Schauspielhaus Graz Spielzeitbuch 2019.2020

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S A W , T A M I HE ? N I E S S A SOLL D


2020

2019

ERÖFFNUNGSFEST 2019.2020 START IN DIE NEUE SPIELZEIT › am Sa, 14.09.2019 /   HAUS EINS

S. 26

VERNON SUBUTEX

nach dem Roman von Virginie Despentes › Regie: Alexander Eisenach Premiere Do, 26.09.2019 / HAUS EINS

S. 38

DIE LEIDEN DER JUNGEN WÄRTER

Eine goethesche Schmonzette von Nele Stuhler und Jan Koslowski › Regie: Nele Stuhler & Jan Koslowski › Kooperation mit dem Institut für Schauspiel der Kunstuniversität Graz Uraufführung › Premiere Fr, 27.09.2019 / HAUS ZWEI S. 39

RUHIG BLUT

Eleonore Khuen-Belasi › Regie: Clara Weyde › Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin Uraufführung › Graz-Premiere Fr, 04.10.2019 / HAUS ZWEI

S. 40

MANARAGA. TAGEBUCH EINES MEISTERKOCHS

Vladimir Sorokin › Regie: Blanka Rádóczy › Gemeinschaftsproduktion mit dem steirischen herbst Uraufführung › Premiere Mi, 09.10.2019 / EXTERNER SPIELORT

S. 27

DIE PHYSIKER

Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt › Regie: Claudia Bossard Premiere Fr, 18.10.2019 / HAUS EINS S. 41

JEDERMANN (STIRBT) Ferdinand Schmalz › Regie: Daniel Foerster Premiere Do, 14.11.2019 / HAUS ZWEI

S. 28

THE HILLS ARE ALIVE

Neville Tranter › von & mit Nikolaus Habjan & Neville Tranter Uraufführung › Premiere Fr, 15.11.2019 / HAUS EINS

S. 42

BOOKPINK

Ein dramatisches Kompendium von Caren Jeß › Regie: Anja Michaela Wohlfahrt Uraufführung › Premiere Fr, 29.11.2019 / HAUS DREI S. 43

ICH, TATORTKOMMISSARINNEN Regie: Cora Frost › Koproduktion mit den Rabtaldirndln Uraufführung › Premiere Do, 05.12.2019 / HAUS ZWEI

S. 29

JOSEF UND MARIA Peter Turrini › Regie: Michael Schilhan Premiere Fr, 06.12.2019 / HAUS EINS S. 30

HELDENPLATZ

Thomas Bernhard › Regie: Franz-Xaver Mayr Premiere Fr, 10.01.2020 / HAUS EINS

S. 44

SCHWARZE MILCH

S. 31

JÄNNER

DEZEMBER

NOVEMBER

OKTOBER

SEPTEMBER

Wassilij Sigarew › Regie: Jan Stephan Schmieding Österreichische Erstaufführung Premiere im Jänner 2020 / HAUS ZWEI

VÖGEL

Wajdi Mouawad › Regie: Sandy Lopičić Premiere Fr, 31.01.2020 / HAUS EINS


S. 32

BIST DU GAK ODER STURM?

Eine Fußball-Bürger*innenbühne über Liebe, Stolz und Fan-Sein › Regie: Ed. Hauswirth Premiere Fr, 28.02.2020 / HAUS EINS S. 33

MACBETH

William Shakespeare › Regie: Stephan Rottkamp Premiere Fr, 27.03.2020 / HAUS EINS S. 45

ZUHAUSE IST EIN BAUCHGEFÜHL Eine Bürger*innenbühne zum Thema Kochen und Zugehörigkeit › Regie: Simone Dede Ayivi Premiere im April 2020 / HAUS ZWEI

S. 34

DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG)

Teil Drei der Kronlandsaga Thomas Köck › Regie: Anita Vulesica Österreichische Erstaufführung › Premiere Fr, 17.04.2020 / HAUS EINS S. 46

Martina Clavadetscher › Regie: Lily Sykes Österreichische Erstaufführung Premiere im Mai 2020 / HAUS ZWEI

S. 35

DER KÖNIG AMÜSIERT SICH – EIN RIGOLETTO-MELODRAM Victor Hugo › Regie: Markus Bothe Österreichische Erstaufführung Premiere Fr, 15.05.2020 / HAUS EINS

YOUNG EUROPE III FESTIVAL

Di, 09. bis Do, 11.06.2020 / HAUS ZWEI, HAUS DREI & EXTERNE SPIELORTE

DRAMA|TIK|ER|INNEN FEST|IVAL 2020

Mi, 10. bis So, 14.06.2020 / HAUS EINS, HAUS ZWEI, HAUS DREI & EXTERNE SPIELORTE

ETC – INTERNATIONAL THEATRE CONFERENCE

JUNI

MAI

Do, 11. bis So, 14.06.2020 / SCHAUSPIELHAUS GRAZ

APRIL

MÄRZ

PRE­MIEREN 2019.2020 FEBRUAR

FRAU ADA DENKT UNERHÖRTES


N E R R I W H WIR SC N E B I E L B D N U – S U A H E I M AT U N D A F R I K A

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DAHEIM

Die Produktion „Die ­Revolution frisst ihre Kinder!“ bei den ­Dreharbeiten in Ouagadougou, Burkina Faso

Szenenfoto aus „Die Revolution frisst ihre Kinder!“

Der thematische rote Faden durch die vor uns liegende fünfte gemeinsame Spielzeit erforscht, durchleuchtet und zerlegt die gerade wieder arg strapazierte Frage nach so etwas wie „Heimat“. In unserer flexibilisierten, mobilen und migrantisch geprägten Gesellschaft sind immer mehr Menschen damit konfrontiert, mehrere Heimaten zu haben bzw. sich erarbeiten zu müssen, die nacheinander oder sogar gleichzeitig Bestand haben. Auch wir Theaterleute kennen das nur zu gut. Schauspieler*innen und künstlerische Teams formen oft über Jahre so etwas wie eine „Theaterfamilie“, doch deren Zuhause wechselt immer wieder, je nach Theater, Intendanz oder politischer Groß­ wetterlage. Immer wieder aufs Neue wollen und sollen neue Orte und Räume entdeckt, bespielt und definiert werden. Man möchte in der aktuellen Stadt und mit seinem Publikum heimisch werden, bevor man wieder auseinander oder eigene Wege geht. Theater machen heißt oft nur ein Zuhause auf Zeit zu haben.

Theater machen heißt oft nur ein Zuhause auf Zeit zu haben.

Doch trotz oder gerade aufgrund der immer weitreichenderen Flexibilisierung,

Digitalisierung und Nomadisierung vieler Lebensbereiche wächst bei vielen Menschen ein Bedürfnis nach … ja, eben „Heimat“. Oder ist das nur eine Art Phantomschmerz aus dem vorletzten Jahrhundert? Und ist dieser Begriff nicht in unzähligen Debatten und Talkshows, Wahlkämpfen und Tourismus-­ Broschüren zu Tode geritten worden? Welchen Sinn macht es, diese wunderschön komplexe und kulturell diverse Bevölkerung    – einem ausgrenzenden Wir-­Gefühl zuliebe   – unters Alpenpanorama zu zwängen? Oder lohnt sich der Kampf um dieses Wort, damit es eben nicht zum hohlen Signifikanten verkommt, der nach Belieben mit allen möglichen Emotionen gefüllt werden kann? Eine These, die der Autor Thomas Köck in dem auf den folgenden Seiten zu lesenden Gespräch äußert, zu dem wir im Frühjahr einige der „Heimatdichter*innen“ gebeten haben, die uns in der ­kommenden Saison begleiten werden. Vielleicht muss man erst einmal fortgehen, um sich des eigenen Fremdseins bewusst zu werden; all der Konventionen und angenommenen Normalitäten, die „eh immer schon so waren“? Im Oktober 2018 brachen einige Schau­ spieler*innen und Kolleg*innen des ­Schauspielhauses auf, um fünf Wochen lang in Burkina Faso zu recherchieren und zu proben. Zurück kamen sie mit unzähligen

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Was tun mit all den Fragen und Erfahrungen? Eindrücken, Erlebnissen und Gesprächen, mit Wachsdruck-Stoffen, einer von einem burkinischen Kunsthandwerker geschnitzten Puppe und vielen, vielen Stunden Film­ material. Das Projekt, das unter dem Namen „Die Revolution frisst ihre Kinder!“ in Haus Eins gezeigt wurde und wird, schildert, wie eine kleine, naive Stadt­theater-­Truppe sich auf den Weg nach Ouagadougou macht, um mit einer Handvoll Puppen die Französische Revolution und das Licht der Aufklärung unter das burkinische Volk zu bringen – und damit gewaltig scheitert. Die Inszenierung, die in einer Mischung aus Dokufiction und Mocku­ mentary mit den Mitteln von Film, Schauspiel und Puppenspiel eine ganz eigene Art von Theater schafft, wird uns noch weiter be­ gleiten: als abend­füllender Film, der bei der Diagonale’19 erstmals in Ausschnitten vor­ gestellt worden ist. Die Produktion gastiert im Juni 2019 bei den Autorentheatertagen in Berlin und in Köln beim africologneFESTIVAL in einer Gastspielversion sowie bei weiteren Festivals. „Die Revolution frisst ihre Kinder!“ und auch die Uraufführung von Fiston Mwanza Mujilas „Tram 83“ haben viele Diskussionen innerund außerhalb des Schauspielhauses ange­ stoßen; Fragen nach Kolonialismus und Repräsenta­tion, Aufführen und Ausstellen, Interpretation und Appropriation. Mit dem Programmschwerpunkt „If you don’t know, go know.“ und der bildgewaltigen

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Video­installation „­Notes Towards a Model Opera“ des südafrikanischen Künstlers William Kentridge im April 2019 in Haus Eins haben wir diesen Faden weitergesponnen. Was tun mit all den Fragen und Erfahrungen, aus denen sich keine einfachen S ­ chlüsse oder Handlungsanweisungen ableiten lassen? Weiterdenken und zuallererst die Verfasstheit des eigenen Denkens und des eigenen Kanons hinterfragen. Wir stehen am Anfang eines Prozesses, der in Österreich längst überfällig ist – nicht nur im Theater. Und deswegen werden wir in der ­kommenden Saison viele dieser Spuren weiterverfolgen. So wird z.  B. die Regisseurin und Performerin Simone Dede Ayivi ein Projekt entwickeln, das sich explizit mit der P ­ erspektive von hier lebenden People of Color befassen wird – in einer lustvollen, sinnlichen, im besten Sinne des Wortes Menschen verbindenden Bürger*innenbühne. Dieses Befragen der eigenen Perspektive, sei es nun durch neue Texte, unterschiedliche Regiehandschriften, Recherchereisen, Koope­ rationen oder Gastspiele sind ein wichtiger Motor unserer Arbeit. In den vergangenen Jahren waren wir bereits für ein Recherche­ projekt in M ­ oldawien, wo zusammen mit der Autorin Nicoleta Esinencu zwei Stücke entstanden, die bei unserem DRAMATIKER|IN­ NENFESTIVAL in Graz, in Chişinău und an anderen Orten gezeigt wurden. Eines unserer Stücke, Nikolaus Habjans „Böhm“, hat sich zu einem regelrechten Exportschlager entwickelt und tourt nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern wurde sogar in der New York Times bejubelt. Aber auch der „Judas“­-Monolog der nieder­ ländischen Autorin Lot Vekemans tourt aufgrund der großartigen Kooperation mit zahlreichen katholischen und evangelischen Kirchen seit drei Spielzeiten durch mehr als 50 Gemeinden in der Steiermark.


Wir sind stolz darauf, dass immer wieder Inszenierungen von Stücken zeitgenössischer Autor*innen zu den großen deutschen Theaterfestivals eingeladen wurden. Zuletzt „Erinnya“ von Clemens J. Setz beim Heidel­ berger Stückemarkt sowie „ruhig Blut“ von Eleonore Khuen-Belasi, das wir als Urauf­ führung im Rahmen der Berliner Autoren­­ theater­tage am Deutschen Theater heraus­ bringen. Durch die ETC (European Theatre Convention) sind wir mit mehr als 40   Theatern in Europa verbunden, die sich im Juni 2020 zu einer Konferenz in Graz treffen werden. Sie findet in Ver­bindung mit unserem internationalen DRAMATIKER|INNENFESTIVAL statt, das wir zusammen mit uniT und dem Deutschen Literaturfonds bereits zum 5.     Mal veranstalten werden. Bei all diesen Projekten und Formaten geht es vor allem um eins: beweglich zu bleiben im Denken und immer wieder das eigene Weltbild zu hinterfragen – jeden Abend aufs Neue, auf allen drei Bühnen und an all den anderen Orten, die wir auch 2019 und 2020 für Sie bespielen werden. Wir laden Sie ein, mit uns zusammen die Gegenwart im Moment der Aufführung zu feiern und dabei nachzudenken über das, was uns trennt und das, was uns verbindet.

DIE REVOLUTION SIEHT IHRE KINDER! Der burkinische Künstler Wilfried de Paul hat auf eine Wand in Ouagadougou den Titel unseres Theaterstücks und Films gemalt: „Die Revolution frisst ihre Kinder!“, auf Französisch: „La révolution dévore ses enfants!“ Nach der Fertigstellung des Wandgemäldes wurde das BüchnerZitat positiv umgedeutet und übermalt, da der Satz nicht den Erfahrungen der burkinischen Revolution von 2014 entspricht. Anstoß dazu gab der Aktivist und Rapper Smockey, der meinte: „In dieser Zeit braucht es neue utopische Erzählungen.“ Und so „sieht“ nun die Revolution dort ihre Kinder, anstatt sie zu fressen: „La révolution voit ses enfants!“

Auch ein Schauspielhaus kann „Heimat“ sein – eine „Heimat“, zu der Sie sich hoffentlich ganz oft zugehörig fühlen. Ihr Spielplan-Team

Immer wieder das eigene Weltbild hinterfragen – jeden Abend aufs Neue. MAGAZIN   0 7


H E I M AT U N D Ö S T E R R E I C H

T A M I HE

Acht Fragen zur Gegenwart(sdramatik)

Heimat – das ist eines der zentralen Themen der kommenden Saison. Wie viel Heimat brauchen, ver­tragen wir? Und wie lässt sich Heimat sprach­lich gestalten? Um diese und andere Fragen zu erörtern, traf sich im Februar 2019 die Intendantin des ­Schauspielhauses, Iris Laufenberg, mit drei ­Autor*innen, die in der kommenden Spielzeit mit ihren Stücken den Grazer Spielplan prägen werden: Der in Südtirol aufgewachsenen, jetzt in Wien lebenden Eleonore Khuen-Belasi sowie dem ebenfalls in Wien lebenden Steirer Ferdinand Schmalz und dem in Berlin lebenden Oberösterreicher Thomas Köck. Das Gespräch bereicherten ein paar digital eingestreute Bemerkungen von Peter Turrini, der sich in einer E-Mail selbstironisch einmal als „alten Heimat-Dichter“ bezeichnet hatte. Die Fragen stellte die Germanistin Nicole Streitler-­Kastberger.

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Nicole Streitler-Kastberger Die erste Frage geht an die Intendantin: Was ist Heimat für Sie, Iris Laufenberg? iris laufenberg Heimat ist für mich vor allem ein Sehnsuchtsort, der mit Erinnerung zu tun hat, also mit Zeit und Raum. Aber Heimat ist auch ein Begriff, der ausschließt und simplifi­ ziert. In einem kürzlich herausgegebenen Buch wurden u.  a. Beiträge von Autor*innen mit Migrationshintergrund wie Sasha M ­ arianna Salzmann und Margarete Stokowski unter dem bezeichnenden Titel „Eure Heimat ist unser Albtraum“ veröffentlicht. In einer pluralistischen Gesellschaft, die so divers ist, wie sie in Europa heute eben ist, wird der Begriff Heimat gerade dazu missbraucht, Gefühle zu wecken – gute und nicht so gute – und diese gegeneinander auszuspielen. Verbunden mit der Frage, was Heimat sein kann, ist auch die Frage: Was ist Zugehörigkeit, Gruppen­ identität, ­welche Funktionen haben Nationalitäten in einem vereinigten Europa, in einer globalisierten Zeit? Viele Stücke im Spielplan reflektieren diesen Themenkomplex, da­r unter ausgesprochen viele von österreichischen Autor*innen. iris laufenberg Ich bin vor vier Jahren aus der Schweiz nach Graz gekommen. Die Schweiz kultiviert einerseits ihr „Heidi-Land“-Image, versteht es aber andererseits sehr gut, sich als starke, international gefragte Marke zu positionieren, folglich gibt es eine lebendige künstlerische Auseinandersetzung damit, was Heimat ist. Es wird viel in Heimat-­Pflege investiert, in Form von Naturschutz, Land­ schaftspflege, Denkmalschutz, Förderung von Brauchtum und Mundart. Gleichzeitig kann man aber nie Teil dieser Heimat werden, wenn man von außerhalb kommt, weil Schweizer­ deutsch nur der sprechen „darf“, wer in der Schweiz aufgewachsen ist. – Ich war dann sehr überrascht, dass ich seit dem Präsident­ schaftswahlkampf auch in der ganzen Steiermark riesige Plakate sehe, auf denen mit Bildern einer beinahe unwirklichen Idylle für die österreichische „Heimat“ ­ge­worben wird. Österreich ist ja eher als „Sissi-Land“ bekannt und eine solche Heimat-Idylle gibt es kaum noch, auch nicht auf dem Land. Es ziehen Leute ja nicht immer freiwillig in die Städte,

sondern um Geld zu verdienen, um dann immer öfter festzustellen, dass selbst durch­ schnittlich ver­mögende Menschen dort nicht mehr überleben können. Wie es in „Das Leben des Vernon Subutex“ von Virginie Despentes sehr facettenreich geschildert wird. So wird Obdachlosigkeit europaweit in den Städten zu einem riesengroßen Problem. Menschen ziehen in Ballungszentren, um Arbeit zu suchen, finden dann aber keine be­zahlbare Wohnung und fliegen aus einem System, in dem sie sozial nicht verwurzelt sind. Mittlerweile ist ein enormer gesellschaftlicher Druck auf dem Kessel und deshalb fragen wir in der Spielzeit 2019.2020: Was ist Heimat? Ich glaube beispielsweise, dass Thomas  Bernhards „Heldenplatz“ ein Stück der Stunde und Ferdinand Schmalz’ „jedermann (stirbt)“ eine aktuelle Version alten Kulturgutes ist und Thomas Köck zu Recht in aller Intensität darüber nachdenkt, welche Wurzeln die österreichische Nation hat. Und Khuen-Belasi

Mich interessiert eig entlich Geschichte mehr als Heimat – Geschichte als ein Werkzeug, um die Konstruktion von Heimat zu zeigen. Thomas Köck wuchs in Oberösterreich auf und lebt in Berlin. Seine Theaterstücke wurden ausgezeichnet, häufig nach­ gespielt und in mehrere Sprachen übersetzt (2018: Nominiert für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Regie“; 2018: „Nachwuchsautor des Jahres“ in der Kritikerumfrage von „Theater heute“; 2018: Mülheimer Dramatikerpreis). Gemeinsam mit anderen schreibt er seit Ende 2016 den Blog www.nazis­und­goldmund.net, der das Erstarken der Rechten kritisch reflektiert. Sein Stück „dritte republik (eine vermessung)“ ist ab April 2020 in HAUS EINS zu sehen (siehe Seite 34).

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erforscht den paradoxen Zusammenhang zwischen Rückwärtsgewandheit und Fort­ schrittsgläubigkeit in ihrem Erstlingswerk „ruhig Blut“. In den sechziger und siebziger Jahren war die Anti-Heimat-­Literatur in Österreich ein markantes gesellschaftliches Signal einiger Avantgarde-­ Autorinnen und Autoren gegenüber dem literarischen Mainstream. Eleonore Khuen-­Belasi, Ferdinand Schmalz, Thomas Köck – wo stehen Sie im Vergleich dazu? Spielt „Heimat“ als Kategorie in Ihrem Werk eine Rolle?  Thomas Köck  Na, in Anlehnung z. B. an die tolle „Alpensaga“ von Pevny und Turrini habe ich ja mit der „Kronlandsaga“ angefangen, die mit der Bauernbefreiung in Österreich 1849 einsetzt und mit den Folgen der Globalisie­ rung im Spätkapitalismus endet. Da geht’s schon auch um eine historische Auseinander­ setzung mit dem, was Heimat ist. Nämlich eine historische Erzählung. Mich interessiert eigentlich Geschichte mehr als Heimat – also Geschichte als ein Werkzeug, um die Kons­truktion von Heimat zu zeigen. Und die Geschichte ist eigentlich immer Horror. Eleonore Khuen-Belasi Ich glaube, es gibt Impulse, mit denen man schreibend umgeht. Und es kann sein, dass Heimat eine Triebkraft ist, zu der man sich im Schreiben verhält, etwas, das vor sich hinströmt und mit dem man oder gegen das man arbeitet. Ansonsten kann ich mit dem Begriff nichts anfangen. Ferdinand Schmalz Die Generation von Jelinek und Turrini oder davor Bernhard hatte ein klar formiertes Gegenüber. Damals musste gegen den Begriff angekämpft werden, weil der in der Nachkriegszeit zu einem in Stein gehauenen letzten Bezugspunkt nach der Tragödie des Zweiten Weltkriegs geworden war: Das ist das Österreich, auf das wir uns noch beziehen können als Nation der Almen und Berge und was da noch alles als Fassade benutzt wurde. Ödön von Horváth hat in einem autobiografischen Text 1929 von sich behauptet: „Ich habe keine Heimat und leide natürlich nicht darunter, sondern freue mich meiner Heimatlosigkeit, denn sie befreit mich von einer unnötigen Sentimentalität.“ Halten Sie

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Eleonore Khuen-Belasi, geboren in Bozen, Italien, ist in Spanien und Italien aufgewachsen und lebt seit 2012 in Wien. An der Universität Wien schloss sie ihren BA in Philosophie ab und absolviert seitdem ihr Master­studium. Bisher im Schreiben von Lyrik und Wissenschaft verortet, ist „ruhig Blut“ ihr erster dramatischer Text. Er wurde von der Jury der Autorentheatertage Berlin als einer von drei Texten aus mehr als 100     Einsendungen ausgewählt und wird ab Beginn der Spielzeit 2019 . 2020 in HAUS ZWEI ge­zeigt (siehe Seite    39).

„Heimatlos“ ist so ein elendes Wort. Als hätte man etwas verloren, das zwingend zu einem gehören muss.

Heimatlosigkeit für einen beneidenswerten, weil unsentimentalen Zustand? Eleonore Khuen-Belasi Ich empfinde ein Heimat-Gefühl grundsätzlich als problema­ tisch. Denn es wird meistens so getan, als wäre der Heimat-Begriff etwas Unverhandel­ bares, Neutrales, das einfach so da ist. Ein Begriff, den es dann nur noch zu befüllen gilt. Außerdem ist „heimatlos“ so ein elendes Wort. Als hätte man etwas verloren, das zwingend zu einem gehören muss. Aber sich von dem Ballast zu befreien, sich auf Biegen und Brechen einem Begriff unterordnen zu müssen, das ist viel eher ein Gewinn als ein Verlust. Thomas Köck Interessanterweise fühle ich mich irgendwie recht gut angekommen, seitdem ich aufgehört habe, irgendwo sein zu wollen. Oder irgendwo dazuzugehören. Wenn das mit Heimatlosigkeit gemeint ist, ein


Es gibt ein Kinder­­foto von mir in Leder­hose und Deppenhut. Mein Blick auf diesem Foto fleht um Auf­­nahme in die Dorfgemeinschaft. Als auch das nicht funktionierte, bin ich nach ­Italien zum Groß­vater ­gefahren und hab’ mich dort für ­einige Zeit zu ­Hause gefühlt. Peter Turrini

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Der heimatliche Anker hing mit einem Strick um meinen Hals und zog mich in die Tiefe. Peter Turrini

Dazwischen, ein Unterwegs, ein Weitergehen, ein „don’t look back“, dann stimme ich da recht unsentimental zu. Aber ich spreche von einer gefühlten, privilegierten Heimatlosigkeit, ich habe ja einen Pass, bin pflichtversichert, bin weißer Mitteleuropäer, darf überall unterwegs sein. Ferdinand Schmalz  Irgendwie hab’ ich das Gefühl, dass ich vom Land aufgebrochen und nie richtig in der Stadt angekommen bin. Ich kenne viele Leute, die aus gutem Grund weggegangen sind, weil sie es zuhause nicht ausgehalten haben. Die Enge, gerade in den Alpentälern, wo ich ja auch herkomme, kann schon sehr erdrückend sein. Man kommt aber auch nie ganz in der Stadt an und hängt so dazwischen. Die Erfindung der österreichischen Nation nach 1945 hat relativ bedenkenlos auf den Heimat-Begriff zurückgegriffen, obwohl dieser durch die ­völkische Literatur und den Nationalsozialismus stark beschä­ digt worden war. Bis vor Kurzem erlaubte sich nur die FPÖ den „Heimat“-Begriff ideologisch aufzuladen. Neuerdings rufen jedoch Philosoph*innen und Politiker*innen dazu auf, das Konzept und den Begriff „Heimat“ nicht der Rechten zu überlassen. Halten Sie diese Trendwende für richtig? Thomas Köck Ich glaube, dem Heimat-­ Diskurs ab den 1970ern aber auch nach 1945

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lag eine andere Problematik zugrunde    – eben Wiederaufbau, Restauration, Geschichts­ verdrängung etc. als die, die uns gerade beschäftigt. Die Auseinandersetzung rund um Heimat dreht sich heute nämlich eigentlich um ökonomische Zusammenhänge, um neue Umverteilungsfragen und die Argumente erinnern mehr an die Zwischenkriegszeit, als es damals wie heute um globale Verschwö­ rungen des Großkapitals ging. Ferdinand Schmalz Das Komische an den Rechten ist ja, dass deren Heimat-Begriff nicht nur nach außen abschottet, sondern auch nach innen simplifiziert. Das, was da als Identifikati­ onsmodell hingeworfen wird, hat nichts mit der Lebensrealität in der Provinz zu tun. In der Obersteiermark gibt es in jedem Tal unter­ schiedliche Bräuche und Dialekte. Das hat mit dieser plastifizierten Variante eines „SchifoanMir-san-mir“-Heimat-Begriffs gar nichts zu tun. Das kahle Bierzelt mit ein paar österreichi­ schen Fahnen spiegelt nicht die kulturelle Vielfältigkeit wider, die auf dem Land herrscht. Thomas Köck Insofern sollten Parteien nicht auf kulturalistische Diskussionen aufspringen, die mit hohlen Signifikanten Umverteilungs­ fragen emotionalisieren wollen, sondern konkret das Problem dieser Zeit anfassen – die globale Umverteilung, Offshorekapital, Steuer­ flucht von Großkonzernen usw. Darum geht’s


nämlich eigentlich, seit nach der Finanzkrise die Flüchtlingskrise kam. De facto waren es zwei Symptome einer Krise und die heißt Neo­ liberalismus. Und wenn man jetzt glaubt, die Lösung sei, ironiefrei Berge und Täler zu plakatieren, dann sollte man schleunigst seine Spindoktoren aufsuchen. Kann man dem einen subversiven Heimat-Begriff entgegen­setzen? Und wie kann man als Autorin, als Autor den Begriff Heimat verwenden? Ferdinand Schmalz Ich wünsche mir einen radikal nicht-hermetischen Begriff von Heimat, der nicht definiert, wer wir und wer die anderen sind. Wenn man politisch damit Land gewinnen will, läuft es immer auf einen Identitätsbegriff hinaus. In der Literatur oder Kunst können wir natürlich Heimat in all ihrer Brüchigkeit und Ambivalenz thematisieren, aber auf die Frage, ob es politisch einen neuen Heimat-Begriff braucht, würde ich antworten: nein. Da kommt man in Fahrwasser, die schlussendlich zum Nationalismus führen. Eleonore Khuen-Belasi Ich denke, das subversive Moment liegt nicht in der Erschaf­ fung eines neuen Heimat-Begriffs. Wenn es einen Begriff gibt, der etwas hermetisch Geschlossenes oder Ausschließendes über­ windet, dann ist es nicht dieser. Der Heimatbe­ griff kann per se nicht subversiv sein, seine Dekonstruktion, vielmehr seine Auflösung schon eher. Diejenigen, die populistische Parteien wählen, leben größtenteils in der Provinz oder in den infrastrukturell weniger gut ausgestatteten Arbeiterbezirken von Städten. Sind diese Menschen mit Theater erreichbar? Ferdinand Schmalz Aber natürlich sind die mit Theater erreichbar! Wenn wir sagen, die erreichen wir sowieso nicht, dann haben wir schon verloren. Die Frage ist vielmehr die nach den Kommunikationsbarrieren. Und gerade da ist die Literatur gefragt: auszuloten, was für eine Sprache verstanden wird, damit man an die Menschen herankommt. Thomas Köck Und eine Auseinandersetzung mit der Geschichte eines Orts, der Menschen, die darin existieren, ihren Rahmenbedingungen war ja noch nie verkehrt. Solange in Österreich

Häuserblocks von chinesischen Investoren gekauft werden oder Mietpreise explodieren, weil die ganze Welt mitspekuliert, kann man sich schon erlauben, lokale Probleme in globale, kapitalistische Zusammenhänge zu betten, um dem Publikum die einfache Erzählung von denen da draußen und uns hier drinnen ungenießbar zu machen. Es geht um Reichtum und Vermögen. Immer. Kurz gesagt: Wer geht nach einem Zwölfstunden­ tag noch für drei Stunden ins Theater? Die Lösung des Problems ist nicht im Theater zu suchen. Läuft das Theater, wenn es sprachlich e ­ x­perimentell arbeitet, Gefahr, viele ­Menschen nicht zu erreichen? Ferdinand Schmalz Die Bevormundung des Publikums, was ihm sprachlich zuzutrauen ist, ist eine ganz falsche Herangehensweise.

Das Komische an den Rechten ist ja, dass deren Heimat-Begriff nic ht nur nach außen abschottet, sond ern auch nach innen simplifiziert. Ferdinand Schmalz stammt aus Admont in der Obersteiermark. Er studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien, wo er heute auch lebt. 2013 gewann er den Retzhofer Dramapreis für „am beispiel der butter“. In der Folge entstanden weitere, viel gespielte Stücke, auch Auftragswerke für das Schauspiel Leipzig, Schauspielhaus Zürich, das Deutsche Theater Berlin und das Burgtheater. 2017 gewann er mit „mein lieblingstier heißt winter“ den Ingeborg-Bachmann-Preis. Das Schauspielhaus Graz zeigte in den vergangenen vier Spielzeiten jeweils ein Stück des Autors, in der Spielzeit 2019 . 2020 „jedermann (stirbt)“ (siehe Seite 41).

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Wenn ich die ­Worte­ „Heimatverbundenheit“ und „Brauchtum“ höre, wird mir noch immer mulmig. Peter Turrini

Iris Laufenberg ist seit der Spielzeit 2015 . 2016 Geschäftsführende Intendantin des Schauspielhaus Graz. Ein Schwerpunkt ihrer Programm­ gestaltung liegt auf der Förderung zeitgenössischer Dramatik, die sie seit ihren Anfängen am Theater kon­sequent betreibt. So sind auch in der Saison 2019 .  2 020 von 19   Premieren acht Uraufführungen zu sehen sowie das von Laufenberg initiierte internatio­ nale DRAMATIKER|INNENFESTIVAL, das jährlich im Juni stattfindet.

Eleonore Khuen-Belasi Es kann nicht die Aufgabe der Kunst sein, die gesellschafts­ politischen Probleme zu lösen, indem Sätze so oder so geschrieben werden. – Und jetzt mach das mal: Schreib einfach mal einen Text, der die Bürger*innen erreicht! – Damit verschiebt man den politischen Verantwor­ tungsbereich einer Gesellschaft in die Sphäre der Kunst und macht es sich damit sehr einfach. iris laufenberg Die Gegenwartsdramatik behandelt Stoffe und Themen, die wirklich alle angehen und die auch alle verstehen können. Und egal, wo ich hinkomme, die Theater sind voll: in Wien, Berlin, in Mainz, Wiesbaden, auch bei uns … Dass Theater kompliziert sei, ist ein h ­ artnäckiges Vor­urteil, gegen das wir ankämpfen. Zum Beispiel, wenn wir darauf bestehen, dass Schülerinnen und Schüler selbstverständlich einen klassischen Text ver­­­stehen können, was selbst die Lehrpersonen manchmal nicht glauben können. Theater ist per se ein Raum, in dem das Bewusstsein geschärft wird, die Sprache geschliffen ist, in dem sich jeder anspruchsvoll unterhalten fühlen kann und auf unterschiedlichen Ebenen zum Reflektieren verführt wird, rational und emotional. Und unser Schauspielhaus ist ein Ort, an dem jede und jeder etwas für sich finden kann – egal, wo er oder sie herkommt und welche Voraussetzungen er oder sie mitbringt, z.  B. bei der Bürger*innenbühne mitspielend oder „nur“ zuschauend im Publikum.

Das Schauspielhaus ist ein Ort, r an dem jede und jeder etwas fü sich finden kann.

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MY HOME IS MY FUTURE. H E I M AT U N D Z U K U N F T

studio ASYNCHROME wurde 2013 von Marleen Leitner und Michael Schitnig in Graz gegründet. Seither widmen sie sich transdisziplinären Projek­ ten im Grenzbereich von Theorie, Urbanismus, Zeichnung und Fotografie. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeiten ist die Annahme, dass Utopie keine Wunschvorstellung ist, sondern viel­mehr ein Werkzeug, die Welt anders zu denken und zu verändern.

In ihren teilweise großflächigen und raum­ greifenden Arbeiten verknüpfen sie gesellschafts­ politische Themen mit Räumen einer möglichen Zukunft. Für das vorliegende S ­ pielzeitbuch haben wir sie eingeladen, zentrale Motive der ­kommenden Saison auf ihre Weise zeichnerisch zu beleuchten und zu interpretieren.

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H E I M AT U N D F U S S B A L L

N E H C S L A F IM BLOCK

Wie wird man eine Frau Ende 40, die auf den Fußballplatz geht und sich ein Regionalligaspiel anschaut? Ein Text von Pia Hierzegger zur ­Bürger*innenbühne ­„Bist du GAK oder Sturm?“ Siehe Seite 32.

Zuerst muss man ein Mädchen sein und in der Volksschule den Blockflötenunterricht besuchen. Dann muss ein Bub mit einer Rotzglocke neben einem stehen und wenn er in die Flöte bläst, muss sich seine Rotzglocke zu einer ballgroßen Blase ausdehnen. Dieser Bub muss in Wirklichkeit eine Fee sein. Eines Tages, an dem „Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald“ gelernt wird, muss er sich plötzlich zum Mädchen wenden und die entscheidende Frage stellen: „Bist du Sturm oder GAK?“ Das Mädchen muss sieben Jahre alt und noch nichts sein. Es muss die Frage zurückgeben, der Bub ist GAK. GAK kommt dem Mädchen bekannt vor, weil seine Großmutter erzählt hat, dass sie früher beim GAK Handball gespielt hat. Das Mädchen denkt nicht lange nach, weil es ja nicht weiß, dass die Entscheidung eine schwerwiegende sein wird, und sagt ganz leicht, aber bestimmt: „GAK“. Der Bub bläst in seine Blockflöte, die Rotzglocke schwillt und platzt und der Bub verschwindet. Das Mädchen bleibt, ist jetzt aber nicht mehr nur Mädchen, Österreicherin und evangelisch. Ist jetzt auch GAK. Teil der großen GAK-Familie, die immer da sein, es im Alter einmal pflegen wird. Das Mädchen wächst heran, wird eine junge Frau. Sie wird in der sechsten Klasse des Gymnasiums GAK in den Tisch ritzen und

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Sie wird von allen ihren Freunden und Freundinnen wissen, ob sie GAK oder Sturm oder gar nichts sind. manchmal im Winter GAK auf die schneebedeckten Autoscheiben schreiben. Manche ihrer Verwandten werden die Gegner noch in den Nullerjahren als schwul, die eigenen Spieler aus Nigeria, Ghana und Togo als Bimbos beschimpfen, aber nur, wenn sie schlecht spielen. Sie wird sich unwohl fühlen. Sie wird auch zu Spielen anderer Klubs gehen, sie wird keinen großen Unterschied feststellen, außer, dass die ebenfalls betrunkenen, pöbelnden Fans hässliche Wollmützen und Schals in anderen Farben tragen und dass die Fans in den Stadien in Großbritannien, wo der Fußball angeblich und die Fee in Gestalt des Buben mit der Rotzglocke vielleicht herkam, besser singen. Aber sonst sind alle Fans gleich, egal wessen Fans sie sind. In anderen Familien ist es also auch nicht besser. Sie wird weiter an sonnigen Frühlings­ samstagen im Stadion sitzen und GAK gegen Bregenz gewinnen sehen, eine Wurstsemmel essen, ein Bier trinken und glücklich sein. Sie wird an eiskalten Wintermittwochen erleben, wie der GAK im Cup gegen Rapid rausfliegt und frustriert nachhause gehen. Dazwischen wird sie studieren und aus der evangelischen Kirche austreten. Sie wird einen Höhenflug von Sturm unter Ivica Osim erleben und dass der Vater einer Freundin zu den Schwarzen überläuft. So was tut man nicht, wird sie sagen. Warum eigentlich nicht? Der Bub mit der Rotzglocke wird ihr erscheinen: Bis dass der Tod euch scheidet. Sie wird also rot bleiben und brav ins Stadion pilgern und manchmal auch dafür belohnt werden. Sie wird miterleben, wie der GAK einmal Meister wird, an diesem Tag wird sie wildfremden Menschen um den Hals fallen. Es wird warm sein und die wildfremden Menschen werden schwitzen, aber es wird sie nicht

vor ihnen grausen, weil es wird ja in der Familie bleiben. Guter GAK-Schweiß. Sie wird von allen ihren Freunden und Freundinnen wissen, ob sie GAK oder Sturm oder gar nichts sind. Sie wird Menschen kennenlernen, die ihre Grund­ sätze über Bord werfen, wenn es um Fußball geht. Die Menschen in gute und in böse einteilen und anderen das Recht absprechen, über Fußball zu reden. Wer sich nicht auskennt, soll den Mund halten, Fußball ist zu wichtig, dass man darüber Witze machen darf. Sie wird sich weiterhin unwohl fühlen, wenn sie durch Fangesänge zum Aufstehen für den eigenen Klub aufgefordert wird. Sie wird sitzenbleiben und deshalb einige Tore versäumen, später deshalb doch auf­stehen, aber nicht im Takt zu den Fangesängen klatschen. Dieses Problem wird sich erledigen. Der GAK wird in Konkurs gehen und absteigen, sie wird dann von der Stehplatztribüne zuschauen. Sie wird nicht mehr mit der Straßenbahn zu den Heim­ spielen, aber mit dem Rad zu den Auswärtsspielen fahren können. Sie wird in all den Jahren und diesen schweren Schicksalsschlägen nie die Hand gegen Fans anderer Klubs erheben. Nur einmal wird sie einen fünfjährigen Austriafan wegen eines nicht gegebe­ nen Elfmeters als ahnungslos beschimpfen und einen Salzburgfan am Pullover ziehen, weil er es wagt, sich über den Sieg der eigenen Mannschaft zu freuen. Und nur einmal wird sie Gewalt erfahren. Da wird sie aber selbst Schuld sein, weil sie zu einem Spiel von Sturm gehen wird. Ein ihr bekannter Sturmfan wird sie fragen, ob sie da ist, um endlich wieder ein­ mal ein gutes Fußballspiel zu sehen. Ein anderer wird bemerken, dass für sie ein ausverkauftes

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Stadion ungewohnt sein muss. Sie wird ein bisschen gekränkt zu ihrem Sitzplatz gehen. Dann wird sehr laut die Sturmhymne ertönen und sie wird an die Derbys zurückdenken und wehmütig sein, weil sie das vielleicht nie wieder erleben wird. Zwei sehr freundliche Sturmfans werden ihr Soletti anbieten, sie wird ablehnen. Sturm wird 2:1 gewinnen. Beim Siegestor wird der junge Fan neben ihr aufspringen und mit ihr abklatschen wollen, weil sie GAK-­­An­ hängerin ist, wird sie ausweichen, der junge Sturm­ fan wird beim Abklatschen statt ihrer Hand ihre Nase erwischen. Sie wird bluten, er wird betrübt sein. Sie wird vom Buben mit der Rotzglocke aus dem Blockflötenunterricht erzählen und der Sturm­ fan wird verstehen, warum sie ausweichen musste. So werden die Jahre ins Land ziehen. Sie wird die kleine Euphorie des Sieges oder den milden Schmerz der Niederlage brauchen. ­Deswegen oder trotzdem wird sie also eine Frau Ende 40 sein und auf den Fußballplatz gehen. Bei Minusgraden, im Regen, bei tiefem Boden und untersten Ligen. Dann wird sie gerührt nachhause gehen, sich leise schnäuzen, ein Bier auf die gute Fee in Gestalt des Buben mit der Rotzglocke trinken und ihr danken, dass sie sie einst verzaubert hat. Weil wenn der Moment stimmt, der eigene Klub 0:1 hinten ist und dann noch 2:1 gewinnt, dann ist es das unmittelbarste Erlebnis, reizt es mehr als alles andere, außer vielleicht sehr gutes Theater!

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Dann ist es das unmit tel­barste Erlebnis, reizt mehr a ls alles andere, a ­ ußer vielleicht sehr gutes Theater!

Pia Hierzegger ist Ensemblemitglied im Theater im Bahnhof sowie Film- und Theaterschauspielerin, Autorin und Regisseurin. Als Filmschauspielerin kennt man sie u.  a. aus Michael Glawoggers „Nackt­ schnecken“ (2004), Wolfgang Murnbergers „Knochen­mann“ (2009), Josef Haders „Wilde Maus“ (2017) oder Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“, der 2019 bei der Berlinale im Wettbewerb präsentiert wurde und Eröffnungsfilm der Diagonale’19 war. Im Schauspielhaus Graz stand Pia Hierzegger zuletzt in „Geidorf’s Eleven“ auf der Bühne, schrieb den Text zu „Polizei Graz. Eine ALL-Inclusive Erfahrung“ und war in der Spielzeit 2018. 2019 die schlagfertige Moderatorin der dreiteiligen Show „Österreich, wir müssen reden!“.


L E I P S U A SCH S N I E


VERNON SUBUTEX nach dem Roman von Virginie Despentes

HAUS EINS PREMIERE Do, 26. September 2019 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN * Do, 26.09.2019 Di, 01.10.2019 Mi, 02.10.2019 Mi, 09.10.2019 Fr, 11.10.2019 Sa, 19.10.2019 Do, 24.10.2019 Do, 07.11.2019

AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON CLAUDIA STEINITZ

Ihre früheren Bücher galten als Punk, inzwischen wird Virginie Despentes mit Balzac verglichen. Der dreibändige Bestseller gilt als neues Opus magnum der Gegenwartsliteratur – ein Roman, der so amüsant wie schonungslos die tiefgreifenden Umwälzun­ gen in Kultur, Politik und Wirtschaft der vergangenen Jahrzehnte analysiert. In einem Querschnitt durch die Gesellschaft verleiht Despentes Angehörigen jeder Generation und sozialen Schicht, politischen Orientierung und Desorientierung, jeden Geschlech­ tes, jeder Kultur und Subkultur unserer Zeit Kontur: egal, ob kok­ sender Börsenmakler, Lotto spielender Penner, brasilianische Transsexuelle, höhere Tochter, liberaler Moslem oder radikal rechter Drehbuchautor. Verschiedensten Zeit­ genossen begegnet Vernon bei seinem Abstieg – der eigentlich ein Aufstieg in die Sphären einer zukünftigen Religion ist.

MITREDEN Theaterdialog am 02.10.2019; ÖH Stückgespräch im Oktober 2019; Zugabe im Herbst 2019

MITSCHAUEN Schauklub am 02.10.2019

MITSPIELEN Spielsamstag am 19.10.2019

SCHAUSPIEL AKTIV

*Bitte beachten Sie die frühere Beginnzeit für diese Produktion: 19 Uhr

Vernon Subutex, Besitzer eines Plattenladens, war immer ein cooler Hund. Doch dann kamen die Digitalisierung, das Internet, unverschämte Mieterhöhungen – und plötzlich ist sein Laden pleite. Eine Weile hält sich der Endvierziger mit dem Verkauf von Restbeständen auf eBay über Wasser, dann mit Gelegenheitsjobs und Arbeits­ losenhilfe. Doch als der Popstar Alex Bleach stirbt, der bis dahin seinem Freund die Miete zahlte, wird Vernons Wohnung gepfändet. Als Obdachloser übernachtet er bei ehemaligen Geliebten, alten Freunden und neuen Bekannten auf der Couch, bis er ahnungslos seinen größten Schatz, quasi seine Lebensversicherung, verliert: die Aufzeichnung eines Interviews mit Alex Bleach kurz vor dessen Tod, das brisante Details enthält. Das Video ist Gold wert und bald wird Vernon von einer Meute ver­ folgt, die es ihm abjagen will. Und das ist nur Teil 1 der Romantrilogie. In Teil  2 und   3 wird Vernon u. a. als Obdachloser die Galionsfigur einer utopischen Gemeinschaft, die in der Musik und im Tanz Erlösung sucht. MITLERNEN Nachbereitung

REGIE Alexander Eisenach BÜHNE Daniel Wollenzin KOSTÜME Claudia Irro MUSIK Benjamin Brachtel VIDEO rocafilm DRAMATURGIE Karla Mäder

Alexander Eisenach, der bereits in den Vorjahren am Schauspielhaus Graz „Die Fre­ quenzen“ von Clemens J. Setz (800 Seiten) sowie „Der Zauberberg“ von ­Thomas Mann (1.000 Seiten) in betörenden Bildern für die Bühne adaptierte, wird mit „­Vernon ­Subutex“ (1.200 Seiten) seine Beschäftigung mit umfangreichen Romanen für uns weiter­führen.

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DIE PHYSIKER Komödie in zwei Akten Friedrich Dürrenmatt

HAUS EINS PREMIERE Fr, 18. Oktober 2019 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 18.10.2019 Mi, 23.10.2019 Di, 29.10.2019 Mi, 30.10.2019 Mi, 06.11.2019 Fr, 08.11.2019 Sa, 09.11.2019 Do, 21.11.2019 Fr, 22.11.2019

Im Privatsanatorium „Les Cerisiers“ gibt sich Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd redlich Mühe mit ihren Insassen. Ihre drei Musterpatienten sind Einstein, der auf der Geige übt; Möbius, der mit König Salomo konferiert und Newton, der nicht ohne Allongeperücke unter die Leute geht. Die drei Möchtegern-Physiker leben in fried­ licher Verrücktheit, bis ein schreckliches Unglück geschieht: Newton erdrosselt Schwester Dorothea mit einer Vorhangkordel. Und auf rätselhafte Weise ereignet sich Ähnliches kurz darauf noch einmal: Einstein erwürgt Schwester Irene mit dem Kabel einer Stehlampe. Ist Schwester Monika, die Möbius betreut, in Gefahr? Die Polizei ermittelt. Dabei ist die Entdeckung, die Möbius gemacht hat, eigentlich die weit größere Gefahr. Denn Möbius ist gar nicht psychisch krank, sondern versteckt sich nur in der Klinik, weil er eine bahnbrechende Formel gefunden hat, die auf einen Schlag die Welt vernichten könnte. Und hinter ihm und seiner Formel sind bereits die Geheimdienste rivalisierender Staaten her.

REGIE Claudia Bossard BÜHNE & KOSTÜME Frank Holldack, Elisabeth Weiß CHOREOGRAFIE Nina Stadler DRAMATURGIE Jennifer Weiss

MITREDEN Theaterdialog am 23.10.2019; ÖH Stückgespräch im November 2019

MITSCHAUEN Schauklub am 23.10.2019

MITSPIELEN Spielsamstag am 09.11.2019

SCHAUSPIEL AKTIV

Heute fasziniert vor allem die wissenschaftsphilosophische Dimension des Stückes: Die Metapher des „Irrenhauses“, in das sich ein verantwortungsbewusster Mensch der Wissenschaft freiwillig einsperren müsste, weil er nur dort die Freiheit hat zu denken, was er zu denken in der Lage ist. Denn sobald Profitinteressen anstehen, wird es immer jemanden geben, der das reine Wissen missbraucht und dass die Erde dabei drauf gehen könnte, ist den Profi­ teur*innen bekanntlich egal.

Es inszeniert Claudia Bossard, die u. a. vergangene Spiel­ zeit mit Clemens J.  Setz’ „Erinnya“ (eingeladen zum Heidel­ berger Stückemarkt im Mai 2019) und der KUG-Abschlussproduktion „Romulus der Große“ von Dürrenmatt bewiesen hat, dass sie ein Händchen für zeitgenössisches und groteskes Theater hat.

MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Nachbereitung; Fortbildung in Kooperation mit der PHSt am 09.11.2019

Der Kalte Krieg hatte die Welt zur Entstehungszeit des Stückes Anfang der 60er Jahre in eine hochbrisante Lage gebracht. Dürrenmatt reagierte auf diese Situation mit einer Groteske, die eigentlich ein Agententhriller ist, der auch aufgrund seiner Unterhaltsamkeit ein Welterfolg wurde – ein halbes Jahr übrigens, bevor der erste Bond-Film „Dr.  No“ erschien.

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Uraufführung THE HILLS ARE ALIVE Neville Tranter Mitarbeit Nikolaus Habjan

HAUS EINS PREMIERE Fr, 15. November 2019 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 15.11.2019 Di, 19.11.2019 Mi, 20.11.2019 Sa, 23.11.2019 Mi, 27.11.2019 Sa, 30.11.2019 Sa, 14.12.2019 So, 15.12.2019 › 15 Uhr Do, 13.02.2020 Fr, 14.02.2020 INSZENIERUNG VON & MIT Nikolaus Habjan & Neville Tranter PUPPENBAU Neville Tranter BÜHNE & KOSTÜME Denise Heschl MUSIK Kyrre Kvam DRAMATURGIE Jennifer Weiss

„Ich werde eine großartige Mauer bauen, und keiner baut Mauern besser als ich“, versprach der US-Präsident zu Beginn seines Wahlkampfes. Jahre später ist es end­ lich so weit. Die Mauer wird gebaut. Doch dummerweise aus Versehen quer durch den Garten von Max und Maria von Trüb. Das uralte Ehepaar, das einst mit seiner vielköpfigen Kinderschar auf der Flucht vor den Nazis aus Österreich in die USA im­ migrierte, findet das gar nicht lustig, besinnt sich auf seine austriakischen Wurzeln und will zurück in die alte Heimat. Aber leider hält die bekanntermaßen an- und aus­ dauernde österreichische Bürokratie die beiden hochbetagten D ­ oppelstaatsbürger bei der Einreise im Würgegriff und das Wiedereinbürgerungsverfahren ist eine ein­ zige Tortur. Sodass die letzte Hoffnung auf einem berühmten Steirer ruht, der in den USA filmische als auch politische Karriere gemacht hat … Der in Australien geborene, in Europa lebende und international renommierte Pup­ penspieler Neville Tranter war maßgeblich daran beteiligt, das Puppenspiel als ernst zu nehmende Kunstform für Erwachsene zu etablieren. Er arbeitet mit lebensgro­ ßen Klappmaulpuppen, die auch zum Markenzeichen seines ehemaligen Schülers Nikolaus Habjan geworden sind.

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MITLERNEN Nachbereitung

MITREDEN Theaterdialog am 27.11.2019

MITSCHAUEN Schauklub am 27.11.2019

SCHAUSPIEL AKTIV

Der vielseitige Grazer ist als Regisseur für Oper und Schauspiel, als Puppen- und Schauspieler, Kunstpfeifer und Moderator mittlerweile im gesamten deutschspra­ chigen Raum und an den größten Theatern gefragt. Seine Soloabende „F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“ (mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeich­ net) und „Böhm“ von Paulus Hochgatterer (für den Nestroy-Theaterpreis nominiert) stehen nach wie vor auf dem Spielplan des Schauspielhauses und waren und sind auch als Gastspiele, u. a. in München, Bregenz, Leipzig und Wien auf Tour. Mit diesem Stück rund um die Familie von Trüb (Ähnlichkeiten mit einer bekannten Musical-Familie sind rein zufällig) erfüllen sich die beiden Ausnahmekünstler einen lang gehegten Traum: Sie stehen das erste Mal gemeinsam auf der Bühne. Mit ihrer Puppenspiel- und Stimmkunst wer­ den sie den Figuren Leben einhauchen und ebenso bösartig-humorvoll wie hintersinnig-unterhaltsam zeigen, was Mauern mit Menschen ma­ chen und wie Grenzen Menschen dehumanisieren können.


JOSEF UND MARIA Peter Turrini

HAUS EINS PREMIERE Fr, 06. Dezember 2019 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 06.12.2019 Di, 10.12.2019 Mi, 11.12.2019 Fr, 13.12.2019 Mi, 18.12.2019 Do, 19.12.2019 Sa, 21.12.2019 Sa, 11.01.2020 So, 12.01.2020 › 15 Uhr

MITREDEN Theaterdialog am 18.12.2019

MITSCHAUEN Schauklub am 18.12.2019

SCHAUSPIEL AKTIV

Soziolog*innen definieren heute ein viertes Lebensalter, das etwa mit dem Pensionsantritt beginnt und bis zum Beginn des sogenannten „hohen Greisenalters“ mit Mitte 80 noch zwei schöne Jahrzehnte be­ schert. Auch die Wirtschaft sieht in den fitten „best agers“ inzwischen ein kaufkräftiges Klientel, das auf Kreuzfahrten den Lebensabend ge­ nießt, lebenslanges Lernen praktiziert oder auf E-Bikes durch die A ­ lpen brettert. Doch diese privilegierte Schicht ist so groß nicht. Trend- und Zukunftsforscher*innen prognostizieren nämlich zugleich, dass be­ reits 2030 ein Drittel der europäischen Bevölkerung unter Armut und schwerwiegen­ der Einsamkeit leiden wird. Alte Menschen, von denen es immer mehr geben wird, sind besonders gefährdet.

REGIE Michael Schilhan BÜHNE & KOSTÜME Anne Marie Legenstein DRAMATURGIE Karla Mäder & Jennifer Weiss MIT Margarethe Tiesel & Franz Solar

MITLERNEN Nachbereitung; Textimpuls

Heiligabend nach Ladenschluss, Kund*innen und Angestellte haben das Kaufhaus verlassen, geblieben sind die Putzfrau Maria und der Wachmann Josef. Als Aushilfs­ kräfte bessern beide ihre bescheidene Rente auf. Zunächst zögerlich und ziemlich aneinander vorbei, dann aber immer ehrlicher und mutiger erzählen sich die beiden ihre unerfüllten Wünsche, gescheiterten Träume, geheimen Sehnsüchte, vertrauen einander ihre privaten und politischen Kümmernisse an. Komisches mischt sich mit Sentimentalem, Trauriges mit Hoffnungsvollem, Gegenwart mit Vergangenheit. Am Ende feiern Josef und Maria inmitten der Luxuswelt des Konsumtempels ein spontanes „Fest der Liebe“ und schenken einander, was ihnen die Mitwelt versagt: Aufmerksamkeit, Mitgefühl, Achtung.

Peter Turrinis Stück wurde vor bald 40  Jahren in Wien uraufgeführt, vor 20  Jahren vom Autor überarbeitet, es ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt und weltweit auf­ geführt worden. „Josef und Maria“ spielt am 24. Dezember 1991, also zu einem Zeit­ punkt, als Francis F ­ ukuyama nach dem Zusammenbruch des Ostblocks das „Ende der Geschichte“ ausrief, das aus heutiger Sicht nicht eintrat. Inzwischen ist der Klas­ siker auch ein prophetischer Blick in eine verstörende Zukunft, in der immer mehr ältere Menschen prekär leben und einsamer sein werden – vor der Kulisse eines Kauf­ hauses, das wie nichts anderes die Perversion des kapitalistischen Konsumdiktats versinnbildlicht, unter dem unsere Welt derzeit ächzt. In der Inszenierung des Next Liberty-Intendanten Michael Schilhan spielen Margarethe Tiesel und Franz Solar.

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HELDENPLATZ Thomas Bernhard

HAUS EINS PREMIERE Fr, 10. Jänner 2020 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 10.01.2020 Di, 14.01.2020 Mi, 15.01.2020 Mi, 22.01.2020 Fr, 24.01.2020 Do, 06.02.2020 Sa, 08.02.2020

In einer großbürgerlichen Wohnung im Zentrum Wiens versammeln sich die An­ gehörigen und Freunde des Mathematik-Professors Josef Schuster aus Anlass ­seines ­Begräbnisses. Schuster war mit seiner Frau 1938 als Jude nach Oxford geflohen, ­jedoch in den fünfziger Jahren auf Bitten des Wiener Bürgermeisters auf seinen Lehrstuhl zurückgekehrt. Eine fatale Entscheidung, die die ganze Familie belastete. D ­ reißig ­Jahre nach seiner Rückkehr springt er aus dem Fenster seiner Wohnung auf den Heldenplatz. Jenen Platz, auf dem Adolf Hitler am 15.  März 1938 unter dem Jubel von Hunderttausenden den Anschluss an Nazi-Deutschland verkündete. Der Professor wählt den Freitod, weil er darunter leidet, dass die Situation in Österreich „noch viel schlimmer als vor fünfzig Jahren“ sei. Das Stück entstand 1988 anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Burg­ theaters und des „Bedenkjahres“ 50  J ahre nach der Eingliederung des Bundesstaates Österreich in das nationalsozialistische Deutsche Reich. Es sorgte für den größten Skandal der österreichischen Theater­geschichte, denn bereits im Vorfeld der Uraufführung kam es, befeuert von zahlrei­ chen Zeitungen und Politiker*innen, zum Vorwurf, B ­ ernhard überschreite die Grenzen des Zumutbaren. Die Uraufführung fand unter ­Polizeischutz statt und dauerte statt zweieinhalb fünf Stunden. Das Stück sorgte Ende der 80er-Jahre mit dafür, dass sich das Land mit seiner nationalsozialis­ tischen Vergangenheit zu beschäftigen begann. Und heute, achtzig Jahre nach dem Anschluss? Der einstige Nestbeschmutzer ist in den Rang eines zeitgenössischen Klassikers erhoben und rechtes Denken wieder gefährlich populär geworden.

MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Nachbereitung

MITREDEN Theaterdialog am 22.01.2020

MITSCHAUEN Schauklub am 22.01.2020

SCHAUSPIEL AKTIV

REGIE Franz-Xaver Mayr BÜHNE Korbinian Schmidt KOSTÜME Michela Flück MUSIK Matija Schellander DRAMATURGIE Karla Mäder

Thomas Bernhards Stück „Heldenplatz“ wurde weltweit gespielt: von Portugal bis Schweden, von den USA bis Argentinien. Erstmals wird es nun auch in Graz gezeigt, an dem im Stück auf die typische Bernhard’sche Art kein gutes Haar gelassen wird. Es inszeniert der junge Österreicher Franz-Xaver Mayr, der sich gerade mit formstarken, auf die Musikalität der Sprache vertrauenden Inszenierungen im deutschsprachigen Raum einen Namen macht und von dem im Schauspielhaus bereits „Am Boden“ von George Brant und „Menschen mit Problemen, Teile I bis III“ von Sibylle Berg zu sehen waren.

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VÖGEL Wajdi Mouawad

HAUS EINS PREMIERE Fr, 31. Jänner 2020 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 31.01.2020 Di, 04.02.2020 Mi, 05.02.2020 Mi, 12.02.2020 Sa, 29.02.2020 So, 01.03.2020 › 15 Uhr Do, 05.03.2020 Fr, 06.03.2020

AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON ULI MENKE

Eitan Zimmermann, ein junger Genetiker aus Berlin, verliebt sich in die arabisch­ stämmige New Yorkerin Wahida – wohl wissend, dass seine Eltern diese Verbindung nicht gutheißen werden. Denen ist ihre jüdische Herkunft überaus wichtig. Eitans Vater ist Kind eines Holocaust-Überlebenden, seine Mutter hatte erst spät von ihrer jüdischen Abstammung erfahren, da in der DDR alles der Doktrin des Kommunis­ mus untergeordnet wurde; umso wichtiger ist sie ihr geworden. Nach dem miss­ glückten Abendessen mit seiner Familie analysiert Eitan das Genmaterial seiner Verwandten und findet heraus, dass nichts so ist wie es scheint. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, fliegt er nach Tel Aviv zu seiner unbekannten Großmutter, die sowohl ihren Mann, Eitans Großvater, als auch ihr Kind, seinen Vater, vor 35  Jahren zum letzten Mal sah. Und die wissen muss, wie alles zusammenhängt …

REGIE & MUSIK Sandy Lopičić BÜHNE & KOSTÜME Vibeke Andersen

MITREDEN Theaterdialog am 12.02.2020 ÖH-Stückgespräch im Februar 2020

MITSCHAUEN Schauklub am 12.02.2020

SCHAUSPIEL AKTIV

Der im Libanon geborene, frankokanadische Autor Wajdi Mouawad, der gegenwär­ tig in Paris das Théâtre national de la Colline leitet, hat ein hochspannendes, hoch­ emotionales Familiendrama geschrieben, das zwischen den USA, Deutschland und Israel spielt, vom Schicksal deutscher Jüdinnen und Juden erzählt und die unlösbar scheinende Situation zwischen Israel und Palästina thematisiert. Er fragt darin: Was konstituiert die Identität des Men­ schen? Und was bedeutet ein Leben zwischen zwei Herkünften? Genau der richtige Stoff für Sandy Lopičić, der am Schauspielhaus bereits mehrfach bewiesen hat, dass er einen besonderen Zugang zu dem komplexen Thema Krieg und Zwist zwischen Völkern hat. Als Regisseur und Musiker inszeniert er Theaterabende, die auf die Emotionalität der Geschichte vertrauen.

MITLERNEN Nachbereitung

Vögeln in der Luft gleich suchen die Figuren einen Platz zum Landen: ein Narrativ, eine Heimat, Abstammung, Ideologie oder Religion, um so etwas wie Zugehörigkeit zu fühlen. Thesen treffen aufeinander: hier der Sohn, der als Wissenschaftler weiß, dass Gefühle nicht auf zellulärer Ebene vererbt werden können; dort der gläubige Vater, der eine Jahrtausende alte Verbindung zum Leid der Vorväter fühlt; hier die Mutter, die als Psychoanalytikerin und aus Erfahrung weiß, dass die erste große Liebe meist nicht die letzte ist; dort die Großeltern, die erfuhren, dass auch aus Liebe Schmerz entstehen kann. Und dazwischen die Arabistin Wahida, die Nachforschungen über einen Diplo­ maten anstellt, der im 16.  Jahrhundert zum Christentum konvertierte.

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BIST DU GAK ODER STURM? Eine Fußball-Bürger*innenbühne über Liebe, Stolz und Fan-Sein

REGIE Ed. Hauswirth BÜHNE & KOSTÜME Georg Klüver-Pfandtner VIDEO Stefan Schmid MUSIK Imre LichtenbergerBozoki (Soundtrack), Felix Klengel (Chor) DRAMATURGIE Jennifer Weiss THEATERPÄDAGOGIK Timo Staaks INFOVERANSTALTUNG am 05.10. 2019, Treffpunkt um 18 Uhr im Foyer (HAUS EINS) AUSWAHLWORKSHOPS am 10., 11. & 12.10.2019 PROBENZEIT 09.12.2019 bis 28.02.2020

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MITSCHAUEN Schauklub am 18.03.2020

SCHAUSPIEL AKTIV

BB

In der Bürger*innenbühne stehen Menschen aus Graz und der Steiermark als Expert*innen des Alltags auf der Bühne des Schauspielhauses. Als Spielerinnen und Spieler schöpfen sie aus dem Fundus ihrer persönlichen ­Erlebnisse, Erfahrungen und Lebensgeschichten und erarbeiten in einem mehrwöchigen Probenprozess die Inszenierung. Diese wird Teil des Spielplans und die Mitwirkenden für die Dauer einer Produktion Teil der „Theaterfamilie“ im Schauspielhaus. Und vielleicht auch darüber hinaus.

Die beiden Rivalen im Grazer Fußball-Derby schauen auf eine lange Geschichte zu­ rück: Der Grazer Athletiksport Klub wurde 1902 gegründet, der Sportklub Sturm Graz 1909. Aktuell kämpfen sich die R ­ oten (GAK) nach einer schwierigen Phase in der Landes­liga nach oben, während sich die Schwoazen (Sturm) erfolgreich in der Bundes­liga halten. Doch egal, durch welche Höhen oder Tiefen die Vereine gehen, auf ihre Fans ist stets Verlass. Sonst wären sie ja keine echten Fans, oder? „Theater muss wie Fußball sein.“ Ein Satz, der von Theaterleuten immer wieder zitiert wird und den Bertolt Brecht gesagt haben soll. Und tatsächlich haben Fußball und Theater mehr Gemeinsamkeiten als man denkt: es gibt große Dramen, vergötterte Held*innen, tragische Verlierer*innen. Und die Emotionen, die sich in einem voll­ besetzten Stadion entladen, sind vergleichbar mit den kathartischen Momenten in einem Amphitheater der griechischen Antike. Regisseur und Fußballfan Ed. Haus­ wirth ist natürlich Fan einer der beiden Grazer Mannschaften, aber welcher, das sei hier nicht verraten. Er sagt: „Man ist es für immer.“ MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Nachbereitung

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 28.02.2020 Di, 03.03.2020 Mi, 11.03.2020 Mi, 18.03.2020 Sa, 21.03.2020 Do, 02.04.2020 Fr, 03.04.2020

MITREDEN Theaterdialog am 18.03.2020

HAUS EINS PREMIERE Fr, 28. Februar 2020

WIR SUCHEN Menschen aller Altersgruppen und ­Geschlechter, die wissen, was Fan-Sein heißt. Sie sollten Lust haben, auf der Bühne ihre Geschichte zu teilen, ihre Leidenschaft zu reflektieren, eine Theater-Mannschaft auf Zeit zu bilden und zusammen ein theatrales Live-Erlebnis von sportlicher Intensität zu erleben.


MACBETH William Shakespeare

HAUS EINS PREMIERE Fr, 27. März 2020 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 27.03.2020 Di, 31.03.2020 Mi, 01.04.2020 Mi, 08.04.2020 Sa, 18.04.2020 Do, 30.04.2020 Fr, 08.05.2020

Das um 1605 entstandene Drama gilt als Huldigung und zugleich Warnung für Englands ersten schottischen König, Jakob I., der in Shakespeares Epoche die Krone in Zeiten gro­ ßer Unsicherheit übernahm. Ein ihm geltender Anschlag auf das Parlament, der Gunpowder Plot, konnte gerade noch ver­ eitelt werden, Debatten um Königsmord und Erbfolgestrei­ tereien erhitzten die Londoner Gemüter. Und auch, wenn die historischen Ereignisse der Entstehungszeit inzwischen mehrere Jahrhunderte entfernt sind, thematisiert der geniale Theater­autor doch bis heute gültige Themen wie den fatalen Glauben an das Recht des Stärkeren, das zer­ störerische Potenzial des Aberglaubens, die Verführbarkeit durch die Macht und die dahinterliegenden menschlichen Abgründe bei beiden Geschlechtern.

REGIE Stephan Rottkamp BÜHNE Robert Schweer KOSTÜME Esther Geremus DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Nachbereitung; Fortbildung für Lehrpersonen am 27.03.2020

MITREDEN Theaterdialog am 08.04.2020

MITSCHAUEN Schauklub am 08.04.2020

MITSPIELEN Spielsamstag am 18.04.2020

SCHAUSPIEL AKTIV

Er ist einer der berühmtesten Könige der Dramengeschichte, der vom treuen Lehns­ mann und tapferen Feldherrn zum erbarmungslosen Schlächter und zur Geißel Schottlands wird. Doch was treibt den edlen Macbeth auf seinen blutigen Pfad, zu unstillbarer Machtgier und zu Königsmord? Ist es sein eigener Ehrgeiz? Sind es die Ambitionen seiner Frau, einer schillernden Figur, die als Mittäterin schließlich dem Wahnsinn verfällt? Oder sind es die Prophezeiungen der drei Schicksalsschwestern, die Macbeth gekonnt mithilfe der Wahrheit täuschen, ihm schlaflose Nächte und Wahnvorstellungen bescheren? In jedem Fall bestätigt die tragische Geschichte von Aufstieg und Fall des Tyrannen Sigmund Freuds ernüchternde Einsicht, dass unter dem dünnen Lack von Zivilisation, der die Menschen umhüllt, eine Rotte von Mör­ dern steckt.

Im Schauspielhaus Graz wird Stephan Rottkamp das legendäre, sagenumwobene Stück inszenieren, das von abergläubischen angelsächsischen Theaterleuten bis heute nicht bei seinem Titel genannt, sondern nur als „the scottish play“ bezeichnet wird. Der Regisseur hat 2016 bereits mit Shakespeares „Der Sturm“ und in der ver­ gangenen Spielzeit mit Schillers „Maria Stuart“ bildgewaltige, formstarke Klassiker­ interpretationen vorgelegt.

Haus eins   33


Österreichische Erstaufführung DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG) Teil Drei der Kronlandsaga Thomas Köck

MITSCHAUEN Schauklub am 06.05.2020

SCHAUSPIEL AKTIV

REGIE Anita Vulesica BÜHNE & KOSTÜME Anna Brandtstätter CHOREOGRAFIE Mirjam Klebel DRAMATURGIE Jennifer Weiss

Eine Landvermesserin steigt in Wien in einen „Postzug“ und an der Endstation, nach einer strapaziösen Fahrt durch kriegsversehrte, entvölkerte Landschaften, wieder aus. Ihr Auftrag: die Grenze neu zu vermessen. Orientierungslos irrt sie mit einem riesigen Überseekoffer voller Präzisionsmessintrumente durch einen Schneesturm. Bei einem einsamen Haus am Waldrand klopft sie an, ihr öffnet ein Kutscher ohne Kutsche, der sich ihr als Weggefährte aufdrängt. Zusammen begegnen sie allerlei skurrilen, ratlosen, verlorenen Gestalten, doch die Suche nach der zu markierenden Grenze bleibt vergeblich. Sie laufen so lange durch Europa, bis sie keinen festen ­Boden mehr unter den Füßen haben, sondern sich auf einem Con­ tainerschiff auf hoher See befinden. Und weit und breit kein Land mehr, geschweige denn das Kronland, in Sicht ist …

MITLERNEN Nachbereitung

ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN Fr, 17.04.2020 Mi, 22.04.2020 Di, 28.04.2020 Mi, 06.05.2020 Sa, 16.05.2020 Fr, 22.05.2020 Do, 28.05.2020

MITREDEN Theaterdialog am 06.05.2020

HAUS EINS PREMIERE Fr, 17. April 2020

Thomas Köck ist einer der herausforderndsten und gefragtesten Autoren Österreichs, der auch in der Autor*innengruppe „Nazis und Goldmund“ aktiv ist, die Entwicklungen und Aktionen der eu­ ropäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen beobach­ tet und kritisch reflektiert.

In diesem Teil seiner „Kronlandsaga“ versucht Köck, die Habsburger­ monarchie als Vorgängermodell des vereinigten Europas und eine spekulative Zukunft des Kontinents im Moment des gegenwärtig erstarkenden Nati­ onalismus zusammenzudenken. Die These des Stücks: Nationalitäten sind vor allem für Kriege wichtig und Grenzen, die danach stets neu gezogen werden müssen, kön­ nen keinen Frieden garantieren. Der Dramatiker arbeitet mit einer bildgewaltigen Sprache, die Phänomene und Akteur*innen der politischen Gegenwart geschichtsmetaphorisch und höchst the­ atral fasst. Dabei spielt er sehr unterhaltsam mit Motiven, Ideen und Zitaten aus klassischen ­Werken (u. a. Kafkas „Landarzt“ oder der 7.  „Leningrader“ Sinfonie von Schosta­kowitsch), politischen Theorien und Manifesten sowie mit Elementen aus Pop­kultur, Western und Steampunk. Es inszeniert erstmals in Graz Anita Vulesica, die als Schauspielerin u. a. am Berliner Ensemble, Deutschen Theater Berlin sowie am Schauspiel Leipzig arbeitet und zu­ nehmend auch als Regisseurin gefragt ist; u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Resi­ denztheater München, Theater Basel und an der Volksbühne Berlin.

34   H aus eins


Österreichische Erstaufführung DER KÖNIG AMÜSIERT SICH – EIN RIGOLETTO-MELODRAM Victor Hugo   AUS DEM FRANZÖSISCHEN ÜBERSETZT & BEARBEITET VON MARKUS BOTHE

„Rigoletto“ ist eine der bekanntesten Opern Giuseppe Verdis. Das Libretto basiert auf einem weitgehend vergessenen Drama von Victor Hugo, in dem der spätere ­Rigoletto Triboulet heißt. Dieser ist der Hofnarr des Königs von Frankreich. Eines Königs, der sich ebenso prächtig auf seinen dekadenten, ausschweifenden Festen amüsiert, wie er über die witzig-bösartigen Kommentare seines Narren lachen kann. Denn der spricht kraft seines Amtes aus, was niemand zu sagen wagt.

HAUS EINS PREMIERE Fr, 15. Mai 2020 ERSTE FIXIERTE VORSTELLUNGEN * Fr, 15.05.2020 Mi, 20.05.2020 Di, 02.06.2020 Mi, 03.06.2020 Sa, 06.06.2020 Do, 18.06.2020 Fr, 19.06.2020 Sa, 20.06.2020

REGIE Markus Bothe KOSTÜME Justina Klimczyk MUSIK Sandy Lopičić DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

MITREDEN ÖH-Stückgespräch im Juni 2020

SCHAUSPIEL AKTIV

Victor Hugo schrieb dieses Stück 1832, ein Jahr nach dem „Glöckner von Notre Dame“, an den die Hauptfigur entfernt erinnert. Die Handlung weist Parallelen auf zu Lessings „Emilia Galotti“ und Schillers „Kabale und Liebe“. Die klassisch-explosive Wirkungskette, bei der mädchenhafte Unschuld männliche Sexualität entfacht und am Ende väterliche Ehre zerstört, mag aus heutiger, emanzipierter Sicht antiquiert und v. a. verkehrt herum erzählt erscheinen, ist aber einerseits immer noch Realität und andererseits dank der Komplexität und Widersprüchlichkeit der drei Hauptfiguren zutiefst ergreifend.

MITLERNEN Nachbereitung; Textimpuls

Doch der scharfzüngige Narr hat ein Geheimnis: Er ist nicht nur Kopf und Sprache, sondern auch Körper und Gefühl. In dem buckligen Mann schlägt nämlich ein emp­ * Diese Produktion können findsames Herz für ­seine Tochter Blanche, die er fernab von Paris aufgezogen hat, Sie als Abo Plus zu Ihrem nachdem ihre geliebte ­Mutter verstarb. Seit acht Wochen ist das 16-jährige Mädchen Abonnement erwerben! in der für eine Frau gefährlichen Hauptstadt, eifersüchtig bewacht von ihrem über­ vorsichtigen Vater, der sie nur in Begleitung einer alten Gouvernante sonntags in die Kirche gehen lässt. Leider verliebt sie sich dort in einen schönen, jungen Mann – und er sich in sie. Dieser Mann ist kein anderer als der König, der verkleidet im bürgerlichen Milieu nach ­neuen erotischen Abenteuern sucht. Eine große Tragödie nimmt ihren Lauf …

Markus Bothe hat als Opern- und Schauspielregisseur zu beiden Genres eine Affinität. Mit dem von Kritik und Publikum bejubelten „Cyrano de Bergerac“ auf den Kasematten hat er 2017 gezeigt, wie eine moderne Interpretation eines Mantel-und-Degen-­Stückes aussehen kann. In diesem Fall wird er eine eigene Bearbeitung von Victor Hugos Drama inszenieren – und dafür die Zuschauer*innen auf der Drehbühne in HAUS EINS platziert in Bewegung versetzen.

Haus eins   35


GEPLANTE WIEDERAUFNAHMEN HAUS EINS VOR SONNENAUFGANG von Ewald Palmetshofer, nach Gerhart Hauptmann REGIE Bernd Mottl

EINEN JUX WILL ER SICH MACHEN Johann Nestroy, Couplets von Stefanie Sargnagel REGIE Dominique Schnizer

BÖHM Paulus Hochgatterer REGIE & MIT Nikolaus Habjan

DIE WUNDERÜBUNG Daniel Glattauer REGIE Mario Matthias

DIE REVOLUTION FRISST IHRE KINDER! Ein Film- und Theaterprojekt von Jan-Christoph Gockel & Ensemble

GEPLANTE GASTSPIELE HAUS EINS Do, 03.10.2019

WILLI RESETARITS & STUBNBLUES SPUREN + ARTMANN

Sa, 07.12.2019

BREL – JAZZ BIGBAND GRAZ FEAT. DAVID LINX

Sa, 26.10.2019

A CHRISTMAS CAROL Presented by THE AMERICAN DRAMA GROUP EUROPE and TNT Theatre Britain In englischer Sprache

MICHAEL KÖHLMEIER ­ERZÄHLT LIEBLINGSMÄRCHEN

WEIHNACHTSKONZERT

Fr, 29.11.2019

Mo, 30.12.2019 & Sa, 25.04.2020

SCHIFFKOWITZ & SCHIRMER! KONZERT

36   Wiederaufnahmen

KONZERT Mi, 27. bis Sa, 30.05.2020

Do, 12.12.2019

F. ZAWREL – ERBBIOLOGISCH UND SOZIAL ­MINDERWERTIG

FAMILIE LÄSSIG ON TOUR

KONZERT

KONZERT Di, 22.10.2019 & Sa, 02.11.2019

Sa, 15.02.2020

So, 22.12.2019

SOSAMMA-CHOR

BEST OF POETRY SLAM

GRAZ ERZÄHLT 2020 Internationales Storytelling Festival Sa, 27. & So, 28.06.2020

RING AWARD – FINALE 2020 Internationaler Musiktheater­ wettbewerb für Regie und Bühnengestaltung


L E I P S U A H SC I E W Z I E  D R HAUS ZWEI & DREI   37


Uraufführung DIE LEIDEN DER JUNGEN WÄRTER Eine goethesche Schmonzette von Nele Stuhler und Jan Koslowski

HAUS ZWEI PREMIERE Fr, 27. September 2019

KOOPERATION MIT DEM INSTITUT FÜR SCHAUSPIEL DER KUNSTUNIVERSITÄT GRAZ

MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Nachbereitung

Es ist das dritte Ausbildungsjahr auf der Security-Academy. Charlotte und Albert sind gleich am Anfang zusammengekommen, Werther kommt neu dazu. Er hat seine Ausbildung anderswo abbrechen müssen. Warum eigentlich, weiß niemand so ge­ nau. Werther verliebt sich jedenfalls in Albert. Und auch in Charlotte. Wilhelm liebt er sowieso schon lange. Aber alle liebt er für unterschiedliche Dinge: Mit C ­ harlotte liest er Bücher, mit Albert hört er Musik, und mit Wilhelm schreibt er sich. Und das ist fast noch ein bisschen schöner als das Bücherlesen, das Musikhören und das Miteinander-­Knutschen. MITREDEN Theaterdialog im Oktober 2019

MITSPIELEN Spielsamstag am 05.10.2019

SCHAUSPIEL AKTIV

TEXT & REGIE Nele Stuhler & Jan Koslowski BÜHNE Lukas Kesler KOSTÜME Marilena Büld DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

Heute wird ja mehr geschrieben als jemals zuvor. Und hier schreibt nicht nur Werther. Die angehenden Wärter der Security-Academy, der Schule für Sicherheit, haben eine Telegram-Gruppe. Hier gibt es einen Werther und viele Wärter. Und jeder bewacht irgend­ etwas: die eine ihre Unschuld, der andere sein Unglück und alle zusammen die Einhaltung der gesellschaftlichen Normen, z.  B. die Frage, wer wen lieben darf.

Was ist denn eigentlich eine Beziehung? Sollten wir nicht erst mal klären, wie wir zueinander stehen und wie wir miteinander leben könnten, bevor wir uns alle umbringen oder unglücklich weiter­leben? Und was kann uns Goethes Briefroman um den unglücklichen Selbstmörder Werther von 1774 heute noch erzählen? Wo reißt er uns mit? Wo regt er uns auf? Wo tut er uns leid? Warum muss er sterben? Muss er überhaupt? Und überhaupt, der Werther: Das ist ja erstmal ein sehr unzuverlässiger Erzähler. Da sollte man 245  Jahre später viel­ leicht schon noch mal die anderen fragen: Wie hat denn Charlotte das alles erlebt? Oder das Fräulein von B.? Oder der Gärtner? „Die Leiden der jungen Wärter“ ist ein Stück über Leiden und Sehnen und Liebe und Freundschaft und Jugend und Hype und Sicherheit und hier und jetzt. Inszeniert und geschrieben wird das Stück von Jan Koslowski und Nele Stuhler, die mit Slap­ stick, Sprachwitz und Theatralik den alten Klassiker neu überschreiben; gespielt wird es von den zehn angehenden Schauspieler*innen des dritten Jahrgangs an der Kunstuniversität Graz.

38   H AUS ZWEI & DREI


Uraufführung RUHIG BLUT Eleonore Khuen-Belasi

HAUS ZWEI PREMIERE Fr, 04. Oktober 2019

KOPRODUKTION MIT DEN AUTORENTHEATERTAGEN AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN

Drei Frauen, drei Plastikstühle, ein Gehsteig. Agata, Aurelia und Teresa haben es sich gemütlich eingerichtet auf ihrem Beobachtungsposten mit Panoramablick auf die Stadt. Als sie jedoch Risse im Asphalt entdecken, ist es rasch aus mit der Gelassen­ heit und die drei erfasst ernsthaftes Unbehagen. Unangenehme Fragen treten an die immer schneller aufbrechende Oberfläche: Was braucht es und wie viel eigene Initiative ist nötig, um die Welt, so wie sie ist, zu erhalten? Und selbst wenn je­ mand wirklich das Hinterteil aus dem Sessel bekommt: Was genau an dieser Welt ist überhaupt unverhandelbar, schützenswert und muss – um wirklich jeden Preis – erhalten und verteidigt werden? Ist Wandel aufhaltbar? Schließlich gehört die Ein­ sicht, dass der, der nichts verändern will, auch das verlieren wird, was er bewahren möchte, zu den unangenehmeren Wahrheiten des menschlichen Daseins.

REGIE Clara Weyde BÜHNE Thea HoffmannAxthelm KOSTÜME Clemens Leander MUSIK Thomas Leboeg DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

MITLERNEN Nachbereitung MITREDEN Theaterdialog im November 2019

SCHAUSPIEL AKTIV

„ruhig Blut“ ist eine grotesk-philosophische Betrachtung gesellschaftlicher Platten­ tektonik, eine tragikomische Reflexion über den S­ tatus Quo und den e­ wigen Kreislauf von Revolution und Restauration, über Heimat, den paradoxen Zusammenhang zwi­ schen Rückwärtsgewandtheit und Fortschrittsgläubigkeit der menschlichen Existenz. Das hochassoziative, humorvolle und im wahrsten Sinne des Wortes a­ bgründige Stück macht augenzwinkernde Anleihen bei den Dramen S­ amuel ­­Becketts und er­ innert in seinem Setting an Schwabs bizarres Stück „Die Präsidentinnen“. Eleonore Khuen-Belasi, geboren 1993 in Bozen, hat in Wien Philosophie stu­ diert und war 2018 Hans-Gratzer-Stipendiatin. In dieser Zeit entstand auch „ruhig Blut“, ihr erstes Theaterstück, das als eines von dreien aus rund 110  Einsendungen für eine Uraufführung im Rahmen der Autorentheater­ tage ausgewählt wurde. Die Uraufführung von „ruhig Blut“ ist eine Kopro­ duktion des Schauspielhaus Graz mit dem Deutschen Theater Berlin, wo das Stück im Juni 2019 seine Uraufführung feiert, und ab Oktober 2019 im Repertoire in HAUS ZWEI zu sehen sein wird.

HAUS ZWEI & DREI   39


Uraufführung MANARAGA. TAGEBUCH EINES MEISTERKOCHS Vladimir Sorokin

EXTERNER SPIELORT PREMIERE Mi, 09. Oktober 2019

AUS DEM RUSSISCHEN VON ANDREAS TRETNER EINE GEMEINSCHAFTSPRODUKTION VON SCHAUSPIELHAUS GRAZ & STEIRISCHER HERBST ’19

REGIE & BÜHNE Blanka Rádóczy BÜHNE & KOSTÜME Marie-Luce Theis SOUNDDESIGN / KOMPOSITION Florentin Berger-Monit & Johannes Wernicke DRAMATURGIE Martin Baasch (Schauspielhaus), Dominik Müller (steirischer herbst)

In der Zukunft gibt es kaum noch Bücher. Die meisten sind während des dritten Welt­kriegs als Heizmaterial verbrannt worden oder danach der vollständigen Digi­ talisierung zum Opfer gefallen. Rund um die letzten Bücher ist eine illegale Spitzen­ gastronomie entstanden, bei der Vermögende auf Werken der Weltliteratur erlesene Speisen grillen lassen. Dieser feierliche Vorgang heißt „Lesung“ und wird von ver­ wegenen Männern ausgeführt, die zu einer verschwiegenen Gilde gehören. Zum ­Beispiel von dem Ungarn Geza, der um die halbe Welt jettet, um für alte Adelige, neureiche Geschäftsleute und halbseidene Kriminelle Kobe-Beef auf einer Erstaus­ gabe von ­Dostojewski, Ribeye-Steak auf Gogols „Toten Seelen“ oder auch Möhren­ bratlinge auf Ergüssen im Stile Tolstois zu grillen.

40   H AUS ZWEI & DREI

MITLERNEN Nachbereitung

Angeblich werden die Bildungsbürger*innen, die die westliche Gesell­schaft bisher kulturell geprägt haben, gerade von den „Genussbürger*innen“ abgelöst – Menschen, die z. B. Bücher nur mehr als dekoratives Wohnaccessoire schätzen und in der Theater­ pause eher über die Qualität des Weines als über die des Stücks fachsimpeln. Zu die­ sem Befund passt Sorokins bissige Gesellschaftssatire, die das Wort „Kulturgenuss“ schal werden lässt. Das Stück wird so zu einem zentralen künstlerischen Projekt in der thematischen Erzählung des steirischen herbst ’19, der unter dem Titel „Grand Hotel Abyss“ einen kritischen Blick auf die ­Dekadenz der Gegenwart wirft.

MITREDEN Theaterdialog; ÖH-Stückgespräch im Oktober 2019

SCHAUSPIEL AKTIV

Der komplexe Grillvorgang erfordert jahrelange Erfahrung. Ganze Bücher brennen bekanntlich schlecht, also werden sie kunstvoll mit Hilfe eines kleinen „Excaliburs“ Seite um Seite in die Flammen geblättert. Der Berufsverband der Book’n’Griller sorgt dafür, dass die Regeln der Zunft befolgt werden, notfalls mit Gewalt. Und so erhält Geza einen Auftrag, der ihn zum Berg Manaraga im Ural führt; eine ­Mission, die sein Leben umkrempelt und die Welt der Book’n’Griller auf den Kopf stellt ...

Es inszeniert Blanka Rádóczy, die in der vergangenen Spielzeit „Pfeil der Zeit“ von Martin Amis auf die Bühne brachte. Die Inszenierung wird gemeinsam mit dem ­kuratorischen Team des steirischen herbst  ’19 ent­ wickelt, im Rahmen des Festivals an einem besonderen Ort gezeigt und anschließend ins Repertoire des Schauspielhauses übernommen.


JEDERMANN (STIRBT) Ferdinand Schmalz

HAUS ZWEI PREMIERE Do, 14. November 2019

Der erfolgreiche Börsenspekulant Jedermann gibt in seinem Garten ein Fest. An­ gesichts der Erfolge, die er zu feiern hat, stört ihn wenig, dass draußen ein Krieg aus­gerufen und mit Toten gerechnet wird – sein Besitz ist von einer hohen Mauer umgeben. Die gute Gesellschaft ist eingeladen, ebenso die Verwandtschaft, unein­ geladen stoßen u. a. der „arme nachbar gott“ und die „buhlschaft tod“ dazu. Doch bald ringt Jedermann mit dem Sterben – und mit der Frage, was von einem Leben übrig bleibt, das ganz auf das Hier und Jetzt ausgerichtet ist.

REGIE Daniel Foerster BÜHNE & KOSTÜME Mariam Lau, Lydia Huller MUSIK Jan Preißler DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

MITREDEN Theaterdialog im Dezember 2019; Zugabe

SCHAUSPIEL AKTIV

Die neueste Version des Stoffes stammt von Ferdinand Schmalz, der 2018 dafür den Nestroy-Theaterpreis als bester Autor erhielt. Er verwandelt den alten Topos von ­Leben, Sterben und Sexualität des Menschen in ein zeitgenössisches Gaukler-Party-­ Spiel über die Gier der Finanzmacht, der die Angst vor dem Nichts und die unangenehmen Fragen nach der eigenen Verantwortung in einer sich mit immer höheren Zäunen schützenden Ersten Welt im Nacken sitzt. Denn wie sehr kann man v­ erdrängen, welchen Anteil man auf der Haben-Seite des Lebens an der Vernichtung der Um- und Mitwelt hat und wie sehr man um der eigenen Bequemlichkeit willen die Zukunft der Nachgeborenen verspielt?

MITLERNEN Nachbereitung; Textimpuls

Das mittelalterliche Gleichnis vom Menschen, der vom Tod geholt wird und vor Gott Rechenschaft über sein irdisches Leben ablegen muss, ist hierzulande vor allem durch Hugo von Hofmannsthal bekannt, dessen „Jedermann“ aus dem Jahre 1911 jeden Sommer vor dem Salzburger Dom mit Staraufgebot zum Besten gegeben wird.

Mit dem Steirer Ferdinand Schmalz, einer der erfolgreichsten österreichischen Au­ toren, verbindet das Schauspielhaus Graz seit vier Spiel­zeiten eine intensive Arbeits­ beziehung. Mit „jedermann (stirbt)“ deutet er die alte Geschichte sprachlich hochkon­ zentriert, ästhetisch inspirierend und formal herausfordernd neu. Und er legt den Finger auf eine Wunde der Gegenwart. Denn auch wenn die Hälfte aller nach 2010 geborenen Kinder heute gute Chancen hat, älter als 100 Jahre zu werden: Der Tod ist unbesiegbar. Es inszeniert ­Daniel ­Foerster, der in der vergangenen Spielzeit mit Ayn Rands „The Fountainhead (Die Spitze der Fontäne)“ die Saison eröffnete.

HAUS ZWEI & DREI   4 1


Uraufführung BOOKPINK Ein dramatisches Kompendium von Caren Jeß

HAUS DREI PREMIERE Fr, 29. November 2019

REGIE Anja Michaela Wohlfahrt DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding

Der Dreckspfau hat es denkbar schlecht getroffen – schon als die Mutter sein Ei im Wald entsorgte. Trotzdem geschlüpft, natürlich kriminell geworden. Voll verdreckt sieht keiner seine Schönheit, und der Spatz, der Spast, macht ihn blöd an. Der Bus­ sard hingegen, gottgleich verehrt von den kleinen Singvögeln, verharrt in ominö­ sem Schweigen und ist vor allem darauf aus, Mäuse zu machen. Die Flamingos, die die Rabenmutter als Spielzeug für das Rabenkind angeschafft hat, sind es leid, sich ewig nur im Kreis zu drehen, Sumpfmeise Veroniko möchte nicht auf seine Schön­ heit reduziert werden, Hahn und Henne gehen einer esoterischen Pute auf den Leim, und die Taube im Müll träumt von barockem Überfluss.

MITLERNEN Nachbereitung

„Voller Humor ist ‚Bookpink‘, voll von subtilem Wortwitz und draller Situations­ komik, von erzählenden Texten scharf gezeichnet und von Figuren und Dialogen prall koloriert. Das kommt vordergründig so leichtfüßig daher und in den Figuren der Tiere und Pflanzen so unverfänglich simpel (die Geschichte von Emanzipation und Gender über die männliche Sumpfmeise Veroniko zu erzählen, ist beispielsweise schon ein sehr hilfreiches Mittel, sich der aktuellen Debatte ohne stereotype Zuweisungen zu nähern), dass eine weitere Lust darin besteht entschlüsseln zu wollen, welches der großen Themen Jeß jetzt eigentlich gerade am Wickel hat.”, sagte die Schauspie­ lerin Wiebke Puls von den Münchner Kammerspielen in ihrer Laudatio auf das Stück anlässlich des Münchner Förderpreises für deutschspra­ chige Dramatik 2018.

MITREDEN Theaterdialog im Jänner 2020

SCHAUSPIEL AKTIV

In sieben komisch-poetischen Miniaturen beschreibt die norddeutsche Autorin C ­ aren Jeß – der Titel des Stücks ist das plattdeutsche Wort für „Buchfink“ – mensch­liche Abgründe, soziale Konstellationen und aktuelle Debatten im Federkleid. Ihre tieri­ schen Protagonist*innen lässt sie in ihrem „dramatischen Kompendium“ so erhel­ lend palavern wie die selbstverliebten, sich mit lateinischen Namen schmückenden Wildkräuter aka Unkräuter inmitten der LGBTQ-Pflastervegetation, die zwar um ihr Leben fürchten angesichts der Tagesform der Gärtnerin, aber zu überdauern ­wissen in den Ritzen zwischen den Gehwegplatten.

„Bookpink“ wurde auch beim Heidelberger Stückemarkt 2019 präsentiert und wird in Graz von der jungen Kärntnerin Anja Michaela Wohlfahrt zur Uraufführung ge­ bracht, die in der Spielzeit 2018.2019 bereits eine Bürger*innenbühne inszenierte.

42   H AUS ZWEI & DREI


Uraufführung ICH, TATORTKOMMISSARINNEN

HAUS ZWEI PREMIERE Do, 05. Dezember 2019

KOPRODUKTION MIT DEN RABTALDIRNDLN

MITREDEN Theaterdialog im März 2020

Und Tatort-Kommissar*innen sind „Volksschauspieler*innen“ im besten Sinne. Von dieser Analyse ist es nur einen Steinwurf oder Messerstich bis zu den Rabtaldirndln. Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Denn genau wie die Rabtaldirndln stehen auch die Tatort-Kommissar*in­ nen einer Welt gegenüber, die ungerecht, hart und schwer zu verstehen ist. Doch so wenig Zweifel daran besteht, dass der dünne Firnis der Zivili­ sation durch die nie zu stillende Mordlust und Gier des Menschen stets aufs Neue verletzt wird, so sicher ist, dass aufklärerische Vernunft und Rechtsstaat am Ende triumphieren. Der Tatort als kathartische Übung für eine Gesellschaft in Unsicher­ heit. Oder wie es ZEIT-Feuilletonchef Adam Soboczynski formuliert: „Der Tatort ist der Baldrian der Demokratie“.

KONZEPT Die Rabtaldirndln & Cora Frost REGIE Cora Frost BÜHNE & KOSTÜME Georg Klüver-Pfandtner DRAMATURGIE Martin Baasch MIT Julia Gräfner & den Rabtaldirndln

MITLERNEN Nachbereitung

SCHAUSPIEL AKTIV

Jeden Sonntagabend finden sich zwischen sieben und dreizehn Millionen Menschen vor ihren Fernsehgeräten ein, um eine oft völlig vorhersehbare Handlung zu konsu­ mieren. Es gibt ein Verbrechen und ein Ermittlungsteam in Starbesetzung. Und meist geht es nicht um die Frage, ob am Ende jemand gefasst wird, sondern vor allem da­ rum, wie und von wem. Der Tatort ist das Erfolgsprodukt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: kritisches Gesellschaftspanorama und Wertekanon in einem, gelebten österreichisch-deutsch-schweizer Kulturraum, völkerverbindend, generations- und klassenübergreifend über alle lokalen und politischen Unterschiede hinweg. Für Mil­ lionen Tatort-Fans ist das gemeinsame Verfolgen ihrer Kommissar*innen überdies auch eine zutiefst soziale Aktivität, bei der in Online-Foren Eindrücke, Entwicklungen und Einschätzungen leiden­schaftlich diskutiert werden.

Die vier Rabtaldirndln verschwestern sich für diese Produktion mit Cora Frost und Julia Gräfner, die gemeinsam bereits zwei Performances im Schauspielhaus entwi­ ckelten und die eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet („Ich würde alles für die Liebe tun, ich mach’s aber nicht“ und „Showgirls“). Gemeinsam werden sie ihre eigenen Tatort-Plots entwickeln und sich an der Idee berauschen, als Fernseh­ kommissarinnen im Hier und Jetzt für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen. Die Zu­ schreibung, Tatort-Kommissarinnen seien „verletzliche Leistungssubjekte, die vor lauter Arbeit keine Sprache mehr für ihr eigenes Leben finden“, gefällt den Damen als Ausgangspunkt sehr.

HAUS ZWEI & DREI   4 3


Österreichische Erstaufführung SCHWARZE MILCH Wassilij Sigarew

HAUS ZWEI PREMIERE im Jänner 2020

AUS DEM RUSSISCHEN VON ALEXANDER KAHL

44   H AUS ZWEI & DREI

Ein Pärchen steht am Bahnhof irgendeines gottverlassenen Nests irgendwo in den unendlichen Weiten Russlands. Die beiden, die hochschwangere Schúra und ihr Freund Ljówtschik, sind äußerst geschäftstüchtige Leute und bloß auf der Durchreise: Bringen sie doch der Landbevölkerung die Zukunft direkt ins Haus, und zwar in Form eines Toasters der Marke „Junit“. Wobei es bei ihrer mäßig ausgebufften Verkaufsstra­ tegie eher weniger darauf ankommt, ob die Provinz bereits mit einem Anschluss an das Stromnetz gesegnet ist oder nicht. Doch kurz bevor der einzige fahrplanmäßige Zug des Tages Einfahrt ins moosige Mochowoje hält, bekommt die schläfrige, weil leicht wodkageschwängerte Idylle auf dem Bahnsteig Dellen: Eine T ­ ruppe unzufrie­ dener Toasterbesitzer*innen rückt den Verkaufsgenies aus der Großstadt auf den Pelz und will ihr Geld zurück … Der 1977 im Ural geborene Schriftsteller und Journalist Wassilij Sigarew hat mit „Schwarze Milch“ eine so anrührende wie groteske Geschichte über Heimat und Entwurzelung, Fortschrittsglaube und Konsumzwang verfasst. Was macht das Leben in der (Post-)Moderne, eine aktive Teilnahme am immer schneller und unübersichtlicher werdenden Lauf der Welt letzt­ endlich aus, welche Bedürfnisse und Sehnsüchte sind fürs Glücklichsein wesentlich? Und was haben Haushaltsgeräte, Versandkosten, Gott, selbst­ gebrannter Schnaps und Tante Páscha damit zu tun? Die Antwort auf alle diese F ­ ragen liegen sicher irgendwo am Rande eines Schienenstrangs zwischen Metropole und Provinz verborgen, ob in Russland oder anderswo. MITLERNEN Nachbereitung

MITREDEN Theaterdialog im März 2020

SCHAUSPIEL AKTIV

REGIE Jan Stephan Schmieding BÜHNE Rosa Wallbrecher KOSTÜME Tanja Kramberger DRAMATURGIE Martin Baasch


In der Bürger*innenbühne stehen Menschen aus Graz und der Steiermark als Expert*innen des Alltags auf der Bühne des Schauspielhauses. Als Spielerinnen und Spieler schöpfen sie aus dem Fundus ihrer persönlichen E ­ rlebnisse, Erfahrungen und Lebensgeschichten und erarbeiten in einem mehrwöchigen Probenprozess die Inszenierung. Diese wird Teil des Spielplans und die Mitwirkenden für die Dauer einer Produktion Teil der „Theaterfamilie“ im Schauspielhaus. Und vielleicht auch darüber hinaus.

„Als mein Vater gerade lange genug in Deutschland war, um westafrikanisches ­Essen zu vermissen, kam er auf die Idee, ein Fufu zu kochen ohne dabei Yams zu ver­ wenden. Er probierte es mit gestampften Kartoffeln, mit Kartoffelpüreepulver und mit Kartoffel­mehl. Nach längerem Herumprobieren schaffte er es, einen Kloß herzu­ stellen, der fest genug war, um ihn mit der Hand zu teilen und zu dippen, und der gerade noch so schmeckte, dass man dieses Gericht irgendwie Fufu nennen konnte.“ (­Simone Dede Ayivi)

HAUS ZWEI PREMIERE im April 2020

REGIE Simone Dede Ayivi DRAMATURGIE Martin Baasch THEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer INFOVERANSTALTUNG am 11.01.2020, Treffpunkt um 18 Uhr im Foyer (HAUS EINS) AUSWAHLWORKSHOP am 17., 18. & 19.01.2020 PROBENZEIT von Ende Jänner bis April 2020

BB

MITREDEN Theaterdialog im April 2020

MITSPIELEN Klub der interkulturellen Bürger*innen

WIR SUCHEN Bürger*innen jeden Alters, hier lebende Menschen mit Mi­ grationshintergrund, Postmigrant*innen, Alteingesessene und neu Dazu­ gekommene, die beruflich kochen oder leidenschaftlich ganz privat, die bestimmte Gerichte nur für sich selbst oder nur zu bestimmten Anlässen zubereiten, Menschen, die in Afro­shops, Asiamärkten arbeiten oder Inter­ netplattformen für besondere Lebensmittel betreiben. Wir suchen Anek­ doten, Familienrezepte und süße Geheimisse, die nach Zugehörigkeit schmecken. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

SCHAUSPIEL AKTIV

Geschichten wie diese gibt es in nahezu jeder Familie, deren Herkunft sich auf mehr als zwei Länder, Kontinente oder Kulturen erstreckt. Familien mit Migrationserfah­ rungen können Geschichten erzählen rund um tropisches Gemüse, das man irgend­ wie auf dem Fensterbrett zu züchten versucht, ein bestimmtes Gewürz, für das man kilometerweit fährt, bis zu geschmuggeltem Trockenfisch und Palmölflaschen, die sich unerwartet im Flugzeug entleeren; immer wieder ist die Frage: Wie kann man ein kleines bisschen Zuhause schmecken? Reden über Essen bedeutet reden über Identitäten, Neuanfänge, kulinarische Schocks und Zusammenhalt, aber auch über Verlust, Trauer und Heimweh.

MITLERNEN Nachbereitung

ZUHAUSE IST EIN BAUCHGEFÜHL Eine Bürger*innenbühne zum Thema Kochen und Zugehörigkeit

HAUS ZWEI & DREI   4 5


Österreichische Erstaufführung FRAU ADA DENKT UNERHÖRTES Martina Clavadetscher

46   H AUS ZWEI & DREI

Sie hat den Grundstein für die Unterscheidung von Hard- und Software gelegt, wird als erste Programmiererin der Welt bezeichnet und gilt bis heute als Visionärin einer computerisierten Zeit, in der Rechenmaschinen nicht bloß verlässlich Zahlen aus­ spucken, sondern auch komplexe Musikstücke komponieren können: Ada, Gräfin Lovelace (1815 – 1852). Dabei war die viktorianische Ära, in die Ada als einzige ehe­ liche Tochter Lord Byrons geboren wurde, nicht eben dafür bekannt, klugen und neugierigen weiblichen Geistern sonderlich viel Raum zu gewähren. Die Naturwis­ senschaften galten als ein für Frauen verbotenes, gar überforderndes Terrain. Dement­ sprechend dauerte es mehr als 100 Jahre, bis Alan Turing während seiner Arbeit an der Entschlüsselung der Enigma-Chiffriercodes die Schriften Lovelaces wieder­entdeckte und den Ideen ihrer Verfasserin zu dem Ansehen verhalf, das ihnen gebührt. Martina Clavadetschers Zweiakter entführt uns nicht nur auf verspielte Art und W ­ eise in die Lebens- und Denkwelt der „Countess of Computing“ im 19.  Jahrhundert. Die Autorin reflektiert darin gleichzeitig klug die Mathematik, die unser aller Leben zu­ grunde liegt und mehr und mehr unsere Zukunft bestimmen wird – glaubt man jenen Forscher*innen, die die umfassende Digitalisierung vieler Lebens­ bereiche sowie den Siegeszug einer künstlichen Intelligenz vorher­ sagen. Denn, das wusste Ada ­Lovelace nur zu gut, der Mathematik wohnt eine ungeheuerliche Kraft inne, die radikale Veränderungen hervorbringt und zum Teil nur schwer zu kontrollieren ist.

MITREDEN Theaterdialog im Juni 2020; Zugabe im Frühling 2020; ÖH-Stückgespräch im Mai 2020

SCHAUSPIEL AKTIV

REGIE Lily Sykes DRAMATURGIE Martin Baasch

MITLERNEN Nachbereitung

HAUS ZWEI PREMIERE im Mai 2020

Formbewusst und mit theatralem Gespür spannt die Schweizer Au­ torin den Bogen von der Epoche der düsteren Romantik von Mary Shelleys Frankenstein bis in unsere digitalisierte Gegenwart. Dabei verbindet sie die bekannte Alpensage um das „Sennentuntschi“, einer plötzlich zum Leben erwachenden Puppe, mit dem menschlichen Trieb zur Selbst­optimierung und dem Forscherdrang zur Konstruktion künstlicher Intelligenz im 21.  Jahrhundert. Es i­ nszeniert die Engländerin Lily Sykes, die in den vergangenen Spielzeiten mit L­ essings „Nathan der Weise“ und Shakespeares „Romeo und Julia“ zwei Klassiker auf die ­Bühne des Schauspielhauses brachte.


GEPLANTE WIEDERAUFNAHMEN HAUS ZWEI THE WHO AND THE WHAT Ayad Akhtar REGIE Jan Stephan Schmieding

MENSCHEN MIT PROBLEMEN, TEILE I BIS III Sibylle Berg REGIE Franz-Xaver Mayr

HAUS DREI PFEIL DER ZEIT nach dem Roman von Martin Amis REGIE Blanca Rádóczy

JUGEND OHNE GOTT nach Ödon von Horváth Koproduktion mit dem Vorstadttheater Graz

IN DEN KIRCHEN VON GRAZ & DER STEIERMARK

SCHLAMMLAND GEWALT Ferdinand Schmalz REGIE Christina Tscharyiski

ALL DAS SCHÖNE Duncan Macmillan REGIE Cara-Sophia Pirnat

WELCHE DROGE PASST ZU MIR? Kai Hensel REGIE Elena Bakirova

JUDAS Lot Vekemans REGIE Markus Kubesch

GEPLANTE GASTSPIELE HAUS ZWEI im Februar 2020

Theaterfestival für junges Publikum

DIE VERWANDLUNG Franz Kafka

im Februar & März

Vorstadttheater Graz

SPLEEN*GRAZ

REGIE Ed. Hauswirth

DIE FRÜHWIRTS, EINE SCHRECKLICH NETTE FAMILIE Mezzanin Theater

Wiederaufnahmen   4 7


MITMACHEN ! Hier werden Sie selbst aktiv. Unsere Angebote laden ein, mit allen Sinnen die Vielfalt des Theaters zu erleben: genau zu beobachten, kritisch zu hinterfragen, leidenschaftlich zu diskutieren, selbst zu spielen, Geschichten zu teilen und zu erleben. Und immer geht es auch darum, Horizonte zu erweitern, Perspektiven zu wechseln und in Kontakt zu kommen mit Themen und Menschen, denen man sonst vielleicht fremd gegenüberstehen würde. Wir freuen uns auf Begegnungen! Das Angebot wird laufend ergänzt. Eine aktuelle Übersicht, Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.schauspielhaus-graz.com in der Kategorie MITMACHEN. Die bereits terminlich fixierten Angebote finden Sie bei der jeweiligen Stückbeschreibung hier im Spielzeitbuch. Wir laden alle Interessierten zu unserem Kick-Off im Rahmen des Eröffnungsfestes am 14. September 2019 ein.


MITSPIELEN BÜRGER*INNENBÜHNE GRAZ

RE:VISION BARRIEREFREIES THEATER

Seit der vergangenen Spielzeit teilen Bürger*innen ihre Erfahrungen, Lebensentwürfe und Zukunftsvisionen mit dem Publikum und entwickeln in dieser Spielzeit Produ­k­ tionen in HAUS EINS und HAUS ZWEI unter professionellen Bedingungen. Weitere Informationen finden Sie auf den jeweiligen Seiten mit den Stückbeschreibungen (siehe Seite 32 & 45).

Eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen am Theater ist uns wichtig! Was ist der ‚richtige‘ Umgang mit Vielfalt und Differenz? Wir nehmen Barrieren und Grenzen im eigenen System unter die Lupe, um Benachteiligungen auszugleichen und unterschiedlichen Bedürfnissen besser zu begegnen. Schauspielhaus Aktiv bietet dazu für interessierte Menschen und Vereine nach Absprache Workshops und gemeinsame Theaterbesuche an.

SPIELSAMSTAG An ausgewählten Terminen freuen wir uns über alle bekannten und noch unbekannten Spielfreudigen von nah und fern. Dieser Nachmittag steht allen offen, die Lust haben, mit unter­­schiedlichen Theatermethoden zu experimentieren, sich mit Themen und Stücken auseinanderzusetzen und in Figuren ausgewählter Inszenierungen zu schlüpfen. Die Spielsamstage richten sich an alle ab 14 Jahren. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig, Einstieg ist jederzeit möglich. › Kosten: € 5 pro Person › Informationen und Anmeldungen: julia.gratzer @ schauspielhaus-graz.com

SCHAUSPIELKLUBS In den SchauSpielklubs können alle zwischen 14 und 99 + Jahren zwischen Oktober 2019 und Juni 2020 einmal in der Woche oder an ausgewählten Wochenenden Theater­spielen trainieren und teilweise selbst auf der Bühne stehen. ­Gemeinsame Vorstellungsbesuche mit Nachgesprächen erweitern das Verständnis für die unterschiedlichen Facetten des Theaters. Die Klubs auf der Folgeseite starten übers Jahr verteilt und freuen sich über Mitglieder:

Schauspielhaus Aktiv   4 9


SCHAUSPIELKLUBS KLUB DER STUDIERENDEN BÜRGER*INNEN

KLUB DER GAMENDEN BÜRGER*INNEN

Raus aus der Uni, rein ins Theater! Einmal die Woche gemeinsames Theatertraining und eine Präsentation entwickeln, die Anfang Mai in Haus drei zur Aufführung kommt. Zusätzlich besuchen wir einmal im Monat gemeinsam eine Produktion des Schauspielhauses und treffen anschließend beteiligte Künstler*innen zum Diskurs.

Ein Projektklub, der an vier Wochenenden im Jänner, Februar, März und April gemeinsam ein Theater-Game entwickelt, das Anfang Mai im Rahmen des „Lendwirbels“ gezeigt wird. Gemeinsam verwandeln wir einen Leerstand in ein Live-Videospiel für die Besucher*innen.

LEITUNG Viola Novak | ZEITEN 07. November 2019 bis Anfang Mai 2020, immer donnerstags von 16 bis 18 Uhr | PRÄSENTATIONEN 09., 12. und 13.      Mai 2020 in Haus drei | ANMELDEZEITRAUM 10. bis 20.  Oktober 2019

KLUB DER REBELLIERENDEN BÜRGER*INNEN Wir erforschen soziale Rollen, die wir im Alltag spielen – und die viel zu seltenen Momente, in denen wir davon träumen, allen Zwängen zu entkommen. Das Sich gegen Regeln des gesellschaftlichen Zusammenspiels stellen, wird Anlass einer gemeinsamen Stückent­ wicklung sein. Zusätzlich besuchen wir einmal im Monat gemeinsam eine Produktion des Schauspielhauses und treffen anschließend beteiligte Künstler*innen zum Diskurs. Für alle zwischen 30 und 99 Jahren. LEITUNG Julia Gratzer | ZEITEN 02.  Oktober 2019 bis Ende Mai 2020, immer mittwochs von 18 bis 21 Uhr, plus zwei Wochenenden | PRÄSENTA­TIONEN 22., 23., 26. Mai 2020 in Haus drei | ANMELDEZEITRAUM 09. bis 23.  September 2019

KLUB DER INTERKULTURELLEN BÜRGER*INNEN Ein regelmäßig stattfindender, offener Spiel­klub ohne Präsentation, der von Oktober bis April die Vielfalt der in Graz lebenden Menschen feiert, zum Improvisieren, sich austauschen und ausprobieren einlädt. Ziel ist es, gemeinsam eine gute Zeit zu haben und sich über das Spiel zu begegnen. Es sind keine Deutschkenntnisse vonnöten. LEITUNG Viola Novak | ZEITEN 14. Oktober 2019 bis 20. April 2020, immer montags von 15 bis 16:30 Uhr | ANMELDEZEITRAUM Ab 01.  Oktober 2019 bis Spielzeitende durchgehend möglich

50   S chauspielhaus Aktiv

LEITUNG Timo Staaks & Kateřina Černá | ZEITEN 17. /18. Jänner 2020, 07. / 08. Februar 2020, 13.  / 14. März 2020, 24.  /25. April 2020 | ­PRÄSENTATION Anfang Mai 2020 im Rahmen des „Lendwirbels“ | ANMELDEZEITRAUM 15.  November bis 15.   Dezember 2019

KLUB DER PSYCHODRAMATISCHEN BÜRGER*INNEN Psychodrama-Theater meint szenisches Spiel in der Gemeinschaft und ­vermittelt dabei Selbsterfahrung und Selbstwirksamkeit. Teilnehmende sind füreinander Spieler*innen und Publikum. Wir borgen uns Figuren und Geschichten aus Stücken der aktuellen Spielzeit und verbinden diese mit Themen aus dem eigenen Alltagsleben. Keine Aufführungen. LEITUNG Julia Gratzer | ZEITEN 22.  Oktober 2019 bis Ende Mai 2020, dienstags von 18 bis 21 Uhr | ANMELDEZEITRAUM 09. bis 23.   September 2019

KLUB DER INTENSIVEN BÜRGER*INNEN Fünf Tage lang intensiv Theater erleben: In diesem werkstattähnlichen Klub setzen wir uns mit einem Werk der Popkultur auseinander, er­forschen es und bringen gemeinsam unsere Version davon am letzten Tag auf die Bühne von Haus Drei. LEITUNG Timo Staaks | ZEITEN & ANMELDUNG Frühling / Sommer 2020, genaue Informationen werden auf unserer Website bekannt gegeben.

Weitere Informationen erfahren Sie am 14.   September bei unserem KICK-OFF im Schauspielhaus sowie ab Herbst auf unserer Website. Fragen bitte per E-Mail an: timo.staaks @ schauspielhaus-graz.com


MITREDEN

MITSCHAUEN SCHAUKLUB

ÖH-STÜCKGESPRÄCHE

Zuschauen ist auch eine Kunst. Das Theater zeigt nie das ganze Bild, lässt weg, gibt Zeichen und setzt Akzente. Wir besuchen gemeinsam einmal im Monat in der Gruppe Inszenierungen in HAUS EINS, tauschen uns im Anschluss in der Gruppe aus und führen Diskussionen mit beteiligten Künstler*innen.

An ausgewählten Terminen gehen Studierende und Lehrlinge gemeinsam ins Theater und erhalten darüber hinaus Ein­ blicke hinter die Kulissen, kommen mit Künstler*innen ins Gespräch und können auch selbst spielerisch aktiv werden.

› Anmeldezeitraum: 09.  September bis 14.  Oktober › Termine: Mittwoch-2-Abo (siehe Seite 86) › Kosten: € 160 › Informationen und Anmeldungen: julia.gratzer @ schauspielhaus-graz.com

› Kosten: € 5 (inkl. Ticket) › Termine im Leporello und auf der Website › Informationen und Anmeldungen: timo.staaks @ schauspielhaus-graz.com

THEATERDIALOG Gesprächsbedarf? Dieses Kommunikationslabor bietet Zeit und Raum, sich über das Gesehene nach Theaterbesuchen zusammen mit anderen Zuschauer*innen und manchmal auch den Künstler*innen auszutauschen und dabei auf kreative Art und Weise miteinander ins Gespräch kommen. › Kostenlos, keine Anmeldung nötig › Termine im Leporello und auf der Website › Informationen: timo.staaks @ schauspielhaus-graz.com ZUGABE Das Theater ist ein Begegnungsort, der Raum für Diskurs schafft und gemeinsames Nachdenken über die Gegenwart – und die Zukunft – anregt. Zu ausgewählten Inszenierungen sucht das Schauspielhaus Graz den Dialog mit Expert*innen: In Vorträgen, Interviews und spannenden Diskussions­ formaten rund um unsere Vorstellungen wollen wir in einen Austausch kommen. In Zusammenarbeit mit der Akademie Graz. › Kostenlos, keine Anmeldung nötig › Termine im Leporello und auf der Website › Informationen: julia.gratzer @ schauspielhaus-graz.com

Schauspielhaus Aktiv   5 1


MITLERNEN Für Informationen rund um die Angebote zum Mitlernen steht Ihnen Viola Novak gerne zur Verfügung!

FÜR SCHULKLASSEN, HOCHSCHULEN UND GRUPPEN JEGLICHER ART MIT DER GRUPPE INS THEATER Auszubildende und Lehrlinge im Gruppenverband (ab 10  Personen) bezahlen in HAUS EINS € 13 pro Person (Kate­ gorie I bis III, die Kategorie IV und V sind 50 % ermäßigt, ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonder­ veranstaltungen). In HAUS ZWEI € 9 pro Person und in Haus drei € 8,50 pro Person. Buchung im Ticketzentrum unter +43 (0) 316 8000, eine Online-Buchung ist nicht möglich. VORBEREITENDE WORKSHOPS In vorbereitenden Workshops ermöglichen wir Gruppen einen spielerischen Zugang zu Themen, Texten und Figuren ausgewählter Inszenierungen. › Dauer: zwischen einer und drei (Zeit-)Stunden › Kosten: € 2 pro Person, die Anfahrt ist inkludiert, wenn der Workshop bei Ihnen in der Schule stattfindet

NACHBEREITUNG Was passierte, irritierte, amüsierte oder bewegte? Dieses Format bietet die Möglichkeit, nach dem Theaterbesuch das Gesehene konstruktiv-kritisch zu reflektieren, Meinungen und Gedanken auszutauschen und spielerisch nachwirken zu lassen.

FÜR LEHRPERSONEN NEWSLETTER Sie wollen regelmäßig über Premieren- und Aufführungs­ termine, Gastspiele, schulrelevante Sonderveranstaltungen und Fortbildungsangebote informiert werden? Abonnieren Sie unseren Newsletter für Lehrende, den wir monatlich per E-Mail versenden. FORTBILDUNGEN In Fortbildungen für Lehrpersonen und Lehramtsstudierende werden Erfahrungs- und Experimentierräume eröffnet, um sich mit pädagogischen Arbeits- und Theaterformen, verschie­ denen ästhetischen Gestaltungsmitteln und Theater­stücken auseinanderzusetzen. Das eigene Ausprobieren und anschlie­ ßende Reflektieren darüber zeigt Wege auf, die auf die eigene Berufspraxis übertragen werden können. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark. › Termine: 18. Oktober 2019; 09. November 2019; 27. März 2020 › Dauer: vier (Zeit-)Stunden › Termine und Anmeldungen: über die Pädagogische H ­ ochschule Steiermark

IN KOOPERATION MIT DEN THEATERCOACHES Mag. Birgit Bischof-Gaig, Mag. Stefan Egger, Patrick Fleith

› Dauer: eine Schulstunde › Kostenlos TEXTIMPULSE

KONTAKT

Auf Anfrage bieten wir zu ausgewählten Inszenierungen Textimpulse an, die im Unterricht, in Lesekreisen, und / oder Diskussionsrunden verwendet werden können.

Rufen Sie gerne an oder schreiben Sie uns!

› Kostenlos THEATERWERKSTATT Zu ausgewählten Themen entwickeln Gruppen fünf Tage lang eine Präsentation, die am letzten Tag in der jeweiligen Institution, im öffentlichen Raum oder im Schauspielhaus gezeigt wird. › Kosten: € 100 pro Gruppe

52   Schauspielhaus Aktiv

Dipl. Päd. Viola Novak (Leitung) TEL +43 (0) 316 8008 3333 MOBIL +43 (0) 664 81 85 671 E-MAIL viola.novak @ schauspielhaus-graz.com Mag. Julia Gratzer, B. A., M. A. MOBIL +43 (0) 664 81 85 658 E-MAIL julia.gratzer @ schauspielhaus-graz.com Timo Staaks B. A., M. Ed. MOBIL +43 (0) 664 81 85 660 E-MAIL timo.staaks @ schauspielhaus-graz.com


E L B M E S EN

ENSEMBLE   5 3


„Josef und Maria“ Peter Turrini

GERHARD BALLUCH

N N E D WO IST , E B E I L DIE N N E D T WO IS ? T A T E I D 54   E NSEMBLE


EIN BUCH MUSS EINDRUCK MACHEN: ES MUSS LODERN UND DIE SINNE ENTFLAMMEN.

„Manaraga. Tagebuch eines Meisterkochs“ Vladimir Sorokin

HENRIETTE BLUMENAU


OLIVER CHOMIK

ZU WELCHEM GOTT BETET MAN MIT ZAHLEN?


„Vernon Subutex“ nach dem Roman von Virginie Despentes „Vögel“ Wajdi Mouawad

B E AT R I X D O D E R E R

ES GIBT EINE RECHTE ZEIT FÜR DIE LÜGE, UND EINE UNRECHTE FÜR DIE WAHRHEIT. ENSEMBLE   5 7


DEINE INDIVIDUALITÄ T INTERESSIERT HIER NIEMANDEN.

ROBERT FINSTER

58   E NSEMBLE


„ruhig Blut“ Eleonore Khuen-Belasi

„jedermann (stirbt)“ Ferdinand Schmalz

, N O H C S E H E ICH S H C O N D R I W DAS . T U E H G I T LUS JULIA GRÄFNER


N I KO L A U S H A B J A N

60   E NSEMBLE

„Josef und Maria“ Peter Turrini

ALLES DREHT SICH.


„Frau Ada denkt Unerhörtes“ Martina Clavadetscher

INFORMATIK KANN ICH. MENSCHEN . T H C I N H C I N N KA

ENSEMBLE   6 1


DIE ERSTE NEBENWIRKUNG DES GELDES IST DIE ANGST.

„Vernon Subutex“ nach dem Roman von Virginie Despentes

FREDRIK JAN HOFMANN

62   E NSEMBLE


„Heldenplatz“ Thomas Bernhard

ÖSTERREICH SELBER IST NICHTS ALS EINE BÜHNE AUF DER ALLES VERLOTTERT UND VERMODERT UND VERKOMMEN IST.

F L O R I A N KÖ H L E R

ENSEMBLE   6 3


EUROPA IST AM ENDE , UND MORGEN SEID IH R DIE EMIGRANTEN.

64   E NSEMBLE

„Vernon Subutex“ nach dem Roman von Virginie Despentes

FRIEDER LANGENBERGER „Die Physiker“ Friedrich Dürrenmatt


IN DER FREIHEIT SIND UNSERE GEDANKEN SPRENGSTOFF.

K AT R I J A L E H M A N N

ENSEMBLE   6 5


S A D M H E ICH N R H E S N O H SC . H C I L N Ö PERS 66   E NSEMBLE

„ruhig Blut“ Eleonore Khuen-Belasi

NICO LINK


„jedermann (stirbt)“ Ferdinand Schmalz

M AT H I A S L O D D

AUCH WENN WIR STOLPERN, TANZEN WIR. ENSEMBLE   6 7


AUCH WENN ES E N I E B E I D S N U BRICHT DER BORDSTEIN GEHÖRT UNS! 68   E NSEMBLE

„ruhig Blut“ Eleonore Khuen-Belasi „Vögel“ Wajdi Mouawad

SARAH SOPHIA MEYER


NUR WEIL WIR UNWISSEND SIND, SIND WIR NICHT UNSCHULDIG.

RAPHAEL MUFF


JULIA FRANZ RICHTER

IN ÖSTERREICH MUSST DU ENTWEDER KATHOLISCH ODER NATIONALSOZIALISTISCH SEIN. ALLES ANDERE WIRD NICHT GEDULDET.


„jedermann (stirbt)“ Ferdinand Schmalz

KLOPFT ERST DER TO D MAL AN DIE TÜR. BEG INNT DAS EIGENTLICHE FE ST.

„Heldenplatz“ Thomas Bernhard

CLEMENS MARIA RIEGLER


IHR KÖNNT EINE ALTE FRAU UMBRINGEN, ABER EINE ARTISTIN GEHT NICHT UNTER! 72   E NSEMBLE

„Der König amüsiert sich“ Victor Hugo „Josef und Maria“ Peter Turrini

E VA M A R I A S A L C H E R


ANDRI SCHENARDI

EIN MUND, DER LACHT, ZEIGT ALLE ZÄHNE.


FRANZ SOLAR

ES IST EIN IRRTUM ZU GLAUBEN, DASS DIE VORSTELLUNG KEIN TEIL DER WIRKLICHKEIT IST.


„Frau Ada denkt Unerhörtes“ Martina Clavadetscher „Die Physiker“ Friedrich Dürrenmatt

DARF ICH FRAGE N, WAS SICH HIER ABSPIELT?

WERNER STRENGER

ENSEMBLE   7 5


ANNA SZANDTNER

R U N T H C I N T B I ES G N I R A D , T I E H R EINE WAH . T I E H R H A W E I D LIEGT


„Josef und Maria“ Peter Turrini „Vögel“ Wajdi Mouawad

MARGARETHE TIESEL

WERDEN WIR DEN SOZIALISMUS NOCH ERLEBEN, WAS MEINEN SIE? ENSEMBLE   7 7


. E S I E W R E B A , T K C Ü VERR . I E R F R E B A , N E G N A F GE 78   E NSEMBLE

„Die Physiker“ Friedrich Dürrenmatt „Die Physiker“ Friedrich Dürrenmatt

L U K A S WA L C H E R


IN DEN FRATZEN KEIN ERINNERN MEHR AN DIE ATMENDE ERDE.

S U S A N N E KO N S TA N Z E W E B E R


MITARBEITER*INNEN ENSEMBLE Kammerschauspieler Prof. Gerhard Balluch *, Henriette ­Blumenau, Oliver Chomik, Beatrix Doderer, Robert Finster, Julia Gräfner, Nikolaus Habjan *, Maximiliane Haß, Fredrik Jan Hofmann, Florian Köhler, Frieder Langenberger, Katrija Lehmann, Nico Link, Mathias Lodd, Sarah Sophia Meyer, Raphael Muff, Julia Franz Richter, Clemens Maria Riegler, Evamaria Salcher, Andri Schenardi *, Franz Solar, Werner Strenger *, Anna Szandtner, Margarethe Tiesel *, Lukas Walcher, Susanne Konstanze Weber

Bühnenfotografie Lupi Spuma Fine Photography GmbH Video Lukas Dieber, Michael Martinelli

TECHNISCHE LEITUNG Technischer Leiter Christoph Steffen Technische Produktionsassistenz Katharina Trajceski

AUSSTATTUNG Ausstattungsleiter Frank Holldack Ausstattungsassistenz Kathrin Eingang, Philipp Glanzner

* für einen Teil der Spielzeit

SCHAUSPIELHAUS AKTIV

GÄSTE

Leitung Theaterpädagogik Viola Novak Theaterpädagog*innen Julia Gratzer, Timo Staaks Theatercoaches Birgit Bischof-Gaigg, Stefan Egger, Patrick Fleith

Alex Deutinger, Beatrice Frey, Pascal Goffin, Otto Kolleritsch, Jean-Paul Ledun, Eva Mayer, Marta Navaridas, Matthias Ohner, Michael Pietsch, Susanne Pink, Ninja Reichert, Tamara Semzov, Lara Sienczak, Johannes ­Silberschneider, Stefan Suske, Komi Mizrajim Togbonou, Hanh Mai Thi Tran, Norbert Wally, Rudi Wider­hofer, Elisabeth Wondrack, Franz Xaver Zach

DIREKTION Geschäftsführende Intendantin Iris Laufenberg Prokurist Peter Croce Persönliche Referentin der Intendantin Isabella Cseri Direktionsassistentin Brigitte Gösweiner

KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Künstlerischer Betriebsdirektor & Chefdisponent Georg Kandolf Leitung KBB & Statisterie Markus Lang Assistenz Evropi Thomopoulou

DRAMATURGIE Leitende Dramaturgin Karla Mäder Dramaturg*innen Martin Baasch, Jan Stephan Schmieding, Jennifer Weiss

PRESSE & MARKETING Pressesprecherin Isabella Cseri Leitung Marketing Martina Maier Assistenz N. N., Nathalie Merdonik Großkundenbetreuung & Sonderveranstaltungen Nina Häusler Design formdusche Berlin Grafik Johanna Lamprecht

80   MITARBEITER*INNEn

REGIEASSISTENZ Yara Michelitsch, Anne Mulleners, Anja Michaela Wohlfahrt Gäste Elena Bakirova, Matthias Dielacher, Cara-Sophia Pirnat, Nadja Pirringer

REGIE Simone Dede Ayivi, Elena Bakirova, Claudia Bossard, Markus Bothe, Alexander Eisenach, Daniel Foerster, Cora Frost, Jan-Christoph Gockel, Nikolaus Habjan, Ed. Hauswirth, Jan Koslowski, Markus Kubesch, Sandy Lopičić, Mario Matthias, Franz-Xaver Mayr, Bernd Mottl, Cara-Sophia Pirnat, Blanka Rádóczy, Stephan R ­ ottkamp, Michael Schilhan, Jan Stephan Schmieding, Dominique Schnizer, Nele Stuhler, Lily Sykes, Neville Tranter, Christina Tscharyiski, Anita Vulesica, Clara Weyde, Anja Michaela Wohlfahrt

BÜHNE & KOSTÜME Vibeke Andersen, Anna Brandstätter, Marilena Büld, Kathrin Eingang, Friedrich Eggert, Michela Flück, Philipp Glanzner, Mariam Haas, Denise Heschl, Thea Hoffmann-Axthelm, Frank Holldack, Lydia Huller, Claudia Irro, Lukas Kesler, Tanja Kramberger, Mariam Lau, Georg Klüver-Pfandtner, Clemens Leander, Julia Kurzweg, Anne Marie Legenstein, Cedric Mpaka, Sarah Sassen, Korbinian Schmidt, Robert Schweer, Daniela Selig, Julius Theodor Semmelmann, Andrea Simeon, Marie-Luce Theis, Christin Treunert, Rosa Wallbrecher, Elisabeth Weiß, Daniel Wollenzin


CHOREOGRAFIE Mirjam Klebel, Nina Stadler

MUSIK Florentin Berger-Monit, Benjamin Brachtel, Moritz Fischer, Daniel Fuchs­berger, Felix Klengel, Reinhold Kogler, Elisabeth Koval, Kyrre Kvam, Thomas Leboeg, Imre ­Lichten­berger-­Bozoki, Sandy Lopičić, Victor Moser, Bernhard Neumaier, Jan Preißler, Matija Schellander, Johannes Wernicke

Bühnenbetrieb Harald Aberl, Walter Bauer, Konrad Bitzan, Naser Duhovic, Patrick Eibinger, Gerald Eibler, Michael Fernbach, Anton Fuchs, Manfred Gimpl, Claudia Gmeiner, Michael Hartl, Martin Hauer, Dieter Hierhold, Philipp Kremeth, Thomas Obran, Anton Ossenagg, Gerhard Paierl, Hannes Paslawskyj, Christian Rieger, Christian Stockner, Manfred Stößl, Wolfgang Zimmermann Lehrling für Veranstaltungstechnik Felix Wicha, N. N.

BELEUCHTUNG & VIDEO

Viktor Fellegi, Thomas Trummer

Leitung Thomas Trummer Stellvertretung Viktor Fellegi Stellwerker Gerald Rotter, Shpend Kabashi Beleuchter*innen Tomas Antonak, Ingrid Leuthold (Bildungskarenz), Anton Oswald, Stefan Seiler, Michaela Tatra, Reto Leutzl (Karenzvertretung); Aushilfe Samuel Berger

SPRECHTRAINING

TONTECHNIK

Stefanie Grätz, Aline Schönemann, Kerstin Werner

Leitender Inspizient Otto Kolleritsch; Inspizient Roland Fischer

Vorstand Martin Arnold Stellvertretung Lukas Lechner-Heschl Jakob Cladders Aushilfe Markus Amreich, Verena Lutterschmied

SOUFFLEUSEN

REQUISITE & PYROTECHNIK

Rosemarie Brenner, Nina Schnepf, Elisabeth Wondrack

Vorstand Alexandra Strohmeier, Ruth Rieger Requisiteur*innen Michael Eisner, Birgit Kreimer, Margit Reinprecht

VIDEO rocafilm, Stefan Schmid, Eike Zuleeg

LICHTDESIGN

INSPIZIENZ

ANKLEIDERINNEN Vorstand Magreth Kahr Stellvertretung Manuela Kollmann, Julia Egger (Karenz) Ankleiderinnen Simona Bradan, Sabina Feuchtner, Ursula Grmek, Margarete Krampl, Sabine Zajelsnig Aushilfen Kamilla Hollósi, Elfriede Radimsky, Annika Stich, Karin Tropper Schneiderinnen Marianne Frewein, Tatjana Klanfar

MASKE Chefmaskenbildner Dieter Schäffner Stellvertretung Cindy Geyer Maskenbildnerinnen Karin Bertsch, Franziska Meinunger, Helga Rossmann, Christine Tomasin; Lehrling N. N.

BÜHNENTECHNIK

HAUS ZWEI Veranstaltungstechnik Jakob Kaltenbrunner, Felix Paltauf

HAUS DREI Veranstaltungstechnik Ruth Viehauser

HAUSPERSONAL Hauskoordinator Willi Schiller Hauselektrik Mario Feibel Haustechnik Robert Bartczak, Christian Scheibelsteiner Portiere Josef Fließer, Josef Fragner, Jürgen Krenn Hausreinigung Kornelia Ehmann, Erika Haas, Maria Lilibeth Matzer, Elfriede Schober, Gertrude Stefancic, Mensura Tupkovic

Bühneninspektor Johann Alter Bühnenmeister Gerald Sitzenfrey, Konstantin Karastathis

MITARBEITER*INNEn   8 1


BETRIEBSFEUERWEHR Kommandant Mario Feibel

Aushilfen Beate Hörmann, Maral Eghbalzadeh, Antonia Orendi, Anna-Katharina Prisching

BETRIEBSRAT

TICKETZENTRUM

Vorsitzender Walter Bauer Betriebsratsmitglieder Josef Fließer, Otto Kolleritsch, Hannes Paslawskyj, Elisabeth Wondrack

Leitung Isabel Zinterl Mitarbeiter*innen Christina Sudi, Hans-Josef Ebner; Susanne Almberger, Birgit Kniebeiss, Luise Koch, Birgit Krenn, Anna-Maria Neuhold, Chista Schinnerl, Niklas Schmauks, Birgit Strumbl

VERTRAUENSPERSONEN / GLEICHBEHANDLUNGSBEAUFTRAGTE Walter Bauer, Nina Häusler

PUBLIKUMSDIENST Leitung Andrea Wedl Stellvertretung Kristina Nemeth Mitarbeiter*innen Clara Hirzberger, Simon König, Magdalena Lhotka, Amar Menkovic, Verena Rossmann, Iris Strimitzer, Katharina Vieth, Felix Wagner

FREIE FAHRT

ins Schauspielhaus Graz

Ein neues Service für alle Besucher*innen des Schauspielhaus Graz: Die kostenlose Beförderung von allen Besitzer*innen einer am Beförderungstag gültigen Eintrittskarte, jeweils zur Hinfahrt ab 3 Stunden vor und zur Rückfahrt bis 7 Stunden nach Veranstaltungsbeginn. Mehr Infos zu Gültigkeit und Abwicklung unter http://freiefahrt.buehnen-graz.com Fahrpläne unter www.verbundlinie.at

82   M ITARBEITER*INNEn


E C I V R E S


ABONNEMENTS IHRE VORTEILE

SONNTAGNACHMITTAG-MIX-ABONNEMENT

Mit einem unserer Fixplatzabonnements genießen Sie:

3 Vorstellungen im Schauspielhaus und 5 in der Oper Graz am Sonntagnachmittag. Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für einen Vorstellungsbesuch in HAUS ZWEI.

› Ihren Stammplatz mit einem Wochentags-Abonnement. › Bis zu – 25 % Ermäßigung; für Jugendliche bis zu – 50 %. › Einführung 30 Minuten vor Beginn der Vorstellungen an allen Abonnement-Terminen. › Gutschrift bei Werbung von Neuabonnent* innen. Wir schreiben Ihnen 15 % vom Preis des geworbenen Fixplatzabonnements gut. › Ab Juni 2019 können Abonnent*innen des Schauspielhaus Graz die Joanneumskarte (gültig für 12 Monate) um € 19 statt um € 38 erwerben. Weitere Informationen im Ticket­ zentrum.

PREMIEREN-ABONNEMENT Sie sind die Ersten, die eine neue Produktion sehen. Zusätzlich zu Ihren 9 Premieren-­Tickets erhalten Sie einen Gutschein für 2 Freikarten Ihrer Wahl für eine Vorstellung in HAUS ZWEI oder HAUS DREI. PREISE € 58,50 BIS € 567 ERMÄSSIGT* € 58,50 BIS € 283,50

PREMIEREN-MIX-ABONNEMENT 4 Premieren im Schauspielhaus und 4 Premieren in der Oper Graz. Zusätzlich zu Ihren Premieren-Tickets erhalten Sie 2 Freikarten für eine Vorstellung in HAUS ZWEI Ihrer Wahl. PREISE € 95 BIS € 580 ERMÄSSIGT* € 47,50 BIS € 290

WOCHENTAGS-ABONNEMENT Durch das Theaterjahr mit dem Schauspielhaus Graz: Sie entscheiden sich für einen Wochentag und Ihren Lieblings­ platz und wir erledigen den Rest! Sie erleben alle 9 Neuproduktionen in HAUS EINS. Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für einen Vorstellungsbesuch in HAUS ZWEI. PREISE € 29 BIS € 320 ERMÄSSIGT* € 29 BIS € 160

PREISE € 46 BIS € 310 ERMÄSSIGT* € 23 BIS € 155

DAS ABO PLUS ZUR LETZTEN INSZENIERUNG IN HAUS EINS Für die Vorstellungen der Produktion „Der König amüsiert sich – Ein Rigoletto-Melodram“ in der Regie von Markus Bothe in HAUS EINS erhalten Fixplatzabonnent*innen um – 20 % ermäßigte Tickets (ausgehend vom regulären Kartenpreis in den Kategorien). Folgende Termine sind bereits fixiert: Fr, 15.05.2020 Mi, 20.05.2020 Di, 02.06.2020 Mi, 03.06.2020 Sa, 06.06.2020 Do, 18.06.2020 Fr, 19.06.2020 Sa, 20.06.2020 Weitere Informationen zu diesem Stück auf der Seite 35.

DAS ZWABO – DAS MIX-ABO VON SCHAUSPIELHAUS GRAZ UND NEXT LIBERTY GEHT IN DIE ZWEITE RUNDE Das Abo beinhaltet eine Jugend-Produktion freier Wahl im Next Liberty und einen Besuch im Schauspielhaus Graz. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Ticketzentrum bzw. auf den Websites von Schauspielhaus Graz und Next Liberty. PREISE Ein Preis für alle ZwAbonnent*innen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene: KATEGORIE I € 34 KATEGORIE II € 30 KATEGORIE III € 26 KATEGORIE IV € 22 Bei der Buchung mehrerer ZwAbos erhalten Sie einen zusätz­lichen Rabatt. Weitere Infos im Ticketzentrum.

84   A bonnements


10ER-BLOCK GEMEINSAM INS THEATER

10ER-BLOCK HAUS EINS

Dieses Angebot richtet sich an alle Interessierten, die bei einem gemeinsamen Theaterbesuch ins Gespräch kommen möchten. Treffen Sie sich vor der Vorstellung in der Oper oder im Schauspielhaus, besuchen Sie gemeinsam die Ein­führung und auch die Vorstellung und vielleicht auch das im An­ schluss stattfindende Publikumsgespräch. Kommen Sie mit anderen Theaterinteressierten ins Gespräch! Das Karten­ kontingent für die jeweiligen Vorstellungen ist begrenzt.

So einfach und günstig kann Theater sein: Der 10er-Block für HAUS EINS besteht aus 10 Gutscheinen, die Sie an Ihren Wunschterminen einlösen können – egal, ob Sie 10 Vorstel­ lungen allein oder eine Vorstellung mit 9 Freund*innen ­besuchen möchten oder doch lieber 5 Mal zu zweit ins Theater gehen wollen.2

Informationen zu den aktuellen Terminen erhalten Sie unter: www.gemeinsaminstheater.at oder TEL +43 (0) 316 8000. Egal ob Jung oder Alt, Vielgeher*innen oder Einsteiger*innen: Das Einzige, was Sie mitbringen müssen, ist Begeisterung und Freude am Theater!

PREISE € 148 BIS € 356 ERMÄSSIGT  1 € 74 BIS € 178

10ER-BLOCK HAUS EINS & ZWEI  3 Zwei Bühnen in einem Block – Sie bekommen beides: 6  Inszenierungen in HAUS EINS und 4 Stücke zeitgenössi­ scher Autor*innen in HAUS ZWEI – und das, wann und wie Sie wollen. PREISE € 76,50 BIS € 271 ERMÄSSIGT  1 € 38 BIS € 135,50

10ER-BLOCK HAUS ZWEI 3 Ganz nah dran am Geschehen und das bis zu 10 Mal in HAUS ZWEI zum Wunschtermin. Auch hier gilt: Egal, ob Sie 10  ­Vorstellungen allein oder eine Vorstellung mit 9   Freund*innen besuchen möchten oder lieber 5 Mal zu zweit ins Theater gehen möchten, alles ist möglich!

Allgemein Ein Abonnement gilt für die Dauer einer Spielzeit (September bis Juli) und verlängert sich automatisch um eine weitere Spielzeit, wenn es nicht bis zum 31.   Mai gekündigt wird. Ab Anfang Juni haben Sie die Möglichkeit, Ihre Abo­ nnementkarten direkt im Ticketzentrum abzuholen. Nach dem 19.  August 2019 werden diese eingeschrieben zugesandt (zzgl. Portogebühr).

PREISE € 144 ERMÄSSIGT  1 € 72

10ER-BLOCK OPER & SCHAUSPIELHAUS 5 Vorstellungen in HAUS EINS und 5 Vorstellungen in der Oper Graz zum Wunschtermin.

Neu-Abonnements Neu-Abonnent*in ist nur, wer in der Spielzeit 2018.2019 kein Abo im Schauspiel­ haus besessen hat. Bei einem Wechsel der Abo-Variante besteht kein Anspruch auf eine Prämie. Werbungen innerhalb eines Haushaltes sind nicht zulässig.

PREISE € 60 BIS € 425 ERMÄSSIGT  1 € 30 BIS € 212,50

Termintausch Wenn Sie zu Ihrem Termin verhindert sind, können Sie Ihre Karten entweder weitergeben oder bis zu zwei Tage vor dem geplanten Termin auf einen an­ deren Tag umbuchen. Legen Sie dazu unbedingt die Abo-Karten (als Original, Scan oder Fax) im Ticketzentrum vor. Ihre Abonnement-Termine können Sie bei Bedarf bis zu dreimal innerhalb einer Spielzeit tauschen. Bearbeitungsgebühr pro Termintausch und Abonnement: € 3 (Wochentags- und Mixabonnements, sowie die 10er-Blöcke). Ein Kartentausch in Gastspiele oder Sonderveranstal­ tungen ist nicht möglich.

10er-Block Bei sämtlichen 10er-Block-Varianten erhalten Sie Gutscheine, die Sie an Ihren gewünschten Terminen einlösen können. Reservierungen erwünscht und empfohlen (auch telefonisch unter TEL +43 (0) 316 8000)! Ihre Karten holen Sie bitte bis spätestens einen Tag vor der Veranstaltung im Ticketzentrum ab. Die Gutscheine der 10er-Blöcke sind für eine Spielzeit (September 2019 bis Juli 2020) gültig und verfallen danach automatisch. Keine Barablöse möglich!

Terminänderungen Terminänderungen Ihrer Abo-Vorstellungen können vorkommen. Wir bemühen uns, Sie rechtzeitig zu informieren und bieten Ihnen Ersatztermine an. Alle Angaben und Preise ohne Gewähr.

1 Ermäßigung für Schüler*innen, Studierende, Lehrlinge, Präsenz- und Zivil­dienende bis zum 27. Lebensjahr (Ausweispflicht!). 2 Ausgenommen sind die Kategorien V und VI sowie Premieren, Gastspiele & Sonderveranstaltungen. 3 Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele & Sonderveranstaltungen.

Abonnements   8 5


ALLE FIXPLATZ-ABO-TERMINE AUF EINEN BLICK PREMIEREN ABO

DIENSTAG ABO

MITTWOCH MITTWOCH DONNERSTAG ABO 1 ABO 2 ABO

FREITAG ABO

SAMSTAG ABO

VERNON SUBUTEX

Do, 26.09.19 Di, 01.10.19 Mi, 09.10.19 Mi, 02.10.19 Do, 24.10.19

Fr, 11.10.19 Sa, 19.10.19

DIE PHYSIKER

Fr, 18.10.19 Di, 29.10.19 Mi, 30.10.19 Mi, 23.10.19

Do, 21.11.19

Fr, 08.11.19 Sa, 09.11.19

THE HILLS ARE ALIVE

Fr, 15.11.19 Di, 19.11.19 Mi, 20.11.19 Mi, 27.11.19

Do, 13.02.20

Fr, 14.02.20 Sa, 30.11.19

JOSEF UND MARIA

Fr, 06.12.19 Di, 10.12.19 Mi, 11.12.19 Mi, 18.12.19 Do, 19.12.19

Fr, 13.12.19 Sa, 21.12.19

HELDENPLATZ

Fr, 10.01.20 Di, 14.01.20 Mi, 15.01.19 Mi, 22.01.20 Do, 06.02.20

Fr, 24.01.20 Sa, 08.02.20

VÖGEL

Fr, 31.01.20 Di, 04.02.20 Mi, 05.02.20 Mi, 12.02.20 Do, 05.03.20

Fr, 06.03.20 Sa, 29.02.20

BIST DU GAK ODER STURM?

Fr, 28.02.20 Di, 03.03.20 Mi, 11.03.20 Mi, 18.03.20 Do, 02.04.20

Fr, 03.04.20 Sa, 21.03.20

MACBETH

Fr, 27.03.20

Di, 31.03.20 Mi, 01.04.20 Mi, 08.04.20 Do, 30.04.20

Fr, 08.05.20 Sa, 18.04.20

DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG)

Fr, 17.04.20 Di, 28.04.20 Mi, 22.04.20 Mi, 06.05.20 Do, 28.05.20

Fr, 22.05.20 Sa, 16.05.20

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SONNTAGNACHMITTAG MIX ABO

ABO PLUS TERMINE „DER KÖNIG AMÜSIERT SICH – EIN RIGOLETTO-MELODRAM“

Oper: DON CARLO › 20.10.19

Fr, 15.05.20

Oper: CINDERELLA (BALLETT) › 17.11.19

Mi, 20.05.20

Schauspiel: THE HILLS ARE ALIVE › So, 15.12.19

Di, 02.06.20

Schauspiel: JOSEF UND MARIA › So, 12.01.20

Mi, 03.06.20

Oper: GUYS AND DOLLS › 09.02.20

Sa, 06.06.20

Schauspiel: VÖGEL › So, 01.03.20

Do, 18.06.20

Oper: DON GIOVANNI › 29.03.20

Fr, 19.06.20

Oper: DIE PASSAGIERIN › 26.04.20

Sa, 20.06.20


TICKETS & INFOS

ERMÄSSIGUNGEN

KARTENKAUF & KARTENRESERVIERUNG

SUPERTAG

TICKETZENTRUM Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr, Samstag 9 – 13 Uhr TEL + 43 (0) 316 8000 Fax + 43 (0) 316 8008 1565 E-Mail tickets@ticketzentrum.at www.schauspielhaus-graz.com www.ticketzentrum.at TICKETZENTRUM IM SCHAUSPIELHAUS GRAZ Montag bis Freitag 9 – 12 Uhr

VORVERKAUF Der Vorverkauf für HAUS EINS beginnt jeweils am 15. des Vorvormonats, für HAUS ZWEI und HAUS DREI am 20. des Vorvormonats. Vorgezogener Verkauf: Bei besonderer Nach­ frage und nach Möglichkeit geben wir Vorstellungen ggf. schon vorab in einen vorgezogenen Verkauf. Diese Termine werden unter www.schauspielhaus-graz.com bekannt­gegeben.

ABENDKASSE Die Abendkasse von HAUS EINS öffnet eine Stunde, von HAUS ZWEI und HAUS DREI eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Im Rahmen des „Supertages“ laden wir einmal pro Monat um – 30 % ins HAUS EINS. Die betreffende Vorstellung ist im Leporello und auf dem Spielplan der Website ausgewiesen. Alle Tickets in den Kategorien I bis IV sind auch im Vor­ver­ kauf um – 30 % erhältlich. Online verwenden Sie bitte den Vorteilscode SUPERTAG.

€ 5 TICKETS FÜR JUGENDLICHE & STUDIERENDE Ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung sind Restkarten für HAUS EINS und HAUS ZWEI um € 5 erhältlich. (Ausweis­ pflicht: Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr, Studierende, Auszubildende und Lehrlinge bis zum vollen­ deten 27. Lebensjahr. Ausgenommen Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen.)

SCHÜLER*INNENPREISE IN DER SAISON 2019.2020 Im Klassenverband bezahlen Schüler*innen in der Spielzeit 2019.2020 € 13 pro Karte in den Kategorien I bis III in HAUS EINS. Die Begleitperson (Lehrer*in) geht weiterhin gratis. Ab 20 Personen ist der Eintritt für eine Begleitperson frei, ab 42 für zwei und ab 63 für drei Begleitpersonen. Vorbereitende Workshops und Nachbereitungen mit dem Team von SCHAUSPIELHAUS AKTIV sind an einen Vorstellungs­ besuch gekoppelt und kosten € 2 pro Person. Viele Angebote sind gratis.

KULTURSCHECKS Ein Kulturscheckheft kostet € 200 und umfasst 20 Gutscheine à € 10. Sie zahlen mit den Gutscheinen und erhalten 20 % Ermäßigung auf den Kartenpreis. (Gültig nur für HAUS EINS. Ausgenommen Premieren, Gastspiele und Sonderveranstal­ tungen.)

WEITERE ERMÄSSIGUNGEN Jeweils 10 % Ermäßigung erhalten Sie u. a. als Ö1-Clubmitglied oder ACard-Besitzer*in. (Es gelten Aus­nahmen; weitere Informa­tionen im Ticketzentrum.)

Tickets, Infos & Ermässigungen   8 7


ANGEBOTE FÜR GRUPPEN & FIRMEN THEATERREFERENT*INNEN DES SCHAUSPIELHAUS GRAZ Werden Sie aktiv, nutzen Sie Ihre Begeisterung für das Theater und kommen Sie mit Ihren Lieben ins Schauspielhaus! Sie organisieren gerne für kleinere oder größere Gruppen Besuche im Schauspielhaus? Bei mehrmaligen Theater­ besuchen pro Spielzeit mit Gruppen ab 20 Personen werden Sie vom Schauspielhaus Graz in den Kreis der Referent*in­ nen geladen und können alle Neuinszenierungen der Saison noch vor der Premiere sehen. › Sehen Sie die Inszenierungen des Schauspielhauses noch vor der Premiere bei einem Probenbesuch. › Kommen Sie ins Gespräch mit unseren Künstler*innen und Dramaturg*innen. › Wir laden Sie herzlich zu einem Referent*innentreffen ein, dabei stellen wir Ihnen den Spielplan der kommenden Saison vor. › Wir wissen, welchen wertvollen Beitrag Sie leisten und bedanken uns mit einer Prämierung der aktivsten Referent*innen.

EIN KULTUREVENT FÜR IHRE GÄSTE Laden Sie Ihre Kund*innen, Mitarbeiter*innen, Ihre Gäste in die Welt des Theaters ein. Wir sorgen für das passende Programm, damit Ihr Theaterabend zu einem besonderen Event wird. Ein Sektempfang vor der Vorstellung oder ein exklusives Dinner nach der Vorstellung? Auf allen drei Bühnen können Sie geschlossene Veranstaltungen buchen. Ob im intimen Rahmen von HAUS ZWEI oder HAUS DREI oder auf der großen Bühne in HAUS EINS. Wir beraten Sie gerne und sind bei der Organisation an Ihrer Seite!

88   G RUPPEN & FIRMEN

IN DER GRUPPE GÜNSTIGER Bei Sammelbuchungen ab 20 Personen erhalten Sie 20 % ­­Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis, ab 21 Personen zusätzlich eine Freikarte, ab 42 Personen zwei Freikarten und ab 63 Personen drei Freikarten. (Gültig für sämtliche Vorstel­lungen ausgenommen Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen, nicht mit anderen Ermäßigungen kombinierbar.) Sie möchten für sich und Ihre Gruppe bereits vorab die besten Plätze sichern? Oder planen Sie Ihr Theaterjahr gerne schon etwas im Voraus? Auch in dieser Spielzeit werden mit dem Vorverkaufsstart (03. Juni 2019) nicht nur die Abonnement­­ Termine der HAUS EINS-Inszenierungen und die Termine für die Monate September und Oktober, sondern darüber hinaus weitere Termine bekannt gegeben – zu denen Sie noch vor der Sommerpause Ihre Tickets kaufen können. Weitere Informationen im Ticketzentrum TEL +43 (0) 316 8000.

KONTAKT Ihre Ansprechpartnerin für die verschiedensten Angebote im Schauspielhaus rund um eine Inszenierung oder als separates Event ist Mag. Nina Häusler. Tel +43 (0) 316 8008 1234 E-Mail nina.haeusler@schauspielhaus-graz.com


SCHAUSPIEL FREUNDESKREIS GRAZ DER FREUNDESKREIS SCHAUSPIELHAUS GRAZ E.V.

MITGLIED WERDEN

Der Freundeskreis des Schauspielhaus Graz sieht sich als Plattform engagierter Theaterfreund*innen, die den Gedanken­austausch mit dem Ensemble des Schauspiel­ hauses vertiefen, die künstlerischen Leistungen des Hauses ­würdigen und es in der breiten Öffentlichkeit verankern wollen. Ausgewählte Projekte werden auch finanziell durch den Freundeskreis unterstützt.

€ 20 › jedes weitere Familienmitglied

DAS ENSEMBLE KENNENLERNEN

min. € 250 › für juristische Personen – Fördermitgliedschaft

Ein reger Austausch ist dem Freundeskreis wichtig! Dazu lädt der Vorstand in der Vorweihnachtszeit die Mitglieder, das Ensemble und die Theaterleitung zum traditionellen Adventbrunch inkl. Rahmenprogramm, das vom Ensemble gestaltet wird.

Die Mitgliedschaft gilt für die Dauer einer Saison und verlängert sich automatisch, sofern sie nicht bis zum 30. Juni gekündigt wird.

FRÜHER SEHEN, WAS KOMMT In einzelne Produktionen gewährt das Schauspielhaus exklusive Einblicke in die Probenarbeit und Mitwirkende stehen für Künstler*innengespräche zur Verfügung.

€ 40 › ordentliches Mitglied € 20 › ermäßigte Mitgliedschaft für Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Wehrdienst­ leistende oder Zivildienende bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres € 20 › Patenmitgliedschaft ab € 100 › für natürliche Personen – Fördermitgliedschaft

KONTAKT Freundeskreis Schauspielhaus Graz e.V. c/o Schauspielhaus Graz, Hofgasse 11, 8010 Graz Fax +43 (0) 316 8008 3495 E-MAIL info @ freundeskreis-schauspielhausgraz.com Weitere Vorteile für Freundeskreismitglieder und aktuelle Angebote der Saison finden Sie unter www.schauspielhaus-graz.com.

UNTERWEGS MIT DEM ENSEMBLE Einmal in der Saison begibt sich der Freundeskreis auf Reisen und besucht ein Theater in einer anderen Stadt. Ebenfalls eingeladen sind Mitglieder des Ensembles und der Leitung des Schauspielhauses. Vor Ort gibt es eine Einführung zum Stück oder eine Führung durch das (fremde) Haus.

ERNST BINDER-STIPENDIUM Seit der Saison 2016.2017 vergibt der Freundeskreis jährlich gemeinsam mit der Stadt Graz und dem Schauspielhaus das mit € 5.000 dotierte „Ernst Binder-Stipendium“. Dieser Preis wird im Gedenken an den 2017 verstorbenen Künstler Ernst Binder und zur Förderung und Ermutigung an ein*e junge*n Künstler*in aus dem Bereich Darstellende Kunst verliehen.

Freundeskreis   8 9


HAUS EINS: SAALPLAN & KARTENPREISE RECHTS

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3. RANG

2 1

7

7 16 17 6 5 3 5 41 1 4 3 6 7 3 21 5 1 2 8 4 11 1 10 6 7 3 9 2 4 5 8

2. RANG

3 4 1 2

1. RANG & 1. RANG-LOGEN

PARTERRE & PARTERRE-LOGEN

MITTE

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3 4 1 III 3 2 II 4 1 V I 3 2 4 1 IV 3 2 4 1 3 2 II 4 1 2 I

39 40 34 3 41 5 42 36 3 43 7 3 23 2 44 8 3 4 2 45 9 23 2 5 46 2 4 47 25 6 2 48 2 7

1 2 3 3 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 21 22 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

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4 2 3 1 I II 1 4 2 3 II 1. RANG & 1 4 V 2 3 I 1. RANG-LOGEN 1 4 IV 2 3 1 4 II 2 3 1 4 2 I

I

I

LINKS

BÜHNE

PARTERRE & PARTERRE-LOGEN

I

II

III

IV

V

VI

PARTERRE I.  RANG

PARTERRE I.  & II. RANG LOGEN

PARTERRE II. &  III. RANG LOGEN

II. RANG III. RANG LOGEN

II. RANG III. RANG LOGEN

STEHPLÄTZE

PREISE A

€ 35,50

€ 31,00

€ 23,00

€ 15,50

€ 7,00

II. RANG III. RANG LOGEN € 3,50

ermäßigt*

€ 17,75

€ 15,50

€ 11,50

€ 7,75

€ 3,50

€ 3,50

€ 3,50

PREISE B

€ 44,50

€ 36,50

€ 28,50

€ 18,50

€ 8,50

€ 4,00

€ 4,00

ermäßigt*

€ 22,25

€ 18,25

€ 14,25

€ 9,25

€ 4,25

€ 4,00

€ 4,00

PREISE C

€ 49,50

€ 40,50

€ 31,50

€ 20,50

€ 10,00

€ 5,00

€ 5,00

ermäßigt*

€ 24,75

€ 20,25

€ 15,75

€ 10,25

€ 5,00

€ 5,00

€ 5,00

PREISE D

€ 63,00

€ 49,00

€ 37,50

€ 24,50

€ 15,00

€ 6,50

€ 6,50

ermäßigt*

€ 31,50

€ 24,50

€ 18,75

€ 12,25

€ 7,50

€ 6,50

€ 6,50

PREISE E

€ 75,50

€ 61,00

€ 45,00

€ 31,50

€ 22,50

€ 10,00

€ 10,00

ermäßigt*

€ 37,75

€ 30,50

€ 22,50

€ 15,75

€ 11,25

€ 10,00

€ 10,00

KATEGORIE

€ 3,50

HAUS ZWEI, HAUS DREI: KARTENPREISE HAUS ZWEI € 18,00 / ermäßigt* € 9,00 HAUS DREI € 10,50 / ermäßigt* € 8,50 / Lesungen & Extras € 5,50 (keine Ermäßigung)

90   Saalplan & Preise

* Ermäßigung für Schüler*innen, Studierende, Lehrlinge, Präsenz- und Zivildienende bis zum vollendeten 27. Lebensjahr (Ausweispflicht!).


DIE SPIELSTÄTTEN IM SCHAUSPIELHAUS SCHAUSPIEL ZWEI

SCHAUSPIEL DREI org

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SCHAUSPIEL EINS

I

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Parkgarage Pfauengarten am Karmeliterplatz

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Hofgasse

II

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Karmeliterpl. Hartiggasse

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Hofgasse 11, 8010 Graz HAUS EINS: Eingang über die Hofgasse HAUS ZWEI: Eingang über den Hof (Hofgasse), die Abendkasse befindet sich in der Portiersloge III HAUS DREI: Eingang über die Hofgasse Zu HAUS DREI gelangen Sie über die Café-Bar SCHREINER oder den Lift im Foyer, die Abendkasse befindet sich im Foyer.

Karmeliterplatz

ust

Schauspielhaus Graz

I

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Hofgas

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FREIE FAHRT MIT IHRER EINTRITTSKARTE

BARRIEREFREI

Ihre Eintrittskarte ist auch ein Fahrschein für Ihre Fahrt zum und vom Schauspielhaus im gesamten Verkehrsverbund Steiermark. Dieses Angebot gilt bei Vorlage eines gültigen Tickets der Bühnen Graz, zur Hinfahrt 3 Stunden vor und zur Rückfahrt 7 Stunden nach Veranstaltungsbeginn (ausgenom­ men sind die Linien 311/321 und der Schloßberglift).

Alle Bühnen des Schauspielhauses sind barrierefrei (für HAUS ZWEI bitten wir um Anmeldung unter TEL + 43 (0) 316 8008 44). Die Begleitperson erhält ein Ticket zum halben Preis. Für hörbeeinträchtigte Personen gibt es eine Induktionsschleife im Parterre von HAUS EINS.

ÖFFENTLICHE ANFAHRT Die Straßenbahnlinien 1, 3, 4, 5, 6 und 7 halten am Hauptplatz, von wo es nur ca. 5 Gehminuten zum Schauspielhaus sind. Die Buslinie 30 hält direkt vor dem Schauspielhaus.

GÜNSTIG PARKEN Gegen Vorlage der Theaterkarte erhalten Sie vor der Vorstel­ lung beim Publikumsdienst an der Garderobe ein vergünstig­ tes Ausfahrtsticket für die Parkgarage Pfauengarten am Karmeliterplatz. (Ausgenommen sind Sonderveranstaltungen, Gastspiele und Sonntagnachmittags-Vorstellungen sowie Vorstellungen mit einer früheren Beginnzeit.) Einfahrt nach 18 Uhr, Ausfahrt vor 24 Uhr.

SICHER NACH HAUSE KOMMEN Mit einem Sammeltaxi werden Besucher*innen, die im gleichen Bezirk wohnen, nach der Vorstellung (€ 6 p. P.) nach Hause gebracht. Anmeldung vor der ­Vor­stellung oder in der Pause an den Garderoben im Foyer. (Ausgenommen sind Sonderveranstaltungen, Gastspiele und Sonntagnach­ mittag-Vorstellungen.)

WEBSITE Den aktuellen Spielplan, Stückinfos, Fotos, Trailer und Online-Kartenkauf unter www.schauspielhaus-graz.com.

SOCIAL MEDIA Folgen Sie uns auf Facebook, Instagram oder YouTube und kommen Sie mit uns und anderen Interessierten auch online ins Gespräch!

NEWSLETTER Der Newsletter der Bühnen Graz versorgt Sie wöchentlich mit aktuellen Informationen rund um Schauspielhaus, Oper, Next Liberty und Grazer Spielstätten.

LEPORELLO Der gemeinsame Monatsspielplan von Schauspielhaus, Oper, Next Liberty und Grazer Spielstätten liegt zur freien Ent­nahme in unseren Foyers und den Vorverkaufsstellen auf. Auf Anfrage senden wir Ihnen diesen gerne direkt nach Hause.

Spielstätten   9 1


EUROPA IM ABO EUROPEAN THEATRE CONVENTION (ETC)

DRAMA|TIK |ER|INNEN FEST|IVAL GRAZ

2020 10.–14.6.2020

Das Schauspielhaus Graz ist seit der Spielzeit 2015. 2016 Mitglied in der ETC, der European Theatre Convention; Iris Laufenberg gestaltet als Vorstands­ mitglied die Entwicklung des Netzwerkes mit. Vor 30  Jahren gegründet, hat sich die ETC inzwischen zum größten europäischen Theaternetzwerk ent­ wickelt – mit aktuell mehr als 40 Mitgliedstheatern in über 20 Ländern. Die ETC initiiert und unterstützt u. a. zahlreiche Projekte, an denen oft über mehrere Spielzeiten gearbeitet wird und an denen verschiedene Theater beteiligt sind, aktuell z. B. die Bürger*innenbühne, die auch in Graz erfolgreich eingeführt worden ist. Im Juni 2020 wird die ETC ihre Mitgliederversamm­ lung in Graz abhalten. Erwartet werden zwischen 50  u nd 80 Theaterleute in künstlerisch leitenden Funktionen. Teil der Konferenz sind auch die Vor­ stellungen des „Young Europe“-Projekt, an dem neun europäische Theater beteiligt sind. ETC-Konferenz und „Young Europe“ finden parallel zur 5. Aus­gabe des nun schon traditionellen internationalen DRAMATI­ KER|INNENFESTIVALS statt, das das Schauspielhaus zusammen mit uniT und dem Deutschen Literatur­ fonds Darmstadt veranstaltet. Sei es bei unseren europäischen Nachbarn in Ungarn (Szombathely), Slowenien (Nova Gorica), in der Slowakei (Bratislava) oder anderswo auf dem Konti­ nent: Als Abonnent*in des Schauspielhaus Graz genießen Sie freien Eintritt in allen ETC-Theatern des Auslandes; diese befinden sich auch in so interessan­ ten Städten wie Tel Aviv, Tiflis, Oslo oder Lissabon! Schneller erreichbar und eine Reise wert wären diverse deutsche Theater. Die Kartenreservierung erfolgt über das Ticket­zentrum und eine vollständige Liste aller Mitgliedstheater finden Sie unter www.etc-cte.org.

Tickets & Infos ab Mai 2020 unter: dramatikerinnenfestival.at


GASTRONOMIE

IMPRESSUM

CAFÉ-BAR SCHREINER

MEDIENINHABER & HERAUSGEBER

Täglich geöffnet versorgt Sie das Team des SCHREINER nicht nur rund um Ihren Theater­besuch.

Schauspielhaus Graz GmbH Ein Unternehmen der

Montag 14 – 20 Uhr Dienstag bis Samstag 9 – 24 Uhr Sonn- und Feiertage 9 – 20 Uhr

GESCHÄFTSFÜHRENDE INTENDANTIN

Die Bar im Foyer ist eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet, die Bar im 1. Rang steht Ihnen in den Pausen sowie im Rahmen von Einführungsgesprächen im Salon zur Verfügung. Bei den öffentlichen Premierenfeiern des HAUS EINS bewirtet Sie das SCHREINER-Team im 1. Rang, im Foyer, sowie in der Café-Bar. Darüber hinaus finden im SCHREINER monatlich wechselnde Kunstausstellungen und regelmäßige Tanzabende statt. Details zu allen Veranstaltungen finden Sie unter www.schreiner.bar oder auf der Facebook-Seite der Café-Bar. Emanuel Schreiner und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch! Reservierung: TEL +43 (0) 660 238 04 46 oder E-MAIL wir @ schreiner.bar www.schreiner.bar

DIE KANTINE IN HAUS ZWEI Die Kantine des Schauspielhauses steht allen Besucher*innen vor und nach den Vorstellungen in HAUS ZWEI offen. Die Premierenfeiern von HAUS ZWEI finden in der Kantine statt, das Publikum ist hierzu herzlich eingeladen!

BÜHNEN GRAZ GOURMET So schmeckt Kultur noch besser: Lassen Sie Ihren Theater­ abend zu einem unvergesslichen Event werden und genießen Sie zu Ihrem Vorstellungsbesuch das Bühnen-Graz-Gourmet-­ Menü um nur € 34 pro Person. Und so funktioniert’s: 1. Wählen Sie Ihre gewünschte Vorstellung und kaufen Sie die entsprechenden Tickets. 2. K aufen Sie ergänzend dazu die gewünschte Anzahl an Bühnen-Graz-Gourmet-Gutscheinen. 3. Reservieren Sie einen Tisch in einem der Partnerrestaurants vor oder nach Ihrem Besuch im Schauspielhaus Graz. 4. Genießen Sie einen wundervollen Abend, voller künstleri­ scher und kulinarischer Höhepunkte.

Iris Laufenberg

REDAKTION & TEXTE Intendanz, Dramaturgie & Öffentlichkeitsarbeit, DieRoeckl

KONZEPTION & GESTALTUNG formdusche – Studio für Gestaltung www.formdusche.de

FOTOGRAFIE ENSEMBLE Lupi Spuma Fine Photography GmbH www.lupispuma.com

BILDNACHWEISE MAGAZINTEIL S. 4: „Szenenfoto aus ‚Die Revolution frisst ihre Kinder!‘“, Lupi Spuma S. 5 & S. 7: „Die Produktion ‚Die R ­ evolution frisst ihre Kinder!‘ bei den D ­ reharbeiten in Ouagadougou, Burkina Faso“, Jennifer Weiss S. 9: „Thomas Köck“, Max Zerrahn S. 10: „Eleonore Khuen-Belasi “, privat S. 13: „Ferdinand Schmalz“, Regina Laschan S. 14: „Iris Laufenberg“, Lupi Spuma S. 24: „Pia Hierzegger“, Johannes Horn

DRUCK Steiermärkische Landesdruckerei GmbH Medienfabrik Graz www.mfg.at Preis- und Programmänderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Stand: April 2019

Alle Detailinformationen finden Sie unter gourmet.buehnen-graz.com.

Gastronomie & Impressum   9 3


Saison 2019/20 Don Carlo

Kalif Storch

Schwanengesang

Giuseppe Verdi

(Kinderoper) Josef Gabriel Rheinberger

Ballett von Andreas Heise nach dem Liederzyklus von Franz Schubert

Premiere 28. Sep 2019

Romeo et Juliette

Premiere 8. Feb 2020

Premiere 28. Apr 2020

Charles Gounod

Die Passagierin

Wiederaufnahme 5. Okt 2019

Mieczysław Weinberg

My Fair Lady

Premiere 14. Mär 2020

Frederick Loewe

Die Fledermaus Johann Strauß Premiere 19. Okt 2019

Cinderella Ballett von Beate Vollack zur Musik von Sergej Prokofjew Premiere 14. Nov 2019

Pünktchen und Anton

Zum Sterben zu schön Ballett von Jo Strømgren zu Musik von Schubert, Schumann, Chopin u.a. Premiere 22. Mär 2020

Stummfilm-Konzert mit Musik von Olga Neuwirth

Premiere 26. Mär 2020

9. Jun 2020

Georges Bizet

Guys and Dolls Frank Loesser Premiere 11. Jan 2020

Don Giovanni

Premiere 18. Apr 2020

Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus Musicbanda Franui im Konzert mit Nikolaus Habjan 25. Apr 2020

Wolfgang Amadeus Mozart Premiere 8. Feb 2020 Weitere schöne Klänge bieten das Konzertprogramm der Grazer Philharmoniker sowie ein vielfältiges Kinder- & Jugendprogramm Karten sind ab 3. Juni 2019 erhältlich. oper-graz.com

Premiere 7. Jun 2020

Arnold Schönberg & Igor Stravinsky

Die Perlenfischer

Premiere 14. Dez 2019

Junge ChoreographenWerkstatt

Friede auf Erden

Premiere 24. Nov 2019

Engelbert Humperdinck

Happy (No) End

Die Stadt ohne Juden

(Familienmusical) Marc Schubring

Königskinder

Wiederaufnahme 4. Jun 2020

OpernKurzgenuss in Kooperation mit der Kunstuniversität Graz

La serva padrona Giovanni Battista Pergolesi

Der Korridor Harrison Birtwhistle


Dekorationsbau · Kostümproduktion · Ticketvertrieb · Eventservice art + event | Theaterservice Graz · Kaiser-Josef-Platz 10 · 8010 Graz · T +43 316 8008-1102

Meister hinter den Kulissen

© Lupi Spuma

„Einen Jux will er sich machen“ Schauspielhaus Graz, Saison 2018/19 & 2019/20 Herstellung Bühnenbild und Kostüme Regie: Dominique Schnizer, Ausstattung: Christin Treunert

im Einklang mit der Umwelt


Zwei Kinder, zwei Welten,

eine tollossale

Freundschaft

Karten unter 0316 / 8000 www.nextliberty.com

GRAZ–WIEN Medienfabrik Graz Dreihackengasse 20, 8020 Graz Medienfabrik Wien Schloßgasse 10-12, 1050 Wien T +43 (0) 316 / 8095-0, office@mfg.at, www.mfg.at

Brillante Bilder und geringere Kosten: Durch den nächsten Innovationsschritt der Medienfabrik.


Internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie & Bühnengestaltung in Graz, Steiermark

WETTBEWERBSOPER

DON GIOVANNI VON WOLFGANG AMADEUS MOZART

Semifinale am 11. Januar 2020 im Next Liberty Finale 27.-28. Juni 2020 im Schauspielhaus Graz, HAUS EINS Einsendeschluss 19. August 2019

www.ringaward.com

Die bezauberndste Sommernacht des Jahres

Graz · 29. Juni 2019 · Schlossberg Informationen und Tickets unter

www.schlossbergball.at


Langeweile gehört sich nicht.

Die wahren Abenteuer sind im Club. Der Ö1 Club bietet mehr als 20.000 Kulturveranstaltungen jährlich zum ermäßigten Preis. Mehr zu Ihren Ö1 ClubVorteilen: oe1.ORF.at

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€ 29,Begrüßungsaperitif Gedeck 3-Gang Genuss-Menü

So schmeckt Kultur noch besser! Genießen Sie vor oder nach Ihrem Opern- oder Schauspielhausbesuch das Bühnen Graz Gourmet Mehr Informationen im Ticketzentrum und unter http://gourmet.buehnen-graz.com Menü in einem unserer 10 Partnerrestaurants.


Wir drucken auch im Internet. T .A G N U T I E Z E KLEIN

Mehr als eine Zeitung.


– T Ä T I T N E D I E L A N NATIO L L O S S A W , T A M I E H DAS SEIN? , T I E K G I R Ö H E G U Z – E H C A R P S , E L E E S , N E D O B ? N N E D S A W LAND, KULTUR ? D L A W R E D R A G ODER NG)

VERMESSU DRITTE REPUBLIK (EINE k Thomas Köc



VERNON SUBUTEX | DIE PHYSIKER | THE HILLS ARE ALIVE N E D L E H | IA R A M D N U F E S JO | R E D O K A G U D T IS B | L E G Ö V | Z T A L P E T IT R D | H T E B C A M | ? M R U ST | ) G N U S S E M R E V E IN (E IK L B U REP DER KÖNIG AMÜSIERT SICH – EIN RIGOLETTO-­MELODRAM | DIE LEIDEN DER JUNGEN WÄRTER . A G A R A N A M | T U L B IG H U R | R E T IS E M S E IN ­ E H C U B E G TA ) T B IR T (S N N A M R E D JE | S H C KO | BOOKPINK | ICH, TATORT­ E Z R A W H C S ­ | N E N IN R A S IS KOMM MILCH | ZUHAUSE IST EIN BAUCHGEFÜHL | FRAU ADA NKT UNERHÖRTES


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