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Chefredaktor: Michael Rechsteiner (rec)

Herausgeberin: All 4 Music & Lifestyle GmbH

Redaktions-Praktikant: Reto Beeler (röhr)

Geschäftsführer: Joel Meier

Redaktion: Elena Cali (eli) Katinka Oppeck (kätt) Louise de Marais (lou) David Gadze (dave) Marco Rüegg (rgg) Rainer Etzweiler (rez) Schimun Krausz (shy)

Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum

Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Christian Wyss (wyc) Cyril Schicker (cys) Danko Jones David Branca (drum) Denise Langenegger (dl) Guesha Adilji (gsh) Franz X.A. Zipperer (zip) Kaspar Isler (kis) Lukas Rühli (lru) Mario Corpataux (mac) Margg Zanella (maz) Patrik Wydler (pat) Sascha Wydler (saw) Timo Wagner (hiv) Yves Baer (baer) Konzertfotos: Melanie Wydler Ian Keates Cover: Models: Tonja & Elena Foto: Sina Diethelm Grafik & Layout: Joel Meier Korrektorat: Schimun Krausz André Reithebuch Propaganda & Events: Chantal Thalmann Stefanie Camenisch Verkauf: Rainer Etzweiler Kaspar Isler Distribution: Pit Kägi

Gute Seele: Nadine Gujer Promogirls: Alex, Elena, Franziska, Jasmin, Jessica, Kätt, Liane, Luzia, Mikki, Myrielle, Nadja, Naomi, Nicole, Olivia, Stefanie, Stephanie, Tonja, Vic

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Leser: 106 000 (MACH 2010-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Zweierstrasse 129 CH-8003 Zürich Telefon: +41 43 333 09 04 Telefax: +41 43 333 09 06 E-Mail: redaktion@rockstar.ch Anzeigen: All 4 Music & Lifestyle GmbH Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz Telefon:+41 41 799 59 50 Telefax:+41 41 799 59 51 E-Mail: rockstar@all4music.ch Web: www.all4music.ch Anzeigenleitung: Joel Meier Tel. +41 (0)43 333 09 04 Fax. +41 (0)41 799 59 51 rockstar@rockstar.ch

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„Da wir gerne weiterhin über die Anlässe dort schreiben würden und nicht unbedingt über die neusten Angebote eines bahnhofsnahen Apple Store, empfehlen wir, nein, befehlen wir Ihnen, ein zünftiges „NEIN“ in die Urne zu tun.“ Und was das mit unserem Schätzchen des Monats zu tun hat, lesen Sie auf Seite 8.

„Und während der Frühling erwacht, scheidet der Mann dahin, dessen Linse als Auge einer Epoche gilt, dessen Kamera Bilder schoss, die gerade durch ihren Zeitgeist zur Zeitlosigkeit gefunden haben.“ Und wer damit gemeint ist, lesen Sie in unserem Künstlerportrait auf den Seiten 30-31. „Flowers klingt wie ein sehr schwuler Bruce Springsteen.“ Und was für Erkenntnisse uns sonst noch überkamen, verraten wir in den Albenkritiken auf den Seiten 38-43.

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In Tratsch 6,7 News 7 Schätzchen des Monats 8 Neil Diamond 8

HYPES

Frischfleisch 10-11 Zeugs und Sachen 12-13

ROCKSTARS

Linkin Park 14-15 Brandon Flowers 16 „Es ging nicht darum, traditionelle Songs zu Interpol 18 schreiben, sondern der Musik Platz zu XKLSV Chilly Gonzalez 20-21 geben, verschiedene Teile, die uns gefielen, zu ganzen Stücken zusammenzusetzen. So THEMA ist dieses Album entstanden, das nach XKLSV FESTIVAL RÜCKBLICK 2010 22-27 „Dave Lizewski ist einer dieser Teenager, unserer Meinung sehr speziell klingt.“ die an Krebs sterben, wenn sie von einer Und was uns Linkin Park im Interview STYLE radioaktiven Spinne gebissen werden.“ sonst noch verraten haben, erfahren Sie Yeah Stuff 28 Und warum „Kick-Ass“ dennoch Sixpack France 28 auf den Seiten 14-15. Snug 29 ordentlich reinhaut, erfahren Sie in den Team Brûlé 28,29 Filmkritiken auf den Seiten 44-47. „Es ist die Essenz einer Band, eingefangen Designer: Alexander McQueen 29 in ihrem womöglich besten Moment.“ Arts: Rober Mapplethorpe 30-31 „Überraschend und vielleicht auch ein Und wie Interpol das geschafft haben, bisschen dumm, dass Eidos einen weiteren ergründen wir auf Seite 18. ROOTS Versuch mit dem Halunkenduo Kane und XKLSV Danko Jones Digest 32 Lynch wagt.“ Heavy Metal 35 „Ich bin Jude und Kanadier. Noch Iron Maiden 36-37 Um das Game „Kane & Lynch“ denoch Humorfragen?“ was taugt, lesen Sie bei den VideospielUnd was uns Chilly Gonzales sonst reviews auf den Seiten 48-50. noch für Fragen beantwortet hat, gibt's REVIEWS auf den Seiten 20-21. CD-Kritiken 38-43 „Wer sich die Band also noch in geruhSkunk Anansie 38 samer Atmosphäre, ohne kreischende „Werden die Leute, die selbst am Sonntag Earl Greyhound 39 ZPYZ 40 noch im unteren Flusslauf der Sitter baden, Mitglieder von „Team Edward“ und „Team Grinderman 41 Jacob“ ansehen will, sollte das schnellsteinst in einer höheren Kaste Re-Issues: R.E.M. 42 möglich tun.“ wiedergeboren?“ Serj Tankian 43 Charts 32 Und was für Eindrücke wir aus Und wo Sie dazu Gelegenheit haben, verraten wir bei den Konzertpreviews Movies 44-47 der Festivalsaison 2010 DVD's 47 auf den Seiten 52-53. Games 48-50 sonst noch mitgenommen „Ich hoffe es schmeckt besser als es heisst, haben, sehen Sie auf den NACHTLEBEN das kann ja niemand aussprechen.“ Konzerte 52/53 Seiten 22-27. Und was genau wir Billy Talent da vorClubs 54 gesetzt haben, verraten die Seiten 58-59. Freestyle 56 „Das Modell im 90er-Jahre-Rave-Stil XKLSV Kulinarik 58/59 Programme 60/61 versteckt dank Rundumverglasung alle Blessuren der vergangenen Partynacht. Ja, HARDWARE wirklich alle.“ Autos & Motos 62/63 Und worauf Sie modisch sonst auch Tools 64 noch zugreifen sollten, verraten wir auf Letzte 66 www.rockstar.ch den Seiten 28-29.

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stars h c s t a r In T ES SIND BEI DER ARBEIT

Scheinbar hat Ryan Adams beim Aufräumen noch ein bisschen Musik gefunden. So sollen im Herbst das bisher unveröffentlichte Doppelalbum mit den Cardinals „III & IV“ sowie das Soloalbum „Blackhole“ veröffentlicht werden. Ausserdem arbeitet Adams an einer weiteren LP, die von seiner Reise zu Ronnie James Dios Beerdigung inspiriert ist. Das neue Album „Panic Of Girls“ von Blondie erscheint derweil anfangs 2011, auch wenn sich die Band langsam in Grauie umbenennen sollte.

ES SIND EIN JAHR ÄLTER

Hoch die Messer! Charlie Sheen säuft am 3. September auf seinen 45. Geburtstag. Garantiert kein mit Speck umwickeltes Spanferkel gibt es dagegen auf der Party von Moby. Der sich von Grashalmen und Windzügen ernährende Musiker wird am 11. September ebenfalls 45. Das 27. Jahr ohne fatale Überdosis feiert Amy Winehouse am 14. September, wer hätte das gedacht. Auch überraschend ist der weitere Fortbestand von Mickey Rourke, der zwei Tage später seinen 54. Geburtstag feiert.

ES SIND IM GRAB

„I Feel Good“ konnte Catfish Collins am Ende leider nicht mehr von sich behaupten. Der Gitarrist von James Brown verstarb am 6. August 66-jährig an Krebs. Der grossen Band im Himmel schliesst sich auch Richie Hayward an. Der 64-jährige Drummer von Little Feat starb am 12. August, ebenfalls an Krebs. Dass Wrestler eine miserable Lebenserwartung haben, bewies einmal mehr Lance Cade. Der ehemalige WWE Tag Team Champion wurde am 13. August tot aufgefunden. Der 29-Jährige erlag einem Herzversagen.

Marilyn Manson und Evan Rachel Woods haben zum zweiten Mal ihre Verlobung aufgelöst. Er hat ja ihre Nummer, sollte er beim nächsten Videoclip-Dreh wieder jemanden rammeln wollen. Ob Sie's glauben oder nicht: Morrissey ist ein guter Freund von Katy Perry und ihrem Verlobten Russell Brand. Als solcher gab er ihnen auch den Rat, das mit der Hochzeit sein zu lassen. Schliesslich könnte beim Bankett Fleisch serviert werden! Nick Cave schreibt wieder mal an einem Drehbuch. Diesmal dient es einem Remake des finsteren Klassikers „The Crow“. Nach dem letzten, vierten Aufguss von „The Crow“ 2005 könnte wohl auch ein Affe mit Farbstiften keinen schlimmeren Mist verzapfen. Kanye West spannt für einen Song mit Wu-Tang-Clan-Member Raekwon und, ähem, Teenieschnuckel Justin Bieber zusammen. Toi toi, Justin. Dem letzten Teeniestar riss Kanye bei den MTV Video Music Awards während der Dankesrede das Mikrofon aus der Hand.

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Eigentlich wollte Wyclef Jean fürs Präsidentenamt von Haiti kandidieren. Nun wurde seine Bewerbung abgeschmettert, da er verschiedene Kriterien nicht erfüllt, wie z.B. für mindestens fünf Jahre auf der Insel gelebt zu haben. Zum Schmollen kann er ja jetzt in dieselbe Ecke, in der Arnold Schwarzenegger schon steht. Ozzy Osbourne hat seine eigene iPhone App lanciert. Die nützlichen Inhalte sind Tourdaten, Videoclips und Fotogalerien. Derweil versucht Ozzy mit seinem iPhone noch immer, die Laufzeit der Mikrowelle einzustellen.

Baschi wird wegen eines Plagiats verklagt. Er soll den Refrain von „Auf grosser Fahrt“ von einem Song der US-Punkband Sum 41 abgekupfert haben. Ist doch klar, dass man auf einer grossen Fahrt einige Souvenirs mitgehen lässt. Startätowiererin Kat Von D hat einen neuen. Es ist Sandra Bullocks alter: Fremdgeher Jesse James. James' Eltern scheinen ihrem Sohn nie Bilderbücher gekauft zu haben, so wie der jetzt hinter illustrierten Frauen her ist.

gebracht werden, da sie die Fans mit Müll, Feuerwerk und Scheisse bewarfen. Zur Verteidigung der Fans: Tila hatte damit gedroht, zu singen. In „Terminator 2“ lag unsere Zukunft noch in seinen Händen. Jetzt wurde Schauspieler Edward Furlong, Darsteller vom original John Connor, von einem Gericht dazu verurteilt, einen Abstand von mindestens 100 Metern von seiner Ehefrau und ihrem gemeinsamen Sohn zu halten. Furlong hatte ihr Mel-Gibson-mässig auf die Mailbox gesprochen. „Bleib mir fern, wenn du leben willst.“

dürfte überrascht sein, dass die Band nicht gleich unters Sauerstoffzelt muss. Julian Casablancas nennt in Interviews The Strokes nicht mehr seine Band, sondern lediglich eine Kollaboration. Als Grund gibt er an, dass er seine künstlerischen Visionen bei den Strokes nicht vollends ausleben kann. Demfall sollten Müllmänner, Kassiererinnen und Taxifahrer demnächst ihren Job auch bloss als „Kollaboration“ bezeichnen.

Flaming-Lips-Frontmann Wayne Coyne verbreitet auf seinem TwitterAccount Ferienstimmung und The-Hives-Frontmann Pelle Almquist postete ein Nacktbild seiner Frau, die Paris Hilton wird von einer Hairsie sich gerade im Hotelzimmer meint, dass Groupies nur etwas für Extensions-Firma auf 35 Millionen lahme Popbands seien. The Hives umzog. Dollar verklagt, da Hilton trotz eines würden nach einem Konzert lediglich Die Coynes in den Twitterwochen, Exklusivdeals die Extensions der wir gratulieren. ein paar Bier trinken, um danach gut Konkurrenz trug. schlafen zu Marke „Stroh by Paris“? können. Wer schon Lady GaGa feierte die Beim Hip-Hop-Festival „Gathering Of mal The Platinauszeichnung für über 50 Millionen verkaufte Singles, indem sie The Juggalos“, das alljährlich vom Rap- Hives live Duo Insane Clown Posse geschmissen gesehen bei der Übergabe während eines hat, Konzertes in Los Angeles ihr Piano in wird, kamen gleich zwei Acts zu schaden: Method Man wurde eine Flammen setzte. Bierdose an den Kopf gepfeffert und Und wann setzen die Kings Of Leon Tila Tequila musste ins ihren „Sex On Fire“ Krankenhaus endlich in die Tat um? Die Sex Pistols lancieren ein Parfum, das jeder gepflegte Punk tragen sollte. Die Geschmacksnoten sollen von nassem Hund bis modernder Zitronen mit einem Schuss Pfeffer gehen. Riechen wie die Sex Pistols? Erscheint demnächst auch der Selbstbräuner von Robert Pattinson?

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S T A N O M S E D N E H C SCHÄTZ

STARS

724 GRÜNDE, WARUM

DER GRÖSSTE KÜNSTLER ALLER ZEITEN IST. (Gründe 511-520)

511. Dagegen wirkt das Love Boat wie

REITSCHULE BERN In Bern steht ein Haus. Kein sehr schönes, aber wichtiges. Die Reitschule ist das kulturelle Epizentrum der Bundeshauptstadt. Jetzt will es die SVP verscherbeln. Die Abstimmung ist am 26. September. Wir hoffen, Sie wissen, was Sie zu tun haben. (rec)

THE GOOD

Für alle, die gerade aus einem 30-jährigen Koma erwacht sind: Seit 1987 dient die zugegebenermassen etwas lotterige Bude am Berner Hauptbahnhof als autonomes Kulturzentrum. Konzerte, Kino, Theater, Gastronomie: alles da. Im September poltern beispielsweise Bonaparte über die Bühne und The Gamebois taufen ihr Album.

THE BAD

Erich Hess, Drittplatzierter bei den letztjährigen „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Awards und junger SVPler, mag die Reitschule gar nicht und hat deshalb eine Initiative zur Schliessung lanciert. Scheinbar ist die Reitschule ein „rechtsfreier Raum“, ähnlich wie Los Angeles im Film „Escape From L.A.“ und Hess will jetzt Kurt Russell mit Augenklappe sein.

ein von Scheidungskindern betriebenes Pedalo: Neil Diamond hat seine eigene „Tribute Cruise“, eine Kreuzfahrt ganz im Zeichen von The Neil. Die letzte haben wir leider verpasst, trotzdem schwelgen wir in der Vorstellung.

512. Die „Neil Diamond Tribute

Cruise“ startet jeweils im malerischen Cape Liberty Bayonne, New Jersey. Der Hafen ist vor allem bekannt für seine tolle Aussicht auf noch schönere Häfen, wie den New York Harbour.

513. Am zweiten Tag macht der Kahn

Halt im malerischen Newport, Rhode Island. Newport erlangte weltweiten Ruhm als Geburtsstadt von James Van Alen, dem Erfinder des Tie-Breaks beim Tennis.

514. Weiter geht die Fahrt dann bis King's Wharf, einer Bermudainsel. Spätestens dann entblättern all die fitten Cougars auf dem Schiff ihre glitzernden Bikinis. Sweet Caroline!

515. Das Schiff, auf dem die „Neil

Diamond Tribute Cruise“ jeweils stattfindet, ist übrigens die Celebrity Summit. Man sagt von ihr auch: „Könnte man auf dem Deck von John Holmes' Penis Shuffleboard spielen, dann würde man ihn die Celebrity Summit nennen.“

516. Bekannt ist die Celebrity Summit vor allem für den von Emilio Robba angelegten Garten. Und wenn Sie von Tuten und Floristen keine Ahnung haben: Emilio Robba macht mit Blumen das, was die Beatles mit Instrumenten und einem Topf voll Acid anstellen.

517. Neil Diamond ist jeweils leider

THE ALBUM

Damit aus der Reitschule kein Starbucks wird, haben sich namhafte Künstler mit einem besonderen Draht zum Sorgenkind zusammengetan. Der Sampler „Reitschule beatet mehr“ enthält Songs von Sophie Hunger, Reverend Beat-Man, Filewile, Züri West, Kummerbuben und vielen mehr. Highlight: Müslüms YouTube-Hit „Erich, warum bisch du nid ehrlich?“ Kaufen!

THE ABSTIMMUNG

Am 26. September wird über das Schicksal der Reitschule abgestimmt. Da wir gerne weiterhin über die Anlässe dort schreiben würden und nicht unbedingt über die neusten Angebote eines bahnhofsnahen Apple Store, empfehlen wir, nein, befehlen wir Ihnen, ein zünftiges „NEIN“ in die Urne zu tun. Danke.

etwas zu beschäftigt, um selber an seiner Kreuzfahrt teilzunehmen. Trotzdem sind jeweils einige seiner Bandmitglieder, BackgroundSängerinnen und viele weitere Menschen, die schon mal im selben Raum wie The Neil standen, anwesend.

518. Sicher sind wir uns da zwar nicht, aber bestimmt werden die Schwimmwesten an Board zur „Neil Diamond Tribute Cruise“ jeweils mit bunten Pailletten besetzt.

519. Und damit Sie nächstes Jahr endlich auch mit an Bord sind: www.tributecruises.com!

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520. Wir haben da noch eine Theorie, dass seit „Knight & Day“ die „Neil Diamond Tribute Cruise“ noch das einzige erfolgreiche Unternehmen ist, an dem der Name „Cruise“ hängt. Aber diese Theorie ist noch nicht ganz druckreif. RockStar Magazine N° 72

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«‰», «PlayStation», « », «PLAYSTATION» and « » are registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. « » and « » are registered trademarks of Sony Corporation. «make.believe» is a trademark of the same company. Sports Champions™ ©2010 Sony Computer Entertainment America. «Sports Champions» is a trademark of Sony Computer Entertainment America. All rights reserved.

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hypes HARLEM: Böse Miez!

FRISCH

KIDS AT THE BAR:

Die Wüste bebt Aus: Oklahoma City, USA Seit: Herbst 2008 Eigentlich wollten die Studiotüftler Matt und Rad ihren Kumpels von !Trash Yourself nur einen Freundschaftsdienst remixen, jetzt stehen sie bereits in der Wüste. Nämlich der, wo jedes Jahr das FreakFestival Burning Man stattfindet. Dort heizen sie 2010 den kalten Nächten mit schmackem Electro (feat. a bissl Punk) und ihren Remixes für Empire Of The Sun oder Passion Pit ein. (rec) www.myspace.com/kidsatthebar Wer Burning Man überlebt, schafft die Clubwelt mit müdem Lächeln.

T Aus: Austin, USA Seit: Winter 2010 Ihr MySpace-Topfriend ist ein AyatollahMops und eigentlich hat ihnen die Hauskatze Watermelon von diesem ganzen Band-Ding abgeraten: Harlem aus Austin sind eine dieser fucked-up GarageSchrammler, für die wir neben den Black Lips, Strange Boys und Wavves noch ein Plätzchen frei in unserem Herz haben. Kommt rein Jungs, aber macht keine allzu grosse Sauerei. (rec) www.myspace.com/harlemduh / LP „Hippies“ (Matador Records) jetzt erhältlich. Bald schon für den Garage-Rock das, was die Globetrotters für den Basketball sind?

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GRANT LASSIE:

Zwischen Piepston und Gitarrenstreichel Aus: Zürich, ZH Seit: Frühling 2009 Putzige Tierchen auf dem Albumcover sind immer schon mal ein guter Start. So wie Grant Lassies Eichhörnchen auf „Northwestern Exposure“. Da aber die wenigsten Eichhörnchen fulminanten IndieElectro-Folk spielen, wird es spätestens mit dem Einlegen der CD ernst. Doch das Zürcher Duo enttäuscht auch da nicht und pendelt grandios zwischen Connor Oberst, James Yuill und The Notwist. (rec) www.myspace.com/grantlassie / LP „Northwestern Exposure“ (Zoyko) jetzt erhältlich. Ob in Oregon oder Oerlikon, jeder sollte diese Band für sich entdecken. RockStar Magazine N° 72

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PABLO DECODER

Sometimes Lonely EP

(Pink-Pong)

Das Berliner Partylabel Pink-Pong zieht sich jetzt auch die Cowboystiefel eines Plattenbosses an. Erste Veröffentlichung ist die EP vom Londoner Electropopper Pablo Decoder. Darauf enthalten sind die Tracks „Sometimes Lonely“ und „My Malibu Star“ plus Remixe satt. Insbesondere die Electrowummifizierung vom Titeltrack durch Bobble sollte in Clubnächten zum guten Ton gehören. (rec)

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The Black EP

(iSignoriMisteriosi)

TEENAGERSINTOKYO: Fraueninstrumpfhosen Aus: Sidney, AUS Seit: Herbst 2005 Doc Brown hat den Fluxkompensator ausgegraben, fünf junge Aussies in den Delorean gepackt und ist mit ihnen zurück in die Achtziger gedonnert. Frisch impressioniert geht's zurück in die Zukunft, wo die Teenagers ihre Synthies heulen und die verzehrten Gitarren jammern lassen um dem New Wave seine letzte Ehre zu erweisen. (rez) Die Blogger pfeifen es aus dem Internet wie Spatzen mit 100 ausgeprägtem Dachfetisch: Die teenagersintokyo sind der neue heisse Scheiss. Darauf folgt erstmal: Gähn. 95 Erfahrungsgemäss ist da ausser Schall und Rauch und ein paar seltsamen Frisuren selten viel dahinter. Wenn 75 die Band dann auch noch arty Geschichten auftischt, wie man sich im Kunstunterricht kennen gelernt hat, knallt der Kopf endgültig auf die Tischplatte. Doch allen Hipster-Klischees zum Trotz: An diesem Knochen klebt 25 mehr Fleisch. Das Quintett aus Down Under sind die legitimen Erben von Siouxsie And The Banshees. Mit 5 den einfachsten Mitteln schaffen die teenagersintokyo eine0 düstere Schönheit, die mitreisst, aufwühlt und

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deprimiert. Doch lässt sie zum Schluss ein kleines Stück Hoffnung zurück auf dem Nachttisch, bevor sie sich wieder aus dem Schlafzimmer hinaus in die Nacht schleicht. Musikalisch bleibt die Band dabei stets reduziert, Samantha Lims unterkühlte Vocals bleiben im Hintergrund, die Drums kriechen auf dem Zahnfleisch und wenn die Gitarre mal hervorsticht, dann nur um gleich wieder in der Melancholie zu verschwinden. Smells like The xx? Yep, an diesen Vergleich wird sich die Beinahe-All-Female-Band gewöhnen müssen. Streng genommen kommt ihr New-Wave–Revival ein Jahr zu spät, ebenso fehlt ein Indie-Hit „Crystalised“ oder „VCR“, um auch dem letzten Enghosenträger klar zu machen, dass hier Grosses passiert. Noch strenger genommen ist das aber ziemlich egal, denn teenagersintokyo haben genug Eigenständigkeit um es auch ohne New-Wave-Hysterie stromaufwärts zu schaffen. www.myspace.com/teenagersintokyo / LP „Sacrifice“ (Backyard/Rough Trade) jetzt erhältlich. So depro haben wir uns Tokios Teenies eigentlich nicht vorgestellt. Trotzdem: liiike!

Nachdem die zweitschönste Band auf Zürcher Stadtboden zuletzt Kanada und die USA betourte, ging's zuhause umgehend ins Studio. Die sieben neuen Songs wurden live in einer Session aufgezeichnet, die es auch auf YouTube anzuschauen gibt. Resultat: Schnörkelloser Indie-Rock, bei dem die Songs sich nicht dramatisch unterscheiden, aber doch zum mitsummen einladen. (rec)

UNDERWORLD

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Always Loved A Film (Universal) Wir haben wirklich ganz fest versucht, den Vorboten zum neuen Underworld-Album zu mögen; haben die Augen zusammen gekniffen und auf die Lippen gebissen: „Kling toll, kling toll, kling toll!“ Tut es aber...nicht. Die Electronica-Halbgötter servieren uns mit dieser Single lauwarmen Mitsingscheiss, der es bei den Pet Shop Boys nicht mal auf eine B-Seite schaffen würde. (rec)

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THE VALLEY OF THE SHADOW von Miron Zownir

Verlag: Gestalten Nummerdings: 978-3-89955-315-4 Preis: CHF 56.90 auf www.books.ch Vor einigen Ausgaben (jetzt bitten Sie uns bloss nicht, aufzustehen und nachzusehen, in welcher genau) haben wir den Fotografen Miron Zownir und seine rastlose Kamera porträtiert. Jetzt ist ein Fotoband erschienen, der Zownirs Entdeckungsreisen durch die Halbwelten von NYC, L.A., Berlin und Osteuropa dokumentiert. Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind, werden von Zownir eindrücklich in den Fokus gerückt. Dabei entsteht nichts, woraus die Schweizer Illustrierte eine Homestory machen würde. Dafür aber ganz grosse Kunst. (rec)

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Flieg, Fuck You, flieg!

Hä? Ein Mittelfingerdrachen. Wo? www.enjoymedia.ch Für? CHF 19.90 Stellen wir uns der Tatsache: Bald ist wieder Herbst. Nebst Weintraubenstampfen und Laubblättercollagen ist dabei insbesondere das Steigenlassen von Drachen ein feiner Zeitvertreib. Erst recht, wenn sich dabei auch noch der Welt von hoch oben der Finger zeigen lässt. Rennen Sie damit zum Beispiel über ein Feld mit Nordic Walker. Scheiss Nordic Walker. (rec)

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Hä? Ein Greifzangensüssigkeitenautomat. Wo? www.sowaswillichauch.de Für? Umgerechnet CHF 50.— Auch wir haben es längst aufgegeben, diese popeligen Plüschtiere per Robo-Greifarm aus dem Automaten zu fischen. Zumindest seit wir uns beim letzten Versuch die Hand gebrochen haben, als wir nach einem weiteren Fehlversuch wutentbrannt gegen die Scheibe schlugen. Nun üben wir eben zu Hause mit diesem schmucken Gerät. Statt nach Süsskram lässt sich auch nach anderem angeln, wie Zigistummel. (rec)

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BLICK IN DIE ZUKUNFT

Hä? Eine Robo-Sonnenbrille. Wo? www.cxlondon.com Für? Umgerechnet CHF 12.— Nachdem es die Kanye-Brillen demnächst auch auf die Nasen jener schaffen, die beim Eidgenössischen Schwingfest die Sägespäne ausstreuen, müssen sich die coolen Kids vorsehen. Und zwar am besten durch diese out-of-space-and-time-Plastikantiblender. Sprechen Sie dann auch noch mit einer Roboterstimme, werden Ihnen Ihre Mitmenschen garantiert Fragen zum Leben im Jahr 2301 stellen. (rec)

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Hä? Game-Cartridge-Seife. Wo? www.geeksoap.net Für? Umgerechnet CHF 10.— Entgegen gemeinen Gerüchten reissen sich Videospielzocker auch mal vom Bildschirm los, um sich zu waschen. Und zwar mit dieser Seife, die es in der Form verschiedener Old- und Halb-Old-School-Konsolen gibt (SNES, Game Boy, Mega Drive). Riechen tut sie übrigens köstlich nach Zitrone, Marios Aftershave und Sonics Turnschuhen. (rec)

TIMO WAGNER IS

LOST IN TRANSLATION

BIG TITS ZOMBIE 3D „Die Frage, was ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, beantworte ich jeweils mit ‚Titten und Zombies'. Es wäre ein schneller und glücklicher Tod. Hach. Aber dieser Film gibt mir einen Grund, noch etwas länger zu leben. Der im Frühling in Japan veröffentlichte Ultratrash (in 3D: Deadly DD-Cups!) über ein Rudel Stripperinnen, die versehentlich eine Armee von Untoten aufwecken, macht im September den Sprung in ein englisches Kino. Weitere europäische Releases sind bisher noch nicht geplant. Trailer googeln ftw!“

ES THER MEYER Übrigens:

Games, die so richtig unter die Haut gehen, gibt's auf den Seiten 48-51.

TICK, TICK, BOOM!

Ja, in dieser Armbandgranate verbirgt sich eine Uhr. Nein, das wissen die Polizisten nicht, die Sie deswegen zu Boden drücken und abführen. Aber das sollte Ihnen der Hingucker wert sein. Das Gehäuse ist aus Edelstahl und gehärtetem Mineralglas, das Armband aus Leder. Die Uhr ist bis zu drei Meter Tiefe wasserdicht, damit Sie auch bei Ihrem nächsten Schnorchelgang Angst und Schrecken verbreiten können. Erhältlich für CHF 269.— bei www.klangundkleid.ch. (rec)

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THE QUEST FOR CHEST

Name der Trägerin: Tori Spelling Alter: 37 Woher kommen die Brüste: Los Angeles, USA Konsistenz: Plastik. Supporting facts: Wir lieben Tori Spelling. Aber irgendein Schönheitschirurg in 90210 Beverly Hills tat das nicht, als er ihr diese Dinger aufmontierte. Was ist die Geschichte mit dieser Delle? Kein Fan von Donna Martin, Doc? Tz tz tz.

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Unsere Koryphäe für japanische Unterhaltungskultur stellt vor:

Britney Spears

Josef Fritzl

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rock stars

„Es dauerte eine Weile, bis die ganze Band sich anfreundete mit dem Gedanken, einem Outsider, wenn auch einem Fan der Band, den Zugang zur Musik der Band zu erlauben.“

– Chester Bennington, Linkin Park

LINKIN PARK:

Sonnenanbeter

Mit „A Thousand Suns“ veröffentlichen die sechs Südkalifornier von Linkin Park ihr viertes Studioalbum. Eine Platte, die man auf Rat von Sänger Chester Bennington und Bassist David „Phoenix“ Farrell von der ersten Sekunde bis zum letzten Ton an einem Stück durchhören sollte. Wir trafen die zwei Linkin Park-Mitglieder in Los Angeles. (dl) Für einmal warm genug angezogen: Linkin Park. RockStar Magazine N° 72 RS72.indd 14

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Wie sind denn die persönlichen Beziehungen der Band untereinander? Seid ihr eher ein Unternehmen oder eine Familie? Phoenix (zeigt auf Chester): Ich weiss nicht einmal, wie er richtig heisst.

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Linkin Park ist mit über 50 Millionen verkauften Platten und über 8 Millionen Facebook-Freunden eine der erfolgreichsten Bands des neuen Jahrtausends. Wie werdet ihr den hohen Erwartungen gerecht? Chester: Wir hatten eigentlich keinen Plan und wollten sehen, was passiert, wenn wir unseren Ideen freien Lauf lassen. Es ging nicht darum, traditionelle Songs zu schreiben, sondern der Musik Platz zu geben, verschiedene Teile, die uns gefielen, zu ganzen Stücken zusammenzusetzen. So ist dieses Album entstanden, das nach unserer Meinung sehr speziell klingt.

Auseinandersetzungen, um Figuren, die einen Kampf auszustehen haben, die sich gegen etwas stellen oder für eine Sache einsetzen. Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie sich Leute auf der ganzen Welt dem täglichen Überlebenskampf stellen – aus persönlichen Gründen oder äusseren Chester: Wir haben uns zufällig heute Morgen Umständen. Die Herausforderung bei dieser getroffen. Platte bestand darin, die Themen oder Figuren der einzelnen Songs miteinander zu Phoenix: Wer nach zehn Jahren noch in einer verknüpfen. Band zusammen ist, ist definitiv mehr Familie als Business. Wir verbringen so viel Zeit Ist euch das gelungen? zusammen – im Studio, auf Proben, Anlässen, Chester: Ich glaube, das Album erzählt im auf Tour oft sogar auf engstem Raum – da Ganzen eine Art Geschichte. Doch deren Inhalt findet man schnell genug heraus, ob man mit möchte ich den Hörern nicht vorwegnehmen – den Kerlen wirklich auskommt. Wir befinden es wäre, wie wenn dir einer den Schluss eines uns in der glücklichen Lage, zurzeit eine Filmes erzählt: „Oh, und dann kommt dieser bessere Einheit zu bilden als je zuvor. Wenn Typ und macht dies und das – du wirst es wir auf Tour sind, reisen nicht nur wir sechs, lieben, wenn du's siehst!“ sondern unsere Familien sind mit dabei – das alleine sind 20 Leute, die sich mögen und Habt ihr neben dem grossen Aufwand, den zusammen ein sehr kreatives Umfeld bilden, ihr für die Musik betreibt, auch noch Zeit für in dem man sich wohl fühlt. Sollte sich dies anderes? einmal ändern, kann ich gut verstehen, dass Chester: Ich bin gerne zuhause bei meiner eine Band an den Punkt kommt, wo sie sich Familie, wir fahren mit ihnen zum Camping, sagt: Wir haben alles ausprobiert, alles machen Sport, sehen Filme, setzen uns an die gemacht und gesehen, jetzt macht es keinen Hausaufgaben. Zudem bin ich begeisterter Spass mehr. Aber… Snowboarder. So war ich in der Schweiz einmal einer Art Folter ausgesetzt: Ich sah Chester: So weit sind wir noch lange nicht! morgens aus dem Hotelfenster die verschneiten Schneeberge und musste mich Phoenix: Fragen Sie uns in einem Jahr mit allen Kräften davon abhalten, noch vor wieder! dem Konzert ein, zwei Abfahrten zu machen.

Fans freuen sich besonders auch darüber, dass ihr trotz Superstarstatus in David: Mike Shinoda (Gründer der Band und persönlichem Kontakt zu ihnen bleibt. musikalischer Kopf, Anm. d. Red.) hat in Chester: Es ist natürlich schwierig, je grösser einem Interview einmal das Wort wir werden. Wir können nicht mehr nach „konzeptuell“ gebraucht – und dann jedem Konzert stundenlang Autogramme erwarteten alle ein Konzeptalbum, was nie verteilen – die Ordnungskräfte würden unsere Absicht war. Wenn ein Konzept hinter durchdrehen. Das Internet spielt dafür eine der Platte steht, dann das, dass die grosse Rolle. So haben wir uns entschieden, Aufnahmen für die ganze Band eine neue die verschiedenen Tonspuren von einem Erfahrung werden sollte. Obwohl es aus Song des Albums, „The Catalyst“, ins Netz zu verschiedenen Musikteilen entstanden ist, stellen, um Fans die Chance zu geben, das wird „A Thousand Suns“ zu einer eigenen Stück selber zu mixen oder eigene Musik ganzen Reise, wenn man die Platte von beizumischen und uns ihre Resultate Anfang bis Schluss an einem Stück durchhört zuzusenden. Den besten Track pressten wir – das ist, wenn man so will, das Konzept. aufs Album. Es heisst, dass ihr für eine Platte bis zu 50 Songs schreibt, um dann nur die besten zu behalten. Wie viele waren es denn dieses Mal? Chester: Ja, wir spielen oft mit fast lächerlich vielen Ideen herum. Dauernd bringt einer etwas Neues. Dieses Mal konzentrierten wir uns auf weniger verschiedene Einfälle, sondern darauf, wie wir die besten ausfeilen 100 konnten. 95

Phoenix: Wir verstehen, dass viele Fans nicht drei,75vier Jahre auf ein Album warten mögen. Sie möchten schneller an neues Material herankommen, und wir werden versuchen, neue Songs rascher unters Volk zu bringen. 25

Chester: Für Fans spielt Zeit keine Rolle – alles5 was sie kümmert, sind neue Songs. Und ein Lied, das man vor drei, vier Jahren eingespielt hat, klingt halt manchmal auch 0 wie eines, das schon mehrere Jahre alt ist.

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Phoenix: Chester hat die einzigartige Gabe, sich bei jeder Gelegenheit zu verletzen! Wir sind Südkalifornier und mögen es, im Freien zu sein und Sport zu treiben. Auf Tour habe ich manchmal Mühe damit, dass es nicht überall so warm ist wie in Kalifornien. Einmal mussten wir auf die Schnelle nach Deutschland. Als wir ankamen, war es unter null Grad und schneite. Ich stand im T-Shirt und Shorts an der Strasse, es war mir nicht in den Sinn gekommen, die Wettervorhersage für Berlin anzuschauen, warme Kleider hatte ich keine eingepackt. Ich bin so ein Dummkopf. Chester: Das ist uns ein paar Mal passiert, aber wir lernen rasch.

Die Reaktionen darauf waren offenbar Phoenix: Manche schneller als andere. gewaltig. Der glückliche Gewinner kommt aus Polen. Chester: Es dauerte eine Weile, bis die ganze ► Linkin Park „A Thousand Suns“ (Warner Band sich anfreundete mit dem Gedanken, Music) erscheint am 10. September. einem Outsider, wenn auch einem Fan der Band, den Zugang zur Musik der Band zu erlauben. Wir hatten interessante Aww, sind sie nicht putzig? Diskussionen untereinander, was der Band heilig ist und ob es noch Linkin Park ist, wenn Im April erschien die für iPhone, iPad und iPod nicht mehr nur wir sechs auf der Platte zu hören sind. Wir waren da bisher ziemlich Touch taugliche App strikt. Und so ist es echt speziell, dass es „Linkin Park 8-Bit Rebelnicht eine Zusammenarbeit mit einem lion“. Im Action-Adventure-Game jagen Sie weiteren weltbekannten Künstler war, nach dem verlorenen Linkin-Park-Song sondern mit einem Fan. „Blackbird“, der extra für das Spiel komponiert wurde. Aber auch die TütütupiepiepDie Texte der Lieder sind euch wichtig. Versionen der grossen Hits sind als GameWelche Themen werden auf „A Thousand Soundtrack goldig mitanzuhören. Für Suns“ behandelt? umgerechnet CHF 5.— gibt's die App bei Chester: Es geht um innere und äussere iTunes, weitere Infos unter www.8bityourself.com. (rec)

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„Wo sind sie denn alle?“ Brandon Flowers solo.

BRANDON FLOWERS: Killer Goes Einzeltäter Während sich The Killers nach rund sechs Jahren in diesem ewigen Zyklus aus Aufnehmen und Touren, in dem sie drei Studio- und eine B-Seiten-Platte veröffentlicht und mehrmals um den Globus geflogen sind, eine kurze Verschnaufpause gönnen, begibt sich ihr Sänger Brandon Flowers auf Solopfade. (dave) Bereits letzten Herbst hat Brandon Flowers damit angefangen, Songs für ein neues The-KillersAlbum zu schreiben. Doch als sich die Band zu Beginn des Jahres entschloss, eine Pause einzulegen, nutzte er die Gelegenheit und verarbeitete das Material zu seiner ersten eigenen Platte. So verwundert es auch nicht, dass „Flamingo“, wie sein Baby heisst, genauso gut eine neue Killers-Scheibe sein könnte. Er müsse sich ja nicht neu erfinden, entgegnete Flowers in Interviews immer wieder auf die Frage, ob er nicht mehr hätte wagen können.

erschaffen haben. Er beobachtet, beschreibt, klagt aber nicht an und verurteilt erst recht nicht.

Flotter Produzentendreier Mit Stuart Price, der schon dem letzten TheKillers-Album „Day & Age“ die Discokugel umgehängt hatte, begann Flowers, am neuen Material zu arbeiten. Um den Songs Tiefe zu verleihen, zog er Daniel Lanois (U2, Bob Dylan) als zweiten Produzenten hinzu. Price und Lanois arbeiteten gemeinsam und brachten, so Flowers, ihre teilweise komplett unterschiedlichen Der Nichtprediger Zugänge in die Songs ein, ohne sie zu zerreissen. Als praktizierender Mormone findet sich Flowers Und schliesslich holte er auch noch Brendan immer wieder im Spannungsfeld zwischen den O'Brien (Bruce Springsteen, Pearl Jam) ins Boot, Geboten seines Glaubens und seiner Rolle als um mit ihm die letzten Stücke einzuspielen. Frontmann einer der erfolgreichsten Rock'n'Roll- Dennoch zerfällt „Flamingo“ nicht in seine Bands der letzten zehn Jahre. Aus diesem Grund Einzelteile, sondern ist ein stimmiges Album mit werden auch seine Texte genauer analysiert und klarem Fokus, bei dem die Handschrift des kritischer beohrt als diejenigen seiner Sängers jederzeit erkennbar bleibt. Und Flowers Berufskollegen. Der 29-Jährige ist jedoch packt wieder die grossen Melodien aus, wie sie geschickt und gewitzt genug, so gut wie keine auf „Sam's Town“ zu hören waren, die üppigen Angriffsfläche zu bieten und sich nicht als Apostel Gesten, die Sehnsüchte, die Nostalgie. Und aufzuspielen, der mit dem Mahnfinger auf die irgendwie kann man auch froh sein, dass er sich Welt losgeht und religiöse Werte predigt. nicht neu erfunden hat. Da weiss man Dennoch ist „Flamingo“ ein sehr persönliches wenigstens, was man hat. Album geworden. Flowers taucht in die Sch(w)einwelt seines Heimatortes Las Vegas ein, dieser Glitzerstadt voller Sünde und Sucht, die an ► Brandon Flowers „Flamingo“ (Universal der Oberfläche ununterbrochen funkelt, Music) jetzt erhältlich. Live am 3. Oktober im während in der Dunkelheit des Kanalsystems Kaufleuten (Zürich). unter den Strassen Obdachlose eine eigene Welt

MORE MORMONS! Rockstar und strenggläubiger Mormone? Immerhin: Das Mormonentum erlaubt Männern, mehr als eine Frau zu heiraten. High five! Doch davon mal abgesehen, auch sonst befindet sich Brandon Flowers in guter Glaubensgemeinschaft. Unsere Lieblingsmormonen:

ELIZA DUSHKU Beschleunigte als Faith in den TV-Serien „Buffy The Vampire Slayer“ und „Angel“ so manche Pubertät und lässt uns auch in neueren Fernsehabenteuern wie „Tru Calling“ oder „Dollhouse“ weiterhin verliebt aufseufzen.

ANNETTE HAVEN Die Porno-Ikone aus den siebziger und achtziger Jahren hat mehr Rammelfilme gedreht, als wir im vergangenen Jahr aufs Klo mussten, darunter Klassiker wie „Tell Them Johnny Wadd Is Here“.

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DIE HARRISONS Als netteste Familie von ganz South Park verspottet, doch wer verbringt seine Abende schon mit Brettspielen und Scherenschnitten. Trotzdem: Einer Einladung zum Kaffee kommen wir gerne nach. Dum dum dum dum dum.

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25 5 © 1998-2010 Take-Two Interactive Software, Inc., and its subsidiaries. Mafia ® II developed by 2K Czech. 2K Czech, the 2K Czech logo, 2K Games, the 2K Games logo, Illusion Engine, Mafia, Mafia II, the Mafia II logo and Take-Two Interactive Software are all trademarks and/or registered trademarks of Take-Two Interactive Software, Inc. Microsoft, Xbox, Xbox 360, Xbox LIVE, and the Xbox logos are trademarks of the Microsoft group of companies. “2”, “PlayStation”, 0“PS3” , “Ô and “À” are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. NVIDIA® and PhysX® are trademarks of NVIDIA Corporation and are used under license. All rights reserved. All other marks are property of their respective owners. All rights reserved.

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Für Carlos Dengler reichten die Sonnenbrillen nicht mehr.

INTERPOL: Grossfahndung nach dem eigenen Sound

Auf ihrem neuen Album haben Interpol ihren Sound gefunden – und danach ihr Gehirn verloren. (dave) Die Wiedergeburt des Post-Punk – oder das, was einem die Musikpostillen als das verkauften – war von Anfang an vor allem mit einem Namen verbunden: Interpol. Die New Yorker Band wurde schon bei ihren ersten Schritten in die scheinbar übergrossen Fussstapfen von Joy Division und Co. gedrängt, hatte aber trotz aller Ähnlichkeiten mit ihren musikalischen Ahnen nie die Absicht, sich deren monumentale Hinterlassenschaft unter den Nagel reissen zu wollen. Interpol entwickelten stattdessen schon bald ihre eigene Identität und arbeiteten akribisch daran, möglichst authentisch zu wirken. So wurde das Songwriting nicht nur zu einer Suche nach einem eigenen Sound, sondern auch zu einer Suche nach der Perfektion dieses Sounds, was manchmal – und vor allem live – dazu führte, dass ihre Musik zu steril, zu perfekt wirkte. Und diese unterkühlte Gruppe, die in ihrem dunklen und schweren Klang so viel Wärme gespeichert hat, dass sie damit den kältesten Eisberg zum Schmelzen bringen kann, erspielte sich in kurzer Zeit den Status einer der wichtigsten „neuen“ Bands des letzten Jahrzehnts.

die Grösse der Lücke, die er hinterlässt, kann nur gemutmasst werden, funktionierten Interpol doch trotz seiner kreativen Dominanz stets als Einheit. Und Paul Banks' Soloalbum, das er letztes Jahr unter dem Namen Julian Plenti veröffentlichte, zeigte, dass im Sänger Songs stecken, die sich nicht vor denen seiner Band verstecken müssen. Bei Banks ging es jedoch auch darum, sich vom Sound seiner Hauptband ein Stück abzugrenzen, ihm eine neue Dimension hinzuzufügen und neue Wege zu beschreiten – etwas, was bei Interpol noch nie der Fall war. Denn Interpol stand seit jeher für einen einheitlichen und sofort erkennbaren Klang in einem klar abgegrenzten Gebiet. Sie erfanden sich niemals neu, aber stets ein bisschen anders. Die Klanglandschaft, in die sie einen auf ihrer neuen Platte führen, ist folglich auf den ersten Blick vertraut und dann doch wieder unbekannt. Je tiefer man in sie eindringt, desto schwerer findet man sich zurecht, sie ist voller Hindernisse, Fallen und Umwege, die schliesslich irgendwie doch ans Ziel führen. Es ist die Essenz einer Band, eingefangen in ihrem womöglich besten Moment. Einer Band, die sich jetzt vielleicht doch neu erfinden muss – ob sie will oder nicht. Interpol, die als eine der wenigen die Indie-Welle der Nuller-Jahre mit Würde überlebt haben, werden wohl auch das wegstecken. Ihren eigenen Sound haben sie auf „Interpol“ gefunden. Doch die Suche muss weiter gehen.

Drei auf der Suche Mit ihrem vierten, schlicht „Interpol“ betitelten neuen Album wollen Interpol diesen Status zementieren. Allerdings hatte die Gruppe einen gewichtigen Abgang zu verkraften. Kurz nachdem ► Interpol „Interpol“ (Soft Limit/Cooperative sie die Aufnahmen zu ihrem neuen Werk Records/Universal) erscheint am 10. September. beendet hatten, verliess das musikalische Gehirn, Bassist Carlos Dengler, die Band. Er wolle in Zukunft eigene Projekte verfolgen, hiess es. Über

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rockstars

CHILLY GONZA Springer? Reiter? König!

Langeweile aufkommt, hat Tausendsassa Chilly Gonzales aktuell unter dem Titel „Ivory Tower“ sowohl eine Platte als auch einen Film vorgelegt.

Der Wahlberliner scheint sich auf allen Feldern wohl zu fühlen und hat mit „Ivory Towers“ einen weiteren Meisterzug ausgeführt. (zip) Er hat viele Gesichter. Eins sieht aus wie der junge Tom Jones. Ein anderes weist ihn als Guinness-Buch-der-Rekorde-Matador aus, mit einem Weltrekord für das längste Konzert eines Solo-Künstlers im Pianospiel. Ganze 27:03:44 Stunden dauerte der Klaviermarathon. Für das Konzert suchte er 300 Stücke aus. Der Mann zaubert darüber hinaus als Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller eine OnlineSitcom namens „Superproducer“ aus dem Hut. Den Produzentenjob hat er bereits für Musiker wie Feist, Peaches, Jane Birkin oder Jamie Lidell übernommen. Zusammen mit Peaches hat er extravagante Auftritte im Musical „Peaches Christ Superstar“, einer extrem bearbeiteten Version von „Jesus Christ Superstar“. Er duelliert sich auch gerne mit anderen Pianisten, wie zuletzt mit Helge Schneider. Und nur der Vollständigkeit halber: Ein eigenes Label und eine Produktionsfirma hat er auch. All diese Gesichter tragen einen Namen, Jason Beck. „Doch Jason Beck ist für mich gestorben. Endgültig und vor allem legal habe ich meinen Namen geändert, in Chilly Gonzales.“ Das Geheimnis ist gelüftet. Und damit erst gar keine

auf die Stärke des jüdischen Humors kann sich Chilly Gonzales dabei nicht verkneifen. Und auch den auf die grosse kanadische KomödiantenTradition. Gerne verweist er bei letzterem auf Vollendung des Lächelns den grossen Michael Myers und das „Just For Aber weist diese unbändige Arbeitswut von Chilly Laughs“-Comedy-Festival in Montreal. „Ich bin Gonzales nicht schon eindeutig in eine Richtung? beides“, bekennt er, „Ich bin Jude und Kanadier. Er ist nicht nur Vertreter eines Ausschnitts von Noch Humorfragen?“ Dieser kurze Ausschnitt der Kunst. Er will keinesfalls nur der bereits angeregten Plauderei mit Chilly Gonzales macht angesprochene, eigenwillige Solo-Pianist sein. deutlich, dass jede künstlerische Äusserung von Nein. Er ist mehr. Chilly Gonzales ist Entertainer ihm immer nur ein Sprungbrett für die nächste und gleichzeitig Gesamtkunstwerker. Grandios ist: Musik erweitert sich so zu einem und gnadenlos. „Und wenn schon Unterhaltung, Breitwandkino, um hinter der Leinwand einen dann richtig gross“, daran lässt er keinerlei gigantischen Bühnenvorhang freizulegen. Zweifel. „Da musst du den Blick schon auf Mozart, Frank Sinatra, die klassischen Rapper Kampf gegen sich selbst oder gleich auf ganz Hollywood richten.“ Es geht Chilly Gonzales kämpft gerne. Gegen andere ihm also um das grosse Gefühl. Das ganz grosse. Pianospieler. Mit Humor. Und gegen sich selber. Bereits auf seinem letzten Album „Solo Piano“ „Wenn du eine Platte machst, ist die Preisgabe hat er den kolossalen Gefühlsverführer und deiner Werke immer auch ein Kampf gegen dich verwirrer gegeben. Und noch etwas anderes war selbst“, sinniert er, „da musst du dich aus der da zu spüren: Ein überaus verspielter, Deckung wagen, die dir dein Elfenbeinturm exzentrischer Sinn für Humor. „Humor ist eine bietet. Der Elfenbeinturm steht als Symbol für die wunderbare Waffe“, stellt Chilly Gonzales klar, nachdenkliche, philosophische Zone. Eben dem „weil er einerseits nach der Vollendung des Platz, an den du dich begibst, damit du nicht Lächelns und nach höchster Erkenntnis strebt, wirklich mehr teilhaben musst am Leben. Und andererseits ist seine Absage an absolute Werte eine Platte oder auch ein Konzert sind mindestens genauso zentral. Das wusste keiner beispielsweise, manchmal brutale, besser als der Beach Boy Brian Wilson, der gleich Konfrontationen mit der realen Welt.“ Seine ein ganzes Album ‚Smile' betitelte. Er wusste, siebte Platte „Ivory Tower“ ist eine solche dass Humor Hierarchien kippt und die Welt auf Begegnung mit der Welt ausserhalb des einen menschlichen Massstab zurückführt. In elfenbeinernen Turms. Um das Verlassen der einer Reihe mit Brian Wilson stehen Frank Zappa, Deckung etwas leichter zu gestalten, hat sich Woody Allen und Groucho Marx.“ Den Hinweis Chilly Gonzales der Dienste von Mitstreitern RockStar Magazine N° 72

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versichert. Produzent und Taktlieferant dieses Meisterwerks ist Alex Ridha aka Boys Noize. „Kreative Kommunikation, darum geht es doch“, fragt Chilly Gonzales, „Ich brauche diesen Spiegel. Der zeigt mir auch meine künstlerischen Grenzen. Und aus genau dieser Grenzerfahrung entsteht meine Direktheit.“ So setzt auch die Zusammenarbeit der beiden so unterschiedlichen Künstler erstaunliche Kräfte frei. Alex Ridha legt bei jedem Stück die ihm zugrunde liegende Stimmung frei und ordnet sich dieser unter. Aber nur, um das Stück in seiner ganzen Prallheit und vor allem seine Intensität erstrahlen zu lassen. Ganz egal, ob Chilly Gonzales das Lied auf die Elektroschiene gesetzt, es mit einem RapWortgefecht unterfüttert oder – wie so oft – Klassik mit Jazz kombiniert hat. Alex Ridha und Chilly Gonzales bringen Virtuosität, Radikalität und Popappeal auf den musikalischen Punkt. Das Hinund Herschieben der Noten erscheint als grosses Spiel voller Leichtigkeit. Chilly Gonzales geht sogar so 100weit, dass er mit „You Can Dance“ zu einem flotten Tänzchen einlädt. Auch bei „Ivory Tower“ 95 der Humor keine Pause. Ganz gleich, was die hat Hörer über die Lieder denken oder wozu sie sie 75 gebrauchen werden. Chilly Gonzales steht mit einem grossen Augenzwinkern daneben. Lüge des bewegten Bildes 25 Chilly Gonzales auf der Platte als Miniaturen Was anlegt, wird im Film in grossen Bildern 5 ausformuliert und mit diesen Tönen unterlegt. „Ich wollte schon immer einen Film machen, weil 0 ich auf die ganzen Filmemacher so neidisch war“,

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gibt er unumwunden zu. „Die können so hübsche Bildlügen heraufbeschwören. Ich hoffe, dass es mir mit der Filmillusion gelingt, all das zu sagen, was ich künstlerisch zusätzlich zu den Albumbüchlein, Interviews und Stücken noch zu sagen habe.“ Auch dazu hat er sich die für ihn passenden Partner geschnappt. Geschrieben hat er gemeinsam mit Celine Sciamma, die 2007 mit „Water Lillies“ von sich reden machte. Gespielt hat er zusammen mit Busenfreundin Peaches, mit Feist und DJ Tiga. Adam Traynor von der Berliner Hip-Hop-Puppen-Truppe Puppetmastaz führte Regie. Herausgekommen ist dabei kein Musikfilm, sondern, wie Chilly Gonzales sagt, eine „existentialistische Sportkomödie, wie etwa ‚Rocky'.“ Also die Vereinigung von Kampf und Humor. Der Wettstreit ist für Gonzales der Weg zum Ziel. Aber nicht der Sieg ist das Ziel. Doch zunächst die Geschichte: Es geht um den Konflikt zweier Brüder. Hershell, gespielt von Chilly Gonzales und Thadeus, gespielt von Tiga, sind Rivalen, wenn es um Schachspiel und Frauen geht. Hershell, das exzentrische Genie ist der verlorene Sohn und als Spieler ein Purist. Er verbrachte Wanderjahre in Europa auf der Suche nach dem idealistischen Schach um des Schachs willen, wo es einzig um die Züge geht. Als er nach Hause zurückkehrt, ist Thadeus kanadischer Schach-Champion, finanziell erfolgreich und tritt Hershell in mein-Haus-mein-Boot-mein-AutoAttitüde entgegen. Zudem ist er mit Marsha verlobt, Hershells Ex-Freundin, gespielt von Peaches. Frustriert über die fehlenden Perspektiven und weil er Marsha

zurückgewinnen will, fordert Hershell seinen Bruder für die kommende kanadische Meisterschaft heraus. Hershell kultiviert seine idealistische Art des Schachs. Am Ende gibt es keinen Gewinner und keinen Verlierer. Und Chilly Gonzales ist wieder der Schelm, der die Welt auf den Kopf stellt, Hierarchien kippt, auch im Film alles auf einen menschlichen Massstab zurückführt. ► Chilly Gonzales' „Ivory Towers“ (Gentle Thread/Disques Office) jetzt erhältlich.

DER KASPAROV DES POP Nicht nur im Film „Ivory Tower“ brütet Gonzo über dem Brett. Frisch angefangen hat auf www.chess.gonzpiration.com die alles entscheidende Schlacht „Chess Cat vs. The World“. Die Welt (darunter also auch Sie) ist aufgefordert, auf dem Online-Schachbrett einen Zug zu machen. Der von der Community meistausgeführte Zug wird dann vom Computer gemacht. Einmal in der Woche holt die Chess Cat (Gonzales) zum Gegenzug aus und alle Teilnehmer werden per E-Mail darüber informiert. Gonzales gegen die Welt. Viel Glück, wir werden's brauchen. (rec)

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Die Fotos von den Fronten

Die Ärzte meinen, es ist okay, wir können wieder schreiben. Unsere Finger zittern zwar noöh imnr manjvhmal etwäas danweben, aber die Schürfungen und der Sonnenbrand haben sich mittlerweile verzogen, weil sie sich vor der Alkoholvergiftung fürchteten. So oder so: Wir haben überlebt. Und Sie auch. Und so sind wir jetzt hier und schwelgen in Erinnerungen an die vergangenen drei Monate, in denen uns kein Festivalboden zu schlammig und kein Gig zu laut war. Hier die Fotos unserer Bodentruppen. Ob im fernen Sziget oder dem ROCKSTAR-Festivalpartyzelt Rock Block: Um den „Blade Runner“Replikanten Roy Batty zu zitieren: Wir haben Dinge gesehen, „die ihr Menschen Oft gehörter Satz am Greenfield: „Wizo? Die gibt's noch?“ Ja, und niemals glauben sie haben kaum Haare gelassen. würdet.“ (rec)

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Pinocchio kam als braver Junge auf die Vergnügungsinsel Greenfield. Es dauerte nicht lange und die Verwandlung begann. RockStar Magazine N° 72 RS72.indd 22

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Unsere Partyzelt-A bei der Mitarbeiterm

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T T E Ä C H E L N ! Greenfielddusche vs. Greenfieldschlamm, die ewige Schlacht geht weiter.

„Schlamm Wars: Die Rückkehr der Sumpfritter“, gezeigt am Sonisphere 2010.

Spuren der Leidenschaft: ROCKSTARSchuhwerk vor der Redaktion.

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Mundartband Span mit einem Spontanauftritt. Nee, Quatsch, am Greenfield regnet's mal wieder Holz.

Noch Fragen? Wegweiser zum ROCKSTAR Rock Block.

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nfield: a, und ssen.

Natürlich gab es grössere Namen am ersten Schweizer Sonisphere Festival. Aber niemand sah mehr metal aus als DevilDriver.

Kennen Sie noch den lebenslustigen Gefühlsroboter Nummer 5 aus den 80s-Filmen? Der heuerte diesen Sommer bei uns als Barkeeper an.

Rammstein packten am Greenfield die ganz grossen Wummen aus.

Wir haben KEINE Ahnung, woher Beth Dittos blaue Flecken am Gurtenfestival kamen. Und das ist gut so.

Waschen, legen, föhnen, moshen: unsere Beauty-Oase am Greenfield.

Juliette Lewis machte am Greenfield blau.

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Killswitch Engage am Greenfield: „I've had it with these motherfucking snakes on this motherfucking stage!“

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ere Partyzelt-Adjutanten Bürgi und Kaspar der Mitarbeitermotivation.

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Megadeths Dave Mustaine: Für solches Haar würde unsere Mutter ihre Kinder verkaufen. Und wir unsere Mutter für eine solche Gitarre. 04.09.2010 22:59:33

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festivalsaison 2010

„Timmäääh?“ Am Sziget ist der Rollstuhlparcour s ein beliebter Zeitvertreib; aus Gründen, die uns keiner so genau erklären konnte.

Sag uns, wer Du bist und wir sagen Dir, wo du in Zukunft wohnen darfst.

Gelernt ist gelernt: Der Spot immer auf dem heissen Punkt im RCKSTR-Block.

Er be RC de Op Hallo Danko! Wiedersehen mit unserem Kolumnisten am Sziget (oben links, nicht der Lockenkopf, Mensch!)

Here comes the pain: Swiss Championship Wrestling zu Gast im ROCKSTAR Rock Block.

Paar a d'Schnurre am Zürifäscht: Der Rock Block machte auch am Seeufer Station.

„Schaut her! Jetzt schaut doch schon heeeeer!“ Doch unsere DJs haben nur Augen fürs Wesentliche.

Für den ersten Auftritt des Rock Block am Zürifäscht liess die Stadt ein kleines Begrüssungsfeuerwerk springen. Merci.

ROCKSTARRedakteurin Elena mit den Hochprozentel fen Tipsi und Schwanki. Nein, das ist keine fatal gemixte Bloody Mary, sondern die FeuerspuckerExtravaganza im Rock Block.

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Es ist nicht so, dass wir unsere Mitarbeiter grundsätzlich hinter Gitter halten. Aber all die leckeren Tombolapreise (ein Handkuss nochmals all den Sponsoren) liessen uns keine andere Wahl.

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Wir las Schlafk 5 Oder al Züchtig 0 katholi RockStar Magazine N° 72

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„Mutti, Vati, sagt hallo zu meiner neuen Verlobten.“

„Wie, Rock am Ring? Ist hier nicht die geheime Werkstatt des Green Goblins?!“

Unser Partyadjutant und Hulacoach Bürgi mit einem Erinnerungsfoto fürs Familienalbum.

lernt: er auf Punkt lock. Erschöpfter Festivalbesucher auf dem RCKSTR-Chefsessel, der eigens an Zürich Openair gekarrt wurde.

Der Hauptpreis unserer ROCKSTARTombola: einmal Feuer unterm Arsch, sponsored by Harley Davidson.

Trotz solcher Bilder wurde das Rock am Ring auch in diesem Jahr nicht zum Katastrophengebiet erklärt.

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Morning has broken und die Party ist noch lange nicht vorbei. Die Schlussszene vom original „Texas Chainsaw Massacre“ schaut übrigens genau gleich aus.

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Wir lassen uns auch als Schlafkissen benutzen. 5 Oder als Züchtigungsprügel in 0 katholischen Schulen.

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Wir hoffe hat für Gr Millionen

Beim Rock am Ring zeigte sich die Kehrseite der Abwrackprämie.

Ueli Maurers Beschäftigungstherapie für die Schweizer Luftwaffe: Am Zürifäscht einmal kurz übers Seebecken rauschen.

Freie Platzwahl: Manche ziehen den Bonesklinic-Sarg einer RCKSTRLounge vor.

Ritter mit Leidenschaft: Markus von der Bonesklimic zieht am Zürich Openair den Karren aus dem Dreck.

Freie Traktorwahl. Schweres Geschütz nach dem Zürich-Openair.

Feuerstarteten das Greenfield-Wochen Prodigy und die Ho mongolischen Derwischlehrlings.

Auch das Southside Festival hatte in diesem Jahr Dreck am Stecken. Skunk Anansies Skin rettete in ihrem Rucksack eine verwitterte Vogelfamilie und hatte trotzdem noch Zeit für eine Show am Gurten.

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The Hei-, äh, Hives, wie immer im neckischen Dress.

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Ähh.. ja.. da war auch ein wenig Schlamm am Zürich Openair. Vielleicht zweigt die Glückskette ja eine Handvoll Dollar vor der Pakistan-Hilfe ab. RockStar Magazine N° 72 RS72.indd 26

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Wir hoffen, ROCKSTAR-Redakteurin Elena hat für Grosseinkauf Tonja mindestens vier Millionen Supercard-Punkte bekommen.

FREQUENTLY STÖHN ED QUESTIONS

Limp Bizkits Wes Borland: Eben noch an Slipknots Garagenflohmarkt und jetzt bereits am Openair Gampel.

Bei Festivals verbring t man die Zeit nicht sel ten auch mit Rumstehen und Rumsitzen (und Ru m trinken, haha! Äh, sorry , den haben wir wohl schon mal vor etwa zwölf Au sgaben gebracht). Plö tzlich macht man sich dann Gedanken über all die Dinge, die da um einen so ab gehen. Hier einige Fra gen, die wir auch nach drei Mo naten Festivalsommer nicht beantworten können. (rec/rgg) Werden die Leute, die selbst am Sonntag no ch im unteren Flusslauf der Sitter baden, einst in ein er höheren Kaste wiederge boren? Was sind das für Gesta WROOOM! Kutschen wie diese gab's am lten mit Chirurgenhandschuhe Trucker & Country Festival zu Hunderten n, die am Gurten die ga nze (nach 1'392 haben wir aufgehört zu zählen). Nacht über den Abfall durch

Die letzten RCKSTR-Block Minuten 2010. Wir freuen uns schon jetzt auf Juni 2011.

wühlen? Kriegen die Ge ld dafür? Bauen sie sich damit unterirdische Stä dte? Warum steht man bei den VIP-Toiletten mittle rweile länger an, als bei den Pinkelboxen fürs Fussv olk? Vielleicht, weil mittlerw eile selbst die Praktikan tin der Schülerzeitung Waldk irch einen Pass bekom mt? Waren das am St. Gallen wirklich The Strokes? Oder wurden die Schulkame raden der Praktikantin aus Waldkirch auf die Bühn e durchgewunken? Wenn am Gurtenfestival und am Openair St. Ga llen dieselben asiatischen Imbissstände stehen, warum kriegen wir dann nur vom Essen in Bern Bauchwe h? Wann wird es einen So mmer geben, an dem uns nicht die Mädchen wegen Pla cebos Brian Molko ins Ohr kreischen?

Ach, diesen Sommer wurde übrigens auch noch Fussball gespielt. Erinnern Sie sich noch? Wir uns auch kaum.

„W-what did they say? ‚Ischi Party'?“ Keith Murray von We Are Scientists betört das Gampel mit seinem Hundeblick.

An wen muss unser Ch efredaktor eine höhere Geldsumme üb erweisen, damit Ke$ha nächstes Jahr in Montreux oder am OA Frauenfeld auftritt?

erstarteten das enfield-Wochenende: The digy und die Hose eines ngolischen wischlehrlings.

Wie lange wird die Wi edereingliederung in die Gesel lschaft nach all dem hier dauern?

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Elena Cali, Tonja Van Roij, Melanie Wydler, Sascha Wydler, Kaspar Isler, Rüebli, Joel Meier Shooting-Fotos: Sina Diethelm

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SNUG: Jetzt gibt's was aufs Auge!

Es bereitet Höllenschmerzen, wenn die Sonne ins Auge sticht. Und noch unmenschlichere Schmerzen hat man, wenn diese Augen durchs Feiern in der Nacht davor schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das Schweizer Label Snug leistet Abhilfe. Pünktlich zu den fiesen, heimtückischen und immer noch gefährlichen Herbst-Sonnenstrahlen lanciert der junge Brand mit „KEN“ eine neue Sonnenbrillen-Linie. Das Modell im 90er-Jahre-RaveStil versteckt dank Rundumverglasung alle Blessuren der vergangenen Partynacht. Ja, wirklich alle. (kätt) ► Erhältlich unter www.get-snug.com

YEAH STUFF: Sackstark

Er ist erst 19 Jahre alt und leitet schon sein eigenes Label: Pascal Beer, Chef des jungen Brands „Yeah Stuff“, arbeitet seit 2007 an seinem Projekt und kann nach mehreren PrintShirt-Kollektionen jetzt auch auf eine eigene Taschen-Serie stolz sein. Mit seinen „Artist Series“ haucht er den ewiggleichen Hipster-Stofftaschen ordentlich Leben ein und macht sie so zum absoluten Must-Have. Neben dem Labelboss selbst, hat auch Zürcher Stereo-Youth-Hälfte Manuel Fischer eine der zwei Taschen bemalt. Sowohl die limitierten Bags (jeweils nur 15 Stück) als auch die einmaligen Etiketten sind handbedruckt. Zusätzlich gibt's auch noch die YS-Sportbags im Angebot, die mit dem schlichten Design und dem robusten und vor allem wasserfesten Material absolute Herbstqualität besitzen. (kätt) Die Sportbags gibt's für CHF 19.— inkl. Versand, die Stoffbags aus der Artist Series für CHF 24.— über yeahstuff@ymail.com oder die Facebook-Fanpage.

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SIXPACK FRANCE: Oh la la!

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Früher, als es noch einer Schatzsuche gleichkam, ein paar Graffitis an Pariser Wänden zu finden, beschlossen die Gründer von Sixpack France (damals ungefähr sieben Jahre alt), irgendwann ein Klamotten-Label zu gründen, das alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. In den 90er Jahren war es dann soweit und Sixpack France war geboren. Noch heute prägen die Einflüsse der damaligen Sprayer-Szene die Kollektionen des französischen Brands: Verschärfte Graphic-Tees, lässige Sweater mit aussergewöhnlichen Schnitten und Hosen in Anlehnung an den Skate-Chic. Poppig und bunt kommen die Kleider aus dem französischen Untergrund aufgetaucht. Und trotz dieser teilweise schon grellen Farben strahlen die Teile eine gewisse Eleganz aus. Understatement deluxe sozusagen. Perfekt für die bequeme Tragbarkeit arbeiten die Franzosen ausschliesslich mit leichten und weichen Materialien und fertigen so superbe Shirts, Hemden und Hosen. Echte Lieblingsstücke also. (kätt)

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► Erhältlich im Street-Files Mini Mart an der Badenerstrasse 129, Zürich, oder unter www.sixpack.fr. RockStar Magazine N° 72 RS72.indd 28

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Und auch Rockstars tragen das neue Modell bereits. Kürzlich gesichtet: Greg Graffin, seines Zeichens Sänger der Band Bad Religion. Bei seinem letzten Schweiz-Besuch fand er Zeit, eine der Brillen zu signieren. Und die verlosen wir jetzt mächtig prächtig. Einfach eine Mail an katinka@rockstar.ch schicken und mit etwas Feenstaub gehört die Brille bald schon Ihnen.

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TEAM BRÛLÉ BERLIN: Schön und gut

Ein wahres Paradies für Basics hat sich aufgetan, seit Team Brûlé Berlin die Fashionwelt um ein kleines feines Label bereichert. Das Team setzt sich aus Designerin Melanie Gros und Betriebswirt und The-SexinvadersHälfte David Kreutzer zusammen. Kreativität und Kostenmanagement also – der Grundstein für ein erfolgreiches Label wäre somit gelegt. Hinzu kommt, dass die Teile der frischen Kollektion mehr als nur „neuer Hipster-Scheiss“ sind. Die Hoodies, Shirts, Röcke, Cardigans und Westen bestechen allesamt durch fesche Schnitte und knallige, aber stilvolle Farben. Übrigens achtet das Team auf eine nachhaltige Herstellung ihrer Klamotten. So wird die gesamte Kollektion zum Beispiel in einer WiedereingliederungsWerkstätte hergestellt, die sich dafür einsetzt, psychisch behinderten Menschen wieder eine Aufgabe zu geben und sie bestens auf das „normale“ Arbeitsleben vorzubereiten. So haben alle was davon: Diese Menschen eine sinnvolle Aufgabe und wir die geilsten Hoodies, die es momentan auf dem Markt gibt. Guter Deal, oder? Eben. (kätt) Erhältlich unter www.teambruleberlin.de. 100 95 75

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ALEXANDER MCQUEEN

„God save McQueen!“ Dieser Spruch zierte am 12. Februar diesen Jahres sämtliche Modeblogs. Einen Tag davor nämlich nahm sich der wohl einflussreichste britische Modedesigner unserer Zeit, Alexander McQueen, das Leben. Warum genau der 40-Jährige den Suizid durch einen Drogencocktail mit anschliessendem Erhängen gewählt hat, bleibt offen. Naheliegend ist, dass das Fashion-Genie mit den Tragödien in seinem Leben nicht mehr fertig wurde. Nachdem seine beste Freundin und enge Vertraute Isabella Blow einige Monate zuvor selbst den Freitod wählte und er einen Tag vor seinem eigenen Tod seine Mutter beerdigen musste, dürfte der ohnehin schon depressive McQueen keinen anderen Ausweg mehr gesehen haben. Der Verlust eines solchen Wunderkindes im FashionBusiness wiegt schwer, die Lücke ist kaum zu füllen. Doch für Alexander McQueens gleichnamiges Label wird gut gesorgt. Die neue Chefdesignerin des 1993 gegründeten Brands ist kein Neuling im Business. Sarah Burton war bereits jahrelang die rechte Hand McQueens. Sie war es, die dem Label den erhofften Erfolg brachte, denn die Entwürfe des eigentlichen Chefdesigners waren gleichzeitig so fantastisch aber auch abgehoben und untragbar, dass niemand sie hätte kaufen wollen. Sarah Burton hingegen schaffte es, die meisterhaften Kreationen des Schöpfers McQueen in tragbare und realitätsnahe Entwürfe umzuwandeln und kurbelte so den Verkauf enorm an. Nun versucht die Engländerin das Loch, das Alexander McQueens Ableben in die Fashionwelt gerissen hat, bestmöglich zu stopfen. Die kommende Frühjahrs-Kollektion wird zeigen, ob sie den Ansprüchen gerecht wird. (kätt)

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Pärchenurlaub: Mapplethrope mit Muse Patti Smith

ROBERT MAPPLETHORPE: Der Geist der vergangenen Partynacht Das Auge ist tot. Seit über 20 Jahren schon. Doch das fotografische Vermächtnis des Robert Mapplethorpe spukt weiterhin durch die Wirren der Popkultur. So, wie er es immer wollte. So, wie es sich der tragische Held Robert Mapplethorpe erkämpft hat. Am Schluss hat er trotzdem verloren. Aber das tun wir doch alle, irgendwie. (rgg) „Hat die Kunst uns drangekriegt?“, fragt Robert Mappelthorpe von einem Krankenzimmer in den grauen Spätwinter 1989 hinein. Und während der Frühling erwacht, scheidet der Mann dahin, dessen Linse als Auge einer Epoche gilt, dessen Kamera Bilder schoss, die gerade durch ihren Zeitgeist zur Zeitlosigkeit gefunden haben. Am 9. März 1989 stirbt Robert Mapplethorpe, ein Opfer der ersten grossen HIV-Welle. Nun, der Tod ist der Legende ergebener Komplize. Darum keimt der Mythos und mit ihm das Interesse am Fotografen. Einer, der erst vor seiner Vergangenheit flüchten musste, bevor er an die Zukunft dachte. Aus dem steif-katholischen Umfeld seiner Familie zieht Robert Mapplethorpe 1967 dorthin, wo die zerbrochenen Träume wie abgeschossene Tontauben neben den Gehsteigen liegen: New York, New York – in der Hoffnung, einen Unterschied zu machen. Er sucht das schnelle Glück und findet eine Seelenverwandte auf Lebzeiten: Patti Smith, später die Jeanne D'Arc der Punkpoesie, damals ein dürres Mädchen, das in Buchläden arbeitet, um den vom Ehrgeiz besessenen Freund zu unterstützen. Das Paar lebt von Luft und Liebe – bloss ist die Luft dick und dreckig, und die Liebe ein zärtliches Missverständnis inmitten der welkenden Flower-Power-Romantik. Risky Business Die Ehe endet 1974 vor dem Scheidungsgericht. Mapplethorpe bekennt sich zur Homosexualität und beginnt verstärkt, diese Entdeckung künstlerisch umzusetzen: In höchster Ästhetik inszeniert er Körper. Einer seiner Männerärsche ziert das Cover der aktuellen Scissor-Sisters-Platte „Night Works“. Es ist das Beste daran. Aber lieber fotografiert Mapplethorpe Männer. Am allerliebsten dunkelhäutige. Das finden nicht alle schön. Mapplethorpe versteht es, seine Bilder provokativ aufzuladen, Sex, Rassismus, Sadismus. Schwarze schwule Kunst von einem Katholiken-Sprössling, unterstützt von öffentlicher Hand – nicht die Idealvorstellung amerikanischer Konservativen. Doch Robert Mapplethorpe arbeitet in einer Zeit, in der Homosexualität von der Sünde zur Kontroverse abgestuft wurde, vom Skandal zum Diskussionsgegenstand. Ein Teil der Bevölkerung wählte Harvey Milk zum Bürgermeister, der andere applaudierte, als ihn ein irrer Waffennarr umnietete. Robert Mapplethorpe ist akzeptiert. Es kann aber durchaus passieren, dass Kuratoren verurteilt werden, wenn sie seine Serien an die Wände ihrer Galerien hängen. Nun ja, wahrscheinlich provoziert das ja einer auch, der Fotos von sich macht, wie er sich eine Peitsche in den Anus schiebt.

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Das Auge New Yorks Neben den Aktbildern fotografiert er Stillleben, gern von Orchideen – und Porträts, von denen später so viele um die Welt gehen. Unter anderem dasjenige von Patti

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Robert Mapplethrope mit Mut zum Hut

Smith 1986, angelehnt an das ikonische Selbstporträt des deutschen Malers Albrecht Dürer aus dem 16. Jahrhundert. An Mapplethorpes Seite blüht gegen Ende der 70er auch Patti Smith auf, von der Gelegenheits-Journalistin zur gefeierten Punk-Poetin. Robert Mapplethorpe bezieht ein Studio an der Bond Street, Manhattan – und einen Platz am Stammtisch der zweiten Generation von Andy Warhols Factory. Ein Leben zwischen Chelsea Hotel, CBGB's und der perfekten Form. Während sich Lou Reed und Nico ihre kreative Kraft längst aus den Köpfen gefixt haben, lichtet Mapplethorpe als Halbgott im Netzhemd Grace Jones ab, Debbie Harry, Richard Gere. Sam Wagstaff investiert 1980 eine halbe Million seines Vermögens ins Dachgeschoss der 35 West 23rd Street, und stellt es Mapplethorpe als Atelier und Wohnung zur Verfügung steht. Das Studio an der Bond Street wird umfunktioniert – zum Dark Room. Parallel zur Darstellung sexualisierter Posen führt er eine schier endlose Serie von Porträts weiter. Viele davon stehen heute als Relikte einer Szene, die wir als popkulturellen Dinosaurier wahrnehmen. Gross, vergangen, ausgestorben. Bis auf Patti Smith, welche die Erinnerung an ihren Ex-Mann in der Quasi-Biographie „Just Kids“ erhält – die Geschichte einer Beziehung, die weit über das Sexuelle hinausgeht. Die Beschreibung eines emotionalen Bunds, der erst am Totenbett riss, wenn überhaupt. Am 9. März 1989 hallt der New Yorker Bohème der Satz im Kopf, mit dem Patti Smith ihr 1977 ihren Epos „Horses“ eröffnete: Jesus dies for somebody's sins, but not mine.“

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►Patti Smith „Just Kids“, Kiepenheuer & Witsch, 336 Seiten, CHF 30.—

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Danko's Digest

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SONGS

zu denen sich die ROCKSTAR-Redaktion momentan kirre hört 1. Harlem „Friendly Ghost“ 2. Bonnie Tyler „Total Eclipse Of The Heart“ 3. Wavves „King Of The Beach“ 4. Chilly Gonzales „I Am Europe“ 5. Neil Diamond „Beautiful Noise“

LIEBLINGSer ALBEN ev von RICHARD PATRICK (Filter) 1. Deftones „White Pony“ 2. U2 „Unforgettable Fire“ 3. Jane's Addiction „Ritual de lo Habitual“ 4. Radiohead „Kid A“ 5. Ministry „Land Of Rape And Honey“

SONGS

von Little Richard,

die auf jeden iPod müssen: 1. „Lucille“ 2. „Tutti Frutti“ 3. „Good Golly Miss Molly“ 4. „Long Tall Sally“ 5. „Ooh! My Soul“

Danko Jones gräbt für ROCKSTAR in der Plattenkiste vergessener 90s-Rockhelden. Diesen Monat:

GIRLS AGAINST BOYS

Venus Luxure No.1 Baby When „Venus Luxure No. 1 Baby“ by Girls Against Boys was released it had everything working against if it wanted to charm me. Despite the band's Discord punk cred. (three members were in D.C. punk band, Soulside) I hated their name. This being their second album, now on Chicago's Touch & Go label, there was much underground hype but the name threw me off. I also thought the album title didn't make sense except for a grasp at pretentious posturing. Also, it had the word „Baby“ in the title, which to me at the time was verboten (I know it's hard to believe but...). To top it all off, the album cover was probably the most bland, plebeian cover I'd seen since Bon Jovi's „Slippery When Wet“. No, I was gonna pass on this immediately. If it weren't for enough friends who tirelessly talked up the album and forced me to listen to it, I would never have known its divinity. Nowadays, I will concede, the mere utterance of the band's name gives me goosebumps. They are sometimes the only link between the banal musical landscape I hear around me today and the once sprawling promise of eternal heaviness that surrounded me back then. The album title doesn't bother me much anymore either. I kind of like its cryptic yet provocative „je ne sais quoi“ quality. Why the about 180 turnaround? There are many bands that mince many styles to come up with their brand of „heavy“, be it with loud guitars, world music, air raid noises, drum machines, horns or screaming. Girls Against Boys just push a lot of guitars next to a ton of sexuality and wait for the kaboom.

Against Boys ooze sex and they do it in the most seductive way possible, not by putting it on the table or announcing it with a bullhorn (like some bands I know *cough *cough) but rather through down-picking riffage, continual midtempo strokes on the floor tom and the low growl of Scott McCloud's vocals. When McCloud sings „Let Me Come Back“ or „All Good Things Are In Season“ I have no idea what he means due to the indecipherable verses but they sure as hell sound naughty. The rhythms contained on songs like „Learned It“ and „Rockets Are Red“ just sound like two people fucking, while MTV semi-hit single, „Bulletproof Cupid“ and „Go Be Delighted“ audibly mirror the animalistic prelude to coitus. Each generation has their version of a musical aphrodisiac (Barry White, Frank Sinatra, D'Angelo and I don't know....James Blunt?) and in my case it has to be Girls Against Boys. The most alluring thing of all is that the guys can rock out to it and the girls can dance to it and when a connection is made, GVSB make more sense than a condom or a lowly lit gratuitous sex scene in a b-movie. The songs sound so titillating, and to a culture obsessed with sex it was a wonder why they didn't really catch on. It was more proof that even a natural impulse like sex and sexuality must still be spoon-fed to the masses through obvious markers like a pair of Pam Anderson tits or a Madonna video. In the end it all balances out because anyone who can't detect the almost subtle sexual nuance of GVSB probably suck in bed anyway.

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We get tagged as the „Sex Band“ quite a lot and I take it as a compliment every time. However, I don't feel we're the definitive band in this somewhat exclusive genre. Girls

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Tarja meldet sich mit einem neuen Album „What Lies Beneath“ zurück! Ab sofort überall erhältlich.

Das neue Klaxons Album „Surfing The Void“ ab sofort überall erhältlich

te „Beyond Hell/Above heaven“, das neue Album der dänischen Band Volbeat, ab 10. September überall erhältlich

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Arcade Fire, das sensationelle neue Album „The Suburbs“ ab sofort überall erhältlich.

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G Join our Fanpage on www.freestyle.ch/facebook

Tickets include travel to and from the event (Zurich city zone) and the ZVV night-time surcharge

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Hallo? Hallo? Cello? Cello?

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Europa haben Apocalyptica mit ihrem innovativen Sound aus klassischen Cellos und schwerem Metal längst eingenommen. Mit ihrem siebten Album „7th Symphony“ wollen die vier Finnen jetzt auch Amerika erobern. Ein klein wenig berechnend daher auch die Auswahl der Gastsänger: Brent Smith von Shinedown, Lacey Mosley von Flyleaf oder wie in der ersten Single „End Of Me“ Gavin Rossdale von Bush; alles Namen für einen prompten Einstieg in die amerikanischen Hitparaden. Dementsprechend radiolastig sind die Songs auch ausgefallen. Elf (bei iTunes

dreizehn) sehr solide Kompositionen sind es geworden, doch merkt man schnell, dass hier nichts dem Zufall überlassen werden soll. Zweifellos werden Apocalyptica mit „7th Symphony“ eine bequeme Brücke zum Mainstream schlagen und viele neue Fans werden sich die Haare wachsen lassen, damit sie damit zur Scheibe mitmoshen können. Mit der Grundidee von 1996, als die vier Jungs scheinbar die Hölle aus ihren Cellos fiedelten, hat das alles aber nichts mehr zu tun. Bei einigen Songs muss man das Instrument geradezu herbeihören. Die Gefahr, das

Einzigartige der Band dem Massenerfolg unterzuordnen, ist allgegenwärtig. Hoffen wir, dass Apocalyptica zumindest live mit ihrer immensen Power auch weiterhin die Mundwinkel nach hinten und hoch pusten. Amerika ist schliesslich auch nicht die Welt. (pat) ► Apocalyptica „7th Symphony“ (Sony Music) jetzt erhältlich, live am 18. Oktober im Schützenhaus Albisgüetli (Zürich).

GHOULISH GADGET: Herzlos Warum Sie ein blutüberströmtes, folienverpacktes Menschenherz mit automatischer Klopfmechanik in Ihrem Kühlschrank aufbewahren sollten? Hm. Vielleicht hassen Sie Ihre Mitbewohner. Vielleicht müssen Sie abnehmen und wollen aufgrund Ihrer Schreckhaftigkeit nicht mehr den Kühlschrank öffnen. Vielleicht haben Sie auch einfach die Art von Humor, bei deren Pointen Sie jeweils als einziger lachen (wir würden mitlachen, wären wir mit im Raum). So oder so: Finden tun Sie die Sauerei für umgerechnet CHF 25.— bei www.frightcatalog.com. (rec)

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VAMPIRE GIRL VS. FRANKEN STEIN GIRL

Dank Yoshihiro Nishimura schiessen momentan in Japan die Splatter-Komödien aus dem Boden wie, naja, das Blut aus einer frisch geschlitzten Halsschlagader. Der SpecialEffects-Spezi schrie bereits bei Kultfilmen wie „The Machine Girl“, „Tokyo Gore Police“ und „Samurai Princess“ die Anweisung „Rot! MEHR ROT!“. Hier also kämpfen jetzt Frankensteinschulmädchen und Vampirschulmädchen bis auf die Knochen (echt jetzt), was aussieht, als würde man zwölf Liter Blutorangensaft in einen Mixer stecken und beim Anstellen vergessen, den Deckel draufzutun. Wundervoll. (rec)

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roots Bahamas, dort wo auch die drei genannten Studioalben aufgenommen wurden. „In den Compass Point Studios fühlte sich die Band richtig wohl“, erklärt Bruce Dickinson die Wahl, „die Studios haben immer noch die gleiche, Kreativität stiftende Ausstrahlung wie früher. Gegenüber 1983 hat sich nichts geändert. Immer noch derselbe Teppich, sogar die zerstörte Jalousie liegt immer noch in der Ecke rum. Schon irgendwie gespenstisch. Doch genau da fühlen wir uns wohl und genau dieses vertraute Gefühl, das spiegelt nicht nur unser Spiel, sondern die gesamte Atmosphäre auf ‚The Final Frontier' wieder.“ Ungewöhnliche Elemente Steigen die Metal-Grandseigneurs mit ihrem Intro „Satellite 15“ noch nicht mit Volldampf und eher gewöhnungsbedürftigen Synthesizern und wildem ethnischem Getrommel ein, so ändert sich das mit dem Titel gebenden Stück „The Final Frontier“. Mit dem klassisch gestalteten und dennoch entspannten HardrockStück nimmt das Album deutlich Fahrt auf. Das darauf folgende „El Dorado“ gab es im Vorfeld schon als Gratis-MP3. Vermutlich deshalb, weil es mit einer sattsam bekannten Kombination aus harschen Riffs und dominierenden Chorus unmittelbar als Iron-Maiden-Lied zu identifizieren ist. Eher düster ruhig, wie langsam sich aus dem Nebel erhebend, startet „Mother Of Mercy“, arbeitet dann im weiteren Verlauf mit gegensätzlichen Harmonien und verstärkt dadurch den textlichen Antikriegstenor, dem Iron Maiden seit Jahren in dankenswerter Weise treu bleiben. Ruhig beginnt auch „Coming Home“, um sich zu einer hymnischen, vor Kraft strotzenden Ballade zu entwickeln, die um ein wunderschönes Solo in der Mitte des Stücks kreist. Kurz, aber nicht schmerzlos messen sich in „The Alchemist“ drei klar unterscheidbare Gitarren in einem wilden Wettstreit. Es folgen nun die ausladenden, manchmal auch zu breit gewalzten Stücke des Albums. Allesamt zwischen ca. acht und elf Minuten lang. Den Auftakt macht das leicht orientalisch angehauchte und episch aufgezogene „Isle Of Avalon“. Balladesk geht es weiter mit „Starblind“. Das Lied schmeisst sich in einen vertrackt treibenden, wälzenden Rhythmus mittleren Tempos geradezu hinein, um ausgiebig darin zu baden. „The Talisman“ überrascht wieder mit ungewöhnlichen Elementen, die diesmal dem Folk entlehnt sind. Dieses Stück bezweifelt erneut den Sinn von Soldatsein, Krieg und falsch verstandener Ehre.

IRON MAIDEN: It's Eddielution, baby! Das Metalmonster geht zurück zu seinen (Haar-)Wurzeln und marschiert auch nach der „letzten Grenze“ munter weiter. (zip)

Letzte Grenze, letztes Album? Was bedeutet es für das reale Iron-MaidenLeben, wenn die aktuelle Platte den Titel „The Final Frontier“, die letzte Grenze, trägt? Alle Grenzzäune eingerissen? Alles gesagt? Und alles gespielt? Planen Bruce Dickinson, Steve Harris und Co., nach 35 Jahren Metal ihre Anträge auf die Rock-Rente auszufüllen? Hatte doch BandUrgestein Steve Harris kürzlich auch noch verlauten lassen, er habe das wettkampfmässige Fussballspielen vor ein paar Jahren aufgegeben, weil er fühlte, dass er nicht mehr so spielen konnte, wie er wollte und dass er einfach nicht mehr allzu viel Spass daran hatte. Ob das wohl auf Iron Maiden zu übertragen ist? Das Dementi

folgt sofort: „Ich fühle immer noch, dass wir es drauf haben!“ Spricht's und versieht das Ganze noch mit einem Ausrufezeichen. Vielleicht auch ein Grund, warum Eddie wieder ran darf. Und ganz sicher auch ein Blick zurück in glorreiche Iron-Maiden-Zeiten. Gibt es doch noch einen weiteren Wiedergänger aus der Vergangenheit: Kevin Caveman Shirley. Der hatte für Iron Maiden wegweisende Alben wie „Piece Of Mind“ (1983), „Powerslave“ (1984), „Somewhere In Time“ (1986) und die LiveSternstunde „Rock In Rio“ (2002) produziert. Da Iron Maiden schon immer Nägel mit Köpfen gemacht haben, ging es auch wieder in die Compass Point Studios in Nassau auf den

Orchestral aufgemotzt erklingt „The Man Who Would Be King“, die einzige Komposition von Dave Murray. Die häufig wechselnden Tempi und spacigen Gitarrenklänge sind im Verlaufe des Stückes immer wieder für Überraschungen gut. Zum Abschluss gibt es mit „When The Wild Wind Blows“ nicht nur den längsten Song des Albums, sondern auch den monströsesten. Angefüllt mit sentimentalen Tönen, die in eine eingängige Melodie mit verspielten Soli verflochten werden, wird ein Metal-Märchen zum Besten gegeben. Das Fazit? Kein Lied folgt simplen Strukturen. Iron Maiden setzen auf Abwechslung Was die

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Eisernen Jungfrauen bisher für die Musikrichtungen Hardrock und Metal getan haben, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mit „The Final Frontier“ haben sie nicht nur satte 76 Minuten Spielzeit in die Rillen der CD gehämmert, nein, sie haben den Heerscharen von Epigonen und MetalJungspunden ein weiteres Mal aufgezeigt, wo es musikalisch lang geht. Von Rock-Rentnern keine Spur.

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PLATZ 2: „NO PRAYER FOR THE DYING“ (1990)

PLATZ 3: „SOMEWHERE IN TIME“ (1986)

Fuck you, Grabräuber! Wann immer Metal für tot gehalten wird, krallt er sich die Zweifler am Kragen.

He'll be back! Statt Spiesser knallt Eddie in der Zukunft eben Roboter ab.

PLATZ 4: „THE X FACTOR“ (1995)

Iron Maiden „The Final Frontier“ (EMI) jetzt erhältlich.

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Folter in der dritten Dimension. Eddie ungewohnt plastisch und von der Hüfte abwärts irgendwie zerstreut.

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35 Jahre Iron Maiden, das sind auch 35 Jahre schockschöne Albumcover. Doch auf welchen ist Eddie am bestalischbesten drauf? Unsere fünf Lieblinge.

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PLATZ 1: „KILLERS“ (1981)

Eddie zeigt dem Vorstädter, wo der Hammer hängt. Nämlich in dessen Schädel. HA!

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PLATZ 5: „THE FINAL FRONTIER“ (2010) Gibt es Leben im Weltraum? Ja, und es will töten! Eddie scheint der Ausflug gut zu bekommen.

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Reviews

Alben FRISCH AB PRESSE

Zum Glück zurück SKUNK ANANSIE Wonderlustre

Ivory Tower (Delabel Editions/Disques Office)

Er hat das Piano noch nicht satt. Trotz einem 27-stündigen Konzert (Weltrekord!) klimpert Chilly Gonzales auch auf dem Soundtrack seines rundum selbstgebastelten Spielfilms „Ivory Tower“ (feat. Tiga, Peaches) weiter und weiter und weiter. Nämlich flockige Afterhour-Sounds, produziert vom Clubbänger Boys Noize. Die Songs funktionieren tatsächlich auch ohne bewegte Bilder und selbst die Poetry-Slamgearteten Lyrics („I Am Europe“, „The Grudge“) holen uns nicht aus den Wolken. Ist eben schon so: Alles, was Gonzales anfasst, wird zu Gold. Oder Elfenbein. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Air „Talkie Walkie“, Kid Loco „A Grand Love Story“, The Whitest Boy Alive „Dreams“

AEROPLANE

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(Wall Of Sound)

verbracht, um das neue Album zu schreiben. Wir haben gejammt, und wenn ich sage ‚jammen', dann meine ich nicht ein 1967-Jimi-HendrixJammen, sondern wir jammen Strophen, wir jammen Refrains und keine zehnminütigen Instrumental-Teile.“ Zum Albumnamen meint Skin: „Der Titel heisst nichts bestimmtes, das Wort gibt es gar nicht. Wir sind spezialisiert auf das kreieren von Wörtern. Es soll einfach ein Art Energie bezeichnen, die wir verspürt haben beim Schreiben und Aufnehmen des Albums.“ Aus den ursprünglich 55 geschriebenen Songs haben es schlussendlich zwölf aufs Album geschafft. Und das hat es wirklich in sich. Bereits nach dem zweiten Durchhören haben sich die Songs ins Hirn eingebrannt und knüpfen damit an die grossen Hits früher Tage an. Es gibt etliche Bands, die ihre „kreative“ Pause besser für immer durchziehen sollten. Skunk Anansie sind zum Glück keine davon. (saw) ► Wer das mag, mag auch: Placebo „Battle For The Sun“, Smashing Pumpkins „Adore“, Evanescence „Fallen“

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We Can't Fly

(Phonag)

Als Skunk Anansie ihr letztes Album („Post Orgasmic Chill“) veröffentlichten, war Bill Clinton noch Präsident. Trotzdem macht „Wonderlustre“ klar, dass die Band aus London keinen Staub angesetzt hat. „Wir haben uns ja nicht getrennt, weil wir uns hassen würden. Während unserer Auszeit hatten wir trotzdem viel Kontakt miteinander, somit ging die Bindung in der Band nie verloren“, sagt Sängerin Skin im Interview. Die Songs auf „Wonderlustre“ erfinden die Band nicht neu, denn „es sind Songs aus dem Jetzt. So klingen Skunk Anansie im Jahre 2010. Es ist zwar noch ein klassisches Rockalbum, aber es ist weniger heavy als die Songs aus den Neunzigern.“ Das Geheimrezept dabei war, dass „wir im Prinzip das ganze Album selbst produziert haben. Wir haben aber sehr wohl auch fremde Hilfe beansprucht, Produzenten von den Foo Fighters und Biffy Clyro für den rockigen Teil sowie Produzenten von Bon Jovi für den Radio-Appeal und so mischten wir alles zusammen, um ein komplettes Album hinzukriegen“, fügt Gitarrist Ace an. Musterbeispiel dafür ist unter anderem die Vorab-Single „My Ugly Boy“, die bereits im Radio rotiert. „Wir haben etwa sechs Wochen im Proberaum

CHILLY GONZALES

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Kleine Scherzkekse, diese Belgier. Heissen Aeroplane und nennen ihr Debüt „We Can't Fly“. Haha. Den Schenkelklopfer verzeihen wir den Electropoppern aber gern, denn ihr Erstling bringt den Sommer zurück. Wenn die butterweichen Synthies sich gemütlich von verliebten Streichermelodien führen lassen, spürt man förmlich den Sand unter den Füssen. Stimmgewaltige Unterstützung gibt's von Au Revoir Simone, Pony-Hoax-Zugpferd Nicolas Ker und Merry „Gimme Shelter“ Clayton. Fliegen können die Belgier vielleicht nicht, aber durchstarten allemal. (rez) ► Wer das mag, mag auch: Friendly Fires „Friendly Fires“, Au Revoir Simone „The Bird Of Music“, Grum „Heartbeats“

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BLACK MOUNTAIN

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Wilderness At Heart

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Das Gras ist nicht nur grüner auf der anderen Seite, es knallt auch ordentlich rein. Dachten wir zumindest ob der drögen Soundorgien des Black-Mountain-Debüts, von denen einige länger dauern als ein ganzes Weezer-Album. Nun scheint aber aller Stoff verraucht. Die Kanadier haben für „Wilderness At Heart“ ihren Space-Rock kastriert und zu strukturierten Rocknummern beschnitten. Statt Velvet Underground flüstern die Pioniere des Alternative-Rock durch die Gitarrenwände. Pop oder Flop? You name it! (rgg) ► Wer das mag, mag auch: The Brian Jonestown Massacre „Methodrone“, Mudhoney „March To Fuss“, Big Business „Mind The Drift”

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BROKOF Softly, Softly, Catchee Monkey (Goldrausch Records)

Das Debüt der Berliner Kombo klingt so kuschelweich, da will man sich gleich mal kurz im Kreis drehen. Aber es ist ein bisschen wie wenn eine Frau ihr Kind stillt: wunderbar und herzerwärmend, aber sollte man auf keinen Fall direkt hinschauen. Unter der Bluse, die da halb über dem Kopf des100 Säuglings hängt, findet man lediglich vier ältere Herren, die in ihrem Studio 95 während drei Jahren so ziemlich alles kopierten, was es da an Indie-Pop bereits gibt. 75 Nichtsdestotrotz ein ideales Album, um sich im übergrossen T-Shirt mit einer Mövenpick-Glace-Familienpackung unter der Decke zu verstecken. (gsh) ► Wer das mag, mag auch: The Shins „Chutes 25 Too Narrow“, The Sad Riders „In The End We Always Win“, The Walkabouts „Trail Of Stars“ 5 0

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+ THE MAN EATING TREE Einziges CH-Konzert!

Suspicious Package

Wir möchten auch an solchen Orten abhängen, an denen sich Leute wie Matt Whyte (Gitarre, Gesang), Kamara Thomas (Gesang, Keyboard, Bass) und Ricc Sheridan (Drums) zum ersten Mal begegnen. Es müssen intergalaktische Acidcafébars sein, wo Regenbögen in Tassen serviert werden. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein von Jonathan Rhys-Meyers gespielter John Lennon (Whyte), die Ein-Frau-Sly-And-TheFamily-Stone-Experience (Thomas) und der zum Leben erwachte Drummer der Gorillaz (Sheridan) zusammenfinden und dann ein solch verdächtig geniales Paket schnüren. „Suspicious Package“, das zweite Album der

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CARL BARAT

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W.A.S.P.

MO. 15. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

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Brooklyner, nebelt mit psychedelischem Blues-Rock ein, der sich mit Sounds und Strukturen aus aller Welt ausschmückt. Das klingt manchmal so, als hätte Lenny Kravitz als drittes Mitglied bei The Mars Volta angeheuert, was sich weitaus schlimmer liest, als anhört. Also bitte den „Geheimtipp“Sticker abnehmen, die ganze Welt soll von Earl Greyhound erfahren. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Mars Volta „Octahedron“, Them Crooked Vultures „Them Crooked Vultures“, Kings Of Leon „Aha Shake Heartbreak“

God Willin' & The Creek Don't Rise (RCA/Sony Music)

LaMontagne. Der Berg ruft. Unsere Theorie ist ja, dass der folkige Vollbärtler eigentlich der verirrte Almöhi Junior ist und irgendwo in den Wäldern Amerikas vor dem prassenden Lagerfeuer, im Mondlicht, zusammen mit seiner Band Pariah Dogs sein neues Album zusammengebraut hat: Etwas träge, etwas melancholisch, rural und unglaublich schöhööön. Mit viel Country verwandelt der Singer-Songwriter aus Massachusetts unsere Herzen in saftige Steaks und bringt sie ordentlich zum Schma-ha-hachten. Seufz. Und weil's so schön war, gleich nochmal: seufz. (eli) ► Wer das mag, mag auch: Iron & Wine „The Shepherd's Dog“, Bon Iver „For Emma, Forever Ago”, Eric Bachmann „To The Races”

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+ THE MEMPHIS BEATS, LINDA GAIL LEWIS & SOME LIKE IT HOT, THE FIRES

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+ ENTOMBED & THE KANDIDATE

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+ THE BLACK PACIFIC, RIVERBOAT GAMBLERS, VEARA

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DI. 16. NOVEMBER 2010 Schützenhaus Albisgüetli Zürich

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THE SWORD

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THE CAT EMPIRE

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ALEX MAX BAND Einziges CH-Konzert!

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2080 (Irascible) Im Falle von ZPYZ muss man sich diese Frage tatsächlich stellen. Doch bevor Sie sich jetzt noch weiter Knoten in Ihr Sprechorgan machen, erst mal die Antwort auf die dringendste Frage: Die Band spricht sich „Spice“ aus. Wie die einschlägige Pop-Group aus den Neunzigern, nur ohne Geschlechterzusatz. Liegt vermutlich daran, dass ZPYZ zwei Berliner Jungs sind. Die versuchen mit „2080“ dem von allerlei Hitmaschinen vergewaltigten Konservengenre seine Hipness zurückzugeben, mit Zins und Zinseszins. Entgegen erster Vermutungen, tauchen ZPYZ nicht so ganz aus dem Nichts auf. Nach mehreren tanzflächenfüllenden Remixen, unter anderen für Mando Diao oder Polarkreis 18, erspielten sich

ZPYZ einen Plattenvertrag. Für ihr Debütalbum veranschlagten sie aber reichlich Zeit und liessen verschiedene Ideen reifen. Das trug Früchte. So electropoppen sie teilweise wie Digitalism, schreien Refrains in bester Retro-Kiss-Manier, klingen zum Teil nach Bloc Party, teils nach Beasty Boys. Gleichzeitig bringen sie den Spagat zwischen vollkommenem Pop und massenuntauglicher Soundfrickelei fertig. Nun, der eine oder andere Straight-Popper wird sich sicherlich angewidert den glatt durchproduzierten Lady GaGas zuwenden. Verantwortlich dafür ist der gekonnte Einsatz vieler sperriger Synthesizer, spärlich gesäten Gitarrenriffs und den fusssohlenjuckenden Beats,

Schlieren St. Gallen Oberglatt Thurgau, Hinwil Waldshut (D) Winterthur und........

die den eingängigen Popmelodien einen gehörigen Rumms verpassen. Und ja, Pop muss so gut sein. Nur so kann er sich gegen die dollargeilen Speichellecker behaupten und seine Würde bewahren. (röhr) ► Wer das mag, der mag auch: Zoot Woman „Things Are What They Used To Be“, Miike Snow „Miike Snow“, Veto „Crushing Digits“

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THE APE

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In der bisherigen Laufbahn von The Ape spielten eine Rolle: eine Lungenembolie, der Biss eines Dschungelmonsters und ein Telefon aus dem Urwald. Beim zweiten Longplayer waren die Umstände simpler: Sebastian Nagel und Johann Scheerer probierten Effektgeräte aus. Das passt. The Ape zelebrieren das Feedback als Kunstform, endlos repetierte Textfragmente, die ausufernden Songstrukturen des Krautrock und kaltmechanische Discobeats. Ob man das gut findet, ist keine Frage des Geschmacks. Es ist eine Frage der richtigen Drogen. (rgg) ► Wer das mag, mag auch: Captain Beefheart „Safe As Milk“, Black Mountain „Wilderness Heart”, Amon Düül „Phallus Dei”

BACKSEAT RHYTHM A Sphere (kein Label)

Was bauten diese Männer mit langen Haaren und doubleneckigen Gitarren in den Siebzigern aber auch für eindrückliche Elfenbeintürme. Da müssen Nacheiferer aufpassen, dass sie daneben nicht wie Sandkastenarchitekten aussehen. Backseat Rhythm (dreiköpfig, sanktgallisch) lösen diese Aufgabe mit „A Sphere“ tapfer und gekonnt. Ihr psychedelischer BluesRock zeigt sich abwechslungsreich und experimentierfreudig. Zwar werden dem Genre dabei keine neuen Ideen eingeimpft, doch steht der Turm dafür umso solider. (rec)

Dreieinhalb Jahre nach dem ersten Streich kehren Grinderman mit ihrem zweiten Album zurück. Und was für einem: Nick Cave und die drei Bad Seeds Warren Ellis, Martyn P. Casey und Jim Sclavunos haben das nächste Monster geschaffen, das einem unablässig die Gehirnwindungen verdreht. Mit „Grinderman 2“ entfernt sich das Quartett vom Sound seines ersten Albums. Während es auf dem Debüt noch verschiedene Dinge ausprobierte und das musikalische Pendel in die unterschiedlichsten Richtungen ausschlagen liess, ist das neue Werk deutlich homogener, ohne die Vielseitigkeit zu verlieren. Was Grinderman auf dem Debüt noch suchten, haben sie jetzt gefunden: eine Seele (die wohlgemerkt immer noch schizophren sein darf). Schon der Opener „Mickey Mouse And The Goodbye Man“ drückt einen in den Sessel. Die Gitarren bohren sich in die Gehörgänge, der Bass poltert und das Schlagzeug peitscht sie gnadenlos vor sich her. Der Rest ist eine Hetzjagd von Song zu Song, an deren Ende man atemlos und ausgeblutet zu den psychedelisch aufgeladenen Stromstössen von „Bellringer Blues“ auf dem elektrischen Stuhl gebrutzelt wird. Selbst das balladeske „Palaces Of Montezuma“, das am deutlichsten das BadSeeds-Gen in sich trägt, raubt einem dem Atem. Ist es Blues? Ist es Jazz? Ist es Rock? „It's kind of like stoner rock meets Sly Stone via Amon Düül“, sagte Teufelsgeiger Warren Ellis noch vor einem Jahr dem britischen Online-Magazin The Quietus. Es ist Grinderman. (dave) ► Wer das mag, mag auch: The Gutter Twins „Saturnalia“, Queens Of The Stone Age „Songs For The Deaf“, Nick Cave & The Bad Seeds „Dig, Lazarus, Dig!!!“

► Wer das mag, mag auch: Deep Purple „Deep Purple“, Led Zeppelin „Houses Of The Holy“, The Jimi Hendrix Experience „Electric Ladyland“

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Reviews

Alben

RE-ISSUES

R.E.M.

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Murmur / Reckoning

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(Capitol Records/EMI)

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Im Zuge der Neuveröffentlichung von „Fables“ erscheinen auch die Deluxe Editions der ersten beiden R.E.M.Platten nochmals, „Murmur“ und „Reckoning“. Beide Werke wurden sorgfältig neu gemischt und gemastered und entfalten sich erstmals in wirklich sauberer Klangqualität auf CD. „Murmur“ enthält als Bonus einen Konzertmitschnitt von 1983. Vergleicht man ihn mit der Liveaufnahme aus dem Jahr 1984, die „Reckoning“ beigelegt ist, wird deutlich, wie tight die Band schon damals war und wie schnell sie sich entwickelte. (dave)

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► We Room Reven

A-HA Hunting High And Low – 25th Anniversary Edition / Scoundrel Days (Rhino Records/Warner)

R.E.M. Fables Of The Reconstruction – 25th Anniversary Edition (Capitol Records/EMI) Mit „Fables Of The Reconstruction“ machten R.E.M. den entscheidenden Schritt aus dem Schema der College-Rock-Band, die dem Erfolg zuliebe immer gleich bleibt. Michael Stipe, der sich auf den ersten beiden Alben nur in kryptischer Lyrik und unverständlich gemurmelten Worten ausdrückte, liess seiner Stimme mehr Auslauf und gewährte einen – wenn auch verschwommenen – Einblick in die Gefühlslage der ganzen Band zu, die selber nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand. Die Kälte des britischen Winters und die Strapazen der letzten Jahre flossen direkt in die Musik ein. „It's a doomy, psycho record, dense and

BEST COAST Crazy For You (Witchita/Universal)

Bethany Cosentino und ihre Mitmusikanten zielen mit Lo-Fi-SurfPop über unerwiderte Liebe und Sehnsucht auf die Herzen von sensiblen, enghosigen Indiebuben. Jedoch nicht auf die melancholische Jammerlappen-Tour, sondern mit naiver Unschuld und luftigleichter Flower Power. „Pick up the phone, I wanna talk / About how I miss you / I miss you so much“. Ist das ihr Ernst? Scheisse, ja, und es klingt aus Beths Mund wie von Shakespeare verfasst. Und jetzt entschuldigen Sie uns, wir müssen da einen Anruf entgegennehmen. (rez) ► Wer das mag, mag auch: The Drums „The Drums“, The Longs Blondes „Someone To Drive You Home“, The Mint Chicks „Screens“

atmospheric. It creates its own strange little world, illogical but compelling“, schreibt Gitarrist Peter Buck in den Liner Notes der Neuausgabe. Spätestens mit dieser Platte machten R.E.M. deutlich, dass sie für grössere Sphären geschaffen sind. Die Jubiläumsausgabe erstrahlt in neuem Klang, was den Songs zusätzliche Tiefe verleiht. Sie enthält ausserdem noch eine Bonus-CD mit sämtlichen Demos der Platte und drei anderen Stücken, darunter dem bisher unveröffentlichten Stück „Throw Those Trolls Away“. (dave)

Für viele waren a-ha der Gegenentwurf zu den „coolen“ Bands der 80er, ihr süsslicher Synth-Pop und die von Morten Harkets heller Stimme getragenen Songs zu seicht. Die Reissues ihrer ersten beiden Alben beweisen nun das Gegenteil, auch wenn einiges davon heute antiquiert klingt: Neu remastered offenbaren die Songs eine bisher ungehörte Tiefe. Mit „Hunting High And Low“ (und der Single „Take On Me“) stellte das Trio sein Händchen für ohrwurmige Melodien unter Beweis. Der Nachfolger „Scoundrel Days“ konnte trotz einiger Perlen das Niveau nicht ganz halten. Die Reissues beider Alben enthalten zusätzliche Nettigkeiten wie BSeiten, Demos, alternative Versionen, Liveaufnahmen und neue Mixe. (dave)

BRANDON FLOWERS

Butterfly House

Flamingo

(Cooperative/Universal)

(Universal Music)

Serienmörder werden meist deshalb überführt, weil sie ihren Tathergang nicht ändern und zwanghaft (zum Beispiel) blondhaarige Rollschuhfahrerinnen bei Sonnenaufgang mit einer Socke ersticken. The-Killers-Frontmann Flowers geht es bei seinem ersten Soloalbum ganz ähnlich. Er macht so ziemlich alles gleich wie bei seiner Band: Die grossen Gesten in Wort und Klang, die perfekten und drum oft arg kitschigen Melodien und Arrangements, alles da, alles gross. Flowers klingt wie ein sehr schwuler Bruce Springsteen. Das ist irgendwie ein Kompliment. Und irgendwie auch nicht. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Killers „Day & Age“, Bruce Springsteen „Born In The USA“, Keane „Under The Iron Sea“ RockStar Magazine N° 72

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(Bell

THE CORAL So langsam wirkt die Kiste ein wenig aufgewärmt. Schrammelgitarren hier, Rumpelschlagzeug da und alles mit ganz viel Pilzfrisur und so. Was vor acht Jahren als liebevolle Hommage begann, verliert sich beim sechsten Aufguss endgültig in der Einfallslosigkeit. Es dauert gar bis zum letzten Track, wenn uns The Coral daran erinnern, warum sie zu Beginn des Millenniums als die Retter der britischen Musik gefeiert wurden. „North Parade“ ist eine Hymne, die sich beinahe zur Rockoper aufbaut. Grosses Kino, das allerdings nicht darüber hinwegtäuscht, dass uns davor elfmal das Gesicht eingeschlafen ist. (rez) ► Wer das mag, mag auch: The Bishops „The Bishops“, Caesars „Strawberry Weeds“, The Bees „Octopus“

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SERJ TANKIAN

INTERPOL

Imperfect Harmonies

„Interpol“ (Soft Limit/Cooperative Records/Universal)

So hat ein Abschiedsgeschenk auszusehen. Carlos Dengler, Bassist und musikalische Schalt- und Walt-Zentrale von Interpol, verlässt nach dem vierten Album die Band. Hört er auf, wenn's am schönsten ist? Durchaus. Auch wenn Überhits à la „The Heinrich Maneuver“ auf diesem Album keinen direkten Nachfolger finden, entwickeln Songs wie „Lights“ oder „Always Malaise“ eine hypnotische Wirkung und lassen den Hörer immer wieder zurückkommen, damit er sich noch tiefer im stylischen Post-PunkIrrgarten der New Yorker verliert. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Editors „The Back Room“, Joy Division „Closer“, She Wants Revenge „She Wants Revenge“

WAVVES King Of The Beach (Bella Union/Irascible)

Nathan Williams schlug im letzten Jahr ziemliche Wellen (Ha. Ha. Ha.) mit seinen beiden Alben „Wavves“ und „Wavvves“, die er im Hinterhof seiner Eltern eingespielt hatte. Das war unbekümmerter Lo-Fi-Hibbel-Punk, der einen Sommer lang Spass macht und dann wie Kaugummi ausgespuckt wird. Fürs dritte Werk rollt Williams jetzt etwas mehr Fleisch an den Punkknochen, hat sich eine feste Band sowie einen Produzenten Dennis Herring (Modest Mouse) zugelegt. Bisschen polierter und abwechslungsreicher ist „King Of The Beach“ tatsächlich geworden und macht drum auch noch bis zum nächsten Sommer Spass. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Surfer Blood „Astro Coast“, Jay Reatard „Watch Me Fall“, The Black Lips „200 Million Thousand“

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N° 72 RockStar Magazine

(Warner Music)

Man ist, mit wem man abhängt. Serj Tankian zum Beispiel ist seit neustem ein Orchestrovoluzer. Das ist zugegebenermassen eine ziemlich stolperige Bezeichnung für Tankians neu entdeckte Liebe zu grossen Orchester-Arrangements. Damit überarbeitete der ehemalige SystemOf-A-Down-Frontmann ja bereits sein Solodebütalbum „Elect The Dead“ zum CD/DVD-Happening „Elect The Dead Symphony“. Auf „Imperfect Harmonies“ überrollen die pompösen Streicher gleich zu Beginn weg den Hörer und ziehen sich auch weiter durchs Album wie ein roter Faden, oder eben: eine rote Geigensaite. Trotzdem hallt das ferne Echo von System Of A Down auch weiter in der Musik von Tankian, dessen theatralische Stimme vom neuen Klassiksound durchaus passend untermalt wird. Und die Welt, ja, die will er natürlich auch weiterhin mit seinen Texten verbessern. Wem das alles nicht zu viel Nightwish mit Ziegenbart ist, darf ruhig zugreifen. Einige Songs auf „Imperfect Harmonies“ schreien nämlich gerade danach, als Titelsong den nächsten „James Bond“-Film zu eröffnen. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Chris Cornell „Carry On“, Nightwish „Once“, System Of A Down „Mezmerize“

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KEITH CAPUTO (USA)

& zoli band (usa). only swiss show! tür: 18h30

fr. 24.09. - live at kaufleuten:

KATE NASH (UK)

& supercute! (usa). only swiss show! tür: 19h

so. 26.09. - live at abart:

YOAV (IL/RSA) & guests. tür: 19h

mi. 29.09. - live at abart:

THE BLACK ANGELS (USA) & the haddocks (ch). tür: 20h

so. 10.10. - live at abart:

LOVE AMONGST RUIN (UK) feat. steve hewitt (ex-placebo). tür: 19h

MO. 11.10. - live at abart:

MYSTERY JETS (UK)

& groombridge (ch). only swiss show! tür: 20h

mi. 13.10. - live at abart:

YOU ME AT SIX (UK)

& kids in glass houses (uk) & guests. tür: 19h30

do. 14.10. - live at hafenkneipe:

SCUMBUCKET (D) only swiss show! tür: 19h30

sa. 16.10. - live at club zukunft:

MAGIC KIDS (USA)

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di. 19.10. - live at hafenkneipe:

THE CINEMATICS (UK) only swiss show! tür: 19h30

do. 21.10. - live at kaufleuten:

BLUMENTOPF (D) & special guests. tür: 18h30

EELS Tomorrow Morning (Cooperative/Universal)

Poesie des Trivialen dominiert die erste Hälfte. Geröchelte Sätze, die so viel mehr meinen, als sie sagen, vor einer Kulisse aus seltsamem Fiepen. Erst in „This Is Where It Gets Good“ lässt King of Augenring E die dezente Drum-Machine von den Zügeln, der Trip-Hop-Galopp mündet in eine Weirdo-Hymne wie aus den besten Tagen: „Oh So Lovely“. Weiter gibt es eine Bluesnummer, eine wunderbar reduzierte Gitarrenballade, eine Art Parodie auf den Gassenhauer „Novacaine For The Soul“ – und ein sackstarkes Album. Das dritte innerhalb von 14 Monaten. Respekt! (rgg) Wer das mag, mag auch: Her Space Holiday „The Yong Machines”, Tunng „…And Then We Saw Land”, Beck „Sea Change”

vorschau: 21.10. MIDNIGHT JUGGERNAUTS (AUS) at hive 24.10. THE PARLOTONES (RSA) at abart 27.10. MAROON (D) at abart 30.10. TRAIN (USA) at kaufleuten 31.10. RODRIGO Y GABRIELA (MEX) at x-tra 01.11. THE CHARLATANS (UK) at abart 02.11. THE CORAL (UK) at abart 05.11. AMY MACDONALD (UK) at hallenstadion 07.11. WE ARE SCIENTISTS (USA) at abart 09.11. CARIBOU (CAN/UK) at abart 10.11. THE GASLIGHT ANTHEM (USA) at dynamo 12.11. ANGUS & JULIA STONE (AUS) at abart 15.11. FRIGHTENED RABBIT (UK) at abart 16.11. BEACH HOUSE (USA) at kaufleuten 17.11. PARKWAY DRIVE (AUS) at z7 pratteln 17.11. BLITZEN TRAPPER (USA) at abart 19.11. THE DRUMS (UK) at abart 21.11. XAVIER RUDD (AUS) at theater spirgarten 21.11. HOCICO (MEX) at abart 23.11. STANFOUR (D) at kaufleuten 24.11. SPORTFREUNDE STILLER (D) at kaufleuten 24.11. PLAN B (UK) at kaufleuten 24.11. PANTEÓN ROCOCÓ (MEX) at abart 25. & 26.11. NEW MODEL ARMY (UK) at abart 26.11. JULI (D) at kaufleuten 26.11. ISOBEL CAMPBELL & MARK LANEGAN (UK/USA) at kaufleuten 29.11. BLOOD RED SHOES (UK) at abart 30.11. HELMET (USA) at abart weitere konzerte siehe abart.ch

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movies Aufstand der Trainerjacken

(Ascot Elite) Jetzt auf DVD erhältlich.

Auge um Auge, Adidas um Adidas: Hooligans vermöbeln sich zum Sound von KC & The Sunshine Band. (rec) Bex auf den 17-jährigen Dom (Calum McNab) und findet Gefallen an dem Bengel, dessen Kumpel Bex nach britischer Kennenlerntradition die Nase bricht. Dom kommt gerade rechtzeitig unter Bex' Fittiche. Die „Inter City Firm“ balgt sich nämlich mit zwei weiteren Raufbanden um die Vorherrschaft auf der Insel und darum, wer die englischen Hooligans bei einer Reise zur EM nach Deutschland anführen darf. Ja, gut. Sehr originell ist das alles nicht. Auch in anderen Hoolsfilmen haben charismatische Anführer junge Naivlinge in eine Welt der Arschtritte und Abenteuer zur Genüge eingeführt. Und selbstverständlich kommt der Bub wieder zur Besinnung und am Ende gewinnen die Deutschen (nehmen wir zumindest mal an, der Film endet kurz vor dem EMShowdown). Trotzdem hat Nick Love ein sympathisches Darstellertrüppchen um sich geschart und inszeniert die ausgelutschte Story ohne Längen und mit einem feinen Händchen für potthässliche Klamotten und den grössten musikalischen guilty pleasures der Achtziger.

Regie: Nick Love Cast: Paul Anderson, Calum McNab, Camille Coduri u.a.

BESSER ALS: DIE WILDEN KERLE SCHLECHTER ALS: Deutschlands schlimmstes Verbrechen seit, naja, Sie wissen schon: Uwe Ochsenknechts atomblöde Bälger Jimi Blue (eyeroll) und Wilson Gonzalez (facepalm) plündern Rufios Kleiderschrank (Rufio! Aus „Hook“! Den können Sie doch unmöglich schon vergessen haben!) und kämpfen gegen die schlechtesten Jungdarsteller der Republik um die Vorherrschaft auf dem Bolzplatz. Vier Fortsetzungen gibt es und bei jeder erstickte irgendwo auf dieser Welt ein Rehkitz am eigenen Erbrochenen. (rec)

Inter City Firm vs. Vinnie Jones Ein Rudel Hobbyklopper oder die EinMann-Zerstörungsmaschine aus der Premiere League – wer presst die Luft aus dem Ball? Dress to impress, wer klamottiert sich besser? ICF (hihi): Fila-Trainer for the win! Vinnie Jones: Massanzüge und no browns after six! Punkt für: Vinnie Jones. Wir sind hier nicht am Run-DMCKonzert. Faust aufs Auge, wer trifft härter? ICF: Die Gegner erscheinen am Montag wieder pünktlich zur Arbeit. Vinnie Jones: „You're in trouble now, boy.“ Punkt für: Vinnie Jones. Wenn Vinnie Jones ausholt, fährt Gott in den Urlaub.

THE FIRM

Was für Russ Meyer monsterbusige Rollkragenamazonen waren, sind für Nick Love britische Fussballhooligans. Der Drehbuchautor und Regisseur tritt nach seinem Meisterstück „The Football Factory“ bereits seinen zweiten Film über die Schläger der dritten Halbzeit vom Elfer. Während Russ Meyer gemäss unserer Recherchen aber nie selbst eine monsterbusige Rollkragenamazone war, hielt sich Love tatsächlich lange in der Hooliganszene auf. Der Mann hat also Ahnung. Und zum Glück auch das Talent, diese Ahnung unterhaltsam auf die Leinwand zu bringen. Bex (Paul Anderson) ist ein fantastisch schlecht frisierter Immobilienmakler, der sich an den Wochenenden grandios miserabel geschnittene Trainingsanzüge überstreift (zu seiner Verteidigung: Der Film spielt im Jahr 1984.). In diesen ist er Anführer der „Inter City Firm“, West Ham Uniteds Hooligantrupp. Die Bandenkriege mit gegnerischen Hools haben Kaffeefahrtcharakter und manchmal gerät auch die Polizei zwischen die Fronten, als Schinken in einem Haudraufsandwich. In einer Disco trifft

3 ROUNDS IN HOLLYWOOD

King of Bolzplatz, wer kickt besser? ICF: Haben ein 17jähriges Muttersöhnchen im Tor. Vinnie Jones: FA-CupSieger 1987/88 mit dem FC Wimbledon. Whooo! Punkt für: Vinnie Jones. Bei weiteren Fragen, wenden Sie sich an Paul Gascoigne. Sieger: Vinnie Jones geht mit einem 3:0 unter die Dusche. Und statt Seife nimmt er Schleifpapier.

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ULTRA

Während sich die Engländer im Pub noch Mut ansaufen, herrscht in Italien nach dem Schlusspfiff bereits Bürgerkrieg. „Ultra“ aus dem Jahr 1990 taucht mitten in die (Trommelwirbel) ultrabrutale (tusch) Hooliganszene Italiens: Als Bandenführer Principe aus dem Knast entlassen wird, will er bei einem Spiel vom AS Rom gegen Turin mit der alten Gang wieder auf die Scheisse hauen. Doch die Zeiten haben sich geändert und es kommt zum Krieg in den eigenen Reihen. (rec) RockStar Magazine N° 72

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LEONARD COHEN:

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Manchmal ist es ganz gut, wenn man dazugehört. Zum Beispiel bei einem Gefängnisaufstand, bei dem die Wärter massakriert werden. Einen Tag vor seinem Stellenantritt als solcher besucht Juan (Alberto Ammann) seinen künftigen Arbeitsplatz und wird von den revoltierenden Sträflingen für einen der ihren gehalten. Juan kumpelt sich gar mit dem Oberbösenbuben Malamadre (Luis Tosar) an, doch ein falsches Wort und Juan würde am Seil baumeln. Furioser Thriller aus Spanien, der Hollywood zeigt, wie's geht. (rec)

SONGS FROM THE ROAD (Sony Music)

Er macht es ja nicht ganz freiwillig. Leonard Cohens Buchhalter ist mit dem ganzen Geld abgehauen und so musste sich der mittlerweile 76-jährige nochmals aus dem Schaukelstuhl schälen und die Welt betouren. Und trotzdem: Wie er es macht, lässt das Publikum vor Ehrfurcht erstarren. Auf der DVD zelebriert Cohen vor diversen Kulissen (Coachella Festival, O2 Arena London) seine bekanntesten Songs („Suzanne“, „Hallelujah“, „Chelsea Hotel“), die auch 40 Jahre nach ihrem Entstehen nichts an Grösse, Genialität und, ja, Heiligkeit eingebüsst haben. (rec)

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Jugend forsch KICK-ASS

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DO 16. DEZ PARTYS

(Universal Pictures) Dave Lizewski (Aaron „Bald wieder im Kino zu sehen als John Lennon in „Nowhere Boy“ Johnson) ist einer dieser Teenager, die an Krebs sterben, wenn sie von einer radioaktiven Spinne gebissen werden. Seine Freizeit verbringt er mit Comics, unerfüllter Liebe und verprügelt werden. Zumindest, bis er sich ein Herz fasst, online einen grünen Strampelanzug ordert und fortan als tougher Rächer Kick-Ass seinen Arsch vermöbelt kriegt. Denn als Kick-Ass hat Dave zwar ein Superherz, aber noch lange keine Superkräfte. Erst als ihn das ebenfalls maskierte Heldenduo Hit-

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Girl (blutrünstig: Chloë Moretz) und Big Daddy (Nicolas Cage) unter die Fittiche nimmt, müssen sich der städtische Oberschurke (Mark Strong) und dessen Sohn (Christopher „McLovin“ Mintz-Plasse) warm und gepanzert anziehen. Und dass die Methoden der dreikäsehohen Hit-Girl dabei selbst Batman wie eine blutscheue Paartherapeutin aussehen lassen, ist nur einer der vielen grossartigen Wahnsinnigkeiten dieser knallbunten, knallbrutalen, knallniemalslangweiligen Comicadaption. Mehr davon und weniger „XMen“-Aufgüsse! (rec)

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PLAYSTATION MOVE:

Wii 2.0? Der neue „Move“-Controller für die PlayStation 3 könnte von Menschen mit Hornhautverkrümmung auch für eine Nintendo-Wii-Remote gehalten werden. Die Launch-Titel zur Markteinführung von „PlayStation Move“ wirken teilweise wie aufgehübschte und upgedatete Versionen der WiiStart-Games. Bei allem Respekt, Sony, aber wie lautet denn der „Move“-Masterplan? (shy)

Erinnert sich wer noch an das „PlayStation EyeToy“, die absolut überflüssigste Erfindung, bis es von 3D-Kinofilmen in Sachen Überflüssigkeit abgelöst wurde? Die „EyeToy“Kamera übertrug den Spieler unscharf auf den TV-Schirm und erfasste mit absoluter Ungenauigkeit dessen Bewegungen, was schlechte Minispiele mies spielbar machte. Eine solche Kamera kommt auch bei „PlayStation Move“ zum Einsatz – wird aber ergänzt durch einen Controller, dessen Bewegungen von der Kamera erfasst und verarbeitet werden. Das Ding sieht der Wii-Remote zum Verwechseln ähnlich; doch der PlayStation-Prügel schlägt das Wii-Stöckchen um Längen bei der Präzision – sogar mit Nintendos „Wii Motion Plus“-Update. Und da liegt das grosse Potential von „PlayStation Move“: Dank der hohen Genauigkeit könnte die Brücke zwischen Casual- und Hardcore-Gamern geschlagen werden, die sich Nintendo auf der Wii vorerst zerbröselt hat; denn der Hauptkritikpunkt an Nintendos aktuellem Flaggschiff ist, dass durch die zu einfache Steuerung anspruchsvolle Spielkonzepte meist im Keim erstickt werden. Die Launch-Titel von „PlayStation Move“ überfordern in punkto Komplexität zwar keinen Drittklässler, machen dafür für eine kurze Zeit viel Spass. Der Erfolg der Zusatz-Hardware hängt wohl aber vom Mut und der Kreativität der „ernsthaften“ Spiele-Entwickler ab. ► „PlayStation Move“ mit allem Drum und Dran ab 15. September erhältlich.

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3…2…1…LAUNCH! Diese drei Dinge brauchen Sie, um gebührend ins „PlayStation Move“Gefuchtel einsteigen zu können.

Move Starter Pack Sozusagen die Überlebensausrüstung für „Move“Frischlinge. Im Päckli drin finden Sie die Kamera, einen Controller sowie die Starter Disc mit Anleitungs-Videos, Spielen und Demos. Für weitere Remotes war der, äh, Karton zu klein, weswegen Sie die zusätzlich posten müssen.

Alle Launch-Titel

Die vier Games, die zum Start von „PlayStation Move“ erhältlich sind, decken jede CasualGeschmacksrichtung ab: „Start The Party“ kombiniert Kamera und Bewegungs-Steuerung in einfachsten Minispielen; „Sports Champions“ bewegt seine Arme, Schläger und Pfeilbogen (!) analog zu Ihrer Rumfuchtelei; „EyePet Move Edition“ lässt Sie ein herziges Irgendwas grossziehen; und in „Kung Fu Rider“ flüchten Sie in einem Einkaufswagen vor der Mafia – cräzy Japano-Spielidee eben.

Viel Platz

Das Auge auf dem Bild links ist einer zu kleinen Stube mit zu grossem Wii-Remote-Gefuchtel zu verdanken. Haben Sie die riesige Kugel an der Spitze des „PlayStation Move“-Controllers schon entdeckt? Damit können gerüchteweise sogar Beton-Wände eingerissen werden. Spielen Sie daher am Besten in einer Turnhalle oder im Freien. Ernsthaft jetzt; Sie sollten mal unsere Redaktion sehen, jetzt, nach dem „Move“-Review. RockStar Magazine N° 72

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KANE & LYNCH 2: DOG DAYS für PS3, Xbox 360 und PC Überraschend und vielleicht auch ein bisschen dumm, dass Eidos einen weiteren Versuch mit dem Halunkenduo Kane und Lynch wagt. Der Vorgänger wurde von der Presse flächendeckend runtergeputzt, und das auch zu Recht. Nichtsdestotrotz hatte die Geschichte um die beiden Outlaws Potential. Schade, dass die Entwickler da nicht angesetzt haben. Stattdessen pushen sie den Titel auf Fast-Forward-Action. Less talking – more shooting. Grundsätzlich auch unsere Devise, aber in Verbindung mit den übermenschlich starken Gegnern einfach nur anstrengend. Otto Normalbösewicht schluckt mehr Böser Hund. Sitz! Kugeln als ein durchschnittlicher Jagdpanzer und wer daran noch nicht kaputt geht, kriegt von der Optik den Rest. Die Shakey-Cam der Marke „Blair Witch“, gepaart mit den pseudocoolen Filtern, ergeben einen SehnervFick, von dem sich das Auge zwei Wochen lang erholen muss. (rez)

TOM CLANCY'S H.A.W.X. 2

MADDEN NFL 2011 für PS3, Xbox 360, PC, Wii, PSP, DS In den vergangen Jahren hat EA Sports sein Bestes gegeben, um den Simulationsanspruch der „Madden“-Serie hochzuschrauben. Vorteil: Die ganzen Hardcore-Fans haben pünktlich zum Release ein Zelt in der Hose und jeder noch so penible Regel-Nerd wird mit dem Spiel glücklich. Die Kehrseite davon trifft den Hobby-Fan, der einmal im Jahr den Superbowl schaut und von Hot der Komplexität erschlagen Hot wird. Für zweitere haben die Entwickler nun das „Game Flow“-Feature eingebaut, eine Hot! automatische Spielhilfe, die dem Rookie den Einstieg ins Sportgame wesentlich erleichtert. Auf Wunsch kann man so einen Grossteil der taktischen Einstellungen dem Computer überlassen und sich ganz aufs Knochenbrechen konzentrieren. Ansonsten bietet „Madden NFL 2011“ die übliche schnörkellose Bildschirm-Action mit ganz viel „Stars & Stripes“-Feeling und Präsident Obama in einer Gastrolle. (rez)

NHL 11 für PS3 & Xbox 360

für PS3, Xbox 360, Wii & PC Die Ice-Hockey-Serien der Tüftlerstuben EA „H.A.W.X. 2” ist ein Bisschen wie „Top Gun”: Sports und 2K prügeln sich seit einigen Jahren Schnelle Flieger, seichte Story und in Klischees um die Gunst der Spieler wie Geeks um 4.0er gebadete Bösewichte. Hätte das Spiel noch iPhones bei dessen Verkaufsstart. Dieses Jahr einen ähnlichen Soundtrack und Val Kilmer in setzt 2K auf PS3 und Xbox 360 aus, weshalb EA jung und oben ohne, unsere Redaktion wäre Sports' „NHL 11“ seelenruhig vom letztjährigen nicht mehr vom Bildschirm 2K-Kracher „NHL 2K10“ abschreiben kann und loszureissen. Da diese die geklauten Notizen mit eigenen Verentscheidenden Zutaten fehlen Maverick? besserungen ergänzt. Heraus kommt und die Geschichte sogar für Goose? eine Eishockey-Simulation, deren Tom-Clancy-Huldiger reinste Physik-Engine sowohl bei Spiel- Abgeschrieben Iceman? Blasphemie darstellt, bleibt und figuren wie auch Puck-Verhalten Glaubwürdigkeits-Masshalt nur eine in punkto Grafik und Abwechslung aufpolierte aufgestiegen! stäbe1 setzt. Hinzu kommen Präsentation, Spielbarkeit und Version des Vorgängers – und damit eine erneut recht gelungene 2945MEGATRON_Ins_210x146_cmyk_2010 19.5.2010 10:25 Uhr Seite Spielmodi, die zusammengetragen die Schlittschuh-Action Mischung aus Dogfight-Action und Kampfjet-Simulation. (shy) im echten Leben zu Lo-Fi-Kaffeekränzchen degradieren. (shy)

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MAFIA II:

Es bleibt in der Familie Verleger Meier prägt es uns Tag für Tag ein: Wer was erreichen will, versucht es am besten auf die kriminelle Tour. Auch Mafia-Protagonist Vito lernt schnell, dass die Faust im Gesicht mehr nutzt als diejenige im Sack. (rez) Schenkt man den Film-Klischees der letzten 60 Jahre Glauben, gibt es für Italo-Amerikaner genau zwei Berufszweige: Pizzabäcker mit Akzent oder Mafiosi mit Tommy Gun. Und mit Akzent. „Mafia II“-Protagonist Vito Scaletta entscheidet sich – wenn auch nur bedingt freiwillig – für zweiteres. Die Geschichte vom kleinen Gauner, der sich innerhalb der Mafia hocharbeitet, ist nicht besonders neu, weiss aber dank den grossartigen Charakteren und einer hervorragenden Synchro zu begeistern. Open-World-WTF? „Mafia II“ orientiert sich am Gameplay des Open-WorldVorzeigetitels „Grand Theft Auto“. Die Geschichte und die Aufträge sind dabei allerdings bedeutend straffer, im positiven wie im negativen Sinne. Die bereits erwähnte Storyline, allen

voran die Entwicklung von Vitos Charakter zum bösartigen don'tfucking-fuck-with-meGangster ist glaubhaft und packend erzählt. Empire Bay – Schauplatz des Games – lebt und atmet, gibt gleichzeitig aber abseits des Mainplots nicht wirklich viel her. Das ist schade, vor allem in Anbetracht der tollen Inszenierung; Stadtverwaltung berauben, Schlachthof infiltrieren, Menschen erschiessen, Sprengladungen platzieren, noch mehr Menschen erschiessen – ein Füllhorn an unterhaltsamen und abwechslungsreichen Missionen. Auf den Gesamteindruck wirken sich die kleinen Mankos schlussendlich wenig aus. Die spannenden Shoot-Outs gegen die feindlichen Familien und die perfekt eingefangene vierziger-Jahre-Atmosphäre machen „Mafia II“ zum ersten Blockbuster des Herbsts.

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PATENSCHAFT GEFÄLLIG? Seit beinahe 200 Jahren ist die Mafia der Überbegriff für organisiertes Verbrechen, Mord und Totschlag. Daraus sind einige schillernde Persönlichkeiten hervorgewachsen.

Al Capone (Chicago)

Muskel-Adolf (Berlin)

Fat Tony (Springfield)

Der klassische Schurke mit einem Hauch Romantik. Zur Zeit der Prohibition gelangte er durch Bestechung von Richtern, Auftragsmord und Alkoholschmuggel schnell zu absoluter Macht. 1947 starb er an einer Lungenentzündung.

Klingt wie eine Jahrmarktsattraktion. Mit seinen als Ringvereinen getarnten Banden nutzten Muskel-Adolf und seine Schergen das wirtschaftliche Chaos der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, um ihre Tentakel eng ums deutsche Politsystem zu schlingen. Funktionierte gut bis zu dem Zeitpunkt, als der andere Adolf kam.

Die Nr. 2 der springfield'schen Mafia. Fat Tony darf in der Checkliste der illegalen Machenschaften in so ziemlich jedes Kästchen ein Häkchen machen. Er wird normalerweise von Legs und Louie flankiert. Status: Still active.

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SLAYER 5.8. Volkshaus (Zürich) In der Hölle hört Sie niemand schreien. An einem Slayer-Konzert aber auch nicht. Wir haben's aus Begeisterung trotzdem getan.

MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY 31.7. Big Nuts & Glory Festival (Unadingen) Mal von den leeren Versprechungen im Bandnamen abgesehen: Ein optisches und klangliches Spektakel sind die newcoming Glampopper aus Deutschland allemal.

THE BLACK ANGELS:

Grosses Kino! 29.9. Abart (Zürich)

Nach gerade mal einem Jahr Bandgeschichte veröffentlichte die texanische Psych-Rock-Band The Black Angels ihren ersten Song auf der Psychedelica-Kompilation des britischen Labels Northern Star Records. Die Band entpuppte sich aber nicht als Sternschnuppe und verglühte in der unübersichtlichen Kompilation-Stratosphäre, sondern spielte 2007 am legendären Lollapalooza Festival in Chicago sowie der jährlichen Hipster-Versammlung SXSW in Austin. Weitere Touren als Opening-Act für Black-Namensvettern wie den Black Rebel Motorcycle Club oder die Black Keys folgten kurzerhand. Auch Wolfmother oder The Raveonettes wollten nicht auf die ausgezeichnete Supportband verzichten. Der endgültige Ritterschlag erfolgt im September, wenn die Band an der New Yorkschen All Tomorrow's Parties spielt. Das Festival zeichnet sich dadurch aus, dass eine bekannte Persönlichkeit aus dem Musik- oder Filmgeschäft die Bands für das Festival auswählt. Dieses Jahr ist es kein geringerer als Samthandschuhfilmer Jim Jarmusch. The Black Angels und Film gehören sowieso schon lange zusammen. Ihr atmosphärischer Sound diente schon als Soundtrack für TV-Serien wie „Californication“ oder „Fringe“. Mit den britischen Kollaborationsexperten UNKLE sind sie gar auf dem neuen Soundtrack zum Teenie-Schauder-Lovestory-Finale „The Twilight Saga: Eclipse“ vertreten. Wer sich die Band also noch in geruhsamer Atmosphäre, ohne kreischende Mitglieder von „Team Edward“ und „Team Jacob“ ansehen will, sollte das schnellstmöglich tun. Der Konzerttermin im Abart bietet vermutlich eine der letzten Möglichkeiten. (röhr)

SOLANGE LA FRANGE 31.7. X-TRA (Zürich) Trotz sexueller Belästigung durch den BRIGHT.LIGHTSVeranstalter: Sowohl auf der Bühne als auch hinterm DJ-Pult wizzte das welsche Electropunk-Ensemble die Bude bunt.

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DISCODUST 14.8. Stall 6 (Zürich) Wer tagsüber an der Street Parade genug von Denise Bielmann im Fischnetz gesehen hatte, konnte zum Electro-Päng von !Trash Yourself, Le Castle Vania, Mustard Pimp und anderen im Stall 6 sein Hirn durchpusten lassen. Fein, fein.

DISCO ENSEMBLE:

Wie von Finnen

23.9. Bar59 (Luzern), 24.9. Kofmehl (Solothurn), 25.9. Biomill (Laufen) The blondest band in all of Post-Hardcore zieht grad mit wehendem Haar durch die Konzertwelt, um ihr neues Album „The Island Of Disco Ensemble“ den wild hüpfenden Seitenscheiteln und Pinkhaarsträhnen vor den Latz zu knallen. Ist ja aber auch ein gelungenes Werk geworden. Das „Disco“ im Namen geht übrigens völlig okay, tingeltangeln doch auch Synthies durch den Brachialsound der Finnen. Drum: nichts wie hin an einen der drei CH-Termine und sich die Frisur zünftig nass schwitzen. (rec)

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BRATZE: Kluger Krawall 22.9. Fassbeiz (Schaffhausen), 23.9. Hive (Zürich), 24.9. Selig (Chur) „Korrektur nach Unten & die Notwendigkeit einer Übersetzung“ klingt nach etwas, das Immanuel Kant im Halbschlaf in seinen Notizblock kritzelt. Oder nach einem Stossstangenkleber auf dem Tourbus von Tocotronic. Auf keinen Fall aber würde man dahinter ein bolzendes Electropunk-Album erwarten. Tähä. Ist es aber. Und zwar von den Hamburger Electropunkbolzern Bratze, die als Summe der einzelnen Teile Der Tante Renate und ClickClickDecker kluge Texte mit, na was wohl, zünftig bolzendem Electropunk verschweissen. (rec)

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JOANNA NEWSOM:

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THE CULT 25

30.7. Volkshaus (Zürich) Vom5 Sultan Of Sexy zum Pfundskerl: Singen kann Ian Astbury zwar immer noch, aber mittlerweile schliessen wir dazu lieber die Augen. 0

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Mit extra Harf!

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24.9. Volkshaus (Zürich) Noch immer gibt es zu viele junge Menschen, die beim Wort „Harfe“ unweigerlich „ANDREAS VOLLENWEIDER“ schreien und sich unter grossen Schmerzen in einer Fötalstellung zusammen rollen. Würden sie doch lieber verliebt die Arme ausbreiten und „JOANNA NEWSOM“ seufzen. Die singersongwritende Kalifornierin (entdeckt und gefördert von Will Oldham himself) zupft verzaubernde Klassik-Folk-Experimente aus ihrem Instrument und ist mit ihrem neuen Album „Have One On Me“ auf Tour. Werden wir haben, Joanna. (rec)

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clubs

SOUNDDOCK 14: Live is live Das Konzertlokal soundDock 14 steht nahe am ausgehtechnischen Höllenschlund und weiss trotzdem mit namhaften Bands das Publikum anzuziehen. (röhr) Der bekannteste Beitrag Dietikons zum Schweizer Nachtleben ist der Musikpark A1. Gegen den wirkt der Ballermann wie ein Wiener Opernball und damit das Qualitätsgleichgewicht auch in der Zürcher Agglomeration gesichert ist, hat sich das soundDock14 unweit vom A1 dem gepflegten Musikgenuss verschrieben. In der ehemaligen Lagerhalle finden sich seit 2004 nationale, wie auch internationale Bands ein, die Kenner und Ausgehfrischlinge gleichermassen begeistern. Doch eigentlich liegt der Ursprung des soundDock14 noch viel weiter zurück. Man schrieb das Jahr 1997, als ein findiger Unternehmer seinen Kunden, wie auch Freunden ein gutes Fest bieten wollte. Deshalb spannte er seine Familie ein und lud alle zu Musik und Trank ein. Weil's so gut war, hatte der Unternehmer jedes Jahr mehr Freunde und Kunden. Das Fest wurde grösser und grösser, bis es den Rahmen sprengte. Kurzerhand wurde eine fest installierte Bühne gebaut, eine Bar hochgezogen und die Familie inventarisiert, die von nun an das neue Konzertlokal schmiss. Auf die familiäre Atmosphäre wird auch heute 100 noch grossen Wert gelegt. Denn das soundDock14 ist ein Ort, wo die gemeinsame Freude an der Musik im 95 Vordergrund steht und gestandene Musiker in lauschiger Clubatmosphäre genossen werden können. Die Liste der 75 vergangenen Konzerte ist so lang wie breit mit Bands wie Trivium und Static X, Stiller Haas oder Ten Years After. Sollten Sie also demnächst wieder einmal ihren Ellbogen 25 durch Dietikon spazieren fahren, legen Sie ihn doch auch im soundDock14 auf die Theke. 5

NEXT IN LINE

Zwei sounddock14-Gigs, die es nicht zu verpassen gilt.

Dog Eat Dog, 9.9.

Die Pioniere des Crossovers crossen durch die Schweiz. Wer ihren Weg schon mal gekreuzt hat, weiss, wie energetisch die Band verschiedene Stile kreuzt. Seit über zwanzig Jahren beissen sich die Hunde schon durch das schnelllebige Musikbusiness. Ihr langes Bestehen spricht für sich. Ein Datum zum Ankreuzen.

Hayseed Dixie, 17.9.

Sattelt die Pferde, Hüte auf und Schnauz gewachsen! Diesen Abend regiert das Banjo das Dock. Wer schon immer den Lieblings-AC/DCSong im Countryformat hören wollte, kriegt das an diesem Abend geboten. Dazu gibt's Schützenhilfe von Bastard-Speed-CountryHaudegen Slam&Howie und den Country-Outlaws Deathrope.

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www.sounddock14.ch

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festivals FREESTYLE.CH: Schanzenfest

Die very besten Freestylesportler aus der ganzen Welt fliegen und siegen erneut am Zürcher Seeufer. Wir bleiben am Boden und staunen mit. (rec)

Es gibt Leute, denen fällt im freien Fall etwas besseres ein, als mit den Armen zu wedeln und nach Hilfe zu schreien. Mehr noch: Diese Leute halten sich dabei an einem Brett oder Fahrrad fest und wirbeln damit ordentlich rum. Da kann unsereins nur staunen, ist der 180° Mittelfingerpöbelwimmer doch unser einziger Trick, wenn wir jeweils in hohem Bogen aus der Bar geschmissen werden. Und deshalb ist ROCKSTAR auch in diesem Jahr mit einer Abhängstation am freestyle.ch vertreten. Da der Turniermodus leicht abgeändert wurde, sind 2010 erstmals sämtliche Stars geballt am Samstag vertreten, bevor es am Sonntag in die Finals geht und jede Klasse ihren neuen König feiern darf. Einen Blick auf die Kategorien:

FMX Liebling: Mat Rebeaud (SUI) Der welsche Silbermedaillengewinner der Winter X-Games schmeisst sich und sein Motocross durch die Luft wie wir ne Bierflasche zu einem Kumpel auf der anderen Seite der Couch. Im letzten Jahr wurde er hinter dem Spanier Dany Torres Zweiter. Jetzt aber!

FREESKY Liebling: Jacob Wester (SWE) Wenn Sie auf dem freestyle.chGelände plötzlich hysterische Mädchenschreie hören, dann ist entweder Robert Pattinsons Flugzeug in den Herrliberg gestürzt oder Jacob Wester hat gerade die Freesky-Schanze betreten. 2008 gewann der Schwede schon einmal in Zürich.

SKATEBOARD Liebling: Sandro Dias (BRA) Iouris „crossover.champ“-Titel fehlt Sandro Dias auf dem Fenstersims. Der brasilianische Rampenkahoona hatte diese Auszeichnung nämlich in den beiden Jahren zuvor abgeräumt, so wie er überhaupt alles abräumt, was mit Skateboarden zu tun hat.

SNOWBOARD Liebling: Iouri Podladtchikov (SUI) Der gebürtige Russe gewann 2008 kurz nach seinem Wechsel zum Schweizer Verband (hähähä, in your face, Medwedew!) den Halfpipe-Weltcup. Beim letztjährigen freestyle.ch krönten die Fans Iouri zum „crossover.champ“.

UND EINEN SATZ HEISSE OHREN GLEICH MIT DAZU Was zum Mitschunkeln gibt's natürlich auch auf der Bühne. Am Samstag treten Zürcher Dancehallspezi Cali P und seine Soul Fire Band sowie die Sieger des freestyle.band-Contests auf. Und bei der „Riders Welcome Night“ am Freitag im Papiersaal sprechsingen unsere Lieblingstequilabanditen Delinquent Habits das Publikum warm.

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freestyle.ch am 25. und 26. September auf der Landiwiese (Zürich), weitere Infos und Tickets unter www.freestyle.ch.

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MIT BILLY TALENT AM GEBÄCK KNABBERN Bei den kanadischen Hit-Hit-Hit-Rockern Billy Talent wird Essen gross geschrieben und schnell verputzt. Wir trafen die Band zur Schweizer Gebäck-Degustation. (saw) Voilà, die Herren. Ihr fresst jetzt zwar nicht grad Staub, aber es ist nahe dran. Wir haben für euch Züri-Tirggel, Magenbrot und Nussstängeli aka Totenbeindli. Jemals davon gehört? Ian (Gitarre, Gesang): Nee, noch nie im Leben. Ben (Gesang): Was ist denn das für braunes Zeugs? Das sieht ja aus wie Kacke. (Es ist Magenbrot, Kowalewicz!)

Aaron: Die Nussdinger. Ian: Ich mag das braune Zeugs. (Magenbrot! MAGENBROT, Herrgott!) Ben: Ja, ich auch. Jon: Ich bin auch für Nuss.

mir schmeckt es irgendwie immer besser.

Was ist der grösste Unterschied zwischen der Schweizer und Kanadischen Küche? Ben: Ich hatte noch kein typisches Schweizer Menü hier, deshalb kann ich das leider nicht wirklich beantworten. Wobei, das Fondue hatte Niemand mag den Tirggel? ich schon, aber da hatte ich in Frankreich auch Ben: Spinnst du? Dieses harte Zeugs kannst du schon eines mit heissem Wein, wo man Fleisch höchstens im Knast den Häftlingen vorwerfen! reinhält. Das liegt weniger schwer im Magen. Also dann sagen wir jetzt alle mal schön Mal angenommen, ihr müsstet eins davon nem Jon: Eure Spezialitäten sind bestimmt gesünder miteinander „Züri-Tirggel“! als unsere. Date als Geschenk mitbringen. Wel-... Ian: What? Zurgi Trel? Ben: Schokolade. Unsere brechen Kiefer. Was war das seltsamste Ben: Zuri Trigel! Erlebnis, das ihr im Zusammenhang mit Aaron (Drums): Ich hoffe es schmeckt besser als Ja, aber das ist hier nicht dabei. Catering hattet? es heisst, das kann ja niemand aussprechen. Ben: Nee, ein Stück Scheisse sicher nicht. Die Jon: Das muss definitiv irgendwo in den USA nussigen sind zu plump. Und an den anderen Na, welches davon sieht denn am beisst sie sich die Zähne aus, kommt auch nicht gewesen sein. schmackhaftesten aus? Ian: Ja, da wird nicht viel Wert auf gut. Dann doch lieber Kondome und Whiskey. Jon (Bass): Mir gefällt dieses Tirggel-Zeugs am ausgewogenes Catering gelegt. besten. Es sieht sehr simpel aus und scheint Seht ihr also für keines dieser Leckerlis Export- Aaron: Da war diese Show, die wir mit AFI eine Tradition zu haben mit den diversen gespielt haben. Erinnert ihr euch noch? Da ging Potential nach Kanada? Prägungen drauf. Ian: Ich denke, die Kieferbrecher könnte man am Davey, der Sänger von AFI, zum Caterer und Ben: Naja, mir sind die zu plump, genauso wie besten an Weihnachten anpreisen. fragte ihn, ob er etwas veganes im Angebot hat. diese Nussstangen. Wobei ich nicht sagen kann, Jon: Um an den Baum zu hängen bestimmt, aber Der Caterer antwortete darauf mit „Was heisst dass das Magenbrot am besten aussieht. vegan?“ Ich meine, es ist nicht irgendein würde das jemand essen? Und für den Baum Bestimmt aber am interessantesten. habe ich schöne, funkelnde Kugeln, da brauche Banause, es ist der Caterer, der sollte doch wissen, was vegan heisst! ich nichts beigefarbiges, das mir einen Termin Ihr dürft jetzt zubeissen. Welches mundet beim Zahnarzt verschafft. denn? Ian: Das Magenbrot schreckt halt etwas ab, aber Mit was für einem Snack oder Drink kann sich RockStar Magazine N° 72 RS72.indd 58

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ein Fan bei euch einen Backstage-Pass erhaschen? Jon: Das würde ich nicht annehmen, es könnte vergiftet sein. Habt ihr so viele Feinde, dass ihr deswegen Angst habt? Jon: Nee, aber man weiss ja nie. Vielleicht hat es ja auch KO-Tropfen drin oder so. Oder Gras-Cookies. Ich will ja nicht stoned auf die Bühne.

AUS TIMO WAGNERS HAUSBAR: Elvis Has Left The Building

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Also gibt es wirklich nix, das euer Herz erweichen lassen täte? Ian: Ich liebe Hummer, dafür würde ich töten. Am liebsten würde ich mir eine Frau wünschen, die ein Hummer wäre. Aaron: Ein Fan brachte uns mal Kaviar mit. Aber sonst geben einem die Fans eher selbst gebastelte Geschenke oder so. Jon: Ich hab nichts von dem Kaviar gegessen. Der war bestimmt vergiftet.

Züri-Tirggel CHF 2.80 Magenbrot CHF 4.— Totenbeinli CHF 4.40 Gekauft in der Migros. ------------------------------------------

Billy Talents aktuelles Album: „Billy Talent III“ (Warner Music) ------------------------------------------

„Ich liebe Hummer, dafür würde ich töten. Am liebsten würde ich mir eine Frau wünschen, die ein Hummer wäre.“ – Ian D'Sa, Billy Talent rockstar_gindman_GzD_2.pdf 1 19.08.2010 10:21:22

Nick Cave, Warren Ellis, Martyn Casey & Jim Sclavunos The “psychedelic and psychotic” new album (Uncut) Out Now Live: 4.10 Les Docks, Lausanne - 5.10 Volkshaus, Zürich

-Bakon Vodka -Bananenlikör -Haselnusslikör -Sahne „Wenn Sie ehrlich zu sich sind, müssen Sie zugeben, schon mal was Ekligeres als Wodka mit Speckgeschmack getrunken zu haben. Also tun Sie nicht so angewidert und kaufen sich eine Flasche unter www.bakonvodka.com. Folgende Herzklappenherausforderung lässt sich daraus mischen: Ein halbes Glas Bakon Vodka mit je einer Hälfte Bananen- und Haselnusslikör aufschenken, einen Schuss Sahne verrühren und fertig. Es wird Sie aus den Blue Suede Shoes hauen.“ ICH-KANN-GAR-NICHT-GLAUBEN-DASS-DA-ALKOHOL-DRIN-IST-ABERNACH-DEM-DRITTEN-GLAS-ZIEHE-ICH-ALLE-MEINE-KLEIDER-AUS-RATING:

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Der Grund für Überlegenheit der Amerikaner ist, dass ihre Essensportionen grösser sind als irgendwo sonst in der Welt, aber immer noch klein genug, dass man sie notfalls auch in eine Konserve quetschen könnte. So wie das Manwich, eine Art Monsterburger mit lecker Tomatensauce: 1969 erfunden und seither wahrscheinlich für den einen oder anderen Herzinfarkt mitverantwortlich, ist der Fleischklotz trotzdem unwiderstehlich yumyum. Erhältlich für CHF 5.90 bei www.americanmarket.ch. (rec)

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Wenn einer Melku raushaut, das nüchtern tworten müssen. Dann 0'000 Stutz für ein Auto mit „'Nen MELKUS.“ bean ?“ Pate stehen. Denn wer 17 nn de rst fäh s wa e, u) ch die Frage „N ine Kinder vertreiben. (lr allem Ungemach auch no t lassen sich immerhin kle mi Da “. rid yb eh tiv Ac doch lieber „BMW X6

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Die Giulietta ist nicht nur mo die wester des Mito. So trägt sie unverkennbar die grosse Sch stigen son der in h auc und r, nde Augen ebenso weit auseina haft gut ablesbar. Das Plus an Formgebung ist die Verwandtsc lässt grössere Geschmeidigkeit und Länge verleiht ihr jedoch eine o Mit sehen. Während der feurige sie deutlich weniger bullig aus ss mu ritt, len wie Polo und Mini ant gegen (neo-)teutonische Riva est ind Zum n. eise f und Mégane bew sich Giulietta gegen Astra, Gol fällt t Res der Und en. en alt ausseh optisch lässt sie ihre Rivalinn ser, Sie ziehen deutsche Aus . icht Gew ins ter nicht wei Temperament vor. m Zuverlässigkeit italienische tung: 170 PS 0-100 km/h: 9.4s Leis r Lite Motor: R4 Turbo, 1.4 km/h Gewicht: 135 kg Höchstgeschwindigkeit: 218 Preis (in CHF): 33'200.—

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BMW X6 ACTIVEHYBRID Grüner Riese Städten ren statusgierig in Schweizer

seit zwei Jah Der X6 wird von Gutbetuchten Der X6 ist ein en so einem Ding stand, weiss: neb l ma rumgekurvt. Wer schon h, ungezügelt, leider nicht der Kategorie „ro Monster. Und als solches ist er „wassolldertion n, sondern vielmehr der Frak respekteinflössend“ zuzuordne stein jetzt mit ken Fran en üht, stattet BMW sein scheiss“. Um Imagewandel bem iche ätzl zus Die e. Hos die leider ziemlich in Hybrid-Antrieb aus. Das geht Testverbrauch der und rt isie tral neu cht ewi kg Mehrg . Elektroleistung wird durch 260 aus h hoc ch ein Hybrid-Fahrzeug lächerli 6.1s fällt mit 12.8 Litern/100km für /h: km 00 0-1 PS otoren Leistung: 485 '000.— Motor: B8, 4.4 Liter + 2 Elektrom 162 ): CHF (in is Pre 0kg km/h Gewicht: 260 Höchstgeschwindigkeit: 236

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lich: Die Ossis haben Sieben etc. beweisen es täg TV Nachmittage auf RTL, Pro Sein Papa baute n. h Peter Melkus aus Dresde einen an der Waffel. So auc ilienhistorie hoch Fam die gen. Peterchen will einst den ersten DDR-Sportwa Elise. Der Motor neuen Flitzer dient der Lotus halten. Als Basis für seinen rn Hubraum tunt entspringen den 1.8 Lite stammt von Toyota. Hochge leichte Gefährt kg hen. Damit lässt sich das 950 immerhin bis zu 270 Pferdc soll, 170'000 sein s len Wil n. Wer allerdings sehr flott um die Kurven jage unklar, denn für r springen zu lassen, bleibt Franken für diesen Ossi-Renne mit vergleichbarer beispielsweise einen Elise SC 100'000 weniger kriegt man Optik und Fahrleistungen. igkeit: 250 km/h g: 270 PS Höchstgeschwind Motor: R4, 1.8 Liter Leistun 0.— 950kg Preis (in CHF): 170'00 0-100 km/h: 4.9s Gewicht: RockStar Magazine N° 72

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Gesicht Gottes, seit er Mensch lacht nicht nur ins r De na! aba pac Co e, fac In your dern auch, in dem er Akkord entschlüsselt, son im des nco Ge he tlic säm . Wir lachten mit. (pat) e in Gstaad veranstaltet Beachvolleyball-Turnier volleyball. Ja, es geht hier um Beach y Abkürzung für FIVB ist die nicht sehr sex ernationale de die sehr sexy Fédération Int pp in Gstaad Sto en Volleyball, die im Juli ein Sand dafür den t, net so einlegte. SEAT war e sch hüb r paa ein und aufzustreuen während die n, elle ust ufz dra r ade Cheerle den Spielpausen unsere merksam Aufmerksamkeitsspanne auf im Tal bei 40°C l's wei Und . lten hie gespannt m wurde, war ig dann doch etwas schaur noch einen h auc n ore sat liessen die Organi her tsc Gle den auf g sflu Helikopterau ndlicher, stä um as etw r zwa was en, spring ist als ein aber einiges spektakulärer der aus k luc erfrischender Sch en hat, haben Wasserflasche. Wer gewonn t. Dazu waren rieg wir übrigens nicht mitgek m Althde nac ed, wir viel zu starstruck Wir hätten Ihnen jetzt an uns mid Sch uel Sam z nau Bundessch auch sandverschmierte vorbei glitt. Kerle zeigen können. rockstar_add_print.pdf 1 18.08.2010 16:12:44 Aber egal.

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Ah, schon besser: Marshall, wie wir es kennen und lieben. Kleines Teil, grosse Zukunft: Digitalradio knutscht mit Marshall Amps.

Wir waren auch überrascht, aber hier entstehen tatsächlich Rockstarträume.

MARSHALL AMPS: „And it still goes up till eleven“ Wir kennen das Phänomen: Zwei schöne Menschen paaren sich und das Ergebnis kann man, zumindest optisch, in die Tonne treten. Wie in der Biologie ist auch in der Wirtschaft eine Kollaboration keineswegs eine Erfolgsgarantie. Als wir hörten, dass der führende Radiohersteller PURE mit den Mannen von Marshall Amplification zusammenspannt, verloren wir keine Sekunde, um in England einen Augenschein des Neugeborenen und der frischgebackenen Eltern zu erhaschen. Das EVOKE-1S Marshall Edition vereint den beliebtesten Gitarrenverstärker mit der neusten Digitalradio-Technik, ein Gadget also, an welchem sowohl Steve Jobs wie auch Slash stundenlang rumspielen könnten. Das in schwarzes Vinyl gehüllte Multitalent stellt seine DisplayHelligkeit mittels Lichtsensor automatisch ein, bandelt gerne auch mit Ihrem iPod an und merkt sich Ihre 30 Lieblingssender. Rockstar-like lässt sich das Volume-Rad, wie bei den Verstärkern, bis Stufe 11 raufjagen. Natürlich weckt Sie das Radio morgens und mittels PC können SoftwareUpdates installiert werden. Sollten Sie etwas verpasst haben, lassen sich Aufnahmen zurückspulen sowie speichern und später nochmals anhören. Kurzum eine ernsthafte Alternative für Ihre nervtötende Mitbewohnerin, die sich nur auf äusserst unempfehlenswerte Weise mit nur einem Knopfdruck zum schweigen bringen lässt. (kis)

IRON SIGNATURE

Die „Number of the Beast“ ist diesen Monat 444 und nicht 666, denn mehr Saiten braucht ein guter Bassist nicht. Steve Harris von Iron Maiden ist so ein Fall und hat sich einen Hingucker von einem Signature-Bass gegönnt: Mit einem Chrom-Pickguard, Deymour Duncan Pickup und Royal Blue Metallic Lackierung ausgerüstet, kommt der 4-Saiter sehr schneidig daher. Und über den Precision Bass an sich noch gross Worte zu verlieren, wäre wie Wasser in den Rhein zu schütten. Und über das Japan-Made-Siegel von Harris' Modell freut sich nicht nur das Ohr sondern auch der Geldbeutel. (drum) ► Erhältlich für CHF 1'850.— bei Musik Produktiv RS72.indd 64

NEO-TRASH, BABY!

Die neuen Pferde im bayrischen Beckenstall Meinl heissen Soundcaster Fusion Trash Cymbals. Für alle, die nicht auf Gewöhnliches in Sachen Becken Die gitarrenversessenen stehen, sollten diese Linkshänder dieser Welt Bronzescheiben auf können aufatmen und sich jeden Fall einen Gang ihres Lebens freuen: Die in den nächsten Musikabsolute Königin im Bienenstock, laden wert sein: Die Trash die Les Paul Standard 1957, gibt es Cymbals haben 8 Löcher, die brandneu auch auf Links gedreht. Goldeinen äusserst lauten und beissenden farben ist sie übrigens, weil die Baumeister in Klang von der Bühne schleudern. Ideal für Drummer auf Nashville die Exklusivität dieser damals der Suche nach einem Effekt-Cymbal, das Gitarrenwände revolutionären Gitarre unterstreichen wollten. aufbricht und Bassläufe beendet. All eyes on you! (drum) Gold-Baby kommt mit P.A.F. Humbuckern und kann auf Wunsch künstlich gealtert geliefert ► Erhältlich für CHF 275.— bei Hohner-Sonor AG werden. Tja, mit diesem guten Stück wäre Ned Flanders' Linkshänder-Laden bestimmt ein Kassenschlager geworden. (drum) ► Erhältlich bei Musik Produktiv für CHF 4375.—

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letzte Nach jeder Festivalsaison haben wir Opfer zu beklagen. Meist ist es die Jungfräulichkeit vom aktuellen Praktikanten, doch in diesem Jahr ist es viel schlimmer. Redaktionsgrill Glenn hat nach Jahren treuer Brutzeltätigkeit am OpenAir Gampel seine letzte Gasflamme ausgehustet. In Trauer blicken wir zurück.

Namenscousin Glenn Frey, der m it seinem Song „The Heat Is On“ Taufpa te für unser BBQMonster stand.

Diesen Monat Gast-Promogörl:

Glenn war auch ein gern gesehener Gast an ROCKSTARPartys. Hier vor dem Abart beim Green-Day-Albumrelease.

Unsere Zeltaufba uer am Greenfie ld. Noch wissen sie nicht, dass di es eine der letzte n von Glenn gegrillten Mahlze iten sein wird.

Glenn an seiner letzten Ruh estädte am OpenAir Ga mpel. Wir vermissen dich. Gleichzeitig heissen wir seinen Nachfolger Kesh@ herz lich willkomme n.

lbst Ruhe se ie d , n e n Gle ackstag n des B field e t it m in en om Gre Chaos v Festival.

KNOTEN INS TASCHENTUCH!

Fünf Dinge, die ich nächsten Monat unbedingt erledigen muss. Diesmal mit:

Axel Kurth Frontmann bei WIZO

1. „Das neue WIZO-Album fertigmachen! Da habe ich mich aber mal sowas von verschätzt, als ich dachte, ich würde unser Album noch rechtzeitig vor dem Sommer für die Festivals fertigkriegen.“

Der Graf von Unheilig könnte in diesem Outfit auch Blue Chips und Handyabos verticken. Gerne vertrauen wir ihm deshalb auch unser Heft an.

2. „Ein schönes Geschenk für unsere Crew besorgen. Wir hatten dieses Jahr so ein Glück mit unseren Ton-, Bühnen- und Lichtleuten, denen möchte ich allen was ganz tolles schenken. Irgendwas mit Gold und Diamanten, oder lieber mit Fäkalien und toten Tieren?“ 3. „In den Urlaub fahren, wenigstens ein paar Tage in die Karre hocken und nach Süden und dann natürlich gleich das Album fertig machen.“ 4. „Den Idioten vom völlig bekloppten Bahnhofsprojekt ‚Stuttgart 21' in ihre Baustelle kacken. So eine traurige Scheisse, wie sich da bei uns ein paar fette Lobbysäcke die Taschen vollmachen, während mit der Kohle für diesen Wahnsinn viel bessere Sachen angestellt werden könnten.“ 5. „Meine restliche, hässliche To-Do-Liste abarbeiten, auf der sich so unschöne Sachen wie ‚Steuererklärung 2009', ‚Zahnarzt' oder ‚Songs fürs Schnuffel-Black-Metal-Album schreiben' stehen.“

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DER VIDEOCLIP ZUM RADIO-SONG LIVE AUF: WWW.105.CH RADIO 105 EMPFÄNGST DU AUCH IM KABELNETZ IN DER GANZEN DEUTSCHSCHWEIZ: BS 103.9, BE 105.6, LU 101.7, SG 105.3, ZH 105.1 ODER AUF UKW 93.0 FM

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