OpernSaisonal 22/23

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Das Theater ist die tätige Reflexion des Menschen über sich selbst. Novalis


OpernSaisonal

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Inhalt

Editorial 3 Kraft. Leidenschaft. Begeisterung. 5 Oper, Operette & Musical 6 War Requiem 8 Anatevka 14 Madama Butterfly 22 La Traviata 30 Die verkaufte Braut 36 Ein Hauch von Venus 42 Die Großherzogin von Gerolstein 46 Katja Kabanova 51 Don Carlo 58 Der Florentiner Hut 62 Szenen aus Goethes „Faust“ 67 Die Stadt ohne Juden 69 Die schöne Müllerin 72 OpernKurzgenuss 74 ~ Geschichte ~ Pigmalion Der Chor der Oper Graz 76 Opernstudio 78 Ensemble 79 Gäste 80 Ballett 82 Zum Sterben zu schön 84 Carmen 86 Der Tod und das Mädchen 90 Short little greats 93 Tanz ganz nah 94 ~ ABC des Tanzes ~ Ballett-Masterclass ~ Ballettschule der Oper Graz Tanz-Momente 96 Tänzerinnen & Tänzer 98

Inhalt

Konzerte 100 Eröffnungskonzert 102 Advent in der Oper 103 Neujahrskonzert 104 Mahler: Symphonie Nr. 3 105 Sag’ beim Abschied leise Servus 106 Die Liebe zum Detail 107 Kammerkonzerte 112 Musikalischer Aperitif 113 Konzerte im Musikverein für Steiermark 115 Und außerdem 117 ~ Gastspiel bei den Musikwochen in Millstatt ~ Hader on Ice ~ Preisträger-Konzert des 27. Internationalen Gesangswettbewerbs „Ferruccio Tagliavini“ ~ Piano Forte – Jugend am Klavier ~ Janoska on Fire ~ Lehrlingskonzert Aufnahmen aus der Oper Graz 118 Kinder, Jugend & OperAktiv! 120 Frau Holle 122 Cinderella 123 Schul- & Familien­ konzerte 124 Sitzkissenkonzerte 125 Triolino & Cinello 126 Alles Tanz 127 Die Singschul’ 128 OperAktiv! 130

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Extras 134 Hereinspaziert! 137 Opernbrunch 137 Opernredoute 139 Zugabe 140 Vor der Premiere 142 Stückeinführungen 142 Kostproben 142 Nachgespräche 142 Nachklang 143 Führungen 143 Förderkreis der Oper Graz 143 Service & Team 144 Abonnement 146 Preise 154 Saalplan 156 Gemeinsam in die Oper Graz 158 Mit Kindern in die Oper Graz 159 Hören, was andere sehen 159 Sponsoring & Kooperationen 161 Gastronomie 161 Anfahrt 162 Team der Oper Graz 164 Kalendarium 170 Impressum 175 Auf dem Cover 176


Editorial

Liebes Publikum, bereits zum achten Mal darf ich Ihnen das Saison­ programm der Oper Graz mit viel Vorfreude ans Herz legen. Gemeinsam mit meinem Team habe ich für meine letzte Saison an unserem wunderschönen Opernhaus vielfältige Geschichten ausgewählt, die Sie inspirieren, unterhalten und zum Nachdenken über sich selbst und unsere so komplexe Welt anre­ gen mögen. Am Beginn der Saison steht Benjamin Brittens einzigartiges „War Requiem“, ein Musik gewordener Appell für Frieden und Versöhnung. Ich bin mir sicher, dass Lorenzo Fioronis szenische Interpretation Sie genauso berühren und aufwühlen wird wie die „Grie­ chische Passion“ in meiner ersten Spielzeit in Graz. Freuen Sie sich danach auf eine der schönsten Opern von Giacomo Puccini: „Madama Butterfly“. In unserer Interpretation der tragischen Liebesge­ schichte einer japanischen Geisha und eines ame­ rikanischen Offiziers stehen auch ihr gemeinsames Kind und dessen Erlebnisse und Sehnsüchte im Mit­ telpunkt. Um die Sehnsucht, seinen Platz im Leben zu fin­ den, geht es auch in der „Verkauften Braut“. Bedřich Smetana hat seinen Figuren auf ihrer Suche nach dem eigenen Glück eine wunderbar schwungvolle und zugleich sehr empfindsame Musik auf den Leib geschrieben. Der schönsten Frau der Welt begegnen Sie in Kurt Weills Broadwayerfolg „Ein Hauch von Venus“ – wir präsentieren das musikalisch opulente Musical als österreichische Erstaufführung. Jacques Offenbach, der Großmeister der musi­ kalischen Parodie, hat sich in seiner Operette „Die Großherzogin von Gerolstein“ das Militär vorgeknöpft. Dabei hat die titelgebende Diva mehr „Peng“ als das ganze Bataillon. Eine ganz andere Frauenfigur ist die junge Katja Kabanova aus Leoš Janáčeks gleichnamiger Oper. Sie ist eingesperrt in einem Leben voller gesellschaftli­ cher Zwänge und Konventionen. Zu ihrer eigenen Be­ freiung beschreitet sie einen radikalen Weg. Einen besonderen Spaß zum Saisonende ver­ spricht Nino Rotas viel zu selten gespielte burleske Oper „Der Florentiner Hut“ nach einer französischen Boulevardkomödie. Rota, weltberühmt für seine Film­ 3

Nora Schmid

musik, findet in dieser Oper im spielerischen Umgang mit der Musikgeschichte seinen ganz eigenen Ton. Darüber hinaus erfüllt sich Chefdirigent Roland Kluttig mit Schumanns „Szenen aus Goethes ‚Faust‘“ einen musikalischen Herzenswunsch. Freuen Sie sich auch auf ein Wiedersehen und -hören mit den beiden Verdi-Klassikern „La Traviata“ und „Don Carlo“ sowie der Musical-Erfolgsproduktion „Anatevka“! Vielfältig ist auch das Programm unseres Balletts: Endlich wird Jo Strømgrens Kreation „Zum Sterben zu schön“ ihre Premiere erleben. Ballettdirektorin Beate Vollack widmet sich in einem großen neu­ en Handlungsballett dem Schicksal der legendären „Carmen“ und gestaltet außerdem zusammen mit Sascha Pieper einen Abend rund um den „Tod und das Mädchen“, wofür wir einen Kompositionsauftrag an David Philip Hefti vergeben haben. In die kompositorische Gegenwart führt uns auch die Aufführung des Stummfilms „Die Stadt ohne Juden“, für den die vielfach preisgekrönte Olga Neuwirth faszinierende Musik geschrieben hat. Gemeinsam mit dem Next Liberty bringen wir mit dem Familienmusical „Frau Holle“ und der Kinder­ oper „Cinderella“ zwei Märchenklassiker auf die Büh­ ne. Mit spannenden Angeboten von OperAktiv! kann Groß und Klein überdies in die Welt des Musikthea­ ters eintauchen. Zum Ende der Saison werden wir gemeinsam mit Ihnen, liebes Publikum, die vergangenen Jahre musi­ kalisch Revue passieren lassen. Schon jetzt möchte ich mich für Ihre Neugier und Ihre Treue bedanken und freue mich auf viele Begegnungen mit Ihnen in der Saison 2022/23! Herzlichst, Ihre Nora Schmid Geschäftsführende Intendantin der Oper Graz Editorial


Gegen Vorlage der Debitkarte erhalten Kund:innen der Steiermärkischen Sparkasse 10 % Ermäßigung auf alle Vorstellungen auf der Hauptbühne, ausgenommen Premieren, Sonderveranstaltungen und Gastspiele. steiermaerkische.at/verantwortung

Partnerin der Oper Graz seit 1899


Kraft. Leidenschaft. Begeisterung.

Im vergangenen Jahr meinte ich an dieser Stelle, der Geist der Kultur könne alles überdauern. Dass diese These auch heuer mehr denn je ihre Gültigkeit besitzt, ist den herausragenden Leistungen der hei­ mischen Kunst- und Kultureinrichtungen zu verdan­ ken. Die Oper Graz hat zu jeder Zeit alles darange­ setzt, ein sicheres reales oder – falls nötig – digitales Opernerlebnis zu ermöglichen. Dadurch haben die Künstler:innen und alle Beteiligten einmal mehr ge­ zeigt, dass kulturelle Kraft und Leidenschaft stärker sind als dritte, vierte oder fünfte Wellen eines heimtü­ ckischen Virus. Dieses leidenschaftliche Engagement, dieser Kampfgeist machen Mut und geben Hoffnung für die kommende Opernsaison, die uns – allen Wid­ rigkeiten zum Trotz – begeistern will und wird. In der Spielsaison 2022/23 beeindruckt die Oper Graz mit einem phantastischen Programm, das Neues und

Bewährtes vereint. In Produktionen wie „Ein Hauch von Venus“ oder „Katja Kabanova“ entführen uns die Künstler:innen in fremde Welten und Zeiten. Erfolg­ reiche Aufführungen aus vergangenen Spielsaisonen wie „Anatevka“ oder „Don Carlo“ kehren auf die Büh­ ne zurück. Stücke wie „Madama Butterfly“ oder „Die verkaufte Braut“, die in der Vergangenheit den Lock­ downs zum Opfer gefallen sind, feiern in der kom­ menden Saison endlich die langersehnten Premieren. Daneben begeistern uns Künstler:innen mit Ballett­ darbietungen wie der zu Bizets „Carmen“ und Produk­ tionen für die ganze Familie. Diese Vielfalt an Genres ist seit jeher ein wirkmäch­ tiges Signum der Oper Graz. Durch die meisterhafte Interpretation der so unterschiedlichen Geschichten wird dem Zeitgeist Rechnung getragen: Pluralität und Diversität von Lebensentwürfen finden ihren verdien­ ten Platz auf der Bühne. Der Anspruch, Vielfalt als Chance zu begreifen und Menschen mit der eigenen Arbeit begeistern zu wollen, verbindet die Steiermär­ kische Sparkasse und die Oper Graz seit 1899. Die Werte Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Leiden­ schaft bilden das Fundament unserer starken Part­ nerschaft, die auch in der 123. gemeinsamen Spiel­ saison ihre Fortsetzung findet. Diese Saison wird die letzte unter der Intendanz von Nora Schmid sein. Der Wechsel an die renommierte Dresdner Semperoper ist für das steirische Kulturleben ein großer Verlust, haben Nora Schmid und ihr Team in den letzten Jahren doch eindrucksvoll bewiesen, welche Strahlkraft Oper haben kann. Im Namen der Steiermärkischen Spar­ kasse wünsche ich Nora Schmid schon jetzt viel Erfolg für ihre neue Aufgabe.

Ihnen wünsche ich eine hervorragende Opern­ saison und nur das Beste für die kommende Zeit. Bleiben Sie kulturbegeistert und hoffnungsfroh! Ihr Dr. Gerhard Fabisch Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse

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Steiermärkische Sparkasse


Oper, Operette & Musical


War Requiem

Benjamin Britten

Premiere Samstag, 24. September 2022

Anatevka

Jerry Bock

Wiederaufnahme Mittwoch, 28. September 2022

Madama Butterfly

Giacomo Puccini

Premiere Samstag, 15. Oktober 2022

La Traviata

Giuseppe Verdi

Wiederaufnahme Donnerstag, 27. Oktober 2022

Die verkaufte Braut

Bedřich Smetana

Premiere Samstag, 26. November 2022

Ein Hauch von Venus

Kurt Weill

Premiere Samstag, 17. Dezember 2022

Die Großherzogin von Gerolstein

Jacques Offenbach

Premiere Samstag, 14. Jänner 2023

Katja Kabanova

Leoš Janáček

Premiere Samstag, 18. März 2023

Don Carlo

Giuseppe Verdi

Wiederaufnahme Donnerstag, 13. April 2023

Der Florentiner Hut

Nino Rota

Premiere Samstag, 13. Mai 2023

Szenen aus Goethes „Faust“

Robert Schumann

Mittwoch, 14. Juni & Donnerstag 22. Juni 2023

Die Stadt ohne Juden

Olga Neuwirth Filmvorführung & Lesung mit Cornelius Obonya Montag, 6. Februar 2023

Die schöne Müllerin

Franz Schubert Mit Nikolaus Habjan, Florian Boesch & Musicbanda Franui Dienstag, 6. Juni 2023

OpernKurzgenuss


War Requiem Benjamin Britten Texte nach der Missa pro Defunctis und Gedichten von Wilfred Owen, op. 66 In englischer und lateinischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Am Abend des 14. Novembers 1940 fielen Tausen­ de glühende Feuerbälle der deutschen Luftwaffe vom Himmel und zerstörten die Stadt Coventry, nahmen hunderten Menschen das Leben. Viele Jahre spä­ ter entschied man sich, die Ruinen der Kathedrale als Mahnmal zu erhalten und einen neuen Kirchen­ bau daran anzuschließen, um dem Wunsch der Zeit nach Erinnerung und Versöhnung Ausdruck zu verlei­ hen. Der englische Komponist und Pazifist Benjamin Britten erhielt den Auftrag, ein Werk zur Einweihung der neuen Kathedrale von Coventry zu schreiben, wel­ ches mit seinem Symphonie- und Kammerorchester, Knabenchor, gemischtem Chor, Sopran, Tenor und Ba­ riton tief bewegt, mitreißt, Brücken über Unvorstell­ barem baut, und über das Britten resümiert: „Dieses Requiem ist vielleicht das wichtigste Werk, das ich jemals geschrieben habe.“ Kongenial lässt er die Tra­ ditionen der Totenmesse auf die schmerzvollen, hoff­ nungssuchenden Worte des Lyrikers und Soldaten Wilfred Owen treffen, ein Appell der Versöhnung. Lorenzo Fioroni, der Regisseur der gefeierten und preisgekrönten „Griechischen Passion“ und des Opern-Doppelabends „Cavalleria rusticana“ & „Pag­ liacci“, kehrt für dieses Schlüsselwerk des 20. Jahr­ hunderts zurück nach Graz, greift die Erinnerung der Zerstörung, die Hoffnung auf ein friedliches Morgen auf und verwandelt das Opernhaus selbst in einen Ort jenseits des Gewohnten. Zwischen den Orchestern und Nationen entsteht dabei ein packender Dialog der Emotionen und Ängste, der unter der musikalischen Leitung des Chefdirigenten Roland Kluttig steht. Da­ bei bricht immer wieder die Stimme des Soldaten Wilfred Owen durch, die uns zuruft: „Was für Toten­ glocken läuten denen, die wie Vieh sterben? / Nur die ungeheure Wut der Geschütze / Nur das scharfe Knat­

Sopran Flurina Stucki

tern der ratternden Gewehre / Kann ihre hastigen Ge­ bete herniederprasseln …“ Er starb mit 25 Jahren, vier Tage vor dem Ende des Ersten Weltkrieges. Musikalische Leitung Roland Kluttig | Nicolas Ellis Dirigat Kammerorchester Johannes Braun Inszenierung Lorenzo Fioroni Choreographie Beate Vollack Bühne Sebastian Hannak Kostüme Annette Braun Licht Sebastian Alphons Video Christian Weißenberger Dramaturgie Marlene Hahn & Bernd Krispin

Premiere Sa 24. Sep 2022 20 Uhr Vorstellungen Sep: 29. Okt: 2.*, 5., 7., 12., 22. Nov: 4., 6. **, 20.* Beginn jeweils 20 | *15 | **18 Uhr Vor der Premiere So 11. Sep 2022 11 Uhr Kostprobe Di 16. Sep 2022 18.30 Uhr Nachklang Mi 5. Okt 2022 Nachgespräch Fr 7. Okt 2022 Ohren-Öffner: Kammerkonzert „British Songs“ Mo 7. Nov 2022 19.30 Uhr

Chor Bernhard Schneider Singschul’ Andrea Fournier

Tenor Matthias Koziorowski | Mario Lerchenberger

Bariton Markus Butter

~ Grazer Philharmoniker | Chor und Extrachor der Oper Graz | Singschul’ und Ballettschule der Oper Graz War Requiem

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Schrecken und Trost

Regisseur Lorenzo Fioroni im Gespräch mit Chefdirigent Roland Kluttig Lieber Roland, eine der Erinnerungen aus meiner Teenager-Zeit ist, wie sehr Requiem-Kompositionen mich komplett aus dem Gleichgewicht gebracht und tief beeindruckt haben. So sehr, dass ich zum Beispiel ganze Sätze aus Mozarts „Requiem“ abkopiert habe, um sie im Detail zu erfassen. Und jetzt, im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit Britten, diskutierte ich mit Menschen, für die die Mitwirkung an einer Aufführung des „War Requiem“, sei es im Orchester oder im Chor, stets ein unvergesslicher Eindruck war. Wie erklärst du dir diese besondere Aura von Totenmessen? Lieber Lorenzo, das geht mir ganz ähnlich. Die geistlichen Werke haben die Komponist:innen immer wieder zu Höchstleistungen angetrieben – und zwar auch noch zu Zeiten, als das Weltliche und das Geist­ liche sich schon mindestens die Waage hielten, also sagen wir ab der Wiener Klassik. Die Sakralmusik von Bach, die Requien von Mozart, Verdi und ande­ ren gehören zum Allergrößten, was Musiker:innen je geschaffen haben. Innehalten, Konzentration, Trauer und Schmerz, Schrecken und Wut, Leid und Trost ge­ hen da eine einzigartige Verbindung ein. Ob gläubig oder nicht, das überträgt sich auch sofort auf den Hörenden.

den besten auf diesem Gebiet. Ein sehr feiner, aber auch verschlossener Künstler. In gewisser Weise das westliche Pendant zu Schostakowitsch. Beide verkör­ pern die politischen Blöcke, beide verband eine tiefe Freundschaft, beide spielten in den modernen Zirkeln keine Rolle, aber auf den Spielplänen der Orchester, beide wurden früh zu Klassikern. Bei beiden spielte die Verehrung von Gustav Mahler und bei Britten auch die Alban Bergs eine zentrale Rolle.

Britten war nicht nur Komponist, sondern auch ein bedeutender Dirigent, der die Uraufführung des „War Requiem“ selbst leitete. Er war auch Pianist und Liedbegleiter, hier spürt man seine Sensibilität für die Ausdrucksskala der menschlichen Stimme. Wie ordnest du Britten generell ein als zentrale Figur in der Musik des 20. Jahrhunderts? Ich habe spät zu Britten gefunden, weil auch ich vom in Deutschland herrschenden Dogma der Darm­ städter Schule geprägt war. Britten wurde für zu leicht befunden. Als ich vor einigen Jahren das Angebot bekam, an der schwedischen Norrlandsoper „Peter Grimes“ zu leiten, änderte sich das langsam, aber in­ tensiv. Was für eine Konzentration der Mittel, was für ein handwerkliches Geschick! Eine große Rolle spielt auch seine Arbeit als Dirigent und Pianist, seine Schu­ bert- und Schumann-Interpretationen gehören zu

Im „War Requiem“ artikuliert sich Brittens überzeugter und unbedingter Pazifismus. Er verleiht seinen literarischen Vorlagen musikalisch erschütternden Ausdruck: den englischen Gedichten Wilfred Owens über die Schrecknisse des Ersten Weltkrieges, welche als direkte Erlebnisberichte von der Front den lateinischen Text der „Missa pro Defunctis“ immer wieder konterkarieren und auch als der wirklichen Kriegserfahrung von Tod und Zerstörung nicht angemessen in Frage stellen. Eine rebellische Haltung. Trotzdem gibt es im jetzigen 2022 aktuell mindestens 25 andauernde Kriege weltweit, die in vollem Gange sind. Woran liegt das? Diese Frage zu beantworten, übersteigt meine Möglichkeiten. Die Mechanismen, die dazu führen, dass immer noch täglich Menschen auf Grund von Kriegen, Gewalt oder Hunger sterben, dass Städte

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Mahnmal gegen den Krieg: die Kathedrale von Coventry

War Requiem


und Landschaften ausgerottet werden, sind leider immer noch genauso virulent wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Es wäre vermessen zu glauben, die Aufführung eines Werks wie des „War Requiem“ kön­ ne daran irgendetwas ändern. Sie kann es vielleicht in einer nicht messbaren Menge, weil sie dem Schrecken erneut eine Stimme gibt, aber große Hoffnung habe ich da nicht. Wir sehen tagtäglich die schlimmsten Bilder aus Kriegsregionen, und doch ändert sich kaum etwas. Angesichts der zunehmenden Unzufriedenheit mit dem demokratischen System – welches immerhin im größten Teil Europas und Nordamerikas für eine gewisse Weile für einen andauernden Frieden gesorgt hat – und einer fatalen Sehnsucht nach starken Män­ nern ist ja selbst die sicher geglaubte Insel Europa auch wieder ein denkbares Schlachtfeld. Vor vielleicht zwei Jahren sprach mich mitten im Trubel eines mitteleuropäischen Bahnhofs eine ältere Dame an und stellte mir unvermittelt eine Frage, die mich damals so beeindruckte wie verwirrte: „Können wir uns sicher sein?“ Und jetzt, vor kurzem, erreichte ich den gleichen mitteleuropäischen Bahnhof, von einem Aufenthalt in der schon in vollster Frühlingsblütenpracht stehenden Schweiz zurückkehrend: Auf allen Bahnsteigen, allen Treppen, in jedem Winkel der großen Halle sah ich ankommende Flüchtende aus der Ukraine. Familien, Alleinstehende, Alte, Kinder, große Gruppen, Einsame, einige mit viel Gepäck, andere nur mit einem kleinen Rucksack. Eine unüberschaubare Zahl, sicher zu groß, als dass die

Roland Kluttig

Lorenzo Fioroni

Helfenden an den eilig aufgestellten Informationsständen für alle ein Ohr hätten haben können. Mir schien, als ob vielen dieser Menschen der Ausdruck von Trauer, Angst, Hilflosigkeit, Trotz, aber vor allem von Unsagbarem tief in ihre Gesichtszüge gezeichnet sei. Deswegen möchte ich die oben erwähnte Frage ergänzen und an dich weiterreichen: „Können wir uns sicher sein? Wo? Wo wird dies enden?“ Ja, mittlerweile hat uns der Krieg hier in Europa er­ reicht. Man darf nicht vergessen, dass er in entfernte­ ren Regionen immer präsent war, und nein, wir wissen nicht, wo das enden wird.

Stein gewordenes Symbol: Die alte und neue Kathedrale von Coventry


Zeichen für den Frieden Zu allen Zeiten und in den verschiedensten Kulturen hatten Menschen das Bedürfnis, einem der höchsten Güter bildhaft Gestalt zu verleihen.

Olivenzweig Dieses Symbol hat seinen Ur­ sprung in der griechischen My­ thologie: Poseidon, der Gott der Meere, und Athene, die Göttin der Weisheit, hatten einen Konflikt um die Vorherrschaft in Attika. Beide machten im Wettbewerb um die Gunst des Volkes ein Geschenk. Poseidon schuf eine sprudelnde Quelle, Athene – sie gewann damit – einen Olivenbaum. Olivenzweige wurden von Bräuten getragen und an den Sieger der Olympischen Spiele verliehen. Besiegte, die um Frieden baten, trugen Ölzweige in Händen.

Weiße Mohnblume Am Ende des Ersten Weltkrie­ ges waren die Schlachtfelder von weißen Mohnblumen übersät. Die Gemeinschaft der Frauen gegen den Krieg beschloss 1933, die Mohnblumen zu verkaufen, um an das hohe Gut des Friedens zu ap­ pellieren. Papierkranich Seit dem Tod von Sadako Sasaki (1943–1955), die als Folge der Verstrahlung durch die Atombombe von Hiroshima an Leukämie litt, gilt vor allem in Japan der Papierkranich als Sym­ bol für den Frieden. Das Mädchen kämpfte durch das Falten von Origami-Kranichen gegen seine Erkrankung an. Ein japanisches Sprichwort besagt, dass dem, der 1000 Papierkraniche faltet, ein Wunsch erfüllt wird.

Friedenstaube Die Friedenstaube hat ihren Ursprung in der Erzählung von der Sintflut im Alten Testament: Noah lässt nach der Sintflut eine Taube frei, die mit einem Ölzweig im Schnabel zurückkehrt – ein Zeichen, dass das Leben zurück­ kehren würde. Für den Welt­ friedenskongress 1949 diente Picassos Lithographie „Die Taube“ als Symbol, was zu einer enormen Verbreitung des Symbols in der Neuzeit führte. CND-Symbol Dieses weltweit verbreitete Symbol, das auf einer Kombinati­ on zweier Zeichen aus dem Win­ keralphabet beruht („N“ für „nuc­ lear“ und „D“ für „disarmament“), wurde 1958 von Gerald Holtom für die britische Kampagne zur nuklearen Abrüstung im Kontext des weltweit ersten Ostermarschs entworfen.

Grenzenlose Freundschaft Spaziert man durch Graz, passiert man immer wie­ der Straßen und Alleen, die nach diversen Städten benannt sind. Dieser Art verewigt im Wegenetz der Stadt sind Coventry, Darmstadt, Dubrovnik, Groningen, Ljubljana, Maribor, Montclair, Pécs, Pula, St. Petersburg, Temeswar, Triest und Trondheim. Mit all diesen Städten pflegt Graz eine Städtepartner­ schaft. Mit der englischen Stadt Coventry – knapp 370.000 Einwohner, 1660 Kilometer von Graz ent­ fernt – ging Graz zwei Jahre nach Unterzeichnung des Staatsvertrags und dem Ende der britischen Be­ satzungszeit in der Steiermark 1957 die erste dieser Freundschaften ein. Wie in Brittens „War Requiem“, 11

das in der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry uraufgeführt wurde, war Versöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs der Grundge­ danke, der diese Bindung über die Grenzen hinweg stabilisieren sollte. So kommt es, dass man im Grazer Stadtpark durch die Coventrypromenade flanieren kann.

War Requiem


Volle ChorKraft voraus! Ein Gespräch mit den beiden Chormitgliedern Ingrid Niedermair-Miller und Jakša Buljubašić über Freiheit, Poesie und ein Drei-Modul-System Was ist die größte Herausforderung bei der Arbeit als Chorsänger:in? Ingrid Niedermair-Miller Wenn ich jetzt dabei an eine musikalische Probe denke, fange ich bei mir selbst an und versuche, das Notenmaterial stimmlich möglichst gut umzusetzen. Dazu kommen dann Rück­ meldungen vom jeweiligen Dirigenten in Form von musikalischen Anregungen und klanglichen Vorstel­ lungen, die sich manchmal mehr, manchmal weniger mit meinen eigenen decken. Im nächsten Schritt geht es darum, diese Wünsche umzusetzen und aus den Einzelstimmen etwas Homogenes zu schaffen. Jakša Buljubašić In unserem Job ist es sehr wichtig, sich anpassen zu können. Das bedeutet im­ mer zuzuhören. Zum Beispiel: Wenn ein piano gesun­ gen wird, muss man seine Kolleg:innen noch hören. Wenn man sie nicht mehr hört, singt man zu laut. Der Chor lebt ja vom Gesamtklang. So wie ein Solo eine Stimme ist, ist auch ein Chor eine Stimme. Wir brau­ chen also eine gewisse Intelligenz für diese Kollektiv­ arbeit (lacht). Ingrid Niedermair-Miller Man muss immer eine Balance finden: Wo ist es gefragt, aus sich her­ auszugehen, und wo stört es, wenn man zu stark her­ vortritt? Wie würdet ihr die einzelnen Schritte des Chores für eine Produktion beschreiben? Jakša Buljubašić Jede Produktion hat drei Mo­ dule. Das erste ist die musikalische Probe im Chor­ saal, das nächste ist die szenische Probe, bei der die Regie dann die szenischen Aspekte erläutert und mit uns allen die Haltungen, Stimmungen und Abläufe er­ arbeitet. Das letzte Modul ist dann das Singen auf der Hauptbühne mit Dirigent:in und Orchester. Die Zu­ sammenarbeit mit der/dem Dirigent:in erfolgt dann meist direkt auf der Bühne. Manche Dirigent:innen möchten auch während der Bühnenproben an Fein­ heiten arbeiten. Das ist phantastisch!

War Requiem

Ingrid Niedermair-Miller und Jakša Buljubašić im Grazer Dom

Was ist eine gelungene szenische Chorprobe für euch? Wann macht die Probe Spaß? Ingrid Niedermair-Miller Wenn ich ein Kon­ zept verstehen kann und es mich persönlich erreicht. Wenn die Hintergründe und die Tiefe des Geschehens klar werden. Ich muss wissen, was ich als Figur dazu beitragen kann. Immer wieder ist es auch schön, wenn das Regie-Team mit uns teilt, wie sich bestimmte Ide­ en entwickelt haben. Ihr werdet zusammen mit Lorenzo Fioroni nun das „War Requiem“ auf die Bühne bringen. Mit ihm habt ihr bereits „Die Griechische Passion“ und „Cavalleria rusticana“ & „Pagliacci“ erarbeitet. Was schätzt ihr an seiner Arbeit? Ingrid Niedermair-Miller Nach den Ereignis­ sen der letzten Wochen wird das „War Requiem“ na­ türlich eine besondere Herausforderung sein, und ich freue mich sehr, dass diese Arbeit mit Lorenzo Fioroni doch noch zustande kommt. Er hat immer eine Vision seiner Szenen, von der er uns überzeugen möchte, und lässt doch zugleich allen die Freiheit, etwas für sich zu entwickeln. Das ist ein spannender Prozess von „zu viel“ und „zu wenig“, von Hinzufügen und Wegnehmen, den er sicher wieder wunderbar voran­ treiben wird. Er vermag es, die Stücke mit der Gegen­ wart korrespondieren zu lassen, ohne die Poesie der Musik aus dem Auge zu verlieren (Jakša Buljubašić nickt zustimmend).

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Bereitet ihr euch als Chor auf das „War Requiem“ anders vor, weil der Chor so im Fokus dieses Werkes steht? Ingrid Niedermair-Miller Sängerisch bereite ich mich nicht anders vor, aber dennoch ist das „War Requiem“ gerade jetzt in seiner bestürzenden Aktua­ lität doch ein „Herzstück“ für uns alle, denke ich. Es auswendig auf die Bühne zu bringen, ist eine Heraus­ forderung. Die Texte von Owen sind dicht und großar­ tig. Dieses Stück ist engagiert, pazifistisch, aufwüh­ lend … Leider herrschen weltweit immer noch und immer wieder Kriege, die vielleicht nicht direkt bei uns, aber doch vor unserer Haustür stattfinden und an denen auch wir beteiligt sind.

Jakša Buljubašić Dieses Stück ist für mich eine Feier auf die Menschheit, und mein persönlicher Wunsch ist es, viele junge Menschen mit dem Thema zu erreichen. Ich habe selbst einen Krieg miterleben müssen … Heutzutage ist Krieg nicht mehr die Erobe­ rung einer Stadt oder eines Landes, sondern Krieg ist nichts anderes als ein Job, ein Business. Wenn es keinen Krieg gibt, wird ein Krieg produziert. Das ist sehr tückisch. Deshalb müssen wir in der Kunst dafür sorgen, dass Fragen gestellt werden und in einer ge­ wissen Weise auch provoziert wird. Wir können nicht immer die Antwort geben, aber die Zuschauer:innen müssen zum Nachdenken angeregt werden und sich selbst die wichtigen Fragen stellen. Kunst ist nicht nur Amüsement, Kunst hat eine tiefgreifende Bot­ schaft. So verstehe ich meinen Beruf.

Appell zur Versöhnung Als Benjamin Britten den Auftrag zu einem Werk für die Wiedereinweihung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry erhielt, war er beseelt von der Hoffnung: „Es wird die Menschen an­ regen, ein wenig nachzudenken.“ Britten wurde am 22. Dezember 1913 in Lowestoft, England, als das jüngste von vier Kindern in eine Zahnarztfamilie hineingeboren. Seine Mutter gab ihm den ersten Klavierunterricht, später studierte er Klavier und Komposition am Royal College of Music in London. Mit Werken wie „Peter Grimes“ oder „A Midsummer Night’s Dream“ schrieb er sich in den Olymp der Komponist:innen des 20. Jahrhunderts. Als Britten 1960 den Auftrag für das „War Requiem“ erhielt, war dies wenig verwunderlich, denn der britische Komponist war bekennender Pazifist. Seine Haltung entwickelte sich während seiner Zeit in Gresham, einer bürgerlich-liberalen Internatsschule in Nordengland, wo er sich in einem Umfeld vieler politischer und weltanschaulicher Debatten befand. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, ging er in die USA, kehrte jedoch schon 1942 in seine Heimat zurück, wo er in den letzten drei Jahren des Krieges zusammen mit seinem Lebenspartner Peter Pears Liederabende für Soldaten und Ausgebombte gab. Britten und Pears hatten sich 1937 kennengelernt, und ihre Liebesbe­ ziehung währte bis zu Brittens Tod 1976. Beide wurden als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen anerkannt. Britten erklärte vor dem Tribunal: „Ich bin nicht fähig dazu, das Leben eines Menschen zu 13

zerstören, weil in jedem Menschen der Geist Gottes anwesend ist. Ich glaube nicht an Christi Göttlichkeit, aber ich denke, seine Lehre ist tief und seinem Bei­ spiel sollte gefolgt werden.“ Mit diesem Credo schrieb er sein „War Requiem“ als eine Vertonung des lateini­ schen Messtextes, unterlegt mit Gedichten von Wilfred Owen, der kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges mit nur 25 Jahren fiel. Britten widmete das Werk ihm und anderen im Krieg gefallenen Freunden. Er selbst be­ schrieb die Verwendung von Owens Gedichten voller Abscheu über Zerstörung als einen Kommentar auf die Messe und schuf damit ein Werk, welches zu­ gleich Requiem und Appell zur Versöhnung ist.

Benjamin Britten

Oratorium | War Requiem


Anatevka Fiddler on the Roof Basierend auf den Geschichten von Scholem Alejchem Mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl

Joseph Stein Musik Jerry Bock Gesangstexte Sheldon Harnick Buch

in New York von

Harold Prince

produziert

Erstproduktion in New York, Regie und Choreographie von Deutsch von

Rolf Merz

und

Jerome Robbins

Gerhard Hagen

In deutscher Sprache mit Übertiteln

Mögen die Charaktere im Schtetl Anatevka auch sehr unterschiedlich sein, so verbindet all diese Indi­ viduen vornehmlich eines: die Tradition. Ein strenges Regelwerk schreibt vor, wie jeglicher Lebensbereich zu gestalten ist. Gewissheit vermittelt der Rabbi, der für jede Situation den rechten Spruch aus der Tho­ ra zu zitieren weiß, und die Heiratsvermittlerin Jen­ te weiß am allerbesten, wer zueinander passt. Im Schtetl Anatevka gibt es aber auch den Fiedler auf dem Dach, der über die Unwägbarkeiten des Lebens spielerisch hinwegtänzelt. So erlaubt sich der Milch­ mann Tevje den Traum, wie es denn sein würde, wenn er einmal reich wär’. Als es gilt, seine drei ältesten Töchter zu verheiraten, muss Tevje die Tradition mehr und mehr in Frage stellen. Daher akzeptiert er die Entscheidung seiner Erstgeborenen, ihrem Herzen zu folgen, und erlaubt auch der Zweitgeborenen, sich mit einem revolutionären Hitzkopf zu vermählen. Als

Tevje Ivan Oreščanin Sieglinde Feldhofer

Golde Susan Rigvava-Dumas Chava Corina Koller

Perchik Benjamin Plautz Jutta Panzenböck

seine dritte Tochter jedoch ohne sein Wissen einen Christen heiratet, kann Tevje diesen Traditionsbruch nicht akzeptieren, sodass er von seinem eigenen Kind nichts mehr wissen will. Dann geht alles Schlag auf Schlag: Innert drei Tagen muss das Schtetl geräumt sein. Jeder packt seinen Koffer, um die Reise ins Un­ gewisse anzutreten. Das 1964 am Broadway uraufgeführte Musical begeistert nicht nur durch hinreißende Tanzszenen und großangelegte Shownummern, sondern berührt gleichermaßen durch innige Momente, die Tevjes Wünsche, Träume, Hoffnungen thematisieren. Chris­ tian Thausing versteht es in seiner Inszenierung, das Aufbrechen der Traditionen als Aufbruch in ein neu­ es Leben zu deuten, wobei der Fiedler auf dem Dach, der eigentliche Titelheld des Stücks, augenscheinlich immer dann zur Seite steht, wenn bloße Worte nicht mehr genügen.

Zeitel | Oma Zeitel Josephine Renelt

Jente Uschi Plautz

Fedja Mario Lerchenberger

Mottel Kamzoil Matthias Störmer

Lazar Wolf Thomas Essl

Wachtmeister Johann Wolfgang Lampl

Hodel

Rabbi David McShane

Fruma-Sarah Fiedler

Alexander Stock | Roman Rovenkov ~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz | Ballett der Oper Graz | Singschul’ der Oper Graz Musical | Anatevka

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Tevje (Ivan Oreščanin) malt sich aus, wie es wäre, reich und glücklich zu sein.

Musikalische Leitung Marius Burkert

Wiederaufnahme Mi 28. Sep 2022 19.30 Uhr

Inszenierung Christian Thausing

Vorstellungen Sep: 30. Okt: 1., 14., 16.*, 21., 23.**, 29. Beginn jeweils 19.30 | *15 | **18 Uhr

Choreographie Evamaria Mayer Bühne & Kostüme Okarina Peter & Timo Dentler Licht Sebastian Alphons Dramaturgie Bernd Krispin Chor Georgi Mladenov Singschul’ Andrea Fournier Die Übertragung des Aufführungsrechtes erfolgt in Über­einkunft mit Music Theatre International (Europe) Ltd., London ~ Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien, GesmbH

Nachklang Fr 30. Sep 2022


Paargespräch

Zwei Paare – und viele Antworten: Das MedizinerEhepaar Prof. Marguerite Dunitz-Scheer und Prof. Peter Scheer, das in seiner Ehe den jüdischen Glauben lebt und gemeinsam acht Kinder hat, und die Musical-Figuren Chava und Fedja blicken auf gemeinsame Jahrzehnte in Liebe zurück beziehungsweise stehen am Beginn eines gemeinsamen Lebenswegs über religiöse Grenzen hinweg. Wir haben sie getrennt voneinander befragt – um unterschiedliche und deckungsgleiche Antworten zu bekommen. Das erste Kennenlernen von Marguerite und Peter … … fand am Valentinstag 1985 am Grazer Haupt­ bahnhof statt. Prosaisch schildert Peter diese Be­ gegnung: „An jeder Hand hatte sie ein Kind in einem selbstgeschneiderten Hosenanzug aus Vorhangstoff. Es war nahe am Faschingsdienstag, vielleicht hat­ te sie die Kinder deshalb so angezogen. Als Wiener kannte ich die Grazer Tradition des Umzugs nicht.“ Das erste Kennenlernen von Chava und Fedja … … fand, wie Chava berichtet, „auf dem Hauptplatz unseres Schtetls Anatevka statt. Ich weiß, dass mich Fedja oft bei Awrams Buchladen gesehen und beob­ achtet hat.“ Und wann haben sich die Paare verliebt? Marguerite berichtet: „Ziemlich sofort.“ Und Peter beschreibt diesen Moment in all seiner Besonderheit: „Haben wir uns verliebt? War es nicht eher unaus­ weichlich? Ich kam in das Ferienlager der Familien­ pannenhilfe am Reinischkogel. Sie rannte mir ent­ gegen, den Mund von Heidelbeeren verschmiert, die Zähne waren blau, und sie umarmte mich, wie ein Kind, das einen Abhang hinunterrennt und aufgefan­ gen werden will.“ Bei Fedja hat es „so richtig gefunkt, als wir uns über den Weg gelaufen sind und zum ersten Mal miteinander geredet haben.“ Und Chava genießt es, sich mit ihm über Literatur austauschen zu können. „Dabei habe ich mich wohl langsam in ihn verliebt.“

Musical | Anatevka

Und was ist wichtiger – die Liebe oder die Religion? Peter ist sich ganz sicher: „Die Liebe. Durch sie lässt Gott uns Seine unendliche Liebe spüren, in ihr können wir Seine Güte erleben.“ Marguerite präzisiert spontan: „Die Liebe und der Respekt, aber selbst für nicht-religiöse Menschen ist die Religion, wenn sie Teil des sozialen und familiären Erbes ist, das man in eine Beziehung mitbringt, extrem wichtig.“ Für Fedja und Chava ist es eindeutig „die Liebe“, wobei sich Chava Gottes Zustimmung gewiss ist: „Es ist das schönste Gefühl, zu lieben und geliebt zu werden. Ich denke, Gott versteht das und verzeiht mir, dass ich ei­ nen Christen geheiratet habe.“ Kindersegen Während sich Chava „viele Kinder“ wünscht, möchte Fedja „drei bis vier“. Peter und Marguerite haben gemeinsam acht Kinder. Gewiss ist das eine Herausforderung, doch eine erfüllende, wie Peter meint: „Alle freuen sich anscheinend, mich zu sehen, mit mir Zeit zu verbringen, auf Urlaub zu fahren, mich zu beherbergen, mit mir zu kochen und ihre Sorgen und Freuden mit mir zu teilen. Sie waren immer min­ destens so wichtig wie Arbeit und Karriere, sie sind immer vorgegangen. In ihnen sehe ich mich im Spiegel und ertrage das sehr gut. Sie sind die Antwort auf das Sterben, und ihr Wachsen freut mich.“ Auch Margue­ rite spricht von „Glück und Bereicherung“, räumt die Notwendigkeit ein, für zwei Jahrzehnte pro Kind „per­ sönliche Wünsche“ zurückzustellen, und weiß zu­ gleich, dass eine reiche Kinderschar „eine Quelle des Glücks und der sozialen Kompetenz ist, der heute in der europäischen Kultur leider zu wenig Wert zuge­ schrieben wird“. Interreligiosität Chava und Fedja gehen eine interreligiöse Ehe ein, Marguerite und Peter haben eine solche durchlebt, bevor sie zueinander gefunden haben. Reicht dafür wirklich die Liebe allein, fragt sich Chava bang, denn „braucht es nicht auch den Rückhalt einer Familie oder eines ganzen Schtetls?“ Peter betont die Wich­ tigkeit der Liebe: „Nur dann soll man das eingehen, wenn man die damit einhergehenden Sorgen wa­ chen Auges sieht. Wenn einem Religion egal ist, dann kann man es versuchen. Da die Liebe jedes Hinder­ 16


nis besiegt, wird sie auch dieses besiegen. Allerdings muss man dazu die Liebe pflegen.“ Fedja ahnt die Wichtigkeit der „gemeinsamen Kommunikation“, was Marguerite durchaus bestätigt und bekräftigt. Aus den Beziehungen und Familien ihrer Kinder weiß sie: „Da die Hälfte unserer acht Kinder eine jüdisch-jüdi­ sche Ehe beziehungsweise Partnerschaft führt und die andere Hälfte eine interreligiöse – wobei wirklich niemand ein Problem hat –, würde ich schon sagen, dass es sicher eine zusätzliche religiöse, aber vor al­ lem kulturelle, soziale und eben tägliche Herausfor­

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derung im gemeinsamen Leben und dann aktiv in der Kindererziehung ist, die man als jung Verliebte meist völlig unterschätzt. Wenn das Thema nicht tabu, sondern diskutierbar ist, kann es sicher gut gelöst werden.“

Auf dem Theater ist viel möglich – daher suchen die Musicalfiguren Fedja (Mario Lerchenberger) und Chava (Corina Koller) den Gedanken­austausch mit Peter Scheer und Marguerite Dunitz-Scheer.

Musical | Anatevka




Pressestimmen

Die Oper Graz kann stolz auf „Anatevka“ sein! Das Konzept der Inszenierung von Christian Thausing ist erfrischend intelligent. Kurier

Ohne Rührseligkeit bringt Regisseur Christian Thausing „Anatevka“ auf die Bühne. Er lässt das Pub­ likum ins zaristische Russland um 1905 reisen, über­ lässt ihm dabei aber wie bei einem Gemälde Raum zur Selbstinterpretation und -reflexion. Kleine Zeitung

Musical | Anatevka

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Erzählt wird die Geschichte von Tevje, dem Milch­ mann, dem Ivan Oreščanin nicht nur viel Stimme, sondern auch darstellerisch viel Tiefe verleiht, seiner Frau Golde (Susan Rigvava-Dumas ist sein perfektes Gegenstück) und ihren fünf Töchtern. […] Es ist auch die wunderbare Gesamtleistung des Ensembles, die diesen Abend so besonders macht. […] Hier sind alle in ihrem Element. So wie auch die Grazer Philharmo­ niker (unter Marius Burkert), die mit Elan Musical­ songs, Klezmer, Synagogengesang und russische Volksmusik zu einer Einheit verschmelzen. Eine über­ aus gelungene Produktion, bei der nicht nur MusicalFans auf ihre Kosten kommen.

Wer wissen möchte, wie der Fiedler auf das „Dach“ kommt, kann das im „Klappe auf“-Film zu „Anatveka“ erfahren.

Kronen Zeitung

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Musical | Anatevka


Madama Butterfly Giacomo Puccini Japanische Tragödie in drei Akten ~ Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Es gibt wenige Opernmomente, die es in ihrem unentrinnbaren und gleichzeitig tief berührenden Schmerz mit dem dreijährigen Warten der Geisha CioCio-San auf die Rückkehr ihres Geliebten, des NavyOffiziers Pinkerton, aufnehmen können. Wann wird er aus Amerika kommen, sein Versprechen auf gemein­ sames Liebesglück einlösen? Brach sie nicht wegen dieser Liebe mit ihrer japanischen Familie und deren Werten, um den amerikanischen Way of Life zu leben? Er wird kommen, da ist sie sicher, und so träumt sie in die Nacht von Nagasaki: „Eines schönen Tages wer­ den wir einen Rauchfaden an der fernen Grenze des Meeres aufsteigen sehen, und dann erscheint das Schiff. Er wird aus der Ferne ‚Butterfly‘ rufen. All dies wird eintreffen, das verspreche ich dir. Behalte dei­ ne Angst, ich erwarte ihn mit felsenfester Treue.“ Sie hört nicht die Stimme ihrer Freundin Suzuki, die ahnt, dass Pinkerton nicht mehr als Geliebter, sondern nur mehr als ein Schatten der Vergangenheit auftauchen und Cio-Cio-San das Morgen nehmen wird. Kein Komponist brachte die Gefühle der Menschen so fesselnd und dramatisch auf die Opernbühne wie Giacomo Puccini, der seine Figuren leidenschaftlich und kraftvoll lieben, hassen und sterben lässt. Sein Meisterwerk „Madama Butterfly“, das 1904 urauf­ geführt wurde, wird von Floris Visser, der erstmalig an der Oper Graz inszeniert, zu neuem Leben er­ weckt. Visser arbeitet u. a. an der Oper in Amsterdam, am Opernhaus Zürich, am Aalto-Theater Essen, am Badischen Staatstheater Karlsruhe und beim Glyn­ debourne Festival.

Cio-Cio-San Marjukka Tepponen

Musikalische Leitung Gábor Káli | Marius Burkert Inszenierung Floris Visser Bühne Gideon Davey Kostüme Jon Morrell Choreographie Pim Veulings Licht Malcolm Rippeth

Premiere Sa 15. Okt 2022 19.30 Uhr Vorstellungen Okt: 20., 28., 30. * Nov: 2., 5., 17., 23., 27.* Dez: 2., 10., 18.** Jan: 15.**, 18. Beginn jeweils 19.30 | *15 | **18 Uhr Vor der Premiere So 2. Okt 2022 11 Uhr

Video Philipp Fleischer

Kostprobe Di 11. Okt 2022 18.30 Uhr

Dramaturgie Marlene Hahn & Jörg Rieker

Nachklang Mi 2. Nov 2022

Chor Bernhard Schneider

Elternzeit. Kinderzeit So 27. Nov 2022 14.45 Uhr

F. B. Pinkerton Mykhailo Malafii

Suzuki Mareike Jankowski

Sharpless Neven Crnić | Dariusz Perczak Kate Pinkerton Elisabeth Pratscher Goro Manuel von Senden Fürst Yamadori Martin Fournier Oper | Madama Butterfly

Onkel Bonzo Daeho Kim ~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz 22


Die Wartende

Bis dass der weiße Reif des Alters sich Auf meine rabenschwarzen Haare legt, Will ich mein ganzes langes Leben durch Nichts weiter tun als warten, warten, warten Auf dich, den meine ganze Seele liebt. Kaiserin Iwa No Hime († 347) Nachdichtung von Hans Bethge (1876–1946)

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Oper | Madama Butterfly


„Wo komme ich her?“ Im Gespräch mit Regisseur Floris Visser Wie geht ihr 2022 mit dem Thema Imperialismus, der Beziehung zwischen zwei fernen und fremden Kulturen und Nationen um? Floris Visser Wir starten nicht heute, also 2022, aber dennoch ist der Zeitpunkt, an dem unser Abend beginnt, ein uns näher stehender: 1952, der Sohn von Butterfly und Pinkerton ist erwachsen ge­ worden. Er verkörpert im Grunde den Imperialismus, den Kolonial­ismus, ein Produkt zweier Nationen. Und dann gehen wir mit dem Sohn zurück … und befin­ den uns nun in den 1920er Jahren, einer Zeit, in der die Aspekte „Tradition“ und „Fortschritt“ Japan sehr beeinflusst haben. Japan war damals ein Land in Ver­ wirrung, ja in einer Art Identitätskrise. Man muss sich klarmachen, dass sich das ferne Reich ja erst Mitte des 19. Jahrhunderts ganz langsam dem Westen – vor allem wirtschaftlich motiviert – geöffnet hat. Der Sohn ist für dich Schlüssel zu deiner Interpretation … Floris Visser Der Junge, der zuerst „Schmerz“ und später „Freude“ genannt wird, entsteht aus der Begegnung zwischen Butterfly und Pinkerton. In die­ sem Jungen personifiziert sich der kulturelle Konflikt und drängen sich Fragen nach der Zugehörigkeit, der Heimat, der Prägung geradezu auf. Irgendwann will er wissen, wo er herkommt. Und er versucht seine Erinnerungsfetzen zusammenzutragen. Floris Visser So ist es. Im Erinnerungsraum des Museums spürt er den wenigen Momenten nach, die ihm von seiner Mutter blieben. Es ist auch eine Frage des Blickwinkels, ob fremde Einflüsse gut oder schlecht sind. Floris Visser Das ist es immer, bei jeder Form des Zusammentreffens fremder Kulturen und Tradi­ tionen. In Japan spaltete die Einmischung der USA die Gemeinschaft in zwei Fronten: Begeisterung und Abscheu. Im Westen entstand ebenfalls eine Faszina­ tion für das fremde Ferne. Es war die Geburtsstunde des „Japonismus“. Und ohne diesen hätten wir nicht so wunderbare Werke wie „Madama Butterfly“! In der Oper treffen wir auf Figuren, die sich zwischen den Fronten bewegen – wir sehen japanische Kleidung Oper | Madama Butterfly

Floris Visser inszeniert erstmals in Graz

und dann einen britischen Hut, einen Stock, der aus der westlichen Kultur stammt. Zum Beispiel bei Goro, der versucht, für sich das Beste aus beiden Welten herauszuholen. Oder Onkel Bonzo, der dagegen das alte Japan verkörpert. Im ersten Akt wird Cio-Cio-San von ihrer Familie an den Navy-Offizier verkauft – in eine „Ehe auf Zeit“: Pinkerton kann sich von ihr und dem Haus, welches er für 999 Jahre gemietet hat, monatlich trennen. Cio-Cio-San wird oft als naiv, ja fast „dumm“ angesehen, weil sie diese Ehe auf Zeit nicht versteht. Floris Visser Ja, man kann es so lesen, dass sie 15 und naiv ist. Diese „Ehe“ ist ihre letzte Chance. Ihre Familie lebt in Armut und ist sozial deklassiert, seit sich ihr Vater aus Gründen der Ehre das Leben nahm. Sie hätte es besser wissen können, aber sie ist die eine unter Millionen … Ich denke, dass sie Pinkerton wirklich liebt. Vom ersten Augenblick an. Und in diese Liebe gibt sie sich völlig hinein. Sie will mit aller Kraft, dass das funktioniert. Viele amerikanische Offiziere haben diese Situation genutzt, benutzt. Das soll das nicht rechtfertigen, aber in der Welt, der Pinkerton angehört, denkt man nicht oder nicht viel über die andere Seite nach. Floris Visser Sie gibt ihr Herz und denkt, es ist für die Ewigkeit. Für ihn ist es morgen wieder vorbei, es hat keine Gültigkeit. Er genießt den Moment und die Verzauberung. Im Liebesduett sagt er am häufigs­ ten „Vieni! Vieni!“ – der Höhepunkt der Hochzeit ist 24


In der Audio-Einführung erzählt Floris Visser von seiner Sicht auf Japan und Puccinis Meisterwerk.

die Liebesnacht, er will sie ins Bett kriegen. Körperli­ che Liebe. Er will sie nehmen. Und besitzen. Und das ist leider auch heute noch verbreitet, bei vielen Män­ nern, in vielen Kulturen. Und diese Seite Pinkertons, dieses Ausnutzen, das muss gezeigt, nicht beschö­ nigt werden. Es gibt heute immer wieder eine Diskus­ sion darüber, ob man das zeigen darf, also diese Form des Imperialismus: Ja! Denn nur so können wir darü­ ber sprechen. Man muss den Clash der Kulturen im Zeit- und Gesellschaftskontext sehen und verstehen. Und Butterfly steht zwischen den Fronten, sie zer­bricht letztlich daran. Floris Visser Sie macht es sehr extrem. Sie schwört ihrer alten Welt ab und will völlig Amerikane­ rin sein. Wie eine Ersatzreligion. Ihre Familie ist wie­ derum hypokritisch, sie verkauft sie, sie braucht das Geld des Amerikaners und hofft, dadurch den Status, den sie durch den Selbstmord des Vaters verloren hat, wieder zu erlangen. Die Frauen sollen die Lösung finden. Erst sind sie Geishas – das sind keine Huren, das sind Gesel­ lschaftsdamen, sie müssen Geld verdienen, dann werden sie verkauft. In dem Moment, in dem aber Butterfly die Liebe ernst nimmt, versucht, sich in die­ se Ehe zu integrieren, reagiert die Familie hypokri­ tisch. Das Geld hat sie genommen, doch als sie sich integrieren möchte, die fremde Religion annimmt, wird sie verstoßen. Beide Kulturen kommen bei Puccini nicht gut weg. Floris Visser Nur Butterfly. Der einzige Fehler, den sie macht, ist, dass sie der Realität nicht ins Auge schauen kann. Dass sie wartet. Drei Jahre! Floris Visser Ich verstehe das. Ich erinnere mich noch genau daran, wie es war, als mein Herz das erste Mal gebrochen wurde. Ich wollte nicht aufge­ ben. Ich hatte immer noch Hoffnung. Selbst wenn ich noch heute mal nachts wach liege, denke ich darüber nach, dann kommt das Gefühl von damals zurück. Das vergisst man nie. Japanerin? Amerikanerin? „Madama Butterfly“ kann beides nicht sein.

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Oper | Madama Butterfly


Ohne Tränen? Drei Fragen an Marjukka Tepponen Warum scheitert die Beziehung zwischen CioCio-San und Pinkerton? Marjukka Tepponen Cio-Cio-San und Pinkerton sind aus völlig unterschiedlichen Welten. Trotz ihrer kulturellen Differenz und des großen Altersunter­ schieds verlieben sie sich. Sie entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen zur Eheschließung. Pinkerton möchte in Japan eine Frau oder eine Ge­ fährtin finden, um seine Zeit im Ausland angenehmer zu machen. Er wird letztendlich eine echte Amerika­ nerin heiraten, was er schon weiß, bevor er Cio-CioSan heiratet. Sie allerdings nicht: Sie geht bewusst in diese Ehe und bricht mit ihrer gesamten Kultur, Reli­ gion und Familie. Diese Ehe ist alles für Cio-Cio-San. Man darf dabei nicht vergessen, wie jung sie ist. Haben Sie einen besonderen Zugang zur japanischen Kultur? Marjukka Tepponen Ich war erst einmal in Tokio, aber ich habe mich wirklich in das Land und die japanische Kultur verliebt. Ich bin auch ein großer Fan der japanischen Küche (lacht). Ich hoffe, dass ich bald wieder die Gelegenheit habe, Japan zu besuchen. Wie kontrollieren Sie Ihre Gefühle, während Sie den ganzen Abend singen müssen? Marjukka Tepponen Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Geschichte für mich sehr emotional sein wird. Ich bin Mutter eines vierjährigen Buben und mit einem Amerikaner verheiratet (lacht). Ich bin zwar nicht in der gleichen Situation wie Cio-Cio-San, kann mir diese aber gut vorstellen. Ich war nie in der Lage, „Madama Butterfly“ ohne Tränen zu sehen. Der Pro­ benprozess war schon sehr emotional, und ich bin sicher, dass mich die Geschichte auch in der Wieder­ begegnung heftig packen wird.

Marjukka Tepponen verkörpert Cio-Cio-San.

Oper | Madama Butterfly

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Madame Chrysanthème Diese kleine Chrysanthème ... Jeder hat schon ihr Bild gesehen. Wer je die Porzellanmalereien oder die gestickten Seidenstoffe in unseren Verkaufslä­ den betrachtet hat, der kennt die hübsche, kunstvoll aufgebaute Frisur, die kleine Gestalt mit dem immer nach vorn gebeugten Oberkörper – um jeden Augen­ blick zu einer graziösen Verbeugung bereit zu sein –, der kennt den Gürtel, der hinten in einem unförmigen Tuff und Riesenschleifen endet, die langen, weiten, den halben Arm freilassenden Ärmel an dem unten enger werdenden Kleide, dessen schräge Schleppe wie ein Eidechsenschwanz aussieht. Ihr Gesicht al­ lerdings ist der großen Welt weniger bekannt, weil es etwas ganz Besonderes ist. Und wie lachlustig, wie ausgelassen all die japani­ schen Püppchen sind! Eine vielleicht etwas absicht­ liche, studierte und manchmal unnatürlich klingende Fröhlichkeit, von der man sich aber doch gefangen nehmen lässt. Chrysanthème freilich darf man dabei nicht mitrechnen – sie ist immer ernst. Was mag wohl in diesem kleinen Köpfchen vorgehen? Meine Kennt­ nis der Landessprache reicht noch nicht aus, um es erfahren zu können. Übrigens möchte ich hundert ge­ gen eins wetten, dass gar nichts darin vorgeht. Und wenn auch, mir wäre es ganz gleich! Ich habe sie zu meiner Zerstreuung zu mir ge­ nommen, und es wäre mir viel lieber, sie hätte auch so harmlose, unbedeutende, ewig lachende Züge wie alle anderen ... ... Wie eine tote Fee lag sie da. Oder man konnte sie für eine der großen, bläulichen Libellen halten, die jemand mit ausgebreiteten Flügeln am Boden festge­ nagelt hatte. Schade, dass die kleine Chrysanthème nicht immerzu schlafen kann, sie nimmt sich so viel hübscher aus – und dann langweilt sie mich dabei nicht. Wer weiß? Vielleicht gefiele sie mir besser, wenn ich ein Mittel wüsste, die geheimsten Gedanken ihres Köpfchens und die intimsten Regungen ihres Herzens zu erforschen ... Pierre Loti

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Pierre Loti (1850–1923) war ein französischer Marineoffizier und Schriftsteller. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Le mariage de Loti“ (Vorlage für das Lib-

retto der Oper „Lakmé“ von Léo Delibes) und „Madame Chrysanthème“. Der Roman war für Puccinis Librettisten eine wichtige Inspirationsquelle.

Oper | Madama Butterfly


Die Frage nach seiner Herkunft treibt den erwachsenen Sohn von „Madama Butterfly“ um ... Mareike Jankowski (Suzuki), Marjukka Tepponen (Cio-Cio-San), Stephan Offenbacher (ihr Sohn)

Oper | Madama Butterfly

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La Traviata Die vom Weg Abgekommene Giuseppe Verdi Melodramma in drei Akten Libretto von Francesco Maria Piave In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die noble Pariser Gesellschaft umschwärmt Violetta Valery, denn sie ist nicht nur die exklusivste Kurtisane der Stadt, sondern jeder weiß auch um die Unausweichlichkeit ihrer tödlichen Krankheit Bescheid. So scheint es ein reizvoll-morbides Ver­ gnügen zu werden, dass sich der unbedarfte Alfredo Germont in Violetta verliebt. Violetta will ihr nahendes Ende verdrängen und erlaubt sich ein Liebesverhält­ nis mit Alfredo. Dessen Vater sieht jedoch durch diese Verbindung den Ruf der Familie und die Zukunft von Alfredos Schwester gefährdet und bringt Violetta dazu, sich von Alfredo zurück zu ziehen. Vor Eifer­ sucht rasend, beschimpft und demütigt Alfredo Violetta in aller Öffentlichkeit. Zu spät kehrt Alfredo zur Sterbenden zurück, die sich bis zu ihrem letzten Atemzug der Illusion eines glückerfüllten Lebens hin­ gibt. 2011 hat Peter Konwitschny das Publikum der Oper Graz mit seiner ganz auf die Titelheldin zuge­ schnittenen Sichtweise, die in pausenloser Intensität ihren Weg hin ins dunkle Verlöschen präsentiert, be­ geistert. Die Aufführung wurde im Fernsehen übertra­ gen, liegt auf DVD vor und wurde an der English Nati­ onal Opera, am Staatstheater Nürnberg, am Theater an der Wien und an der Seattle Opera ebenso gefeiert wie einst bei der Premiere in Graz. 2022 kehrt die­ se Produktion zurück, wobei James Rutherford, wie schon in der ersten Aufführungsserie, abermals als Giorgio Germont zu sehen ist. Nach seinem stilkun­

digen Dirigat der „Macht des Schicksals“ ist Matteo Beltrami erneut als Verdi-Dirigent zu erleben, und die rumänische Sopranistin Mirella Bunoaica in der Titelpartie und der russische Tenor Alexey Neklyudov zählen aufgrund ihrer aktuellen Erfolge zurecht zur vielversprechenden, jungen Sänger:innengeneration.

Musikalische Leitung Matteo Beltrami

Wiederaufnahme Do 27. Okt 2022 19.30 Uhr

Inszenierung Peter Konwitschny

Vorstellungen Nov: 3., 10., 16., 19. Beginn jeweils 19.30 Uhr

Bühne & Kostüme Johannes Leiacker Licht Joachim Klein | Helmut Weidinger

Nachklang Mi 16. Nov 2022

Dramaturgie Bettina Bartz & Bernd Krispin Chor Bernhard Schneider

Violetta Valery Mirella Bunoaica Alfredo Germont Alexey Neklyudov Giorgio Germont James Rutherford Flora Bervoix Andżelika Wiśniewska Annina Corina Koller Gastone Mario Lerchenberger Baron Douphol Dariusz Perczak

Marquis d’Obigny Neven Crnić

Doktor Grenvil Daeho Kim ~ Grazer Philharmoniker |

Chor der Oper Graz Oper | La Traviata

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Giorgio Germont (James Rutherford) erscheint unvermutet auf dem Landsitz von Violetta Valery. Noch ahnt diese nicht, wer hinter dem Vorhang auf sie wartet.

Ein Vater, eine Tochter – und sein Hut Eine thematische Konstante in etlichen Opern von Giuseppe Verdi ist das Verhältnis eines Vaters zu seiner Tochter. Schon in seiner allerersten Oper, „Oberto“ (1839), beschäftigt Verdi diese Figurenkon­ stellation, die ihn bis in seine Spätphase, bis hin zu „Aida“ (1871), begleiten wird. Und auch in „La Travi­ ata“ (1853) hat eine Tochter handlungsbestimmende Wichtigkeit. Aus dem Roman „Die Kameliendame“ (1848) von Alexandre Dumas d. J. ist zu erfahren, dass Armand Duvals Vater die Verbindung seines Sohnes zu einer Kurtisane aus innerfamiliären Geschäftsinteressen nicht duldet, wie er der Kameliendame unmissver­ ständlich erklärt: „Ich will lieber ein Bettler werden als auf Armands Ruf einen Makel zu lassen. Wer würde dann meine Tochter versorgen? Die Zukunft dreier Menschen würde durch diesen einen Schlag vernich­ tet werden; die Zukunft eines Mannes, den Sie lieben, eines Vaters, der Ihnen nichts getan hat, und eines armen jungen Mädchens, das mir vielleicht einst die Vereitlung des geträumten Glückes vorwerfen und meine Schwäche verwünschen würde.“ 31

Davon singt Giorgio Germont in seiner Unterredung mit Violetta Valery. Um die Eindringlichkeit seines Anliegens zu steigern, bringt in Peter Konwitschnys Inszenierung Giorgio Germont seine Tochter mit. James Rutherford, der bereits in der ersten Aufführungs­ serie den Giorgio Germont gesungen hat, erinnert sich an den Premierenabend: „Was war das für eine Überraschung, sowohl für das Publikum als auch die Kritiker, als Germont Violetta mit seiner eigenen Toch­ ter konfrontiert. Das war ein ziemlicher Theatercoup, der durch ihr Alter noch schockierender wurde – sie ist eindeutig nicht in einem Alter, in dem sie heiraten kann –, was durch sein brutales Verhalten vor der Kurtisane noch verstärkt wird.“ Mit einer zusätzlichen Figur auf der Bühne agieren zu müssen, ist eine Herausforderung, was für James Rutherford insofern erleichtert wurde, als er 2011 sein Rollendebut gegeben hat: „Das war meine erste ,Traviata‘ und ich kannte es nicht anders. Ich habe die Rolle später auch anderswo gespielt, aber ich habe immer die körperliche Darstellung der Tochter in die­ ser Szene vor Augen. Wir waren damals in der Origi­ Oper | La Traviata


Blütentraum und Trauerflor

Dank ihrer Schönheit, dank ihres Dufts bereichern uns Blumen in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Selbst in der Oper sind sie zu finden, nicht bloß als optischer Aufputz der Ausstattung, sondern als dramaturgisch entscheidendes Requisit.

nalproduktion mit zwei wunderbaren jungen Schau­ spielerinnen gesegnet. Es ist schon seltsam, sich vorzustellen, dass sie jetzt Anfang zwanzig sind.“ Wie Giorgio Germont, so hat auch James Ruther­ ford einen Sohn und eine Tochter. Inwieweit sein Fa­ milienleben seine Bühnenfiguren prägt, erklärt er: „Ich habe in den letzten zehn Jahren eine Reihe von Vaterfiguren dargestellt, am häufigsten den Wotan. Natürlich beeinflusst die Tatsache, dass ich selbst eine Tochter habe, die Dynamik auf der Bühne. Stel­ len Sie sich vor, wie es ist, die Tochter auf ewig zu verbannen, so wie es Wotan mit Brünnhilde am Ende der ,Walküre‘ tut. Das ist herzzerreißend! Natürlich bin ich jetzt etwas älter, wenn auch nicht weiser als vor 11 Jahren! Der größte Unterschied ist vielleicht, dass ich jetzt wirklich der Vater meiner Bühnenkolle­ gen sein könnte – 2011 war ich genauso alt wie mein ,Sohn‘ und meine ,Schwiegertochter‘! Das andere Problem ist der allgegenwärtige Hut! Peter Konwit­ schnys Inszenierung hat schon einige Opernhäuser bereist. Ich habe mit einigen der anderen Giorgio Ger­ monts gesprochen, und alle wollen nur wissen, wie ich es geschafft habe, die Rolle zu singen und dabei den berühmten Filzhut zu tragen! Ich bete, dass ich es nicht vergessen habe!“

DVDP TIP

Oper | La Traviata

Kamelie Giuseppe Verdis „La Traviata“ erzählt vom Schicksal der historisch verbürgten „Kamelien­ dame“, die durch Alexandre Dumas d. J. zu einer Romanheldin wurde. Der Roman verrät, dass Marguerite Gautier – so der Name der „Kamelien­ dame“ – in der Öffentlichkeit stets mit Kamelien gesehen wird. Und auch über die wechselnden Farben gibt der Roman Auskunft, ohne dass sein Autor eine Erklärung dafür hätte: „Fünfundzwanzig Tage hatte sie weiße Kamelien,

Anfang 2011 hatte Peter Konwitschnys Inszenierung von „La Traviata“ an der Oper Graz Premiere. Zwei Vorstellungen der ersten Aufführungsserie wurden für das Fernsehen aufgezeichnet und später auch auf DVD veröffentlicht. Diese DVD ist nach wie vor im Handel erhältlich, und so lässt sich dieser packende Theaterabend (mit Marlis Petersen in der Titelrolle, Giuseppe Varano als Alfredo und James Rutherford als Giorgio Germont) einmal mehr am häuslichen Bildschirm erleben, bevor „La Traviata“ im Herbst 2022 erneut an der Oper Graz gezeigt wird.

Weiße Rosen Bis vor den Altar schafft es keine dieser Opernheldinnen. Für diejenigen, die zumindest als Jungfrau beerdigt werden, kennt Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ den rechten Trauerflor: „Vor dem Altar und im Sarg mag die Jungfrau weiße Rosen tragen.“

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an den übrigen fünf Tagen waren sie rot. Die Ursache dieses Farbenwechsels ist nie bekannt geworden; ich führe ihn nur an, ohne ihn erklären zu können.“ Ursprünglich beheimatet ist die Kamelie, die zur Familie der Teestrauchgewächse gehört, in Ostasien. Seefahrer brachten sie im 17. Jahrhundert nach Europa, wo sie im 18. Jahrhundert Schlossgärten zierte und im 19. Jahrhundert fixer Bestandteil der adeligen und großbürgerlichen Kultur wurde.


Manzanillobaum Giacomo Meyerbeers letzte Oper „L’Africaine“ („Die Afrikanerin“) erzählt von den Entdeckungsfahrten des portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama, den Sélika unglücklich liebt. Ohne ihn bedeutet ihr das Leben nichts mehr, sodass sie beschließt, den giftigen Odem des Manzanillobaums einzuatmen, um in

Datura Ein üppiges Melodienbouquet ist Léo Delibes Oper „Lakmé“, denn neben der silberhell glitzernden „Glöckchenarie“ der Titelheldin ist das sogenannte „Blumenduett“, in welchem der Jasmin und die Rose besungen werden, sattsam bekannt. Im Indien des ausgehenden 19. Jahrhunderts verliebt sich Lakmé, die Tochter eines Brahmanenpriesters, in den englischen Offizier Gérald. Als Lakmé erkennt, dass diese Liebesbeziehung

Akazie In Bizets „Carmen“ können es die wachhabenden Soldaten kaum erwarten, bis Carmen und all die anderen Arbeiterinnen der Zigarettenfabrik zu ihrer Pause ins Freie strömen. Der Sergeant Don José aber scheint sich nicht für Carmen zu interessieren, und daher erweckt sie seine Aufmerksamkeit, indem sie ihm eine Blüte zuwirft, wie Prosper Merimée in seiner Novelle den Erzähler berichten lässt: „Dabei nahm sie die Akazienblüte aus dem Munde und schnellte sie mir mit dem Daumen gerade zwischen die Augen. Es war mir, als

einer großdimensionierten Todesarie zu vergehen. Der heute im Spanischen übliche Name „Manzanilla de la muerte“ („Äpfelchen des Todes“) beschreibt Erscheinungsbild und Gefahr zugleich. Der Manzanillobaum zählt zu den giftig­ sten Pflanzen überhaupt, da sämtliche Pflanzenteile einen ätzenden Milchsaft enthalten.

über die Religions- und Kulturgrenzen unmöglich ist, beschließt sie, sich zu töten: Sie isst die Blüten der Datura, des Stechapfels, und findet so den Tod. Zur Familie der Nachtschattengewächse zählt der Stechapfel, wobei alle 14 Sorten stark giftig sind. Von besonderer Schönheit ist der indische Stechapfel, zumal seine mehrfarbigen, handtellergroßen Trompetenblüten einen üppigen Duft verströmen, was Lakmés Sterben olfaktorisch versüßt.

Veilchen Adrienne Lecouvreur galt im frühen 18. Jahrhundert als die bedeutendste Schauspielerin Frankreichs und war der unangefochtene Star der ComédieFrançaise. Am Beginn des 20. Jahrhunderts machte Francesco Cilea sie zur Titelheldin seiner Oper, die von den komplizierten Liebesbegehrlichkeiten Adrianas, des Grafen Maurizio und der Fürstin von Boullion erzählt. Als letztere erkennt, dass sich der Graf von ihr abund Adriana zugewandt hat, entledigt sie sich der Rivalin auf unnachahmlich perfide Weise: Sie lässt Adriana ein Veilchenbouquet zukommen, das diese für

hätte mich eine Kugel getroffen.“ Dass Don José gleichsam wie vom Blitz getroffen ist, ist im Orchester überdeutlich zu hören. Und deswegen kann er sich auch während seines Gefängnisaufenthalts nicht von der Blüte, die nie ihren Duft verliert, trennen. Und was kann man sonst mit einer Akazienblüte machen, außer, sie am Busen zu bergen? Aus 20 kleinen Akazienblüten, einem Liter Apfelsaft, drei Zitronen und einem halben Kilo Gelierzucker lässt sich köstlichstes Akazienblütengelee zubereiten.

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ein Geschenk Maurizios hält. Sie versenkt ihr Näschen darin – und atmet dadurch das Gift ein, das die Fürstin hineingeträufelt hat. Nun werden ihre Atemwege verätzt, und Adrianas Stimme, die so sehr das Publikum verzaubert hat, verstummt auf immer. Praktisch überall auf der gesamten Nordhalbkugel sind Veilchen anzutreffen, auf der südlichen Hemisphäre nur in Gebirgsregionen. Weltweit gibt es 500 bis 650 Arten. Will man gerade einmal keine Rivalin vergiften, so kann man Veilchen auch kandieren und damit Torten hübsch verzieren. Oper | La Traviata


Oper | La Traviata


Marlis Petersen war die Violetta Valery der Premiere im Jahr 2011.


Die verkaufte Braut ner: Ohren-Öff nzert ko er m Kam anders“ al m io „Streichtr 23 20 n Mo 16. Ja 19.30 Uhr

Bedřich Smetana Komische Oper in drei Akten ~ Libretto von Karel Sabina ~ Deutsch von Kurt Honolka In deutscher Sprache mit Übertiteln

Musikalische Leitung Roland Kluttig | Marius Burkert

In furioser Rasanz führt uns die Ouverture in die fröhliche Feierlaune eines böhmischen Dorfes. Einzig Marie mag sich der ausgelassenen Stimmung nicht anschließen, denn just heute wollen sie ihre Eltern mit Wenzel, dem Sohn des vermögenden Gutsbesit­ zers Mícha, verheiraten. Wenzel ist verschroben, und außerdem liebt Marie Hans, von dem niemand so genau weiß, woher er eigentlich kommt. Da Wenzel Marie noch nie gesehen hat, ist es ihr ein Leichtes, ihm vor seiner zukünftigen Braut einen gehörigen Schreck einzujagen. Der Heiratsvermittler Kecal sei­ nerseits kann Hans die Braut für 300 Gulden unter der Bedingung abkaufen, dass einzig „der Sohn des Mícha“ Marie heiraten dürfte. Marie fühlt sich hinter­ gangen und sieht ihren Liebestraum zerstört, bis sich herausstellt, dass Hans Míchas verschollen geglaub­ ter Sohn aus erster Ehe ist. Und was wird aus Wenzel? Der lässt sich von der wunderschönen Esmeralda dazu überreden, bei einem Wanderzirkus als Tanzbär einzuspringen, wodurch es ihm endlich möglich ist, sich von seiner willensstarken Mutter zu befreien. Mit der „Verkauften Braut“ präsentiert sich Adriana Altaras erstmals als Regisseurin an der Oper Graz. Adriana Altaras ist Regisseurin, Autorin und Schau­ spielerin zugleich: Seit den neunziger Jahren insze­ niert sie Schauspiel und Musiktheater im deutschen Sprachraum, verfasst Bücher (wie beispielsweise den Roman „Titos Brille“, der 2014 verfilmt wurde) und ist auch im Fernsehen überregional bekannt. Der Film „Das Mikroskop“ wurde mit dem Deutschen Filmpreis gewürdigt.

Marie Tetiana Miyus

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Sieglinde Feldhofer

Kecal Wilfried Zelinka Ludmila Mareike Jankowski

Anna Brull

Direktor der Komödianten Martin Fournier

Bühne Christoph Schubiger Kostüme Nina Lepilina Licht Bernhard Bieri

Vor der Premiere So 13. Nov 2022 11 Uhr

Dramaturgie Gerhard Herfeldt & Bernd Krispin

Musikalischer Aperitif Mo 21. Nov 2022 19.30 Uhr

Chor Bernhard Schneider

Kostprobe Di 22. Nov 2022 18.30 Uhr

Eine Koproduktion mit dem Konzert Theater Bern

Nachklang Mi 7. Dez 2022 LiveAudiodeskription So 11. Dez 2022 15 Uhr

Hans Matthias Koziorowski

Esmeralda Paulina Tuzińska

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Mario Lerchenberger

Krušina Markus Butter

Mícha Daeho Kim

~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz Oper | Die verkaufte Braut

Vorstellungen Dez: 1., 7., 11.*, 14., 31.** Jan: 8.*, 13., 20. Feb: 4., 15. Mär: 2., 22. Beginn jeweils 19.30 | *15 | **18 Uhr

Inszenierung Adriana Altaras

Wenzel Albert Memeti |

Premiere Sa 26. Nov 2022 19.30 Uhr

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Thomas Essl

Háta Andżelika Wiśniewska Ein Indianer Dariusz Perczak


Mehr als „Die Moldau“ In seiner berühmtesten Tondichtung beschreibt Bedřich Smetana (1824–1884), wie sich die kalte und die warme Moldau zu einem Bächlein vereinen und zu einem Flusse anschwellen. Durch Fluren und Wäl­ der und an einer Bauernhochzeit vorbei rauscht die Moldau, an deren Ufer bei Mondenschein die Nym­ phen ihren nächtlichen Reigen tanzen. An Burgen und Ruinen entlang strömt der Fluss, bis er in Prag breit am Vyšehrad vorbeigleitet, um schließlich in weiter Ferne in die Elbe zu münden. Doch so eindrucksvoll Smetana im Orchesterwogen das Kräuseln der Wel­ len, das Glitzern der Sonne auf den Schaumkronen auch eingefangen hat – „Die Moldau“ ist nur ein Teil des sechsteiligen Zyklus „Mein Vaterland“, in wel­ chem sich Smetanas unverwechselbarer Zugang zur Programmmusik manifestiert. Smetana ist mehr als nur „Die Moldau“, mehr aber auch als „Die verkaufte Braut“, denn sein Wirken im tschechischen Musikleben des 19. Jahrhunderts um­ fasst neben seiner pädagogischen Tätigkeit, die vor­ nehmlich dem Zwecke der Existenzsicherung dient, auch musikorganisatorische Tätigkeiten. Sein Ziel ist es, seine eigenen künstlerischen Ansprüche mit einer genuin tschechischen Musikkultur, die Teil einer mo­ dernen europäischen Musikentwicklung sein sollte, zu verbinden. Smetanas kompositorisches Schaffen umfasst die Gattungen Oper, Orchesterwerk, Kam­ mermusik, Klaviermusik und Chorwerk. Während die Klavierwerke seiner ersten Schaffensperiode noch vom Suchen nach der eigenen Position zeugen, reflektieren die Werke der fünfziger und sechziger Jahre seine Begeisterung für das Virtuosentum von Franz Liszt und lassen im Zyklus „Böhmische Tänze“ Smetana seinen Höhepunkt in der Klaviermusik fin­ den. Seiner Kammermusik kommt – aufgrund ihres oftmals intimen Charakters – eine Ausnahmestellung zu, und sie ist aus konkreten biographischen Ereignis­ sen erwachsen. So verweist der Untertitel „Aus mei­ nem Leben“ des Quartetts in e-Moll (1876) deutlich auf den Inhalt des Werks, wie der Komponist selbst schreibt: „Bei mir ergibt sich die Form jeder Kompo­ sition naturgemäß aus dem Gegenstand selbst. Auch dieses Quartett hat sich selbst die Form gegeben, die es hat. Was ich beabsichtigte, war, den Verlauf mei­ nes Lebens in Tönen zu schildern.“ Und wie grausam

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Bedřich Smetana

das Leben mit ihm verfährt, ist just in der Coda des Finalsatzes dieses Quartetts unüberhörbar, denn das ausgehaltene viergestrichene e symbolisiert das Ein­ treten der Taubheit, die Smetana ab dem Herbst 1874 peinigt. Als Smetana ab den sechziger Jahren im Prager Musikleben zu wirken beginnt, verlagert sich sein Schaffensschwerpunkt naturgemäß auf die Oper, die als musikalisch und gesellschaftlich repräsen­ tativste Gattung einer sich neu formierenden Nati­ onalkultur gilt. So kreisen die Themen seiner Opern um historische Stoffe, wie beispielsweise in seinem Erstlingswerk „Die Brandenburger in Böhmen“, in „Dalibor“ und auch in „Libussa“, die absichtsvoll für außerordentliche und feierliche Momente im Leben der tschechischen Nation bestimmt ist. So wird die Geschichte von der legendenumrankten Fürstin Libussa und der Entstehung des tschechischen Herr­ schergeschlechts der Přemysliden zur Einweihung des Prager Nationaltheaters am Ufer der Moldau ge­ geben. Für das tschechische Publikum hat das Werk nichts von seinem Nimbus des Besonderen verloren, denn auch heute noch lauscht es dem Schlussgesang der Titelheldin im Stehen. Von seiner heiteren Seite zeigt sich Smetana in der Konversationsoper „Zwei Witwen“ oder in „Der Kuss“, aber gewiss am charman­ testen in „Die verkaufte Braut“ (1863–1866).

Oper | Die verkaufte Braut


Der schönste Tag im Leben von … In der „Verkauften Braut“ ist der Weg zum Traualtar für Marie und Hans nicht ganz unproblematisch. Wie die Vorbereitungen für ihren Hochzeitstag verlaufen sind, wie er sich gestaltet hat, beziehungsweise wie er idealerweise vonstattengehen soll, haben die beiden Maries der Aufführung, Tetiana Miyus und Sieglinde Feldhofer, Matthias Koziorowski (Hans), Albert Memeti (Wenzel) und Martin Fournier (Zirkusdirektor) dem Weddingplaner der Oper Graz verraten. Der Heiratsantrag war für Tetiana Miyus eine Überra­ schung: „Den Heiratsantrag hat mir mein Partner in der Ukraine, in den Karpaten gemacht. Alles hat mit einem gewöhnlichen Ausflug begonnen, der sich in ein Märchen verwandelt hat. Wir sind geritten, und plötzlich springt mein Mann wie ein Ritter von seinem Pferd. Mitten in den Bergen hat er plötzlich einen Blumenstrauß und einen Ring. Er fällt auf die Knie, um mir sein Herz und seine Hand anzubieten. Ich habe mich wie eine Prinzessin ge­ fühlt und konnte nicht widerstehen. Natürlich habe ich ,Ja‘ gesagt! Das war die beste Überraschung meines Lebens.“ Und kam für Matthias Koziorowski der Heirats­ antrag auch so überraschend? Gerne erinnert er sich: „Eher ungewöhnlich, aber in meinen Augen nicht minder romantisch. Mein heutiger Ehemann und ich saßen an einem warmen Sommerabend in einem sehr schönen Restaurant mitten in Berlin und kamen auf das Thema Hochzeit und Heiraten zu sprechen. Zum damaligen Zeitpunkt waren wir zu sehr vielen Hochzeiten ein­ geladen, und so war es ein ständi­ ges Begleitthema des Sommers. In diesem Gespräch stellten wir für uns als Paar fest, dass wir auch gern heiraten wollten, und haben es quasi gemeinschaft­ lich beschlossen.“

Oper | Die verkaufte Braut

Die Mehlspeisenfräulein versüßen den schönsten Tag im Leben.

Wie der s chön Lebe s n de s En te Tag im „Ver semb kauf les d te allen Deta n Braut“ er ils a in ist b bgel zw gesta . sich de aufen r zeitl lten soll, einst i Prem chen Um ist im f i auf d ere (26. eld der Nov en so 202 zia der O per G len Kan 2) äl raz z u les en en.

Wiewohl der polnische Tenor Albert Memeti noch unverheiratet ist, weiß er doch schon ganz genau, wo die Hochzeit stattfinden soll: „Eine Kirche aus meiner kleinen, malerisch gelegenen Stadt JedlniaLetnisko. Schön, aus Holz, die einzige in dieser Re­ gion Polens, die im Zakopane-Stil erbaut ist. Diese Holzarchitektur ist inspiriert von der regionalen Bau­ kunst dieser Hochlandregion.“ Welche Musik am Hochzeitstag erklingen soll, hat immensen Anteil am Gelingen der Feierlichkeit. Albert Memeti weiß, was in seiner polnischen Heimat zwingend notwendig ist: „Eines der wichtigsten Din­ ge ist eine gute Band. Manchmal ist dies das erste, woran ein junges Paar denkt. Wir lieben es, zu tanzen und Spaß zu haben – und eine falsche Band kann zu einer Katastrophe führen. Die Interaktion zwischen Band und Gästen muss gut sein, besonders während der Tanzpause, wenn alle mit dem Essen beschäftigt sind. Und man darf auf den Wodka auf den Tischen bis in die frühen Morgenstunden nicht vergessen.“

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Ebenfalls noch unverheiratet ist Sieglinde Feldhofer. Und daher ist offen, welche Musik für den Hochzeitstanz ausgewählt wird: „Als Hochzeitstanz würde ich vielleicht einen Rock- oder Hip-Hop-Song auswählen – natürlich alles in Abstimmung mit mei­ nem Partner.“ Jedes Land hat seine beson­ deren Gebräuche bei einer Hoch­ zeit. Selbst Martin Fournier konnte sich dem nicht ganz wi­ dersetzen: „Wir haben uns, trotz Hochzeit in ländlichem Flair, den meisten Gebräuchen entziehen können. Einzig das sogenannte ‚Kranzl‘-Abtanzen wurde zeleb­ riert.“

Reich an Geschmäckern war die Hoch­zeitstorte von Matthias Koziorowski: „Dreistöckig in den Variationen Himbeer-Sahne, Mokka-Buttercreme und Zitrone-Frischkäse. Und statt Figuren war auf der Spitze eine kleine Staffelei mit unserem Verlobungs-Selfie. Außerdem gab es noch einen großen Erdbeerboden in Herzform dazu.“ Der Erfolg jeder Hochzeitsfeierlichkeit steht und fällt mit dem süßen Höhepunkt der Festtafel, mit der Hochzeitstorte. Und daher hat der Weddingplaner auch noch die Expertise der Grazer Mehlspeisfräu­ lein Elisabeth Genser-Köhl und Vera Straschek ein­ geholt.

Spätestens, wenn die Hochzeitstorte angeschnit­ ten wird, sind alle Gäste glücklich und zufrieden. Tetiana Miyus kann sich noch gut erinnern: „Wir ha­ ben in kleinem Kreis gefeiert und waren nur zu neunt. Dafür war allerdings die Hochzeitstorte, die Hana Batinić, meine liebe Kollegin aus dem Chor, gebacken hat, ziemlich groß, rund dreieinhalb bis vier Kilo! Die köstlichste Torte, die ich in meinem ganzen Leben gegessen habe. Also war es kein Problem, vier Tage lang Torte zu essen!“

Welche Torte war bisher eure alleraufwendigste und kalorienreichste? Je detailreicher die Dekoration, desto aufwendi­ ger. Wenn wir mit getrockneten beziehungsweise ge­ pressten Blüten die gesamte Torte dekorieren oder aber mit essbarem Blattgold arbeiten, ist das schon eine der aufwendigeren Arbeiten. Auf die Kalorien wollen wir nicht schauen, besonders nicht als Kondi­ torinnen. Wir arbeiten viel mit Buttercreme, das sagt schon alles! Welche Torte hat die Braut am glücklichsten gemacht? Die Torte, die sie sich in ihren Gedanken vorge­ stellt beziehungsweise ausgemalt hat. Wenn wir ihre Vorstellungen übertreffen, ist sie am glücklichsten. Zumindest wird uns das oft erzählt! Und wenn die Hochzeitstorte allen Gästen geschmeckt hat, freut das die Bräute natürlich umso mehr. Und welche Torte zu backen, habt ihr abgelehnt? Wir versuchen immer, die Wünsche unserer Brautpaare zu erfüllen und dabei auch unserem Stil und unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Verbie­ gen möchten wir uns aber nicht. Ein Brautpaar wollte einen Turm als Hochzeitstorte, da sie sich auf dem Turm einer Burg verlobt haben. Diesen Auftrag muss­ ten wir leider ablehnen.

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Oper | Die verkaufte Braut


Die Braut und ich

Normalerweise bekommt man von einem Opern­ haus mindestens zwei Jahre im Voraus ein Angebot. In diesem Fall hieß es: „Hast du Lust, ,Die verkaufte Braut‘ von Smetana zu machen? Erst im Opernhaus Bern, dann an der Oper Graz? Es soll nämlich eine Ko­ produktion der beiden Alpenvölker werden.“ Ich zierte mich. Es war Herbst, das Wetter gruselig wie meine Laune. „Ich werde nie wieder eine heitere Inszenierung zustande bringen, ich bin zu melancho­ lisch“, erklärte ich schwermütig meiner Kostümbild­ nerin Nina. „Lustspiele sind die Königsdisziplin! Bei Dramen weiß man nicht, ob der Zuschauer wirklich zuhört oder schon schläft, bei Komödien weiß man es sofort. Entweder lacht das Publikum – oder man hat es nicht geschafft.“ Nina redete mit Engelszungen auf mich ein: „Du bist nur deprimiert. Du wirst sehen: ,Die verkaufte Braut‘ ist ein wunderbares Sujet. Die Musik ist heiter, aber auch rührend, sie wird dich auf andere Gedanken bringen, und das Wetter wird auch besser werden. Außerdem habe ich schon Trachten, die sowohl die Schweizer als auch die Österreicher lieben werden!“ Denn die Braut Marie lebt in einem Dorf, wo sie verheiratet werden soll, mit dem reichen, aber et­ was depperten Sohn Wenzel des Großbauern Mícha. – Das, dachte ich mir, gibt es wirklich in beiden Län­ dern. – Sie aber liebt Hans, der verwegen und eben jetzt frisch in das Dorf zurückgekommen ist. Dem Heiratsvermittler Kecal verkauft Hans seine Marie, aber nur an den Sohn des Mícha, was aber auch er ist, aus erster Ehe … – Man verliert bei Opernlibretti schnell den Faden, das ist nicht ungewöhnlich. Wich­ tig ist, nicht aufzugeben. Die Proben in Bern waren wider Erwarten fröhlich, Smetanas Werk entpuppte sich als Stimmungsauf­ heller, zart und doch tiefgründig. Ich war selig. Die schlechte Laune wie fortgeweht. Der Gemeinderaum, den der Bühnenbildner als Spielort entworfen hatte, in dem Sport, Tombola, Tanz und Gesang gleichermaßen stattfinden können, erinnert an alle Gemeinderäume in kleinen Dörfern. Discokugel neben Medizinbällen. Schweiß und Tränen nah beieinander. Der Chor zeigte sich von seiner besten Seite, machte Sport, tanzte und sang aus voller Brust, und die Sänger:innen ver­ körperten ihre Figuren so liebevoll, dass man die Un­ gereimtheiten des Librettos komplett vergaß. Oper | Die verkaufte Braut

Regisseurin Adriana Altaras kann es kaum mehr erwarten, wieder „Die verkaufte Braut“ zu inszenieren.

Wegen der ersten Coronawelle konnte es nicht alle Aufführungen geben. Wie schade! Nie würde es bes­ sere Darsteller:innen geben – aber ein halbes Jahr später kam Graz, und die Proben waren ungewöhnlich fröhlich, und die Solist:innen großartig, und ich hatte das Libretto komplett verinnerlicht, fand es schlüs­ sig, ja richtig gut. Und dann kam die zweite Corona­ welle und nach der Generalprobe war Schluss und die Grazer „Braut“ nicht verkauft. Und nun ist das dritte Smetana-Jahr, und ich werde im Herbst „Die verkaufte Braut“ wieder proben. „Was habe ich nicht verstanden?“, frage ich mich in sehr stillen Momenten, dass ich mich immer und immer wieder an diesem Werk abarbeiten muss? Hat der Operngott – oder ist es eine Göttin? – meine an­ fängliche Schwermut missbilligt, und nun muss ich Jahr für Jahr „Die verkaufte Braut“ machen, bis ich jede Wendung des Librettos verinnerlicht habe, die Musik vergöttere, Tschechisch lerne und nach Prag ziehe? Oder reicht es, wenn ich ganz ehrlich gestehe, dass ich inzwischen Wenzels Arie liebe, dass ich Hans nicht verstehe, warum er sich Marie nicht anvertraut hat? Und überhaupt: Was sind das für Eltern, die ihre Kinder des Geldes wegen hergeben. Den Heiratsver­ mittler Kecal würde ich am liebsten … Ich brauche kein Netflix mehr. „Die verkaufte Braut“ ist für mich zur Serie geworden. Ich lebe mit den Figuren, sie sind meine Freunde geworden, ich möchte keine Sekunde ihres Lebens mehr vermissen. Immer tiefer tauche ich in ihre Abgründe, in ihre allzu menschlichen Nöte. Bin voller Erwartung auf den November, wo ich wieder in Graz sein werde, um end­ lich „Die verkaufte Braut“ wieder proben zu dürfen. Sie fehlt mir schon schmerzlich. Adriana Altaras

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Die verkaufte Braut Marie (Sieglinde Feldhofer, alternierend mit Tetiana Miyus) hat so manches Hühnchen zu rupfen ...

Ohren auf! Regisseurin Adriana Altaras und Dramaturg Bernd Krispin über die Oper „Die verkaufte Braut“, erstellt von Lukas Mimlich

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Oper | Die verkaufte Braut


Ein Hauch von Venus One Touch of Venus

Da s

Mu s Sa ical iso de Öst r n e Er rrei sta ch isc uf f h üh run e g

Kurt Weill

Musical Comedy in zwei Akten Musik von Kurt Weill ~ Gesangstexte von Ogden Nash ~ Buch von S. J. Perelman und Ogden Nash Nach „The Tinted Venus“ von F. Anstey ~ Deutsch von Roman Hinze In deutscher Sprache mit Übertiteln

Der Kunstsammler Whitelaw Savory lässt sich aus dem Orient eine antike Venusstatue beschaffen und in sein Museum bringen. Aus einer naiven Laune he­ raus steckt der Friseur Rodney Hatch an den Finger der Statue jenen Ring, der für seine Verlobte gedacht ist. Nach 3000 Jahren findet sich Venus im New York der 1940er Jahre wieder und verliebt sich in den Fri­ seur, der sie zum Leben erweckt hat. Rodney versucht zwar, vor der Göttin der Liebe davon zu laufen, doch er entkommt ihr nicht. Nun hält man ihn für den Dieb der Statue und – als die erzürnte Venus mit einem Hand­ streich Rodneys Verlobte auf den Nordpol verfrach­ tet – gar für einen Mörder. Rodney, der Friseur, und Venus, die Göttin, landen im Gefängnis. Als der Göt­ tin bewusst wird, dass eine Beziehung zu Rodney ein Leben in der Biederkeit der Vorstadt zur Folge hätte, zieht sie es vor, wieder zur Statue zu erstarren. Songs wie „Speak Low“, „I’m a Stranger Here Myself“ oder „Westwind“ machen das Stück derart populär, dass es mit 567 Vorstellungen Kurt Weills größter Erfolg am Broadway wird. Dionne Wudu, die in Graz in „Ragtime“ gefeiert wurde, ist in der Titelpartie zu erleben. Und statt ihr Haar zu frisieren, steckt ihr Christoph Messner (als Rodney Hatch) lieber einen Ring an den Finger. Erstmals an der Oper Graz in­ szeniert die österreichische Regisseurin Magdalena Fuchsberger, deren Inszenierungskatalog Oper und Musical gleichermaßen umfasst.

Musikalische Leitung Marcus Merkel

Premiere Sa 17. Dez 2022 19.30 Uhr

Inszenierung Magdalena Fuchsberger

Vorstellungen Dez: 21., 22., 26.** Jan: 7., 21., 25. Feb: 17., 18. Mär: 3., 12.*, 19.*, 26.**, 30. Beginn jeweils 19.30 | *15 | **18 Uhr

Venus Dionne Wudu

Molly Grant Monika Staszak

Christof Messner

Choreographie Alexander Novikov Bühne Monika Biegler Kostüme Valentin Köhler Licht Sebastian Alphons Video Aron Kitzig Dramaturgie Bernd Krispin Chor Georgi Mladenov

Gloria Kramer Corina Koller

Nachklang Mi 21. Dez 2022 Musikalischer Aperitif Mo 23. Jan 2023 19.30 Uhr

Stanley Benjamin Rufin

Mrs Kramer Regina Schörg

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Rodney Hatch Taxi Black

Zuvetli | Sam | Dr. Rook Michael Großschädl

~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz | Ballett der Oper Graz Musical | Ein Hauch von Venus

Kostprobe Sa 10. Dez 2022 10.30 Uhr

Elternzeit.Kinderzeit So 19. Mär 2023 14.45 Uhr

Whitelaw Savory Ivan Oreščanin

Ricardo Frenzel Baudisch

Vor der Premiere So 4. Dez 2022 11 Uhr


Göttlicher Glamour

„Die Dreigroschenoper“ und „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ sind allgemein bekannt im deutschen Sprachraum. Nicht ganz so bekannt ist die Tatsache, dass Kurt Weill auch am Broadway erfolgreich war. Was macht den BroadwayKomponisten Weill aus? Magdalena Fuchsberger Kurt Weill musste als Jude in die USA emigrieren. Dort angekommen, hat er mit seiner Frau Lotte Lenya nur noch englisch ge­ sprochen, kein Wort deutsch – er fühlte sich als Ame­ rikaner und wurde auch einer. Europa, allen voran Deutschland, hat Weill lange Zeit die Qualität seiner in Amerika entstandenen Werke abgesprochen; Ame­ rika feierte ihn aber als großen, erfolgreichen Kompo­ nisten! Kurt Weill wollte immer für die Menschen vor Ort komponieren und mit dem Zeitgeist sein: Er ist in Jazzlokale gegangen, hat den Straßenmusiker:innen gelauscht … kurz: Er hat das ganze musikalische Ko­ lorit New Yorks aufgesogen und dieses dann in seinen großartigen Kompositionen zum Erklingen gebracht.

Eine 3000 Jahre alte Statue der Venus wird unvermutet in New York zum Leben erweckt. Wie findet sich die Göttin der Liebe in diesem ungewohnten Ambiente zurecht? Magdalena Fuchsberger Sie findet sich an­ fangs nicht gut zurecht! Sie singt: „Ich fühl’ mich fremd in dieser Welt.“ Sie wird nicht als Venus, die Göttin, erkannt und verehrt und befürchtet gar, ihren Zauber und ihre Magie auf andere verloren zu haben. Warum gelingt es gerade dem Friseur Rodney, die Göttin der Liebe in sich verliebt zu machen? Magdalena Fuchsberger Da sind zwei Dinge im Spiel. Erstens ist er es, der sie durch das Überstrei­ fen des Rings zum Leben erweckt – im Märchen wäre Rodney also so etwas wie ihr Prinz, der sie befreit. Und zweitens gefällt Venus gerade das Durchschnitt­ liche, fast Farblose an Rodney, nachdem sie sonst im­ mer nur mit großen Helden liiert war.

„Ein Hauch von Venus“ ist 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, am Broadway uraufgeführt worden. Was ist vom Zeitgeschehen zu spüren? Magdalena Fuchsberger Kurt Weill und seine Textdichter haben kleinere Statistenrollen wie eine Schweißerin, Soldaten und Matrosen in ihr Stück ein­ gebaut. Generell denke ich aber, dass das Publikum von 1943 am Broadway einfach den Krieg vergessen wollte und sich nach Unterhaltung sehnte. Für unsere Lesart des Stückes aber, Jahre danach, wird das Kriegsjahr 1943 eine Rolle spielen. Ein Broadway-Musical verlangt aber auch nach großer Opulenz. Was sind die expliziten Broadway-Elemente in „Ein Hauch von Venus“? Magdalena Fuchsberger Die Musik verspricht Glamour und Show. Sehr bekannte Nummern wie „Speak Low“ („Sprich leis’“) und „I’m a Stranger Here Myself“ („Ich fühl’ mich fremd in dieser Welt“) stam­ men aus diesem Stück. Erwähnen muss man aber auch unbedingt die vielen Ballettszenen: große, lange Tanznummern, die für anspruchsvolle Unterhaltung sorgen.

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Magdalena Fuchsberger Die gebürtige Salzburgerin hat Musiktheaterregie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien studiert. Nach Festengagements als Regieassistentin und Abendspielleiterin am Landestheater Linz und an der Oper Stuttgart ist sie seit 2015 als freischaffende Musiktheaterregisseurin tätig. Zu ihren jüngsten Arbeiten zählen die Uraufführung von Karola Obermüllers Musiktheater „Gerade sein und Mensch werden: Sophie Scholl“ am Theater Heidelberg, „Der

fliegende Holländer“ beim Opernfestival in Plovdiv sowie „La Traviata“ in Tirana und Rostock. Die Fachzeitschrift „Opernwelt“ hat ihre Inszenierung von „Simon Boccanegra“ am Theater Hagen als „eine der besten Verdi-Inszenierungen der letzten Jahre in Deutschland“ gewürdigt und sie dafür 2019 in der Rubrik „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ nominiert. 2023 gibt sie mit Francis Poulencs „Dialogues des Carmélites“ ihr Regiedebüt an der Wiener Staatsoper.

Musical | Ein Hauch von Venus


Von Dessau an den Broadway Kurt Weill kommt am 2. März 1900 in Dessau als Sohn eines Kantors zur Welt, der seine musikalische Begabung erkennt und maßgeblich fördert. In jungen Jahren geht Weill nach Berlin, um dort bei Engelbert Humperdinck und Ferruccio Busoni zu studieren. Vor allem letzterer prägt sein Verständnis für das Musik­ theater, und von entscheidender Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, dessen Text zu „Die Dreigroschenoper“ (1928) maßgeblich am Erfolg beteiligt ist, dessen Libretto zu „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (1930) aber zu einem inszenierten Uraufführungsskandal führt. Dem Nationalsozialis­ mus entkommt Weill durch seine Flucht nach Paris, wo „Die sieben Todsünden“ 1933 uraufgeführt wer­ den. 1935 emigrieren Weill und seine Partnerin Lotte Lenya in die USA, und dort findet Weill am Broadway Arbeitsbedingungen vor, die seine stilistische Band­ breite, sein innovatives Potenzial voll zur Geltung kommen lassen. Ende der 1940er Jahre erinnert er sich rückblickend: „Einige Wochen nach meiner Ankunft in New York wusste ich, dass ich einen idealen Ort für einen Theaterkomponisten gefunden hatte, und dass ich hier in der Lage sein würde, meine Arbeit in Richtung einer neuen Form musikalischen Theaters fortzuset­ zen, die ich in Europa begonnen hatte. Ich fand am Broadway ein Publikum, das ebenso empfänglich und gefühlsfähig für Musik war wie jedes europä­ ische Publikum. Ich fand einen Reichtum an jungen sängerischen und schauspielerischen Talenten mit Ambition und Enthusiasmus. Und ich fand in der amerikanischen Musical Comedy eine hochentwi­ ckelte, erfolgreiche Form musikalischen Theaters, die in jeder Richtung entwicklungsfähig war.“ In Broadwayproduktionen wie „Johnny Johnson“ (1936), „Knickerbocker Holiday“ (1938) oder „Lady in the Dark“ (1941) behauptet sich Weill deswegen so erfolgreich in diesem neuen Theaterumfeld, weil er für die einzelnen Elemente einer Broadway-Show stets die Zusammenarbeit mit Spitzenkräften sucht. Ihm schwebt kein Gesamtkunstwerk eines einzel­ nen Künstlers vor, sondern die ideale Ergänzung von Musik, Songtext und Dialog, Bühne, Kostüm und Choreographie. Anders als sonst am Broadway üb­ lich, instrumentiert er seine Musicals selbst. Den Höhepunkt seiner Broadwaykarriere erreicht er 1943 Musical | Ein Hauch von Venus

Kurt Weill im kreativen Schaffensprozess © Weill-Lenya Research Center, Kurt Weill Foundation for Music, New York

mit „One Touch of Venus“ („Ein Hauch von Venus“), und der akribische Schaffensprozess hat sich be­ zahlt gemacht, wie er seinen Eltern stolz berich­ ten kann: „Es hat 1½ Jahre unaufhörlicher Arbeit gebraucht, um ,One Touch of Venus‘ auf die Beine zu bringen, 1½ Jahre voll von Aufregungen, Enttäu­ schungen, Intrigen und harter Arbeit. Goethe hat Recht gehabt, wenn er gesagt hat: ,Genie ist Fleiß.‘“ Die Uraufführungsproduktion macht Mary Martin zum Musicalstar, und der Song „Speak Low“ nimmt wochenlang Spitzenplätze in den Charts ein. Die erste Einspielung (mit Guy Lombardo) wird über 200.000 Mal verkauft; mittlerweile gibt es knapp 400 verschiedene Aufnahmen. Wer Erfolg hat, trifft allerdings auch auf Neid und Unverständnis: Jener Generation von zum Exodus gezwungenen Kompo­ nisten, die in den USA nicht an ihre europäischen Erfolge anschließen können, ist Weills Broadwaykar­ riere suspekt. Und da Weill bereits am 3. April 1950 an Herzversagen stirbt, hat er keine Gelegenheit, im Nachkriegsdeutschland auch nur den Versuch zu starten, die Ergebnisse seiner amerikanischen Schaffensperiode vorzustellen, sodass hier seine Broadwayerfolge schlichtweg nicht bekannt sind. So ist es hoch an der Zeit, „Ein Hauch von Venus“ end­ lich auch in Österreich zu präsentieren! 44


Der Zauber der Venus Die römische Venus und ihr griechisches Pendant Aphrodite, aber auch die babylonische Ischtar haben die Kunstgeschichte derart überreich geprägt, dass es schier unmöglich ist, verbindlich festzulegen, welche Venus-Darstellung denn die allerschönste ist. Zu den großen Favoritinnen zählen aber gewiss:

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Die „Venus von Willendorf“ 1 ist Österreichs be­ kanntester archäologischer Fund. Das 1908 gefun­ dene Frauenidol aus Kalkstein ist knapp 25000 Jahre alt. Die Skulptur ist rund 11 cm groß und betont Brust, Bauch und Schenkel. Ursprünglich war die Figur mit Rötel überzogen; ob dauerhaft oder nur zu kultischen Zwecken, ist nicht zu klären. Das Verbreitungsge­ biet vergleichbarer Figuren erstreckt sich bis nach Sibirien. Die „Venus von Milo“ 2 (beziehungsweise die Aphrodite von Melos) ist schlechthin eine der bekann­ testen Skulpturen hellenistischer Kunst. Die 2,02 m hohe Marmorstatue wurde 1820 auf der Kykladen­ insel Milos von einem Bauern gefunden, der sich ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung nicht bewusst war und sie daher für einige Münzen verkaufte. Dem fran­ zösischen Botschafter gelang es, sie nach Frankreich transportieren zu lassen, wo sie König Ludwig XVIII. geschenkt wurde. Noch heute ist sie im Louvre zu be­ wundern, wiewohl Griechenland seit einigen Jahren die Restitution fordert. Lucas Cranachs „Venus“ (1532) 3 zeigt die Göt­ tin in anmutiger Pose, festgehalten im Moment eines Schleiertanzes, wobei ihre überirdische Schönheit dank des völlig transparenten Schleiers zum Wohl­ gefallen des Betrachters zur Gänze wahrnehmbar bleibt. Die „Tinted Venus“ (1851–56) 4 von John Gibson folgt der antiken Tradition, Skulpturen zu bemalen. Als die Marmorstatue 1862 erstmals der Öffentlich­ keit präsentiert wurde, gingen die Meinungen ausein­ ander: Einerseits wurde Gibsons hohe Kunstfertigkeit anerkannt, andererseits stieß man sich an der ver­ meintlichen Schamlosigkeit der Figur. In ihren Hän­ den hält sie den goldenen Apfel, den ihr Paris über­ reicht hat. Die „Tinted Venus“ wurde 1885 von Thomas Anstey Guthrie zur Titelheldin eines Romans erhoben, der wiederum Kurt Weills Musical „Ein Hauch von Venus“ literarisch inspirierte. 45

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Dionne Wudu 6 , die in der Grazer Neuproduk­ tion von „Ein Hauch von Venus“ die Titelpartie gibt, hat eine besondere Vorliebe für Sandro Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ (circa 1485/86) 5 : „Persönlich gefällt mir die Darstellung ,Die Geburt der Venus‘ von Sandro Botticelli sehr gut, die in Anlehnung an die Statue ,Venus Medici‘ entstanden sein soll. Bei der Marmorstatue erkenne ich die eher schamhafte, bewusste Verhüllung ihres weiblichen Körpers, den Kopf abgewandt. Der Fokus liegt meiner Meinung nach auf dem weiblichen Körper und der zu jener Zeit wahrscheinlich empfundenen Scham der Nacktheit. In dem Gemälde finde ich die Darstellung wunder­ schön und interessant, da bei dieser leichtfüßigen, aber nachdenklichen Venus der Fokus nicht auf ihrem nackten Körper, sondern auf einer komplexeren Frau­ endarstellung liegt. Der Reiz und die Ausstrahlung der Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit liegen für mich auf körperlicher und geistiger Ebene – und das strahlt dieses Gemälde für mich aus.“ Musical | Ein Hauch von Venus


Die Großherzogin von Gerolstein Jacques Offenbach Opéra-bouffe in drei Akten ~ Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy In einer Bearbeitung von Peter Lund In deutscher Sprache mit Übertiteln

Inszenierung Peter Lund Bühne Ulrike Reinhard Kostüme Daria Kornysheva Choreographie Sascha Pieper

Neven Crnić

Video Andreas Ivancsics

Vor der Premiere So 8. Jan 2023 11 Uhr

Dramaturgie Marlene Hahn & Dorothee Harpain

Nachklang Mi 1. Feb 2023

Chor Bernhard Schneider

Benoit | Prinz Paul Martin Fournier

Baron Puck Ivan Oreščanin

Offenbach Daniel Doujenis Operette | Die Großherzogin von Gerolstein

Vorstellungen Jan: 19. Feb: 1., 5.*, 8. Mär: 10., 17., 25. Apr: 12., 28. Mai: 7.* Jun: 1., 21. Beginn jeweils 19.30 | *15 Uhr Kostprobe Sa 7. Jan 2023 9.30 Uhr

Licht Peter Lund

Hortense Schneider | Großherzogin Anna Brull | Mareike Jankowski Wanda Sieglinde Feldhofer

Premiere Sa 14. Jan 2023 19.30 Uhr

Musikalische Leitung Marius Burkert | Stefan Birnhuber

Zündende Melodien, Witz, Esprit, Biss, erotische Anspielungen und viel Pariser Charme treffen in der „Großherzogin von Gerolstein“ aufeinander und ent­ führen uns in die Welt Offenbachs und seiner Muse Hortense Schneider, die die großen Partien seiner Operettenliteratur wie keine andere verkörperte, formte und inspirierte. Dabei verwischen die Gren­ zen zwischen Operettenbühne und Pariser Leben je­ den Tag aufs Neue: Was die Diva heute auf der Bühne trägt, wird morgen in der Boutique gekauft! Ihr priva­ tes Liebesleben füllt die Klatschspalten der Zeitun­ gen, und als die Diva bei der Pariser Weltausstellung von 1867 im Kostüm der Großherzogin von Gerolstein ganz selbstverständlich Hof hält, huldigen ihr Euro­ pas Potentaten in Galauniform. Ihr Lächeln lasse, wie Offenbachs Librettist Henry Meilhac meint, „alles of­ fen, wenn es ‚Ja‘ meint; und selbst wenn es wie ‚Nein‘ klingt, lässt es hoffen“. Jacques Offenbach setzt ihr mit der „Großherzogin von Gerolstein“ erneut ein Denkmal und lässt alles aufbieten: eigenwillige Ge­ rolsteiner Monarchin mit Torschlusspanik, dilettan­ tisches Mordkomplott, unfähiges Soldatenheer mit zahlreichen bunten Orden, männliche Degen-Diskus­ sionen und immer wieder in verschiedenen Tonlagen schillernde Diven-Anfälle. Peter Lund, der bereits an der Oper Graz erfolgreich „Die Zirkusprinzessin“ und „Martha“ in Szene setzte, lässt die Welt Offenbachs, seiner Hortense beziehungsweise die der Gerolstein neu und glänzend auferstehen.

Fritz Alexander Kaimbacher General Bumm Wilfried Zelinka |

Meilhac | Baron Grog Markus Butter | Dariusz Perczak

Inspizient Markus Murke ~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz 46


Jacques Offenbach: vom Thron des europäischen Musiktheaters zwischen alle Stühle Eine tragikomische Operette in 5 Jahren 1867 ist Offenbach der unangefochtene König des musikalischen Unterhaltungstheaters. In Paris, London und Wien grassiert das Offenbach-Fieber, und jeden Sommer trifft sich ‚toute l'Europe‘ in Bad Ems, um dem Meister beim Komponieren über die Schulter zu schauen. Keine fünf Jahre später ist Jacques Offenbach Persona non grata. Der Deutsch-Französische Krieg hat alles verändert. Aus dem Europäer par excellence ist ein Paria geworden, dem die Presse mit offenem Antisemitismus entgegentritt. Wie konnte das pas­ sieren? Und vor allem – so schnell? Das sogenannte Zweite Kaiserreich ist eine aufre­ gende Zeit. In Paris regiert der Kapitalismus zum ers­ ten Mal ungezügelt die Welt – mit all seinen Vor- und Nachteilen. Standesschranken werden entsprechend durchlässig, und viele bis dato nicht mögliche Kon­ stellationen von Ländern, Vermögen und Personen werden ausprobiert. Die Neugier auf eine neue Zeit macht für kurze 20 Jahre fast alles möglich. Sogar, dass ein deutscher Jude aufsteigt zum gesamteuro­ päischen Liebling des Musiktheaters. Das beste Versuchslabor für diese neuen „Pa­arungsmöglichkeiten“ ist das Theater, und Offen­ bach und seine Librettisten sind seine neugierigsten Forscher. Schier unerschöpflich sind die Themen und Figurenkonstellationen, die die „Fabrik Offenbach“ mit durchschnittlich fünf Premieren pro Saison auf die Pariser loslässt und dabei ganz nebenbei ein neu­ es Frauenbild erfindet: die erotisch und ökonomisch

unabhängige Frau. Von keinem so überzeugend auf die Bühne gebracht wie von Offenbachs Muse und Hauptdarstellerin Hortense Schneider. Und nirgends verwischen die Grenzen von Bühne und politischer Realität mehr als bei ihrem größten Erfolg: der „Groß­ herzogin von Gerolstein“. Alle königlichen Häupter Europas sind bei der Weltausstellung zu Gast, und ALLE besuchen nach der Vorstellung „La Schneider“ in ihrer Garderobe – was ihr den etwas zweifelhaften Ehrentitel der „Passage des Princes“ einbringt. Dass sich fast zeitgleich die politische Großwetterlage dramatisch verschlech­ tert, wird von den Autoren komplett ignoriert. Ist das jetzt genialische Satire oder blindester Eskapismus? Ganz ahnungslos können sie zu diesem Zeitpunkt nicht gewesen sein. Offenbach hat fast jede Sommer­ saison in Bad Ems verbracht, und Bismarck könnte beim Verfassen der berühmt-berüchtigten Depesche durchaus im Hotelzimmer nebenan gesessen sein. Was zumindest wirklich keiner ahnen konnte: wie sehr dieser Deutsch-Französische Krieg das Ver­ hältnis der beiden Länder ruinieren sollte. Aber auch die innerfranzösische Stimmung hat sich komplett geändert. Wenn man das Zweite Kaiserreich in seiner wilden Feierlaune, seiner Experimentierlust – aber auch seiner wirtschaftlichen Krisen wegen – durch­ aus mit den Goldenen Zwanzigern vergleichen kann, herrscht nur fünf Jahre später finsterster Nationa­ lismus mit einem Moralbegriff, der mit aller Macht versucht, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Offenbach ist hier das prominenteste Opfer: Für die Deutschen ist er plötzlich Franzose, für die Franzosen ist er Deutscher, und für alle ist er Jude. Und das erin­ nert dann ebenso daran, was politisch auf die Roaring Twenties folgte, wie auch an die Rolle rückwärts, die die heutige Weltpolitik unternimmt. Schuld wie im­ mer: die Globalisierung. Die emanzipierte Frau. Und die Juden. Sehr viel Grund also, endlich wieder hell­ sichtige Operette zu spielen. Peter Lund

Jacques Offenbach mit seinen Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy

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Operette | Die Großherzogin von Gerolstein


Operette sich wer kann: Hortense, die erste Diva! Als die Operette Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich das Licht der Welt erblickte, war sie frivol, leicht oder gar nicht bekleidet, in ihren frechen Äuße­ rungen anzüglich, satirisch, politisch – die Operette war auf jeden Fall immer: mindestens eins drüber, und sie sorgte für viel Jubel und Gesprächsstoff in allen Kreisen – „Champagner für alle!“ Mit dem unbeschreiblichen Erfolg dieses neu­ artigen Genres kamen die Sorgen mancher Bürge­ rinnen und Bürger: Sittenverfall, Ausbreitung von Prostitution, Verrohung der Gesellschaft durch Offenbachs Operetten! Man warnte die Jugend vor dem Besuch eines solchen Abends voller Sünde und Verderbnis! Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb 1885: „Operette ist eben nichts für Betschwestern, spröde alte Jungfern und Hypermoralisten.“ Deshalb galt schon früh: Mit Themen, die die Menschen auf der Straße diskutierten, mit Erotik und Sinnlichkeit ließ sich das Publikum viel leichter ins Theater locken, und der Deckmantel der Parodie schützte die Ope­ rette vor der Zensur, denn die Parodie ermöglichte ein freieres Spiel mit Erotik, Frivolem und Übertrie­ benem. Und keine andere Künstlerin prägte dieses Genre so sehr wie Hortense Schneider: Muse, Künst­ lerin, Diva! Jacques Offenbach und sein unschlagbares Autoren-Duo Ludovic Halévy und Henri Meilhac schrieben der aus ärmlichen Verhältnissen kommen­ den Hauptdarstellerin die Rollen auf den Leib: von der Großherzogin über die schöne, nackte Helena bis zur gewieften, wunderschönen Straßensängerin La Périchole. Wie keine andere verkörperte Hortense, die nie professionellen Gesangsunterricht erhalten hatte und über deren gesangliche Fähigkeiten man milde hinweghören musste, ihre Rollen nicht nur, sie war die Rolle: „La Schneider“. Und so empfing sie ganz selbstverständlich nach ihren Vorstellungen – im Kostüm der Großherzogin von Gerolstein, ver­ steht sich – Staatsmänner wie den Prince of Wales, den Zaren von Russland und den Vizekönig Ägyptens. Bis heute hält sich die Anekdote, der zufolge Horten­ se Schneider am Ausstellungsportal der Weltaus­ stellung 1867 vorgefahren sei und, darüber belehrt, dass nur Prinzen und Prinzessinnen das Recht auf

Operette | Die Großherzogin von Gerolstein

Ein Blick genügt, um zu wissen: Sie ist eine echte Diva. Figurinen von Daria Kornysheva.

Einfahrt besäßen, mit dem Satz „Platz da! Ich bin die Großherzogin von Gerolstein!“ erfolgreich Einlass be­ gehrt habe. Die Geburtsstunde der Operetten-Diva wur­ de in Émile Zolas Roman „Nana“ (1880) literarisch verewigt – er schenkt uns heute Aufschluss über das bunte Treiben hinter dem Vorhang: „Mit nack­ ten Armen und Schultern, die Spitzen ihrer Brüste steif emporragend, stand sie da, ein strahlendes Bild der Jugend, blond und üppig. Liebenswürdig hob der Prinz sein Glas hin und her. Dann trank er in einem Zug aus. Die Theaterwelt spielte die wirkliche Welt als seriöse Posse im heißen Dunst des Gaslichts weiter. Nana vergaß ganz, dass sie in Hosen war mit heraus­ hängendem Hemdzipfel, und spielte die große Dame, die Königin Venus, die den Staatsmännern ihre inti­ men Gemächer öffnet.“

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„Ich liebe Diven!“ Kostümbildnerin Daria Kornysheva über Allüren, Flügelschlag und Fashion-No-Gos Du liebst Diven ... Eine Diva besitzt eine unübersehbare Präsenz, sprüht vor Stolz und Kraft. Diva-Sein ist eine Gabe. Eine Diva denkt groß. Eine Diva wartet nicht auf Auf­ merksamkeit, sie kriegt sie, ohne etwas zu tun. Diven gibt es in schön oder hässlich, männlich oder weiblich, klein oder groß, dürr oder überfüllig, grausam oder warmherzig, alt oder jung. Aber was die alle ge­ meinsam haben: GRANDEZZA!

Welche Stoffe, Farben, Materialien sollte man auswählen? Völlig egal. Abhängig davon, wohin man mit der Wir­ kung will. Von mir aus kann das Kostüm aus schwerem Brokat, Samt, Seide, Taft, Zeitungspapier, Müllsackerl, Rettungsfolie, Bettwäsche oder gar eine Rüstung sein – Hauptsache: Es ist nicht Organza oder Pannesamt! Das sind und bleiben Produkte aus dem Faschings­ großhandel. Im Fasching trifft man keine Diva.

Wie zieht man eine richtige Diva an? Vor allem mit Bewunderung für ihre Einzigartigkeit. Und diese Bewunderung hilft, das Richtige zu finden. (Dies gilt übrigens nicht nur für eine Diva). Dabei spielt es keine Rolle, ob realistisch-heutig, brav-historisch oder komplett abgedreht.

Schon mal einer echten Diva begegnet? Möchtest du darüber reden? Ja. Bin ich. Sowohl männlichen als auch weiblichen. Allerdings gibt es Unterschiede, ob man eine Diva im echten Leben ist oder auf der Bühne. Nicht jede echte Diva kann es auf der Bühne sein. Und umgekehrt: Eine bescheidene und bodenständige Per­ son kann auf der Bühne plötzlich fünf Meter Flügel­ spannweite kriegen.

Was sollte man tunlichst vermeiden? Tipps? Tricks? Niemals ins Kostüm zwingen, sondern genau hin­ schauen und zuhören. Manchmal muss man über­ zeugen, aber wenn sie oder er sich im Kostüm nicht wohlfühlt, oder das Kostüm nicht fühlt, wird das, egal wie eindrucksvoll das auf der Schneiderpuppe aus­ sah, welk oder plump wirken. Eine Diva und ihr Kostüm müssen eins sein! Was liebt diese Person an sich, was präsentiert sie gerne? Was hat sie noch an sich nicht entdeckt, was einfach umwerfend ist?

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Warum braucht die Welt gut angezogene Diven? Weil das die Diven-Grandezza noch mehr vergrö­ ßert, und das beflügelt uns mit!

Operette | Die Großherzogin von Gerolstein


Viva la Diva!

Best of DIVEN-ALARM!

Zum ersten Mal betritt sie im frühen 19. Jahr­ hundert die Bühne, wird 1887 (mit dem Hinweis italienisch, eigentlich = Göttliche < lateinisch divus = göttlich) im deutschen Rechtschreibduden aufge­ nommen und ist seitdem nicht mehr wegzudenken: die Diva! Ob auf der Opern-, Schauspiel- oder RockstarBühne: Sie ist überall und lässt sich dabei auch nicht auf ein Geschlecht reduzieren. Nein, sie ist mehr als das! Ihre größten Förderer sind dabei die Massen­ medien, die ihr mehr und mehr Scheinwerferlicht zukommen lassen, sie ins perfekte oder auch grell unschöne Licht tauchen, kein Geheimnis soll unge­ lüftet bleiben. Doch die Diva weiß sich zu wehren, die Krallen sind ausgefahren, die Fetzen fliegen, es regnet Blumenvasen. Doch was macht eine Diva aus? Ist es das göttli­ che Wunder, das sie bei gleichzeitiger Verletzlichkeit verkörpert? Göttlich, fragil und fatal zugleich: Sarah Bernhardt, Marilyn Monroe, Maria Callas, Evita Perón, Jackie Kennedy, Rita Hayworth oder Madonna. Ver­ gleicht man die Allüren, die Schicksale dieser Frauen mit den heutigen Diven wie Lady Gaga oder Beyoncé, wird einem schnell klar: Da ist noch Luft nach oben. Und damit schicken wir ein vorauseilendes Mitgefühl zu all den fleißigen Assistent:innen dieser Stars. Sind Diven weiblich? Nein. Vergessen wir nicht eine der größten: Ludwig II. von Bayern, der die gesell­ schaftliche Ordnung seiner Zeit verachtete, sich lie­ ber in eine Märchenwelt flüchtete, sich darin als Büh­ nenheld inszenierte. Oder Elvis Presley, Andy Warhol oder Joseph Beuys … Wer ist die Größte von allen?

Bis auf die Socken Am Film-Set des Erotik-Thrillers „The Canyons“, als sich Lindsay Lohan ausziehen sollte, verlangte sie von der gesamten anwesenden Crew, es ihr gleich zu tun. Die Crew weigerte sich, aber Regisseur Paul Schrader zog sich aus, damit die Dreharbeiten weitergehen konnten. Nur die Socken blieben an.

Und Action! Hollywood-Star Tom Cruise benötigt für die vielen wagemutigen Stunts, die er alle selbst macht, speziell angefertigte Männer-Tangas, die super soft sein müssen und für die notwendige Beweglichkeit sorgen. Die Kostüm-Designer werden so zu Tanga-Profis.

Operette | Die Großherzogin von Gerolstein

Grüner Daumen Sir Paul McCartney verlangt sechs „laubige“ Bodenpflanzen, die keine Baumstämme haben. Er möchte außerdem von einem großen Arrangement Casablanca-Lilien mit viel Laub, blassrosa und weißen Rosen sowie Freesien umgeben sein. Außerdem verbietet er jegliche Tierprodukte und sogar Produkte, die Tierprodukten ähnlich sind wie etwa Kunstpelz. In Liebe zur Natur!

Wunschliste Deluxe Für George Clooney, als er den Film „Gravity“ drehte, musste zusätzlich organisiert werden: ein privater Garten, ein Basketballplatz, der obligatorische Whirlpool und ein eigens für ihn angefertigter Strandkorb neben seinem Wohnwagen, für schlappe 125.000 Dollar.

WC

Und, und, und …! DIE lebende Diva ist vermutlich Madonna. Auf Tournee darf man sie nur mit „M“ ansprechen, Jets und Hotels müssen neu ausgestattet werden. Da sie angewidert von der Idee ist, dieselbe Toilette wie andere Leute zu nutzen, gibt es ein neues Bad inklusive.

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Aschenputtel-Test für Fortgeschrittene Die Hard-Rock-Band Van Halen drohte während ihrer 1982er-Tour mit Absage ihrer Auftritte, wenn ein Gebot in ihrem Show-Rider (so nennt man die Anforderungskataloge der Stars an die Veranstalter) nicht eingehalten werden würde: eine vorsortierte Candy-Schale voller „M&Ms“, aber mit der Warnung: „ABSOLUTELY NO BROWN ONES“. Wurde ein braunes M&M gefunden: keine Show!

8° Nachwuchs-Diva Abschließend ein Blick in die Zukunft, und hier scheint Lady Gaga die besten Voraussetzungen mitzubringen: Wasserflaschen auf genau acht Grad temperiert, die Couches in ihrer Umkleide weiß, die Wände mit silbernen Vorhängen abgehängt, die Handtücher lilafarben, ebenso wie die 50 Rosen, … UND: eine nackte Schaufensterpuppe mit rosa Schamhaaren. „Es ist nicht wirklich einfach, es einer Lady Gaga recht zu machen“, sagt der Insider.


Katja Kabanova

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Leoš Janáček

Oper in drei Akten ~ Libretto von Leoš Janáček nach dem Schauspiel „Das Gewitter“ (1859) von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski in der tschechischen Übersetzung von Vincenc Červinka In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Dem Mädchenalter gerade entwachsen, findet sich Katja in einem klaustrophobischen Eheleben wieder, das von ihrer despotischen Schwiegermut­ ter dominiert wird. Nachts überkommen sie körperli­ che Sehnsüchte, die im rigiden Alltag des freudlosen Wolgastädtchens keinen Platz haben: „Ich kann nicht schlafen. Immer klingt mir solch ein Gefühl in den Ohren. Irgendjemand spricht mit mir so liebevoll, als ob eine Taube gurrt, als ob er mich umarmen würde, so innig, so heiß, so glühend, als ob er mich irgendwohin führte und … ich gehe mit ihm!“ In der Hingabe an ei­ nen anderen Mann erfährt sie trotz nagender Schuld­ gefühle eine nie gekannte sinnliche Befriedigung. Doch mit dem Ausleben ihrer Leidenschaft verstößt sie ge­ gen patriarchale Normen, die auch sie verinnerlicht hat. Ein Konflikt, an dem sie als tief gläubige Christin zugrunde geht. Katja findet den Freitod in der Wolga, die sinnbildlich für die weibliche Sexualität steht. So wie die komplexe Titelfigur lebt auch Leoš Janáčeks musikalische Welt von den Kontrasten, die der Chefdirigent Roland Kluttig am Pult der Grazer Philharmoniker zu schärfen weiß: Vor dem Hin­ tergrund eines klanggewaltigen Naturschauspiels steht die präzise Zeichnung eines russischen Gene­ rationenkonflikts. Mit Anika Rutkofsky (Regie), Eleni Konstantatou (Bühne), Marie Sturminger (Kostüme) und Johanna Danhauser (Dramaturgie) wird ein junges Regieteam mit der Inszenierung betraut, das die Jury des Ring Awards 2021, dem einzigen internationalen Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnenge­ staltung, mit einer feministischen Lesart des „Don Giovanni“ überzeugt hat. Katja Marjukka Tepponen

Musikalische Leitung Roland Kluttig

Premiere Sa 18. Mär 2023 19.30 Uhr

Inszenierung Anika Rutkofsky

Vorstellungen Mär: 23., 29. Apr: 14., 16.*, 19., 21., 29. Mai: 12., 14. * Beginn jeweils 19.30 | *15 Uhr

Bühne Eleni Konstantatou Kostüme Marie Sturminger Licht Hubert Schwaiger Dramaturgie Johanna Danhauser & Dorothee Harpain Chor Bernhard Schneider

Tichon Matthias Koziorowski

Vor der Premiere So 5. Mär 2023 11 Uhr Kostprobe Sa 11. Mär 2023 9.30 Uhr Nachklang Mi 29.Mär 2023 Nachgespräch Fr 14. Apr 2023 Musikalischer Aperitif Mo 27. Mär 2023 19.30 Uhr

Boris

Arnold Rutkowski

Kabanicha

Iris Vermillion Dikoj Wilfried Zelinka Kudrjasch Mario Lerchenberger Varvara Mareike Jankowski | Anna Brull

Kuligin Martin Fournier

Glascha Corina Koller

Fekluscha AndŻelika WiŚniewska

~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz 51

Oper | Katja Kabanova


Wolga Bist Du auch fern: ich schaue Dich doch an, Bist Du auch fern: mir bleibst Du doch gegeben Wie eine Gegenwart, die nicht verblassen kann. Wie meine Landschaft liegst Du um mein Leben. Hätt ich an Deinen Ufern nie geruht: Mir ist, als wüßt ich doch um Deine Weiten, Als landete mich jede Traumesflut An Deinen ungeheuren Einsamkeiten. Lou Andreas-Salome, 1901

Oper | Katja Kabanova

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Oper | Katja Kabanova


Zur kulturellen Topographie der Wolga

Das russische Städtchen Kalinov am Ufer der oberen Wolga ist ein fiktiver Ort, den Alexander Ostrowski für sein bürgerliches Trauerspiel „Das Gewitter“ erfunden hat. Die Region war ihm durch Forschungsreisen im Auftrag des Marineministeri­ ums zu ethnographischen Dokumentationszwecken bekannt. Im Rahmen der Expedition von 1858 ist die erste Photographie eines russischen Sommergewit­ ters entstanden, die als Doppelbild mit pyrotechnisch inszeniertem Magnetblitz eine zentrale Rolle im na­ turalistischen Bühnenbild des Theaterstücks spielen sollte. Darin entlarvt Ostrowski die idyllische Fassade einer verrohten Gesellschaft, die im Spannungsfeld von Tradition und Aufbruch ihre Opfer fordert. Der Konflikt verkörpert sich zugespitzt in den Figuren des Kaufmanns Dikoj, der seine Angestellten wie Leibei­ gene behandelt, und des wissbegierigen Mechanikers Kuligin, der von der Erfindung des Perpetuum mobiles träumt. Blickt man auf die Kulturgeschichte der weitläu­ figen Wolgaregion, ist Wandel die einzige Konstante. Der Fluss durchschneidet eine Landmasse von über 3.500 km von Nordwesten bis zum Kaspischen Meer: links die westliche Welt, rechts die eurasischen Wei­ ten. Eine Wasserstraße, die schon von den Wikingern befahren und von den Alten Griechen auf dem Persi­ enfeldzug genutzt wurde. Mit der Eroberung des tata­ rischen Kasans 1552 durch Iwan den Schrecklichen wurde ein Flickenteppich slawischer, türkischer und finno-ugrischer Stämme dem russischen Imperium unterworfen. Daher speisen sich die Legenden um die Wolga aus diversen Kulturen: Immer wird der Fluss Oper | Katja Kabanova

als Trösterin, als Mütterchen und gutmütige Zeugin von Mühe und Leid dargestellt. Im 18. Jahrhundert lud Zarin Katharina die Große deutsche Siedler:innen ein, das Steppenland zu kultivieren, und lockte mit politischen Privilegien, die sich spätestens im sta­ linistischen Regime zu Repressalien verkehrten: Zwangsumsiedlung, Enteignung und Deportation. Mit dem Kosakenpiraten Stepan Rasin (1630–1671) und Wladimir Lenin (1870–1924) sind mindestens zwei Wolga­kinder als anti-zaristische Widerstandskämp­ fer in die russische Geschichte eingegangen. Leoš Janáček, dessen Geburtsort keine 100 km von der russischen Grenze entfernt liegt, ist nie an der Wolga gewesen. Seine plastisch auskomponier­ te Wolga ist nicht mehr und nicht weniger als eine Phantasiegeburt für die Oper „Katja Kabanova“. Wie Ingeborg Bachmann, die Böhmen ans Meer verlegt, beweist der Komponist, dass Kunst, Sprache und Mu­ sik geographische Grenzen mühelos und ohne kriege­ rische Auseinandersetzung verschieben können. Als Angehöriger einer slawischen Minderheit im deutsch dominierten Brünn fühlte er sich dem rus­ sischen Zarenreich ideell verbunden. Ab dem Stu­ dentenalter lernte er Russisch, um Gogol, Tolstoi und Dostojewski im Original lesen zu können, deren Tex­ te er zum Teil vertonte. Die russische Oper war ihm weitgehend unbekannt, ein Konzert einer reisenden Kosakentruppe in Brünn im Mai 1890 erlebte er hin­ gegen mit Begeisterung. Als das Konzept des Pan­ slawismus mit der Herausbildung der UdSSR seine Bindungskraft verlor, wandte sich der desillusionierte Komponist endgültig von seinem Sehnsuchtsland ab. 54


Der Fluss in Katja Kabanova

Unsere Bühne bildet die Wolga nicht naturalis­ tisch ab. Die Inszenierung spielt in einer Petersburger Kirche, die in der Sowjetzeit zu einem Schwimmbad umfunktioniert und nach dem Fall der UdSSR rück­ gebaut wurde: Das Sprungbrett ist wieder ein Altar, im Becken stehen Sportbänke für die Gemeinde. Die Spuren der Überschreibung bleiben jedoch sichtbar. Es ist eine opportunistische Gesellschaft, die an das eine geglaubt hat und sich dann plötzlich an ein neu­ es System anpassen muss. Was die Hierarchien und Machtpositionen betrifft, bleibt alles beim Alten. Wer vorher Bademeister war, wird jetzt wieder Priester, die Mesnerin war kurzzeitig Ticketverkäuferin, die Badegäste kommen nun zum Beten. Katja kommt mit dieser Scheinheiligkeit nicht klar, die mit „Tradition“ nur eine leere Nostalgie meint. Die Wasserflecken an den Wänden stehen in Ver­ bindung mit dem deutlich hörbaren, aber kollektiv unterdrückten symphonischen Fluss. Wir interpretie­ ren die Wolga als subjektiv treibende Kraft im Inne­ ren der Hauptfigur, denn dieser ausgetrocknete Ort passt gar nicht zu Katja. Sie ist eigentlich eine sehr leidenschaftliche Frau, aber völlig eingezwängt in der ihr zugewiesenen gesellschaftlichen Rolle. Wahr­ scheinlich wurde sie verheiratet, bevor sie wusste, was es heißt, Liebe zu empfinden und sexuelle Lust zu erfahren. In ihrem Eheleben kann sie ihre Bedürf­ nisse nicht ausleben, sodass sie irgendwann wie eine Naturgewalt aus ihr herausbrechen. Dieser Kontroll­ verlust ist ihr extrem unheimlich, denn sie ist streng gläubig erzogen. Am Ende kann sie den Druck von innen und von außen nicht mehr aushalten und entscheidet sich für den Tod in der Wolga. Dieser Entschluss macht ihr keine Angst, sondern ist eher wie eine Heimkehr. Wie die literarischen Figuren der Undine oder Melusine findet sie die ewige Ruhe im Element des WeiblichZyklischen. Anika Rutkofsky

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Anika Rutkofsky studierte Musikwissenschaft und Französisch in Basel sowie Dramaturgie an der HMT Leipzig. Zwischen 2015 und 2022 war sie als Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper Stuttgart engagiert. 2016 unterrichtete sie szenisches Spiel bei den Studierenden der Gesangsklasse Master Neue Musik an

der HMDK Stuttgart. Sie ist Alumna der Akademie Musiktheater heute und Gewinnerin des Ring Awards 2021. Zuletzt inszenierte sie „Trouble in Tahiti“ an der Oper Stuttgart, die Uraufführung „A Woman in Labor“ im Lab Frankfurt und die Uraufführung „D·I·E“ bei der Ruhrtriennale in Duisburg.

Oper | Katja Kabanova


Notierte Natur

Von Flüssen war Janáček anscheinend sehr an­ gezogen – überhaupt hat ihn alles, was in der Natur klingt, begeistert. Er ist den ganzen Tag mit einem Notizbuch rumgelaufen, um die Geräusche seiner Umwelt festzuhalten. Einen Wasserrohrbruch in sei­ nem Haus reparierte er zum Beispiel nicht, bevor er ihn nicht ausnotiert hatte – sogar vom Röcheln seiner Tochter auf dem Totenbett findet sich eine Transkrip­ tion. Von Janáček stammt auch die symphonische Dichtung „Die Donau“, deren Faktur mich sehr an die Wolga in „Katja Kabanova“ erinnert. Faszinierend ist hier, dass er eine wortlose Sopranstimme ins Orches­ ter hineinkomponiert hat, die auf ganz eigenartige Weise mit den Holzbläsern singt. Über großräumige Takte schafft er eine Sogwirkung und setzt – wie im dritten Akt der Oper – einen Vokalisenchor ein, der mit dem Fluss verschmilzt. In der Oper gibt es einen großen Kontrast zwi­ schen drinnen und draußen: In den Gesprächen im Haus der Kabanicha herrscht Enge, wohingegen der Außenraum Weite und Fluchtpunkte bietet. Schon im ersten Gesangseinsatz spricht es Kuligin aus: „Ein Wunder! Fünfzig Jahre schon sehe ich täglich auf die Wolga und kann mich nicht satt sehen.“ Ich vermute, es gibt biographische Parallelen, denn offenbar nahm Janáček sein Familienleben als extrem erdrückend wahr, weshalb er oft in die Natur geflohen ist. Dass seine Gattin deutscher Herkunft war, bot dem überzeugten Slawen einen lebensläng­ lichen Reibungspunkt. Im hohen Alter hat er dann

mehrere Opern mit großen Frauenfiguren geschaf­ fen, in denen er sich an der 47 Jahre jüngeren Kamila Stösslová abarbeitete, die er fanatisch verehrte. Die­ se Beziehung lebte im Grunde nur in seiner Phantasie und in den zahlreichen Briefen, die er ihr schrieb. Man kann sich gar nicht vorstellen, was er alles in sie hin­ einprojiziert haben musste, obwohl er sie kaum kann­ te. Immerhin hat sie eine enorme Schaffensenergie in ihm ausgelöst. Im Stück entladen sich die Spannungsfelder – zwischen Natur und Gesellschaft, der Ehe und dem Seitensprung, zwischen den Generationen usw. – in einem Gewitter. Auch der Fluss ist vom malerischen Panorama zum reißenden Strom angeschwollen. Am Schluss hat man das Gefühl, die Wolga flutet alles, die ganze Stadt. Ich glaube, die Stimmen des Geis­ terchores, die Katja in den Selbstmord treiben, hört nicht nur sie. Sie kommen aus dem Wasser und sind die Seelen, die dort schon ihr Grab gefunden haben. Roland Kluttig

Chefdirigent Roland Kluttig reist musikalisch von der Mur an die Wolga.

Oper | Katja Kabanova

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Böhmen liegt am Meer

Sind hierorts Häuser grün, tret ich noch in ein Haus. Sind hier die Brücken heil, geh ich auf gutem Grund. Ist Liebesmüh in alle Zeit verloren, verlier ich sie hier gern. Bin ich's nicht, ist es einer, der ist so gut wie ich. Grenzt hier ein Wort an mich, so laß ich's grenzen. Liegt Böhmen noch am Meer, glaub ich den Meeren wieder. Und glaub ich noch ans Meer, so hoffe ich auf Land. Bin ich's, so ist's ein jeder, der ist soviel wie ich. Ich will nichts mehr für mich. Ich will zugrunde gehen. Zugrund - das heißt zum Meer, dort find ich Böhmen wieder. Zugrund gerichtet, wach ich ruhig auf. Von Grund auf weiß ich jetzt, und ich bin unverloren. Kommt her, ihr Böhmen alle, Seefahrer, Hafenhuren und Schiffe unverankert. Wollt ihr nicht böhmisch sein, Illyrer, Veroneser, und Venezianer alle. Spielt die Komödien, die lachen machen. Und die zum Weinen sind. Und irrt euch hundertmal, wie ich mich irrte und Proben nie bestand, doch hab ich sie bestanden, ein um das andre Mal. Wie Böhmen sie bestand und eines schönen Tags Zum Meer begnadigt wurde und jetzt am Wasser liegt. Ich grenz noch an ein Wort und an ein andres Land, ich grenz, wie wenig auch, an alles immer mehr, ein Böhme, ein Vagant, der nichts hat, den nichts hält, begabt nur noch, vom Meer, das strittig ist, Land meiner Wahl zu sehen. Ingeborg Bachmann, 1964

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Oper | Katja Kabanova


Don Carlo Giuseppe Verdi Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schillers Tragödie Uraufführung der italienischen Fassung am 10. Jänner 1884 in Mailand In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Ist es denn möglich, in einer Welt – in der private Schatullen aufgebrochen, Briefe konfisziert werden, in der Menschen sich unter Schleiern verbergen und anderen den schützenden Schleier von der Seele rei­ ßen, in der sich kaum jemand traut, ohne den Schutz der Verkleidung, ohne die sprachliche Maskerade einander zu begegnen – wahrhaft zu lieben oder geliebt zu werden? Don Carlo liebt Elisabeth. Elisabeth ist mit Carlos Vater verheiratet. Eboli liebt Carlo und ist doch die Geliebte des Königs. Den rettenden Halt findet Carlos Herz schließlich in den revolutionären Ge­ danken seines Freundes Posa, und er realisiert doch zu spät, dass es keinen Ausweg geben kann … Die­ ses System der Kontrolle, das jeden Einzelnen dazu zwingt, mit gespaltener Identität zwischen Schein und Wahrheit zu leben, übernimmt und radikalisiert Verdi in seiner Komposition: Aus einem fast verloge­ nen Konversationston des Hofes bricht die individu­ elle emotionale Situation der Figuren durch, strah­ lendes Des-Dur verspricht eine leuchtende Zukunft, bevor kurz darauf die düsteren Klänge der Inquisition den nahenden Tod vorhersagen. Die umjubelte Produktion aus der Spielzeit 2019/ 20 kehrt unter der musikalischen Leitung von Chef­ dirigent Roland Kluttig zurück auf den Spielplan und entführt erneut in die düsteren Geheimnisse einer Familie und deren Machenschaften: „Se dorme il prence, veglia il traditore“ („Wenn der König schläft, wacht der Verräter.")

Musikalische Leitung Roland Kluttig

Wiederaufnahme Do 13. Apr 2023 19 Uhr

Inszenierung Jetske Mijnssen

Vorstellungen Apr: 20., 23.*, 30.* Mai: 6. Beginn jeweils 19 | *18 Uhr

Bühne Gideon Davey Kostüme Dieuweke van Reij

Nachklang Do 20. Apr 2023

Licht Mark van Denesse Dramaturgie Marlene Hahn Chor Bernhard Schneider

Elisabetta Aurelia Florian

Don Carlo Otar Jorjikia

Philipp II. Dimitry Ivashchenko

Prinzessin Eboli Alessandra Volpe

Marquis von Posa Neven Crnić

Großinquisitor Wilfried Zelinka

Tebaldo AndŻelika WiŚniewska

Ein Mönch Daeho Kim

~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz Oper | Don Carlo

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Eine Stimme von oben Tetiana Miyus


Material für zehn Opern! Im Gespräch mit Regisseurin Jetske Mijnssen In Schillers Drama nehmen die Themen Freiheit, die Befreiung Flanderns, die politischen Verhältnisse, die Glaubenskriege eine zentrale Rolle ein. Wie verhält es sich bei Verdi? Welche Fragen ruft er uns heute zu? Jetske Mijnssen Bei Verdi steht, neben allen politischen und religiösen Themen, die persönliche Tragödie im Zentrum. Die Situation, dass ein Vater die Geliebte seines Sohns heiratet, ist natürlich ein phan­ tastischer Opernstoff. Die Einsamkeit, den Schmerz, die inneren Narben der Figuren in den Fokus zu rü­ cken, zu verdeutlichen, ist mein Anliegen. Und Verdi hat all diese inneren Konflikte unglaublich berührend in Musik verwandelt. Da muss man sich nichts dazu denken, nur gut hin- und zuhören und das Libretto lesen. Ich empfinde diese Oper als ein Kammerspiel. Um die Figuren wirklich zu zeigen, um abzutauchen in deren innere Welten, haben wir uns entschieden, uns sehr stark auf die Figuren und Gefühle zu konzentrie­ ren. Und dies spiegelt sich in der Ausstattung wider. Die Liebe steht, wie die Frage nach Freiheit und Revolution, zwischen den Figuren, und niemand weiß genau, wer wen liebt, wer wen betrügt. Ist es denn möglich, in dieser Welt wahrhaft zu lieben oder geliebt zu werden? Jetske Mijnssen Diese Oper hat Material für zehn Opern. Nur im Bereich ‚Liebe‘ gibt es viele Va­ rianten: Vater-Sohn-Liebe und Enttäuschung (zwi­ schen Carlo und Philipp, aber auch zwischen Philipp und seinem Vater, Karl V.), Männer-Freundschaft, die fast zu Liebe wird (Rodrigo und Carlo, aber auch zwi­ schen Rodrigo und Philipp; wobei Philipp in Rodrigo eher den Sohn sucht, den er sich so sehr wünscht), unmögliche Liebe (zwischen Elisabeth und Carlo, aber auch zwischen Eboli und Carlo und Eboli und Philipp). Und dann noch die Schatten von Liebe: Eifer­ sucht und Untreue. Ja, dieses Stück ist seltsam reich an ‚Liebesgeschichten‘. Und nein, in dieser Welt gibt es keinen Raum für Glück, für Liebe.

Jetske Mijnssen inszeniert an vielen bedeutenden Opernhäusern: u. a. am Theater Basel, Opernhaus Zürich, der Staatsoper Hamburg, der Semperoper, der Komischen Oper Berlin,

Worin liegt für dich die größte Tragik dieser Geschichte? Jetske Mijnssen In der Probenzeit ist mir be­ wusst geworden, dass diese Oper viele Titel tragen könnte: Philipp, Elisabeth, Rodrigo oder Eboli ... Je­ der hat eine große Szene, wo wir einen Einblick in die persönliche Einsamkeit und Verzweiflung bekommen. Alle streiten gegen innere Dämonen, führen einen in­ neren Kampf. Elisabeth geht einen furchtbaren Weg: Sie kämpft darum, ihre Liebe zu Don Carlo zu beherr­ schen, zu unterdrücken, dann wird sie am Hof verra­ ten – Eboli nimmt ihr das Privateste, eine Schatulle ihrer persönlichen Dinge, weg –, Philipp ist untreu mit Eboli, … Es gibt für diese verletze Frau am Ende nur noch einen Ausweg, ein Schicksal, dem sie ganz souverän und mutig in die Augen schaut. Auch Eboli macht eine beeindruckende Entwicklung durch; ihr fast krankhaftes Verlangen geliebt zu werden, zer­ reißt mein Herz. Was ist für dich der Moment der größten Utopie? Jetske Mijnssen Am Ende des Autodafés singt die Stimme von oben. Bei uns ist sie eine von der In­ quisition Gefolterte ... Philipp wird von dieser Stimme angezogen, und plötzlich sehen wir seinen inneren Kampf und seine große Verzweiflung ... Vielleicht möchte er es auch anders, er weiß nur nicht, wie er aus seinem eigenen Terror herauskommt. Das Menschliche von Philipp empfinde ich als tief berüh­ rend und hoffnungsvoll.

Opéra Royal de Versailles, Opéra national du Rhin und an der Opéra national de Lorraine – ausgezeichnet mit dem „Grand Prix du Syndicat de la Critique 2016“.

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Oper | Don Carlo


Pressestimmen

Reich und intelligent durchdacht sind (Jetske Mijnssens) Ideen, mit feiner psychologischer Deu­ tung und Zeichnung der tragischen Beziehungen der Figuren. Kurier

Eine der überzeugendsten Grazer Produktionen der letzten Jahre – da haben sich ausgezeichnete musikalische Leistungen mit einer konsequentschlüssigen szenischen Umsetzung zu einem großar­ tigen Ganzen zusammengefügt – Gratulation! Der Opernfreund

Eine für die eindringliche Musik und die zurück­ genommene, aber treffgenaue Regie viel bejubelte Produktion, mit der die Oper Graz mit breiter Brust in die Saison gehen kann. Kleine Zeitung

Ein Opernabend zum Mitfiebern, Mitfühlen und Mitleiden. Kronen Zeitung

Impressionen zur Produktion und alles, was man über Perücken für Königinnen wissen möchte, erfährt man hier.

Oper | Don Carlo

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Aurelia Florian (Elisabetta)


Der Florentiner Hut Il cappello di paglia di Firenze Nino Rota

Ohren-Öffner: Kammerkonzert „Ohrenkino: Kammermusik von Nino Rota“ Mo 12. Jun 2023 19.30 Uhr

Farsa musicale in vier Akten ~ Libretto von Ernesta Rinaldi und Nino Rota In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Ausgerechnet auf dem Weg zu seiner Hochzeit frisst das Pferd von Monsieur Fadinard den ominösen Florentiner Hut einer Dame, die sich gerade mit ih­ rem Liebhaber in einem Gebüsch vergnügt. Ohne den Hut traut sich die Dame nicht zurück zu ihrem Mann, und so muss Fadinard einen neuen Florentiner Hut besorgen, doch alle Strohhüte sind ausverkauft! Es beginnt eine abenteuerliche Suche, die Fadinard – die Hochzeitsgesellschaft im Schlepptau – durch halb Paris führt, am Hutladen vorbei bis hin zum Sa­ lon der Baronin de Champigny, die gerade die High Society zu einem Konzert mit einem berühmten italienischen Geiger aus Florenz in ihrem Haus ver­ sammelt, und Fadinard – immer noch mit Hochzeits­ gesellschaft im Schlepptau – mit diesem verwechselt … Nun sind die Irrungen und Wirrungen schon fast auf dem Höhepunkt angelangt, doch es kommt alles noch viel bunter und verrückter, und was ist eigentlich mit Fadinards Braut Elena? Der Komponist Nino Rota, der heute vor allem durch seine Filmmusik („La strada“, „La dolce vita“, „Casanova“, „Der Leopard“ oder „Der Pate“) bekannt ist, war ein Magier der Musik voller Leidenschaft und Hingabe: Er ist inspiriert von Bellini, Rossini, Offenbach, Puccini, von Johann und Richard Strauss, er zitiert lässig seine eigene Filmmusik und schafft so ein Klangerlebnis der ganz eigenen Art, von dem der Musikkritiker Ulrich Schreiber nur schwärmen konnte: „Ein Meisterwerk!“. Regisseur Bernd Mottl und sein Team, die an der Oper Graz bereits „Der Opernball“

und „Die Reise nach Reims“ auf die Bühne zauberten, setzen diese humorvolle, temporeiche Oper der Über­ raschungen in Raum und Szene.

Fadinard Piotr Buszewski

Nonancourt Daeho Kim

Anna Brull

Elena Tetiana Miyus

Beaupertuis Ivan Oreščanin

Musikalische Leitung Daniele Squeo

Premiere Sa 13. Mai 2023 19.30 Uhr

Inszenierung Bernd Mottl

Vorstellungen Mai: 17., 21.*, 25. Jun: 2., 4.*, 7., 10., 16., 18.**, 23. Beginn jeweils 19.30 | *15 | **18 Uhr

Bühne & Licht Friedrich Eggert Kostüme Alfred Mayerhofer Dramaturgie Marlene Hahn & Dorothee Harpain Chor Bernhard Schneider

Kostprobe Sa 6. Mai 2023 9.30 Uhr Nachklang Mi 17. Mai 2023 Elternzeit. Kinderzeit So 4. Jun 2023

Anaide Andżelika Wiśniewska

Onkel Vezinet Martin Fournier ~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz Oper | Der Florentiner Hut

Vor der Premiere So 30. Apr 2023 11 Uhr

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Baronin de Champigny Emilio Dariusz Perczak


Der Florentiner Hut Heiraten ist nichts für Anfänger und Pferdebesitzer 1

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NONANCOURT

ONKEL VEZINET

ANAIDE

Landwirt und Vater der Braut Ihn drücken die neuen Schuhe und noch vieles mehr, wenn man ihn fragt … oder auch nicht fragt. In seinem früheren Leben war er Robert de Niro in „Der Pate“. Der letzte Ex-Freund seiner Tochter ist ihm immer der liebste.

Onkel der Braut Wenn man nur jedes zweite Wort versteht, ergeben sich viel spannendere Erkenntnisse, wie zum Beispiel eine Ménage à trois. Umarmt und küsst für sein Leben gerne Menschen, die ihm – wortwörtlich – nahestehen.

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ELENA

EMILIO

Braut in Wartestellung Sie wartet, auch im Regen, wenn es sein muss.

Standhafter Offizier Sein Degen ist immer griffbereit. Im Grunde glaubt er an die Liebe, an die heimliche Liebe.

Carpe diem-Frau Gibt leidenschaftlich gerne tiefgrei­­­­­f­­ende Ratschläge an Vettern und mögliche Vettern in Gebüschen. Da ist es einfach ruhiger. Schätzt das Pflichtbewusstsein und die Ausdauer des Militärs. Hält Ruhe, Geduld und Nerven für Fremdwörter.

FADINARD

Bräutigam in Schwierigkeiten Eigentlich ein Held, ein ganz toller. Benutzt sehr gerne fromme MarienVergleiche, um seine Zukünftige zu beschreiben. Ob sie diesem Bild gerecht wird? Wir wollen es für sie nicht hoffen!

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BARONIN DE CHAMPIGNY

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Mäzenin mit Durchsetzungsvermögen Hat eine Vorliebe für Künstler­ persönlichkeiten, gerne aus Italien, denn die aufregendsten und gefragtesten Dinge kommen bekanntlich aus Florenz!

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BEAUPERTUIS

Anaides Ehemann mit Vorliebe für heiße Fußbäder Wollte man Eifersucht ein Gesicht verleihen, sie würde seines tragen.

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Oper | Der Florentiner Hut


Say YES! Film-Tipps für Hochzeitsfans In Nino Rotas spritzig-frecher Komödie dreht sich alles ums Heiraten, um den schönsten Tag im Leben, so sagt man. Denn, wenn es nur so einfach wäre … Kaum ein anderes Thema als das Heiraten bietet so viel Stoff für Oper, Film und Fernsehen, um mal kräftig zu lachen und sich unterhalten zu lassen. Wenn nicht im Zuschauer­raum der Oper Graz, dann vielleicht auf der heimischen Couch? Man nehme: fiese Schwiegereltern, 27 hässliche Brautjungfernkleider, eine Großfamilie, Musik von Abba und eine legendäre Toiletten-Szene und hat alle Zutaten für ein Wochenende mit den besten Hochzeitsfilmen aller Zeiten! Eine sehr subjektive Top 5-Auswahl der Redaktion: „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ (1994) Hier gibt es nicht nur eine, sondern gleich vier Hochzeiten, Irrungen, Wirrungen, Figuren, die ver­ meintlich der Liebe abschwören, um sich dann immer wieder – mit dem Soundtrack „Love is all around“ über ihnen schwebend – über den Weg zu laufen, im Bett zu landen, ... Der Clou des Films: Man muss nicht heiraten, um das perfekte Happy End zu finden, denn für Hugh Grant und Andie MacDowell ist es erst ein Happy Start! Fun Fact zu den Dreharbeiten: Für das amerikanische Kino mussten 7 Szenen neu gedreht werden, um das Wort FUCK mit harmloseren Begrif­ fen zu ersetzen. Eine Synchronisation des Tons hätte nicht ausgereicht, da man an den Lippen des Schau­ spielers Hugh Grant noch immer deutlich FUCK hätte ablesen können. So erhöhten sich die Kosten des Films um 20%.

„Die Reifeprüfung“ (1967) Der mit Preisen ausgezeichnete Klassiker – u. a. mit dem Oscar für „Beste Regie“ – bietet neben Jung­ star Dustin Hoffmann, einem Wahnsinns-Soundtrack von Simon & Garfunkel (singen Sie mit: „And here's to you, Mrs. Robinson / Jesus loves you more than you will know / Whoa, whoa, whoa“) die beste SchlussSequenz! Diese legendäre Szene, die ein Zitat aus dem Finale eines Stummfilms des berühmten Komi­ kers Harold Lloyd ist, der als Berater bei den Dreh­ arbeiten mitwirkte, muss man gesehen haben! Hier lernt man auch gleich, wie man sich eine hysterische Hochzeitsgesellschaft vom Leibe hält. Die besondere Wahl der „Waffe“ ist ausschlaggebend. „Mamma Mia“ (2008) Wer liebt ABBA nicht? Eben. Und so lassen Sie sich von den unschlagbaren Klassikern auf eine griechi­ sche Insel mit türkisfarbenem Meer und blau-weißen Häusern entführen, denn hier lebt keine geringere als die unvergleichliche Meryl Streep (Donna), die mit ih­ rer Tochter Sophie deren Hochzeit vorbereitet. Sophie wünscht sich nichts sehnlicher, als von ihrem leibli­ chen Vater zum Altar geführt zu werden. Dafür wäre es gut zu wissen, wer er ist. Doch ihre Mutter Donna hat dieses Geheimnis nie gelüftet: „Gimme, gimme, gimme a man after midnight!“ „Brautalarm“ (2011) Ungeschlagen auf Platz 1! Wenn Sie diesen Film kennen, wissen Sie warum. Und wenn nein: Bitte wie?

„Das Schwiegermonster“ (2005) / „Briefe an Julia“ (2011) Es muss auch mal ganz leichte Kost sein, also her mit dem Popcorn! Und so können wir Jane Fonda und Jennifer Lopez im Krieg zwischen Schwiegertochter und Schwiegermonster beobachten und uns viel­ leicht so das ein oder andere Kriegsmittel merken. Nur für alle Fälle. Oder aber wir lassen uns in die romantische Tos­ kana entführen, denn hier jagt ein italienisches Post­ karten-Motiv das andere. Und am Ende ist es Julia, die einst den dramatischen Tod bei Shakespeare starb, die das Liebesglück im Hier und Heute zaubert, denn „verlobt ist noch nicht verheiratet!“

Oper | Der Florentiner Hut

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Auf der Straße des Erfolgs Der Großvater ein Komponist, die Mutter eine respektable Pianistin – so ist es nur allzu verständ­ lich, dass auch Nino Rota, der am 3. Dezember 1911 in Mailand als Nino Rinaldi zur Welt kommt, Musi­ ker wird, oder genauer: Musiker ist. Denn Nino Rota gilt als Wunderkind, da er bereits im Alter von acht Jahren ein Oratorium („L’infanzia di San Giovanni Battista“) komponiert, das er mit nur zwölf Jahren in Italien und Frankreich dirigiert. Auf sein eigenes Lib­ retto komponiert er 1925/26 seine erste Oper („Il prin­ cipe porcaro“). Seine Kompositionsstudien absolviert Nino Rota in Mailand und Rom, und als er bereits sein Komponistendiplom in der Tasche hat, rät ihm Arturo Toscanini, seine Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute fortzusetzen. In den USA begeistert er sich nicht nur für die Musicals von George Gershwin und die Musik von Virgil Thomson und Aaron Copland, in den USA hinterlässt ein eben erst entstehendes Me­ dium immensen Eindruck auf ihn: Filmmusik. Nino Rota, dessen Komponistenkarriere ab den dreißiger Jahren äußerst erfolgreich verläuft, schreibt für den Rundfunk, komponiert Symphonien im neoromanti­ schen Stil, Solokonzerte für Klavier, Posaune, Kont­ rabass und Violoncello, Opern und Ballette, orientiert sich in seiner Kammermusik an neoklassizistischen Tendenzen und ist – ab der Filmmusik zu „Treno popo­ lare“ (1932) – vornehmlich als Filmkomponist populär. Gleichbedeutend mit dem Komponisten Nino Rota ist der Pädagoge Nino Rota, denn ab 1939 unterrichtet er am Konservatorium von Bari, dessen Leitung er ab 1950 mit großem Engagement die nächsten 27 Jahre innehat. Er beruft nicht nur namhafte Dozenten aus ganz Italien nach Bari und ermöglicht auch mittello­ sen Student:innen die Ausbildung, sondern er fördert geradezu den Stilpluralismus in der Lehre, sodass in seiner Direktionszeit das Konservatorium gleichsam über einen Laborcharakter verfügt. In Z usa dem mmenar b F Rech ilmzent eit mit rum baue groß r k ino g im e Kla ibt e ss zuen tdec iker wie s k Nino d Rota en, zu de ernen die F ko i Nähe mponie lmmusik rt re In form hat. ation Jänn e e filmz r 2023 a n ab u entr um.c f om

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Ein musikalischer Tausendsassa: Nino Rota

Die Avantgarde verachtet jedoch Nino Rota da­ für, dass er in allen Stilen souverän zu Hause ist, und neidet ihm gewiss auch den Erfolg als Filmkom­ ponist. Mit seinem Können lebt er zur falschen Zeit am falschen Ort. Und doch ist er, als es zur großen schicksalhaften Begegnung in seinem Leben kommt, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: Nino Rota wartet in Rom vor dem Gelände eines Filmstudios an einer Bushaltestelle. Da fragt ihn ein Regisseur, auf welchen Bus er denn warte, und Rota nennt die Num­ mer eines Busses, der hier nie hält. Der Regisseur will diesen Irrtum aufklären, als der Bus mit eben dieser Nummer angefahren kommt. Der Regisseur ist Federico Fellini, und beinahe könnte die surreale Po­ esie dieser ersten Begegnung aus einem seiner Filme stammen. Diese Begegnung markiert den Beginn ei­ ner symbiotischen Künstlergemeinschaft, denn von nun an ist Nino Rota – bis zu seinem Tod am 10. April 1979 – der exklusive Filmkomponist Fellinis: Auf „Die Müßiggänger“ (1953) folgen Meisterwerke wie „La strada“, „Die Nächte der Cabiria“, „8½“ und „Saty­ ricon“. Gleichermaßen wichtig ist er für die Filme von Luchino Visconti („Rocco und seine Brüder“ und „Der Leopard“), Franco Zeffirelli („Romeo und Julia“) und Francis Ford Coppola („Der Pate“). Oper | Der Florentiner Hut


Finalmente!

Das Warten hat ein Ende! Nino Rotas skurrilkomödiantischer Geniestreich „Der Florentiner Hut“ sollte eigentlich bereits 2021 das Licht der Grazer Opernbühne erblicken. Es kam anders … und zwar so, dass genug Zeit war, das Werk für eine CD-Produktion aufzuzeichnen. Am Ende der Aufnahme-Sessions schwärmte die Redakteurin der Kronen Zeitung: „Was wäre das für ein veritabler Opernspaß geworden!“, und auch die Kleine Zeitung ließ sich von Rotas ganz eigenem Stil inspirieren: „ ‚Cappello‘ zeigt schwung­ volle, der Folklore abgelauschte Melodik und eine zwischen romantischer Emphase und Parlando chan­ gierende Musik voller Esprit“. Dirigent Daniele Squeo ist hingerissen: „Ich halte diese Oper für eine der genialsten! Sie hat alles, was eine Oper spannend macht: perfekte Komik und Ba­ lance zwischen Text und Musik, dramaturgisch gibt es keine Sekunde zu viel! Und erst diese Musik! So spritzig! Rota beschreibt die lustigen Situationen und bringt die Essenz der Figuren einfach auf den Punkt. Die Musik ist, obwohl aus dem 20. Jahrhundert, ein Querschnitt von Rossini bis Schostakowitsch, direkt und mitreißend, gewürzt mit viel Witz!“

Oper | Der Florentiner Hut

Johannes Kernmayer vom Label „Capriccio“ nutz­ te die „Gunst“ der Stunde für eine Aufzeichnung: „Mit ‚Cappello‘ wird abermals eine sehr wichtige Repertoirelücke geschlossen. Wie bei Weinbergs „Die Passagierin“ sind dies äußerst wertvolle Wiederent­ deckungen, die aus den verstaubten Archiven der Vergangenheit längst wieder auf die Opernbühnen zurückkehren sollten. Insofern bin ich der Oper Graz sehr dankbar, dass wir diese seltenen Produktionen auch für die Zukunft auf Tonträger festhalten und der Allgemeinheit wieder zugänglich machen können.“ Die Veröffentlichung der CD ist für Februar/März 2023 geplant. Der aus Süditalien stammende Dirigent Daniele Squeo (hier bei den CD-Aufnahmen) hat mehrere Wettbewerbe für sich entschieden und ist nach Stationen u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe Generalmusikdirektor am Pfalztheater Kaiserslautern. Er arbeitete u. a. mit dem MDR Sinfonieorchester, den Nürnberger und Wiener Symphonikern.

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Szenen aus Goethes „Faust“ Robert Schumann Komposition in drei Abteilungen und einer Ouvertüre für Solostimmen, Chor und Orchester Text aus Johann Wolfgang von Goethes Faust I und II In deutscher Sprache

Der Aufwand, Schumanns „Szenen aus Goethes ,Faust‘“ aufzuführen, ist nicht zu unterschätzen: Eine große Zahl an Solist:innen, Knabenchor, Doppelchor und ein üppig besetztes Orchester machen dieses Werk zu einem Solitär in Robert Schumanns Schaffen. Schumanns Interesse galt vor allem dem zweiten Teil von Goethes Monumentalwerk, welcher den Großteil der Komposition für sich beansprucht. Die aneinander­ gereihten Szenen bilden ein Opus, das schwer einem Genre zuzuordnen ist, es ist weder Oper noch Oratori­ um. Philosophische Fragen, die Suche nach Sinn und Schönheit werden von Schumann in fesselnde, drama­ tische Sphären entführt, bis Mephistopheles lächelnd verkündet: „Er fällt, es ist vollbracht“. Schumann gliederte seine „Faust“-Szenen in drei Abteilungen und komponierte sie in umgekehrter Rei­ henfolge. 1844 schrieb er die Schlussszene aus „Faust II“, genannt „Fausts Verklärung“, dann den Mittelteil (mit dem Sonnenaufgang, der Mitternacht und Fausts Tod), darauf die Gretchen-Tragödie. Erst 1853 vollende­ te er das Werk mit der Ouvertüre. Schumann wählte die Szenen mit höchster Sorgfalt aus und vertonte diese wortgetreu, praktisch ohne Kürzungen. Es handelt sich um das einzige Werk Schumanns, bei dem er nicht den Text geändert hat.

Faust | Dr. Marianus Konstantin Krimmel Wilfried Zelinka

Ein großer Verfechter der „Szenen aus Goethes ,Faust‘“ war Nikolaus Harnoncourt. Anlässlich einer Aufführung sagte er in einem Interview: „Das Werk gehört für mich zum Größten, das es in der Musik gibt. In dieser absolut irrealen Schlussszene, wo in der Luft, im Gebirge sich alles hochwindet, sehe ich auch eine große Verbindung zur Malerei. In diesem dritten Teil, der Schilderung der Erlösung – eigentlich ein komplet­ tes Werk für sich –, sehe ich eine Art Versuch, ein welt­ liches deutsches Oratorium zu machen.“

Musikalische Leitung Roland Kluttig Chor Bernhard Schneider

Aufführungen Mi 14. & Do 22. Jun 2023 19.30 Uhr

Singschul' Andrea Fournier

Gretchen | Una poenitentium Tetiana Miyus

Mephistopheles

In weiteren Partien Markus Butter | Anna Brull | Neven Crnić | Sieglinde Feldhofer |

Mareike Jankowski | Daeho Kim | Corina Koller | Matthias Koziorowski | Mario Lerchenberger ~ Grazer Philharmoniker | Chor der Oper Graz | Singschul’ der Oper Graz 67

Szenen aus Goethes „Faust“


Alles in einem Bariton Konstantin Krimmel im Gespräch Schumann beschäftigte sich mit keinem seiner Werke so lange wie mit den „Szenen aus Goethes ‚Faust‘“. Ist auch die Vorbereitung des Sängers umfangreicher als bei anderen SchumannPartien? Persönlich habe ich das Schumannsche Reper­ toire noch nicht mal ansatzweise durchforstet, je­ doch gehört dieses Werk sicherlich mit zu den um­ fangreichsten. Daher bedarf es auch einiges an Zeit. Zumal die „Faust“-Szenen nicht nur von der Länge und dem Umfang der einzelnen Partien sehr anspruchsvoll sind, sondern die stimmlichen Mög­ lichkeiten auch gegeben sein müssen. Ein wenig ver­ gleichbar mit den großen Oratorien von Haydn und Mendelssohn, ist auch die Partie des Faust stimm­ lich sehr herausfordernd, und es ist auf jeden Fall von Vorteil, sich gut zu überlegen, wann dieses Werk, von der stimmlichen Entwicklung her, angegangen werden kann. Was reizt Sie an Schumanns Faust-Partie? Was mich sicherlich am meisten reizt, ist, in die verschiedenen Rollentypen der unterschiedlichen Abteilungen einzutauchen. Dieses Werk bedient alle drei Sparten: Lied, Oratorium und Oper. Und hier einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist mit Sicher­ heit eine Herausforderung, aber auch unglaublich spannend. Die „Szenen aus Goethes ‚Faust‘“ erzählen keine kohärente Handlung. Was ist denn das Packende an dem Werk, worauf sich das Grazer Publikum freuen kann? Genau diese verschiedenen Bereiche der klassi­ schen Vokalmusik zu erfahren. Den Bogen spannen zu lassen zwischen dem literarischen Teil, dem welt­ lichen Teil und der ebenso großen Chor-Partie. Ich denke, dass jeder Kantaten-, Oratorien- und Opern­ liebhaber auf jeden Fall auf seine Kosten kommen wird. Muss man Goethes Text kennen, um Schumann genießen zu können? Oder umgekehrt, hilft Schumanns Text, Goethe besser zu verstehen? Schumann sagte: „Man muss Goethe sein, um Goethe verstehen zu können.“ Von daher würde ich Szenen aus Goethes „Faust“

Er ist einer der aufregendsten Sänger seiner Generation: Konstantin Krimmel. Schon während seines Studiums bei Prof. Teru Yoshihara entwickelte er eine besondere Liebe zum Konzert- und Lied-Repertoire, das er rasch erweiterte. Inzwischen ist er Gewinner zahlreicher Wettbewerbe, darunter 2019 der Deutsche Musikwettbewerb sowie der 1. Preis beim Internationalen Helmut Deutsch Liedwettbewerb. Konstantin Krimmel gibt Liederabende in der Kölner Philharmonie, an der Deutschen Oper Berlin wie im Konzerthaus

Berlin, in der Oper Frankfurt, beim Heidelberger Frühling, ist zu Gast bei der Schubertíada de Vilabertran sowie der Schubertiade in Schwarzenberg, in Madrid, in London (Wigmore Hall) und beim Liedfestival in Oxford und tritt in zahlreichen Oratorien unter der Leitung von Raphaël Pichon, Philippe Herreweghe und Peter Dijkstra auf. Seit 2019 ist er Exklusivkünstler des französischen Labels Alpha. Konstantin Krimmel ist seit 2021/22 Mitglied des Ensembles der Bayerischen Staatsoper München.

sagen, ist es bei diesem Werk wie bei jedem Lieder­ abend oder bei den auf der Bibel basierenden Ora­ torien. Sicherlich ist es immer von Vorteil, sich ein wenig mit der Literatur auszukennen. Jedoch müssen hierfür keine Lexika verschlungen werden. Es gibt einerseits grandiose und sehr gute wissenschaftli­ che Zusammenfassungen, zum anderen ist die Musik Schumanns eine wundervolle Unterstützung und der wahrscheinlich perfekte Wegbegleiter, um dieses Werk auch ohne große Vorkenntnisse genießen zu können. Haben Sie als Künstler, der sich sehr dem Lied widmet, einen anderen Zugang zu den „Szenen aus Goethes ‚Faust‘“ als ein Sänger, der hauptsächlich Oper singt? Wenn ich Lied singe, bin ich auf eine Art und Weise immer Rezitator. Ich gebe Text und Musik wieder, jedoch ohne so große Hilfsmittel wie in der Oper und manchmal auch mit einer gewissen Portion Ab­ stand, um dem Lied an sich die Wirkung zu lassen. Als Schauspieler auf der Opernbühne identifiziere ich mich mit Rolle und Partie und versuche, da voll einzusteigen. Beim Lied gibt mir die Ballade die glei­ che Möglichkeit, mich vollkommen in die Geschichte zu begeben. Reizvoll ist, dass ich die verschiedenen Sparten und Bereiche wie Lied, Oratorium und Oper in diesem Werk vereinen kann. Und das ist sicherlich auch eine Vielschichtigkeit, die sich mit der Figur des Faust deckt. 68


Die Stadt ohne Juden Musik von Olga Neuwirth zum Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ von Hans Karl Breslauer (1924), nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer (1922) ~ Neue restaurierte Fassung des Film­ archivs Austria ~ Für verstärktes Ensemble und Zuspielung (2017)

Hans Karl Breslauers 1924 gedrehter Stumm­ film „Die Stadt ohne Juden“ ist eine der künstlerisch wichtigsten und zeithistorisch bedeutsamsten Pro­ duktionen der Ersten Republik, denn auf Grundlage des geradezu visionären gleichnamigen Romans des jüdischen Schriftstellers und Journalisten Hugo Bettauer behandelt dieser „Roman von übermorgen“ die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung und den damit einhergehenden Verlust für die Stadt. Schon wenige Jahre nach seiner Uraufführung gilt dieser Film als verschollen. Erst dank eines Zufalls­ funds im Jahre 2015 ist es dem Filmarchiv Austria möglich, den Stummfilm in seiner Gesamtheit zu re­ staurieren. Diese filmische Darstellung der Vertrei­ bung der Juden, denen als Sündenböcken Arbeits­ losigkeit und Inflation angelastet werden, nimmt auf beängstigende Weise die historische Entwicklung vorweg. Knapp 100 Jahre später ist das Thema erneut von enormer Brisanz. Olga Neuwirth (*1968 in Graz) zählt weltweit zu den wichtigsten Komponistinnen der Gegenwart. Führende Festivals, Orchester, Dirigent:innen und Interpret:innen bringen ihre Musik zur Aufführung. Im Herbst 2018 kam im Wiener Konzerthaus Olga Neuwirths Musik zum Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ von Hans Karl Breslauer zur gefeierten Urauf­ führung, der bislang weitere Aufführungen in London, Hamburg, Berlin, Tel Aviv und Paris folgten. Wie schon bei der Wiener Uraufführung, so ist auch in der Oper Graz das Ensemble PHACE unter der musikalischen Leitung von Nacho de Paz live zu erleben.

Musikalische Leitung Nacho de Paz Ensemble PHACE Lesung Cornelius Obonya Ein Auftragswerk von Wiener Konzerthaus, Elbphilharmonie Hamburg, Ensemble intercontemporain, Barbican Centre, Sinfonieorchester Basel und ZDF/ARTE

Besetzung im Film: Leo Strakosch Johannes Riemann Rat Bernart Hans Moser Mayerhofer

Rat Linder Karl Thema

Volberts Frau Mizi Griebl

Aufführung Mo 6. Feb 2023 19.30 Uhr

Bundeskanzler Dr. Schwertfeger Eugen Neufeld

Tochter Lotte Anna Milety

Alois Carroni Hans Effenberger

Rat Volbert Ferdinand

Köchin Kathi Gisela Werbezirk

Kommis Isidor Armin Berg Schankknecht Moritz Sigi Hofer 69

Stummfilm-Konzert | Die Stadt ohne Juden


„Wie eine apokalyp­tische Vision“

Der Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ war der am meisten gesuchte verlorene Film in der Geschichte des österreichischen Films. Judenhass wird heute wieder unverblümt zum Ausdruck gebracht – auch in westlichen Demokratien. Im Jahr 1924 entstanden, ist der Film wie eine apokalyptische Vision dessen, was später Realität werden sollte. Der Journalist und Autor Hugo Bettauer, auf dessen Buch der Film ba­ siert, wurde nur wenige Monate nach der Premiere des Films in seinem Büro von einem jungen Nazi er­ mordet. Der Mörder wurde nie verurteilt, er stand unter dem Schutz antisemitischer Anwälte und ein­ flussreicher Politiker. Zuerst habe ich das Angebot des Wiener Konzert­ hauses abgelehnt, weil ich das Gefühl hatte, dass ich nicht genug Zeit hätte, diesen außergewöhnlichen Film mit Musik zu „kommentieren“. So eine Aufgabe ist eine riesige Verantwortung. Dann, wie das im klei­ nen Wien so oft der Fall ist, begegnete ich Hans Hurch, dem Direktor der Viennale, zufällig auf der Straße. Er sagte mir, dass ich trotz meiner Zweifel unbedingt die Musik schreiben sollte, und dass er an mich glaube. Er war so hartnäckig und überzeugend, dass ich mei­ ne Absage zurücknahm. Deshalb ist meine Filmmusik auch Hans Hurch gewidmet, der [im Sommer 2018] unerwartet verstarb. Es ist ganz klar, dass ich bei einem Medium, das so vergänglich ist wie die Musik, keine objektive Wahrheit zum Film beitragen kann. Daher konnte ich nur versuchen, dem Filmmaterial, nachdem ich es analysiert hatte, eine persönliche musikalische Perspektive zu geben. Hoffentlich ein Glücksfall an Vielschichtigkeit und produktiver Ver­ unsicherung mit den Mitteln anspruchsvoller Camou­ flagetechniken, in einer Kombination aus ironischer Distanz und klangmächtiger Wut – über die Grausam­ keit des Menschen aus reiner Selbstsucht, Gier und Neid. Lasst uns Angst haben vor den Menschen, denn in uns gibt es viel, das uns beängstigen sollte!

„Sie ist eine Grenzüberschreiterin in mehreren Gebieten wie wenige andere Künstler“ – so würdigte die damalige Kulturministerin Claudia Schmied Olga Neuwirth anlässlich der Verleihung des Österrei­chischen

Olga Neuwirth

Stummfilm-Konzert | Die Stadt ohne Juden

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Staatspreises für Musik. Im März 2022 erhielt Olga Neuwirth den Ernst von Siemens-Musikpreis, der als „Nobelpreis für Musik“ angesehen wird.


Leider zeitlos 3 Fragen an Cornelius Obonya Vor knapp 100 Jahren hat Hugo Bettauer in seinem Roman „Die Stadt ohne Juden“ ein erschreckend klarsichtiges Bild von den politischen Entwicklungen der kommenden Jahre gezeichnet. Was macht seinen Roman auch heute noch lesenswert? Cornelius Obonya Es ist die große Dystopie als Utopie, die in umgekehrter Form wirkt. Was wäre, wenn alles wirklich so kommt, und wie sieht es dann aus? Eingetreten ist vieles, und so vorhersehend der Roman war, so ist er leider immer noch zeitlos. Warum lässt sich die Bevölkerung spalten, damals wie heute? Warum werden wir nicht klüger, sodass wir solche Mechanismen durchschauen? Cornelius Obonya Angst heißt meiner Meinung nach die Antwort. Angst zu verlieren. Angst vor was auch immer. Angst erzeugt meistens Ablehnung, Hass und Ähnliches. Bei einer Lesung gibt es nur Sie und den Text. Was ist das Reizvolle, nur durch Ihre Stimme – ohne jegliche Aktion, ohne jegliche Ausstattung – eine ganze Welt entstehen zu lassen? Cornelius Obonya Eben genau das. Alleine mehrere Menschen zum Leben zu bringen, diese Welt des Romans in den Köpfen und hoffentlich auch in den Herzen des Publikums erstehen zu lassen. Eine große Herausforderung und ein Privileg.

Er machte „Peer Gynt“ zum sprachlichen Ereignis, er berührte zutiefst als Olai in „Morgen und Abend“, nun liest er aus Hugo Bettauers Roman „Die Stadt ohne Juden“: Cornelius Obonya.

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Stummfilm-Konzert | Die Stadt ohne Juden


Die schöne Müllerin Liederzyklus von Franz Schubert, interpretiert von Nikolaus Habjan, Florian Boesch & Musicbanda Franui

Nach den letzten großen Erfolgen von Nikolaus Habjan und Musicbanda Franui – „Doch bin ich nir­ gend, ach! zu Haus“ im Jahr 2020 und „Alles nicht wahr“ im Herbst 2021 – kehrt das künstlerische Erfolgsteam in der Saison 2022/23 wieder zurück an die Oper Graz. Die Kombination von Nikolaus Habjan, gefeierter und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneter Pup­ penspieler, Regisseur und Kunstpfeifer, mit der Ost­ tiroler Musicbanda Franui, die sich als „Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössi­ scher Kammermusik“ versteht und die Grenzen zwi­ schen Interpretation, Improvisation, Arrangement und (Re-)Komposition verschwimmen lässt, hat bis­ her eigenwillige Interpretationen einzelner Lieder erarbeitet und damit ganze Abende in besonde­rer Weise gestaltet. „Die schöne Müllerin“ ist nun der erste Liederzyklus, dem man sich zur Gänze widmet. Verstärkt wird das geniale Ensemble in diesem Jahr durch den Bariton Florian Boesch, der als einer der renommiertesten Liedinterpreten der Gegenwart bereits von Wien bis London, New York und Sydney zu erleben war. Mit ihm ist Franui in einer jahrelangen Zusammenarbeit verbunden, die auf dem im Herbst 2020 erschienenen Album „Alles wieder gut“ ein­ drücklich dokumentiert ist.

Konzept Florian Boesch, Nikolaus Habjan, Andreas Schett Komposition und musikalische Bearbeitung Markus Kraler & Andreas Schett Regie & Puppenbau Nikolaus Habjan Musikalische Leitung Andreas Schett

Puppenspiel, Rezitation, Kunstpfeifen Nikolaus Habjan Bariton Florian Boesch | Musicbanda Franui Konzert mit Puppenspiel | Die schöne Müllerin

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Vorstellung Di 6. Jun 2023 19.30 Uhr


Nikolaus Habjan, Florian Boesch und die Musicbanda Franui vereinen ihr kreatives Potenzial für „Die schöne Müllerin“.


OpernKurzgenuss Geschichte Oscar Strasnoy

Oper n Koop Kurzgen uss i erat ion st ei und ne der K der Op er Gr unst a univ ersit z Graz ät

Operette a cappella Libretto von Galin Stoev und Oscar Strasnoy, nach Witold Gombrowicz In deutscher Sprache

Oscar Strasnoy (*1970 in Buenos Aires) blickt in „Geschichte“ in die Tiefen und Untiefen einer aris­ tokratischen Familie und präsentiert eine Figuren­ konstellation, die sich wie eine Persiflage auf einen Bildungsroman ausnimmt: Vater und Mutter, Brüder und Schwester drangsalieren den Querkopf Witold, der sich weder maßregeln, geschweige denn unter­ drücken lässt. Weil er sich der Autorität des Vaters, der Überspanntheit der Mutter, der Korruption der Geschwister widersetzt, ist er auch nicht in der Lage, eine Reifeprüfung abzulegen; es reicht gerade einmal zu einer Unreife-Prüfung. Die zugespitzten Familien­ verhältnisse erfahren ihre Steigerung durch Spiege­ lungen in historischen Figuren: Der Vater wird zum russischen Zaren und deutschen Kaiser, und Witold wähnt sich gar als Mörder des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo. Von biographischen Querbezügen geprägt sind Stoffwahl und Entstehung, denn der aus Polen nach Buenos Aires exilierte Autor Witold Gombrowicz – ein Freund von Strasnoys Vater – rückt in seinem Fragment gebliebenen Text sich selbst ins Zentrum, indem er dem Sohn dieser friktionsgeladenen Fami­ liengeschichte seinen eigenen Vornamen gibt. Die Besonderheit der Familienverhältnisse findet in der rund einstündigen Operette ihren Niederschlag, denn um sich auf das Beziehungsgeflecht konzentrieren zu können, verzichtet Strasnoy auf jeglichen Orches­ terklang. Vielmehr fordert er die sechs Ausführen­ den auf, mit der ganzen Bandbreite der stimmlichen

Möglichkeiten, mit musikalisiertem Sprechen, mit Lautzerlegungen, mit herausforderndem Koloratur­ gesang diese familiäre Phantasmagorie a cappella zu gestalten. Inszenierung Lars Braun Bühne & Kostüme Victor Labarthe

Premiere Di 25. Apr 2023 20 Uhr Studiobühne Vorstellungen Apr: 26. Mai: 2., 3. Beginn jeweils 20 Uhr Witold Gombrowicz (1904–1969) ist im 20. Jahrhundert einer der wichtigsten polnischen Schriftsteller. Aus vermögendem Landadel stammend, schreibt er Erzählungen, Romane und Theaterstücke. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ist er per Schiff unterwegs nach Argentinien, wo er spontan die Entscheidung fällt, dort für die nächsten Jahrzehnte zu bleiben. Erst in seinen letzten Jahren kehrt er nach Europa zurück. Sein Schaffen zeichnet sich durch einen experimentellen Umgang mit tradierten literarischen Formen aus.

Witold | Mutter | Vater | Rena | Jerzy | Janusz Gesangssolist:innen des Masterstudiengangs Performance Practice in Contemporary Music Vocal (PPCM vocal) der KUG-Klasse Prof. Holger Falk OpernKurzgenuss

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OpernKurzgenuss Pigmalion Jean-Philippe Rameau Jean-Philippe Rameau Ballett-Einakter ~ Libretto von Ballot de Sauvot In französischer Sprache

Der Bildhauer Pigmalion und seine Gemahlin Céphise haben wechselseitigen Grund zur Klage: Er beschwert sich bei Gott Amor darüber, dass er sich in eine Statue, die er selbst geschaffen hat, verliebt hat. Deswegen hat er das Interesse an Céphise verlo­ ren, wie sie ihrerseits moniert. An Amor prallen diese Klagen ungehört ab, denn er erweckt die Statue zum Leben, die dem erstaunten Pigmalion ihre Liebe ge­ steht. Die Grazien des Liebesgotts lehren die Statue das Tanzen, woraufhin Pigmalion einen Lobgesang auf Amor anstimmen lässt. 1748 erhält Jean-Philippe Rameau den Auftrag, für die Académie royale de musique eine einaktige Oper zu komponieren, die zu großen Teilen Ballettmusik enthalten soll, da gerade dies beim Publikum beson­ ders beliebt ist. Rameau, der große Musiktheoretiker und versierte und gefeierte Opernkomponist, lässt sich von Ballot de Sauvot aus dem antiken Mythos vom Bildhauer, der sich in sein eigenes Kunstwerk verliebt, ein Libretto formen, in welchem das kreative Potenzial eines Künstlers ebenso gefeiert wird wie der göttliche Einfluss auf die Menschen. Wenngleich sich der von der Theaterleitung erhoffte Erfolg nicht sofort einstellt, sondern das Publikum vielmehr von der Neudeutung des Stoffes irritiert ist, so wird ge­ rade „Pigmalion“ bereits wenige Jahre später zu ei­ nem der populärsten Werke Rameaus überhaupt. Vor der Französischen Revolution wird „Pigmalion“ allein in Paris mehr als zweihundert Mal aufgeführt und ist derart beliebt, dass auch Parodien nicht ausbleiben.

Susanne Scholz ist im Rahmen der Reihe Opern­ Kurzgenuss stets Garantin dafür, aus den Werken des Barock deren zwingende Notwendigkeit für ein Publikum des 21. Jahrhunderts musikalisch packend erlebbar zu machen.

Musikalische Leitung Susanne Scholz Tanz & Bühnenwege Annabelle Blanc Bühne & Kostüme Elke Steffen-Kühnl

Premiere Di 18. Apr 2023 20 Uhr Schaumbad, Freies Atelierhaus Graz Vorstellungen Apr: 22., 23., 24. Beginn jeweils 20 Uhr

Titelblatt der Partitur von „Pigmalion“ (1748)

Pigmalion Mario Lerchenberger Céphise | L’Amour | Die Statue Studierende der Kunstuniversität Graz ~ Barockorchester des Instituts für Alte Musik und Aufführungspraxis 75

OpernKurzgenuss


Der Chor der Oper Graz


Mitte im Leben: Der Chor der Oper Graz in einer Szene aus „Anatevka“


Opernstudio Leitung Günter Fruhmann Kontakt guenter.fruhmann@oper-graz.com

Das Studio der Oper Graz bereitet junge Sän­ gerinnen und Sänger nach ihrer Ausbildung auf die professionellen Anforderungen einer Opernbühne vor. Die Arbeit mit erfahrenen Dirigent:innen und Korrepetitor:innen, das Coaching in den Opernspra­ chen Italienisch und Französisch, die Meisterklassen mit legendären Opernstars (wie Brigitte Fassbaender, Marjana Lipovšek, Anna Tomowa-Sintow, Cheryl Studer) und die szenischen Proben mit renommierten Regieteams lieferten für den musikalischen Nach­ wuchs bereits in den vorangegangenen Saisonen die Grundlage, um sich auf der Opernbühne in kleinen und mittleren Partien zu bewähren. Zusätzliche Pra­ xis erlangen die Stimmen von morgen auch in diver­ sen konzertanten Auftritten. In der Saison 2022/23 startet das Opernstudio, wie gewohnt, mit einer Meisterklasse von Romualdo Savastano, dem erfahrenen und international gefrag­ ten Gesangspädagogen für Belcanto aus Rom. Wei­ ters freuen sich die jungen Sängerinnen Corina Koller, Andźelika Wiśniewska und Neira Muhic (South­eastStipendiatin der Steiermärkischen Sparkasse) be­ reits auf ein Wiedersehen mit Prof. Cheryl Studer.

Konzert des Opernstudios Mo 5. Jun 2023 19.30 Uhr Spiegelfoyer

Cheryl Studer

OpernKurzgenuss

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Romualdo Savastano


Ensemble

Anna Brull

Markus Butter

Neven Crnić

Sieglinde Feldhofer

Martin Fournier

Mareike Jankowski

Daeho Kim

Corina Koller

Matthias Koziorowski

Mario Lerchenberger

Tetiana Miyus

Ivan Oreščanin

Dariusz Perczak

Andżelika Wiśniewska

Wilfried Zelinka


Gäste

Florian Boesch

Mirella Bunoaica

Piotr Buszewski

Daniel Doujenis

Thomas Essl

Aurelia Florian

Ricardo Frenzel Baudisch

Michael Großschädl

Nikolaus Habjan

Dimitry Ivashchenko

Otar Jorjikia

Alexander Kaimbacher

Konstantin Krimmel

Johann Wolfgang Lampl

Mykhailo Malafii

David McShane

Albert Memeti

Christof Messner

Alexey Neklyudov

Jutta Panzenböck


Polina Pastirchak

Benjamin Plautz

Uschi Plautz

Elisabeth Pratscher

Josephine Renelt

Susan Rigvava-Dumas

Bemjamin Rufin

James Rutherford

Arnold Rutkowski

Regina Schörg

Manuel von Senden

Monika Staszak

Matthias Störmer

Florina Stucki

Marjukka Tepponen

Paulina Tuzińska

Iris Vermillion

Alessandra Volpe

Dionne Wudu


Ballett


Zum Sterben zu schön Premiere Donnerstag, 13. Oktober 2022

Carmen Premiere Samstag, 11. Februar 2023

Der Tod und das Mädchen Premiere Mittwoch, 24. Mai 2023

Short little greats Premiere Mittwoch, 14. Juni 2023

Tanz ganz nah ABC des Tanzes Ballett-Masterclass

Ballettschule der Oper Graz


Zum Sterben zu schön Ballett von Jo Strømgren zu Musik von Franz Schubert, Robert Schumann, Frédéric Chopin und anderen

Ein erhebender Abend und das vielleicht – aber nur vielleicht – traurigste Stück der Saison. Ein Stück über den Tod im romantischen Zeitalter. Denn Sterben und Tod hatten damals noch eine andere Bedeutung, allerdings mit gleicher finaler Wirkung. Ein Abend mit schönen Klängen und noch schöne­ rer Musik, auch wenn diese meistens in Moll erklingen wird. Ein Abend, der sich mit vielfältigsten tänzeri­ schen Elementen vor großen musikalischen Meistern verneigt: Ihr Leben, ihr Genie, ihr Sterben und doch ihre Lebendigkeit durch ihre Kunst sind Aspekte von „Zum Sterben zu schön“. „Zum Sterben zu schön“ wird noch nachwirken, auch wenn der letzte Ton schon verklungen ist. Jo Strømgren beschäftigt sich tänzerisch mit den mög­ lichen künstlerischen Effekten von Krankheiten im romantischen Zeitalter, ob schmerzhafte Schreie oder liebreizende Akkorde, alles begleitet den Tod und das Sterben, das ein Teil der Kunst war und ist. Und eben auch ein Teil des Lebens, ob wir wollen oder nicht.

Es tanzt das Ballett der Oper Graz:

Premiere Do 13. Okt 2022 20 Uhr Studiobühne

Choreographie & Bühne Jo Strømgren Kostüme Bregje van Balen

Vorstellungen Okt: 15., 18., 20., 28., 30. Nov: 3., 5., 17., 19. Beginn jeweils 20 Uhr

Licht Martin Schwarz Dramaturgie Bernd Krispin

Ann-Kathrin Adam

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Fabio Agnello

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Stephanie Carpio

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Kirsty Clarke | Isabel Edwards | Lorenzo Galdeman | Mireia Gonzalez Fernandez | Lucie Horná | Philipp Imbach Renata Parisi

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Yannick Neuffer Christoph Schaller

Ballett | Zum Sterben zu schön

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Frederico Oliveira |

Marina Schmied 84

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Rosa Maria Pace |

Paulio Sóvári

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Giulio Panzi

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Michele Tirapelle


Vorgestellt: Jo Strømgren Du bist ein sehr vielfältiger Künstler. Hast du eine Kunstform, die du ganz besonders magst? Ich liebe das Puppentheater. Im Gegensatz zu uns Menschen können und dürfen Puppen alles sagen. Du hast eine besondere Affinität zu den Buchstaben S C H. Woher rührt diese? Es ist das Geräusch, das man macht, um jeman­ den in den Schlaf zu wiegen. Oder wenn jemand stirbt. Deshalb habe ich für diesen Abend Kompositi­ onen von Franz Schubert, Robert Schumann, Frédéric (S)chopin, Carl Maria von (Sch)weber und Bedřich S(ch)metana ausgewählt (lacht). Was fasziniert dich an der Verbindung von Tod und Kunst? Kunst befasst sich mit Problemen, Dilemmas und Fragen – und der Tod wird auf dieser Liste immer ganz oben stehen. Wir können nicht viel über den Tod sa­ gen, da wir ihn alle noch nicht erlebt haben. Aber er ist ein guter Anlass, um über das Leben nachzudenken. Was wir hier und jetzt haben, ist endlich, und wir soll­ ten uns darauf konzentrieren, die Zeit gut zu nützen. Du bist nicht nur Choreograph, sondern ent­ wickelst auch die Ausstattung, die Texte und konzipierst die Musikauswahl. Ist das manchmal kompliziert, quasi alles zu machen im künstlerischen Prozess? Ganz im Gegenteil. Ich denke, Kunst funktioniert am besten, wenn sie direkt zwischen dem Künstler oder der Künstlerin und den Empfänger:innen ver­ mittelt. So war das doch schon in der Steinzeit, als man sich gegenseitig Geschichten am offenen Feuer erzählte. Tanz ist natürlich eine kollaborative Kunst­ form, aber wenn es zu viele Meinungen und Sichtwei­ sen gibt, wird sie ein wenig verschwommen. Wenn ich für mehr als die Choreographie verantwortlich bin, nähere ich mich mehr dem Prinzip „von Geist zu Geist“ an. Es besteht dabei natürlich ein gewisses Risiko an Dilettantismus, aber ich inszeniere und schreibe nun seit 25 Jahren und denke manchmal, dass ich darin besser bin als im Choreographieren.

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Der Norweger Jo Strømgren wird von vielen klassischen und zeitgenössischen Kompanien als Choreograph beauftragt und ist derzeit Hauschoreograph des Norwegischen Nationalballetts. Er arbeitet als freischaffender Choreograph, Regisseur, Bühnenbildner und Autor, darunter

für zahlreiche internationale Tanzkompanien wie das Ballett der Wiener Staatsoper, das Royal Swedish Ballet, Göteborgs Operans Danskompani oder das Danish Dance Theatre. Seine 1998 gegründete Jo Strømgren Kompani tritt in über 50 Ländern auf.

Was machst du ganz zu Beginn eines kreativen Prozesses? Ich beginne immer mit einer Episode oder Alltags­ situation, vor allem solchen mit einem unklaren Aus­ gang, je banaler, desto besser. Dann versuche ich, die­ se Situation in einen komplexeren und universelleren Rahmen zu setzen. Auch wenn das Ergebnis abstrakt ist, ist der Ausgangspunkt immer etwas Mensch­ liches. Es ist zum Beispiel gar nicht so einfach, ein Bett faltenfrei mit einem Leintuch zu bespannen. Das klingt banal, aber es gibt uns ein klares Bild davon, wie hilflos wir eigentlich sind. Und dieses Gefühl ha­ ben wir auch bei existenziellen, größeren Fragen, zum Beispiel bei geopolitischen Angelegenheiten. Tanzt du noch selbst? Ja, ich tanze noch selbst, aber mit dem größten Respekt für die Tänzer:innen, mit denen ich arbeite. Ich würde niemals versuchen, ihnen die Show zu stehlen – das könnte ich mit Anfang 50 auch nicht. Falls ich das überhaupt jemals gekonnt habe (lacht). Deine Stücke unterscheiden sich immer extrem voneinander. Was können wir bei „Zum Sterben zu schön“ erwarten? Wohin entführst du uns? An einen Platz, wo alle vereint sind, die Lebenden und die Toten. Wie würdest du den folgenden Satz beenden: Ich bin froh … … wenn das Publikum beim Nachhausegehen das Gefühl hat, dass das Leben ein wenig besser ist als zuvor. Ballett | Zum Sterben zu schön


Carmen

Ohren Kamm Öf fner: erkon „Vive zert la mu sique Mo 13 “ . Feb 19.30 2023 Uhr

Ballett von Beate Vollack nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée Musik von Georges Bizet u. a.

Premiere Sa 11. Feb 2023 19.30 Uhr

Musikalische Leitung Claire Levacher | Stefan Birnhuber

„Carmen“ – ein Frauenname, der in uns allen et­ was auslöst. Man kennt sie, alle verbinden etwas mit ihr. In dieser Ballettproduktion steht Carmen für eine unabhängige Frau, die völlig frei von jeglichen gesell­ schaftlichen Konventionen ihrem Glauben und ihren Überzeugungen folgt. Sie kennt nur eine Wahrheit: die ihrer Gefühle. Damit weckt sie in vielen Menschen den Drang, sie zu „zähmen“ und in die gesellschaft­ lichen Normen einzufügen. Carmens Wille und Cha­ rakter sind jedoch so stark, dass sie am Ende lieber stirbt, als sich Konventionen anzupassen. Sie lebt voll und ganz für die Liebe, die erst zu José entbrennt, um später Escamillo ihre Gunst zu erweisen. Doch genau diese Wendung macht aus ihrer Liebe ein Drama. Wie in Prosper Merimées Erzählung führt in der Ballettversion von Beate Vollack ein „alter Ego“ Josés durch seine tragische Geschichte. Wir erleben eine Tragödie – rückblickend und zugleich in der Gegen­ wart stehen sowohl die Liebe als auch deren Verlust und letztlich Carmens Tod im Zentrum der Erzählung. So wie Carmens Geist völlig frei ist, ist die Ge­ schichte selbst auch frei und unabhängig von Ort, Zeit und Raum. Erklingen werden dazu nicht nur die unvergesslichen Melodien aus Georges Bizets „Carmen“-Suite. Auch musikalisch werden sowohl vertraute als auch neue Wege beschritten. Bekannt und doch fremd, vertraut und doch überraschend, frei und unabhängig – so wie Carmen selbst.

Vorstellungen Feb: 12.*, 16. Mär: 1., 4., 5.*, 24., 31. Apr: 15., 27. Mai: 3., 5. Beginn jeweils 19.30 | *15 Uhr

Choreographie Beate Vollack Bühne & Kostüme Jon Morrell Licht Benedikt Zehm

Vor der Premiere So 22. Jan 2023 11 Uhr

Dramaturgie Bernd Krispin

Kostprobe Di 7. Feb 2023 18.30 Uhr Elternzeit. Kinderzeit So 12. Feb 2023 14.45 Uhr Nachklang Mi 1. Mär 2023 Nachgespräch Sa 4. Mär 2023

Es tanzt das Ballett der Oper Graz: Carmen Lucie Horná | Don José Fabio Agnello | Alter Ego Don Josés Paulio Sóvári | Stier Kirsty Clarke | Micaëla Ann-Kathrin Adam | Escamillo Philipp Imbach Weiters: Stephanie Carpio | Isabel Edwards | Lorenzo Galdeman | Mireia Gonzalez Fernandez | Yannick Neuffer | Frederico Oliveira Marina Schmied Ballett | Carmen

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Rosa Maria Pace |

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Giulio Panzi

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Renata Parisi

Michele Tirapelle ~ Grazer Philharmoniker 86

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Christoph Schaller

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Ballettschule der Oper Graz


Frei für Carmen

Georges Bizets „Carmen“ ist eine der bekanntesten und populärsten Opern überhaupt. Wie macht man sich von dieser Vorlage frei, um den Stoff als Ballett darzustellen? Beate Vollack Ganz frei kann und soll man sich von der Vorlage der Oper sowie der Erzählung von Prosper Mérimée nicht machen, denn ich will ja genau diese Geschichte einer tragischen Liebe erzählen. Die Herausforderung besteht nicht darin, die Vorlage zu ignorieren, sondern diese Geschichte mit tänzeri­ schen Mitteln genauso spannend zu erzählen. Was hat Carmen, sodass sich José in sie verliebt? Beate Vollack Das Faszinosum der Carmen ist Freiheit, Unabhängigkeit sowie selbstbestimmtes Handeln, verbunden mit selbstbestimmter Liebe. Ihre Choreographie von Hans Werner Henzes „Undine“ hat sich dadurch ausgezeichnet, dass Sie die Titelrolle verschiedenen Tänzerinnen anvertraut haben. Nutzen Sie dieses Stilmittel auch in „Carmen“, um all die Facetten einer Figur darzustellen? Beate Vollack Nein! Denn Carmens Kraft und Faszination entstehen für mich nur durch die Zent­ rierung aller Emotionen und immer wieder der Über­ raschung ihrer selbstbestimmten Entscheidungen in einer Frau: Carmen! Aber José bekommt ein Alter Ego an die Seite. Wie in der Erzählung von Prosper Mérimée nutze ich das Stilmittel der Rückblende und erzähle zwei Zeit­ ebenen. Da gibt es die Erinnerungen, und gleichzeitig gibt es das Hier und Jetzt dieser emotionalen Liebes­ geschichte. Mit dem Schauplatz Spanien untrennbar verbunden ist der Stierkampf. Welche Bedeutung hat dieser für deine Sichtweise auf „Carmen“? Beate Vollack Die Kraft des Stieres ist mir sehr wichtig und spielt durchaus eine zentrale Rolle. Aber ich siedle das Stück deshalb trotzdem nicht in Spanien an. Jon Morrell, der die Bühne und die Kos­ tüme gestaltet, hat gemeinsam mit mir nach einem eher zeitlosen und allgemein gültigen Setting ge­ sucht, denn die Figur der Carmen ist für uns nicht an Spanien gebunden. Carmen ist der Name der Heldin 87

Ballettdirektorin Beate Vollack blickt in ihrer neuesten Kreation auf „Carmen“.

dieser Geschichte, aber es gibt sie schon immer und überall. Schauen Sie genau hin, dann können Sie auch jetzt und hier eine Carmen finden – vielleicht ist es ja Ihre Freundin oder Nachbarin ... Zusätzlich zur Musik von Georges Bizet hören wir in dieser Aufführung auch Musik anderer Komponisten. Als bewusster Kontrast oder als reizvolle Ergänzung? Beate Vollack Beides! Denn ich versuche, die unvergessliche Musik von Georges Bizet klanglich so zu erweitern, dass diese andere Musik nicht mit Bizets Partitur konkurriert, sondern sie klanglich sinnvoll ergänzt. Das Publikum soll das Bekannte hören, das es sich wünscht und erwartet. Und doch wollen wir das Publikum auch musikalisch überra­ schen. Womit, bleibt vorerst Carmens Geheimnis. Ballett | Carmen


Das kommt mir spanisch vor

Wer einen Sachverhalt nicht versteht, beschreibt sein Unverständnis gerne mit der Redewendung „Das kommt mir spanisch vor“. Diese hat ihren literarischen Ursprung im Schelmenroman „Simplicius Simplicis­ simus“ (1669) von Hans Jakob Christoffel von Grim­ melshausen, worin es heißt: „Bei diesem Herrn kam mir alles widerwärtig und fast spanisch vor …“ Um das Verständnis für Spanien zu fördern, sollen einige der typischen Spanien-Klischees hinterfragt werden. Unbedarfte Spanienreisende, die in allen Regio­ nen das gleiche sehen wollen, erwarten sich gewiss allerorts fröhliche Flamencotänzerinnen in wallen­ den Röcken. Beheimatet und zur typischen Volkskul­ tur gehörend ist der Flamenco ( 1.) allerdings nur in Andalusien, wo seine Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.

man von einschlägigen Partyzonen auf Mallorca. Sangria ist alles andere als ein „Saufgetränk“, denn frische Früchte, ein trockener Rotwein, diverse Fruchtsäfte oder Likör müssen erst einige Stunden ziehen, bevor sie das köstliche Erfrischungsgetränk ergeben.

1.

Ein Mittagsschläfchen halten zu dürfen, sich wäh­ rend der Siesta ( 2.) so richtig erholen zu können – darum könnte man Spanien wahrlich beneiden. Doch auch dort sind die Zeiten für eine mehrstündige Mit­ tagspause vorbei, sodass die meisten Unternehmen ihrer Belegschaft meist nur eine Stunde der Erholung gewähren.

2.

Als Vorspeise Tapas, als Hauptgericht Paella ( 5.), und das jeden Tag, zu Mittag und nochmals am Abend – das würde selbst den hungrigsten Gourmand über­ fordern und langweilen. Gewiss gehören ein, zwei Tapas zum Aperitif, aber Paella ist, damit sie etwas Besonderes bleibt, ein typisches Sonntagsessen. Wer lukullische Köstlichkeiten schätzt, mag sich zudem an Gazpacho, Tortilla und Croquetas erfreuen.

3.

A propos Essen: Selten wird in Spanien vor 21 Uhr zu Abend gegessen, in manchen Familien gar erst um 22 Uhr. Wer seine Essenszeiten von zuhause unbe­ dingt beibehalten möchte, wird um 19 Uhr oftmals vor verschlossener Restauranttür ( 3.) stehen – und sich solcherart unweigerlich als Tourist entlarven. Und zu jedem Essen gibt’s doch Sangria ( 4.) in Strömen, vorzugsweise in Plastikkübeln serviert, wo­ raus sich eine fröhliche Runde mit langen Strohhal­ men labt, nicht wahr? Solche Schreckensbilder kennt Ballett | Carmen

4.

5.

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Ernest Hemingway packt ganz friedlich einen Stier an den Hörnern.

Der Kampfstier Der Kampfstier verhält sich zum zahmen Stier wie der Wolf zum Hund. Ein zahmer Stier kann jähzornig und bösartig sein, so wie ein Hund böse und gefährlich sein kann, aber er wird ebensowenig das Tempo, die Sorte Muskeln und Sehnen und die charakteristische Gestalt des Kampfstiers haben, wie ein Hund die Seh­ nen eines Wolfs oder seine Arglist und den Umfang sei­ nes Rachens haben wird. Die Stiere für die Arena sind wilde Tiere. Sie werden aus einer Rasse gezüchtet, die in direkter Linie von den wilden Stieren abstammt, die auf der Halbinsel umherstreiften, und sie werden auf Ranches gezüchtet, die Tausende von Morgen groß sind, wo sie als frei umherschweifende Tiere leben. Die Begegnungen zwischen Stieren, die in der Arena auf­ treten sollen, und Menschen werden auf ein absolutes Minimum beschränkt. Die physischen Kennzeichen des Kampfstiers sind seine dicke und sehr starke Haut mit glänzendem Fell, ein kleiner Kopf, aber eine breite Stirn, die Stärke und Form seiner Hörner, die vorgebogen sind, ein kurzer, dicker Nacken mit dem großen Muskelhöcker, der anschwillt, wenn der Stier wütend ist, breite Schul­ tern, sehr kleine Hufe und die Länge und Dünne des Schwanzes. Ein Stierkalb lernt, wenn man es ein paarmal mit der „capa“ (Umhang) oder „muleta“ (herzförmig rotes Tuch) passiert hat, alles darüber, erinnert sich und wird demzufolge, wenn es ein Stier ist, für einen re­ gelrechten Stierkampf untauglich, da bei diesem alles 89

auf der Voraussetzung beruht, dass dies die erste Be­ gegnung des Stiers mit einem unberittenen Mann ist. Wenn der Stier mit „capa“ und „muleta“ nicht vertraut ist und geradezu angreift, kann der Mann die Gefahr selbst schaffen, indem er so dicht wie möglich an dem angreifenden Stier arbeitet, und wird eine Mannigfal­ tigkeit von Manövern ausführen können, die er selbst wählt und in emotioneller Reihenfolge anordnet, und wird nicht einfach in sie als eine Defensivmaßnahme hineingezwungen werden. Wenn der Stier schon ein­ mal bekämpft worden ist, wird er unaufhörlich auf den Mann loszugehen suchen, wird mit den Hörnern auf das Tuch einhacken, um den Mann zu finden, und wird alle Gefahr selbst schaffen, so dass der Mann ständig in die Defensive gedrängt und auf dem Rückzug ist, was alle Reinheit der Manöver und jede Brillanz im Kampf ausschließt. Man hat den Stierkampf so aufgezogen und organi­ siert, dass der Stier, wenn er völlig unvertraut mit un­ berittenen Männern in die Arena kommt, gerade genug Zeit hat, um zu lernen, all ihren Listen zu misstrauen, um den Höhepunkt seiner Gefährlichkeit in dem Au­ genblick zu erreichen, in dem er getötet wird. Der Stier lernt so schnell in der Arena, dass er mit den Mitteln, die die Regeln des Schauspiels vorschreiben, kaum zu töten ist, wenn der Stierkampf sich hinzieht, schlecht geführt ist oder um zehn Extraminuten verlängert wird. Ernest Hemingway

Ballett | Carmen


Der Tod und das Mädchen Ballett von Beate Vollack und Sascha Pieper Musik von Franz Schubert und David Philip Hefti

In beiden Choreographien begegnen wir den titel­ gebenden „Mädchen“ zu unterschiedlichen Zeiten in ihrem Leben. Beate Vollack setzt sich mit der ganzen Unbe­ schwertheit der Jugend auseinander. Wie fühlt sich unvoreingenommene Leichtigkeit, Unbeschwertheit und die pure Freude des Hier und Jetzt an? Wie erle­ ben Mädchen die Lust des Lebens – ohne Angst vor der Zukunft? Wie gehen heranwachsende Männer mit der Kraft der Jugend um? Tod und Verlust schei­ nen für sie alle nur Worte zu sein, die nichts mit ihnen und ihrem Leben zu tun haben. Noch ahnen sie nichts von seiner Schwere und Last. Sie tanzen frei zu den noch nie gehörten Klängen von David Philip Hefti, der eigens für Graz, für diese Produktion die Musik kom­ poniert. Sascha Pieper wurde für seine Choreographie von Franz Schuberts berühmtem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“, das auch titelgebend für die­ sen Abend ist, inspiriert. In seiner Kreation begeg­ nen wir dem Tod. Kraftvoll, unbarmherzig, fordernd und gleichgültig im selben Moment. Er trifft auf die Mädchen, unangekündigt und mit all seiner Macht. Oder haben sie ihn, den Tod gerufen? Trugen sie den Gedanken des Todes schon länger in sich? Reichen die Kräfte, sich mit diesem zunächst flüchtigen, doch dann immer mehr raumgreifenden Gedanken ausei­ nanderzusetzen, zu kämpfen, zu tanzen? In ihr – der Jugend Schönheit: Kampf, Liebe, Angst. In ihm – des Todes Antlitz: Nichts, Alles, Stille, Ruhe.

Es tanzt das Ballett der Oper Graz:

Zwischen Kraft und Aufgabe, Schmerz und Hei­ lung, Vision und Depression bewegt sich die Choreo­ graphie von Sascha Pieper und fragt: Was geschieht zwischen dem ersten erschöpften Todesgedanken und dem Entschluss, das Nichts zu suchen? Gleich­ zeitig nimmt er sich der unterschiedlichsten Schick­ sale der Mädchen sowie ihrer vielfältigen Auseinan­ dersetzungen mit dem Tod an. „Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.” (Friedrich Nietzsche)

Choreographie Sascha Pieper & Beate Vollack

Premiere Mi 24. Mai 2023 19.30 Uhr

Bühne & Kostüme Silke Fischer & Sascha Pieper

Vorstellungen Mai: 31. Jun: 15., 17. Beginn jeweils 19.30 Uhr

Licht Sebastian Alphons

Nachklang Mi 31. Mai 2023

Ann-Kathrin Adam

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Fabio Agnello

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Stephanie Carpio

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Kirsty Clarke | Isabel Edwards | Lorenzo Galdeman | Mireia Gonzalez Fernandez | Lucie Horná | Philipp Imbach

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Yannick Neuffer

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Frederico Oliveira

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Miki Oliveira

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Rosa Maria Pace

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Giulio Panzi | Renata Parisi | Christoph Schaller | Marina Schmied | Paulio Sóvári | Michele Tirapelle Ballett | Der Rotkäppchen Tod und das Mädchen

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Eigenständige Anlehnung Komponist David Philip Hefti im Gespräch Der Ballettaufführung von „Der Tod und das Mädchen“ vorangestellt ist eine Choreographie, zu der Sie ein neues Stück komponieren. Was darf das Publikum erwarten: eine völlig eigenständige Musik, oder ein Werk, das hörbar auf Schubert Bezug nimmt? David Philip Hefti Es wird eine eigenständi­ ge Musik sein, die sich aber sehr wohl an Schubert anlehnt. Mehrere Motive aus „Der Tod und das Mäd­ chen“ fließen auf struktureller und vor allem atmo­ sphärischer Ebene in mein Stück ein und können des­ halb vom Ohr kaum wahrgenommen werden. Dennoch entsteht so ein Beziehungsgeflecht, das permanent im Hintergrund präsent ist. Bei der Arbeit schaut mir Schubert gewissermaßen über die Schultern, was mich aber nicht nur beflügelt … Ihre Musik entsteht explizit für den Tanz. Was ist dabei besonders zu berücksichtigen, um dieser Gattung gerecht zu werden? David Philip Hefti Bei der Arbeit an einem neu­ en Werk habe ich immer die Interpreten – und im aktuellen Fall: die Tänzerinnen und Tänzer – im Kopf. Sie begleiten beziehungsweise führen mich durch meine kompositorische Arbeit, sie inspirieren mich! Ich habe das große Glück, in Beate Vollack eine der­ art phantasievolle Choreographin zu haben, dass ich auf die Tanzbarkeit meiner Musik gar keine Rücksicht nehmen muss. Natürlich braucht das Ballett immer wieder musikalische Impulse – aber selbst stati­ sche Klangflächen wird Beate Vollack meisterhaft und poetisch vertanzen! Wir sind trotzdem im ständi­ gen Austausch, damit ein Bogen über den gesamten Abend entstehen kann. Was ist das Theatralische an der Musik Schuberts, der doch auf dem Gebiet der Oper so glücklos war und der in seinen Liedern wahre Miniaturdramen komponiert hat? David Philip Hefti Schuberts Lieder und be­ sonders seine Kammermusik sind oft von einer ge­ radezu opernhaften Dramaturgie geprägt, die bei mir ständig (und immer verschiedene) Bilder hervorruft. Oft empfinde ich seine Kompositionen als Begleit­ musik zu einer imaginären Bühnenhandlung, die mich für Momente in ungeahnte und manchmal gar 91

Der Schweizer Komponist und Dirigent David Philip Hefti, Preisträger des KomponistenPreises der Ernst von Siemens Musikstiftung und des Hindemith-Preises, studierte u. a. bei Wolfgang Rihm. Er arbeitete mit Dirigenten wie Kent Nagano, Peter Eötvös, David Zinman und Solisten

wie Patricia Kopatchinskaja, Baiba Skride, Lawrence Power und dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem DSO Berlin, dem RSO Wien zusammen. Die von Hefti dirigierte CD-Einspielung seiner zweiten Oper „Die Schneekönigin“ erhielt 2020 den Supersonic Award.

utopisch-heile Welten entführt. Warum seine Musik direkt ins Herz geht, ist letzten Endes unerklärlich und liegt somit zwischen den Tönen. Und welches Werk Schuberts ist Ihnen das allerliebste? David Philip Hefti Ganz klar: Das Streichquin­ tett in C-Dur. Da ist alles drin! Es ist eines der we­ nigen Werke, die ich immer und immer wieder hören kann, ohne mich zu langweilen – im Gegenteil: In die­ sem Stück entdecke ich selbst in der 100. Aufführung Neues. Aber auch „Der Tod und das Mädchen“ ist in meinen „top five“. Ballett | Der Tod und das Mädchen


Sascha Piepers Choreographie „Der Tod und das Mädchen“ hatte beim Tanzfestival in Eger 2021 Premiere und ist in der Saison 2022/23 zusammen mit einer Kreation von Beate Vollack in Graz zu sehen.

Ballett | Der Tod und das Mädchen


Short little greats Tänzer:innen choreographieren für ihre Kolleg:in­ nen; denn als Tänzer muss man nie nur die vorgege­ benen Schritte des Choreographen ausführen und Rollen erfüllen. Nein, man ist auch immer eine Quelle der Inspiration für den Choreographen und die an einen gestellten künstlerischen Herausforderungen. Daher ist der Tänzer selbst auch immer Choreograph. Wir wollen mit diesem Abend genau dieses cho­ reographische Potential unserer Kompanie fördern und in den Mittelpunkt stellen. Erleben Sie in der Stu­ diobühne einen Abend voller ungezügelter Kreativität mit vielen verschiedenen „Short little greats“, die in keinerlei dramaturgischem Zusammenhang zuein­ ander stehen. Es gibt also keine Geschichte, der wir folgen können. Die einzigen Vorgaben sind Zeit und Raum!

Premiere Mi 14. Jun 2023 20 Uhr Studiobühne Vorstellungen Jun: 18*., 20., 22. Beginn jeweils *18 | 20 Uhr

Die Tänzerinnen und Tänzer der Oper Graz choreographieren und kreieren mit und für ihre Kolleg:innen „Short little greats“.

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Ballett | Short little greats


Tanz ganz nah ABC des Tanzes

Ballett-Masterclass

Die Reihe „ABC des Tanzes“ bietet Einblick in die Welt jenseits der Vorstellungen des Balletts der Oper Graz und richtet sich an Tanzfans und Wissens­ hungrige. In der Saison 2022/23 stehen wieder drei ABCs auf dem Programm. Die Reihe „Das tägliche Training“ setzen wir in dieser Saison am 23. September mit der Pirouette fort. Dabei erklären Ballettmeister Sascha Pieper und Ballettdirektorin Beate Vollack die Erar­ beitung und den Aufbau von Pirouetten und wie täg­ lich an deren Perfektionierung gearbeitet wird. Am 12. Dezember kann man live bei der Probe einer neuen Szene für den großen Ballettabend „Carmen“ dabei sein. Beate Vollack erzählt Ihnen dabei Wis­ senswertes zum Stück. Im dritten „ABC des Tanzes“ am 14. April erleben Sie die Arbeit an der Kunst des gemeinsamen Atmens und Tanzens in einem Pas de deux der Kreation des Choreographen und Ballettmeisters Sascha Pieper zu seinem neuen Stück „Der Tod und das Mädchen“. Zur Einstimmung gibt es 30 Minuten vor Beginn je­ der ABC-Veranstaltung die Möglichkeit, beim WarmUp zuzusehen.

Auch in dieser Saison kann wieder zu ausgewähl­ ten Terminen an professionellen Balletttrainings teil­ genommen werden. Diese bieten einen vielfältigen Einblick in die verschiedenen Schulen und Ballett­ techniken. Gastballettmeister oder Mitglieder des Ensembles werden dabei im Ballettsaal live am Kla­ vier begleitet. Das Angebot richtet sich an Fortgeschrittene und Profis, die aktiv teilnehmen wollen. Die Buchung erfolgt ausschließlich über das Ticketzentrum bzw. online. Ballettsaal der Oper Graz Kosten: 18 € pro Person & Termin Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Ballett-Masterclass findet an folgenden Samstagen statt: 24. Sep, 22. Okt, 19. Nov, 10. Dez, 21. Jan, 18. Feb, 25. Mär, 22. Apr, 13. Mai, 10. Jun Jeweils von 14.30 bis 16 Uhr Treffpunkt 14.15 Uhr beim Portier der Oper Graz

Das tägliche ABC – Die Pirouette Fr 23. Sep 2022 „Carmen“ – Erste Einblicke in die neue Kreation Fr 16. Dez 2022 Der Pas de deux – Die Kunst des ZusammenTanzens am Beispiel von „Der Tod und das Mädchen“ Fr 14. Apr 2023 Beginn jeweils 19.30 Uhr, Studiobühne (Einlass ab 19 Uhr)

Ballett | Tanz ganz nah

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Wer in der Ballettschule tanzt, hat auch Chancen auf einen großen Auftritt wie hier die jungen Tänzerinnen in der Opernproduktion „Die Perlenfischer“.

Ballettschule der Oper Graz In der Ballettschule der Oper Graz stehen unter der künstlerischen Leitung von Ballettdirektorin Beate Vollack die Freude und die Lust am Tanzen im Mittel­ punkt. Die Einbindung in professionelle Vorstellungen und vor allem in die künstlerischen Probenprozesse sind Beate Vollack ein großes Anliegen. In der Saison 2022/23 ist die Mitwirkung der Ballettschüler:innen in den Ballettproduktionen „Carmen“ und „Der Tod und das Mädchen“ sowie beim „War Requiem“, bei der Opernredoute und bei „Alles Tanz“ geplant. Mitglieder des Balletts und die Tanzpädagog:innen Arthur Haas, Andrea Kraus und Klaudia Kurta betreu­ en den abwechslungsreichen Stundenplan, in dem für alle Interessierten ab 5 Jahren ein Angebot zu finden ist. Das vielfältige Spektrum der Ballettschu­ le der Oper Graz reicht von klassischem Tanz für ver­ schiedene Altersstufen – von jungen Anfänger:innen bis hin zu Erwachsenen und Fortgeschrittenen – über Zeitgenössischen Tanz bis zum Kindertanz mit „Tanz und Spiel“. Pilates, Yoga und eine regelmäßige Mas­ terclass runden das Gesamtprogramm ab. Das spezi­ elle Augenmerk unserer Pädagog:innen liegt auf den persönlichen Fähigkeiten der Schüler:innen. Diese wollen wir individuell stärken und fördern. Auf be­ 95

wusstes und gesundes Tanzen, das nicht nur Haltung, Rhythmik und Musikalität schult und entwickelt, wird besonders geachtet. Bei allen Anforderungen werden aber nie die Freude und der Spaß am Tanz vergessen. Unterrichtet wird von September bis Juni, ein Ein­ stieg ist jederzeit möglich.

Ballettschule ganz nah Sa 10. Sep 2022, 10–14 Uhr Studiobühne und Ballettsaal

Nähere Informationen zu Stundenplan, Kombinationen und Preisen sind auf der Website der Oper Graz (Ballett) zu finden. Darüber hi­ naus informiert Anna Semlitsch, Administratorin der Ballettschule, gerne persönlich. Kontakt: anna.semlitsch@oper-graz.com, Tel: 0316/8008 1217 Ballett | Tanz ganz nah


Tanz-Momente

Paulio Sóvári, Tänzer im Ballett der Oper Graz, begleitet seine Kolleg:innen mit der Kamera, die ihm dankenswerter Weise von OpernFoto Graz zur Verfügung gestellt wurde.

Ballett

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Tänzerinnen & Tänzer

Ann-Kathrin Adam

Fabio Agnello

Stephanie Carpio

Kirsty Clarke

Isabel Edwards

Lorenzo Galdeman

Mireia Gonzalez Fernandez

Lucie Horná

Philipp Imbach


Yannick Neuffer

Frederico Oliveira

Rosa Maria Pace

Giulio Panzi

Renata Parisi

Christoph Schaller

Marina Schmied

Paulio Sóvári

Michele Tirapelle


Konzerte


Eröffnungskonzert Samstag, 10. September 2022

Advent in der Oper Samstag, 3. und Sonntag, 4. Dezember 2022

Neujahrskonzert Sonntag, 1. Jänner 2023

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 Samstag, 3. Juni 2023

Sag’ beim Abschied leise Servus Samstag, 24. Juni 2023

Kammerkonzerte Musikalischer Aperitif Konzerte im Musikverein Und außerdem


Eröffnungskonzert Benjamin Britten (1913–1976): „Four Sea Interludes“ op. 33a aus „Peter Grimes“ für Orchester (1945) Richard Strauss (1864–1949): „Vier letzte Lieder“ AV 150 – TrV 296 (1948) Martin Smolka (*1959): „Blue Bells or Bell Blues“ (2011) Leoš Janáček (1854–1928): „Sinfonietta“, op. 60 (1926)

Die Eröffnungskonzerte der Grazer Philharmo­ niker in der Oper Graz haben immer einen starken Bezug zum Opernprogramm der jeweiligen Spielzeit. Die heurige Saison wird mit einer szenischen Umset­ zung von Benjamin Brittens „War Requiem“ auf der Bühne der Oper Graz eröffnet. Anlass für diese Kom­ position war die Bombardierung und Zerstörung der Stadt Coventry durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Benjamin Brittens anderes gro­ ßes Hauptwerk ist seine Oper „Peter Grimes“, die er während des Krieges in Amerika – wohin er geflohen war – schuf. Die Oper reflektiert einerseits die Urkraft des Meeres, andererseits aber auch jene Prozesse in menschlichen Gemeinschaften, die Ausgrenzung entstehen und Vorurteile in Vorverurteilung mün­ den lassen. Prozesse, die auch zur Verbreitung des Faschismus in jenen Jahren in Europa geführt haben. Die „Four Sea Interludes“ aus „Peter Grimes“ sind so­ mit weit mehr als nur Reflexionen über das Meer und seine Anwohner:innen. Sie sind aber auch ein sehn­ suchtsvoller Blick des jungen Britten aus dem ameri­ kanischen Exil auf seine Heimat – die raue englische Ostküste. Aus dem Exil in der Schweiz, wohin er sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurückgezogen hat, blickt der alte Richard Strauss verzweifelt auf das zerstörte Europa. Die „Vier letzten Lieder“ sind vielleicht sein persönlichstes Werk. Noch einmal beschwört er die unwiederbringliche Schönheit sol­ cher Momente, wie sie ihm im berühmten Terzett am Ende des „Rosenkavalier“ gelungen war. Eben dieses Terzett lag auf Benjamin Brittens Schreibtisch, als er für „Peter Grimes“ einen besonders intimen, berüh­ renden Moment für drei Frauenstimmen schuf. Flurina Stucki, eine junge Schweizer Sopranistin, wird die Solistin bei den „Vier letzten Liedern“ sein und auch in Brittens „War Requiem“ den Sopran-Part gestalten. Zwei bedeutende tschechische Opern werden in diesem Jahr an der Oper Graz herausgebracht: Smetanas „Die verkaufte Braut“ und Janáčeks „Katja Kabanova“. Grund genug, den zweiten Teil die­ Konzerte

ses Konzerts der tschechischen Orchestermusik zu widmen: Janáčeks großartige „Sinfonietta“ mit ihrer Fanfare von zwölf Trompeten ist eine Liebeserklärung Janáčeks an seine Heimatstadt Brünn und korres­ pondiert auch deshalb sehr gut mit den Werken des ersten Teils. Einer der bedeutendsten zeitgenössischen tsche­ chischen Komponisten in diesem an großen Kom­ ponisten zu jeder Epoche reichen Land ist Martin Smolka. Sein Werk „Blue Bells or Bell Blues“ reflek­ tiert und erforscht auf faszinierende Weise den Klang der Glocken und bildet somit wiederum eine Brücke zu den Kirchenglocken in Brittens zweitem der „Four Sea Interludes“ und zum „War Requiem“, in dem der Klang von Kirchenglocken – auch als Symbol für ihre Zerstörung im Krieg – eine zentrale Rolle spielt.

Musikalische Leitung Roland Kluttig Gesang Flurina Stucki Grazer Philharmoniker

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Sa 10. Sep 2022 19.30 Uhr


Advent in der Oper Beim traditionellen „Advent in der Oper“ zaubern die Grazer Philharmoniker und der Chor der Oper Graz, geleitet von Marius Burkert, gemeinsam mit den Ensemblemitgliedern Sieglinde Feldhofer und Tetiana Miyus mit festlicher Weihnachtsmusik Ad­ ventstimmung. Große Klassiker und wunderbare Ent­ deckungen machen das Programm aus. Das jährliche Adventkonzert (inzwischen aufgrund der Nachfrage an zwei Terminen) hat zwei Teile: Nach dem sympho­ nischen Konzert erobert der Nachwuchs die Bühne, wenn die jungen Sängerinnen und Sänger der Sing­ schul’ ihr ganzes Können in einem eigenen Programm präsentieren. Im Foyer duften die Tannenbäume, es werden Kekse verziert, Märchen erzählt, es wird ge­ bastelt und Punsch getrunken. 103

Musikalische Leitung Marius Burkert Gesang Sieglinde Feldhofer Tetiana Miyus

Sa 3. Dez 2022 17 Uhr So 4. Dez 2022 11 Uhr

Singschul’ der Oper Graz Chor der Oper Graz Grazer Philharmoniker

Konzerte


Neujahrskonzert Die vier Elemente Mit Musik von Maurice Ravel, Jacques Offenbach, Jean-Féry Rebel, Henry Purcell u. a.

Der Vier-Elemente-Lehre nach besteht alles Sein aus den Essenzen Wasser, Luft, Feuer und Erde. Das Neujahrskonzert 2023 ist eine Hommage an die Natur und die Elemente, unabhängig davon, ob es sich um idyllische oder dramatische Augenblicke handelt, die in der Musik verewigt wurden. Zur Ein­ stimmung erklingen Jean-Féry Rebels „Les Élémens“, in denen jedem Element ein Satz gewidmet ist. Beim „Cold song“ von Henry Purcell frieren wir im tie­ fen Winter, wohingegen es in den „Zigeunerweisen“ Ravels, mit Konzertmeister Karol Daniš als Solist, feurig zu- und hergeht. Dvořáks „Rusalka“ entführt uns ins Reich der Wasserwesen. Den fulminanten Abschluss bildet die 2. Suite aus Ravels „Daphnis et Chloé“, wo die Naturgötter Daphnis helfen, seine ge­ liebte Chloé wieder zu finden. Die Vögel singen, die Hirten pfeifen, die Bäche sprudeln, der Tau glitzert in der reinen Morgenluft, und Götter und Menschen beginnen einen Tanz, der sich zu wilder Raserei em­ porsteigert.

Musikalische Leitung Roland Kluttig Violine Karol Daniš Gesang Daeho Kim Polina Pastirchak

Grazer Philharmoniker So 1. Jan 2023 19.30 Uhr


Symphonie Nr. 3 in d-Moll Gustav Mahler Für Alt-Solo, Frauenchor, Knabenchor & Orchester

„Meine Symphonie wird etwas sein, was die Welt noch nicht gehört hat! Die ganze Natur bekommt dar­ in eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, das man vielleicht im Traume ahnt!“, schreibt Gustav Mahler an die Sängerin Anna Bahr-Mildenburg. Er brauchte vier Jahre für seine 3. Symphonie und komponierte sie in einer Epoche, in der man große Dimensionen liebte. Es war die Zeit von langen Opern und dicken Büchern. So ist Mahlers 3. Symphonie ebenso eine der monumentalsten, die je geschrieben wurden, auch die Orchesterbesetzung ist gewaltig. Mahlers Naturverständnis bezieht sich nicht nur auf die Schönheit von Flora und Fauna, sondern schließt auch die bedrohlichen Aspekte mit ein. Alles, was er im weitesten Sinne der Natur zuschrieb und von ihr zu Gesicht bekam, komponierte Mahler in das Werk hinein. Er soll Bruno Walter, mit dem er über den Attersee und die Berge schaute, gesagt haben: „Sie brauchen gar nicht mehr hinschauen – das habe ich schon alles wegkomponiert.“ Ursprünglich gab Mahler den sechs Sätzen die Titel „Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein“, „Was mir die Blumen auf der Wiese erzählen“, „Was mir die Tiere im Walde erzählen“, „Was mir der Mensch er­ zählt“, „Was mir die Engel erzählen“ und „Was mir die Liebe erzählt“, verwendete diese programmati­ schen Titel schlussendlich aber nicht. Laut Theodor W. Adorno ist der Aufbau der 3. Symphonie der ei­ nes musikalischen Romans, der mit einem wuch­ tigen Kopfsatz beginnt und sich dann vom Lied bis zur Hymne, von der Erde bis zu überirdischer Liebe entwickelt.

Musikalische Leitung Roland Kluttig Gesang Mareike Jankowski

Damen-Chor der Oper Graz Singschulˇ der Oper Graz Grazer Philharmoniker Sa 3. Jun 2023 19.30 Uhr


Sag’ beim Abschied leise Servus Musikalisches Fest zum Abschluss der Intendanz von Nora Schmid

Nach acht Saisonen heißt es Abschied nehmen! Am letzten Tag der Spielzeit lädt die Oper Graz zu einem an Überraschungen reichen Streifzug durch das Programm der letzten Jahre. Alle künstlerischen Kräfte des Opernhauses werden bei diesem Best ofAbend auf der Bühne vereint sein.

Musikalische Leitung Roland Kluttig Ensemble, Chor & Ballett der Oper Graz Grazer Philharmoniker

Sa 24. Jun 2023 19.30 Uhr


Die Liebe zum Detail

Fünf Musiker:innen der Grazer Philharmoniker erzählen von den Kleingegenständen, die sie täglich nutzen. Die kleinen, alltäglichen Dinge ermöglichen unbekannte Einblicke ins Musikerleben und zeigen, was neben Talent, Leidenschaft und Neugier die Musiker:innen eint: eine große Liebe zum kleinen Detail. Wieso ist das Opernhaus ein Arbeitsplatz, an dem überdurchschnittlich viel Zigarettenpapier zu finden ist? Warum haben Oboisten oftmals ein Teppichmesser bei sich? Und ohne welchen alltäglichen Gegenstand verlassen die Flötistin und der Paukist nie das Haus? Fragen über Fragen …

Das einzige Instrument, das selbst als Kleingegenstand bezeichnet werden könnte: Linda Sakalosovas Piccolo nebst Alltagsgegenständen

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Linda Sakalosova – Piccolo/Querflöte „Das Allerwichtigste ist der Putzstab, denn wenn sich kondensiertes Wasser im Instrument befindet, kann das Wasser die Klappenlöcher verdecken und dann kommt ein falscher Ton heraus. Das könnte je nach Stelle natürlich fatal sein. Deswegen wische ich immer, wenn ich ein paar Takte Pause habe, schnell durch, damit sich das Wasser erst gar nicht ansam­ melt. Ansonsten müsste ich die ganze Vorstellung hindurch mit dem Wasser kämpfen. Wenn sich das Wasser schon in den Löchern befindet, ist es schwieriger, es wieder zu entfernen. Entweder man bläst unter die Klappe direkt in das Loch hinein, oder man nimmt Zigarettenpapier, das saugt das Wasser raus. Das Zigarettenpapier braucht man für zweierlei: Entweder legt man es unter die Klappen auf das Loch, um das Kondenswasser her­ auszusaugen, oder man verwendet es, wenn die Klappen kleben. Das Kleben ist unangenehm, dann gibt es beim Spielen Schnalzgeräusche. In diesem Fall legt man das Papier ebenfalls auf das Loch und zieht es mit heruntergedrückter Klappe raus. Beim Zigarettenpapier gibt es Unterschiede: Ich nehme dickeres, das saugt das Wasser schön auf. Das dün­ ne kann schneller reißen, und es besteht die Gefahr, dass das nasse Papier im Instrument hängen bleibt. Bei der Flöte sind eher die klebenden Klappen ein Problem, beim Piccolo eher das Wasser. Dann, ganz wichtig: der Rot-Blau-Stift. Rot fürs Piccolo, blau für die Flöte. Ich trage in die Noten mit diesen Farben ein, auf welches Instrument ich wech­ seln muss. Manchmal hat man wenig Zeit zum Wech­ seln, es ist stressig, und dann muss man auch noch zählen und im schlimmsten Fall zusätzlich blättern. Durch die Farbcodes kann ich schneller reagieren. Zum Beispiel war es bei ,Schwanda, der Dudelsack­ pfeifer‘ so. Da spiele ich lange Flöte, dann habe ich nur zwei Takte Zeit zum Wechseln des Instruments, zum Blättern, und auf der nächsten Seite habe ich ein Piccolo-Solo. Mehr braucht man fürs Piccolo nicht, Gott sei Dank. Es passt alles in eine Tasche rein.“

Konzerte


Halyna Bila – Violine „Kolophonium, auch Geigen- oder Bogenharz ge­ nannt, wird durch Destillation aus Baumharz her­ gestellt . Das Kolophonium wird für alle Streich­ instrumente verwendet. Die Pferdehaare der Bögen werden regelmäßig, ein paar Mal täglich, mit einem Harzstück eingerieben, für den Haftgleiteffekt. Diese Reibung zwischen Bogenhaar und Saite bringt letz­ tere zum Schwingen, so entsteht der Klang. Die Bo­ genhaare allein bringen keinen Ton hervor, da es keine Reibung gibt. Ich verwende nicht zu viel Kolophonium, aber das ist Geschmackssache. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kolophoni­ um, und die beiden darf man auf keinen Fall mischen, sonst entsteht eine Reaktion zwischen ihnen und die Wirkung geht verloren. Wenn ich also beim Geigen­ bauer den Bogen neu behaaren lasse, muss er mich fragen, welches Kolophonium ich verwende.

Konzerte

Wir müssen die Saiten reinigen. Das Reinigungs­ mittel für die Saiten ist auch ein alltäglicher Gegen­ stand. Darunter liegt das Reinigungstüchlein aus Samt, das ich für die Decke, also das Holz der Violine, verwende. Die meisten Violinist:innen benutzen Baumwolle, aber ich bevorzuge diese Samttüchlein. Ich war sieben Jahre alt, als ich mein erstes Konzert hatte. Dafür hat man mir ein Kleid genäht, und es ist viel Stoff übriggeblieben. Meine Mama hat daraus die Reinigungstücher gemacht, und ich verwende sie bis heute.“

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Thomas Rainer – Trompete Die Tonqualität hängt mit den Widerstandsver­ hältnissen des Materials zusammen. Thomas Rainer erklärt, wie man den Zusammenbau der Trompete va­ riieren kann: „Die Lippenschwingungen des Bläsers erzeugen im Instrument eine stehende Welle, und dadurch ent­ steht – je nachdem, ob es ein hoher oder ein tiefer Ton ist – ein unterschiedlicher Luftdruck im Instrument. Am Instrument gibt es einige Komponenten, mit de­ nen man den Klang beeinflussen kann. Prinzipiell gilt, je mehr Gewicht das Instrument hat, desto mehr Kraft muss der Spieler aufwenden, damit er das Material des Instruments zum Schwingen bringt. Man kann diese Komponenten individuell beeinflussen und ab­ stimmen, zum Beispiel mit verschiedenen Deckeln . Die sind unterschiedlich schwer, zwischen 20 und 32 Gramm. Auch die Stimmzüge des Instruments haben ver­ schiedene Materialstärken. Hier ebenso: Je dicker das Material, desto mehr Kraft muss man aufwenden, jedoch ist es dann auch ein anderes Klangerlebnis. Weniger Material führt zu einem helleren, leichteren Klang, mehr Masse entsprechend zu einem volleren Klang. Ich wähle die Züge anhand des Repertoires, das im Orchester gerade gespielt wird. Manchmal lasse ich mir auf die Überblasklappe zusätzlich et­ was Material einlöten, um mehr Gewicht zu erhal­ ten . Diese Stimmbögen sind austauschbar, auch einzelne Elemente daran. Ich habe zuhause eine Art Baukasten und stelle individuell zusammen, was ich brauche.“

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Sechs verschiedene, individuell zusammengestellte Stimmzüge für die Trompete

Konzerte


Kamen Nikolov hat einen ganzen Tisch vorbereitet. „Wir sind nicht nur Oboisten, sondern fast auch Tischler.“

Mit dem Teppichmesser werden die entscheidenden 10 Millimmeter bearbeitet.

Kamen Nikolov – Oboe „Jeder muss sich die sogenannten Rohre selbst bauen, alle Oboist:innen fertigen sich ihre eigenen Mundstücke an. Man kann nicht Rohre für jemand an­ deren anfertigen, weil jeder eine spezifische Art hat, hineinzublasen, und manche spielen mit schwereren, andere mit leichteren Rohren. Außerdem ist das Holz ein Naturprodukt, und du musst mit der Zeit lernen, wie das Material reagiert. Manchmal präpariert man sich ein Rohr, und am nächsten Tag spricht es ganz anders an. Deswegen sieht man oft Oboist:innen, die kurz vor dem Konzert nochmal mit dem Messer korri­ gieren. Und es dauert wahnsinnig lang, das zu lernen. Nicht um die Reihenfolge der Schritte zu können, son­ dern zu lernen, mit dem Material umzugehen. So ein Rohr kann man – wenn man Glück hat – zwei Wochen lang spielen. Du musst ständig den Prozess im Auge behalten und vorbereiten, dass du für das nächste Projekt genug Rohre hast. Du musst sogar aussuchen, wo das Schilf für die Herstellung herkommt, du musst eine gute Quelle für das Holz finden . Konzerte

Werdegang eines Oboenrohrs, von links nach rechts

Am Anfang ist es ein ganz normales Schilfrohr. Da­ von schneiden wir ein Stück ab, das auf die richtige Länge gebracht und innen ausgehobelt wird. Mit dem sogenannten Fassonschneider wird es fassoniert, also in Form gebracht. Dieses Schilf wird nun zusammengefaltet, des­ wegen heißen die Mundstücke bei Fagott und Oboe ,Doppelrohr‘ . Das Doppelrohr wird mit gebräuchli­ chem Nähfaden auf eine Hülse aufgebunden, bei dem Schritt muss es in Wasser eingeweicht werden. Dann beginnen wir den Vorderteil abzuschaben . Die vor­ derste Spitze muss sehr dünn sein. Das Schaben ist eine diffizile Angelegenheit, denn alles spielt sich auf diesen ersten 10 Millimetern ab. Am Ende schauen die Rohre dann so aus und lie­ gen in einer Schachtel mit Hydrometer.“ 110


Simon Steidl – Pauke „Ohne Paukenschlägel können wir nicht arbeiten. Der Schlägel ist nun mal das erste und wichtigste, er ist die Verlängerung unseres Arms und hilft uns bei der Umsetzung unserer Klangvorstellung. Die Schlä­ gelsätze eines jeden Paukisten und jeder Paukistin sehen anders aus, jeder hat somit eine kleine Wun­ dertüte. Viele Kolleginnen und Kollegen transportie­ ren ihre Schlägel in schönen Taschen oder Koffern. Ich aber habe mit meinem ersten Schlägelkauf ein Sackerl dazu bekommen und wie man sieht, ist es in den letzten zehn Jahren schon sehr ramponiert wor­ den . Man darf sich aber nicht davon täuschen las­ sen, denn der tatsächliche Wert darin ist sehr hoch, wenn man bedenkt, dass ein Paar Schlägel gerne auch 160 Euro kosten kann. Als nächstes stelle ich vor: ,das Staberl‘ . Das Staberl wird bei Naturfellpauken verwendet, um dem trockenen Fell Feuchtigkeit zu spenden. Der Fetzen vorne auf dem Staberl wird vor allem in den Winter­ monaten, wenn es trocken ist, befeuchtet und unten in den Kessel der Pauke gegeben. Es besteht näm­ lich die Gefahr, dass ich bei sehr trockenen Luftver­ hältnissen keine tiefen Töne mehr spielen kann. Mit dieser Methode wird die Feuchtigkeit von unten im Kessel ans Fell abgegeben. Im Sommer kann genau das Gegenteil eintreten. Ist es heiß und die Luftfeuch­ tigkeit hoch, dann kann es schwerer werden, hohe Töne zu spielen. Unsere Ziegenfelle freuen sich auf jeden Fall immer, wenn ich sie pflege. Eine meiner treuesten Begleiterinnen während des Studiums war die Stimmgabel. Im Orchester gibt die Oboe den Stimmton A an, aber wenn ich alleine spiele, gibt mir meine Stimmgabel den Ton. Regelmä­ ßig habe ich vom Ton A aus versucht, jeden Ton und jeden Dreiklang zu singen, denn bei Probespielen kommt es darauf an, die Pauken schnell und souve­ 111

rän einzustimmen. Bei meinen Vorbereitungen für das Vorspiel in Graz habe ich eine Zeit lang nur das schnelle und genaue Einstimmen geübt, während mir die Stoppuhr im Nacken saß, denn länger als 30 Se­ kunden sollte es nicht dauern, vier Pauken einzustim­ men. Meine Stimmgabel liegt auch heute noch bei jeder Vorstellung, die ich spiele, auf meiner Ablage, für den Fall, dass ich sie brauche. Und zuletzt ein Gegenstand, der aus meiner Vor­ bereitung nicht wegzudenken ist: der Rot-Blau-Stift. Ich brauche ihn, um meine Noten übersichtlich ein­ zurichten. Mit dem roten Teil des Stiftes markiere ich mir, welche Töne ich zu Beginn des Stückes einstim­ me, und alle, die ich im Laufe eines Werkes umstim­ men muss. Die Zahl daneben zeigt mir immer an, um welche meiner Pauken es sich handelt, zum Beispiel A2 oder d1. Mit Blau notiere ich mir die Kontrolltöne. Bei Naturfellpauken kann es nämlich passieren, dass mein eben eingestimmtes A aufgrund der Luftfeuch­ tigkeit nach einigen Minuten auch ein As oder B ist. Wenn ich also ein A eingestimmt habe, notiere ich mir kurz vor meinem Einsatz mit blau an der passenden Stelle beispielsweise ,A2 Flöte‘, denn genau in die­ ser Sekunde spielen die Flöten das A. Dann gehe ich mit dem Kopf runter ans Fell und kontrolliere durch ein sanftes Anstreichen des Felles, ob mein A noch zu den Flöten passt. Ganz wichtig ist dabei, dass ich mir Instrumente aufschreibe, die ich in der Oper oder im Konzertsaal gut hören kann. Blechbläser bieten sich hier meistens sehr gut an, weil sie in meiner Nähe sitzen.“ Konzerte


Kammerkonzerte Auf dem Konzertpodium im prächtigen Spiegelfoyer präsentieren sich die Musiker:innen der Grazer Philharmoniker in verschiedenen Formationen. Kammermusikalisch aufzutreten ist von äußerster Wichtigkeit für die Erweiterung des Repertoires und die Perfektionierung des Zusammenspiels. Es erklingen klassische Meisterwerke wie Joseph Haydns Lerchenquartett und Franz Schuberts Streichquintett, aber auch Filmmusik und Werke abseits der Klassik.

Musik in tief-B Mo 26. Sep 2022 Musik für zwei (Bass-)Klarinetten aus dem 20. und 21. Jahrhundert

Streichtrio mal anders Mo 16. Jan 2023 Kammermusik für zwei Violinen und Bratsche von Antonín Dvořák, Zoltán Kodály und Sergej Prokofjew

Anton Hirschmugl, Bassklarinette | Josef Zweimüller-Aichinger, Bassklarinette | Henry Websdale, Klavier

Roman Rovenkov, Violine | Gretta Shekmazyan, Violine | Aram Kim, Viola

Con eleganza Mo 24. Okt 2022 Eines von Joseph Haydns 68 Streichquartetten und Giuseppe Verdis einziges Streichquartett Remigiusz Gaczyński, Violine | Mátyás András, Violine | Milan Maksimovic, Viola | Lana Berakovic, Violoncello British Songs Mo 7. Nov 2022 Britische Musik von Edward Elgar und Ralph Vaughan Williams Mareike Jankowski, Gesang | David McShane, Gesang | Simon Petek, Violine | Marcus Merkel, Klavier Quintette im Doppelpack Mo 28. Nov 2022 Eine Gegenüberstellung zweier Quintette von Franz Schubert und Wolfgang Amadeus Mozart Yukiko Imazato-Härtl, Violine | Klara Ronai, Violine | Elke Chibidziura, Viola | Elissaveta Staneva-Vogl, Viola | Bernhard Vogl, Violoncello | Wilhelm Pflegerl, Violoncello Weihnachten Vokal Mo 12. Dez 2022 Weihnachtsmusik aus aller Welt für vier Stimmen Eri Scherling, Sopran | Ingrid Niedermair-Miller, Alt | Marlin Miller, Tenor | David McShane, Bass

Vive la musique! Mo 13. Feb 2023 Werke von Georges Bizet u. a. passend zum „Carmen“-Ballett Viktor Petek, Violine | Alexander Stock, Violine | Oliver Biber, Viola | Belinda Viesca, Violoncello Wind Sextet Mo 20. Mär 2023 Wiener Klassik für Klarinetten, Fagotte und Hörner Christoph Gaugl, Klarinette | Anton Hirschmugl, Klarinette | Georg Stepanek, Fagott | Sophie Breit, Fagott | Athanasios Ioannou, Horn | Manuel Egger, Horn Mörike-Lieder Mo 24. Apr 2023 Eine Auswahl der Mörike-Lieder des steirischen Komponisten Hugo Wolf Tetiana Miyus, Gesang | Markus Butter, Gesang | Wilfried Zelinka, Gesang | Henry Websdale, Klavier Ohrenkino. Kammermusik von Nino Rota Mo 12. Jun 2023 Bezaubernde Kammermusik für Flöte, Oboe, Streicher und Harfe von Nino Rota Mit Marlies Gaugl, Flöte | Kamen Nikolov, Oboe | Elke Chibidziura, Viola | N.N., Violoncello | Zsófia Kiss, Harfe Alle Kammerkonzerte beginnen um 19.30 Uhr.

Konzerte

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Musikalischer Aperitif mit Roland Kluttig Beim „Musikalischen Aperitif“ präsentiert Chef­ dirigent Roland Kluttig gemeinsam mit Musiker:innen der Grazer Philharmoniker und Ensemblemitgliedern Kammermusik von Komponisten, deren Werke auch den Spielplan bereichern. Heuer kann man in diesem Rahmen Bedřich Smetanas („Die verkaufte Braut“), Kurt Weills („Ein Hauch von Venus“) und Leoš Janáčeks („Katja Kabanova“) Œuvre auf vielseitige Art kennenlernen. Roland Kluttig trifft Bedřich Smetana Mo 21. Nov 2022 Streichquartette von Bedřich Smetana und Antonín Dvořák Roman Rovenkov, Violine | Gretta Shekmazyan, Violine | Aram Kim, Viola | Katarzyna Stupnik, Violoncello Roland Kluttig trifft Kurt Weill Mo 23. Jan 2023 Songs von Kurt Weill Henry Websdale, Klavier | Sieglinde Feldhofer | Corina Koller | Wilfried Zelinka, Gesang Roland Kluttig trifft Leoš Janáček Mo 27. Mär 2023 Das Tagebuch eines Verschollenen (Auszüge) Sonate für Violine und Klavier Roland Kluttig, Klavier | Matthias Koziorowski | Mareike Jankowski, Gesang | Wiktor Modrzejewski, Violine | Tetiana Dranchuk, Klavier Alle Konzerte finden um 19.30 Uhr im Spiegelfoyer der Oper Graz statt.

Chefdirigent Roland Kluttig freut sich auf interessante musikalische Begegnungen.

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Konzerte


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Di | 25. APRIL 2022 19.30 UHR | STEFANIENSAAL

RICCARDO MUTI WIENER PHILHARMONIKER Festkonzert

Saison 2022/2023

© Dieter Nagl | design: edsign

FLORIAN BOESCH | ELISABETH BREUER | RUDOLF BUCHBINDER | SEMYON BYCHKOV | CHORUS SINE NOMINE HELMUT DEUTSCH | SABINE DEVIEILHE | DORTMUNDER PHILHARMONIKER | EMERSON STRING QUARTET CHRISTIANE KARG | GABRIEL FELTZ | GOLDMUND QUARTETT | GRAZER PHILHARMONIKER GÜNTHER GROISSBÖCK | MARTIN GRUBINGER | JULIA HAGEN | RAINER HONECK | L’ORFEO BAROCKORCHESTER MARIINSKY ORCHESTRA | DENIS MATSUEV | MAURIZIO NOBILI | ANDRÉS OROZCO-ESTRADA | MAURO PETER MARKUS POSCHNER | ROLAND KLUTTIG | MARKUS SCHIRMER | EMMANUEL TJEKNAVORIAN | DANIIL TRIFONOV TSCHECHISCHE PHILHARMONIE | WIENER PHILHARMONIKER | WIENER SYMPHONIKER u.a.

musikverein-graz.at +43 316 82 24 55


Konzerte im Musikverein für Steiermark Bei den Orchesterkonzerten im Musikverein für Steiermark haben die Grazer Philharmoniker die Möglichkeit, als philharmonisches Orchester zu brillieren. Im Stefaniensaal präsentieren sie gemeinsam mit Künstlern wie Roland Kluttig, Emmanuel Tjeknavorian und Daniel Ottensamer ein breites Repertoire von Klassik bis Spätromantik. Im Kammermusiksaal finden die Philharmonischen Soiréen statt, die dem Publikum Konzerterlebnisse in intimem, kleinerem Rahmen bieten und in denen sich die Musiker:innen auch solistisch präsentieren.

Abonnementkonzerte

Mo 19. & Di 20. Jun 2023 Richard Strauss: „Tod und Verklärung“, op. 24 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 in d-Moll, WAB 109 Musikalische Leitung Gabriel Feltz Klarinette Daniel Ottensamer

Mo 3. & Di 4. Okt 2022 Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester in C-Dur, op. 56 Robert Schumann: Symphonie Nr. 2 in C-Dur, op. 61 Musikalische Leitung Roland Kluttig Violine Benjamin Schmid Violoncello Danjulo Ishizaka Klavier Markus Schirmer

Philharmonische Soiréen

Mo 14. & Di 15. Nov 2022 Manuel de Falla: Interludio zu „La vida breve“ Manuel de Falla: „El sombrero de tres picos“, Suite Nr. 2 Joaquín Turina: „Danzas fantásticas“, op. 22 Werke von Pablo Sorozábal, José Serrano u. a. Musikalische Leitung Jordi Bernàcer Sopran Saioa Hernández Tenor Francesco Pio Galasso

Di 8. Nov 2022 „Fin de Siècle“ Hugo Wolf: „Italienische Serenade“ Antonín Dvořák: „Waldesruhe“, op. 68, Nr. 5 Adalbert von Goldschmidt: Idylle für Streichorchester Arnold Schönberg: Notturno für Streicher und Harfe Arnold Schönberg: „Verklärte Nacht“ Musikalische Leitung Roland Kluttig Violoncello Bernhard Vogl

Mo 27. & Di 28. Feb 2023 Aram Chatschaturjan: „Maskerade“. Suite aus der Schauspielmusik zu „Maskerade“ Sergej Prokofjew: Violinkonzert Nr. 1 Aram Chatschaturjan: Adagio aus dem Ballett „Spartacus“ Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr. 9 in Es-Dur, op. 70 Musikalische Leitung Emmanuel Tjeknavorian Violine Andrea Obiso

Di 14. Feb 2023 „Mozart-Academie“ Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzert Nr. 1 in B-Dur, KV 207 Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento Nr. 17 in D-Dur, KV 334 Musikalische Leitung und Violine Rainer Honeck

Mo 22. & Di 23. Mai 2023 Carl Maria von Weber: Ouverture zu „Euryanthe“, op. 81 Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2 in Es-Dur, op. 74 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 in A-Dur, WAB 106 Musikalische Leitung Roland Kluttig Klarinette Daniel Ottensamer

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Mi 2. Mai 2023 „Frühling in Italien“ Gioachino Rossini: Streichersonate Nr. 6 in D-Dur Antonio Vivaldi: Violinkonzert in E-Dur, „La primavera“, op. 8/1, RV 269 aus „Le quattro stagioni“ Pjotr I. Tschaikowski: Streichsextett in d-Moll, op. 70, „Souvenir de Florence“ Musikalische Leitung Emmanuel Tjeknavorian Violine Karol Daniš Alle Abonnementkonzerte finden im Stefanien­ saal, alle Philharmonischen Soiréen finden im Kammermusiksaal (Congress Graz) statt und beginnen um 19.30 Uhr. Konzerte


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Und außerdem Gastspiel bei den Musikwochen in Millstatt Die Musikwochen in Millstatt bieten alljährlich eine Mischung aus Stars und neuen Gesichtern der Klassikszene. Dieses Jahr bestreiten die Bläser der Grazer Philharmoniker ein Gastspiel in der Stifts­ kirche. Das Konzert findet unter der Leitung des Fagottisten und Dirigenten Milan Turković statt, In­ grid Turković-Wendl rezitiert. Mozarts epochales Werk „Gran Partita“ bezaubert bis heute durch wunderschöne Melodien. Hundert Jahre später ließ sich der 17-jährige Richard Strauss davon zu seiner Serenade in Es-Dur inspirieren, die nicht nur in der Besetzung an das Mozart’sche Vorbild erinnert. Richard Strauss: Serenade in Es-Dur für 13 Blas­ instrumente, op. 7 (TrV 106) Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade in B-Dur, „Gran Partita“, KV 361 Musikalische Leitung Milan Turković Grazer Philharmoniker

Preisträger-Konzert des 27. Internationalen Gesangswettbewerbs „Ferruccio Tagliavini“ Der 1995 im Andenken an den bedeutenden italie­ nischen Tenor Ferruccio Tagliavini begründete Ge­ sangswettbewerb war schon für viele Künstler:innen der Oper Graz wie Tetiana Miyus, Peter Kellner, Dariusz Perczak oder Pavel Petrov ein wichtiger Kar­ rieremoment. Das Abschlusskonzert des prestige­ trächtigen Wettbewerbs findet schon seit Jahren in der Oper Graz unter Mitwirkung der Grazer Philhar­ moniker statt. Eine gute Gelegenheit, die schönsten Ouverturen und Opernarien des Repertoires zu hören – und vielleicht die Stars von morgen zu entdecken. Musikalische Leitung Marius Burkert Grazer Philharmoniker Fr 22. Apr 2023, 19.30 Uhr Oper Graz

Fr 26. Aug 2022, 19 Uhr Stiftskirche Millstatt

Piano Forte – Jugend am Klavier

Hader on Ice Am 10. Oktober ist Josef Hader mit seinem aktuel­ len Programm auf der Opernbühne zu Gast. „Immer is irgendwas. Entweder die Fiaß schlafen mir ein. Oder sie jucken. Dann krieg i wieder ka Luft, wenn i schneller geh. Oder i hab an Schweißausbruch. Dann friert mich wieder. Das Essen schmeckt mir nimmer, der Sex ist fad, die Hosen sind z’eng. Was is das bitte? – Des muss alles dieser Klimawandel sein, oder? Temperaturen hat’s im Sommer wie in den Tro­ pen! Dadurch gibt’s auf einmal diese riesigen Insek­ ten! Die hat’s doch früher net geb’n!

Alljährlich präsentieren sich die Preisträger des renommierten österreichischen Jugendwettbewerbs „Prima la musica“ bei der von Stephan Fiedler be­ gründeten Konzertreihe „Piano forte – Jugend am Klavier“. Das Konzert im Spiegelfoyer bietet High­ lights der Klavierliteratur, interpretiert von den bes­ ten Nachwuchstalenten. Mo 15. Mai 2023, 19 Uhr Spiegelfoyer der Oper Graz

Mo 10. Okt 2022, 20 Uhr Oper Graz

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Konzerte


Janoska on Fire Österreichs beliebtestes Ensemble im furiosen ARSONORE Finale! Wer den Janoska-Style einmal erlebt hat, ist ihm für immer verfallen. Wer sonst verquickt klassische Themen mit radikalen, schrägen, immens spritzigen Ideen? Wer sonst ehrt Traditionelles, scheut sich aber nicht, daraus ein Feuerwerk völlig neuer, spontaner Einfälle zu zünden? Die drei Brüder Ondrej, František, Roman Janoska und Julius Darvas mit einem komplett neuen, extra für ARSONORE konzipierten Programm, in welchem sie auch handverlesene Gäste wie Thomas Gansch und Benjamin Schmid auf die Bühne der Grazer Oper bitten, um mit ihnen in musikalischen Wettstreit zu treten. So schwungvoll darf ein mannigfach inspiriertes Festival enden. So 11. Sep 2022, 18 Uhr Oper Graz

Lehrlingskonzert Die Oper Graz bietet den Lehrlingen ein auf sie zugeschnittenes und abwechslungsreiches Konzert­ programm. Zu hören gibt es ein buntes Potpourri in dem viele Evergreens der klassischen Musikliteratur und Nummern aus dem aktuellen Programm der Sai­ son erklingen. Es spielen die Grazer Philharmoniker mit diversen Solist:innen der Oper, die so dem jun­ gen Publikum Einsicht in die Vielfalt der Oper geben; nicht nur auf sondern auch hinter der Bühne, denn die Lehrlinge erhalten Einblicke in das Berufsleben an der Oper Graz. Fr 14. April 2023, 11 Uhr Oper Graz

Aufnahmen aus der Oper Graz

Bohuslav Martinů: „The Greek Passion“ (Urfassung) Oehms Classics Musikalische Leitung: Dirk Kaftan Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und nominiert für die Inter­ national Opera Awards

Leoš Janáček:„Jenůfa“ Oehms Classics Musikalische Leitung: Dirk Kaftan

Richard Heuberger: „Der Opernball“ cpo Musikalische Leitung: Marius Burkert

Luigi Dallapiccola: „Il prigioniero“ cpo Musikalische Leitung: Dirk Kaftan

Great Opera Scenes Carlo Colombara DECCA Musikalische Leitung: Marco Boemi

Konzerte

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Auf DVD liegt vor: Giuseppe Verdi: „La Traviata“ Arthaus Musikalische Leitung: Tecwyn Evans Inszenierung: Peter Konwitschny

Johann Strauß Sohn: „Eine Nacht in Venedig“ cpo Musikalische Leitung: Marius Burkert

Heinrich von Herzogenberg: „Columbus“ cpo Musikalische Leitung: Dirk Kaftan

Franz von Suppé: „Extremum Judicium“ cpo Musikalische Leitung: Adriano Martinolly D’Arcy

Joseph Marx: „Eine Herbst­ symphonie“ cpo Musikalische Leitung: Johannes Wildner

Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo: „Cavalleria rusticana“ & „Pagliacci“ Oehms Classics Musikalische Leitung: Oksana Lyniv 119

Mieczysław Weinberg „Die Passagierin“ Capriccio Musikalische Leitung: Roland Kluttig

Auf DVD liegt vor: Mieczysław Weinberg „Die Passagierin“ Naxos Musikalische Leitung: Roland Kluttig Inszenierung: Nadja Loschky

„Der Florentiner Hut“

Nino Rota „Der Florentiner Hut“ Capriccio Musikalische Leitung: Daniele Squeo

Aufnahmen


Kinder, Jugend & OperAktiv!


Frau Holle Sebastian Brand Premiere Sonntag, 13. November 2022

Cinderella Peter Maxwell Davies Premiere Freitag, 3. März 2023

Schul- & Familienkonzerte Sitzkissenkonzerte Triolino & Cinello Alles Tanz Sonntag, 29. Jänner 2023

Singschul’ der Oper Graz OperAktiv!


Frau Holle

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oder: Wetter ist, was du draus machst Musical von Sebastian Brand (Musik) & Florian Stanek (Text) Für alle ab 6 Jahren Uraufführung

Text Florian Stanek

Das Wetter kann man nicht ändern? Von wegen! Die Schwestern Marie und Maria könnten unter­ schiedlicher nicht sein: Während die eine bemüht und fürsorglich versucht, es allen recht zu machen (Ach, wie goldig!), wäre es der anderen recht, nur das zu tun, worauf sie gerade Lust hat (So ein Pech!). Ihrer Mutter ist sowieso nichts recht; die Weberin setzt al­ les daran, der Familie mehr Wohlstand und Ansehen zu verschaffen – und wenn ihre Töchter dafür um die Wette spinnen oder den ‚Holz-Horst‘, den glatteisigen Bürgermeister des Dorfes, heiraten müssen! Keine sehr sonnigen Aussichten … Doch als die Schwes­ tern nacheinander – vor- oder versehentlich – durch einen Brunnen in die zauberhafte Welt von Frau Holle gelangen, in der Hähne, Brot und Äpfel sprechen, Schneeflocken tanzen, man mit Aufgaben, Gold oder Pech überschüttet wird und das Wetter(-machen) auf der Tagesordnung steht, dreht sich der Wind, denn Maria und Marie wird zunehmend bewusst, dass sich die Welt (und das Wetter) nicht nur um einen selbst dreht, alles (Wetter) irgendwie zusammenhängt und man für das, was einem wichtig ist, nicht nur ‚wettern‘ darf – sondern muss! #HolleForFuture Let it show! Mit diesem flockig-leichten Musical­ spaß für alle Jahreszeiten, Witterungen und Alters­ gruppen bringt das preisgekrönte Autorenduo Florian Stanek und Sebastian Brand (u. a. „Die Fürchterlichen Fünf“) den Märchenklassiker mit viel Sinn für Humor, globale (Herz-)Erwärmung, starke junge Heldinnen und weise Naturerscheinungen auf die Bühne der Oper Graz.

Kinder, Jugend & OperAktiv! | Frau Holle

Musik Sebastian Brand Musikalische Leitung Saša Mutić Inszenierung Maximilian Achatz Bühne Mignon Ritter Kostüme Rebeca Monteiro Neves Choreographie Benjamin Rufin Licht Helmut Weidinger Dramaturgie Dagmar Stehring Singschul’ Andrea Fournier Koproduktion mit dem Next Liberty Kinder- und Jugendtheater

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Premiere So 13. November 2022 17 Uhr Vorstellungen Nov: 25. (10.30 & 16 Uhr) Dez: 8. (11 & 16 Uhr), 20. (10.30 Uhr), 23. (16 Uhr) Jan: 19. (10.30 Uhr), 20. (10.30 Uhr), 22. (17 Uhr) Feb: 2. (10.30 Uhr) Mär: 6. (10.30 Uhr), 11. (18 Uhr), 25. (11 Uhr) Geschlossene Vorstellungen Nov: 14. (10.30 Uhr) Dez: 20. (14.30 Uhr) Jan: 13. (10.30 Uhr) Feb: 14. (10.30 & 14.30 Uhr)


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Oper von Peter Maxwell Davies, Arrangement von Paul Maier ~ Libretto vom Komponisten in der deutschen Übersetzung von Gunther Bauer-Schenk & Theodore Gerhard Kobler Für alle ab 8 Jahren

Cinderella hat gerade ihren Job als Au-Pair-Mäd­ chen angetreten. Ihre Arbeitgeber sind nicht gerade nett zu ihr: Witwe Knurrig, die Mutter, macht ihrem Namen alle Ehre, und ihre drei Töchter kommandieren Cinderella ziemlich fies herum. Auch auf den großen Ball wollen sie Cinderella nicht mitnehmen. Unter­ stützung erhält unsere Heldin nur von einer Katze, die sich in dieser Situation als gute Fee entpuppt, Cinderella zu einem schönen Kleid verhilft und sie auf den Ball begleitet. Dort kommt es, wie es kommen muss: Cinderella trifft ihren Prinz Charming, der sich, gelangweilt von all den anderen eitlen Mädchen, so­ fort in sie verliebt. Als die beiden endlich miteinander tanzen, vergeht die Zeit viel zu schnell – schon ist es Mitternacht und Cinderella wieder ein gewöhnliches Au-Pair-Mädchen. Auf dem Ball hat sie nicht nur ih­ ren Schuh, sondern auch ihr Herz verloren, und vol­ ler Sehnsucht nacheinander singen sie und ihr Prinz von ihrer großen Liebe. Ob es wohl auch diesmal ein Happy End geben darf? Peter Maxwell Davies hat mit „Cinderella“ eine moderne Fassung des beliebten Märchens vom „Aschenputtel“ von Kindern für Kinder komponiert, die die jungen Sänger:innen der Singschul’ der Oper Graz unter der erfahrenen Anleitung von Regisseur Michael Schilhan mit viel Sing- und Spielfreude er­ zählen werden.

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Musikalische Leitung & Singschul' Andrea Fournier

Premiere Fr 3. Mär 2023 17 Uhr Next Liberty

Inszenierung Michael Schilhan

Vorstellungen Mär: 4. (17 Uhr), 7. (10.30 Uhr), 21. (10.30 & 16 Uhr), 22. (10.30 Uhr) Apr: 14. (10.30 & 17 Uhr), 15. (17 Uhr), 18. (10.30 Uhr)

Choreographie András Kurta Bühne & Kostüme Alexia Redl Koproduktion mit dem Next Liberty Kinder- und Jugendtheater

Kinder, Jugend & OperAktiv! | Cinderella


Schul- & Familienkonzerte

n asse ulkl r:in! Sch e l r ü ü h F c ro S €8p

Mit den Grazer Philharmonikern erleben wir in dieser Saison den Karneval der Tiere, erfahren, wie es für Mädchen und Frauen früher so war, reisen mit Bobli in die Alpen und treffen Wum und Bum und die Damen Ding Dong.

Der Karneval der Tiere Für Kinder von 7 bis 11 Jahren Mi 19. & So 23. Okt 2022 Mit Grazer Philharmoniker Musikalische Leitung Marius Burkert Die Elefanten putzen sich heraus und laden zum Tanz, auch die Schildkröten und Kängurus dürfen nicht fehlen und spätestens beim Löwengeschrei sind noch viele andere dabei in Camille Saint-Saëns' Klas­ siker. Sie alle feiern Karneval! Mit den Grazer Philhar­ monikern erklingen bei diesem Erzähl-Konzert große und kräftige, zarte und feine Karnevaltöne, die zum Lauschen und Mittanzen einladen.

Nannerl packt aus Für Kinder von 7 bis 11 Jahren

Mi 18. & So 22. Jan 2023 Mit Karin Meissl, Sieglinde Feldhofer und den Grazer Philharmonikern Musikalische Leitung Katharina Wincor Nannerl liebte es, zu musizieren und zu komponie­ ren, genauso wie ihr kleiner Bruder Wolferl. Gemein­ sam bereisten sie ganz Europa – bis Nannerl ins hei­ ratsfähige Alter kam. Dann war, für sie als Mädchen, Schluss damit. Wie war es als Frau, als Mädchen in der Zeit der Mozarts? Gab es neben Nannerl noch an­ dere Komponistinnen, und wie klingt ihre Musik – da­ mals und heute? Geballte Girl Power im Konzert – für ALLE jungen Musikentdecker:innen!

Beginn jeweils 11 Uhr, Dauer max. 1 Stunde Kinder, Jugend & OperAktiv!

Bobli und das silberne Flügelhorn Nach „In the Alps“, von Richard Ayres Für Kinder von 7 bis 11 Jahren Mi 22. & So 26. Mär 2023 Mit Elisabeth Stemberg, Kindern der Praxis­ volksschule der PH Steiermark und den Grazer Philharmonikern Musikalische Leitung Roland Kluttig Das Trompetenspiel ermöglicht es dem stumm ge­ borenen Buben Bobli, mit seiner Umwelt zu kommu­ nizieren. Eines Tages hört er vom Gipfel des Berges herab den Gesang eines Mädchens, das dort lebt und von Ziegen das Singen gelernt hat. Voller Neugierde auf das Mädchen macht sich Bobli auf den Weg …

Wum und Bum und die Damen Ding Dong Österreichische Erstaufführung Für Kinder von 6 bis 10 Jahren

Mi 19. & So 23. Apr 2023 Mit Corina Koller und den Grazer Philharmonikern Musikalische Leitung Stefan Birnhuber Herr Wum, Herr Bum, Frau Ding und Frau Dong – vier Menschen, die alle zusammen in einem Haus wohnen und unterschiedlicher nicht sein könnten: Der Eine ist immer wütend, der Andere immer laut, die Eine mag’s gern schön und elegant und die Ande­ re liebt alles, was herrlich klingt. Ein Werk von Gordon Kampe nach dem gleichnamigen Buch von Brigitte Werner über Unterschiedlichkeiten, Gemeinsamkei­ ten und die Kraft der Musik. 124


Sitzkissenkonzerte Die Uhren ticken, die Stimmen trällern, die Töne stürmen – auch in dieser Saison können bereits Kinder von 3 bis 6 Jahren Musik auf vielfältige Weise erleben. Dabei werden sie aktiv in das Konzertgeschehen miteingebunden.

Tik Tak Tiketi Tak

Fidelum Fidela mit Antonio durch das Jahr

Do 13. Okt (10 & 15 Uhr), Fr 14. Okt (15 Uhr), Sa 15. Okt (15 Uhr), So 16. Okt (11 Uhr) 2022 Galeriefoyer

Do 15. Jun (10 & 15 Uhr), Fr 16. Jun (15 Uhr), Sa 17. Jun (15 Uhr), So 18. Juni (11 Uhr) 2023 Galeriefoyer

Die Zeit vergeht. Die Uhren ticken. Wie klingt es, wenn sich die Zeit rückwärts dreht, wenn sie wie im Flug vergeht, wenn sich die Uhr ganz eilig dreht und immer wieder Stunden schlägt? Gemeinsam erkun­ den wir zeitlose Klänge und erforschen das Ticken, das alles zusammenhält. Mit Tobias Kerschbaumer (Erzähler), Katarzyna Stupnik (Violoncello) und Marlies Gaugl (Flöte)

Groß geschmettert und voll verträllert

Einmal regnet es, einmal scheint die Sonne, dann stürmt es und plötzlich: ein großes Gewitter! Im Jah­ resverlauf erleben wir viele verschiedene Wetterphä­ nomene. Wie die Jahreszeiten in der Musik klingen, das wird uns Antonio höchstpersönlich zeigen. Mit Christoph Steiner (Erzähler), Karl Vorraber (Violine), Halyna Bila (Violine), Elissaveta Staneva-Vogl (Viola) und Jinwon Yoon (Kontrabass) Dauer: jeweils ca. 45 Minuten

Do 9. Feb (15 Uhr), Fr 10. Feb (10 & 15 Uhr), Sa 11. Feb (15 Uhr), So 12. Feb (11 Uhr) 2023 Studiobühne Mit unserer Stimme lässt es sich phantastisch musizieren. Das weiß niemand so gut wie die bezau­ bernde Opernsängerin und schillernde Stimmakro­ batin Anna Brull: Mit Leichtigkeit erweckt sie große und kleine Töne zum Leben, lässt sie durch die Lüfte tanzen und lädt uns alle zum Mitsingen ein. Auf die Plätze, fertig, singen – los! Mit Karin Meissl (Moderation, Gesang, Percussion), Anna Brull (Gesang) und Henry Websdale (Klavier)

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Kinder, Jugend & OperAktiv!


Triolino

Cinello

Triolino entdeckt sich die Welt

Spielende Klänge

Für Kinder von 3 bis 6 Jahren und ihre erwachsenen Begleiter

Für Kinder von 1 bis 3 Jahren und ihre erwachsenen Begleiter

Triolino juckt es in den Füßen und in den Ohren. Stillsitzen ist unmöglich, so vieles gibt es zu entde­ cken! Und so begibt sich Triolino Tag für Tag auf Aben­ teuerreise und lernt die unterschiedlichsten Gesellen kennen. Und alle haben Musik in ihren Taschen! Es sind die bezauberndsten, überraschendsten und fas­ zinierendsten Töne, die sich Triolino in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt hatte.

Cinello ist ein liebenswerter, kleiner Wildfang. Mit Salah, Johanna, Mitra und Thomas wirbelt Cinello über die Spielwiese, freut sich diebisch an den noch unbekannten Klängen der neuen Freunde und ent­ deckt mit ihnen die Langhalslaute Bouzouk, das Fagott, das Klavier und die Posaune. Welche Kinder sausen mit und spitzen die Ohren?

Düüüüp!

Klingende Weite

Sa 15. Okt 2022, 16 Uhr, Malersaal Mit Duo Rabonde Felicia Bulenda, Klarinette Maike Clemens, Violoncello Triolino ist über alle Maßen neugierig: Wer sind die beiden, die hier so selbstverständlich bei Triolino einund ausmarschieren? Feli und Mia, Klarinette und Cello! Sie streichen, sie fiepen, sie düüüüpen, sie tanzen! Voller Freude steigt Triolino mit ein.

Zääääng! Sa 17. Dez 2022, 16 Uhr, Malersaal Mit Kaja Wlostowska, Schlagwerk Sophie Renger, Blockflöte Tobias Pöcksteiner, E-Bass & Kontrabass Diese drei sieht Triolino zum ersten Mal im Schloss: Tobi, Sophie und Kaja. Ihre Instrumente kennt Triolino schon recht gut, aber in dieser Kombination? Das ist neu! Zäääääng, das fetzt!

Budööööm! Sa 11. Mär 2023, 16 Uhr, Malersaal Mit Natalia Kubalcova, Violine Carla Conangla, Violoncello Dušan Sretovic, Klavier

Sa 22. Okt 2022, 15 Uhr, Malersaal Mit Salah Ammo, Bouzouk & Gesang Ganz elegant, leicht und sanft zupft Salah die Saiten. Cinello lauscht dem feinen Klangteppich und hebt vorsichtig ab. Doch da beginnen die Töne zu tanzen, und ein Wirbeln beginnt!

Sanfte Tiefe Sa 14. Jan 2023, 15 Uhr, Studiobühne Mit Johanna Bilgeri, Fagott Johanna ist eine großartige Trösterin. Wenn Cinello fällt, gibt das warme, ruhige Fagott wieder Kraft. Dabei kann sein Klang so witzig sein, dass man sich zerkugeln möchte.

Spiegelnde Tasten Sa 4. Mär 2023, 15 Uhr, Malersaal Mit Mitra Kotte, Klavier Drunter, aber auch davor, drauf und ganz oben hinauf springt Cinello! Und sogar hinein lässt sich schauen. Zusammen mit Mitra lassen sich die wundervollsten Geheimnisse entdecken!


Triolino erhält Besuch – aber nicht auf die normale Art und Weise! Nein! Shapeeeeeu! (oder Budööööm!) Natalia, Carla und Dušan stecken voller fröhlicher Überraschungen. Haltet Augen und Ohren weit offen!

Schimmernde Töne Sa 29. Apr 2023, 15 Uhr, Malersaal Mit Thomas Winalek, Posaune Vom Rutschen, Schlittern und Ziehen bekommen Thomas und Cinello nie genug. Kann denn etwas mehr Freude machen als ein flinkes PosaunenGlissando?

Takadaaaap! Fr 28. Apr 2023, 16 Uhr, Malersaal Mit Maat Saxophone Quartet Daniel Ferreira, Sopransaxophon Catarina Gomes, Altsaxophon Pedro Silva, Tenorsaxophon Mafalda Oliveira, Baritonsaxophon Für diese vier legt Triolino sich begeistert auf die Lauer: Daniel, Catarina, Pedro und Mafalda. In ver­ winkelten Gängen, tiefen Gräben und hohen Lüften sind sie zu anzutreffen. Takadaaaap! Da sind sie ja!

Karten für die „Triolino“- und „Cinello“-Veranstaltungen sind nur schriftlich bei der Jeunesse erhältlich. Nähere Informationen unter Tel. 01 505 63 56, tickets@jeunesse.at. Triolino und Cinello sind gemeinsame Produktionen von Jeunesse und Wiener Konzerthaus.

Alles Tanz Konzert zum Mittanzen und Mitsingen Für Kinder ab 5 Jahren

Am Abend zuvor tanzten noch die Großen über das Parkett der Opernredoute. Am Sonntagnachmittag gehört der Tanzboden den kleinen Gästen, wenn Mar­ ko Simsa das junge Publikum bei „Alles Tanz“ begrüßt. Zu den mitreißenden Klängen der Grazer Philharmo­ niker unter der Leitung von Marius Burkert dürfen Groß und Klein gemeinsam das Tanzbein schwingen. Zu hören und zu sehen gibt es auch heuer wieder die Kinder der Singschul’ der Oper Graz unter der Lei­ tung von Andrea Fournier sowie die Tänzer:innen der Ballet­tschule in einer Choreographie von Arthur Haas und Andrea Kraus.

Musikalische Leitung Marius Burkert

Alle tanzen – Kinder, Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel ... und Marko Simsa moderiert.

Choreographie Arthur Haas & Andrea Kraus 127

Konzeption & Moderation Marko Simsa Szenische Gestaltung Lisa-Christina Fellner

Grazer Philharmoniker Singschul’ & Ballettschule der Oper Graz So 29. Jan 2023 15 Uhr

Singschul’ Andrea Fournier

Kinder, Jugend & OperAktiv!


Die Singschul’ Die Singschul’ der Oper Graz ist ein Kinder- und Jugendchor für Buben und Mädchen ab 7 Jahren. Neben der regelmäßigen Chorarbeit unter der Leitung von Andrea Fournier stehen die Kinder bei diversen Produktionen neben den Ensemblemitgliedern auf der Bühne, in der Spielzeit 2022/23 beim „War Requiem“ von Benjamin Britten, im Familienmusical „Frau Holle“, in Robert Schumanns „Szenen aus Goethes ‚Faust‘“, in der 3. Symphonie von Gustav Mahler und bei „Advent in der Oper“. Auch ist die Singschul’ Teil der Kinderoper „Cinderella“ im Next Liberty. Als mehr­ fache Preisträgerin bei internationalen Chorwettbe­ werben (1. Preis in Limburg 2017, Auszeichnung und Sonderpreis beim Bundesjugendsingen 2017 und zuletzt 2019 der 1. Preis mit Höchstpunktezahl und Sonderpreis beim Kinderchorwettbewerb in Erwitte/ Deutschland) zählt sie zu den bedeutendsten Kinder­ chören in der Steiermark. Bedingungen für die Aufnahme in die Singschul’ sind das Vorsingen eines Liedes und eine kurze Probe, die über die Musikalität und das Rhythmusempfinden des Kindes Auskunft gibt.

Nähere Informationen: Tel. 0699 1066 2100 (Andrea Fournier) Die Teilnahme kostet pro Semester € 65 und für Geschwister € 55 pro Kind Aufnahmeprüfungen für die Saison 2022/23: Mi 22. Jun & Mi 14. Sep 2022, jeweils um 16 Uhr im Malersaal, Zugang über die Luthergasse Für Singschul’-Kinder besteht die Möglichkeit, an der OPERation Musiktheaterclub teilzunehmen. Infos auf Seite 130 und 131.

Singen macht Spaß! Die Kinder und Jugendlichen der Singschul’ mit Andrea Fournier auf der Feststiege der Oper Graz

Kinder, Jugend & OperAktiv!

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von Peter Raffalt und Klaus Missbach

ERÖFFNUNGSPREMIERE SPIELZEIT 2022/2023 Karten www.nextliberty.com oder 0316/8000


len u al ng z ter u d l n e u .com Anm maten graz For per- ! o @ h v akti erlic oper erford

OperAktiv!

Die Welt der Oper selbst entdecken Für Neugierige aller Altersstufen, Kindergartenkinder, Schüler:innen und Lehrpersonen Oper für Kinder und Familien Spielplatz Musik Ab 2 Jahren Musiktheater zu erleben, wird in der Oper Graz be­ reits den ganz Kleinen ermöglicht. In einem Workshop für die ganze Familie erleben Kinder ab 2 Jahren spie­ lerisch, was in einem Opernhaus alles passiert. Es wird gesungen, getanzt und musiziert – genauso, wie auf der Opernbühne. Fr 16. Sep 2022 Fr 16. Dez 2022 Fr 16. Jun 2023 Jeweils von 15–16.30 Uhr € 5 pro Teilnehmer:in und Termin OPERation Musiktheaterclub I Ab 7 Jahren In den wöchentlichen Treffen entdecken die Kinder die eigene Stimme, spielen mit Instrumenten und ha­ ben Spaß an Bewegung, Rollenspiel und allem, was im Musiktheater dazugehört! Gemeinsame Vorstellungs­ besuche bereichern dieses Format. Als Abschluss wird ein eigenes Stück erarbeitet, das auf der Studio­ bühne der Oper Graz gemeinsam aufgeführt wird.

nen sich die Türen für die Kinder der Theaternacht! Gemeinsam gehen wir auf Entdeckungstour, schau­ en uns in der Oper genau um und schlüpfen selbst in große Rollen. Die Teilnehmer:innen bekommen einen besonderen Einblick in das Opernhaus, eine kleine Überraschung darf dabei nicht fehlen. Die Bühne ge­ hört uns! So 19. Feb 2023, 18–21 Uhr Fr 26. Mai 2023, 18–21 Uhr € 20 pro Kind und Termin (inkl. Material und Verpflegung) Elternzeit.Kinderzeit Ab 5 Jahren Während die Eltern sich auf einen inspirierenden Nachmittag in der Oper einlassen, entdecken die Kin­ der in einem theaterpädagogischen Workshop die Welt des Musiktheaters: Bewegung, Musik, Theater­ spielen und vor allem Spaß stehen dabei im Mittel­ punkt. Am Ende des Nachmittags haben einander alle bestimmt viel zu erzählen! So 27. Nov 2022 „Madama Butterfly“ So 12. Feb 2023 „Carmen“ (Ballett) So 19. Mär 2023 „Ein Hauch von Venus“ So 4. Jun 2023 „Der Florentiner Hut“ Jeweils ab 14.45 Uhr € 10 pro Kind und Termin

Beginn: Mi 21. Sep 2022, 15.45–17.30 Uhr (wöchentlich) Aufführung: Mi 17. Mai 2023, 17 Uhr € 50 pro Teilnehmer:in „Und wenn das Licht ausgeht …“ Ab 8 Jahren Wenn unsere Sänger:innen die Proben beendet haben und kein Instrument mehr zu hören ist, öff­ Kinder, Jugend & OperAktiv!

Oper für Jugendliche und Erwachsene OPERation Musiktheaterclub II & III Interessiert daran, selbst Teil eines musikali­ schen Theaterprojekts zu werden? In wöchentlichen Treffen erarbeiten wir unser eigenes Theaterstück. 130


Dabei stehen Musik und Bewegung genauso im Vor­ dergrund wie Bühnenpräsenz und die eigene Stimme. Das Ergebnis wird auf der Studiobühne der Oper Graz aufgeführt. Gemeinsame Vorstellungsbesuche run­ den dieses Format ab. Für alle Musik- & Theaterbe­ geisterten! OPERation Musiktheaterclub II ab 12 Jahren Beginn: Di 20. Sep 2022, 16.30–18.30 Uhr (wöchentlich) Aufführung: Fr 12. Mai 2023, 18 Uhr OPERation Musiktheaterclub III ab 17 Jahren (bis 101) Beginn: Mo 17. Okt 2022, 18.30–20.30 Uhr (wöchentlich) Aufführung: Sa 18. Mär 2023, 19 Uhr € 50 pro Teilnehmer:in Nachklang für Student:innen Student:innen können Musiktheater- und Ballett­ abende mit Nachgespräch zum Sonderpreis besu­ chen. An ausgewählten Terminen und nach vorheriger Anmeldung können sie die Vorstellung in der Oper Graz genießen und ein Nachgespräch in gemütlicher Runde mit Künstler:innen und Mitwirkenden erleben. Feedback und Fragen sind herzlich willkommen! Termine auf Seite 143. € 8 pro Teilnehmer:in (inkl. Programmheft, Ticket, Nachgespräch) Erstsemester-Spezial Erstis können um 1 Euro in die Oper Graz. Infos auf Seite 158.

Oper für Kindergärten Sitzkissenkonzerte in der Oper Graz Besuchen Sie mit Ihrer Kindergartengruppe ein Sitzkissenkonzert in der Oper Graz. Das beliebte Kon­ zertformat lädt Kinder ab 3 Jahren zum aktiven Mit­ erleben ein: Interaktiv und dem Alter gemäß wird das junge Publikum im Konzert in das Konzertgeschehen miteingebunden. Für jedes der drei Konzertprogramme gibt es ei­ nen Vormittagstermin. Nähere Informationen zu Uhr­ zeit und Daten finden Sie auf S. 125.

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Konzerte on Tour Auch heuer gibt es wieder die Möglichkeit, ein Sitzkissenkonzert vor Ort im Kindergarten stattfin­ den zu lassen. „Zwei auf einen Streich“ € 12 pro Kind (Mindestanzahl 25 Kinder) Oper Graz hautnah Im zweiteiligen Workshopformat erfahren die Kin­ der, was eigentlich ein Opernhaus ist. Sie schlüpfen in Rollen, bewegen sich zur Musik, singen, musizieren und dürfen sich selbst im Dirigieren versuchen und Dirigent:in des „Kindergartenorchesters“ sein. An einem zweiten Vormittag verwandelt sich der Kindergarten in eine Konzertbühne, denn Musiker: innen oder Sänger:innen der Oper Graz kommen mit musikalischen Gastgeschenken zu Besuch und be­ richten von ihrem Beruf im Opernhaus. Termine nach Vereinbarung € 5 pro Kind

Oper für Schulklassen Musiktheater-Workshops Sie planen einen Vorstellungsbesuch mit Ihrer Klasse? Gerne bereiten wir Ihre Schüler:innen auf die­ sen vor. Mit musik- und theaterpädagogischen Übun­ gen gestalten wir den inszenierungsvorbereitenden Workshop. Die Schüler:innen erspielen sich die Figu­ ren, setzen sich über die Musik mit dem Thema des Werks auseinander und erhalten einen exklusiven Einblick in die Inszenierung. Außerdem unterstützen wir Sie gerne in der Entscheidung, welches Stück für Ihre Klasse passend ist. NUR in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch € 2 pro Teilnehmer:in Workshop + Vorstellungsbesuch = 25% Ermäßigung auf den Gruppenticketpreis (für Vorstellungen im großen Haus) Dauer: 2-3 Unterrichtseinheiten Für Volksschulen 6+ OPER Cinderella (Peter Maxwell Davies) Premiere am 3. Mär 2023 Vorstellungen bis 18. Apr 2023

Kinder, Jugend & OperAktiv!


6+

MUSICAL Frau Holle (Florian Stanek/Sebastian Brand) Premiere am 13. Nov 2022 Vorstellungen bis 25. Mär 2023

Für die Unterstufe 10+ MUSICAL Anatevka (Bock/Stein/ Harnick) Wiederaufnahme am 28. Sep 2022 Vorstellungen bis 29. Okt 2022 OPER Die verkaufte Braut (Bedřich Smetana) Premiere am 26. Nov 2022 Vorstellungen bis 22. Mär 2023 12+ BALLETT Zum Sterben zu schön (Musik von Frédéric Chopin u. a. ) Premiere am 13. Okt 2022 Vorstellungen bis 19. Nov 2022 OPERETTE Die Großherzogin von Gerolstein (Jacques Offenbach) Premiere am 14. Jan 2023 Vorstellungen bis 21. Jun 2023 13+ OPER La Traviata (Giuseppe Verdi) Wiederaufnahme am 27. Okt 2022 Vorstellungen bis 19. Nov 2022 OPER Der Florentiner Hut (Nino Rota) Premiere am 13. Mai 2023 Vorstellungen bis 23. Jun 2023 Für die Oberstufe 14+ OPER Madama Butterfly (Giacomo Puccini) Premiere am 15. Okt 2022 Vorstellungen bis 18. Jan 2023 BALLETT Carmen (Musik von Georges Bizet und anderen) Premiere am 11. Feb 2023 Vorstellungen bis 5. Mai 2023 OPER Katja Kabanova (Leoš Janáček) Premiere am 18. Mär 2023 Vorstellungen bis 14. Mai 2023 OPER Don Carlo (Giuseppe Verdi) Wiederaufnahme am 13. Apr 2023 Vorstellungen bis 6. Mai 2023 15+ OPER War Requiem (Benjamin Britten) Premiere am 24. Sep 2022 Vorstellungen bis 20. Nov 2022 Opernberufe Workshop Ab 12 Jahren Anhand unterschiedlicher Methoden gehen wir der Frage nach: Welche Berufe gibt es in einem Opern­ haus? Die Schüler:innen bekommen einen Einblick in den Betrieb Oper und sehen, wer vor und hinter der Bühne Teil einer gelungenen Musiktheaterproduktion Kinder, Jugend & OperAktiv!

ist. Blut und Kostüme spielen dabei genauso eine Rolle wie ein Gesamtüberblick über die Tätigkeitsbe­ reiche in einem Opernhaus. Dauer: 3 Unterrichtseinheiten € 5 pro Teilnehmer:in | € 2 in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch Workshop + Vorstellungsbesuch = 25% Ermäßigung auf den Gruppenticketpreis (für Vorstellungen im großen Haus) Musiktheater selbst gemacht für Patenschulen Alle Schulstufen Wir setzen uns intensiv mit einem Stück der Opernsaison auseinander. Hören Musik, schlüpfen in Rollen und erarbeiten unser eigenes musikalisches Theaterstück. Volksschule Wum und Bum und die Damen Ding Dong | Cinderella Unterstufe Anatevka Oberstufe War Requiem € 10 pro Unterrichtseinheit und Klasse (24 Einheiten empfohlen) Patenschulprojekt + Vorstellungsbesuch = 25% Ermäßigung auf den Gruppenticketpreis (für Vorstellungen im großen Haus) Opera Basic Workshop Volksschule und Unterstufe Wir hören bekannte Werke, schlüpfen in große Rol­ len und machen aus dem Klassenzimmer eine Büh­ ne! Über musik- und theaterpädagogische Methoden bringen wir den Schüler:innen die spannende Welt des Musiktheaters näher. Dauer: 2 Unterrichtseinheiten € 5 pro Teilnehmer:in | € 2 in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch Workshop + Vorstellungsbesuch = 25% Ermäßigung auf den Gruppenticketpreis (für Vorstellungen im großen Haus) Orchester hautnah & Chor hautnah Volksschule und Unterstufe Die Grazer Philharmoniker und der Chor der Oper Graz ermöglichen ein wahrhaft hautnahes Musik­ erlebnis! Im ersten Teil unseres zweiteiligen Work­ shops werden die Schüler:innen von Mitgliedern unse­ rer Klangkörper in der eigenen Klasse besucht, dabei stellen die Künstler:innen ihre Instrumente bzw. Stim­ men vor und bringen das Klassenzimmer zum Klingen. 132


Der zweite Termin findet dann in den Proberäumen der Oper Graz statt, wo die Schüler:innen sich inmit­ ten der Musik zum Zuhören wiederfinden. € 5 pro Teilnehmer:in

Fr 4. und Mo 7. Nov 2022 14.30–18 Uhr ICH – DU – WIR Mo 6. Mär 2023 14.30–18 Uhr Bühne frei!

Führungen Einstündige Führungen Wie sieht das Opernhaus aus, wenn gerade keine Vorstellung stattfindet? Wo befindet sich der Bühnen­ eingang? Während der Führung erkunden die Kinder, wo die Kulissen gelagert werden, entdecken die Sei­ tenbühne und sehen die Oper mit neuen Augen. Nach vorheriger Anmeldung bei OperAktiv! ist eine Führung an Schultagen von 9 bis 10 Uhr und zwischen 14 und 18 Uhr möglich. € 3 pro Teilnehmer:in Backstage-Führungen Bei unseren Backstage-Führungen betreten die Kinder die Räumlichkeiten der unterschiedlichen Abteilungen der Oper Graz und entdecken alle Ge­ heimnisse, die sich hinter einer Produktion verbergen. Nach vorheriger Anmeldung ist die zweieinhalbstün­ dige Führung zu ausgewählten Terminen möglich. € 5 pro Teilnehmer:in

Oper für Lehrpersonen Saisonauftakt Sehr herzlich laden wir Sie zu unserem Saisonauf­ takt am 30. Sep 2022 um 17.30 Uhr ein. Dabei bieten wir Ihnen Einblick in die neue Opernsaison und stehen Ihnen für Fragen zu unseren Formaten zur Verfügung. Im Anschluss besuchen wir gemeinsam eine Vorstel­ lung des Musicals „Anatevka“. € 8 pro Teilnehmer:in (inkl. Saisonauftakt, Um­trunk und Vorstellungsbesuch) Seminare In Kooperation mit der PH Steiermark bieten wir folgende Fortbildungen für Lehrpersonen an: Mo 26. Sep 2022 14.30–18 Uhr Musik verbindet. Musiktheater im Klassenzimmer Mi 12. Okt 2022 9–16 Uhr Alles Musik! Alles Theater! 133

Mo 20. Mär 2023 14.30–18 Uhr Geschichten erklingen. Geschichten erspielen Mo 17. Apr 2023 14.30–18 Uhr Musiktheater erleben: die Oper Materialien Zur Vorbereitung unserer Konzerte für Schülerin­ nen und Schüler bieten wir auf Nachfrage kostenloses Begleitmaterial an.

OperAktiv! Lisa-Christina Fellner lisa-christina.fellner@oper-graz.com Sabine Battisti Olivia Lenger Theatrale Beraterinnen (BMBWF) Für individuelle Fragen stehen wir Ihnen gerne unter 0316 8008 1452 und operaktiv@oper-graz.com zur Verfügung.


Extras


Hereinspaziert! Bühnenshow zum Saisonauftakt Samstag, 3. September 2022

Opernredoute Samstag, 28. Jänner 2023

Opernbrunch


Dekorationsbau · Kostümproduktion · Ticketvertrieb · Eventservice art + event | Theaterservice Graz · Kaiser-Josef-Platz 10 · 8010 Graz · T +43 316 8008-1102

Meister:innen hinter den Kulissen

© Werner Kmetitsch | design: edsign.at

Herstellung Bühnenbild und Kostümbild für „Die Perlenfischer“, Oper Graz, Saison 2021/22 Bühne: Ben Baur, Kostüme: Uta Meenen Inszenierung: Ben Baur & Beate Vollack

im Einklang mit der Umwelt


Opernbrunch Genießen Sie einen Sonntagvormittag mit musikalischem und kulinarischem Verwöhnprogramm in wunderschönem, prunkvollem Ambiente: Im Spiegelfoyer des Opernhauses ist das einmal im Monat möglich. Beim Opernbrunch verwandelt sich der prachtvolle, lichtdurchflutete Raum in der Beletage des Hauses zum kleinen, feinen Konzertsaal, in dem architektonische Schönheit und ausgewählte musikalische Gustostücke von exquisiten Köstlichkeiten des Brunchbuffets begleitet werden und so ein wunderbares Ensemble für alle Sinne ergeben! Am besten sollte man sich schon zu Beginn der Saison um die begehrten Plätze bemühen. Reservierungen nimmt das Ticketzentrum gerne entgegen. Jeweils So: 11. Sep, 2. Okt, 6. Nov, 11. Dez, 8. Jan, 5. Feb, 12. Mär, 16. Apr, 7. Mai, 4. Jun Beginn um 10 Uhr, Ende um 13 Uhr € 55 Die Bühnenshow – eine Vorschau auf die Vielfalt der neuen Saison!

Hereinspaziert! Die Bühnenshow zum Saisonauftakt 2022/23 Am 3. September öffnet sich der Vorhang der Oper Graz wieder zur Bühnenshow für spannende und berührende Einblicke und Appetithäppchen quer durchs Programm der Saison 2022/23. Solist:innen, das Ballett, der Chor, die Grazer Philharmoniker und die Technik des Hauses stimmen sich und das Publikum auf die neue Spielzeit ein. Charmant moderiert wird die Show von Intendantin Nora Schmid. Sa 3. Sep 2022 12, 15 & 19 Uhr €3

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Extras


Foto: Marija Kanizaj

Hofgasse 2 8010 Graz www.ardea.at


Die Ballnacht des Jahres – die Grazer Opernredoute

Wieder da: die 23. Grazer Opernredoute Schon seit 2020 sind Feiern, Tanzen und Socialising aus unseren Kalendern verschwunden. Geblieben ist eine große Sehnsucht nach Gesellschaft. Am 28. Jänner 2023 hat das lange Warten nun ein Ende, und es ist wieder so weit. Die Oper Graz lädt zur schönsten Ballnacht des Jahres, und die Opernredoute wird dabei in großer Vielfalt all ihre Attribute aufbieten: Tanz, Glamour, Glück und Freude. Es wird glitzern, funkeln und prickeln. Die wundervolle Oper Graz verwandelt sich dafür endlich wieder in den vielleicht schönsten Ballsaal der Welt, wo Bühne und Zuschauerraum miteinander verschmelzen. Die Hauptrollen in dieser Welt spielen unsere großartigen Künstler:innen und Sie: unser Publikum. Erleben Sie umwerfende Shows zur Eröffnung und zur Mitternacht. Schwelgen Sie in herrlichen Melodien, tanzen Sie zu mitreißenden Rhythmen oder erholen Sie sich von den walzerseligen Anstrengungen 139

in einem der vielen unterschiedlich gestalteten Bereiche im gesamten Opernhaus. Genießen Sie dabei die köstlichen kulinarischen Verführungen bei einem Zusammentreffen mit Freunden und Bekannten oder prominenten Gästen aus Kultur, Wirtschaft, Sport und Politik. Die Grazer Opernredoute gilt seit 1999 weit über die Grenzen der steirischen Landeshauptstadt hinaus als wahres Balljuwel und Publikumsmagnet. „Als offiziell zertifiziertes Green Event steht die Opernredoute zudem für Nachhaltigkeit ein und für Verantwortung. Diese zeigen wir unseren Gästen und Mitarbeiter:innen auch, indem wir dem Faktor Sicherheit höchste Priorität geben.“ (Bernd Pürcher, Organisator der Grazer Opernredoute) Folgen Sie der Einladung, wenn es zum Eröffnungswalzer der Grazer Philharmoniker wieder heißt: „Alles Walzer!“ Sa 28. Jan 2023, Einlass 18.30 Uhr Eröffnung 21 Uhr, Ende 5 Uhr Eintrittskarten im Ticketzentrum, Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz, Tel 0316 8000, tickets@opernredoute.com opernredoute.com Extras


Zugabe


Vor der Premiere Kostproben Stückeinführungen Nachgespräche Nachklang Führungen Förderkreis der Oper Graz


Vor der Premiere

Kostproben

Mitten in der Endprobenzeit vor einer Premiere, in der sich die Energien aller Abteilungen nur auf den einen Abend konzentrieren, findet die Matinée „Vor der Premiere“ statt. Genau in dieser Zeit der größten Spannung und intensivsten Auseinandersetzung ermöglicht die Dramaturgie einen Einblick in den Arbeitsprozess und lädt Regieteams und Mitwirkende zum Gespräch. Ausgewählte musikalische Highlights schüren schon die Lust auf den Vorstellungsbesuch.

Näher kann man nicht dabei sein auf dem Weg zur Premiere! An ausgewählten Terminen wird das interessierte Publikum vor Beginn einer Bühnenorchesterprobe, bei der die Mitwirkenden noch nicht in Maske und Kostüm, aber im Bühnenbild agieren, zunächst von der Dramaturgie kurz in die Produktion eingeführt. Dann besuchen alle gemeinsam die Probe bis zur Pause. Anschließend kann man sich Extrainformationen zu Inszenierung, Bühnenbild etc. holen oder auch nur das Gesehene und Gehörte gemeinsam „beplaudern“. Treffpunkt ist immer das Eingangsfoyer des Opernhauses.

Jeweils So 11 Uhr, Studiobühne/Malersaal: 11. Sep „War Requiem“ | 2. Okt „Madama Butterfly“ | 13. Nov „Die verkaufte Braut“ | 4. Dez „Ein Hauch von Venus“ | 8. Jan „Die Großherzogin von Gerolstein“ | 22. Jan „Carmen“ (Ballett) | 5. Mär „Katja Kabanova“ | 30. Apr „Der Florentiner Hut“

16. Sep „War Requiem“ | 11. Okt „Madama Butterfly“ | 22. Nov „Die verkaufte Braut“ | 10. Dez „Ein Hauch von Venus“ | 7. Jan „Die Großherzogin von Gerolstein“ | 7. Feb „Carmen“ (Ballett) | 11. Mär „Katja Kabanova“ | 6. Mai „Der Florentiner Hut“

Eintritt € 3

Stückeinführungen

Eintritt € 5

Sie müssen sich nicht gänzlich unvorbereitet in Ihren Abend an der Oper Graz stürzen. Die Reihe „Ohren auf!“ bietet auf der jeweiligen Stückseite eine Audiodatei, Sie – entsprechend den Stückeinführungen vor jeder Vorstellung im Galeriefoyer – über das Stück Ihrer Wahl informiert. In beiden Formaten agieren die Dramaturg:innen als „sprechende Opernführer“ und erläutern aus erster Hand anschaulich, informativ und kurzweilig alles Wissenswerte zu einem Stück, seiner Entstehungsgeschichte, der aktuellen Inszenierung und den beteiligten Künstler:innen. Im Galeriefoyer, direkt unter der Kuppel des Opernhauses, und auch über die Audiodatei kann man sich so wunderbar auf das Kommende einstimmen und erhält durch die vielfältigen Informationen vielleicht sogar einen neuen Zugang zum Werk. Stückeinführungen werden zu allen Opern-, Operetten-, Musical- und Ballettvorstellungen im Großen Haus angeboten.

Nachgespräche Die Vielfalt an Themen und Eindrücken, die ein Theaterabend präsentiert, die unterschiedlichen Ideen zu Interpretationen und Umsetzung dieser Themenvielfalt verlangen oft nach mehr Detail und auch Übersicht. Kein noch so gelungener Theaterabend kann alle Fragen restlos beantworten, und so bietet das „Nachgespräch“ die Möglichkeit, sich im direkten Dialog mit Mitwirkenden und der Stückdramaturgie über das eben Gesehene und Erlebte auszutauschen. Ob Sie nun Ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen oder vielleicht auch kritische Bedenken äußern möchten, das „Nachgespräch“ bietet die Gelegenheit dazu. Ein „Nachgespräch“ wird zu ausgewählten Produktionen jeweils einmal angeboten. 7. Okt „War Requiem“ | 4. Mär „Carmen“(Ballett) | 14. Apr „Katja Kabanova“ Im Galeriefoyer, jeweils im Anschluss an die Vorstellung Eintritt frei

Jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn oder per Audiodatei auf der jeweiligen Stückseite auf oper-graz.com Galeriefoyer, Eintritt frei

142


Nachklang Opern- und Ballettabende mit „Nachklang“ sind ein spezielles Angebot für Student:innen, die an ausgewählten Terminen Vorstellungen zum ermäßigten Preis besuchen. Anschließend trinkt man in ungezwungener Atmosphäre noch ein Glas und plaudert mit den Bühnenstars oder jemandem aus dem Leadingteam. Feedback und Fragen sind ausdrücklich erwünscht! Tickets um € 8 (für Vorstellung, Programmheft und Nachklang) gibt es nach Anmeldung unter operaktiv@oper-graz.com oder 0316/8008 1452 30. Sep „Anatevka“ | 5. Okt „War Requiem“ | 2. Nov „Madama Butterfly“ | 16. Nov „La Traviata“ | 7. Dez „Die verkaufte Braut“ | 21. Dez „Ein Hauch von Venus“ | 1. Feb „Die Großherzogin von Gerolstein“ | 1. Mär „Carmen“ (Ballett) | 29. Mär „Katja Kabanova“ | 20. Apr „Don Carlo“ | 17. Mai „Der Florentiner Hut“ | 31. Mai „Der Tod und das Mädchen“

Führungen Wer einmal intensiv Theaterluft schnuppern möchte, für den bietet die Oper Graz regelmäßig Führungen durch dieses prachtvolle Gebäude an. Auf dem Programm der rund einstündigen Tour stehen viele Bereiche, die Gästen bei einem Vorstellungsbesuch verborgen bleiben. Erleben Sie die Oper Graz aus verschiedenen Blickwinkeln und erfahren Sie viel Interessantes, Geschichtliches und Wissenswertes rund um den Opernbetrieb. Regelmäßige Führungstermine Jeweils vor dem sonntäglichen Opernbrunch um 9 Uhr und an jedem ersten Samstag des Monats um 17 Uhr mit Treffpunkt im Foyer. Gerne können für Besucher:innengruppen ab sieben Personen auch individuelle Termine vereinbart werden. Sehr beliebt ist hierbei die Kombination einer kurzen, max. 45-minütigen Schnupperführung hinter die Kulissen vor einem Vorstellungsbesuch. Sollten Sie einen gebuchten Führungstermin nicht wahrnehmen können, bitten wir um Stornierung (telefonisch oder per Mail). Im Falle einer Verspätung der Gruppe bitten wir darum, dies beim Portier der Oper Graz unter 0316/800855 bekannt zu geben. Erwachsene: Eintritt € 7 Kontakt Nora Cartellieri, nora.cartellieri@oper-graz.com Tel. 0316/8008 1235 Schüler:innen-/Student:innengruppen: Eintritt € 3/€ 6 Kontakt operaktiv@oper-graz.com

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Förderkreis der Oper Graz Der Förderkreis der Oper Graz versteht sich seit vielen Jahren als Wegbegleiter der Oper Graz. Ein wesentliches Anliegen ist ihm die Unterstützung aufstrebender junger Talente und sein ehrenamtliches und finanzielles Engagement für eine lebendige Opernkunst in Graz. Durch Ihre Mitgliedschaft setzen Sie ein Zeichen der Privatinitiative und Verantwortung für das Kulturleben in unserem Land. Es bestehen unterschiedliche Kategorien der Mitgliedschaft mit besonderen Vorteilen: Freund:innen Saison 2022/23 Einzelperson € 120 | Paar € 180 Personen bis 25 Jahre € 25 Lernen Sie bereits vor der Premiere die Produktion kennen. Das kann im Rahmen einer Probe, eines Konzeptionsgesprächs oder anderer Formate geschehen. Die Termine werden nach Verfügbarkeit ausgewählt und zeitnah bekannt gegeben. Förder:innen Ab einem Beitrag von € 350 Zusätzlich: Mitnahme einer weiteren Person zu Probenbesuchen und anderen ProbenFormaten, Ermäßigung für die Anmietung von Räumlichkeiten in der Oper Graz Donator:innen Ab einem Beitrag von € 700 Zusätzlich: Ermäßigung auf Inserate in den Drucksorten der Oper Graz Mäzen:innen Ab einem Beitrag von € 1500 Zusätzlich: Ermäßigung auf ein Inserat im Jahresvorschauheft (nach Verfügbarkeit) Der Vorstand des Förderkreises Präsident Christof Pertl Geschäftsführung Monika Isola, Katharina Frizberg Schatzmeister Hans Roth Schriftführerin Wiltraud Pink Kontakt Sven Nielsen, Tel. 0664 4539 124 s.nielsen@aon.at foerderkreis-oper-graz.at


Service & Team


Abonnements Preise Saalplan Gemeinsam in die Oper Graz Mit Kindern in die Oper Graz Hören, was andere sehen, Sponsoring & Kooperationen Gastronomie & Anfahrt Team der Oper Graz Kalendarium 2022/23


Elf Vorteile eines Abonnements auf einen Blick

7

1

8

Sie erhalten Preisermäßigungen von bis zu

Sie erhalten die Möglichkeit, Programmhefte schon vor Ihrem Opernbesuch zugesandt zu bekommen. Die Zusendung der Programmhefte ist kostenpflichtig und bei folgenden Abos möglich: Wochentag-, Samstag- und Sonntagnachmittag-Abo € 41 Sonntagnachmittag-Mix € 43

40% gegenüber den Einzelkarten.

2 Im Premieren-Abonnement sind zwei Eintrittskarten für ein Kammerkonzert Ihrer Wahl enthalten. Überdies kommen Sie als Premierenabonnent:in gratis in den Genuss der Köstlichkeiten, die bei den Premierenfeiern serviert werden.

Monatsspielplan „Leporello“, Newsletter und das Jahresvorschauheft werden Ihnen auf Wunsch kostenlos zugesandt.

9

Ihr Stammplatz ist Ihnen sicher.

Sie erhalten eine Ermäßigung von 30% auf alle nicht in Ihrem Abonnement enthaltenen Produktionen. Diese Ermäßigung gilt nur für das Große Haus (ausgenommen sind Premieren und Sonderveranstaltungen).

4

10

Sie sparen sich das lästige „Schlangestehen“ im Ticketzentrum oder an der Abendkasse.

Abonnent:innen der Spielzeit 2022/23 erhalten 50% Ermäßigung auf eine Vorstellung von „Der Tod und das Mädchen“ (ausgenommen das Tanz-ganz-nah-Abonnement).

3

5 Der sanfte Zwang des Abonnements sichert Ihnen vielfältigen Musiktheatergenuss über die ganze Saison hinweg.

6 Ihre Abonnementtermine können Sie bei Bedarf bis zu dreimal innerhalb einer Saison verlegen. (Gebühren: € 3 pro Termin und Tausch)

11 Ihr Vorteil im Universalmuseum Joanneum: Auch in der Spielzeit 2022/23 können Abonnent:innen der Oper Graz das Jahresticket (gültig für 12 Monate) um € 19 statt um € 25 erwerben.


Abonnement-Termine Premieren-Abonnement Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa

24.09.2022 15.10.2022 26.11.2022 17.12.2022 14.01.2023 11.02.2023 18.03.2023 13.05.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Carmen (Ballett) Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 659,– € 589,– € 505,– € 399,– € 219,– € 142,–

€ 329,50 € 294,50 € 252,50 € 199,50 € 109,50 € 71,–

Zwei Eintrittskarten gratis für ein Kammerkonzert Ihrer Wahl

Samstag-Abonnement Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa Sa

22.10.2022 10.12.2022 07.01.2023 04.02.2023 04.03.2023 25.03.2023 29.04.2023 10.06.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Ein Hauch von Venus Die verkaufte Braut Carmen (Ballett) Die Großherzogin von Gerolstein Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 449,– € 390,– € 330,– € 252,– € 132,– € 84,–

€ 224,50 € 195,– € 165,– € 126,– € 66,– € 42,–

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 375,– € 326,– € 277,– € 212,– € 109,– € 65,–

€ 187,50 € 163,– € 138,50 € 106,– € 54,50 € 32,50

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 375,– € 326,– € 277,– € 212,– € 109,– € 65,–

€ 187,50 € 163,– € 138,50 € 106,– € 54,50 € 32,50

Mittwoch-Abonnement 1 Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi

05.10.2022 02.11.2022 07.12.2022 21.12.2022 01.02.2023 29.03.2023 03.05.2023 07.06.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Katja Kabanova Carmen (Ballett) Der Florentiner Hut

Mittwoch-Abonnement 2 Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi

12.10.2022 23.11.2022 14.12.2022 25.01.2023 08.02.2023 01.03.2023 19.04.2023 17.05.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Carmen (Ballett) Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Ermäßigte Preise in Grau

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Service | Abonnements


Donnerstag-Abonnement Do 29.09.2022 Do 20.10.2022 Do 01.12.2022 Do 22.12.2022 Do 19.01.2023 Do 16.02.2023 Do 23.03.2023 Do 25.05.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Carmen (Ballett) Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 375,– € 326,– € 277,– € 212,– € 109,– € 65,–

€ 187,50 € 163,– € 138,50 € 106,– € 54,50 € 32,50

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 449,– € 390,– € 330,– € 252,– € 132,– € 84,–

€ 224,50 € 195,– € 165,– € 126,– € 66,– € 42,–

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 449,– € 390,– € 330,– € 252,– € 132,– € 84,–

€ 224,50 € 195,– € 165,– € 126,– € 66,– € 42,–

€ 375,– € 326,– € 277,– € 212,– € 109,– € 65,–

€ 187,50 € 163,– € 138,50 € 106,– € 54,50 € 32,50

Freitag-Abonnement 1 Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr

07.10.2022 28.10.2022 13.01.2023 17.02.2023 17.03.2023 14.04.2023 05.05.2023 02.06.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Katja Kabanova Carmen (Ballett) Der Florentiner Hut

Freitag-Abonnement 2 Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr

04.11.2022 02.12.2022 20.01.2023 03.03.2023 24.03.2023 28.04.2023 12.05.2023 23.06.2023

20.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Carmen (Ballett) Die Großherzogin von Gerolstein Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Sonntagnachmittag-Abonnement 1 So So So So So So So So

02.10.2022 27.11.2022 08.01.2023 12.02.2023 12.03.2023 16.04.2023 07.05.2023 21.05.2023

15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00

War Requiem Madama Butterfly Die verkaufte Braut Carmen (Ballett) Ein Hauch von Venus Katja Kabanova Die Großherzogin von Gerolstein Der Florentiner Hut

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

Ermäßigte Preise in Grau

Service | Abonnements

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Sonntagnachmittag-Abonnement 2 So So So So So So So So

30.10.2022 20.11.2022 11.12.2022 05.02.2023 05.03.2023 19.03.2023 14.05.2023 04.06.2023

15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00

Madama Butterfly War Requiem Die verkaufte Braut Die Großherzogin von Gerolstein Carmen (Ballett) Ein Hauch von Venus Katja Kabanova Der Florentiner Hut

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 375,– € 326,– € 277,– € 212,– € 109,– € 65,–

€ 187,50 € 163,– € 138,50 € 106,– € 54,50 € 32,50

Preis

€ 70,–

€ 35,–

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

€ 304,– € 265,– € 226,– € 176,– € 95,– € 59,–

€ 152,– € 132,50 € 113,– € 88,– € 47,50 € 29,50

Tanz-ganz-nah-Abonnement Fr Sa Fr Fr Mi

23.09.2022 15.10.2022 16.12.2022 14.04.2023 31.05.2023

19.30 20.00 19.30 19.30 19.30

ABC des Tanzes Zum Sterben zu schön ABC des Tanzes ABC des Tanzes Der Tod und das Mädchen

Konzert-Abonnement Sa Sa So Sa Mi Sa

10.09.2022 03.12.2022 01.01.2023 03.06.2023 14.06.2023 24.06.2023

19.30 17.00 19.30 19.30 19.30 19.30

Eröffnungskonzert Advent in der Oper Neujahrskonzert Gustav Mahler „3. Symphonie“ Szenen aus Goethes „Faust“ Sag’ beim Abschied leise Servus

Zwei Eintrittskarten gratis für ein Kammerkonzert Ihrer Wahl

Familienkonzert-Abonnement So 23.10.2022 11:00 So 22.01.2023 11:00 So 26.03.2023 11:00 So 23.04.2023 11:00 So 29.01.2023 15.00

Karneval der Tiere Nannerl packt aus Bobli und das silberne Flügelhorn Wum und Bum und die Damen Ding Dong Alles Tanz (ermäßigt für Abonnent:innen € 19,-/Kinder € 9,50)

Preise Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4

€ 56,– € 46,– € 38,– € 30,–

€ 28,– € 23,– € 19,– € 15,–

Preis

€ 136,–

€ 68,–

Kammerkonzert-Abonnement Mo 26.09.2022 Mo 24.10.2022 Mo 07.11.2022 Mo 28.11.2022 Mo 12.12.2022 Mo 16.01.2023 Mo 13.02.2023 Mo 20.03.2023 Mo 24.04.2023 Mo 12.06.2023

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Musik in tief-B Con eleganza British Songs Quintette im Doppelpack Weihnachten Vokal Streichtrio mal anders Vive la musique! Wind Sextet Mörike-Lieder Ohrenkino. Kammermusik von Nino Rota

Zwei Eintrittskarten um 50% reduziert für ein Konzert Ihrer Wahl in der Reihe „Musikalischer Aperitif“

Ermäßigte Preise in Grau

Service | Abonnements


Meine Form von Meinungsvielfalt. Die Kleine Zeitung engt nicht ein. Sie schafft Raum, macht neugierig und gibt Dir die Möglichkeit, eine eigene Meinung zu bilden – wie, wo und wann Du willst. Denn wir schreiben für Dich, damit Du selbst entscheiden kannst, in welcher Form Du unabhängigen Qualitätsjournalismus aus der Region lesen möchtest. kleinezeitung.at/abo


Wahl-Abonnement Im Wahl-Abonnement sind sechs Vorstellungen Ihrer Wahl für eine bestimmte Preiskategorie (ausgenommen Premieren, Sonderveranstaltungen und Gastspiele) auf der Hauptbühne im Opernhaus enthalten. Beim WahlAbonnement genießen Sie einen Preisvorteil von ca. 20% auf den normalen Kartenpreis. Preise

Kat 1 Kat 4

€ 265,– € 132,50 € 150,– € 75,–

Kat 2 Kat 5

€ 231,– € 77,–

€ 115,– € 38,50

Kat 3 Kat 6

€ 196,– € 46,–

€ 98,– € 23,–

Stehplatz-Abonnement Das Abonnement für die standfesten Musiktheaterfans: neun Vorstellungen der Oper Graz an Terminen Ihrer Wahl, Premieren inbegriffen, ausgenommen Sonderveranstaltungen und Gastspiele. Preis

€ 32,–

Kulturscheckheft Wenn Sie häufig in die Oper Graz gehen möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Kulturschecks. Ein Kulturscheckheft kostet € 200 und umfasst 20 Gutscheine à €10. Sie erhalten 15% Ermäßigung auf den Kartenpreis und bezahlen mit den Gutscheinen. Den Rabatt von 20% erhalten Sie nur beim Kauf von Karten auf der Hauptbühne. Ausgenommen sind Premieren und Sonderveranstaltungen.

Mix-Abonnements Premieren-Mix In diesem Abonnement sind je vier Premieren im Opernhaus und im Schauspielhaus frei kombinierbar. Preise

Kat 1 Kat 4

€ 635,– € 317,50 € 330,– € 165,–

Kat 2 Kat 5

€ 540,– € 270,– € 190,– € 95,–

Kat 3 Kat 6

€ 440,– € 220,– € 110,– € 55,–

Sonntagnachmittag-Mix Immer wieder sonntags um 15 Uhr: große Opern- und Schauspielvielfalt! Madama Butterfly So 30.10.2022 | War Requiem So 20.11.2022 | Der Menschenfeind So 18.12.2022 | Die kahle Sängerin So 12.02.2023 | Carmen So 05.03.2023 | Ein Hauch von Venus So 19.03.2023 | Zur schönen Aussicht So 16.04.2023 | Der Florentiner Hut So 04.06.2023

Preise

Kat 1 Kat 4

€ 340,– € 170,– € 180,– € 90,–

Kat 2 Kat 5

€ 290,– € 145,– € 90,– € 45,–

Kat 3 Kat 6

€ 240,– € 120,– € 54,– € 27,–

Vario-Mix-Abonnement Fünf Vorstellungen in der Oper, fünf im Schauspielhaus, ca. 20% Ermäßigung auf den Kartenpreis – das ist das Vario-Mix-Abo. Sie erhalten Schecks der gewählten Preiskategorie, gültig für das jeweilige Haus, und lösen diese je nach Verfügbarkeit im Ticketzentrum ein. Preise

Kat 1 Kat 4

€ 480,– € 240,– € 245,– € 122,50

Kat 2 Kat 5

€ 410,– € 205,– € 125,– € 62,50

Kat 3 Kat 6

€ 325,– € 162,50 € 75,– € 37,50 Ermäßigte Preise in Grau

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Service | Abonnements


Alles über das Abonnement

Abonnent:innen werben Abonnent:innen

Allgemein Ein Abonnement gilt für die Dauer einer Spielzeit (September bis Juni) und verlängert sich automatisch um eine weitere Spielzeit, wenn es nicht bis zum 15. Juni gekündigt wird. Ab Anfang Juni 2022 haben Sie die Möglichkeit, Ihre Abonnementkarten direkt im Ticketzentrum abzuholen. Nach dem 15. August 2022 werden diese automatisch eingeschrieben zugesandt (zzgl. Portogebühr).

Sie sind Abonnent:in der Oper Graz und möchten Ihre Freude am Musiktheater an Freund:innen, Bekannte, Verwandte oder Kolleg:innen weitergeben? Gerne möchten wir Ihnen dieses Engagement noch ein wenig versüßen. 10% des neu geworbenen Abonnements schreiben wir Ihnen gut. Wie Sie den Betrag verwenden, liegt bei Ihnen: Sie können ihn für Ihr eigenes Abonnement geltend machen oder aber Eintrittskarten für andere Veranstaltungen der Oper Graz erwerben. Dieser Bonus kann nur gewährt werden, wenn der:die neue Abonnent:in nicht bereits in der Spielzeit 2021/22 Abonnent:in in der Oper Graz gewesen ist, auch bei einem Wechsel der Abo-Variante besteht kein Anspruch auf eine Gutschrift. Ausgenommen sind auch Werbungen innerhalb eines Haushaltes. Das Formular zur Werbung von Abonnent:innen erhalten Sie im Ticketzentrum am Kaiser-JosefPlatz 10.

Termintausch Wenn Sie zu Ihrem Termin verhindert sind, können Sie Ihre Karten entweder weitergeben oder bis zu zwei Tage vor dem geplanten Termin auf einen anderen Tag umbuchen. Legen Sie dazu unbedingt die Abo-Karten (als Original, Scan oder Fax) im Ticketzentrum vor. Ihre Abonnement-Termine können Sie bei Bedarf bis zu drei Mal innerhalb einer Spielzeit tauschen. Bearbeitungsgebühr pro Termintausch und Abonnement: € 3. Ein Kartentausch in Gastspiele oder Sonderveranstaltungen ist nicht möglich. Terminänderung Terminänderungen Ihrer Abovorstellungen können leider vorkommen. Wir bemühen uns, Sie rechtzeitig zu informieren, und bieten Ihnen adäquate Ersatztermine an. Wahl-Abo Bei sämtlichen Wahl-Abo-Varianten erhalten Sie Schecks, die Sie zu Ihren gewünschten Terminen einlösen können. Reservierungen sind erwünscht und empfohlen (gerne auch telefonisch unter T +43(0)316/8000). Ihre Karten holen Sie bitte bis spätestens einen Tag vor der Veranstaltung im Ticketzentrum ab. Die Schecks der Wahl-Abos sind für eine Spielzeit gültig und verfallen danach automatisch. Bearbeitungsgebühr pro Termintausch und Abonnement: € 3. Keine Barablöse möglich. Alle Angaben und Preise ohne Gewähr.

Service | Abonnements

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Begrüßungsaperitif Gedeck 3-Gang Genuss-Menü

So schmeckt Kultur noch besser! Genießen Sie vor oder nach Ihrem Opernbesuch das Bühnen Graz Gourmet Menü Mehr Informationen im Ticketzentrum und unter http://gourmet.buehnen-graz.com in einem unserer Partnerrestaurants. * Preis gültig bis Juli 2023

© Graz Tourismus – Toni Muhr | design: edsign

€ 35,-*


Preise Opernhaus, Großer Saal Platzkategorie > Preiskategorie

Kat 1

Kat 2

Kat 3

Kat 4

Kat 5

Kat 6

Stehpl.

A

€ 105, –

€ 94, –

€ 81, –

€ 65, –

€ 40, –

€ 25, –

€ 10, –

B

€ 93, – € 46,50

€ 83, – € 41,50

€ 71, – € 35,50

€ 56, – € 28,–

€ 31, – € 15,50

€ 20, –

€ 8, –

C

€ 87, – € 43,50

€ 77, – € 38,50

€ 65, – € 32,50

€ 51, – € 25,50

€ 28, – € 14,–

€ 18, –

€ 8, –

D

€ 81, – € 40,50

€ 70, – € 35, –

€ 58, – € 29, –

€ 45, – € 22,50

€ 24, – € 12, –

€ 15, –

€ 8, –

E

€ 75, – € 37,50

€ 65, – € 32,50

€ 55, – € 27,50

€ 42, – € 21,–

€ 22, – € 11, –

€ 14, –

€ 7, –

F

€ 69, – € 34,50

€ 60, – € 30,00

€ 51, – € 25,50

€ 39, – € 19,50

€ 20, – € 10, –

€ 12, –

€ 5, –

G

€ 62, – € 31, –

€ 54, – € 27, –

€ 46, – € 23, –

€ 35, – € 17,50

€ 18, – € 9, –

€ 11, –

€ 5, –

H

€ 39, – € 19, 50

€ 33, – € 16,50

€ 27, – € 13,50

€ 22, – € 11, –

€ 12, – € 6, –

€ 8, –

€ 3, –

I

€ 31, – € 15,50

€ 27, – € 13,50

€ 24, – € 12, –

€ 19, – € 9,50

€ 9, – € 4,50

€ 6, –

€ 3, –

J

€ 28, – € 14, –

€ 23, – € 11,50

€ 19, – € 9,50

€ 15, – € 7,50

€ 9, – € 4,50

€ 6, –

€ 3, –

Produktion

Premiere

Fr & Sa

So – Do

Produktion

War Requiem Anatevka Madama Butterfly La Traviata Die verkaufte Braut Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein Carmen (Ballett) Katja Kabanova Don Carlo Der Florentiner Hut

B / B / B B B

E C D E E C E

F D E F F D F

B B / B

E E E E

F F F F

Neujahrskonzert A Silvestervorstellung A Sag’ beim Abschied E leise Servus Die schöne Müllerin F Eröffnungskonzert G Symphonie Nr. 3 G Szenen aus Goethes G „Faust“ Advent in der Oper H Der Tod und das H Mädchen Die Stadt ohne Juden H Hader on Ice H Frau Holle I Tagliavini-Konzert J Schul- & FamilienJ konzerte Einheitspreis für Schulgruppen € 8

Service | Preise

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Preiskategorie


Preise Andere Orte & Specials Spiegelfoyer/Galeriefoyer freie Platzwahl Kammerkonzert Musikalischer Aperitif Piano Forte Opernbrunch*

€ 22,– € 11,– € 22,– € 11,– € 26,– € 13,– € 55,–

* keine Ermäßigung

Studiobühne*/Malersaal*/Next Liberty freie Platzwahl Zum Sterben zu schön € 25,– € 12,50 Short little greats € 25,– € 12,50 OpernKurzgenuss € 25,– € 12,50 Cinderella € 22,50 € 16,50 ABC des Tanzes € 15,– € 7,50 Vor der Premiere € 3,– * Wir bitten Rollstuhlfahrer:innen, sich spätestens zwei Tage vor dem Vorstellungsbesuch beim Ticketzentrum zu melden.

Specials Sitzkissenkonzert Alles Tanz

€ 15,– € 7,50 € 28,– € 14,–

Für Familienkonzert-Abonnenten € 19,50

€ 9,50

Führung € 7,–/€ 6,–/€ 3,–* Kostprobe € 5,– Bühnenshow € 3,– Stückeinführungen freier Eintritt Nachgespräche freier Eintritt Nachklang € 8,– (inkl. Vorstellung) nur für Student:innen

Ballett-Masterclass € 18,–** *

Erwachsene/Studentengruppen/Schülergruppen

** Pro

Abendkasse Bei Veranstaltungen auf der großen Bühne des Opernhauses öffnet die Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn, bei allen anderen Veranstaltungen jeweils eine halbe Stunde vor Beginn. Bereits bezahlte Karten können am Programmheftestand links der Feststiege abgeholt werden. Ermäßigungen Im Vorverkauf (auch online möglich) erhalten Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr sowie Lehrlinge, Student:innen, Präsenzdiener:innen und Zivildiener bis zum 27. Lebensjahr 50% Ermäßigung auf Abonnements und Eintrittskarten, jeweils nach Vorlage des entsprechenden Ausweises. Davon ausgenommen sind: das Familienmusical (hier ist die Kinderermäßigung bereits im Vollpreis enthalten) und der Opernbrunch. Sämtliche Ermäßigungen gelten nicht bei Premieren, Gastspielen, Sonderveranstaltungen sowie der Silvestervorstellung und dem Neujahrskonzert und sind nicht miteinander kombinierbar. Es werden außerdem keinerlei Ermäßigungen auf die Preiskategorie 6 und auf Stehplätze gewährt. Last-Minute-Karten Last-Minute-Karten zum Einheitspreis von € 8 erhalten Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr sowie Lehrlinge, Student:innen, Präsenzdiener:innen und Zivildiener bis zum 27. Lebensjahr nach Vorlage des entsprechenden Ausweises an der Abendkasse. Kostenlose Last-Minute-Karten für Eigenproduktionen sind Inhaber:innen des Kulturpasses im Rahmen der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ vorbehalten. Bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen können keine Last-Minute-Karten vergeben werden.

Person/pro Termin

Tickets & Ermäßigungen Kartenkauf Informationen über den Spielplan sowie Karten für alle Veranstaltungen erhalten Sie im Ticketzentrum am Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr Telefon +43 (0)316/8000 Fax +43 (0)316/8008 1565 tickets@ticketzentrum.at, ticketzentrum.at

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Service für Menschen mit Behinderung(en) Die Oper ist durch einen Seiteneingang barrierefrei zugänglich. Im Saal stehen vier Rollstuhlplätze zum Stehplatzpreis zur Verfügung; wenn sie im Behindertenausweis eingetragen ist, erhält eine Begleitperson ihre Eintrittskarte zum halben Preis. Für Hörbehinderte bieten wir das System „Tourguide“ an: Bitte fragen Sie vor der Vorstellung beim Publikumsdienst nach. Weiters erhalten behinderte Besucher:innen nach Vorlage eines entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von 50% auf den Vollpreis (dies gilt auch für eine im Ausweis eingetragene Begleitperson). Für Menschen mit Behinderung(en) stehen auf Ebene 1 der Operngarage 4 Parkplätze zur Verfügung. Informationen über ermäßigte Parktickets finden Sie auf Seite 162. Service | Preise


Saalplan

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Rollstuhlplätze 18

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Bürgermeister Loge

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Service | Saalplan

Rechts

17

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Bürgermeister Stv. Loge

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Rechts

PA R T E

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Kat 1 Kat 2 Kat 3 Kat 4 Kat 5 Kat 6

Links

L ERIE

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Landeshauptmann Loge

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Links

Links

T ERRE

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Landeshauptmann Stv. Loge

Service | Saalplan


Gemeinsam in die Oper Graz Opernbesuche mit Gruppen Wenn Sie mit Kund:innen oder Kolleg:innen etwas Besonderes zu feiern haben oder sich in elegantem Rahmen bedanken möchten, bietet Ihnen die Oper Graz dafür verschiedene Möglichkeiten. Spiegelfoyer & Galeriefoyer Das repräsentative Ambiente des Spiegelfoyers und des Galeriefoyers eignet sich hervorragend für Ihre eigenen Veranstaltungen im kleineren Rahmen bis zu max. 140 Personen bei Theater-, Bankett- oder Kaffeehausbestuhlung. Kontakt Nora Cartellieri, Tel. 0316 8008 1235 nora.cartellieri@oper-graz.com Geschlossene Vorstellungen Sie haben die Möglichkeit, die Produktionen der Oper Graz als geschlossene Vorstellungen zu kaufen. Termine gibt es nach Vereinbarung. Kontakt Nora Cartellieri, Tel. 0316 8008 1235 nora.cartellieri@oper-graz.com Persönliche Einführungen Wenn Sie mit einer Gruppe eine Vorstellung in der Oper besuchen möchten, bieten wir Ihnen gerne eine auf Ihr Interesse abgestimmte persönliche Stückeinführung an. Alle genannten Angebote können nach Wunsch mit einer Backstage-Führung vor der Vorstellung, einem Künstlergespräch und kulinarischem Rahmenprogramm erweitert werden. Preisvorteile für Gruppen Bei Sammelbestellungen ab 20 Personen erhalten Sie 20% Ermäßigung, ab 21 Personen zusätzlich eine Freikarte, ab 42 Personen zusätzlich zwei Freikarten, ab 63 Personen zusätzlich drei Freikarten. Notabene: Reservierungen für Gruppen müssen zwei Wochen vor der Vorstellung rückbestätigt werden. Die Karten können sowohl im Ticketzentrum abgeholt als auch zugesandt werden. Bitte beachten Sie, dass die Ermäßigungen nicht miteinander kombinierbar sind und für sämtliche Vorstellungen außer Premieren, Gastspiele, Sonderveranstaltungen und das Familienmusical gelten. Kulturschecks Wenn Sie häufig in die Oper Graz gehen möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Kulturschecks. Ein Service

Kulturscheckheft kostet € 200 und umfasst 20 Gutscheine à € 10. Sie erhalten 15% Ermäßigung auf den Kartenpreis und bezahlen mit den Gutscheinen. Den Rabatt von 15% erhalten Sie nur beim Kauf von Karten für Vorstellungen auf der Hauptbühne. Spezialpreise für Schüler:innen und Student:innen Schüler:innen und Student:innen erhalten im Vorverkauf Eintrittskarten zum halben Preis. Bei Sammelbestellungen ab 21 Personen bekommen Begleiter:innen eine Freikarte, ab 42 Personen zwei Freikarten, ab 63 Personen drei Freikarten. Der Preis für die Schulkonzerte beträgt € 8 pro Schüler:in. Die begleitende Lehrperson erhält eine Freikarte. Erstsemester-Spezial Für nur einen Euro bekommen Student:innen während ihres ersten Semesters ein Ticket für eine Vorstellung in der Oper Graz. Bei Vorlage des Studentenausweises können Sie im Ticketzentrum eine Vorstellung auswählen und Ihr Ticket gleich mitnehmen. Schnell sein lohnt sich: Dieses Willkommensangebot gibt es nur für die ersten 1.000 „Erstis“ während des ersten Semesters (gilt sowohl für Winter- als auch Sommersemester)*. *Ausgenommen von dieser Aktion sind Sonder- und Gastveranstaltungen sowie die Opernredoute. Von Umtausch und Barablöse ausgeschlossen und nicht kombinierbar mit anderen Ermäßigungen. Nicht für bereits gekaufte oder reservierte Karten anwendbar. Nur für den persönlichen Gebrauch gültig. Bitte den Studentenausweis zur Vorstellung mitbringen.

Theaterreferent:innen Sie sind theaterbegeistert und besuchen gerne häufiger in der Saison mit Gruppen diverse Vorstellungen in der Oper Graz? Sie sehen sich als Kulturbotschafter:in für Ihre Schule, Firma und all Ihre theaterbegeisterten Freund:innen und Bekannten? Dann nehmen wir Sie gerne in den Kreis der Theaterreferent:innen auf. Lernen Sie die Oper aus einem neuen Blickwinkel kennen! ≥  Sie

sehen die Opern, Operetten, Musicals und Ballettproduktionen schon vor der Premiere und erhalten ausführliches Informationsmaterial zu den jeweiligen Produktionen. ≥  Während der Referent:innenproben können Sie sich in den Pausen direkt mit Mitwirkenden der jeweiligen Produktion austauschen. ≥  Anlässlich der „Bühnenshow“ in der folgenden Spielzeit prämieren wir die aktivsten Theaterreferent:innen mit wertvollen Sachpreisen. 158


Wir bedanken uns bei unseren treuen „Kulturbotschafter:innen“ für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Begeisterung für die Oper Graz! Kontakt Nora Cartellieri, Tel. 0316 8008 1235 nora.cartellieri@oper-graz.com

Mit Kindern in die Oper Graz

Katharina Hauer mit ihrer Mutter in der Loge, kurz vor Beginn der Vorstellung mit Live-Audiodeskription

Die Oper Graz freut sich sehr über zahlreiches junges Publikum. Wenn Sie einen Besuch der Oper mit Kindern planen, bitten wir Sie, folgende Punkte zu beachten: Sogenannte „Schoßplätze“ können ausnahmslos nur für jene Vorstellungen angeboten werden, die explizit als Kinderveranstaltung oder Familienkonzert gekennzeichnet sind. Sitzerhöhungen darf es aus feuerpolizeilichen Gründen nicht geben. Möchten Sie mit Kindern, die jünger sind als in der Altersempfehlung unten angegeben, die Oper Graz besuchen, bieten wir nach Verfügbarkeit Randplätze oder Logenplätze an, um ein eventuell notwendiges Verlassen des Saals störungsfrei zu ermöglichen. Cinderella (Koproduktion mit dem Next Liberty) ab 6 Jahren Frau Holle (Koproduktion mit dem Next Liberty) ab 6 Jahren Anatevka ab 10 Jahren Die verkaufte Braut ab 10 Jahren Die Großherzogin von Gerolstein ab 11 Jahren Der Tod und das Mädchen ab 12 Jahren Ein Hauch von Venus ab 12 Jahren Zum Sterben zu schön ab 12 Jahren Der Florentiner Hut ab 13 Jahren Die schöne Müllerin ab 13 Jahren La Traviata ab 13 Jahren Carmen (Ballett) ab 14 Jahren Don Carlo ab 14 Jahren Katja Kabanova ab 14 Jahren Madama Butterfly ab 14 Jahren War Requiem ab 15 Jahren Die Altersempfehlung der Familienkonzerte finden Sie auf Seite 124. Für das Sonderkonzert „Advent in der Oper“ am Sa 3. Dez um 17 Uhr und am So 4. Dez 2022 um 11 Uhr empfehlen wir den Besuch mit Kindern ab 8 Jahren. Für alle übrigen Konzerte empfehlen wir den Besuch mit Kindern ab 11 Jahren.

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Hören, was andere sehen Oper mit Live-Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen Eine Opernaufführung ist ein Zusammenspiel von Musik und Regie. Kostüme, Bühnenbild, Requisiten und Licht lassen Abend für Abend eine ganz spezielle Welt auf der Bühne entstehen. In diese Welt einzutauchen, ist ein Abenteuer für Herz und Verstand. Für Menschen mit voller Sehfähigkeit selbstverständlich, den sehbehinderten und blinden Opernbesucher:innen bleibt der Zauber des Bühnengeschehens jedoch verborgen. Durch eine Live-Audiodeskription bekommt das Publikum über ein Headset Beschreibungen über das Handlungsgeschehen auf der Bühne vermittelt, ohne dass der Musikgenuss gestört wird. Simultan und situationsbezogen werden die Erläuterungen in den Gesangspausen eingesprochen. Zusätzlich bieten wir den sehbehinderten Besucher:innen vor der Vorstellung eine Führung durch einen Parcours mit Requisiten, Kostümen, Perücken und vielen interessanten Bühnendetails der Produktion. Dadurch haben sie die Möglichkeit, durch das Berühren dieser Gegenstände einen Gesamteindruck zu gewinnen. Am 24. April 2016 fand die erste Vorstellung mit Live-Audiodeskription an der Oper Graz statt. Mit Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ begann eine Reihe von diversen Opern, Operetten und Musicaldarbietungen für blinde und sehbehinderte Menschen. „Hören, was andere sehen“ ist ein Projekt, das in Österreich nach wie vor einzigartig ist und dank unserem erfahrenen Audiodeskriptions-Team dem blinden und sehbehinderten Publikum unvergessliche Erlebnisse in der Oper Graz ermöglicht. Übrigens gilt für alle Vorstellungen der Oper Graz, dass ausgewiesene Assistenzhunde natürlich mit in die Oper dürfen. Bitte um vorherige Anmeldung bei nora.cartellieri@oper-graz.com Service


Die beiden Audiodeskriptor:innen Daniel Doujenis und Linda Wolf an ihrem Arbeitsplatz

Termin für die Vorstellung mit Live-Audiodeskription in der Saison 2022/23 Bedřich Smetanas komische Oper „Die verkaufte Braut“ am So 11. Dez, 15 Uhr Wir bedanken uns bei unseren Sponsor:innen: Dr. Böhm – Die Nr. 1 aus der Apotheke Em. Univ.-Prof. Dr. Günter Knapp Neuroth

Der Arbeitsplatz der Audiodeskriptor:innen im Foyer der Landeshauptmannloge

Katharina Hauer erhält vor der Vorstellung ihr Headset von einer Kollegin aus dem Publikumsdienst

Service

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Sponsoring & Kooperationen

Gastronomie

Sie möchten Ihre Firma in einem hochwertigen kulturellen Kontext repräsentieren? Ihren Kund:innen oder Mitarbeiter:innen einzigartige und exklusive Erlebnisse im neobarocken Ambiente der Oper Graz ermöglichen? Dann werden Sie Begleiter:in unserer vielfältigen Projekte und erleben Sie so Austausch und Verbundenheit mit Ihrem Opernhaus! Wir erstellen für Sie gerne ein maßgeschneidertes Sponsoringpaket, abgestimmt auf Ihre Unternehmensphilosophie und Unternehmensziele. Eine Opernproduktion ist von der Herstellung der Kulissen und Kostüme über die intensiven Proben von Technik, Orchester und Ensemble bis hin zum „grande finale“ der Premiere ein perfektes Zusammenspiel aller Beteiligten. Die Mitarbeiter:innen der Oper, unser Ensemble und externe Künstler:innen, unsere Referent:innen, Großkund:innen und Partner:innen aus der Wirtschaft schaffen gemeinsam ein großes Ganzes. Auch in dieser Saison dürfen wir langwährende Partnerschaften weiterführen, gut bewährte Kooperationen ausbauen und neue Partner:innen dazugewinnen. Werden auch Sie Teil dieses Gesamtkunstwerks und unterstützen Sie unsere Produktionen! Ihre Vorteile als Sponsor:in oder Kooperationspartner:in der Oper Graz: ≥  Als Partner:in der Oper Graz haben Sie die Möglichkeit, Ihr Firmenevent in den repräsentativen Räumlichkeiten der Oper Graz im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne gehen zu lassen und damit für einen unvergesslichen Auftritt bei Ihren Gästen zu garantieren. ≥  Mit der Oper Graz nutzen Sie eine exklusive und vielseitige Marketing- und Präsentationsplattform und profitieren von der regionalen und internationalen Medienpräsenz sowie dem hohen Bekanntheitsgrad. ≥  Sie werden von unseren rund 180.000 Zuseher:innen pro Saison als Partner der Oper Graz wahrgenommen. Wir bedanken uns bei unseren Sponsor:innen und Kooperationspartner:innen für ihre wertvolle Unterstützung!

Vor der Vorstellung und in der Pause Der Kirchenwirt begleitet als Caterer der Oper Graz Ihren Kulturgenuss mit Getränken und Häppchen von ausgesuchter Qualität und mit besonders freundlichem Service an den Bars. Um Wartezeiten in den Pausen zu vermeiden, nutzen Sie bitte unsere Vorbestellungskarten. Und so funktioniert es: Ihr Genuss in 3 Akten 1. Akt Bestellkärtchen ausfüllen. 2. Akt Kärtchen am Buffet abgeben. 3. Akt Sie bekommen Ihre Bestellung frisch zu Pausenbeginn und Sie ersparen sich jedes Warten und Anstellen. Sie können auch einfach online vorbestellen: www.kirchenwirtgraz.com/oper-graz Außerdem haben Sie die Möglichkeit – auch als Geschenk – im Ticketzentrum oder an der Abendkasse im Foyer des Opernhauses Genussgutscheine zu erwerben. Diese können jederzeit an den Bars im Opernhaus eingelöst werden. Bühnen Graz Gourmet Lassen Sie Ihren Opernabend zu einem unvergesslichen Event werden und genießen Sie zu Ihrem Vorstellungsbesuch das Bühnen Graz Gourmet-Menü um nur € 35: 1. Wählen Sie Ihre gewünschte Vorstellung und kaufen Sie die entsprechenden Tickets. 2. Kaufen Sie ergänzend dazu die gewünschte Anzahl an Bühnen Graz Gourmet-Gutscheinen. 3. Reservieren Sie einen Tisch in einem unserer Partnerrestaurants vor oder nach Ihrem Opernbesuch. 4. Genießen Sie einen wunderbaren Abend voller künstlerischer und kulinarischer Höhepunkte. Alle Detailinformationen finden Sie unter: gourmet.buehnen-graz.com

Ihr Kontakt in Sachen Sponsoring/Kooperationen und Sonderprojekte: Nora Cartellieri, Tel. 0316/8008 1235 nora.cartellieri@oper-graz.com 161

Service


Anfahrt STADTPARK ERZHERZOG-JOHANN-ALLEE

Hauptplatz EINSPINNERG.

Tummelplatz

OPERNRING

Jakominiplatz

NEXT LIBERTY STADTPARK TICKETZENTRUM GLACISSTRASSE

Kaiser-Josef-Platz

Anfahrt mit Bus und Straßenbahn Haltestelle Kaiser-Josef-Platz, erreichbar mit den Straßenbahnlinien 1 und 7 und den Autobuslinien 30, 31 und 39. Reisebusse dürfen ganztägig in der Franz-Graf-Allee und am Burgring parken, abends am Opernring. Günstig Parken Für die BOE Parkgarage am Opernring (Einfahrt in der Hamerlinggasse, mit überdachtem Zugang zum Opernhaus) erhalten Sie als Opernbesucher:in vergünstigte Parktickets (anstelle von € 4 pro angefangener Stunde). Die vergünstigte Parkperiode beginnt bei Nachmittagsvorstellungen um 14 Uhr, am Abend jeweils zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung. Dafür stellen Sie Ihr Fahrzeug in der Garage ab und lassen vor der Vorstellung oder in der Pause an der zweiten Abendkasse, im Eingangsfoyer links vom Haupteingang, Ihr normales Parkticket mittels Stempel in das vergünstigte Opernticket umwandeln (nach der Vorstellung ist dieser Service nicht mehr möglich!). Dieses dort gestempelte Ticket ist dann bereits Ihr Ausfahrtsticket, mit dem Sie den Schranken zur Ausfahrt öffnen! Bereits mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlte Parktickets können nachträglich nicht in vergünstigte Tickets umgewandelt werden! Abonnent:innen erhalten bis zum 30. September 2022 vergünstigte Parkkarten im Ticketzentrum.

Service

Mit Flixbus von Wien nach Graz und zurück Flixbus bringt Wiener Opern- und Theaterfans nach Graz und am selben Abend wieder zurück. Freitag und Samstag fährt der letzte Bus von der Haltestelle nahe der Oper, in der Girardigasse, um 22.30 Uhr ab, an Sonntagen um 22 Uhr. Tickets und Informationen im Ticketzentrum und auf flixbus.at Freie Fahrt zu den Bühnen Graz! Seit der Saison 2018/19 hat das Publikum freie Fahrt aus der gesamten Steiermark zu den Vorstellungen der Bühnen Graz (Oper Graz, Schauspielhaus Graz, Kinder- und Jugendtheater Next Liberty, Orpheum, Dom im Berg und Schloßbergbühne Kasematten). Die freie Fahrt gilt im gesamten Verkehrsverbund Steiermark und ist nur einlösbar in Verbindung mit einem gültigen Ticket der Bühnen Graz, zur Hinfahrt 3 Stunden vor und zur Rückfahrt 7 Stunden nach Veranstaltungsbeginn (ausgenommen die Linien 311/312 und der Schloßberglift). Auf Ihrer Eintrittskarte ist der Hinweis auf die Freifahrt aufgedruckt, sie muss auf Verlangen vorgewiesen werden. Auf www.ticketzentrum.at gekaufte Karten – die sogenannten Print@Home-Tickets – sind nur ausgedruckt als Freifahrt gültig. Beim Buchungsvorgang müssen Vor- und Nachname für jedes einzelne Ticket eingetragen werden, andernfalls können Print@ Home-Tickets nicht als Freifahrtscheine anerkannt werden. Bei der Kontrolle wird ein gültiger amtlicher Lichtbildausweis zum Namensabgleich verlangt. Mehr Informationen: buehnen-graz.com/freiefahrt

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GRATIS AN- & ABREISE in die OPER GRAZ im Ticketpreis inkludiert IS E R B A A N- &

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Unser Service für alle Besucher:innen der Oper Graz und aller weiteren Häuser der Bühnen Graz: * Mit einer gültigen Eintrittskarte für die Bühnen Graz genießen Sie die kostenlose Beförderung durch alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Steiermark am entsprechenden Vorstellungstag. * Gültig zur Anreise ab 3 Stunden vor Vorstellungsbeginn * Gültig zur Abreise bis 7 Stunden nach Vorstellungsbeginn Änderungen vorbehalten.

Mehr Infos zu Gültigkeit und Abwicklung www.buehnen-graz.com/freiefahrt


Team der Oper Graz

Künstlerisches Betriebsbüro Brigitte Bauer Michaela Gärtner (bis 30.9.2022)

Oliver Ringelhahn Leitung Geschäftsführende Intendantin Nora Schmid Chefdirigent Roland Kluttig Ballettdirektorin Beate Vollack Leiter Dramaturgie & Kommunikation/Stellvertreter der Intendantin Jörg Rieker Künstlerischer Betriebsdirektor Michael Barobeck Technischer Direktor Michael AuerNußbaumer Prokurist Andreas Ranacher Chordirektor Bernhard Schneider Intendanzbüro Alexandra TscheitschonigKmetitsch Büro des Prokuristen Elisabeth RichterTrummer Birgit Weer Künstlerische Betriebsdirektion Betriebsdirektor Michael Barobeck Studienleitung & Opernstudio Günter Fruhmann

Service | Team

Korrepetition Stefan Birnhuber Tetyana Dranchuk Emiliano Greizerstein Henry Websdale Regieassistenz Daniela Gassner (Gast) Florian Kutej Christian Thausing Inspizienz James Jolly Wolfgang Haas Soufflage Angelika Owen Leitung Singschul’ Andrea Fournier Leitung Ballettschule Beate Vollack Leitung Statisterie Florin Ailenei Repetition der Übertitel Peter Baran Stefanie Liang Dramaturgie & Kommunikation Leiter Dramaturgie & Kommunikation Jörg Rieker Dramaturgie Dorothee Harpain Bernd Krispin Bettina Bartz Johanna Danhauser Marlene Hahn Gerhard Herfeldt Dagmar Stehring PR & Marketing Julia AichholzerMaier Ulrike Kerpacher

Großkundenbetreuung & Sponsoring Nora Cartellieri Archiv Ulrich Winkler Maurizio Nobili OperAktiv! Lisa-Christina Fellner Sabine Battisti Olivia Lenger Ensemble & Gäste Chefdirigent Roland Kluttig Kapellmeister Marius Burkert Dirigenten Matteo Beltrami Stefan Birnhuber Johannes Braun Nicolas Ellis Andrea Fournier Günter Fruhmann Gábor Káli Claire Levacher Marcus Merkel Saša Mutić Nacho de Paz Susanne Scholz Daniele Squeo Katharina Wincor Inszenierung & Szenische Einstudierung Maximilian Achatz Adriana Altaras Lars Braun Lorenzo Fioroni Magdalena Fuchsberger Peter Konwitschny Peter Lund Jetske Mijnssen Bernd Mottl Anika Rutkofsky Michael Schilhan Christian Thausing Floris Visser

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Choreographie Annabelle Blanc Arthur Haas Andrea Kraus András Kurta Evamaria Mayer Alexander Novikov Sascha Pieper Benjamin Rufin Jo Strømgren Pim Veulings Beate Vollack Bühne & Kostüme Bregje van Balen Monika Biegler Annette Braun Gideon Davey Timo Dentler Friedrich Eggert Silke Fischer Sebastian Hannak Valentin Köhler Eleni Konstantatou Daria Kornysheva Victor Labarthe Johannes Leiacker Nina Lepilina Alfred Mayerhofer Rebeca Monteiro Neves Jon Morrell Okarina Peter Sascha Pieper Alexia Redl Dieuweke van Reij Ulrike Reinhard Mignon Ritter Christoph Schubiger Elke Steffen-Kühnl Jo Strømgren Marie Sturminger Licht Sebastian Alphons Bernhard Bieri Mark van Denesse Friedrich Eggert Joachim Klein Peter Lund Malcolm Rippeth Hubert Schwaiger Helmut Weidinger Martin Schwarz Benedikt Zehm


Video & Animation Philipp Fleischer Andreas Ivancsics Aron Kitzig Christian Weißenberger Solistinnen Anna Brull Mirella Bunoaica Sieglinde Feldhofer Aurelia Florian Mareike Jankowski Tetiana Miyus Jutta Panzenböck Polina Pastirchak Uschi Plautz Elisabeth Pratscher Josephine Renelt Susan Rigvava-Dumas Regina Schörg Monika Staszak Elisabeth Stemberg Flurina Stucki Marjukka Tepponen Paulina Tuzińska Iris Vermillion Alessandra Volpe Dionne Wudu Solisten Florian Boesch Piotr Buszewski Markus Butter Neven Crnić Daniel Doujenis Thomas Essl Martin Fournier Ricardo Frenzel Baudisch Michael Großschädl Nikolaus Habjan Dimitry Ivashchenko Otar Jorjikia Alexander Kaimbacher Tobias Kerschbaumer Daeho Kim Matthias Koziorowski Konstantin Krimmel Johann Wolfgang Lampl Mario Lerchenberger Mykhailo Malafii

David McShane Albert Memeti Christof Messner Alexey Neklyudov Cornelius Obonya Ivan Oreščanin Dariusz Perczak Benjamin Plautz Benjamin Rufin James Rutherford Arnold Rutkowski Manuel von Senden Marko Simsa Christoph Steiner Matthias Störmer Wilfried Zelinka

Mireia Gonzalez Fernandez Lucie Horná Miki Oliveira (karenziert)

Rosa Maria Pace Renata Parisi Marina Schmied Tänzer Fabio Agnello Lorenzo Galdeman Philipp Imbach Yannick Neuffer Frederico Oliveira Giulio Panzi Christoph Schaller Paulio Sóvári Michele Tirapelle

Opernstudio Corina Koller Andżelika Wiśniewska

Chor

Ballett

Chordirektor Bernhard Schneider

Ballettdirektorin und Leiterin der Ballettschule Beate Vollack

Assistent des Chordirektors Georgi Mladenov Leiterin Singschul’ Andrea Fournier

Assistentin der Ballettdirektorin & Administratorin der Ballettschule Anna Semlitsch

Administration Chor & Extrachor Richard Jähnig Anna Semlitsch

Ballettmeister Sascha Pieper

Damen Daiana Aksamit Hana Batinić Leah Bedenko Kathryn Birds

Lehrer:innen der Ballettschule Arthur Haas Lucie Horná Andrea Kraus Klaudia Kurta Miki Oliveira

(karenziert)

Dominika Blažek (karenziert)

Katica Dipalo-Ban Stephanie Elliott

(karenziert)

(karenziert)

Marina Schmied Marion Thyr

Barbara Glashüttner Mana Iwata Lenka Jombikova Mariko Kageyama Eriko KayukawaJähnig Keiko Kazumori

Repetitorin Maria Lougiaki Tänzerinnen Ann-Kathrin Adam Stephanie Carpio Kirsty Clarke Isabel Edwards

(karenziert)

Rada Kirova 165

Sarah Nicholson Ingrid NiedermairMiller Marijana Nikolić Natalia Radzanowski Natalia Ryabova Eri Scherling-Hidaka Ju Suk Doris ValeskiniPirkwieser Herren Jakša Buljubašić Sangyeon Chae István Demus Stefan Dolinar Dimitri Fontolan Majkend Hasa Richard Jähnig Junho Jung Daniel Käsmann Adrián Martinez Berthely Marlin Miller Markus Murke Heribert Pudik István Rácz Christian Scherler Pavel Silich István Szécsi Veli-Pekka Varpula (karenziert)

Falk Witzurke Betriebsratsvorsitzender für das darstellende Personal Jörg Rothenpieler Grazer Philharmoniker Geschäftsführerin Nora Schmid Chefdirigent Roland Kluttig Referentin des Chefdirigenten Vera Blum Livia Krisch (karenziert bis 30.9.2022)

Orchesterinspektor Klaus Eberle

Service | Team


Konzertmeister Josef Mostetschnig Yukiko Imazato-Härtl Karol Daniš Wiktor Modrzejewski 1. Violinen Alexander Stock Erich Benezeder Judith Winkler Klaus Eberle (karenziert)

Viktor Petek Elizaveta Goldort Roman Rovenkov Halyna Bila Moeko Sugiura Mátyás András Andrii Uhrak N.N. N.N. 2. Violinen Sebastian Gogl Karl Vorraber Dejan Dacic Sabine Schenk Katalin Eisenhut Igor Zogovic Eugen Wagner Klara Ronai Szonja Szebeny Raimund Winkler Remigiusz Gaczynski Simon Petek Bratschen Elke Chibidziura Elissaveta StanevaVogl Anja Biber Cosima Strauß Oliver Biber Zhanna Ivanova Milan Maksimovic Anna Firsanova Franklin Jose Pacheco Bellorin Aram Kim Violoncelli Bernhard Vogl Gergely Mohl N.N. Ivanila Lultcheva Service | Team

Christian Peyr Noriko Kataoka Katarzyna Stupnik Dae Sun Ko Kontrabässe Simon Jäger Jinwon Yoon Anton Haunold Rudolf Thausing Klaus Melem Peter Petrák Harfe Christine Heger Flöte Vanessa Latzko Marlies Gaugl Manfred Kalcher Linda Sakalosova Oboe Kamen Nikolov Pius Pfiffner Gregor Nabl Hirokazu Hiraki Klarinette Kurt Mörth Christoph Gaugl Josef ZweimüllerAichinger Anton Hirschmugl Fagott N.N. Antonio Piccolotto Georg Stepanek Zsolt Varga Horn Matthias Predota Athanasios Ioannou Levente Szabo Wilhelm Kalcher Manuel Egger Zachary Cramer Trompete Karl Sodl Thomas Rainer Wolfgang Huß Hans-Jörg Pirkwieser

Posaune Thomas Weinzettl Dominik Schnaitt Matthias Gfrerer David Luidold

Seitenmeister Gerhard Antohs Mario Michael Harb Franz Suppan Hubert Zach

Tuba Markus Nimmervoll Florian Büchele

Stellv. Seitenmeister Andreas Kronheim Thomas Seebauer Gerhard Stelzer Christian Zamiditsch

Pauke und Schlagwerk Katrin Meissl Simon Steidl Sebastian Riener Leonhard Königseder N.N. Orchesterwarte Jakob Friedrich Stefan Ofner Felix Thalhammer Betriebsratsvorsitzender für das Orchester Kurt Mörth Technik Technischer Direktor Michael AuerNußbaumer Sekretariat Technische Direktion Christa Kindler Leitung Technisches Produktionsbüro Martin LippToccafondi Mitarbeiter Technisches Produktionsbüro Sebastian Weiss Leitung Kostüm Silke Fischer Produktionskoordination Kostüm Elisabeth Perteneder Leitung Bühnentechnik Hannes Peindl Gerald Trummer

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Bühnentechnik Kemal Ates Shafigholah Baroghzai Sebastian Darok Thomas Egger Manuel Friesacher Philipp Frühwirth Gernot Gottlieb Christoph Gradwohl Roland Habith Joachim Jenatschek Alan Maurice Kalleske Markus Reiter Phillip Schweiger Probendienst Jubal Arenas Criado Manfred Lamprecht Cornelia Nöst Vorstand Tapezierer/ Möbler Johannes Pendl Stellv. Vorstand Tapezierer/Möbler N.N. Tapezierer/Möbler Alexander Schröder Mahdi Mohammadi Vorstand Schnürboden Günther Rieger Stellv. Vorstand Schnürboden N.N. Schnürboden Peter Gruber Bernhard Kreimer Marc Philipp Maier David Zierler


Automatisierungstechnik Željko Crnjak Vorstand Schlosserei Alfred Pilich Schlosserei Hannes Dornhofer Leitung Beleuchtung Sebastian Alphons Stellv. Leitung Beleuchtung Daniel Weiss Beleuchtung Christian Angerbauer Arnold Buch Armin Forstner Otilia Gollinger Martin Großschädl Tobias Hofer Hermann Kaufmann Patricia Messina Lothammer Octavian Popa Johannes Schadl Martin Schwarz Helmut Weidinger Thomas Widihofer Videotechnik Philipp Fleischer Christian Weißenberger Leitung Tontechnik Christian Komp Tontechnik Thomas Lux Michel Michelitsch Lukas Mimlich Walter Rudolf Michal Zábavík Waffenmeister/ Requisite Helmut Wallner Requisite Christian Ogertschnig Luise Gypser Ursula Pompernigg

Lehrlinge für Veranstaltungstechnik Ronja Kummer Lorenz Meiler Hanna Meindl Ludwig Schmidt David Schroll

Anna Enikö Szalai Maria Christine Zottler Lehrling Maske Daniel Binder N.N. Leitung Gebäudeverwaltung und Haustechnik Thomas Mussbacher

Orchesterwarte Jakob Friedrich Stefan Ofner Felix Thalhammer Leitung Ankleiderinnen Sandra Eva PeindlSpelec Stellv. Leitung Ankleiderinnen Nicole Schnedl

Hauselektrik/ Stellv. Leitung Hausverwaltung Wolfgang Schmidt Hauselektrik Edis Husic Wolfgang Lackner Manuel Windisch

(karenziert)

Simone Weissenbacher Ankleiderinnen Rebecca Andrich Andrea Copony Theresa Koch Bettina Lamprecht Billie Lea Lang Karin Lettner Anna Major Daniela Matzer Rosalinde Techt Annemarie Trammer Valerie Denise Untersweg Antonia Vogl Corinna Weichbold Leitung Maske Stephanie Klock Stellv. Leitung Maske Janine Buchrieser

Haustischler/Portier Manfred Mitteregger Portier Harald GrillitschLandl Christian Modl Peter Wachner Hausarbeiter Josef Gyurica Reinigung Shpresa Memedi Anita Perz Karin Perz Dejan Preissler Andrea Rossmann Dzevada Sulic Petra Tuttner Erna Winder Reinigung/Hausarbeiter Mile Zunic

Maske Sandra Bernhard Pia Fritz Gabriele HierholdHandlechner Claudia Konrad Margit Padaric Laura Reiter Theresa Reitinger Margaretha Senekowitsch

Betriebsrat Technik und Verwaltung Rudolf Brunthaler Ticketzentrum Leiterin Isabel Zinterl Hans Ebner Ella Eisner Andrea Gutschi 167

Luise Koch Martin Ladinig Gundula Anna Salvenmoser Christa Schinnerl Ruth Steiner-Nwosu Birgit Strumbl Jutta Weigold Susanne Weinhandl Publikumsdienst Leiterin Julia da Costa Amaral Stellvertreterin Monika Untersweg Publikumsdienst Adna Bajrektarevic Andrea Beinschab Hertha Chlup Elahe Dehghani Sarah Draskovitsch Clara Fruhmann Lukas Fruhmann Ferdinand Gaugl Doris Harrer Judith Hirschmugl Elvira Jasarevic Jasmin Jennetten Nadine Jennetten Stefan Kernbichler Laura Konrad Lena Mahringer Marlies Mayrhofer Sophie Melem Melanie Moser Jakob Münch Diana Naghi Aniko Pusterhofer Emelie Ranacher Hannah Rieger Eveline Schalk Georg Schalk Bjarne Schmidt Ingrid Serschen Aida Shatti Julia Stern Slavisa Vasilievic Hausführungen Nora Cartellieri Klaudia Kurta Otmar Schober Service | Team


25 Jahre

Christian Muthspiel & ORJAZZTRA VIENNA

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© Foto: Lukas Beck

La melodia della strada 29. – 31. Juli 2022 Oper Graz

Infos: +43 316 26 97 89

lastrada.at


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EIN SOMMER NACHTSTRAU M Komödie von William Shake speare

formdusche.de formdusche.de

Alle Informationen und den Spielplan der Spielzeit 2022.2023 finden Sie ab 14. Juni 2022 unter www.schauspielhaus-graz.com

20.21 22.23

www.schauspielhaus-graz.com


Kalendarium 2022/23 September 2022 Sa 3. Sep 12.00 Uhr Sa 3. Sep 15.00 Uhr Sa 3. Sep 19.00 Uhr Sa 10. Sep 10.00 Uhr Sa 10. Sep 17.00 Uhr Sa 10. Sep 19.30 Uhr So 11. Sep 09.00 Uhr So 11. Sep 10.00 Uhr So 11. Sep 19.00 Uhr So 11. Sep 18.00 Uhr Fr 16. Sep 15.00 Uhr Fr 16. Sep 18.30 Uhr Fr 23. Sep 19.30 Uhr Sa 24. Sep 14.30 Uhr Sa 24. Sep 20.00 Uhr Mo 26. Sep 19.30 Uhr Mi 28. Sep 19.30 Uhr Do 29. Sep 20.00 Uhr Fr 30. Sep 19.30 Uhr

Bühnenshow Bühnenshow Bühnenshow Ballettschule ganz nah Führung durch die Oper Eröffnungskonzert Führung durch die Oper Opernbrunch Vor der Premiere War Requiem Arsonore Spielplatz Musik Kostprobe War Requiem ABC des Tanzes Masterclass Ballett Premiere War Requiem Kammerkonzert Wiederaufnahme Anatevka War Requiem Anatevka*

Service | Kalendarium 2022/23

Premiere Madama Butterfly Zum Sterben zu schön Sitzkissenkonzert Anatevka Zum Sterben zu schön Schulkonzert Madama Butterfly Zum Sterben zu schön Anatevka Masterclass Ballett Cinello War Requiem Familienkonzert Anatevka Kammerkonzert Wiederaufnahme La Traviata Madama Butterfly Zum Sterben zu schön Anatevka Madama Butterfly Zum Sterben zu schön

November 2022

Oktober 2022 Sa 1. Okt 17.00 Uhr Sa 1. Okt 19.30 Uhr So 2. Okt 09.00 Uhr So 2. Okt 10.00 Uhr So 2. Okt 11.00 Uhr So 2. Okt 15.00 Uhr Mo 3. Okt 19.30 Uhr Di 4. Okt 19.30 Uhr Mi 5. Okt 20.00 Uhr Fr 7. Okt 20.00 Uhr Mo 10. Okt 20.00 Uhr Di 11. Okt 18.30 Uhr Mi 12. Okt 20.00 Uhr Do 13. Okt 10.00 Uhr Do 13. Okt 15.00 Uhr Do 13. Okt 20.00 Uhr Fr 14. Okt 15.00 Uhr Fr 14. Okt 19.30 Uhr Sa 15. Okt 15.00 Uhr Sa 15. Okt 16.00 Uhr

Sa 15. Okt 19.30 Uhr Sa 15. Okt 20.00 Uhr So 16. Okt 11.00 Uhr So 16. Okt 15.00 Uhr Di 18. Okt 20.00 Uhr Mi 19. Okt 11.00 Uhr Do 20. Okt 19.30 Uhr Do 20. Okt 20.00 Uhr Fr 21. Okt 19.30 Uhr Sa 22. Okt 14.30 Uhr Sa 22. Okt 15.00 Uhr Sa 22. Okt 20.00 Uhr So 23. Okt 11.00 Uhr So 23. Okt 18.00 Uhr Mo 24. Okt 19.30 Uhr Do 27. Okt 19.30 Uhr Fr 28. Okt 19.30 Uhr Fr 28. Okt 20.00 Uhr Sa 29. Okt 19.30 Uhr So 30. Okt 15.00 Uhr So 30. Okt 20.00 Uhr

Führung durch die Oper Anatevka Führung durch die Oper Opernbrunch Vor der Premiere Madama Butterfly War Requiem Konzert im MusikvereinCG Konzert im MusikvereinCG War Requiem* War Requiem** Hader on Ice Kostprobe Madama Butterfly War Requiem Sitzkissenkonzert Sitzkissenkonzert Premiere Zum Sterben zu schön Sitzkissenkonzert Anatevka Sitzkissenkonzert Triolino

Mi 2. Nov 19.30 Uhr Do 3. Nov 19.30 Uhr Do 3. Nov 20.00 Uhr Fr 4. Nov 20.00 Uhr Sa 5. Nov 17.00 Uhr Sa 5. Nov 19.30 Uhr Sa 5. Nov 20.00 Uhr So 6. Nov 09.00 Uhr So 6. Nov 10.00 Uhr So 6. Nov 18.00 Uhr Mo 7. Nov 19.30 Uhr Di 8. Nov 19.30 Uhr Do 10. Nov 19.30 Uhr So 13. Nov 11.00 Uhr So 13. Nov 17.00 Uhr Mo 14. Nov 10.30 Uhr Mo 14. Nov 19.30 Uhr Di 15. Nov 19.30 Uhr Mi 16. Nov 19.30 Uhr Do 17. Nov 19.30 Uhr Do 17. Nov 20.00 Uhr Sa 19. Nov 14.30 Uhr 170

Madama Butterfly* La Traviata Zum Sterben zu schön War Requiem Führung durch die Oper Madama Butterfly Zum Sterben zu schön Führung durch die Oper Opernbrunch War Requiem Kammerkonzert Philharmonische SoiréeCG La Traviata Vor der Premiere Die verkaufte Braut Premiere Frau Holle Frau Holle Konzert im MusikvereinCG Konzert im MusikvereinCG La Traviata* Madama Butterfly Zum Sterben zu schön Masterclass Ballett


Sa 19. Nov 19.30 Uhr Sa 19. Nov 20.00 Uhr So 20. Nov 09.30 Uhr So 20. Nov 15.00 Uhr Mo 21. Nov 19.30 Uhr Di 22. Nov 18.30 Uhr Mi 23. Nov 19.30 Uhr Fr 25. Nov 10.30 Uhr Fr 25. Nov 16.00 Uhr Sa 26. Nov 19.30 Uhr So 27. Nov 15.00 Uhr Mo 28. Nov 19.30 Uhr

Jänner 2023

La Traviata Zum Sterben zu schön Innerwheel Bazar War Requiem Musikalischer Aperitif Kostprobe Die verkaufte Braut Madama Butterfly Frau Holle Frau Holle Premiere Die verkaufte Braut Madama ButterflyEK Kammerkonzert

So 1. Jan 19.30 Uhr Sa 7. Jan 09.30 Uhr Sa 7. Jan 17.00 Uhr Sa 7. Jan 19.30 Uhr So 8. Jan 09.00 Uhr So 8. Jan 10.00 Uhr So 8. Jan 11.00 Uhr So 8. Jan 15.00 Uhr Fr 13. Jan 10.30 Uhr Fr 13. Jan 19.30 Uhr Sa 14. Jan 15.00 Uhr Sa 14. Jan 19.30 Uhr So 15. Jan 18.00 Uhr Mo 16. Jan 19.30 Uhr Mi 18. Jan 11.00 Uhr Mi 18. Jan 19.30 Uhr Do 19. Jan 10.30 Uhr Do 19. Jan 19.30 Uhr Fr 20. Jan 10.30 Uhr Fr 20. Jan 19.30 Uhr Sa 21. Jan 14.30 Uhr Sa 21. Jan 19.30 Uhr So 22. Jan 11.00 Uhr So 22. Jan 11.00 Uhr So 22. Jan 17.00 Uhr Mo 23. Jan 19.30 Uhr Mi 25. Jan 19.30 Uhr Sa 28. Jan 21.00 Uhr So 29. Jan 15.00 Uhr

Dezember 2022 Do 1. Dez 19.30 Uhr Fr 2. Dez 19.30 Uhr Sa 3. Dez 17.00 Uhr So 4. Dez 11.00 Uhr So 4. Dez 11.00 Uhr Mi 7. Dez 19.30 Uhr Do 8. Dez 11.00 Uhr Do 8. Dez 16.00 Uhr Sa 10. Dez 10.30 Uhr Sa 10. Dez 14.30 Uhr Sa 10. Dez 17.00 Uhr Sa 10. Dez 19.30 Uhr So 11. Dez 09.00 Uhr So 11. Dez 10.00 Uhr So 11. Dez 15.00 Uhr Mo 12. Dez 19.30 Uhr Mi 14. Dez 19.30 Uhr Fr 16. Dez 15.00 Uhr Fr 16. Dez 19.30 Uhr Sa 17. Dez 16.00 Uhr Sa 17. Dez 19.30 Uhr So 18. Dez 18.00 Uhr Di 20. Dez 10.30 Uhr Di 20. Dez 14.30 Uhr Mi 21. Dez 19.30 Uhr Do 22. Dez 19.30 Uhr Fr 23. Dez 16.00 Uhr Mo 26. Dez 18.00 Uhr Sa 31. Dez 18.00 Uhr

Die verkaufte Braut Madama Butterfly Advent in der Oper Advent in der Oper Vor der Premiere Ein Hauch von Venus Die verkaufte Braut* Frau Holle Frau Holle Kostprobe Ein Hauch von Venus Masterclass Ballett Führung durch die Oper Madama Butterfly Führung durch die Oper Opernbrunch Die verkaufte Braut° Kammerkonzert Die verkaufte Braut Spielplatz Musik ABC des Tanzes Triolino Premiere Ein Hauch von Venus Madama Butterfly Frau Holle Frau Holle Ein Hauch von Venus* Ein Hauch von Venus Frau Holle Ein Hauch von Venus Die verkaufte Braut

Neujahrskonzert Kostprobe Die Großherzogin von Gerolstein Führung durch die Oper Ein Hauch von Venus Führung durch die Oper Opernbrunch Vor der Premiere Die Großherzogin von Gerolstein Die verkaufte Braut Frau Holle Die verkaufte Braut Cinello Premiere Die Großherzogin von Gerolstein Madama Butterfly Kammerkonzert Schulkonzert Madama Butterfly Frau Holle Die Großherzogin von Gerolstein Frau Holle Die verkaufte Braut Masterclass Ballett Ein Hauch von Venus Familienkonzert Vor der Premiere Carmen (Ballett) Frau Holle Musikalischer Aperitif Ein Hauch von Venus 23. Opernredoute Alles Tanz

Februar 2023 Mi 1. Feb 19.30 Uhr Do 2. Feb 10.30 Uhr Sa 4. Feb 17.00 Uhr Sa 4. Feb 19.30 Uhr So 5. Feb 09.00 Uhr So 5. Feb 10.00 Uhr So 5. Feb 15.00 Uhr Mo 6. Feb 19.30 Uhr Di 7. Feb 18.30 Uhr Mi 8. Feb 19.30 Uhr 171

Die Großherzogin von Gerolstein* Frau Holle Führung durch die Oper Die verkaufte Braut Führung durch die Oper Opernbrunch Die Großherzogin von Gerolstein Die Stadt ohne Juden Kostprobe Carmen (Ballett) Die Großherzogin von Gerolstein Service | Kalendarium 2022/23


Do Fr Fr Sa Sa So So Mo Di Di Di Mi Do Fr Sa Sa So Mo Di

9. Feb 10. Feb 10. Feb 11. Feb 11. Feb 12. Feb 12. Feb 13. Feb 14. Feb 14. Feb 14. Feb 15. Feb 16. Feb 17. Feb 18. Feb 18. Feb 19. Feb 27. Feb 28. Feb

15.00 Uhr 10.00 Uhr 15.00 Uhr 15.00 Uhr 19.30 Uhr 11.00 Uhr 15.00 Uhr 19.30 Uhr 10.30 Uhr 14.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 14.30 Uhr 19.30 Uhr 18.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Sitzkissenkonzert Sitzkissenkonzert Sitzkissenkonzert Sitzkissenkonzert Premiere Carmen (Ballett) Sitzkissenkonzert Carmen (Ballett)EK Kammerkonzert Frau Holle Frau Holle Philharmonische SoiréeCG Die verkaufte Braut Carmen (Ballett) Ein Hauch von Venus Masterclass Ballett Ein Hauch von Venus Theaternacht Konzert im MusikvereinCG Konzert im MusikvereinCG

März 2023 Mi 1. Mär 19.30 Uhr Do 2. Mär 19.30 Uhr Fr 3. Mär 17.00 Uhr Fr 3. Mär 19.30 Uhr Sa 4. Mär 15.00 Uhr Sa 4. Mär 17.00 Uhr Sa 4. Mär 17.00 Uhr Sa 4. Mär 19.30 Uhr So 5. Mär 09.00 Uhr So 5. Mär 11.00 Uhr So 5. Mär 15.00 Uhr Mo 6. Mär 10.30 Uhr Di 7. Mär 10.30 Uhr Fr 10. Mär 19.30 Uhr Sa 11. Mär 09.30 Uhr Sa 11. Mär 16.00 Uhr Sa 11. Mär 18.00 Uhr So 12. Mär 09.00 Uhr So 12. Mär 10.00 Uhr So 12. Mär 15.00 Uhr Fr 17. Mär 19.30 Uhr Sa 18. Mär 19.00 Uhr Sa 18. Mär 19.30 Uhr So 19. Mär 15.00 Uhr Mo 20. Mär 19.30 Uhr Di 21. Mär 10.30 Uhr Service | Kalendarium 2022/23

Carmen (Ballett)* Die verkaufte Braut Premiere CinderellaNL Ein Hauch von Venus Cinello Führung durch die Oper CinderellaNL Carmen (Ballett)** Führung durch die Oper Vor der Premiere Katja Kabanova Carmen (Ballett) Frau Holle CinderellaNL Die Großherzogin von Gerolstein Kostprobe Katja Kabanova Triolino Frau Holle Führung durch die Oper Opernbrunch Ein Hauch von Venus Die Großherzogin von Gerolstein OPERation Musiktheaterclub III Premiere Katja Kabanova Ein Hauch von VenusEK Kammerkonzert CinderellaNL

Di 21. Mär 16.00 Uhr Mi 22. Mär 10.30 Uhr Mi 22. Mär 11.00 Uhr Mi 22. Mär 19.30 Uhr Do 23. Mär 19.30 Uhr Fr 24. Mär 19.30 Uhr Sa 25. Mär 11.00 Uhr Sa 25. Mär 14.30 Uhr Sa 25. Mär 19.30 Uhr So 26. Mär 11.00 Uhr So 26. Mär 18.00 Uhr Mo 27. Mär 19.30 Uhr Mi 29. Mär 19.30 Uhr Do 30. Mär 19.30 Uhr Fr 31. Mär 19.30 Uhr

CinderellaNL CinderellaNL Schulkonzert Die verkaufte Braut Katja Kabanova Carmen (Ballett) Frau Holle Masterclass Ballett Die Großherzogin von Gerolstein Familienkonzert Ein Hauch von Venus Musikalischer Aperitif Katja Kabanova* Ein Hauch von Venus Carmen (Ballett)

April 2023 Sa 1. Apr 17.00 Uhr Mi 12. Apr 19.30 Uhr Do 13. Apr 19.00 Uhr Fr 14. Apr 10.30 Uhr Fr 14. Apr 11.00 Uhr Fr 14. Apr 17.00 Uhr Fr 14. Apr 19.30 Uhr Fr 14. Apr 19.30 Uhr Sa 15. Apr 17.00 Uhr Sa 15. Apr 19.30 Uhr So 16. Apr 09.00 Uhr So 16. Apr 10.00 Uhr So 16. Apr 15.00 Uhr Mo 17. Apr 17.00 Uhr Di 18. Apr 10.30 Uhr Di 18. Apr 20.00 Uhr Mi 19. Apr 11.00 Uhr Mi 19. Apr 19.30 Uhr Do 20. Apr 19.00 Uhr Fr 21. Apr 19.30 Uhr Sa 22. Apr 14.30 Uhr Sa 22. Apr 19.30 Uhr Sa 22. Apr 20.00 Uhr So 23. Apr 11.00 Uhr So 23. Apr 18.00 Uhr So 23. Apr 20.00 Uhr Mo 24. Apr 19.30 Uhr Mo 24. Apr 20.00 Uhr Di 25. Apr 20.00 Uhr Mi 26. Apr 20.00 Uhr Do 27. Apr 19.30 Uhr 172

Führung durch die Oper Die Großherzogin von Gerolstein Wiederaufnahme Don Carlo CinderellaNL Lehrlingskonzert CinderellaNL Katja Kabanova** ABC des Tanzes CinderellaNL Carmen (Ballett) Führung durch die Oper Opernbrunch Katja Kabanova Prima la musica CinderellaNL Premiere Pigmalion Schulkonzert Katja Kabanova Don Carlo* Katja Kabanova Masterclass Ballett Preisträgerkonzert Tagliavini Pigmalion Familienkonzert Don Carlo Pigmalion Kammerkonzert Pigmalion Premiere Geschichte Geschichte Carmen (Ballett)


Fr 28. Apr 16.00 Uhr Fr 28. Apr 19.30 Uhr Sa 29. Apr 15.00 Uhr Sa 29. Apr 19.30 Uhr So 30. Apr 11.00 Uhr So 30. Apr 18.00 Uhr

Triolino Die Großherzogin von Gerolstein Cinello Katja Kabanova Vor der Premiere Der Florentiner Hut Don Carlo

Mai 2023 Di 2. Mai 19.30 Uhr Di 2. Mai 20.00 Uhr Mi 3. Mai 19.30 Uhr Mi 3. Mai 20.00 Uhr Fr 5. Mai 19.30 Uhr Sa 6. Mai 09.30 Uhr Sa 6. Mai 17.00 Uhr Sa 6. Mai 19.00 Uhr So 7. Mai 09.00 Uhr So 7. Mai 10.00 Uhr So 7. Mai 15.00 Uhr Fr 12. Mai 18.00 Uhr Fr 12. Mai 19.30 Uhr Sa 13. Mai 14.30 Uhr Sa 13. Mai 19.30 Uhr So 14. Mai 15.00 Uhr Mo 15. Mai 19.00 Uhr Mi 17. Mai 17.00 Uhr Mi 17. Mai 19.30 Uhr So 21. Mai 15.00 Uhr Mo 22. Mai 19.30 Uhr Di 23. Mai 19.30 Uhr Mi 24. Mai 19.30 Uhr Do 25. Mai 19.30 Uhr Fr 26. Mai 18.00 Uhr Mi 31. Mai 19.30 Uhr

Philharmonische SoiréeCG Geschichte Carmen (Ballett) Geschichte Carmen (Ballett) Kostprobe Der Florentiner Hut Führung durch die Oper Don Carlo Führung durch die Oper Opernbrunch Die Großherzogin von Gerolstein OPERation Musiktheaterclub II Katja Kabanova Masterclass Ballett Premiere Der Florentiner Hut Katja Kabanova Piano Forte OPERation Musiktheaterclub I Der Florentiner Hut* Der Florentiner Hut Konzert im MusikvereinCG Konzert im MusikvereinCG Premiere Der Tod und das Mädchen Der Florentiner Hut Theaternacht Der Tod und das Mädchen*

Führung durch die Oper Opernbrunch Der Florentiner HutEK Konzert des Opernstudios Die schöne Müllerin Der Florentiner Hut Masterclass Ballett Der Florentiner Hut Kammerkonzert Szenen aus Goethes „Faust“ Premiere Short little greats Sitzkissenkonzert Sitzkissenkonzert Der Tod und das Mädchen Sitzkissenkonzert Spielplatz Musik Der Florentiner Hut Sitzkissenkonzert Der Tod und das Mädchen Sitzkissenkonzert Der Florentiner Hut Short little greats Konzert im MusikvereinCG Konzert im MusikvereinCG Short little greats Die Großherzogin von Gerolstein Szenen aus Goethes „Faust“ Short little greats Der Florentiner Hut Sag’ beim Abschied leise Servus

* Im Anschluss an die Vorstellung findet im Galeriefoyer der Nachklang für Student:innen statt.

Juni 2023 Do 1. Jun 19.30 Uhr Fr 2. Jun 19.30 Uhr Sa 3. Jun 17.00 Uhr Sa 3. Jun 19.30 Uhr

So 4. Jun 09.00 Uhr So 4. Jun 10.00 Uhr So 4. Jun 15.00 Uhr Mo 5. Jun 19.30 Uhr Di 6. Jun 19.30 Uhr Mi 7. Jun 19.30 Uhr Sa 10. Jun 14.30 Uhr Sa 10. Jun 19.30 Uhr Mo 12. Jun 19.30 Uhr Mi 14. Jun 19.30 Uhr Mi 14. Jun 20.00 Uhr Do 15. Jun 10.00 Uhr Do 15. Jun 15.00 Uhr Do 15. Jun 19.30 Uhr Fr 16. Jun 15.00 Uhr Fr 16. Jun 15.00 Uhr Fr 16. Jun 19.30 Uhr Sa 17. Jun 15.00 Uhr Sa 17. Jun 19.30 Uhr So 18. Jun 11.00 Uhr So 18. Jun 18.00 Uhr So 18. Jun 18.00 Uhr Mo 19. Jun 19.30 Uhr Di 20. Jun 19.30 Uhr Di 20. Jun 20.00 Uhr Mi 21. Jun 19.30 Uhr Do 22. Jun 19.30 Uhr Do 22. Jun 20.00 Uhr Fr 23. Jun 19.30 Uhr Sa 24. Jun 19.30 Uhr

** Im Anschluss an die Vorstellung findet im Galeriefoyer ein Nachgespräch statt.

Die Großherzogin von Gerolstein Der Florentiner Hut Führung durch die Oper Mahler: 3. Symphonie

° Diese Vorstellung findet mit Live-Audiodeskription für blindes und sehbehindertes Publikum statt.

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CG

Dieses Konzert findet im Grazer Congress statt.

EK

Elternzeit.Kinderzeit: Kinder werden während der Vorstellung theaterpädagogisch betreut.

NL

Diese Vorstellung findet im Next Liberty statt. Service | Kalendarium 2022/23


Gefühle einschalten. www.radioklassik.at

107,3 in Wien 94,2 in Graz

Digital auf DAB+ österreichweit


Impressum Oper Graz Ein Unternehmen der Medieninhaber und Herausgeber Opernhaus Graz GmbH Geschäftsführende Intendantin Nora Schmid Gestaltung: designwidmer.com Stand: April 2022 Druck: Medienfabrik Graz

Tel: +43 (0)316/8008 Fax: +43 (0)316/8008 1585 E-Mail: oper@oper-graz.com Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz, Österreich

Satz- und Druckfehler sowie Programm-, Besetzungs- und Spielplanänderung vorbehalten.

Redaktion Jörg Rieker hielt die redaktionellen Fäden dieses Saisonals zusammen und machte sich mit Regula Widmer und Claudia Niculescu von designwidmer an die Feinarbeit in Sachen Form, Farben und Folien. Bernd Krispin haute gewaltig und feinfühlig in die Tasten und verfasste das Gros der Beiträge für dieses Saisonal. Die Redaktionsleitung streut mit herzlichem Dank Blumen! Weiters schrieben Marlene Hahn, die sich nach Leipzig verabschiedet, und Jörg Rieker die Texte des Saisonals 2022/23.

Julia Aichholzer-Maier hat redigiert, korrigiert, organisiert und sich mit Hingabe den kleinen, unscheinbaren Details gewidmet. Lisa-Christina Fellner, Andrea Streibl-Harms und Chiara Calcagnini haben das Kapitel „OperAktiv!“ ausgearbeitet. Alexandra Tscheitschonig-Kmetitsch war die gute Fee im Kampf gegen den bösen Fehlerteufel. Alle Texte, wenn nicht anders angeben, sind Originalbeiträge.

Die Texte zu den Ballett-Produktionen hat Beate Vollack verfasst. Vera Blum nahm sich des Konzert-Programms an und ging mit Liebe zum Detail ebendiesen nach. Ulrike Kerpacher begab sich auf die Suche nach zahllosen Abbildungen, hat unermüdlich hinterhertelefoniert und sich um so viele Aspekte im Serviceteil gekümmert, die aufzuzählen hier nicht möglich sind. Großes Dankeschön! Das Layout des Serviceteils hat Helmut Mirzinger eingerichtet.

Neben den oben Genannten haben dieses Saisonal redigiert: Michael Barobeck (König des Beistrichs), Brigitte Bauer, Nora Cartellieri, Klaus Eberle, Michaela Gärtner, Christa Kindler, Andreas Ranacher, Elisabeth Richter-Trummer, Anna Semlitsch und Isabel Zinterl.

Bildnachweise Die Fotos auf den Umschlägen stammen von Werner Kmetitsch (Tetiana Miyus, Yannick Neuffer, Lorenzo Galdeman, Kirsty Clarke, Neven Crnić, Markus Butter), Bildwerkeins - Paul Walther (Dionne Wudu) und privat (Marjukka Tepponen). 3: Oliver Wolf, 5: Steiermärkische Sparkasse, 6: moodley brand identity, 9: Alamy Stock Photo, 10: Oliver Wolf, Lorenzo Fioroni, Alamy Stock Photo, 11: designwidmer, Talieh Attarzadeh, 12: Marlene Hahn, 13: Alamy Stock Photo, 15: Werner Kmetitsch, 17: Foto Fischer, 18–21: Werner Kmetitsch, 23: Oliver Wolf, 24: Allard Willemse, 25: privat, 26–31: Werner Kmetitsch, 32 & 33: Shutterstock, pexels.com, 34: Werner Kmetitsch, 37: J. Mulac, 38 & 39: LippZahnschirm, Werner Kmetitsch, 40: Jacob Boerner, 41: Werner Kmetitsch, 43: Marcus Staab, 44: Courtesy of the Weill-Lenya Research Center, Kurt Weill Foundation for Music, New York, 45: designwidmer, 47: Alamy Stock Photo, 48 & 49: Daria Kornysheva, 50: designwidmer, 52: Alamy Stock Photo, 54: martayanlan. com, 55: Björn Stumpf, 56: Oliver Wolf, 57: pexels.com, 59: Marco Borggreve, 60: Werner Kmetitsch, 63: Werner Kmetitsch, S.Bartczak, Piotr Buszewski, 65: Alamy Stock Photo, 66: Oliver Wolf, 68: Guido Werner, 70: Harald Hoffmann, 71: Filmarchiv Austria, Ulrik Hölzel, 73: Lukas Beck, Andreas Weiss, Julia Stix, 74: Wikimedia, 75: Harvard Theatre Collection, 76: Werner Kmetitsch, 78: Cheryl Studer, Romualdo Savastano, 79: Werner Kmetitsch, S.Bartczak, 80: Andreas Weiss, Martin Sigmund, Piotr Buszewski, Daniel Doujenis, Werner Kmetitsch, Ricardo Frenzel Baudisch, Maria Kanizaj, Lupi Spuma, Sonja Gerlach, Otar Jorjikia, Alexander Kaimbacher, Guido Werner, Julia FreibergerTannenberg, Serhiy Berezjak, Werner Kmetitsch, Jan Frankl, Alexey

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Neklyudov, Jutta Panzenböck, Giancarlo Pradelli, Bettina Greslehner, 81: Rudi Ferder, Oliver Wolf, Mark Noormann, Susan Rigvava-Dumas, Benjamin Rufin, Sussie Ahlburg, Arnold Rutkowski, Sceneline Studio, Wolf Silveri, Monika Staszak, Jochen Quast, Florina Stucki, Lasse Hansen, Paulina Tuzińska, Robert Frankl, Priamo Tolu, Nina Gschloessl, 82: moodley brand identity, 84: Beate Vollack, 85: Knut Bry, 87: Paulio Sóvári, 88: Bernd Krispin, Alamy Stock Photo, Shutterstock, 89: Imago, 91: Manu Theobald, 92: Gábor Gál, 93: Paulio Sóvári, 95: Werner Kmetitsch, 96–99: Paulio Sóvári, 100: moodley brand identity, 103–106: Oliver Wolf, 107–111: privat, 113: Oliver Wolf, 120: moodley brand identity, 127 & 128: Oliver Wolf, 134: moodley brand identity, 137: Nikola Milatovic, 139: Marija Kanizaj, 140 & 144: moodley brand identity, 159 & 160: Foto Fischer

Service | Impressum


„Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang“ – und manchmal „Zum Sterben zu schön“. Yannick Neuffer wird dies tänzerisch verkörpern.

Wer kennt es nicht, das hoffnungsvoll bange Hin und Her, bis der oder die Richtige gefunden ist? „Die verkaufte Braut“ (Tetiana Miyus) weiß ein Lied davon zu singen.

Sprachlos macht „Der Tod und das Mädchen“. Ganz ohne Worte wird Lorenzo Galdeman dies zum Ausdruck bringen.

Auf dem Cover

Selbstbestimmt den eigenen Weg gehen – „Katja Kabanova“ (Marjukka Tepponen) tut dies in radikaler Konsequenz.

Manchmal weiß man, was richtig wäre, und kann es dennoch nicht tun: In diesem Dilemma steckt Sharpless (Neven Crnić), als er auf „Madama Butterfly“ trifft. Auf dem Cover

Zum letzten Mal haben wir für die Cover des OpernSaisonals acht Künstler:innen ausgewählt, die in vielfältige Rollen in der Saison 2022/23 schlüpfen. In jeder neuen Rolle werden sich gemachte Erfahrungen und neue Impulse spiegeln. Jede Zuschauerin und jeder Zuschauer wird in all den Bühnen-Charakteren etwas anderes über sich selbst entdecken.

Wie will ich wirklich leben? „Ein Hauch von Venus“ (Dionne Wudu) findet überraschende Antworten.

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Wieviel Freiheit braucht die Liebe? Kirsty Clarke geht dieser Frage in „Carmen“ nach.

Krieg ist immer und überall. Markus Butter singt für die Versöhnung im „War Requiem“.



oper-graz.com


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