RCKSTR Mag. #104 | August 2013

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The Lone Ranger

Der Film, der Depp, der Style

RÖHRSTR

Wir machten uns zum Hirsch im JägermeisterHauptquartier

Grösste Schweizer Zeitschrift für Musik und Popkultur. 10. Jahrgang CHF 5.00 EUR 3.50 AUGUST 2013

T H E S TA R S A N D H Y P E S M AG A Z I N E

rockstar.ch

FestivalUpdate ....................... • Open Air Gampel • Musikfestwochen • Zürich Openair

Als wär der Sommer nicht schon heiss genug Unser Covergirl KATHY will nach L.A.

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Im Gespräch mit:

White Lies, Enter Shikari, AlunaGeorge, Kodaline, Butcher Babies, San Cisco, Drenge, We Butter The Bread With Butter RS104.indd 1

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INHALT ........................ Hit That Shit

Hot Dates News, Gossip, Zeugs RCKSTR am Moon And Stars Iss was mit: Enter Shikari RCKSTR feiert sich durch: Deutschland mit Jägermeister

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Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz.

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Ausgabe #

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........................ RCKSTR-Block 2013

Open Air Gampel: alle Facts RCKSTR-Tombola 2013 ....14

........................ Thema Swiss Live Talents Covergirl Kathy

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........................ Rockstars AlunaGeorge Kodaline White Lies Frischfleisch

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........................ Style Took The Look Shopping

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........................ Reviews Neue Alben Neue EPs Charts Die Harte Seite

....36 ....40 ....40 ....42

........................ Roots Legends: Black Sabbath Re-Issues

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........................ Arts Intl. Teletext Art Festival

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........................ Movies The Lone Ranger Kino-Reviews Trance Heimkino-Reviews Kick-Ass 2

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........................ Games Remember Me Kurz-Reviews Telefun

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........................ Hardware Karren Töffs

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........................ Ausgehen Festival-Update Gig-Previews Party-Previews Kalender Rückspiegel

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Lockvogel Member Impressum

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Hallo Leser

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August 2013

„Cashless“ – für viele Schweizer FestivalBesucher wurde es diesen Sommer zum Ärgernis. Freunde und Bekannte von mir hatten am OpenAir St. Gallen plötzlich kein Geld mehr auf ihrem Chip, obwohl sie bei Manitu schworen, noch nicht alles versoffen zu haben. Andere wiederum haben vor dem Gurtenfestival – wie von den Veranstaltern vorgeschlagen – bereits Stutz auf ihren Bändel eingezahlt, damit sie nicht an den Auflade-Stationen anstehen müssen – und dann brach das ganze System zum Openair-Start zusammen, weswegen eine Weile lang gar niemand digital bezahlen konnte. Mit technischen Problemen mussten sowohl Organisatoren wie Gäste rechnen; trotzdem ist's peinlich, wenn sie passieren, nachdem das CashlessBezahlen so gross angepriesen wurde. Dennoch: Bei den meisten Besuchern am OASG funktionierte diese Methode anstandslos und auf dem Gurten lief das System nach dem Anfangs-Crash wie geplant. Ich persönlich mochte es sehr, da ich so nur noch zum Chip-Aufladen mein Portemonnaie hervorkramen musste, das Bändeli bei Verlust deaktiviert und ersetzt werden kann (kurze Registrierung vorausgesetzt) und mir nach dem Festival der ungenutzte Betrag zurück aufs Bankkonto überwiesen wird. Kollege Beeler meinte, er wolle nicht, dass das Festival auf diesem Weg überwachen kann, wo er was gekauft habe. Mich stört das nicht. Wenn das Openair dadurch herausfindet, welche Essensstände gut laufen und welche Bar falsch platziert ist, dann helfe ich gerne passiv mit. Solange ich keine personalisierte Werbung auf mein Handy geschickt bekomme, weil das Festival die über mich gesammelten Daten an irgendeine Firma verkauft hat, bin ich pro Cashless.

Das passiert, wenn RCKSTRs Elena und Zoé Jägermeister trinken.

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Festival-Update: RCKSTRBlock, Gampel, Winti und Zürich.

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Popmusik-Wegweiser: AlunaGeorge.

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Drenge sind jetzt schon lauter, als die Arctic Monkeys je sein werden.

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Und Sie sind pro RCKSTR, weshalb Sie jetzt weiterblättern und jeden Buchstaben unserer unter viel Hitzeschweiss entstandenen August-Ausgabe aufsaugen – viel Spass dabei! Schimun Krausz, Chefredaktor

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Cover

Model: Kathy Herrmann kayface.com facebook.com/kathyh1987 twitter.com/kayfac87 instagram.com/noe1801

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Fotograf: Roman Gaigg romangaigg.ch facebook.com/RomanGaiggFotografie

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Darum inspiriert „My Little Pony“ beim Teletext-Kunsthandwerk.

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Die geilen Teile von Lyn Lingerie.

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Warum „Kick-Ass 2“ arschtreten könnte – und warum nicht.

Die „Warum sind wir eigentlich in diesem scheiss heissen Büro statt in der Badi?!?”-Ausgabe # 104 RCKSTR MAG.

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RCKSTRPartys 23.8. Gonzo (Zürich)

RCKSTR Vintage-Club Im August quetscht sich Style-Schreiber Beeler mit uns hinters Gonzo-DJ-Pult. Damit haben wir wenigstens einen RCKSTR-Mitarbeiter im Club, der nicht so angezogen ist, als hätte ihm seine besoffene Mutter am Morgen die Kleider rausgelegt.

6.9. KINSKI (Zürich)

RCKSTR Star-Club Chefredaktor Krausz weilt an diesem Freitag noch in den unverdienten Ferien, weshalb der Katzenshirt-Anteil im KINSKI voraussichtlich um 100% niedriger ausfallen wird, als gewohnt. Tierisch abgehen wird's trotzdem.

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5.8. Härterei (Zürich)

Bad Religion Ihren 33. Geburtstag feierten Bad Religion im Januar mit dem Release ihres...jetzt müssen wir nachzählen...jesses, mit dem bereits 16. Studioalbum „True North“, das Fans wie Kritiker begeisterte und beweist, dass die in die Jahre gekommenen Musiker noch immer über ordentlich Punk-Wut im faltigen Bauch haben. Diese lassen die Los Angeleser uns Anfang August auch in Zürich spüren, wenn sie die HärtereiBühne mit ihren anstössigen Texten und knackig-melodischen Hardcore-Riffs erbeben lassen. (arse/shy)

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INHALT 23. & 24.8. Salzhaus (Winterthur)

Play It Loud Ja, von Tiga (Bild) ist „Sunglasses At Night“ und ja, es ist wahrscheinlich ein bisschen seine Schuld, dass einige Volltotschs der Meinung sind, dass eine Sonnenbrille in einem geschlossenen, dunklen Raum eine gute Idee ist. Drauf geschissen, denn Tiga ist eine Institution, sei es als Produzent, DJ oder als Retter des modernen Techno mit seinem Label Turbo Recordings. The Kills, The xx oder Depeche Mode haben sich von ihm remixen lassen und seit bald 15 Jahren erfasst der Kanadier den elektronischen Zeitgeist wie kaum ein anderer. Soviel zum Freitag, doch auch der Samstag, Tag zwei des Play-It-Loud-Minifestivals gibt sich nicht weniger beeindruckend mit dem allerersten Schweiz-Auftritt des brasilianischen Klang-künstlers Amon Tobin. Er lässt Electro mit Jazz, Drum'n'Bass und lateinamerikanischen Rhythmen flirten, und packt bis zu 80 verschiedene Samples in einen einzigen Track. (rez)

.............................................................................. 15.–18.8. Gampel VS

Open Air Gampel Auf den beiden Stages treten Tenacious D, The Gaslight Anthem, die Editors, The Wombats, Kraftklub und viele weitere Acts auf, doch iischi Party steigt im RCKSTR-Block direkt am Eingang zum Bühnengelände. Mehr auf den Seiten 14 bis 17 und auf Seite 58.

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HIT

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Ende Juli gaben Lunik bekannt, dass sie sich per Ende 2013 auflösen werden. Wir finden es ein „Little Bit“ schade, dass sich die erfolgreiche Berner Formation nach gut 15 Jahren trennt, doch immerhin gibt's ein Abschiedsgeschenk: Die achte und letzte Platte „Encore“ erscheint im Spätsommer mit elf bisher unveröffentlichten Stücken und 14 Live-Songs, die bei den Konzerten mit dem Zürcher Kammerorchester letzten Oktober aufgenommen wurden. ► Abschluss-Shows: 10.12. Tonhalle (Zürich), 11.12. Kulturcasino (Bern)

The (Gold-)Berg that is Whoopi

Wenn Florence „+ The Machine“ Welch den Part von Jar Jar Binks im nächsten „Star Wars“Teil übernimmt (siehe RCKSTR Mag. #102), dann hätten wir hier einen Vorschlag für die Rolle von Jabba The Hut: Whoopi Goldberg, was passiert mit dir, jessesgott?! Und wenn Sie jetzt rumnerven von wegen „Jabba wurde doch schon in ‚Episode VI' getötet“, dann hetzen wir Whoopi The Hutt auf sie.

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Wir verlosen

3x Philips CitiScape Uptown!

Einfach mit PASS an 543 für unsere SMS-Backstage-Area anmelden und aufs Gewinnspiel warten. (CHF.—.20 /SMS; max. 1 SMS / Woche)

Wecken den Tiger in Ihnen

Da RCKSTR-Leser keinen Sport zu treiben brauchen, weil sie einerseits die besten Gene der Welt besitzen und andererseits eh ziemlich oft kotzen, da sie zu viel trinken, nennen wir Ihnen andere Gründe, wieso Sie sich den neuen Onitsuka Tiger ULT-RACER besorgen sollten: 1. Um den Bus/Zug/Flieger noch rechtzeitig zu kriegen. 2. Um so zu tun, als würden Sie joggen, dabei sind Sie in Wahrheit auf Baggertour. 3. Um Mutti vorzulügen, dass Sie was für Ihre Gesundheit tun. 4. Um ein Ersatzpaar zu haben, falls Sie Ihre Schuhe beim illegalen Glücksspiel verzocken. 5. Weil die Neonfarben von Ihrem Gesicht ablenken. ► jetzt erhältlich für CHF 140.—

„I Knew You Were Trouble“ when you boarded this tram

Wir sind die Blicke langsam leid, die gelegentlichen Pöbeleien sowieso. Wir wollen bitte einfach nur im Tram sitzen und mit unseren Kopfhörern laut Taylor Swift hören können, aber stets dringt etwas Musik nach draussen und zieht damit den Hohn unserer Mitmenschen auf uns. Das gehört von nun an der Vergangenheit an: Die neuen Philips CitiScape Uptown besitzen ein sogenanntes Musiksiegel, das verhindert, das auch nur ein Ton unseren Ohren entschlüpft. Und die Kopfhörer sehen dabei verdammt retroschick aus, haben ein Mikrofon zum Telefonieren eingebaut und dank des flachen Kabels gibt's nie Knoten. ► Jetzt für CHF 179.— in diversen Farben erhältlich. ► Philips unterhält zusammen mit Noisey die Musikplattform YouNeedToHearThis.com, auf die wir etwas neidisch sind.

GiGagantisch?

Mit diesem Twitter-Foto kündigte Lady Gaga die am 19. August erscheinende erste Single ihres dritten Albums „ARTPOP“ an, das am 8. November released wird und mit seinem multimedialen Gesamtkonzept die Popmusik revolutionieren solle. Hoffen wir, dass sie damit nicht zum „Judas“ für Acts wird, die ihre Platten klassisch ohne Multimedia und so veröffentlichen.

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INTRO

Wir verlosen 5x Clump-Crusher-Mascara! E-Mail mit Betreff „You Shall Not Clump” plus komplette Postadresse an win@rockstar.ch schicken und schon mal den Augenaufschlag trainieren.

Es kommt auf die Grösse an

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Name der Trägerin: Beatrice Egli

Normalerweise sind wir ja der festen Überzeugung, dass „grösser“ auch „besser“ bedeutet, aber bei den immer potenter werdenden Smartphones stört es uns, dass die Geräte in der Hose ein zweite Beule verursachen. HTC hat sein sehr erfolgreiches One-Modell, das dem iPhone 5 und dem Galaxy S4 durchaus auf Augenhöhe begegnet, nun per Schrumpfstrahler (bestimmt) in eine mini-Form gebracht, wobei das Teil trotzdem keinen ganzen Zentimeter dick wurde. Wir sind begeistert. Und unsere Hose ist nur noch einfach ausgebeult. ► Jetzt für CHF 549.— in Silber und Schwarz erhältlich.

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Summer Break

Das hier ist „Spring Breakers“-Darstellerin Vanessa Hudgens (rechts) mit einer Freundin auf einem Boot vor der italienischen Insel Capri. Nö, keine Pointe hier; das war alles, was wir zum Foto sagen wollten.

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Alter: 25 Woher kommen die Brüste: Amden SG, Schweiz Konsistenz: Echt wie ihre Liebe zum Schlager.

Supporting facts: Ihr Album „Glücksgefühle“ ist auf Position fünf der Schweizer Titparade, doch bei „DSDS“ war sie für uns immer auf dem ersten Platz; warum, das wissen wir auch nicht so vorbau. Aber an ihre Schweizer Konzertattas am 6.9. in Thun, am 22.9. in Gstaad, am 8.10. in Biberist und am 9.10. im Zürcher Volkshaus werden wir auf jedenippel Fall gehen.

CokeHeart

Es wird eng Unsere Praktikantin Angel sagt über den Duft: „So riechen die süssen Meitli, die an den Festivals hinter den Bars des RCKSTR-Block arbeiten.“ Und jeder weiss, dass man hinter einem Bartresen sofort 50% heisser ist als in Realität – ergo steigert der neue Diesel-Frauenduft 100 „Loverdose Tattoo“ Ihre Attraktivität um mindestens die Hälfte und jeder weiss, 95 dass RCKSTR-Leserinnen bereits von Haus aus scharfe Geschosse sind. 75 Frauenwelt: Das Fläschchen gibt's ab September ab CHF 64.90 (30ml). Männerwelt: Sehen Sie 25 demfall zu, dass Ihre Hosenreissverschlüsse 5 bis September doppelt verstärkt sind. 0

THE QUEST

FOR CHEST

► erhältlich bei Migros für CHF 12.90 bzw. CHF 13.50 für die wasserfeste Variante

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One Mascara To Style Them Der wahre Grund, warum ganz Mittelerde vor Saurons Auge erschauerte, waren die lächerlich volumenarmen Wimpern – solch einen Anblick hält niemand lange aus. Mit dem neuen Clump-CrusherMascara vom COVERGIRL'schen LashBlast hätte der Herrscher von Mordor nicht nur 200% mehr Wimpern-Volumen, sondern dank der clever angeordneten Borsten der geschwungenen Bürste auch nicht ein einziges Klümpchen erzielt.

Wussten Sie, dass der Drink nur Cuba Libre heisst, wenn dabei BacardiOakHeart-Rum und Coca-Cola verwendet werden? Alle anderen Mixturen sind einfach schnöde Rum-ColaCocktails. Und dieses Wissen haben wir vergessen in 3...2...1..., weil Cuba Libre so toll somerlch shcmekct, hicks.

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HIT THAT

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Moon And Stars

And Wein And Schnellboote

Wenn die Veranstaltungstechnik-Firma AudioRent Clair nach Locarno ans Moon And Stars einlädt, damit wir Wein schlürfen, einen Blick hinter die Kulissen werfen und Wein schlürfen können, lassen wir uns nicht zweimal bitten.

Getippe: Sascha Wydler / Geknipse: Regina Kühni Wir starten mit der Besichtigung des MoonAnd-Stars-Areals auf der Piazza Grande. Jürg Hügin, Oberhaupt der Firma AudioRent Clair, zeigt uns die technischen Finessen, die Misch- und Videoregie und auch das Lager unter der Bühne. 30 Mitarbeiter bauen seit drei Tagen das Material aus zehn Sattelschleppern auf, damit am Abend alles ready ist. So viel personeller und materieller Aufwand wurde in neuneinhalb Jahren RCKSTR Magazine kumuliert nicht betrieben. Am Ufer des Lago Maggiore warten zwei Schnellboote, unseres heisst „Prosecco“, dabei duschen wir uns doch viel lieber mit Champagner. Cristal-Champagner, versteht sich. Auf der anderen Seeseite liegt Jürgs Weingut; er hat den heruntergekomm enen Rebberg aufgepäppelt und erntet dort beste Trauben. Diverse Weine und auch Grappa werden in der Casa Della Rocca hergestellt, was irgendwie mehr hermacht als unser MiniKühlschrank mit den drei Dosen Prix-GarantieBier drin.

Darauf haben wir gewartet: Es folgt das Mid-Summer-Dinner auf Della Rocca! 5-Sterne Dinner und zu jedem Gang ein anderer Wein zur Degustation, aber wri spühren nohc gar nichtz, hicks. Bei einem unangekündigten Quiz gibt's eine Flasche des hauseigenen, äusserst edlen Rotweins „Due“ zu gewinnen – und wenn wir Booze in Aussicht gestellt bekommen, laufen wir zur Höchstform auf: Erster Platz! Fresst unsere Shorts, bitchez! Zurück auf die Piazza, wo Krokus gerade die Bühne betreten, um das Publikum auf den Hauptact ZZ Top heiss zu machen. Wir hatten zu viel „Due“-Wein, um den Auslöser der Kamera noch betätigen zu können, darum hier ein Bild von Jürg Hügin mit seiner Frau Anja. Ihr seid tolle Gastgeber, es war so schön! Geili Sieche! GEILI SIECHE! Mir chömed wieder!

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Mi Casa Es Su Casa

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Die Casa Della Rocca kann man auch für Anlässe mieten. Das Haus bietet eine wunderschöne Aussicht auf den See und Richtung Italien; die Hauseigenen Weine sind der Soma (Rotwein) und der Sita (Weisswein). Hat da jemand „RCKSTRBetriebsausflug“ gesagt? ► Infos unter dellarocca.ch

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Cocked up

Meowstache Tiere sind toll. Schnäuze sind toll. Ergo: Tiere mit Schnäuzen sind supertoll. Darum ist Ihr Leben dank dem Moustachionery Notecard StickerSet garantiert nie wieder langweilig. ► Jetzt für CHF 12.— bei chroniclebooks.com erhältlich.

Übel: Beady-Eye-Frontmann Liam Gallagher soll 2010 eine Journalistin geschwängert haben und wegen zu viel, äh, Nähe, hat eine seiner engsten Mitarbeiterinnen gekündigt. Kein Wunder, wurde er von Noch-Ehefrau Nicole „All Saints“ Appleton rausgeschmissen. Übler: Gemäss einem Nachbarn lässt Liam im Garten laut seine eigene Musik laufen. Naja, wir lassen unser Magazin ja auch auf dem gemeinschaftlich genutzten Klo unseres Bürogebäudes rumliegen.

V For Very Nice Hoodie, Dude Nichts sagt „Lebe lang und in Frieden“ auf so stylische Art und Weise wie ein leicht geöffneter Reissverschluss. Sheldon Cooper trägt so einen Hoodie in „The Big Bang Theory“ in 3...2...1... ► jetzt für CHF 46.— bei Threadless.com erhältlich – auch für Meitli 100

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SIEGERTIGER SAGT:

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„Ich strotze dermassen vor Maskulinität, dass ich statt E-Mails grundsätzlich E-Males schreibe.“

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HIT THAT

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Iss was

Enter Shikari

mit

im Azzurro (Zürich)

Weil die Enter Shikaris Chris Batten (Bass) und Rob Rolfe (Drums) auf der Bühne abgehen wie blöd, müssen sie auch wie blöd reinschaufeln. Wir trafen uns mit den beiden im Zürcher Restaurant Azzurro und klärten die Frage, ob sie gerne flüssige Schokolade von Männer-Hoden lecken. von Sascha Wydler Chris, was schaust du so verwirrt? Chris: Ich raff's gerade gar nicht. Wir sind hier in ein leeres Restaurant gekommen, keine Menschenseele da, aber wir dürfen nicht mal sitzen, wo wir möchten? Na, vielleicht stinkt ihr so, dass sie uns ans Fenster setzen. Aber abgesehen davon, was haltet ihr vom Restaurant? Rob: Grundsätzlich ziemlich cool. Viele Restaurants auf der ganzen Welt versuchen, authentisch zu wirken, aber dieses hier sieht wirklich italienisch aus. Ich mag, dass der Kellner das Licht gedimmt hat, das sorgt für gutes Ambiente. Chris: Ja, aber weshalb er das Radio jetzt unbedingt lauter machen muss? Er sieht doch, dass wir uns unterhalten. Etwas italienische Musik wäre sicher angebrachter. Rob: Geht das nur mir so oder wirkt der Kellner etwas mürrisch?

haben. Dazu waren wir in einer Brauerei in London, haben etwa 30 Geschmacksrichtungen degustiert und so unser eigenes Bier zusammengestellt. Das Endprodukt konnten wir dann erst am Release-Tag probieren, doch zum Glück schmeckt es super. Rob: Hier in der Schweiz ist es offenbar leider nicht erhältlich. Doch bei uns in England wollen wir es eigentlich auch nur in ausgesuchten Bars unterbringen.

Tja, äh, nun...oh, das Essen ist da, gottlob! Wie schmeckt's? Rob: Der Fisch ist super, eine satte 7! Aber die „Variation von Gemüse“ ist etwas dürftig: Ich seh da nur Broccoli. Chris: Ich denke auch, dass zur Zeit mehr Gemüse Saison haben sollte. Mein Fleisch ist aber ebenfalls super. Medium rare, wie ich's bestellt habe.

Sprechen wir hier immer noch übers Essen? Doch bevor's zu schlüpfrig wird: Welches Getränk schmeckt am besten zu eurer Musik? Chris: Perfekt, diese Frage! Ganz klar unser eigenes Sssnakepit-Bier, das wir für die Tour neu kreiert

Ein eigenes Bier habt ihr schon, was für Merch vertreibt ihr sonst noch? Rob: Schon etliches Zeug, aber das Bier ist das beste: Wenn wir es nicht verkaufen, können wir uns zumindest mit dem Merch die Kante geben.

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1 Pizza Salame Piccante CHF 19.90 1 Tagliatelle Salmone CHF 24.90 2 Filetto Manzo à CHF 43.90 CHF 87.80 1 Sogliola Grill CHF 42.50 3 Arkina-Wasser mit Kohlensäure à CHF 6.— CHF 18.00 Total

CHF 193.10

Euer aktuelles Album heisst „A Flash Flood Ristorante Pizzeria Azzurro Of Colour“ – wovon könnt ihr eine Hohlstrasse 451 sintflutartige Menge essen? 8048 Zürich Rob: Schokolade, davon krieg ich einfach nicht genug. Beim Geburtstag meiner Mutter gab es einen Schoko- ► ristoranteazzurro.ch Brunnen. Je länger und alkoholischer der Abend wurde, umso krasser wurde es: Einer unserer ► Freunde tunkte seine Eier im Schoko-Brunnen – trotz Aktuelles Album: des allgemeinen Pegels wollte danach niemand die „A Flash Flood Of Colour“ Schokolade von seinem Sack lecken.

Nee, hast schon recht. Reden wir darum über was Lustigeres: Kannst du kochen? Rob: Kann ich schon, aber wenn wir nicht auf Tour sind, gehe ich oft zu meiner Mutter, die kocht echt gut. Ich könnte euch jedoch ein gutes Chili kochen. Chris: Und ich ziemlich gute Spaghetti Bolognese. Und meine Freundin kocht grandios, experimentiert gerne und probiert neue Dinge aus.

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Rechnung (4 Personen)

(Ambush Reality/ Musikvertrieb)

A Flash Flood Of Flavour Das Band-eigene EnterShikari-Bier Sssnakepit gibt's unter signaturebrew.co.uk im 4er, 8er oder 24er Pack zu bestellen, wobei für Sie eh nur letztere Bestellmenge interessant sein dürfte, Sie Süffel.

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HIT RCKSTR feiert sich durch... BOOZE CHOICE mit Jägermeister

Womit wir uns im Jägermeisterland erfrischten

Jägirinha Ist: Ein Caipi, der mit Jägermeister anstatt Cachaça gemischt wird. Wo: Jägermeister Lounge. Schmeckt nach: Caipirinha – einfach anders. Fühlt sich an: Isch bin nosch nischt sooo besoffn.

Jägermeisters Ist: Kräuterlikör. S`Beschte wos je hets gits. Wo: JägermeisterHütte am Deichbrand Festival. Schmeckt nach: Hirschblut. Fühlt sich an: Lass uns nackt auf dem Tisch tanzen.

Hahnenwasser mit Aspirin Ist: Wasser ohne Kohlensäure und Kopfschmerzentable tte. Wo: Aus dem Hahn und der Apotheke. Schmeckt nach: Magensäure. Fühlt sich an: Der Morgen danach.

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Wolfenbüt

Eine auserwählte Gruppe von Medienschaffenden wurde in die JägermeisterHeadquarters im deutschen Wolfbüttel eingeladen, um alles über den Hirsch zu erfahren und die Sau rauszulassen. Wir haben gelernt, dass man sich nach 37 Jägermeistern die Bikinis auszieht, Softpornos drehen will und am Tag danach Heiratsanträge macht. Den Rest wissen wir nicht mehr so genau, unsere Fotokamera jedoch vergisst nie. von Elena Calì mit Zoé Zimmermann und weiteren Berufsalkoholikern

1. Station, 09:15 Flughafen Hannover Nachdem wir uns bereits um 6.15 Uhr (!) am Flughafen Zürich trafen, brauchen wir jetzt dringend ein Aufwach-Bierchen von Busfahrer Dirk. Das erleichtert das gegenseitige Beschnuppern und ebnet den Weg zu wichtigen Themen wie Fäkalkunst, Prostitution und Brustvergrösserung. Und schon sind wir eine Familie und haben uns alle schrecklich lieb.

2. Station, 11:00 Hotel Jägermeister Nach dem Check-in gibt's ein gediegenes Festessen mit Carpaccio und Jägertonics. Wir unterhalten uns über Tanja La Croix' fehlendes Musik-Talent, den Pät-Schreiber-Hitlervergleich in unserer Dezember-2012-Nummer und den anscheinend riesigen Penis von RCKSTR-Salesman Etzweiler. Letzteres müsste dringend mal überprüft werden. [Nur so viel: Wir duschen nach der Arbeit jeweils zusammen und dabei lasse ich die Seife stets mit Genuss fallen; Anm.d.Chefred.]

3. Station, 14:30 Jägermeister-Brauerei

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Nach gefühlten 35 Stunden Präsentation wissen wir nun, aus welchen 839 Kräutern unser Lieblings-Schnaps besteht, warum da ein Hirsch und keine Seegurke drauf ist und wie der Alkohol hergestellt wird, was wir dann auch selbst tun dürfen: Irgendwo-Schreiber Risi, RCKSTR-AnzeigenAmazone Zoé und Freelancerin Elena kreieren ihre eigene Spirituose namens Mazoél-Toff, mit der wir höchstwahrscheinlich schweinisch reich werden. Keine Angst, Jägis, ihr bekommt einen Anteil von 1%, versprochen.

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4. Station, 19:00 Jägermeister-Lounge

Was in der Lounge der Jägi-Headquarters passierte, können wir nur noch anhand der Fotos rekonstruieren. Nach geschätzt 37 Jägerinhas (siehe Spalte) und 23 Shots stopften wir uns Früchte in BH und Unterhosen, sangen Karaoke und drehten auf dem Billardtisch einen Softporno (Videomaterial bei uns auf Anfrage erhältlich). Glauben wir zumindest. Wir hätten ja noch weiter geröhrt, aber als irgendwann ein Bikinioberteil rumging und den Meistern wohl der Jägi ausgegangen war, wurden wir um 4.30 Uhr rausgeschmissen.

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5. Station, 9:30 Car Wir – und die meisten anderen wohl auch – wachen mit Sabberflecken auf dem Kissen und einem BlockbusterFilmriss auf. Viel Zeit, um über gestern Nacht nachzuhirnen, bleibt jedoch nicht; denn ein Katerfrühstück und ein Heiratsantrag von Elena an Zoé später, sitzen wir schon im Car Richtung Cuxhaven, wo das Deichbrand Festival mit Casper, Jennifer Rostock und Atari Teenage Riot wartet.

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6. Station, 20:30 Deichbrand Festival Da wir alle schon gefährlich ausgenüchtert sind, gehen wir präventiv ins Jägermeister-Hüttli, wo wir unseren Pegel wieder steigern können. Nach fünf Shots und drei Jägertonics sieht die Welt wieder angenehm verschwommen aus und Elena begleitet Zoé auf der Suche nach, äh, Kräutern. Leider teilen Deutsche ihre nicht so bereitwillig wie wir und laut einem Festival-Besucher wächst Gras ja eh überall auf dem Boden. Merci, Arschloch! Später gangnamstylen wir noch mit Südkoreanern durch die Jägi-Hütte und schlafen zur Blaskappelle sanft auf den Sofas ein.

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Uuund Tschüss!

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Tschüss Deutschland. Tschüss Jägermeister. Danke für Kost und Logis und danke für den Kater. Bis nächstes Jahr. Wir kehren zurück! Falls wir bis dahin wieder einigermassen gerade stehen können.

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► Nächster Jägermeister-Event: 29.8.–1.9. Jägi-Festzelt am Zürich Openair

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RCKSTR-Block

welcome again to the all new

Open Air Gampel Das Greenfield und das Trucker & Country Festival haben wir mit unserem RCKSTR-Block bereits überstanden, doch die wahre Prüfung folgt erst noch: das Open Air Gampel mit Gluthitze, Walliserdialekt, 24-Stunden-Betrieb – und 77 Bombay Street. Die unzähligen Vorzüge und Tollhaftigkeiten unseres generalüberholten RCKSTR-Block haben wir Ihnen zwar schon im grossen Festival-Guide aufgezeigt, doch seit damals sind ein paar Wochen verstrichen und Sie hat's in der Zwischenzeit bestimmt auch das eine oder andere Mal verstrichen, weshalb wir Ihrem Gedächtnis an dieser Stelle etwas auf die Sprünge helfen. 24 Stunden Angst Party Der grosse Unterschied zu Interlaken ist, dass wir am Open Air Gampel auf dem Camping-Gelände (aber direkt am Eingang zum Bühnen-Bereich) stehen und darum einen 24-StundenBetrieb stemmen. Das bedeutet für Sie: Von Donnerstagnachmittag bis Sonntagabend durchgehend Musik, Barbetrieb und Essen; keine Verschnaufpause, wir sind immer für Sie da. Toll, nicht? Im Gegensatz zu früheren Jahren RCKSTR-Block haben wir unser grosses Zelt nun zweigeteilt: In einem kleineren, separaten Bereich kultivieren wir unsere W.A.R!-Sausen, wo statt Gitarren die Bässe durch den Festival-Club rumpeln. Unsere neuen BFFs von JUR Records schleudern Drum'n'Bass, Bigbeat und Dubstep in die Menge, die beiden Jungs von 2TAKT verstehen sich auf bangerigsten Electro und die W.A.R!-Residents Bürgermeister und Himself halten das Ganze zusammen. Wem Saitendrescherei mehr zusagt, der legt die paar Schritte zu unserem Mainfloor zurück, wo Rock der härteren, metallischeren und garagigeren Gangart aus den Boxen scheppert. Hinter den Plattenspielern stehen der RCKSTR-Block-Resident G.A.S., HellChild vom ehemaligen Rock City, Verleger Joel LaRocka und Bürgermeister – und wahrscheinlich noch einige Namen mehr, doch wir finden die Line-ups grad nicht in unserer Müllhalde von E-Mail-Posteingang.

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Themen und Tavernen Weil wir vom RCKSTR passionierte Swinger sind (interessierte Paare melden sich gerne bei rainer@rockstar.ch), verkleiden wir uns auch gerne und veranstalten Themenabende in unserer Spassburg. Stellen Sie sich ein auf eine Neon-Sause mit Leuchtstäbli und GlowArmbändern like it's 2006, FlowerPower dank Hawaii-Blumenketten sowie eine bizarre Nacht, in der alle Beteiligten Tiermasken tragen; das Passwort, um klarzumachen, dass Ihnen fünf Paar Hände zwischen den Arschbacken zu weit

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gehen, lautet: Konglomeratsabschlag. Abgesehen von den Themen-Partys erwartet Sie unser Standard-DeluxeProgramm mit Konfettiregen, Schaumkanonen, GummiböötliRitt, barbusigen Tänzerinnen und brennenden Bars. Apropos Bars: An fünf langen Theken bedienen wir Sie rund um die Uhr und für den nötigen Boden verantwortlich sind die zahlreichen Essensstände, die von Pizza über Burger zu Crêpes alles servieren, was katergeplagte FestivalMägen begehren. Besonders sexy: Beim

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RCKSTR-Block Zmorgen-Posten gibt's durchgehend Rösti, Speck und Eier, dazu passt Aufputschendes vom Kafiwägeli nebenan. Beschäftigungstherapie Wer sich die Zeit vertreiben möchte, spielt bei uns mit Jasskarten, duelliert sich im Beer-Pong oder misst seine Bizeps-Enormität an den ChilbiBox-Automaten. Wet-T-ShirtContests und Bikini-Car-Washes sorgen fürs visuelle Wohl, während die grosse Tombola den Zocker in Ihnen herausfordert. Und sollte Ihnen der Campingplatz-Grasboden irgendwann zu hart werden, dann gewinnen Sie doch eine Nacht im Himmelbett auf unserer Terrasse. Auf die Ohren gibt's rund um die Uhr was, doch während ein paar Stunden pro Tag haben Sie die Macht über die Musikauswahl, wenn Sie Ihren MP3-Player zum iPod From Hell ins W.A.R!-Zelt bringen. Und wenn Sie all das machen und dabei verächtlich auf die Arbeiterklasse runterblicken wollen, dann laden wir Sie in unsere exklusive MemberLounge ein, zu der Sie aber nur mit der RCKSTR-Membercard Zugang haben. Und diese wiederum gibt's, wenn Sie unter rockstar.ch ein Abo lösen.

Öffnungszeiten

Open Air Gampel 15.–18.8. Zeltplatz

mit GROSSER TOMBOLA! Do: 16:30 durchgehend bis So: 19:30

► facebook.com/RCKSTRBlock

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Einige der grösseren Gewinne sind schon weg – geben Sie nicht uns die Schuld dafür, sondern sich selbst, weil sie nicht am Greenfield Festival waren und/oder nicht genügend Tombola-Lose gekauft haben, um Ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Der Vorteil: Viele der Nieten in unseren insgesamt 30'000 Lösli sind ebenfalls bereits weg und Ihre Chancen, mit einem Kauf einen der anfänglich 6'000 Preise abzustauben, liegen theoretisch immer noch bei 1:4, was nun wirklich so fair ist, dass man fast sagen könnte, dass wir Ihnen das Zeug schenken. Und wenn Sie Hippie materiellem Besitz entsagt haben, dann betteln Sie Stutz zusammen und posten sich die Lose wegen der herzigen Tigerbaby-Motive, jösses. ► Sind Sie ein Siegertiger? Finden Sie's heraus und kaufen Sie RCKSTR-Tombola-Lose im RCKSTR-Block und bei unseren Lösli-Görls, die auf dem ganzen Gelände unterwegs sind. Ob Sie gewonnen haben, finden Sie sofort nach dem Öffnen heraus.

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FRANZ FERDINAND - ELLIE GOULDING THE KNIFE - FETTES BROT- JAMES BLAKE BELLE & SEBASTIAN - JESSIE WARE EELS - BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB PENDULUM DJ Set & VERSE - MILES KANE POLIÇA - TOM ODELL - DEFTONES USTICE DJ Set - MODESTEP Live - TOMAHAWK TRENTEMØLLER Live - BOYS NOIZE TWO DOOR CINEMA CLUB - SUB FOCUS Live EVERYTHING EVERYTHING

ESAFFELSTEIN Live - EROL ALKAN - VALERIE JUNE - RITON MY HEART BELONGS TO CECILIA WINTER - SEBASTIAN ACKSON AND HIS COMPUTERBAND Live - PABLOPOLAR OHN Live - BRODINSKI - EVELINN TROUBLE and many more…

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ROCKSTARS Das Debütalbum: R&B erobert die Popwelt und AlunaGeorge mausern sich zum next big thing nach Frank Ocean und Kendrick Lamar. Wie das Erfolgsgeheimnis des Londoner Duos lautet, weiss es auch nicht so genau, aber ihm gefällt, was um es herum passiert.

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von Luisa Bider

igentlich wollten AlunaGeorge den Release ihres Erstlings „Body Music“ am 29. Juli mit einer Party begiessen. „Aber wir haben irgendwie vergessen, etwas zu organisieren“, meint Aluna Francis im Interview am Montreux Jazz Festival und lacht, „jetzt gehen wir halt spontan in irgendeinem Londoner Club feiern.“ Auch in der Musik sind sie und Bandkollege George Reid erfrischend unkompliziert und talentiert. Schluss mit Einheitsbrei Hätten die beiden nicht solchen Erfolg als AlunaGeorge, wäre sie wohl FussMasseurin geblieben und er Buchhalter. „Ich hätte wahrscheinlich probiert, irgendwas zu machen, wär aber zu schlecht dafür und in einem Büro gelandet” mutmasst George schulterzuckend. Mit ihrer jetzigen Beschäftigung treffen die zwei aber genau den Nerv der Zeit, in der Acts wie Disclosure oder Haim die Popmusik neu definieren. „Der Mainstream wird irgendwie zum Anti-Mainstream“, sagt Aluna dazu, und George fügt an: „Die Leute haben eben durch das Internet viel breiteren Zugang zu allen möglichen Genres. Die Hörer definieren heute selbst, was man irgendwann im Radio hört – und so landet zum Beispiel die Musik von Disclosure [poppiger UK-Funky; Anm.d.Red.] auf dem ersten Platz der britischen Charts.“ Mit ebendiesen produzierten AlunaGeorge Anfang Jahr die Single „White Noise“, die Platz zwei der UK-Hitparade erreichte. Trotzdem seien ihre Anhänger dieselben geblieben, sagt Aluna: „Die Leute, die an unsere Konzerte kommen, sind irgendwie charakteristische AlunaGeorge-Fans. Ich

weiss nicht, ob's an der Musik liegt, aber ich spüre diese einzigartige Atmosphäre. Das hat sich auch nicht verändert, es sind halt einfach mehr Menschen geworden.“ Vom Schlafzimmer in die Charts Mit dem zweiten Platz in der „BBC Sound Of 2013“-Liste (nur die oben erwähnten Haim landeten vor ihnen) gewannen AlunaGeorge zudem eine wertvolle Plattform und Glaubwürdigkeit. „Durch diesen Preis haben die Leute gemerkt, dass wir nicht nur eine Band sind, die schnell etwas macht und dann wieder verschwindet“, bestätigt Aluna, „vorher waren wir vor allem eine Online-Band und unsere Fans konnte man keinem Land zuordnen. Durch den zweiten Platz gab's einen ‚Wow, England mag uns!'-Moment, was sehr schön war.“ Die Ungezwungenheit des Duos aus der englischen Hauptstadt zeigt sich auch darin, dass ein Grossteil der Tracks in Georges Schlafzimmer entstanden ist; den Rest haben sie in einem Studio ausserhalb von London aufgenommen. „Das war eine gute Sache. So konnten wir zum ersten Mal ganz ohne Ablenkung Musik machen – wir konnten auch keine Freunde am Ende des Tages treffen. Das war eine sehr produktive Phase“, erinnert sich George an die Entstehung des Debütalbums „Body Music“. Aluna sieht jedoch keinen grossen Unterschied zwischen den Aufnahmen im Schlafzimmer und denen im Studio: „Alles was ich brauche, ist Platz. Und ein Fenster.“ Beim Konzert später am Abend im Montreux Jazz Lab tänzelt Aluna mit schwarzen Turnschuhen und schwerem Goldschmuck auf der Bühne hin und her, während George ein wenig schüchtern hinter seinem Keyboard wippt; die Zufriedenheit ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie haben denn auch nur einen einzigen Wunsch für die Zukunft: „Das, was wir jetzt haben, darf gerne so bleiben. Wir sehen unglaubliche Orte und dürfen dabei auch noch Musik machen.“

R&Boom, Baby!

AlunaGeorge Body Music (Island/Universal) Mit seinem ersten Album lässt das Londoner Duo die musikalischen Muskeln spielen: Aluna Francis' süsse, kindliche Stimme wird von den kühlen, minimalistischen Beats von George Reid kontrastiert und es entsteht ein einzigartiger Sound, der die Popmusik wesentlich beeinflussen wird. Mit vielen Klängen der 90er Jahre und einem Cover von Montell Jordans „This Is How We Do It“ bewegen sich AlunaGeorge irgendwo zwischen zwei Generationen, was „Body Music“ meist schön zeitlos und selten etwas monoton wirken lässt; aber letzteres ist Meckern auf höchstem Niveau. (bibi) Wer das mag, mag auch: Disclosure „Settle“, Haim „Forever“, Jessie Ware „Devotion“

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► Debütalbum „Body Music“ (Island/Universal) jetzt erhältlich. ► Live: 20.11. Exil (Zürich)

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Als Aluna und George begannen, miteinander Musik zu machen, kannten sie sich überhaupt nicht: Er wurde über Myspace als Remixer für Alunas ehemalige Band My Toys Like Me (Bild) angeheuert – bei der Zusammenarbeit merkten die beiden, dass sie zusammen Musik machen konnten. Aluna verliess kurzerhand ihre Kapelle und startete mit George das neue Projekt.

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ROCKSTARS

Kodaline Herzschmerz ist cool „In A Perfect World“ heisst das Debütalbum von Kodaline und in einer solchen wähnen sich die vier Iren auch, nachdem die Platte daheim die Chartspitze erklommen hat. Wir haben die Pop-Durchstarter an einem verschlafenen Montagmorgen in der Zürcher Helvti-Bar getroffen. von Angel R. Schmocker Pi mal Daumen ein ganzer Sack Kaffeebohnen war nötig, um unsere irischen Interviewpartner ins Reich der Lebenden zurückzuholen. „Wir kommen gerade vom Southside und haben gestern von unserem Manager erfahren, dass wir es in die Top 3 der UK-Charts geschafft haben“ – Kodaline haben in der Nacht zuvor zu Recht die Korken knallen lassen.

Live in Mittelerde Beispiel Album-Titel „In A Perfect World“: Lebten wir in einer perekten Welt, gäbe es keine tiefergehenden Emotionen als Glück und allgemeines Wohlbefinden, also auch nicht das spontane Bedürfnis, gute Herzschmerzmusik zu schmettern. Eine Truppe wie Kodaline gäbe es erst recht nicht, so gänzlich ohne sture Marketingstrategien, die am Hebel reissen wie bei einer fast schon Hype-Welle geschafft lächerlich durchgeplanten Daft-Punk-Maschinerie. Die Das Quartett ist ein Publikumsmagnet im bisherigen FestivalErleichterung, dass ihr Risiko-Spiel nun Früchte trägt, ist beim sommer, obschon erst eine Headliner-Show im Amsterdam auf Tour-Stopp in Zürich nicht zu überhören: „Es hätte sich am Ende der Band-eigenen Erfolgsliste steht. Das Gefühl, wenn Menschen genauso miserabel anhören können, wie ich mich zu dieser Zeit ganze Texte mitsingen, obwohl man selbst noch tief in den gefühlt habe“, erinnert sich Bassist Jason „Jay“ Boland an die Startlöchern einer echten Karriere steckt, sei eindrücklich und Produktionsphase. unerwartet; für Frontmann Stephen Garrigan ist das Internet mit Stephen blättert derweil in unserem Festival-Guide und informiert einem Löwenanteil an Netzwerken die treibende Kraft, dass sich über die Kodaline-Tourstation Open Air Gampel: „Dieser Ort solche Phänomene für kleine Dubliner Acts überhaupt möglich sieht aus wie Mittelerde, das habt ihr doch erfunden!“ Um zu wurden. Bedenkt man das unsichere Hype-Verhalten – wir beweisen, dass dem nicht so ist, haben wir mit der Band ein erinnern uns an den viel zu mager beklatschten Auftritt von alt-J Wiedersehen in unserer Gampel-Festhütte RCKSTR-Block am Zürich Openair 2012 –, können Kodaline zu Recht stolz sein. ausgemacht; mit einem frisch gezapften Guinness in Walliser „The Liebeshymnen sind im Moment genau das, was die europäische Lord Of The Rings“-Atmosphäre sind wir der perfect world dann Musikszene inbrünstig auslebt: Tom Odell, Daughter und Matt schon verdammt nahe. Corby sind die Adeles dieses Sommers: „Wenn wir neue Songs ausprobieren, dann ist es wie ein Gespräch unter Freunden – einfach Dinge, die einem durch den Kopf gehen, ► Debütalbum „In A Perfect World“ (RCA/Sony) jetzt wenn man zum Beispiel in seinem Schlafzimmer erhältlich; Review in RCKSTR #103 unter rumtigert.“ Klingt simpel, ist aber ein effektives issuu.com/rckstr/docs/rs103. Manöver, um nicht nur technisch anspruchsvolle ► Live: 16.8. Open Air Gampel Musik zu bieten, sondern auch Lyrics, die man am liebsten wie ein 12-jähriger Teenie mit Edding verewigen würde.

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Wer – verständlicherweise – so richtig von Kodaline angefixt wurde, besorgt sich auf der Band-Website etwas Extra-Stoff: Die Page ist üppig bestückt und bietet u.a. ein digitales Skizzenbuch, wo Sie die handgeschriebenen Original-Lyrics, Fotos aus der Album-Produktionszeit sowie Podcasts (in denen das Quartett erläutert, was ihm zum jeweiligen Thema wichtig erschien) finden. ► kodaline.com

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ROCKSTARS

Fröhlicher denn je klingen die White Lies auf ihrem dritten Album „Big TV“ – die Todesfaszination der End-Teens von damals ist der Lebensfreude der Mittzwanziger von heute gewichen. Gewohnt düster seien sie aber trotzdem noch, beruhigt uns Frontmann Harry McVeigh am Telefon. von Schimun Krausz

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ürich Openair 2012, Freitagabend, White Stage. „Ich erinnere mich sehr gut an diese Show. Es schüttete einfach nur noch runter“, erzählt Harry McVeigh, Sänger und Gitarrist der White Lies. Auch wenn Konzerte im Trockenen und Warmen meist angenehmer sind, war dieser Wolkenbruch biblischen Ausmasses trotzdem die passendste Kulisse samt Atmosphäre überhaupt für ein Konzert des Londoner Trios, dessen Musik gleichermassen bedrückend wie erbaulich und so mitreissend wie durchdringend ist.

Übernatürliches. „Charles erdachte sich irgendwann diese Geschichte eines Mädchens vom Land, das in die grosse, oberflächliche Stadt zieht, dort aber nicht glücklich wird und schliesslich wieder nach Hause zurückkehrt“, erklärt Harry. Ein Konzeptalbum sei es jedoch nicht: „Die Tracklist ist zum Beispiel nicht chronologisch aufgebaut, sondern so, wie die Musik am besten zusammenpasst. Ein Konzeptalbum ist jedoch ein Traum von mir; Charles und ich hören in letzter Zeit oft 70er Prog-Rock und momentan sprechen viele Interviewer uns auf ‚The Dark Side Of The Moon' an – eine unglaublich gute Platte, immer noch. Irgendwann gibt's hoffentlich wirklich ein Konzeptalbum von uns.“ Erst mal ist aber Touren angesagt und Harry freut sich darauf: „Ich liebe es. Obwohl: Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und unsere Songs zu spielen, doch alles, was zwischen zwei Konzerten passiert, kann ganz schön beschissen sein. Das bringt unsere Arbeit halt mit sich, aber wir lieben, was wir tun.“ So nass wie am Zürich Openair wird's beim nächsten Limmatstadt-Gig der White Lies höchstwahrscheinlich nicht, da dieser am 15. November im Komplex 457 stattfindet; Harry lässt sich zu einer Liebeserklärung hinreissen: „Ich mag Zürich. Nach dem RegenKonzert am Festival hab ich mit meiner Freundin das ganze Wochenende bei euch verbracht – im Sommer mitten in der Stadt in einem See schwimmen zu gehen, davon können wir hier in Grossbritannien nur träumen.“

White L Songwriting-Symbiose Für ihre dritte Platte „Big TV“ haben die White Lies kaum an der bewährten Formel gerüttelt, die PostPunk-Düsternis mit Indie- und Wave-Elementen schmückt und dabei gerade so viel Pop zulässt, dass Mainstream-Radios darob die Nase rümpfen – obwohl die Single „Death“ vom Debütalbum „To Lose My Life...“ 2009 tatsächlich auf der „Bravo Hits 65“ landete. „Warum sollten wir auch viel an unserem Sound ändern, schliesslich klingen wir halt einfach so“, bestätigt Harry, „aber es ist vom Songwriting her unser bisher bestes Album und darauf sind wir sehr stolz. Wir haben praktisch das ganze Jahr 2012 dafür aufgewendet und nur mit einem schrecklich klingenden Drum und einem schlechten Synthesizer gearbeitet, damit wir zunächst gute Songs haben und erst danach die Musik drumherum schreiben konnten – bei ‚Ritual' [das zweite Album; Anm.d.Red.] war's ziemlich genau umgekehrt.“ Wenn Harry „wir“ sagt, meint er sich selbst und Bassist Charles Cave, der sämtliche Texte schreibt; es ist nur schon selten, dass sich nicht der Sänger selbst für die Lyrics verantwortlich zeichnet, aber dass gar kein Wort von ihm stammt, macht den SongwritingProzess der White Lies einzigartig. Harry dazu: „Ich versuche gar nicht erst, da ebenfalls mitzumachen. Ich bräuchte Jahre, um auch nur in die Nähe von Charles' Können zu kommen.“ Stattdessen ► Neues Album „Big TV“ (Fiction/Universal) verwandelt er die Texte dann in Songs, weshalb ab 9.8. erhältlich. Harry und Charles fürs Musikschreiben sowas wie ein ► Live: 15.11. Komplex 457 (Zürich) symbiotisches Verhältnis entwickelt haben. The White Side Of The Moon Im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben drehen sich die Nummern auf „Big TV“ nicht mehr hauptsächlich um Tod, Jenseits und

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Back To The Roots

„Pilot 2“

Am 22., 23. und 24. Juli spielten die White Lies drei ausverkaufte Shows in der ca. 450 Leute fassenden Londoner Hoxton Square Bar, wo sie fünf Jahre zuvor ihr Live-Debüt als Band gaben: „Es ist schön, dorthin zurückzukehren und zu realisieren, was für ein Glück wir hatten und was wir seit damals alles geschafft haben.“

„Wir waren auf der verzweifelten Suche nach einem Cover-Artwork für unser neues Album, als Jack [der Drummer; Anm.d.Red] in den Ferien in den USA dieses Bild vom New Yorker Künstler Michael Kagan entdeckte und uns zeigte. Wir waren alle begeistert davon und ich persönlich mag den verdammt verängstigten Blick des Astronauten sehr.“ Vielleicht ist er besorgt darüber, was mit Pilot 1 geschehen ist?

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Lies Songtüftler

Das neue Album: Stadion-Post-Punk

White Lies Big TV (Fiction/Universal)

„To Lose My Life...”-Produzent Ed Buller ist wieder mit an Bord und verpasst „Big TV“ 100 einen klar gitarrenlastigeren Sound, als die White Lies beim schwermütigen, aber nicht minder genialen Zweitling 95 „Ritual“ an den Tag legten. Zusammen mit den Texten, die sich von den Themen Tod und Verlust etwas entfernt haben, ist das dritte Album der 75 Engländer ihr verhältnismässig bisher fröhlichstes, das mit dem Titeltrack und der darauffolgenden Single „There Goes Our Love Again“ einen leichten Einstieg ermöglicht, mit jedem Durchgang mehr in Ohr und Herz 25 wächst und auch nach dem 20. Mal stets neu zu begeistern vermag. „Unsere langjährigen Fans werden es lieben“, meint Frontmann Harry McVeigh. Nicht nur die, da sind wir uns sicher. (shy) 5 0

Wer das mag, mag auch: The Maccabees „Given To The Wild“, Editors „An End Has A Start“, The Horrors „Still Life“

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ROCKSTARS

Los Porcos

Chill-out-Floor-Soundtrack Aus: London, England Wer das mag, mag auch: Prince, wenn er vor dem Club eine raucht Ende letzten Jahres verliess Sänger Ellery Roberts den 2011er UndergroundPop-Hype WU LYF, was schliesslich deren Ende bedeutete. Daraufhin kamen die verbleibenden Bandmitglieder bei FAMY unter, die ähnliche, jedoch zugänglichere Musik machten wie WU LYF und die ausserdem keine Sau kennt. Vielleicht stammt der Name Los Porcos dieser Quasi-Supergroup daher, aber es ist eh kaum was in Erfahrung zu bringen über die siebenköpfige Truppe, die glaubs erst ein einziges Konzert mit sechs Songs gespielt hat, Ende April in einem hippen Londoner Keller. Aber: Alle Mitglieder tragen auf der Bühne dasselbe Shirt mit der Aufschrift „New Pork City“ und die funktastische Disconummer „Do You Wanna Live?“ gehört ab jetzt auf die Playlist jeder Ihrer Gartenpartys. (shy) ► Songs „C.F.W.”, „Do You Wanna Live?“ und „Jesus Luvs U Baby“ auf soundcloud.com/losporcos im Stream. ► Debüt-Doppel-A-Side-Single „C. F. W.“ / „Sunshine”“ erscheint am 15. September. ► losporcos.com

Young Wonder

Traumhaftes Tandem Aus: Cork, Irland Wer das mag, mag auch: AlunaGeorge, alt-J, Purity Ring Sieht so das Band-Line-up der nahen Zukunft aus? Der hagere Typ schraubt an den Reglern, das hipsterige Meitli singt und schwebt auf der Bühne – AlunaGeorge drehen mit diesem Konzept gerade auf und die CHVRCHES (okay, da drücken sogar zwei Typen auf die Knöpfchen) erheben sich langsam aus dem Untergrund. Die zwei Iren Ian Ring und Rachel Koeman alias Young Wonder liessen mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP im Frühling 2012 die Hype-Blogs aufhorchen und legten vor drei Monaten den Nachfolge-Extended-Player „Show Your Teeth“ nach, dessen sechs Tracks jedoch höchstens dem Mainstream die Zähne zeigen, dabei sowohl ins Indie- wie auch ins Hip-Hop-Lager ein breites Lächeln schicken und mit tanzbarem, minimalistischem und dennoch verträumt melodiösem Synthpop begeistern. (shy) ► EPs „Young Wonder“ und „Show Your Teeth“ (beide Eigenvertrieb) auf iTunes erhältlich. ► youngwonder.me Die „Warum sind wir eigentlich in diesem scheiss heissen Büro statt in der Badi?!?”-Ausgabe # 104 RCKSTR MAG.

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THEMA

Bit-Tuner

Merz

Alvin Zealot

Swiss Live Talents

Fai Baba

Herausförderung

Fast 800 Anmeldungen sind bei dem erstmalig stattfindenden Karriere-Sprungbrett eingegangen, nun gehen die Swiss Live Talents mit dem seit Mai aufgeschalteten Publikums-Voting in die heisse Phase. von Angel R. Schmocker

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andwettbewerbe wie Emergenza oder der MyCokemusic „Wir sind kein Cüpli-Event wie die SMAs“ Soundcheck sind eine ziemlich einseitige Angelegenheit: Dem Kopf des Contests, Paléo-Mitgründer François Moreillon, ist Ja, Studio-Gutschriften und Startgelder werden es seit Jahren ein Anliegen, die heimische Musikszene unter die angeboten, echte Unterstützung sieht jedoch anders aus. Den richtigen Leute zu bringen – bis zum CMJ, dem bekannten Music Swiss Live Talents geht es nicht darum, eine Marke zu pushen, Marathon in New York, hat es ihn bisher getrieben: „Dort sprach ihr Firmenhintergrund besteht aus Förder-Vereinen aus der ich mit dem Verantwortlichen. Es hatten sich nur fünf Schweizer ganzen Schweiz. Die Musikgewerkschaft SUISA und Bands angemeldet, die allesamt unbrauchbar waren.“ ihre Foundation sind Hauptsponsoren, die Stiftung Irgendwann kam der Stein ins Rollen, sagt er: „Die Vote-Button Petzi und das Musikportal Mx3.ch Hauptpartner. grösste Schwierigkeit war es, eine Jury statt Daumendrücken zusammenzustellen, die nicht zu 100% aus Ob Kopf-an-Kopf-Rennen in der Romands besteht. Unser Hauptsitz ist nun mal Fachkompetenz und Netzwerk „Electro Dance“-Sparte zwischen in Lausanne, da es am zentralsten gelegen Die Fach-Jury, welche in der ersten Phase We Love Machines und Ander oder doppelt ist.“ am Zug war, setzt sich schweizweit aus nominierte Zürcher wie Fai Baba („Best Live“, Dass dieser Contest vor allem dank Festival-Veranstaltern (u.a. Phibe Cornu „Best Indie Rock Folk“) – wer seinen Favoriten persönlicher Motivation und grossem vom Gurtenfestival und Jane Wakefiled zum Siegeszug verhelfen will, tut dies mittels privatem Engagement möglich wurde, liegt von den Musikfestwochen), Medienkinderleichtem Voting-System: Pro Kategorie auf der Hand, hier verdient sich niemand Köpfen (z.B. Sam Vuillermoz von Mx3.ch) darf mehrmals abgestimmt werden sowie eine goldene Nase: „Viele verwechseln uns mit sowie Club-Verantwortlichen (Les-Dockseinmal pro Monat für einen Act und den Swiss Music Awards, wir sind aber kein Programmleiterin Laurence Vinclair) das Ganze komplett ohne lästiges Cüpli-Event, sondern dringend benötige zusammen. Ähnlich vielfältig sind die Registrieren und Künstlerförderung, wie sie in anderen Ländern zugelassenen Genres, die von Dance über Pop Anmelden. schon seit Jahren üblich ist“, stellt François klar und zu Folk, Metal und Urban reichen; unsere hat damit hoffentlich sowas von Recht. Landessprachen kommen in der Kategorie „National Language“ zum Zug, zudem wird der beste Newcomer- bzw. Live-Act prämiert. Seit dem 6. Mai und bis am 30. September haben die Musiker Zeit, ► Das Voting, sämtliche Infos aller Teilnehmer inkl. Festival-Terminen sowie die offizielle Contest-Hymne der Waadtländer Polar Circles warten unter sich beim Publikums-Voting reinzuhängen; denn in jeder Kategorie swisslivetalents.ch. gewinnt der Sieger an der Berner Final-Show vom 9. November neben CHF 3'000.— Bargeld vor allem den Zugang zum wichtigen ► 9.11. Final-Show „Swiss Live Talents“ im Bierhübeli (Bern) (internationalen) Netzwerk, in dem sich die Jury bewegt.

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THEMA

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Eines muss man Deutschland lassen: Es hat Kathy Herrmann. Obwohl: Unser deutsches Covergirl lebt und arbeitet momentan in Zürich, also 1:0 für uns. Doch Kathys TraumWohnort liegt knapp 10'000 km von uns entfernt: Los Angeles. Fotos: Roman Gaigg

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Hä? Wer? Name: Kathy Herrmann Wohnort: Zürich Alter: 26 Traumberuf: Schauspielerin Lieblingsmusiker: The Weekend, Miguel, Kendrick Lamar, Frank Ocean, Juicy J, French Montana, Drake

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THEMA

Päng, Päng! August oder Februar? Februar, weil der Sommer erst noch kommt. Bikini oder Wollpulli? Bikini am Strand, Wollpulli in der Skihütte beim Wienerschnitzel. Deutschland oder USA? Deutsches Essen plus Familie und Freunde in Deutschland – ansonsten USA! Ryan Gosling oder Michael Cera? Ryan Gosling, aber eigentlich ja André 3000. Moshpit oder Rave? Eindeutig keins von beiden. R&B, Hip-Hop und Soul all day! Verschwitzter Kellerklub oder Openair-Festival? Vorzugsweise ein ganz normaler Club mit Klimaanlage.

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THEMA

Auf ein Wort Fotograf Roman Gaigg ist Aargauer – wie bist du als Deutsche auf ihn gestossen? Er hat mich ganz einfach über ein Modelportal für ein Shooting angefragt. Roman ist ein sehr kreativer Fotograf mit einem geschulten Auge, es lief toll. Und was machst du, wenn du dich nicht grad vor Fotografenlinsen räkelst? Ich singe sehr gerne, male, gehe laufen und höre Musik. Gelernt habe ich Kosmetik und Make-up. Auf deinem Shirt auf dem Cover dieser Ausgabe steht „Los Angeles“ – war das Outfit deine Idee oder die des Fotografen? Meine. Ich war bis jetzt dreimal dort und mag den Lifestyle, den Spirit, das Multikulturelle – der American Dream eben. Wenn du den American Dream so magst, warum lebst du ihn dann nicht? Ich habe noch Grosses vor! Ich liebe Risiken und möchte, dass es immer spannend bleibt. L.A. ist eine grosse Herausforderung für mich, meinen Traum als Make-upArtist weiter zu leben und vielleicht auch wieder vor der laufenden Kamera zu stehen. Vor der laufenden Kamera? Wo warst du denn zu sehen? Ich war fünf Jahre bei „Fashion Trix“ [lief auf VIVA Deutschland, weshalb man die Sendung in der Schweiz kaum kennt; Anm.d.Red.], wo ich vor der Kamera als Make-up-Artist geschminkt und auch erklärt habe, wie man's richtig macht. Und was tust du noch zwischen jetzt und deiner irgendwann stattfindenden Auswanderung in die USA? Ich werde bis zum Neuanfang noch Zürich geniessen, mehr kennenlernen. Vielleicht fange ich noch an, ein Buch zu schreiben über meine Erfahrungen in der Schweiz – das wird sicher spannend (lacht).

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von Katinka Templeton

TOOK THE LOOK „The Lone Ranger“ Cowboys! Indianer! Allein das reicht schon, um uns im Kino zufriedenzustellen. Wenn diese Cowboys und Indianer dann auch noch zusammenarbeiten – umso besser. „The Lone Ranger“ (Review weiter hinten in dieser Ausgabe) läuft ab dem 8. August in der Vorführstätte Ihrer Wahl und wir präsentieren Ihnen hier den perfekten Look, um für die Premiere gesattelt, äh, gewappnet zu sein.

Western-HüftGürtel

von River Island, bei ASOS, CHF 48.—

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Cowgirls

Das Outfit von Helena Bonham Carter als Red Harrington (samt treffsicherem Elfenbein-Bein!) in Mode-Ehren, aber das Styling von Rebecca Reid (Ruth Wilson) ist bedeutend alltagstauglicher und diente als Inspiration für den folgenden KuhmeitliLook. Also abgesehen vom Kopfschmuck, der aufs Tonto-Konto geht.

Day Dress

von Band Of Outsiders, bei Les Nouvelles, CHF 442.—

Clutch mit Fransen und Perlenapplikationen

Total:

von EST 1969, bei Newlook.com, CHF 43.—

CHF 4'480.—

Advance-Westernstiefel mit Aussparung von Topshop, CHF 109.—

um sowohl als Saloon-Dirne als auch als Gesetzesbrecherin Aufsehen zu erregen

Porcupine Headdress mit StachelschweinStacheln, Geweihen, Federn und Ketten

WesternTropfenOhrringe von New Look, bei ASOS, CHF 8.—

von Fauxtale, bei Farfetch.com, CHF 3'775.—

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Western-Krawatte von STNTN, bei Boticca.com, CHF 55.—

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Stetson-Westernhut

von World-OfWestern.com, CHF 99.—

Feuerzeug „ Eagle Grand Canyon“ von Zippo, CHF 64.—

Cowboys Natürlich dürfen Sie auch wie Tonto (Johnny Depp, links) mit freiem Oberkörper und totem (?) Raben auf dem Kopf durch die Gegend stolpern, aber zweckmässiger und im Verhältnis unauffälliger ist der Look des filmtitelgebenden Lone Ranger (Armie Hammer, rechts), den Sie mit folgenden Teilen ins Jahr 2013 adaptieren können.

Arizona-Jeans

von Wrangler, CHF 130.—

Taschenuhr von Topman, CHF 25.—

Total:

Cordhemd „Mathias“

von Suit, erhältlich bei Street-Files, CHF 89.—

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Adlerbrosche

von Topman, CHF 11.—

um beim Line Dance in der ersten Reihe zu glänzen

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von Stars & Stripes, bei World-Of-Western.com, CHF 37.—

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von Harley-Davidson, bei Zalando, CHF 230.—

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Lyn Lingerie

Schickes für drunter Im Sommer bleibt nicht vieles verborgen und so eröffnen sich unseren Blicken Dinge, die wir nie sehen wollten. Wie z.B. hässliche Unterwäsche, weil das Kleidchen verrutscht ist. Die Gegenmassnahme heisst Lyn Lingerie, deren Dessous und Bikinis so wunderbar sind, dass Sie eigentlich gar nichts darüber tragen sollten. Das Zürcher Label fabriziert wunderbare Dessous, die man erstens gerne zeigt und die zweitens gerne gesehen werden. von Nora Haider Die beiden jungen Frauen (mehr zu ihnen im Kästchen), die das Schweizer Label Lyn Lingerie führen, haben es sich zum Ziel gemacht, Dessous und Swimwear zu designen, die perfekt sitzt und dabei hübsch ausschaut. Die Handschrift des Duos besticht mit klaren und doch verspielten Linien plus einer Prise edler Sinnlichkeit, die es uns ganz schön angetan hat – Unterwäsche muss schliesslich auch sexy sein. Viel Liebe fürs Verborgene Wieso sich die zwei so viele Gedanken übers Verborgene machen? „Unterwäsche ist das erste, was man morgens anzieht. Sie hat einen grossen Einfluss darauf, wie man seine Kleider, sein gesamtes Outfit auswählt und trägt, ja, wie man sich allgemein fühlt“, erklärt das Designer-Duo seine Passion. Damit sich seine Kundinnen stets wohlfühlen, arbeite es stetig daran, seine Modelle zu verbessern. Und anstatt alle sechs Monate ein bewährtes Sortiment neu zu interpretieren, führen die beiden Themen-Linien wie „Black Princess“, „Manhattan Love“ und „Yellow Moonwalk“ sowie die Swimwear-Reihe; die bestehenden Kollektionen werden zudem je nach Saison mit neuen Stücken angereichert. Bei der Produktion achten Lyn Lingerie auf qualitativ hochstehende Stoffe, die edlen Materialien werden dann von den Designerinnen persönlich im Zürcher Atelier verarbeitet. Die Teile kosten dementsprechend mehr als durchschnittliche H&MStangenware, sehen dafür auch sehr viel besser aus und sind um ein Vielfaches exklusiver. ► Glasmalergasse 6, 8004 Zürich ► lynlingerie.ch

Wer steckt dahinter? Evelyn Huber und Ramona Keller sind die wohlfrisierten Köpfe hinter Lyn Lingerie. Beide sind ausgebildete Modedesignerinnen, die eine Passion fürs „kleine Feine“ teilen, wie sie selbst sagen. Seit 2010 arbeiten sie gemeinsam im Shop mit Atelier an der Glasmalergasse in Zürich.

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Nude ist das neue Schwarz! Dies bestätigt auch der Fakt, dass die Nude-Linie „Manhattan Love“ von Lyn Lingerie im Moment am meisten über den Ladentisch huscht.

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REVIEWS

Neue Alben

von der RCKSTR-Redaktion gnadenlos getestet

Bubblegum-Indie

San Cisco

San Cisco

(RCA/Sony) Unser Frischfleisch vom Februar 2012 liefert mit seinem Debütalbum den unbeschwerten Soundtrack Ihres Augusts 2013. (shy) Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben Sie in den letzten gut eineinhalb Jahren entweder an unseren Partys oder an einer IndieSause Ihren in enge Jeans gepackten Popo zu „Awkward“ von San Cisco geschüttelt: Der so leichtfüssige wie eingängige Pop-Song hat es bis weit über die Strände der Bandheimat Australien hinaus geschafft und das süsse Musikvideo verzeichnete bei Redaktionsschluss knapp fünf Millionen Views – und er ist auf dem selbstbetitelten Debütalbum zu hören, das mit achtmonatiger Verspätung seit dem DownUnder-Release nun auch bei uns erhältlich ist. „Daheim hat uns das Album nochmals etwas an Bekanntheit eingebracht“, sagt Sänger und Songwriter Jordi Davieson am Telefon, „hier merken wir davon noch nicht viel, da die Platte erst gerade erschienen ist.“ Mit „hier“ meint er Nordamerika, wo das Quartett Ende Juli und Anfang August seine erste US-kanadische Headliner-Tour absolvierte. Mit den richtigen Crew-Mitgliedern auf seiner Seite sei es übrigens kein Problem, in den US of A an Drinks zu kommen, obwohl noch alle vier San Ciscos unter 21 sind, fügt Jordi hörbar grinsend an. Das zarte Alter ihrer Schreiber merkt man den Songs beim genauen Hinhören nicht an. „Hunter“

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handelt von Tod, während „Wild Things“ Drogenmissbrauch thematisiert – jedoch immer auf subtile, anspruchsvolle Weise und in lüpfige Melodien gebettet, sodass die Melancholie zu keinem Zeitpunkt gegen die Tanzlust ankommt; Jordi könnte wohl den Holocaust leugnen und wir würden dazu den Dancefloor ernten, wenn wir dem Text nicht weiter Beachtung schenken. Frühe, nicht auf „San Cisco“ enthaltene Songs wie „Golden Revolver“ sind noch sehr folky, „doch wir haben im Laufe der Jahre, in denen wir zusammen Musik machen, unseren Stil weiterentwickelt und tendieren momentan zu mehr Synthesizern“, kommentiert Jordi den musikalischen Wandel seiner Band – der Opener „Beach“ oder das „Outro“ belegen das. In welche Richtung sich der Sound der Aussies in Zukunft bewegt, weiss Jordi noch nicht so genau, momentan sind wir mit unwiderstehlichen IndiePop-Nummern wie „Fred Astaire“ und „Lyall“ eh gut bedient. Viel wichtiger ist uns die Richtung des San-Cisco-Tourbusses; denn der soll endlich auch mal in der Schweiz Halt machen. Wer das mag, mag auch: Vampire Weekend „Contra“, Gypsy & The Cat „Gilgamesh“, Bombay Bicycle Club „A Different Kind Of Fix“

Urban-Bubblegum-Pop

Charli XCX

7.11. Exil (Zürich)

True Romance (Warner) Hits schreiben kann sie, schliesslich war Charli XCX mitverantwortlich für den Icona-PopWelterfolg „I Love It“, bevor das Label entschied, den Song den beiden Schwedinnen zu überlassen. Die Engländerin hat aber noch viel mehr Pop-Pfeile im Köcher, mit denen sie auf ihrem Major-Debüt „True Romance“ auf den Mainstream zielt, dabei jedoch immer mal wieder das Indie-Lager streift. Die Zuckerwatten-Melodien sind manchmal zu süss („You're The One“) und die Texte zu kitschig („Take My Hand“), aber der UrbanGrundton entspricht klar dem aufkommenden Zeitgeist und wenn Popmusik so charmant und echt vorgetragen wird, drücken wir bei kleinen Ausrutschern gerne ein Auge zu. (shy) Wer das mag, mag auch: Marina And The Diamonds „Electra Heart“, Santigold „Master Of My MakeBelieve“, MS MR „Secondhand Rapture“

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REVIEWS

PRäsentieRt

Tsüri-Räp

Skor

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RobeRt delong gRiefjoy

Und Nachteil (Bakara/Nation) Lieber vom Leben gezeichnet, als von Rolf Knie gemalt. Ja, wir wissen, was er damit meint, der Mann mit der grossen Hose und dem Kater auf den Stimmbändern: Er ging durch die Hölle, Depressionen und so. Jetzt ist die Abrechnung gemacht, Tabula rasa, ein 29-Jähriger diktiert sein Manifest fürs Überleben im Szeni-Haifischbecken. Natürlich im Vokabular des Dune-a-de-Langstrass-Milieus und das darf auch Spass machen beim Sonntag-MorgenRumgeknutsche. Anderswo lässt er die Baggy-Pants runter, ist auch einfach mal nur der Dani aus Horgen. Dies sind die stärksten Tracks, subtil akzentuiert von der virtuosen LiveBand, mit welcher der Rapper dieses MeiSKORwerk eingespielt hat. (rgg) Wer das mag, mag auch: Tinguely dä Chnächt „Bar“, Eldorado FM „Land unter“, Big Zis „Und jetz...was hät das mit mir ztue?“ Denglischer Alternative-Goth-Rock

Mono Inc. Nimmermehr (NoCut/Musikvertrieb) Erst Mitte Juni bewiesen Mono Inc. am Greenfield Festival, was sie live drauf haben, nun schieben die Hamburger bereits eine neue Platte nach: „Nimmermehr“ ist Album Nummer sieben und das erste mit streckenweise deutschen Texten seit der Bandgründung vor 13 Jahren. Dies ist wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass Sänger Martin Engler neu BFF mit Joachim Witt ist, einem Urgestein des germanischen Düster-Rock. Dieses neue Gesicht steht Mono Inc. gut, da man den englischen Lyrics eh immer angehört hat, dass die Band eher aus der Nähe denn von ännet des Ärmelkanals oder des Südpazifiks stammt. (pat) Wer das mag, mag auch: Joachim Witt „Bayreuth 1“, Sisters Of Mercy „Floodland“, Unheilig „Grosse Freiheit“ Epilepticore

CSS Planta

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Dunkel-Rumpel

Vuvuvultures Push/Pull (Energy Snake/Universal) Wir schwören: Die Vuvuvultures standen schon lange auf der Liste der Acts, die wir Ihnen unbedingt vorstellen wollen. Und plötzlich ist ihr Debütalbum da, das unsere Erwartungen sowas von erfüllt und wir Ihnen wärmstens ans Herz legen. „Push/Pull“ ist voll mit bedrohlich stampfenden Bass-Drums, drückenden Bassläufen, rohen Gitarren und orgelhaften Synthies; dazu predigt Sängerin Harmony Boucher von Tod und Verzweiflung. Das ist nie Horror-Punk, das ist nie Dark-Wave, das ist nie Goth-Rock – das Londoner Quartett findet irgendwo dazwischen seine eigene, verdammt aufregende Nische. (shy) Wer das mag, mag auch: A Place To Bury Strangers „Worship“, Errors „New Relics“, Civil Civic „Rules“

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eleCtRo indie

so 22/09/2013 exil, züRiCh Califinnication

French Films White Orchid (Odissey/Rough Trade) Dass das Quintett French Films aus Finnland kommt, verwundert. Zu strahlend, zu sonnig sind die Melodiebögen, doch sie sind in echt aus Helsinki. Was auf dem ersten Album schon angedeutet wurde, wird auf „White Orchid“ deutlich ausformuliert; dabei klingen die unterkühlten New-WaveAnleihen noch eine Spur erfrischender und die zitierten Garage-Rock-Noten noch ein Stück düsterer und rumpelnder. Überstrahlt wird diese Platte von der ersten Single „Latter Days“ mit ihren surfangehauchten Gitarren und zartfühlende Orgelflächen – da wird Finnland zu Kalifornien. (fxaz) Wer das mag, mag auch: Is Tropical „I'm Leaving“, New Young Pony Club „The Optimist“, The Drums „Portamento“

williseaRlbeal.Com faCebook.Com/soak0ffiCial

willis eaRl beal soak folk

so 29/09/2013 PaPieRsaal, züRiCh

half moon Run

ha l f m o o n R u n . C o m

indie folk

sa 02/11/2013 Plaza, züRiCh

agnes obel

ag n e s o b e l . C o m

alteRnative Piano

sa 09 & so 10/11/2013 kaufleuten, züRiCh

emiliana toRRini

e m i l i a n ato R R i n i . C o m

singeR-songwRiteR

di 12/11/2013 x-tRa, züRiCh

swim deeP

s w i m - d e e P. tu m b l R . C o m

indie

di 19/11/2013 exil, züRiCh

bastille

ba st i l l e ba st i l l e . C o m

indie eleCtRo

so 24/11/2013 x-tRa, züRiCh

CaRoline Chevin

CaRolineChevin.Ch

PoP soul

sa 30/11/2013 kaufleuten, züRiCh

R&Bäh

Robin Thicke

mount kimbie

Blurred Lines

mountkimbie.Com

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(Interscope/Universal) Ist er ein Newcomer oder ein One-Hit-Wonder? Nö, Robin Thicke legt mit „Blurred Lines“ bereits sein sechstes Studioalbum vor, nur hat das bisher ausserhalb seiner Heimat USA kaum jemanden gekratzt. Mit dem Titeltrack featuring Pharrell Williams hat sich das schlagartig geändert; der Song erklomm zahlreiche Chartspitzen auf der ganzen Welt. Und wie klingt der Rest der Scheibe? Easy-peasy R&BPop, der astrein produziert ist, aber nur selten über bessere Fahrstuhlmusik hinausgeht. (pat) Wer das mag, mag auch: Justin Timberlake „FutureSex/LoveSounds”, N*E*R*D „Fly Or Die“, Michael Jackson „Off The Wall“

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2.10. Rote Fabrik (Zürich)

(SQE/Cargo) Als hätte die Generation Gratiszeitung ein frisches Metronom gebraucht; um weiter zu strampeln, in diesem Hamsterrad, in dem sie furchtbar de Plausch hat, aber doch nicht vom Fleck kommt. Zumindest ein Teil der Brasil-Girls um Leitwölfin Lovefoxxx trifft inzwischen sogar die Töne, die Texte befassen sich grundsätzlich mit Sex, ausgedrückt in der Prosa eines Facebook-Chats. Ja, das SynthieGedudel geht ordentlich süffig runter. Doch ohne den abgewanderten Hauptsongwriter Adriano Cintra ist die Dada-PunkAttitüde der Anfangstage hinter der allzu offensichtlichen Ruhmgeilheit zu einer kaum wahrnehmbaren Nuance verblasst. (rgg) Wer das mag, mag auch: Leuchtstäbchen und Kaugummi-Automaten

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musiC fan?! ContRibute to the suCCess of youR favouRite aRtists! PRomote them via websites, soCial netwoRks and flyeRing and get fRee ConCeRt tiCkets and Cds. join just beCause's stReet team! to RegisteR oR get moRe info, Please ContaCt us: PRomo@justbeCause.Ch

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REVIEWS Electro-Trommel-Punk

31.8. Zürich Openair (Glattbrugg)

Ebony Bones Behold, A Pale Horse

Electro-Deutschpop

Frida Gold Liebe ist meine Religion (Warner) Mit dem Album „Juwel“ und dem Song „Zeig mir wie du tanzt“ waren Frida Gold vor zwei Jahren die Überraschung schlechthin. Mit „Liebe ist meine Religion“ schafft es das deutsche Quartett dann auch beinahe, an den erfolgreichen Erstling anzuknüpfen. Beinahe? Ja, die Songs sind streckenweise zu vorhersehbar und erinnern stark an den Vorgänger. Die Band konnte den kompositorischen Level problemlos halten, hat sich dabei jedoch nicht wirklich weiterentwickelt; Alina Süggelers Stimme können wir uns aber auch auf dieser Platte nicht entziehen. (pat) Wer das mag, mag auch: Ich + Ich „Gute Reise“, Rosenstolz „Wir sind am Leben“, Tim Bendzko „Wenn Worte meine Sprache wären“

(1984/Republic Of Music) Seit dem Erstlingswerk „Bone Of My Bones“ kein ganz so harter Knochen mehr: Der Gänsehaut-Titeltrack samt indischem Symphonie-Orchester verdeutlicht die neuen Spielregeln – von verwildertem Voodoo-Getrommel zur starken Kampfansage, so überschneidet sich bei „What Difference Does It Make“ schon mal düsterer Hip-Hop mit Kinderchor und Synthesizer. Gewöhnungsbedürftig, ja, doch das bedeutet in diesem Fall bloss, dass Madame „W.A.R.R.I.O.R.“ weniger auf Capslock und Ausrufezeichen gesetzt hat, sondern mehr auf ein wirklich gutes zweites Album, das übrigens physisch ausschliesslich an ihren Live-Shows erhältlich sein wird. (arse) Wer das mag, mag auch: M.I.A. „Arular“, Tom Tom Club „Tom Tom Club“, Santigold „Master Of My Make-Believe“

22.10. Exil (Zürich)

Hipster-Hop

MC Fitti #Geilon

(Styleheads/Nation) Als Chefredaktor Krausz „#Geilon“ zum ersten Mal in den RCKSTR-Büros laufen liess, musste er aufgrund von Gewaltandrohungen nach nicht mal der Hälfte der stattlichen 24 Tracks abbrechen. Was das für ein Scheiss sei, fragte selbst Promogörl-Mami Gloria, die ihren Booty gerne mal zu Hip-Hop-Sounds shaket. Das ist MC Fitti, welcher – der Debütalbumtitel zeigt es schon – InternetTrends, aktuellste Popkultur und Hipstertum mittels Autotune, Synthesizer und Berliner Schnauze gleichzeitig zelebriert und auf die Schippe nimmt. Das kann man lustig finden oder mit Glo tanzen gehen – Krausz' Meinung bewegt sich irgendwo dazwischen. (shy) Wer das mag, mag auch: Cro „Raop“, Watsky „Cardboard Castles“, Frittenbude „Katzengold“

Babymaker-Smooth-House

Various Artists Summer Daze (Suol, nur digital erhältlich) Sie haben ein Date und möchten Ihre Flachleg-Chancen etwas erhöhen? Die neue „Summer Daze“-Compilation wirkt dabei Wunder. Das Berliner Label Suol hat 13 exklusive und bisher ungehörte Tracks auf die Platte gepackt, darunter von prestigeträchtigen Acts wie Fritz Kalkbrenner und Till Von Sein. Spannend sind aber vor allem die Quasi-Newcomer wie Dominik Marz mit dem entspannten „Room 3141“, Nils Penner und sein sonnenschwangeres „Seventy Seven“ oder das Hi-Hat-getriebene „Julia“ von Saalmen. Probieren Sie's aus und schreiben Sie Suol eine Dankesmail, wenn Sie gevögelt wurden. (rez) Wer das mag, mag auch: Jonas Rathsman „Tobago“, Manuelle Musik „Fulle Rulle“, Chasing Kurt „From The Inside“ Hihip-Hop

Wax Continue...

80s-powered Dark-Pop

FEATHERS If All Now Here (Nyx) Am diesjährigen SXSW Festival haben die FEATHERS die Bühne für Depeche Mode eröffnet. Die Synthies des komplett weiblichen Quintetts aus Texas dröhnen dermassen laut und einnehmend, dass sich Dave Gahan wohl kurz nicht mehr sicher war, ob seine Kapelle da wird mithalten können. Der Austin-Fünfer um Bandhirn und Stimme Anastasia Dimou meistert auf seinem Debütalbum „If All Now Here“ die Kunst des eingängigen, repetitiven ElectroBeats, kann sich jedoch nicht definitiv zwischen clubbig-stampfend und sphärischträumend entscheiden, weswegen zwei, drei Tracks zu beliebig wirken. (shy) Wer das mag, mag auch: Daily Bread „Iterum“, Mirrors „Lights And Offerings“, The Human League „Octopus“

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(Scrublife/Warner) „What's My Motherfucking Name?“ „Rosana“ hängt Ihnen möglicherweise bereits zum Hals raus, obschon sich endlich mal wieder ein Song mit Qualität zu einem sogenannten Sommerhit gemausert hat. Wax auf diese eine Single zu reduzieren, wird dem Rapper aus Washington, D.C. jedoch nicht gerecht: Sein neues Album „Continue...“ könnte abwechslungsreicher nicht sein; er arbeitet mit organischen Instrumenten, liefert coole Samples und ist dabei verdammt lustig, ohne lächerlich zu wirken. White men can't rap?! Bitch, please. (pat) Wer das mag, mag auch: De La Soul „3 Feet High And Rising“, Everlast „Eat At Whitey's“, Eminem „The Eminem Show“ Pre-Hangover Tunes

Kiwi-Melancholie

Kakkmaddafakka

Surf City

Six Months Is A Long Time

We Knew It Was Not Going To Be Like This

(Copyright Control/Vertigo/Universal) Mit ihrem zweiten Album schaffen Kakkmaddafakka den perfekten Soundtrack für den Sommerblues: Erfolgreich mixt die Band ihren Indie-Rock mit Reggae- und Disco-Elementen, denen kein Kopf und keine Füsse widerstehen können. Und dank Liebeskummer-Texten lösen sich auch mal ein paar Tränchen. „Six Months Is A Long Time“ eignet sich bestens für Dachterrassengrillpartys und den Heimweg um 7 Uhr morgens; mit Kakkamaddafakka torkelt man schweren Herzens von Vogel-Gezwitscher begleitet und vor Freude hüpfend nachhause. (hai) Wer das mag, mag auch: Vampire Weekend „Modern Vampires Of The City“, Timid Tiger „The Streets Are Black“, Friska Viljor „Remember Our Name“

(Fire/Cargo) Die vier neuseeländischen Jungs schöpfen üppige Melodien aus der Besinnung auf die Essenz der Popmusik der 1960er Jahre und schaffen daraus kurze sowie kurzweilige Popstürme. Immer wieder schleichen sich gitarrenbefeuerte, beeindruckende und punkig-psychedelische Einflüsse in den Klangkosmos von Surf City; die schönen Melodien auf „We Knew...“ werden jedoch vom deutlich melancholischen Unterton konterkariert: Die Truppe zaubert süsse Surf-Melodien, bei denen die Texte Trauer tragen. (fxaz) Wer das mag, mag auch: The Jesus And Mary Chain „Psychocandy“, Animal Collective „Centipede Hz“, Tall Dwarfs „Hello Cruel World“

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Krawall-Rock

Drenge Drenge (Infectious/PIAS/Musikvertrieb) Es braucht kein grossartiges Band-Line-up, um ordentlich Lärm in die Welt hinaus zu blasen. Die Brüder Rory und Eoin Loveless an Schlagzeug und Gitarre genügen sich selbst und lassen es einfach scheppern. (fxaz) kompromissloser Aufregung vorgetragen. Wenn der BBC-Radio-One-DJ Zane Low Donnergrollende Trommeln jagen bissigeine Lobeshymne ablässt, ist meist spitze Gitarrenriffs, dazu schlägt Eoin hinhören angebracht. Zu Drenge aus der Loveless' Stimme Purzelbäume. Und Nähe von Sheffield sagte er nur kurz und doch sind Drenge keine Stückzerstörer. bündig: „Hottest Record In The World.“ „Bei jeder Nummer, die wir schreiben, Und der Mann hat nicht Unrecht, beim haben wird von Beginn an ihren Sound der zwei Brüder glüht der Laser Spannungsbogen im Blick“, stellt Eoin des CD-Spielers von der ersten unmissverständlich klar. Und das ist Millisekunde an; so viel pure Energie auch in den krawalligsten Momenten musste er schon lange nicht mehr an die ihrer selbstbetitelten Debütplatte zu Lautsprecherboxen übermitteln. „Wir hatten schon immer einen Riesenspass an hören. „Das Lied als Lied ist König“, weiss der Gitarrist und Sänger, „da gibt der ganz grossen Geräuschkulisse“, verkündet Eoin Loveless am Telefon, „als es kein Vertun.“ wir die ersten Schritte in Richtung Musik Doch so ganz für sich wollen Drenge die bisherigen Achtungserfolge auch nicht machten, versuchten wir die lautesten verbuchen. „Ein Grossteil des Lobs, das Verstärker zu finden sowie Effektgeräte, wir gerade einheimsen, gebührt auch die in Sachen wildeste Verzerrung keine unserem Produzenten Ross Orton, den Fragen mehr offen lassen.“ beispielsweise auch die Arctic Monkeys Kopieren einer bisher bekannten oder M.I.A. schätzen“, fährt Eoin fort, Schallwand ist aber nicht Drenges Ding, doch hier und da genehmigen sie sich mal „erst hat er uns an unsere Grenzen getrieben, dann noch mal nachgelegt und 100ein Zitat – oder eher die Andeutung uns dazu aufgefordert, sie zu davon. Ein wenig The White Stripes. Ein überschreiten.“ wenig Nirvana. Ein wenig The Black 95 Keys. Und im Übermass Drenge. Das Wer das mag, mag auch: Palma Violets „180“, 75 bedeutet vor allem rohe, pure und ungefilterte Energie, mit Deap Vally „Sistrionix“, FIDLAR „FIDLAR“

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REVIEWS

TOP 5

Woche 30 2013

Album (CH) 1 Jay-Z 2 3 4 5

Magna Carta... Holy Grail Robin Thicke Blurred Lines Shindy NWA Daft Punk Random Access Memories Beatrice Egli Glücksgefühle

iTunes Singles (CH) 1 Avicii

Wake Me Up

2 Robin Thicke

Blurred Lines feat. T.I. & Pharrell

3 Naughty Boy

La La La feat. Sam Smith

4 Bastille Pompeii

5 Macklemore & Ryan Lewis Can't Hold Us feat. Ray Dalton

Billboard Independent Albums 1 Macklemore & Ryan Lewis 2 3 4 5

The Heist Pet Shop Boys Electric Ronald Isley This Song Is For You Philip H. Anselmo & The Illegals Walk Through Exits Only Mumford & Sons Babel

Billboard Alternative Songs 1 The Neighbourhood Sweater Weather

2 Capital Cities

Safe And Sound 3 Imagine Dragons Demons 4 New Politics Harlem 5 Daft Punk Get Lucky feat. Pharrell Williams

Beatport IndieDance / Nu-Disco 1 Robosonic, Adana Twins La Fique

DIE NEUEN

EPs Synthpop/Electro

The Toxic Avenger Romance & Cigarettes (Roy) Viel ist nicht mehr übrig vom einstigen Sound des Banger-Pioniers Simon Delacroix alias The Toxic Avenger: Seine Musik ist ruhiger geworden, melodiöser und das Gaspedal wird nicht mal ansatzweise so heftig durchgedrückt wie in den alten RaveTagen. Gut so, denn die neue Ausrichtung gefällt. „Romance & Cigarettes“ feiert New-Order-inspirierten Electro-Pop mit hübschem FalsettGesang und warm-up-fähiger Tanzbarkeit. Demons Remix bläst die Electro-Fanfaren etwas lauter, fügt sich aber gut ins Gesamtwerk ein. (rez) Wer das mag, mag auch: Cut Copy „In Ghost Colour“, Zoot Woman „Zoot Woman“, The Presets „Pacifica“

Electro

New Hateration (Remix)

Too Late 4 Sharam Jey, Kolombo Nonstop! 5 Nora En Pure Come With Me

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Drum'n'Brostep

Rusko Lift Me Up

(OWSLA) Nachdem Rusko auf Skrillex' Label OWSLA gesigned wurde, haben viele Langzeit-Fans des Engländers kollektiv die Luft angehalten. 1.4.U, 1.4.ME Wie sich jetzt zeigt, war die Sorge (Roy) nicht ganz unbegründet, entledigt „1.4.U, 1.4.ME“ ist eine Aneinandersich Rusko doch auf „Lift Me Up“ reihung sämtlicher Heavy-Electroeiniger seiner Markenzeichen: Keine Klischees der letzten zehn Jahre: Dümmliche, simple Vocals, für die man Reggae-Einflüsse, keine GitarrenRiffs, keine Drumsamples – dafür mittlerweile sogar im Bassersdorfer Vibes Club ausgebuht wird und eine schnörkelloser, pfeilschneller idiotensichere Bassline, deren LangDrum'n'Bass. OWSLA-typisch pumpt weiligkeit höchstens noch vom undieser zwar mördermässig und liefert glaublich vorhersehbaren Songaufbau einige festivaltaugliche Drops, wirkt übertroffen wird. Jammerschade, dass aber gleichzeitig auch zu blankpoliert die Franzosen so einen Schnellschuss und generisch. (rez) raushauen, wo sie doch letztes Jahr Wer das mag, mag auch: Camo & mit „Tchiki, Tchiki, Tchiki“ so geglänzt Krooked „Between The Lines“, Netsky haben. Make The Girl Dance? So wohl „2“, Subscape „Elements“ eher nicht. (rez) Wer das mag, mag auch: Boys Noize „Oi Oi Oi“, MSTRKRFT, „Fist Of God“, Indie-Danceep-House Mr. Oizo „Moustache“

Make The Girl Dance

2 Louie Fresco (MK) 3 Gui Boratto

Kurskorrektur oder radikaler Richtungswechsel? Erst lassen sich die Londoner vier Jahre Zeit für ein neues Album, jetzt hauen sie knapp zehn Monate nach „Four“ bereits fünf neue Nummern raus; darunter mit „Ratchet“ eine deftige DancefloorGranate, weiter eine fast schon an Frank Ocean gemahnende Soul-Ballade („Obscene“) oder das von The-xxGitarren getriebene „Children Of The Future“, auf dem Sänger Kele das ganze Spektrum der emotionalen Achterbahn durchjault. Bloc Party breiten all ihre Facetten aus – wer denkt, die Scheibe gäbe Aufschluss über die weitere Marschrichtung (falls es überhaupt eine gibt), hat sich geschnitten. (rgg) Wer das mag, mag auch: We Are Scientists „With Love And Squalor“, The Rakes „Capture/Release“, Maxïmo Park „A Certain Trigger“

Abschiedsgeschenk?

Bloc Party The Nextwave Sessions (Frenchkiss/Musikvertrieb)

Chopstick & Johnjon

Chopstick & Johnjon und die Stimme von Stateless-Sänger (UK-Band, kannten wir bis jetzt auch nicht) Chris James alias Signaljacker kommt. Der EP-Titeltrack ist gleichzeitig melodiös und schön repetitiv, während die Vocals passender nicht sein könnten. Der Alternative Mix lässt „Roots“ ganz anders – mitreissender – und dennoch vertraut klingen und „Still Breathing“ ist solide, ebenfalls von Signaljacker besungene Deep-House-Kost. (shy) Wer das mag, mag auch: Wankelmut „My Head Is A Jungle“, Disclosure „Settle“, Ante Perry „L.O.V.E.“

Rawk

Who's Elektra God Of The Sun (Little Jig/The Orchard) Mit Band Nummer eins Manesh wagten sie erste Gehversuche; nun liegt die drei-Tracksplus-Intro-und-Outro-starke Debüt-EP vor: Treibende Gitarren werden von Besi Berishas verzerrter Stimme bei Gefühlschwankungen mit treffsicheren Soundeffekten ergänzt. „Goddess Of The Universe“ wird dann das Ende Jahr erscheinende, erste Album heissen und im Video zu „If You Want Me“ können Sie sich unterdessen vom SonnenUniversum-Götter-Charisma der drei Luzerner überzeugen. Sicher ist: Mit verleideter Indie-Schrammelei haben Who's Elektra gar nichts am Hut. (arse) Wer das mag, mag auch: Kings Of Leon „Youth & Young Manhood “, Editors „An End Has A Start“, The Doors „L.A. Woman“

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Electro-Pop

Luca Vasta Cut My Hair (Ferryhouse Productions) Bloggerin, Moderatorin, Schauspielerin, Jurorin und jetzt auch Sängerin – viel zu tun hat die 27jährige Nadine Vasta, die sich hinter dem Mikrofon Luca nennt. Geltungsdrang geht oft Hand-in-Hand mit Talentfreiheit (here's a look at you, „DJ“ Paris Hilton), doch diese Blösse gibt sich die Berlinerin nicht: „Cut My Hair“ ist ein wunderbar unbeschwerter Popsong mit herzig-traurigen Lyrics, der unaufdringlich ins Ohr geht und dort sitzen bleibt. Das Tommy Tedesco Rework gefällt, während der Full Of Doubts Remix komplett egal ist. (rez) Wer das mag, mag auch: Icona Pop „Iconic“, Emilíana Torrini „Me And Armini“, My Tiger My Timing „Celeste“

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Roots

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(Suol/Rough Trade/Zebralution) Gefährlich: Wenn man deep-housiger Clubmusik Gesang beifügt. Geil: Wenn die Mucke von den Berlinern

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REVIEWS

LOCKVOGEL AUGUST

august sa 03.08. pirates hinwil

Jaja, wir wissen’s. Es ist scheiss billig - aber er funktioniert- der Lockvogel. Keine andere RCKSTRRubrik wurde so schnell Stadtgespräch. Dank ihm wird nun auch dem hinteren Heftteil noch mehr Beachtung geschenkt. ...........................................................

as d ie S n e r a w n n a w Und en? g r e B n e d in l a M letzte

An dieser Stelle mal noch ein Dankeschön an der Starwerber für den Tipp.

rock night

Live: noise industry feat. dJ oBi

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Fr 09.08. pirates hinwil

Wollen auch Sie dem hinteren Heftteil zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und sind ein richtiger Lockvogel? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsfotos an lockvogel@rockstar.ch und bringen Sie die RCKSTR-Leser auf den richtigen Weg. ...........................................................

rockabilly night

MELina aus: Luzern RCKSTR-Leserin seit: Frühling 2012 Lieblingsband: Two Door Cinema Club Lieblingsclub: Hive Lockstoff:

Und das verpassen Sie auf den nachfolgenden Seiten, wenn Sie jetzt nicht weiterlesen:

sa 24.08. pirates hinwil

Metal-Busen: Butcher Babies.

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Ozzy Osbourne und Black Sabbath sind wieder „so“.

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Reduzierte Kunst: Teletext.

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„Inception“ trifft auf „Trainspotting“ – das ist „Trance“.

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Live: mars attacks & dJ G.a.s. mars attacks -run for your life!

Alles Wissenswerte zum diesjährigen Festival-Endspurt.

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police party

Live: pitch BLack feat. dJ tom nice hands high that i can see it!

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THE PIRATES

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MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL & ST.MARGRETHEN

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REVIEWS

DIE HARTE SEITE Metal

butcher babies Vier Brüste für ein Halleluja

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Lovely Molly

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(Impuls)

So lovely ist Molly (Gretchen Lodge) gar nicht: Als sie uns ihr frisch Angetrauter Tim (Johnny Lewis) ins abgeschiedene Haus ihrer verstorbenen Eltern ziehen, wird sie von Panikattacken und Wahnvorstellungen heimgesucht, die sie auch an ihrem Arbeitsplatz nicht verschonen. Ihre Schwester Hannah (Alexandra Holden) scheint zu ahnen, was mit der ehemals Drogenabhängigen nicht stimmt, doch sie kann nicht verhindern, dass Molly mehr und mehr vom Bösen umnachtet wird. Doch was genau ist es, das Molly unlovely werden lässt? Warum filmt sie ständig alles mit einer Videokamera? Und wieso holt sie dermassen oft ihr Gebrüst raus? Gegen letzteres haben wir nichts, die anderen Fragen bleiben aber ungeklärt, was einerseits unbefriedigend ist und andererseits auf ein schludriges Drehbuch schliessen lässt. (shy) Regie: Eduardo Sànchez

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Da hat jemand das Prinzip unseres monatlichen Lockvogels verstanden und erobert damit die Herzen und die Libido der Metal-Fans im Sturm. (pat) Ein Tornado ist ein Fliegenfurz gegen die Butcher Babies: Die Metal-Band um die beiden TodesSirenen Carla Harvey und Heidi Shepherd erobert ihr Heimatland Amerika gerade im Sturm. „Zu Beginn unserer Karriere wurden wir gefragt, welche Bands wir denn gerne supporten wü rden. Als wir Rob Zombie, Manson und KoRn nannten, wurden wir ausgelacht. Mit Manson sind wir bereits getourt und mit Rob Zombie teilen wir uns aktuell jeden Abend die Bü hne“, erzä hlen die zwei hö rbar stolz und zeigen damit allen Unkenrufern den Mittelfinger. Auf die Frage nach ihrer Playboy-Vergangenheit meint Heidi ganz offen: „Carla und ich haben beide fü r den Playboy gearbeitet, es war der langweiligste Job, den wir jemals gemacht haben.“ Tja, damit auch ein Mittelfinger fü r Hef. „Wir sind Vollblutmusiker und das ist es, was wir lieben.“ Daher auch diese unglaubliche und authentische Energie bei ihren Live-Shows – bleibt nur zu hoffen, dass die Butcher Babies demnä chst in einen Flieger steigen, um auch Europa (und Zü rich, ZU� RICH!) in Schutt und Asche zu legen. Fingers crossed fü r 2014.

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Butcher Babies Goliath (Century Media)

Wer das mag, mag auch: In This Moment „Beautiful Tragedy“, Huntress „Starbound Beast”, Otep „Sevas Tra“

Deathcore

We Butter The Bread With Butter Auf Goldkurs

Rockmusik, so hart wie Metal und so melodisch wie Pop – We Butter The Bread With Butter legen ihr BandDebütalbum „Goldkinder“ vor. (pat)

irgendwelchen Verkaufszahlen verbergen. Wo frü her lustige Kinderlieder ins Deathcore-Gewand verpackt wurden, ballern uns die Lü bbener heuer ein explosives Gemisch verschiedenster Mastermind Marcel Neumann ist gut Musikfacetten um die Ohren; produziert drauf, als wir ihn zu Hause anrufen, um wurden die dreizehn Kracher von Marcel ü ber das brandneue und allererste alleine, die Klangveredelung liess man Bandalbum (die vergangenen Releases sich aber von Profis abnehmen, die wurden als Duo verö ffentlicht) von We bereits mit Rammstein gearbeitet hatten Butter The Bread With Butter zu – und das hö rt man: „Goldkinder“ ist voll sprechen. „Obwohl dies das allererste von German-Ass-Kick und In-Die-FresseAlbum von uns als Band ist, produzieren Gitarren vom Feinsten. Trotzdem bleibt wir noch genauso wie eh und je. Wir der Bandname dä mlich. „Ich glaube, das haben so komplexe Soundschichten in ist einfach in den Kö pfen der Leute. Bei unseren Songs, das bekommen wir mit den Red Hot Chili Peppers fragt ja auch Jams gar nicht hin“, erklä rt Marci die niemand mehr danach und ich behaupte Arbeitsweise der vier Butterbuben. mal, die haben ebenfalls nicht grad den „Goldkinder“ heisst das Debü t und soll in schlausten Bandnamen der Welt.“ Wo keinster Weise Assoziationen zu Marci Recht hat, hat Marci Recht.

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Goldkinder (Heartwork/TBA/Phonag)

Wer das mag, mag auch: Rammstein „Herzeleid“, Fear Factory „Obsolete”, Cradle Of Filth „Cruelty & Beast“

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© 2013 Ubisoft Entertainment. All Rights Reserved. Tom Clancy's, Splinter Cell, Blacklist, Sam Fisher, the Soldier Icon, Ubisoft and the Ubisoft logo are trademarks of Ubisoft Entertainment in the U.S. and/or other countries. Microsoft, Xbox, Xbox 360, Xbox LIVE, and the Xbox logos are trademarks of the Microsoft group of companies and are used under license from Microsoft. Software Platform logo (TM and ©) EMEA 2006. Nintendo trademarks and copyrights are properties of Nintendo. ©2013 Nintendo. “PS” Family logo, “PlayStation”, “PS3” logo and the PlayStation Network logo are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc.


ROOTS

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Die Rückkehr der Ur-Metaller

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Black Sabbath Das neue Album:

Heavy-Metal

Black Sabbath 13 (Vertigo/Universal)

Kann es sich eine wegweisende Band der Grösse Black Sabbath leisten, nach über dreissig Jahren im (fast) Original-Line-up ein Album abzuliefern, das nicht dem Prädikat Weltklasse entspricht? Nicht wirklich, mit jeglichem Mittelmass würde sich die Legende selbst opfern. Entsprechend hat man mit Rick Rubin den Mann fürs wohlklingende Grobe an Bord geholt und ein Album aufgenommen, das die Talfahrt seit den späten Siebzigern hinter sich lässt und zeigt, wie Metal und vor allem Black Sabbath 2013 zu klingen haben. (pat) Wer das mag, mag auch: Ozzy Osbourne „No More Tears“, Toni Iommi „Iommi“, GZR „Plastic Planet“

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ROOTS 35 Jahre nach der letzten Platte mit Ozzy Osbourne sind Black Sabbath mit dem neuen Album „13“ wieder da. Dabei zeigen die Erfinder des Metal keinerlei Altersgebrechen, im Gegenteil: Statt einen schnellen K.O. zu kassieren, teilen die Briten mit einer schweren Faust aus. von David Gadze „Never Say Die!“, proklamierten Black Sabbath einst. Mehrmals schlitterte die Gruppe dem Abgrund entgegen, jedes Mal kriegte sie die Kurve noch. Irgendwie. Und doch wurde sie immer wieder totgesagt. „Never Say Die!“ war auch das letzte Album, auf dem Ozzy Osbourne sang. Das war im Jahr 1978. Kurz darauf schmissen seine Mitmusiker den im Alkohol ertrinkenden und mit Drogen vollgepumpten Sä nger aus der Band, welche sie ein Jahrzehnt zuvor gegrü ndet hatten. Nun kehren Black Sabbath mit der Platte „13“ zurü ck, erstmals seit 35 Jahren wieder mit Osbourne am Mikrofon.

They always come back Wer vor wenigen Jahren noch ein paar Rappen auf die Rü ckkehr der Ur-Formation gewettet hä tte, wä re jetzt reich. Zwar fanden Black Sabbath 1997 in Originalbesetzung wieder zusammen und spielten ein Jahr spä ter sogar am OpenAir St. Gallen – allerdings ohne Drummer Bill Ward, der wä hrend der Proben einen Herzanfall erlitten hatte. Ein erster Anlauf, unter der Regie von Rick Rubin gemeinsam auch ein neues Album aufzunehmen, versandete aber 2001, weil sich Ozzy Osbourne zuerst auf die Fertigstellung seines Soloalbums „Down To Earth“ konzentrieren wollte. Und wer ihn danach in „The Osbournes“ sah, musste ernsthaft daran zweifeln, dass der „Prince Of Darkness“ geistig und kö rperlich ü berhaupt in der Lage sein sollte, das Mikrofon alleine in der Hand zu halten. Zwar war die Gruppe in den folgenden Jahren immer wieder live zu sehen – hauptsä chlich fü r die Ozzfest-Tourneen –, Tony Iommi und Geezer Butler spannten 2006 jedoch wieder mit den ehemaligen Mitgliedern Ronnie James Dio und Vinny Appice zusammen, woraus sich die Band Heaven & Hell entwickelte, die 2009 mit der Platte „The Devil You Know“ eine gelungene Rü ckkehr der „zweiten“ Sabbath-Formation feierte. Mit einer Rü ckkehr der Ur-Gruppe rechnete spä testens dann wohl niemand mehr, als Osbourne Iommi wegen den Rechten am Bandnamen vor Gericht zerrte.

100 Blaupause des Metal Doch bereits Ende 2011 kü ndigten 95 Osbourne, Iommi, Butler und Ward eine neue Platte fü r das folgende Jahr an. Keine zwei 75 Monate spä ter war der Plan wieder auf Eis gelegt: Bei Iommi wurde im Januar 2012 Lymphdrü senkrebs diagnostiziert und im Februar gab Ward auf seiner Homepage 25 bekannt, sich Black Sabbath nicht wieder anschliessen zu wollen, bis er einen Vertrag 5 erhalte, der ihn als originales Bandmitglied wü rdige und respektiere. Als Black Sabbath 0

vier Monate spä ter mit den Aufnahmen begannen, sass bereits Rage-Against-TheMachine-Drummer Brad Wilk an den Trommelfellen. Was The Stooges fü r den Punk darstellen, sind Black Sabbath fü r den Metal: Das Fundament, auf dem fast sä mtliche Subgenres aufbauten. Ganz zu schweigen von der musikhistorischen Bedeutung, welche die Band aus Birmingham bis heute hat. Sie bot dem sonnigen Hippie-Kult mit einem dunklen und abgrü ndigen Gegenbild die Stirn und prä gte damit eine neue klangliche A� sthetik. Dass die Band nun mit dem neuen Studioalbum „13“ so ü berzeugend zurü ckkehrt, hä tten ihr wohl die wenigsten zugetraut. Rick Rubin – gemä ss eigener Aussage sein Leben lang Fan der Gruppe – hat einmal mehr bewiesen, dass er wie kein anderer das Gespü r dafü r hat, eine Band in Hö chstform zu bringen, ihre Charakteristiken zu betonen und das letzte bisschen Saft aus ihr herauszupressen. Oder sie ganz einfach so klingen zu lassen, wie sie eben klingt. „Nobody plays Black Sabbath better than Black Sabbath“, sagt denn auch Ozzy Osbourne in der Dokumentation zur Entstehung der Platte (auf YouTube zu sehen).

Der dunkle Glanz schimmert wieder So enthä lt „13“ all das, was die grossen Sabbath-Platten der 1970er Jahre auszeichnete: Diese ungeheure Kraft, mit der sich Iommis glü hende Gitarre und Butlers tonnenschwere Basslä ufe aneinander reiben. Diese Melodien, die durch Osbournes heulenden Gesang eine Giftigkeit entwickeln, die einen schon bei den ersten Tö nen lä hmt. Diesen dunklen Glanz, der seit jeher in den schweren Riffs schimmert und auch im fü nften Jahrzehnt der Bandgeschichte nicht zu ermatten droht. Dass ausgerechnet der „Zeitgeist“ betitelte Song an „Planet Caravan“ von „Paranoid“ erinnert und das Gewitter, das am Anfang der Platte ü ber einen hereinbricht, das gleiche ist wie auf dem Debü t, ist kein Zufall. Dennoch: Black Sabbath klingen weder wie eine Kopie ihrer selbst noch so, als wä re die Zeit spurlos an ihnen vorbeigegangen. Sie zeigen vielmehr, dass sie immer noch genü gend Kraft und Vitalitä t – und vor allem auch Kampfgewicht, wie das ungebrochene Interesse zeigt – haben, um im Rock-Ring nicht nur souverä n zu bestehen, sondern auch zahlreiche Treffer zu landen. Und die donnern auch heute noch mit grosser Wucht. ► Neues Album „13“ (Vertigo/Universal) jetzt erhältlich.

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ROOTS

von David Gadze

Grungepunkblues

Come

Eleven:Eleven Psychedelic-Rock

The Dandy Warhols Thirteen Tales From Urban Bohemia

(Capitol/Universal) Mit ihrer Musik, die sich an keine Formen und Konventionen hielt, schienen die Dandy Warhols irgendwie dazu geboren, im Untergrund ein Heldendasein zu fristen. Mit „Thirteen Tales From Urban Bohemia“ gelang der Band aus Portland jedoch der Sprung aus einem Nischendasein auf den Radar der grossen Indie-Szene – vor allem dank der Single „Bohemian Like You“, die in einem Werbespot den Weg in Millionen von Ohren fand. Doch auch musikalisch machte die Gruppe um Sä nger Courtney Taylor-Taylor einen entscheidenden Schritt nach vorne: Sie schaffte es, ihren psychedelischen Rock zu bü ndeln und in ein Album zu packen, dessen rauschhafte Songs einem auch nach dem hundertsten Hö rdurchgang noch die Sinne benebeln. Im Vergleich zu ihren ersten beiden Platten war es den Dandys gelungen, den Kern ihres Sounds aus einer Hü lle zu schä len.

„Thirteen Tales…“ ist gerade deshalb das konzentrierteste, stringenteste Album aus der Anfangszeit der Gruppe.

Fü r die Neuausgabe wurde die Platte klanglich aufpoliert, ohne ihm diese staubige, verrauchte A� sthetik zu rauben. Die Musik klingt immer noch wie durch einen Schleier aus dicken Rauchwolken, nur hö rt man jetzt etwas tiefer ins Klangdickicht hinein. Auf einer zusä tzlichen CD wurden bisher unverö ffentlichte Bonus-Tracks, frü he Mixe und Demos, die Courtney zu Hause aufgenommen hatte, dazugepackt. Gerade letztere zeigen die Songs in einer Skelettform und liefern teilweise eine Idee davon, wie sie zu ihrer fertigen Form gefunden haben.

Grosser Rock noch klein

Ein Meilenstein der 90er Jahre feiert seine Wiedergeburt: Mit „Eleven:Eleven“ hatte die Bostoner Band Come ein Meisterwerk aus zerfetztem Grunge, blutigem Punk und dunklem Blues geschmiedet, das als eine der prä gendsten Platten jener Epoche in die Geschichte einging, aber jahrelang nicht mehr erhä ltlich war. Nun erscheint das Werk – dessen majestä tische Gitarrenfiguren und klaustrophobische Feedback-Orgien zu einem mitreissenden Fluss verschmelzen – mit ü berarbeitetem Klang, zwei Bonus-Tracks sowie einem Live-Mitschnitt aus dem Jahr 1992. Ein Genuss vom ersten bis zum letzten Ton.

SPINAS CIVIL VOICES

(Glitterhouse/Irascible)

R.E.M.

Green – 25th Anniversary Edition

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(Warner) „Green“ markierte fü r R.E.M. den Beginn einer neuen A� ra: Es war die erste Platte, die beim Major Warner erschien, ihnen die Tü ren zu einem Millionenpublikum ö ffnete und ihren Aufstieg zu einer der grö ssten Rockbands der Welt einleitete. Doch selbst in grossen Songs wie „Orange Crush“, „Pop Song 89“ oder „Stand“, die bereits fü r die grossen Bü hnen geschrieben waren, schwang diese College-Rock-Komponente mit, die sich die Band bis zuletzt bewahrt hatte. Nun erscheint die Platte zum 25. Jubilä um mit einem sehr guten Remaster sowie einem Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1989.

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ARTS

International Teletext Art Festival 2013

Back To The Pixel Future

In Berlin steigt vom 15. August bis am 15. September zum zweiten Mal ein Festival, ganz und gar dem Teletext gewidmet. Auf den Teletext-Seiten ausgestrahlt und im ARD-Hauptstadtstudio ausgestellt, präsentieren rund 15 Künstler ihre auf das TV-InfoTool zugeschnittenen Werke. von Raffaela Kolb

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„Breaking News“ von Marc Lee

Der Teletext kommt ziemlich überholt daher, schliesslich hat er sich seit über 40 Jahren kaum verändert, weist aber trotz Internet immer noch beeindruckende Zahlen auf. Neben Schwarz und Weiss kommen lediglich sechs weitere Farben zum Einsatz; das verpixelte Bildformat lässt keinen Spielraum, Anzahl Zeilen (24) und Spalten (40) sind fix und das Aufregendste ist der Blink-Effekt, wenn einzelne Punkte abwechselnd koloriert werden. Und doch scheint das Medium Teletext als künstlerisches Stilmittel seinen Reiz zu haben: Die Künstlerkooperative FixC aus Helsinki veranstaltet in Zusammenarbeit mit ARD Text, ORF TELETEXT und Schweizer TELETEXT zum zweiten Mal das ITAF International Teletext Art Festival in Berlin. Laut FestivalKurator Juha van Ingen hat

Winter kalt ist. „Die anfängliche Einfachheit und minimale Struktur der Teletext Art erfordert eine sehr einzigartige Herangehensweise. Teletext Art ist mit nichts vergleichbar“, Satire Der Schweizer Künstler Marc sagt Kurator Juha van Ingen. Die Möglichkeiten sind Lee wurde von Juha fürs dermassen reduziert, dass Festival angefragt, obwohl mit einer speziellen die Teletext-Kunst für ihn Software bei der Erstellung Neuland darstellt. Die einer Teletext-Seite jeder gegebenen Rahmenbedingungen – jeder Künstler stellt Pixel einzeln eingefärbt und verändert werden muss. fünf Teletext-Seiten her – setzt er als „medienkritische Schwierigkeit der Hinterfragung der NewsEinfachheit Geschichte“ um: Von den Fernseh-Sendern aufbereitete Hans Bernhard vom multi„Breaking News“ entpuppen nationalen Künstler-Duo sich als irrelevante LuftUbermorgen, der auch am schlösser und dienen nur ITAF ausstellt, sieht in der dazu, die Einschaltquoten Reduktion des Teletexts hoch zu halten. Auf die einen Vorteil: „Ich bin der blinkende Seite „Breaking Meinung, dass Ideen und News“ folgt in Marcs Werk Konzepte und die daraus deshalb „Im Sommer ist es generierten Geschichten mit warm“, weitere „Breaking den einfachsten Mitteln oder News“ besagen, dass es im gerade mit den einfachsten Teletext Art durchaus Zukunft und sollte mit dem ITAF möglichst die Welt der Kunstinteressierten und schaffenden erobern.

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Electro Floor

DER SCHWARZE BALL

ELECTRO FLOOR AB 22 LIVE: FRONT 242 & KIRLIAN CAMERA DJs LUCA EW - GvB PARTY AUF 3 DANCEFLOORS MAIN FLOOR AB 00.30 FLEX SAAFTERPARTY 5. OKT MORE THAN MODE FLOOR IM SC

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LIVE IM PAPIERSAAL

SA 9. NOV

Mitteln am effektivsten produziert und kommuniziert werden können, da die Aufmerksamkeit in der Produktion und der Rezeption nicht abgelenkt wird. Wir bleiben so beim Kern der Sache.“ Wieso bietet also der Teletext eine relativ frische Plattform für die Kunst in Anbetracht auf die Millionen Benutzer, die er seit seiner Entstehung hat? Hans: „Jeder Künstler sollte in seiner Karriere mindestens 100 Teletextprojekt gemacht ein haben, sonst ist sein Gesamt95 werk einfach nicht komplett und verliert sicherlich auf 75 lange Sicht ein paar Prozentpunkte am Kunstmarkt.“

„My Little Pony“ als LSD-Ersatz Warum erscheinen in den von Hans Bernhard erstellten Teletext-Seiten YouTube-Kommentare zu Folgen von „My Little Pony“? „Meine Töchter und ich sitzen stundenlang vor der Serie, es kommt dem LSD-Feeling am nächsten und da ich leider keine Drogen mehr nehmen kann, muss ich so methadonmässig ‚My Little Pony' fixen, um seltsame Halluzinationen und Synapsen-Verbindungen zu erzeugen.“

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KINO

Cowboy-und-Indianer-Klamauk

The Lone Ranger

Im Westen was Neues

Nachdem das „Pirates Of The Caribbean“-Ensemble das Freibeuter-Genre schampar erfolgreich wiederbelebte, nimmt es sich nun der Rehabilitation der Western-Filme an. Doch im Wilden Westen liegen einige Stolpersteine.

von Schimun Krausz Es ist quasi ein Klassentreffen von Hollywoods Football-Team: Regisseur Gore Verbinski, Produzent Jerry Bruckheimer, die Drehbuchautoren Ted Elliott und Terry Rossio, Komponist Hans Zimmer und Hauptdarsteller Johnny Depp kommen für ein erneutes Kostümfest zusammen, aber einen Touchdown à la „Pirates Of The Caribbean“ (zumindest die ersten drei Teile, obwohl Part vier trotz mittelmässiger Qualität sehr erfolgreich war) landen sie mit „The Lone Ranger“ nicht mehr; weder bei den Kritikern noch an den (US-)Kinokassen. Doch warum? Überladen An Johnny Depp liegt es nicht unbedingt: Als Indianer Tonto spielt er praktisch Piratenkapitän Jack Sparrow, einfach mit stärkerem Akzent und nicht ganz so amüsant. Armie Hammer, der in „The Social Network“ die beiden reichen ArschlochZwillinge mimte, macht seine Sache als John Reid alias der titelgebende Lone Ranger gut, da er sympathisch und witzig ist. Zudem funktionieren er und Tonto als Team, das langsam zusammenwächst. Der bis zur Unkenntlichkeit verunschminkte William Fichtner gibt den Menschenherzen schlürfenden Banditen Butch Cavendish, der Johns Bruder Dan auf dem Gewissen hat und scheinbar mit dem undurchsichtigen Eisenbahn-Unternehmer Latham Cole (Tom Wilkinson) gemeinsame Bösbubensache macht – beide wirken glaubwürdig. Dann liegt's am Plot, der den Konflikt der amerikanischen Ureinwohner mit den Siedlern aus Europa thematisiert, sich dabei ziemlich ernst nimmt und Übernatürliches wie bei den „Pirates“-Filmen vermissen lässt? Ja, durchaus; auch, weil die Handlung etwas überladen und das während zweieinhalb Stunden durchaus anstrengend ist. Zudem stimmt das Timing

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von Jokes und Action nicht immer, weshalb wir uns bei gewissen Szenen fragten, ob Verbinski tatsächlich die erzielte Wirkung beabsichtigt hatte. Trotz seiner offensichtlichen Mängel bleibt „The Lone Ranger“ jedoch ein unterhaltsamer Western mit übertriebener Action, meist gelungener Comedy und einem Ende, das gemacht ist für eine Fortsetzung, also strafen Sie die englischsprachige Welt Lügen, gehen Sie ins Kino und sorgen dafür, dass Tonto und der Lone Ranger ihre junge Freundschaft in einem nächsten Teil vertiefen können – Bromance FTW! 7 PUNKTE ► ab 8.8. im Kino Regie: Gore Verbinski Cast: Johnny Depp, Armie Hammer, William Fichtner, Tom Wilkinson, Helena Bonham Carter uvm. Verleih: Walt Disney

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Cowboys & Aliens (2010) Im Gegensatz zu „The Lone Ranger“ voll mit Fantasy und vor allem ScienceFiction, doch haben Daniel Craig und Harrison Ford viel mehr mit Logiklücken und der dumpfen Story zu kämpfen als mit extraterrestrischen Invasoren.

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Schlechter als:

True Grit (2010) Die beiden Typen, die „The Big Lebowski“ gemacht haben, sind die einzigen, die in den letzten zehn, 15 Jahren einen vernünftigen, ach, verdammt guten, klassischen Western hinbekamen. Vielleicht sollte Verbinski mal ein bisschen Zeit mit den Coen-Brüdern verbringen.

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KINO

Diamonds are a girl's best friend

The Bling Ring (Pathé) Da Klatschspalten-Dauerbewohner wie Paris Hilton, Orlando Bloom und Lindsay Lohan praktisch um die Ecke wohnen, üben sie und ihr Lifestyle eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Rebecca (Katie Chang), Mark (Israel Broussard), Nicki (Emma Watson) und deren Freunde aus. Den gelangweilten Teenies aus gut betuchtem Hause reichen die Schule schwänzen, kiffen am Strand und abhängen in überteuerten Hollywood-Clubs nicht mehr als Zeitvertrieb, weshalb sie anfangen, bei oben genannten Promis einzusteigen und deren Kleider und Accessoires zu stehlen. Regisseurin Sofia Coppola zieht selten am Spannungsbogen und verpasst „The Bling Ring“ einen leicht dokumentarischen Anstrich, da der Film auf einem Vanity-Fair-Artikel beruht, der

die Diebestouren von 2008/2009 des tatsächlichen Bling Ring thematisierte. Einen Erzähler gibt es zwar nicht, doch Coppola verzichtet auf Moralapostelei und zeigt stattdessen – untermalt von einem lecker Soundtrack mit Songs von Azealia Banks, Sleigh Bells, Kanye West und mehr –, wie schnell man vom Verbrechen angefixt ist, wenn man dabei nicht erwischt wird und wie schwer es ist, gegen den Gruppendruck anzukämpfen. Ausserdem sieht man Emma Watson in Unterwäsche, also was machen Sie noch hier? (shy) Regie: Sofia Coppola ► ab 15.8. im Kino

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Rätsch-Fläction

Shadow Dancer

The Wolverine

(Praesens) Oscar-Preisträger James Marsh („Man On Wire“) gibt dem bis heute andauernden Irisch-RepublikanischenWiderstandskrieg ein Gesicht: Als Colette (Andrea Riseborough) nach einem vereitelten U-Bahn-Anschlag in London festgenommen wird, bleibt der 100jungen Mutter und IRA-Aktivisten keine andere Wahl, als eine Informantenrolle hinter gegnerischen MI5-Reihen 95 einzunehmen. Sie und ihre Kontaktperson Mac (Clive Owen) merken schnell, dass trotz ihrem persönlichem Verhältnis die 75 Suche eines friedlichen Ausweges nicht mehr als ein naiver Wunschgedanke ist; der Plan, sich in der herrschenden BelfastHölle gegen die eigene Familie zu stellen, fordert unerwartete Opfer. Licht- und Lachenleere wird durch Spannung und 25 Leistung ersetzt – inszeniert in respektvoller Stille, setzt hier eine moderne Tragödie ihr Zeichen. (arse) 5 Regie: James Marsh 8 PUNKTE ► ab 8.8. im Kino 0

(20th Century Fox) „I can make you mortal“, wird Wolverine (Hugh Jackman) im Trailer zu „The Wolverine“ versprochen und wir versprachen uns davon eine packende Story, während dieser sich der Ex-X-Man zwischen seinem beinahe ewigen, beinahe unverwundbaren Leben und einer normalen, dafür natürlichen Existenz entscheiden muss. Doch die Entscheidung wird ihm quasi abgenommen, weshalb er mehr denn je auf die Fresse bekommt, während er die der Bösewichte poliert, was übrigens in weit homöopathischeren Dosen geschieht als noch in den diversen „X-Men“Teilen. Das variierende Tempo tut dem Film gut, nicht aber die unglaubwürdige Liebesgeschichte, die unspektakulären Bösewichte und der hölzern eingeflochtene Bezug zur japanischen Mythologie. Wolverines badassige Sprüche lassen uns jedoch über den einen oder anderen Mangel hinweg-high-fiven. (shy) Regie: James Mangold ► jetzt im Kino 6 PUNKTE Die „Warum sind wir eigentlich in diesem scheiss heissen Büro statt in der Badi?!?”-Ausgabe # 104 RCKSTR MAG.

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Trance (Pathé)

Ein Katz- und Maus-Spiel, bei dem Sie sich irgendwann fragen, wer denn nun die Katz und wer die Maus ist: Der neue Film von „Slumdog Millionaire“-Regisseur Danny Boyle unterhält mit vielen verdrehten Tatsachen, Action und Sexyness. (bibi)

Trip-Hit James McAvoy spielt die Rolle des Verlorenen, der schlussendlich Hypnose – ein Behandlungsphänomen, das bei nicht nur einzelne Erinnerungen rund fünf Prozent der Bevölkerung Wirkung entschlüsselt, sondern seine ganze Identität. zeigt. So auch beim Protagonisten Simon Dabei kommt man sich als Zuschauer (James McAvoy), der als Mitarbeiter in einem durchaus mal vor wie auf einem schlechten Auktionshaus beim Diebstahl eines Gemäldes Trip – irgendwo gefangen zwischen der hilft und nach einem Schlag auf den Kopf Realität und der konstruierten Wirklichkeit vergisst, wo er das millionenschwere Kunstwerk der Hypnose. Der Film, der als versteckt hat. Seine Komplizen – darunter herkömmlicher Gemälderaub-Thriller Vincent Cassel – wollen so schnell wie möglich beginnt, spinnt sich weiter zu einer wieder an ihre Beute kommen und melden künstlerischen Auseinandersetzung über die Simon bei der Hypnose-Therapeutin Elizabeth Grenzen menschlicher Wahrnehmung. (Rosario Dawson) an, um durch seine „Trance“ ist schwer verdaubar, wenn man zu Erinnerungen an das Gemälde ranzukommen. sehr an der Logik der Story und den Fakten Die verdrehte Storyline wird noch komplexer, festhält; lassen Sie los und geniessen Sie als die Hypnose verwirrende Flashbacks an Danny Boyles Achterbahnfahrt mit den vielen Simons turbulente Vergangenheit hervorruft liebevollen Details und dem schwarzem und sich Elizabeth zur Humor. Femme Fatale entwickelt. Regie: Danny Boyle ► ab 8.8. im Kino

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Psycho-Hypno-Mystery-Crime-Drama-Thriller

HEIMKINO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Car) Chases + Comedy = Chasedy

Hit And Run (Ascot Elite) Die Hülle von „Hit And Run“ stellt etwas komplett anderes in Aussicht, als auf der Disc enthalten ist: Das Cover-Artwork verspricht – zusammen mit dem generischen Filmtitel – übertrieben AutoVerfolgungsjagden, die Szenenbilder auf der Rückseite bewerben einen Action-Streifen mit Rumgeballere und „The Hangover“- sowie „Silver Linings Playbook“-Megastar Bradley Cooper scheint der Hauptdarsteller zu sein. Zum Glück entpuppt sich die Verfolgungs-Komödie um Charlie (sieht hier aus wie ein blonder und männlicherer Zach Braff: Dax Shepard), der von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt wird, als überraschend geschrieben, mit cleverem, nie holzhammerigem Humor gespickt und fühlt sich trotz den Hollywood-A-Listern im Cast charmant independent an. (shy) Regie: Dax Shepard, David Palmer ► jetzt auf DVD, Blu-ray

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Jason-Stathä?!

Riesen-Spass

Parker

Jack The Giant Slayer

(Constantin/Rainbow) Jason Statham mimt den Tresore knackenden Titelhelden, der von seinen Verbrecher-Kollegen niedergeschossen und um seinen Anteil erleichtert wird. Yeah, Statham auf Rachefeldzug gegen die Unterwelt – wir lassen schon mal das Popcorn poppen wie er die Schädel seiner Feinde! Zu früh gefreut, der Mais schafft's gar nicht erst raus aus der Mikrowelle: Statt durchs Band knallhart zu sein, lässt Parker wegen seiner Herzdame Claire (Emma Booth) den sinnfrei Sentimentalen raushängen, während er, sein Schwiegervater in spe (ein aus dem letzten Loch krächzender Nick Nolte) und die gejagten Verräter an Infos und Ausrüstung kommen, ohne dass der Zuschauer sich logisch erklären kann, wie und woher sie das nun wissen und haben. Oh, und von der talentfreien wie furchtbar unnötigen Jennifer Lopez, die immerhin die grosse Nebenrolle innehat, fangen wir gar nicht erst an – unsere Zornesvene am Hals ist schon geschwollen genug. (shy) Regie: Taylor Hackford 2 PUNKTE ► jetzt auf DVD, Blu-ray

(Warner Bros. Pictures) Zauberranken befördern Jack (Nicholas Hoult) in den Himmel, wo er auf Riesen trifft, die einen Goldschatz hüten, Menschenfleisch als Delikatesse sehen und Prinzessin Isabelle (Eleanor Tomlinson) kidnappen – wer „Hans und die Bohnenranke“ kennt, weiss, was ihn erwartet. Doch der Fan-tasy-Film von „X-Men“-Regisseur Bryan Singer hält in der vorhersehbaren Story einen netten Plot-Twist parat und präsentiert mit „Jack The Giant Slayer“ ein vor Computer-Animationen strotzendes, bissiges Märchen, bei dem wir uns wünschten, die Kamera hätte sich bei den heftigeren Szenen nicht so oft abgewendet, um dem Streifen eine 12er Freigabe zu sichern. Dafür schwingt Ewan McGregor einen Van-Dyke-Bart, was ihn unglaublich arschlochig, aber auch verdammt badassig aussehen lässt – schliesslich spielt er Elmont, den Anführer der Königswache. (shy) Regie: Bryan Singer ► jetzt auf DVD, Blu-ray 7 PUNKTE

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warum „Kick-Ass 2“ arschtreten wird – und 5 Dinge, die dagegen sprechen könnten Leider konnten wir „Kick-Ass 2“ nicht vor Redaktionsschluss sehen, doch so viel wissen wir: Die Story folgt erneut den Büchern der gleichnamigen Comicreihe und Aaron Taylor-Johnson und Chloë Grace Moretz spielen abermals Titelheld Kick-Ass resp. Hit-Girl, welche die Stadt vom Verbrechen säubern wollen. Es wird laut, es wird blutig und was für bzw. gegen den Action-Flick spricht, lesen Sie hier. von Schimun Krausz

ASS-KICKING!

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In neun von zehn Fällen beantworten wir die Frage „Macht übertriebene Gewalt mit abgetrennten Körperteilen und literweise Blut einen Film besser?“ mit einem inbrünstigen „Scheisse, ja!“ und „Kick-Ass 2“ scheint seinem Vorgänger dahingehend ebenbürtig zu sein.

The F-Bomb Und wenn's schon visuell ordentlich zur Sache geht, muss die Sprache mithalten mit „Fuck!“s im Akkord und Sprüchen wie „Oh, take your tampon out, Dave.“, wenn Hit-Girl Mindy im Training mal wieder Dave alias Kick-Ass auf die Matte gelegt hat.

The Mother Fucker Um seinen Vater zu rächen, ersetzt Chris D'Amico (Christopher Mintz-Plasse) sein Superhelden-Alias Red Mist aus dem ersten Teil mit der neuen Superschurken-Identität The Mother Fucker. Das Outfit: S/M-Sklave mit Federboa.

„Schwanz!“ Jim Carrey spielt Colonel Stars And Stripes, einen zum maskierten Christen gewordenen Ex-Gangster, der lieber seinen Baseballschläger statt Knarren sprechen lässt. Seine Schäferhündin Sophia hört auf das Kommando „Schwanz!“ und beisst sich daraufhin im Schritt von Bösewichten fest.

Turk spielt mit Unter den neuen Superhelden befindet sich Doctor Gravity, der von Donald „Turk aus ‚Scrubs'“ Fasion gemimt wird. Ob Zach „J.D. aus ‚Scrubs'“ Braff ihn wohl während der Dreharbeiten am Set besucht hat? Hach, Bromance.

AB-KACKEN?

1 High-Schoolplicht

Hit-Girl ist mittlerweile 15 und muss die High-Schoolbank drücken, wo MeitliRumgebitche zum Schulalltag gehört. Hoffentlich beschränkt sich das auf einzelne Szenen und wehe, es gibt eine romantische Liebesgeschichte!

2 Jim Carefully Nachdem er den fertigen Film zum ersten Mal gesehen hatte, gab sich Jim Carey erschrocken über den hohen Gewaltgrad von „Kick-Ass 2“ und verkündete, dass er nicht mehr hinter dem Streifen stehen könne. Wenn da mal nur keine Mainstream-Medien in seine Warmduscherei einstimmen...

3 Kostüm-Überdosis Colonel Stars And Stripes formt die Superhelden-Allianz Justice Forever, der sich auch Kick-Ass und Hit-Girl anschliessen – doch wirken so viele Kostüme aufs Mal nicht wie ein vorgezogenes Kinder-Halloween? Vor allem schart The Mother Fucker ebenfalls Verkleidete um sich; das sieht dann irgendwie nach einer Nerd-Version von „West Side Story“ aus.

4 No Cage, No Love Nicolas Cage wird nach den Geschehnissen im Vorgänger wohl kaum einfach so in „Kick-Ass 2“ auftauchen – und jeder Film ohne Nic Cage ist nicht so toll wie ein Film mit Nic Cage. Oder?

5 Regie-Wechsel „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn hat Guy Ritchies grösste Hits produziert und führte Regie bei „Layer Cake“ mit Pre-Bond-Daniel-Craig. „KickAss 2“-Regisseur Jeff Wadlow machte bisher kaum mehr als den Fighting-Stuss „Never Back Down“, von dem Sie zu recht noch nie was gehört haben – ein böses Omen? ► ab 15.8. im Kino

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Remember Me „Inception“ x „Blade Runner“ Was wäre, wenn sich Gedanken und Erinnerungen zu elektronischen Daten transformieren liessen und damit zur handelbaren Ware würden? „Remember Me“ weiss die Antwort. (rez) Neo-Paris im Jahr 2084 – Multikonzern Memorize hat ein Implantat entwickelt, das menschliche Erinnerungen anzapft, die dann ins Netz hochgeladen und weitergegeben werden. Wer fremde Erinnerungen bezieht, erlebt sie, als wären es die eigenen. Memorize besitzt das Monopol in dem Geschäft und hat das oberflächlich wunderhübsche Neo-Paris zu einem Überwachungsstaat gemacht; Andersdenkern wird das Gehirn weggebraten, zurück bleibt nicht viel mehr als eine zombieartige Hülle. Vergissmeinnicht Auch Heldin Nilin war dieses Schicksal bestimmt, dank unbekannter Hilfe entkommt sie zwar der Hirnbrutzelei, ihr Gedächtnis ist jedoch futsch. Dass auf der Suche nach ihren verlorenen Erinnerungen nebenbei der böse Multikonzern gestoppt werden muss, versteht sich dabei von selbst. Nilin turnt also in bester „Assassin's Creed“-Manier durch die Sci-Fi-Metropole, allerdings ohne die spielerischen Freiheiten des offensichtlichen Vorbildes zu erreichen – die Levels sind strikt linear aufgebaut. Die Prügelsequenzen lassen ebenfalls dezent zu wünschen übrig, da bis auf klassisches Button-

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Gemashe nicht viel verlangt wird, auch wenn das ComboSystem des Spiels etwas anderes suggeriert. Pluspunkte gibt's hingegen für das Memory-Remix Feature: Nilin kann sich mit einem Technik-Dingsbums in die Köpfe anderer Menschen einklinken und deren Erinnerungen zu ihren Gunsten verändern; Christopher Nolan wäre stolz. Das ist eine tolle Idee, die mit nur vier Remixes im ganzen Spiel allerdings viel zu selten zum Einsatz kommt. Entwickler Dontnod hat in „Remember Me“ ein grossartiges Cyberpunk-Setting geschaffen, an dem auch Ridley Scott seine Freude hätte; die cleveren Elemente wurden jedoch zu wenig konsequent umgesetzt. Wir hoffen auf einen ausgereifteren Teil zwei. ► jetzt für PS3, Xbox 360, PC

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Deadpool

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RCKSTR-Humor + RCKSTR-Blutdurst = RCKSTR-Herz erobert. (shy) Der Grundton und die Gangart von „Deadpool“ werden von Beginn weg unmissverständlich durchgegeben: Der titelgebende Marvel-Antiheld zwingt die Game-Entwickler High Moon Studios dazu, ein arschgeiles Videospiel über ihn und mit ihm zu produzieren. Das Absurde wird bis zum Ende hin konsequent durchgezogen inkl. dem aus den Comics bekannten, sexistischen Fäkalhumor sowie dem lächerlich hohen Gewaltgrad. Wir wissen nicht, wie lange Sie uns schon lesen, aber es sei Ihnen an dieser Stelle versichert, dass wir auf genau diese Art von Unterhaltung wahnsinnig abfahren, weshalb uns „Deadpool“ einen Mordsspass bereitet hat, auch wenn Gameplay und Leveldesign des Beat-'emup-Action-Adventures Durchschnittskost bieten, die Gamepad-Buttons nicht durchwegs geschickt belegt sind und das Upgrade-System für Waffen und Fähigkeiten höchstens als nette Dreingabe taugt. ► jetzt für PS3, Xbox 360

Ride To Hell: Retribution

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Ein ewig dauernder Ritt durch die Hölle wär eine Fantastillion Mal angenehmer, als auch nur fünf Minuten von diesem „Spiel“ ertragen zu müssen. (shy) 100 Noch bevor Sie sich über die furchtbar klischee- finger plus einen Rotz ins Gesicht jedes Käufers dieser Software gewordenen Frechheit darstellt. hafte Story um einen Vokuhila-Vietnam-Vete95 ranen im Biker-Milieu aufregen können, haben Ernsthaft: Dieses sogenannte Spiel wirkt von vorne bis hinten so, als hätte es ein psychisch 75 Sie bereits mehrere Male Ihren Fernseher gestörter Affe auf Grundlage der Zeichnung angekotzt, weil die Optik von „Ride To Hell eines autistischen Neunjährigen programmiert – Retribution“ dermassen hässlich ist, dass sie kaufen Sie sich für das Geld lieber ein paar damit so manches PlayStation-2-Game unterPiranhas und stecken diese dann in Ihre Hose, 25 bietet. Die Sprachausgabe ist ein ähnlicher das macht mehr Spass. Tiefschlag, doch es ist das fehlerbehaftete 5 Gameplay – sowohl zu Fuss als auch auf dem ► jetzt für PS3, Xbox 360, PC Töff –, welches zwei ausgestreckte Mittel1 PUNKTE 0

Telefun

Action-Hackventure

Deus Ex: The Fall ► jetzt für iOS, 8 PUNKTE später auch für Android „The Fall“ spielt zur selben Zeit wie der 2011er Rollenspiel/Action-Adventure-Hit „Deus Ex: Human Revolution“ und sieht auch so aus wie sein Konsolen/PC-Bruder – der grösste Teil der Spielmechanik ist ebenfalls identisch: 2027 können sich die Menschen biomechanisch aufmotzen, darum verbessern Sie im Laufe des ca. acht- bis zehnstündigen Abenteuers je nach Vorlieben Schlagkraft oder Hacker-Skills, Stealth-Fähigkeiten oder Lebensenergie, um die Missionen in der erstaunlich offenen und hübschen Spielwelt auf Ihre Art zu meistern. Nebenquests, Präsentation (alle Gespräche sind vertont) und (die zwar typische, aber dennoch spannende) Verschwörungs-Story begeistern – vor allem für den Kaufpreis von sieben Stutz –, doch die Touchscreen-Steuerung ist in Kampfsituationen nicht ideal und auf einem Smartphone ist das Geschehen schlicht zu klein, weshalb wir empfehlen, „Deus Ex: The Fall“ auf einem Tablet zu zocken. (shy)

Drive 'em up

KAVINSKY ► jetzt für iOS, Android, 7 PUNKTE PC, Mac Eine Hommage an Beat-'em-up-Klassiker wie „Double Dragon“ und 80s-Rennspiele à la „Pole Position“: „KAVINSKY“ begleitet die gleichnamige Figur von French-House-Frickler Vincent Belorgey durch die Nacht von Downtown L.A. in den 1980ern. Abwechslungsweise prügeln und fahren – im Testarossa, versteht sich – Sie gegen Iro-Punks und Schlagstock-Bullen, während Zigis und Bier Ihre Gesundheit auffrischen und Schmuddelhefte die Combo-Leiste füllen; dazu läuft der wie die Faust aufs Gegner-Auge passende Sound von Kavinskys Debütalbum „OutRun“. Die Prügel-Stages gehen am Computer lockerer von der Hand, während sich die Renn-Levels auf Smartphone und Tablet besser steuern lassen – für letztere gibt's sogar Bonuslevels, in denen Sie Ihren Ferrari mit dem Leben verteidigen. Nicht perfekt, dafür gratis und mit Augenzwinkern, also probieren Sie's aus. (shy)

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Töffs Zu Besuch an den

Swiss Harley Days 2013 Greenfield Festival, Trucker & Country Festival und Züri Fäscht waren schon durch, die Street Parade und das Open Air Gampel stehen erst Mitte August an – um den langweiligen Monat dazwischen zu füllen, sind wir an die Swiss Harley Days nach Lugano gefahren, wo statt See-Idylle zwischen Palmen ein Harley-Meer zwischen Marktständen und Musikbühnen auf uns wartete. von J.D. Meier

6,2l Hubraum, 445 PS: The Boss Hoss Irgendwo haben sich auch noch zwei Hipsters reingeschmuggelt (Etzweiler, Krausz?)

Das Gewinner-Bike beim Custom Wettbewerb

Gefühlte (und gehörte) zehn Millionen, ach, Milliarden Harleys sämtlicher Modelle und Baujahre fanden sich vom 12. bis 14. Juli an den Swiss Harley Days ein, die zum zweiten Mal in Lugano stattfanden. Was besonders auffiel: Jede Harley-Davidson unterschied sich von der anderen – eine ziemliche Leistung bei über 15'000 Maschinen (wir haben eingangs biz übertrieben).

Löst Fliegeralarm aus: Eines der seltenen Gespanne.

Mad Max?

Waren ZZ Top nicht eine Gitarrenband? Gliferet statt glaferet: Lugano ist bereit für die 2'000-Watt-Gesellschaft.

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Individualität ist Trumpf Warum das so ist, verdeutlichte das Bike-Battle im Village, bei dem 15 Harley-Händler mit je einem Budget von CHF 7'000.— eine Softail Slim umbauten; die Custom-Rides hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Ebenfalls auffällig war, dass ausser Mitgliedern der Harley Owner's Group – quasi eine Harley-BesitzerVereinigung – praktisch keine anderen Motorrad-Clubs vor Ort waren. So präsentierten sich die 2013er Swiss Harley Days praktisch ohne MachoGehabe und gänzlich ohne Biker-GangKriege, dafür als gemütliches Fest für Interessierte und Fans. Spektakulär war der Samstagabend mit der grossen Ausfahrt: Maschine reihte sich an Maschine, Freak an Freak,

Motorrad-Narr an Motorrad-Narr – sogar zwei Töfflibuebe haben wir im kilometerlangen Konvoi erspäht. Der ganze Umzug war dermassen gross, dass die letzten Zweiräder erst losfuhren, als die ersten bereits wieder von der einstündigen Rundfahrt zurückkehrten. San Bernwrooomdino Das ruhig-laute Wochenende in Lugano entpuppte sich als Erzfeind der Stadtzürcher Rot-Grün-Regierung; Spass gemacht hat's trotzdem – oder gerade auch deswegen. Auf dem Rückweg wollten wir es uns dann aber nicht nehmen lassen, statt durch den Tunnel über den friedlichen San Bernardino zu fahren und auf der Passhöhe die Seele baumeln zu lassen. Begleitet wurden wir dabei von ca. 14'993 der 15'000 Maschinen der Swiss Harley Days, welche es bei diesem Nicht ganz so Kaiserwetter auf viele Harleys, dafür dem Berg nochnoch tonnenweise Amimals ordentlich karren gibt’s am 14. und 15. Sept. donnern am 2. Burn Out US Car liessen.

► swiss-harley-days.ch

& Harley Bike Meeting im Pirates Hinwil zu bestaunen. ► burnouthinwil.ch

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Gewinnen Sie das ultimative

Festival-Equipment-Paket!

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Egal, ob Sie einen gemütlichen Campingausflug machen oder sich vier Tage lang in Festivaldreck stürzen – die richtige Ausrüstung ist (neben den richtigen Leuten und dem richtigen Schnaps) ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Sie nicht nur überleben, sondern dabei auch noch ordentlich Spass haben. RCKSTR Magazine verlost darum ein verdammt dickes, 55-teiliges Festival-EquipmentPaket, mit dem Sie für jede noch so lebensfeindliche Situation bestens gewappnet sind; die Preise werden zur Verfügung gestellt von Ultimate Ears Boom.

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1 1'000er Note (Taschengeld) 1 LED-Laterne (batteriebetrieben)

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1 Camping-Stühle

4 LED-Taschenlampen 4 1-LiterTrinkflaschen

4 60-Liter-Dry-Bags (damit alles schön trocken bleibt)

2 UE Booms

1 Campingzelt

1 Tisch 4 Ohrstöpsel-Sets 2 Faltkanister

4 Deckenschlafsäcke

1 Duo-Gaskocher

4 Matten (aufblasbar)

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AUSGEHEN

DER SOMMER IST DOCH ERST GERADE RICHTIG DA

Festival-Update

Da unser Festival-Guide bereits vor zwei Monaten erschienen ist, einige der darin vorgestellten Openairs jedoch erst Mitte oder Ende August stattfinden und sich zwischenzeitlich noch die eine oder andere Line-upoder Konzept-Anpassung ergeben hat, fassen wir hier zusammen, was es Neues gibt zu den grössten noch bevorstehenden Freiluft-Musikanlässen unseres Landes.

15.–18.8.

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von Schimun Krausz

Open Air Gampel mit Editors, Deap Vally, Kodaline uvm.

Die Emo-Pop/Rocker Brand New und die Folk-Punk-Truppe Larry And His Flask haben ihre Shows am Open Air Gampel abgesagt; erstere wegen „unüberwindbarer persönlicher Probleme“, letztere wegen „unvorhersehbaren Umständen“ – klingt beides biz nach Promi-Scheidung. Ersetzt werden die zwei Acts von der Ska-Reggae-Hop-Formation Irie Révoltés und der bayrischen Balkan-Polka Django3000. Solche Line-up-Anpassungen kosten die Veranstalter Geld und damit Sie das Ihrige sowie Ihre sonstigen Wertsachen (Goldschmuck/Kronjuwelen/Schamhaarlocke von John Lennon) nicht auch noch verlieren, stehen dieses Jahr erstmals Schliessfächer auf dem Festivalgelände bereit.

Headlinen neben Tenacious D die 2013erAusgabe des Open Air Gampel: Editors

RCKSTR-Block

Ab Geländeöffnung und fast bis Ihr besoffener Arsch wieder vom Festival-Gebiet befördert wird, steht unsere Spassburg that is RCKSTRBlock 24 Stunden am Tag zu Ihrer Verfügung und beglückt Sie mit Rockund Electro/Dubstep/Drum'n'BassMucke, Schnaps und barbusigen Stangentänzerinnen. ........................................................................... 15. - 18.8. Gampel VS ► openairgampel.ch 4-Tagespass: CHF 202.— Camping: Kostenlos und direkt neben dem Festivalgelände; Wohnmobil-Gelände (Einlass kostenlos mit gültigem Festival-Ticket) ist mit Shuttle-Bus erreichbar. ...........................................................................

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Weich und sanft: Kashmir

14.–25.8.

Winterthurer Musikfestwochen mit Kashmir, Efterklang, Rangleklods uvm.

Der Bezahl-Freitag wurde erst nach Mitte Juni bekanntgegeben und dürfte vor allem Kulturbegeisterten einen Jauchzer entlocken: Element Of Crime sind die Headliner dieses Abends und werden die Steibi mit den cleveren Texten von Frontmann Sven Regener (schrieb auch die Erfolgsromane „Herr Lehmann“ und „Neue Vahr Süd“) ohne Probleme für sich einnehmen. Davor ist Sophistipop-Schätzli Sophie Hunger an der Reihe, die gerade erst auf dem Gurten eindrucksvoll bewies, dass ihre Musik nicht nur im Moods, sondern auch auf einer Festivalbühne funktioniert. Wir empfehlen, möglichst früh nach Winti zu fahren, damit Sie auch noch den OpeningAct Milky Chance sehen: Der Deutsche kombiniert seine düsteren, mit rauer Stimme vorgetragenen Singer-SongwriterStücke mit treibender Electronica und gilt als Geheimtipp, der wohl bald keiner mehr ist.

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14. - 25.8. Steinberggasse, Winterthur ZH ► musikfestwochen.ch Tickets: vom 14. bis 22.8. kostenlos; die drei Abschluss-Konzertabende kosten ca. CHF 60.— pro Tag, 3-Tagespässe à 149.— sind ebenfalls erhältlich Camping: Kein Camping – über Nacht wird brav heimgegangen, ein Hotelzimmer gebucht oder bei der Konzertbekanntschaft gepennt.

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AUSGEHEN 29.8–1.9.

Zürich Openair

mit Arctic Monkeys, Two Door Cinema Club, Franz Ferdinand uvm. Kaum ein Besucher, der am Zürich Openair 2012 nicht geflucht hat über das Bezahlsystem mit den Plastikchips: Erst wurden dem Festival die falschen geliefert – einen Chip hätte man in der Mitte zerbrechen können sollen, also 1 Chip = 2x CHF 2.50), weswegen im Prinzip nur halb so viel Plastikgeld im Umlauf war, Beschliessen das Zürich Openair 2013: wie geplant. Und dann dauerte das Wechseln von echtem in Die Ärzte Openair-Stutz dermassen lange, dass zu Stosszeiten die Schlangen vor den Tausch-Ständen vom einen Gelände-Ende zum anderen reichten. Zudem: Unehrliche Barmitarbeiter können die Kunststoffchips genauso leicht in die Tasche stecken und später gegen reales Geld umtauschen, wie Bargeld direkt einzusacken – der Sinn dieses Bezahlsystems ist also durchaus anzuzweifeln. Wie's dieses Jahr aussieht, wollten die Organisatoren erst nach dem OpenAir St. Gallen und dem Gurtenfestival entscheiden, um die Zuverlässigkeit elektronischen, bargeldlosen Bezahlens abschätzen zu können. Bei Redaktionsschluss hatte man sich leider noch nicht geeinigt, aber bis auf kleinere Probleme in St. Gallen und dem System-Absturz zu Beginn auf dem Gurten schlug sich das Blechen mittels Computerchip nicht schlecht, weshalb es durchaus auch am Zürich Openair zum Einsatz kommen könnte. ........................................................................... Zur Musik hat man sich jedoch geäussert: Neu im Line-up sind am Sonntag als Headliner Die Ärzte, die schon am St. Galler den Festival-Abschluss machten. Wer den Black Rebel Motorcycle Club auf dem Güsche verpasste, holt die Show nun in Glattbrugg nach und freut sich dort auch auf Pop-Sirene Ellie Goulding, die Indie-Weirdos Everything Everything, Rave von Sub Focus sowie auf Valerie June und S O H N. Aus dem Genre-Rahmen fällt der Zürcher Reggae-Musiker Elijah, der am ZOA sein neues Album vorstellen wird. Mehr Acts folgen.

29.8. - 1.9. Glattbrugg ZH ► zurichopenair.ch 4-Tagespass: CHF 210.— Camping: Direkt neben dem Festivalgelände; CampingVoucher für CHF 15.— (pro Zelt, nicht pro Person) kann via Starticket erworben werden. ...........................................................................

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.................................... die Sie nicht verpassen sollten. ....................................

GIGS Bad Religion 5.8. Härterei (Zürich) Blaudzun 8.8. Viadukt (Zürich)

Cloud Nothings 6.8. Treibhaus (Luzern) Crocodiles 5.9. Elmo Delmo (Zürich) Delta Saints 16.8. Plaza (Zürich) Donavon Frankenreiter 6.8. Komplex Klub (Zürich) Leonard Cohen 24.8. Hallenstadion (Zürich) Navel 3.8. imfluss (Basel) 13.8. Kaufleuten (Zürich) Paramore 8.9. Komplex 457 (Zürich)

30.7.–17.8. imfluss

Der Name sagt's bereits: Auf einem Floss am Basler Rheinufer treten bis Mitte August Künstler aus diversen Sparten wie Schrammelschrammel (Navel, Tocotronic), Jöö 13.8. imfluss (Basel) (Carrousel, Julia Holter) und RadioZürisee-Rotation (Anna Rossinelli, Patent Ochsner) auf – der Eintritt ist gratis. Kann ja sein, dass Sie Sizarr im Herbst im Zürcher Exil verpasst haben. Kommt vor, Sie hatten sicher viel zu tun, die Finanzen stimmten grad nicht – kennen wir ja alle. Mittlerweile haben Sie Ihr Leben hoffentlich auf die Reihe gekriegt und damit keine Ausrede mehr dafür, das deutsche Trio am imfluss-Festival in Basel zu verpassen und können sich stattdessen in den hypnotisch-mitreissenden Avantgarde-PopMelodien ihres Debüts „Psycho Boy Happy“ verlieren. Wem der Hype um Woodkid zu viele Leute anzieht, bekommt mit Sizarr die Geheimtipp-Variante spendiert, die gerade erst das Melt!-Publikum zum – Achtung – Schmelzen brachte. Tschuldigung. (shy)

Sizarr

................................................................ 14.8. Volière (Luzern), 15.8. Elmo Delmo (Zürich)

Tame Impala 14.8. Komplex 457 (Zürich)

Ducktails

To Kill A King 11.9. Merkker (Baden) 14.9. Parterre (Basel) Woven Hand 10.8. Viadukt (Zürich)

Festivals 9.–10.8. Basel BS Open Air Basel 9.–11.8. Zofingen AG Heitere Open Air 10.8. Zürich Street Parade 14.–17.8. Avenches VD Rock Oz'Arènes 14.–25.8. Winterthur ZH Winterthurer Musikfestwochen 15.–17.8. Le Locle NE Rock Altitude Festival 15.–18.8. Gampel VS Open Air Gampel 16.–17.8. Orpund BE Royal Arena Festival 22.–24.8. Lausanne/Pully VD For Noise Festival 23.–25.8. Appenzell AI Clanx Festival 29.8.–1.9. Glattbrugg ZH Zürich Openair

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An tollen Bands nervt, dass sie für ihre tollen Alben immer so viel Zeit brauchen. Toll also, wenn Real-Estate-Gitarrist Matt Mondanile eine tolle Zweitband hat; noch toller ist, dass die Ducktails Musik machen, in die sich alle Real-EstateMöger sofort verlieben und auch wir waren und sind von der aktuellen Apropos Ducktails: Platte „The Flower Lane“ mit ihrem Am 13. August erscheint eine entspannten, psychedelischen komplett geremasterte Version Gitarren-Pop mehr als angetan. des 1989er NES-Jump'n'Run-Hits Nutzen Sie die Chance und lassen Sie „DuckTales“ als Download für sich von den tollen Amerikanern PlayStation 3, Nintendo Wii U einlullen; schliesslich sind sie selten und PC; die Xbox-360-Fassung genug in unseren Breitengraden. (shy) folgt am 11. September.

................................................................ 21.9. Konstanz (Deutschland)

Rock Am See Gibt es in diesem Jahr ein Festival, an dem Die Toten Hosen nicht spielen? Wir glauben nicht. Sei's drum, die Punk-Vorkämpfer sind nun mal eine verdammt knackige Liveband und werden sicherlich auch in Konstanz begeistern und bekehren. Daneben darf man sich auf die gebügelten Anzüge und den schnittigen Garage-Rock von The Hives freuen und dieselbe Luft atmen wie die Electro-Rocker von Primal Scream. Am heftigsten freuen wir uns allerdings auf die Band Of Skulls (Bild): Zwischenzeitlich mal in Ungnade gefallen wegen ihres Beitrags zu einem „Twilight“Soundtrack, haben die Engländer mit ihrem 2012er Album „Sweet Sour“ alles wieder gut gemacht. Der Blues-Rock-Bastard hat das Loch gefüllt, das die aufgelösten White Stripes hinterlassen haben und gehörte im letzten Jahr mitunter zum Besten, was die Geheimtipp-Ecke zu bieten hatte. (rez)

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10.8. Überall in Zürich

Street Parade 2013 Die 16-Tage-Voraussage von wetter.com stellte zum Redaktionsschluss hin 28°C mit Wolken in Aussicht für die 2013er Street Parade, was dermassen ideal klingt, dass sich die Organisatoren wohl vor Glück ein bisschen selbst anfassen mussten. Tanzmusik-Schwergewichte wie Westbam, NERVO und Bob Sinclar legen auf, unzählige Schweizer Acts spielen Gigs auf den Lovemobiles und Bühnen und in der Nacht präsentieren die Clubs der Limmatstadt ihre besten Line-ups des ganzen Jahres. (shy)

PARTYS

und verpassen Sie ja nicht die folgenden ....................................

............................................................ 6.9. Gaswerk (Winterthur)

Monsters Of Pop Nach zwei Ausgaben Monsters Of Rock montieren die Veranstalter nun die Discokugel an der Gaswerk-Decke und packen erneut hochklassige Tribute-Bands auf die Bühne: An der ersten Monsters Of Pop treten Cover-Kapellen der Popmusik-Legenden ABBA und The Beatles auf. Danach spielt Plattenleger Edi Konservenmusik, dessen Name dermassen beschissen klingt, dass die Party einfach nur gut werden kann. (shy)

2.8. KINSKI (Zürich) RCKSTR Star-Club mit RCKSTR-Allstars 9.–11.8. Rote Fabrik (Zürich) Lethargy mit John Talabot, Northern Lite, Siriusmo uvm. 15.8. Zukunft (Zürich) DOSCI mit Dragon Suplex 15.–18.8. Open Air Gampel RCKSTR-Block mit Beats, Bars und Brüsten 16.8. Selig (Chur) FM Belfast DJ-Set mit FM Belfast, Plattenspielern, Mixer uvm. 23.8. Gonzo (Zürich) RCKSTR Vintage-Club mit RCKSTR-Allstars 23. & 24.8. Salzhaus (Winterthur) Play It Loud mit Tiga, Two Fingers, Divercity-DJs uvm. 31.8. Nordstern (Basel) Loco Dice mit Loco Dice, Andrea Oliva, Gianni Callipari 6.9. KINSKI (Zürich) RCKSTR Star-Club mit RCKSTR-Allstars

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7.9. Komplex Klub (Zürich) Abart-Party Supersonic meets Alternative Nation

23.8. Hive (Zürich)

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Ende August spielte er ein Set am Tomorrowland und kürzlich releaste er die schampar catchy Nummer „Safe With You“, die er zusammen mit Stuart „Zoot Woman“ Price produzierte und für die Niki-And-The-Dove-Stimme Malin Dahlström den Gesang beisteuerte – Alex Metric hat keine Angst vor Massentauglichkeit und Popmusik, schwingt dabei aber auch gerne mal die härtere House- und Techno-Keule. An seinem abwechslungsreichen Genre-Hopping ändert sich hoffentlich nichts, auch wenn er jetzt bei Skrillex' Label OWSLA unter Vertrag steht; dort wird zudem das lange erwartete Debütalbum des Londoners erscheinen. (shy)

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20.10. Bochum - Matrix | 21.10. München - Backstage 22.10. Stuttgart - LKA Longhorn | 24.10. CH - Bulle - Ebullition 25.10. CH - Zürich - Komplex Klub | 26.10. Frankfurt - Batschkapp 27.10. Hamburg - Knust im Schlachthof | 29.10. Dresden - Beatpol 30.10. Leipzig - Werk 2 | 31.10. Berlin - SO 36

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Samstag, 9. November 2013 Club Hallenstadion Zürich

Montag, 11. November 2013 Volkshaus Zürich

doors: 18.00 | show: 20.00

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doors: 19.00 | show: 20.00

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Gast-Promo- RCKSTR-Block 2013 ........................................ des

GÖRL Monats ..................

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12.–15.6. Greenfield Festival (Interlaken)

Die grooosse RCKSTR-Tombola 2013.

Hallo andere Festzelte, DAS ist Stimmung!

xoxo Peace „Mir sind nöd dänäbed, mir sind zwüsche dine Bei!“ Respektive zwischen denen von PeaceDrummer Dom und zwar ganz bewusst, da wir viel mit ihm gemeinsam haben: Er verriet uns nämlich, dass er wegen seiner Trommel-Oberarme die meisten Girls abbekomme – genau wie wir mit unseren vom Tippen gestählten Muskelfingern.

Kriegserklärung an schlechte elektronische Musik in unserem W.A.R!-Zelt. Tausendsassin Zoé mit Visuals-Zauberer Nathan.

Brusttastische Unterhaltung in der RCKSTR-Spassburg.

.................. RCKSTR #104 erscheint am 6. September!

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Lösligörls, report for duty!

Fuck you, Zelt und Schlafsack: die glücklichen Gewinnerinnen einer Nacht in unserem Himmelbett.

„Abkühlung“ beim Wet-T-Shirt-Contest.

„Nei, du k

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Themen im nächsten Heft: Unsere Lieblinge haben neue Platten am Start: Franz Ferdinand, Arctic Monkeys, The Naked And Famous, Placebo, Nine Inch Nails und eine Menge mehr. „Grand Theft Auto V“ erscheint und wird wohl sämtliche nachfolgenden RCKSTR-Ausgaben unmöglich machen, da wir ab dann nur noch in Los Santos leben. Im Kino starten „White House Down“, „Red 2“ und „Riddick: Dead Man Stalking”, was dermassen männliche Unterhaltung ist, dass uns gerade Brusthaare gewachsen sind. Der Festival-Sommer ist vorbei und wir haben die Bilder – aber keine Erinnerung.

Also doch: Ufo-Sichtung in Interlaken.

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Wir haben Autos gewaschen. Und unsere Gäste.

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Redaktionspraktikantinnen. <3

Bis dahin: facebook.com/rockstarmag #

Handsome Hunks: Cédric und Tuli.

Rawk-DJs G.A.S., HellChild und Mack.

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V-Finger-G.A.S. und der Mann, der all das hier angerichtet hat: Joel „Mini Haar sind nöd dreckig, die münd so si!“ Meier.

(Ex-)Abart-DJ-Team, so fröhlich!

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Nehmt Chefredaktor Krausz den Schnaps weg, Promogörl-Mami Gloria nutzt sonst seinen desolaten Zustand aus!

Promogörl Meret zelebriert den White Trash.

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: die ner .

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RCKSTR-Block 2013 ........................................ 28.–30.6. Trucker & Country Festival (Interlaken) Howdy, Fremder, willkommen in unserem Saloon.

Professionell: Pipo und Glo probieren die Ware, die sie später hinter der Bar verkaufen.

Die DJs Bürgermeister, G.A.S. und HellChild mit gigantischen Dildos.

Bei diesen Preismeitli gewinnt man noch lieber was in unserer Tombola.

„Nei, ich machder nöd ‚en starche' Whisky, du kriegsch so viel wie di andere, gopf!“

Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz – auch beim RCKSTR kein unbekanntes Thema.

Mad Dog Meier hat seine Stadt im Griff.

Damit hatten wir auch unterwegs Mucke: UE Boom, wasserdicht und stossfest. Tihi, „stoss“, tihi, „fest“.

Unterwegs, um Sie gewinnen zu lassen: die Lösligörls und -boys der RCKSTR-Tombola.

RCKSTR-Vintage-Club ........................................... 21.6. Gonzo (Zürich)

Schreiber-Schätzli Luisa mit Kommilitonin Angélica.

So zügelt man an RCKSTRSausen jemanden ab.

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Top Of The Tanktops: Chefschreiber Krausz und Anzeigenmeister Etzweiler.

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Terror-Tyrann Meier holt aus, um den 95 Startknopf für sein Street-Parade-Set zu drücken. 75

Abo-Fee Gloria mit ihrem BusengrabscherAbwehrsystem.

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Die typische Reaktion, wenn jemand erfährt, dass er an einer RCKSTR-Party ist.

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An Meier ist ein Kellner verloren gegangen – sehen Sie, 5 wie gekonnt er Zigi, Drink, Zigipäckli und Drink balanciert 0 und dabei nett lächelt?

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Huch, Style-Schreiberin Kätt besucht uns aus Amerika. Verleger Meier freut sich. Tierisch.

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ZUGABE

IMPRESSUM RCKSTR MAG. Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz. Chefredaktor: Schimun Krausz (shy) Redaktions-Praktikantin: Angel R. Schmocker (arse)

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Redaktion: David Gadze (dave) Katinka Templeton (kätt) Marco Rüegg (rgg) Patrik Wydler (pat) Rainer Etzweiler (rez) Freie Autoren: Alex Flach (alf) Andy Lanzone (lance) Cyril Schicker (cys) David Branca (drum) Elena Calì (eli) Esther Meyer (töpf) Franz X.A. Zipperer (fxaz) Luisa Bider (bibi) Michael Rechsteiner (rec) Nora Haider (hai) Raffaela Kolb (raf) Reto Beeler (röhr) Sandra Simic (itsch) Sascha Wydler (saw) Konzertfotos: Ian Keates Melanie Schweizer Melanie Wydler Tatjana Rüegsegger Cover: Model: Kathy Herrmann Fotograf: Roman Gaigg Grafik & Layout: Joel Meier Korrektorat: André Reithebuch und sein Assistent Schimun Krausz Propaganda & Events: Gloria Keller Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Verlags-Praktikantin: Nina Metzger Distribution: Pit „The Wire“ Kägi Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer Promogirls: Nadia, Meret, Sandra, Stephi, Vic, Melanie, Meme, Jasmin, JayJay, Laura, Zora

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104 Die „Warum sind wir eigentlich in diesem scheiss heissen Büro statt in der Badi?!?”-Ausgabe

Herausgeberin: Youngcom AG Zentralstrasse 37 CH-8003 Zürich Geschäftsführer: Joel Meier Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum Vetrieb: Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG,Muttenz Jahresabo: CHF 69.- (Ausland EUR 60.-) abo@rockstar.ch Aboverwaltung: Gloria Keller Auflage: 50'000 Ex. Leser: 90'000 (MACH 2012-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Zentralstrasse 37 CH-8003 Zürich Telefon: +41 43 333 09 05 Telefax: +41 43 333 09 06 Mail: redaktion@rockstar.ch Anzeigen: Telefon:+41 43 333 09 04 Telefax:+41 43 333 09 06 Mail: rockstar@rockstar.ch Web: www.rockstar.ch Anzeigenleitung: Joel Meier

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