RADtouren-Magazin 2/14

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RAD touren

RADtouren

2/14 Mrz./Apr.

D: E 4,90 A: E 5,60 BEL/NL/LUX: E 5,60 CH: CHF 9,60

3.6To3ure4n

km

em In d ie st Hef

Das Radreise-Magazin

radtouren-magazin.com

Im Test

10 Trekkingräder bis 999 Euro 12 Radreisen & Touren

Frühling vorziehen! Unentdecktes Kreta

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Besinnlich nach Norden Pilgerroute D7

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Antike zum Anfassen Römer-Lippe-Route

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Sotschi per Rad 3 Wege nach Russland

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32 Seiten Extra

GPS

Vom richtigen Gerät bis zur perfekten Tourplanung

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Vergleich: 6 aktuelle Sport-Navis Extremtour: Schweiz – Balkan

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Fahrbericht: Idworx oPinion


Inhalt

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Im Test von 10 Trekkingrädern bis 999 Euro gab es einige spannende Entdeckungen: von richtig guten Federgabeln bis zum rahmenintegrierten Gepäckträger. Sport-Navis sind Fitness-Assistent und Wegführer zugleich. Sie zeigen die Richtung, messen den Puls und sogar die Kraft des Radlers. Wie gut sind die Geräte und für wen eignen sie sich? Das klärt unser: Test von 6 Sportnavis ab 180 Euro S. 48

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Neue Mountain-E-Bikes nehmen Touren auf Berge die harte Seiten. Wo man den Fahrspaß an der Steigung und bergab schon testen kann, zeigt unsere Übersicht.

Alle Produkte in Ausgabe 2/14 Trekkingräder bis 999 Euro Batavus Tourmalet Bergamont Vitess Ltd. Cube Delhi Gudereit SX 75 Kalkhoff Endeavour XT Pegasus Premio SL Disc Rabeneick Sherpa Lite Radon Sunset 9.0 Disc

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Raleigh Rushhour 6.0 Stevens Primera Disc

Fahrbericht Idworx oPinion

Sport-Navis Falk Pantera Garmin Edge 810 Mio Cyclo 505 HC O-Synce Navi2Coach Sigma Rox 10 Teasi Pro

Dauertest Tern Link P24h Ausprobiert Ortlieb Office Bag HighVis Ribcap Helmmütze

Fotos: Gleitsmann, Aeschiemann. Tourismus Bayereischer Wald, Froitzheim

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Inhalt

RADtouren

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Teile, Test und Technik Test: Trekkingräder 10 Modelle von 849 bis 999 Euro

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Fahrbericht: Idworx oPinion

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Dauertest: Tern Link P24h Faltrad

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Vergleichstest: 6 Sport-Navis

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Service Interview: Sotschi per Rad

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Leserbefragung: die Ergebnisse

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Am Wegrand: Velo-Museum Aargau

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Reise-Tipps: News und Termine

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Reisen Radreise: D-Route 7 Erster Teil der Pilgerroute: Aachen – Osnabrück

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Reiseservice: E-Mountainbiken Regionen im Überblick und Tipps fürs Material

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Rundreise: Rheinland Flache Kilometer von Kirche zu Kirche

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Leserreise: Römer-Lippe-Route Extra-Besichtigungen als Bonus

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Sporttour: Velothon Berlin

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Radreise: Ost-Kreta Badebuchten und Berge auf der Insel

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Europareise: Schweiz – Griechenland Leid und Freude auf dem Weg in den Süden

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Rubriken News/Leserbriefe

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Marktplatz

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Vorschau/Impressum

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Dunkle Regenwolken und miserabler Straßenbelag waren die kleinen Herausforderungen auf dem Weg von der Schweiz nach Griechenland. RADtouren 2 | 14

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News

Leserumfrage 2013

Was Sie wollen Fast verdoppelt hat sich die Teilnahme an unserer Leserumfrage: Genau 1.018 Leser machten mit. Für das rege Interesse möchten wir uns – neben den Preisen – mit der Veröffentlichung der Ergebnisse hier bedanken. Einige Wünsche konnten wir schon umsetzen. Wir bleiben dran!

59 41 %%

19 %

unserer Leser sind weiblich. Aber unter allen Wünschen an die Redaktion waren mehr Tests und Vorstellungen von Produkten für Frauen einer der häufigsten.

sind älter als 50 Jahre. Und aktiv: machen eine Urlaubsradtour, die länger als 400 Kilometer ist.

81 %

17 %

unternehmen außerdem bis zu 3 Wochenendoder Kurztouren pro Jahr.

planen 2014 die Anschaffung eines neuen Fahrrades. Am häufigsten besaßen die RADtourenLeser ein Rad folgender Marken:

Pedelecs werden beliebter

33 % Neues Zubehör wollen

25 % nutzen ein GPS- Gerät oder Tourenportal zur Pla nung ihrer Radreise.

2. KTM

haben schon einmal über den Kauf eines Pedelecs nachgedacht. Ebenfalls rund ein Drittel der Leser hat schon Bekannte zum Kauf eines Pedelecs beraten.

41 %

3. Cube 4. Simplon 5. Winora

kaufen.

Radreisen in Deutschland und Fernradwege sind mit Abstand die beliebtesten Themen im Heft. Zusammen der Leser würden dazu gerne noch mehr lesen. Gerne!

34 %

ein Drittel

Mehr als der Leser sucht mehr Informationen über Fitness und Gesundheit. Die werden kommen!

50 %

nehmen für den gleichen Zweck Landkarten und Reiseführer zur Hand.

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1. VSF Fahrradmanufaktur

Leser lieben es komfortabel. Über die Hälfte von ihnen übernachtet gewöhnlich im Hotel.

18 %

(57 %)

ziehen ein Zeltdach unter freiem Himmel vor.

Fotos: Shutterstock

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Leserbriefe

Leserbriefe

Regenjacken-Test 6/13

Anhänger-Test 1/14

In ihrem Test haben sie ein sehr wichtiges Bewertungskriterium vergessen: die Sicherheit. Regenbekleidung sollte ausschließlich in Signalfarben wie die Endura gefertigt werden. Stellen sie sich bitte einen Radfahrer in grauer oder schwarzer Regenkleidung vor, welcher vor ihnen aus dem Regenschleier auftaucht. Die Wahrnehmung ist mit Sicherheit wesentlich schlechter bei den von ihnen empfohlenen Jacken. Da sind Millisekunden entscheidend. Reflektoren halte ich auch für dringend geboten ,spielen aber in ihrem Test nur eine untergeordnete Rolle. J. Schulze per Mail

Angeregt vom Anhängerbericht in der Ausgabe 1/14 zeige ich Ihnen, wie wir unseren BOB Anhänger auf unseren Rad-Camping Reisen auch als Tisch verwenden. Er ist so konstruiert dass er nie wackelt, kombiniert mit Dreibeinhocker vom Swiss Army Shop (die halten) können wir nach einem langen Radtag bequem KoOnline chen und Essen. mehr G. Ehmann per Mail

Antwort der Redaktion: Hier geben wir Ihnen vollkommen Recht, zumal sich das mit unseren Erfahrungen im Verkehr deckt. Wir möchten den Lesern aber dennoch die Wahl lassen, welche Eigenschaften sie an ihrer Jacke am meisten schätzen. Die Größe und die Zahl der Reflektoren macht bis zu beinahe einem Fünftel der Ausstattungsnote eines Kleidungs- oder Zubehörteils in unserer Wertung aus.

Umbautipps für den BOB auf radtouren-magazin.com

Anhänger-Test 1/14 Bei Preisen von zum Teil mehr als 600 Euro wundere ich mich nicht, dass man Fahrradanhänger so selten sieht. Im letzten Jahr habe ich zusammen mit meinem damals elfjährigen Sohn eine einwöchige Radtour durch das Altmühltal gemacht. Zum Gepäcktransport diente ein Einradanhänger, gekauft bei (ja!) Ebay: Preis ca. 100 Euro. Ich habe mich von den teils schlechten Kritiken anderer Käufer nicht abschrecken lassen, da das finanzielle Risiko für mich überschaubar schien. Der Hänger hat uns die gesamte Woche kein einziges Mal im Stich gelassen. Er lief trotz Beladung mit geschätzt 20 Kilo so unauffällig hinter meinem Elf-Kilo-MTB her, dass ich mich öfter umgedreht habe, um zu prüfen, ob er noch da ist. Auch bei Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h (bergab) verhielt sich der Hänger absolut neutral und problemlos. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, dass auch günstigere Einradanhänger getestet worden wären, um zu erfahren, ob der mehr als vier- bis sechsfache Preis der von ihnen getesteten Produkte gerechtfertigt ist. Ich glaube es jedenfalls nicht. Unabhängig vom Hersteller des Hängers bin ich von dieser Art des Gepäcktransports überzeugt. Ich benötige zudem kein spezielles Fahrrad für Radtouren, welches bei einem vergleichbaren Transportvolumen sicherlich hinten und vorn mit Gepäckträgern ausgestattet sein müsste. Außerdem war mein Sohn bei unserer Tour von jeglichem Gepäck befreit und wir hatten eine vergleichbare „Wohlfühl“-Geschwindigkeit (naja, am Berg hat er dann oben auf mich gewartet). U-Hartwig (auf radtouren-magazin.com)

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Test

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Im Test: 10 Trekkingräder bis 999 Euro

Bestenklasse Für beinahe 1.000 Euro erwarten Käufer zu Recht ein rundum ausgereiftes Trekkingrad. Unser Test von zehn touren- und alltagstauglichen Modellen mit Kettenschaltung klärt, wie die Erwartungen erfüllt werden und welche Unterschiede in dieser stark besetzten Klasse für die Kaufentscheidung wichtig sind. Text: Jan Gathmann

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Ein Trekkingrad ist nach wie vor das Rad für alle Fälle. Wer es kauft, will mit ihm meist fast alles machen können: über löchrige Stadtstraße zur Arbeit fahren, es bei der Spritztour über Land mal zügig angehen lassen oder für eine längere Radreise randvolle Taschen anhängen. Für Fahrräder mit Kettenschaltung wie unsere Testmodelle wird der Anspruch des Alleskönnens dabei besonders hoch gehängt. Schließlich haben sie ihren nabengeschalteten Kollegen in der Regel die uneingeschränkte Bergtauglichkeit voraus, weil sie schlicht mehr leichte und

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schwere Gänge besitzen. Von einem 1.000-EuroTrekkingrad werden die Meisten inzwischen erwarten, dass es seine vielen Talente nicht mit viel Gewicht erkauft. Trotzdem darf der Komfort natürlich nicht auf der Strecke bleiben – und nicht zuletzt sollten Ausstattung und Auftritt auf den ersten Blick vermitteln, dass das Rad die Investition wert war.

Preisklasse ist hart umkämpft Weil der Trend zum höherwertigen Rad geht, ist die 1.000 Euro-Klasse inzwischen härter

umkämpft. Neun Testräder halten entsprechend genau die „Eckpreislage“ von 999 Euro. Das macht sie gut vergleichbar – obwohl ihr Auftreten alles andere als Einheitslook bietet. Zwar rollen alle auf 28-Zoll-Rädern und haben augenscheinlich sehr gut verarbeitete Alurahmen. Sie wecken aber mit verschiedenen Details Aufmerksamkeit. Besonders Cube sticht mit einem rahmenintegrierten Gepäckträger hervor, den man sonst nur an doppelt so teuren Rädern aus Kleinserien bekommt. Auch die gewichtsparende und haltbare Eloxierung des


Trekkingräder für 999 Euro

Shimano-Teile ist im Neuzustand bei allen tadellos. Ein Tipp von Daumen oder Zeigefinger löst mit wenig Kraft den Kettenwechsel aus – egal, ob hinten ein prestigeträchtiges Schaltwerk mit dem Kürzel „XT“ montiert ist oder ein anderes. Ohnehin kann außer dem Bergamont (Nabe) und Radon (Umwerfer, Schalthebel) kein Rad weitere wichtige Komponenten aus der teuren XT-Gruppe vorweisen. Mancher bezeichnet das als „Mogelpackung“. Ein genauer Blick auf die Schaltung ist aber an anderen Stellen lohnender. Besonders an der Kurbel: Zum einen setzen hier wenige Hersteller noch auf den „Octalink“Achsenstandard (siehe Testkästen). Das weist auf günstigere Kurbeln hin und zieht minimal schlechtere Schaltqualität nach sich. Noch wichtiger ist aber die Zähnezahl der Garnitur: Nur mit den MTB-Varianten in 44-32-24 Zähnen, die bei Cube und Batavus an Bord sind, ist eine passende Übersetzung für leichtes Kurbeln mit Gepäck an steilen Bergen machbar. Denn die dazu nötige kleinste Entfaltung liegt gewöhnlich bei circa 1,5 Meter. Ähnliches gilt für die Zahnkränze hinten: Ein 34er-Ritzel ist am Berg besser als ein 32er, das aber zum Glück nur bei Bergamont reichen muss. Ein erfreuliches Detail: Viele Räder besitzen durchgehend verlegte Schaltaußenhüllen, die gerade im Alltagsbetrieb die geschmeidige Schaltfunktion länger aufrecht erhalten als unterbrochene.

Aufmacherfoto: Gleitsmann; Fotos: Volkhausen

Auf Alltags-Ausstattung achten

Aluminiums bei Radon und Raleigh kann sich sehen lassen. Dass kaum ein Rohr mehr einfach rund ist, sondern sich in fließenden Formen an das nächste schmiegt, darf schon als selbstverständlich gelten – Gudereit und Rabeneick sind hier die Ausnahmen. Antriebstechnisch ist in der 1.000-Euro-Klasse die Shimano 30-Gang-Schaltung der Standard: Nur das weit günstigere Batavus kommt mit drei theoretischen Schaltstufen weniger aus – vor einem Jahr wäre es damit noch kein Außenseiter gewesen. Der Schaltkomfort der verbauten

Stichwort Alltagsbetrieb: Wenn das Rad viel auf täglichen Wegen genutzt werden soll, hilft ebenfalls ein genauer Blick auf die Ausstattung bei der Kaufentscheidung zwischen den Rädern. Beispiel Reifen: Auf dem Weg zur Arbeit ist bestmöglicher Pannenschutz das Hauptkriterium. Nur am Raleigh ist mit dem Schwalbe Marathon ein Reifen montiert, der in unseren Reifentest schon einen herausragenden Defektschutz bewiesen hat – und übrigens zugleich spürbar leicht abrollt. Auch die Reifendicke spielt eine wichtige Rolle: Je breiter, desto besser der Schutz vor Durchschlägen, die zu Luftverlust führen können. Die 42 mm breiten Pneus am Gudereit, Radon und Stevens stellen im Testfeld das Optimum dar – auch in Sachen Komfort. Dagegen sparen die nur 35 mm breiten Modelle am Rabeneick zwar fast ein Kilo Gewicht gegenüber den 42 mm-Marathons. Sie haben aber im Alltag eigentlich nur Nachteile. Ebenfalls einen großen Unterschied im täglichen Dauerbetrieb macht die Bremsanlage. Hydraulische Scheibenbremsanlagen haben vor allem für Allwetterfahrer Vorteile. Die wichtigsten: Sie bremsen auch bei Nässe kal-

In Kürze Bestes Rad nach Punkten: Radon Leichtestes Rad: 13,9 Kilo, Rabeneick Höchste Gewichts­ zulassung: 140 kg: Radon, Cube Die meisten Rahmenhöhen: Gudereit

kulierbar, und sie verschleißen nur die Beläge und die Bremsscheibe, nicht aber die Felge, deren Austausch teuer und zeitraubend ist. Nicht zuletzt verursachen sie weniger Dreck als Felgenbremsen, deren Abrieb sich an Gabel und Hinterbau als schwarzgraue Schmutzschicht festsetzt. Nachteile haben Scheibenbremsen gegenüber Felgenbremsen, wenn das Rad häufig zum Transport demontiert wird. Denn die Bremsscheiben können leicht verbiegen, sodass sie schleifen. Wem gelegentliches Bremsquietschen die Nerven raubt, der sollte ebenfalls die Finger von den Disc-Bremsen lassen: An unseren Rädern gab nur die Tektro Auriga am Pegasus zu keiner Zeit störende Töne von sich, was aber nicht auf alle Räder mit diesem Bremstyp übertragbar sein muss. Auch das unbedingt nötige „Einbremsen“ der Scheibe ist nicht jedermanns Sache. Im Test hatten die meisten Anlagen erst nach zehn Vollbremsungen aus circa 30 km/h ihre volle Bremskraft erreicht – ein Vorgang, der manchen Flachlandfahrer überfordern könnte.

Fast nur hydraulische Bremsen Die gute Nachricht: In der 1.000-Euro-Klasse Jahrgang 2014 hat der Käufer die Wahl zwischen sehr guten Systemen. Gleich fünf von zehn Testrädern verzögern mit Scheibenbremsen. Bei vier kommt die ebenfalls sehr gute Magura HS11-Hydraulik-Felgenbremse zum Einsatz. Bei Trockenheit sind in der Praxis zwischen allen kaum Unterschiede in der Bremsleistung auszumachen. Dabei lässt sich mit der Magura HS11 die Kraft noch ein wenig besser dosieren. Ihr langer Bremshebel wird gemütlichen Fahrern besser gefallen. Aber auch die Scheibenremsen haben die extreme Bissigkeit abgelegt, die weniger geübte Fahrer sonst ungewollte Blockierbremsungen vollführen ließ. Wichtig für schwere Fahrer oder Reisen mit Wochengepäck in hügeligem Terrain ist die passende Scheibengröße vorne: 180 mm sollten RADtouren 2 | 14

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Radreise

D-Route 7, Teil 1: Pilgerroute von Aachen nach Osnabr端ck

Entschleunigte Zeitreise Pilgern liegt im Trend. Eine Pilgerroute f端r Radfahrer ist die D-Route 7, die von Aachen im Westen bis Flensburg f端hrt. Auch per Velo l辰sst sich dort hervorragend die Sehnsucht des innerlich Einkehrenden nach Langsamkeit stillen. Auf den ersten 524 Kilometern erlebte unser Autor eine entschleunigte Zeitenreise durch die Jahrhunderte. Text/Fotos: Klaus Herzmann

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D-Route 7

7 D-Route D7, Teil 1

Flensburg, D2

Rendsburg

Hamburg, D1

Bremen

Oldenburg

Osnabr端ck

M端nster, D3

Wesel, D8

Duisburg

D端sseldorf

K旦ln

Mehlem, D8

Euskirchen

Aachen

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Reiseregionen

Im Ăœberblick: E-Mountainbiken

Einfach mal auf

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E-Mountainbiken

den Je höher die Berge, desto attraktiver wird das Umsteigen auf ein E-Rad – selbst für fitte Radfahrer. Dank E-MountainbikeTrend stehen jetzt erstmals auch in größerer Zahl Räder zur Verfügung, mit denen sich auch lange Auf- und Abfahrten entspannt bewältigen lassen. Wo und wie man die Leichtigkeit des Bergfahrens am besten ausprobieren kann, haben wir recherchiert. Text: Reiner Kolberg

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Viele sind nach wie vor der Meinung, dass eine elektrische Unterstützung vorwiegend etwas für Faule, Untrainierte oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen ist. Die tatsächlichen Zahlen sprechen dagegen eine andere Sprache: Mehr als 1,4 Millionen der umgangssprachlich als E-Bikes bezeichneten Pedelecs sind nach Branchenschätzungen auf deutschen Straßen unterwegs und in den kommenden Jahren rechnet der ZweiradIndustrie-Verband ZIV pro Jahr mit weiteren 400.000 bis 600.000 verkauften Rädern.

Hersteller der nicht auch E-Mountainbikes im Sortiment hat und kaum ein E-Bike-Verleiher, der im Mittel- und Hochgebirge nicht zumindest auch Cross-Räder anbietet. Mit diesem Angebot kommen Unternehmen und Urlaubsregionen den Wünschen ihrer Kunden entgegen. So stellte der unabhängigen Branchenverbands VSF g. e. V., dem mehr als 300 Mitglieder aus Fachhandel, Industrie und Dienstleistung angehören, kürzlich fest, dass Touren mit Elektrorädern vielfach deutlich länger und anspruchsvoller sind als mit einem normalen Fahrrad.

Im Trend: sportliche Räder und anspruchsvollere Touren

Gesund und sportlich

Inzwischen stellt sich die Industrie bei E-Bikes auf eine jüngere, designorientierte und sportliche Kundschaft ein. Ein zunehmend sichtbarer Trend sind geländetaugliche Modelle: Kaum ein

Vom Nutzen der Elektrounterstützung zeigt sich Dr. Achim Schmidt, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule Köln überzeugt: „Aus sportmedizinischer Sicht kann ganz klar gesagt werden, dass Pedelecs, bei denen man ja

Tipps für Bergtouren mit dem E-Bike • Machen Sie sich vor dem Tourstart gründlich mit den Funktionen und den Fahreigenschaften vertraut. • W ichtig gerade im Gebirge: die richtige Ausrüstung. Eine regenfeste, winddichte Jacke, Getränke und natürlich ein Helm gehören selbstverständlich dazu. • Reifenpannen verderben den Spaß an jeder Tour. Denken Sie an ein Pannenset und führen Sie ein Mobiltelefon mit. • Die Reichweite von E-Bikes ist stark abhängig von den zurückgelegten Höhenmetern und dem Gesamtgewicht. Planen Sie bei längeren Touren Lademöglichkeiten und nehmen Sie ggf. ein Ladegerät mit. • Regelmäßig schalten und nicht immer mit voller Unterstützung fahren verlängert die Akkuleistung und schont den Motor. RADtouren 2 | 14

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Test

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6 Sport-Navis im Test

Fit für die Tour Immer mehr GPS-Geräte weisen nicht nur den Weg, sondern helfen auch beim Fitness-Training. Meist sind solche Sport-Navis besonders klein, so dass sie Platz am Lenker und GeText / Fotos: Thomas Froitzheim wicht sparen. Wir haben sechs aktuelle Modelle getestet.

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Im Unterschied zu den üblichen Outdoor-Navis können Sport-Navis Trainingswerte anzeigen und auswerten. Die Pulsfrequenz wird durch einen Brustgurt gemessen, die Trittfrequenz (Umdrehungen der Pedalachse) durch einen Sensor, der in der Regel am Hinterbau des Fahrrades angebracht wird. Häufig ist dieser Sensor auch mit einem Geschwindigkeitsmesser kombiniert, der durch einen Magneten in den Speichen des Hinterrades seine Impulse erhält. Dies ist genauer als die GPS-basierte Messung der Geschwindigkeit, somit auch für exakte Trainingsanalysen und Wettkampfwerte wichtig. Ein relativ junges Accessoire ist die Leistungsmessung, bei der durch spezielle Tretkurbeln oder Pedale die aufgebrachte Kraft physisch gemessen werden kann und in Watt ausgegeben wird. Diese speziellen Watt-Messsysteme sind sehr teuer, Amateursportler und Profis schwören aber darauf. Für unseren Test spielt die Leistungsmessung allerdings keine Rolle.

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Unsere Testkandidaten haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte. Während Falk Pantera, Teasi pro und Mio Cyclo umfassende Navigationsfunktionen bieten, ist dies bei OSynce und Sigma eher Beiwerk – und das sagen die Hersteller auch deutlich. Sigmas Rox 10 und der Navi2Coach von O-Synce sind als reinrassige Sportgeräte konzipiert, die auf

eine Kartendarstellung verzichten und nicht einmal ein Farbdisplay haben. Dafür zeigen sie sich sehr ausdauernd im Betrieb und – obwohl sie nur über einen Strich auf dem Bildschirm leiten – findet man auch mit dieser einfachen Form weltweit seinen Weg. Garmins Edge 810 ist ebenfalls primär als Sportmaschine konzipiert, verfügt aber außerdem über ein hervorragendes Farbdisplay, kann verschiedenste Karten nutzen. Dennoch ist er bei der Navigation sehr gewöhnungsbedürftig. Pantera, Teasi Pro und Edge bieten nicht zuletzt die Möglichkeit, gegen einen virtuellen Partner zu fahren.

Geduld ist gefragt

Auf solche Wege führte uns manches Sport-Navi, obwohl wir rennradtaugliches Routing wählten.

Vor dem sportlichen Einsatz fordern die Geräte vor allem eins: Geduld. Das Anbringen der Sensoren am Fahrrad ist noch die einfachste Übung und funktioniert in der Regel problemlos. Dann aber wollen die Geräte die persönlichen Werte des Nutzers wissen: Ge-


Sport-Navis

den PC, dann wertet die jeweils passende Trainingssoftware (Garmin Connect, Falk NaviManager, Mio Share, O-Synce TrainingLab und Sigma DataCenter) sämtliche Daten aus und stellt auf Wunsch auch Trainingspläne zusammen. Schön: Diese Software-Lösungen sind kostenlos. Aber dafür sollte man ein Wochenende Zeit investieren. Einzig für das Teasi Pro gibt es keinerlei Auswertungssoftware – es zeigt seine Dienste nur am Lenker. Zur Tourenplanung eignet sich nur Sigmas Data Center. Unser Tipp: Die aufgezeichneten Strecken aus der Trainingssoftware als GPXDateien exportieren, dann kann man sie in den üblichen Planungsprogrammen (BaseCamp, MagicMaps, QuoVadis oder Tourenportalen wie gpsies.com etc.) weiterbearbeiten. Allerdings gehen meist die Trainingswerte bis auf die Höhenmeter beim Export verloren. Noch ein Tipp: Wenn sich GPX-Daten nicht direkt im Planungsprogramm öffnen lassen (z.B. bei Mio Cyclo, Teasi Pro und Rox10), erst in gpsies. com importieren, dann wieder als GPX-Dateien exportieren.

Auf geht´s – die Höhenmessung Alle Geräte verfügen über einen barometrischen Höhenmesser. Der will allerdings zu Beginn des Trainingsausfluges kalibriert werden, damit das Gerät genau weiß, von welcher Höhe es startet. Manche Geräte verfügen über eine automatische Kalibrie-

rung, damit man sich das lästige Einstellen sparen kann. Vorsicht beim Analysieren der kumulierten Höhenmeter – je nach benutzter Software können hier bei der Auswertung derselben Trackdaten starke Differenzen auftreten – auch auf dem Bildschirm des Gerätes im Vergleich zur Trainingssoftware am PC. Die präzisesten Messungen zeigten Mio Cyclo, Navi2Coach und Teasi Pro, dann folgten Falk Pantera, Edge 810 und Rox 10.

Wo bin ich? Der GPS-Empfang erwies sich bei allen Geräten meist als gut bis sehr gut. Man muss allerdings den Geräten eine ausreichende Startphase geben, um genügend Satelliten zu sammeln – bis teilweise dauerte es mehrere Minuten, bis manches Gerät startbereit war. Einmal im GPS eingeloggt, zeigte besonders der Mio Cyclo sehr gute Empfangsqualitäten, auch bei der Höhenmessung. Sigma Rox, Falk Pantera und auch zuweilen der Edge 810 zeigten zuweilen merkliche, aber nie kritische Abweichungen von der befahrenen Strecke. Der Edge 810 bietet ein besonderes Feature: Über seine Bluetooth-Schnittstelle kann er mit einem Smartphone über eine Garmin-App korrespondieren. Wenn das Smartphone mit auf Tour ist, sendet es die Daten ins Internet, und über einen speziellen Web-

schlecht, Körpergröße, Gewicht, Alter, das Gewicht des Fahrrades und den Laufradumfang seines Hinterrades in Millimetern (für den Geschwindigkeitssensor). Wer neben Mountainbike auch Rennrad fährt, sollte sich verschiedene Profile einrichten, damit beiMio Cyclo: Von allem etwas spielsweise Pfade bevorzugt oder vermieden werden. Warten schon die üblichen OutdoorDer Mio Cyclo hat nur eine Taste – das erleichtert die Navis mit zahlreichen Funktionen auf, setzen Bedienung. Der Touchscreen reagiert vergleichsweigerade die Sport-Navis mit bis zu 98 Anzeigese träg, und insbesondere bei der Kartendarstellung werten (Garmin) noch einmal eins drauf. kommt keine Freude auf. Synchronisation per WiFi ist Nur wenige dieser Werte sind für die zukunftsweisend. Beste GPS- und Höhendatenaufzeichmeisten Nutzer wirklich wichtig – nungen im Test. Leider gehört der Mio nicht gerade zu den wohl dem, der die Menüseiten seiniedrigpreisigen Kandidaten. ner Informationsmaschine begrenzen kann, wie es bei Edge Teasi Pro: preiswerter Falk Pantera: Komfort-Sportler und Navi2Coach möglich ist. Ausdauertourer Spätestens nach der ersten Großes Farbdisplay, umfassende NavigationsfunkDer Teasi bietet für wenig Ausfahrt folgt die nächste tionen, relativ einfache Bedienung und Geld viel Leistung. Für G e du ld s prob e . W ie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ein Sport-Navi schon schafft man es, die Daten führen den Pantera in die Spitzensehr groß und schwer. vom Gerät auf den PC zu position der Sportnavis. Beim RouSehr helles Display, lanbekommen? Vorbildting sowie im Kartenangebot für ge Energieausdauer, prälich der Mio Cyclo, der Rennradler und Mountainbiker zise Datenaufzeichnung. dies mittels WiFi-Versollte Falk aber noch nachbesTrainingsdaten können bindung auf Knopfsern. Wünschenswert wäre auch nicht übertragen oder gedruck (WiFi-Sync) eine automatische AkN U D O speichert werden. LR schafft. Die anderen tivierung der Start/ AL müssen per Kabel an

Tipp

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A LLROUND

Stopp-Funktion.

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Leserreise

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Schloss Hovestadt spiegelt sich in seinem Wassergraben.

Leserreise Römer-Lippe-Route

Antike aus der Nähe Kaum eröffnet, hat sich die Römer-Lippe-Route schon zum Geheimtipp gemausert. Die 297 Kilometer lange Radwanderstrecke von Detmold hinunter nach Xanten versammelt Zeugnisse des römischen Imperiums, sie berührt spannende Industriekultur und durchzieht eine Jahrhunderte alte Kulturlandschaft. Text / Fotos: Thorsten Brönner

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Majestätisch und weithin sichtbar erhebt sich das 53,46 Meter hohe Hermannsdenkmal auf einem bewaldeten Höhenrücken über Detmold. Das Wahrzeichen der Region erinnert an den siegreichen Cheruskerfürsten

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Arminius, der in der Varusschlacht (9. n. Chr.) drei römische Legionen vernichtend geschlagen hat. Erschlagend ist auch die Ansammlung der Ausflugsmöglichkeiten in der Kultur- und Musik-

stadt am Anfang der Römer-Lippe-Route. Man hat zum Beispiel die Wahl zwischen dem Lippischen Landesmuseum, dem Vogelpark Heiligenkirchen sowie der Adlerwarte Berlebeck. Mich zieht es jedoch in das LWL-Freilichtmuseum. Auf dem 100 Hektar großen Museumsgelände bummle ich wissbegierig durch die vollständig eingerichteten Gebäude, die den Alltag in den verschiedenen Landstrichen Westfalens anschaulich erläutern. Wieder auf der Route stehen dem Auf und Ab der Geschichte 20 Kilometer leichtes Auf und Ab auf dem Rad gegenüber. Am Ende des etwas hügeligen Abschnittes wecken die monumentalen Externsteine die Neugierde. Bis zu


Römer-Lippe-Route

Die Lippstädter Marienkirche beherrscht den Rathausplatz.

Die Stiftsruine im Herzen von Lippstadt ist eine Oase der Ruhe.

38 Meter hoch ragen die Sandstein-Felsen aus den Bäumen hervor. Ihre Form faszinierte die Menschen bereits in der späten Altsteinzeit, was durch Funde wie Feuersteingeräte, Stielspitzen und Klingen belegt ist. Noch einmal geht es bergauf, bevor entspanntes Abfahren angesagt ist: Mit einem langgestreckten Anstieg überwindet die RömerLippe-Route den Kamm des Teutoburger Waldes. Auf der Westseite des Mittelgebirges kommt das Reiserad in Bad Lippspringe zum Stehen. Gleich drei mineralhaltige Quellen sprudeln in dem heilklimatischen Kurort und machen müde Radlerwaden wieder munter.

Geschichte am Wegrand Paderborn ist die nächste größere Stadt an der Route. Blättert man in der Geschichte Paderborns über 1.200 Jahre zurück, stößt man auf die Anfänge der Kaiserpfalz. Eine Epoche lang prägten die Paderborner Bischöfe das Stadtgeschehen. Das herausragende Bauwerk aus dieser Zeit ist der mächtige Paderborner Dom. Nebenan funkeln in den alten Gewölben des Diözesanmuseums das Gold und die Edelsteine des Domschatzes. Von hier aus fahre ich umgeben von flachen Äckern und Wiesen durch das für Radler perfekt erschlossene Paderborner Land. Unterwegs laden mich nette Dörfer und Kleinstädte mit ihren ziegelroten Gebäuden stets aus Neue zum Halten und Verweilen ein. Mein Tagesziel ist Lippstadt. Graf Bernhard II. von Lippe erkannte bereits im 12. Jahrhundert die strategisch günstige, von gleich mehreren Flussarmen umschlossene Lage und baute die bestehende Siedlung zu einer Planstadt aus. Von der Tivoli-Insel im Norden durch die Lange Straße bis zur Jakobikirche reiht sich ein historisches Bauwerk an das nächste. Besonders imponiert der großzügig angelegte Rathausplatz mit der eindrucksvollen Marienkirche, dem vorgelagerten Bürgerbrunnen sowie dem Stadtpalais. Vor den Toren der Stadt durchschneidet die Lippe mit engen Schleifen das einladende Grünland und macht den Abschnitt zu einem erstklassigen Kanurevier. Auch Radfahrer kommen nicht zu kurz: Die reizvolle Wegführung über

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Der Bürgerbrunnen auf dem Lippstädter Rathausplatz.

Lippborg nach Hamm hinein ist einer der Höhepunkte der Route.

Römer an Lippe und Rhein Ein beliebtes Ausflugsziel am Etappenort Hamm ist der Maximilianpark. Er entstand im Rahmen der ersten Landesgartenschau 1984 auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian, wo auch das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Hamm, ein kolossaler Glaselefant, steht. Zu Füßen Gebäudes in Tiergestalt schillern über 200 Schmetterlingsarten im tropischen Schmetterlingsgarten um die Wette. Nach dem Auftakt in der Natur lernt man längs des Datteln-Hamm-Kanals das moderne Nordrhein-Westfalen mit seinen Hafen- und Industrieanlagen kennen. Hinter Waltrop wird es mit jedem Kilometer in Richtung Nordwesten wieder ruhiger. Die spannende Zeitreise verläuft durch den ausgesprochen reizvollen Naturpark Hohe Mark und macht Station in Haltern am See, das mit dem LWL-Römermuseum einen bedeutenden Besuchermagneten präsentiert. Auf dem letzten Teilstück strebt die Radwanderstrecke geradewegs Richtung Westen und orientiert sich dabei meist am Wesel-Datteln-Kanal. Bevor man hinter Wesel über den Rhein setzt, lohnt es sich der Hansestadt, die wegen des EchoSprichworts deutschlandweit bekannt ist, einen längeren Besuch abzustatten. Die Stadt ist geprägt von mehreren Epochen und bietet mit der Zitadelle, dem Alten Wasserwerk sowie dem Willibror-

Das 53,46 Meter hohe Hermannsdenkmal wacht auf den Höhen des Teutoburger Waldes über Detmold. RADtouren 2 | 14


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Leserreise

di-Dom gleich drei beachtliche Sehenswürdigkeiten. Ohne topografische Hindernisse geht es auf dem Rhein-Radweg locker bis Xanten, wie überhaupt die Route nach der Abfahrt aus dem Teutoburger Wald weitgehend eben verlief. Rund 400 Jahre lang war Xanten einer der bedeutendsten römischen Orte in Germanien. An die 10.000 Männer, Frauen und Kinder lebten in der imposanten Stadt, die Kaiser Trajan um 100 n. Chr. zur Colonia Ulpia Traiana

ernannte. Im weitläufigen Grün des LVR-Archäologischen Parks Xanten vermitteln originalgetreue Nachbauten der Siedlung wie der Hafentempel und das Amphitheater, die Stadtmauer, Wohnhäuser und Badeanlagen einen lebendigen Eindruck vom römischen Alltag in Germanien. Wer auf der Römer-Lippe-Route vor allem wegen der Ausflüge in die Antike unterwegs ist, sollte sich für diesen Ort einen Reisetag aufheben. Schloss Neuhaus ist umgeben von einer reizvollen Gartenanlage.

Infos RömerLippe-Route

Rad

Touren-Test 2/14

297 km gefahren

Tourencharakter Luxus Familie Fitness Abenteuer

Streckenführung Kultur Natur Wegqualität Wegweisung

> Anreise Bahn: Zum Startort Detmold verkehren Regionalbahnen der DB und eine Buslinie, in denen eine Fahrradmitnahme möglich ist. Der Zielort Xanten sowie zahlreiche weitere Städte entlang der Fahrradroute verfügen über einen Bahnhof. Auto: Von Hamburg nach Detmold ca. 260 km, von Berlin ca. 400 km, von Köln ca. 210 km, von München ca. 600 km. Wer mit dem eigenen Fahrzeug anreist und am Ende der Reise von Xanten nach Detmold mit dem Zug zurückfährt, benötigt mindestens 4 Stunden.

> Gefahrene Route 1. Tag: Detmold – Holzhausen – Schlangen – Bad Lippspringe ca. 37 km 2. Tag: Bad Lippspringe – Paderborn – Sande – Mantinghausen – Lippstadt ca. 55 km 3. Tag: Lippstadt – Eickelborn – Lippetal – Uentrop – Hamm ca. 63 km 4. Tag: Hamm – Werne – Lünen – Bork – Haltern am See ca. 74 km 5. Tag: Haltern am See – Dorsten – Hünxe – Wesel – Xanten ca. 68 km Gesamt:

ca. 297 km

> Sehenswertes Detmold: LWL-Freilichtmuseum, Hermannsdenkmal, Lippisches Landesmuseum, Vogelpark Heiligenkirchen, Adlerwarte Berlebeck; HornBad Meinberg: Externsteine; Bad Lippspringe: Westfalen-Therme, Heimatmuseum, Ruine der Burg Lippspringe, Pfarrkirche St. Martin, PrinRADtouren 2 | 14

zenpalais, Brunnenhaus der Liborius-Heilquelle; Paderborn: Schloss Neuhaus, Dom, Diözesanmuseum, Abdinghofkloster, Museum in der Kaiserpfalz, Städtische Galerie, Deutsches Traktorenund Modellauto-Museum, Kunsthalle Paderborn; Anreppen: Römerlager; Lippstadt: Marienkirche, Stiftsruine, Pfarrkirche St. Nicolai, historischer Stadtkern; Hamm: Maximilianpark, Schmetterlingsgarten, Pauluskirche, Gustav-LübckeMuseum, Tierpark, Schloss Heessen, Schloss Oberwerries; Haltern am See: Römermuseum, historische Altstadt, St. Sixtus, Naturpark Hohe Mark; Dorsten: Jüdisches Museum Westfalen; Wesel: Zitadelle, Altes Wasserwerk, WillibrordiDom; Xanten: LVR-Archäologischen Park Xanten

> Streckencharakter & Ausrüstung Die 2013 eröffnete Route weist nur im östlichen Abschnitt Steigungen auf und ist sehr gut ausgeschildert. Die Strecke führt fast ausnahmslos über befestigte Wege und ist auch mit einfachen Trekkingrädern mit Nabenschaltung befahrbar. Es kommen sowohl eigenständige Radwege als auch Passagen auf Nebenstraßen vor. Als Streckenlogo dient ein quadratisches Schild, das einen Römerhelm sowie den Flusslauf darstellt. Zudem ist der Schriftzug „Römer-Lippe-Route“ zu sehen. Es

existieren zwei separat ausgeschilderte Nebenrouten zu den Themen „Römer“ und „Wasser“.

> Karten & Reiseführer Römer-Lippe-Route. Vom Teutoburger Wald zum Niederrhein, 1:50 000, Verlag Esterbauer, ISBN 978-3-8500-0371-1, 13,90 Euro, esterbauer.com ADFC Radreiseführer Römer-Lippe-Route 1:50 000, Bielefelder Verlag, ISBN 978-3-8707-35845, bva-bielefeld.de Thorsten Brönner: Deutschlands schönste Flussradwege, Bruckmann Verlag, ISBN 978-37654-5107-2, 29,99 Euro, bruckmann.de Radwanderkarte Römer-Lippe-Route 1:50 000, Publicpress, ISBN 978-3-8992-0741-5, publicpress.de

> GPS Tracks: Webcode rlr214 zum Download unter radtouren-magazin.com

> Leserreise & Infos Erstmals bieten wir auf der Römer-Lipper-Route in Kooperatoon mit Ruhrtourismus eine geführte Leserreise mit zahlreichen Extras exklusiv für RADtouren an. Infos dazu nebenstehend. Weitere auf roemerlipperoute.de


Buchungsformular

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Mit RADtouren die Römer-LippeRoute entdecken RADtouren-Leser können die Römer-Lippe-Route mit einigen exklusiven Extras unter die Räder nehmen. Gemeinsam mit Ruhr Tourismus haben wir eine geführte Wochenendreise auf die Räder gestellt, auf der sich Türen öffnen, die anderen Radreisenden verschlossen bleiben. Voll mit tieferen Einblicken in Industriekultur und Geschichte der Region! Woher kommt der Strom? Besichtigung der RWE-Kraftwerkbaustelle in Hamm.

Kann man Religion schmecken? Besuch des Hindutempels Sri Kamadchi Ampal in Hamm mit Gottesdienst und anschließendem indischen Abendessen.

Wie kommen die Blasen in den Sprudel? Eine Besichtigung der MineralwasserAbfüllanlage Stiftsquelle in Dorsten klärt auf.

Wie lebten die Römer? Das erfahren Sie beim Besuch des LWL-Römermuseums in Haltern am See anschaulich.

Die Reise im Detail:

kleinen Gruppe. • Gef ühr te Radreise in einer • Zeitraum: 21.-24.08.2014 am See – Lünen • Reiseroute: Dorsten – Haltern – Hamm – Dat teln – Hamm – Lippetal sow ie • Inkl. 3x ÜF im DZ oder EZ Gepäcktransfer am 21.08. • Eigene Anreise nach Dorsten 24.08. • Eigene Abreise ab Hamm am

Preis: 299,- EUR p. P. im DZ EZ-Zuschlag: 100 Euro p.P.

Alle Eintrittspreise sind im Preis inbegriffen. Natürlich können Sie die Besichtigungen auch einfach links liegen lassen und die ganz normale Tour fahren. Keine Teilnahmepflicht an den Extras! Buchungsschluss ist Freitag, 25.07.2014. Bitte per Post an Ruhr Tourismus GmbH, c/o Römer-Lippe-Route, Centroallee 261, 46047 Oberhausen Begrenzte Teilnehmerzahl, Teilnahme nach Buchungseingang. Die Buchung gilt als verbindlich nach Erhalt einer Buchungsbestätigung durch den Veranstalter. Änderungen vorbehalten. Es gelten die Reisebedingungen der Ruhr Tourismus GmbH.

Fotos: Shutterstock, Hans Blossey, Detlev Wischerhoff, Römer-Lippe-Route

Highlights

Ja, ich / wir wollen an der RADtouren-Leserreise Römer-Lippe-Route teilnehmen:

Name

Anzahl der Personen/Anzahl Zimmer (DZ oder EZ)

Vorname Anmerkungen und Hinweise Straße Leihrad gegen Aufpreis auf Anfrage PLZ, Stadt

E-Mail

Fragen dürfen Sie gerne an den Veranstalter Ruhr Tourismus GmbH richten. Per Mail an info@roemerlipperoute.de oder 01806 / 18 16 20 (0,20 Euro pro Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,60 Euro pro Anruf)

Telefonnummer

Datum und Unterschrift für verbindliche Buchung


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Radreise

Quer durch Ostkreta

Bade足freuden und Bergeleiden

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Ostkreta

Der Palmenstrand von Vai: im Mai sind die Besucherzahlen noch überschaubar.

Für seine Traumstrände ist Kreta bekannt, als traumhaftes Radrevier weniger. Aber als genau das zeigte sich der Osten der Insel auf unserer Reise. Seine Höhepunkte sind die vielen unvergesslichen Aussichten auf Berge und Meer, für die man die ebenfalls zahlreichen Höhenmeter gerne in Kauf nimmt. Text/Fotos: Erik Doffek

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Nein, Fahrradfans sind die Packer des Flughafenpersonals in Iraklio nicht. Bis wir am späten Abend die Räder wieder rollbar gemacht haben, geht einige Zeit verloren. In unserem Hotel in Iraklio sitzt der Manager aber sichtlich auf heißen Kohlen. Er müsse gleich weg zu einer wichtigen Feier, meint er, während er eine Kerze hervorkramt. „Christós“ und „Ekklisía“ (Kirche) können wir seinem Wortschwall entnehmen und die Aufforderung mitzukommen. Auf den Straßen überall festlich Gekleidete mit Kerzen. Wir schließen uns dem immer breiter werdenden Menschenstrom an und stehen bald vor der Agios Titos-Kirche – in gebührendem Abstand, denn der weite Platz davor ist voller Menschen mit brennenden Kerzen. Wie konnten wir das nur vergessen: Ostern – das wichtigste Fest im orthodoxen Kirchenjahr! Diesmal findet es über einen Monat später als bei uns statt, sodass unsere Reisezeit die Festtage überlagert. Am nächsten Tag, dem Ostersonntag, wirkt Iraklio wie ausgestorben. Doch eine Bäckerei hat geöffnet. Und so steht nach dem Genuss einer kalorienreichen Tiropita, einem Blätterteiggebäck mit Schafskäse, unserer ersten Etappe nichts mehr

Natur pur auf einer Traumstraße zwischen Xerokambos und Zakros. RADtouren 2 | 14

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Vorschau

RADtouren 3/14 erscheint am 9. April 2014

Nicht von jedem Herrenrad gibt es eine Damenversion. Und nicht jedes Damenrad mit tieferem Einstieg fährt genauso wie ein Modell mit hohem Oberrohr. Wir testen Top-Trekkingräder mit Scheibenbremse für Damen und Herren.

Fatbikes haben eine Welle ins Rollen gebracht. Dass man weder Schnee noch Sand braucht, um mit den dicken Reifen Spaß zu haben, war eines der Ergebnisse unserer Gepäck-Fahrtests mit zwei ganz unterschiedlichen reisetauglichen Modellen.

„Wie in der Werbung, nur schöner“, war eine Impression, die Autor Klaus Herzmann von seiner Teilumrundung der Radrunde Allgäu mitbrachte. Der ganze Bericht steht im nächsten Heft.

Und das lesen Sie noch: Radreise: Pilgerroute D7, Teil 2 von Osnabrück bis Flensburg – NordseeküstenRadweg, Teil 11: Englands Nordosten – Uckermärkischer Radrundweg: unterwegs in Deutschlands am dünnsten besiedelter Region; Kaufberatung: Outdoor-Zubehör; Ausprobiert: Tubeless-Trekkingreifen und vieles mehr.

Impressum Herausgeber: Dr. Wieland Mänken (V.i.S.d.P); Chefredakteur: Jan Gathmann; Redaktion: Thomas Froitzheim (GPS, freier Mitarbeiter), Dr. Wieland Mänken, Verena Waldbröl (Service); Mitarbeiter dieser Ausgabe: Walter Aeschimann, Thorsten Brönner, Erik Doffek, Christopher Gay (Test&Technik), Klaus Herzmann, Reiner Kolberg, Patrick Kunkel; Design: Dorina Volkhausen, Tanja Rusin; Redaktionsanschrift: Maenken Kommunikation GmbH, RADtouren Redaktion, Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln, redaktion@radtourenmagazin.com; Verlag: Maenken Kommunikation GmbH, Von-der-Wettern-Str. 25, 51149 Köln, Tel. (02203) 35 84-175, Fax (02203) 35 84-185, info@maenken.com, www.maenken. com; Anzeigen: Maenken Kommunikation GmbH, Jörn Backhaus (verantw.), Tel.: (02203) 35 84-173, joern.backhaus@maenken.com; Roland Schulz, Tel.: (02203) 35 84-151, roland.schulz@maenken.com; Anzeigenschluss 3/14: 19. März 2014, Einzelbezugspreis: 4,90 Euro, Abonnementspreis: 27,30 Euro jährlich; Karten: Thomas Vogelmann; Druck: alpha print medien AG, Kleyerstr. 3, 64295 Darmstadt; Vertrieb für den Handel: IPS Pressevertrieb GmbH, Postfach 1211, 53334 Meckenheim; RADtouren erscheint 6 x jährlich, ISSN 1439-0671; Aboservice: RADtouren Aboservice, Postf. 1331, 53335 Meckenheim, Mail: abo-radtouren@ips-d.de, Tel. (02225) 70 85-391, Fax (02225) 70 85-399 Alle Angaben in dieser Zeitschrift sind mit Sorgfalt zusammengestellt. Bei der Fülle der Informationen kann nicht ausgeschlossen werden, dass vereinzelt Angaben nach Erscheinen der Publikation bereits überholt sind. Es kann daher keinerlei Haftung für fehlerhafte oder fehlende Informationen übernommen werden. Für eingesandte Manuskripte, Fotos und Karten wird keine Haftung übernommen. Unverlangt eingesandte Manuskripte sind gerne gesehen, keine Rücksendung. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Verwendung von Zitaten aus Testberichten ist nur nach Abstimmung mit dem Verlag möglich. © Copyright 2014

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Fotos: Hercules (2), Kay Tkatzik, Herzmann

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