu tun haben. (rec)

Und wenn ihr das nächste Mal in der Schweiz seid, können wir100 einen Abstecher in eine Schokoladenfirma machen. Ist 95 nicht ganz wie bei Charlie, wir haben hier keine Oompa75 Loompas. Sam: Kein Problem, wir haben unseren eigenen Oopa-Loompa mit auf Tour. Er ist unser 25 Soundengineer!

PLASMAPOOL MAINSTATION FLOOR

T-ICE BIG BOYS ALE N DJ LUCKY MR. BARUTH HIT ATTRACTION FLOOR

C-SIDE ROBERT RUSH

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REVIEWS

REVIEWS JULI

ALBEN, DIE SIE HABEN MÜSSEN - ODER AUCH NICHT.

5...

Die

...SONGS,

zu denen sich die RCKSTR-Redaktion momentan kirre hört: 1. Foster The People „Pumped Up Kicks“ 2. Sons & Daughters „Breaking Fun“ 3. Washed Out „Olivia“ 4. Pardon Ms. Arden „What Is Love?“ 5. Neil Diamond „America“

DIGITALISM

um b l A des ats n Mo

I Love You, Dude

Anfahren statt ungestümes Losbrettern. In „2 Hearts“ zeigt sich das Duo so zugänglich und pop-affin wie nie zuvor. „Forrest Gump“, das „rockigste“ und von Julian Casablancas (The Strokes) mitgestaltete Stück, wird durch die sägende Bassline zum ersten Höhepunkt, der in den Rest der Platte nachwirkt. Am stärksten sind Digitalism dann, wenn sie ihre Musik von der Leine und sich von ihr leiten lassen, so in den Tracks „Circles“, das von dunklen Synthies geprägt ist, und insbesondere in „Reeperbahn“ mit den stampfenden Breakbeats und dem technoiden „Antibiotics“. Und gerade als die Platte so richtig Fahrt aufgenommen hat, nimmt das sphärische „Just Gazin'“ etwas zu viel Gas weg, ehe „Miami Showdown“ den Puls ein letztes Mal beschleunigt. Das Album sei bereits praktisch fertig gewesen, als sie beschlossen

MATT DAVIESFor KREYE (Funeral A Friend) 1. Boy Sets Fire „After The Eulogy“

(Cooperative Music/Universal) Eine Rückkehr ohne Rückschritt: Digitalism suchen sich nach dem Höhenflug, den ihr Debüt „Idealism“ eingeleitet hatte, wieder festen Boden unter den Füssen. „Das erste Album hatte einen OuterSpace-Style, das neue hingegen ist bodenständiger, es hat mehr Songs, mehr Menschlichkeit, mehr Tiefe“, sagt Jens „Jence“ Moelle. Man kann auch sagen: mehr Melodien, mehr Vocals, mehr Pop. Zwar jagen Digitalism ihre Sounds nach wie vor durch Filter und Kompressoren, doch die heftigen Verzerrungen des Erstlings sind einem saubereren Klangbild gewichen. Das neue Album „I Love You, Dude“ ist gleichermassen retro wie futuristisch – zurück in die Zukunft, wenn man so will. „Stratosphere“, das Eröffnungsstück ihres neuen Albums, markiert die besagte Rückkehr in irdische Gefilde und ist dabei eher ein gemütliches

...LIEBLINGSALBEN evervon:

hätten, alles nochmals über den Haufen zu werfen, die wichtigsten Bausteine herauszulösen und daraus etwas Neues aufzubauen, erzählen die beiden Hamburger. Das Tüfteln an der Musik vergleicht das Duo mit der Arbeit an einem Film. Die Rollenverteilung sei dabei klar. Er sei der Regisseur, Moelle der Kameramann, erklärt Ismail „Isi“ Tüfekçi. „Jens dreht die ganze Zeit und ich versuche dann, die besten Szenen rauszukriegen. So läuft eigentlich die Arbeit ab.“ Es sei ziemlich mühselig, zu zweit gleichzeitig zu arbeiten und am Computer zu sitzen, weil vier Hände weder produktiver noch kreativer seien als zwei. „Wenn man mit vier Händen kochen würde, wäre das auch nicht geil.“ (dave) ► Wer das mag, mag auch: Justice „†“, Simian Mobile Disco „Attack Decay Sustain Release“, autoKratz „Animal“

2. Far „Water & Solutions“ 3. Gorilla Biscuits „Start Today“ 4. Bruce Springsteen „Darkness On The Edge Of Town“

Wer holt geh von Brin Aus auc wie von Trac das Sch mac grun vers Hör zum

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5. The Beatles „Rubber Soul“

...SONGS

von New Order, die auf

jeden iPod müssen: 1. „Blue Monday“ 2. „True Faith“ 3. „Bizarre Love Triangle“ 4. „Temptation“ 5. „Crystal“

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REVIEWS

abaRt mo. 15.08. - live at abart:

SEBADOH (USA) di. 16.08. - live at abart:

BLONDE REDHEAD (USA) fr. 26.08. - live at dynamo:

NO USE FOR A NAME (USA) sa. 03.09. - live at dynamo:

FACE TO FACE (USA) di. 06.09. - live at abart:

VETO (DK)

do. 08.09. - live at abart:

THE NAKED & FAMOUS (NZ) do. 15.09. - live at abart:

YUKSEK (F)

FOSTER THE PEOPLE Torches

mo. 19.09. - live at hafenkneipe:

(Sony Music) Wer sich seinen Musikinput von hippen Blogs holt, wird es schon vor einigen Monaten gehört haben: Die US-Westküsten-Indie-Dancer von Foster The People sind DER saisonale Bringer. Und das auch zu Recht. Ihre Aussenseiter-Hymne „Pumped Up Kicks“ ist auch in diesem Jahr noch taufrisch und klingt wie der Hit, den wir auf dem zweiten Album von MGMT vergebens gesucht haben. Mit Tracks wie „Houdini“ und „Helena Beat“ hat das Trio ausserdem genug Munition auf der Scheibe, um ordentlich nachzulegen. Klaro, machen die überdrehten Popnummern nichts grundlegend neu, doch Foster The People verstehen ihr Handwerk und wissen, wie man Hörer anlockt, auf die Tanzfläche zitiert oder zum Kuscheln in die Ecke schickt. Verdächtig

CHILLY GONZALES

The Unspeakable Chilly Gonzales (Gentle Threat/EMI)

Für Alleskönner und Wahlberliner Chilly Gonzales scheint kein Cocktail zu abwegig. Ein SchachThriller mit Tiga und Peaches in den Hauptrollen? Abgedreht! Ein 100 Rap-Album ohne Beats, sondern mit Orchester-Untermalung? Im Kasten! „The 95 Unspeakable Chilly Gonzales“ nennt es sich und der Kanadier gleicht seine rapperische Mittelmässigkeit mit75cleveren und wortreichen Lyrics aus. Die klassischen Arrangements sind vielseitig und reichen von simpler Klaviermelodie zu klagender Mariachi-Trompete bis hin zum „Entscheidender Ork-Angriff auf die Ritterburg“-Streicherwumms. 25 (rec) ► Wer das mag, mag auch: Kanye West „Late 5 Orchestration“, Jedi Mind Tricks „Violent By Design“, The Streets „Computer And Blues“

ist, dass die genannten Nummern alle bereits auf der im Januar erschienen EP enthalten waren. Somit bleibt die Frage offen, ob Mark Foster und seine People für mehr als nur einen kurzen, heftigen Sommerflirt zu haben sind. Darauf lassen wir es aber gerne ankommen. (rez)

mo. 26.09. - live at abart:

OWL CITY (USA)

di. 27.06. - live at hafenkneipe:

KEITH CAPUTO (USA)

► Wer das mag, mag auch: MGMT „Oracular Spectacular“, Passion Pit „Manners“, Empire Of The Sun „Walking On A Dream“

mi. 28.09. - live at abart:

FRIENDLY FIRES (UK) fr. 30.09. - live at abart:

ENTER SHIKARI (UK)

LIMP BIZKIT Gold Cobra (Interscope/Universal)

Party like it's 1999: Nachdem das einstige Nu-Metal-Superschlachtschiff ohne Gitarrist und Kreativkopf Wes Borland in arg seichten Gewässern schier absoff, kehren Limp Bizkit in Originalbesetzung zurück. Dass sich die Musikgeschichte in den letzten zehn Jahren weitergedreht hat, ignorieren Fred Durst & Co. gekonnt, mit Ausnahme des Songs „Autounage“, bei dem der Frontmann über den inflationären Gebrauch von Autotune in Songs spottet. Um darauf einen Autotune-Song zu singen. Äh, ja. Ansonsten musizieren Bizkit weiterhin wie Michael Bay Filme dreht: laut, doof, sexistisch. Doch Menschen, die ihr Käppi rückwärts tragen, dürften erneut Gefallen daran finden. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Deftones „Around The Fur“, P.O.D. „Satellite“, Papa Roach „Infest“

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vorschau: 01.10. CITY AND COULOUR (CAN) at exil 03.10. SONDRE LERCHE (NOR) at abart 05.10. A SKYLIT DRIVE (USA) at abart 05. & 09.10. MANDO DIAO (S) at komplex 457 06.10. CASPER (D) at abart 09.10. THE REVIVAL TOUR at dynamo 11.10. KINA GRANNIS (USA) at fiasko 12.10. BRITISH SEA POWER (UK) at abart 15.10. TINARIWEN (ML) at kaufleuten 16.10. THE GET UP KIDS (USA) at abart 19.10. THEES UHLMANN (D) at abart 25.10. SUICIDE SILENCE (USA) at z7 25.10. BLACK VEIL BRIDES (USA) at abart 26.10. THE KOOKS (UK) at komplex 457 27.10. WIRTZ (D) at abart 31.10. KLEE (D) at abart 06.11. KATZENJAMMER (NOR) at kaufleuten 08.11. THE SUBWAYS (UK) at komplex 457 14.11. WIZ KHALIFA (USA) at komplex 457 17.11. FLOGGING MOLLY (USA) at komplex 457 21.11. FLEET FOXES (USA) at komplex 457 01.12. KVELERTAK (NOR) at abart manessestr. 170, zürich | fr. & sa. 23h - open end | tickets: www.abart.ch

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REVIEWS BIG TALK

Big Talk (Epitaph/Phonag)

Nachdem das Solodebüt „Flamingo“ von Frontmann Brandon Flowers mit dem Pomp und Kitsch einer Las-Vegas-ShowgirlArschfeder daherkam, versucht sich nun ein zweites Mitglied von The Killers als Einzelgänger. Unter dem Banner Big Talk kreist Drummer Ronnie Vannucci Jr. um den Sound seiner Stammband, zirka „Sam's Town“: Alles etwas bodenständiger, entspannter, rockiger als bei Kollege Flowers. Doch pendelt dieser vom Wahnsinn auch öfters mal ins Geniale, tuckert Vannucci unaufgeregt auf dem US-Radio-Rock-Mittelweg. Meh. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Thrills „Teenager“, Razorlight „Razorlight“, My Morning Jacket „It Still Moves“

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CASPER

XOXO (Four Music/Sony Music)

SEBASTIAN Total

(Ed Banger Records)

Dementsprechend klingt der Sound alles andere als Chill The F*** Out. Mit dafür verantwortlich ist auch Gaspard Auge, seines Zeichens rechte Hand bei Justice, die ja wiederum auch bei Ed Banger unter Vertrag sind. Das ganze riecht ein bisschen nach Hamsterkäfig, so wie die alle einander an den Rädchen drehen. Und so klingt es dann auch: Ed Banger'scher Electro-Wumms mit melodiösen „Lieber spät als nie“, dachte sich House-Anleihen. Und so bringt wohl SebastiAn, der sich seit 2005 „Total“ garantiert jeden als Producer/Remixer etabliert und Jugendtreff von Arbon bis zum hellen Fixstern am Himmel Zofingen zum Ausrasten. Wer aber der französischen Electroszene ein innovatives, avanciert ist. Jedoch erscheint experimentierfreudiges Album „Total“ erst jetzt auf dem erwartet, ist hier eher schlecht französischen Label Ed Banger. bedient. (röhr) Dementsprechend birgt das Erstlingswerk auch ältere Knaller ► Wer das mag, mag auch: Ed Rec wie „Ross Ross Ross“ oder „Vol. 1 – 3“, Mr. Oizo „Lambs „Motor“, punktet aber auch mit Anger“, Justice „†“ neuem Zündstoff, um die Clubs beben zu lassen. Beispielsweise mit „C.T.F.O.“, einer Kollaboration mit der indisch-angelsächsischen Revoluzzergöre M.I.A..

OTHER LIVES

Tamer Animals (TBD/MV)

Sollten Sie diesen Sommer von Ihrer Freundin verlassen werden, liefern Other Lives aus Oklahoma den Soundtrack zum einsamen Roadtrip, auf dem Sie Ihre Gedanken neu ordnen können. Oder die Verflossene beheulen und gleichzeitig verwünschen, dieses rumhurende Miststück. Oder mal eben einen Tramper umbringen, um sich Luft zu machen. Und danach wieder traurig auf der Motorhaube sitzend den Sonnenuntergang betrachten. Nach dem Roadtrip mit „Tamer Animals“ im Repeat kommen Sie ausgeglichen ins Leben zurück – und können dann wieder bei Ihrer Ex ankriechen, Sie Weichei. (shy) ► Wer das mag, mag auch: Fleet Foxes „Helplessness Blues”, Bon Iver „For Emma, Forever Ago”, Noah And The Whale „The First Days Of Spring”

Er ist kein freundlicher Geist, sondern Rapper mit Scheisslaune. Ist ja eigentlich auch nichts Neues, doch dann greint da plötzlich Thees Uhlmann von Tomte im Refrain vom Titelstück und unterstreicht, dass es sich bei Casper um einen klugen Jungen mit klugen Texten handelt. Klar bellt die heisere Stimme des 28-jährigen Bielefelders manchmal nur knapp an einem „Augen auf, ich komme!“-Flashback vorbei und die verzerrten Gitarren feat. wütendem Rap sind im Jahre 11 nach Crossover vielleicht etwas gar antiquiert. Oder vielleicht auch schon wieder voll in? Falls ja, dann geht es mit Casper an vorderster Front völlig okay. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Saprize „23203“, Kutti MC „Dark Angel“, Curse „Innere Sicherheit“

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KARMA TO BURN

V (Napalm Records/Musikvertrieb)

Songs so trocken wie Wüstenstaub und Riffs so schroff wie Felsklippen: Auf „V“, dem zweiten Album seit der Reunion vor zwei Jahren, zeigen sich Karma To Burn in Topform. Die StonerRock-Gruppe entwickelt einen immensen Druck und wechselt immer wieder die Körnigkeit. Die inzwischen wieder auf ein Trio reduzierte US-Band ist auf drei der acht Stücken noch mit dem temporären Sänger Daniel Davies (Year Long Disaster) zu hören, darunter auch auf dem Black-Sabbath-Cover „Never Say Die“. Das sorgt für zusätzliches Kolorit, doch vor allem die rein instrumentalen Stücke, die selbst während der repetitiven Passagen nicht monoton werden, schürfen einem ordentlich die Ohrmuscheln auf. (dave) ► Wer das mag, mag auch: Yawning Man „Vista Point“, Monkey3 „Undercover“, Kyuss „Welcome To Sky Valley“

WASHED OUT

Within And Without (Sub Pop/Universal)

Würde Sting enge rote Jeans, tief V-ausgeschnittene Shirts, Fensterglasbrillen und so ein beknacktes Jutetäschli tragen, seine Tantra-Sessions wären mit Washed Out unterlegt. Unter diesem Pseudonym zaubert Ernest Greene aus Atlanta verträumten Synth-Pop, den man seit letzter Saison scheinbar „Chillwave“ nennen soll. Knietief in 80s-Ästhetik und mit beiden Ohren in den Wolken lanciert Washed Out mit seinem Debütalbum einen Sommerflirt, der gleichermassen zum Abtanzen und Wegdösen verführt. Und jetzt schlagen Sie sich endlich das Bild von Tantra-Sting wieder aus dem Kopf! (rec) ► Wer das mag, mag auch: Delphic „Acolyte“, Twin Shadow „Forget“, Miami Horror „Illumination“

ZOMBY Dedication (4AD/Beggars Group)

Künstler wie James Blake und Jamie Woon haben den Dubstep längst in grosse Konzertsäle und auf die iPods frisch verliebter Mädchen gehievt. Dorthin will Zomby nicht. Der im Untergrund gefeierte Produzent lässt lieber mal den Atari schnattern à la Crystal Castles und klickt und knallt auf dem Eröffnungstrack „Witch Hunt“ mit allem, was die Knarren hergeben. Und dass DubstepBalladen auch ohne Schmachtgesang möglich sind, beweist „Natalia's Song“. Die Krönung dieses kühl wabernden Kaleidoskops aus Dubstep, Jungle und Electronica: die Collabo mit Panda Bear. Grosses, düsteres Kino. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Burial „Untrue“, Flying Lotus „Cosmogramma“, Animal Collective „Feels“

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IDAHO You Were A Dick

(Talitres Records/Irascible)

Ja nicht auffallen – sondern behutsam, ja zufällig entdeckt werden. Sechs Jahre nach der letzten Platte streichelt uns Idaho, die inzwischen zum Soloprojekt mutierte Band von Jeff Martin, seinen gewohnt brüchigen Slowcore um die Ohren. Die um reduzierte Songgerippe, entschleunigte Melodielinien und eine schüchterne Instrumentierung gebaute Musik ist so unaufdringlich, dass man ihr stets aufmerksam folgen muss, um sie nicht aus den Ohren zu verlieren. Nur selten bricht Idaho aus der verträumten Grundstimmung aus – etwa in „The Space Between“. Die Musik verschwindet mit dem letzten Track genauso diskret, wie sie mit dem ersten gekommen ist. Sein Titel könnte passender nicht sein: „What Was That?“ (dave) ► Wer das mag, mag auch: American Music Club „The Golden Age“, Red House Painters „Red House Painters“, Low „C'mon“

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EPs & Singles

SONS AND DAUGHTERS Mirror Mirror

(Domino Records/Musikvertrieb)

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THE SEXINVADERS FEAT. KNIXX Silent Heart EP (Pink Pong) Die Berliner Deckshredder haben in den vergangen zwölf Monaten einen stilistischen Wandel durchgemacht, den die Generation „WoopWoop“ wohl dezent überfordert hat. Macht aber nichts, denn spätestens mit der neuen EP darf man sich erneut in die Sexinvaders verlieben. So tönt Popmusik im Jahr 2011. (rez)

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LOOK LIKE

Buggin' EP (Get Flavor Records) Look Like, besser bekannt als 50% von The Stereo Youth, hat sein Solo-Debüt am Start. Eine sechs Tracks starke DJ-Wunderwaffe mit basspumping Future-House, der diesen Sommer die Tanzflächen von ganz Europa entfachen wird. Ein High-Five gibt's Richtung Hamburg für den wundertollen Fex-Fellini-Remix. (rez)

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BREAKBOT

Fantasy (feat. Ruckazoid) 100(Ed Banger Records) Wo sind wir den hier gelandet? Breakbot, eins95 tiges Flaggschiff der EdBanger-Familie, verliert 75 sich mit „Fantasy“ endgültig in der Beliebigkeit. Irgendwo zwischen Disco-House und 70er25Jahre-Klassenzusammenkunft. Braucht kein Mensch. (rez) 5

PAUL KALKBRENNER

Kaum eine Band hat sich dieses Jahr so elegant in ein neues Kleid geschmissen wie Sons And Daughters. Die hymnischen Refrains, die himmelstürmenden Uptempo-Melodien, die hochexplosive Energie – von all dem ist nicht viel mehr als eine Ahnung übrig geblieben, die unter dem neuen Klangkostüm nur noch vage durchschimmert. Und trotzdem ist „Mirror Mirror“ genauso unwiderstehlich wie die Platten zuvor. Sons And Daughters entschlacken ihren glitzernden Post-Punk, legen den Fokus auf Rhythmus und Perkussion und schaffen so einen sexy Groove, der sich vom ersten bis zum letzten Ton der Platte zieht. (dave) ► Wer das mag, mag auch: The Kills „Blood Pressures“, The Long Blondes „Couples“, The Raveonettes „Raven The Grave“

Icke Wieder

(Paul Kalkbrenner Musik/Rough Trade/TBA)

Äh, müssen wir uns jetzt ein Tamagotchi kaufen? Genau, es soll „so sein, wie früher“, sagt Paul Kalkbrenner zu seinem fünften Ego-Album. Und das ist natürlich ein gutes Ding zum Sagen, weil quasi: Old-School von vorgestern ist New-School von heute. Nun ja, aber ganz so wie früher, immer schwierig. Weil, der Kalkbrenner hat sich in 20 Schaffensjahren vom WG-KüchenBeschaller zum Topshot hochgeballert. Meister K kämpft an allen Fronten, hat hinter Plattentischen der fettesten Electro-Feten gestanden, einen Echo gekriegt, in „Berlin Calling“ gekinoschauspielert, den grossen Moby geremixt und kürzlich ein eigenes Label aufgezogen mit dem, tschuldigung, ausserordentlich pragmatischen Namen: Paul Kalkbrenner Musik. Das lässt – gerade in Kombination mit dem Albumtitel „Icke Wieder“ – erahnen, worum es der Szenekoryphäe geht: Nämlich um den Kalkbrenner selbst. Mit Gastsängern ist nix, und ehrlich gesagt, dafür stossen wir dem Sankt Pauli ein erleichtertes Dankesgebet gen Techno-Himmel. Wenn wir uns Gesangszeilen ausmalen zu Tracks wie „Kleines Bubu“ oder „Böxig Leise“, danke nein, da stellen wir uns gleich lieber freiwillig zwei Stunden lang neben den Selecta-Automaten des Bahnhofs Frauenfeld. Nun gut, aber den Dialekt des in Berlin aufgewachsenen Leipzigers bekommen wir ja eben nicht zu hören. Dafür zehn rein instrumentale Tracks des DJ- und Produzentenurgesteins. Eine Stunde dauert das Gepöpperle. Dass der „Pop“ da gleich mit in der Formulierung steckt, ist nicht

PORTUGAL. THE MAN In The Mountain, In The Cloud

(Atlantic Records/Warner Music)

ganz Zufall. Obwohl Kalkbrenner musikalisch weit weg vom Optischen bleibt (das Artwork erinnert doch irgendwie schon etwas an einen Ibiza-Sampler von 1993, oder?): Da wabern Sounds und Samples wie Schleierwolken über dezentes Nz-Nz und unterdrücken jegliche Euphorie. Kalki hält den Ball anständig tief, da gibt er ganz den Profi. Geht auf Nummer sicher, was man ihm in seiner Liga nicht vorwerfen darf. Nein nein, souverän entspannte Sache das, und man kann immerhin erahnen, dass etwa „Der Breuzen“ vor Publikum ordentlich brätscht. Schlussendlich ist es wie im Fussball, Erfolg rechtfertigt die Mittel: „Icke Wieder“ hat sich auf einstelligen Rängen der AlbumCharts klassiert. Von dem her, sozusagen: Optimum aus dem Konsens. Der Mann hat ja schliesslich auch schon Frau und Familie und so. (rgg) ► Wer das mag, mag auch: Moby „Destroyed“, Röyksopp „Senior“, Stereolab „Dots And Loops“

Versponnen, abenteuerlich, nicht von dieser Welt: Nein, hier geht es nicht um Sarah Palins aussenpolitische Ansichten, sondern um die Musik von Portugal. The Man. Die kommen zwar aus dem selben Städtchen wie Amerikas Polit-Ballerbarbie No. 1, doch mit ihrem psychedlisch-bombastischen Folk-Rock rennt das sympathische Trio weltweit offene Türen ein. Daran wird auch die aktuelle Berg- und Wolkenwanderung nichts ändern: Grandiose Melodien und himmlische Lyrics in ein watteweiches Soundkleid verpackt, aus dem dennoch Ecken und Kanten ragen dürfen. America, the beautiful! (rec) ► Wer das mag, mag auch: Yeasayer „Odd Blood“, Cloud Control „Bliss Release“, The Coral „Butterfly House“

WU LYF

Go Tell Fire To The Mountain

(LYF Recordings/MV)

Durch ÖffentlichkeitsVerwei-gerung – keine Interviews, kaum Fotos – und mystische Videos hatten Wu Lyf zusätzlich Öl ins um sie lodernde Hype-Feuer gegossen. Nun stellt sich die Gruppe aus Manchester mit ihrem Debüt den Flammen – und kommt praktisch ohne Brandwunden davon. Die dem Hype geschuldete Erwartung erfüllt das Quartett fast durchwegs, auch wenn es sich in seiner schier grenzenlosen Verspieltheit manchmal verliert. Aufgenommen in einer alten Kirche und mit entsprechend viel Platz zur Entfaltung und instrumentalen Auskostung, werden die aufkratzenden Songs von Evans Katis Gitarrenklängen in die Höhe geschraubt und wachsen um Ellery Roberts' leidenden Gesang in den Himmel. Hier mischen sich psychedelischer Indie-Rock und Afro-Beat zu einem ganz eigenen, so faszinierenden wie verstörenden Klanggebräu. „Heavy Pop“ nennen Wu Lyf das. „Hot Shit“ sagen wir dazu. (dave) ► Wer das mag, mag auch: Cloud Nothings „Cloud Nothings“, Is Tropical. „Native To“, Crystal Fighters „Star Of Love“

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REVIEWS

SODA Can

(Eigenvertrieb)

Sie produzieren schon lange, doch eigentlich sind Manuel Loepfe und Pascal Glatz Start-upUnternehmer. Die beiden St. Galler, besser bekannt als Soda, werfen mit „Can“ ihr erstes Produkt auf den Markt: Der Inhalt ihrer „Dose“ ist um ein Vielfaches energiereicher und erfrischender als jeder Energy-Drink – und dabei kein bisschen wässrig, sondern voller prickelnder ElectroKlänge. „Can“ besticht durch einen ausgeklügelten, dramaturgischen Aufbau und dementsprechend durch einen Flow, der einen von Anfang an mitzieht und nie abreisst. Das Eröffnungsstück „FCKDJA“, „Traffic“ und „On My Mind“ pumpen die schweren Beats direkt in den Kreislauf. Die luftigeren Stücke des Mittelteils wie „No Way“ oder „ZRH-SFO“, das Loepfe zum grossen Teil hoch über den Wolken während eines Fluges nach San Francisco auf seinem Laptop produziert hat, gehen über in atmosphärische Nummern wie „Clock Hands“ oder „Manipulated By TV Screen“. Zum Schluss hin hauen Soda in „Rush“ oder „Nuggi“ noch einmal voll auf die Zwölf und jagen einem richtig harten Electro ins Gehirn, ehe die Platte im cineastischen „I Was Never Taught Everything“ ausklingt. Die Initialzündung für das Formen und Abfüllen der Dose war, als der Track „On My Mind“ 2009 im Nachtprogramm von DRS 3 zu laufen begann. Es war der erste Lohn für jahrelange Arbeit. Seit 2002 werkeln die beiden Mittzwanziger an ihrem Sound. So finden sich auf „Can“ auch Einflüsse aus den Anfangstagen, wo das Duo noch mit Hip-Hop und Ambient experimentierte. Dennoch ist „Can“ ein reifes, rundes und knackiges Debüt, das praktisch ohne Füller und den musikfeindlichen E-Stoff Eintönigkeit auskommt und dem man nur an wenigen Stellen die Erstproduktion seiner Schöpfer anhört. (dave) ► Wer das mag, mag auch: deadmau5 „For Lack Of A Better Name“, Boys Noize „Oi Oi Oi“, The Chemical Brothers „Brotherhood“

WOLF GANG Suego Faults

(Neon Gold/Warner)

Wolf Gang ist so etwas wie das UK-Pendant zu Foster The People: Lange vor dem Album-Release tauchten die drei Tracks „The King And All Of His Men“, „Lions In Cages“ und „Dancing With The Devil“ auf, die Blogschreiber und Synthpop-Möger gleichermassen verzückt mitwippen liessen. Diese drei Songs markieren auch die Highlights des Debütalbums „Suego Faults“, während der Rest der Tracklist manchmal etwas zu sehr im 80s-Pop rumdümpelt. Aber nur manchmal. Meist mögen wir Wolf Gangs erste LP sehr, tanzen dazu und schmusen danach rum, ohne die CD wechseln zu müssen. (shy) ► Wer das mag, mag auch: Friendly Fires „Pala”, I Blame Coco „The Constant”, Two Door Cinema Club „Tourist History”

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DANKO JONES' DIGEST

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Danko Jones gräbt für RCKSTR in der Plattenkiste vergessener 90s-Rockhelden. Diesen Monat:

SLOAN

One Chord To Another

When I started doing this column for RCKSTR back in 2008 my mandate and parameters were simple - a focus on lost 90's gems that got lost with the onset/melee of The Alternative Nation. In other words, for every Nirvana and Pearl Jam that got vaulted to superstar status there were 50 other bands on smaller labels just as worthy but for one reason or another got overlooked. In fairness, there isn't enough spots at the top and everyone can't make the cut. Still, despite their obscure domain some of us were listening and that's the point of the column.

I say this only to explain this month's selection of Canadian rock icons, Sloan and their near-perfect third album, „One Chord To Another“. Sure, most people outside of Canada are unfamiliar with our Fab Four but back in 1992, a scant year after Nirvana's explosion, Geffen decided to try and see if lightning could strike twice by signing Sloan. For the Halifax quintet it was a dream come true and news spread all over the country that this obscure docile band had made the big leagues overnight. Of course the classic case of major label apathy settled in and by 1994 the band and their second album, „Twice Removed“, despite being hailed by Spin Magazine as one of the 50 greatest albums you never heard, were left dead in the water. So yes, they might've been on a major label thrust on us as Alternative Nation poofs, achieved a height of fame not seen by other acts covered in this column, like Crunt, Polvo, Monorchid or The Chrome Cranks, but their tenacity, genuineness and damn catchy songs persevered and earned them a write-up by yours truly. Reconvening in 1996, they released „One Chord To

Another“ on their very own Murder Records imprint and it was obvious the major label rebuff had only served to be the fuel to a much needed fire. The album was rocking when it had to be on cuts like „The Good In Everyone“ and „G Turns To D“ and still catchy as hell when the rock simmered with an assertive dosage of adult contemporary Chicago (the band) veering with songs like „Everything You've Done Wrong“, „Can't Face Up“ and „The Lines You Amend“ (my personal fav. track).

It was an impressive comeback and achieved a lion's share of commercial attention in Canada but failed to make a dent outside. I was split as to whether or not I should ignore this album for this column as a local chart-topper but didn't want to be complicit in its scarceness everywhere else. I was working at a record store during the time this record got released and I was forced to listen to this album two or three times a day. For any other album by any other band, be it Zeppelin, Oasis, The Backstreet Boys or Destiny's Child, that amount of wear and tear on my ears would've had me running for the door. I distinctly remember loving every single minute of every spin the album received. I probably heard it over 1000 times to easily never want to ever hear it again (as songs like „Smells Like Teen Spirit“, „Stairway To Heaven“, „Enter Sandman“ and „Jingle Bells“ will attest). But those 1000 spins didn't come close to the amount of times I listened to it after I bought it and took it home. It remains one of my favorite albums from Canada and dare I say, one of my favorite albums period. Get into it if you can find it.

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REVIEWS

Re-Issues

FORCE OF THE DRAGON + SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

DI. 26. JULI 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

GOOD CHARLOTTE + SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

DO. 04. AUGUST 2011 Komplex 457 (beim Letzipark) Zürich

SEVENTH VOID

News Of The World

+ A PALE HORSE NAMED DEATH Einziges CH-Konzert!

DI. 09. AUGUST 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

CANNABIS CORPSE + SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

MO. 15. AUGUST 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

BETWEEN THE BURIED AND ME

Jazz

+ SPECIAL GUESTS

Einziges CH-Konzert!

SA. 03. SEPTEMBER 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

QUEEN

POWER OF METAL TOUR II

SABATON

News Of The World / Jazz / The Game / Flash Gordon / Hot Space

+ GRAVE DIGGER, POWERWOLF, SKULL FIST

(alle Island/Universal)

Künstlerisch waren Queen Mitte der 70er Jahre mit „A Night At The Opera“ und dessen ‚Schwesteralbum' „A Day At The Races“ auf dem Höhepunkt angelangt. Die sechste Platte „News Of The World“ (1977) brachte zwar die Überhits „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“ hervor, markierte aber auch den Beginn einer kreativen Talfahrt, bei der die Gruppe nur dank vereinzelten grossartigen Songs auf jedem Album den Absturz vermeiden konnte. Der anzügliche Bombast ihrer früheren Werke wich oft aufgedunsenen, plastischen Kitschblasen. Wo progressive Elemente einst dominierten, traten poppigere Strukturen in den Vordergrund. „Jazz“ (1978) mit den unterschiedlichen Stilen, die ineinander flossen, war ein Lichtblick und „The Game“ (1980) brachte nochmals frischen Wind in die Segel, doch gemessen an den Frühwerken

Einziges CH-Konzert!

DI. 13. SEPTEMBER 2011 Volkshaus Zürich

blieben die Alben Mittelmass. Das grösstenteils Instrumentale „Flash Gordon“ (1980), der Soundtrack zum The Game gleichnamigen Film, war kaum mehr eine Idee von Queens einstiger Grossartigkeit. Auf „Hot Space“ (1982) mit dem Höhepunkt „Under Pressure“ erweiterten Queen ihren Sound um Disco- und Funk-Klänge und bewiesen damit ihre Vielseitigkeit, blieben aber insgesamt unter ihren Möglichkeiten. Alle Alben erscheinen nun digital neu gemastert. Die klangliche Politur hat Flash Gordon dem Material gut getan; die Musik ist satter, die Bässe haben mehr Tiefe und die Details kommen besser zur Geltung. Als Deluxe Edition enthält jedes Album eine Bonus-EP mit LiveAufnahmen, B-Seiten, InstrumentalVersionen oder alternativen Fassungen. Vieles davon ist interessant, manches beliebig, einiges unnötig. (dave)

IN FLAMES + SPECIAL GUEST

MI. 21. SEPTEMBER 2011 Komplex 457 (beim Letzipark) Zürich

BLESS THE FALL

+ PIERCE THE VEIL & MOTIONLESS IN WHITE Einziges CH-Konzert!

DI. 11. OKTOBER 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

PAIN

+ SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

MI. 12. OKTOBER 2011 Dynamo Grosser Saal Zürich

NICK HOWARD + SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

FR. 14. OKTOBER 2011 Dynamo Werk 21 Zürich

MOTÖRHEAD

Hot Space

+ SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

FR. 21. OKTOBER 2011 Club Hallenstadion Zürich

THE KINKS

ALTER BRIDGE + SPECIAL GUEST

Kinks / Kinda Kinks / The Kink Kontroversy / Face To Face / Something Else By The Kinks / Arthur (Or The Decline And Fall Of The British Empire)

(alle Sanctuary/Universal) Mal angenommen, die Welt bestünde nur aus Musik und hätte in den 60ern eine globale Regierung gebraucht: The Kinks wären auf Lebzeit drin gewesen. Sie haben die Mod-Bewegung mitbegründet und gelten heute als Urväter des Britpop. Nun erhalten die ersten sechs Platten der Briten eine klang100Auffrischung. liche Auf den zwischen 1964 und 1965 in etwas mehr als einem Jahr 95 aufgenommenen ersten drei Alben „Kinks“, „Kinda Kinks“ und „The 75

Kink Kontroversy“ musste die Gruppe um Sänger Ray Davies ihre Identität erst noch finden. Mit „Face To Face“ (1966), „Something Else …“ (1967) und „Arthur“ (1969) lieferte sie in der Folge gleich drei (bzw. mit „Village Green“, das im September erscheint, vier) Meisterwerke ab. Was The Kinks da an musikalischen Ideen, Melodien und Texten boten, ist schlicht umwerfend. Sämtliche Platten, die bereits vor wenigen Jahren neu aufgelegt

wurden, erscheinen nun als Deluxe Editions mit neuem Remaster und jeweils einer BonusCD, auf der Outtakes, Demos, LiveMitschnitte, B-Seiten und sowohl Mono- als auch Stereo-Mixe der Alben versammelt sind – nicht bloss Füllmaterial, sondern Mehrwert. Komplettisten werden die eine oder andere B-Seite vermissen, doch insgesamt gibt's The Kinks so dick auf die Ohren wie nie zuvor. (dave)

Einziges CH-Konzert!

FR. 21. OKTOBER 2011 Stadthalle Bülach

HAMMERFALL + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

MO. 07. NOVEMBER 2011 Volkshaus Zürich

AMON AMARTH + AS I LAY DYING Einziges CH-Konzert!

MO. 07. NOVEMBER 2011 Komplex 457 (beim Letzipark) Zürich

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VOLBEAT + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

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MACHINE HEAD + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

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Kinks

Kinda Kinks

Kink Kontroversy

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Something Else... Arthur

DI. 15. MÄRZ 2012 Volkshaus Zürich

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REVIEWS

Legends:

ATARI TEENAGE Laut, lauter, (L)A(U)T(E)R

Mit ihrem hyperventilierenden Digital-Hardcore verpassten Atari Teenage Riot in dahinsiechenden Musikszene eine schallende Ohrfeige, ehe sie sich im Jahr 2000 die Berliner zurück und hauen uns ihr fantastisches neues Album „Is This Hyper Alec Empire sprach mit RCKSTR über die Reunion, kreative Spannungen und di Alec, du hast vor kurzem nach über zehnjähriger Pause ein neues Album mit Atari Teenage Riot veröffentlicht. Wie ist es zu dieser Reunion gekommen? Hanin Elias hat mich im Herbst 2009 auf Facebook kontaktiert. Ihre Geschichte mit der Band war schon immer speziell, sie hat sie immer wieder verlassen und ist dann wieder zurückgekommen. Es war stets ein grosses Drama. Vor der letzten Show einer Tour in der Brixton Academy Ende 1999 ist das Fass zum Überlaufen gekommen, weil sie am Nachmittag vor der Show ausgestiegen ist und alle hat hängen lassen. Als Hanin dann ankam und meinte, wir sollten uns wieder vertragen und ein Konzert spielen, um die Geschichte von damals gutzumachen, dachte ich: warum eigentlich nicht? Auch ich fand, dass das ein Kapitel war, das nie richtig geschlossen wurde. Hanin ist jetzt trotzdem nicht dabei. Warum? Ein paar Wochen vor der ersten Reunion-Show – bei der Aufnahme von „Activate“ (dem ersten neuen Song, den die Band letztes Jahr veröffentlicht hat) – hat Hanin gemerkt, dass ihre „Schreistimme“ nicht mehr funktioniert und sie diese Power nicht mehr aufbringen kann. Ich konnte es nicht glauben. Aber sie war ja schon in der Vergangenheit bei vielen Tourneen nicht dabei, so dass Nic ihre Vocals übernehmen musste. Ich dachte, sie könne

einfach die Passagen singen, wo sie nicht schreien muss. Doch für Hanin war es eine Krise, die wir nicht hatten.

kreativen Ergebnis führt. Es ist, als ob du einen Team-Marathon läufst und vier Meter vor dem Ziel aufgibst.

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Wie meinst du das? Nic und ich haben auch nach der Auflösung weiter zusammengearbeitet, sie hat mich bei meinen Solosachen unterstützt. Wir sind nach dem Ende von ATR zehn Jahre getourt und haben mehr Shows gespielt als in den Neunzigern. Hanin hat nur ab und zu ein paar Konzerte gegeben, deshalb wollte sie mit Trompeten und Fanfaren zurückkommen. Ich konnte ihre Enttäuschung verstehen. Es ist frustrierend, wenn man merkt, dass man nicht mehr da ist, wo man aufgehört hat. Aber wie sie damit umgegangen ist, war wieder mal nicht im Sinn der Gruppe.

Habt ihr nach Hanins erneutem Ausstieg überlegt, den Rest der Shows abzusagen und wieder aufzuhören? Ja, klar. Natürlich waren wir genervt. Gerade Nic und ich fühlten uns, als wären wir schon wieder in eine Situation geschubst und dann hängen gelassen worden. Wir standen am selben Punkt wie zehn Jahre zuvor. Doch dann ist plötzlich eine Aufbruchstimmung entstanden – auch durch die Reaktionen des Publikums. Und es hat sich frisch angefühlt. Das war entscheidend.

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Die Spannungen zwischen euch sind ja nichts Neues. Hanin stellt das gerne als eine Fehde à la Oasis zwischen ihr und mir dar. Als eine Art kreative Spannung, bei der die Fetzen fliegen – was in der Realität nie so war. Es gibt solche Spannungen, die gut und nützlich sind, aber das ist nicht die Art von Spannungen, die von Hanin ausgegangen sind. Wenn man vor einer Show nach Hause fährt, weil man keinen Bock mehr hat, ist das ist keine hitzige Auseinandersetzung, die zu einem guten,

Du hast das Reunion-Konzert – und jetzt die Platte – auch als Dankeschön an die Fans bezeichnet. War für dich schon länger klar, dass es so was mal geben sollte, oder hatte sich das Thema mit Carls Tod erledigt? Nach Carls Tod hat es keinen Sinn gemacht, überhaupt darüber nachzudenken. Und zwar auch deshalb, weil ich fand, dass inzwischen ein neuer Musikabschnitt begonnen hatte. Ich dachte, unsere Musik hätte ihren Platz in einer bestimmten Zeit gehabt und jetzt würde es jeder scheisse finden. Ich bin ja selbst immer skeptisch, wenn sich Bands nach Jahren wieder zusammentun. Doch noch heute sagen viele

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REVIEWS Atari Teenage Riot

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ge Riot in den 90ern der ahr 2000 selbst ausknockten. Nun sind is Hyperreal?“ um die Ohren. Bandkopf en und die Zukunft der Band. (dave)

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Künstler, wir hätten sie beeinflusst. Ich war überrascht, wie viele Leute uns offenbar vermisst haben. Jedenfalls klingt ihr so, als wärt ihr nie weg gewesen. Was ist anders als früher? Wir gingen damals neue Wege. In der Underground-Szene wollte jeder einen Schritt weiter gehen, indem es noch krasser sein und noch mehr reinhauen musste. Die Produktionsweisen haben sich in den letzten zehn Jahren total gewandelt, auch durch den technischen Fortschritt und die Instrumente, die es heute gibt. Die Leute wundern sich, dass unsere Musik immer noch dermassen knallt, auch im vergleich zu anderen ElectroKünstlern. Vielleicht liegt es daran, dass Musik heutzutage oft nur mit Laptop und Software gemacht wird. Damit kann man nun mal nicht 100 den gleichen Punch erzeugen. Ausserdem hängt nicht mehr alles an mir, Nic und CX sind ein95wesentlicher Teil des Atari-Sounds. Das Potenzial ist viel grösser als früher. 75

Konzerte zu spielen ist eine Sache, eine neue Platte aufzunehmen etwas anderes. Wir wollten mehr, als nur unseren alten Sound neu 25 aufleben zu lassen. Auf der einen Seite hat ATR einen bestimmten Stil, in dessen Rahmen man 5 sich bewegen muss, sonst verliert die Musik an Charakter. Auf der anderen Seite

muss man sie doch wieder anders interpretieren. Wir wollten eine ganz andere Atmosphäre kreieren, ohne uns selbst zu verleugnen. Bestimmte Dinge haben wir bewusst vermieden. Mit Breakbeats zu arbeiten hat sich überholt angefühlt. In „Collapse Of History“ haben wir sie dann doch eingebaut und uns damit quasi selbst zitiert. Es gibt immer wieder Situationen, wo wir uns auf unsere Wurzeln beziehen und die Musik von da aus in eine andere Richtung ableiten. Ihr arbeitet aber immer noch mit einem AtariComputer. Stösst man im Jahr 2011 damit nicht an seine Grenzen? Natürlich – und genau darin liegt der Reiz. Uns war von Anfang an klar, dass wir uns an dieses Dogma halten würden. Und es hat total Spass gemacht, sich auf das nötigste Equipment zu reduzieren und auf die wesentlichen Ideen zu konzentrieren. Es ist nun mal ein Computer, der zwei Megabyte RAM hat und nur eine begrenzte Freiheit bietet. Man wird gezwungen, anders zu denken und anders damit Musik zu machen. Die radikalen Parolen sind aber geblieben – das ist heute eher selten. Wir wollen den Leuten die Botschaft vermitteln, dass sie etwas verändern können. Ich habe mich gewundert, dass es in den

1992 in Berlin von Alec Empire, Hanin Elias und Carl Crack als Reaktion auf die zunehmende Kommerzialisierung der Techno-Szene gegründet und 1997 mit Nic Endo komplettiert, trugen Atari Teenage Riot wesentlich dazu bei, Digital-Hardcore als UntergrundBewegung auszulösen. Ihre Musik galt vielen lange Zeit nicht nur als saumässig anstrengend, sondern als schlichtweg unhörbar – zu übersteuert, zu laut, zu anarchistisch. 1999 waren die Electropunks an Tourstress, Drogen und inneren Spannungen förmlich explodiert und lösten sich bei ihrem letzten Konzert in purem Krach auf (festgehalten auf der Platte „Live At Brixton Academy“). Carl Crack starb 2001 an einer Überdosis. Seinen Platz hat CX Kidtronik eingenommen. (dave) letzten zehn Jahren nicht mehr politische Musik gegeben hat – nicht nur textlich, sondern auch musikalisch. Mir hat in der Musik eine Energie gefehlt, die früher in jedem Jahrzehnt da gewesen ist. Ende der 60er spürte man bei Künstlern wie Aretha Franklin, die nicht direkt politisch waren, die Energie der Bürgerrechtsbewegung. In den 70ern gab es Punk, in den 80ern Hip-Hop und in den 90ern war das auf allen Ebenen, nicht zuletzt im Techno. Die Dixie Chicks wurden fertiggemacht und sind auf eine schwarze Liste gekommen, weil sie den Irak-Krieg kritisiert haben. Und plötzlich hatten alle Angst, etwas zu sagen. Ich fand es eigenartig, wie so eine Dynamik der Angst entstehen konnte. Wie wird es mit Atari Teenage Riot weitergehen? Na ja, wir haben halt noch eine ganze Menge Musik und ich finde, es gibt noch eine ganze Menge mehr zu sagen. Das neue Album ist wie ein Anfangsschritt, bei dem sich musikalisch eine Menge aufgetan hat. Wenn wir aber merken, dass es zur Routine verkommt und die Energie verloren geht, dann hören wir auf. ► Atari Teenage Riot „Is This Hyperreal“ (Digital Hardcore Recordings/Namskeio). ► Live am 12.8. Rock Altitude Festival, Le Locle; 21.10. A-Dornbirn (Spielboden).

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MOVIES

3 ROUNDS IN HOLLYWOOD

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Dr. Krueger vs. Freddy Krueger Wer hat mehr Opfer ins Gras beissen lassen? Dr. Krueger: Der Psychologe verhilft grade mal einem Lebensmüden zum Suizid. Schwach. Freddy Krueger: Der Soziopath mit dem brandnarbigen Gesicht und dem Klingen-FingerHandschuh suchte die Teenager der Elm Street in ihren Träumen heim und meuchelte sich seit 1984 durch neun Spielfilme. Punkt für: Nur schon für das qualvolle Ableben von Johnny Depp in Teil 1 geht diese Runde an den Serienmörder mit dem Schlapphut.

Kill Me Please

Zum Tod lachen

Die belgisch-französische Produktion „Kill Me Please“ von Olias Barco erzählt die bizarre, pechschwarze Geschichte einer abgelegenen Spezialklinik für Euthanasie. Im Mittelpunkt steht der Leiter für Sterbehilfe Dr. Krueger (genial dargestellt von Aurélien Recoing), der seiner bunt zusammengewürfelten Schar von Patienten zu einem möglichst angenehmen Suizid verhelfen möchte. Doch als eine Gruppe von redneck'schen Dorfbewohnern das Regie: Dahinscheiden der Protagonisten zu beschleunigen beginnt, überschlagen sich Olias Barco die Ereignisse. Die Patienten realisieren, Cast: dass das Ableben doch nicht so geschmeidig ist wie erwartet und der gute Doktor Aurélien Recoing, muss feststellen, dass sich Gevatter Tod Benoît Poelwoorde, alles andere als vollständig kontrollieren Muriel Bersy lässt. „Kill Me Please“ ist ein gelungener Film Filmstart: übers Sterben, der unvorhersehbare 7.Juli Wendungen bereithält und schmerzhaftdramatische Elemente mit rabenschwarzem Humor vermischt. Die letzte halbe Stunde von „Kill Me Please“ ist hart, die Ereignisse überstürzen sich förmlich. Der Showdown steigert sich in eine fulminante,

Besser als:

Asylum (1972)

„Come to the Asylum to get killed“, hiess es im Trailer des britischen Horrorfilms. „By boredom”, hätte man womöglich noch anfügen müssen. Zugegeben, „Asylum“ sticht mit einer ansatzweise interessanten Story über einen jungen Arzt, der Leiter einer psychiatrischen Klinik werden will und dabei mit allerlei gestörten Fällen konfrontiert wird, aus dem üblichen Alt-GruselstreifenMassenbrei hervor. Dennoch kann man den Film mit Urgestein Peter Cushing heutzutage nur noch belächeln. Die Schreckversuche lassen dem modernen Zuschauer nur das Gesicht einschlafen.

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absurde Spirale der Gewalt, die ihren finalen Höhepunkt in einer sehr eigenwilligen Interpretation der französischen National-Hymne findet. Die pointierten Dialoge sowie die satirischen Geschehnisse sorgen für die nötigen Lacher beim Publikum, die Rahmenhandlung über den „leichten, begleiteten Tod“, die tragischüberzeichneten Charaktere und deren Beziehung zueinander hingegen führen beim Zuschauer zu einer Deprimiertheit, die nur schwer zu verdauen ist. Somit gelingt es dem Streifen, die Genre-Grenzen zu sprengen und sich nur schwer eingliedern zu lassen. Die Bezeichnung Tragikomödie würde Barcos Werk wohl am besten stehen. Nebst einer raffinierten Story weist der Film ganz nebenbei noch die kauzigsten Charaktere des französischsprachigen Cinema auf seit Jean-Pierre Jeunets Komödie „Delicatessen“. Zu Recht wurde der Film somit in Rom mit dem „Goldenen Marc Aurel“ des Filmfestes der Ewigen Stadt ausgezeichnet. In diesem Sinne wünschen wir (ganz wie Dr. Krueger seinen Patienten) bon voyage! (gor)

Schlechter als: One Flew Over The Cuckoo's Nest (1975)

Mit dem vielfach preisgekrönten Meisterwerk von Miloš Forman über das unmenschliche Alltagsleben in einer psychiatrischen Anstalt kann „Kill Me Please“ schlichtweg nicht mithalten. Die verrückte Geschichte des kleinkriminellen McMurphy, der auf geisteskrank plädiert, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen und anschliessend ein ganzes Irrenhaus auf den Kopf stellt, verknüpft Humor mit Sozialkritik und wird getragen von einem genialen Schauspieler-Ensemble. Allen voran Jack Nicholson, der für seine Darstellung den Oscar gewann.

Wer beweist mehr Brutalität? Dr. Krueger: Auch wenn seine Patienten reihenweise das Zeitliche segnen, ist das nicht besonders brutal, da die meisten von hasserfüllten Dorfbewohnern mit Schrottflinten erschossen werden. Freddy Krueger: Freddy schreckt bei seiner Arbeit auch vor SplatterEinlagen nicht zurück, was bei einigen Zuschauern schon mal zu Brechreiz und BeinahHerzstillstand führen kann. Punkt für: 2:0 für den Schlitzer. Wer ist beliebter? Dr. Krueger: Nicht mal seine Patienten mögen den Kerl. Und die sind zum Teil richtige Arschlöcher. Freddy Krueger: Freddy ist über die Jahre hinweg zu einem Teil der Popkultur geworden und geniesst mittlerweile Kultstatus. Barbusige Teenage-Girls wünschen sich in ihren Träumen nichts sehnlicher als ein Besuch vom Klingenmann. Sieger: 1, 2, 3 – Freddy kommt vorbei! Der entstellte Killer schlägt den armseligen Doktor problemlos K.O.

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CALIFORNICATION SEASON 3

Soll Onkel Charlie doch auf seinem Torpedo der Wahrheit in der Versenkung verschwinden. Der unterhaltsamste TV-Alkoholiker/Frauenvernascher von Los Angeles hockt eh nicht in einem Strandhaus in Malibu, sondern in einem Appartement in Venice. Hank Moody (David Duchovny) heisst er und auch in der dritten Staffel der genialen Drama-Serie „Californication“ hat er sein Leben noch nicht in den Griff bekommen. Der einst gefeierte Schriftsteller fängt nun einen neuen Job als College-Dozent an, legt dabei weiterhin Frauen reihenweise

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(Paramount Home Entertainment)

flach und trinkt Gläser tresenweise leer. Die Erziehung seiner Teenagertochter Becca (Madeleine Martin) bereitet ihm dabei zunehmend Probleme, zumal deren Mutter und Hanks grosse Liebe Karen (Natascha McElhone) zurück nach NYC gezogen ist. Sex, Drugs & Trostlosigkeit unter der Sonne Kaliforniens: Ex-Agent-Mulder David Duchovny hat mit Hank einen der grandiosesten Antihelden der jüngsten TV-Geschichte erschaffen. Uns macht es nur ein bisschen Angst, dass er unserem Verleger Joel Meier wie aus dem Gesicht geschnitten gleicht. (rec)

the 79ers strotzen vor intensität, eingängigen hooks und tollen riffs.

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TUCKER & DALE VS. EVIL (Ascot Elite)

Ach, Teenies von heute. Weil sie bei einem Wochenendausflug im Wald auf zwei wortkarge Rednecks treffen, nehmen ihre von „Deliverance“ bis „Wrong Turn 3“ geschulten Gehirne an, dass diese bärtigen Holzfällerhemdfans die ganze Clique niedermetzeln wollen. Das Tucker und Dale aber eigentlich ganz harmlos sind und nur ihr Ferienhaus renovieren wollen, nützt den Dummbratzen nichts, da sie auf der vermeintlichen Flucht von allein auf kurioseste Arten abkratzen. Die Splatterkomödie stellt ein scheinbar ausgelutschtes Genre clever auf den Kopf, bevor es ihm diesen komplett abschlägt. (rec)

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MARK STEWART: ON/OFF

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„Alles Nutten“: Mit seiner Band The Pop Group war Frontmann Mark Stewart nie um brisante Statements zu Politik und Gesellschaft verlegen. Schnell wurde er dabei zu einer der Gallionsfiguren der britischen Postpunkszene. Nach dem Ende von TPG wandte sich Stewart dem Dub, Funk und Electro zu, nie um Experimente verlegen und Wegweisend für Bands wie Primal Scream oder die Nine Inch Nails. Diese Doku zeichnet das Leben und Schaffen von Stewart nach und lässt auch Wegbegleiter und Fans wie Nick Cave oder Mute-Gründer Daniel Miller zu Wort kommen. (rec) #

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REVIEWS GAMES

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APE ESCAPE

„Ape Esape“ erhältlich für PS3.

„Move“ over!

Die „Ape Escape“-Serie wütete schon auf diversen PlayStation-Systemen und versucht sich nun auch an der PS3 inkl. Move-Spielsteuerung. Von der kultigepileptischen Japano-Affenjagd ist dabei kaum mehr was übrig, dafür haben die Entwickler eine gehörige Portion Eintönigkeit eingebaut. (shy) Wir waren nie wahnsinnig begeistert von den „Ape Escape“-Spielen, unterhaltsam waren sie dennoch: Sie kontrollieren einen stachelhaarigen Kulleräugling (oder kulleräugigen Stachelhaarer – die Grenzen sind fliessend) durch eine 3D-Jump'n'Run-Platform-Welt, sammeln dabei Münzen und Power-ups ein und fangen auf verschiedene Arten die Apes ein, die eben escaped sind. Für den PS3-Einstand der Serie hat Sony nun fast alles davon in die Tonne gekippt und der in Sachen Button-Vielfalt stark eingeschränkten Move-Steuerung Tribut gezollt: Statt aus der dritten Person sehen Sie die Spielwelt jetzt aus der EgoPerspektive und können sich nicht mehr selber bewegen, sondern sind sozusagen auf unsichtbaren Schienen angebracht. „Ape Escape“ für die PS3 ist also ein äusserst kindsgerechter Rail-Shooter geworden – und ein langweiliger dazu. Per Move-Knüppel schwingen Sie Ihr aus den früheren Teilen bekanntes Netz; dann, wenn Ihnen die dummen Primaten mit Sputnik-Helm vor die Nase laufen – Sie können sich ja nicht zu ihnen hinbewegen. Zusätzlich schiessen Sie mit einer Steinschleuder auf Power-ups und Zusatzpunkte sowie auf die Affen, um sie zu betäuben. Und Sie schwingen einen Fächer, was immerhin wieder schräg fernöstlich ist. Nach zwei Stunden haben Sie alles an Gameplay gesehen, das „Ape Escape“ zu bieten hat; da sorgen auch die, räusper, einfallsreichen Settings wie Dschungel, Stadt oder Steinzeit nicht für mehr Abwechslung. Steinzeitlich ist übrigens auch der Umstand, dass Sie nicht zu zweit auf Affenhatz gehen können. Der Multiplayer-Mode findet ausschliesslich in den Minispielen statt, die jeder Spieler ab zwölf Jahren als durchaus mies bezeichnen würde. Ihr die Primarschule besuchender Bruder könnte aber okayen Spass mit „Ape Escape“ haben, obwohl der Spieltitel eigentlich irreführend ist: Die Apes escapen hier gar nicht, sie invadieren aus dem All. D'oh!

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INSPIRATION

Es macht uns traurig, wenn wir sehen, was da aus „Ape Escape“ geworden ist. Dabei hätte Sony sich nur ein wenig umschauen und bei anderen Titeln bedienen müssen:

Snake vs. Monkey

Die europäische Version des 2005er Über-Spiels „Metal Gear Solid 3“ enthielt den kostenlosen Zusatzmodus „Snake vs. Monkey“, in dem Serien-Protagonist Snake die behaarten SputnikDummbratzen einfangen musste. Ein einziges Level davon war unterhaltsamer als das ganze neue „Ape Escape“.

Rabbids

Der französische Game-Entwickler Ubisoft hat seinem Firmenmaskottchen Rayman für die aktuelle Konsolengeneration neue Gegenspieler spendiert: die Rabbids; hässliche, scheinbar an Tourette leidende und ständig eine Überdosis Ecstasy und/oder Zucker (nehmen wir an) schwingende Hasen. Tausendmal toller als Affen mit einem Polizeiblaulicht auf der Birne.

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Wario Ware

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Wie Minispiele mit Bewegungssteuerung zu funktionieren haben, zeigt „Wario Ware“ für die Wii: Ob wir jetzt ein Samurai-Schwert ziehen, den Telefonhörer abnehmen oder so tun, als würden wir einen halben Liter Bier auf ex stürzen – die Kleinstaufgaben sind zahlreich und einfacher, als die Konsole einzuschalten. So geht's.

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CABELA'S DANGEROUS HUNTS 2011

DUNGEON SIEGE 3

für PS3, Xbox 360, Wii & DS

für PS3, Xbox 360 & PC

Normalerweise benutzt der Gamer raue Mengen an Munition, um die Wellen von Zombies zu töten, die über ihn hereinbrechen. Bei „Cabela's Dangerous Hunts 2011“ braucht man sie, um die Wellen von Waldtieren zu töten, die über einen hereinbrechen. Die sind zwar nicht untot, aber viele davon wollen einen auch bei lebendigem Leibe verputzen. „Cabela's Dangerous Hunts 2011“ ist ein klassisches Arcade-Shooting-Gallery-Game, sprich Moorhuhn für Fortgeschrittene. Erschiesst man Tiere, die ein Symbol über sich tragen, gibt es ein Power-up. Beispielsweise Gesundheit, Punktemultiplikator oder Slow-Motion. Wirklich spassig ist Weiddas „Cabela's Dangerous Hunts 2011“ sowieso nur mit der manns Top Shot Elite Gun, die es im Bundle zu kaufen gibt. Leider ist das Tiereballern aber nicht sehr Heil! abwechslungsreich, auch wenn Mutter Gameentwickler viele verschiedene Arten in die Welt gesetzt hat. Auf Zombies zu ballern ist einfach spassiger. (röhr)

Seit einer halben Ewigkeit besetzt Blizzard mit „Diablo“ den Thron der Hack'n'Slay-Rollenspiele. Mit dem dritten Teil der Zungenbrecherserie „Dungeon Siege“ gerät der Thron nun aber gefährlich ins Wanken. Schnell wird einem klar, dass „DS3“ nur noch wenig mit seinen Vorgängern zu tun hat, dementsprechend sind auch keine Vorkenntnisse nötig. Eine der interessantesten Neuerung von „DS3“ ist der KI-Begleiter. Dieser steht dem Hauptcharakter durchs Spiel bei und macht so manchem Möglicher Gegner den Garaus. Was auch bitter nötig ist, denn im ThronGegensatz zu den Vorgängern muss in „DS3“ taktisch folger? gekämpft werden. Online ist es gar möglich, mit drei anderen Spielern im Co-Op-Modus durch die Dungeons zu schlachten. Doch trotz des guten Gameplays und der kurzatmigen Story vermag es auch „DS3“ nicht, dem übermächtigen Wegbereiter „Diablo“ endgültig die Krone zu mopsen. (röhr)

F.3.A.R.

CALL OF JUAREZ: The Cartel

für PS3, Xbox 360 & PC

Schon Teil zwei der „F.E.A.R.“-Reihe war zwar ein guter Shooter, machte aber etwas ziemlich falsch: Die raffinierte Erzählweise sowie die subtile und damit verdammt beklemmende Horror-Atmosphäre aus dem ersten Serienkapitel wich einer abgeflachten Story und Schockeffekten der Kategorie Holzhammer. In „F.3.A.R.“ ist abgesehen von viel Blut und bedrohlicher Musik kaum mehr was vom terrorisierenden Suspense übrig, der vom Kaum kleinen Mädchen Alma ausgeht, das ähnlich wie in den „The "Aaah!", Ring“- oder „The Grudge“-Filmen die Haare zu tief im Gesicht viel trägt und sich unheimlicher verhält als die anderen Kinder im Kindergarten. Übrig bleibt ein gut von der Hand gehender RATATAT! Ego-Shooter mit meist knackig schlauen Gegnern und ZeitlupenFunktion, einer interessanten alternativen Singleplayer-Kampagne und 1 29.05.2011 19:52:202“-Messlatte bleibt jedoch so weit einemROCKSTAR_inserat_toxic.pdf soliden Multiplayer-Mode; die „Crysis entfernt wie eine stabile Wirtschaftslage in Griechenland. (shy)

für PS3, Xbox 360 & PC

Was „True Grit“ im Kino geschafft hat, das packte „Call Of Juarez“ im Videospiel-Bereich: Western (modern und klassisch) fanden wieder zahlendes Publikum. Nach einem Prequel und dem Konkurrenz-Titel „Red Dead Redemption“ fürchtete Entwickler Techland wahrscheinlich, dass die Gamergemeinde kein weiteres Spiel mit klassischem Western-Setting mehr wünschte und transferierte „Call Of Juarez“ in die Gegenwart: Der Schauplatz der gut 15 Missionen spielt an der USamerikanisch-mexikanischen Grenze, was – wie so oft in diesem Setting – Shootouts zwischen Polizei und Drogenkartellen bedeutet. Für Sie heisst das: Straffe Ego-Shooter-mit-bizGegen Drogen und „GTA“-Rumfahr-Feeling-Action, die offline alleine oder Langeweile! online mit bis zu zwei Mitballerern kooperativ gespielt werden kann. Zwischen dem regen Blei-Austausch lockert „The Cartel“ mit Nebenaufgaben auf, die's auch in den sehr unterhaltsamen Mehrspieler-Modus geschafft haben. (shy)

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GAMES

CHILD OF EDEN In Euphorie durch die Galaxis

"Child Of Eden" erhältlich für PS3 & Xbox 360.

Mit „Child Of Eden“ kommt das wohl erste revolutionäre Game für den Kinect der Xbox 360 auf den Markt. Zwar fehlt eine tiefgründige und mitreissende Story, trotzdem erlebten wir beim Spielen Glückszustände, als hätten wir uns am Medizinschrank von Grossmutter vergriffen. (röhr)

NEUE KAMPFTECHNIKEN

Irgendwann in ferner Zukunft, die Menschheit ist bis in die tiefsten Tiefen des Weltalls vorgedrungen, wird das künstliches Kollektivgedächtnis der Menschen in einer Art Internet namens Eden gespeichert. Dieses wird nun von einem unbekannten Virus attackiert. Und, äh, ja. Die Geschichte des Spiels ist so schnell erklärt, weil sie für das Game kaum wichtig ist. Viel wichtiger ist die Welt, in die man mit „Child Of Eden“ eintauchen kann. Von der ersten Sekunde fühlt sich der Spieler in die Welt aufgenommen, was zum grossen Teil an der Spielweise von „Child Of Eden“ liegt: Mit dem Kinect der Xbox 360 ist kein Gamepad mehr notwendig, das Spiel wird komplett mit dem Körper gesteuert. Zielt man beispielsweise mit der linken Hand auf den Bildschirm, so schiesst man mit einer Rail-Gun auf die fiesen Viren. Klatscht man in die Hände und zielt dann mit der anderen Hand, so kann der Spieler durch das

Der Selleck

Schliessen der Faust einzelne Schüsse abfeuern. Streckt man beide Hände geöffnet nach vorne, aktiviert man Euphoria, die Mutter aller Virenkiller, die alle Schädlinge im Blickfeld auslöscht. Das Spiel umfasst insgesamt fünf Levels. Jedes davon ist nach einem individuellen Thema gestaltet und dementsprechend musikalisch unterlegt. Genau da liegt die enorme Stärke von „Child Of Eden“: In die Gestaltung der atmosphärischen Dichte wurde viel Zeit investiert, was sich wiederum direkt auf das Feeling des Spielers auswirkt. So glaubt man sich an der Seite von Regenbogenponys kämpfend die Galaxie zu säubern, alles während einem überlangen Ecstasytrip durch ein 90er-Jahre-Trancevideo.

RCKSTR, Fachmagazin für Zukunft und so, stellt schon heute kommende Kinect-Kampftechniken vor. Zumindest fänden wir die sehr schnieke.

Sobald sich zukünftig jemand mit Schnauzer im Gesicht und Hawaii-Hemd auf der Brust vor die Kinect setzt, reissen sich alle weiblichen Spielfiguren die Kleider vom Leib.

Der Planker

Wenn sich bei zukünftigen „SingStar“-Runden alle Mitspieler hinplanken, entsteht dadurch eine Rückkopplungsschwingung zwischen Kamera und Mikrophon bei ungefähr 6 Hz. Auch bekannt als der braune Ton.

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Der Cheat in allen zukünftigen Fussballspielen: Bei einer Kopfballabnahme das Gesicht auf den Boden schlagen. Dabei wird von jedem Punkt des Spielfelds direkt ein Tor geschossen. Tut weh? Man up!

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HARDWARE

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für die Produktionen ihrer Alben aus, da nach den kurzen GesangsAufnahmesessions jeweils eine Produzenten-Armada Popsongs daraus vocodern muss. Seien Sie schlauer und sparen Sie sich die Kohle für die Plattenrelease-Party, die Sie schmeissen, nachdem Sie mithilfe der kostenlosen iPhone/iPad-App „Songify“ aus ein paar gesprochenen Worten eine grosse Handvoll Synthpop-Ohrwürmer mit Hitpotential gezaubert haben. Erfolg garantiert*. (shy) *Erfolg nicht garantiert. ► Gratis erhältlich im iTunes Store.

Seit wir damals das NintendoMeisterwerk „The Legend Of Zelda: Ocarina Of Time“ gespielt haben, wollten wir unbedingt auch so eine ZauberOkarina besitzen, mit der wir wie Spielheld Link den Tag zur Nacht verwandeln und durch die Zeit reisen können, um wiederum die letzte Nacht ungeschehen zu machen. Dank moderner Technik gibt's das flötenähnliche Blasinstrument jetzt auch als Smartphone-App „Ocarina“. Zeitreisen haben damit noch nicht geklappt, aber seit wir die Apparina spielen, haben wir deutlich mehr Platz im Tram. Scheint also doch magisch zu sein. Irgendwie. (shy) ► Erhältlich für CHF 1.10 im iTunes Store. Für Android gibt's ähnliche Apps.

GIBSON ÜBER BORD!

ROLLING THUNDER

Dass sich Transformers nicht nur in Autos, Helikopter und Kopiermaschinen, sondern auch in ganz schlechte Filme verwandeln können, wissen wir allerspätestens seit diesem Kinosommer. Da loben wir uns doch das Lautsprechermodell „Transformer“, das dem ramponierten Namen wieder etwas von seinem einstigen Geekgasmtum zurückgibt. Und dabei ist diese weisse Wuchtbrumme noch eins der zahmeren Modelle aus der Berliner Bastelwerkstatt von Klara Weiss. Die für Custom-Bikes konzipierten, portablen PAs verbinden abgefahrenes (haha) Design mit High-End-Technik, damit man Sie im Park auch noch bis zum hintersten Sitzbänkli hören kann. Weitere Modelle, Informationen und die dazugehörigen Bullitt-Bikes finden Sie auf klarageist.com. (rec)

Wir haben ein ungeschriebenes Gesetz hier in Zürich-Wiedikon: Wer einen von uns beklaut, der beklaut jeden von uns. Da versteht es sich von selbst, dass wir den schnieken Jungs von Gitarren Total bei uns um die Ecke helfen wollen, den Lump zu jagen, der am 25. Juni in Danny-OceanManier eine superseltene, superteure Gibson Les Paul '59 Reissue Vos Sunrise T-Burst aus dem Laden gestohlen hat. Sollte Ihnen also demnächst jemand dieses schmucke Stück andrehen wollen, packen Sie den Schuft in den Schwitzkasten und verständigen Sie die Sonderkommandos. Alle weiteren Infos und übrigens auch ganz viele, sehr kaufenswerte Gitarren unter gitarrentotal.ch. (rec)

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BACKSTAGE

IMPRESSUM ROCKSTAR MAGAZINE

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Chefredaktor: Michael Rechsteiner (rec)

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ROCKSTAR IM BRIEFKASTEN

Freie Autoren: Alex Flach (alf) Andy Lanzone (lance) Danko Jones David Branca (drum) Gülsha Adilji (gsh) Esther Meyer Franz X.A. Zipperer (zip) Kaspar Isler (kis) Maria Lissmann (ml) Mario Corpataux (mac) Mirjam Suter (mis) Mirjam Fässler (mrj) Patrik Wydler (pat) Reto Beeler (röhr) Sascha Wydler (saw) Tatjana Rüegsegger (tat) Yves Baer (bear) Timo Wagner (hiv) Fotos: Melanie Wydler Ian Keates Thomas Entzeroth Joel Meier

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ROCKSTAR MAGAZINE # 81

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