RCKSTR Mag. #132 | März 2016

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Grüne Feier:

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CHF 5.00 EUR 4.50

Grösste Musik- und Popkultur-Zeitschrift der Schweiz seit 2004 | März 2016

Unser Guide zum St. Patrick's Day

Blauer Held:

Die FSK 18 Abenteuer von Globi

Schwarzer Tag:

Apokalypten mit „The Division”

Zum Reinbeissen Die

DisneyPrinzessinnen

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sind los!

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Interviews mit und neue Platten von:

The 1975, Iggy Pop, AnnenMayKantereit, Miike Snow und Stereo Total RS_132.indd 1

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www.trojkavodka.ch www.facebook.com/trojkavodka

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NO PARTY

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DIE GRÜNE NOTE NO PLA N

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intro

IMPRESSUM Chefredaktor: Michael Rechsteiner (rec)

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Redaktionspraktikantin: Nadja Hutmacher (hut)

Die Zeit rennt nicht, sie fährt Speedboot.

Redaktion: David Gadze (dave) Katinka Templeton (kätt) Manuel Maissen (vlct) Patrik Wydler (pat) Schimun Krausz (shy)

Möglicherweise werden aus diesen jungen Menschen aber auch einst treue RCKSTRAbonennten und so lesen sie irgendwann in vielen Jahren alles über das 26. Studioalbum von The 1975. Vorerst hat die Band aber erst gerade ihr zweites veröffentlicht, wir haben uns mit Frontmann Matt Healy darüber unterhalten. Etwas länger in diesem Musikdings hängen mittlerweile Iggy Pop und Stereo Total. Auch deren Veteranenwerke stellen wir ausführlicher vor.

Grafik & Layout: Joel Meier

Doch was ist die Musik schon wert ohne die Momente, die wir mit ihr verbinden. Und so stehen in den kommenden Wochen einige fest zu feiernde Feste an, die es gilt, in den persönlichen Curriculm Partyae einzutragen. Zumal für jeden Geschmack etwas dabei ist: Wir schauen vor auf das Full Metal Mountain in den Alpen von Kärnten, das Easter Island Tiki Weekend in der Mata Hari Bar, den weltweiten St. Patrick's Day und freuen uns auf das RCKSTR Superskeekend in Davos.

Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann

Was meinen Abgang von der Tanzfläche betrifft, nun, so mixe ich mir noch einen letzten Barfing Gosling (zwei Teile Pfirsichsaft, zwei Teile Orangensaft, sechs Teile Rum und einen Löffel Apfelmus) und wasche das Pult mit einem Bündel Stahlwolle, damit Ihnen meine Nachfolgerin Katinka Templeton ab nächsten Monat eine saubere Ladung Unterhaltung bieten kann. Mein ganz herzlicher Dank geht an alle, die in den vergangenen Wochen mitgeholfen haben, dieses kleine verrückte Ding namens RCKSTR etwas weiter den Weg hinauf zu tragen. Oder um die Worte der grossen Jennifer Warnes zu zitieren: Redaktionsadresse: RockStar Magazine „We saw the writing on the wall, as we felt this magical fantasy.” Ich komme nach Hause, kleiner Giacomo. Ich komme nach Hause.

Michael Rechsteiner Chefredaktor

Model: Jelena (Time Models)

Fotograf: Yuky Lutz yukylutz.com Make-up: Danka Topalovic dankatopalovic.ch Haare: Boris Brugger kopfwerkbasel.ch

Disneygirls: Seite 40 RS_132.indd 3

Korrektorat: So ein Online-Dienst mit ganz vielen Pop-up Ads

Propaganda & Events: Zoé Zimmermann Jessica Fall Nadja Keller Distribution: Pit „Prince Charming“ Kägi Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter

Sihlhallenstrasse 19 CH-8004 Zürich Telefon: +41 43 333 09 05 Telefax: +41 43 333 09 06 Mail: redaktion@rockstar.ch

Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer

Verlag: Youngcom AG Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz

Promogirls: Armelle, Batzi, Becci, Cherry, Frany, Hannah, Ibi, Joy, Julia, Lucy, Meret B., Nadja, Meret F., Michelle, Oliver, Sabrina, Stéphie, Steven

Geschäftsführer: Joel Meier

Cover-Shootingteam

on PC with

Anzeigen: Rainer Etzweiler Telefon:+41 43 333 09 04 Telefax:+41 43 333 09 06 Mail: rockstar@rockstar.ch Web: www.rockstar.ch Jahresabo: CHF 69.abo@rockstar.ch Aboverwaltung: Zoé Zimmermann Jessica Fall

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Fotografen: Melanie Schweizer Luca Michelli Tatjana Rüegsegger

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Apropos. Drei besonders bezaubernde Vertreterinnen aus dem Magic Kingdom haben uns für diese Ausgabe einen Besuch abgestattet. Unseren Streifzug mit Snow White, Cinderella und Belle durch das Zürcher Tag- und Nachtleben sehen Sie in der Fotostrecke. Hätten wir von jedem Kind, das während dem Fotoshooting auch mit den Prinzessinnen auf ein Bild wollte, fünf Stutz verlangt, würde jetzt eine mit schwarzen Perlen gefüllte Goldwanne auf unserem Redaktionsparkplatz stehen. Doch so finden sich eben für ein weiteres Jahr auf dem Lohnzettel hinter der Sparte „Weihnachtsbonus” lediglich die Worte „Die Erinnerung an zahlreiche Kinderlachen”.

Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Angel R. Schmocker (arse) Delia Landolt (dela) Elena Calì (eli) Kim Schärer (kss) Lorena Funk (lola) Luisa Bider (bibi) Marco Rüegg (rgg) Myriam Hiltbrunner (myri) Nadine Wenzlick (naw) Raffaela Kolb (raf) Rainer Etzweiler (rez) Sandra Simic (itsch) Vanessa Meier (vml)

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Und wir wissen nie so ganz, an welche Ufer sie uns dabei führen wird. Nach zwei Monaten und damit zwei Ausgaben RCKSTR Magazine ist meine Aufgabe als Chefredaktor ad Interim getan und ich freue mich auf meine neue Herausforderung in einem Vogelkrankenhaus in Kambodscha. Trotz der atemlosen Wochen war es mir ebenso ein Vergnügen wie Privileg. Tut es mir leid, wegen der langen Arbeitsstunden die Geburt meines ersten Enkels verpasst zu haben? Selbstverständlich. Aber ein Pressefoto von den Violent Femmes sucht sich nun mal nicht von alleine und ich hoffe, der kleine Giacomo wird es mir eines Tages verzeihen. Vielleicht, wenn ich mit ihm nach Disneyland fahre.

Auflage: 50'000 Ex. Leser: 115'000 (MACH 2012-2)

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Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum

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Vetrieb: Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul GmbH

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Inhalt

intro

RCKSTR Mag. 132 März 2016 Hit That Shit

Hot Dates News, Gossip, Zeugs Hit The Road Anna Känzig

Sing was mit: Thema

plus:

Globi in Zürich: The Lost Tapes 16

das komplette M4Music-Programm auf 16 Extraseiten

DER FEIERTAG

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Don't be a Plastic Paddy: Unser Verhaltensguide zum St. Patrick's Day.

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DIE KARAOKE BAR DER HELDENVOGEL

Die nicht jugendfreien Abenteuer von Globi in Zürich.

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Rockstars

The 1975 Iggy Pop Stereo Total AnnenMayKantereit Frischfleisch

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Style

Geile Teile Kriegsbemalung Shopping: VIU X DillySocks

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Games

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The Division Far Cry Primal Kurz-Reviews

Wir waren mit Anna Känzig in der Thai 4 You Kneipe am Songs durchstöbern.

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Movies

DER SCHNÜGGEL

Alles zum neuen Album von The 1975 mit Sänger Matt Healy im Interview.

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è Iggy Pop 20

Stereo Total 22 AnnenMayKantereit 24 DMA's 26 Miike Snow 46 Yokko 48 Killswitch Engage 51 Violent Femmes 52 FarCry Primal 34 Late Shift 36

DAS SÜDSEEFEELING

Hula statt Hoppelhäschen? Ab ans Easter Island Tiki Weekend!

Late Shift Kino-Kurz-Reviews Mr. Robot Heimkino-Kurz-Reviews

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Covergirl

Princesses Big Day Out

Reviews

Mikke Snow Neue Alben Yokko Charts Neue EPs Killswitch Engage

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Ballern nach der Apokalypse: Das Videospiel „The Divison” im grossen Beta-Test.

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Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Sihlhallenstrasse 19, 8004 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. RCKSTR Mag. behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, Druckfehler und irrtümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG (c) 2016

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Roots

Violent Femmes

DER WELTUNTERGANG

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Ausgehen

Full Metal Mountain Kalender Easter Island Tiki Weekend Gig-Previews St. Patrick's Day Guide Party-Previews Rückspiegel

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Impressum

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M4Music

Das komplette Programm auf 16 Seiten

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Superskeekend 3 TAGE SCHNEE & PARTY HARD

All Inkl.

3x Skipass, 3x Übernachten (Do.-So.), 3x Frühstück, 3x Party oder ab 2x Skipass, 2x Übernachten, 2x Frühstück, 2x Party 239.– ohne Skipass ab 144.–

Do. 10. März

Fr. 11. März

Sa. 12. März

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BOOTYSHAKE

Indie, Alternative, Electropop, Bass & Hip-Hop

Pop, Twerk, Charts, Indie, Partytunes

RCKSTR-BLOCK On Tour

BOLGENSCHANZE

ROTLIECHTLI

mit Joel LaRocka

ab 22 Uhr

mit Joel LaRocka

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mit Bürgermeister, Hellchild

Punk, Rock, Indie, Metal

BOLGENSCHANZE ab 23 Uhr

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10. – 13. MÄRZ 2016

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Electron Festival

2x2 Tickets!

Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „On y va chez à la dans aux Electron!” und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

Als ob Genf nicht schon von genug anderen Dingen Hauptsitz ist, schwingt sich die Stadt Ende März auch noch zum Nabel der elektronischen Musik auf. Daaaang, Genf! Lass auch noch was für die anderen Städte übrig. Dennoch: Das Electron Festival ist auch in seiner 13. Ausgabe ganz grosses Kino. Denn: Neben hochklassigen Electro-Acts (Adam Beyer, Todd Terje, Camo & Krooked uvm.) wird auch visuelles Spektakel geboten, beispielsweise von Rundumtalent Aurora Halal aus New York City. Unser Geheimtipp: Aisha Devi (Bild), trippy Alter Ego von Techno-Produzentin Kate Wax, deren AmbientKlanglandschaften für so manch weiche Knie sorgen dürften. (rec)

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24. - 27.3. Diverse Locations (Genf)

Wir verlosen

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28.3. X-TRA (Zürich)

The Japanese House

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„Ein trauriges Hundebaby, das Beyoncé hört, um sich aufzuheitern”, so beschreibt Amber Bain aka The Japanese House ihren verträumten Glitch Pop. Die 20-Jährige hat in George Daniel und Matt Healy von The 1975 (mehr von denen weiter hinten im Heft) zwei Fans und Kollaborateure gefunden, die auch bei der Produktion ihrer zweiten EP „Clean” mithalfen. Kurz vor dem – hoffentlich – ganz grossen Durchbruch geht es für die Engländerin auf Clubtour. Also schnell noch den Geheimtipp auschecken, bevor die ganze Musikwelt The Japanese House zu Füssen liegt. (rec)

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2x2 Tickets!

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Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Yes, I'm A Doomed Youth” und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

-> Aktuelle EP „Clean” (Dirty Hit)

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3x2 Tickets! 2x2 Tickets!

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Zum Mitmachen einfach eine Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff Mail„Halber mit dem Betreff „Japanese Mond volle Kanne“House: und Ihrem Bitte Schuhe ausziehen” vollständigen Namen anIhrem vollständigen und win@rockstar.ch Namen an senden. win@rockstar.ch senden.

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intro RCKSTRPartykalender Und der Beat goes weiter, nämlich hier:

RCKSTR-Weekend --- DAVOS --Do. 10.3. Bolgenschanze

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mit Joel LaRocka Fr. 11.3. Rotliechtli

Booty Shake

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mit Joel LaRocka

2x2 Tickets!

mit Bürgermeister, HellChild, LaRocka

26.3. Heile Welt (Zürich)

mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy Do. 24.3. Gonzo (Zürich)

The Libertines DJ-Set presented by RCKSTR mit Gary Powell, Pat, Shy Lajoie, Whisker

Discodust Revival

Es wird Zeit, sich von einigen Träumen für immer zu verabschieden: Die „Friends” werden nie wieder gemeinsam im Central Perk Platz nehmen. ABBA singen garantiert nicht noch einmal „Dancing Queen” im ausverkauften Wembley Stadion. Aber: Eine letzte Discodust sei uns allen doch noch mal vergönnt. Das Partylabel versammelte von 2008 bis 2014 die schönsten Menschen von Zürich und einige hochkarätige internationale Acts zur monatlichen Nu-Disco-Gesellschaft. Discodust-Mommy und Discodust-Daddy The Parallax und Ryan Riot schicken ihr gemeinsames Baby jetzt doch noch einmal raus zum Spielen und zwar in die Heile Welt. Electro-Bangers, Beaus und Babes garantiert. (rec)

Fr. 1.4. Gonzo (Zürich)

Disko-Thek

mit Roughy, Whisker, Shy Lajoie & Special Guest

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24.3. X-TRA (Zürich)

The Libertines

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Die „Boys in the Band” sind endlich wieder tatsächlich in jener Band, die sie berühmt, geliebt und verrucht gemacht hat. Doch ist Peter Doherty und Carl Barât seit der Wiedervereinigung der Libertines mit „Anthems For Doomed Youth” nicht nur ein famoses neues Album gelungen, auch die fortlaufende Tour geht ohne allzu grossen Dramen über die Bühnen und sorgt für Begeisterung. Alle haben sich wieder so richtig doll lieb und wir wollen natürlich ein bisschen mitlieben: Nach dem Gig im X-TRA schmeisst RCKSTR die offizielle Afterparty zum Konzert, bei der unsere DJs auch von LibertinesDrummer Gary Powell an den Decks unterstützt werden. (rec)

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BÜSI

17.3. Dynamo (Zürich)

Madsen

Wie ein Grinch, der Weihnachten mopst, raubte eine Viruserkrankung den Fans die adventlichen Madsen-Konzerte im vergangenen Dezember. Mittlerweile sind die Jungs wieder auf den Takt angebenden Beinen und holen fleissig die ausgefallenen Gigs nach, beispielsweise jenen im Zürcher Dynamo. Bereits gekaufte Tickets behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit und wer noch keines auf der hohen Kante hat, aber die Songs vom neuen Album „Kompass” mal live erleben will: ab zum Vorverkauf. Direkt ab der Bühne gehen die zwischen Deutschrock und Indie Pop rangierenden Songs nämlich noch umso mehr in die Tanzstiefel. (rec) -> Aktuelles Album „Kompass” (Four/Sony), Review im RCKSTR Mag. #126.

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Sa. 12.3. Heile Welt (Zürich)

Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Was hat Ryan Riot da auf dem Kopf?” und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

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2x2 Tickets!

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Sa. 10.3. Bolgenschanze

RCKSTR-Block on Tour

Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Kompass in Richtung Dynamo” und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

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-> Aktuelles Album „Anthems For Doomed Youth” (Virgin/EMI/Universal), Review im RCKSTR Mag. #127.

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Nachts ohne Licht Fahrradfahren? Das braucht Eier. Also wirklich jetzt: Die durch Kickstarter ermöglichten und jetzt neu käuflichen Bike Balls baumeln nicht nur vom Sattel, um der Welt mitzuteilen, wer hier die dicksten BabymacherBowlingkugeln schaukelt, sondern sie sorgen auch für eine gut sichtbare Rückbeleuchtung. Hilft also einerseits vor ungewünschtem Überfahrenwerden und hat andererseits die Balzwirkung von zwölf eingeölten Pfauenrädern mit Burt-ReynoldsSchnauz. Mindestens!

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Velosattel-Eier? ENDLICH!

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-> jetzt erhältlich für CHF 17.-bei balls.bike

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Kaaaaaahhhtzenfrischer Atem

Es soll an der einen oder anderen BÜSI-Party schon mal vorgekommen sein, dass zwei Menschen auf dem Dancefloor oder in einer ruhigen Ecke gegenseitig ihre Zungen wie zwei Schnürsenkel ineinander verknoten. Bei solchen Knutschereien ist es natürlich von Vorteil, wenn der Mund nicht riecht, als wäre darin ein Brauereipferd gestorben. Deshalb unsere Empfehlung: der „Talk With Your Cat”-Atemspray. Das (nicht Katzen-)MinzeAroma lässt den eigenen Haustiger zwar nur bedingt zu einem interessanten Gesprächspartner werden, sorgt beim nächsten Lippenwrestling aber garantiert für Bestnoten.

-> jetzt erhätlich für CHF 6.-- bei blueq.com

Wacken für den Wohnzimmertisch

Das Wacken Open Air hat sich in den vergangenen Jahren als Woodstock für Headbanger und Jeanswestenträger etabliert, die friedlich-ausgelassene Stimmung der eingeschworenen Fangemeinde hat längst auch ausserhalb des Heavy-Metal-Genres das Publikumsinteresse geweckt. Jetzt gibt es das Phänomen W:O:A auch als Fotobuch im Grossformat: „The People's Republic of Wacken” von Steffan Chirazi versammelt auf 298 Seiten aufregendes Bildmaterial und kommt mit der 90-minütigen Doku-DVD „25 Years Louder Than Hell” als Bonuszugabe in die heimische Stube. Nur selber dabei sein ist noch besser.

Batmännchen vs. Supermännchen

Neben der US-Präsidentschaftswahl und Vujo gegen ansteckende Geschlechtskrankheiten ist Batman versus Superman das wohl mit grösster Spannung erwartete Duell des Jahres. Wer schon jetzt einen Sieger ausmachen will, besorgt sich am besten dieses schnuckelige Set mit Sups und Bats als zehn Zentimeter grosse Metallfigürchen und drischt drauf los. Den real deal gibt es dann ab dem 24.3. mit „Batman V Superman: Dawn of Justice” (unter anderem mit Ben Affleck, Henry Cavill, Jesse Eisenberg und Amy Adams) im Kino zu bestaunen.

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-> jetzt erhältlich für CHF 19.50 bei bigbadtoystore.com

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-> jetzt erhältlich für CHF 64.80 bei exlibris.ch

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Möge die Pünktlichkeit mit dir sein!

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„A long time ago” war schon immer eine ziemlich ungenaue Zeitangabe, mit der „Star Wars” seine epischen Erzählungen begann. Hätten die Protagonisten da mal nur eine der Armbanduhren von Nixon am Handgelenk gehabt. Nachdem im letzten Jahr bereits die Baddies von George Lucas' Space-Oper eine Kollektion lanciert bekamen, orientiert sich die „Light Side”-Produktesammlung im Design an den Droiden C3PO, R2D2 und den Jedi-Rittern. Neben den schmucken Zeitanzeigern gibt es auch passende Accessoires in Form von Rucksäcken und Gürteln. Und wie es sich für „Star Wars”-Filme gehört, kommt auch schon bald die zweite Fortsetzung: Im Mai erscheinen passende Uhren zu Rebellenpiloten, dem Todesstern und dem Millenium Falcon.

-> jetzt erhältlich ab CHF 130.-- bei nixon.com

Frisch aus dem Ofen: Pizza Quatro Tartarughe

Wahrscheinlich würde Ihnen eine italienische Nonna das Nudelholz über den Schädel ziehen, wenn Sie ihr die Kreationen aus dem Teenage Mutant Ninja Turtles Pizza Ofen servieren täten. Doch selbst wenn die kleinen Teigfladen keinen Gourmet von der Couch hauen sollten, mehr „Cowabunga” beim Backspass geht nicht und schlimmer als Michael Bays Kröten-Verfilmungen mit Megan Fox wird's schon nicht werden. Die Käsemischung ist im Set übrigens inklusive (sollte aber vielleicht durch etwas ersetzt werden, das nicht die Qualität von angehustetem Karton hat). -> jetzt erhältlich für CHF 55.-bei entertainmentearth.com

Einsamkeit hat ein neues Hobby

Keine Freunde, keinen Partner, keine Drogen und nicht mal eine Wohnung voller Katzen? Dann hilft nur noch etwas um die seelenzerfressende Einsamund Sinnlosigkeit zu lindern: ein Crazy Cat Lady Malbuch. Auf 24 Seiten lassen sich Bilder ausmalen und dabei von einem erfüllteren Leben voller Büsihaar und dreckigem Geschirr in der Spüle träumen. Als Bonus gibt's auch noch Bilderrätsel, die man sich aber für besondere Gelegenheiten aufheben sollte, wie Geburtstag alleine in der dunklen Wohnung. -> jetzt erhältlich für CHF 7.50 bei mcphee.com

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hit that road

Objekt der Begierde:

Die schönsten Oldtimer aller Zeiten

Schönheit ist bekanntlich relativ und liegt im Auge des Betrachters. Bei manchen Oldtimern kriegen aber selbst die Hartgesottensten feuchte Äuglein und weiche Knie. Wir haben für Sie drei der schönsten Autos aller Zeiten ausgewählt, die Sie leider nie besitzen werden, da sie leider unbezahlbar sind. Aber man wird ja noch träumen dürfen. (vlct)

BMW 507

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Deutsche Meisterleistung

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Baujahr: 1956 - 1959 Motor: 3,2-Liter-V8 Leistung: 150 PS 0-100 km/h: 10,3 Sekunden Elvis Presley kaufte 1959 einen BMW V-Max: 205 km/h 507 in Deutschland und schenkte ihn Gewicht: 1'330 kg

sechs Jahre später dem Schweizer Bond-Girl Ursula Andress. Ansonsten verkaufte sich der wohl schönste Roadster aller Zeiten nur schlecht und so wurden nur gerade 254 Exemplare gebaut, was ihn heute umso wertvoller macht, da nur noch ca. 220 Stück existieren. Eines dieser Meisterstücke wird momentan von Sotheby's versteigert - Schätzpreis: 2,4 Mio. Franken.

Ford Shelby Mustang GT500

Amerikanische Coolness

Baujahr: 1967 - 1968 Motor: 7-Liter-Bigblock-V8 1967 begann Caroll Shelby mit dem Leistung: 335 PS (Um-)Bau des Shelby Mustang GT500, 0-100 km/h: 6,7 Sekunden der liebevoll auch Eleanor genannt V-Max: 230 km/h wird, von dem bis ins folgende Jahr 300 Gewicht: 1'470 kg

Ferrari 275 GTB

Italienische Formvollendung

Baujahr: 1964 - 1968 Motor: 3,3-Liter-V12 Leistung: 280 PS 0-100 km/h: 6,2 Sekunden V-Max: 260 km/h Gewicht: 1'100 kg

Faye Dunawaye bezeichnete einst einen Ferrari 275 GTB/4 am Filmset von „The Thomas Crown Affair“ als „eines dieser roten italienischen Dinger“. Als Nachfolgemodell des Ferrari 250 ist der nur 455 mal gebaute 275 GTB heute, neben dem 250 GTO, jedoch einer der begehrtesten Sportwagen des italienischen Autoherstellers. Vor knapp einem Jahr erzielte eines der Exemplare bei einer Auktion einen Verkaufspreis von 2,75 Mio. Franken.

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Stück produziert wurden. Der GT500 war dabei das erste US-amerikanische Auto, in dem serienmässig ein Überrollkäfig eingebaut wurde. Der einzige einigermassen erschwingliche Oldtimer in unserer Liste vereint Eleganz und Kraft wie kein zweites Muscle-Car – kein Wunder wollte Nicolas Cage in „Gone In 60 Seconds“ unbedingt einen klauen.

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VOLBEAT, THE PRODIGY, NIGHTWISH THE OFFSPRING, BILLY TALENT DROPKICK MURPHYS, NOFX THE HIVES, PENNYWISE, UVM.

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Sing was mit

Anna Känzig

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in der Thai 4 You Karaoke Bar (Zürich)

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So beliebt unsere „Iss was mit”-Rubrik auch sein mag, irgendwann schlägt das ständige Mampfen mit Musikern auf unser Gewicht. Mit Anna Känzig entschlossen wir uns deshalb, die Karaoke Bar Thai 4 You am Zürcher Helvetiaplatz aufzusuchen. Dort blätterten wir uns gemeinsam durch den Ordner mit der Songauswahl und liessen uns von der Ausnahmesängerin erzählen, welche Lieder besondere Spuren in ihrem Leben hinterlassen haben und sie noch heute inspirieren, speziell während der Produktion ihres famosen neuen Albums „Sound and Fury”. von Nadja Hutmacher

Smells Like Teen Spirit – Nirvana

„Oh, das erinnert mich an meine Nirvana-CoverBand, in der ich etwa mit 14 gespielt habe. Ich wollte eigentlich Gitarre spielen, dafür hatten sie aber schon jemanden, deshalb hab ich den Bass übernommen. 'Smells Like Teen Spirit' war der erste Song, den wir in unserem muffigen Proberaum eingeübt haben, wobei der Sänger so laut geschrien hat, dass es mir fast die Trommelfelle gesprengt hat. Eigentlich war's furchtbar, wenn ich so zurückdenke, aber damals war es halt cool, wenn du mit dem Bass am Rücken zur Schule kommen und sagen konntest, du hättest später noch Bandprobe.”

Ironic – Alanis Morisette

„Das ist auch ein Song, den ich in meiner vielseitigen Cover-Band-Karriere mal gespielt habe. Das war die Band, direkt nach der NirvanaCover-Truppe und 'Ironic' war einer unserer grossen Hits. Ich hab ihn immer gerne gesungen und muss bis heute sagen, dass er einen wahnsinnig tollen Text hat. Und dann ist da natürlich Alanis Morisette selbst, die mich immer sehr fasziniert hat, besonders ihrer langen Haare wegen. Die haben mal bis runter zum Hintern gereicht! Ach, und wie schön sie immer in ihre Kopfstimme kippt. Ich wollte lange immer so singen können, wie sie.”

A Case Of You - Joni Mitchell

„Joni Mitchell ist bei uns zu Hause regelrecht rauf und runter gelaufen. Eine wirklich faszinierende Frau, die es versteht zwischen verschiedenen

Stilen herumzuswitchen. Und das tut sie nicht, weil sie sich nicht entscheiden könnte, sondern einfach, weil sie Freude an all diesen verschiedenen Musikrichtungen hat. Ein Song von ihr, der mich speziell inspiriert hat, war 'A Case Of You'. Im Refrain singt sie 'I could drink a case of you' und ich fand und finde diese Art der Liebeserklärung auch heute noch wahnsinnig schön.”

Big Big World – Emilia

„Dieser Song hat mich immer wahnsinnig genervt. Ich konnte nicht verstehen, weshalb Emilia das mit so einem mühsamen, monotonen Fistelstimmchen vor sich hinsingt und nicht merkt, dass es total eintönig ist. Mir wurde jedes Mal langweilig. Und wie sie im Refrain singt 'I'm a big big girl in a big big world' – das klingt doch, als ob sie nächstens von irgendwem geschlagen würde, nicht? Dabei hätte sie doch einfach nur ein bisschen mehr Gas geben müssen. Schade.”

Sag mir quando, sag mir wann – Dieter Thomas Kuhn

„Ohje. Ich kann den Song mittlerweile schon gar nicht mehr normal aussprechen, weil ihn meine Nachbarin jeden Tag vor ihrer Karaoke-Maschine zum Besten gibt. Jedes Mal wenn sie ihre Anlage anschmeisst, wissen wir, dass es wieder losgeht. Dabei ist es ihr völlig egal, ob es frühmorgens oder mitten in der Nacht ist – der Song geht immer. Und dann noch mit diesem schweizerdeutschen Akzent – grauenhaft. Aber vermutlich würde ich es vermissen, wenn ich es einmal nicht mehr hören würde.”

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Here Comes The Hot Stepper – Ini Kamoze „Da kommt mir eine witzige Geschichte in den Sinn. Der Song hat nämlich eine echt gute Hookline, in der es heisst: 'Here comes the hot stepper – murderer'. Wir haben aber bloss etwas verstanden, das etwa wie 'hölele' geklungen hat. Da haben wir uns jedes Mal gefragt was das wohl heissen sollte, haben dann aber nicht weiter drüber nachgedacht und einfach lauthals mitgegrölt. Vor einem Weilchen hab ich den Song dann wieder mal gehört und endlich rausgekriegt, was die da tatsächlich singen.”

It's My Life - Bon Jovi

„Ich bin ein grosser Bon-Jovi-Fan gewesen und gewissermassen auch heute noch - wenn irgendwo ein Song im Radio läuft, dann kann ich den mit Sicherheit auswendig. Er war in meinen Augen immer super, auch wenn er so bisschen als Saubermann gilt – er provozierte in seiner ganzen Karriere schliesslich kaum eine Schlagzeile. Wer es mir aber vor allem angetan hat, war sein Ex-Gitarrist Richie Sambora, den ich dann von vor der Bühne her ein ganzes Konzert lang angeschmachtet habe.”

Thai 4 You Stauffacherstrasse 101 8004 Zürich

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„Ich hab mir wegen genau diesem Song mal eine ganze Extreme-Platte gekauft. Das war eine teure Angelegenheit. Jedenfalls musste ich den Song Jahre später mal an einer Hochzeitsfeier spielen. Wir hatten also die Notenständer mit dem Text vor uns aufgestellt, damit wir auch ja nicht patzen, als plötzlich so ein riesen Windstoss kam, die Blätter davontrug und wir schliesslich doch den Text vergassen. Das Ganze endete in einem Lachkrampf unsererseits – das Brautpaar fand es glaubs aber nicht so lustig.”

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More Than Words - Extreme

-> Neues Album „Sound and Fury (Sony Music) jetzt erhältlich; Review im RCKSTR Mag. #131.

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-> live 2.4. Albani Music Club (Winterthur), 8.4. Schüür (Luzern), 9.4. KiFF (Aarau), 28.4. Kofmehl (Solothurn), 29.4. Plaza (Zürich)

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Globi in Zürich: The Lost Tapes RCKSTR MAG. # 132 | MÄRZ 2016

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Y L H HIG

L A I ENT

D I F CON

F N O LY C

H G I –H

Ende Februar ist das neue Hörspiel „Globi und der Goldraub” erschienen, in welchem das Schweizer Kinder-Idol einen Banküberfall am Paradeplatz aufklärt. Was niemand weiss: In der ursprünglichen Fassung war die Geschichte, wie Globi in Zürich für Recht und Ordnung sorgt, noch viel länger. Die Handlungsstränge erwiesen sich aber als zu kontrovers und so landeten sie im Müll des Aufnahmestudios. Da RCKSTR-Mitarbeiter regelmässig fremden Abfall durchsuchen, sind wir auf die hochbrisanten Dokumente gestossen und nehmen es nun unter höchster Gefahr auf uns, Auszüge davon zu publizieren.

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von Michael Rechsteiner Anonymer Quelle

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hit that shit

! Kapitel 5

Globi in den Fängen der FIFA [...] „Gopfridstutz, machet mich los! Hilfe! HILFE!”, ruft Globi. Verzweifelt versucht er, die Handfesseln zu lösen, mit denen er an den Stuhl gebunden ist. Doch die in dunkle Kutten gehüllten Herren hören ihn nicht, sie haben längst mit ihrem schaurigen Ritual begonnen. So hatte sich das Globi nicht vorgestellt, als er sich im Hauptsitz der FIFA um den Posten des neuen Präsidenten bewerben wollte, um wieder Integrität und Vertrauen in den angeschlagenen Fussballverband zu bringen. Kaum hatte man ihn in den Wartesaal geführt, öffnete sich auch schon eine Falltüre unter seinen Füssen und der blaue Vogel landete unsanft im Kellerverliess XVII-Süd.

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! Kapitel 11

Globi und Vujo und der Dreier [...] Globis Schädel brummt wie ein Rasenmäher, den man in einen Aktenvernichter geworfen hat. Wie ist er bloss in die Wohnung gekommen, in der er soeben aufgewacht ist? Seine rot-schwarze Karohose liegt auf der Armlehne eines Diwans mit Leopardenmuster, der Geruch von süssem Frauenparfüm und Selbstbräuner liegt in der Luft. „Ei ei ei, was isch denn geschter no passiert?”, schnauft der 100 zerzauste Globi und reibt sich die Schläfe, als plötzlich ein junger Blondschopf aus dem Nebenzimmer stürzt. „ALTÄ, 95 SIE ISCH GLAUBS TOT!” „Jesses, mei, werli bisch denn 75du?” „ALTÄ, weisch nüm? Sind gescht härt abgange im Vior und händ zäme das Tschiggi verruumt. ABER JETZT ISCH SIE TOT...glaubs.” Vujo schmeisst Globi dessen Hosen in die Arme, packt ihn am Handgelenk und 25zerrt seinen Kumpanen ins Schlafgemach. Tatsächlich: Da liegt eine blutte Frau auf dem Bett, den Bauch und das 5 Gesicht zur Matratze gerichtet.

[...] Da stehen sie sich also gegenüber, ein weiteres Jahr, ein weiteres Mal. Die Anspannung lässt sich förmlich aus der Luft greifen, als der Schwarze Block und die Beamten der Stadtpolizei Zürich an diesem 1. Mai erneut auf der Langstrasse gegenseitig aufeinander lauern. Die etwa 8'000 Chaoten haben sich ihren Weg von der Europaalle in Richtung Helvetiaplatz geebnet und den gentrifizierten Stadtteil zwischen HB und Lagerstrasse innert wenigen Minuten in brennende Ruinen gelegt. Knapp 100 Polizisten haben sich dem Mob nun in den Weg gestellt und versuchen, den Zugang zur Badenerstrasse zu verteidigen. Im Wasserwerfer sind nur noch ein paar wenige Liter, verzweifelt klammern sich die Gesetzeshüter an ihren Schutzschilden. „BULLEWIXER, ZIEHND AB! IHR SIND IN UNTERZAHL!”, tönt es unter der Skimaske des Chefrevoluzzers. „Quatsch mit Sosse, mir gönd erscht hei, wenn au de letscht vo eu im Chäfig sitzt”, kommt die überraschende Antwort aus den Reihen der Polizisten. Die Beamten treten zur Seite und geben den Weg frei für einen, der bisher unerkannt in ihrer Mitte stand: Globi. „GLOBI!? GHATS?! WAS HILFSCH DENNE PISSER!”, brüllt der Anführer der Gegenseite ins Megaphon. Doch der Angesprochene lässt sich nicht einschüchtern, als er vor den Schwarzen Block tritt. „Ja glaubet ihr denn, ich has scho vergässe? 29. Juni, 1968: Jugendlichi Chaote griifet s'Provisorium vom Globus am Zürcher Hauptbahnhof a. Miis Muetterhuus! Doch de Globi hät d'Globuskrawall nie verzeiht und jetzt isch de Tag vo miinere schüüli schlimme Rache cho!” Sichtlich konsterniert blickt der maskierte Aufrührer in die eigenen Reihen. Damit hat scheinbar keiner von ihnen gerechnet. Globi aber greift in seine beiden Gesässtaschen und holt zwei massive Gummischrotkanonen hervor. „Hey Schwarze Block, jetzt wird...BLAU GMACHT!”, krächzt Globi höhnisch. Dann stürmt er – aus beiden Läufen feuernd – in die plötzlich panisch durcheinander flüchtende Menge. Die entscheidende Schlacht, sie hat begonnen. [...]

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Globi gegen den Schwarzen Block

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„Ganz recht, Globi. Diese Kinderzähnchen werden nun zermahlen. Das Pulver pfeifen wir uns rein und mit den davon entstehenden Erektionen feiern wir eine fünftägige Orgie. Im Heimatland der letzten Prostituierten, die danach noch nicht ohnmächtig geworden ist, findet dann die nächste Fussball-WM statt. So wie es schon immer bestimmt worden ist”, raunt ein Funktionär höhnisch zur Geisel. „IHR MONSCHTER! IHR GRUUSIGE MOOOONSCHTER!”, brüllt Globi. Doch seine Schreie werden vom widerwärtigen Lachen seiner mächtigen Peiniger erstickt. Was keiner von ihnen bemerkt: Globis Blick schweift auf einen rostigen Nagel an der Wand. Wenn er mit seinem Stuhl doch nur dorthin rücken könnte, wären seine Fesseln möglicherweise aufzuschneiden. [...]

! Kapitel 5

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Und nun, so scheint es, haben die Funktionäre mit ihrer Zeremonie der finsteren Mächte begonnen. „Man bringe das Becken der Unschuldigen!”, ruft einer der Anführer, sein Gesicht hinter einer venezianischen Maske verborgen. Und tatsächlich tragen vier ölige Muskelsklaven eine gewaltige Glaswanne herbei. „Ou, heitere Fahnä, sind das öppe..!?” Globi kann es nicht glauben: Der mächtige Trog ist bis zum Rand mit den Milchzähnen südamerikanischer Kinder gefüllt.

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„Mer müend ere glaubs so ne Sprütze is Herz mache, wie bi 'Pulp Fiction', weisch!” „Ohjemine, debi han ich mir im Vior doch nur uf em WC churz welle d'Händ wäsche, wiil ich de ganz Tag für mis neuschte Abentür 'Globi bi de Güssellmanne' gschaffet han.” „Ja, und denn hät eus das Babe glaubs irgendwas in Drink tha! Aber egal, sie bewegt sich eifach nüm! Zum Glück hani immer e ComboPen-Stürtze debi! Los, mach du”, stöhnt der verzweifelte Vujo und dreht die bewegungslose Frau auf den Rücken. „ALTÄ, WÄÄÄH! DIE ISCH JA ALT!� Entsetzt stürzt Vujo vom Bett und stösst eine der antiken Bodenvasen um. Das Geklirre weckt auch die eben noch schlummernde Dame aus ihrem Tiefschlaf: „Oh, hey Boys. Schön gsi mit eu. Meldet eu doch mal, wenner s'St. Moritz sind. Eifach im Hotel Badrutt's Palace nach de Vera Dillier fröge.” Der gemeinsame Schrei von Globi und Vujo ist noch bis weit über die Villendächer vom Zürichberg zu hören. [...]

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-> Neues Hörspiel „Globi und der Goldraub� Goldr�ub� (Phonag) ��hon���

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jetzt erhältlich.

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The 1975 Lange ohne Weile

In den vorderen Rängen kreischen die popverliebten Mädchen wie bei One Direction, hinten würdigen die Volljährigen den vielschichtigen, mitunter gar experimentellen Sound des Quartetts aus Manchester – selten bedient eine Band solch gegensätzliche Fangemeinden so souverän wie The 1975. Frontmann Matt Healy hat uns kurz vor dem Release des zweiten Studioalbums „I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It“ erzählt, warum er beim Schreiben der neuen Songs weder die 1DMeitli noch die Musiknerds berücksichtigte. von Schimun Krausz

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„Wir wollen die Band sein, welche diese Generation repräsentiert.“

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Matt Healy | Gesang & Gitarre

Wie nimmst du die Tage vor dem Release eures Zweitlings „I Like It When You Sleep, …“ wahr im Vergleich zu vor knapp zweieinhalb Jahren, als du mit „The 1975“ schon mal in dieser Situation warst? Ich glaube, so anders fühle ich mich gar nicht. Vielmehr mache ich mir Gedanken um das, was nach dem Release kommt; beim ersten Album verspürte ich so etwas wie einen Anti-Höhepunkt, weil ich dachte, dass dann die grosse Veränderung kommt. Mein Album kam raus und es landete auf Platz eins [der britischen Charts], das war das ultimative Ziel in meinem Leben. Und als es soweit war, realisierte ich, dass ich vielleicht auch noch andere Dinge brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Ich wurde bei der ersten Platte also mit dieser Art von existenzieller Krise konfrontiert, die ich diesmal nicht befürchte. Was brauchst du denn anstelle von Karriere-Erfolgen, um glücklich zu sein? Ich denke, meinen eigenen Werten und Ansichten treu zu bleiben, hat in letzter Zeit dafür gesorgt, dass ich mich zufriedener fühle. Wenn man als junge Band plötzlich in der Öffentlichkeit steht, konzentriert man sich sehr stark auf die Meinung der Leute – dabei geht es doch darum, wie ich mich selbst sehe und das festzustellen und mir einzugestehen war ziemlich befreiend. Mit den Arbeiten an der zweiten Platte zu beginnen war vermutlich keine einfache Sache, wenn man weiss, dass es da draussen eine Menge Leute gibt, die genau hinsehen und -hören. Das ist genau der Punkt. Es entsteht dieser Teufelskreis, wenn du zu überlegen beginnst, was die Leute wohl erwarten; dann befürchtest du, dass dies deine Art zu schreiben verändert und du kannst das Wissen um das Vorhandensein deines Publikums nicht einfach vergessen. Das kann beängstigend sein. Aber ich denke, dass wir ein Album hinbekommen haben, das vollgepackt ist mit mutigen Entscheidungen und mit Überzeugung. Und wir haben eine Platte aus dem Grund gemacht, warum wir überhaupt Musik machen: Weil wir es lieben. Bis wir ein Publikum hatten, machten wir einfach Musik im Schlafzimmer – man muss so etwas stets aus den richtigen Gründen tun, damit es kreativen Gehalt bekommt.

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Wie habt ihr es geschafft, die Gedanken an die Erwartungen der Fans auszublenden? Unser Studio war an einem unbekannten Ort und ausser

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rockstars unserem Manager durfte uns niemand besuchen, wir lebten sozusagen im Verborgenen und schufen das Album komplett alleine [abschliessend produziert wurde es von Mike Crossey, der u.a. letztes Jahr Wolf Alice' „My Love Is Cool“ akustisch vergoldete]. Wir wollten nicht speziell provokativ agieren oder entschieden gegen das ankämpfen, was man vielleicht von uns erwartet, wir wollten es einfach auf unsere Art machen. Und was wir machen, ist, Musik so zu kreieren, wie wir sie konsumieren. Diesen Satz hört man oft von dir. Wie konsumierst du Musik denn? Nun, wie jeder eben, auf vielen verschiedenen Plattformen auf viele verschiedene Arten in vielen verschiedenen Genres. Niemand in unserer Generation konsumiert nur eine bestimmte Art von Musik; wenn du durch dein Telefon oder deinen iPod scrollst, ist alles vollgestopft mit so viel unterschiedlicher Musik. Das Internet hat dies nicht nur einfacher gemacht, sondern mit all den Querverweisen und Empfehlungen vielmehr diese Generation definiert – nicht nur, was den Konsum von Musik betrifft, sondern den sämtlicher Medien. Und wir wollen unbedingt eine Band sein, welche diese Generation repräsentiert, das ist es, was hinter

dem Grundsatz steckt, dass wir so kreieren, wie wir konsumieren. Das ist nicht mal mehr ein postmodernes Konzept, sondern schlicht ein modernes, so läuft es. Ihr wisst, dass die Leute heute von einzelnem Song zu einzelnem Song springen – was sich auch in eurer grossen musikalischen Bandbreite niederschlägt – und doch stellt ihr ein 17 Tracks starkes Album zusammen, das zudem eine Spieldauer von unglaublichen 75 Minuten hat. Du gewinnst die Leute nicht mit einem Song. Ein Künstler kann 100'000 Singles verkaufen, aber das zugehörige Album interessiert kaum jemanden, weil die Leute nicht in dieses Leben eintauchen wollen, sie wollen darüber hinaus nichts von diesem Künstler wissen – das Gegenteil ist bei meiner Band der Fall. Unsere Singles waren bis zu einem gewissen Grad erfolgreich, ja, aber wir sind seit jeher eine Album-Band, die über ihre Werke definiert wird, nicht über ihre Singles. Unsere Fans wissen und feiern das. Ausserdem kümmern wir uns nicht um Konventionen, wir machen einfach. Ist es förderlich, im Jahr 2016 noch eine Album-Band zu sein? Ich denke schon, ja. Es ist förderlich für die Kultivierung der Kunstform des Musikalbums. Ausserdem kann ich mich als Künstler nicht vollends in drei Minuten ausdrücken, darum brauche ich das.

â Neues Album „I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It“ (Dirty Hit/Polydor/Universal) jetzt erhältlich. â Live: 28.3. X-TRA (Zürich) Zum Mitmachen einfach eine Mail

Wir verlosen:

Praise The Lord

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spielen mit dessen Elementen und haben auf „I Like It When You Sleep, …“ viele Chorpassagen eingebaut. „Ich habe Religion immer mehr in Form von Gospelmusik und religiöser Architektur erfassen können, als direkt über die religiösen Konzepte selbst“, sagt Sänger Matt Healy dazu, „diese Chöre entstammen meiner Suche nach Erlösung auf dem Album.“ Erlösung für deine Sünden, die du dir früher in Form von Spasspulver durch die Nase gezogen hast, Matty?

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mit dem Betreff „I Like It When Album Titles Are Ridiculously Long For No Particular Reason“ und Ihrem vollständigen Namen an Nicht nur Bloc Party haben den Gospel für sich win@rockstar.ch entdeckt (siehe RCKSTR Mag. #131), auch The 1975 senden.

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I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It

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(Dirty Hit/Polydor/Universal) Während das 2013er Debüt noch zwei Handvoll grossartiger Popsongs bot, die den arty Rest der Platte etwas abfallen liessen, wirkt „I Like It When You Sleep, …“ dagegen richtiggehend in sich abgeschlossen, was bei der Hülle an Genres (INXS-Funk-Rock bei „Love Me“, Boyz-II-Men-Schmalz bei „If I Believe You“, JoshuaRadin-Tränenfolk bei „Nana“) unfassbar scheint – jede andere Band wäre dabei in der Beliebigkeit versunken, The 1975 aber lassen ihre musikalische Identität stets durchschimmern. Es braucht ein paar Hördurchgänge (und bei 75 Minuten Spieldauer viel Zeit), aber letztendlich offenbart sich die Genialität, welche dem Zweitling der vier Mancunians zugrunde liegt und die Repeat-Taste zum Dauereinsatz verdonnert. (shy) ±Wer das mag, mag auch: Bastille „VS. (Other People's Heartache, Pt. III)“, Delphic „Collections“, AWOLNATION „Run“

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King of the Stone Age

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Jetzt bloss nicht „Supergroup” sagen. Doch wer sich da alles zu den Aufnahmen von Iggy Pops 17. Soloalbum in den Studios von Josh Homme eingefunden hat, bringt so manches Lederjackenherz zum Klopfen. von Michael Rechsteiner In die Wüste geht man um zu sterben oder nachzudenken. Iggy Pop, der Unverwüstliche, hat nachgedacht. Und aufgenommen. Neun Songs, im Studio von Josh Homme bei Joshua Tree, Kalifornien. „Post Pop Depression” heisst das Album, auf dem die Proto-Punk-Legende über ihr Vermächtnis sinniert und nebst Homme auch von Dean Ferita (Queens of the Stone Age, The Dead Weather) und Matt Helders (Arctic Monkeys) unterstützt wird. Eine Band also, bei der sich jeder Fan von Rockmusik präorgasmisch auf die Unterlippe beissen oder gleich komplett ein frisches Paar Hosen anziehen muss. Wie es zu

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diesem Zusammenfinden gekommen ist, das sich irgendwie anfühlt, als hätte man gerade die Lieblingsmannschaft im Fussballbildchenalbum komplett eingeklebt? Nicht sehr sexy: mit einer SMS. Eine solche tippte Iggy Pop im Januar 2015 an die Nummer von Josh Homme. „Ich wollte frei sein”, erinnert sich Iggy. „Und um frei zu sein, musste ich vergessen. Und um zu vergessen, brauchte ich Musik. Josh hatte diese in sich, also suchte ich den Kontakt mit einer Kurznachricht, gefolgt von einer Flut von Texten, ausschliesslich über mich.”

Pop Die Nabelschau des 68-Jährigen bildet dementsprechend das lyrische Hauptthema, um das Homme, Fertita und Helders die verschleppte, verschwitzte Soundkulisse aufbauten. Neben Fragmenten von Lyrics schickte Pop seinem Kollaborateur ausserdem Notizen über die Zusammenarbeit mit David Bowie in Berlin für die Alben „The Idiot” und „Lust for Life”. Last Legend Standing? Bowie war es damals 1977, der den im Drogennebel dösenden Iggy Pop auf einen kreativen Höhenflug mitriss und nach dem Ende von The Stooges die Solokarriere des Sängers befeuerte. Jetzt ist Bowie tot. Genauso wie die beiden UrStooges und Brüder Ron (gestorben 2009) und Scott Asheton (gestorben 2014). Doch Iggy, ausgerechnet Iggy, überlebt sie scheinbar alle. Auch wenn er mittlerweile aussieht, als hätte ein Shar-Pei einem Baseballhandschuh ein Kind gemacht. Auf „Post Pop Depression” wird sich James Newell Osterberg Junior seiner Vergänglichkeit und dem Vergangenen so richtig bewusst. „I've nothing but my name” raunt er am Ende von „American Valhalla”, besingt seine „German Days”. Klingt alles ein wenig nach Abschied, ist es aber hoffentlich nicht. Im Gegenteil. Der unbequeme Prozess dient

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rockstars Das neue Album: Desert Rock from 77s Berlin

Iggy Pop

Post Pop Depression

gemäss Pop auch einem kreativen Anreiz: „Eine Menge Kerle in meinem Alter begeben sich nicht mehr gerne aus ihrer Komfortzone, denn wenn du erst zur Legende geworden bist, willst du nicht mehr von anderen Leuten herausgefordert werden.” Und so stellte sich Iggy Pop nicht nur der eigenen Vergangenheit, sondern auch einer neuartig klingenden Gegenwart. „Wir wollten wohin, wo noch keiner von uns vorher war. Das war die Abmachung”, beschreibt Josh Homme die musikalische Zielsetzung von „Post Pop Depression”. Doch keine Bange: Komplettes Neuland betreten die Männer nicht. Viele der Songs klingen, als sollten sie schon längst in die Steintafeln von Iggy Pops Schaffen geschlagen sein. Und doch fügen Homme und seine Mitstreiter dem ohnehin schon um Überraschungen nicht armen Katalog des Detroiters neue, verspielte Facetten hinzu. Ein grossartiges Kunststück, das die Band auch live für ein paar ausgewählte Konzerte aufführen wird. Zurück aus der Wüste und noch lange nicht am Ende.

(Universal Music) So druff kann man gar nicht sein, dass man sich von den Strassen Westberlins in die kalifornische Wüste verläuft. Und doch scheint es, als wäre der Iggy Pop von „Lust For Life” in das vom Sand umgebene Studio von Josh Homme gestolpert, um dort weiterzumachen, wo er damals 1977 aufgehört hat. Etwas düsterer und sehnsüchtiger klingt es dabei schon, auch ein paar (no pun intended) poppigere Momente wie der VorabTrack „Gardenia” und ein Streicher-Outro in „Sunday” sorgen für überraschende und grosse Momente. Legenden bei der Arbeit eben. Wir haben viel davon erwartet und wurden nicht enttäuscht. (rec) Wer das mag, mag auch: Grinderman „Grinderman”, Television „Marquee Moon”, Mark Lanegan „Blues Funeral”

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â Neues Album „Post Pop Depression” (Universal Music) erhätlich ab 18.3. â Live: u.a. 7.5. Tempodrom (Berlin), 8.5. Mehr! Theater (Hamburg), 15.5. Le Grand Rex (Paris)

New Album:

ANDERSON .PAAK Malibu #30 Swiss Charts

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Das zweite Album vom amerikanischen Hip-Hop Künstlers Anderson .Paak trägt nicht umsonst den Namen Malibu. Der Mix aus Soul, Blues, Hip-Hop und rhythmischer Vielfältigkeit versetzt einen in echte Malibu-StrandStimmung. So wird einem auch im Winter ein Stück weit Sommer zurück gebracht. Anderson .Paak lässt die Hörer in sein tiefstes Inneres Blicken und singt von seinen ganz persönlichen Erlebnissen. Dass Anderson .Paak in der Hip-Hop Szene seine Kontakte gut pflegt, hat man schon in der Vergangenheit mitbekommen. So war er auf ganzen sechs Songs des letzten Dr. Dre Albums „Compton“ zu hören. Auch für „Malibu“ hat sich der amerikanische Hip-Hop Künstler große Namen mit ins Boot geholt. Features von The Game, ScHoolBoy Q oder BJ The Chicago Kid runden das Album perfekt ab. Wer sich von all dem live überzeugen will, kann dies bald tun. Denn Anderson .Paak kommt am 23.2. für einen Gig in den Zürcher EXIL Club.

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Stereo Total „Beziehungsstatus: In einer Band”

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Bevor sie zur grossen Tour für das neue Album „Les Hormones” starten, ging es für Stereo Total noch kurz in den Urlaub auf die Kanaren. Und bevor es in den Urlaub auf die Kanaren ging, stellten sich Françoise Cactus und Brezel Göring unseren Fragen. Merci beaucoup!

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von Michael Rechsteiner

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ie Schweizer Charts zum Valentinstag: An der Spitze haben sich Glasperlenspiel mit „Geiles Leben” eingekuschelt. Das Electro-Pop-Duo teilt sich nicht nur das Studio, sondern auch den Frühstückstisch. Wie das so ist, mit dem Partner eine Band zu bilden, wissen Stereo Total etwa seit Liebeskugeldesaster Glasperlenspiel zum ersten Mal den Kindergarten betraten. 1995 erschien das Debüt „Oh Ah”, es folgten 13 weitere Platten. Ist die gemeinsame Partnerschaft möglicherweise gar ein Grund für die Langlebigkeit von Stereo Total oder kann sie während der Arbeit auch mal zur Belastung werden? Françoise: „Es ist gut für unsere Beziehung, dass wir überhaupt etwas miteinander machen. Es kann tatsächlich auch sein, dass das ein Grund ist, weshalb es die Band noch immer gibt, denn viele Musiker sehnen sich auf Tour nach ihrem Partner, was bei uns nicht der Fall ist.” Brezel ergänzt: „Mir gefällt vor allen Dingen die soziale Dimension. Wie in Diktaturen oder Familienbetrieben, wo versucht wird, auch für unfähige Verwandte eine Position zu finden, so versucht Françoise ihren schwer vermittelbaren Freund sinnvoll zu beschäftigen.” Diese sinnvolle Beschäftigung hört sich auch nach all den Jahren immer noch prima an. „Les Hormones” entstand wie für die Band üblich auf einem 4-Spur-Kassettenrekorder, die quirky Mischung aus GarageRock, 60s Yé-yé und Trash-Pop wirft erneut so hinreissend sexy-alberne Hits wie „Docteur Love” ab. „Ein Aspekt, der nicht einfacher geworden ist, ist es, über Musik zu reden. Zwar fragen uns die Journalisten nicht mehr wie bei der ersten Platte: Warum macht ihr denn solche Musik? Dafür fragen Sie uns jetzt: Warum macht ihr denn noch immer solche Musik?”, meint Brezel.

Um die Welt und durch die Zeit Die wohl sinnigste Antwort auf diese Frage: Weil Stereo Totals Trademark-Sound zwischen Retro-Romantik und Future-Wagnis wie aus der Zeit gefallen und damit zeitlos wirkt. Doch ist es nicht nur praktisch unmöglich, ihre Musik einer bestimmten Ära anzurechnen. Auch geografisch scheint das Duo unverwurzelt: Auf „Les Hormones” finden sich Songs in deutscher, französischer, englischer und japanischer Sprache. „Ich singe gerne auf Japanisch, allerdings kann ich nur singen und nicht sprechen”, gibt Françoise zu Protokoll und Brezel fügt an: „Françoise ist eigentlich eine verkleidete Japanerin, und es fällt mir schwer, sie überhaupt dazu zu bringen in einer anderen Sprache als Japanisch zu singen, ganz zu schweigen vom Coverartwork, wo sie bei jeder Platte aufs Neue von Kirschblüten, Ekebana und Bonsai zu schwärmen anfängt.” Davon hat es aber erneut nichts aufs Verpackungsdesign von „Les Hormones” geschafft. Vielleicht beim nächsten Mal. Denn auch nach über 20 Jahren sind Stereo Total eine so unzertrennbare Kombination wie Champagner und Blubberbläschen. Oder wie schätzt Françoise die Langlebigkeit der Band ein? „Wir verstehen uns gut. Und wir haben vor, die Rolling Stones zu überbieten.” Ein Statement, das ihr Partner nur zu unterstreichen weiss: „Ich habe zwischenzeitlich in einem Orchester gespielt und in einigen anderen Bands Schlagzeug, und kann daher aus eigener Erfahrung berichten: Es ist absolute Zeitverschwendung, nicht bei Stereo Total zu spielen. Warum sollte man sich mit Beethoven und Mozart herum ärgern, wenn man Françoise haben kann?” Recht hat er.

â Neues Album „Les Hormones” (Staatsakt) jetzt erhältlich.

â Live: 7.4. Exil (Zürich), 8.4. ISC (Bern), 9.4. Kaserne (Basel)

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Das neue Album:

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Lo-Fi-Chanson-Pop

Stereo Total Les Hormones (Staatsakt)

Gleich zweimal schaut in den Songtiteln von „Les Hormones” der Arzt vorbei: „Docteur Love” bezirzt mit eingängigem Klavierthema und „Doktor Kaktus” electrorumpelt wie die Rückkehr von Fred vom Jupiter. Doch kranken tut das neue Album des Berliner Duos an so ziemlich gar nichts. Wortgewitzt und très jolie wie eh hören sich Stereo Total auch auf den neuen 14 Songs an, als hätte sich France Gall bei einem ESC-Auftritt in den Sechzigerjahren ausschliesslich von Fisher-Price-Instrumenten begleiten lassen. (rec) Wer das mag, mag auch: Andreas Dorau „Aus der Bibliothèque”, Les Breastfeeders „Les matins de grands soirs”, SoKo „I Thought I Was An Alien”

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AnnenMayKantereit

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Barfuss auf dem Erf 24 RCKSTR MAG. # 132 | MÄRZ 2016

Vor kurzem spielten AnnenMayKanterei noch in Kölns Fussgängerzonen, inzwischen sind sie bei einer der größten Plattenfirmen unter Vertrag. Ihr Debütalbum „Alles Nix Konkretes“ vereint Blues, Rock und Pop mit SingerSongwriter-Folk – und ist auf angenehme Art absolut nicht hip.

von Nadine Wenzlick Egal ob es um Mode geht, um Burger und Currywurst, die morgendliche Tasse Kaffee oder eine neue Craftbeersorte – wir leben in einer Zeit, in der plötzlich wieder wert geschätzt wird, was aus Manufakturen kommt. „Handgemacht“ sollen die Dinge sein. Und irgendwie, so scheint es, gilt das auch für die Musik. Oder warum sonst füllt Ed Sheeran nur mit einer Akustikgitarre Fußballstadien? „Zu einem gewissen Grad stimmt das sicher“, sagt Malte Huck von der Kölner Band AnnenMayKantereit. „Ich glaube, dass es viele Leute wertschätzen, wenn sie die Instrumente aus der Musik heraushören können und natürliche Klänge hören. Vielleicht, weil man das Gefühl hat, dass das zuletzt immer mehr abgenommen hat? Aber auf der anderen Seite ist das natürlich nicht alles. Die Musik an sich muss schon etwas Besonderes haben.“ Auf Hucks Band AnnenMayKantereit trifft beides zu: Die Songs des Kölner Quartetts sind handgemacht und dabei wirklich etwas Besonderes. Blues, Rock, Singer-Songwriter-Folk und Pop werden auf ihrem Debütalbum „Allex Nix Konkretes“ eins – ein Sound, der auf angenehme Weise absolut nicht hip ist, und dessen i-Tüpfelchen die markante, raue Stimme von Sänger Henning May ist. Irgendwo zwischen Rio Reiser und Tom Waits. Längst gelten AnnenMayKantereit damit als hoffnungsvollster deutscher Newcomer, ihre aktuelle Tour ist nahezu komplett ausverkauft. Ein Erfolg, den AnnenMayKantereit sich in erster Linie sich selbst zu verdanken haben. Angefangen hat die Geschichte der Band bereits vor fünf Jahren. Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit besuchten damals noch das Schiller-Gymnasium in Köln-Sülz und beschlossen eines Tages gemeinsam Straßenmusik zu machen. „Auf der Straße zu spielen ist definitiv eine gute Übung“, blickt Annen zurück. „Man muss laut sein und die Leute irgendwie zum Zuhören animieren. Die meisten gehen einfach vorbei und kümmern sich nicht um einen. Aber dann macht man halt einfach etwas Musik für sich selbst, was auch schön ist.“

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Selbermachen? Immer doch! Bei AnnenMayKantereit blieben die Leute allerdings stehen. Immer öfter. Immer zahlreicher. 2013 nahm die Band in kompletter Eigenregie ein mittlerweile längst vergriffenes Demoalbum auf. Und bald klopften die ersten Plattenfirmen an. Doch statt früh einen Vertrag zu unterschreiben, nahm die durch Malte Huck mittlerweile zum Quartett gewachsene Band ihr Schicksal selbst in die Hand – vom Booking bis zum eigenen YouTube-Kanal. „Wir wollten so viel wie möglich erst einmal selbst gemacht haben, damit wir wissen, wie alles funktioniert. Nach und

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â Debütalbum „Alles Nix Konkretes” (Vertigo/Universal) jetzt erhältlich. â Live 14.4. X-TRA (Zürich), 16.4. Volkshaus (Basel)

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Eins nämlich, das wollen AnnenMayKantereit nicht: Als Sprachrohr einer Generation bezeichnet werden. „Dieses ständige beziehen unserer Band und Texte auf unsere sogenannte Generation nervt mich manchmal“, so Annen. „Wir können nicht für ein paar hunderttausend Jugendliche in unserem Alter sprechen. Und wir wollen auch gar nicht explizit ein bestimmtes Alter ansprechen, sondern möglichst viele Leute aus unterschiedlichen Umfeldern und Generationen!“

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Sprachrohr? Nein, danke! Ganz nach ihren eigenen Vorstellungen nahmen sie nun also auch ihr erstes, richtiges Album auf. War die Demo-CD zum Teil noch auf der Straße oder gar im Wald entstanden, ging es dieses mal gemeinsam mit Produzent Moses Schneider (Beatsteaks, Tocotronic) in die legendären Hansa Studios in Berlin. Dort spielte die Band jeden einzelnen Song so lange live ein, bis der perfekte Take gefunden war. Heraus kamen zwölf Songs, die auf den ersten Blick so einfach scheinen, und dabei doch so clever sind. Musikalisch, wie textlich – denn in der Tradition des klassischen Storytellings erzählt jeder Song auf „Alles Nix Konkretes“ eine kleine Geschichte. Mal singt Henning May eine launige Hymne auf den Touralltag („Krokodil“), dann vom Älterwerden („21,22,23“) oder der Beziehung zum eigenen Vater („Oft gefragt“). Meistens allerdings geht es um das eine Thema, das einen eben immer wieder kriegt: Die Liebe. „Das beschäftigt einen einfach“, sagt Annen. „Mal mehr, mal weniger. Wir schreiben Lieder über Sachen, die uns beschäftigen und suchen uns die Themen gar nicht so bewusst aus.“

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Erfolgsweg

Und auf Fotos inszenieren AnnenMayKantereit sich am liebsten als ganz normale Jungs. Sitzen in Kapuzenpullis auf einer Parkbank und essen Pizza. „Wir können das halt nicht anders!“, sagt Annen. „Für andere Bands funktioniert es wunderbar in eine Rolle zu schlüpfen – für uns nicht. Das Schöne bei uns ist, dass den Leuten das genau so zu gefallen scheint.“

Das Debütalbum: Rumpeliger Blues-Pop

AnnenMayKantereit

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nach haben wir diese Dinge dann an Freunde abgegeben“, erzählt Annen. „Davon abgesehen wollten wir als Band unser eigenes Profil finden, bevor wir einen Vertrag 75 unterschreiben. Wenn ein Label erkennt, dass man das bereits gefunden hat, ist die Gefahr, dass sie einen ‚verbiegen' wollen, nicht so groß, wie wenn man von einer Casting-Show kommt und gar keine Ahnung hat.“ 25 AnnenMayKantereit wissen ziemlich genau, was sie wollen. Sie halten es gerne simpel. Ihre Videos, die stets von ihrem 5 Kumpel Martin Lamberty gedreht werden, kommen ohne Schnitt und oft gar mit nur einer Kameraeinstellung aus. 95

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Alles Nix Konkretes

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(Vertigo/Universal)

Eine einfache Klaviermelodie oder einen holpernden Beat – mehr braucht es für einen perfekten Song manchmal gar nicht. Auf „Alles Nix Konkretes“ gibt es davon gleich einen ganzen Haufen: Die mitreißende Schrammelfolk-Nummer „Wohin Du Gehst“ zum Beispiel, das mit dezenten Country-Zitaten versehene „Pocahontas“ oder die tolle Ballade „Barfuß am Klavier“, die Sänger Henning May ganz alleine am Klavier vorträgt. Die Songs von AnnenMayKantereit sind simpel und gleichzeitig verdammt clever – geschickt aufgepimpt mit Mundharmonika oder Akkordeon, Melodica und Ukulele. Sie poltern und rumpeln, rütteln einen energisch wach und schmiegen sich liebevoll an einen. Einfach Perfekt halt. Wer das mag, mag auch: Ton Steine Scherben „Keine Macht für Niemand“, Element Of Crime „Immer da wo du bist bin ich nie“, Liedfett „Klarkomm'“

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DMA's

Vom Schlafzimmer mal eben auf die grosse Bühne DMA's sind aufmüpfig, frisch und werden von Magazinen wie dem NME, The Guardian und TheMusic.com als wichtiger Teil eines umfassenden BritpopRevivals bezeichnet. Eine gross vorausgesagte Zukunft für eine Band, die eigentlich nur biz herumexperimentieren wollte. von Nadja Hutmacher

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Während andere monatelang nach der richtigen Besetzung für ihre neue Band suchen, laufen sich Johnny Took, Matt Mason und Tommy O'Dell einfach so in die Arme. Wenn sonstige Nachwuchskünstler sich den Arsch im muffigen Aufnahmeraum wundsitzen, um endlich ein gescheites Demo-Tape hinzukriegen, tüfteln DMA's aus Spass im zum Studio umfunktionierten Schlafzimmer herum und knallen mal eben ein paar geniale Zeilen aufs Blatt. In der Zeit, in der sich gewisse Bands von winzigen Bars hoch bis auf wacklige Dorffest-Bühnen spielen, werden die drei Australier von zahlreichen Magazinen und Blogs gefeiert, ohne überhaupt je einen Auftritt gespielt zu haben. Klar ist, den DMA's geht alles ganz locker von der Hand, „es ist einfach so passiert" ist mitunter ein fester Bestandteil fast jeder Antwort, die uns Tommy zu unseren Fragen liefert und geplant war das Ganze so sowieso nicht.

Unerwartet Denn eigentlich wollten sie ja bloss ein paar Tracks gemeinsam aufnehmen und mal schauen wie's klingt. Tommy, der sonst eigentlich hinter den Drums Platz nimmt, steuerte aus Spass seine Vocals bei und Johnny schraubte im eigenen Schlafzimmer am Sound herum – an Live-Auftritte oder gar Erfolg hat damals noch keiner gedacht. Doch die DIYAufnahmen und die verzerrten Gitarren fanden schnell Anklang, die stimmliche Britpop-Attitüde O'Dells begeisterte gar. So kam der Dreier nach dem Angebot ihres jetzigen Labels I Oh You schliesslich nicht mehr drum herum, trotzdem den Fuss auf eine Bühne zu setzen. Gottseidank! Die Aufmerksamkeit wuchs und bald hauten sie ihre Debütsingle „Delete" raus – eine Punktlandung beim ersten Versuch, die es so weit brachte, dass man sie sogar in den direkten Vergleich mit dem Oasis-Hit

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Das Debütalbum:

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Versiert Scheinen sich diese willkürlichen Karrierestarts derweil als Trend der jungen Musikgeneration herauszustellen – man beachte schon nur die so planlosen ersten Schritte von aktuellen Durchstartern wie JAIN oder Daughter –, soll das aber nicht heissen, dass die Jungs aus Newtown nicht ganz genau wüssten, was sie wollten: „Wir möchten grosse Shows spielen, richtig viele Fans gewinnen und nicht zuletzt einen verdammten Haufen Geld verdienen – spass, eigentlich wollen und wollten wir schon immer einfach nur aufrichtige Musik machen." Und vielleicht steckt genau dahinter das bisherige Erfolgsrezept dieser drei Aussies: 100 In einer Zeit, in der die Reunion einer Band wie Oasis via Socialmedia so 95 dauerhaft herbeigesehnt wird, haben Bands wie DMA's mit ihrem 75 ungezwungenen und nicht zu neuzeitlichen Britpop die perfekte Grundlage, um sich etwas Ordentliches aufbauen zu können. 25

â Debütalbum „Hills End” (Infectious 5Music/Musikvertrieb) jetzt erhätlich. â Live 14.5. NEO (Zürich) 0

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DMA's Hills End

(Infectious Music/MV)

Mit „Timeless" machen DMA's schon in den ersten Sekunden klar, wonach ihnen ist; nämlich nach lockerem und frischen BritPop, dem man seine Einflüsse ruhig anhören soll. „Hills End" katapultiert uns zwar äusserst authentisch zurück in dessen Blütezeit, die drei Aussies haben darüber jedoch vergessen, dem Ganzen auch ein paar innovative Komponenten unterzujubeln. Dadurch kommt ihr Debüt zwar längst nicht als billiger Abklatsch daher, trotzdem jagen sie mit Songs wie „Delete" zu spürbar Vorbildern wie Oasis nach, wodurch die Platte an Wiedererkennungswert verliert. (hut) ±Wer das mag, mag auch: Oasis „Stop The Clocks", Blur „Midlife – A Beginner's Guide To Blur", Sonic Youth „The Eternal"

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Portland rühmt sich damit, die „weirdeste” Stadt in den Vereinigten Staaten zu sein. Und tatsächlich ist die Dichte an Hipstern, die in Rhönrädern zu ihren Jobs als professionelle Essiggurken-Einleger fahren, nirgendwo höher als in der Geburtsstadt von Bands wie The Dandy Warhols, The Decemberists und Jackie-O Motherfucker. In diese Tradition fügen sich auch Minden prima ein. Das Projekt von Frontmann und Songschreiber Casey Burge untermalt seine geschmeidigen Indie-Funk-Popsongs gerne mal mit Musikvideos straight outta einem 70s-Softporno und macht sich jetzt daran, mit dem aus Songs von früheren EPs und LPs zusammengestellten Album „Exposé” Europa zu erobern. Wir sind bereit, Minden. So sehr, wie eine leicht bekleidete Hausfrau, die den Pizzalieferjungen nicht bezahlen kann. (rec) â Neues Album „Exposé” (Rolo Music) jetzt erhältlich. â Live 9.3. Musigbistrot (Bern), 19.3. Freeride Contest (Gstaad)

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„Wonderwall" setzte. „Es ist einfach nur krass mit einer der erfolgreichsten Bands der britischen Pop-Musikgeschichte verglichen zu werden", so Tommy. Solche Gegenüberstellungen mögen zwar riesig wirken, sind aber definitiv nicht aus der Luft gegriffen; denn die DMA's schämen sich keineswegs dafür, ihre Einflüsse spürbar durchsickern zu lassen. Von den Beatles über Blur bis hin zu eben Oasis ist auf ihrem Debüt „Hills End" alles herauszuhören. Dass Noel Gallagher selbst sich der Band gegenüber eher kritisch zeigte [im Gespräch mit themusic.com meinte er: „No I can't say I've had the displeasure of listening to it yet."], scheint das Trio nicht sonderlich mitgenommen zu haben. „Ich glaube, wir haben gelacht, als wir es mitgekriegt haben. Jemanden wie Noel über meine Band sprechen zu hören, war einfach nur absolut verrückt", so Tommy.

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Klingt-ja-fast-wie-Oasis-Brit-Pop

Funk me harder!

Aus: Portland, USA Wer das mag, mag auch: Ariel Pink, Flaming Lips, Tame Impala

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MMOTHS

Flattern durch die Finsternis

Aus: Newbridge, Irland Wer das mag, mag auch: Aphex Twin, Teen Daze, The xx Wir haben im Kleinschmetterlingsunterricht zwar nicht sonderlich gut aufgepasst, aber dass Motten das Licht suchen, ist auch uns hinlänglich bekannt. In der Musik von Mmoths sucht man nach solchem zunächst eher vergeblich. Die Klanglandschaften, die der 23-jährige Jack Colleron unter dem Pseudonym ausrollt, stecken unter tiefstem Nachthimmel. „Zum mal schnell reinhören” eignet sich diese Mischung aus Ambient und Downbeat eher nicht, Mmoths' erster Longplayer „Luneworks” – dem die zwei EPs „Mmoths” und „Diaries” vorausgegangen sind – entwickelt seinen Sog zunächst langsam, packt dann aber ab dem Single Track „Deu” und zeigt auf, warum der Ire in Vorprogramm rprogramm von At seiner noch jungen Karriere bereits im Vo The Drive-In und The xx zu finden war. (rec) â Debütalbum „Luneworks” jetzt erhältlich.

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von Katinka Templeton

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The Future is Now Plateau-Pantolette

Der Februar ist vorbei, der Frühling kommt in schnellen Schritten (zumindest hoffen wir das) und genau so fadengerade wie die Jahreszeiten im Anmarsch sind, werden auch die Klamotten in dieser Saison. Futuristisch, clean und minimal heisst die Devise.

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Geile Teile

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« KRIEGSBEMALUNG »

Fragrance Special

Wie riechen echte Männer? Nach Holzspänen, Metall und Whiskey wenn es nach der ersten Men's World Messe geht, die letzten Monat in Zürich über die Bühne ging. Schön und gut, aber wir hätten da noch ein paar andere dufte Ideen, mit denen es dann auch bei den Frauen klappt – und nicht nur bei den Holzfällerkumpels im Wald.

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von Paco Rabanne, CHF 69.90 von Givenchy, CHF 64.90

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Es muss nicht immer Eau de Toilette sein: Mit dem Deo-Stick von Guerlain duften die Achseln nicht nach Schweiss sondern aromatisch und holzig. Männlich eben.

Sie wollten schon immer mal einen Pokal für Ihre Männlichkeit? Bitteschön. Und der duftet auch noch nach Eichenmoos, Grapefruit und Jasmin.

Was klatscht sich Kanye West nach einer Rasur ins Gesicht? Richtig: After Shave von Givenchy. Und Kanye West ist bekanntlich nicht nur ein Mann, sondern auch ein gottgleiches Wesen.

Handgranate! Männlich! Was soll man da noch mehr sagen?

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Das Parfum, das wohl am ehesten an die Geruchskulisse der Men's World kommt: Holzige Düfte gepaart mit der Frische der Rocky Mountains. Geil.

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Foto: thefashiontag.com

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VIU DillySocks

Von Kopf bis Fuss

Pop-Up-Intermezzo der anderen Art: Während zwei Monaten haben sich DillySocks und VIU im Zürcher HB zusammengetan. Bunte, hochwertige Socken und preiswerte Designerbrillen, diese Kombination passt besser als die Faust aufs Auge. von Angel R. Schmocker Unter der Devise „Mehr Kreativität" wandte sich die SBB an junge Unternehmen, die etwas aus dem zentralen Off-Space machen wollen. Denn 0815-Shops, die Essen und Souvenirs unter das Volk mischen, gibt es rundherum schon en masse. Durch das Angebot der SBB fanden sich mit DillySocks und VIU zwei experimentierfreudige Parteien als Partner zusammen. VIU betreibt neben der temporären Verkaufsmöglichkeit bereits einen Flagshipstore an der Zürcher Grüngasse und arbeitet regelmässig mit Kollaborateuren zusammen, beispielsweise „en Soie"-Designerin Anna Maier oder zuletzt dem Berliner Nachwuchs-Label MALAIKARAISS. Manon von VIU hat uns die Idee hinter dieser Strategie erklärt: „Wir verstehen uns nicht als Online-Player, sondern als Omnichannel-Konzept – ein wesentlicher Bestandteil davon sind Flagshipstores, aber auch mobile Shops, mit denen wir das VIUKonzept zu den Leuten bringen und erlebbar machen." DillySocks wiederum hat mit dem Pop-Up-Store

eine erstklassige Werbeplattform. Die SockenProfis haben nämlich noch keinen eigenen Shop in Zürich und erreichen ihr Publikum mehrheitlich über solche temporären Gelegenheiten, Märkte und natürlich über den Online-Vertrieb. Und so bilden die markanten Augenhilfen und beliebten Baumwollsocken, eine kleine Accessoire-Insel, die in einem unpersönlichen Konsum- und Durchgangstempel, zum Anhalten einlädt. Ein Besuch ist noch bis im April möglich – und Brillen oder Socken braucht schliesslich jeder mal. â VIU X DillySocks im Shopville Hauptbahnhof ist noch bis zum 3.4. geöffnet

DillySocks Das farbige, grafische Socken ein Trend sind, ist nichts Neues. Seit einigen Saisons blitzen die lange vernachlässigten Eyecatcher unter dunklen Anzughosen und verwaschenen SkinnyJeans hervor. Das Zürcher Unternehmen DillySocks hat jedoch die Gunst der Stunde gepackt und mit ihrem Appell, die gekauften Lieblinge in das unendliche Hashtag-Archiv des Instagram-Universums aufzunehmen, einen einzigartigen Werbe-Coup gelandet. â dillysocks.com

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Es kommt einem psychologischen Experiment gleich, wenn Ubisoft uns in „The Division“ selbst entscheiden lässt, wie feindselig wir gegenüber anderen Spielern auftreten und ob wir Verräter zur Rechenschaft ziehen wollen. Die beiden dreitägigen Betatestphasen im Januar und Februar haben uns an der Oberfläche dieses interessanten Konzepts kratzen lassen, doch wie viel Tiefe erwartet uns darunter?

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Das Adrenalin navigiert uns wie ferngesteuert durch die Häuserschluchten Manhattans, während das Herz bis zum Hals pocht. Zu dritt haben wir uns gerade mit einer Vierergruppe angelegt, die einen von uns ausschaltete und uns nun durch die Strassen jagt. Im Teamchat wird nur noch hastig durcheinandergerufen. Dann fällt auch das nächste Mitglied

The Division

Open-World-Postapokalypse

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von Schimun Krausz

Battle Royale (Ubisoft Massive/Ubisoft)

unserer Einheit und nur noch einer ist auf den Beinen, schlägt panisch Haken, um dem Kugelhagel auszuweichen, platziert ein automatisches Geschütz zur Ablenkung und rennt durch ein Gebiet voller aggressiver Computergegner in der Hoffnung, seine menschlichen Verfolger abschütteln zu können; denn wenn sie ihn erwischen, ist seine wertvolle Beute verloren. Packende Gefechte, filmreife Duelle und aberwitzige Verfolgungsjagden finden sich an jeder Ecke in der Dark Zone, diesem postapokalyptischen, stark kontaminierten (siehe Extrakasten) Gebiet von New York City, in dem das Gesetz des Stärkeren herrscht. Sammler Ubisoft Massives „The Division“ erinnert zunächst an andere Third-Person-Covershooter, bei denen die Protagonisten hinter der Deckung kauernd auf Widersacher ballern. Doch diese sacken bei einem Kopfschuss nur selten sofort zusammen, sondern sind wahre Patronenschwämme – ähnlich wie die Feinde in FantasyRollenspielen nicht nach einem Schwertstreich das Zeitlich segnen, sondern erst, wenn ihr Lebensbalken leer ist. Ein Blick ins Menü offenbart schliesslich, wie tief die RPG-Elemente reichen: Sämtliche Schiesseisen sind modifizierbar und bieten vielfältige Boni, alle Ausrüstungsgegenstände liefern bestimmte Vorteile und sich automatisch wiederaufladende Fähigkeiten wie das eingangs erwähnte Automatikgeschütz, ein nützliches Echolot oder Instant-Heilung ermöglichen es, wie in grossen MMORPGs eine spezifische Rolle in der Gruppe einzunehmen. Die Jagd nach immer besserem Equipment und der damit verbundenen potenziellen Dominanz

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Jäger Hübsch aufbereitet ist in der Dark Zone hingegen nur die verdammt lecker aussehende Spielwelt; konkrete Aufträge oder gar eine Story liegen wohl irgendwo unter der ausgedehnten Schneedecke begraben. Der Thrill entwickelt sich aus dem einfachen, aber effektiven Konzept, dass erledigte Computerfeinde ein wenig Dark-ZoneErfahrungspunkte und -Geld bedeuten, während bezwungene menschliche Kontrahenten die Kasse richtig klingeln lassen. Weil hier aufgesammelte Beute kontaminiert ist, muss sie per Helikopter nach draussen gebracht werden und wer so eine Eskorte anfordert, sitzt für knapp zwei Minuten ziemlich auf dem Präsentierteller. Soll man auf den Heli wartende Spieler überfallen? Die haben einen doch vorhin bei einem Gefecht geholfen, das wäre nicht fair. Andererseits ist jeder sich selbst der nächste, oder? Um diesen Fragen und Entscheidungen noch mehr Gewicht zu verleihen, wird man je nach Schwere des Angriffs auf andere kürzer oder länger mit dem Status des Abtrünnigen versehen, der für alle sich in der Nähe befind- Ein auf Banknoten in Umlauf gebrachtes Pocken-Virus hat weite Teile der US-Bevölkerung infiziert und die lichen Agenten sofort sichtbar macht, was für amerikanischen Wirtschaft innerhalb weniger Wochen ein mieses Verräterkollabieren lassen, was weitreichende Folgen für den schwein man ist. Und Rest der Welt nach sich zieht. Schläferagenten der wer es gar bunt bzw. titelgebenden Division werden aktiviert, um die Strassen mit allen erdenklichen Mitteln blutrot treibt, auf den unter Kontrolle zu bringen, die Pandemie einzudämmen und die Hintermänner zu wird zur Menschenjagd entlarven. Wie viel Hintergrundstory im Spiel tatsächlich enthalten ist, wird sich zeigen; die mit hohem Kopfgeld Beta gab sich dahingehend noch etwas schwachbrüstig. Sollte „The Division“ erfolgreich geblasen – doch im und zu einem neuen Ubisoft-Franchise werden, würden sich andere Metropolen durchaus Überlebensfall wird als weitere postapokalyptische Schauplätze anbieten: Dark Zones in Los Angeles, Tokyo man mit Stutz und oder Glattbrugg? Da sind wir sofort dabei! Erfahrungspunkten regelrecht überschüttet. Ausserhalb der Dark Zone war's uns ein bisschen zu langweilig, innerhalb gab's 100 keine konkreten Missionen; inwiefern sich das in der Anfang März 95 erscheinenden Vollversion ändert, wissen wir nicht. Wohl aber wissen wir, 75 dass die Idee von „The Division“ funktioniert, die Jagd nach Beute ungemein antreibt und die binnen Sekunden getroffenen Entscheidungen zwischen Moral und Gier ein bisher 25 ungekanntes Mass an Nervenkitzel erzeugen. 5

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über andere Spieler ist es, die einen antreibt. Absolvierte Haupt- und Nebenmissionen sowie gewonnene Scharmützel – die entweder alleine oder mit bis zu drei Teammitgliedern bestritten werden können – werden mit frischer Ware belohnt, doch die Filetstücke sind nur in besagter Dark Zone zu finden bzw. durch verdiente DarkZone-Kohle bei entsprechenden Händlern zu erstehen. Nicht nur deswegen steckt das grosse Potenzial von „The Division“ in diesem Jedergegen-jeden Spielplatz im Herzen von New York, sondern auch, weil die Aufträge ausserhalb zwar nett aufbereitet sind, aber nicht viel mehr bieten als automatische Markierungen abschreiten und KI-Gegner niedermähen – zumindest in der von uns gespielten Beta.

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Far Cry Primal Queens-Of-The-Stone-Age-Open-World-Shooter

(Ubisoft)

Keulen gewetzt und Bögen gespannt – „Far Cry Primal" geht zurück in die Steinzeit. Warum der Ego-Shooter trotz der frischen Kulisse nicht wirklich etwas Neues bietet erklärt unser Review. von Rainer Etzweiler Kein guter Tag für den Uhrzeit-Jäger Takkar: Während dem Kampf mit einem Mammut wird er von seiner Gruppe getrennt und landet in einem abgeschiedenen Tal, wo er feststellen muss, dass er ziemlich weit unten in der Nahrungskette hockt. Gemeinsam mit den später gefundenen Stammesmitgliedern will der Keulenschwinger dies natürlich ändern und so schickt er sich an, die Machtverhältnisse etwas aufzurütteln. So viel zur dünnen Story, die man den Schreibern allerdings nicht wirklich vorwerfen kann, waren die Probleme um 10'000 vor Christus doch etwas trivialer als heute („Deine Höhle? Falsch, meine Höhle!"). Bestien, Beute und Belanglosigkeiten Hilfe beim Kampf gegen die prähistorische Fauna erhält Takkar aus deren eigenen Reihen. Bereits nach wenigen Stunden lassen sich Säbelzahntiger, Wölfe und Bären zähmen und zur Unterstützung rekrutieren. Diese helfen natürlich auch beim Kampf gegen die feindlichen Stämme, deren Territorium eingenommen werden will. Neben der ganzen Schädel-Spalterei sammelt man aber vor allem irgendwelchen Krams ein, der einerseits als Waffen wiederverwertet und andererseits als Baumaterial für die Vergrösserung des eigenen Dorfes genutzt werden kann.

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Gutes Spiel, schlechtes „Far Cry” Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb Ex-Chefredaktor Schimun Krausz in seinem Test zu „Far Cry 4": „Der Himalaya als frei erkundbare Spielwiese: frisch – doch warum macht man dort im Prinzip genau das gleiche wie auf den Rook Islands im Vorgänger?" Diese Frage könnte man 1:1 auf den neusten Teil von Ubisofts OpenWorld-Serie adaptieren. Technisch ist „Far Cry Primal" gelungen, das Gameplay stimmt und mit der Möglichkeit des Bestienzähmens erhält die Serie sogar einen frischen Input. Darüber hinaus wurde das Spiel aber ins klassische Ubisoft-Korsett gezwängt und dieses ist nach all den „Assassin's Creed"-, „Watch Dog"- und „Far Cry"-Games nun mal ziemlich ausgelutscht.

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(Coldwood Interactive/EA)

Als Martin Sahlin von Coldwood Interactive 2015 an der E3 zum ersten Mal Yarni präsentierte, verliebte sich der ganze Saal in das herzige Wollmännchen. Nun ist der 2DPlattform-Rätsler „Unravel" endlich erschienen und wir können Yarni auf seinem Abenteuer behilflich sein. Dabei müssen verschiedene Levels durchquert werden, wobei zwischen den Checkpoints nur eine gewisse Länge Garn zur Verfügung steht – ist dieses zu Ende kann auch Yarni nicht weiter. An den Checkpoints wickelt sich das kleine Geschöpf mit neuem Garn auf, womit Objekte bewegt, Brücken gebaut oder Trampoline gespannt werden können. Natürlich kann Yarni auch in der riesig wirkenden Umgebung an seinem Garn hoch oder runterklettern, um neue Wege zu finden. „Unravel" erzählt in vielen kleinen Rätseln eine rührende Geschichte, die auch auf längere Zeit funktioniert. (vlct) â jetzt als Download für PS4, Xbox One und PC

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Rundenbasierter Taktik-Terror

XCOM 2

(Firaxis/2K)

Nachdem „Enemy Unknown“ 2012 die Taktik-Reihe „XCOM“ erfolgreich wiederbelebte, setzt „XCOM 2“ nun in sämtlichen Belangen eins obendrauf. Auch beim Schwierigkeitsgrad: Zu Beginn kippen Ihre Widerstandskämpfer schon um, wenn die Alien-Besatzer nur in ihre ungefähre Richtung blinzeln. Mit steigender Erfahrung und viel Geduld manövrieren Sie Ihre Mann- und Frauschaft durch die rundenbasierten Gefechte und sehen dank Stufenanstiegen irgendwann sogar ein wenig Land – nur um an der nächsten Ecke von einem Gegnertrupp überrascht zu werden oder durch die oft limitierte Anzahl Runden bis zum Missionsfehlschlag zu überhasteten Aktionen gezwungen zu werden. Manchmal ist „XCOM 2“ frustrierend, oft aber angenehm fordernd, sieht für ein Spiel dieses Genres klasse aus, bietet willkommene Komfortfunktionen und ungemeine Detailverliebtheit bis hin zu Biografien, die Sie für jeden Ihrer Soldaten verfassen können, wenn Sie sonst keine Hobbys haben. (shy)

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The Legend Of Zelda: Twilight Princess HD

(Tantalus/Nintendo) Manchmal hat man das Gefühl, „Twilight Princess“ wolle zu sehr das „Ocarina Of Time“ der GameCube/Wii-Generation sein: Die ersten drei Dungeons befinden sich im Wald, in den Bergen und im Wasser, die Okarina-Stücke des N64-Kultklassikers werden wiederverwendet, die Oberwelt ist auch hier etwas zu karg geraten und Serien-Bösewicht Ganondorf sieht nicht nur fast gleich aus, sondern hat auch dasselbe Musikthema spendiert bekommen. Dann aber wird einem klar, dass sich Rückbesinnung und frische Ideen die Waage halten und verknallt sich schliesslich auch in diesen „The Legend Of Zelda“-Teil hoffnungslos. Wie gut das bald zehnjährige Fantasy-Action-Adventure designt ist, merkt man diesem runden HD-Port an, der sich nach wie vor fantastisch spielt – die schützenpanzerhafte Steuerung von Pferd Epona mal ausgeklammert – und für den viele (jedoch längst nicht alle) Ecken und Kanten geschliffen sowie eine Menge Texturen geschärft wurden. (shy)

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Late Shift Improkino Interaktiver Heist-Thrill

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Der Streifen kann noch so spannend sein, doch wenn der Kinosessel bequem ist und die Augendeckel schwer sind, nickt man schnell mal ein. Bei „Late Shift“ kann einem das nicht passieren; denn wer hier pennt, schickt möglicherweise die Hauptfigur ins Grab. von Schimun Krausz Etwas sagen oder die Schnauze halten? Feilschen oder den Deal annehmen? Nur bedrohen oder den Abzug betätigen? „Late Shift“ stellt Sie dutzende Male vor die Wahl zwischen zwei, manchmal drei Optionen und Sie beeinflussen so den weiteren Ablauf dieses weltweit ersten interaktiven Spielfilms. In Ruhe überlegen ist nicht, das winzige Zeitfenster von vier Sekunden erlaubt keine durchdachten, sondern fördert intuitive Entschlüsse. Abgestimmt wird im Kino via Smartphone, wobei das Mehrheitsprinzip gilt und bei einer Pattsituation – oder wenn niemand drückt – eine von den Machern vorbestimmte Entscheidung gewählt wird; wer seinen ganz eigenen Handlungsablauf erleben will, schaut den Streifen auf seinem iOS-Gerät (später soll die App auch für Android-Devices erhältlich sein), wo sogar weitere Möglichkeiten wie das Bewegen des Kamerawinkels und Interagieren mit bestimmten Objekten wie Bildschirmen geboten werden. Krasse Konsequenzen Bei der Pressevorführung von „Late Shift“ im Zürcher Kino Houdini spielten wir anwesenden Medienleute zwar manchmal mit dem Feuer, wählten schliesslich aber mehrheitlich den besonnensten Weg und der Film entwickelte sich zu einem spannenden, doch klassischen Thriller. Es drängte sich der Eindruck auf, die Entscheidungen seien mehr Unterhaltung als tatsächlich die Handlung bestimmendes Mittel; der anwesende Regisseur und Drehbuchschreiber Tobias Weber versicherte uns daraufhin, dass die

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Geschichte durchaus drastische Wendungen nehmen und zu einem schlimmeren Ende führen könne. Zurück in der Redaktion prüften wir via App, ob das nur Promo-Gewäsch war oder da wirklich was dran ist und wurden überrascht: Unvernünftigere und harschere Reaktionen färben die Story rasch blutrot und kürzen sie für einige Figuren auf unschöne Weise ab – je nach beschrittenem Pfad variiert denn auch die Spieldauer zwischen 60 und 85 Minuten. Bei insgesamt rund 180 Entscheidungspunkten und mehr als vier Stunden verfügbarem Filmmaterial erleben wohl keine zwei Zuschauer die exakt gleiche Handlung. Nicht umsonst erfreuen sich die jüngeren TelltaleVideogames mit ihren vielen und gewichtigen Entscheidungsmöglichkeiten („The Walking Dead“, „The Wolf Among Us“) grosser Beliebtheit und dieses Prinzip in filmreifer Qualität auf der Kinoleinwand oder dem iPhone/iPad zu sehen, ist so neu wie aufregend. Wenn dieses Beispiel Schule macht und die Budgets für zukünftige Projekte dadurch grösser werden, könnte daraus eine frische Nische interaktiver Unterhaltung entstehen, in der wir uns liebend gerne austoben. â ab 10.3. für CHF 10.— im App Store â ab 17.3. im Kino Houdini (Zürich), Vorführungen in weiteren Städten angedacht

The Chinese Job Um ein international interessantes Produkt zu schaffen, hat sich das schweizerisch-britische „Late Shift“-Team für einen englischsprachigen Film entschieden, der in London spielt. AushilfsNachtwächter Matt (Joe Sowerbutts) wird unfreiwillig in den Coup von May-Ling (Haruka Abe) und ihren Komplizen hineingezogen, die eine antike chinesische Reisschüssel stehlen, für die – wie sie bald schon feststellen müssen – der Tchoi-Clan ohne Wimpernzucken über Leichen geht. Joel Basman hat eine Nebenrolle, die je nach Ihren Entscheidungen wenige Sekunden oder mehrere Minuten Leinwandzeit bekommt.

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Ausserdem

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läuft Above and Below (Cineworx) läuft Where To Invade Next (Spot On)

10.3. Melody of Noise (Look Now!) 10.3. London Has Fallen (Impuls Pictures) 17.3. Allegiant: Part 1 (Elite Film) 17.3. Kung Fu Panda 3 (20th Centruy Fox) 24.3. Batman v. Superman: Dawn of Justice (Warner Bros.)

Klaustrophobischer Gänsehaut-Kick

Room

31.3. Eddie the Eagle (20th Century Fox) (Ascot Elite)

Der kleine Jack (Jacob Tremblay) spielt gerne mit Eierschlangen, isst Geburtstagskuchen und schaut Fernsehen - wie ein normaler 5-jähriger Racker. Was er nicht weiss: Seine Mutter Joy (Brie Larson) wurde als Teenager entführt und sitzt bereits jahrelang mit ihrem Sohn, der vom Entführer stammt, in einem kleinen Raum fest. Jack weiss nichts von der grossen Welt, bis den beiden die Flucht gelingt. Lenny Abrahams erzählt feinfühlig die zweite Geburt des Jungen, ohne in peinliche Dramatik zu verfallen. Denn es geht hier weniger um die Entführung an sich. Vielmehr wird erzählt, mit was die beiden Befreiten in der uns alltäglichen Welt zu kämpfen haben: Joys Vater, der seinen kleinen Enkel nicht akzeptieren kann, Kameraaufläufe der Medien - und das Erwachen des kleinen Jungen, als sich dieser plötzlich in einer viel grösseren Welt als „Room" wiederfindet. Brie Larson und Kinderstar Jacob Tremblay sind überwältigend und sorgen dafür, dass die Geschichte noch lange in den Knochen sitzt. (lola)

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Regie: Louis Leterrier â 0 ab 10.3. im Kino

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Trumbo

(Ascot Elite) Filme sind seit gut hundert Jahren Lieblingsunterhaltung der breiten Masse, doch wer steckt eigentlich hinter den Geschichten, die uns an den weichen Kinosessel fesseln? Im Amerika der 50er war Dalton Trumbo (Bryan Cranston) einer der talentiertesten Drehbuchautoren. Doch als er aufgrund seines kommunistischen Engagements auf die Blacklist der Regierung gerät, bleibt ihm nichts anderes übrig, als undercover als Ghostwriter weiterzuwerken. Als aber sein Drehbuch unter falschem Namen einen Oscar gewinnt und der smarte Kirk Douglas (Dean O'Gorman) sowie Meisterregisseur Otto Preminger (Christian Berkel) an seiner Türe klopfen, um mit ihm zu arbeiten, weiss die Glamourgesellschaft Hollywoods nicht mehr weiter - denn Talent hat nichts mit der politischen Überzeugung zu tun. Jay Coach erschafft ein kurzweiliges Biopic, das teilweise heftige Lachanfälle auslöst, bevor es wieder schrecklich ernüchtert und ein graues Kapitel der amerikanischen Filmgeschichte so authentisch wie auch bezaubernd darstellt. (lola)

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Regie: Jay Roach â jetzt im Kino

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The Brothers Grimsby

(Walt Disney Studios) Als kleine Kinder wurden die Brüder Nobby (Sascha Baron Cohen) und Sebastian (Mark Strong) voneinander getrennt. Nobby ist im nordenglischen Heimatkaff geblieben und führt ein AssiDasein, neben dem die Familie Flodder wie das Haus Windsor wirkt. Sebastian dagegen lässt als Geheimagent selbst James Bond wie „Paul Blart: Mall Cop” aussehen. Als Prollpatsch Nobby seinen verlorenen Verwandten nach 28-jähriger Suche aufspürt, ruiniert er prompt dessen Mission. Fortan liegt es am ungleichen Geschwisterteam, den 100 Schlamassel gemeinsam auszubügeln. Lahmte Cohens („Borat”, „Brüno”) letzte 95 Komödie „The Dictator” noch an ziemlich lauen Gags, schiesst der Engländer 75 diesmal sämtliche Vögel (insbesondere Möwen) ab und entfacht ein ToilettenGag-Feuerwerk, bei dem man ein wenig beschämt ist, darüber lachen zu müssen. Und trotzdem tut man es. Ziemlich 25 fest sogar. Sorry, hä. (rec)

Fesselnde Filmgeschichtsstunde

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Niveau?-Iwo!-Agenten-Comedy

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Regie: Lenny Abrahamson â ab 17.3. im Kino

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Mr. Robot (Universal Pictures)

First rule about hack club: Always wear a hoodie. Second rule about hack club: Always bring your backpack. Und dann kann es auch schon losgehen mit einer der aufregendsten Serien aus dem vergangenen Jahr. (rec) Etwas Skepsis war durchaus angebracht, ob eine Serie mit Christian Slater (Christian „Hollow Man 2” Slater!) in der Rolle eines Charakters namens „Mister Robot” irgendwie nicht zum grössten Desaster des Fernsehjahres werden könnte. Doch das Gegenteil war der Fall: Die 10 Episoden von „Mr. Robot”, die in den Staaten auf dem eher für seine middle-of-the-road Programme à la „Psych” bekannten USA Network liefen, begeisterten Kritiker und fanden eine treue Fangemeinde. Zurecht, denn „Mr. Robot” ist nicht nur ein spannendes Psycho-Drama. Der ersten Staffel gelingt es auch, die Hacker-Action fernab peinlicher Klischees zu inszenieren, wie sie in den vergangenen 25 Jahren Kino- und Fernsehgeschichte immer dann auftauchten, wenn sich ein bebriller Kerl im Hawaiihemd und/oder Ledermantel vors Neonlicht eines Computerbildschirms setzte (oder noch schlimmer: auf Rollerblades durch die Gegend fuhr, „Hackers”, we're looking at you!).

Travis Bickle goes online So orientiert sich der Protagonist von „Mr. Robot” näher an Vorbildern aus „The Social Network” und „Taxi Driver” statt Boris Grishenko in „GoldenEye”: Elliot Anderson (Remi Malek) arbeitet als sozial isolierter Techie tagsüber bei einer Cybersecurity-Firma, nebenbei übt er Selbstjustiz durch das WWW und bringt Kinderpornographen und Ehebrecher zur Strecke. Mr. Robot (Christian Slater) wird auf den jungen Mann aufmerksam und will ihn für seine Hacktivistengruppe fsociety einspannen. Deren ambitionierter Plan: Sich in das scheinbar allmächtige Konglomerat E Corp einzuhacken und dabei die Schuldenlast der Bürger ausradieren. Zwischen AnonmynousSchlagzeilen und den Schattenseiten sozialer Medien trifft „Mr. Robot” damit nicht nur den Zeitgeist, sondern präsentiert sich auch als Thriller-Drama von höchstgradigem Binge-Potential.

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Regie: Sam Esmail u.a.

High School Monstical

Ritter, Drachen, Nackte

Game of Thrones: Staffeln 1-5

â Staffel 1 erhältlich ab 24.3.

Dschungelcamp-Horror

Freaks of Nature

The Green Inferno

(Sony Pictures)

(Warner Home Video) Was bisher geschah: Gestalten mit schwer zu merkenden Namen zogen sich aus, brachten sich um, durchstreiften den Wald/die Wüste/das Meer, machten sich blutt, töteten und meuchelten und lynchten, hatten Sex, vollzogen den Akt und tranken ab und zu ein Gläschen Wein. Es ist nicht immer einfach, im Westeros'schen Wimmelbild die Übersicht zu bewahren und einige Handlungsstränge sind sehr viel öder als andere (wie jetzt, Bran wird zur Krähe während er schläfzzzzz?). Nichtsdestotrotz ist die epische Fantasy-Serie basierend auf den Büchern von George R. R. Martin ganz grosses Couch-Kino und haut die Zuschauer regelmässig mit überraschenden Wendungen und Cliffhangern vom Sofakissen. Die ersten fünf Staffeln gibt es jetzt komplett auf Bluray inklusive tons of Bonuszeugs. Für die kommenden Seasons aber bitte wieder etwas mehr „The Adventures of Jaqen H'ghar”, danke. (rec)

Das sind ja gleich vier Folgen von „Buffy the Vampire Slayer” auf einmal: Im Städtchen Dillford, Ohio leben Menschen, Vampire und Zombies einigermassen friedlich miteinander und gehen gar auf dieselbe High School. Mit der fragilen Idylle ist es aber vorbei, als Aliens auftauchen und jeder den anderen beschuldigt, mit den ausserirdischen Neuankömmlingen gemeinsame Sache zu machen. Es kommt zur blutigen Eskalation, in deren Verlauf sich drei Teenager zusammenraufen und versuchen, alle Bewohner (tot oder lebendig) wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Die Horror-Komödie punktet zwar mit interessanter Besetzung (u.a. Vanessa Hudgens, Bob Odenkirk, Dennis Leary), gutem Soundtrack und einer abgerissenen Handvoll gelungenen One-Linern, hat aber auch einige Längen und verschenkt mit der uninspirierten Inszenierung am durchaus vorhandenen Potential. (rec)

(Constantin Film) „South Park” did it first: Eine Gruppe von idealistischen Studenten reist in den Dschungel von Peru, um sich gegen die Abholzung des Regenwaldes einzusetzen. Auf dem Heimweg stürzt ihr Flugzeug ab und die Jugendlichen werden von einem Stamm Kannibalen gefangen genommen und, äh, zum Essen eingeladen. Autor/Produzent/Regisseur Eli Roth („Hostel”, „Cabin Fever”) versteht sein Werk als Hommage an die italienischen Kannibalenfilme der 70er Jahre à la „Cannibal Holocaust”, erreicht aber trotz teilweise drastischer Gore-Effekte nie den verkommenen Terror der Originale. Das der Film für die Sache der indigenen Völker Südamerikas in etwa das Gleiche tut, wie „GNTM” für die Frauenbewegung und man zwischen den hungrigen Wilden und den selbstgefälligen Studenten so gar keine Sympathieträger ausmachen kann, sorgen schliesslich vollends für schwer verdauliche 103 Minuten. (rec)

Regie: David Nutter u.a.

Regie: Robbie Pickering

Regie: Eli Roth

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isney kommt nach Zürich. Also eigentlich erst am 1. April, wenn das HollywoodSound-Orchester für „Disney in concert” im Hallenstadion die beliebtesten Songs aus Filmen wie „Der König der Löwen”, „Frozen” und „Cinderella” spielt. Vorab haben aber schon mal drei Prinzessinnen aus dem Disney-Reich die Lage in der Zwinglistadt abgecheckt und einen ziemlich berauschten Tag erlebt.

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Fotos: Yuky Lutz

Models: Jelena (Snow White, Time Models) Michelle (Belle, Aqua Models) Jennifer (Cinderella, Aqua Models)

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Make-up: Danka Topalovic

Haare: Boris Brugger

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Neue Alben

Ind(ie)uett Pop

Lucius

Good Grief

(PIAS/Musikvertrieb) Mit ihrem letzten Album „Wildewoman” starteten Lucius im Jahr 2013 ihr Karriere-Raketchen so richtig, wurden von Kritikern im selben Atemzug wie Arcade Fire genannt, Musikerlegenden wie David Byrne und Roger Waters klopften zwecks Zusammenarbeit an. Auch auf „Good Grief” agiert die Brooklyner Indie Band angeführt vom Frontfrauen-Duo Jess Wolfe und Holly Laessig stets über dem Durchschnitt, gewinnt aber leider nie mehr an Drive als auf der Goldfrappy VorabSingle „Born Again Teen”. Der letzte Song, die mit Americana angehauchte Ballade „Dusty Tails”, hätte sich aber auch auf dem letzten Album von First Aid Kit ganz prima gemacht. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Haim „Days Are Gone”, Foster the People „Torches”, Bad Hands „Take The Money And Run”

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► VON DER RCKSTR-REDAKTION GNADENLOS GETESTET

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Miike Snow

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Chamber-Folk on the Road

(Jackalope/Atlantic)

Vier Jahre und einige Solo-Projekte ist es her, seit Andrew Wyatt, Christian Karlsson und Pontus Winnberg als Miike Snow ihren letzten musikalischen Output geliefert haben. Nun melden sie sich mit „iii" zurück und treten damit in alte Fusstapfen. (hut)

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er sich an das letzte Album „Happy To You" des amerikanischschwedischen Trios erinnern kann, der weiss, dass Miike Snow sich damit auf ganz neue Pfade begeben haben. Sie trieben weg von der kommerziellen und erfolgreichen Pop-Musik, hin zum anspruchsvollen und nicht ganz so leicht verdaulichen AlternativeIndie-Rock. Dass diese Entwicklung der durch Hits wie „Animal" und „Black&Blue" gewonnenen Fangemeinde nicht unbedingt passte, war dabei schon fast vorprogrammiert. „Als wir uns musikalisch neu versucht haben, wurde uns schnell klar, weshalb wir drei in einer Band sind. Es geht um unsere gemeinsamen Fähigkeiten und um die Leidenschaft eingängige Pop-Musik zu schaffen", erzählt uns Andrew Wyatt, als wir in London für einen kurzen Schwatz anriefen. Dabei spricht er von Fähigkeiten, die sich durchaus vorzeigen lassen – produzierten Christian und Pontus (alias Bloodshy & Avant) schon Hits für Britney Spears, Kiley Minogue, Jennifer Lopez und Sky Ferreira, schrieb Andrew unter anderem für Marc Ronson sowie Flume und steuerte Zeilen zu Bruno Mars' Grammy nominierten Song „Grenade" bei. Zwar prädestinieren solche Erfolge noch lange keine weiteren – oder wie Andrew es ausdrücken würde: „Nur weil du einen Hit geschrieben hast, kriegst du noch lange keinen zweiten hin" –, trotzdem beweist der Dreier schon mit dem Opener „My Trigger", dass sie die catchy Hooklines definitiv im Blut haben. Denn Miike Snow turtlen gekonnt mit der erfolgreichen

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Einfachheit ihres selbstbetitelten Erstlings – auf die sie sich jedoch nie vollends einlassen – und der auf „Happy To You" so präsenten Experimentierfreudigkeit, wodurch sie sich einen mächtig grossen Spielraum schaffen konnten. „Bei Miike Snow ging es schon immer darum, verschiedene Musikstile zusammenzutragen, um sie dann gründlich durchzumischen und etwas Persönliches daraus zu machen", so Wyatt. Und genau diese Offenheit macht sich auch auf „iii" wieder bemerkbar: Mit „Gengis Khan" vollführen die Jungs einen gelungenen Hüpfer in Richtung Soul, wickeln uns mit „For U" und der darauf ertönenden, betörenden Stimme von Charlie XCX um den R'n'B-Finger und mit „Heart Is Full" und dessen von Run The Jewels gefeaturten Alias liefern sie eine reinhauende HipHop-Nummer ab. Dass das ganze Album dabei auf einer Fern-Dreiecksbeziehung der Hauptbeteiligten basiert, fällt kaum auf: „Solange ich gewillt bin die Reisen nach Stockholm und Bangkok auf mich zu nehmen, funktioniert unsere Zusammenarbeit ohne weiteres. Natürlich werde ich das nicht für immer durchziehen, aber im Moment stimmt es für mich so." Einzig die monotonen „The Heart Of Me", „I Feel The Weight" und „Longshot (7 Nights)" und Wyatts stets etwas seichte Stimme bilden leider unnötige Tiefpunkte, die durchschimmern lassen, dass da wohl der eine oder andere zermürbende Jetlag in den Knochen gesteckt haben könnte. ±Wer das mag, mag auch: Santigold „99 Cents", Maroon 5 „Singles", Passion Pit „Kindred"

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nówfrago

In Love With The Blackbird

(Zoey Records/Godbrain) Was lässt uns Wikipedia über den Gesang der Amsel wissen? „Die Amsel gilt als besonders kreativ in der Erfindung, Kombination und Variation von Motiven.” Danke, Wiki. Damit ist nämlich auch die Musik von nówfrago gut umschrieben. SingerSongwriter Matthias Gunsch ist weit gereist und hat auf seinen Wegen verschiedenste Klänge eingefangen, die er nun auf seinem Debütalbum als nówfrago mit klassischen Instrumenten zu raffinierten Kammerpopstücken verwebt. Und so ist der Titel des ersten Songs doch ziemlich prophetisch, was den Rest des Albums angeht: „Grandiosa”. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Andrew Bird „Noble Beast”, Beirut „The Rip Tide”, Get Well Soon „Vexations” â 14.4. Royal (Baden)

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reviews Darkpop fürs Schlafzimmer

MOTHXR Centerfold

(Kitsuné/Sony) Für eine Band, in der „Gossip Girl"-LonelyBoy Penn Badgley ins Mikrofon schmachtet, sind MOTHXR noch herrlich unbekannt. 2014 geformt, mietete sich das Quartett aus Brooklyn letztes Jahr für acht Tage in ein Haus in L.A. ein und nahm die Songs seines Debütalbums „Centerfold" auf, angeblich ohne konkreten Plan und vorab ausformulierte Ideen. Ein bisschen merkt man das den wunderbar im 80er-Grossstadt-Neonnacht-Dschungel versumpfenden Stücken an; sie triefen zwar vor lodernder, düsterer Sexyness, ähneln sich aber zu sehr – Juwelen wie „Stranger", „Touch" oder „Victim" mit seinen Saxophon-Soli (!) funkeln dafür umso heller. (shy) ±Wer das mag, mag auch: The Neighbourhood „Wiped Out!", BØRNS „Dopamine", LANY „Make Out” âLive: 8.3. Härterei (Zürich)

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Wendy-Poster-Pop

Lissie

My Wild West

(Cooking Vinyl) Die gute Nachricht: Lissies Wilder Westen klingt nicht wie eine Vorband namens Freddie Floyd Jackson and his Pistolero Boys am Country-Music-Festival Albisgütli. Die schlechte Nachricht: Wirklich spannend tönt er aber auch nicht. Nach zwei grundsoliden Folk-Pop-Alben steuert die Singer/Songwriterin eher ins nächste Kaffeehaus statt in den Wüstensaloon, Balladen wie „Together or Apart” würden sich prima auf dem nächsten Starbucks-Schnarch-Sampler machen, irgendwo zwischen Sheryl Crow und LeAnn Rimes. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Fiona Apple „Extraordinary Machine”, Birdy „Beautiful Lies”, Lucinda Williams „The Ghosts of Highway 20”

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Glossy, cheery Art-Pop

Tipp

07 MAR 2016 | ZÜRICH, X-TRA

YEARS & YEARS

Nu-Disco-Soulectronica

The Knocks

07 MAR 2016 | ZÜRICH, PLAZA

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(Big Beat/Warner)

Statt so schnell wie möglich eine Platte rauszuhauen, haben sich The Knocks schön Zeit gelassen – ganze sechs Jahre, in denen sich die beiden New Yorker von IndieDisco-Produzenten zu den Lieblings-Remixern der neuen Popgarde und schliesslich zu vollwertigen Livemusikern samt eigenem Material mit einer Menge Soul mauserten. Das Debüt „55“ reiht BlogHypes der jüngeren Schaffenszeit („Classic“ mit Powers und Fetty Wap, „Collect My Love“ mit Alex Newell, „Comfortable“ mit dden en X Ambassadors) an neue Lieblinge wie das MagicMan-Featuring „Cinderella“ oder „Time“ und leistet sich mit dem Walk-The-Moon-Jointventure „Best For Last“ lediglich einen einzigen kurzen Durchhänger. (shy) Wer das mag, mag auch: RAC „Strangers“, Strange Talk „Cast Away“, Breakbot „Still Waters“

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Seth Bogart Seth Bogart

(Burger Records) Schon vor dem Release seines ersten Albums unter eigenem Namen war bei Seth Bogart so einiges los: Er war Hunx in der, äh, Leather-GayBubblegum-Rock-Band Hunx and His Punkx, entwarf für seine Modelinie Wacky Wacko Kleider, die auch schon an Miley Cyrus hingen. Auf „Seth Bogart” quietscht und fiept und groovt der Kalifornier ein Dutzend Songs zwischen Garage Disco und Synthie Pop, die für ein breites Grinsen in 2,5 Sekunden sorgen. Manchmal drückt Bogart dabei etwas zu sehr auf den Lachsack („Club With Me” feat. Chipmunk-Vocals), doch der ganze Rest: ab auf die Tanzfläche, JETZT. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Julian Casablancas „First Impressions of Earth”, Ariel Pink „Pom pom”, Shamir „Ratchet”

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BILAL UNPLUGGED

07 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

CROSSFAITH

09 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

DE STAAT

10 MAR 2016 | ZÜRICH, EXIL

PUBLIC SERVICE BROAD.

10 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

DEFEATER

10 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

NAMIKA

11 MAR 2016 | ZÜRICH,MASCOTTE

BARONESS

15 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

RECKLESS LOVE

15 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

SAVAGES

16 MAR 2016 | ZÜRICH, EXIL

THE UNDERACHIEVERS

17 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

MADSEN

18 MAR 2016 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

STRAIGHT NO CHASER

18 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

SSIO

19 MAR 2016 | ZÜRICH, X-TRA

BASTIAN BAKER

Weltumarmungscore

Zero-Degree-Electro-Pop

Engtanz

United Crushers

Bosse

Poliça

(Universal) Diese Streicher! Diese Chöre! Ist Der Graf etwa doch noch einmal aus seinem unheilligen Sarg gestiegen? Nicht ganz, aber Bosse grapscht auf seinem sechsten Album „Engtanz” bereits 100 beim ersten Song „Ausserhalb der Zeit” nach dem ganz grossen Pomp. Immerhin: Schon 95 beim darauffolgenden „Dein Hurra” stört das Gefühlsdoping nicht mehr ganz so sehr. Und 75 so zirkelt der erfolgsverwöhnte Songwriter aus Braunschweig auch für den Rest der Platte zwischen richtig gutem Folk-Pop („Nachttischlampe”) und viel zu viel des Guten („Mordor”). Nach so viel Seelenstriptease will man dann 25 einfach nur noch jemanden umarmen. Ob zum Tanzen oder Heulen. (rec) 5 ±Wer das mag, mag auch: Clueso „Stadtrandlichter”, Madsen „Wo Es Beginnt”, Jupiter 0 Jones „Das Gegenteil Von Allem”

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MACKLEMORE & RYAN LEWIS 21 MAR 2016 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

(Memphis Industries/TBA) Spätestens seit Justin „Bon Iver” Vernon in einem Interview zu Protokoll gab, Poliça seien die beste Band, die er je gehört habe, dürfte die Band aus Minneapolis bei so manchem Trauerfolkiefan auf dem Radar stehen. Doch sind die Stimmungen, die Poliça in ihren Songs erzeugen, eher auf Tiefkühlstatt Lagerfeuertemperatur. Ihr drittes Album „United Crushers” reiht erneut kühle Electro-PopSongs wie Eiszapfen aneinander, zwischen den vertrackten Arrangements spukt die eindringliche Stimme von Sängerin Channy Leaneagh. Fürs Anheizen einer Party eher ungeeignet, Gänsehautmomente sind aber garantiert. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Glasser „Interiors”, The Knife „Silent Shout”, Chromatics „Kill For Love” â 11.10. Mascotte (Zürich)

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THE INTERNET

22 MAR 2016 | ZÜRICH, EXIL

COASTS

23 MAR 2016 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN

THE SISTERS OF MERCY

24 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

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25 MAR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

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31 MAR 2016 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN

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HACKTIVIST

ITCHY POOPZKID

FARRUKO

07 APR 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

TALCO

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10 APR 2016 | ZÜRICH, X-TRA

HOLLYWOOD UNDEAD

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KAYEF

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12 APR 2016 | ZÜRICH, EXIL

MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH RS_132.indd 47

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Neo-Soul im Disco-Dress

LION BABE Begin

(Outsiders/Polydor/Universal)

Tsunami-Rock-Hymnen

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YOKKO

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To The Fighters. To The Boxers. (Muve)

Frisch eingekleidet für die diesjährigen SMAs und somit auch endlich wieder ohne peinliche Löcher im Schritt, haben sich Dani, Adi und Philipp von YOKKO mit uns ins Café Henrici gesetzt und über ihre neue Platte „To The Fighters. To The Boxers" geplaudert. (hut)

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ie letzten drei Jahre sind – wie üblich – im Flug vergangen. Ist es doch erst so lange her, seit sich YOKKO mit ihrem jugendlichen Charme und den Wellen schlagenden Hymnen ihres Debüts „Seven Seas" (mit dem sie sich 2014 auch den Best Talent Award 2014 sichern konnten) einen fixen Platz im Schweizer Musikbusiness erspielt haben. Damals fiel ihnen das ja auch noch reichlich leicht: „Der riesen Pluspunkt an einem Debütalbum ist, dass dich und deine Musik noch so gut wie keiner kennt. Wer dich dann gut findet, der schreibt darüber, jeder andere lässt es einfach", meint Leadsänger Adrian. Nun sind die komfortablen Zeiten des Karrierestarts jedoch vorbei. YOKKO sind angekommen und präsent, genau so, wie die Erwartungen an ihr zweites Baby „To The Fighters. To The Boxers.". Doch von denen habe der Fünfer kaum etwas mitbekommen, denn „der Druck, den du an dich selber stellst, ist bei weitem intensiver, als jener, der dir von aussen auferlegt wird. Du willst ja vor allem deinen eigenen Erwartungen gerecht werden und aus dem zweiten Ding etwas richtig Geiles machen", so Philipp. Um das zu erreichen, lösten sich die Jungs für die Aufnahme ihres Zweitlings ein weiteres Mal von ihrem Umfeld und begaben sich nach Berlin zu ihrem Produzenten. „Natürlich haben wir uns dieses Mal nicht wieder in die Pampa zurückgezogen, wo wir eine Halbestunde brauchten, nur um einen Kaffee besorgen zu können, sondern eigentlich ins krasse Gegenteil. Trotzdem haben wir dort eine Art der Isolation gefunden, die uns die nötige Energie gegeben hat, um uns in der dunklen Kammer komplett konzenIndie-Garage-Lärm

Yuck

Stranger Things

(Mamé)

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trieren zu können", beschreibt Adrian. Und das hat gewirkt. Zwar gibt's von YOKKO noch immer hymnische und sich ihm Gehörgang festkrallende Balladen aufs Ohr, ihr Atlantic Wave ist jedoch erwachsen geworden, wobei sie sich erst nach langem Hin und Her darauf einigen können, was diese spürbare Reife denn nun ausmacht: „Unsere Musik ist definitiv geerdeter – und zwar in allen Belangen. Inhaltlich, musikalisch, sowie soundtechnisch. Denn wir haben gelernt, dass jeder Ton des Albums seine Existenzberechtigung hat. Man darf den Sound nicht schichten, keine hundert kleinen Melodien und Klänge einbauen, man muss ihn lediglich finden und so rein behalten, wie nur möglich." Und genau durch diese konsequente Reduktion hat die Truppe eine Scheibe geschaffen, die mit Songs wie „Closer", „Silence" oder „Providence" mächtiger daherkommt, als das „Seven Seas" noch tat und die sich im Vergleich kaum so fest vom Boden loslöst. YOKKO wachsen – wenn auch irgendwie unbewusst –, sie entwickeln sich mit der Zeit und mit ihrer Hörerschaft und geben letzterer durch „To The Fighters. To The Boxers" mit, was sie selbst in den letzten Monaten und Jahren so oft lernen mussten: Die Menschen sollen bitte wieder den Mut haben, auf ihr Herz zu hören und ihrem Kopf mal gründlich eine reinhauen. ± Wer das mag, mag auch: Pablopolar „Colorize", Neckless „Cenesthesia", My Glorious „Hold What We Can Hold" â Live 18.3. Gare de Lyon (St. Gallen),19.3. Andermatt Live (Andermatt), 31.3. Bogen F (Zürich), 1.4. Turnhalle (Bern), 2.4. Schüür (Luzern)

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Nicht nur dem Gesang hörte man an, dass Frontmann Dan Blumberg nicht mehr dabei war, auch der Rest von „Glow & Behold“ klang anders als das fulminante, lärmige, fröhliche selbstbetitelte 2011er Debüt von Yuck. Mittlerweile hat die Gruppe sich offenbar wieder gefangen, Max Bloom fühlt sich am verzerrten Mikrofon wohl und der Krach kehrt langsam in die poppige Garage der Londoner zurück. Nicht alles auf „Stranger Things“ funktioniert auf Anhieb, aber als Soundtrack fürs Rumhängen auf der Frühlingswiese oder für den Sonntagnachmittag im Skatepark taugt die Platte bestens. (shy) ±Wer das mag, mag auch: The Pains Of Being Pure At Heart „The Pains Of Being Pure At Heart“, Surfer Blood „1000 Palms“, Wild Nothing „Life Of Pause“

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Der anhaltende Dancetracksmit-Soul-gesang-wie-in-den90ern-Boom bietet jungen R&B-Acts die Chance, schnell ein grosses Publikum zu erreichen, hat aber einen Nachteil: Wenn sie für ihre eigenen Platten zackige Clubnummern aufnehmen, klingt das schnell generisch. Dem via Disclosure-Featuring kickgestarteten New Yorker Duo LION BABE passiert das auf dem Debüt „Begin“ mit „Stressed OUT!“, „On The Rocks“ und „Where Do We Go“ gleich mehrmals, aber wenn es wie bei „Hold On“, „Got Body“ oder „Whole“ voll auf Neo-Soul setzt, würde sogar Erykah Badu ihre Löwenmähne dazu schütteln. (shy) ±Wer das mag, mag auch: AlunaGeorge „Body Music“, Jess Glynne „I Cry When I Laugh“, Lianne La Havas „Blood“

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Rumpel-Pop ohne Hustenbonbon

Viech Yeah

(Las Vegas Records/Universal) Aus dem einstigen Duo ist mittlerweile ein Quintett von fünf heiseren Herren geworden, die sich auf ihrem zweiten Album flott und druckvoll durch zwölf Songs bellen/röcheln/raunen. Den ganz grossen Popsong, wie ihn ihre Landsleute Wanda oder Bilderbuch dann und wann aus dem Ärmel schütteln, halten Viech aus der Steiermark auf „Yeah” zwar noch nicht bereit, doch lassen sie – auch dank üppig eingesetzter BrassAbteilung – selten Langeweile aufkommen und machen durchs Band tierisch Laune. Wie es sich für ein Viech eben gehört. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Bilderbuch „Schick Schock”, Mittekill „All but Bored, Weak and Old", Kraftklub „Mit K”

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Tipp

UtiniDM

Various Artists

Star Wars Headspace

(Hollywood Records/Universal) Darth Vader röchelt, C3PO jammert, Chewie brüllt und Jabba hohohot: Für die Produktion der „Star Wars Headspace”-Compilation haben die Künstler Zugriff auf die offiziellen und teils ikonischen Soundbites der „Star Wars”Filme erhalten. Unter der Ägide von Produzent Rick Rubin versuchen sich Electro-Acts wie Baauer, Flying Lotus und Kaskade daran, die galaxy far, far away auf den Dancefloor und in die ChilloutLounge near you zu bringen. Das gelingt mal besser („Druid Caravan of Smoke” von Shlohmo), mal schlechter („Bounty Hunters” von Röyksopp) und findet im John Williams'schen „Star Tripper” von Breakbot dann doch noch einen hymnischen Abschluss. (rec) ±Wer das mag, mag auch: „Skrillex & Diplo Present Jack Ü”, Lazerhawk „Skull and Shark”, The Toxic Avenger „Romance and Cigarettes”

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Klassik-Pop-Bijoux

Meilyr Jones 2013

(Moshi Moshi/TBA) Band weg, Frau weg, scheissegal: Meilyr Jones hat sich die gute Laune nach dem Ende seiner Beziehung und der Indie-Pop-Gruppe Race Horses nicht verderben lassen. Sein Solodebüt sprüht vor Esprit und Eleganz, wem bei den Orchestersalven von The Divine Comedy schon immer das Herz aufging, kann auch den Waliser unbedenklich dort einmarschieren lassen. Zwar zünden nicht alle Songs und manchmal klingt es etwas gar wie auf dem Mittelaltermarkt, doch wenn sich Schlussmachen immer so schön anhören würde, dann täten wir es wohl alle öfters. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Belle and Sebastian „The Life Pursuit”, Jens Lekman „Night Falls Over Kortedala”, Pulp „We Love Life”

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Neo-psychedelischer Retrock

The Coral

Distance Inbetween

Für The Coral steht die Zeit (zumindest musikalisch) nach wie vor still und auch ihre achte Platte „Distance Inbetween“ klingt, als wären die letzten 40 Jahre nie passiert. 2012 kündigten die Engländer einen härteren Sound an, der auf dem psychedelischen – und guten – 2014er Album „The Curse Of Love“ noch auf sich warten liess, jetzt aber zur Geltung kommt – die Songs live aufzunehmen, hat hat sich sich bezahlt bezahlt gemacht. gemacht. Wer Wer nun nun zu zu viel viel Rohheit Rohheit befürchtet, befürchtet, sei sei entwarnt: entwarnt: Alleine Alleine „I „It's t's You“ genügt und Sie sind entspannter als Ihre Grosseltern damals beim Gruppenkiffen am Woodstock. (shy) ±Wer das mag, mag auch: Blues Pills „Blues Pills“, The Dandy Warhols „This Machine“, Kadavar „Berlin“

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Alternative Folk für Träumer

M. Ward

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FACEBOOK.COM/ S A R A HA N D J U L I A N NEOANDNEO.CH

SO 13/03/2016 PAPIERSAAL, ZÜRICH

ALEX VARGAS

A L E X VA R G A S . C O M

INDIE POP

DO 17/03/2016 BLEU LÉZARD, LAUSANNE

LÙISA

L I STE N TO L U I S A . C O M

POP

SO 20/03/2016 AMBOSS RAMPE, ZÜRICH

THE 1975 SUPPORT: THE JAPANESE HOUSE

THE1975.COM T H E J A PA N E S E H O U S E . C O . U K

INDIE ROCK

MO 28/03/2016 X-TRA, ZÜRICH WILLISEARLBEAL.COM

WILLIS EARL BEAL ROOTS SOUL

MI 06/04/2016

MO 11/04/2016

PALACE, ST. GALLEN

PAPIERSAAL, ZÜRICH

DI 12/04/2016 BAD BONN, DÜDINGEN

ELLIPHANT

ELECTRO HIP-HOP

FR 08/04/2016 GLEISWERK, THUN

E L L I P HA N T. C O M

SA 09/04/2016 MASCOTTE, ZÜRICH A D AM G R E E N . I N FO

DO 05/05/2016 PAPIERSAAL, ZÜRICH C O N N E R YO U N G B LO O D . C O M

CONNER YOUNGBLOOD

FOLK POP

FR 13/05/2016 1.STOCK, BASEL

SA 14/05/2016 EXIL, ZÜRICH

IN THIS MOMENT

I N T H I S M O M E N TO F F I C I A L . C O M THEDEFILED.NET

SUPPORT: THE DEFILED METAL

DO 19/05/2016 X-TRA, ZÜRICH T H E H E AV Y. C O . U K

THE HEAVY BLUES ROCK

More Rain

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SARAH AND JULIAN SUPPORT: NEO&NEO

ANTI-FOLK

(Bella Union/Musikvertrieb) Wohlklang in Perfektion, als könnte man danach das Schnurren einer Katze stimmen, ist eigentlich eine der obersten Prämissen von Songwriter Jack Tatum und seinem Projekt Wild Nothing. Wild ist an seinem Dreampop dementsprechend eigentlich nothing. Doch wagt der Amerikaner auf seinem dritten Album, ein paar Ecken und Kanten nicht mit Kissen fürs Träumen abzudecken. Und plötzlich röhrt da wie im Song „To Know You” eine, zumindest verhältnismässig, ungezügelte Gitarre und bringt ein wenig willkommene Abwechslung in die Uptempo-Schlaflieder. (rec) ±Wer das mag, mag auch: Real Estate „Atlas”, Destroyer „Kaputt”, Kurt Vile „Walkin On A Pretty Daze”

(Glitterhouse Records/Irascible) Brian Lopez und Gabriel Sullivan unternehmen erst gar nicht den Versuch, sich den musikalischen Wüstenstaub von den Schultern zu klopfen, der sich während ihrer Zeit in der alten Stammband Giant Sand so angesammelt hat. Im Gegenteil: Die Mischung aus Americana, Tex-Mex-Folklore und Dessert Rock wird weiter ausgefeilt und erhält durch den Zweigesang von Lopez und Sullivan eine ganz besondere Note. Einzig bei „Pressures of Mankind” kingt es stellenweise so, als hätte die Musikanlage eines Riesenrads gerade einen Kurzschluss. Doch selbst das passt auf dieses unaufgeräumte, irgendwie verkatert klingende Debütalbum. (rec) ± Wer das mag, mag auch: Calexico „Feast of Wire”, Firewater „The Golden Hour”, The Arcs „Yours, Dreamily” â Live: 2.5. El Lokal (Zürich)

DO 10/03/2016 PAPIERSAAL, ZÜRICH

ADAM GREEN

Life of Pause

XIXA

DO 03/03/2016 BLEU LÉZARD, LAUSANNE

D AM I A N LY N N . C O M

ACOUSTIC POP FOLK

(Ignition/Phonag)

Wild Nothing

Bloodline

DAMIAN LYNN

POP ROCK

Dreampop mit Schlafstörungen

Dessertcana

PRÄSENTIERT

(Bella Union) Mit seinem achten Streich „More Rain" geht M. Ward aka Matt Ward einen weiteren, kleinen Schritt aus sich heraus. Spielt der Kalifornier zwar noch immer mit allen Facetten des Folks, erweitert er diese Klangwelten auf seiner neuen Scheibe mit federleichten PopElementen und wuchtigen Hooklines, die ihr bedeutend mehr Abwechslung als dem Vorgängerwerk verabreichen. Nichtsdestotrotz gibt's der aufregenden Höhepunkte nicht zuhauf, weshalb „More Rain" mehr den wohligen Schlaf, als das schwingende Tanzbein einleitet. (hut) ± Wer das mag, mag auch: Beck „Morning Phase", The National „Trouble Will Find Me", Eliott Smith „An Introduction To Elliott Smith"

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MI 25/05/2016 MASCOTTE, ZÜRICH B R E A K I N G B E N J AM I N . C O M

BREAKING BENJAMIN

ALTERNATIVE ROCK

MO 06/06/2016 X-TRA, ZÜRICH

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Top 5 Woche 08 2016 CH-Charts Alben 1 Trauffer

Heiterefahne

2 Rihanna

Die neuen

EPs

SOUNDTRACK ANHÖREN: RCKSTR.ch/spotify-playlist

Anti

Dreamy Electropop

3 Adele

Elvett

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4 David Bowie

Blackstar 5 Prinz Pi Im Westen nix Neues

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Who Shot First?

3 Glasperlenspiel

(Barbarella Records) Elvett besteht noch seit keinem Jahr und konnte bereits den Swiss Live Talent Award in der Kategorie Pop einheimsen. Da überrascht es nicht, dass hinter dem Projekt ein eingespieltes Team steckt: Sängerin Lyn M und Drummer Alan Frey kollaborierten bereits in der erfolgreichen Genfer Band Aloan zusammen. Als Elvett präsentiert das Duo lasziven Electropop, dem auch Surfgitarren und Handclaps gut stehen und der insbesondere durch die hervorragende Gesangsstimme punktet. (Ach, übrigens: Selbstverständlich war es Han Solo, der zuerst geschossen hat!) (rec) Wer das mag, mag auch: Róisin Murphy „Ruby Blue”, Lamb „Fear of Fours”, Morcheeba „Big Calm” -> 26.3. La Spirale (Fribourg)

4 Lukas Graham

Post-Punk-Polterer

iTunes Singles (CH) 1 Alan Walker Faded

2 twenty one pilots Stressed Out

Geiles Leben

7 Years 5 Jonas Blue Fast Car

Spotîfy Songs (CH) 1 Alan Walker Faded

2 Rihanna & Drake Work

3 Lukas Graham 7 Years

4 Justin Bieber

Love Yourself 5 G-Eazy & Bebe Rexha Me, Myself & I

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The Daisies Moon

(Eigenvertrieb/Gratis bei SoundCloud) Hat da jemand die ersten beiden Platten der Foals hervorgekramt und sich ein bisschen von deren Math-Rock inspirieren lassen? The Daisies wurden für ihre zweite EP „Moon“ aber lediglich vom Sound der Engländer beeinflusst, statt dass sie ihn kopieren; der Opener „Fever Dreaming“ durchbricht das konzentrierte Gitarrenspiel mit brachialem Lärm, das shoegazige „Hubble Deepfield“ steigt in psychedelische Sphären auf und der abschliessende Titeltrack holt gar einen knarzenden Synthie dazu. Sollten die Foals in Zukunft allerdings erneut als Vorbild herhalten, empfehlen wir den Schaffhausern, sich auch ein wenig von deren Abwechslungsreichtum anregen zu lassen. (shy) Wer das mag, mag auch: I Heart Sharks „Summer“, Interpol „El Pintor“, The Cast Of Cheers „Family“

1 Cage the Elephant Mess Around

2 Coldplay

Adventure Of A Lifetime

3 Foals

Mountain At My Gate

4 twenty one pilots Stressed Out

5 Nothing But Thieves Trip Switch

Beatport Indie-Dance 1 Me & My Toothbrush 2 3 4 5

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Gold Member Me & My Toothbrush Get Down JB! Lokee & Waxy Sunshine Enki Nyxx Lonely Heart illusionize & Vinnie Bring it Back

Das neue Album:

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Rock as Rock can be

Walk Down The Hall

Billboard Alternative Songs

Killsw

Metalcore

King Of A Drama Queen

(No Drugs No Records) Für Acts wie Triggerfinger und Eagles Of Death Metal stand die Berner Band The Catamaran bereits im Vorprogramm. Doch ist diese Formation nun endgültig in den Hafen eingelaufen, neu spielen die Musiker unter dem Namen Walk Down The Hall zusammen. Die erste EP walkt mit fünf sehr soliden No-Nonsense-Riffmonster-Songs daher, die man besonders gerne dann im Autoradio lauter aufdreht, wenn man gerade im Muscle Car durch die Wüste braust. Classic-, Stoner-, Dessert- und Sonstsorocker: zugreifen, wird gefallen. (rec) Wer das mag, mag auch: Sixteen Horsepower „Low Estate”, Wolfmother „Victorious”, Them Crooked Vultures „Them Crooked Vultures”

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DLD (Dolph Lundgren Disco)

Powernerd

Vendigo

(Seayou Records) Es würde uns nicht wundern, wenn unter den Spiegelkugel-Imker-Outfits von Powernerd John Carpenter und Daft Punk stecken. Das Trio bedient sich an den Elementen des 80s-Retro-FutureElectros wie ein dickes Kind im Süssigkeitenladen, jeder der fünf Tracks könnte die erste Szene eines Films namens „Radioactive Ninja 2000” untermalen. Diese Synthies! Diese Drums! Diese Gitarre! Um Dudikoffs willen, diese Gitarre! Die Goldene VHS-Kassette für höchstmögliche Orginalität gibts dafür zwar nicht, aber doch einen dicken Roboterdaumen nach oben. (rec) Wer das mag, mag auch: Justice „Audio, Video, Disco”, Kavinsky „OutRun”, Lovelock „Burning Feeling”

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Killswitch Engage

Incarnate

(Roadrunner Records) Mit einer Grammy-Nomination im Rücken und dem Originalsänger in Topform zurück im Line-up können Killswitch Engage scheinbar nichts mehr falsch machen. Die Formkurve zeigt seit jeher nach oben und das wird sich auch mit dem brandneuen Silberling „Incarnate” nicht ändern. Die Songs liefern den perfekten Mix aus kompromissloser Härte und der grossen stimmlichen Diversität von Jesse Leach. Wem noch nicht klar war, welchen Stellenwert KSE innerhalb der Metalcore-Szene haben, dem wird mit dem neusten Album ein definitives „Aha”Erlebnis blühen. (pat)

Wer das mag, mag auch: Trivium „Shogun", As I Lay Dying „Shadows Are Security", Devil You Know „They Bleed Red"

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Ach, wie haben die Fans ins Kissen geweint, als Sänger Jesse Leach die Band nach dem riesigen Erfolg von „Alive Or Just Breathing” (2002) verlassen hat. Nachfolger Howard Jones trug zwar in den folgenden Jahren nicht minder zum Erfolg von Killswitch bei, trotzdem hoffte man doch auch immer, dass der verlorene Sohn zur Band zurückkehren würde. Und tatsächlich, 2012 kam die unerwartete Wende: Jones verliess überraschend die Band und sein Vorgänger war plötzlich wieder als Nachfolger am Start. Das darauf folgende Album „Disarm The Descent” geriet zum Erfolg und das Comeback zum Triumph. Keine 100 Selbstverständlichkeit: „Die Songs zu 'Disarm The Descent' waren allesamt 95 schon geschrieben und auf Howards Stimme arrangiert", erzählt uns Jesse 75 Leach am Telefon. Und: „Es war zu Beginn schon sehr schwer, meinen Platz im Team wiederzufinden.” Und so ist das neue 25 Album „Incarnate” wohl als das eigentliche Comeback-Album für Leach. „Bei 5 'Incarnate' war ich wieder aktiv am Songwriting beteiligt, es widerspiegelt,

wer wir sind. Daher passt der Albumtitel 'Incarnate' ('leibhaftig', Anm. d. Red.) wirklich perfekt.” Auch die Grammy-Nominalion zum Vorgängeralbum sorgte bei den Jungs in ihrem Arbeitsprozess nicht für zusätzlichen Druck, sondern schien sie noch weiter zu beflügeln. Das Resultat ist nicht nur ein hervorragendes neues Album: „Die Band fühlt sich heute an wie eine Familie", schwärmt Leach von der aktuellen Chemie innerhalb der Gruppe und fügt an: „Das war nicht immer so.” Doch nach schweren Depressionen und der darauf benötigten Auszeit strotzt der Reggae Fan heute nur so von Energie. „Ich freue mich bereits darauf, wieder auf Tour zu gehen. Das wird eine nicht endende Party auf der wir euch alle Spass haben sehen wollen.” Diese Einladung nehmen wir gerne an, beispielsweise beim diesjährigen Greenfield Festival. → Neues Album „Incarnate” (Roadrunner Records) erhältlich ab 11.3. → Live: 9.6. Greenfield Festival (Interlaken)

Hit The Gas

(Target)

Grosses Aufatmen ist angesagt, das Erbe von AC/DC ist gesichert. Klar, da gibt es auch noch Airbourne, aber für Worry Blast lassen wir gerne auch mal den Heimvorteil gelten: Die Romands präsentieren uns auf „Hit The Gas” zehn Hard-RockPartykracher, zu denen sich vorzüglich feierlich die Bierdose heben lässt. Selbst Alice Coopers Gitarrist Tommy Hendriksen hat es sich nicht nehmen lassen und ein SaitenFeaturing auf dem Song „Hold Up" abgeliefert. Bleibt den Jungs nur noch zu wünschen: raus aus der Schweiz und ab auf die ganz grossen Bühnen. (pat) Wer das mag, mag auch: Airbourne „Runnin Wild", AC/DC „Black Ice", Rose Tattoo „Scarred For Life"

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Industrial-Rock

Filter

Crazy Eyes

(Candlelight/Spinefarm/Caroline) Eine der wichtigsten Institutionen im IndustrialRock ist zurück. Richard Patrick ist mit komplett neuer Band im Rücken am Start und liefert mit „Crazy Eyes" den perfekten Brückenschlag zu seiner Grosstat „Short Bus" aus dem Jahr 1995. Die zwölf Songs kommen jedoch nicht altbacken daher, sondern strotzen vor Energie und klingen auf der Höhe der Zeit. Patrick versteht es einmal mehr, mechanische Härte mit wunderbaren Melodien zu kombinieren und unterstreicht damit erneut den wichtigen Stellenwert, den seine Band im Industrial-Genre auch heute noch einnimmt. (pat)

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Wenn es eine Band gibt, die in den vergangenen Jahren mit Hochs und Tiefs zu kämpfen hatte, dann Killswitch Engage. Doch mit dem neuen Album „Incarnate” arbeitet die Band aus Westfield, Massachusetts unermüdlich am eigenen Denkmal. Und das schaut mittlerweile verdammt gut aus. (pat)

Worry Blast

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Willkommen zu Hause, Jesse

Angus-Young-Jr.-Rock

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switch Engage

die harte seite

Wer das mag, mag auch: Nine Inch Nails „Hesitation Marks", Stabbing Westward „Darkest Days", Orgy „Vapor Transmission"

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Violent Femmes Totgesagte leben länger Nach 16 Jahren und einer zwischenzeitlichen Trennung veröffentlichen die Violent Femmes ein neues Album. „We Can Do Anything“ fügt sich nach der langen (Studio-)Pause nahtlos in die Diskografie des Trios ein. Auch wenn die Band diesmal vieles anders gemacht hat. von David Gadze Ungewöhnlich. Kaum ein anderes Wort beschreibt die Violent Femmes treffender. Das gilt für ihre Musik gleichermassen wie für ihr Innenleben. Zwei Auflösungen und eine „interne“ Gerichtsverhandlung hat die Gruppe bereits überlebt. Nach der Wiedervereinigung vor drei Jahren und einer langen Studio-Pause von 16 Jahren meldet sich das 1981 gegründete Trio aus Milwaukee mit der neuen Scheibe „We Can Do Anything“ zurück – vom verheissungsvollen musikalischen Lebenszeichen in Form der EP „Happy New Year“ vor knapp einem Jahr sowie einer Non-AlbumSingle im Jahr 2008 mal abgesehen. Und als wäre

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roots

-> Neues Album „We Can Do Anything“ (PIAS/Musikvertrieb) jetzt erhältlich.

7 Violent Femmes

„We Can Do Anything“

(Pias/Musikvertrieb) „We Can Do Anything“, verkünden die Violent Femmes selbstbewusst im Titel ihrer neuen Platte. Das erweist sich nicht als Drohung, sondern als Versprechen: Die bewährte Mischung aus Rock 'n' Roll, Punk, Folk und Blues ist immer noch einzigartig. Das Album klingt, als liege der Vorgänger „Freak Magnet“ nicht 16 Jahre, sondern 16 Monate zurück. Das ist kein Zufall – einige der zehn Stücke basieren auf Ideen und Songskizzen, die Sänger Gordon Gano schon vor 20 Jahren und mehr aufgenommen hat. Dennoch begnügt sich das Trio nicht einfach mit dem Aufwärmen alter Resten, sondern überrascht mit neuen Zutaten, gerade im Klangbild. Die Instrumentierung ist breiter und die Arrangements ausgeklügelter, ohne diesen typisch rotzigen Charme zu verlieren – gut zu hören in den Stücken „Issues“ und „Foothills“. Auch wenn die Spannungskurve des Albums zwischendurch ein bisschen sinkt, ist den Violent Femmes ein eindrückliches Comeback gelungen. (dave)

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Wieder einer weniger Die neue Platte spielten die Violent Femmes in verschiedenen Studios während einer US-Tour mit den Barnaked Ladies im vergangenen Sommer ein. „Nichts kommt an eine gut geölte Band heran, die gerade unterwegs ist“, erklärt Ritchie den Aufnahmeprozess. Es entstehe eine winzige Anpassung unter den Musikern, wenn man täglich miteinander spiele. Die Sinne seien aufeinander, auf die Musik und auf den allgemeinen Spirit des Musikmachens eigestellt. Kevin Hearn von den Barenaked Ladies spielte fünf der zehn neuen Songs mit der Band ein und gestaltete auch das Cover von „We Can Do Anything“. Das Personalkarrussel der Violent Femmes dreht sich indes bereits wieder: Brian Viglione hat an Silvester auf Facebook seinen Ausstieg aus der Band verkündet. Doch Gano und Ritchie machen auch ohne ihn weiter. Wie lange, wird sich zeigen müssen. Und selbst nach einer erneuten Auflösung müsste man damit rechnen, dass sie irgendwann erneut zurückkehren. Ungewöhnlich? Nein, vielmehr ganz normal, wenn es nach Brian Ritchie geht: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich eine Band gelegentlich eine Auszeit gönnt. Ungewöhnlich ist, seit 35 Jahren zu bestehen und immer noch gut zu klingen.“

Das neue Album:

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Vor Gericht gezerrt Die Violent Femmes klingen auch 35 Jahre nach ihrer Gründung vital, innovativ und spannend. Dabei schien ihr Ende 2007 besiegelt, als Brian Ritchie (Bass) Gordon Gano vor Gericht zerrte. Der Grund: Gano, der fast alle Stücke der Band allein geschrieben hat, hatte „Blister In The Sun“, ihren bis heute berühmtesten Song, für einen Werbespot der US-Fastfood-Kette Wendy's freigegeben. „Wenn man die zweifelhafte und in diesem Fall widerliche Verwendung unserer Musik sieht, muss man der Gier, dem Mangel an Sensibilität und dem schlechten Geschmack von Gordon Gano danken“, schrieb Ritchie in einem Blog. Und weiter: Gano habe vor vielen Jahren die Fähigkeit verloren, Songs zu schreiben, „wahrscheinlich aufgrund des Fehlens von Selbstachtung, wie seine Bereitschaft, unsere Songs zu prostituieren, zeigt“. Trotz der Fehde spielte die Kapelle weiter Konzerte, 2008 erschien sogar noch ein Cover von Gnarls Barlkleys „Crazy“ als Single. Ein Jahr später löste sich die Band infolge des Rechtsstreits dennoch ein zweites Mal auf – diesmal vermeintlich definitiv. Bereits 1987 hatten sich die Violent Femmes kurzzeitig getrennt, weil Ganos Freundin ihn dazu drängte, die Gruppe zu verlassen, um mit ihr eine Band zu gründen. Das Vorhaben scheiterte jedoch, so dass nur wenige Monate später bereits ein neues Album erschien. Der Grund für die erneute Wiedervereinigung der drei Musiker im Jahr 2013 war das Angebot, am Coachella-Festival aufzutreten, erzählte Gano in einem Interview mit dem US-Web-

zine „Spin“. „Das war eine grossartige Gelegenheit. Wenn wir jemals wieder zusammen spielen sollten, dann aus diesem Anlass.“ Obwohl Ur-Schlagzeuger Victor DeLorenzo nach nur wenigen Shows den Bettel wieder hinschmiss, machten Gano und Ritchie weiter und verpflichteten den ehemaligen Dresden-Dolls-Drummer Brian Viglione für den Posten an der Schiessbude. In dieser Formation nahmen die Violent Femmes auch das neue Album „We Can Do Anything“ auf.

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die Zeit stehen geblieben, zelebrieren die Violent Femmes mit der gleichen Lässigkeit wie eh und je ihre unvergleichliche Mischung aus Rock 'n' Roll, Punk, Folk, Jazz und Blues. Schnoddrig, und stets etwas schief. „Wenn wir zusammenkommen und uns den Violent Femmes widmen, entsteht zwischen uns diese unmittelbare Energie. So war es ganz am Anfang und das ist immer noch so“, erzählt Sänger und Gitarrist Gordon Gano in der Plattenbio.

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DES MONATS

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Der Berg brüllt!

Full Metal Mountain Headbangen unter der Höhensonne: Während der letzten März-Woche treten die Stiefel von knapp 3'000 Heavy-Metal-Fans den Schnee im grössten Skigebiet von Kärnten platt. Denn beim Full Metal Mountain Festival geben sich internationale Topacts sowie einige ziemlich, ehm, coole Überraschungen die Ehre im Schnee. (rec)

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ie wälzen sich im Schlamm des Hochsommerregens. Stechen mit Bierdose in der Badehose per Kreuzfahrtschiff in See. Und jetzt stürmen sie auch noch in Jeansjacke und Lederweste die schneebedeckten Gipfel im österreichischen Kärnten: Metalheads sind überaus anpassungsfähig, wenn es darum geht, zur Musik ihrer Lieblingsbands Party zu machen. Beim Full Metal Mountain Festival können sie das vom 28.3. bis 3.4. für eine volle Woche lang, vor malerischer Kulisse treten an drei verschiedenen Locations zwischen Berg und Tal einige der ganz grossen Namen der Szene auf. Hier drei davon (und ein Alleinunterhalter, der Heimorgel spielt). Besser lässt sich der Winter eigentlich nicht ausklingen, äh, -rocken. â Full Metal Moutain u.a. mit Monster Magnet, In Extremo, Avantasia, Dog Eat Dog uvm., 28.3. - 3.4., weitere Infos auf full-metal-mountain.com.

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Eskimo Callboy

Ein Metal-Festival bei Minustemperaturen veranstalten und dabei NICHT eine Band namens Eskimo Callboy verpflichten? Lachhaft. Und so steht die in der Vergangenheit oft kontrovers diskutierte Metalcore-Combo aus dem deutschen Ruhrgebiet selbstverständlich beim FMM auf der Bühne, Songs ihres neuen Albums „Crystal” inklusive.

Monster Magnet

Als Monster-MagnetFrontmann Dave Wyndorf vor einigen Jahren beim Greenfield Festival auftrat, trug er trotz Brathähnchen-Temperaturen einen scheusslich dicken Strickpulli. Was er sich da wohl erst im eisigen Kärnten überwerfen wird, einen aufgeschlitzten Tauntaun? Auch egal, solange uns der Space Lord Motherfucker mit seiner Power-MetalGruppe wegpustet.

Mambo Kurt?!

Das, äh, okay. Mambo Kurt und seine Heimorgel bringen vielleicht nicht die Felswände der Hölle zum Erzittern. Doch die trashigen Coverversionen von Metallica und Nirvana eignen sich hervorragend dazu, verkaterten Festivalgängern am frühen Mittag das erste Grinsen ins Gesicht zu biegen. Und so tingelt Mambo Kurt während dem FMM täglich durch diverse Locations.

Russkaja

Menschen mit gutem Geschmack für öffentlichrechtliches Fernsehen aus Österreich kennen Russkaja möglicherweise als die Hausband der Late Night Show „Willkommen Österreich”. Die TurbopolkaRasselbande ist aber auch gern gesehener Gast an so unterschiedlichen Festivals wie dem Wacken Open Air oder dem Chiemsee Reggae.

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RED HOT CHILI PEPPERS VOLBEAT THE PRODIGY NIGHTWISH THE OFFSPRING BILLY TALENT DROPKICK MURPHYS

BRING ME THE HORIZON AMON AMARTH BULLET FOR MY VALENTINE NOFX THE HIVES KILLSWITCH ENGAGE TRIVIUM PENNYWISE ENTER SHIKARI EISBRECHER SKINDRED

ESKIMO CALLBOY ARCHITECTS AUGUST BURNS RED WE CAME AS ROMANS GOOD RIDDANCE ZEBRAHEAD JENNIFER ROSTOCK THE AMITY AFFLICTION DEEZ NUTS ATTILA CANCER BATS BREAKDOWN OF SANITY VALE TUDO SCHMUTZKI CHELSEA DEADBEAT COMBO NEU! DRITTE BÜHNE: MÖNCH STAGE PARADISE LOST SALTATIO MORTIS CORVUS CORAX MONO INC. THE BEAUTY OF GEMINA FEUERSCHWANZ TANZWUT LACRIMAS PROFUNDERE NEW YEARS DAY

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TrickyUK presents «Skilled Mechanics» Only Swiss Show Finefood Records Night with Benjamin FehrDE Other LivesUS Saul WilliamsUS RefusedSE Only Swiss Show A Place To Bury StrangersUS The Sisters of MercyUK FureurCH ViruuungaCH Duplex - Electronic Weekend Duplex - Electronic Weekend Stuck in the SoundFR AbuCH MotorpsychoNO Puts MarieCH Only Swiss Show The Dandy WarholsUS ShellacUS

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GIGS DES MONATS

Easter Island Tiki Weekend 4 Tage, 4 Gelage!

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Hoch die Tassen, äh, Tiki-Mugs: In der Mata Hari Bar trägt der Osterhase Hawaiihemd und Baströckchen. Da lohnt es sich am verlängerten Wochenende ganz besonders, „Die 10. Gebote” in der Glotze auszuschalten und an die Zürcher Langstrasse zu hoppeln. (rec)

RCKSTR MAG. # 132 | MÄRZ 2016

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Wahrscheinlich würde das kleine Eiland im Südpazifik mit seinen eindrücklichen Steinskulpturen heute Ohshitwassinddasfürriesenschädelinsel heissen, hätten es damals holländische Seefahrer nicht just an Ostern entdeckt. Die Moai genannten Felskolosse haben schon für so manchen Tiki-Trinkbecher Modell gestanden und da passt es wie das Schoko-Ei ins Körbchen, dass everbody's favorite TikiBar in Zürich zum ereignisreichen Oster-Weekender einlädt. Sollte man dafür das feiertägliche Rollbratenessen im Kreise der Familie schwänzen? Aberschosicher! Hier das Programm in der Tagesübersicht: Gründonnerstag, 24.3., ab 22 Uhr Gründonnerstag? Graudonnerstag! DJ Grau eröffnet das Easter Island Tiki Weekend mit seiner exquisiten Songauswahl aus 100 Jahren Punk, Beat, Rock'n'Roll und Wave. Und die sorgt garantiert dafür, dass sich alle im Raum so nass tanzen, als wären sie von einem Täufer in den Fluss getaucht worden. Hallelujah, these people have seen the light! And it's coming from a disco ball! Karfreitag, 25.3., ab 19 Uhr Wie jetzt, Sie glauben ernsthaft, nach einer DJ-Grau-Party bereits am nächsten Tag schon wieder fit für eine weitere Feier zu sein? Also entweder Sie haben Lance Armstrongs Medizinschrank bei einem Flohmi erstanden, oder Sie wissen nicht, was auf einer DJ-Grau-Party so abgeht. Deshalb ist am Karfreitag die Mata Hari zwar geöffnet, doch kann man sich bei entspanntem Barbetrieb vom Vorabend erholen. Ostersamstag, 26.3., ab 20 Uhr Den Südseesamstag Deluxe eröffnen Baratiki. Das eigentlich als Baratore bekannte Live-Duo klemmt sich aus speziellem Anlass zusätzlich eine Ukulele unter den Arm und zupft bekannte Songs zum Mitsingen. Danach übernimmt La Belle Affaire (Bild) aus Kanada für eine Burlesque- und Hula-Performance die Bühne, bevor das DJ-Team Lance Vegas und Faxe mit Surf und Garage Rock den Teppich zum Beben bringen. Ostersonntag, 27.3., ab 15 Uhr Mittlerweile dürften schon so einige Cocktails den Weg vom Bartresen in den Hals gefunden haben, deshalb wird es spätestens am Sonntag Zeit für ein kleines Katerfrühstück. Dieses will aber erst noch entdeckt werden, nämlich bei der Easter Island Tiki Egg Hunt. Zirka zehn im TikiStil bemalte Ostereier sind in der Bar aufzufinden, für jedes erstöberte Exemplar gibt es...wieder einen Cocktail!? Aber immerhin alkoholfrei. Zudem steigt der Easter Island Tiki Market mit Verkaufsständen â von unter anderem Dardy Candy Cat Vintage Easter Island Clothing, Narkotiki Handcarved Goods und Tiki Weekend vom Bugs'n'Spices (Käfer-Snacks! Yummy!?). 24. - 27.3., Mata Hari (Zürich), weitere Infos auf matahari.ch

Ostermontag, 28.3., ab irgendwann Daheim ausschlafen. Aber zünftig.

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Dieser Abend steht ganz im Zeichen des Country und Line-Dance. Die bekannte bテシndner CountryDeejane Annalies Patzen alias DJ Rテカteli wird mit CountryRhythmen zum Tanzen einheizen.

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12.3. Treppenhaus (Rohrschach)

GIGS

Sex Jams

DES MONATS

rckstr.ch

Dank Bands wie Wanda und Bilderbuch ist Wien mittlerweile wieder ein ziemlich fetter roter Punkt im Musik-Atlas. Und auch wenn sich Sex Jams in ihren Songs für Englisch und nicht die Sprache ihrer Heimat entscheiden, so treiben sie die Lieder doch mit derselben ungestümen Energie voran, wegen der Michael Marco Wanda regelmässig in der braunen Lederjacke auf der Bühne kollabiert. Mit mehr Noise Rock als Indie Pop im Tank navigiert das Quintett an musikalischen Einflüssen wie Sonic Youth oder Hole entlang und präsentiert sich auf dem aktuellen Album „Catch!” vermehrt auch von der melodiösen Seite. Geheimtipp, der abgeht wie Schnitzel. Deshalb: auschecken! (rec)

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Battles

Dumm gelaufen: Nach dem Release des ersten Albums „Mirrored” teilte Sänger und Gitarrist Tyondai Braxton den Battles mit, dass er nicht mit auf Tour wolle und verliess die Band. Der zweite Longplayer „Gloss Drop” entstand mit einer Reihe von Gastsängern, darunter Gary Numan und Kazu Makino of Blonde Redhead fame. Mit ihrem aktuellen Full-LengthRelease „La Di Da Di” beweisen die Battles aber nun, dass sie überhaupt keinen Gesang brauchen, um die Hörerschaft mitzureissen. Der virtuos gespielte Math-Rock verliert trotz seiner Experimentierfreudigkeit nie an Groove und gerät damit nicht nur zur blossen Kopfsache, sondern bringt auch den Körper zum Mitwippen. (rec)

17.3. Zukunft (Zürich)

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The KVB

Ein Konzert von The KVB ist durchaus eine praktische Angelegenheit, braucht man doch nicht lange darüber nachzudenken, was man anziehen soll: Schwarz! Doch auch abgesehen von Kleiderschrankfaulheit gibt es gute Argumente für die Gigs des Dark-Wave-Duos. Beispielsweise deren neues Album „Of Desire”, das Nicolas Wood und Kat Day auf persönliche Einladung von Geoff Barrow (Portishead, Beak>) in dessen Studio einspielten und jetzt auf den Bühnen präsentieren. Und während zur Vorabsingle „In Deep” auf den Tanzflächen von Partys wie der More Than Mode geschwoft wird, performen die zwei englischen Wahlberliner ihr volles Programm an Post-Punk- und Wave-Grandezza live in der Zukunft. (rec)

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Weitere Gigs, die Sie nicht verpassen sollten:

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Asher Roth 26.3. Kaserne (Basel) 1.4. Treppenhaus (Rorschach), 2.4. Bad Bonn (Düdingen)

The Holydrug Couple

Wie die Landung auf einem in LSD getränkten Wattebausch fühlt es sich an, wenn einem die Musik von The Holydrug Couple gaaaanz laaaangsaaaam umnebelt. Die beiden Jugendfreunde Manuel Parra und Ives Sepúlveda aus Chile spannten 2008 zusammen und brühen seither an ihrem Soundelixier aus Psychedelic Rock, Dream Pop und Easy Listening. Noch einen Tick elektronischer als die beiden Vorgänger „Ave” (2011) und „Noctuary” (2013) kommt das aktuelle Album „Moonlust” daher, mit dem die beiden Südamerikaner jetzt auf Tour sind. Fans von MGMT, Tame Impala, Unknown Mortal Orchestra und Air sollten sich auf alle Fälle einen grossen Löffel davon einwerfen. (rec)

Baroness 11.3. Mascotte (Zürich)

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Pablo Nouvelle 18.3. Bad Bonn (Düdingen) 19.3. Schüür (Luzern) 25.3. Kaserne (Basel)

Black Mountain 6.4. Bogen F (Zürich)

The Rambling Wheels 11.3. Nordportal (Baden)

Boy 21.3. Volkshaus (Zürich)

Sasquatch 12.3. Sedel (Luzern)

DIIV 2.4. Mascotte (Zürich)

Savages 15.3. Dynamo (Zürich) Say Yes Dog 17.3. Salzhaus (Winterthur) 19.3. KiFF (Aarau)

The Internet 21.3. Papiersaal (Zürich) Macklemore & Ryan Lewis 21.3. Hallenstadion (Zürich) Me And My Drummer 13.3. Eldorado (Zürich) Moneyboy 24.3. Kugl (St. Gallen) Monster Magnet 22.3. Salzhaus (Winterthur)

Scott Matthew 15.3. Bad Bonn (Düdingen) Scout Niblett 4.4. Bogen F (Zürich) 5.4. Le Romandie (Lausanne) The Sisters of Mercy 23.3. Kaufleuten (Zürich) 24.3. Fri-Son (Fribourg) Sivert Høyem 19.3. Plaza (Zürich)

The Monsters 13.3. Sedel (Luzern) 26.3. Kaschemme (Basel)

Steaming Satallites 17.3. KiFF (Aarau) 18.3. Triebwerk (Arbon)

K.I.Z. 27.3. Reitschule (Bern)

Turbostaat 25.3. Dynamo (Zürich)

Pere Ubu 2.4. La Gravière (Genf) 3.4. Sedel (Luzern)

12.3. Stall 6 (Zürich) 100 95 75

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Get Well Soon

Mit seinem kürzlich erschienen vierten Album „Love" stimmt Konstantin Gropper alias Get Well Soon eine erstaunlich sanfte und poppige Note an. Keine Sorge, der orchestrale Chanson-Pop blieb natürlich erhalten, auch wenn der „Weltuntergangspopper", wie der Musikexpress ihn gerne betitelte, seine Stimme ein bisschen zurückgenommen hat. Live wird Gropper natürlich auch auf der „Love”-Tour von verschiedenen Musikern aus seinem Verwandten- und Bekanntenkreis unterstützt, die seine musikalische Vision eindrücklich zu Ton bringen. Hach, wir schmelzen jetzt schon dahin. (vlct)

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DES MONATS

64 RCKSTR MAG. # 132 | MÄRZ 2016

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ähen: Am Rasenm im e b Irland, i-Kostüm n Feiertage von h s o Y en m e te om Heilig ng in ein v kanntes o e g r b t a l s t s h m e o r r d lie Joe A höchsten und w al wiede d der To il ir m B w h ls ic h a s c r , li üne e ist hen er der eigent ag ist gr a Ausred blatthalm zwisc Day, ein n. Doch im e 's r z k p in ic e Dieser T r v t o in a e r e le einen s -P ist St. P einem K gen für t, weil e Übersee r n d n u n ie e ll e u e f ig t 17. März d e s in n g a ige Hilfe en Welt nd und e in der H halb ein s Nordirla ick auf der ganz inem Guinness e d r ie tr it e tan. H steiner Sankt Pa zu besaufen. M nicht ge Michael Rech e d n g u n r se la b u h h G c von Melanie ber noc ordentli n ist es a rick's Day. e n h ä Z den t. Pat bloody S y d o lo b

4 Dinge,

4 Dinge, die man am

die man am St. Patrick's Day unbedingt tun sollte

St. Patrick's Day gefälligst lassen sollte

-> Den Koffer packen und ab ins Croke Park Stadion von Dublin. Dort steigen nämlich am 17. März jeweils die Meisterschaftsfinalspiele im Hurling und Gaelic Football.

-> Grosse grüne Hüte tragen. Entgegen tragisch populärer Meinung sehen diese nämlich auch am irischen Feiertag bescheuert aus und lassen sich durch nichts schön saufen.

-> Keinen Koffer zur Hand? Auch okay. Ein (zwei, drei, fünf, achtundvierzig) Bier mit guten Freunden sorgt/sorgen für einen stimmigen St. Paddy's, ganz egal wo. Vorausgesetzt man...

-> Selbst wenn Sie alle Teile von „The Boondock Saints” zwölfmal gesehen haben: Versuchen Sie sich nicht an einem irischen Akzent. Schon gar nicht bei der Getränkebestellung.

-> hört Traditional Irish Folk. Die Auswahl von Liedern, die das harte Leben der Iren in der Heimat oder fernab davon besingen, ist riesig und lässt an der Bar ständig einen nachbestellen.

-> Stammbaum-Wurzelbehandlungen à la „Übrigens, die Schwester eines Uronkels meines Cousins kommt aus Limerick!” beeindruckt keinen Iren und stempeln Sie als „Plastic Paddy” ab.

-> Den Koffer packen und ab nach New York City. Dort steigt eine der grossartigsten St. Patrick's Day Paraden der Welt, die jährlich bis zu zwei Millionen Zuschauer anzieht.

-> In die weltberühmte Temple Bar von Dublin pilgern. Echte Iren meiden den Laden wie Mädchenentführer einen Telefonanruf von Liam Neeson. Erst recht am SPD.

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6 Gründe, Irland zu feiern

Na Na gut, gut, dann dann hat hat selbst selbst die die intensivste intensivste Ahnenforschung Ahnenforschung keine keine irischen irischen Vorfahren Vorfahren in in Ihrem Ihrem Stammbaum Stammbaum ausmachen ausmachen können. können. Trotzdem Trotzdem gibt gibt es es auch für Nicht-Iren am St. Patrick's Day gute Gründe, das Glas zu auch für Nicht-Iren am St. Patrick's Day gute Gründe, das Glas zu heben. heben. Also: Also: danke danke Irland Irland für... für...

...Schokoladenmilch ...Schokoladenmilch Guinness und Bulmer zum Trotz: Die Iren hecken auch Getränke aus, die einem nicht unter den Tresen hauen. Namentlich Sir Hans Sloane, dem die Erfindung der Schokoladenmilch nachgesagt wird. Das Rezept soll der irische Physiker auf einer Reise durch Jamaika in den 1760er Jahren ausgebrütet und dann zurück nach Europa gebracht haben.

7 Songs,

die auf jede Saint-Patrick'sPlaylist gehören

Grundsätzlich kann man mit The Pogues in Dauerschleife nix falsch machen, sofern es auch diese Lieder mit in die Auswahl schaffen.

...„Father ...„Father Ted” Ted”

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In einer Welt der drölften „Big Bang Theory”Fernsehwiederholung tut es gut wie ein nasser Schwamm auf heisser Stirn, dass es da draussen auch noch die richtig guten Sitcoms zu entdecken gibt: Die britisch-irische Co-Produktion „Father Ted” lief nur drei Staffeln lang, doch geniessen die absurden Storys über eine Priester-WG in der irischen Insel-Pampa bis heute Kultstatus.

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„N17” „N17”

Saw Doctors

„The „The Irish Irish Rover” Rover” The Pogues & The Dubliners

„The „The Auld Auld Triangle” Triangle” „Molly „Molly Malone” Malone”

...Conor ...Conor McGregor McGregor

...Tättowiermaschine ...Tättowiermaschine

Apropos Conor McGregor und dessen Bilderbuchbrust: Einer seiner Landsmänner dachte sich 1891 die neuzeitliche Tättowiermaschine aus. Nachdem zuvor Thomas Edison den elektrischen Stift auf den Markt brachte, entwickelte der irische Auswanderer Samuel O'Reilly die Konstruktion mit einem Tintenreservoir weiter.

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...die ...die Sets Sets von von „Game „Game of of Thrones” Thrones”

95 Ohne die spektakulären Landschaften in Nordirland hätte man möglicherweise die 75 ersten Staffeln von „Game of Thrones” vor Pappkulissen auf einem Parkplatz von Hollywood drehen müssen. So aber haben sie Locations wie King's Road, Storm's End 25 und Pyke ein düster-majestätisches Antlitz verliehen und können mittlerweile auch auf 5 speziellen Touren besichtigt werden.

Traditional

„Seven „Seven Drunken Drunken Nights” Nights” The Dubliners

„Raglan „Raglan Road” Road” ...Olivia ...Olivia Wilde Wilde Als irisch-amerikanische Doppelbürgerin lehnt Olivia Wilde (eigentlich Olivia Cockburn, hihi, „Cockburn”) ihren Künstlernamen an den Dichter Oscar Wilde an und ging in der Dubliner Gaiety School of Acting zur Schauspielschule. Wilde ist aktuell in der HBO-Serie „Vinyl” zu sehen, man kann sich aber auch in „Tron: Legacy”, „Rush” oder „Her” in sie verlieben.

Traditional

„Whiskey „Whiskey In In The The Jar” Jar” Thin Lizzy

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Der amtierende UFC Featherweight Champion Conor McGregor sorgt nicht nur bei Frauen für weiche Knie, seine männlichen Gegner fegt der MixedMartial-Artist aus Dublin gleich reihenweise von den Beinen, zuletzt den Brasilianer José Aldo in gerade mal 13 Sekunden. Und mit seinem Verbalgeprotze weiss „The Notorious” auch ausserhalb vom Ring zu unterhalten.

RCKSTR MAG. # 132 |MÄRZ 2016

Traditional

1 Ort,

an dem es sich auch in der Schweiz bestens feiern lässt

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Dublin, Boston, New York City: schön und gut und ziemlich weit weg. Ein besonders lauschiges Plätzchen abseits der üblichen Heimweh-Pubs gibt es in Zürich für den SPD in der Poli Bar an der Gertrudstrasse 50. Irish Coffee und Jameson Special werden zu glücksbringenden Preisen serviert und die Musik stimmt auch. Hingehen, anstossen, rauskriechen!

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11.3. Härterei (Zürich)

Abflug Berlin mit Format B

So ein Flug nach Berlin ist doch ziemlich überschätzt. Auf Kurzstrecken gibt es meist nicht mehr als ein Glas Wasser mit Lutschdrops, der vordere Sitz wird garantiert zurückgestellt und schon mal versucht, dem Piloten im Cockpit auf den Schoss zu sitzen und mit seiner Mütze zu spielen? No fun! Deshalb: Lieber an die Abflug Berlin in der Härterei. Diese präsentiert beim Formatik Label Showcase die very besten Acts des Berliner Tech-Funk-Hauses. Dieses wird vertreten durch die Labelbosse Format B (Bild) und Raumakustik, ausserdem an den Decks sind unter anderem Jannicke Reberg und Flavio. (rec)

18.3. Stall 6 (Zürich)

Tarhib mit Dream Koala

Was für das Karma statt den Kater tun: Bei der Tarhib wird der gesamte Gewinn des Abends an die Flüchtlingshilfsorganisation Migration Aid gespendet. Aber keine Bange, das Programm besteht nicht aus einem

Trommelkreis und Diavortrag. Headliner ist Dream Koala (Bild) aus Frankreich. Der feinstimmige Electro-Soul-Produzent mit brasilianischen Wurzeln tingelt aktuell auch mit dem Chillwave-Schöngeist Teen Daze durch Europa, im Stall 6 wird er jedoch unter anderem von Us & Sparkles und den DJs Luke Redford & Nico Sonne unterstützt. Gute Party trifft guten Zweck? Guter Grund, hinzugehen. (rec)

25.3. Kugl (St. Gallen)

Fix & Fertig mit Oliver Koletzki vs. Yetti Meissner

Als Veranstalter der BÜSI-Party wurmt uns dieses Pressefoto von Oliver Koletzki und Yetti Meissner (Bild) natürlich schon ein bisschen. Bisher dachten wir, das Monopol auf Schnurrbarthaare im Nachtleben zu haben. Aber so reichen wir den beiden doch lieber den Ölzweig – oder eher Katzengrashalm? – des Friedens und empfehlen deren Back-to-Back-Set im Rahmen des Kugl'schen Osterhase-Fest. Dass die beiden Berliner Techno-Spezis ein hervorragendes Team abgeben, haben sie bereits an Veranstaltungen wie dem Fusion Festival bewiesen. Am zweiten Osterhase-Fest-Tag ist übrigens Droplex um den Sound besorgt. Auch sehr zu empfehlen. (rec)

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19.3. Sud (Basel)

Weitere Partys, die Sie bereuen werden, wenn Sie sie nicht gefeiert haben:

Die Braumeister mit Phon.o

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Wenn die Braumeister im Sud ihre Party anrühren, wird die Kelle stets nur vom qualifiziertesten Fachpersonal für elektronische Musik geführt. Diesmal für den Hexenkessel zuständig: Phon.o (Bild) aus Berlin. Der DJ und Produzent war bereits schon bei Shitkatapult unter Vertrag, hat Remixes für Modeselektor, Boys Noize und (hust) Juli (hust) erstellt sowie seine neuste EP „Velvet Rag” bei Ellen Alliens Label Bpitch Control veröffentlicht. IDM und Dirty Techno sind Phon.os bevorzugte Einheizmittel, unterstützt wird er bei seinem Basler Gig unter anderem von Kellerkind, Anthik und Raumakustik. Haut also rein wie ein Humpen auf den Zeh, nur in angenehm. (rec)

11.3. Hinterhof Bar (Basel) Smallville Records Night mit Smallpeople, Gerd Janson u.a.

11.3. Rotliechtli (Davos) Booty Shake mit Joel LaRocka

12.3. Flösserplatz (Aarau) Give Them Sugar mit Boy Next Door, Kollektiv Klanggut, Andlee u.a. 12.3. Bolgenschanze (Davos) RCKSTR-Block on Tour mit LaRocka, Bürgermeister, Hellchild u.a. 19.3. Kugl (St. Gallen) Illusion Room mit Lützenkirchen, Lars Lindenberg u.a.

6-Jahres Party mit Daniel Avery

It's aliiiiiiive! Nachdem es lange danach ausgesehen hat, als wäre der sechste Geburtstag auch der letzte für die Hinterhof Bar, wird der Laden nun doch noch für zumin100 dest fünf weitere Jahre Basel auf die Karte der interna95 tionalen Clubkultur setzen. Die „Jetzt doch keine Beerdigung”-Party wird deshalb umso entzückter 75 gefeiert und das volle vier Nächte lang. Unter anderem stehen im Line-up: ein Konzert von Drum-Virtuose Jojo Mayer und seiner Band Nerve, DJ-Sets von Oskar Offermann, Extrawelt, Kink, DVS1, Spencer Parker, Acid 25 Pauli, Adam Port sowie Nik Falkenberg. Und besonders empfehlenswert für Detroit- und Minimal-Gutfinder: 5 Daniel Avery (Bild) in der Nacht von Samstag auf Sonntag. 0(rec)

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MADBALL US UVM. REBELLION TOUR 7

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GRAHAM CANDY NZ YES I‘M VERY TIRED NOW CH

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19.3. KiFF (Aarau) Honey Badger Label Night mit Four Hands, Jestics u.a.

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19.3. Hive (Zürich) Aera Nacht der Blumen mit Bang Goes, Gogo, Sabaka u.a.

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JAKOB NZ

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CANNIBAL CORPSE US

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19.3. Bonsoir (Bern) Bonsoir Birthday Bash mit Round Table Knights, Trinidad, Amos u.a. 19.3. Riders Palace (Laax) Booka Shade mit Booka Shade, Chris Sonaxx

24. - 27.3. Hinterhof Bar (Basel)

FOLLOW THE WHITE RABBIT

24.3. Stall 6 (Zürich) Kunt mit Evalyn Eatdit, VivvyAnne ForeverMore u.a. 26.3. Härterei (Zürich) 7 Jahre Härterei mit Gordan Starr, Inmind & Panda, MSBK u.a. 31.1. Helsinki Klub (Zürich) Pyrit & Bit-Tuner mit Pyrit, Bit-Tuner 1.4. Volkshaus (Basel) Klangkarussell mit Klangkarussell, Fred Licci 2.4. Restaurant Hirscheneck (Basel) DJ SNTS mit DJ SNTS, Melania u.a.

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outro Disko-Thek 5.2. Gonzo (Zürich)

Covergirl Jessy feat. Jessy auf dem Cover!

UNSER

Noch fünf weitere davon und die DJs erfüllen vielleicht diesen „Atemlos”-Songwunsch.

MONAT

Freudenschrei? Wir wollen es doch hoffen. War schliesslich eine gelungene Premiere der brandneuen Disko-Thek.

Wir sind uns ziemlich sicher, dass es sich hier um die zwei überbelichteten Hauptdarstellerinnen aus „Broad City” handelt.

rckstr.ch

Selbst um 3 Uhr früh noch ready for the closeup: Laurin Krausz mit Freischreiberin Roughy.

68 RCKSTR MAG. # 132 | MÄRZ 2016

Gast-PromoGirls Des Monats

„Komm, tanz mit uns. Wir alle tanzen hier unten! Muaharharharhar!” Es war so much fun, am Ende pinkelten wir alle Konfetti.

BÜSI

13.2. Heile Welt (Zürich)

Unser Herzchen klopft immer noch ein wenig schneller, wenn wir an unser Interview-Date mit Hinds für die letzte RCKSTR-Ausgabe denken. Aktuell sind Amber, Ade, Ana und Carlotta auf grosser US-Tour, bevor es dann im Sommer für die Lo-FiRockerinnen zurück nach Europa und die Festivalbühnen geht (beispielsweise am c/o pop in Köln).

Themen im Nächsten Heft

Das Shoe Game ist strong unter unseren Partygästen.

Hach, die Beleuchtung im Club Heile Welt: Als hätte ein Einhorn ganz fest niesen müssen.

xoxo Hinds

RCKSTR #133 erscheint am 1. April 2016!

Geburtstagskind Jessy mit Feier-Crew, aufgenommen von unserer Foti-Drohne (oder wir haben die Kamera kurz in die Luft geschmissen, waren schon bitz bezwitschert).

Im Redaktionsbadezimmer legen wir neue Handtücher raus, denn ab März übernimmt die neue Chefredaktrinzessin Katinka Templeton den Goldenen Regentschaftsapfel. Neue Rubriken, neue Kolumnen und ein leichter Anstieg von jössigen Katzenbildern sind zu erwarten. Freu! Anfangs Mai reitet zum zweiten Mal die Fantasy Basel auf Rössern und Drachen herbei. In unserer grossen Vorschau gibt's alles zur ultimativen Swiss Comic Con. Passend dazu: die hinreissendsten Cosplayerinnen des Landes abgebildet in einer schmucken Fotostrecke.

Auch Geburtstag wurde gefeiert. Und zwar mit EPIC PIRATE SHIP CAKE! Partyfotos machen von Menschen, die Partyfotos machen. AKA „Usganception”.

ächste Dates:

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RCKSTR

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Gute Faustregel für eine gelungene Partynacht: Immer der Person nach, welche die goldene Jacke trägt.

RCKSTR-Zoé in ihrer Verkleidung als Kuato (das ist ein „Total Recall”-Gag, imfall).

Adam Green hat einen sehr, sehr seltsamen Film („Aladdin”) gedreht. Und auf Tour ist er auch wieder. Grund genug, ihn zum Schwatz zu bitten. Ebenfalls ein Auge werfen wir wohl auf neue Kinostreifen wie „Triple Nine”, „Gods of Egypt” und „The Huntsman Winter's War”.

Mehr RCKSTR gibts bis dahin auf unserer Website und im RCKSTR-Newsletter.

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EDITORIAL

INHALT

Das Festival m4music ist Dreh- und Angelpunkt der Popmusikförderung des Migros-Kulturprozent. Wir zeichnen Indie-Labels aus, vergeben zum fünften Mal den Award für den Best Swiss Video Clip und prämieren gemeinsam mit der Fondation SUISA die besten Songs des Talentwettbewerbs Demotape Clinic. Zudem halten wichtige Organisationen der Schweizer Musiklandschaft seit Jahren ihre Vereinsversammlungen am m4music ab. Networking-Formate wie der Business-Mixer begünstigen den Austausch innerhalb der Musikszene weiter – über den Röstigraben und die Landesgrenzen hinaus. Die 19. Ausgabe des m4music auf Förderung und Vernetzung zu reduzieren, wird aber weder dem Festival noch der Schweizer Musikszene gerecht. Denn wir freuen uns ja nicht nur auf Preisverleihungen und hitzige Diskussionen an der Conference – dieses Jahr neben vielen anderen mit dem SRG-Generaldirektor Roger de Weck oder dem Montreux-Jazz-Festival-Chef Mathieu Jaton –, sondern vor allem auch auf die zahlreichen Konzerte von angesagten, aufstrebenden Bands aus dem In- und Ausland. So stellen die Genfer Kadebostany ihr neues Programm vor, der Zürcher Faber gilt als grosse Schweizer Pop-Export-Hoffnung und die Sängerin IOKOI ist mit ihrem entrückten Experimental-Pop mein ganz persönlicher Geheimtipp. Von den ausländischen Bands stehen auf meiner Liste ganz oben: der heiss gehandelte deutsche Sänger L’aupaire, der britische Senkrechtstarter Rat Boy, der Elektrotüftler Jaakko Eino Kalevi aus dem m4music-Gastland Finnland sowie das Soloprojekt des Gaslight-Anthem-Sängers Brian Fallon. Ganz besonders freue ich mich aber auf die vielen Entdeckungen, die das dichte m4music-Programm bietet. Auf die zahlreichen Begegnungen mit Musikschaffenden aus der ganzen Schweiz und dem Ausland. Und schliesslich auf die vielen Musikfans, die mit ihrer Begeisterung das Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

3 ERÖFFNUNG LAUSANNE

Philipp Schnyder von Wartensee Festivalleiter m4music

4 MUSIC FESTIVAL FREITAG 6 MUSIC FESTIVAL SAMSTAG 9 DEMOTAPE CLINIC 10 CONFERENCE FREITAG 12 CONFERENCE SAMSTAG

16 OVERVIEW INFOS FÜR PROFESSIONALS Ob exklusive Showcases im Radiostudio von Couleur 3 oder Networking-Apéros: Mit dem personalisierten Professional-Pass haben Vertreterinnen und Vertreter der Musikbranche Zugang zu den Branchenanlässen am m4music. Auf der m4music-Website gibt’s eine separate Seite, auf der alle exklusiven Anlässe aufgeführt sind. Zudem erhalten die Professionals ein WebLogin für die Datenbank, in der alle am m4music anwesenden Professionals inklusive Kontaktdaten aufgelistet sind, sowie einen «Swiss Music Guide». Der Professional-Pass ist auch für einzelne Festivaltage erhältlich. M4MUSIC.CH/DE/PROFESSIONALS

Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros, das in ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gründet. Es verpflichtet sich dem Anspruch, der Bevölkerung einen breiten Zugang zu Kultur und Bildung zu verschaffen, ihr die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft zu ermöglichen und die Menschen zu befähigen, an den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen zu partizipieren. Tragende Säulen sind die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. www.migros-kulturprozent.ch

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3 3 Eröffnung Lausanne

15 BEST SWISS VIDEO CLIP PARTNER


DONNERSTAG, 14.04.16 LAUSANNE M4MUSIC LIVE SHOWCASES AT STUDIO 15, RTS, AVENUE DU TEMPLE 40, 1010 LAUSANNE 18.30 TÜRÖFFNUNG 19.00 – 21.30 JESPER MUNK, FLEXFAB, VERENA VON HORSTEN LIVE ON COULEUR 3 & SRF VIRUS

FlexFab

Eröffnung Lausanne

3 3

Jesper Munk

Exklusive Showcases stehen auf dem Programm, wenn m4music und Couleur 3 zum musikalischen Auftakt in die Radiostudios einladen – und gleich die ganze PopBandbreite abstecken. Da gibt’s etwa die Tracks von FlexFab zu hören: Der Gewinner der Demotape Clinic 2015 ist einer der frischen Beat-Produzenten des Landes, der in seinen Sets eine basslastige Electronica erfindet, die zwischen zeitlupenhaftem Instrumental-Hip-Hop und hibbeligem Trap vermittelt. Privater wird’s bei Verena von Horsten: Die Zürcherin verarbeitete den Suizid ihres Bruders auf ihrem schonungslos offenen Album «Alien Angel Super Death» zu einer tiefschürfenden Electro-Rock-Ode an das Leben. Live singt von Horsten diese so dichten wie energetischen Songs mit einer prominent besetzten Band.

Verena von Horsten

Schliesslich gibt’s einen einstigen Strassenmusiker zu entdecken, der immer wieder als Blues-Wunderkind bezeichnet wurde und in seiner Heimat nun die grossen Konzerthallen füllt: Jesper Munk heisst der sehr junge Mann mit der wohl aufregendsten Stimme Deutschlands, die so klingt, als hätte der Münchner seine Jugend in Whiskey-Kneipen verbracht. Dabei ist Munk nur eines: Ein Vollblutmusiker, der für sein Majorlabel-Debüt «Claim» zu Blues-Innovatoren wie Jon Spencer gereist ist. Entstanden ist ein Album, auf dem Munks Blues-Rock mal wild, mal zärtlich klingt. Kurz, eine Offenbarung. Der Abend wird von Couleur 3 und SRF Virus in die verschiedenen Schweizer Sprachregionen live übertragen.

CONFERENCE LE ROMANDIE, PLACE DE L’EUROPE 1A, 1003 LAUSANNE EINTRITT FREI, BESCHRÄNKTE PLATZZAHL, ANMELDUNG OBLIGATORISCH BIS 08.04.16 AN: RESERVATION@M4MUSIC.CH SPOTIFY: TIPPS UND TRICKS FÜR ARTISTS 14.00 –15.30 E/F

PANEL «KONZERTE VERANSTALTEN IN DER SCHWEIZ: AUSSER SPESEN NICHTS GEWESEN?» 16.00 –17.30 F

Zwischen 30 Millionen Songs können sich die Nutzer des Streamingdienstes Spotify entscheiden. Doch wie findet die Musik schliesslich zum User? Spotifys Ulf Zick gibt Artists und Managements Tipps, zeigt Tricks, wie man auf dem Streamingdienst optimal zur Geltung kommt, und vermittelt einen Einblick in die Tools, die das Artist Services Team Künstlern und Managern zur Verfügung stellt.

Gerät nach dem Einbruch der Plattenindustrie nun auch die Live-Industrie ins Wanken? Die unglaublich hohe Anzahl Konzerte weist auf eine Sättigung des LiveMarkts hin. Künstler und Konzertveranstalter sind heute mit grossen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Wie kann man sich trotzdem als Konzertveranstalter behaupten und damit auch noch Geld verdienen? Und brauchen die Künstler bei ihren Gagen überhaupt noch Urheberrechtsentschädigungen?

Ulf Zick Spotify, Artist Services, Berlin Dieser Workshop findet am Freitag, 15.04. auch in Zürich statt.

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Präsentiert von der SUISA

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FREITAG, 15.04.16 ZÜRICH LINE - UP Jaakko Eino Kalevi

L’AUPAIRE SENSITIVE POP THE CHIKITAS GARAGE-PUNK CIARAN LAVERY HONEST FOLK

Kyla La Grange

DODO REGGAE-HIPPIEBUS FLEXFAB AWARD-WINNING ELECTRONICA GRAMATIK (LIVE) RETRO-SAMPLE-PARTY

The Vaccines

INGRID LUKAS POLAR-LIGHTS-POP JAAKKO EINO KALEVI DREAMZONE-WEIRD-POP

KYLA LA GRANGE HALLE 21.30 – 22.30

Sie hat in ihrer Karriere bereits viele Gesichter gezeigt – und ist doch erst 29 Jahre alt: Kyla La Grange. Denn auch ihre Biografie ist alles andere als schnurgerade und einspurig verlaufen. Aufgewachsen in einem Londoner Vorort als Tochter einer Südafrikanerin und eines Simbabwers, studierte La Grange Philosophie an der Elite-Uni in Cambridge. Nebenbei tingelte sie durch Bars und Pubs, nahm an Open-Mike-Veranstaltungen teil und versuchte sich in verschiedenen Bands. Der Erfolg stellte sich aber erst ein, als Kyla La Grange vom Londoner Label Chess Club unter Vertrag genommen wurde, dem Label notabene, das einst die sehr jungen Mumford & Sons oder MØ – die im vergangenen Jahr am m4music zu erleben war – entdeckt hat. Chess Club blieb nur eine Zwischenstation, denn es folgte der Ruf von Sony Music, wo Kyla ihre bisher zwei Alben veröffentlicht hat. Während ihr Erfolgsdebüt «Ashes» (2012) noch eineinhalb Füsse in verwunschenen Indie-Folk-Landschaften hatte, pulsierte «Cut Your Teeth» (2014) düster-elektronisch, was ihr Vergleiche mit Kate Bush einbrachte. Und mit ihrer aktuellen Single «Skin» spielt Kyla La Grange weiter das faszinierende Spiel mit immer neuen Popidentitäten. Denn so rasch gehen dieser schillernden Performerin die Ideen nicht aus.

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LEN SANDER MELANCHOLIC SPACE POP NKELO SOUNDS FROM OUTER SPACE PABLO NOUVELLE SOULFUL ELECTRONICA

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5 Music Festival

KYLA LA GRANGE FLUORESCENT POP

Music Festival

KLAUS JOHANN GROBE RETROFUTURISTIC DANCE-KRAUT

SAMSARA (DJ) DREAMY DANCE-CLUB SATELLITE STORIES INDIE-CAMPFIRE TOM ALEMANNO & DIVALVI (DJ) TICINO-LONDON-HOUSE TUBE & BERGER ESSENTIAL HOUSE THE VACCINES GARAGE-POP-TUNES THE WEDDING PARTY MASSACRE KILL THE GENRES WILLIAM FITZSIMMONS FOLK WITH BEARD

S INFO R H ME AUF .CH USIC M4M

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SHOWCASE STAGE

Le Roi Angus

Gramatik

Jaakko Eino Kalevi

Aufstrebende Acts, die in Zukunft wohl auch auf grösseren Bühnen anzutreffen sind, spielen Gratiskonzerte vor dem Exil.

LEN SANDER

HALLE 23.15 – 00.15

BOX 20.30 – 21.30

Andrea Bignasca

THE VACCINES

Zwei Brüder erfinden das Genre des New Vintage Electro.

«What Did You Expect from The Vaccines?» hiess das Len Sander? Gibt es nicht – zumindest nicht als Person. mitreissende und berauschende Debüt der britischen Vielmehr verbirgt sich hinter diesem wunderlichen Band, die einige der denkwürdigen Garage-Gitarren- Namen eine sechsköpfige Band, die ihre Songs gleich popperlen der letzten fünf Jahre erfunden hat. Um den selbst im Fach «Melancholic Space Pop» ablegt. Blanka höchsten Erwartungen gerecht zu werden, suchten sie Inauen lockt mit ihrer warmen Stimme in eine geheimnach Tourneen mit den Arctic Monkeys und Hits wie nisvolle Popwelt, in der Synthies und Gitarren die kar«If You Wanna» das Studio des gefeierten Produzen- gen Töne angeben. Kürzlich überliess die Band mit ten Dave Fridmann auf, der die Vaccines auf ihrem Heimbasis Zürich die Songs des Debüts «Phantom aktuellen Album «English Graffiti» in neue Glam-Dimen- Garden» kundigen Remix-Händen. Denn so melansionen beamt. cholisch Len Sander zunächst wirken: Manchmal wollen sie einfach nur tanzen.

GRAMATIK (LIVE)

EXIL 23.45 – 00.30

HALLE 00.45 – 01.45

Früher war er Tramchauffeur in Helsinki, nun steht der Mann aus dem m4music-Gastland Finnland für eine neue Weirdness im europäischen Pop: Jaakko Eino Kalevi erfindet einen sensitiven Electro-Pop, der die Hörer an wunderliche Orte führt und zum Träumen einlädt. «Dreamzone» hiess denn auch seine erste EP, auf die im vergangenen Jahr ein selbstbetiteltes Album folgte. Doch nur eines ist gewiss bei Jaakko Eino Kalevi, der mittlerweile in Berlin residiert: In Sicherheit sollte man sich bei diesem Meister der doppelbödigen Inszenierung nie wähnen.

Seine Samples stammen aus den tiefsten Tiefen der Soul- und Funkgeschichte, während seine frischen Beats selbst die Tänzerinnen und Tänzer auf den angesagtesten Dancefloors der Welt in Ekstase versetzen: Das ist der Mix des DJs Denis Jasarevic alias Gramatik. Der Slowene residiert mittlerweile in New York, geniesst Starstatus und stellte dort auch seine Live-Band zusammen, die seine Sets um einen Bläsersatz, E-Gitarre und noch mehr Bass erweitert. Kurz, let’s dance!

Junior Tshaka

JAAKKO EINO KALEVI

Kraftvolle Blues-Rock-Songs aus dem Tessin.

Der Reggae des Neuenburgers ist «boosted by the sound».

Laskaar

Music Festival

Music Festival

5

Those Wicked Hours

4

Len Sander

The Vaccines

Romands im psychedelischen Poprausch.

Dieser R’n’B-Sänger weist in die Zukunft. Ab 17 Uhr live auf Radio Stadtfilter, Radio 3FACH und Kanal K.

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SAMSTAG, 16.04.16 ZÜRICH LINE - UP BENOTMANE ZEITGEIST-ELECTRONICA Gorgon City

THE BOXER REBELLION INDIE-POWER-POP BRIAN FALLON & THE CROWES THE GASLIGHT ANTHEM IN FOLK Brian Fallon & The Crowes

CHEFKET RHYMES VOM SKILLIONÄR DEFINITION (DJ) ELECTRONIC WONDERBOY EGOPUSHER DRUMS’N’VIOLINS

Rat Boy

FABER ALLES-GUTE-SONGS-IN-DEUTSCH GORGON CITY GARAGE-HOUSE-DUO WITH A TWIST

BRIAN FALLON & THE CROWES HALLE 21.30 – 22.30

Es war ein kleiner Schock für die Fans von The Gaslight Anthem, als die Band aus New Jersey im Sommer ankündigte, eine längere Pause einzulegen. Die Zeit, so hiess es, wollen die Mitglieder nutzen, um die Batterien wieder aufzuladen und eigene, bandunabhängige Projekte zu verfolgen. Genau ein solches hat nun Brian Fallon, der Kopf der hymnischen Punkrock-Truppe, umgesetzt. Denn im Frühjahr veröffentlicht er sein Solodebüt. «Painkillers» heisst es und wurde in der Country-Hauptstadt Nashville aufgenommen. Auf diesem Album zeigt Fallon, der immer wieder mit Bruce Springsteen verglichen wird, noch unbekannte Facetten: Die Songs sind stiller und weniger draufgängerisch gestaltet. Was bleibt, ist das Hymnische, das die besten Gaslight-Anthem-Songs auszeichnet, und natürlich das Charisma dieses Frontmanns. Brian Fallon spielt an seinem exklusiven m4music-Auftritt mit seiner Begleitband The Crowes – und nicht nur Gaslight-Anthem-Fans werden bewegt sein von diesen Songs, die Schmerzen lindern können.

KID SIMIUS ONE-MAN-BAND-MADNESS THE LYTICS RAP FOR REAL PEOPLE NEONSCHWARZ HAMBURGER SUPERGROUP

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7 Music Festival

KADEBOSTANY NEW POP FROM THE REPUBLIC

Music Festival

IOKOI EXPERIMENTAL-POP

MANILLIO NEW SWISS-RAP OK KID URBAN BEATS WITH ATTITUDE RAT BOY STREET-POP-REPORTS SERAFYN SILENT FOLK SEVERAL DEFINITIONS (DJ) BETWEEN HOUSE AND TECHNO VERENA VON HORSTEN SONGS FOR THE OPEN-HEARTED VILLAGERS INDIE FOLK

S INFO R H ME AUF .CH USIC M4M

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Mantocliff

SHOWCASE STAGE

Gorgon City

Kadebostany

Die Basler Band lockt in geheimnisvolle Popwelten.

Ali & LCone

Don’t Kill the Beast

FABER

EXIL 22.30 – 23.15

MOODS 01.45 – 02.45

Er ist ein Rabauke – und figuriert auf der vielbeachteten «BBC Sound of 2016»-Liste: Jordan Cardy alias Rat Boy frischt die britische Storyteller-Tradition Marke The Streets oder Jamie T mit Songs auf, die aus seinem chaotischen Alltag berichten. Und dieser kommt ganz ohne Glamour oder elitäres Gehabe aus, was sich in der krawalligen Soundspur widerspiegelt. Atemlos rappt und singt der 19-Jährige, der seine Tracks in der Regel ganz im Alleingang einspielt. Denn bei Rat Boy gibt’s keinen doppelten Boden, nur den freien Fall.

Stranger than Fiction: Julian Pollina heisst der junge Mann, der an einem Stiller-Has-Konzert Sophie Hunger im Publikum erblickte – und ihr später ein paar seiner Songs vorsang. Die Schweizer Pop-Prominente war so begeistert vom Vortrag des 22-Jährigen, dass sie ihn flugs als Support für ihre aktuellen Konzertdaten engagierte. Nun singt der «Sunntigsbueb» Faber hintersinnige Geschichten, die von einer beeindruckenden Beobachtungsgabe zeugen. Geschichten, die auf seiner ersten EP «Alles Gute» verewigt und nun am m4music zu hören sind.

GORGON CITY

KADEBOSTANY

HALLE 02.00 – 03.00

HALLE 00.30 – 01.30

Mit Jungle, House, Grime, Hip-Hop und Garage wurden die beiden DJs aus London erwachsen. Und all diese Stile nutzt das Duo für seinen ureigenen Mix, mit dem es das Publikum an Festivals wie Glastonbury oder Coachella in Ekstase versetzt. Auch in der Szene geniessen die beiden eine Ausnahmestellung: So wurden die Tracks ihres Debütalbums «Sirens» von namhaften Kollegen wie Booka Shade oder Deetron geremixt. Kurz, Gorgon City sind zur Zeit nicht aufzuhalten.

Der wertvollste Rohstoff der Republik Kadebostany ist die Popmusik. So will es zumindest die Legende, die Präsident Kadebostan erzählt. Doch selbstverständlich ist Kadebostany ein Fantasiegebilde, das sich zum Musik-Exportschlager aus der real existierenden Romandie entwickelt hat. Der Electro-Pop ist mindestens doppelbödig inszeniert und wird live in eine grössenwahnsinnige und fantastische audiovisuelle Show eingebettet. Eine neue Single kommt im Frühjahr, und am m4music feiert das neue Programm der Band Weltpremiere. Kurz: Lang lebe die Republik Kadebostany!

Reduzierte Pop-Songs vom Sheila-She-Loves-You-Bassisten.

Rio Wolta

RAT BOY

Zürichs neuer Indie-Liebling.

Al Pride

7 Music Festival

Music Festival

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Faber

Rat Boy

Dialekt-Rap-Schwergewichte spannen zusammen.

Perfekte Pophymnen für die grossen Bühnen. PARTNER SHOWCASE STAGE SWISSPERFORM, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, SUISA, Stiftung PhonoProduzierende, Stiftung für Radio und Kultur Schweiz, 100-Days Ab 17 Uhr live auf Radio Stadtfilter, Radio 3FACH und Radio Kanal K

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Demotape Clinic

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DEMOTAPE CLINIC ZÜRICH

Demotape Clinic

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LIVE-SESSIONS

FLEXFAB – SIEGER IM DRITTEN ANLAUF

FREITAG, 15.04.16 BOX, D/F

Manchmal klappt es nicht beim ersten Mal. Und auch nicht beim zweiten Anlauf. Doch dass sich Durchhaltewillen und Hartnäckigkeit auszahlen können, davon erzählt die Geschichte von Pablo Fernandez. Der Neuenburger, mittlerweile besser bekannt unter seinem Pseudonym FlexFab, brauchte ganze drei Anläufe bei der Demotape Clinic, ehe er im vergangenen Jahr den Hauptpreis für das Demo of the Year gewann. Ganz zu seiner Überraschung, zumal sein Name zu früh auf der Leinwand erschien: «Das war sehr witzig! Ich war überzeugt, dass das ein technischer Fehler war, und bin darum sitzen geblieben», erinnert sich der Neuenburger an diesen Moment. «Aber dann war es doch richtig und ich war so überrascht, dass ich da vorne fast kein Wort herausbekam.» Aus Langeweile hat der Plattensammler Rodriguez während einem Auslandjahr in Spanien die Musik für sich entdeckt. Er begann, für seine rappenden Freunde Beats zusammenzupappen. Ziemliche «Old-School-Sachen» seien das gewesen, ehe er vor fünf Jahren begann, elektronischere Tracks zu produzieren. Auf diesem Fundament basiert die Electronica, die ihm den Gewinn an der Demotape Clinic einbrachte. Es sind düstere Tracks wie «Manoir» oder zugänglichere Arbeiten wie «Zoo», die sein Spektrum abdecken. Vor allem sind da auch seine Liveshows, die im vergangenen Jahr etwa an der Jubiläumsausgabe des Paléo Festival für blitzendes Spektakel sorgten. «Ich hatte bisher das Glück, dass ich mich nie um Auftrittsmöglichkeiten bemühen musste», sagt FlexFab. Nur eines hat er im vergangenen Jahr noch nicht richtig geschafft: den Sprung über den Röstigraben. «Es ist seltsam, dass sich die welsche Szene durch die Sprachbarrieren nicht gut mit den Deutschschweizern durchmischt, obwohl wir alle in diesem kleinen Land leben.» Abhilfe schafft da das m4music, wo FlexFabs Show live in Lausanne und Zürich zu erleben ist.

12.00 –14.00 Demotape Clinic POP 16.00 –18.00 Demotape Clinic ELECTRONIC SAMSTAG, 16.04.16 BOX, D/F 12.00 –14.00 Demotape Clinic ROCK 14.30 –16.30 Demotape Clinic URBAN Moderation: Jacqueline Visentin & Ivo Amarilli

AWARD-SHOW SAMSTAG, 16.04.16 BOX 19.00 – 20.00 Demotape Clinic Best Swiss Video Clip IndieSuisse-Award Poplabel- und Managementförderung Live-Act: Tongue Tied Twin Moderation: Anic Lautenschlager

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INFOS Die Demotape Clinic, der Nachwuchswettbewerb für nungsvollste Künstler aus den vier Sparten erhält zuSchweizer Popmusik des Migros-Kulturprozent, ist ei- sätzlich die Auszeichnung «Demo of the Year» und ner der grössten und ältesten Bandwettbewerbe der damit weitere 5000 Franken. Schweiz. Sie hat sich durch die langjährige Tätigkeit des m4music-Festivals sowohl bei den Künstlern als auch in PRODUCE TO THE MAX der Industrie als Förderer der Schweizer Musik etab- An der diesjährigen Ausgabe feiert zudem ein neues liert und gilt als verlässlicher Talentscout der Branche. Format Premiere: Produzenten zeigen anhand im VorEine Auswahl der besten und spannendsten der über feld bearbeiteter Tracks auf, wie diese mit einigen Än700 eingereichten Demotapes wird an den beiden Fes- derungen ganz anders klingen können – und machen tivalnachmittagen von m4music in der Box im Schiffbau so den Produktionsprozess sichtbar. Zürich präsentiert und öffentlich von Experten bewertet. In vier Kategorien vergibt die Jury den mit je 3000 Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Infos: Franken dotierten Fondation-SUISA-Award. Der hoff- www.m4music.ch/de/demotape-clinic

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CONFERENCE FREITAG, 15.04.16, ZÜRICH

Faber

The Chikitas

50 JAHRE MONTREUX JAZZ FESTIVAL BOX 14.30 –15.45 F/D

Mathieu Jaton

Seit einigen Jahren erfreuen sich TV-Kochshows grosser Popularität. So auch «The Grill» – die m4music-Show. Doch anders als bei herkömmlichen Veranstaltungen steht auf unserer Menükarte Schweizer Musik, die den Gang über die Landesgrenzen bewusst anstrebt und die nun von internationalen Musikprofis beurteilt wird. Hat der unzähmbare Rock’n’Roll der Chikitas das Zeug zum Exportschlager? Wie schätzen die Chefs die Songs von Verveine ein, die auf der Grenze zwischen Pop und Techno balanciert? Wie lautet das Urteil zu den Erzählungen von Faber? Und wie stehen eigentlich die Chancen zum Durchbruch im Ausland für 77 Bombay Street, einen der grössten Popacts der Schweiz überhaupt? Erster Grilleur der gnadenlos konstruktiven Jury ist Musikjournalist Jens Balzer, der im «Züritipp» die einheimische Branche mit seiner Kritik bereits zweimal aufgeschreckt hat. Grilleuse ist Motor-Music-Geschäftsführerin Petra Husemann-Renner, während Jean Zuber das Schweizer Grillfleisch verteidigt. Wohl bekomm’s! Jens Balzer Journalist, Berlin Petra Husemann-Renner Motor Music, Geschäftsführerin, Berlin Jean Zuber Swiss Music Export, Managing Director, Zürich Moderation: Yann Cherix Züritipp, Leiter, Journalist, Zürich Präsentiert von Züritipp

SPOTIFY: TIPPS UND TRICKS FÜR ARTISTS MATCHBOX 15.30 –17.00 D/F

10

11 Conference

MOODS 14.30 –15.30 D/F

Mathieu Jaton Montreux Jazz Festival, Direktor, Montreux

Conference

Verveine

77 Bombay Street

THE GRILL – SCHWEIZER MUSIK KRITISCH GETESTET

Das Montreux Jazz Festival ist zweifellos die international wertvollste und bekannteste Schweizer Marke im globalen Musikbusiness. Denn neben Weltberühmtheiten wie Prince oder Quincy Jones beehren auch immer wieder die Stars von morgen das Festival am Genfersee. Das wird auch diesen Sommer nicht anders sein, wenn bereits die 50. Ausgabe stattfindet. Dieses Jubiläum ist Grund genug, mit Direktor Mathieu Jaton über Gegenwart und Zukunft des Montreux Jazz Festivals zu sprechen.

Zwischen 30 Millionen Songs können sich die Nutzer des Streamingdienstes Spotify entscheiden. Doch wie findet die Musik schliesslich zum User? Spotifys Ulf Zick gibt Artists und Managements Tipps, zeigt Tricks, wie man auf dem Streamingdienst optimal zur Geltung kommt, und vermittelt einen Einblick in die Tools, die das Artist Services Team Künstlern und Managern zur Verfügung stellt. Ulf Zick Spotify, Artist Services, Berlin Dieser Workshop findet am Donnerstag, 14.04. auch in Lausanne statt.

WIE VIEL URHEBERRECHT BRAUCHT’S IM INTERNET? MOODS 16.00 –17.15 D/F Das Internet hat das Musikbusiness fundamental verändert. Welche Rolle spielt das Urheberrecht in dieser Entwicklung? Hindert es die Kreativität? Oder macht sie diese erst möglich, da die Urheber für ihre Arbeit Geld bekommen? Präsentiert von der SUISA

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USA – SHOULD I STAY OR SHOULD I GO?

INDIESUISSE ALBUM OF THE YEAR

MOODS 12.45 –14.00 E

MATCHBOX 14.00 –15.00 E

THE GREAT ESCAPE 2017: PRESENTATION & RECEPTION MATCHBOX 17.30 –19.00 E

Martin Elbourne / Kevin Moore / Jean Zuber

Patrick David / Adam Lewis / Riku Salomaa Stefan Schurter / Stacey Wilhelm / Gordon Masson

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Conference

Conference

Eine Tour durch die USA oder Konzerte bei US-Showcase-Festivals ist für viele Schweizer Künstler ein Traum. Doch ergibt ein solches Unterfangen überhaupt Sinn? Patrick David Two Gentlemen, Co-CEO, Lausanne Adam Lewis Planetary Group, Co-Founder, Los Angeles Riku Salomaa Music Finland, Project Manager, Helsinki Stefan Schurter deepdive music, CEO, Owner, Arch Stacey Wilhelm SXSW, Music Festival Programmer, Austin Moderation: Gordon Masson IQ Magazine, Editor, London

HOW TO GET A VISA FOR THE USA MOODS 11.00 –12.30 E Wie erhalten Schweizer Künstler ein US-Visum? Im Anschluss an zwei Inputreferate bleibt Zeit für Fragen aus dem Publikum. Matthew Covey Tamizdat, Executive Director, New York Jonathan Koehler US Embassy Bern, Consul and Visa Chief, Bern

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Im Dezember kürte IndieSuisse – das Sprachrohr für unabhängige Schweizer Musiklabels – das Album «Masoch I & II» der Bieler Band Puts Marie zum Schweizer Indie-Album des Jahres. Grund genug, dieses Album gebührend zu feiern und vorzustellen: Am Panel kommen die Personen, die an der Produktion dieser Platte mitgearbeitet haben, zum Zug und diskutieren über den Entstehungsprozess und die Einflüsse. «Masoch I & II» wird mit einem vom Migros-Kulturprozent gestifteten Preis in Höhe von 10 000 Franken ausgezeichnet, der in der Award-Show von m4music übergeben wird. Zudem steigt das Album ins Rennen um den Preis des europäischen Dachverbands der Indie-Labels IMPALA. Christian Fighera Two Gentlemen, Co-CEO, Lausanne Nina Jacobs Die 4ma, Radiopromotion, Dortmund Marc Ridet Swiss Music Export, Direktor, Nyon Max Usata Puts Marie, Sänger, Biel Moderation: Dominik Dusek Züritipp, Radio Stadtfilter, Redaktor, Winterthur

Das Showcase-Festival The Great Escape ist einer der wichtigsten Musikbranchen-Events Europas. 2017 wird die Schweiz Gastland an diesem Festival sein, das Jahr für Jahr die englische Küstenstadt Brighton in Beschlag nimmt.Was dies für die Schweizer Musikszene beinhaltet, wie man als Band teilnehmen kann, welche Aktivitäten geplant sind und wer die Partner auf Schweizer Seite sind, wird von Vertretern aus Brighton und von Swiss Music Export erläutert. Im Anschluss wird auf die kommende Partnerschaft angestossen. Martin Elbourne The Great Escape, Glastonbury Festival, Thinker, Redhill Kevin Moore The Great Escape, General Manager, Brighton Jean Zuber Swiss Music Export, Managing Director, Zürich

F / R AU MEH .CH/DE C I E S C U N M M4 NFERE CO

LIVE MUSIC BIZ: HEADING FOR THE NEW ORDER

RECORDING- UND MIXING-TECHNIKEN DIY

MOODS 17.30 –18.45 E/D

RAUM 2. OG 14.30 –16.30 D

Seit einigen Jahren mehren sich die Fusionen von Veranstaltern und Agenturen, um im umkämpften LiveMarkt an Gewicht zu gewinnen. Erst kürzlich haben sich fünf Player der Schweizer Veranstalterszene zu einer Holding zusammengeschlossen. Auch internationale Firmen stellen sich neu auf. Was bedeutet das für den Musikmarkt? Können sich kleinere Veranstalter in Zukunft überhaupt noch behaupten? Und was passiert, wenn die Grenzen zwischen Agentur, Veranstalter und Label immer kleiner oder ganz unter einem Dach zusammengefasst werden?

Andreas Brüll ZHdK, Hardstudios, Tonmeister, Produzent, Winterthur Prof. Heiko Freund ZHdK, Leiter Pop, Gitarrist, Produzent, Winterthur Präsentiert von der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, Schwerpunkt Pop Max. 15 Teilnehmende: verbindliche Anmeldung per Mail bis 10.04.16 an: heiko.freund@zhdk.ch

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CONFERENCE SAMSTAG, 16.04.16, ZÜRICH STREAMING – MONEY & TRANSPARENCY: WER BLICKT DURCH UND WAS MUSS SICH ÄNDERN? MATCHBOX 13.00 –14.15 D/E

Viv Albertine

An einem breit besetzten Panel diskutieren verschiedene Vertreter der Musikszene das Streamingmodell. Dr. habil. Christian Baierle ROBA Music Publishing, Geschäftsführer, Hamburg Andreas Ryser IndieSuisse, Präsident, Mouthwatering Records, CEO, Bern Sebastian Spring SUISA, Online-Lizenzierung, Zürich Désirée J. Vach INgrooves Music Group, Manager GSA und Snowhite Records, Founder, CEO, Berlin Ulf Zick Spotify, Artist Services, Berlin Moderation: Sarah Christen Joiz, Moderatorin, Winterthur

MOODS 13.30 –14.30 E/D

Viv Albertine ist eine der zentralen Figuren der englischen Punkbewegung. Denn sie kannte alle: Mit Sid Vicious spielte sie in der Band The Flowers of Romance, mit dem Clash-Gitarristen Mick Jones führte sie eine On-Off-Beziehung und in Vivienne Westwoods Boutique Sex ging sie ein und aus. In diesem Umfeld erfand sich Albertine als Riot Grrrl avant la lettre. Denn selbst im Punk spielten weibliche Personen sehr zu ihrem Missfallen bloss die Rolle des «typical girl», das nicht viel Wert hatte. Als freigeistige Gitarristin der radikalen The Slits eröffnete sie neue Möglichkeiten und wies selbstbewussten Frauen im Pop mit ihrer Energie und ihrer Unbestechlichkeit den Weg. All das erzählt Viv Albertine in ihren faszinierenden Memoiren, die im Mai im Suhrkamp Verlag auf Deutsch erscheinen. Doch in «A Typical Girl», das 2014 vom Plattenladen Rough Trade zum Buch des Jahres gekürt wurde, schildert Albertine auch ihr schwieriges Leben nach dem Punk. Ein Leben, das geprägt war von privaten Krisen, einer Krebskrankheit und zerbrochenen Liebschaften – und dem Weg zurück zur Musik. Am m4music erzählt Viv Albertine aus diesem schillernden Leben. Was für eine Persönlichkeit! Moderation: Hanspeter «Düsi» Künzler Journalist, London

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F / R AU MEH .CH/DE C I E S C U N M M4 NFERE CO

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13 Conference

KEYNOTE TALK VIV ALBERTINE

Conference

Präsentiert von Musikschaffende Schweiz

POP GOES POLITICS – NOTWENDIGKEIT ODER ÜBERFLÜSSIGES ENGAGEMENT? MOODS 15.00 –16.30 D/F, F/D Pascal Berger PETZI, PromoterSuisse, Vorstand, Sursee Andrew Holland Pro Helvetia, Direktor, Zürich Felix Müri SVP, Nationalrat, Parlamentarische Gruppe Rock/Pop, Vorsitzender, WBK, Kommissionspräsident, Luzern Ulysse Prévost Grand Conseil de la Nuit, SBCK, Vorstand, Genf Christoph Trummer Musikschaffende Schweiz, Präsident, Leiter politische Projekte, Bern Moderation: Rahel Walser SRF, Journalistin, Basel Präsentiert von PETZI – Dachverband Schweizer Musikclubs und Festivals, RFV, SBCK, PromoterSuisse und SMPA

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KEYNOTE TALK EVERLAST MOODS 17.00 –18.00 E/D

ROGER DE WECK ÜBER POPKULTUR, SERVICE PUBLIC UND DIE ZUKUNFT DER MEDIEN

SOUND AS WEAPON MATCHBOX 14.30 –15.15 D/F

BOX 17.30 –18.30 D/F Nik Nowak

Roger de Weck / Michael Schuler

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13

Conference

Conference

Erik Shrody alias Everlast Erik Shrody hat in seiner 30-jährigen Karriere so ziemlich alles gesehen, was das Musikbusiness zu bieten hat: Vom Welthit «Jump Around» mit seiner Combo House of Pain über die persönliche Neu-erfindung als Everlast bis hin zur Supergruppe La Coka Nostra reicht sein Schaffen, das neben den Grosserfolgen auch einige kommerzielle Enttäuschungen mit sich brachte. Am m4music spricht «Whitey Ford», wie ein weiteres seiner Pseudonyme lautet, über die Entwicklung des Hip-Hop, über die Chancen und Schwierigkeiten für junge Künstler – und erzählt natürlich einige Geschichten aus seiner so reichen Karriere. Moderation: Dominic Dillier SRF Focus, Rock Special, Moderator, Zürich

HUG CARES ABOUT MUSIC – AUF EINE SCHALLPLATTE MIT HANNES HUG

An der m4music-Award-Show werden SRG-Generaldirektor Roger de Weck und Bruno Marty als Vertreter der Musikszene die Charta der Schweizer Musik erneuern. Damit bekräftigen sie eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die den Anteil von Schweizer Musik in den SRG-Radioprogrammen dank freiwilligen «Quoten» von rund 10 Prozent auf über 20 Prozent angehoben hat. Trotzdem flammt gerade aus Musikerkreisen dann und wann Kritik auf: SRF sei zu kommerziell, Kulturelles käme zu kurz, und der Anteil einheimischer Musik sei noch immer zu tief. Nun stehen Roger de Weck und Michael Schuler Red und Antwort. Roger de Weck SRG SSR, Generaldirektor, Bern Michael Schuler SRF, Leiter Fachredaktion Musik (Pop & Rock), Zürich Moderation: Karin Müller Telebasel, Chefredaktorin, Basel, Zürich, Dresden, Aesch

AWARD-SHOW

Moderation: Hannes Hug Medienschaffender, Zürich

In Zusammenarbeit mit Digital Brainstorming, der Plattform des Migros-Kulturprozent für digitale Kultur und Medienkunst.

MODERN MUSIC STORYTELLING – WIE SCHREIBE ICH BANDGESCHICHTE? MATCHBOX 17.30 –19.00 D/F

Ein Multimedia-Referat von Dominique Marcel Iten, SRF, Musikredaktor, Moderator, Zug

BOX 19.00 – 20.00 D/F «Und die Gewinner sind …!» In dieser Stunde kommt es zu einigen Trommelwirbeln: für die Auszeichnung der besten Demos für die Demotape Clinic 2016, für die Bekanntgabe der Gewinner der Poplabel- und Managementförderung, für das IndieSuisse Album of the Year sowie für die Ehrung der besten Musikvideos zum Best Swiss Video Clip. Zum Auftakt wird die Neufassung der Charta der Schweizer Musik unterzeichnet, in der sich die Radios der SRG SSR zu freiwilligen Quoten für Schweizer Musik verpflichten. Live-Act: Tongue Tied Twin Moderation: Anic Lautenschlager

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Nik Nowak Künstler, Berlin

Im digitalen Zeitalter wird es für Musiker immer wichtiger, wie sie ihre Biografie erzählen. Wie kann dies gelingen?

MATCHBOX 15.30 –17.00 D/F «Music was my first love!» Das trifft für Hannes Hug ins Schwarze. In «Hug Cares About Music» dreht sich alles um Lebensmomente, ausgelöst durch die Vinyl-Schallplatte. Illustre Gäste stellen ihre Lieblingsplatten vor, reden über Musik, sich selbst – und das Leben.

Foltern mit Heavy Metal und Schallkanonen gegen Schiffspiraten: Der Berliner Künstler Nik Nowak beschäftigt sich mit Sound zur Erzeugung von Angst, Furcht und Panik. Genauso interessiert ihn aber Sound als kultureller Vermittler, als identitätsbildendes Mittel zur Orientierung und Gemeinschaftsbildung. Nik Nowak ist mit der Installation Soundpanzer während des gesamten Festivals im Foyer präsent. Jeweils Freitag- und Samstagabend um 22.30 Uhr findet eine Performance statt.

CONTACT CORNER Die folgenden Organisationen stellen sich vor und beantworten Fragen der Musiker: SWISSPERFORM, Musikschaffende Schweiz, UNIKOM-RADIOS und 100-DAYS Freitag, 15.04.16 Samstag, 16.04.16 13.00 –17.00 Foyer (Schiffbau)

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Propaganda Soundpanzer-Performance mit Nik Nowak & Moritz Stumm 15. und 16. April 2016 am Festival m4music in Z端rich digitalbrainstorming.ch DIGITAL BRAINSTORMING Die Plattform f端r digitale Kultur und Medienkunst

Best Swiss Video Clip / Partner

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BEST SWISS VIDEO CLIP

«Décor» (Stéphanie Blanchoud & Daan)

«Jung verdammt» (Lo & Leduc)

«Funeral March» (The Wedding Party Massacre)

E ON H T O V SIC .C U M M4 «Hashtag» (Baschi)

«Through My Street» (Rio Wolta)

Das Schweizer Videoclip-Schaffen wird immer attraktiver – und sorgt auch im «Hashtag» thematisiert die Onlinesucht unter Jugendlichen, während «Funeral» Ausland für Furore. So wurde der Clip zu Rio Woltas Song «Through My Street», von The Wedding Party Massacre den menschlichen Körper in den Mittelpunkt stellt. in dem zwei Bagger Ballett tanzen, am International Music Video Festival in Paris Mit dem Preis «Best Swiss Video Clip» zeichnen das m4music, die Solothurner lobend erwähnt und stach Konkurrenten wie Adeles «Hello» aus. Und auch für Filmtage und die Fondation SUISA zum fünften Mal diese populäre Kunstform aus. international renommierte Kino-Regisseurinnen wie Ursula Meier sind Abstecher Mit der Auszeichnung erhält die Szene eine gezielte Talentförderung. Am Festivalin die Musikvideo-Domäne lohnenswert, wie ihr Clip zum Song «Décor» von Samstag werden im Rahmen der Award-Show ein Jury- und ein Publikums-Award Stéphanie Blanchoud und Daan unterstreicht. Neben diesen beiden Clips sind auch vergeben. Beide Awards sind mit 5000 Franken dotiert. Präsidentin der Jury ist die drei weitere Videoarbeiten im Rennen um den Preis für den «Best Swiss Video Regisseurin Bettina Oberli. Der Gewinner des Publikum-Awards wird in ZusamClip»: In «Jung verdammt» laden Lo & Leduc zum gespensterhaften Dinner, Baschis menarbeit mit Joiz mittels Online-Votings ermittelt.

Best Swiss Video Clip / Partner

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PARTNER

MEDIA PARTNER

SPECIAL DEMOTAPE CLINIC PARTNER

M4MUSIC PARTNER

SHOWCASE STAGE PARTNER

CONTENT PARTNER

TICKETING PARTNER

PATRONAT

LOCATION PARTNER

Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros für Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. www.migros-kulturprozent.ch

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Migros-Genossenschafts-Bund Direktion Kultur und Soziales m4music Postfach CH-8031 Zürich Tel. +41 44 277 26 91 www.m4music.ch

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OVERVIEW

14.00 16.00

DO, 14.04.16 LAUSANNE

FR, 15.04.16 ZÜRICH

SA, 16.04.16 ZÜRICH

CONFERENCE

CONFERENCE & DEMOTAPE CLINIC

CONFERENCE & DEMOTAPE CLINIC

LE ROMANDIE Spotify: Tipps und Tricks für Artists Panel «Konzerte veranstalten in der Schweiz: Ausser Spesen nichts gewesen?»

M4MUSIC LIVE 18.30 19.00

STUDIO 15 RTS Türöffnung

Showcases Jesper Munk (DE), Verena von Horsten (CH/ZH), FlexFab (CH/NE)

TICKETS Freier Eintritt (solange Kapazität) zu allen Nachmittagsveranstaltungen: Conference (Lausanne & Zürich), Demotape Clinic und Showcase Stage (Zürich) M4MUSIC OPENING (Lausanne) Do., 14.04.16 Conference, Eintritt frei, beschränkte Platzzahl, Anmeldung obligatorisch bis 08.04.16 an: reservation@m4music.ch Showcase-Konzerte Couleur 3: Zutritt mit Professional-Pass, Professional-Pass Thursday oder Einladung

12.00 14.30 16.00 11.00 12.45 14.30 16.00 17.30

14.00 15.30 17.30

14.30

Professional-Tickets PROFESSIONAL-PASS Do.–Sa., 14.–16.04.16, Lausanne & Zürich VVK: CHF 125.– PROFESSIONAL-PASS THURSDAY Do., 14.04.16, VVK: CHF 50. – PROFESSIONAL-PASS FRIDAY Fr., 15.04.16, VVK: CHF 75. – PROFESSIONAL-PASS SATURDAY Sa., 16.04.16, VVK: CHF 75. –

Starticket CallCenter: 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz)

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MOODS Workshop «How to Get a Visa for the USA» Panel «USA – Should I Stay or Should I Go?» Panel «The Grill – Schweizer Musik kritisch getestet» Panel «Wie viel Urheberrecht braucht’s im Internet?» Panel «Live Music Biz: Heading for the New Order»

19.00

MATCHBOX Panel «IndieSuisse Album of the Year» Spotify: Tipps und Tricks für Artists Presentation & Reception «The Great Escape 2017»

13.00

2. OG Recording- und Mixing-Techniken DIY

14.15 16.00 17.45 19.15 20.45

SHOWCASE STAGE Le Roi Angus (CH/GE) Those Wicked Hours (CH/ZH) Andrea Bignasca (CH/TI) Junior Tshaka (CH/NE) Laskaar (CH/ZH)

13.30 15.00 17.00

14.30 15.30 17.30

20.00 21.30 23.15 00.45

HALLE Dodo (CH/ZH) Kyla La Grange (UK) The Vaccines (UK) Gramatik (live) (SLO)

20.30 22.15 23.45 01.15 02.45

BOX Demotape Clinic ROCK Demotape Clinic URBAN Roger de Weck über Popkultur, Service Public und die Zukunft der Medien AWARD-SHOW Demotape Clinic, Poplabel- und Managementförderung, Best Swiss Video Clip, IndieSuisse Award MOODS Keynote Talk with Viv Albertine Panel «Pop Goes Politics – Notwendigkeit oder überflüssiges Engagement?» Keynote Talk with Everlast MATCHBOX Panel «Streaming – Money & Transparency: Wer blickt durch und was muss sich ändern?» Nik Nowak «Sound as Weapon» «Hug Cares About Music» – auf eine Schallplatte mit Hannes Hug Workshop «Modern Music Storytelling – Wie schreibe ich Bandgeschichte?»

CONCERTS & CLUBS 14.15 16.30 18.15 20.00 21.15

SHOWCASE STAGE Mantocliff (CH/BS) Ali & LCone (CH/LU/GR) Don’t Kill the Beast (CH/BS) Rio Wolta (CH/ZH) Al Pride (CH/AG)

BOX Len Sander (CH/ZH) The Wedding Party Massacre (CH/BS) Tube & Berger (DE) Pablo Nouvelle (CH/BE) FlexFab (CH/NE)

20.00 21.30 23.00 00.30 02.00

HALLE Manillio (CH/SO) Brian Fallon & The Crowes (US) The Boxer Rebellion (UK) Kadebostany (CH/GE) Gorgon City (UK)

22.15 23.45 01.15 02.45

BOX The Lytics (CA) Villagers (IRL) OK Kid (DE) Kid Simius (ESP)

21.45 22.15 23.45 01.30

MOODS Ciaran Lavery (IRL) William Fitzsimmons (US) Klaus Johann Grobe (CH/ZH) Satellite Stories (FI)

21.00 22.30 00.00 01.45

MOODS Verena von Horsten (CH/ZH) Egopusher (CH/ZH) Chefket (DE) Faber (CH/ZH)

20.00 21.15 22.30 23.45 01.00 03.00 04.00

EXIL The Chikitas (CH/GE) L’aupaire (DE) Ingrid Lukas (CH/ZH) Jaakko Eino Kalevi (FI) Tom Alemanno & Divalvi (DJ) (CH/TI) Nkelo (CH/ZH) Samsara (DJ) (CH/ZH)

20.00 21.15 22.30 23.45 01.00 03.00 04.00

EXIL Serafyn (CH/BS) Neonschwarz (DE) Rat Boy (UK) IOKOI (CH/ZH) Definition (DJ) (CH/ZH) Benotmane (CH/BS) Several Definitions (DJ) (CH/VD)

VVK = Vorverkauf: www.starticket.ch Die Abendkassenpreise können von den Vorverkaufspreisen abweichen. Ab 16 Jahren (darunter in Begleitung einer erziehungsberechtigten Person). Zutritt zu den einzelnen Sälen mit sämtlichen Tickets solange Kapazität. 50 % Ermässigung auf FRIDAY- und SATURDAYTickets mit der KulturLegi an der Abendkasse.

12.00 14.30 17.30

CONCERTS & CLUBS

Festival-Tickets 2-TAGES-PASS (Zürich) Fr. & Sa., 15. & 16.04.16, VVK: CHF 89.– FRIDAY Fr., 15.04.16, VVK: CHF 59.– SATURDAY Sa., 16.04.16, VVK: CHF 59.– FRIDAY NIGHT Fr., 15.04.16, ab 00.30 Uhr, VVK: CHF 30.– SATURDAY NIGHT Sa, 16.04.16, ab 00.30 Uhr, VVK: CHF 30.–

BOX Demotape Clinic POP Panel «50 Jahre Montreux Jazz Festival» Demotape Clinic ELECTRONIC

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