NAME IT - 01 - Daniel

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Daniel Name it

NO1/08 Juni/Juli E 4,–

Cover Gay Travel Portrait Hercules & Love affair Body Perfect ABS Travel Flandern Motors Love it smaller and more ...



name it Editorial

lieber Leser! „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, schrieb schon Hermann Hesse. Ich kann ihm nur Recht geben! Ein neues Magazin auf den Markt zu bringen ist ein aufregendes und äußerst spannendes Projekt, das mich von der ersten Minute an begeistert hat. Und diese Begeisterung hielt an. Sicherlich, Lifestyle-Magazine gibt es so einige, und NAME IT ist auch nicht das erste, das sich an die Zielgruppe schwuler Mann wendet. Umso wichtiger war uns daher von Anfang an ein intelligentes, neuartiges Konzept. So haben wir uns beispielsweise dazu entschlossen, jeder Ausgabe ihren eigenen Namen – diesmal DANIEL – zu geben und verleihen jedem Heft so seinen individuellen, ganz persönlichen Charakter. Eine Neuerung, die es so auf dem internationalen Zeitschriftenmark noch nicht gab. Entscheidend ist und bleibt, wenn es um die Gunst der Leser geht, jedoch der Inhalt. Neben der ansprechenden optischen Aufmachung und tollen Fotos sind daher gut recherchierte Beiträge unumgänglich. Auch wenn sich NAME IT als Lifestyle-Magazin versteht, so schließt das kritische und auch polarisierende Meinungen nicht aus. Ganz im Gegenteil! Getreu unserem Magazintitel haben wir uns vorgenommen, Dinge beim Namen zu nennen. Nicht ohne Stolz darf ich dich nun dazu einladen, dich auf den nächsten Seiten selbst von DANIELS Qualitäten zu überzeugen. Wir präsentieren dir die aktuellen Trends in Sachen Bademode, ein Portrait der Newcomer-Band Hercules & Love Affair und vieles mehr. Außerdem hat sich DANIEL in der Tourismusbranche mal in Sachen Gay-Travel umgesehen und den MINI Cooper Clubman für dich Probe gefahren. Und wer etwas zum Schmunzeln sucht, der wird in unserer Kolumne „Sex and a Pity“ nicht enttäuscht werden. Viel Spaß mit DANIEL!

Photo gai jeger

Andreas Zednicek Chefredakteur

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Inhalt It's raining man!

People

Sex, Drogen & Gewalt

Arts

Pam Ann, Freud & Co.

Movie

Back to Africa

Books

Glitter and be gay

Music

Ikonen-Sound

Technix

Just in case

Beauty

Augenschatten ade!

Splits

11 Meter Mode

Fashion

Trashiger Einzelgänger

Fashion Shoot

Hot, hot Baby!

8 10 12 14 16

Homestory

My own private Vienna

Homestyle Picknick

Portrait

Hercules & Love Affair

Coverstory

Ferien unter dem Regenbogen

Body

Shape it baby!

44 48 50 54 60

Photo Peter M. Mayr, Fotolia, Virgin Music, Brussels international – Tourism & Congress

Team & Making of

18 20 24 28 30 34

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Motors

Auch kleine Hunde können bellen ... 74

Glimpse

God's Entertainment

TOPIC

Adam ohne Eva

Gay Rights

Schwule Teletubbies

Taste

Lust auf einen Backofenflirt?

60 Sports

Wenn Ängste fliegen lernen ...

HealtH

Das grüne Gold des Südens

Travel

Flanderns sündige Babylons

Trip

London is calling

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62 64 66 72

Culture & Cultorial Keep it gay!

Performance Vienna Pride

Events

Southern decadence

Stars

Zwilling & Krebs

Preview

Matthias

Sex And a pity Der erste

78 80 84 86 88

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Impressum Medieninhaber & Herausgeber PINK Marketing, 1150 Wien, Hütteldorferstraße 81 b/1/12, T +43 (1) 789 1000-0 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Verlag lemongrass, Agentur für Direktmarketing & Werbung, Gonzagagasse 12/13, 1010 Wien T +43/1/961 08 61 30 F +43/1/961 08 61 16 E-Mail redaktion@lemongrass.at Chefredaktion Andreas Zednicek (Body, Sport, Motors) StellV. Chefredaktion & Fotoredaktion Brigitte Bauer (Musik, Mode, Homestyle, Technix) Redaktionsteam Kristin Böhmer (Movie) Sabine Krangler (Beauty, Health), Martin Mangiapia (Cultorial), Sabine Pirkfellner (Arts, Taste, Events), Gino Poosch (Topic, Gay Rights), Magdalena Schauer (People), Frank Störbrauck (Travel, Trip) mitarbeiter dieser ausgabe Miriam Braunböck, Lea Lugaric, Peter M. Mayr, Günther Moser Lektorat Patrick Sabbagh Art Director Gai Jeger Coverfoto Peter M. Mayr

92 94 96 97 98

Verlagsleitung Julia Laibl Druck Ein Hybrid Produkt von Pressel Direct Mail Services: Digitale Elemente gedruckt im Web-to-Print Verfahren von Pressel Direct Mail Services, München, Zeppelinstraße 15, 85748 Garching bei München Off Set Elemente gedruckt von Heichlinger Druckerei GmbH offenlegung nach § 25 MedienG Medieninhaber: PINK Marketing GmbH Gesellschaf­ter Günther Moser (55%), Gerd Eichler (45%) Unternehmens­ gegenstand Gay-Marketing Agentur Grundlegende Richtung Lifestyle Magazin für schwule Männer Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o. ä. wird keine Haftung übernommen. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Verlags gestattet. Mit "promotion" gekennzeichnete Beiträge sind bezalte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder des Verlags wieder. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkt­ haftungsausschluss).


name it Team Martin Mangiapiap Martin Mangiapia, als Italiener in Nürnberg geboren und aufgewachsen, studiert Publizistik und Romanistik an der Universität Wien. Bereits vor seinem Studium lieferte er Beiträge für Lokalmagazine und organisierte kleinere Events. Seit Studienbeginn 2005 arbeitet Mangiapia in Wien als Szene-, Lifestyleund Kulturjournalist. Kurz darauf stieg er bei der PR-Agentur leisure communications als Texter und Konzeptionist und beim k2-Magazin als Kulturkritiker ein. (www.blog.kzwei.at) „Nach vielen Versuchen in den letzten Jahren gibt es nun endlich ein ernst zu nehmendes Magazin für den schwulen Mann. NAME IT macht genau das, was jedes erfolgreiche Magazin auszeichnet: Es versucht nicht, die Zielgruppe zu beschreiben, sondern liefert spannenden Content und Lifestyle für eine der – zumindest im werblichen Sinne – wohl interessantesten Zielgruppen. Und damit wird NAME IT als der Gewinner unter den zahllosen Magazingründungen der letzten Jahre hervorgehen.“

Peter M. Mayru Nach einem weniger enthusiastischen Architekturstudium in Graz studierte Peter M. Mayer Fotografie an der Graphischen in Wien. Nach Abschluss folgten zwei Jahre des Assistierens bei Fotografen aus den verschiedensten Spezialgebieten. Schlussendlich faszinierte ihn – und das tut es noch immer – der Mensch in seinen lebendigen wie vergänglichen Facetten. Er portraitiert mehr oder weniger bedeutende Menschen für viele nationale und internationale Magazine, für sich selbst und die Betrachter. „Zu name it möchte ich sagen: Abgesehen davon, dass es sich gut verkaufen soll, um den Menschen die es machen eine kreative wie existenzielle Basis zu sein, soll es jenen die es lesen, Unterhaltung, Stil, Selbstverständnis, Inhalt und Niveau bieten. Eines soll es aber auf jeden Fall werden: unverwechselbar.“

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name it Making of It’s raining Man! Bademoden – da denkt man gewöhnlich an Strand, Sonne, Meer und sommerliche Temperaturen. Ja, so stellten wir uns das eigentlich auch vor, doch leider hat der Wettergott diesmal nicht ganz mitgespielt. Daher hatten wir bei unserem ModeShooting am Gänsehäufel gegen Kälte, Regen und grauen Himmel zu kämpfen. Dennoch, unsere beiden Models Sebastian und Markus bissen die Zähne zusammen und standen tapfer ihren Mann – und das in knappen Badehosen!

Photo Jonas Beer, Peter M. Mayr, Redaktion

Auf den Bildern, die dabei entstanden sind, ist von all diesen Hindernissen aber nichts zu sehen. Bei den vielen hervorragenden Fotos, die Peter M. Mayr geschossen hat, fiel uns einzig die Auswahl schwer. Das Ergebnis findest du ab Seite 34 und natürlich auf dem Cover von DAN IE L.


name it People Facts „Don Giovanni“ Wolfgang Amadeus Mozart Dramma giocoso in due atti Libretto von Lorenzo da Ponte Deutsche Übersetzung von Bettina Bartz und Werner Hintze In deutscher Sprache mit Dialogen Musikalische Leitung Dennis Russell Davies/Marc Reibel Inszenierung Andreas Baesler Bühnenbild Hermann Feuchter Kostüme Henrike Bromber Dramaturgie Felix Losert MIT Anja-Nina Bahrmann/Alesja Miljutina als Zerlina Gotho Griesmeier/Cassandra McConnell als Donna Anna Tijana Grujic/Cheryl Lichter als Donna Elvira Alik Abdukayumov/Steffen Rössler als Leporello Martin Achrainer/Thomas Laske als Don Giovanni Iurie Ciobanu/Christian Zenker als Don Ottavio Isaac Galán/Marius Mocan als Masetto Nikolai Galkin/Klaus-Dieter Lerche als Komtur Chor des Landestheaters Linz Bruckner Orchester Linz Landestheater Linz 4020 Linz, Promenade 39 Tickets: 0800 218 000 www.landestheater-linz.at

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Sex, Drogen und Gewaltp Die Neuinszenierung von „Don Giovanni“ am Linzer Landestheater hat es in sich: drastisch und provokant – wie es bereits damals bei der Uraufführung 1787 der Fall war, geht auch Regisseur Andreas Baesler ein überaus geglücktes Experiment mit der Mozart-Oper ein. Martin Achrainer. Als Für die Neuinszenierung Don Giovanni in der Mozart-Oper am Mozarts gleichLinzer Landestheater namiger Oper im wün­schte sich Opernchef Landestheater Linz. Dennis Russel Davies etwas Besonders. Das Werk wird in deutscher Sprache aufgeführt. Damit erreicht der Wortwitz und die Komik der Dialoge, die in eine zeitgemäße Sprache übertragen wurden, direkt das Publikum. Gesprochene Dialoge in der Oper waren im 19. Jahrhundert vielerorts üblich. Wo keine italienischen Sänger zur Hand waren, wurde in deutscher Sprache gesungen und die Rezitative, die Mozart allein in italienischer Sprache vorsah, durch gesprochene Dialoge ersetzt. Regisseur Andreas Baesler hat „Don Giovanni“ in die Gegenwart transponiert. Er ist kein Adeliger, sondern der Popstar Falco in seiner neobarocken Scheinwelt der 80er-Jahre. Parallelen zwischen Falco und Don Giovanni gibt es mehr als man auf den ersten Blick glaubt. In seiner Rolle als Egozentriker, Frauenheld und Herzensbrecher gibt der Männerschwarm Martin Achrainer alles. Dem jungen Tiroler Bass-Bariton ist diese Rolle wie auf den Leib geschneidert. In der zeitgemäßen und packenden Inszenierung spielt er einen Don Giovanni unserer Zeit, der an sich selbst zerbricht. Als Titelfigur sieht Baesler einen einsamen, unsicheren Menschen, der mit seiner Berühmtheit

nicht zurechtkommt und sich hinter Sex, Drogen und Gewalt versteckt. Er spielt also eine Rolle zu seinem Selbstschutz und verliert schrittweise den Boden unter den Füßen. Stimmgewaltig, ausdrucksstark und kompromisslos schockt und begeistert das Ensemble des Landestheaters das eher konservative Linzer Publikum. Das Bühnenbild von Hermann Feuchter auf zwei Ebenen spiegelt im wahrsten Sinne des Wortes den zerstörerischen Selbstfindungsprozess des Popstars wider. Er kommt dabei ohne platte Effekte aus und bietet Raum für die Dynamik, die das Thema in sich trägt. gm

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Photo landestheater linz, corbis, Universal Music

Happy Birthday, Mister President ... Ob ER es wohl war, dem die berühmte Blondine sein bestes Geburtstagsgeschenk gemacht hat, wird auf ewig ein Geheimnis bleiben. Für 1,5 Mio. Dollar hat das fünfzehnminütige BlowJob-Video von Marilyn Monroe nun den Besitzer gewechselt. Sogar ein Team aus mehreren Prostituierten, mit denen J.F. Kennedy im Laufe seiner fruchtbaren Jahre einige schöne Stunden verbracht hatte, wurde zur Aufklärung engagiert. Ohne Erfolg. Das beliebteste Pin-up-Girl aller Zeiten ist in voller Größe und bekleidet auf Band, während man vom beglückten Herren ab dem Bauchnabel aufwärts nichts zu sehen bekommt. Eines ist aber sicher: Ms Monroe bleibt es auch 2008 erspart, auf einem billigen Porno, der an jeder Ecke erhältlich ist, zu erscheinen. Denn der Käufer ist, per Selbstdefinition, ein ehrlicher Liebhaber der Filmikone und wird diese 15 Minuten Marilyn Monroe pur in allen Ehren halten.

Gold Diggerp Auf die Plätze, fertig … Marc Jacobs neues Anhängsel Austin A hat Grund zu zittern. Ex-Betthäschen Jason Preston gibt sich im Moment nämlich einer Testosteron-gesteuerten Kampfeslust hin. Vielleicht ist es aber auch einfach nur der Verlust der Aufmerksamkeit, die er an Marcs Seite hatte. Jedenfalls gab er öffentlich zu, Austin A per SMS gedroht zu haben: „Du solltest besser hoffen, mich nie allein auf der Straße zu treffen …“ Nun ja, eigentlich hat Poser Preston das SMS ja an Marc gesendet, damit dieser es an Austin weiterleite, aber immerhin – seinen Heldenmut hat er bewiesen. Austin kommentierte, er kenne Jason Preston nur aus der Presse und würde persönlich nicht mit solchen Nutten verkehren.

tHollywood’s most hated website Mr. Perez Hilton – als einer unter vielen hat er begonnen, dann kam der neue Name, und damit die Quoten: Perez betreibt den meistgelesenen Blog Hollywoods. Getreu dem Motto „Nur Hassliebe ist gute Liebe“ schockiert er tagtäglich. „Ich mag Menschen, die sich selbst nicht zu ernst nehmen, die Sinn für Humor haben, talentiert und ehrlich mit sich selbst sind“, erklärt Perez, nur um dann mit dem Nachsatz zu schockieren: „Ich denke nicht, dass sich so jemand in Hollywood finden lässt.“ Nur eines stört Blogger-Diva Perez noch an Hollywood: der Mangel an schwulen Promis. Aber mit Vorreitern wie ihm wird die Ära der Prüderie auch in Hollywood zu Ende gehen. Weiter so Perez, wir glauben an dich!

Die Lust an der Sucht ...u ... hat es Amy Winehouse wahrlich angetan. Nach Cannabis, Kokain, Heroin und Crack kam die nächste possessive Leidenschaft: Ehemann Blake Fielder-Civil, ebenfalls drogensüchtig – ein weiterer Höhepunkt im selbstzerstörerischen Lebenswandel. Aber je höher man fliegt, desto tiefer der Fall. Blake ist weg und vergnügt sich hinter Gittern und Amy musste sich eine neue Zielscheibe für ihre zwanghaften Suchtgelüste suchen. Und siehe da: Sie wurde fündig. Ihre neue Liebe gilt dem BÜGELN. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Amys Energie in Zukunft allein auf diese Sucht konzentriert und sie keinen Gedanken mehr an andere Zaubermittelchen verschwendet.

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name it Arts Francesco wuchs wohlbehütet in Berndorf, Niederösterreich, auf und erlernte den Beruf des Gärtners und Floristen. Unzufrieden mit dem grauen Alltag wurde er Tellerwäscher in einem Restaurant und merkte sehr bald was er wirklich wollte: Menschen unterhalten, ihnen Vergnügen bereiten in einer Welt rund um Fantasie und Genuss. Nach und nach perfektionierte er sein Fingerspitzengefühl und die Kunst der Travestie. Jedes Jahr verblüfft Fran­cesco mit seinem Ensemble die Zuseher aufs Neue, und wir dürfen gespannt sein, was er sich dieses Jahr einfallen lässt.

Für einen kurzen Abstecher kann man sich zurzeit immer wieder mal das Sigmund Freud Museum vormerken. Im Schaufenster zur Berggasse werden in zeitlicher Abfolge vier Exponate der „Sigmund Freud Museum Contemporary Art Collection“ ausgestellt und von einer Freecard-Edition begleitet, die in einer Auflage von 54.000 Stück an verschiedensten Orten aufgelegt wird. Im Sommer wartet das Museum mit dem Werk „Ohne Titel“ von Heimo Zobernig auf.

Pam Annu Die schrillste Air-Hostess der Welt legt erstmals auf europäischem Boden einen Stopp im Wiener Metropol ein. Die Kunstfigur der australisch-britischen Komödiantin Caroline Reid ist eine außergewöhnliche Stewardess, mit einem Mix aus anziehendem Humor, frecher Zweideutigkeit und ihrer eigenen Art von Stand-up-Comedy. Reid, die bereits mit ihren Shows „One World Alliance“, „Come fly with me“ und „Terror at 41.000 ft“ zahlreiche Fans an Bord holte, hat mittlerweile internationalen Kultstatus erreicht. Wer sich vorab einstimmen möchte, kann dies mit Reids millionenfach besuchten YouTubeVideos machen. „Verstaut euer Designer-Handgepäck, schnallt euch an und macht euch mit PAM ANN auf den Flug eures Lebens bereit.“

tMATRIX. Geschlechter Das Museum auf Abruf zeigt künstlerische Arbeiten aus der Sammlung der Stadt Wien, die „Gender“ in vielfältiger Weise reflektieren. Diese ausgewählten Werke bilden ein Netz reichhaltiger Bezüge, in dem Motive, Fragen und Themen aus verschiedenen Richtungen immer wieder zusammenführen, sich verknüpfen und unerwartete Querverbindungen ergeben, aber auch auseinanderdriften und eventuell einander widersprechen. Gezeigt werden Arbeiten von 40 KünstlerInnen aus den vergangenen vier Jahrzehnten, die im Hinblick auf Geschlechter/Verhältnisse hinterfragt werden.

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Photo Freud-museum.at, Francesco Cardeloni, pamann.com, Kulturabteilung der Stadt Wien

Francesco Cardeloni

The Sigmund Freud Museum Contemporary Art Collectionp



name it Movie Weltrevolution

Back to africau

A 2008, 90 min Kinostart: 9. Mai 2008 präsentiert vom Filmladen Filmverleih www.weltrevolution-derfilm.at

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spektakuläre bilder. Abenteuerliche Biografien und persönliche Einblicke.

pMamma mia Meryl Streep spielt neben Pierce Brosnan, Colin Firth, Julie Walters und vielen anderen eine der Hauptrollen in der Verfilmung des Erfolgsmusicals „Mamma Mia“, welches bisher von mehr als 30 Millionen Zuschauern rund um den Globus gesehen wurde. Die grandiose Musik-Show mit den zeitlosen Texten und Melodien der schwedische Popgruppe ABBA rund um die Geschichte eines

Mädchens, das seinen Vater sucht, findet nun mit exquisiter Starbesetzung auch ihren Weg auf die Kinoleinwände. Sommer 2008 – die Saison für den Film „Mamma Mia“ ist eröffnet. USA 2008, 103 min Kinostart: 17. Juli 2008 präsentiert von UPI Germany www.mammamia-film.de

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Photo Filmladen, Poool, UPI

Daniels Favorite

„Das Film­ projekt wur­ de zweimal aufgrund der Rahmen­ handlung abgelehnt und schließlich doch vom Filmfonds Wien mit 80.000,– Euro gefördert“, so Klaus Hundsbichler. Im Jänner 2008 wurde „Weltrevolution“ beim Filmfestival in Rotterdam uraufgeführt. Der Film mit und über Drahdiwaberl ist eine mehr oder minder chronologische Dokumentation über den Werdegang der Wiener Band, die von Stefan Weber 1969 gegründet wurde. Ein bewegendes und exzessives Kinoereignis mit dem ursprünglichen Titel „Die letzte Ölung“, die Idee zu „Weltrevolution“ kam von Stefan Weber.

Ein Dokumentarfilm von Othmar Schmiderer gedreht in Senegal, Ghana, Gambia, Kongo und in Europa. Die Geschichten der fünf Protagonisten aus der Show „AFRIKA! AFRIKA!“ zeigen ein Afrika, das wir bisher nicht wirklich kannten. Vom afrikanischen Sound of Music begleitet, nimmt Schmiderer uns mit auf eine Reise in ihre Heimatländer und verzaubert die Zuschauer mit faszinierenden Bildern von Lebensfreude und Alltagskultur, von Tanz und Musik, von Hoffnung, Vielfalt und Inspiration. A/D 2008, 97 min Kinostart: 25. April 2008 präsentiert vom Poool Filmverleih www.backtoafrica.net


Hallo! Rein in die Community! NAME IT schenkt dir 3 Monate GAYNET PLUS. Zugang zu allen Bildern, Features und jeder Menge zus채tzlichen Goodies!


Die Blume unter dem Fusse Ronald Firbank

Daniels Favorite

Wi r b e f i n d e n u n s i n Kairoulla, einer mitteleuropäischen Metropole. D i e H e r z o g i n v o n Va r n a betreibt insgeheim einen kleinen Blumenladen mit der Unterstützung eines tunesischen Jungen, der nächtens in fantastische Gewänder gehüllt Geschäfte mit „geblendeten“ Männern macht. Auf der kleinen Insel St. Helena verbringt Graf Cabinet ein fideles Exil in Gesellschaft eines gern nackt badenden Ministranten. Firbanks Geschichten liefern wunderbare Unterhaltung in schwülen Sommernächten ... Verlag Männerschwarm

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Ein Einkaufszentrum ist mehr als ein Platz, an dem wir unsere Wäsche, Kosmetikartikeln und den Kaffee kaufen. Ein Einkaufscenter ist das PrestigeObjekt jeder Gesellschaft, an manchen Orten sogar ein architektonisches Juwel. Diese brodelnden Knotenpunkte der vielfältigen Verführung werden als Zeugen unserer Zeit in die Geschichte eingehen. Die attraktivsten Tempel der Gegenwart, wo Konsum eine gewichtigere Rolle denn je zuvor spielt, hat Chris van Uffelen nun in einem Buch gesammelt und für die Nachwelt verewigt. „Malls and Department Stores“ ist nicht nur für Architekten und Shopping-Freaks ein interessanter Bildband ... Verlag Braun

Weiss / Hans Platzgumer

Der Innsbrucker Underground-Musiker und Komponist legt mit „Weiß“ sein zweites schriftstellerisches Werk vor. Bedächtig, schräg, bizarr ist die Geschichte des Protagonisten, der sich in die Arktis begibt. Und eiskalt, aber – verdammt noch mal – wirklich interessant. Platzgumer hat sich eigens für diese Geschichte auf eine Recherchereise in die Arktis begeben und seine Eindrücke mit Historischem kombiniert. Ein eigenwilliger Roman mit Profil von einem eigenwilligen Künstler mit Profil.

Skarabäus Verlag

Mein Vater, der Widder / Guiseppe Zigaina

Der Maler und Essayist zeichnet in seinem Erzählband dichte Kindheitsbilder: die Schiffsreise mit dem Vater von Triest nach Lissabon; der Malwettbewerb für die faschistische Jugend; das von den Alliierten befreite Udine. Ein Stück persönliche Zeitgeschichte. In Tagträumen entziffert der Erzähler die Mythen Aquileias und liest im Bodenmosaik des Doms die Inszenierung von Tod und Auferstehung. In der Darstellung des Widders trifft die Erinnerung an den Vater den Wunsch, selbst ewig leben zu wollen. Folio Verlag

Photo Männerschwarm, Skarabäus, Folio Verlag

name it Books

shopping over allu

Glitter and be gay / Kevin Clarke

„Follow your secret heart“. In einem großen historischen Streifzug wird untersucht, welchen Beitrag Schwule als Komponisten, Librettisten, Regisseure und Sänger in der Geschichte der Operette geleistet haben. Schwule Elemente in klassischen Operetten werden untersucht und die US-Operette „The Beastly Bombin“ aus dem Jahr 2006, die immerhin mit einem schwulen Jesus, pädophilen Priestern und zwei Terroristen, die getraut werden, aufwartet, unter die Lupe genommen. Interessant eigentlich, dass die Operettenszene das Schwulsein bislang komplett ignoriert hat. Verlag Männerschwarm

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Get out here!

Ein neues Festival für die internationale Gay Community und Freunde schlägt hohe Wellen: PINK WAVE! Welcome-Party, Beach-Club, Boat-Party mit Live-DJ auf dem See, Mega-Club-Night und viel, viel mehr.... Das aktuelle Festival-Programm, Tipps für günstige Flüge und besondere Hotelangebote gibt es auf:

www.pinkwave.at


name it Music

Daniels Favorite

„Es gibt einen Teil in mir, den ich lieber entfesseln würde. Könnte mein Herz sein gesamtes Potential sein innerhalb einer Lebensspanne erreichen, würde meine Seele angesichts dieser Vollendung zu taumeln beginnen. Aber mein Herz kann sich nicht daran erinnern, welche Socke es zuerst anziehen soll.“ Mit dem NachfolgeLongplayer von „St. Elsewhere“ legen Danger Mouse und Cee-Lo ein weiteres Meisterwerk vor. Reinhören. Hingeben.

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Ikonen-Soundp

Die Beine gespreizt, den blassen Körper notdürftig in einem dunklen Body verpackt und geschnürte Lackstiefel bis weit über die Knie ... So lieben wir Madonna. Und so präsentiert sie sich auf dem Cover ihres neuesten Streichs „Hard Candy“ (Warner). Der Titel könnte nicht genialer sein, der Sound nicht radikaler zeitgemäß. So kennen wir Madonna seit 25 Jahren. Würde die Popkultur Heiligenscheine austeilen, die 49-Jährige hätte garantiert längst einen auf. Die Gast-Stars wie Justin Timberlake, Timbaland oder Kayne West peppen das Werk auf und perfekt inszenierte Videos werden es in nächster Zeit durch alle Musik-TV-Kanäle begleiten. Einziger Haken: Wenngleich die Interpretin auch nicht altern mag, ihre Lieder werden es schnell tun ...

No, Virginia / Dresden Dolls (Edel Music) Das neue Album von Amanda Palmer und Brian Viglione versteht sich eher als kleine Werkschau bisher meist unveröffentlichter Soundperlen aus dem klanglichen Schatzkisterl des schrägen Duos. Außergewöhnliche Musik von außergewöhnlichen Menschen für ein außergewöhnliches Publikum – manchmal beschwingt und leicht, dann mysteriös poppig und gelegentlich ein wenig dramatisch balladesk.

Verlass die Stadt / Gustav (Chicksonspeed records) Wenn es nach Eva Jantschitschs Vater gegangen wäre, hätte er einen Sohn gekriegt. Deshalb nannte er sie kurzerhand Gustav. Und wenn Sohn Eva heute Musik macht, gibt sie sich selbst diesen Namen. Der klingt mittlerweile in der deutschsprachigen Kunst- und Elektro-Szene sehr ordentlich. Auf ihrem Laptop produziert die Wienerin linksradikalen Elektro-Pop, spielt alle erdenklichen Instrumente und singt dazu universelle Texte, denen man sich nicht entziehen kann.

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Photo Warner, Edel Records, Chicks on Speed Records

The odd couple / Gnarls Barkley (Warner)



name it TECHNIX PLAY ME

Roboterstaubsaugerp Wir empfehlen Haus-Helfer, wo immer es geht. Und es geht, sogar von selbst: Wärend Du Dich entspannst, verlässt der Robo-Cleaner seine Ladestation und beginnt mit dem Werk. Telefonkabel, Teppichfransen und Stuhlbeine sind für ihn kein Problem. Berührt der Robocleaner während des Saugens mit seiner weichen Gummistoßleiste ein Hindernis oder Möbelstück, wendet er und fährt in eine andere Richtung. Treppenstufen werden automatisch erkannt und stellen keine Absturzgefahr dar. Nach getaner Arbeit oder wenn sein Akku aufgeladen werden muss, fährt der RoboCleaner selbstständig zu seiner Basisstation zurück. www.robotstore.at

tjust in case

Gran Turismo Magst Du es schnell? Jetzt wird das Gaspedal ordentlich getreten. Ein flotter Spaß für die PS 3 auf dem Sofa.

singstar summerhits Gruppenträllern ist wieder ange­ sagt! Mit Amy Winehouse, 2Raumwohnung & Co. für die PS2.

time crisis Mission possible. Die Weitergabe von einer höchst geheimen Waffe an Terroristen soll verhindern werden. Für die PS3.

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Ein paar Handgriffe und die Sause kann losgehen. Der Produktdesigner Rene Chavanne entwickelte nämlich eine super-moderne und vielseitige Bar als neuartiges Indoor-Promotion-Tool für den Event-, Catering- und Messebereich. Das JUSTINCASE getaufte Möbel lässt sich zusammenklappen und ist völlig ohne Werkzeug einfach auf- und abbaubar. Die mobile Bar ist mit allen wesentlichen Elementen für professionelle Ansprüche ausgerüstet, aber auch für den Heimgebrauch bestens geeignet. Let´s party! www.justincase.at

bass-starku 10-Kanal-Power für Dein HighEnd-Heimkino! Ein ultra-stabiles, massives Metallgehäuse sorgt dafür, dass unerwünschte externe Beeinflussungen außen vor bleiben. Die Chassis-Konstruktion ist vibrationshemmend und garantiert absolut ungestörten Musikgenuss. Brachiale Bässe, die das Film-Erlebnis daheim so toll wie im Kino machen. www.denon.de

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Photo Denon, Lucky strike Trendshop, justincase, Nokia, Sony, Beigestellt

Apollo Justice Spannendes Ge­richtsspiel. Überzeugen Sie die Geschwo­ renen von der Unschuld Ihres Mandanten.


twortschatz Mit dem ICD B 600 bringt Sony einen Einstiegsdigitalrecorder mit eingebautem 512 MBSpeicher und langer Aufzeichnungsdauer auf den Markt. Das Gerät liegt gut in der Hand und gibt alle Aufnahmen perfekt wieder. www.sony.com

tschick-fon Einmal was anderes in Sachen Handy-Design. Das neue Nokia 7070 Prism fällt gleich mal positiv auf, weil es außen so hui ist. Aber auch sonst: Exclusive Screensaver und Wallpaper, Sprach- und Bildnachrichten, speichern von bis zu 1000 Kontakten, integrierter MP3-Player. Und: Das PreisLeistungsverhältnis ist ausgezeichnet. www.nokia.at

qHörgerät Dass das viele Handy-Fonieren nicht unbedingt gut für uns sein soll, haben wir irgendwo schon mal gehört. Von Strahlungen ist da die Rede und davon, dass es noch keine richtigen Erfahrungswerte damit gibt. Warum also soll dann nicht der gute alte Hörer wieder herhalten, hat sich bewährt und sieht so übel auch wieder nicht aus. Einfach eine größere Tasche nehmen! www.luckystrike-trendshop.de

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name it TECHNIX Echt saftig!p Was gibt es Leckeres als den Morgen mit frisch gepressten Früchten zu beginnen? Und wenn das auch noch ein Entsafter für einen erledigt, der nicht nur technisch nichts zu wünschen übrig lässt, sondern auch eine Augenweide ist, dann kann der Tag gerne kommen. www.kenwood.de

tMix it baby Unter dem Motto „The art of Living“ überrascht KENWOOD mit einem revolutionären Design: Jung wie nie präsentiert sich der Küchenprofi mit der kMix-Serie, womit neue Trends gesetzt und vorgegeben werden. Im Vordergrund steht nicht die Multifunktionalität sondern ein modernes Lebensgefühl. www.kenwood.de

Blumenwindu

Photo Kenwood, Design3000, Gorenje

Es wird wieder heiß! Und nachdem uns die hohen Temperaturen im Sommer ja bekanntlich immer öfter beglücken werden, sollte ein Ventilator im Wohnbereich eigentlich zum fixen Inventar gehören. Wem aber die allgemein erhältlichen zu langweilig sind, der sollte es einfach mal mit Flower-Power versuchen. www.design3000.de

told cool Neu, aber alt! Gorenje hat dem Kühlschrank von Omi den Zeitgeist von heute eingehaucht. Was also im alten Kleid dasteht, ist technisch voll im Jetzt. Das Retro-Teil kühlt und kühlt tief und macht sich auch noch optisch in fast jeder Küche gut! www.gorenje.at

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name it Beauty

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In allen Lebenslagen einen frischen Atem zu haben, kann ganz schön anstrengend sein. Ein Kaugummi ist in manchen Situationen auch völlig fehl am Platz. Dafür gibt es diesen Atemerfrischer, der handlich ist und einen sofort erfrischt. Er besticht durch einen Hauch von Zimt, eine Prise Petersilienextrakt und wird abgerundet durch den Geschmack des Süßblatts. www.bertine.de

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Augenschatten Adeu Endlich hat die Suche nach der perfekten Augencreme ein Ende. Der „eye optimizer“ bekommt sämtliche Probleme, die sich in der empfindlichen Augenzone abspielen, in den Griff. Das Augengel, verpackt im edlen Designtiegel, sagt jeglichen Fältchen, Augenschatten oder Schwellungsgefühlen den Kampf an. Durch die Vierfach-Wirkung, verstärkt durch die einzigartige Kombination von Technologie und Wirkstoff, liegt wohl auf der Hand, wer hier der Sieger sein wird. Schöne Augenblicke sind garantiert – jetzt und in Zukunft.

tMüde? Durchgemachte Nächte tun der Schönheit ab sofort keinen Abbruch mehr. Dafpr sorgt das neue Anti-Müdigkeits-Augenserum HIGH RECHARGE YEUXmit Cooling-Effekt. Entspannt und ist gut gegen Augenringe. Die Anti-Müdigkeit Flash-Maske HIGH RECHARGE gibt der gestressten Haut zusätzlich den Extra-Kick. Beide Produkte kommen aus dem Hause Biotherm.

Wer ist hier der Boss?u Neben dem modischen Statement und der Körperpflege ist auch die Gesichtspflege für die perfekte Ausstrahlung ein absolutes MUSS. Das neue BOSS SKIN SHINE CONTROL face wash enthält einen Mix aus sanft reinigenden Stoffen mit Gurkenextrakt. Es reinigt porentief ohne auszutrocknen und bereitet die Haut dabei optimal auf die anschließende Pflege vor. Die ideale Ergänzung dazu bietet das frische, kühlende BOSS SKIN SHINE CONTROL moisture gel. Es verfeinert die Poren und beugt der Produktion überschüssigen Fetts vor. Das Ergebnis: Die Haut ist gepflegt, frisch und mattiert!

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Photo Bertine, Juvena, Hugo Boss, Clinique

Stylische Erfrischung für Unterwegs


WELTWEIT NR. 1 DER MÄNNERPFLEGE IM SELEKTIVEN HANDEL*

ENERGIE-BOOSTER! DIE FEUCHTIGKEITSSPENDENDE „NON-STOP“ ANTI-MÜDIGKEITSPFLEGE VON BIOTHERM HOMME: Verbindung von Oligo-Vitaminen und reinem Ginseng. ■ Sofortiger „Energieschub-Effekt“: Die Haut ist voller Vitalität, wirkt geglättet und die Gesichtszüge entspannt. ■ „Ausdauer-Effekt“: Die Haut ist optimal mit Feuchtigkeit versorgt und energiegeladen. Anzeichen von Müdigkeit werden gemildert. Ultra-frische Textur, zieht sofort ein, kein „fettige Haut“-Effekt. ■

* Marktanteile in Wert. Euromonitor 2006. Selektivmarkt 2005. **Zustimmungsrate in % von 120 Männern nach 3-wöchiger Anwendung.

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Der von Biotherm patentierte Reine Thermalplankton-Extrakt (RTPE), gewonnen aus Thermalquellen, hat die wissenschaftlich bewiesene Kraft, die Regeneration der Zellen anzuregen. Eine neue Quelle der Vitalität für die Haut. www.biothermhomme.at

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05.05.2008 16:19:09 Uhr


name it Beauty Schön füllig Toller Effekt mit falschen Wimpern! „Mister Mascara“ lässt den Augenaufschlag zum Hingucker werden und verspricht einen leichten

Moderne Eleganzp Wie kein anderes Parfum vereint der neue Duft das moderne England und dessen Lifestyle, ohne mit der bestehenden Tradition und klassischen, maskulinen Eleganz zu brechen. Mit dem neuen Duft begibt man(n) sich auf eine unkonventionelle Duftreise, die innovative Ideen verspricht. Knackig-spritziger Apfel, verknüpft mit der Würze von Kardamon, flirten gekonnt mit den Blüten von Jasmin, Rose und Geranie. Für den lang anhaltenden maskulinen Flair geben sich die Nuancen Sandelholz, Patchouli und Vanille ein kleines Stell-dich-ein.

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Umgang beim Aufkleben, da das richtige Platzieren auch für echte Profis kein Kinderspiel ist! Online erhältlich bei: www.mistermascara.com/thetools.htm

Mit der Hautcreme Cellular 3-Minute Peel stellt La Prairie das Ergebnis modernster Forschung und Entwicklung vor. Nach dem Auftragen des Peels mit einem Pinsel wirkt die Haut garantiert straffer, geschmeidiger und vor allem sichtbar jünger!

Damit die Chemie stimmtu Mit der Stylingsenation got2b magnetik beschreitet Schwarzkopf neue Wege am Haarstylingmarkt: das erste Wax mit Pheromonen. Das Styling Wax sorgt nicht nur für einen ultrastarken Halt, sondern wirkt auch auf seine Mitmenschen besonders anziehend. Vor diesem Produkt sollte man sich also in Acht nehmen, es verspricht nicht nur perfektes Styling, sondern auch „magnetische Anziehungskraft“!

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Name It Tipp

Die Frau, der Mann vertraut Dr. Dagmar Millesi ist eine aus Kärnten stammende Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die es aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung, weltweiten Vorträgen und Publikationen zu großer Bekanntheit im In- und Ausland gebracht hat. Neben verschiedenster Leitungen, wie die der Tagesklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Privatklinik Döbling oder die des Kompetenzzentrum für ästhetische Chirurgie an der Wiener Privatklinik, eröffnete sie 1996 ihre eigene Praxis im Palais Esterhazy des ersten Wiener Bezirks. Zusätzlich zu dieser führt sie seit 2005 eine zweite Ordination – das Zentrum für ästhetische plastische Chirurgie im Schloß Seefels in Pörtschach am Wörthersee. Ihre umfangreiche Erfahrung und Spezialausbildung auf allen Gebieten der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie erweitert Dr. Dagmar Millesi laufend durch in- und ausländische Studien und Fortbildungen.

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as Betätigungsfeld von Dr. Dagmar Millesi ist weit reichend: Das Leis­ tungs­spektrum umfasst kleinere Behandlungen wie z. B. Haar- oder Besen­ reiser­entfernung mittels Laser, chirurgische Eingriffe wie Faceliftings, Lidkorrekturen und Fettabsaugung mit gewebeschonendem Ultraschall bis hin zu komplizierten Eingriffen im Bereich der wiederherstellenden und der Ästhetischen Chirurgie. Exklusive Kosmetiklinie Gemäß dem Ansatz „Exklusiver Lifestyle beginnt mit ausgeprägtem Quali­ tätsbewusstsein und hohem Anspruch“ lancierte Dr. Dagmar Millesi ihre erste eigene Kosmetiklinie. Dabei setzt Österreichs bekannteste Plastische Chirurgin vor allem auf die Wirkung von Meeresmineralien, Hyalaronsäule und Thalassowirkstoffe. Dr. Millesi Kosmetik Produkte sind natürlich, fortschrittlich, innovativ und frei von Mineralöl, Paraffine und Tierversuchen. Nicht nur die Damenwelt will verschönert sein, auch bei Männern ist ein attraktives Äußeres zu einem wichtigen Karrierefaktor sowohl im Beruf als auch im Privatleben geworden. Hierauf hat sich Dr. Millesi spezialisiert und setzt ihre langjährige Erfahrung ein, um das natürliche Erscheinungsbild mit Hilfe der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie um ein Vielfaches zu verbessern. Spezielle Behandlungen für den Mann sind: Facelifts Die Straffung der Stirn mit Anhebung der Augenbrauen und Glättung der Zornes­falten, ein Schläfenlifting zur Straffung der Augenpartie, die Anhebung der Wangen mit Straffung des Halses oder eine Straffung des Halses mit Entfernung von Kinnfett. Nasenkorrektur Die Veränderung des Nasenskeletts von innen ohne äußerliche Narbe, Anpassung der Haut an die neue Kontur, Verbesserung der Nasenform

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Lidplastik Die Korrektur sogenannter Schlupflider oder überhängender Oberlider und Trä­ nen­­säcke Brustverkleinerung Entfernung des unerwünschten Brustfettes mittels Fettabsaugung, bei Bedarf auch die Entfernung des Brustdrüsengewebes mit nahezu unsichtbarem Schnitt.

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Körper-Modellierung dank Liposuction Fettabsaugung im Brust-, Bauch- oder Gesäßbereich mittels Tumeszenz-Methode oder UltraschallBehandlung – ein Körper-Design der sanften Art. Haar-Entfernung Die zuverlässige Entfernung übermäßiger Brust-, Rücken- oder Bauchbehaarung mittels Laser-Behand­ lung. Tatoo-Entfernung Die vollständige Entfernung unerwünschter Täto­wier­ ungen ohne Narbenbildung mittels Laser-Methode. Rhytech Die Plasmatechnologie aus den USA nun erstmals auch in Österreich: Faltenbehandlung ganz ohne Opera­tion Oberste Priorität haben vor allem die individuellen Vorstellungen und Wünsche ihrer Patienten. In ausführlichen persönlichen Gesprächen wird der richtige Weg zum angestrebten Ziel gefunden. 7

Ordination Prim. Dr. Dagmar Millesi Naglergasse 9 A-1010 Wien Tel.: 01 – 533 26 70 Fax: 01 – 533 26 70-16 Zentrum für ästhetische plastische Chirurgie Hotel Schloss Seefels Töschling 99 A-9210 Pörtschach am Wörthersee Tel.: 04272 – 45 001 E-Mail: dagmar@millesi.com www.millesi.com

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name it SPLITS turn-box Fit wie nie mit Wiii! Normalerweise machen Konsolen-Spiele nicht unbedingt fit. Wiii ändert das sofort. Der Gamer aller Klassen baut überschüssige Kilos ab. Du ersparst Dir mit dem Personal Trainer in Dosenform den Gang zum Fitness-Center und bewegst Dir trotzdem den Speck runter - im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, wo immer Du willst. Und, wenn du genug hast, drehst ihn einfach ab. Wiii Fit von Nintendo. www.nintendo.com/wiii

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tpraktisch Wer kennt das Problem nicht? Man liest einen packenden Roman und weiß schon gar nimmer so richtig, wie man gemütlich liegen oder sitzen soll und dabei das Buch auch noch halten kann, denn die Arme werden immer mehr wie Blei. Dank smartbook kann man jetzt auch auf dem Rücken liegend ganz entspannt über dem Kopf lesen. Die Idee zu dieser Weltneuheit stammt von einem Hamburger, der sich lange genug über dieses Problem geärgert hatte und ist international patentiert. Das Teil ist höhenverstellbar, Neigungswinkel verstellbar und superleicht aus Aluminium. www.smartbook.de

Nur gut, dass der Fußball rund ist - sonst würden wir uns, denn im Augenblick dreht sich alles um ihn. Warum also nicht auch der sichere Sex? Lustige Kondome, ganz up to date! www.gloom.at

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Photo Beigestellt

noch ein Tooor! u


11 Meter modep Der Fußball ist wohl oder übel eine Sache, an der niemand von uns in den nächsten Wochen vorüberkommen wird. Wie auch? Die von der Schweiz und Österreich organisierte Fußball-Europa-Meisterschaft steht unmittelbar vor unser beider Türen. Mit „11 Meter Mode“ starteten die beiden Nachbarländer anlässlich des großen Ereignisses ein österreichisch-schweizerisches Modeprojekt. In der ersten Halbzeit präsentierten elf österreichische Designer ihre Werke auf der Züricher Design-Messe „Blickfang“ vergangenen November. Die zweite Halbzeit fand im April im Wiener Museumsquartier im Rahmen des sechsten Modepalastes, der Wiener Messe für Jungdesigner, statt. Elf Modelabels aus dem Nachbarland reisten an, um im MQ die schweizerische Modeszene dementsprechend gut zu repräsentieren. Die Eröffnungsfeier am 17. April stand ganz im Zeichen von Schweizer Lebenskultur und war allen GewinnerInnen von „11 Meter Mode“ gewidmet: frische, knallige, innovative Mode für die Jagd auf das Fetzenlaiberl ... www.elfmetermode.com

Verwöhntage für Ihn Ř 2 x Übernachtungen im Doppelzimmer Ř 2 x Feinschmecker-Frühstücksbuffet Ř 2 x leichter, schmackhafter Mittagssnack Ř 2 x Mehr-im-Leben-5-Gang Menü Ř Aktiv- und Vitalprogramm mit unserem Fitness Trainer Ř Hauseigener Spa-Bereich auf 3000 m² exklusiv für unsere Hotelgäste

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Daniels Favorite

Daniel treibt es gern bunt, am liebsten mit auffälligen Mustern. Da kommt ihm das Marimekko-Tribute der allseits beliebten schwedischen Kleiderkette gerade recht. www.h&m.com

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milch-was?p Cloed Priscilla Baumgartner arbeitet seit 1998 unter dem Labelnamen MILCH im Bereich Mode und Kleidung, meist im künstlerischen, konzeptuellen Umfeld. Vielfach wird ausgemusterte Ware durch das Prinzip des Upcycling in anderem Kontext wieder verwendbar gemacht, wie etwa bei der Aneignung des klassischen Männeranzugs , dessen Verfremdung zu Hosen- und Hemdkleidern auch als Genderverwirrspiel verstanden werden kann. milch.mur.at.

trashiger einzelgängeru Der knallige Shopper stammt aus der Trash-Design-Manufaktur in Stuttgard. Parkprodukte sind sachlich, in Form und Funktion auf das Wesentliche reduziert, da der praktische Gedanke im Vordergrund steht und Unikate. www.park-concept.de

themd Wer noch keines hat, sollte sich unbedingt eines zulegen. Die kurzärmeligen Hemden von Diesel passen zur Jogginghose genauso wie zum Nadelstreif oder zur Jean. Und auch über die Badehose ist es schnell mal gezogen. www.diesel.com

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Photo H&M, Diesel, MilchMur, Park-Concept

stripes & Dots & ...


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z o t t e r EM-Edition

We lose for you Limitierte Edition so lange die Puste reicht

Österreich und Fußball? Mit Humor können wir unsere Nationalelf wohl am besten auf der EM vertreten! Da die österreichischen Meisterschaftsspieler weder als die geheimen Underdogs, noch als die eindeutigen Favoriten gehandelt werden, geht z o t t e r auf Nummer sicher und bietet das wohl treffsicherste Souvenir zu EM: das „We lose for you“-Set. Das Team mit den chicen lautmalerischen Namen im steirischen Jargon von Andreas Gratze basiert auf einer Bronzeskulptur des Bildhauers Paul Mühlbauer. Wer möchte kann das Original auch in der z o t t e r-Manufaktur bestaunen! Die Spieler sind sowohl in der Teamversion im 11er Karton, als auch im 5er Set oder nur mit einem Lieblingsspieler, erhältlich. Wer die Nervennahrung, die zugleich auch Trostspender sein soll, weiterschenken möchte: kein Problem! Die ansehnlichen ­Spieler sind auch in fix und fertig eingepackten Geschenksets erhältlich! Als ungewöhnliches, kreatives und zugleich österreichisches Erzeugnis sind die z o t t e r-Schokoladen ein ideales Mitbringsel!

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name it Fashion Veer Industriesp Geniale Mode: klares Design und edle Materialien. Klassisch, aber mit dem gewissen Kick, der sofort das Avantgardistische daraus macht. Tja, dieses Label sollte mann sich merken. www.veer-industries.com

tDay-2-night-wear Die Tage werden länger und die Nächte kürzer. Das hat viele Vorteile und wenige Nachteile. Einer davon wäre, dass nach langen Nächten die Sonne den Schlaf unruhig macht. Für einen königlichen Schlaf sorgt diese Augenmaske! www.desing3000.de

Photo Veer Industries, design3000, Puma, bruno banani, 11Meter Mode

walk it!u Für diesen Schuh könnte man glatt eine Schandtat begehen! Er ist elegant und sportlich gleichzeitig. Kein Wunder auch, hat ihn doch Alexander Mc Queen für Puma entworfen ... www.puma.com

t wasserdicht? Mit dieser Badehose entflieht der Mann gekonnt dem glühend heißen Asphalt-Dschungel! Mit schicken Mustern und Schnitten sorgt das KultLabel Bruno Banani garantiert für Furore am Beckenrand. www.brunobanani.de

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PINK WAVE Festival Vom 11. - 14. September 2008 findet am Wörthersee zum ersten Mal das PINK WAVE Festival für die internationale Gay Community statt. Zum Ausklang des Sommers laden hier Kärnten, die Region Wörthersee und Pörtschach gemeinsam mit dem Veranstalter COMMUNIGAYTE alle Gays, Lesben, Bisexuelle und Transgender (GLBT) sowie Freunde der Community ein, diese einzigartige Region für sich zu entdecken.

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Promotion

ärnten, das südlichste Bundesland Österreichs direkt an der Grenze zu Italien und Slowenien, hat nicht nur eine besonders reizvolle Landschaft, sondern auch ein tolles Klima. Die abwechslungsreichen Kärntner Bergen, von sanften Hügeln bis zu schroffem Fels, und mehr als 1.270 Seen gepaart mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden, meist wenig Regen und einer klaren, frischen Luft machen einen Urlaub in Kärnten zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und im Zentrum von Kärnten liegt der beeindruckend klare, 17 Kilometer lange Wörthersee. Imposante Villen und stilvolle Seehäuser in einer malerischen Landschaft zeugen davon, dass man hier schon immer gepflegt wohnte und sich die Society hier gerne traf. Mit viel Flair, historischen Gebäuden, und der schönsten Seepromenade am ganzen Wörthersee ist Pörtschach der ideale Veranstaltungsort für das PINK WAVE Festival. Attraktive Wellness-Hotels, trendige Bars, gemütliche Restaurants, Boutiquen & Geschäfte bis hin zur traditionsreichen Bäckerei bieten den Gästen eine spannende Mischung aus Vergangenheit und Moderne. Das Programm: Auf dem Programm stehen Welcome Lounge und Party direkt am See, der Beach-Club im Promenadenbad, PINK WAVE Club-Night im Congress Center Pörtschach, Schiffs-Party mit Live-DJ´s auf dem Wörthersee und viele Tagesaktivitäten in und außerhalb des ganzen Ortes. Auch die lokalen Betriebe, Hotels und Gaststätten werden mit weiteren Freizeit-, Sport-, Gastronomie- und Entertainement-Angeboten bei den Gästen der Community für viel Spaß und gute Unterhaltung sorgen. 7

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Die Anreise-Möglichkeiten PKW: Von Wien, München, Venedig oder Zagreb in ca. drei Stunden Bahn: Der Bahnhof Pörtschach ist mit Fernund Nahverkehrszügen erreichbar. Flug: Der internationale Flughafen Klagenfurt bietet direkte Verbindungen von und nach London (Ryanair), Wien (Austrian Airlines), Berlin, Hamburg, Köln/Bonn, Hannover (Tuifly) und München (Lufthansa). Mit dem Taxi oder Mietwagen sind es vom Flughafen Klagenfurt dann nur wenige Minuten bis nach Pörtschach. Mehr Informationen zum PINK WAVE Festival gibt es auf der zweisprachigen Veranstaltungs-Webseite www.pinkwave.at Auf dieser Webseite können ebenfalls Hotels zu Spezialtarifen direkt gebucht werden. Die Karten für die Boat-Party auf dem Schiff und der Club-Night im Congress Center werden vor Ort am Info-Stand angeboten. (3 Übernachtungen mit Frühstück sowie Eintrittskarten zu den Veranstaltungen BOATParty und Club-Night sind so bereits ab € 155.– pro Person erhältlich!) Mehr Informationen über Pörtschach und die Region Wörthersee auf: www.kaernten.at und www.woerthersee.com

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Photo Peter M. Mayr Redaktion Brigitte Bauer Photoassistenz Lea Lugaric Haare, Make Up & Styling Miriam Braunböck Models Sebastian/Look Models, Markus/Next Company Location Gänsehäufel

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it´s summertime Links: Badehose von D&G, Jacke von CK (Don Gil) und Brille von Beryll (Chegini). Rechts: Markus' Badehose von Neil Barrett, Shirt von G.Guaglianone (Chegini), Armband von Elf Craft Ines (Fishers focus). Sebastians Hose von Galliano (Gil), Börse von Ann Demeulemeester (Chegini), Brille von H&M.

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for men only Links: Markus in der Badehose von Paul Smith, Kette von John Richmond (Gil), Tuch von Etro (Philipp Maly). Rechts: Badehose von Boss (Gil), Jacke von Christian Audigier, Brille von Victoria Beckham (Fishers focus), FlipFlop von Billabong (Intersport Eybl).

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Snoopy? Links: Sebastians Badehose, Kette und Hut von John Richmond (Gil), Markus: Badehose von Armani (Intersport Eybl) Tasche von Diesel, Handtuch von Galliano (Gil); Rechts: Badehose von Etro (Philipp Maly), Shirt u. Ketten von H&M, Kappe von Ed Hardy (Fishers focus)

Bezugsquellen CHEGINI: Plankengasse 4, 1010 Wien GIL: Kärntner Straße 19, 1010 Wien PHILIPP MALY: Seilergasse 3, 1010 Wien FISHERS focus: Bauernmarkt 2, 1010 Wien INTERSPORT EYBL: Mariahilfer Straße 138, 1150 Wien H&M – alle Filialen

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go for it! Sebastian und Markus tragen Badehosen von aussiebum (www.aussiebum.com)

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Maurzizio giambra hat in Rom eine Mode- und Kost端m足 bildner-Ausbildung absolviert und kleidet heute Protagonisten in Krimiserien, Fernseh- und Werbefilmen ein. christian frauenberger hat ein Doppelstudium aus Politik/ Soziologie und romanischen sowie slawischen Sprachen in der Tasche und unterrichtet an der Wiener Volkshochschule.

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Photo Peter M. Mayr Words Brigitte Bauer

My own private Vienna Im achten Wiener Gemeindebezirk kann uns eine Wohnung über alle Zeiten hinweg tausend Geschichten erzählen. Hier bleibt das Alte immer neu.

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ie sind zwei Cowboys. Der eine kommt aus dem mittleren Westen, der andere aus dem Süden. Genau genommen Salzburg und Sizilien. Seit 15 Jahren wohnen Christian Frauenberger und Maurizio Giambra gemeinsam in Wiens bürgerlichem, jetzt grünem Bezirk Josefstadt. Das Haus: pittoresk. Die Wohnung: pittoresker. Schiefe Mauern aus 1818. Die Einrichtung ist teilweise ebenso alt. Liebevoll wurde sie auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden aller Herren Länder gesucht und gefunden. Alles hier hat seine eigene Geschichte zu erzählen. In der Luft liegt ein feudales Flair und es weht ein multikultureller Wind. Gästen wird italienischer Espresso aufgetischt. Was auch sonst?

Politik & kostüme Christian Frauenberger hat ein Doppelstudium aus Sozialwissenschaften (Politik und Soziologie) und romanischen und slawischen Sprachen in der Tasche. Er spricht fließend Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und etwas Tschechisch und Russisch, unterrichtet an einer Wiener Volkshochschule und tingelt zwischendurch als Reiseleiter durch ganz Europa. Maurizio Giambra ist nicht weniger multilingual, hat in Rom eine Mode- und Kostümbildner-Ausbildung absolviert und kleidet heute Verbrecher und Opfer

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„ich hasse plastik. dafür liebe ich holz, vergoldet und geschnitzt. und steine. und porzellan.“

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in Krimiserien ein. Oder andere Darsteller in Fernseh- oder Werbefilmen. „Ich hasse Plastik. Dafür liebe ich Holz, vergoldet und geschnitzt. Und Steine. Und Porzellan“, sagt Christian Frauenberger. Das sieht man. Das Zimmer, das er gestaltet hat, glänzt. Gold. Ein bisschen Rokoko, ein bisschen Sigmund Freud. Und wertvoll: die umfangreiche PorzellantassenSammlung. Souvenirs aus der ganzen Welt: vom Wiener Augarten bis zum Französischen Moustiers. Die Fortsetzung findet sich in der Küche. Mit einem selbst importierten Kaffeeservice aus Russland. Katharina II. Oder chinesischen Schüsseln aus dem 19. Jahrhundert. Alle drei passen zusammen. Eine kommt aus Laos, eine aus Frankreich und die dritte vom Wiener Naschmarkt-Flohmarkt. Alle drei gehören nun zusammen.

Fliesen & streichholzschachteln Die Sammelleidenschaft ist aber nicht nur in schönen Schränken verstaut, sondern hängt auch an den Wänden. Portugiesische Fliesen wurden in der Küche zusammengetragen auf Flohmärkten in Lissabon, Barcelona und Toledo. Mit Motiven aus den Jahren 1720 bis 1770. Glücklich, wer ein Findertalent hat. Kennen gelernt haben sich Christian und Maurizio – wo sonst? – auf dem Wiener Naschmarkt-Flohmarkt. Maurizio ist, was das Sammeln von Edlem betrifft, auf Antiquariate fokussiert. Und flache Streichholzschachteln. Davon besitzt er eine beachtliche Menge. In seinem Zimmer dominieren Fauteuils aus den 1930ern, dunkle historische Holzmöbeln und ein klein wenig Ethno-Chic. Christian Frauenbergers Urteil: „Maurizio hat den Geschmack einer sizilianischen Großmutter.“ Dafür wohnt bei ihm die Hauskatze: der fast einen Meter große schwarze Panther Ophelia aus geklebter Pappe, mit Leder überzogen. Wirkt zum Schreien echt. Und beim ersten Anblick hätte die Putzfrau tatsächlich beinahe einen Herzinfarkt bekommen.

Alt & praktisch Die Küche gibt das Gefühl, das Meer wäre nur einen Spaziergang entfernt. Sie könnte sich, so wie sie ist, in jedem mediterranen Haus befinden. Machen das die portugiesischen Fliesen? Oder die perfekt zu ihnen passende riesige weiße Vase aus Madrid? Ganz sicher aber das Flair, das in diesem Raum vorherrscht. Die dunklen Türen, Tischleranfertigungen mit original antiken Applikationen, rahmen die beiden Eingänge. Eine renovierte alte Kredenz, abgebeizt und lasiert, beherbergt viele kostbare Schätze aus Porzellan. Die unansehnliche Waschmaschine versteckt sich als „besonderer Gag“ in einem Kasten, bei Bedarf auf Rädern herausziehbar. Der Esstisch, ein besonders feines Stück, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Seine außergewöhnliche Form verträgt sechs Personen zu Dinner und Rollen verleihen ihm Flexibilität. Charmant umringen ihn vier unterschiedliche Stühle. „Die Sessel haben uns durchgehend am Flohmarkt angesprungen.“ Das Stillleben direkt über dem Essplatz kann seine eigene Geschichte erzählen. Es begab sich einst in Rom zur Hauptreisezeit: Ein Mann aus Christians Reisegruppe war verloren gegangen. Christian suchte ihn lange, fand ihn nicht, kehrte aber dennoch zu seiner Gruppe nicht mit leeren Händen zurück. Sondern mit einem Bild unter dem Arm. So ist das nun einmal mit den Dingen, die einen anspringen ...

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Liebe ist kein One-Night-Stand Sie wissen, dass Sie den passenden Partner gefunden haben, wenn Sie sich so geben können wie Sie wirklich sind und gerade dafür geliebt werden. Finden Sie jetzt mit gay-PARSHIP.at den Partner, der wirklich zu Ihnen passt. Bei gay-PARSHIP.at finden Sie ausschließlich Männer, die wie Sie eine Partnerschaft suchen. Neugierig? Dann testen Sie jetzt kostenlos und unverbindlich gay-PARSHIP.at.

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name it Picknick kleinkariertp Das Tablett mit Tischdeckenfunktion bestückt mit unbeschichtetem Pappteller und Holzbesteck sowie mit Becher- und Besteckhalter. Das alles macht sich beim spontanen Hunger im Freien garantiert und jederzeit nützlich. www.design3000.de

fridge monkeyq Der flexible Flaschenhalter aus Gummi ist ein nützlicher Helfer im Kühlschrank, auf Partys oder beim Picknick, denn er verhindert das lästige Wegrollen von Flaschen und Dosen. Der Getränkestapel ist gleichzeitig ein optischer Hingucker. www.design3000.de

tlambda grill

Photo Eva Solo, Amazon, Design3000, Convoidesign,gloom, bertine, Ikea

Pure Austrian Design: Noch wird das gute Stück nicht in Serie produziert, aber wir hoffen! www.convoidesign.com

tbrand-heiss Stempel einfach in die heiße Glut – auf das Kotelett drücken und schon ist das eigene Hab und Gut gekennzeichnet ... www.amazon.de

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tragbares bett u Der Lounger Smooff sorgt für maximalen Liegekomfort in jeder Lebenslage. Das lemongrassgrüne Relax-Objekt ist übrigens aus einem speziellen, feuerhemmenden Material gemacht. Dem Abhängen vor einem kuscheligen Lagerfeuer unter dem Mittsommernachts-Himmel liegt also nix mehr im Weg. www.design3000.de

guter tonp Das mit Batterien betriebene Vintage-Radio ist ein flexibler Begleiter durch Wald und Wiese. Und es sieht auch dann noch gut aus, wenn der Saft raus ist ... www.gloom.at

punkte zum zudeckenp Zu 100 Prozent aus Baumwolle gemacht ist die schicke Decke „Sommar“ von Ikea. Gut zum Draufsitzen und Umhängen. www.ikea.at

klapp-sitzp Sitzt Du auch nicht so gern am Boden? Der niedliche Hocker für unterweg ist leicht zu transportieren und ein schickes Deko-Objekt obendrein www.bertine.de.

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t Fliegen-klatsch Das kennen wir alle: Kaum steht die Bowle da, machen sich die kleinen Brummer ans Werk, sie uns wegsaufen zu wollen. Eine hübsche Abhilfe. www.bertine.de

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Photo Virgin Music Words Brigitte bauer

& Love Affair Hier kommt einer der aufregensten Dancefloor­Hybriden des Jahres, eine Arthouse-Vision aus purem Pop, futuristischer Electronica und klassischem Dance.

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„In der ersten Klasse bat ich all meine freunde als griechische götter auf meine geburtstagsfeier zu kommen.“

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er Name dieser Band ist für die Ewigkeit gemacht. Und der Sound, den sie produziert, gibt der DiscoMusik ihre verlorene Seele zurück, keine Frage. Mehr noch: Er bringt die griechische Mythologie zum Tanzen. Zeit und Raum spielen sowieso keine Rolle mehr, wenn die Disco-Kugel sich erst einmal ordentlich dreht. Melancholische Pop-Epen und atmosphärisch dichte Songs voll Rhythmus – DiscoHymnen vom Allerfeinsten ziehen ihre Spiralen bis zum Umfallen.

club-deepness mit fingerspitzengefühl Der Kopf des Projekts ist der 29-jährige New Yorker Andrew Butler, der auf seinem, übrigens selbst betitelten, Debütalbum mit der Verehrung von guten alten Disco-Hadern, Chicago-House und Detroit-Techno nicht hinterm Berg halten kann. Er verbindet mit viel Fingerspitzengefühl Club-Deepness mit Balladen-Feeling zu einer einzigen Sound-Orgie. Mit schönen Lyrics und großartigen Vocals. Eine davon gehört seinem Freund Antony Hegarty von Antony and the Johnsons. Ihn lernte Andrew vor sieben Jahren kennen, nachdem dieser sein erstes, kaum beachtetes Album veröffentlicht hatte. „Ich kannte Antony, weil er Mitglied einer Drag-Theater-Gruppe namens Blacklips Performance Cult war, die in New York ziemlich bekannt war“, erinnert sich Butler an die Anfänge, „eines Abends erzählte ich ihm, dass seine Musik mich so glücklich macht wie sonst nur die Cocteau Twins.“ Was für ein Zufall – die Cocteau Twins war beider Lieblingsband. Eine von vielen Gemeinsamkeiten, der Beginn einer großen Verbindung. Ein Jahr später nahm

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Butler seinen ersten Song mit Hegarty auf. „Ich war einfach neugierig, wie Antonys Stimme zu elektronischer Tanzmusik klingen würde.“ Dem war das nur peinlich: „Ich hab einfach losgelegt und versucht, meine besten AlisonMoyet- und Martha-Wash-Verkörperungen zu machen.“ Tja, und es klappte. Heute ist der damals entstandene Song eine Single. „... die Sterne scheinen jetzt heller für mich / Aber ich bin blind / Ich bin blind!“ Im Video zu „Blind“ hallt eine Hermaphroditenstimme durch die Trümmer eines antiken Musentempels; darin winden sich frische, togenbeschürzte Körper in waberndem Trockennebel umher. Eine Novizin, spärlich mit einer Art Mullverband bekleidet, tastet sich durch die Trümmer zur Königin des Tempels vor. Der sitzt stolz auf einem steinernen Thron, ihr Gesicht in zwei Hälften geteilt, denn er hat zwei Geschlechter. Butlers Mutter weigerte sich, als er noch ein Kind war, Musik von Yazoo oder Vince Clarke zu hören. Sie mochte es nicht leiden, wenn nicht klar zu erkennen war, ob ein Mann oder eine Frau singt. Alison Moyets uneindeutige Stimme faszinierte Butler trotzdem oder gerade deshalb schon früh. Heute tut das die von Antony Hegarty. Mit ihm hat Andrew wohl so etwas wie sein Missing Link gefunden. Und eine echte Herzensangelegenheit war es ihm, ein gemeinsames Album zu produzieren.

schwuler sex und griechische mythologie Mit 15 Jahren hatte Butler sein Coming-out. Nicht ohne direkte Auswirkungen auf die musikalische Prägung. Sobald ihm nämlich klar wurde, dass er schwul war, fing er an auszugehen, fühlte sich in der Club-Szene und auf TechnoPartys sofort zuhause und legte sich die ersten Turntables zu. Aus dieser Zeit stammt auch sein Interesse für griechische Mythologie. Die antiken Motive auf dem Debütalbum und der Name Hercules & Love Affair im Kontext mit elektronischen Klängen erinnern an die berüchtigten New Yorker Badehäuser. Schwuler Sex und Disco-Musik in neo-antikem Ambiente in einer Zeit vor Aids. „Ich habe mich schon als Kind für griechische Mythologien interessiert“, sagt Butler, „In der ersten Klasse bat ich all meine Freunde, als griechische Götter zu meiner Geburtstagsfeier zu kommen. Als Student ging ich dann in einen Kunstgeschichtekurs zum Thema Homosexualität in griechischen Mythen.“ Besonders interessierte ihn Herkules: „Dieser ungeheuer starke Mann, der gleichzeitig so verletzlich war, was seine Gefühle betraf ...“ Ja. Hercules. Und Love Affair: ein unheimlich starker Sound, und dabei so sensibel ...

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Hercules & Love Affair ist ... Andrew Butler: Er ist mit Hilfe der New Yorker Szene zu einem Vollblutmusiker herangewachsen. Mastermind des Projekts. Antony Hegarty: trat 2006 ins Rampenlicht, als er den Mercury Music Preis gewann. Der Sänger mit der androgynen Stimme hatte mit seiner Gruppe Antony and the Johnsons erst beim zweiten Album „I Am Bird Now“ Erfolg. Arbeitet unter anderem mit Björk und Lou Reed. Nomi: arbeitete mit Debbie Harry oder CocoRosie zusammen, ist bereits mit verschiedenen New Yorker DJs und HipHop-Acts aufgetreten. Ihr autobiografisches Debütalbum „Lost in Lust“ wurde von der Presse als Kreuzung von Wu-Tang-Clan-Beats und SadeVocals angesehen. Kim Ann Foxmann: begann ihre Karriere in Brooklyn. Andrew stattete sie mit ihrem ersten Paar Plattenspielern aus und setzte damit den Grundstein für ihre DJLaufbahn. Die beiden wurden zum fixen Bestandteil der New Yorker Nightlife-Szene.

Der Longplayer „Hercules & Love Affair“ ist im Frühling 2008 bei Virgin Records erschienen. Die Single „Blind“ ist ein DancefloorFeger, der das Tanzbein bewegt und sich gleichzeitig ganz langsam ins Gemüt brennt – ein Ohrwurm, der nicht loslässt ...

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name it Coverstory

Ferien unter dem Regenbogen

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Photo About Pixel, Thomas Bömkes/Tom Consulting/itB, Salzburg tourismus gmbh, publicom/mannhöfer Words Frank Störbrauk

Einst galten schwule Reisende in der Tourismusbranche als verpönte Schmuddelkinder. Heute dagegen buhlen Dutzende Destinationen weltweit um die Gunst der GayTraveler. Doch herrscht in der Branche längst nicht überall eitel Sonnenschein: In vielen Ländern der Welt werden rosa Reisende immer noch massiv diskriminiert – eine erfolgsversprechende Vermarktung scheitert häufig schon an den gesellschaftspolitischen Verhältnissen.

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uch, wo sind wir denn hier gelandet?“ Roswitha M. (64) aus Berlin-Spandau wollte sich mit ihrem Ehegatten Günther auf der weltweit führenden Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin eigentlich „nur ein bisschen über Südafrika informieren. Da wollten wir ja schon immer mal hin.“ Jetzt steht sie in der Übergangshalle 12– 13, im Herzen der schwul-lesbischen Tourismusvermarktung auf der ITB. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas auch gibt“, entfährt es der erstaunten Spandauerin. Neugierig rollen ihre Augen rechts und links an den Ständen vorbei. Was sie davon hält, ist schwer einzuschätzen. Aber die opulente Tüte, die sie hier in die Hand gedrückt bekommt, die nimmt sie gerne mit. „Ist doch praktisch, geht alles rein“ – spricht’s und zieht mit der Karawane der vorbeiziehenden Besuchermassen weiter in Halle 13.

politischer bildungsauftrag Robert Kastl beobachtet die Szene mit Genugtuung. Kastl ist Geschäftsführer der Publicom GmbH, die den Gay & Lesbian Travel Pavilion 2007 und 2008 organisierte. „Wir hatten bisher keine auffälligen negativen Reaktionen wie schimpfen oder murren, allerdings schon etliche überraschte Gesichter, dass es so etwas wie unseren Pavillon überhaupt gibt“, berichtet er schmunzelnd. Lage und Standdesign seien bewusst so gehalten, dass jedermann durch die Halle und mitten durch den Stand laufen müsse: „Wir sehen darin durchaus unseren politischen Bildungsauftrag, die breite Bevölkerung mit dem Thema schwul-lesbische Reisen zu konfrontieren.“ Die Tüten jedenfalls finden an allen ITB-Tagen reißenden Absatz. Die Mitarbeiter an

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den rosa Ständen können gar nicht so schnell verteilen, wie ihnen die Tüten aus den Händen gerissen werden – auch und gerade von offensichtlich heterosexuellen Besuchern. Bei den Jüngeren bemerkt Kastl, dass es als durchaus cool und außergewöhnlich empfunden werde, damit über die Messe zu laufen: „Frauen sind hierbei unvoreingenommener als Hetero-Männer.“

rosige zeiten Das Geschäft für die im deutschsprachigen Raum tätigen Gay-Marke­ting­ spezialisten Publicom, Communigayte, Pink Marketing und TOM Consulting läuft derzeit gut. Seit Jahren befindet sich der Nischenmarkt im Aufschwung, immer mehr Fremdenverkehrsämter entdecken die rosa Reiseklientel für sich. Dabei sind es längst nicht mehr die „üblichen Verdächtigen“ wie Amsterdam, San Francisco oder London, allesamt mit einer attraktiven Schwulenszene, die sich auf dem Markt tummeln. Sogar untypische Regionen und Anbieter wie eine Tauchschule auf Bali, die italienische Region Versilia oder die USBundesstaaten Colorado und Oregon buhlen mittlerweile um die Gunst der schwulen Traveler. Karl-Heinz Limberg, Direktor der Canadian Tourism Commission (CTC) in Deutschland, beobachtet in der Tourismusbranche eine zunehmend größere Unbefangenheit im Umgang mit der Klientel: „Meines Erachtens hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan – das Thema wird inzwischen viel offener und selbstverständlicher angegangen“, so sein Resümee. Seit nunmehr drei Jahren engagiert sich auch die CTC in dem Segment. Jährlich organisieren die Kanadier eine Pressereise, zu der ausschließlich schwule Medien eingeladen werden, außerdem wurde eine eigens für die Zielgruppe kreierte Webseite aufgebaut. Zudem publiziert die CTC gemeinsam mit den großen Provinzen Kanadas und TOM Consulting einmal im Jahr den Tom-On-Tour-Reiseführer „Gayfriendly Canada“. Als imageträchtiges Zugpferd konnte Limberg vor einem Jahr TV-Moderatorin Lilo Wanders für eine Mitarbeit an dem Projekt gewinnen.

perfekte touristen Auch Horacio Diaz del Barco, Chef des Spanischen Fremdenverkehrsamts in Frankfurt, hat es die Klientel angetan: „Die homosexuellen Reisenden verreisen sehr viel mehr als jede andere Gruppe. An die 25 Prozent verwirklichen drei längere Urlaubsreisen (fünf oder mehr Nächte) und 30 Prozent fünf Freizeit-Kurzreisen (weniger als vier Nächte) pro Jahr.“ Darüber hinaus, so Diaz del Barco, trage die Klientel zur saisonalen Entzerrung bei: „Da sie oft

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attraktive zielgruppe. Schwule verreisen in der Regel öfter als Hetero-Männer und haben einen besonders hohen Qualitätsanspruch.

keine familiären Verpflichtungen haben, sind ihre bevorzugten Reisemonate September, Oktober und Mai. Sie sind, schaut man wohin man will, die perfekten Touristen“, so Diaz del Barco. Kai Ostermann, geschäftsführender Gesellschafter der News Plus Communications Media, die populäre GayDestinationen wie Fort Lauderdale, Ontario und New York im Portfolio hat, sekundiert: „Schwule sind eine wichtige Zielgruppe. Sie bleiben meist länger in der Stadt als der Durchschnitt und sie geben auch mehr Geld aus. Sie bevorzugen vor allem trendige Hotels“, so seine Beobachtung. Keine Frage: Das beständig wachsende Interesse erklärt sich vor allem aus den Erwartungen der Tourismusbranche an die Schwulen. Schließlich zählen sie zu den DINKS („double income, no kids“), einer für Marketingexperten ziemlich begehrten Zielgruppe, die mit ihrem Geld keinen Nachwuchs großziehen muss, sondern stattdessen konsumfreudig den eigenen Lebensstil zelebriert. Und das am besten einmal jährlich um die ganze Welt.

die andere Seite Die gesamte Tourismusbranche also ein kuscheliger Hort der Toleranz, der Liberalität, die nur sehnsüchtig auf die schwule Klientel wartet? Mitnichten. Viele Länder und Regionen der Welt sind für Schwule im Jahre 2008 weiterhin strikte No-go-Areas. Das lässt sich auch auf der ITB erfahren – nicht wenige Aussteller haben zum Thema Gay-Reisen bestenfalls Frotzeleien oder gefrorenes Lächeln im Angebot. Dirk Baumgartl, Ressortleiter Reise des schwulen Lifestyle-Magazins „Männer“ aus dem Bruno Gmünder Verlag: „Man hat schon den Eindruck, dass viele Destinationen immer noch Berührungsängste mit schwulen Medien haben bzw. sich die Unterstützung oft auf ein Minimum beschränkt. Häufig sind es aufgeschlossene Mitarbeiter in den Agenturen, die sich für diese Zielgruppe einsetzen und erst einmal Überzeugungsarbeit bei

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ihren Kunden leisten müssen.“ Kein Wunder, in vielen Regionen der Welt erwartet den Gay-Traveler alles andere als ein rosaroter Empfang: In Moskau beschimpfte Bürgermeister Luschkow jüngst die beabsichtigte Parade der Schwulen als „Satanshow“, in Jamaika kultivieren populäre Reggae-Sänger in ihren Songs den Hass auf Homosexuelle, im Badeparadies Ägypten wurden Teilnehmer einer Schwulenparty von Polizisten in Gewahrsam genommen, und im sich ach so fortschrittlich positionierenden Dubai droht ein Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen, wenn sich zwei Männer allzu nahe kommen – von der Todesstrafe für Homosexuelle im Iran ganz zu schweigen ... Bei der schreibenden Zunft verzichtet man bei solchen Destinationen gern auf eine Berichterstattung – die Ablehnung beruht auf Gegenseitigkeit. Robert Niedermeier, Chefredakteur des einzigen schwulen Reisemagazins in Deutschland, „Spartacus Traveler“, mahnt seine Autoren zur kritischen Distanz: „Als Journalist muss man unbedingt darüber aufklären, welche Zustände in einem Land herrschen. Das sollten allerdings alle Reisejournalisten tun. Egal, ob in einem Reiseland unerträgliche soziale Bedingungen herrschen, die Demokratie mit Füßen getreten wird oder

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„In vielen regionen der welt erwartet den gay-traveler alles andere als ein rosaroter empfang.“ Menschen aufgrund ihre ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung totgeschlagen werden. Auch Lifestyle-Journalisten steht ein Gewissen sehr gut.“ Doch auch Destinationen in der westlichen Welt geraten unter Druck, wenn sich die politische Stimmung dreht. Die Volksabstimmungen gegen die Homo-Ehe in mehreren US-Bundesstaaten und die Präsidentschaft von George W. Bush haben – gelinde ausgedrückt – keinen schwul-lesbischen Besuchersturm entfacht. „Wir verzeichnen seit Jahren nur eine geringe Nachfrage nach einem Urlaub in den USA. Erst jetzt zieht die Nachfrage aufgrund des günstigen Dollar-Wechselkurses wieder leicht an. Ich höre auch von einigen Kunden, dass die USA erst wieder auf der Reiseagenda stehen, wenn Bush weg ist“, so Jochen Volland vom Gay-Reisebüro Teddy Travel in Köln.

Eurogames, Gay Games & Christopher Street Day Freilich gibt es auf der anderen Seite auch Destinationen, die politisch aus dem Vollen schöpfen können – und dieses Potenzial auch nutzen. „In Belgien sind Homo-Ehen und Adoptionen durch homosexuelle Paare voll anerkannt. Durch unser Gay-Marketing möchten wir diese Offenheit und Akzeptanz unserer Region über die Grenzen hinaus transportieren“, erläutert Pascal de Laet, Chef des Fremdenverkehrsamts Flandern-Brüssel in Köln, seine Strategie. Vor drei Jahren stiegen die Flamen in Kooperation mit dem Platzhirschen im Gay-Marketing, TOM Consulting, in den Markt ein – und sorgen seitdem für mächtig Wirbel in den Reiseteilen der einschlägigen Publikationen: „Keine andere Zielgruppe hat jemals zuvor so stark auf unsere Marketingaktivitäten reagiert wie die Schwulenszene“, bilanziert de Laet höchst zufrieden. Mit der Stadt Antwerpen hat das Kölner Büro zudem einen mächtigen Verbündeten im Hintergrund. Die Stadt an der Schelde war erst im Sommer vergangenen Jahres Gastgeber der Eurogames, der sogenannten Europameisterschaften der Lesben und Schwulen. Mehrere tausend Teilnehmer und Besucher verweilten bis zu fünf Tage in der Stadt und sorgten für klingelnde Kassen am traditionell besucherschwachen Wochenende. Es dauerte nicht lange, bis die erfolgreiche Veranstaltung neue Begehrlichkeiten hervorrief: Hinter den Kulissen feilen die Antwerpener derzeit an der Bewerbung zur Ausrichtung der Gay Games, einer Art schwullesbischen Olympischen Spiele, im Jahre 2014. Diese richtet 2010 zunächst einmal die heimliche

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potenzial. Seit Jahren befindet sich der Nischenmarkt Gay-Travel im Aufschwung.

deutsche Schwulenhauptstadt Köln aus. Mit tatkräftiger Unterstützung der Stadtspitze angelte sich die Schwulenszene der Domstadt Anfang 2005 in Chicago das Mega-Event – und stach dabei in einem dramatischen Finale sogar Paris aus. Kein Wunder, der Boden war längst bereitet: Vor sieben Jahren beschloss der Rat der Stadt zur Bewerbung Kölns als schwul-lesbische Reisedestination ein Gay-City-Marketing einzuführen und hierfür entsprechende Finanzmittel bereitzustellen. Die schwul-lesbische Reiseklientel, so Christian Woronka, Bereichsleiter Marketing/PR bei KölnTourismus, habe aufgrund ihrer strukturellen Zusammensetzung eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Domstadt. Eine Studie zum Christopher Street Day aus dem Jahr 2002 belege demnach, dass der wirtschaftliche Tourismuseffekt für das Veranstaltungswochenende Anfang Juli rund 53 Millionen Euro betrage.

big player Auch bei den Big Playern unter den Veranstaltern ist die lange Zeit unbeachtet gebliebene Zielgruppe ins Blickfeld geraten. „Homosexuelle Urlauber sind eine interessante Zielgruppe, insbesondere weil sie sich oftmals durch einen höheren Qualitätsanspruch und durch eine gewisse Markenaffinität auszeichnen“, so Tanja Kraus, Pressesprecherin der TUI. Man prüfe derzeit, ob es sinnvoll sei, spezielle Reiseangebote für homosexuelle Urlauber zu bündeln. Ob und in welcher Form dies geschehen werde, sei aber noch nicht entschieden. „Hier gilt es, Schritt für Schritt vorzugehen und die Erfolgschancen einer gezielten Vermarktung zu analysieren“, so Kraus. Für Thomas Bömkes, Vorstandsmitglied der in dem Segment einflussreichen International Gay and Lesbian Travel Association (IGLTA) und Chef von TOM Consulting, eine erfreuliche Entwicklung: „In den zwölf Jahren, in denen ich im Gay-Tourismus tätig bin, hat sich bereits sehr viel zum Positiven entwickelt. Allein die

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Finanzspritze. Immer mehr Fremdenverkehrs辰mter und Tourismusb端ros entdecken den schwulen Mann als wertvolle Zielgruppe f端r sich und investieren dementsprechend in den Ausbau des Angebots f端r Gay-Traveler.

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Tatsache, dass man bei vielen Destinationen und touris­tischen Leistungsträgern heute überhaupt als Konsument wahrgenommen und teilweise auch schon sehr professionell umworben wird, stimmt mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.“ Es sind überwiegend Vertreter der Reiseveranstalter, Reisebüros, Hotels, Fremdenverkehrsämter und Airlines, die Mitglied der IGLTA sind. In erster Linie geht es natürlich ums Geschäft, die Hotels wollen die schwul-lesbischen Veranstalter für ihre Häuser gewinnen, ebenso die Airlines die rosa Traveler für ihre Flieger. American Airlines zum Beispiel ist seit Jahren schon Sponsor zahlreicher Gay Prides in den USA. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt die Airline in ihrer Zentrale in Fort Worth (Texas), die sich allein mit Marketingstrategien für Lesben und Schwule beschäftigen. Aber auch Reisebüros halten Ausschau nach interessanten Destinationen für ihre Kunden, Fremdenverkehrsämter preisen ihre Städte und Regionen als besonders gayfriendly an. In den USA läuft diese Art von Networking gut, weiß Stephen Smith, Homo-Tourismus-Beauftragter von Key West und ehemaliger Präsident der IGLTA: „In den USA gibt es eine große Solidarität unter den schwulenfreundlichen Tourismusorganisationen, man kennt sich, man hilft sich.“ Und so dürften bei vielen Mitgliedern an erster Stelle nicht unbedingt wirtschaftliche Überlegungen der Grund für die Mitgliedschaft sein. Langjährige Freundschaften wurden hier geschlossen, für viele ist es eine große Familie. Jochen Volland ist schon seit mehr als zehn Jahren Mitglied dieser Familie. Er sieht die IGLTA trotz seiner langen Mitgliedschaft aber auch durchaus kritisch. „Sie ist mir zuweilen zu USA-dominiert. Vieles richtet sich nur nach den Interessen der Mitglieder aus den USA.“ Dass sich mittlerweile zahlreiche Airlines und Hotels bei der IGLTA engagieren, sieht er nicht zwingend als Zeichen einer Liberalisierung: „Das hängt oft davon ab, ob zu dem Zeitpunkt der zuständige MarketingManager schwul ist oder nicht. Findet ein Wechsel in dieser Position statt, erlahmt das Interesse der Hotelgruppe oder Airline von heute auf morgen“, so Volland. Positiv bewertet er, dass man durch die interne Kommunikation stets auf dem Laufenden gehalten werde.

„Das Misstrauen gegenüber Angeboten und Hotels ist bei Homos grösser als bei Heteros.“ sten Touristikkonzerne, Reisebüros und Leistungsträger haben noch nicht wahrgenommen, wie wichtig der Gay-Reisemarkt ist. Viele wissen vielleicht auch nicht, wie sie in diesen Markt eindringen können.“ Auch da kann die Organisation Hilfestellung leisten. Thomas Bömkes von TOM Consulting warnt die Tourismusbranche allerdings vor einer kurzatmigen Strategie: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass den meisten Schwulen ihr Ruf als leicht auszuschlachtende Zielgruppe unangenehm bewusst ist. Das Misstrauen gegenüber Angeboten und Hotels ist bei Homos größer als bei Heteros“, so Bömkes’ Fazit.

am Anfang Dass sich die Partner aus dem deutschsprachigen Raum bei der IGLTA in den vergangenen Jahren wohlfühlten, dürfte auch ein Verdienst von Bernhard de Paz sein. In den vergangenen Jahren war er ehrenamtlicher Regionalkoordinator der IGLTA für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sein Fazit: „Der Gay-Reisemarkt im deutschsprachigen Raum steckt im Vergleich zu den USA noch ziemlich in den Kinderschuhen. Es ist noch viel Aufbauarbeit zu leisten. Die mei-

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think Pink. Schwul-lesbische Tourismusvermarktung auf der ITB in Berlin.

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name it body

shape it baby Ein straffer, wohldefinierter Sixpack – das ist das Ziel der meis­ten Männer, die sich regelmäßig im Fitnesscenter abmühen. Kein Wunder, gilt der Waschbrettbauch doch als Inbegriff der Sportlichkeit und als Gradmesser in Sachen Fitness. Doch es bedarf viel Fleiß, Disziplin und einer gehörigen Portion Schweiß, um dieses Ziel zu erreichen.

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Photo fotolia Words Andreas Zednicek

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ie Bauchmuskulatur füllt den gesamten Bereich zwischen der unteren Brustkorböffnung und dem oberen Beckenrand sowie seitlich bis zur Lendenwirbelsäule und setzt sich aus vier Bauchmuskelgruppen zusammen: dem geraden Bauchmuskel (M. rectus abdominis), dem äußeren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus externus abdominis), dem inneren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) und dem queren Bauchmuskel (M. transversus abdominis). Eine trainierte Bauchmuskulatur sieht übrigens nicht nur sexy aus, sondern sorgt auch für eine aufrechte Haltung, steigert die Stabilität der Wirbelsäule und entlastet den Rücken.

Das Bauchmuskeltraining So banal es klingen mag, die einfachsten Übungen sind oft die effektivsten. Beim Buchmuskeltraining ist der Crunch die ideale Basisübung und bildet die Grundlage der meisten Übungsvarianten. Im Gegensatz zum Sit-up, bei dem der Körper fast bis zur Senkrechten aufgerichtet wird, hebt man beim Crunch die Schultern ausschließlich mit Hilfe der Bauchmuskeln etwa 15 cm vom

Nur wer sich dauerhaft gesund ernährt, erreicht auch sein Ziel. Diäten ziehen meist den berüchtigten Jo-Jo-Effekt nach sich. Die richtige Mischung aus kohlehydrat- und eiweißreicher sowie fettarmer Ernährung macht es aus. Und wen einmal eine Heißhungerattacke überfällt, der kann sich mit einer Runde Sport ablenken und gleichzeitig seinen Energieverbrauch steigern. Je mehr Zeit du auch in dein Krafttraining inves­ tierst, desto höher wird dein Grundumsatz. Nicht nur während des Training schraubt sich dein Stoffwechselumsatz hoch, sondern sogar 15 Stunden später liegt er noch sieben Prozent über normal. Außerdem brauchen Muskeln Energie. Jeder Kilo Muskulatur verbraucht am Tag etwa 200 kcal. Der Abbau von Fettreserven wird zentral gesteuert und hat leider nichts damit zu tun, welche Muskulatur man trainiert. Im Gegenteil: Dort, wo man zuerst Fett ansetzt, wird man es zuletzt wieder los, und das ist bei Männern nun mal um die Körpermitte. Regelmäßiges Ausdauertraining aktiviert die allgemeine Fettverbrennung und bringt damit deinen Sixpack ans Licht. Außerdem trainierst du dein Herz. Dadurch werden Nährstoffe optimal verwertet und das Immunsystem gestärkt. Durch die erhöhte Sauerstoffaufnahme wird die Gehirnfunktion gefördert, Stresshormone werden abgebaut und es kommt zu einer Ausschüttung an Glücks- und Kreativitätshormonen. Doch vorsicht: Soll die Energie überwiegend über Fettverbrennung gewonnen werden, darf die Intensität nicht zu hoch sein (maximal 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz). Meist führt nur ein langer und teilweise steiniger Weg zum Sixpack. Durchhalten, es zahlt sich aus! Du wirst schon sehen ...

pIntensität. Hinter den Kopf ausgestreckte Arme steigern die Schwierigkeit ebenso wie abgehobene Beine.

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Den Rücken stets am Boden halten. So wird die Wirbelsäule nicht unnötig belastet. Während eines Satzes sollten die Schulterblätter nie vollständig am Boden aufliegen.

Mit der Anspannung ausatmen – trainieren im natürlichen Atemrhytmus sorgt automatisch für das richtige Übungstempo.

die drei musketiere – ernährung, Kraft- und ausdauertraining

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Die Bauchmuskulatur sollte stets maximal gespannt sein. Nie mit Schwung arbeiten, sondern auf langsame und kontrollierte Bewegungen achten.

Um eine ungewollte Beanspruchung der Nackenmuskulatur zu umgehen, am besten während der ganzen Übung einen bestimmten Punkt an der Decke fixieren.

Boden hab. Dadurch behält der untere Rücken stets Bodenkontakt und eine Beanspruchung des Hüftbeugers wird vermieden. Bauchmuskeltraining ist kein Ausdauertraining! Weder führt dich eine hohe Geschwindigkeit schneller zum Sixpack noch Wiederholungsrekorde. Ganz im Gegenteil! Je langsamer du deine Crunches ausführst, desto intensiver sind deine Muskeln gefordert. Das sorgt für eine gleichmäßige Belastung und im Endeffekt für den attraktiveren Waschbrettbauch.

Für den perfekten Sixpack bedarf es jedoch mehr als nur des richtigen Bauchmuskeltrainings. Eine ebenso große Rolle spielen die richtige Ernährung, kontinuierliches Krafttraining und regelmäßiges Aus­ dauertraining, um den Fettdepots zu Leibe zu rücken.

der perfekte crunch

pSit-up Im Gegensatz zum Crunch hebt man beim Sit-up den Oberkörper fast in die Senkrechte.

Mit den Armen lässt sich die Intensität erhöhen. Crunches mit gestreckten Arme neben dem Körper gehen am einfachsten. Hände an den Schläfen oder gar hinter den Kopf gestreckt erhöhen die Schwierigkeit. Wem das nicht reicht, der kann mit zusätzlichen Gewichten arbeiten.

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Wenn Ängste fliegen lernen ...

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ugegeben, so richtig gefreut habe ich mich nicht. Eigentlich dachte ich zunächst ja auch, das Ganze sei ein Scherz. Aber nein, das war wirklich ernst gemeint! Da hat sich doch tatsächlich jemand gedacht, ich würde mich freuen, als er mir einen Gutschein für einen Tandem-Fallschirmsprung schenkte. Na ja, die Freude hielt sich dann doch eher in Grenzen. Stattdessen machte sich mehr und mehr ein mulmiges Gefühl in der Magengegend breit. Kann mir irgendjemand einen guten Grund nennen, bei 4000 Meter Höhe aus einem Flugzeug zu springen? Mir fiel spontan jedenfalls keiner ein. Doch an einen Rückzieher war nicht zu denken, man will ja nicht als Memme dastehen.

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Tag Null Nachdem ich das Ganze über Monate erfolgreich verdrängt hatte, war es dann aber doch so weit. Der große Tag war gekommen und ich machte mich, gemeinsam mit einem Freund und begleitet von meiner Schwester, auf zum Absprungort. Davor habe ich mich allerdings noch schlau gemacht, was mich so erwarten wird: zirka 60 Sekunden freier Fall bei einer Geschwindigkeit von etwa 200 km/h und danach ein paar Minuten durch den Schirm gebremster Flug gen Erdboden. Als wir dann am Absprungort ankamen, war ich doch überrascht: VolksfestAtmosphäre, Zelte, Bierbänke und jede Menge Leute. Und das Ganze auf einem Feld – eine Flugbahn war weit und breit nicht zu sehen. Irgendwie habe ich mir das aufregender vorgestellt. Wenn man jedoch nach oben blickte, sah man immer wieder die bunten Schirme, die sanft zum Boden glitten. Und davon gab es jede Menge. Am laufenden Band landete der Flieger, sammelte neue Leute ein, hob ab, um nach einigen Minuten die Klappe zu öffnen und die Springer zu entlassen, und kehrte wieder zurück für die nächste Partie.

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Photo Volker/PIXELIO Words Andreas Zednicek

diese Geschichte zu verdanken habe, zu verfluchen. Schließlich bekomme ich dann doch ein paar einfache Dinge gesagt, an die ich mich halten sollte: beim Absprung nach vorne kippen lassen, beim freien Fall den Rücken durchdrücken und bei der Landung die Beine einziehen. Klingt eigentlich ganz einfach, und ich bin mittlerweile auch wieder ziemlich entspannt. Schließlich werde ich auch noch in einen Overall gepackt und mir werden verschiedene Gurte umgeschnallt. Als das Flugzeug erneut gelandet ist, erhebt sich Wolfgang, packt seine Sachen, klopft mir auf die Schulter und ermuntert mich mit einem fröhlichen „Auf geht’s!“ ihm zu folgen.

Höher und höher

Irgendwann muss wohl jeder seinen Mann stehen, sich selbst überwinden und seine eigenen Grenzen neu ausloten. Was bietet sich da mehr an als ein Sprung aus über 4000 Metern?

Etwa zehn Paare marschieren dann auf den Flieger zu, was mich irgendwie an diese Slow-Motion-Szene aus „Armageddon“ erinnert, als sich die Astronauten aufmachen, um die Welt zu retten. Ich komme mir richtig wichtig vor. Nervös bin ich eigentlich gar nicht, was mich etwas nachdenklich stimmt. Ich denke mir, das wird schon kommen, spätestens wenn der Flieger abhebt, und marschiere tapfer weiter. Beim Einsteigen über die Heckklappe bin ich doch etwas überrascht. Sitze gibt es nicht, stattdessen setzen wir uns alle auf den Boden, und dann geht es auch schon los. Der Flieger rattert über das Feld hinweg, und ich bin froh, dass ich bei der Landung nicht dabei sein muss. Beim Abheben klopft mir Wolfgang noch mal auf die Schulter und zeigt mir seinen Höhenmesser am Handgelenk. Ich beobachte, wie der Zeiger immer weiter nach oben klettert, bleibe dabei jedoch erstaunlich cool. Nach ein paar Minuten zurrt mich Wolfgang dann an sich und ich merke: Jetzt wird es ernst. Wir stehen auf, die Klappe wird geöffnet und Wolfgang und ich sind die Ersten, die springen sollen. Wir treten an die Öffnung heran. Der Boden ist unnatürlich weit entfernt. Angst, dass etwas passieren könnte, habe ich nicht, dazu wirkt das Ganze nicht real genug. Ein bisschen nervös bin ich allerdings, dass ich den Zeitpunkt verpassen könnte, wenn ich springen soll. Irgendwie haben wir davor nicht besprochen, woran ich merke, dass der richtige Moment da ist.

Tiefer und tiefer

Angespannt war ich dennoch nicht. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass schon bald ich da rauf, und vor allem wieder runter, sollte. In einem der Zelte meldeten wir uns und bekamen unsere Tandempartner zugewiesen. Wolfgang hieß meiner. Ich bekam eine Nummer und sollte mich draußen bei ihm melden. Alles klar. Nach kurzer Zeit habe ich Wolfgang dann auch gefunden, und er macht einen ziemlich entspannten Eindruck, fast ein wenig zu entspannt. Während rings um mich die Mitspringer schon alle erste Unterweisungen bekommen, sitzt Wolfgang in seinem Campingstuhl, raucht genüsslich eine Zigarette und ruft dann nach Markus, der offensichtlich noch im Zelt hinter ihm ist. Kurz darauf kommt ein junger Mann heraus – mit geschientem Bein und auf Krücken gestützt. Markus sollte mir erklären, was ich zu tun habe und mir beim Fertigmachen helfen. Auf die Frage, wie das mit seinem Bein passiert sei, kommt natürlich die Antwort, beim letzten Sprung sei die Landung etwas missglückt. Na super! Markus lächelt, ich beginne zu grübeln und meinen Freund, dem ich

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Die Sorge war unbegründet. Wolfgang lehnt sich leicht gegen mich, ich gebe nach und schon sind wir draußen. Ziemlich unspektakulär eigentlich. Nach einer Drehung stabilisiert Wolfgang die Position und wir rasen dem Boden entgegen. Knappe 200 km/h, aber so wild fühlt sich das gar nicht an. Wolfgang zeigt mir erneut seinen Höhenmesser. Diesmal fällt der Zeiger mit ziemlicher Geschwindigkeit. Dennoch, der Adrenalinkick bleibt irgendwie aus. Nach etwa 60 Sekunden öffnet Wolfgang dann den Schirm. Die plötzliche Bremsung verursacht einen leichten Ruck. Und dann gleiten wir dahin. Eigentlich ziemlich gemütlich. Wolfgang steuert den Schirm, fliegt ein paar Schleifen, und wir werden vom Wind getragen. Dann geht es an die Landung. Ich ziehe wie aufgetragen die Beine ein und Wolfgang übernimmt den Rest. Sanft setzen wir auf, und damit ist der ganze Spuk auch schon vorbei. Immer noch warte ich auf den Kick, finde mich aber damit ab, dass dieser wohl nicht kommen wird. Markus kommt angehinkt und gratuliert mir zu meiner Entjungferung. Ob’s Spaß gemacht hat, will er wissen. Ja, war ganz nett, antworte ich. Richtig euphorisch hört sich das nicht an. Wenn ich heute so an diesen Tag und an dieses Erlebnis denke, bin ich doch immer wieder überrascht. Kaum vorstellbar erscheint es mir jetzt, tatsächlich aus dem Flugzeug gesprungen zu sein, und noch unglaublicher, dass ich das ganze vollkommen gelassen genommen habe. Wie auch immer, es hat sich herausgestellt, dass man die meisten Männer ziemlich beeindrucken kann, wenn man erzählt, man wäre schon mal Fallschirmspringen gewesen, und das ist doch auch schon was wert. Mein Freund war übrigens ob meiner Coolness etwas enttäuscht. „Fürs nächste Mal lasse ich mir etwas Wilderes einfallen!“, meint er leicht trotzig. Ich lächle tapfer und denke bei mir: „Bitte keinen Bungeejump!“

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Photo Pixelio, www.nolf.at Words SABINE KRANGLER

Aus der mediterranen Küche ist das Olivenöl nicht mehr wegzudenken: Kaum eine Pasta oder ein Salat wird ohne das leckere Öl zubereitet. In letzter Zeit findet es zunehmend in heimischen Haushalten nicht nur als gesundes Allheilmittel, sondern auch als Schönheitselixier immer mehr Zuspruch.

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as sogenannte grüne Gold ist ein Speiseöl aus dem Fruchtfleisch der Olive. Aufgrund seines edlen, ausgeprägten Geschmacks ist es weltweit bekannt und beliebt. Es wird nachweisbar schon seit 4000 Jahren in den Ländern des Mittelmeers als Gesundheitselixier eingesetzt. Das Öl ist besonders wohltuend, da sein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren sich positiv auf das Herzkreislaufsystem und den Fettstoffwechsel auswirkt. Mittlerweile sind heute rund 1000 aktive biologische Wirkstoffe darin bekannt. Die olivenölreiche Ernährung soll Blutgefäße nach einer fettreichen Mahlzeit dehnbarer machen, das heißt die Blutzirkulation verbessern. Zudem sollen bei olivenölreicher Diät Verdauungs- und Leberstörungen, Krebs, aber auch Übergewicht in weit reduzierteren Ausmaßen auftreten. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist das Olivenöl besonders leicht verdaulich und kann fast vollständig vom Körper verarbeitet werden. Auch bei Verstopfung leistet das Öl Abhilfe, indem es schon in kleinen Mengen als mildes, natürliches Abführmittel eingesetzt werden kann.

Ein Zeichen von Qualität Beim Kauf von Olivenöl sollte auf beste Qualität geachtet werden. Die Öle mit der Bezeichnung „extra vergine“ bzw. „nativ extra“ zählen zu den hochwertigsten. Extra natives Olivenöl hat wissenschaftlichen Erkenntnissen nach eine entzündungshemmende Wirkung, dafür verantwortlich ist der Wirkstoff Oleocanthal. Ein Merkmal, an dem jeder selbst die gute Qualität des Öls testen kann, ist das typische „Kratzen im Hals“. Ist dieses bei einer Verkostung spürbar, ist alles soweit im grünen Bereich.

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das grüne Gold des Südens Mehr als nur innerliche Wirkung Olivenöl wird auch gerne zur äußerlichen Behandlung eingesetzt. In Italien beispielsweise bekämpft man noch heute Muskelkater, Krämpfe und Schmerzen aller Art durch Einreiben mit Olivenöl. Es soll zur Stärkung der Muskulatur und der Bandscheiben dienen. Die heilkundliche Anwendung wird auch in der Bibel erwähnt. Das Öl diente zur Herstellung von Salben, Balsamen, Pasten und Salbölen.

Ein Allroundtalent aus der Natur Neben der wohltuenden Wirkung des Olivenöls kommt auch der ästhetische Aspekt nicht zu kurz. Das Öl schützt unser größtes, aber auch sensibelstes Organ – die Haut, die gereinigt und befeuchtet werden muss. Um dies zu erreichen, kann man beruhigt auf die Kraft der Natur vertrauen. Das grüne Öl besitzt antioxitative und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Zusätzlich hilft es gegen frühzeitige Hautalterung. Hochwertiges Olivenöl aus erster Kaltpressung sowie Extrakte aus Olivenblättern sorgen somit für gesunde Haut, schützen vor aggressiven Umwelteinflüssen und beschleunigen die Zellerneuerung. Das Olivenöl zeichnet sich dadurch aus, dass es besonders reich an essenziellen Fettsäuren, Vitamin A und E und Chlorophyll ist, welche auf natürliche Weise auf die Haut schützend einwirken. Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Pflegeprodukte mit der Kraft der Olive sind für jeden Hauttyp geeignet. Selbst Kleopatra badete bereits in Olivenöl!

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name it RECiPES Oliven in Rotweinessig Zubereitungszeit: 30 Minuten ZUTATEN (für 5 Portionen): 1 kg lose Oliven aus dem Glas, 1 Zwiebel, 6 Knoblauchzehen, 10 Lorbeerblätter, 3 EL getrockneter Rosmarin, ein paar Wacholderbeeren, 275 ml Rotweinessig, 25 ml Wasser ZUBEREITUNG: Die Oliven abtropfen, abwaschen und längs leicht einschneiden. Die verschiedenen Zutaten nun vorsichtig und abwechselnd in ein Glas einlegen. Mit dem Rotweinessig auffüllen und gegebenenfalls mit etwas Wasser verdünnen.

Olivencreme Zubereitungszeit: 20 Minuten ZUTATEN (für 4 Portionen): 30 dag entkernte schwarze Oliven, 3 Sardellenfilets, 3 Knoblauchzehen, 2 EL Kapern, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, etwas Rosmarin, 100 ml Olivenöl ZUBEREITUNG: Die Oliven klein, den Knoblauch in etwas größere Stücke schneiden und die Sardellenfilets ebenso grob zerkleinern. Anschließend Kapern, Oliven, Knoblauch und Sardellenfilets mit einem Mixer pürieren. Mit Pfeffer abschmecken und mit etwas Rosmarin verfeinern. Das Olivenöl daruntermischen und so lange weiterrühren bis eine cremige Masse entsteht. Diese Creme in saubere Gläser füllen, so wird sie im Kühlschrank drei bis vier Wochen haltbar.

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name it Travel

Flanderns sündige Babylons Belgiens beste Stücke: liberal und hypermodern, selbstbewusst und nachtverliebt. Antwerpen und Brüssel sind in Europas Gay-Partyszene unaufhaltsam auf dem Vormarsch, und schon aus guter alter Tradition offen für alles Neue. Kein Wunder, dass selbst der Brüsseler Nackedei in helles Entzücken gerät ...

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ines mal gleich vorweg: Das mit dem Schattendasein gegenüber dem einst übermächtigen Nachbarn Niederlande ist in Flandern schon längst kalter Kaffee. Früher, ja früher, da sind Heerscharen von Schwulen ins Homo-Mekka Amsterdam gepilgert, haben sich mehr oder weniger offen in den schon nicht mehr zu zählenden CoffeeShops ihre Zigaretten mit allem drum und dran liebevoll zusammengekleistert und sich anschließend auf den Straßen, Plätzen und in den Bars die Männer schön gesoffen. Das war zwar manchmal echt eklig und gewöhnungsbedürftig, aber auch echt großartig, und ist bedauerlicherweise inzwischen auch Vergangenheit. Aus und vorbei. Denn die Stadtverwaltung hat dem exzessiven Treiben der wollüstigen Homos ein Ende gesetzt. Strenge Auflagen, verbunden mit einer konservativeren Stadtpolitik, stehen heute auf der kommunalen Agenda und verwandelten die Amsterdamer Szene in einen Ort der Tristesse. Das kann und darf man so sagen. Sagen sogar die, die dort wohnen. Wie gut, dass sich andere Städte im Benelux-Raum andersrum bewegen.

Liberales Belgien Antwerpen zum Beispiel. Gut, liberal und weltoffen war man hier schon immer. Schließlich war man schon im Mittelalter Welthandelsmetropole und huldigte dem Liberalismus wie einer Staatsreligion. Aber Belgien an sich sei im Großen und Ganzen ja recht katholisch und spießig, nuschelten einst so manche Bewegungsschwestern gehässig nach dem x-ten belgischen Bier. Und heute? Heute steht das Land gemeinsam mit den Niederlanden und Spanien an der Spitze der internationalen Homopolitik. Die „Homo-Ehe“ ist

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voll und ganz durchgesetzt, kein rechtspolitischer Flickenteppich wie beispielsweise in Deutschland oder Frankreich. Und ohne Unterstützung oder zumindest Billigung der Bevölkerung geht so etwas bekanntlich auch nicht über die Bühne. Sogar die flämischen Christdemokraten plädierten für das Adoptionsrecht lesbischer und schwuler Paare. Das sollen die Konservativen in anderen Ländern erst einmal nachmachen ...

Schwulenszene umringt von Diamanten Und Schwulenpartys feiern sie in diesem adretten Teil Europas auch fleißig. So liegt in Antwerpen in der Nähe des Hauptbahnhofs nicht nur das weltbekannte Diamantenviertel. Also da, wo fesche Diamantenbürschchen mal eben ein 200.000-Eurohast-du-nicht-gesehen-Collier diskret über die vergoldete Theke schieben. Der Traum einer jeden Luxus-Schwuppe – aber das ist ein anderes Thema ... Nein, hier im Diamanten- und Judenviertel hat sich auch ein Teil der Schwulenszene eingerichtet. Auf der Schoohovenstraat zum Beispiel, wo es regelmäßig so hoch hergeht, dass samstagnachts stinkende Sturzbäche die Straße runterkommen, so viel wird da in den Bars und Kneipen gebe-

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Photo brussels international – tourism & congress Words Frank Störbrauk

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Facts

„ la demance – auf drei ebenen vergnügen sich mehr als 2500 schwule bis zum mittag des nächsten tages.“

Flandern ist der niederländischsprachige Teil von Belgien und liegt zwischen der französischsprachigen Wallonie, den Niederlanden und Frankreich. Auf einer Fläche von rund 13.500 km² (etwas größer als Tirol) leben rund sechs Millionen Menschen. Brüssel ist mit rund einer Million Einwohnern größte Stadt des Landes, gefolgt von Antwerpen mit rund 460.000 Einwohnern. Anreisen Die nationale Airline SN Brussels Airlines (www.flysn.com) fliegt mehrmals täglich die Flughäfen Wien, München und Zürich an. Ab Wien bedient zudem Austrian Airlines Brüssel täglich bis zu fünfmal (www.aua.com). Übernachten in Brüssel B & B Downtown. Im Herzen der Schwulenszene im SaintJacques-Viertel gelegen liegt das schwul geführte Bed & Breakfast Downtown. Das Haus wurde im 19. Jahrhundert erbaut und bietet auf drei Etagen je ein großzügig ausgestattetes Doppelzimmer mit Dusche/WC, Fernseher, DVD-Player und Internetverbindung. www.downtownbxl.com Zimmer pro Nacht ab 68 Euro. Übernachten in Antwerpen Hotel d’Sandt. Das edle und schicke Vier-Sterne-Designhotel überzeugt vor allem durch seine einzigartige Einrichtung. Hohe Stuckdecken und moderne Designmöbel verleihen den 29 individuell eingerichteten Zimmer eine eigene Note. Da das Restaurant des Hauses eng mit der Gay-Disco „Red and Blue“ zusammenarbeitet, übernachten hier viele Gays. www.hotel-sandt.be DZ pro Nacht ab 150 Euro.

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chert und auch gleich in der Seitengasse wieder rausgelassen, weil an ein Betreten der überquellenden Bars nicht mehr zu denken ist. Für Ludo Smits dagegen ist das Bahnhofsviertel nicht unbedingt ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen. Er ist so etwas wie die Personifikation der noblen Antwerpener Partyszene. Ihm gehört die seit nunmehr zehn Jahren sensationell laufende Gay-Disco „Red and Blue“ in der Nähe des Hafens. Das Ding brummt, brummt und brummt. Erst kürzlich, im Februar, feierte man mit großem Tamtam den zehnten Geburtstag. Zahlreiche Honoratioren der Stadt gaben sich bei der Sause die Klinke in die Hand. Sogar Bürgermeister Philip Heylen von den Christdemokraten (hetero!) schaut regelmäßig vorbei. Denn Smits ist für die Stadt Antwerpen ein Geschenk des Himmels – und bekannt wie ein bunter Hund.

Open-Air So ganz nebenbei ist er Chef der einmal im Jahr stattfindenden Open-Air-Gay-Party „NaviGAYtion“. Die Outdoor-Veranstaltung ist einzigartig in Europa: Mehr als ein halbes Dutzend Schiffe legt im Stundentakt am Schelde-Ufer ab und verwan-

delt den Fluss in eine wilde Partyorgie, während am Ufer national wie international bekannte DJs für fantastische Stimmung unter den regelmäßig mehr als 10.000 Besuchern sorgen. Ab Mitternacht heizen die DJs dann in den Clubs den nimmermüden Partypeople weiter ein. In diesem Jahr findet die NaviGAYtion am 28. Juni statt – dann wird auch zum ersten Mal der „Antwerp Pride“ (26.-29. Juni) zelebriert: Neben einer Fülle von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen bietet Antwerpens Gay-Szene an diesem verlängerten Wochenende alles auf, was Rang und Namen hat ... Und während vor Jahren schon in Köln das „Lulu“ und in Amsterdam das „It“ ihre Lichter für immer und ewig ausknipsten und in fast allen übrigen Schwulenszenen Europas mittlerweile das hohe Lied der Gay-Partys in wechselnden Hetero-Dissen bis zum Krächzen gesungen wird, ist Ludo Smits Tanztempel so etwas wie ein Fels in der schnelllebigen Schwulen-Szenen-Brandung: „Wer nach Antwerpen kommt, hat bei uns am Samstagnacht eine sichere Anlaufstelle. Unser Club ist dann immer brechend voll.“ Ludo ist da stolz drauf. Kann er auch. Sagen jedenfalls die schwulen Touristen. Man weiß, wo man hingehen

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kann – ohne mit dem Barkeeper über die glorreichen Nächte vergangener Jahre zu schwadronieren. Das alles weiß Ludo auch, er möchte jetzt aber nicht weiter in triefendes Eigenlob verfallen. Das ist ihm fremd. Er sitzt für einen Moment schweigend an der Bar in seinem Club. Er tut das mit einem derart gravitätischen und dezenten Habitus, als sei er vom Maler Peter Paul Rubens (1577-1640) in seine eigene Bar hineingemalt worden – von dem man sich übrigens am besten ein eigenes Bild macht, indem man das wunderschöne Rubens-Haus auf der Wapper besucht, in dem der berühmteste Einwohner der Stadt einst wohnte und arbeitete. Aber das „Red and Blue“ ist nicht alles in Antwerpen – wenn auch das Größte! Rund zehn Minuten Fußmarsch entfernt ist eine andere Stadtlegende beheimatet: das „Boots“. Auf mehreren Etagen vergnügen sich hier in düsteren Gängen und Ecken Leder-, Fetisch-, Army- und – wenn der Türsteher gut gelaunt ist – Jeanskerle aus dem gesamten Benelux-Raum. Slings, Käfige und Andreaskreuze sorgen für ein den Fantasien der Gäste entsprechendes und ansprechendes Ambiente. Gemächlich geht es am Freitagabend hier zu. Unten, an der Bar: alte Haudegen mit ihren arg dünnen und zerzausten Haaren, viel zu engem Gummihemd, trockenem Husten und feuchten Augen, die auf den Postern der „Tom of Finland“-Serie an den Wänden ruhen. Oben, auf dem dunklen Gang: muskulöse Dreißiger, die umso anspruchsloser die umherwildernde Schar der willigen Diener in Leder begutachten, je später der Abend wird. Gegen fünf Uhr morgens trifft man dann Leute wie Francois aus Lille, der kurz zuvor die Bekanntschaft mit einem „wirklich bösen Kerl“ gemacht hat (er zeigt auf einen winzigen blauen Fleck am Arm – beim dritten Hingucken dann doch zu erkennen) und darauf erst einmal einen doppelten Wodka ordert. So böse kann der Kerl wohl nicht gewesen sein, zu breit ist das süffisante Grinsen in seinem tief durchfurchten und übernächtigten Gesicht. Ob er im Übrigen bitte den Rest des noch zu einem Drittel mit Wodka-Red-

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Bull gefüllten Glases austrinken dürfe. Leuten wie Francois schlägt man ungern etwas ab.

grosser kleiner bruder Nur rund 40 Kilometer weiter südlich schlägt das Herz der belgischen Hauptstadt Brüssel – für den Schwulen von Welt ideal gelegen, um beiden Städten an einem Wochenende einen Besuch abzustatten. Eines sollte man allerdings wissen: In den Antwerpener und Brüsseler Schwulenszenen beobachtet man sich jeweils mit Argusaugen, auch wenn das natürlich keine Bewegungsschwester offen ausplaudert. Wenn man so will, ist das wie zwischen Köln und Berlin in Deutschland. Obwohl Antwerpen nur rund die Hälfte der Einwohnerzahl Brüssels (1 Million) aufzuweisen hat, denkt man gar nicht daran, in die zweite Reihe zurückzutreten. So hatte sich die Stadt an der Schelde mit Verve und tatkräftiger Unterstützung der Stadtspitze die Eurogames im vergangenen Jahr gesichert. „Da guckst du, Brüssel“ glucksten klammheimlich die euphorischen Antwerpener Homo-Verbandsvertreter nach der Vergabe der Spiele. Und selbst um den heiligs­ten aller heiligen Tage, den „Belgian Lesbian and Gay Pride“, verdüsterte sich im Winter vergangenen Jahres für ein paar Wochen der Himmel zwischen den beiden Gay-Metropolen. Da wollten doch tatsächlich die

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„schwule aus köln, paris, lille und amsterdam treffen sich zu den angesagtes­ ten partys in belgien“ Antwerpener den Hauptstädtern das größte HomoFestival vor der Nase wegschnappen und es ihrer Stadt einverleiben! Und das nur, weil es in Brüssel kleine „Probleemchen“ mit dem Termin gab. Doch in Brüssel kriegte man blitzschnell die Kurve, und in diesem Jahr findet der Pride zwar nicht wie traditionell üblich am ersten Mai-Wochenende, aber dafür am 17. Mai statt. Na also! Die Stadt weiß mit einigen Pfunden zu wuchern. So bezeichnete schon der französische Schriftsteller und Dichter Jean Cocteau den Grote Markt im Herzen der Stadt als „schönste Bühne der Welt“. Von alters her pulsiert hier das Leben der Stadt. Einheimische und Touristen mischen sich tagtäglich auf dem wunderschönen Platz, der den Besucher durch seine gotischen und barocken Bauten entzückt. Am besten lässt man sich auf den Treppen zum Broodhuis nieder und genießt den Ausblick auf das prächtigste Gebäude am Platz, dem Stadhuis. Gleich um die Ecke, an der Eikstraat/ Stoofstraat, befindet sich Brüssels wohl bekanntes­ tes Markenzeichen, das „Manneken Pis“. Die rotzfreche bronzene Brunnenfigur gibt der Stadt schon seit Jahrhunderten ihren Urinsegen – aber keine Sorge, rein symbolisch natürlich. Die Figur steht wie kein anderes Symbol für die Aufmüpfigkeit und Spottsucht der Brüsseler. Zahlreiche Touristen findet man auch im Nationalen Comicmuseum. Kein Wunder, befindet es sich doch in einem der schönsten Jugendstilbauten der Stadt, woran bis heute im Erdgeschoss eine Dauerausstellung des Jugendstilarchitekten Victor Horta erinnert. Im Comicmuseum selbst ist nicht nur die Geschichte des belgischen Comics dokumentiert, sondern auch die zahlreicher anderer europäischer Staaten. Nicht fehlen darf natürlich ein besonders großer Pavillon für Belgiens berühmteste Comicfiguren,

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Tim und Struppi. Und wer nach dem Besuch des Museums immer noch nicht genug vom Comic hat, dem sei ein Comic-Rundgang durch die Brüsseler City empfohlen. Auf den Hausfassaden zahlreicher Bauten sorgen nämlich überdimensional große Comic-Malereien für Aufmerksamkeit. Das Brüsseler Fremdenverkehrsamt organisiert Comic-Rundgänge, die gezielt zu den Wandmalereien führen. Am Abend lockt die Brüsseler Schwulenszene. Ein Abstecher lohnt sich vor allem am Wochenende, unter der Woche wird in Brüssel hart und lange gearbeitet. Zur Stärkung fürs Nachtleben bietet sich das edel-schick daherkommende Restaurant „Boys Boudoir“ (Kolenmarkt 32) mit smarten Kellnern aus dem Bilderbuch an. Schließlich isst das Auge ja mit – und zwar nicht nur auf dem Teller ... Wer es schrill und zotig mag, marschiert anschließend schnurstracks in die Lievevrouwbroersstraat 7, ins „Chez Maman“. Das ist gleich um die Ecke. Brüssel gehört nämlich zu jenen angenehmen Städten, in denen man das Auto zuhause lassen und so ziemlich jede Szeneeinrichtung innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichen kann. Die inoffizielle Schwulenmutti der Stadt, „Madame Maman“, begrüßt bei guter Laune ihre Gäste sogar persönlich an der Garderobe. Und dabei braucht man nicht zu schüchtern gegenüber der Grande Dame zu sein. Ein kokett gehauchtes „Bon Soir, Madame“ goutiert sie stets mit einem charmanten Begrüßungslächeln. Einfach mal ausprobieren! Vor ein Uhr sollte man ihr aber nicht die Ehre erweisen, denn das könnte einem den Abend versäuern. Es sei denn, man verweilt gern allein mit den zugegebenermaßen adretten Kellnern ...

la Demance Anschließend muss man sich gut überlegen, wohin die schwule Reise führt. Mindestens einmal im Monat, meist vor Feiertagen, findet Belgiens größte Gay-Party, die „La Demence“ (Blaesstraat 128) statt. Spätestens um 23 Uhr rollen in schöner Regelmäßigkeit Reisebusse mit Partyheuschrecken aus Köln Paris, Lille und Amsterdam an. Oben ohne, natürlich. Und natürlich mit ganz großen Augen, die selbst bis zum nächsten Mittag nicht schlapp machen. Dann ist die „La Demence“ fest in der Hand des harten „Ich lasse keine Party in Europa aus“-Kerns. Lustig und amüsant ist so eine Nacht allemal – auf drei Ebenen vergnügen sich mehr als 2500 Schwule bis zum Mittag des nächsten Tages. Wo gibt es das schon sonst?

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Name It Tipp

Traumurlaub auf see Kreuzfahrten sind mittlerweile nichts Besonderes mehr. In allen Preisklassen kann man in zahlreichen Destinationen herumschippern, auf einem riesigen Schiff zusammengepfercht mit Hunderten von Urlaubern. Sah der Traum vom Luxus-Urlaub zur See nicht irgendwie ganz anders aus? Text: Romana Dobes Photo: Gulet Cruising

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ie die Reichen und Schönen auf der eigenen Yacht, heißer Sand auf der Haut, traumhafte verlassene Strände, Baden in geheimen Buchten ohne Zuschauer, prickelnder Champagner an Deck, Dinner im Sonnenuntergang, Privatsphäre fernab von den Menschenmassen – das ist doch der eigentliche Traum. Mit Gulet Cruising wird er wahr. Ganz privater Luxus statt Massenabfertigung Gulets sind der neue Trend in Sachen Kreuzfahrt. An Stil und Eleganz nicht zu überbieten, stellen sie ein modernes Pendant zu jahrhundertealten Zweimastern dar, auf denen Romantik und Stil aus vergangenen Zeiten wieder aufleben. Das beste Argument für Gulets ist jedoch die intime Atmosphäre und 100%ige Privatsphäre – perfekt für schwule Touristen! Diese Schiffe bieten nur wenigen Gästen Platz und sind ideal für Reisen mit Freunden oder deinem Freund. Große Kreuzfahrtschiffe stoßen bei kleinen versteckten Buchten an ihre Grenzen, mit Gulets kann man auch die entlegensten Winkel der Welt erkunden. Kroatien ist mit seinen heißen, langen Sommern, dem glasklaren Meer und den vielen unberührten Buchten eine Traumdestination für Gulet Cruising und auch die Heimat der Perle des Adria-Raums – dem schwimmenden 5-Stern-Hotel „Blue Nose“.

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Weil Standardpakete oft nicht allen Ansprüchen gerecht werden, bietet dieses Schiff Individualität von Bug bis Heck. Vom Kurztrip bis zur langen Kreuzfahrt, auf einer Basis-Route oder völlig frei zusammengestellt. Ob Wellness, Kultur, Sport, Abenteuer oder einfach nur Entspannung – alles ist möglich. Das Schiff selbst lässt es an nichts fehlen, die fünf geräumigen Appartements sind traumhaft schön und modern ausgestattet, die Crew ist erfahren und der Diskretion verpflichtet. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, eine kleine Anregung für die Phantasie, wie ein Tag auf der „Blue Nose“ aussehen könnte. Morgens erwachst du entspannt im kuscheligen Bett deiner Luxuskabine, dein erster Blick streift den atemberaubenden Ausblick aufs Meer und dem Mann neben dir. Beim Frühstück weht dir eine frische salzige Brise um die Nase. Danach geht das Schiff in einer verlassenen Bucht vor Anker und du fühlst dich, als wärst du der erste Mensch der diesen Sand zwischen seinen Zehen spürt. Als dir abends das Champagnersorbet als Abschluss des konkurrenzlosen Gourmet-Menüs auf der Zunge zergeht, atmest du zufrieden auf, weil du weißt, dass das der Urlaub deines Lebens ist. Wäre das nicht wundervoll? 7

Auf zum Traumurlaub Infos zu Gulet Cruising und "Blue Nose" anfordern bei PINK Marketing GmbH E-Mail: office@pinkmarketing.at Tel.: 01 – 789 1000-15

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name it Trip

London is calling Früher sprach alles von Amsterdam. Heute ist London die City, in der das schwule Leben in Europa brummt. Wie in keiner anderen europäischen Stadt kommen Tag für Tag und Nacht für Nacht vergnügungssüchtige Party-Heuschrecken auf ihre Kosten. Ein Wochenend-Streifzug durch Londons Schwulenszene ...

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rst einmal ziehen wir ein langes Gesicht. Es mit uns gutmeinende Globetrotter warnen uns vor dem Trip nach London: Die Metropole sei nicht billig. Übernachtung und Partyleben würden ein tiefes Loch ins Portemonnaie reißen. Das bemerken wir schon bei der Ankunft in London-Heathrow. Für die 30-minütige Fahrt vom Airport ins Zentrum fallen hin und zurück happige 30 Euro BahnticketKosten an. Und auch bei der Übernachtung stellen wir fest: In den Sommermonaten gibt es unter 60 Euro kein Doppelzimmer in der City. London ist eben nicht Berlin. Dafür wollen wir aber was erleben. Wir starten klassisch. Das London der Postkarten, von London Eye bis Big Ben. Der Name bezieht sich auf die 13 Tonnen schwere Hauptglocke des Turms und soll Benjamin Hall ehren, der den Bau leitete. Und trotz des sexuell anmutenden Namens und der Nähe zur

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Schwulenszene hat sich hier zu nächtlicher Stunde auch kein Cruising-Paradies entwickelt ... Nach dem Sightseeing-Marsch kreuz und quer durch die City fallen wir abends in unserem Hotel am zentral gelegenen Trafalgar Square erschöpft ins Bett. Vorschlafen ist jetzt die Devise, schließlich soll das Londoner Nachtleben viel zu bieten haben. Einen exzellenten Überblick über alle GayVeranstaltungen bietet das Szenemagazin „Boyz“. Es erscheint wöchentlich (!) und versteht sich als schwuler Party-Guide par excellence. Unzählige Bilder, Partyberichte, DJ-Interviews, Termine und – natürlich – Anzeigen en masse. Bei den

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Photo visitlondonimages, britainonview, ingrid rasmussen Words Frank Störbrauk

gewaltig Wer Freitagabend in London in die schwule Szene schauen will, hat die Qual der Wahl.

Partyterminen verschlägt es uns den Atem: Am Freitagabend werden sage und schreibe 24 schwule Dance-Events gelistet – wer soll sich da zurechtfinden? Unbehagen macht sich breit. Wir sehen uns schon mit der Straßenkarte hilflos zwei Stunden durch den Londoner Dschungel irren, um dann auf einer Party aufzutauchen, die schon längst out ist. Der Horror einer jeden Großstadt-Schwuppe.

Gutschein aussieht, offen halten sollte. Auch das Stadtmagazin „Boyz“ enthält oft Vouchers für verbilligten Eintritt in Clubs oder zu Partys. Inhaber beider G-A-Y-Lokalitäten ist Jeremy Joseph, der wohl bekannteste Partyveranstalter in der Londoner Schwulenszene. Sein Erfolg ist es, dass die Freitagabend-Party („Camp Attack“) im Astoria seit Ewigkeiten brummt. Der Club ist gigantisch groß, rund 4000 Gäste finden locker in dem ehemaligen Kino Platz. Richtige Stars standen hier schon auf der Bühne: Kylie Minogue, Westlife, Spice Girls, Donna Summer, Sophie Ellis-Bextor und Björk – um nur einige zu nennen. Allerdings rümpfen viele Schwule in der Hauptstadt die Nase, wenn es um das G-A-Y geht. Zu trashig, zu billig, zu stillos heißt es allenthalben. „Freitagabend ist das ganz schlimm, dann ist halb Essex da“, klärt uns Brian auf, ein sympathischer junger Bursche. Essex ist ein Vorort von London und hat einen miserablen Ruf.

G-A-Y Wir legen uns eine passende Strategie zurecht. Wir sollten jemanden fragen, der sich auskennt. Am besten ein smarter Kellner in einer angesagten Bar im Gay-Viertel. Zwischen den UndergroundStationen Tottenham Court und Leicester Square ist Tag und Nacht der Teufel los. Die Gegend um die Old Compton Street, das rosa Herz im angesagten Szeneviertel Soho, scheint uns der passende Ort zu sein. Hier reiht sich Bar an Bar, die ganze Straße scheint fest in schwuler Hand zu sein. Wir landen zuerst in der „G-A-Y-Bar“. Am Eingang stehen zahlreiche Jugendliche in der Schlange, drinnen überwiegend feminin wirkende Boys mit breiten D&G-Gürteln und deren Freundinnen in Ruf-mich-an-Stiefeln. Dazu Girlie-Style mit Spaghetti-Schals und Ponys, die scharf mit der Liebenswürdigkeit ihrer Trägerinnen kontrastieren. Sie scheinen allesamt schon gut dabei zu sein, tanzen wild in den Gängen herum. Eine Tanzfläche gibt es nämlich nicht. Mindestens zehn Plasmabildschirme sorgen dafür, dass die musikalischen Einspielungen mit aktuellen Video-Clips untermalt werden. Wer ein paar Pfund übrig hat, kann die nächsten Clips am Automaten auswählen. Den Barkeeper müssen wir schließlich gar nicht nach einer angesagten Party befragen. Er drückt jedem Gast bei der Rückgabe des Wechselgeldes einen Flyer in die Hand und macht Werbung für den „G-A-Y-Club“ im Astoria-Theater. Angeblich soll in den nächsten Wochen Feierabend sein im Astoria-Theater, der Laden soll bald dichtmachen. Mit dem Flyer wird dem Besucher ermäßigter Eintritt gewährt. Ein weit verbreitetes Phänomen in der Londoner Schwulenszene, weshalb man stets die Augen nach allem, was nach einem

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g-a-y. Zu billig, zu trashig, zu stillos? Londons Gays haben so ihre Meinung.

exklusiv Uns zieht es weiter, eine Straße weiter runter in die „Shadow Lounge“. Ab ein Uhr füllen sich Bar und Tanzfläche. Hier ist es ein wenig teurer als woanders, der Club ist exklusiv. Viele Clubs in London sind nämlich für „members only“. Das besagt nichts weiter, als dass die Mitgliedsgebühr den Eintrittspreis weiter in die Höhe treibt und ein sogenannter „bouncer“ an der Tür diejenigen aus der wartenden Menge pickt, die seiner Meinung nach am ehesten zum Stil des Clubs passen. Davon wird nicht selten rigoros Gebrauch gemacht. Club-Manager Richard Urban beschwichtigt aber: „Gerade bei Touristen drücken wir ein Auge zu. Ein bisschen Stil sollte aber schon gezeigt werden.“ Jeans und Turnschuhe sollten also besser daheim bleiben ...

facts

Hinfliegen Kaum eine andere Stadt in Europa wird von Wien aus von so vielen Airlines nonstop angeflogen. Austrian Airlines fliegt täglich bis zu fünfmal nach London-Heathrow, außerdem einmal täglich nach London City Airport: www.aua.com! British Airways bedient Heathrow von Wien bis zu viermal am Tag: www.britishairways.com. Der Billigflieger easyjet bedient den Flughafen London-Luton einmal am Tag: www.easyjet.com! Konkurrent Ryanair fliegt zweimal täglich von Salzburg nach London-Stansted: www.ryanair.com! Übernachten Das Riverbank Park Plaza-Hotel liegt nur sieben Minuten Fußmarsch von der zentralen Haltestelle Vauxhall entfernt. Von hier erreicht man in wenigen Minuten zu Fuß sämtliche angesagten Gay-Partys, vor allem viele After-Hour-Partys finden in Vauxhall statt. 18 Albert Embankment, Tel. +44 20 7958 8000, www.parkplaza.com Infos im Web Allgemeine touristische Infos unter www.visitbritain.com, spezielle Informationen für schwule Touristen hält die Unterseite www.visitlondon.com/gay bereit. Die Homepage www.gaylondon.co.uk wartet mit interessanten Tipps über das schwule Leben Londons sowie einer umfangreichen Auflistung der Bars und Clubs auf. Politisch-kulturell Interessierte finden die aktuellsten Neuigkeiten unter www.queery.org. uk. Gay-Pride-Neugierige finden unter www.pridelondon.org alle relevanten Infos zum größten CSD Großbritanniens.

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name it Motors

Auch kleine

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Photo Gai Jeger, BMW Mini Words Andreas Zednicek

Hunde können bel

len ...

„Oh, der ist aber li e alten Ne ffen im K b!“ Nein, ich sc hiebe we inderwag um mich der mein e n v herum. W or mir he en vier M neue MI r a n s och tollt hier allse onate NI Coope e it in s W a Effekt is r ls S e lp „ Clubman lieb“ bez e munte t jedoch , r e d ic e h n d n e ic e r­ h in den t wird, is selbe: eg gibt woh td le a l kaum b essere A l ob Hundebaby, tzten Tagen fahre er K ccesoire s, um ein leinkind oder M . Der IN Gespräc h oder, n I – es och besser, eine n Flirt zu beginnen .

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Unverkennbar. Neuartiges Türkonzept und doch eindeutig ein MINI.

Übersicht. Das Cockpit glänzt durch charmantes Design ohne unübersichtlich zu werden.

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er MINI Clubman glänzt durch über­ raschendes Design und ist doch unver­ kennbar ein MINI. Am hervorstechend­ s­ten ist dabei sicherlich sein neuarti­ ges Türkonzept – ein Fünftürer der etwas anderen, besonderen Art. Neben Fahrer- und Beifahrertür (Nummer eins und zwei) gibt es eine zusätzli­ che Zustiegsöffnung an der rechten Fahrzeugseite (Nummer drei) sowie eine doppelflügelige Splitdoor am Heck (macht die Nummern vier und fünf). Die auf der Beifahrerseite integrierte zweite­ Einstiegsöffnung, Clubdoor genannt, öffnet gegenläufig um einen komfortablen Zustieg zur Rücksitzbank zu ermöglichen. Um das harmoni­ sche Design nicht zu stören, lässt sich diese Tür von innen öffnen und kommt somit ohne Türgriff an der Außenseite aus. Die außen angeschlage­ nen Hecktüren öffnen zur Seite, was das Be- und Entladen des MINI Clubman erleichtert. Und so mini ist er eigentlich auch gar nicht, dieser MINI: Im Gepäckraum lässt sich fast alles verstauen, was der Mann von heute so braucht: ob Sporttasche, Einkäufe oder auch eine Kiste Bier. Problematisch wird es allerdings, wenn Mountainbike oder IKEASchränke mitsollen, aber gut, man kann ja nicht alles haben.

Klein, aber oho

Charme. Das umlaufende Chromband verleiht dem MINI seinen typischen Charme.

„In der Kürze liegt die Würze.“ Ein Satz den Mann im Normalfall nicht so gerne hört und der meist ordentlich am Ego kratzt. Beim MINI Clubman trifft er jedoch zu, denn er kommt ganz schön sportlich und agil daher, geradezu spritzig. Und ja, das legendäre Go-Kart-Feeling – seit jeher Verkaufsargument der Marke MINI – ist tatsächlich spürbar und bietet Fahrfreude pur. Dazu tragen nicht zuletzt elektromechani­ sche Servolenkung, Antiblockiersystem, elektroni­ sche Bremskraftverteilung, Kurvenbremsregelung sowie Dynamische Stabilitätskontrolle einschließ­ lich Berganfahrhilfe – übrigens alles serienmäßig – bei.

sparsamer Flitzer flott unterwegs. 175 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h – ein sportlicher Flitzer

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Von 0 auf 100 schafft es der 1,6 Liter VierzylinderFlitzer mit seinen stattlichen 128 kW bzw. 175 PS in nur 7,6 Sekunden, und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h (die ich jedoch leider nicht ausprobieren konnte) spielt der MINI Cooper Clubman auch bei den Großen mit. Dennoch ist er mit einem durchschnittli­ chen Verbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer

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Typisch Mini. Kühlergrill und große Rundscheinwerfer sorgen für die charakteristische MINI-Optik.

ziemlich sparsam. Umweltbewusste Mitmenschen werden sich auch über die integrierte Auto-StartStopp-Funktion freuen. Sobald der Wagen steht, der Schalthebel in den Leerlauf gelegt und der Fuß von der Kupplung genommen wird, schaltet sich der Motor selbstständig aus. Zum erneuten Anlassen muss man einfach nur das Kupplungspedal treten und der Motor springt wieder an. Bei jedem Zwischenstopp können so Energieverbrauch und Emission einfach und bequem auf Null gesenkt werden.

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Stauraum.

Der Kofferraum bietet ausreichend Platz.

Individueller Hingucker mit charmanten Details Ein Hingucker ist der MINI Cooper Clubman in jedem Fall, und wie eingangs schon erwähnt – so leicht kommt man selten ins Gespräch. Typisch MINI sind dabei die charakteristischen großen Rundscheinwerfer und der schicke Kühlergrill. Einen gewissen Charme erhält der Wagen auch durch das umlaufende Chromband und die sympa­ thisch anmutende Cockpitgestaltung. Für die nöti­ ge Individualität sorgen über 40 Kombinationen allein bei den Außenfarben (mit Nightfire Red Metallic kann ich mich durchaus anfreunden, obwohl ich sonst kein Fan roter Autos bin). Dazu kommen vier Innenraumfarben und fünf Varianten der Colour Line.

MINI Cooper S Clubman Vierzylinder-Benzinmotor mit Twin-Scroll-Turbolader und Direkteinspritzung

Fahrfreude. Go-Kart-Feeling im MINI Cooper S Clubman.

Leistung: 128 kW/175 PS bei 5500 U/min Beschleunigung (0–100 km/h): 7,6 Sekunden

Detailverliebt Im MINI Clubman gibt es so einiges zu ent­ decken und Detailfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Da wäre die farblich regelbare AmbienteBeleuchtung in Türöffnern, Türablagefächern und B-Säulen-Verkleidung, ein Regenschirmhalter, ein zusätzliches Ablagefach auf der Beifahrerseite (optimal für Parkscheine, Kugelschreiber oder Sonnenbrille) und eine klappbare Mittelarmlehne mit integriertem Ablagefach, die übrigens so posi­ tioniert wurde, dass sie auch beim Knutschen kaum stört – ein echter Pluspunkt.

flirtfaktor. Selten lässt sich über ein Auto so schnell ein Flirt beginnen.

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Höchstgeschwindigkeit: 224 km/h Durchschnitts­Verbrauch: 6,3 Liter/100 km CO2-Wert: 150 g/km

Fazit Der MINI Cooper S Clubman ist ein durchwegs sympathisches, spritziges Fahrzeug. In der Stadt lassen sich relativ einfach Parkplätze finden, aber auch auf Landstraße und Autobahn muss man hier nicht auf Komfort und Leistung verzichten. Sicherlich hat er seinen ganz eigenen Charme – ein MINI bleibt schließlich ein MINI – und sorgt für Aufmerksamkeit. Der perfekte Wagen für stylische Bürohengste und hippe junge Männer. Zu Extremsportlern, Naturburschen und gedie­ genen Herren passt er aber irgendwie doch nicht so ganz.

Hubraum: 1598 cm3

Preis in Österreich: € 25.450,–

Nightfire Red Metallic.

Über 40 Farbkombinationen.

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name it Glimpse

God's Entertainment Fotografiert von Peter M. Mayr auf dem Wiener Naschmarkt: God´s Entertainment. Das künstlerische Kollektiv aus Wien ladet den performativen Forschungsprozess mit politischen und sozialen Themen kompromisslos auf und inszeniert die gesellschaftliche Grenz-Überschreitung … und Gott ist amüsiert. www.gods-entertainment.org

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Photo Peter M. Mayr

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name it Topic

am. Er michael sadseiner

u hat a t nie ualitä x e t s o mach Hom hl ge e h H c ein nno e de d r n u e w vativ und nser o k im Wald hen c s i r ister Baye erme g r ü B ählt. zum gew

Adam ohne Eva In einem kleinen Ort im Bayerischen Wald sind die meisten Bürger katholisch und konservativ. Dann kam Michael Adam, er ist Sozialdemokrat, gerade einmal 23 – und schwul. Ein Beispiel, das auch in Österreich Schule machen könnte.

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Photo Privat Words Gino Poosch

entfernt, angefochten zu werden. Hier hält man lieber an Altbewährtem fest, als sich Neuem zu stellen.

Jung, evangelisch und schwul Kontinuität steht eigentlich auch in der Lokalpolitik hoch im Kurs: Der ehemalige Bürgermeister von Bodenmais bekleidete sein Amt 18 Jahre lang. Aus vielerlei Gründen ist Bodenmais kein idealer Ort für den Beginn einer hoffnungsvollen politischen Karriere. Seit dem 1. Mai sitzt dennoch ein Neuer im Gemeindeamt: Michael Adam – der 23-jährige Sozialdemokrat ist der jüngste Bürgermeister Deutschlands. Beim Amtsantritt seines Vorgängers war Adam noch nicht einmal eingeschult. „Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, evangelisch und offen schwul“, sagt er mit einigem Stolz. Und tatsächlich war sein Wahlerfolg bei den Kommunalwahlen im März dieses Jahres eine kleine Sensation. Der CSU-Kandidat Fritz Wühr wollte eigentlich nicht mehr antreten, sah sich aber durch den vermeintlich leichtgewichtigen Gegner gestärkt. Man dürfe den Ort nicht in die Hände eines 23-Jährigen geben, tönte es aus dem Büro des Altbürgermeisters. Später wird Adam gerne erzählen, der CSU-Kontrahent habe eine Podiumsdiskussion mit ihm abgesagt – aus Angst, dem Neuling ein Forum zu bieten. Im Wahlkampf habe man ihm häufig sein Alter vorgeworfen, erzählt Michael Adam heute. Sein Schwulsein sei mehr hinter vorgehaltener Hand ein Thema gewesen. Man habe Ausdrucke der Internetseite des Schwulenverbands der SPD herumgereicht, bei der Adam im Vorstand sitzt. Die Kampagne zog nicht, Adam gewann, immerhin mit deutlichem Vorsprung vor seinem Gegner, und sitzt nun im rosafarbenen Rathaus von Bodenmais. Ein bekannte Pension im Ort, die „Villa Montana“, freute sich so sehr über Adams Sieg, dass sie Gästen nun zehn Prozent Rabatt auf ihre Zimmer anbietet. Adam hat aus seiner Homosexualität nie einen Hehl gemacht. So etwas lässt sich in einem kleinen Dorf nun einmal nicht verheimlichen. Die Leute kennen und schätzen den jungen Politiker. Wenn man als Journalist im Ort unterwegs ist hört man schnell „Sie sind wegen dem Michael hier, stimmt's?“ Es scheint, den Menschen in Bodenmais gefällt das Medieninteresse, das die Wahl Adams ausgelöst hat.

kein klaus wowereit. In die Bundespolitik will Adam vorerst nicht wechseln. Die SPD dürfte sich dennoch über den profilierten jungen Politiker aus den eigenen Reihen freuen.

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odenmais am Vormittag: Ein Traktor mit Anhänger fährt über die Straße. Andere Fahrzeuge sind hier nicht zu sehen. Mit dem Silberberg und einigen Glasbläsereien sind schon alle Sehenswürdigkeiten des Ortes an der deutsch-tschechischen Grenze genannt. Kommt man in die kleine Gemeinde im Bayerischen Wald, erwartet einen nichts Aufregendes. Der verschlafene Kurort entspricht ziemlich genau der landläufigen Vorstellung eines langweiligen Dorfes. Kurz: ein Hort des Spießertums. Die knapp 3400 Einwohner sind vor allem eins: erzkonservativ und katholisch. Ein Wählerprofil, das zumeist aufgeht: Die konservative bayerische Haus- und Hofpartei CSU errang bei den letzten Landtagswahlen in der Region stolze 65 Prozent. Ein Wert weit davon

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5400 Euro Gehalt Ein steiniger Weg an die Spitze des Ortes liegt hinter Michael Adam. Die Mutter ist Hausfrau, sein Vater Schweißer. Er war einer der wenigen Schüler aus einer Arbeiterfamilie die in diesem Ort ihr Abitur machten. Seit 2005 studiert er Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Das Bürgermeisteramt als studentischer Nebenjob ist mit rund 5400 Euro eine lukrative Wahl. „Das Zehnfache des Bafög“, der deutschen staatlichen Studienförderung, witzelt der Nachwuchspolitiker. Michael Adam ist unheimlich sympathisch, ein netter Typ von nebenan, aber er ist alles andere ein Politprofi. Ein Umstand, der bei seinem Auftritt in der deutschen Talkshow „Kerner“ für einige Verwunderung beim Moderator sorgt. Adam scheut sich nicht zu erzählen, dass er noch bei seiner Mutter wohnt, auch in Zukunft nicht ausziehen will und Mami ihm noch die Hemden bügelt. Angesprochen auf seine Bewertung des Zustandes der SPD wird Adam jedoch unsicher. Er äußert sich klar zu seinen personellen Vorlieben für die Kanzlerkandidatur der SPD. Bei Politikern eine Seltenheit. Der Auftritt auf der großen medialen Bühne liegt ihm noch nicht. Diplomatisches Verschweigen und Zerreden zum Glück auch nicht. Dafür bietet der junge Bürgermeister auf seiner Homepage an, bei Problemen oder Fragen der Bürger von Bodenmais mit Kuchen zuhause vorbeizukommen. Nur den Kaffee müsse man selbst kochen. Irgendwie herzig.

Mit der freiwilligen Feuerwehr ins Wellnessparadies Überhaupt kennt Michael Adam seine Pflichten. Er engagiert sich im Vereinsleben des Ortes, wie es sich für den Bürgermeister eines kleinen Ortes gehört. Er nennt das den „vorpolitischen Raum“. Adam ist nicht nur Mitglied der Waldvereinssektion, der Schützen und der freiwilligen Feuerwehr des

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Orts, er verwaltet auch noch die Kasse des Lokalpatriotenvereins „Weiß-BlauKönigstreu“. Was für andere wie langweilige Vereinsmeierei klingt, macht dem neuen Bürgermeister Spaß. Privat hält sich Adam für schüchtern. Er ist Single und glaubt, sein Beruf erschwere die Partnerwahl. Überhaupt kann er problemlos vor vielen Menschen sprechen, aber vor anderen auf der Box tanzen liegt ihm nicht, erzählt er einem Journalisten. Programmatisch hat Adam klare Vorstellungen, was es in seinem Ort zu ändern gilt. Er will mehr Transparenz in den Gemeindehaushalt bringen. Außerdem müsse Bodenmais sein Image ändern. Der neue Bürgermeister will den Ort von einem spießigen heilklimatischen Kurort zu einem Wellnessparadies umformen. Keine leichte Aufgabe, denn Bodenmais ist hoch verschuldet. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist hier so hoch wie in keiner anderen Gemeinde in Bayern. Viel Arbeit für den Politneuling, der sich nicht scheut einzuräumen, dass er in vielen Fragen Berater konsultieren muss.

sich zu sehr in seiner Rolle. Seine Sexualität sei ein Teil seiner politischen Identität, sagte Adam im deutschen Fernsehen. Wowereit regiert seit 2001 die deutsche Hauptstadt. Sein Bekenntnis vor der Wahl, „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“, ist seit langem ein geflügeltes Wort. Wowereit, inzwischen wiedergewählt, ist zum Vorbild für viele Politiker geworden. Wie Michael Adam hat auch Wowereit mit einer katastrophalen Finanzlage zukämpfen. Daran hat sich seit seinem Amtsantritt nicht viel geändert. „Arm, aber sexy“ sei Berlin, so der Politiker. Mittlerweile hat auch die zweitgrößte Deutsche Stadt, Hamburg, einen geouteten schwulen Bürgermeister: Ole von Beust, der CDU-Mann, der durch seine unsägliche Koalition mit dem Rechtspopulisten Ronald Schill an die Vorurteile abbauen Macht kam und später dann von dieSchwule Politik liegt ihm natürlich sehr sem geoutet wurde. Beusts Popularität am Herzen. Adam will Vorurteile gegenstieg nach seinem Outing an. Vor über Schwulen, Lesben, Bisexuellen und einiger Zeit bekannte sich auch FDPTransgendern abbauen und bekämpOppositionsführer Guido Westerwelle fen. Gleichberechtigung ist das Ziel. In zu seiner Sexualität. Geschadet hat das Bayern beileibe keine leichte Aufgabe: Bekenntnis keinem der drei. Auch Paris Die bayerische Regierung klagte gegen hat mit Bertrand Delanoë seit 2001 das in Deutschland beschlossene Lebens­ einen offen bekennenden schwulen partnerschaftsgesetz. Schwule Paare Bürgermeister. Delanoë wurde 2002 können sich hier nicht wie anderswo Opfer eines homophoben Attentäters, vom Standesbeamten trauen lassen, sie das er glücklicher Weise nur leicht müssen einen Notar bemühen. Bis zum verletzt überlebte. Seit kurzem gilt der Jahre 2005 ließ die Regierung in ihrer politisch sehr erfolgreiche Politiker Polizeisoftware sogar gewisse Personen sogar als aussichtsreicher Kandidat für als „homosexuell“ kennzeichnen. Wie die französische Präsidentschaftswahl weit Adam auf kommunaler Ebene jedoch 2012. wahlkampf. Adams Wahlerfolg bei den In Oslo regiert mit Erling Lae ein überhaupt schwule Politik betreiben kann, Kommunalwahlen im März dieses Jahres war ist fraglich. weiterer schwuler Bürgermeister eine eine kleine Sensation. Schon einmal hat er jedoch in einem Fall große europäische Stadt. Der konbesonders widerwärtiger Schwulenhetze servative Politiker ist seit 22 Jahren das Wort ergriffen: Als Reaktion auf die Gründung des Schwuso Arbeitskreises offen mit einem lutherischen Priester liiert. In Niederbayern, einem Zusammenschluss von Schwulen und Lesben in der Großbritannien hat die anglikanische Kirche mit SPD, veröffentlichte die rechtsextremistische Partei NPD auf ihrer Homepage Gene Robinson seit 2003 ihren ersten bekennend einen Artikel, in dem Schwule als „sexuell entartet“ diffamiert wurden. Adam, schwulen Bischof. selbst Gründungsmitglied der Schwusos, wehrte sich öffentlich, der Text verDie zahlreichen Beispiele zeigen, dass offen bekenschwand. nende Schwule in Politik, Wirtschaft und sogar Kirche positiv aufgenommen werden. Was in Wowi, Beust und Adam anderen europäischen Ländern jedoch an der Michael Adam traut man zu, dass er auch in der deutschen Bundespolitik Fuß Tagesordnung ist, scheint in Österreich noch fassen könnte. Er hat seiner Heimatgemeinde zwar versprochen, die nächsten immer ein Problem zu sein: Schwule in höheren sechs Jahre ihre Geschicke zu leiten, die SPD dürfte sich aber über profigesellschaftlichen Funktionen bleiben unsichtlierte junge Politiker freuen. Der Partei geht es momentan schlechter denn bar. Abgesehen von einigen Ausnahmen bei den je: Sie kämpft mit Mitgliederschwund, einem schwachen Vorsitzenden und Grünen scheint es hierzulande noch immer als einer zerriebenen Basis. Der Jungpolitiker trainiert übrigens fleißig für den politischer Selbstmord zu gelten, seine Neigung Berlin-Marathon im September 2008. Eine ideale Gelegenheit vor Ort einen offen zu bekennen. Blick in die große deutsche Politik zu werfen. Parallelen mit dem schwulen Michael Adam ist indes noch weit davon entBürgermeister von Berlin will er jedoch keine sehen. „Ich bin nicht der Klaus fernt, ein schwuler Spitzenpolitiker zu sein. Sein Wowereit vom Bayerischen Wald“, sagt er gern. Und tatsächlich scheint Adam schnörkelloses Auftreten und sein Mut, verkrustete mit Berlins regierendem Bürgermeister und Deutschlands Vorzeigeschwulem Strukturen aufzubrechen, machen ihn schon jetzt nicht viel gemein zu haben. Seine Sexualität will er nicht verschweigen, sie aber zu einem Hoffnungsträger nicht nur für schwule auch nicht zu seinem politischen Programm machen. Klaus Wowereit gefalle Politiker. Und das ist auch gut so …

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name it Gay Rights

Schwule Teletubbies und „homosexuelle Agitation“ Schwule haben es in keinem anderen Land Europas so schwer wie in Polen. Menschen, Kirche und Politiker sind sich in ihrer Ablehnung zumeist einig. Mit Lech Kaczynski hat Polen zudem einen erklärten Schwulenfeind zum Staatspräsidenten.

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Neue Hoffnung für Schwule gab’s mit dem Regierungswechsel im Oktober letzten Jahres. Der neue Ministerpräsident stellte jedoch bereits klar, dass mit keinen Reformen zu rechnen sei. Die Frage homosexueller Ehen komme nicht einmal auf die Agenda. Die katholische Kirche in Polen tut ihr Übriges. Schon 1995 verhinderten polnische Bischöfe die Aufnahme einer Antidiskriminierungsklausel in die Verfassung. Eine absurde Note fügte Ewa Sowinska, die polnische Ombudsfrau für Kinder, der Diskussion hinzu. Durch die Tatsache, dass Tinky-Winky von den „Teletubbies“ eine Handtasche trägt, jedoch männlich ist, sah sie Polens Kleinkinder in ihrer Moral gefährdet. Ein Team von Psychologen musste sich der Frage annehmen. Diese Entwicklungen sind mittlerweile Grund zahlreicher Rügen und Besorgnisse von Seiten der EU. Die Hoffnung der polnischen Schwulen, endlich gleiche Rechte wie andere EU-Bürger zu erhalten, liegt nun auf dem Jahr 2010: Dann finden die nächsten Wahlen statt. gp

Photo Tim Reinhart/PIXELIO, aniana/PIXELIO

17. März 2008: Polens Präsident und EU-Rüpel Lech Kaczynski verkündet im Fernsehen zur besten Sendezeit, Polen dürfe unter keinen Umständen der EUGrundrechtecharta zustimmen. Er greift offen homosexuelle Paare an und warnt vor der Untergrabung der katholischen Moral. Dazu gibt es Fotos eines US-amerikanischen schwulen Pärchens zu sehen. Zur Abschreckung. Dies ist nur ein weiterer Höhepunkt in der Chronologie polnischer Homophobie. Das Eurobarometer registrierte Ende 2006, dass nur 17 Prozent der Polen der Meinung sind, Schwule sollten heiraten dürfen. Eine andere Umfrage ergab eine 94-prozentige Ablehnung gegen Schwule in der Bevölkerung. Der Wahlerfolg der mittlerweile abgewählten konservativen Regierung 2005 verschärfte die Situation noch einmal. Wojciech Wierzejski, der Bildungsminister der Regierung, legte im vergangenen Jahr einen Gesetzesentwurf vor, nach dem „homosexuelle Agitation“ unter Strafe gestellt werden sollte. Ein Lehrer, der im Unterricht Schwulsein thematisiere, habe mit der Kündigung zu rechnen. Vor dem CSD in Warschau 2006 drohte der gleiche Minister: „Falls die Perversen anfangen zu demonstrieren, sollte man sie mit Knüppeln verprügeln.“ Wierzejski ist mittlerweile Abgeordneter im EU-Parlament. Hartnäckig wehrt sich Polen gegen eine Einflussnahme der EU in die Schwulenpolitik. Dem EU-Vertrag von Lissabon stimmte das Land nur unter dem Zugeständnis zu, die Grundrechtecharta nicht einhalten zu müssen. Hier ist der Diskriminierungsschutz von Minderheiten festgeschrieben.

Name it

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Global Pink Poweru „Schon mehr als 55 Millionen GLBT-KonsumentInnen mit einer Kaufkraft von 2100 Milliarden USD repräsentiert die IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce. Das entspricht etwa der gesamten Wirtschaftsleistung von Großbritannien“, berichtet stolz Manfred Wondrak, Präsident der agpro, austrian gay professionals, und Co-Gründer der IGLCC. Die beeindruckenden Zahlen stammen aus einer von der IGLCC beauftragten Studie über die Pink Power ihrer Mitgliedsländer. Diese wurde Ende April bei ihrem „First Annual Congress“ in Montreal präsentiert. „Unser Netzwerk reicht nun von Neuseeland über Europa bis nach Nordamerika. Mittlerweile sind auch die ersten Konzerne wie IBM, ING Group, Phillips und TNT der IGLCC beigetreten“, ergänzt Wondrak. Der Kongress war bereits im Vorfeld ausverkauft, bei dem renommierte internationale ExpertInnen die neuesten Gay-Marketing-Strategien, DiversityInitiativen und Communityprojekte präsentierten. Darunter IBM, die ihr „GLBT Supplier Diversity“-Programm vorstellten und dafür den Preis als „Business Organization of the Year“ erhielten. „Mit einer verstärkten Einbindung als Lieferanten wollen wir weltweit Unternehmen von Schwulen und Lesben und zugleich lokale Businessorganisationen, wie agpro fördern. In Österreich soll das Programm noch dieses Jahr gestartet werden“, erklärte Irvin Drucker, Program Director der IBM. Im Rahmen eines exklusiven Gala-Diners im Hyatt Regency wurde auch der Preis ‚Entrepreneur of the Year‘ an Juan Julia, Besitzer der beliebten Axel Gay Hotels in Barcelona und Buenos Aires, verliehen. Dieser kündigte dabei die Eröffnung seines dritten heterofriendly Axel Hotels für 2009 in Berlin an. Stargast des Abends war aber die Oscar-Gewinnerin Cynthia Wade, die 2008 die begehrte Statue für ihre Dokumentation „Freeheld“ erhielt. Der bewegende Film zeigt den Kampf der todkranken lesbischen Polizistin Laurel

Hester um die Anerkennung ihrer Lebenspartnerin als Pensionsan­spruchsberechtigte. Ein weiteres wichtiges Projekt der IGLCC ist der „International LGBT Business Equality Index“. Anhand eines Kriterienkatalogs können dann die internationalen Diversity-Programme der Unternehmen zur Gleichstellung und Förderung von schwullesbischen MitarbeiterInnen gemessen werden. „Hier hat agpro einiges an Know-how in die Arbeitsgruppe eingebracht“, sagte Manfred Wondrak, „denn wir hatten einen ähnlichen Kriterienkatalog bereits für unseren Unternehmenspreis ‚Meritus‘ erstellt. Diesen werden wir Anfang 2009 erstmals an ein österreichisches Unternehmen verleihen.“ Der globale Business-Index, der hauptsächlich die multinationalen Großkonzerne anspricht, wird von IGLCC und agpro dann bei den worldOutgames 2009 in Kopenhagen der Öffentlichkeit vorgestellt. agpro (austrian gay professionals) – www.agpro.at – ist die österreichische Vereinigung schwuler und bisexueller UnternehmerInnen, Führungskräfte und EntscheidungsträgerInnen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Kultur und Non-Profit-Unternehmen. Ziel ist die Gleichstellung gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Darüber hinaus bietet agpro ihren Mitgliedern ein Netzwerk zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. agpro ist Gründungsmitglied der IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce, www.iglcc.org. Die IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce – wurde 2006 gegründet und hat ihren Sitz in Montreal. Sie ist das weltweit größte LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual & Transgender)-Business-Netzwerk mit derzeit 17 Mitgliedsorganisationen aus 14 Ländern. Sie bietet darüber hinaus auch spezielle Mitgliedschaften für Unternehmen, die Zugang zum globalen LGBTMarkt erhalten möchten. gm


name it Taste

Daniels Favorite

Schon wieder Fasten? Der Sommer lässt sich nicht aufhalten und ein paar Kilos zu viel nicht länger kaschieren. Die schmackhaften Teedrinks von NÖM nehmen uns diese Bürde zwar nicht ab, machen es aber einfacher. Brennnesselextrakt oder Holundersaft mit Grüntee gemischt unterstützt den Fettstoffwechsel, Fruchtsäfte und Kräuterextrakte haben reinigende Wirkung und zum Wohlfühlgewicht führt die kalorienarme, fettfreie Edelmolke. Warum also unnötig quälen, fasten kann so schön sein.

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Als Lokaltipp der Redaktion stellen wir dieses Mal das „DOTS experimental sushi“ von Szenegastronom Martin Ho vor. Nach dem Umbau, bei dem fast kein Stein auf dem anderen blieb, läutete die Neueröffnung Ende 2006 eine neue Ära ein. Vieles hat sich verändert, was sehr wohl geblieben ist: die wohl ausgefallenste Speisekarte des Landes mit speziellen Crossover-Kreationen. Der Name „Dots“ ist Programm, so soll zwischen gastronomischer Qualität, angenehmer Baratmosphäre und ausgelassenen Partys alles auf einen Punkt gebracht werden, und das alles im sechsten Wiener Gemeindebezirk auf 100 Quadratmetern. Kreativität, Frische und Qualität stehen hier an oberster Stelle und werden von vier Köchen umgesetzt. Auch an der Getränkefront wird einiges geboten mit 14 meist seltenen Rum-, Weinsorten aus Jamaika, Haiti, Venezuela, Kuba und der Dominikanischen Republik und rund 34 verschiedenen Whiskeysorten. So wird im „Dots“ nicht nur jeder Geschmack, sondern auch jede Preisklasse getroffen, mit Preisen zwischen € 5,90 und € 11,90.

tGourmet Gold

Demnächst kannst du behaupten: „Es ist alles Gold was glänzt!” Das Auge isst mit und erfreut sich sehr an einem perfekten Dinner, dekoriert mit Blattgold oder Goldpuder. In den InRestaurants dieser Welt schon lange kein Geheimtipp mehr kannst nun auch du das vollkommene Abendessen auf den Tisch zaubern.

Kochbuch u Das Kochbuch „Schlichte Gerichte” zeigt dir, wie man groß kocht für kleines Geld. 75 Rezepte, die das Budget sicher nicht sprengen und deine Gäste trotzdem satt machen. Im ausgefallenen Design spricht es auch eingefleischte Nichtköche an. Jedes Blatt ist beidseitig mit einer Leinenprägung versehen und mit einer Buchbinderschraube befestigt, der Umschlag besteht aus strukturiertem Kunststoff mit Silberbändchen. Worauf wartest du also noch? Ran an die Töpfe!

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Photo DOTS/Oliver Topf, NÖM AG 2002, design-3000.de, lucky-strike-trendshop.de, zotter.at/ E.Schwarze / A.Gratze, Oval

Dotsp

Teedrink


Aphrodisiaka Yohimbe ist die Rinde des Baums namens Pausinystalia yohimbe, der im tropischen Westafrika beheimatet ist und enthält den psychoaktiven Wirkstoff Yohimbin. Dieser fördert die Durchblutung der Leistengegend, weshalb die Naturvölker Westafrikas Yohimbe als Aphrodisiakum einsetzen. Yohimbin fördert Wachheit und Reaktionsfähigkeit ebenso wie die sexuelle Lust. Außerdem soll es die Venen im Penis verengen und den vorzeitigen Blutabfluss aus den Schwellkörpern verhindern.

Lust auf einen Backofenflirt?p Traummann gesucht, dringend? Back dir deinen persönlichen Dreamboy. Heiß, süß, gut gebaut, knackig braungebrannt mit nussbraunen Augen. Dieses Backset erfüllt dir den Wunsch nach einem Typen, dem es egal ist, wenn du ihn sofort vernaschst. Darin enthalten sind die maskuline Backform und die passende Backmischung für deinen Dreamboy. So lecker war bestimmt noch keiner ...

tOval structured Vodka

Leider kann es auch zu Nebenwirkungen wie Zittern, Unruhe, Herzrasen, Schlafstörungen oder Übelkeit kommen. Koffein verstärkt die aktivierende Wirkung von Yohimbe noch zusätzlich. Die Massai benutzten Yohimbe übrigens auch bei ihren Initiationsriten. Dabei wurde YohimbeRinde gemeinsam mit Wurzelstücken einer Acocanthera-Art in frischem Rinderblut gekocht. Nach der Einnahme soll es zu epilepsieartigen Starrkrämpfen, sowie Panikattacken und Angstzuständen kommen. Yohimbin-SpiegelTabletten sind verschreibungspflichtig. In homöopathischer Lösung ist Yohimbin aber frei käuflich.

Russische Wissenschaft gepaart mit österreichischer Technologie ergibt einen hochprozentigen Premium-Wodka mit Weltpatent. „OVAL Structured Vodka“ zeichnet sich durch harmonischen Geschmack und Weichheit aus, wird am besten bei 14, 15 ° Celsius genossen und wertet jede noch so kleine Bar durch seine ansprechende OVALGlaskaraffe in Tetraederform auf. Und das Beste daran: Katererscheinungen bleiben durch die Zusammensetzung aus, behauptet der Hersteller … let’s party.

Schnapsideeu Aus der Schokoladenmanufaktur Zotter stammt die Schnapsidee des Monats für Klardenker und Geschmacksästheten, mit 43% Vol. Alkoholgehalt. Der Schokolade-Geist überzeugt mit seinem samtigen und vollen Schokoladegeschmack, gepaart mit der vollen und kräftigen Geschmacksnote der Edelbitterschokolade von Zotter. Intensiv und überraschend für Schokoladepuristen und Liebhaber. Außerdem gibt es aus dem Hause Zotter pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft die limitierte EM-Edition „We lose for you“ in originellen Geschenkpackungen oder als Einzelstücke. Mit witzigen Namen versehene Spieler, wie etwa „Mani Schleichdi“ oder „Kana Kon Zuwa“, sind die ideale Begleitung, um zu trösten oder den Sieg zu feiern.

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name it culture

keep it gay!

wiener cast. Rob Pelzer, Bettina Mönch, Martin Sommerlatte, Herbert Steinböck, Cornelius Obonya & Andreas Bieber (v.l.n.r.)

12 Tony Awards bei 15 Nominierungen, elf Drama Desk Awards, Ticket -Verkaufsrekorde, eines der erfolgreichs­ ten Musicals der letzten 30 Jahre. Mel Brooks' „The Producers“ feiert am 30. Juni 2008 seine deutschsprachige Erstaufführung im Ronacher Theater in Wien..

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Photo Vereinigte Bühnen Wien, Alexander Ch. Wulz Words Andreas Zednicek

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ew York, Ende der 50er-Jahre: Der einst so erfolgreiche BroadwayProduzent Max Bialystock landet mit „Funny Boy“, seiner Musicalversion von „Hamlet“, erneut einen Flop. Noch am Premierenabend fällt der letzte Vorhang. Als am Tag darauf der junge, schüchterne Buchhalter Leo Bloom in Max' Büro kommt, um dessen Bücher zu prüfen, macht dieser eine erstaunliche Entdeckung: Max hat für „Funny Boy“ mehr Geld von Investoren lukriert, als die Produktion gekostet hat. Unter den richtigen Umständen könnte ein Produzent an einem Flop also mehr Geld verdienen als an einem Hit. Max' Interesse ist geweckt und er überredet Leo, die Sache mit ihm durchzuziehen. Der Plan: Man finde das schlechteste Stück, das je geschrieben wurde. Man engagiere den schlechtesten Regisseur der Stadt. Man bringe Investoren dazu, zwei Millionen Dollar zu investieren. Man suche sich die schlechtesten Schauspieler New Yorks, eröffne am Broadway, lande einen riesen Flop und setze sich mit dem Geld ab nach Rio. Das Stück ist schnell gefunden: „Springtime for Hitler: A Gay Romp with Adolf and Eva at Berchtesgaden“. Doch Max und Leo haben die Rechnung ohne das Publikum gemacht! Die Show wird als geniale Farce verstanden und gerät zum unvermuteten Hit der Saison.

Eine Broadway-Erfolgsgeschichte Das Musical, das auf Mel Brooks gleichnamigem Film aus dem Jahr 1968 (im Übrigen der erste Film, bei dem Brooks als Autor und Regisseur fungierte und für den er einen Oscar für das beste Originaldrehbuch erhielt) basiert, feierte am 19. April 2001 seine Premiere am New Yorker Broadway, wo es sechs Jahre lief. In der Originalbesetzung brillierten Matthew Broderick als Leo Bloom und Nathan Lane als Max Bialystock. Nach der Eröffnung brach „The Producers“ mit Kartenverkäufen im Wert von über drei Millionen US-Dollar an einem Tag (!) alle Rekorde, nur um diesen 2003 selbst wieder einzustellen. Dann kehrten nämlich Broderick und Lane zurück auf die Bühne. Der unglaubliche Tagesumsatz: mehr als 3,5 Millionen US-Dollar. Und noch ein Rekord: Mit zwölf Tony Awards (drei davon, Beste Originalmusik, Bestes Musicallibretto und Bestes Musical, erhielt allein Mel Brooks) stellte „The Producers“ 2001 das Musical „Hello Dolly!“ in den Schatten, das 37 Jahre zuvor zehn der begehrten Auszeichnungen abräumte. Auch die Kritiker waren sich größtenteils einig. „Rasant, wild schamlos, vulgär

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Buch Mel Brooks & Thomas Meehan Liedtexte & Musik Mel Brooks Regie & Choreografie Susan Stroman Bühnenbild Robin Wagner, David Petersen, Ted Irwin KostümDesign William Ivey Long Österreich-premiere 30. Juni 2008 Ronacher Theater Seilerstätte 9 1010 Wien www.musicalvienna.at

premiere in Wien „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, den richtigen Ort für die deutschsprachige Erstaufführung von 'The Producers' zu finden“, sagt Mel Brooks. Die Wahl fiel dann aber doch auf Wien. Ab 30. Juni heißt es dann Vorhang auf im umgebauten Ronacher Theater, und damit „wird es nun endlich wieder zwei fixe Spielstätten für das Musical und sein Publikum in Wien geben“, so Franz Häußler, Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien. Wie schon bei der Premiere am Broadway wird

Wien Entdecken Für schwule Touristen und Wiener, die mehr über ihre Geschichte erfahren möchten, gibt es einige tolle Gelegenheiten.

erneut Susan Stroman Regie führen und zeichnet ebenso für die Choreografie verantwortlich. Als Leo Bloom kehrt Andreas Bieber auf die Wiener Musicalbühne zurrück, der vielen noch als Originalbesetzung des Kronprinz Rudolf in „Elisabeth“ oder als Danny in der österreichischen Erstaufführung von „Grease“ in Erinnerung sein wird. 2006 überzeugte er das Wiener Publikum außerdem mit seiner Leistung in „Hedwig and the Angry Inch“. Als Max Bialystock steht im Cornelius Obonya zur Seite. Der gebürtige Wiener ist seit 2000 fixes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Abwarten Kathrin Zechner, Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien, ist optimistisch: „Mit dieser Show bringen wir den ganz großen Broadway nach Wien.“ Auch Mel Brooks ist überzeugt: „Ich freue mich auf 'The Producers' in Wien und ich hoffe – oder irgendwie glaube ich zu wissen –, dass es auch in dieser Stadt ein Hit wird!“ Euphorisch ist man im Leading-Team also allemal. Wie das Wiener Publikum jedoch mit amerikanischem Humor und einer Satire über Hitler und das Dritte Reich umgeht, bleibt abzuwarten. Ein humorvoller und unverkrampfter Zugang wäre heute aber wünschenswert.

4Entwicklung des Strafrechts und der

Rechtsgeschichte 4Homosexuelle Männer im Kulturleben 4Alltagsleben, Sex und Lokalszene 4Prinz Eugen & schwule Habsburger 4Emanzipationsbewegung und das Leben heute

Verdrängtes Unrecht Eine anderer Stadtspaziergang führt zu den Orten der Verfolgung und Ermordung von schwulen Männern, zu den Orten geselliger Zusammenkunft und zu denen ihres Lebens und Liebens. 7

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uide Andreas Brunner führt Interessierte vom Landesgericht auf der 2er-Linie zu Fuß über Universität, Mölkerbastei, Burgtheater, Burggarten, Heldenplatz, Hofburg, Michaelerplatz, Josephsplatz, das Denkmal gegen Krieg und Faschismus zum Donnerbunnen. Folgende Themen werden dabei angesprochen: 4Verfolgung schwuler Männer durch den Staat (18.–20. Jhdt.) 4Homosexualität in der Wissenschaft

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Schwuler Stadtspaziergang Jeden 1. Samstag im Monat um 16.00 Uhr Treffpunkt: Landesgerichtsstraße/Ecke Alserstraße (beim Landesgericht) € 9,–/Person, keine Anmeldung erforderlich Verdrängtes Unrecht Termin nach Vereinbarung, mind. 3 Pers., E-Mail: guide@qwien.at Treffpunkt: Morzinplatz, beim Mahnmal Website: www.qwien.at

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Promotion Photo WienTourismus/Harald Eisenberger

„The Producers“ deutschsprachige Erstaufführung

– und es macht glücklich“, schrieb beispielsweise die „New York Times“. „Ein Geschenk der ShowbizGötter“, meinte gar das „Time Magazine“. 2005 wurde das Stück erneut für die Kinoleinwand adaptiert. Wie schon bei der Bühnenshow führte auch dabei Susan Stroman Regie, und neben Broderick und Lane konnten Uma Thurman für die Rolle der leicht dämlichen, aber sehr sexy Ulla und Will Ferrell als verrückter Alt-Nazi Franz Liebkind gewonnen werden. Diesmal reagierte die Presse nicht so euphorisch. Der „Rolling Stone“ meinte beispielsweise: „Man kann nicht all die Lacher abtöten, nicht von einem Skript von Mel Brooks, aber Stroman verkauft Brooks' Songs mit der Feinheit eines Kanonenfeuers.“

Name It Tipp

facts


name it Cultorial Geschichten aus dem Wiener Wald

Tippkicks

Ein Stück über die Ironie des Schicksals, Karma oder Teufelskreise (oder, wie es hierzulande heißt, „Tradition“). Wie auch immer man es nennen mag, es bleibt ein erstaunliches Drama, das seinerzeit einen der größten Theaterskandale Österreichs provoziert hat. Horváths Volksstück wurde 1948 in Wien erstaufgeführt, und brachte damals Kritiker zum Jubeln und Ex-Nazis zum Schäumen. Kaum verwunderlich, denn das Stück deckt nicht nur traditionsgebundene Missstände unseres Landes auf, sondern bereitet auch die Kontroversen der Zwischenkriegszeit satirisch auf. Die Inszenierung besticht vor allem durch die Grausamkeit der Charaktere, die dargestellte Schlechtigkeit des Menschen und die letztendliche Destruktion jeglicher chevalesken Anflüge – das Gute scheint nicht zu existieren. Hier geht es um selbstzerstörerische Familientraditionen, falsches Ehrgefühl, Machtspiele, Kindsmord, Intrigen und grenzenlosen Egoismus. Die naive Marianne ist gesellschaftlichen Konventionen, dem Willen ihres Vaters und der Männerwelt im Allgemeinen machtlos ausgeliefert. Jedes Mal, wenn sie glaubt, den Teufelskreis zu durchbrechen, wird sie erneut geschlagen und erniedrigt – sowohl physisch als auch psychisch. Sie wehrt sich unerbittlich, und doch kann sie ihrer Rolle nicht entkommen. Als sie nach Jahren des Leids ein allerletztes Mal glaubt, alles würde gut, wird ihr schließlich alles genommen. Ein philosophischer Gedanke zum Thema Schicksal, den man besser nicht verinnerlicht. Die zahlreichen Handlungsstränge sind nicht nur mutig und packend umgesetzt, sondern auch mit überaus talentierten Stars besetzt, die das tragische und gleichzeitig unglaublich witzige Stück zum reinsten Vergnügen machen: Maria Bill, Robert „der Kaiser“ Palfrader, Marcello de Nardo, Beatrice Frey, Erni Mangold, Michael Schottenberg, Katharina Vötter … Standing Ovations – allesamt großartig! Mehr kann man dazu gar nicht sagen.

Forbidden Ronacher (Halle E/ MQ) ***** Brillanz durch Insider-Witz und bekannte Songs, unerwartet erfrischend.

Photo julian laidig, Lalo Jodlbauer

Carmen

Ich weiß nicht recht, ob es an der Oper an sich liegt, die das Ganze so mühsam macht und Glanzleistungen vehement verhindert, oder an den schlechten Kulissen, die dafür verwendet werden, aber langweilig ist und bleibt „Carmen“ auch in dieser (deutschsprachigen) Version. Da diese Kreation ohnehin von nur zwei Liedern lebt, erwarte ich mir zumindest ein wenig optischen Ansporn – Fehlanzeige. Auch hier ein Monument der Kurzsichtigkeit und ein Armutszeugnis für die Weisheit der Bühnenbildner. Die ersten drei Akte überbrücke ich mit puerilem Verhalten und dem Durchblättern des Programms (auch sinnlos, wenn man die Handlung schon kennt. Vor allem, weil das einzige Highlight darin besteht, dass die ungehobelte Wilde stirbt – und dafür braucht sie wirklich verdammt lange). Der vierte Akt (die Exekution naht) bringt dann endlich eine Innovation mit sich. Der Chor, der ansonsten wirkt, als würde man ihn nicht angemessen bezahlen, besetzt jeweils die erste vertikale Logenreihe an den Bühnenseiten und trällert fröhlich vor sich hin, während eine Schar Kinder aus einem Ausschnitt in der roten Rückwand der Kulisse loslegt und die Hauptdarsteller auf der Bühne singen. Ein Surround-Sound-Erlebnis der besonderen Art; da vergisst man sogar die schlechte Akustik in der Volksoper, die normalerweise nur durch die Vibrationen der vorbeirollenden U-Bahnen an Tiefgang gewinnt. Im Großen und Ganzen nett gemacht und für Liebhaber Georges Bizets (meines Wissens heißt der Gute eben Georges, und nicht, wie auf dem Cover des Programms geschrieben steht, „Georg“. Na ja …der Schorschi halt) keine Straftat, ansonsten ist die Inszenierung sicherlich kein Überflieger. Einen Bonus gibt’s für die mitwirkenden Kinder und die pompöse orchestrale Leistung unter Dirigent Tetsuro Ban. mm

Monti Beton „The Kinks“ (Orpheum) **** Sehr cool, aber die Kinks sind eben noch nicht die Beatles. We Will Rock You (Raimund Theater) ** … hat nicht besonders gerockt. Der Hauptdarsteller ist allerdings ein Geheimtipp. Old Wicked Songs (Vienna’s English Theatre) **** Zwei scheinbar völlig inkompatible Menschen lernen, sich durch Musik zu verstehen. Harald Buresch – Der Tag an dem Viktor … (Theater am Alsergrund) ***** ... die Herzen der Zuschauer verzauberte. Der Löwe im Winter (Burgtheater) *** Die dramatischste Seifenoper des Theaters. Opera al Dente (Palais Eschenbach) *** Genialer Sound zu schlechter Cuisine. My Fair Lady (Volksoper) ***** Grandios! Frau Straßer, ich will Sie heiraten. Ganz ernsthaft. Martin Mangiapia schreibt den Weblog des k2 Kultur Magazins

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name it sports

Wenn Ängste fliegen lernen ...

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ugegeben, so richtig gefreut habe ich mich nicht. Eigentlich dachte ich zunächst ja auch, das Ganze sei ein Scherz. Aber nein, das war wirklich ernst gemeint! Da hat sich doch tatsächlich jemand gedacht, ich würde mich freuen, als er mir einen Gutschein für einen Tandem-Fallschirmsprung schenkte. Na ja, die Freude hielt sich dann doch eher in Grenzen. Stattdessen machte sich mehr und mehr ein mulmiges Gefühl in der Magengegend breit. Kann mir irgendjemand einen guten Grund nennen, bei 4000 Meter Höhe aus einem Flugzeug zu springen? Mir fiel spontan jedenfalls keiner ein. Doch an einen Rückzieher war nicht zu denken, man will ja nicht als Memme dastehen.

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Tag Null Nachdem ich das Ganze über Monate erfolgreich verdrängt hatte, war es dann aber doch so weit. Der große Tag war gekommen und ich machte mich, gemeinsam mit einem Freund und begleitet von meiner Schwester, auf zum Absprungort. Davor habe ich mich allerdings noch schlau gemacht, was mich so erwarten wird: zirka 60 Sekunden freier Fall bei einer Geschwindigkeit von etwa 200 km/h und danach ein paar Minuten durch den Schirm gebremster Flug gen Erdboden. Als wir dann am Absprungort ankamen, war ich doch überrascht: VolksfestAtmosphäre, Zelte, Bierbänke und jede Menge Leute. Und das Ganze auf einem Feld – eine Flugbahn war weit und breit nicht zu sehen. Irgendwie habe ich mir das aufregender vorgestellt. Wenn man jedoch nach oben blickte, sah man immer wieder die bunten Schirme, die sanft zum Boden glitten. Und davon gab es jede Menge. Am laufenden Band landete der Flieger, sammelte neue Leute ein, hob ab, um nach einigen Minuten die Klappe zu öffnen und die Springer zu entlassen, und kehrte wieder zurück für die nächste Partie.

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Photo Volker/PIXELIO Words Andreas Zednicek

diese Geschichte zu verdanken habe, zu verfluchen. Schließlich bekomme ich dann doch ein paar einfache Dinge gesagt, an die ich mich halten sollte: beim Absprung nach vorne kippen lassen, beim freien Fall den Rücken durchdrücken und bei der Landung die Beine einziehen. Klingt eigentlich ganz einfach, und ich bin mittlerweile auch wieder ziemlich entspannt. Schließlich werde ich auch noch in einen Overall gepackt und mir werden verschiedene Gurte umgeschnallt. Als das Flugzeug erneut gelandet ist, erhebt sich Wolfgang, packt seine Sachen, klopft mir auf die Schulter und ermuntert mich mit einem fröhlichen „Auf geht’s!“ ihm zu folgen.

Höher und höher

Irgendwann muss wohl jeder seinen Mann stehen, sich selbst überwinden und seine eigenen Grenzen neu ausloten. Was bietet sich da mehr an als ein Sprung aus über 4000 Metern?

Etwa zehn Paare marschieren dann auf den Flieger zu, was mich irgendwie an diese Slow-Motion-Szene aus „Armageddon“ erinnert, als sich die Astronauten aufmachen, um die Welt zu retten. Ich komme mir richtig wichtig vor. Nervös bin ich eigentlich gar nicht, was mich etwas nachdenklich stimmt. Ich denke mir, das wird schon kommen, spätestens wenn der Flieger abhebt, und marschiere tapfer weiter. Beim Einsteigen über die Heckklappe bin ich doch etwas überrascht. Sitze gibt es nicht, stattdessen setzen wir uns alle auf den Boden, und dann geht es auch schon los. Der Flieger rattert über das Feld hinweg, und ich bin froh, dass ich bei der Landung nicht dabei sein muss. Beim Abheben klopft mir Wolfgang noch mal auf die Schulter und zeigt mir seinen Höhenmesser am Handgelenk. Ich beobachte, wie der Zeiger immer weiter nach oben klettert, bleibe dabei jedoch erstaunlich cool. Nach ein paar Minuten zurrt mich Wolfgang dann an sich und ich merke: Jetzt wird es ernst. Wir stehen auf, die Klappe wird geöffnet und Wolfgang und ich sind die Ersten, die springen sollen. Wir treten an die Öffnung heran. Der Boden ist unnatürlich weit entfernt. Angst, dass etwas passieren könnte, habe ich nicht, dazu wirkt das Ganze nicht real genug. Ein bisschen nervös bin ich allerdings, dass ich den Zeitpunkt verpassen könnte, wenn ich springen soll. Irgendwie haben wir davor nicht besprochen, woran ich merke, dass der richtige Moment da ist.

Tiefer und tiefer

Angespannt war ich dennoch nicht. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass schon bald ich da rauf, und vor allem wieder runter, sollte. In einem der Zelte meldeten wir uns und bekamen unsere Tandempartner zugewiesen. Wolfgang hieß meiner. Ich bekam eine Nummer und sollte mich draußen bei ihm melden. Alles klar. Nach kurzer Zeit habe ich Wolfgang dann auch gefunden, und er macht einen ziemlich entspannten Eindruck, fast ein wenig zu entspannt. Während rings um mich die Mitspringer schon alle erste Unterweisungen bekommen, sitzt Wolfgang in seinem Campingstuhl, raucht genüsslich eine Zigarette und ruft dann nach Markus, der offensichtlich noch im Zelt hinter ihm ist. Kurz darauf kommt ein junger Mann heraus – mit geschientem Bein und auf Krücken gestützt. Markus sollte mir erklären, was ich zu tun habe und mir beim Fertigmachen helfen. Auf die Frage, wie das mit seinem Bein passiert sei, kommt natürlich die Antwort, beim letzten Sprung sei die Landung etwas missglückt. Na super! Markus lächelt, ich beginne zu grübeln und meinen Freund, dem ich

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Die Sorge war unbegründet. Wolfgang lehnt sich leicht gegen mich, ich gebe nach und schon sind wir draußen. Ziemlich unspektakulär eigentlich. Nach einer Drehung stabilisiert Wolfgang die Position und wir rasen dem Boden entgegen. Knappe 200 km/h, aber so wild fühlt sich das gar nicht an. Wolfgang zeigt mir erneut seinen Höhenmesser. Diesmal fällt der Zeiger mit ziemlicher Geschwindigkeit. Dennoch, der Adrenalinkick bleibt irgendwie aus. Nach etwa 60 Sekunden öffnet Wolfgang dann den Schirm. Die plötzliche Bremsung verursacht einen leichten Ruck. Und dann gleiten wir dahin. Eigentlich ziemlich gemütlich. Wolfgang steuert den Schirm, fliegt ein paar Schleifen, und wir werden vom Wind getragen. Dann geht es an die Landung. Ich ziehe wie aufgetragen die Beine ein und Wolfgang übernimmt den Rest. Sanft setzen wir auf, und damit ist der ganze Spuk auch schon vorbei. Immer noch warte ich auf den Kick, finde mich aber damit ab, dass dieser wohl nicht kommen wird. Markus kommt angehinkt und gratuliert mir zu meiner Entjungferung. Ob’s Spaß gemacht hat, will er wissen. Ja, war ganz nett, antworte ich. Richtig euphorisch hört sich das nicht an. Wenn ich heute so an diesen Tag und an dieses Erlebnis denke, bin ich doch immer wieder überrascht. Kaum vorstellbar erscheint es mir jetzt, tatsächlich aus dem Flugzeug gesprungen zu sein, und noch unglaublicher, dass ich das ganze vollkommen gelassen genommen habe. Wie auch immer, es hat sich herausgestellt, dass man die meisten Männer ziemlich beeindrucken kann, wenn man erzählt, man wäre schon mal Fallschirmspringen gewesen, und das ist doch auch schon was wert. Mein Freund war übrigens ob meiner Coolness etwas enttäuscht. „Fürs nächste Mal lasse ich mir etwas Wilderes einfallen!“, meint er leicht trotzig. Ich lächle tapfer und denke bei mir: „Bitte keinen Bungeejump!“

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name it HEALTH

Photo Pixelio, www.nolf.at Words SABINE KRANGLER

Aus der mediterranen Küche ist das Olivenöl nicht mehr wegzudenken: Kaum eine Pasta oder ein Salat wird ohne das leckere Öl zubereitet. In letzter Zeit findet es zunehmend in heimischen Haushalten nicht nur als gesundes Allheilmittel, sondern auch als Schönheitselixier immer mehr Zuspruch.

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as sogenannte grüne Gold ist ein Speiseöl aus dem Fruchtfleisch der Olive. Aufgrund seines edlen, ausgeprägten Geschmacks ist es weltweit bekannt und beliebt. Es wird nachweisbar schon seit 4000 Jahren in den Ländern des Mittelmeers als Gesundheitselixier eingesetzt. Das Öl ist besonders wohltuend, da sein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren sich positiv auf das Herzkreislaufsystem und den Fettstoffwechsel auswirkt. Mittlerweile sind heute rund 1000 aktive biologische Wirkstoffe darin bekannt. Die olivenölreiche Ernährung soll Blutgefäße nach einer fettreichen Mahlzeit dehnbarer machen, das heißt die Blutzirkulation verbessern. Zudem sollen bei olivenölreicher Diät Verdauungs- und Leberstörungen, Krebs, aber auch Übergewicht in weit reduzierteren Ausmaßen auftreten. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist das Olivenöl besonders leicht verdaulich und kann fast vollständig vom Körper verarbeitet werden. Auch bei Verstopfung leistet das Öl Abhilfe, indem es schon in kleinen Mengen als mildes, natürliches Abführmittel eingesetzt werden kann.

Ein Zeichen von Qualität Beim Kauf von Olivenöl sollte auf beste Qualität geachtet werden. Die Öle mit der Bezeichnung „extra vergine“ bzw. „nativ extra“ zählen zu den hochwertigsten. Extra natives Olivenöl hat wissenschaftlichen Erkenntnissen nach eine entzündungshemmende Wirkung, dafür verantwortlich ist der Wirkstoff Oleocanthal. Ein Merkmal, an dem jeder selbst die gute Qualität des Öls testen kann, ist das typische „Kratzen im Hals“. Ist dieses bei einer Verkostung spürbar, ist alles soweit im grünen Bereich.

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das grüne Gold des Südens Mehr als nur innerliche Wirkung Olivenöl wird auch gerne zur äußerlichen Behandlung eingesetzt. In Italien beispielsweise bekämpft man noch heute Muskelkater, Krämpfe und Schmerzen aller Art durch Einreiben mit Olivenöl. Es soll zur Stärkung der Muskulatur und der Bandscheiben dienen. Die heilkundliche Anwendung wird auch in der Bibel erwähnt. Das Öl diente zur Herstellung von Salben, Balsamen, Pasten und Salbölen.

Ein Allroundtalent aus der Natur Neben der wohltuenden Wirkung des Olivenöls kommt auch der ästhetische Aspekt nicht zu kurz. Das Öl schützt unser größtes, aber auch sensibelstes Organ – die Haut, die gereinigt und befeuchtet werden muss. Um dies zu erreichen, kann man beruhigt auf die Kraft der Natur vertrauen. Das grüne Öl besitzt antioxitative und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Zusätzlich hilft es gegen frühzeitige Hautalterung. Hochwertiges Olivenöl aus erster Kaltpressung sowie Extrakte aus Olivenblättern sorgen somit für gesunde Haut, schützen vor aggressiven Umwelteinflüssen und beschleunigen die Zellerneuerung. Das Olivenöl zeichnet sich dadurch aus, dass es besonders reich an essenziellen Fettsäuren, Vitamin A und E und Chlorophyll ist, welche auf natürliche Weise auf die Haut schützend einwirken. Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Pflegeprodukte mit der Kraft der Olive sind für jeden Hauttyp geeignet. Selbst Kleopatra badete bereits in Olivenöl!

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name it RECiPES Oliven in Rotweinessig Zubereitungszeit: 30 Minuten ZUTATEN (für 5 Portionen): 1 kg lose Oliven aus dem Glas, 1 Zwiebel, 6 Knoblauchzehen, 10 Lorbeerblätter, 3 EL getrockneter Rosmarin, ein paar Wacholderbeeren, 275 ml Rotweinessig, 25 ml Wasser ZUBEREITUNG: Die Oliven abtropfen, abwaschen und längs leicht einschneiden. Die verschiedenen Zutaten nun vorsichtig und abwechselnd in ein Glas einlegen. Mit dem Rotweinessig auffüllen und gegebenenfalls mit etwas Wasser verdünnen.

Olivencreme Zubereitungszeit: 20 Minuten ZUTATEN (für 4 Portionen): 30 dag entkernte schwarze Oliven, 3 Sardellenfilets, 3 Knoblauchzehen, 2 EL Kapern, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, etwas Rosmarin, 100 ml Olivenöl ZUBEREITUNG: Die Oliven klein, den Knoblauch in etwas größere Stücke schneiden und die Sardellenfilets ebenso grob zerkleinern. Anschließend Kapern, Oliven, Knoblauch und Sardellenfilets mit einem Mixer pürieren. Mit Pfeffer abschmecken und mit etwas Rosmarin verfeinern. Das Olivenöl daruntermischen und so lange weiterrühren bis eine cremige Masse entsteht. Diese Creme in saubere Gläser füllen, so wird sie im Kühlschrank drei bis vier Wochen haltbar.

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name it Travel

Flanderns sündige Babylons Belgiens beste Stücke: liberal und hypermodern, selbstbewusst und nachtverliebt. Antwerpen und Brüssel sind in Europas Gay-Partyszene unaufhaltsam auf dem Vormarsch, und schon aus guter alter Tradition offen für alles Neue. Kein Wunder, dass selbst der Brüsseler Nackedei in helles Entzücken gerät ...

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ines mal gleich vorweg: Das mit dem Schattendasein gegenüber dem einst übermächtigen Nachbarn Niederlande ist in Flandern schon längst kalter Kaffee. Früher, ja früher, da sind Heerscharen von Schwulen ins Homo-Mekka Amsterdam gepilgert, haben sich mehr oder weniger offen in den schon nicht mehr zu zählenden CoffeeShops ihre Zigaretten mit allem drum und dran liebevoll zusammengekleistert und sich anschließend auf den Straßen, Plätzen und in den Bars die Männer schön gesoffen. Das war zwar manchmal echt eklig und gewöhnungsbedürftig, aber auch echt großartig, und ist bedauerlicherweise inzwischen auch Vergangenheit. Aus und vorbei. Denn die Stadtverwaltung hat dem exzessiven Treiben der wollüstigen Homos ein Ende gesetzt. Strenge Auflagen, verbunden mit einer konservativeren Stadtpolitik, stehen heute auf der kommunalen Agenda und verwandelten die Amsterdamer Szene in einen Ort der Tristesse. Das kann und darf man so sagen. Sagen sogar die, die dort wohnen. Wie gut, dass sich andere Städte im Benelux-Raum andersrum bewegen.

Liberales Belgien Antwerpen zum Beispiel. Gut, liberal und weltoffen war man hier schon immer. Schließlich war man schon im Mittelalter Welthandelsmetropole und huldigte dem Liberalismus wie einer Staatsreligion. Aber Belgien an sich sei im Großen und Ganzen ja recht katholisch und spießig, nuschelten einst so manche Bewegungsschwestern gehässig nach dem x-ten belgischen Bier. Und heute? Heute steht das Land gemeinsam mit den Niederlanden und Spanien an der Spitze der internationalen Homopolitik. Die „Homo-Ehe“ ist

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voll und ganz durchgesetzt, kein rechtspolitischer Flickenteppich wie beispielsweise in Deutschland oder Frankreich. Und ohne Unterstützung oder zumindest Billigung der Bevölkerung geht so etwas bekanntlich auch nicht über die Bühne. Sogar die flämischen Christdemokraten plädierten für das Adoptionsrecht lesbischer und schwuler Paare. Das sollen die Konservativen in anderen Ländern erst einmal nachmachen ...

Schwulenszene umringt von Diamanten Und Schwulenpartys feiern sie in diesem adretten Teil Europas auch fleißig. So liegt in Antwerpen in der Nähe des Hauptbahnhofs nicht nur das weltbekannte Diamantenviertel. Also da, wo fesche Diamantenbürschchen mal eben ein 200.000-Eurohast-du-nicht-gesehen-Collier diskret über die vergoldete Theke schieben. Der Traum einer jeden Luxus-Schwuppe – aber das ist ein anderes Thema ... Nein, hier im Diamanten- und Judenviertel hat sich auch ein Teil der Schwulenszene eingerichtet. Auf der Schoohovenstraat zum Beispiel, wo es regelmäßig so hoch hergeht, dass samstagnachts stinkende Sturzbäche die Straße runterkommen, so viel wird da in den Bars und Kneipen gebe-

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Photo brussels international – tourism & congress Words Frank Störbrauk

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Facts

„ la demance – auf drei ebenen vergnügen sich mehr als 2500 schwule bis zum mittag des nächsten tages.“

Flandern ist der niederländischsprachige Teil von Belgien und liegt zwischen der französischsprachigen Wallonie, den Niederlanden und Frankreich. Auf einer Fläche von rund 13.500 km² (etwas größer als Tirol) leben rund sechs Millionen Menschen. Brüssel ist mit rund einer Million Einwohnern größte Stadt des Landes, gefolgt von Antwerpen mit rund 460.000 Einwohnern. Anreisen Die nationale Airline SN Brussels Airlines (www.flysn.com) fliegt mehrmals täglich die Flughäfen Wien, München und Zürich an. Ab Wien bedient zudem Austrian Airlines Brüssel täglich bis zu fünfmal (www.aua.com). Übernachten in Brüssel B & B Downtown. Im Herzen der Schwulenszene im SaintJacques-Viertel gelegen liegt das schwul geführte Bed & Breakfast Downtown. Das Haus wurde im 19. Jahrhundert erbaut und bietet auf drei Etagen je ein großzügig ausgestattetes Doppelzimmer mit Dusche/WC, Fernseher, DVD-Player und Internetverbindung. www.downtownbxl.com Zimmer pro Nacht ab 68 Euro. Übernachten in Antwerpen Hotel d’Sandt. Das edle und schicke Vier-Sterne-Designhotel überzeugt vor allem durch seine einzigartige Einrichtung. Hohe Stuckdecken und moderne Designmöbel verleihen den 29 individuell eingerichteten Zimmer eine eigene Note. Da das Restaurant des Hauses eng mit der Gay-Disco „Red and Blue“ zusammenarbeitet, übernachten hier viele Gays. www.hotel-sandt.be DZ pro Nacht ab 150 Euro.

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chert und auch gleich in der Seitengasse wieder rausgelassen, weil an ein Betreten der überquellenden Bars nicht mehr zu denken ist. Für Ludo Smits dagegen ist das Bahnhofsviertel nicht unbedingt ein Ort zum Wohlfühlen und Verweilen. Er ist so etwas wie die Personifikation der noblen Antwerpener Partyszene. Ihm gehört die seit nunmehr zehn Jahren sensationell laufende Gay-Disco „Red and Blue“ in der Nähe des Hafens. Das Ding brummt, brummt und brummt. Erst kürzlich, im Februar, feierte man mit großem Tamtam den zehnten Geburtstag. Zahlreiche Honoratioren der Stadt gaben sich bei der Sause die Klinke in die Hand. Sogar Bürgermeister Philip Heylen von den Christdemokraten (hetero!) schaut regelmäßig vorbei. Denn Smits ist für die Stadt Antwerpen ein Geschenk des Himmels – und bekannt wie ein bunter Hund.

Open-Air So ganz nebenbei ist er Chef der einmal im Jahr stattfindenden Open-Air-Gay-Party „NaviGAYtion“. Die Outdoor-Veranstaltung ist einzigartig in Europa: Mehr als ein halbes Dutzend Schiffe legt im Stundentakt am Schelde-Ufer ab und verwan-

delt den Fluss in eine wilde Partyorgie, während am Ufer national wie international bekannte DJs für fantastische Stimmung unter den regelmäßig mehr als 10.000 Besuchern sorgen. Ab Mitternacht heizen die DJs dann in den Clubs den nimmermüden Partypeople weiter ein. In diesem Jahr findet die NaviGAYtion am 28. Juni statt – dann wird auch zum ersten Mal der „Antwerp Pride“ (26.-29. Juni) zelebriert: Neben einer Fülle von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen bietet Antwerpens Gay-Szene an diesem verlängerten Wochenende alles auf, was Rang und Namen hat ... Und während vor Jahren schon in Köln das „Lulu“ und in Amsterdam das „It“ ihre Lichter für immer und ewig ausknipsten und in fast allen übrigen Schwulenszenen Europas mittlerweile das hohe Lied der Gay-Partys in wechselnden Hetero-Dissen bis zum Krächzen gesungen wird, ist Ludo Smits Tanztempel so etwas wie ein Fels in der schnelllebigen Schwulen-Szenen-Brandung: „Wer nach Antwerpen kommt, hat bei uns am Samstagnacht eine sichere Anlaufstelle. Unser Club ist dann immer brechend voll.“ Ludo ist da stolz drauf. Kann er auch. Sagen jedenfalls die schwulen Touristen. Man weiß, wo man hingehen

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kann – ohne mit dem Barkeeper über die glorreichen Nächte vergangener Jahre zu schwadronieren. Das alles weiß Ludo auch, er möchte jetzt aber nicht weiter in triefendes Eigenlob verfallen. Das ist ihm fremd. Er sitzt für einen Moment schweigend an der Bar in seinem Club. Er tut das mit einem derart gravitätischen und dezenten Habitus, als sei er vom Maler Peter Paul Rubens (1577-1640) in seine eigene Bar hineingemalt worden – von dem man sich übrigens am besten ein eigenes Bild macht, indem man das wunderschöne Rubens-Haus auf der Wapper besucht, in dem der berühmteste Einwohner der Stadt einst wohnte und arbeitete. Aber das „Red and Blue“ ist nicht alles in Antwerpen – wenn auch das Größte! Rund zehn Minuten Fußmarsch entfernt ist eine andere Stadtlegende beheimatet: das „Boots“. Auf mehreren Etagen vergnügen sich hier in düsteren Gängen und Ecken Leder-, Fetisch-, Army- und – wenn der Türsteher gut gelaunt ist – Jeanskerle aus dem gesamten Benelux-Raum. Slings, Käfige und Andreaskreuze sorgen für ein den Fantasien der Gäste entsprechendes und ansprechendes Ambiente. Gemächlich geht es am Freitagabend hier zu. Unten, an der Bar: alte Haudegen mit ihren arg dünnen und zerzausten Haaren, viel zu engem Gummihemd, trockenem Husten und feuchten Augen, die auf den Postern der „Tom of Finland“-Serie an den Wänden ruhen. Oben, auf dem dunklen Gang: muskulöse Dreißiger, die umso anspruchsloser die umherwildernde Schar der willigen Diener in Leder begutachten, je später der Abend wird. Gegen fünf Uhr morgens trifft man dann Leute wie Francois aus Lille, der kurz zuvor die Bekanntschaft mit einem „wirklich bösen Kerl“ gemacht hat (er zeigt auf einen winzigen blauen Fleck am Arm – beim dritten Hingucken dann doch zu erkennen) und darauf erst einmal einen doppelten Wodka ordert. So böse kann der Kerl wohl nicht gewesen sein, zu breit ist das süffisante Grinsen in seinem tief durchfurchten und übernächtigten Gesicht. Ob er im Übrigen bitte den Rest des noch zu einem Drittel mit Wodka-Red-

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Bull gefüllten Glases austrinken dürfe. Leuten wie Francois schlägt man ungern etwas ab.

grosser kleiner bruder Nur rund 40 Kilometer weiter südlich schlägt das Herz der belgischen Hauptstadt Brüssel – für den Schwulen von Welt ideal gelegen, um beiden Städten an einem Wochenende einen Besuch abzustatten. Eines sollte man allerdings wissen: In den Antwerpener und Brüsseler Schwulenszenen beobachtet man sich jeweils mit Argusaugen, auch wenn das natürlich keine Bewegungsschwester offen ausplaudert. Wenn man so will, ist das wie zwischen Köln und Berlin in Deutschland. Obwohl Antwerpen nur rund die Hälfte der Einwohnerzahl Brüssels (1 Million) aufzuweisen hat, denkt man gar nicht daran, in die zweite Reihe zurückzutreten. So hatte sich die Stadt an der Schelde mit Verve und tatkräftiger Unterstützung der Stadtspitze die Eurogames im vergangenen Jahr gesichert. „Da guckst du, Brüssel“ glucksten klammheimlich die euphorischen Antwerpener Homo-Verbandsvertreter nach der Vergabe der Spiele. Und selbst um den heiligs­ten aller heiligen Tage, den „Belgian Lesbian and Gay Pride“, verdüsterte sich im Winter vergangenen Jahres für ein paar Wochen der Himmel zwischen den beiden Gay-Metropolen. Da wollten doch tatsächlich die

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„schwule aus köln, paris, lille und amsterdam treffen sich zu den angesagtes­ ten partys in belgien“ Antwerpener den Hauptstädtern das größte HomoFestival vor der Nase wegschnappen und es ihrer Stadt einverleiben! Und das nur, weil es in Brüssel kleine „Probleemchen“ mit dem Termin gab. Doch in Brüssel kriegte man blitzschnell die Kurve, und in diesem Jahr findet der Pride zwar nicht wie traditionell üblich am ersten Mai-Wochenende, aber dafür am 17. Mai statt. Na also! Die Stadt weiß mit einigen Pfunden zu wuchern. So bezeichnete schon der französische Schriftsteller und Dichter Jean Cocteau den Grote Markt im Herzen der Stadt als „schönste Bühne der Welt“. Von alters her pulsiert hier das Leben der Stadt. Einheimische und Touristen mischen sich tagtäglich auf dem wunderschönen Platz, der den Besucher durch seine gotischen und barocken Bauten entzückt. Am besten lässt man sich auf den Treppen zum Broodhuis nieder und genießt den Ausblick auf das prächtigste Gebäude am Platz, dem Stadhuis. Gleich um die Ecke, an der Eikstraat/ Stoofstraat, befindet sich Brüssels wohl bekanntes­ tes Markenzeichen, das „Manneken Pis“. Die rotzfreche bronzene Brunnenfigur gibt der Stadt schon seit Jahrhunderten ihren Urinsegen – aber keine Sorge, rein symbolisch natürlich. Die Figur steht wie kein anderes Symbol für die Aufmüpfigkeit und Spottsucht der Brüsseler. Zahlreiche Touristen findet man auch im Nationalen Comicmuseum. Kein Wunder, befindet es sich doch in einem der schönsten Jugendstilbauten der Stadt, woran bis heute im Erdgeschoss eine Dauerausstellung des Jugendstilarchitekten Victor Horta erinnert. Im Comicmuseum selbst ist nicht nur die Geschichte des belgischen Comics dokumentiert, sondern auch die zahlreicher anderer europäischer Staaten. Nicht fehlen darf natürlich ein besonders großer Pavillon für Belgiens berühmteste Comicfiguren,

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Tim und Struppi. Und wer nach dem Besuch des Museums immer noch nicht genug vom Comic hat, dem sei ein Comic-Rundgang durch die Brüsseler City empfohlen. Auf den Hausfassaden zahlreicher Bauten sorgen nämlich überdimensional große Comic-Malereien für Aufmerksamkeit. Das Brüsseler Fremdenverkehrsamt organisiert Comic-Rundgänge, die gezielt zu den Wandmalereien führen. Am Abend lockt die Brüsseler Schwulenszene. Ein Abstecher lohnt sich vor allem am Wochenende, unter der Woche wird in Brüssel hart und lange gearbeitet. Zur Stärkung fürs Nachtleben bietet sich das edel-schick daherkommende Restaurant „Boys Boudoir“ (Kolenmarkt 32) mit smarten Kellnern aus dem Bilderbuch an. Schließlich isst das Auge ja mit – und zwar nicht nur auf dem Teller ... Wer es schrill und zotig mag, marschiert anschließend schnurstracks in die Lievevrouwbroersstraat 7, ins „Chez Maman“. Das ist gleich um die Ecke. Brüssel gehört nämlich zu jenen angenehmen Städten, in denen man das Auto zuhause lassen und so ziemlich jede Szeneeinrichtung innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichen kann. Die inoffizielle Schwulenmutti der Stadt, „Madame Maman“, begrüßt bei guter Laune ihre Gäste sogar persönlich an der Garderobe. Und dabei braucht man nicht zu schüchtern gegenüber der Grande Dame zu sein. Ein kokett gehauchtes „Bon Soir, Madame“ goutiert sie stets mit einem charmanten Begrüßungslächeln. Einfach mal ausprobieren! Vor ein Uhr sollte man ihr aber nicht die Ehre erweisen, denn das könnte einem den Abend versäuern. Es sei denn, man verweilt gern allein mit den zugegebenermaßen adretten Kellnern ...

la Demance Anschließend muss man sich gut überlegen, wohin die schwule Reise führt. Mindestens einmal im Monat, meist vor Feiertagen, findet Belgiens größte Gay-Party, die „La Demence“ (Blaesstraat 128) statt. Spätestens um 23 Uhr rollen in schöner Regelmäßigkeit Reisebusse mit Partyheuschrecken aus Köln Paris, Lille und Amsterdam an. Oben ohne, natürlich. Und natürlich mit ganz großen Augen, die selbst bis zum nächsten Mittag nicht schlapp machen. Dann ist die „La Demence“ fest in der Hand des harten „Ich lasse keine Party in Europa aus“-Kerns. Lustig und amüsant ist so eine Nacht allemal – auf drei Ebenen vergnügen sich mehr als 2500 Schwule bis zum Mittag des nächsten Tages. Wo gibt es das schon sonst?

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Name It Tipp

Traumurlaub auf see Kreuzfahrten sind mittlerweile nichts Besonderes mehr. In allen Preisklassen kann man in zahlreichen Destinationen herumschippern, auf einem riesigen Schiff zusammengepfercht mit Hunderten von Urlaubern. Sah der Traum vom Luxus-Urlaub zur See nicht irgendwie ganz anders aus? Text: Romana Dobes Photo: Gulet Cruising

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ie die Reichen und Schönen auf der eigenen Yacht, heißer Sand auf der Haut, traumhafte verlassene Strände, Baden in geheimen Buchten ohne Zuschauer, prickelnder Champagner an Deck, Dinner im Sonnenuntergang, Privatsphäre fernab von den Menschenmassen – das ist doch der eigentliche Traum. Mit Gulet Cruising wird er wahr. Ganz privater Luxus statt Massenabfertigung Gulets sind der neue Trend in Sachen Kreuzfahrt. An Stil und Eleganz nicht zu überbieten, stellen sie ein modernes Pendant zu jahrhundertealten Zweimastern dar, auf denen Romantik und Stil aus vergangenen Zeiten wieder aufleben. Das beste Argument für Gulets ist jedoch die intime Atmosphäre und 100%ige Privatsphäre – perfekt für schwule Touristen! Diese Schiffe bieten nur wenigen Gästen Platz und sind ideal für Reisen mit Freunden oder deinem Freund. Große Kreuzfahrtschiffe stoßen bei kleinen versteckten Buchten an ihre Grenzen, mit Gulets kann man auch die entlegensten Winkel der Welt erkunden. Kroatien ist mit seinen heißen, langen Sommern, dem glasklaren Meer und den vielen unberührten Buchten eine Traumdestination für Gulet Cruising und auch die Heimat der Perle des Adria-Raums – dem schwimmenden 5-Stern-Hotel „Blue Nose“.

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Weil Standardpakete oft nicht allen Ansprüchen gerecht werden, bietet dieses Schiff Individualität von Bug bis Heck. Vom Kurztrip bis zur langen Kreuzfahrt, auf einer Basis-Route oder völlig frei zusammengestellt. Ob Wellness, Kultur, Sport, Abenteuer oder einfach nur Entspannung – alles ist möglich. Das Schiff selbst lässt es an nichts fehlen, die fünf geräumigen Appartements sind traumhaft schön und modern ausgestattet, die Crew ist erfahren und der Diskretion verpflichtet. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, eine kleine Anregung für die Phantasie, wie ein Tag auf der „Blue Nose“ aussehen könnte. Morgens erwachst du entspannt im kuscheligen Bett deiner Luxuskabine, dein erster Blick streift den atemberaubenden Ausblick aufs Meer und dem Mann neben dir. Beim Frühstück weht dir eine frische salzige Brise um die Nase. Danach geht das Schiff in einer verlassenen Bucht vor Anker und du fühlst dich, als wärst du der erste Mensch der diesen Sand zwischen seinen Zehen spürt. Als dir abends das Champagnersorbet als Abschluss des konkurrenzlosen Gourmet-Menüs auf der Zunge zergeht, atmest du zufrieden auf, weil du weißt, dass das der Urlaub deines Lebens ist. Wäre das nicht wundervoll? 7

Auf zum Traumurlaub Infos zu Gulet Cruising und "Blue Nose" anfordern bei PINK Marketing GmbH E-Mail: office@pinkmarketing.at Tel.: 01 – 789 1000-15

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name it Trip

London is calling Früher sprach alles von Amsterdam. Heute ist London die City, in der das schwule Leben in Europa brummt. Wie in keiner anderen europäischen Stadt kommen Tag für Tag und Nacht für Nacht vergnügungssüchtige Party-Heuschrecken auf ihre Kosten. Ein Wochenend-Streifzug durch Londons Schwulenszene ...

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rst einmal ziehen wir ein langes Gesicht. Es mit uns gutmeinende Globetrotter warnen uns vor dem Trip nach London: Die Metropole sei nicht billig. Übernachtung und Partyleben würden ein tiefes Loch ins Portemonnaie reißen. Das bemerken wir schon bei der Ankunft in London-Heathrow. Für die 30-minütige Fahrt vom Airport ins Zentrum fallen hin und zurück happige 30 Euro BahnticketKosten an. Und auch bei der Übernachtung stellen wir fest: In den Sommermonaten gibt es unter 60 Euro kein Doppelzimmer in der City. London ist eben nicht Berlin. Dafür wollen wir aber was erleben. Wir starten klassisch. Das London der Postkarten, von London Eye bis Big Ben. Der Name bezieht sich auf die 13 Tonnen schwere Hauptglocke des Turms und soll Benjamin Hall ehren, der den Bau leitete. Und trotz des sexuell anmutenden Namens und der Nähe zur

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Schwulenszene hat sich hier zu nächtlicher Stunde auch kein Cruising-Paradies entwickelt ... Nach dem Sightseeing-Marsch kreuz und quer durch die City fallen wir abends in unserem Hotel am zentral gelegenen Trafalgar Square erschöpft ins Bett. Vorschlafen ist jetzt die Devise, schließlich soll das Londoner Nachtleben viel zu bieten haben. Einen exzellenten Überblick über alle GayVeranstaltungen bietet das Szenemagazin „Boyz“. Es erscheint wöchentlich (!) und versteht sich als schwuler Party-Guide par excellence. Unzählige Bilder, Partyberichte, DJ-Interviews, Termine und – natürlich – Anzeigen en masse. Bei den

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Photo visitlondonimages, britainonview, ingrid rasmussen Words Frank Störbrauk

gewaltig Wer Freitagabend in London in die schwule Szene schauen will, hat die Qual der Wahl.

Partyterminen verschlägt es uns den Atem: Am Freitagabend werden sage und schreibe 24 schwule Dance-Events gelistet – wer soll sich da zurechtfinden? Unbehagen macht sich breit. Wir sehen uns schon mit der Straßenkarte hilflos zwei Stunden durch den Londoner Dschungel irren, um dann auf einer Party aufzutauchen, die schon längst out ist. Der Horror einer jeden Großstadt-Schwuppe.

Gutschein aussieht, offen halten sollte. Auch das Stadtmagazin „Boyz“ enthält oft Vouchers für verbilligten Eintritt in Clubs oder zu Partys. Inhaber beider G-A-Y-Lokalitäten ist Jeremy Joseph, der wohl bekannteste Partyveranstalter in der Londoner Schwulenszene. Sein Erfolg ist es, dass die Freitagabend-Party („Camp Attack“) im Astoria seit Ewigkeiten brummt. Der Club ist gigantisch groß, rund 4000 Gäste finden locker in dem ehemaligen Kino Platz. Richtige Stars standen hier schon auf der Bühne: Kylie Minogue, Westlife, Spice Girls, Donna Summer, Sophie Ellis-Bextor und Björk – um nur einige zu nennen. Allerdings rümpfen viele Schwule in der Hauptstadt die Nase, wenn es um das G-A-Y geht. Zu trashig, zu billig, zu stillos heißt es allenthalben. „Freitagabend ist das ganz schlimm, dann ist halb Essex da“, klärt uns Brian auf, ein sympathischer junger Bursche. Essex ist ein Vorort von London und hat einen miserablen Ruf.

G-A-Y Wir legen uns eine passende Strategie zurecht. Wir sollten jemanden fragen, der sich auskennt. Am besten ein smarter Kellner in einer angesagten Bar im Gay-Viertel. Zwischen den UndergroundStationen Tottenham Court und Leicester Square ist Tag und Nacht der Teufel los. Die Gegend um die Old Compton Street, das rosa Herz im angesagten Szeneviertel Soho, scheint uns der passende Ort zu sein. Hier reiht sich Bar an Bar, die ganze Straße scheint fest in schwuler Hand zu sein. Wir landen zuerst in der „G-A-Y-Bar“. Am Eingang stehen zahlreiche Jugendliche in der Schlange, drinnen überwiegend feminin wirkende Boys mit breiten D&G-Gürteln und deren Freundinnen in Ruf-mich-an-Stiefeln. Dazu Girlie-Style mit Spaghetti-Schals und Ponys, die scharf mit der Liebenswürdigkeit ihrer Trägerinnen kontrastieren. Sie scheinen allesamt schon gut dabei zu sein, tanzen wild in den Gängen herum. Eine Tanzfläche gibt es nämlich nicht. Mindestens zehn Plasmabildschirme sorgen dafür, dass die musikalischen Einspielungen mit aktuellen Video-Clips untermalt werden. Wer ein paar Pfund übrig hat, kann die nächsten Clips am Automaten auswählen. Den Barkeeper müssen wir schließlich gar nicht nach einer angesagten Party befragen. Er drückt jedem Gast bei der Rückgabe des Wechselgeldes einen Flyer in die Hand und macht Werbung für den „G-A-Y-Club“ im Astoria-Theater. Angeblich soll in den nächsten Wochen Feierabend sein im Astoria-Theater, der Laden soll bald dichtmachen. Mit dem Flyer wird dem Besucher ermäßigter Eintritt gewährt. Ein weit verbreitetes Phänomen in der Londoner Schwulenszene, weshalb man stets die Augen nach allem, was nach einem

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g-a-y. Zu billig, zu trashig, zu stillos? Londons Gays haben so ihre Meinung.

exklusiv Uns zieht es weiter, eine Straße weiter runter in die „Shadow Lounge“. Ab ein Uhr füllen sich Bar und Tanzfläche. Hier ist es ein wenig teurer als woanders, der Club ist exklusiv. Viele Clubs in London sind nämlich für „members only“. Das besagt nichts weiter, als dass die Mitgliedsgebühr den Eintrittspreis weiter in die Höhe treibt und ein sogenannter „bouncer“ an der Tür diejenigen aus der wartenden Menge pickt, die seiner Meinung nach am ehesten zum Stil des Clubs passen. Davon wird nicht selten rigoros Gebrauch gemacht. Club-Manager Richard Urban beschwichtigt aber: „Gerade bei Touristen drücken wir ein Auge zu. Ein bisschen Stil sollte aber schon gezeigt werden.“ Jeans und Turnschuhe sollten also besser daheim bleiben ...

facts

Hinfliegen Kaum eine andere Stadt in Europa wird von Wien aus von so vielen Airlines nonstop angeflogen. Austrian Airlines fliegt täglich bis zu fünfmal nach London-Heathrow, außerdem einmal täglich nach London City Airport: www.aua.com! British Airways bedient Heathrow von Wien bis zu viermal am Tag: www.britishairways.com. Der Billigflieger easyjet bedient den Flughafen London-Luton einmal am Tag: www.easyjet.com! Konkurrent Ryanair fliegt zweimal täglich von Salzburg nach London-Stansted: www.ryanair.com! Übernachten Das Riverbank Park Plaza-Hotel liegt nur sieben Minuten Fußmarsch von der zentralen Haltestelle Vauxhall entfernt. Von hier erreicht man in wenigen Minuten zu Fuß sämtliche angesagten Gay-Partys, vor allem viele After-Hour-Partys finden in Vauxhall statt. 18 Albert Embankment, Tel. +44 20 7958 8000, www.parkplaza.com Infos im Web Allgemeine touristische Infos unter www.visitbritain.com, spezielle Informationen für schwule Touristen hält die Unterseite www.visitlondon.com/gay bereit. Die Homepage www.gaylondon.co.uk wartet mit interessanten Tipps über das schwule Leben Londons sowie einer umfangreichen Auflistung der Bars und Clubs auf. Politisch-kulturell Interessierte finden die aktuellsten Neuigkeiten unter www.queery.org. uk. Gay-Pride-Neugierige finden unter www.pridelondon.org alle relevanten Infos zum größten CSD Großbritanniens.

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name it Motors

Auch kleine

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Photo Gai Jeger, BMW Mini Words Andreas Zednicek

Hunde können bel

len ...

„Oh, der ist aber li e alten Ne ffen im K b!“ Nein, ich sc hiebe we inderwag um mich der mein e n v herum. W or mir he en vier M neue MI r a n s och tollt hier allse onate NI Coope e it in s W a Effekt is r ls S e lp „ Clubman lieb“ bez e munte t jedoch , r e d ic e h n d n e ic e r­ h in den t wird, is selbe: eg gibt woh td le a l kaum b essere A l ob Hundebaby, tzten Tagen fahre er K ccesoire s, um ein leinkind oder M . Der IN Gespräc h oder, n I – es och besser, eine n Flirt zu beginnen .

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Unverkennbar. Neuartiges Türkonzept und doch eindeutig ein MINI.

Übersicht. Das Cockpit glänzt durch charmantes Design ohne unübersichtlich zu werden.

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er MINI Clubman glänzt durch über­ raschendes Design und ist doch unver­ kennbar ein MINI. Am hervorstechend­ s­ten ist dabei sicherlich sein neuarti­ ges Türkonzept – ein Fünftürer der etwas anderen, besonderen Art. Neben Fahrer- und Beifahrertür (Nummer eins und zwei) gibt es eine zusätzli­ che Zustiegsöffnung an der rechten Fahrzeugseite (Nummer drei) sowie eine doppelflügelige Splitdoor am Heck (macht die Nummern vier und fünf). Die auf der Beifahrerseite integrierte zweite­ Einstiegsöffnung, Clubdoor genannt, öffnet gegenläufig um einen komfortablen Zustieg zur Rücksitzbank zu ermöglichen. Um das harmoni­ sche Design nicht zu stören, lässt sich diese Tür von innen öffnen und kommt somit ohne Türgriff an der Außenseite aus. Die außen angeschlage­ nen Hecktüren öffnen zur Seite, was das Be- und Entladen des MINI Clubman erleichtert. Und so mini ist er eigentlich auch gar nicht, dieser MINI: Im Gepäckraum lässt sich fast alles verstauen, was der Mann von heute so braucht: ob Sporttasche, Einkäufe oder auch eine Kiste Bier. Problematisch wird es allerdings, wenn Mountainbike oder IKEASchränke mitsollen, aber gut, man kann ja nicht alles haben.

Klein, aber oho

Charme. Das umlaufende Chromband verleiht dem MINI seinen typischen Charme.

„In der Kürze liegt die Würze.“ Ein Satz den Mann im Normalfall nicht so gerne hört und der meist ordentlich am Ego kratzt. Beim MINI Clubman trifft er jedoch zu, denn er kommt ganz schön sportlich und agil daher, geradezu spritzig. Und ja, das legendäre Go-Kart-Feeling – seit jeher Verkaufsargument der Marke MINI – ist tatsächlich spürbar und bietet Fahrfreude pur. Dazu tragen nicht zuletzt elektromechani­ sche Servolenkung, Antiblockiersystem, elektroni­ sche Bremskraftverteilung, Kurvenbremsregelung sowie Dynamische Stabilitätskontrolle einschließ­ lich Berganfahrhilfe – übrigens alles serienmäßig – bei.

sparsamer Flitzer flott unterwegs. 175 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h – ein sportlicher Flitzer

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Von 0 auf 100 schafft es der 1,6 Liter VierzylinderFlitzer mit seinen stattlichen 128 kW bzw. 175 PS in nur 7,6 Sekunden, und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h (die ich jedoch leider nicht ausprobieren konnte) spielt der MINI Cooper Clubman auch bei den Großen mit. Dennoch ist er mit einem durchschnittli­ chen Verbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer

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Typisch Mini. Kühlergrill und große Rundscheinwerfer sorgen für die charakteristische MINI-Optik.

ziemlich sparsam. Umweltbewusste Mitmenschen werden sich auch über die integrierte Auto-StartStopp-Funktion freuen. Sobald der Wagen steht, der Schalthebel in den Leerlauf gelegt und der Fuß von der Kupplung genommen wird, schaltet sich der Motor selbstständig aus. Zum erneuten Anlassen muss man einfach nur das Kupplungspedal treten und der Motor springt wieder an. Bei jedem Zwischenstopp können so Energieverbrauch und Emission einfach und bequem auf Null gesenkt werden.

Facts

Stauraum.

Der Kofferraum bietet ausreichend Platz.

Individueller Hingucker mit charmanten Details Ein Hingucker ist der MINI Cooper Clubman in jedem Fall, und wie eingangs schon erwähnt – so leicht kommt man selten ins Gespräch. Typisch MINI sind dabei die charakteristischen großen Rundscheinwerfer und der schicke Kühlergrill. Einen gewissen Charme erhält der Wagen auch durch das umlaufende Chromband und die sympa­ thisch anmutende Cockpitgestaltung. Für die nöti­ ge Individualität sorgen über 40 Kombinationen allein bei den Außenfarben (mit Nightfire Red Metallic kann ich mich durchaus anfreunden, obwohl ich sonst kein Fan roter Autos bin). Dazu kommen vier Innenraumfarben und fünf Varianten der Colour Line.

MINI Cooper S Clubman Vierzylinder-Benzinmotor mit Twin-Scroll-Turbolader und Direkteinspritzung

Fahrfreude. Go-Kart-Feeling im MINI Cooper S Clubman.

Leistung: 128 kW/175 PS bei 5500 U/min Beschleunigung (0–100 km/h): 7,6 Sekunden

Detailverliebt Im MINI Clubman gibt es so einiges zu ent­ decken und Detailfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Da wäre die farblich regelbare AmbienteBeleuchtung in Türöffnern, Türablagefächern und B-Säulen-Verkleidung, ein Regenschirmhalter, ein zusätzliches Ablagefach auf der Beifahrerseite (optimal für Parkscheine, Kugelschreiber oder Sonnenbrille) und eine klappbare Mittelarmlehne mit integriertem Ablagefach, die übrigens so posi­ tioniert wurde, dass sie auch beim Knutschen kaum stört – ein echter Pluspunkt.

flirtfaktor. Selten lässt sich über ein Auto so schnell ein Flirt beginnen.

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Höchstgeschwindigkeit: 224 km/h Durchschnitts­Verbrauch: 6,3 Liter/100 km CO2-Wert: 150 g/km

Fazit Der MINI Cooper S Clubman ist ein durchwegs sympathisches, spritziges Fahrzeug. In der Stadt lassen sich relativ einfach Parkplätze finden, aber auch auf Landstraße und Autobahn muss man hier nicht auf Komfort und Leistung verzichten. Sicherlich hat er seinen ganz eigenen Charme – ein MINI bleibt schließlich ein MINI – und sorgt für Aufmerksamkeit. Der perfekte Wagen für stylische Bürohengste und hippe junge Männer. Zu Extremsportlern, Naturburschen und gedie­ genen Herren passt er aber irgendwie doch nicht so ganz.

Hubraum: 1598 cm3

Preis in Österreich: € 25.450,–

Nightfire Red Metallic.

Über 40 Farbkombinationen.

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name it Glimpse

God's Entertainment Fotografiert von Peter M. Mayr auf dem Wiener Naschmarkt: God´s Entertainment. Das künstlerische Kollektiv aus Wien ladet den performativen Forschungsprozess mit politischen und sozialen Themen kompromisslos auf und inszeniert die gesellschaftliche Grenz-Überschreitung … und Gott ist amüsiert. www.gods-entertainment.org

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Photo Peter M. Mayr

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name it Topic

am. Er michael sadseiner

u hat a t nie ualitä x e t s o mach Hom hl ge e h H c ein nno e de d r n u e w vativ und nser o k im Wald hen c s i r ister Baye erme g r ü B ählt. zum gew

Adam ohne Eva In einem kleinen Ort im Bayerischen Wald sind die meisten Bürger katholisch und konservativ. Dann kam Michael Adam, er ist Sozialdemokrat, gerade einmal 23 – und schwul. Ein Beispiel, das auch in Österreich Schule machen könnte.

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Photo Privat Words Gino Poosch

entfernt, angefochten zu werden. Hier hält man lieber an Altbewährtem fest, als sich Neuem zu stellen.

Jung, evangelisch und schwul Kontinuität steht eigentlich auch in der Lokalpolitik hoch im Kurs: Der ehemalige Bürgermeister von Bodenmais bekleidete sein Amt 18 Jahre lang. Aus vielerlei Gründen ist Bodenmais kein idealer Ort für den Beginn einer hoffnungsvollen politischen Karriere. Seit dem 1. Mai sitzt dennoch ein Neuer im Gemeindeamt: Michael Adam – der 23-jährige Sozialdemokrat ist der jüngste Bürgermeister Deutschlands. Beim Amtsantritt seines Vorgängers war Adam noch nicht einmal eingeschult. „Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, evangelisch und offen schwul“, sagt er mit einigem Stolz. Und tatsächlich war sein Wahlerfolg bei den Kommunalwahlen im März dieses Jahres eine kleine Sensation. Der CSU-Kandidat Fritz Wühr wollte eigentlich nicht mehr antreten, sah sich aber durch den vermeintlich leichtgewichtigen Gegner gestärkt. Man dürfe den Ort nicht in die Hände eines 23-Jährigen geben, tönte es aus dem Büro des Altbürgermeisters. Später wird Adam gerne erzählen, der CSU-Kontrahent habe eine Podiumsdiskussion mit ihm abgesagt – aus Angst, dem Neuling ein Forum zu bieten. Im Wahlkampf habe man ihm häufig sein Alter vorgeworfen, erzählt Michael Adam heute. Sein Schwulsein sei mehr hinter vorgehaltener Hand ein Thema gewesen. Man habe Ausdrucke der Internetseite des Schwulenverbands der SPD herumgereicht, bei der Adam im Vorstand sitzt. Die Kampagne zog nicht, Adam gewann, immerhin mit deutlichem Vorsprung vor seinem Gegner, und sitzt nun im rosafarbenen Rathaus von Bodenmais. Ein bekannte Pension im Ort, die „Villa Montana“, freute sich so sehr über Adams Sieg, dass sie Gästen nun zehn Prozent Rabatt auf ihre Zimmer anbietet. Adam hat aus seiner Homosexualität nie einen Hehl gemacht. So etwas lässt sich in einem kleinen Dorf nun einmal nicht verheimlichen. Die Leute kennen und schätzen den jungen Politiker. Wenn man als Journalist im Ort unterwegs ist hört man schnell „Sie sind wegen dem Michael hier, stimmt's?“ Es scheint, den Menschen in Bodenmais gefällt das Medieninteresse, das die Wahl Adams ausgelöst hat.

kein klaus wowereit. In die Bundespolitik will Adam vorerst nicht wechseln. Die SPD dürfte sich dennoch über den profilierten jungen Politiker aus den eigenen Reihen freuen.

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odenmais am Vormittag: Ein Traktor mit Anhänger fährt über die Straße. Andere Fahrzeuge sind hier nicht zu sehen. Mit dem Silberberg und einigen Glasbläsereien sind schon alle Sehenswürdigkeiten des Ortes an der deutsch-tschechischen Grenze genannt. Kommt man in die kleine Gemeinde im Bayerischen Wald, erwartet einen nichts Aufregendes. Der verschlafene Kurort entspricht ziemlich genau der landläufigen Vorstellung eines langweiligen Dorfes. Kurz: ein Hort des Spießertums. Die knapp 3400 Einwohner sind vor allem eins: erzkonservativ und katholisch. Ein Wählerprofil, das zumeist aufgeht: Die konservative bayerische Haus- und Hofpartei CSU errang bei den letzten Landtagswahlen in der Region stolze 65 Prozent. Ein Wert weit davon

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5400 Euro Gehalt Ein steiniger Weg an die Spitze des Ortes liegt hinter Michael Adam. Die Mutter ist Hausfrau, sein Vater Schweißer. Er war einer der wenigen Schüler aus einer Arbeiterfamilie die in diesem Ort ihr Abitur machten. Seit 2005 studiert er Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Das Bürgermeisteramt als studentischer Nebenjob ist mit rund 5400 Euro eine lukrative Wahl. „Das Zehnfache des Bafög“, der deutschen staatlichen Studienförderung, witzelt der Nachwuchspolitiker. Michael Adam ist unheimlich sympathisch, ein netter Typ von nebenan, aber er ist alles andere ein Politprofi. Ein Umstand, der bei seinem Auftritt in der deutschen Talkshow „Kerner“ für einige Verwunderung beim Moderator sorgt. Adam scheut sich nicht zu erzählen, dass er noch bei seiner Mutter wohnt, auch in Zukunft nicht ausziehen will und Mami ihm noch die Hemden bügelt. Angesprochen auf seine Bewertung des Zustandes der SPD wird Adam jedoch unsicher. Er äußert sich klar zu seinen personellen Vorlieben für die Kanzlerkandidatur der SPD. Bei Politikern eine Seltenheit. Der Auftritt auf der großen medialen Bühne liegt ihm noch nicht. Diplomatisches Verschweigen und Zerreden zum Glück auch nicht. Dafür bietet der junge Bürgermeister auf seiner Homepage an, bei Problemen oder Fragen der Bürger von Bodenmais mit Kuchen zuhause vorbeizukommen. Nur den Kaffee müsse man selbst kochen. Irgendwie herzig.

Mit der freiwilligen Feuerwehr ins Wellnessparadies Überhaupt kennt Michael Adam seine Pflichten. Er engagiert sich im Vereinsleben des Ortes, wie es sich für den Bürgermeister eines kleinen Ortes gehört. Er nennt das den „vorpolitischen Raum“. Adam ist nicht nur Mitglied der Waldvereinssektion, der Schützen und der freiwilligen Feuerwehr des

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Orts, er verwaltet auch noch die Kasse des Lokalpatriotenvereins „Weiß-BlauKönigstreu“. Was für andere wie langweilige Vereinsmeierei klingt, macht dem neuen Bürgermeister Spaß. Privat hält sich Adam für schüchtern. Er ist Single und glaubt, sein Beruf erschwere die Partnerwahl. Überhaupt kann er problemlos vor vielen Menschen sprechen, aber vor anderen auf der Box tanzen liegt ihm nicht, erzählt er einem Journalisten. Programmatisch hat Adam klare Vorstellungen, was es in seinem Ort zu ändern gilt. Er will mehr Transparenz in den Gemeindehaushalt bringen. Außerdem müsse Bodenmais sein Image ändern. Der neue Bürgermeister will den Ort von einem spießigen heilklimatischen Kurort zu einem Wellnessparadies umformen. Keine leichte Aufgabe, denn Bodenmais ist hoch verschuldet. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist hier so hoch wie in keiner anderen Gemeinde in Bayern. Viel Arbeit für den Politneuling, der sich nicht scheut einzuräumen, dass er in vielen Fragen Berater konsultieren muss.

sich zu sehr in seiner Rolle. Seine Sexualität sei ein Teil seiner politischen Identität, sagte Adam im deutschen Fernsehen. Wowereit regiert seit 2001 die deutsche Hauptstadt. Sein Bekenntnis vor der Wahl, „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“, ist seit langem ein geflügeltes Wort. Wowereit, inzwischen wiedergewählt, ist zum Vorbild für viele Politiker geworden. Wie Michael Adam hat auch Wowereit mit einer katastrophalen Finanzlage zukämpfen. Daran hat sich seit seinem Amtsantritt nicht viel geändert. „Arm, aber sexy“ sei Berlin, so der Politiker. Mittlerweile hat auch die zweitgrößte Deutsche Stadt, Hamburg, einen geouteten schwulen Bürgermeister: Ole von Beust, der CDU-Mann, der durch seine unsägliche Koalition mit dem Rechtspopulisten Ronald Schill an die Vorurteile abbauen Macht kam und später dann von dieSchwule Politik liegt ihm natürlich sehr sem geoutet wurde. Beusts Popularität am Herzen. Adam will Vorurteile gegenstieg nach seinem Outing an. Vor über Schwulen, Lesben, Bisexuellen und einiger Zeit bekannte sich auch FDPTransgendern abbauen und bekämpOppositionsführer Guido Westerwelle fen. Gleichberechtigung ist das Ziel. In zu seiner Sexualität. Geschadet hat das Bayern beileibe keine leichte Aufgabe: Bekenntnis keinem der drei. Auch Paris Die bayerische Regierung klagte gegen hat mit Bertrand Delanoë seit 2001 das in Deutschland beschlossene Lebens­ einen offen bekennenden schwulen partnerschaftsgesetz. Schwule Paare Bürgermeister. Delanoë wurde 2002 können sich hier nicht wie anderswo Opfer eines homophoben Attentäters, vom Standesbeamten trauen lassen, sie das er glücklicher Weise nur leicht müssen einen Notar bemühen. Bis zum verletzt überlebte. Seit kurzem gilt der Jahre 2005 ließ die Regierung in ihrer politisch sehr erfolgreiche Politiker Polizeisoftware sogar gewisse Personen sogar als aussichtsreicher Kandidat für als „homosexuell“ kennzeichnen. Wie die französische Präsidentschaftswahl weit Adam auf kommunaler Ebene jedoch 2012. wahlkampf. Adams Wahlerfolg bei den In Oslo regiert mit Erling Lae ein überhaupt schwule Politik betreiben kann, Kommunalwahlen im März dieses Jahres war ist fraglich. weiterer schwuler Bürgermeister eine eine kleine Sensation. Schon einmal hat er jedoch in einem Fall große europäische Stadt. Der konbesonders widerwärtiger Schwulenhetze servative Politiker ist seit 22 Jahren das Wort ergriffen: Als Reaktion auf die Gründung des Schwuso Arbeitskreises offen mit einem lutherischen Priester liiert. In Niederbayern, einem Zusammenschluss von Schwulen und Lesben in der Großbritannien hat die anglikanische Kirche mit SPD, veröffentlichte die rechtsextremistische Partei NPD auf ihrer Homepage Gene Robinson seit 2003 ihren ersten bekennend einen Artikel, in dem Schwule als „sexuell entartet“ diffamiert wurden. Adam, schwulen Bischof. selbst Gründungsmitglied der Schwusos, wehrte sich öffentlich, der Text verDie zahlreichen Beispiele zeigen, dass offen bekenschwand. nende Schwule in Politik, Wirtschaft und sogar Kirche positiv aufgenommen werden. Was in Wowi, Beust und Adam anderen europäischen Ländern jedoch an der Michael Adam traut man zu, dass er auch in der deutschen Bundespolitik Fuß Tagesordnung ist, scheint in Österreich noch fassen könnte. Er hat seiner Heimatgemeinde zwar versprochen, die nächsten immer ein Problem zu sein: Schwule in höheren sechs Jahre ihre Geschicke zu leiten, die SPD dürfte sich aber über profigesellschaftlichen Funktionen bleiben unsichtlierte junge Politiker freuen. Der Partei geht es momentan schlechter denn bar. Abgesehen von einigen Ausnahmen bei den je: Sie kämpft mit Mitgliederschwund, einem schwachen Vorsitzenden und Grünen scheint es hierzulande noch immer als einer zerriebenen Basis. Der Jungpolitiker trainiert übrigens fleißig für den politischer Selbstmord zu gelten, seine Neigung Berlin-Marathon im September 2008. Eine ideale Gelegenheit vor Ort einen offen zu bekennen. Blick in die große deutsche Politik zu werfen. Parallelen mit dem schwulen Michael Adam ist indes noch weit davon entBürgermeister von Berlin will er jedoch keine sehen. „Ich bin nicht der Klaus fernt, ein schwuler Spitzenpolitiker zu sein. Sein Wowereit vom Bayerischen Wald“, sagt er gern. Und tatsächlich scheint Adam schnörkelloses Auftreten und sein Mut, verkrustete mit Berlins regierendem Bürgermeister und Deutschlands Vorzeigeschwulem Strukturen aufzubrechen, machen ihn schon jetzt nicht viel gemein zu haben. Seine Sexualität will er nicht verschweigen, sie aber zu einem Hoffnungsträger nicht nur für schwule auch nicht zu seinem politischen Programm machen. Klaus Wowereit gefalle Politiker. Und das ist auch gut so …

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name it Gay Rights

Schwule Teletubbies und „homosexuelle Agitation“ Schwule haben es in keinem anderen Land Europas so schwer wie in Polen. Menschen, Kirche und Politiker sind sich in ihrer Ablehnung zumeist einig. Mit Lech Kaczynski hat Polen zudem einen erklärten Schwulenfeind zum Staatspräsidenten.

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Neue Hoffnung für Schwule gab’s mit dem Regierungswechsel im Oktober letzten Jahres. Der neue Ministerpräsident stellte jedoch bereits klar, dass mit keinen Reformen zu rechnen sei. Die Frage homosexueller Ehen komme nicht einmal auf die Agenda. Die katholische Kirche in Polen tut ihr Übriges. Schon 1995 verhinderten polnische Bischöfe die Aufnahme einer Antidiskriminierungsklausel in die Verfassung. Eine absurde Note fügte Ewa Sowinska, die polnische Ombudsfrau für Kinder, der Diskussion hinzu. Durch die Tatsache, dass Tinky-Winky von den „Teletubbies“ eine Handtasche trägt, jedoch männlich ist, sah sie Polens Kleinkinder in ihrer Moral gefährdet. Ein Team von Psychologen musste sich der Frage annehmen. Diese Entwicklungen sind mittlerweile Grund zahlreicher Rügen und Besorgnisse von Seiten der EU. Die Hoffnung der polnischen Schwulen, endlich gleiche Rechte wie andere EU-Bürger zu erhalten, liegt nun auf dem Jahr 2010: Dann finden die nächsten Wahlen statt. gp

Photo Tim Reinhart/PIXELIO, aniana/PIXELIO

17. März 2008: Polens Präsident und EU-Rüpel Lech Kaczynski verkündet im Fernsehen zur besten Sendezeit, Polen dürfe unter keinen Umständen der EUGrundrechtecharta zustimmen. Er greift offen homosexuelle Paare an und warnt vor der Untergrabung der katholischen Moral. Dazu gibt es Fotos eines US-amerikanischen schwulen Pärchens zu sehen. Zur Abschreckung. Dies ist nur ein weiterer Höhepunkt in der Chronologie polnischer Homophobie. Das Eurobarometer registrierte Ende 2006, dass nur 17 Prozent der Polen der Meinung sind, Schwule sollten heiraten dürfen. Eine andere Umfrage ergab eine 94-prozentige Ablehnung gegen Schwule in der Bevölkerung. Der Wahlerfolg der mittlerweile abgewählten konservativen Regierung 2005 verschärfte die Situation noch einmal. Wojciech Wierzejski, der Bildungsminister der Regierung, legte im vergangenen Jahr einen Gesetzesentwurf vor, nach dem „homosexuelle Agitation“ unter Strafe gestellt werden sollte. Ein Lehrer, der im Unterricht Schwulsein thematisiere, habe mit der Kündigung zu rechnen. Vor dem CSD in Warschau 2006 drohte der gleiche Minister: „Falls die Perversen anfangen zu demonstrieren, sollte man sie mit Knüppeln verprügeln.“ Wierzejski ist mittlerweile Abgeordneter im EU-Parlament. Hartnäckig wehrt sich Polen gegen eine Einflussnahme der EU in die Schwulenpolitik. Dem EU-Vertrag von Lissabon stimmte das Land nur unter dem Zugeständnis zu, die Grundrechtecharta nicht einhalten zu müssen. Hier ist der Diskriminierungsschutz von Minderheiten festgeschrieben.

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Global Pink Poweru „Schon mehr als 55 Millionen GLBT-KonsumentInnen mit einer Kaufkraft von 2100 Milliarden USD repräsentiert die IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce. Das entspricht etwa der gesamten Wirtschaftsleistung von Großbritannien“, berichtet stolz Manfred Wondrak, Präsident der agpro, austrian gay professionals, und Co-Gründer der IGLCC. Die beeindruckenden Zahlen stammen aus einer von der IGLCC beauftragten Studie über die Pink Power ihrer Mitgliedsländer. Diese wurde Ende April bei ihrem „First Annual Congress“ in Montreal präsentiert. „Unser Netzwerk reicht nun von Neuseeland über Europa bis nach Nordamerika. Mittlerweile sind auch die ersten Konzerne wie IBM, ING Group, Phillips und TNT der IGLCC beigetreten“, ergänzt Wondrak. Der Kongress war bereits im Vorfeld ausverkauft, bei dem renommierte internationale ExpertInnen die neuesten Gay-Marketing-Strategien, DiversityInitiativen und Communityprojekte präsentierten. Darunter IBM, die ihr „GLBT Supplier Diversity“-Programm vorstellten und dafür den Preis als „Business Organization of the Year“ erhielten. „Mit einer verstärkten Einbindung als Lieferanten wollen wir weltweit Unternehmen von Schwulen und Lesben und zugleich lokale Businessorganisationen, wie agpro fördern. In Österreich soll das Programm noch dieses Jahr gestartet werden“, erklärte Irvin Drucker, Program Director der IBM. Im Rahmen eines exklusiven Gala-Diners im Hyatt Regency wurde auch der Preis ‚Entrepreneur of the Year‘ an Juan Julia, Besitzer der beliebten Axel Gay Hotels in Barcelona und Buenos Aires, verliehen. Dieser kündigte dabei die Eröffnung seines dritten heterofriendly Axel Hotels für 2009 in Berlin an. Stargast des Abends war aber die Oscar-Gewinnerin Cynthia Wade, die 2008 die begehrte Statue für ihre Dokumentation „Freeheld“ erhielt. Der bewegende Film zeigt den Kampf der todkranken lesbischen Polizistin Laurel

Hester um die Anerkennung ihrer Lebenspartnerin als Pensionsan­spruchsberechtigte. Ein weiteres wichtiges Projekt der IGLCC ist der „International LGBT Business Equality Index“. Anhand eines Kriterienkatalogs können dann die internationalen Diversity-Programme der Unternehmen zur Gleichstellung und Förderung von schwullesbischen MitarbeiterInnen gemessen werden. „Hier hat agpro einiges an Know-how in die Arbeitsgruppe eingebracht“, sagte Manfred Wondrak, „denn wir hatten einen ähnlichen Kriterienkatalog bereits für unseren Unternehmenspreis ‚Meritus‘ erstellt. Diesen werden wir Anfang 2009 erstmals an ein österreichisches Unternehmen verleihen.“ Der globale Business-Index, der hauptsächlich die multinationalen Großkonzerne anspricht, wird von IGLCC und agpro dann bei den worldOutgames 2009 in Kopenhagen der Öffentlichkeit vorgestellt. agpro (austrian gay professionals) – www.agpro.at – ist die österreichische Vereinigung schwuler und bisexueller UnternehmerInnen, Führungskräfte und EntscheidungsträgerInnen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Kultur und Non-Profit-Unternehmen. Ziel ist die Gleichstellung gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Darüber hinaus bietet agpro ihren Mitgliedern ein Netzwerk zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. agpro ist Gründungsmitglied der IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce, www.iglcc.org. Die IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce – wurde 2006 gegründet und hat ihren Sitz in Montreal. Sie ist das weltweit größte LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual & Transgender)-Business-Netzwerk mit derzeit 17 Mitgliedsorganisationen aus 14 Ländern. Sie bietet darüber hinaus auch spezielle Mitgliedschaften für Unternehmen, die Zugang zum globalen LGBTMarkt erhalten möchten. gm


name it Taste

Daniels Favorite

Schon wieder Fasten? Der Sommer lässt sich nicht aufhalten und ein paar Kilos zu viel nicht länger kaschieren. Die schmackhaften Teedrinks von NÖM nehmen uns diese Bürde zwar nicht ab, machen es aber einfacher. Brennnesselextrakt oder Holundersaft mit Grüntee gemischt unterstützt den Fettstoffwechsel, Fruchtsäfte und Kräuterextrakte haben reinigende Wirkung und zum Wohlfühlgewicht führt die kalorienarme, fettfreie Edelmolke. Warum also unnötig quälen, fasten kann so schön sein.

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Als Lokaltipp der Redaktion stellen wir dieses Mal das „DOTS experimental sushi“ von Szenegastronom Martin Ho vor. Nach dem Umbau, bei dem fast kein Stein auf dem anderen blieb, läutete die Neueröffnung Ende 2006 eine neue Ära ein. Vieles hat sich verändert, was sehr wohl geblieben ist: die wohl ausgefallenste Speisekarte des Landes mit speziellen Crossover-Kreationen. Der Name „Dots“ ist Programm, so soll zwischen gastronomischer Qualität, angenehmer Baratmosphäre und ausgelassenen Partys alles auf einen Punkt gebracht werden, und das alles im sechsten Wiener Gemeindebezirk auf 100 Quadratmetern. Kreativität, Frische und Qualität stehen hier an oberster Stelle und werden von vier Köchen umgesetzt. Auch an der Getränkefront wird einiges geboten mit 14 meist seltenen Rum-, Weinsorten aus Jamaika, Haiti, Venezuela, Kuba und der Dominikanischen Republik und rund 34 verschiedenen Whiskeysorten. So wird im „Dots“ nicht nur jeder Geschmack, sondern auch jede Preisklasse getroffen, mit Preisen zwischen € 5,90 und € 11,90.

tGourmet Gold

Demnächst kannst du behaupten: „Es ist alles Gold was glänzt!” Das Auge isst mit und erfreut sich sehr an einem perfekten Dinner, dekoriert mit Blattgold oder Goldpuder. In den InRestaurants dieser Welt schon lange kein Geheimtipp mehr kannst nun auch du das vollkommene Abendessen auf den Tisch zaubern.

Kochbuch u Das Kochbuch „Schlichte Gerichte” zeigt dir, wie man groß kocht für kleines Geld. 75 Rezepte, die das Budget sicher nicht sprengen und deine Gäste trotzdem satt machen. Im ausgefallenen Design spricht es auch eingefleischte Nichtköche an. Jedes Blatt ist beidseitig mit einer Leinenprägung versehen und mit einer Buchbinderschraube befestigt, der Umschlag besteht aus strukturiertem Kunststoff mit Silberbändchen. Worauf wartest du also noch? Ran an die Töpfe!

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Photo DOTS/Oliver Topf, NÖM AG 2002, design-3000.de, lucky-strike-trendshop.de, zotter.at/ E.Schwarze / A.Gratze, Oval

Dotsp

Teedrink


Aphrodisiaka Yohimbe ist die Rinde des Baums namens Pausinystalia yohimbe, der im tropischen Westafrika beheimatet ist und enthält den psychoaktiven Wirkstoff Yohimbin. Dieser fördert die Durchblutung der Leistengegend, weshalb die Naturvölker Westafrikas Yohimbe als Aphrodisiakum einsetzen. Yohimbin fördert Wachheit und Reaktionsfähigkeit ebenso wie die sexuelle Lust. Außerdem soll es die Venen im Penis verengen und den vorzeitigen Blutabfluss aus den Schwellkörpern verhindern.

Lust auf einen Backofenflirt?p Traummann gesucht, dringend? Back dir deinen persönlichen Dreamboy. Heiß, süß, gut gebaut, knackig braungebrannt mit nussbraunen Augen. Dieses Backset erfüllt dir den Wunsch nach einem Typen, dem es egal ist, wenn du ihn sofort vernaschst. Darin enthalten sind die maskuline Backform und die passende Backmischung für deinen Dreamboy. So lecker war bestimmt noch keiner ...

tOval structured Vodka

Leider kann es auch zu Nebenwirkungen wie Zittern, Unruhe, Herzrasen, Schlafstörungen oder Übelkeit kommen. Koffein verstärkt die aktivierende Wirkung von Yohimbe noch zusätzlich. Die Massai benutzten Yohimbe übrigens auch bei ihren Initiationsriten. Dabei wurde YohimbeRinde gemeinsam mit Wurzelstücken einer Acocanthera-Art in frischem Rinderblut gekocht. Nach der Einnahme soll es zu epilepsieartigen Starrkrämpfen, sowie Panikattacken und Angstzuständen kommen. Yohimbin-SpiegelTabletten sind verschreibungspflichtig. In homöopathischer Lösung ist Yohimbin aber frei käuflich.

Russische Wissenschaft gepaart mit österreichischer Technologie ergibt einen hochprozentigen Premium-Wodka mit Weltpatent. „OVAL Structured Vodka“ zeichnet sich durch harmonischen Geschmack und Weichheit aus, wird am besten bei 14, 15 ° Celsius genossen und wertet jede noch so kleine Bar durch seine ansprechende OVALGlaskaraffe in Tetraederform auf. Und das Beste daran: Katererscheinungen bleiben durch die Zusammensetzung aus, behauptet der Hersteller … let’s party.

Schnapsideeu Aus der Schokoladenmanufaktur Zotter stammt die Schnapsidee des Monats für Klardenker und Geschmacksästheten, mit 43% Vol. Alkoholgehalt. Der Schokolade-Geist überzeugt mit seinem samtigen und vollen Schokoladegeschmack, gepaart mit der vollen und kräftigen Geschmacksnote der Edelbitterschokolade von Zotter. Intensiv und überraschend für Schokoladepuristen und Liebhaber. Außerdem gibt es aus dem Hause Zotter pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft die limitierte EM-Edition „We lose for you“ in originellen Geschenkpackungen oder als Einzelstücke. Mit witzigen Namen versehene Spieler, wie etwa „Mani Schleichdi“ oder „Kana Kon Zuwa“, sind die ideale Begleitung, um zu trösten oder den Sieg zu feiern.

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keep it gay!

wiener cast. Rob Pelzer, Bettina Mönch, Martin Sommerlatte, Herbert Steinböck, Cornelius Obonya & Andreas Bieber (v.l.n.r.)

12 Tony Awards bei 15 Nominierungen, elf Drama Desk Awards, Ticket -Verkaufsrekorde, eines der erfolgreichs­ ten Musicals der letzten 30 Jahre. Mel Brooks' „The Producers“ feiert am 30. Juni 2008 seine deutschsprachige Erstaufführung im Ronacher Theater in Wien..

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Photo Vereinigte Bühnen Wien, Alexander Ch. Wulz Words Andreas Zednicek

N

ew York, Ende der 50er-Jahre: Der einst so erfolgreiche BroadwayProduzent Max Bialystock landet mit „Funny Boy“, seiner Musicalversion von „Hamlet“, erneut einen Flop. Noch am Premierenabend fällt der letzte Vorhang. Als am Tag darauf der junge, schüchterne Buchhalter Leo Bloom in Max' Büro kommt, um dessen Bücher zu prüfen, macht dieser eine erstaunliche Entdeckung: Max hat für „Funny Boy“ mehr Geld von Investoren lukriert, als die Produktion gekostet hat. Unter den richtigen Umständen könnte ein Produzent an einem Flop also mehr Geld verdienen als an einem Hit. Max' Interesse ist geweckt und er überredet Leo, die Sache mit ihm durchzuziehen. Der Plan: Man finde das schlechteste Stück, das je geschrieben wurde. Man engagiere den schlechtesten Regisseur der Stadt. Man bringe Investoren dazu, zwei Millionen Dollar zu investieren. Man suche sich die schlechtesten Schauspieler New Yorks, eröffne am Broadway, lande einen riesen Flop und setze sich mit dem Geld ab nach Rio. Das Stück ist schnell gefunden: „Springtime for Hitler: A Gay Romp with Adolf and Eva at Berchtesgaden“. Doch Max und Leo haben die Rechnung ohne das Publikum gemacht! Die Show wird als geniale Farce verstanden und gerät zum unvermuteten Hit der Saison.

Eine Broadway-Erfolgsgeschichte Das Musical, das auf Mel Brooks gleichnamigem Film aus dem Jahr 1968 (im Übrigen der erste Film, bei dem Brooks als Autor und Regisseur fungierte und für den er einen Oscar für das beste Originaldrehbuch erhielt) basiert, feierte am 19. April 2001 seine Premiere am New Yorker Broadway, wo es sechs Jahre lief. In der Originalbesetzung brillierten Matthew Broderick als Leo Bloom und Nathan Lane als Max Bialystock. Nach der Eröffnung brach „The Producers“ mit Kartenverkäufen im Wert von über drei Millionen US-Dollar an einem Tag (!) alle Rekorde, nur um diesen 2003 selbst wieder einzustellen. Dann kehrten nämlich Broderick und Lane zurück auf die Bühne. Der unglaubliche Tagesumsatz: mehr als 3,5 Millionen US-Dollar. Und noch ein Rekord: Mit zwölf Tony Awards (drei davon, Beste Originalmusik, Bestes Musicallibretto und Bestes Musical, erhielt allein Mel Brooks) stellte „The Producers“ 2001 das Musical „Hello Dolly!“ in den Schatten, das 37 Jahre zuvor zehn der begehrten Auszeichnungen abräumte. Auch die Kritiker waren sich größtenteils einig. „Rasant, wild schamlos, vulgär

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Buch Mel Brooks & Thomas Meehan Liedtexte & Musik Mel Brooks Regie & Choreografie Susan Stroman Bühnenbild Robin Wagner, David Petersen, Ted Irwin KostümDesign William Ivey Long Österreich-premiere 30. Juni 2008 Ronacher Theater Seilerstätte 9 1010 Wien www.musicalvienna.at

premiere in Wien „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, den richtigen Ort für die deutschsprachige Erstaufführung von 'The Producers' zu finden“, sagt Mel Brooks. Die Wahl fiel dann aber doch auf Wien. Ab 30. Juni heißt es dann Vorhang auf im umgebauten Ronacher Theater, und damit „wird es nun endlich wieder zwei fixe Spielstätten für das Musical und sein Publikum in Wien geben“, so Franz Häußler, Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien. Wie schon bei der Premiere am Broadway wird

Wien Entdecken Für schwule Touristen und Wiener, die mehr über ihre Geschichte erfahren möchten, gibt es einige tolle Gelegenheiten.

erneut Susan Stroman Regie führen und zeichnet ebenso für die Choreografie verantwortlich. Als Leo Bloom kehrt Andreas Bieber auf die Wiener Musicalbühne zurrück, der vielen noch als Originalbesetzung des Kronprinz Rudolf in „Elisabeth“ oder als Danny in der österreichischen Erstaufführung von „Grease“ in Erinnerung sein wird. 2006 überzeugte er das Wiener Publikum außerdem mit seiner Leistung in „Hedwig and the Angry Inch“. Als Max Bialystock steht im Cornelius Obonya zur Seite. Der gebürtige Wiener ist seit 2000 fixes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Abwarten Kathrin Zechner, Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien, ist optimistisch: „Mit dieser Show bringen wir den ganz großen Broadway nach Wien.“ Auch Mel Brooks ist überzeugt: „Ich freue mich auf 'The Producers' in Wien und ich hoffe – oder irgendwie glaube ich zu wissen –, dass es auch in dieser Stadt ein Hit wird!“ Euphorisch ist man im Leading-Team also allemal. Wie das Wiener Publikum jedoch mit amerikanischem Humor und einer Satire über Hitler und das Dritte Reich umgeht, bleibt abzuwarten. Ein humorvoller und unverkrampfter Zugang wäre heute aber wünschenswert.

4Entwicklung des Strafrechts und der

Rechtsgeschichte 4Homosexuelle Männer im Kulturleben 4Alltagsleben, Sex und Lokalszene 4Prinz Eugen & schwule Habsburger 4Emanzipationsbewegung und das Leben heute

Verdrängtes Unrecht Eine anderer Stadtspaziergang führt zu den Orten der Verfolgung und Ermordung von schwulen Männern, zu den Orten geselliger Zusammenkunft und zu denen ihres Lebens und Liebens. 7

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uide Andreas Brunner führt Interessierte vom Landesgericht auf der 2er-Linie zu Fuß über Universität, Mölkerbastei, Burgtheater, Burggarten, Heldenplatz, Hofburg, Michaelerplatz, Josephsplatz, das Denkmal gegen Krieg und Faschismus zum Donnerbunnen. Folgende Themen werden dabei angesprochen: 4Verfolgung schwuler Männer durch den Staat (18.–20. Jhdt.) 4Homosexualität in der Wissenschaft

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Schwuler Stadtspaziergang Jeden 1. Samstag im Monat um 16.00 Uhr Treffpunkt: Landesgerichtsstraße/Ecke Alserstraße (beim Landesgericht) € 9,–/Person, keine Anmeldung erforderlich Verdrängtes Unrecht Termin nach Vereinbarung, mind. 3 Pers., E-Mail: guide@qwien.at Treffpunkt: Morzinplatz, beim Mahnmal Website: www.qwien.at

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Promotion Photo WienTourismus/Harald Eisenberger

„The Producers“ deutschsprachige Erstaufführung

– und es macht glücklich“, schrieb beispielsweise die „New York Times“. „Ein Geschenk der ShowbizGötter“, meinte gar das „Time Magazine“. 2005 wurde das Stück erneut für die Kinoleinwand adaptiert. Wie schon bei der Bühnenshow führte auch dabei Susan Stroman Regie, und neben Broderick und Lane konnten Uma Thurman für die Rolle der leicht dämlichen, aber sehr sexy Ulla und Will Ferrell als verrückter Alt-Nazi Franz Liebkind gewonnen werden. Diesmal reagierte die Presse nicht so euphorisch. Der „Rolling Stone“ meinte beispielsweise: „Man kann nicht all die Lacher abtöten, nicht von einem Skript von Mel Brooks, aber Stroman verkauft Brooks' Songs mit der Feinheit eines Kanonenfeuers.“

Name It Tipp

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name it Cultorial Geschichten aus dem Wiener Wald

Tippkicks

Ein Stück über die Ironie des Schicksals, Karma oder Teufelskreise (oder, wie es hierzulande heißt, „Tradition“). Wie auch immer man es nennen mag, es bleibt ein erstaunliches Drama, das seinerzeit einen der größten Theaterskandale Österreichs provoziert hat. Horváths Volksstück wurde 1948 in Wien erstaufgeführt, und brachte damals Kritiker zum Jubeln und Ex-Nazis zum Schäumen. Kaum verwunderlich, denn das Stück deckt nicht nur traditionsgebundene Missstände unseres Landes auf, sondern bereitet auch die Kontroversen der Zwischenkriegszeit satirisch auf. Die Inszenierung besticht vor allem durch die Grausamkeit der Charaktere, die dargestellte Schlechtigkeit des Menschen und die letztendliche Destruktion jeglicher chevalesken Anflüge – das Gute scheint nicht zu existieren. Hier geht es um selbstzerstörerische Familientraditionen, falsches Ehrgefühl, Machtspiele, Kindsmord, Intrigen und grenzenlosen Egoismus. Die naive Marianne ist gesellschaftlichen Konventionen, dem Willen ihres Vaters und der Männerwelt im Allgemeinen machtlos ausgeliefert. Jedes Mal, wenn sie glaubt, den Teufelskreis zu durchbrechen, wird sie erneut geschlagen und erniedrigt – sowohl physisch als auch psychisch. Sie wehrt sich unerbittlich, und doch kann sie ihrer Rolle nicht entkommen. Als sie nach Jahren des Leids ein allerletztes Mal glaubt, alles würde gut, wird ihr schließlich alles genommen. Ein philosophischer Gedanke zum Thema Schicksal, den man besser nicht verinnerlicht. Die zahlreichen Handlungsstränge sind nicht nur mutig und packend umgesetzt, sondern auch mit überaus talentierten Stars besetzt, die das tragische und gleichzeitig unglaublich witzige Stück zum reinsten Vergnügen machen: Maria Bill, Robert „der Kaiser“ Palfrader, Marcello de Nardo, Beatrice Frey, Erni Mangold, Michael Schottenberg, Katharina Vötter … Standing Ovations – allesamt großartig! Mehr kann man dazu gar nicht sagen.

Forbidden Ronacher (Halle E/ MQ) ***** Brillanz durch Insider-Witz und bekannte Songs, unerwartet erfrischend.

Photo julian laidig, Lalo Jodlbauer

Carmen

Ich weiß nicht recht, ob es an der Oper an sich liegt, die das Ganze so mühsam macht und Glanzleistungen vehement verhindert, oder an den schlechten Kulissen, die dafür verwendet werden, aber langweilig ist und bleibt „Carmen“ auch in dieser (deutschsprachigen) Version. Da diese Kreation ohnehin von nur zwei Liedern lebt, erwarte ich mir zumindest ein wenig optischen Ansporn – Fehlanzeige. Auch hier ein Monument der Kurzsichtigkeit und ein Armutszeugnis für die Weisheit der Bühnenbildner. Die ersten drei Akte überbrücke ich mit puerilem Verhalten und dem Durchblättern des Programms (auch sinnlos, wenn man die Handlung schon kennt. Vor allem, weil das einzige Highlight darin besteht, dass die ungehobelte Wilde stirbt – und dafür braucht sie wirklich verdammt lange). Der vierte Akt (die Exekution naht) bringt dann endlich eine Innovation mit sich. Der Chor, der ansonsten wirkt, als würde man ihn nicht angemessen bezahlen, besetzt jeweils die erste vertikale Logenreihe an den Bühnenseiten und trällert fröhlich vor sich hin, während eine Schar Kinder aus einem Ausschnitt in der roten Rückwand der Kulisse loslegt und die Hauptdarsteller auf der Bühne singen. Ein Surround-Sound-Erlebnis der besonderen Art; da vergisst man sogar die schlechte Akustik in der Volksoper, die normalerweise nur durch die Vibrationen der vorbeirollenden U-Bahnen an Tiefgang gewinnt. Im Großen und Ganzen nett gemacht und für Liebhaber Georges Bizets (meines Wissens heißt der Gute eben Georges, und nicht, wie auf dem Cover des Programms geschrieben steht, „Georg“. Na ja …der Schorschi halt) keine Straftat, ansonsten ist die Inszenierung sicherlich kein Überflieger. Einen Bonus gibt’s für die mitwirkenden Kinder und die pompöse orchestrale Leistung unter Dirigent Tetsuro Ban. mm

Monti Beton „The Kinks“ (Orpheum) **** Sehr cool, aber die Kinks sind eben noch nicht die Beatles. We Will Rock You (Raimund Theater) ** … hat nicht besonders gerockt. Der Hauptdarsteller ist allerdings ein Geheimtipp. Old Wicked Songs (Vienna’s English Theatre) **** Zwei scheinbar völlig inkompatible Menschen lernen, sich durch Musik zu verstehen. Harald Buresch – Der Tag an dem Viktor … (Theater am Alsergrund) ***** ... die Herzen der Zuschauer verzauberte. Der Löwe im Winter (Burgtheater) *** Die dramatischste Seifenoper des Theaters. Opera al Dente (Palais Eschenbach) *** Genialer Sound zu schlechter Cuisine. My Fair Lady (Volksoper) ***** Grandios! Frau Straßer, ich will Sie heiraten. Ganz ernsthaft. Martin Mangiapia schreibt den Weblog des k2 Kultur Magazins

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Photo fotostudio.at Words Günther Moser

Wien hat eine der schönsten Paradestrecken der Welt. Andersrum über die Wiener Ringstraße geht es heuer – wegen der EURO 08 später als sonst – am 12. Juli.

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SD-Paraden haben international eine lange Tradition. Im Gedenken an Stone Wall zeigen sich Schwule und Lesben ausgelassen und selbstbewusst und weisen gleichzeitig auf die noch nicht erreichte Gleichstellung hin. An diesem Tag werden mehr als sonst die Vielfalt, aber auch die Unterschiede in der Gay-Community sichtbar. Den „typischen Schwulen“ gibt es nicht. Bereits zum sechsten Mal ist die HOSI Wien der Veranstalter der Parade und der Celebration am Heldenplatz, die bereits zu einem Fixpunkt im Veranstaltungskalender der Stadt Wien geworden ist. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter geben alles, um den Event reibungslos abzuwickeln. Dennoch könnte viel mehr daraus gemacht werden. So wird die Vienna Pride, anders als zum Beispiel in Berlin, bis heute nicht touristisch genutzt. Auch die Bewerbung des Events bleibt den teilnehmenden Gruppen überlassen, dafür fühlt sich der Veranstalter „nicht verantwortlich“. Außerdem „darf die Parade nicht zu kommerziell werden“, so Veranstalter Christian Högl. Jedoch ohne Sponsorengelder ist der finanzielle Spielraum trotz städtischer Subventionen sehr begrenzt.

Protest oder Party? Während vor allem junge Schwule die Parade nur mehr als eine große Party sehen, ist sie doch ein politisches Signal und eine Gelegenheit, unsere berechtigten Forderungen nach Gleichstellung im Partnerschaftsrecht zu formulieren. Homosexuelle nicht in der Opferrolle, sondern als wertvoller Teil der Gesellschaft wäre hier das Thema. Du kannst dazu einen persönlichen Beitrag leisten, in dem du hingehst und die Regenbogenparade bunter und konstruktiver machst. Vienna Pride 12.7.2008, Wiener Ringstraße Start: 14.00 Uhr, Stadtpark Celebration 17.00–22.00 Heldenplatz www.regenbogenparade.at

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Photo fotolia Words Günther Moser

Be a star! Be yourself Wie in den meisten Ländern gibt es nun auch in Österreich einen MrGay-Contest. Am 20.6. wird er in Wien aus den Finalisten der neun Bundesländer gekürt. Rund 150 Kandidaten machten mit und zeigten selbstbewusst, dass Schwulsein für sie selbstverständlich ist.

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och nicht geouteten Schwulen soll der Wettbewerb Mut machen und der Öffentlichkeit zeigen, dass viele Gays in Österreich selbstbewusst und selbstbestimmt leben. Viel breiter als in Europa üblich wurde der Contest aufgezogen. Auf www. mrgay.at konnte jeder mitmachen und sich dem Online-Voting stellen. Die zehn besten Kandidaten jedes Bundeslands wurden zum jeweiligen Vorfinale eingeladen. In einer dreistufigen Show zeigten sich die Kandidaten von ihren besten Seiten. In einem selbstgewählten Outfit, einem Interview mit einer Talentprobe und – klassisch – in Underwear oder Bademode zum Abschluss. In den drei Minuten für die Darbietung waren die Jungs sehr einfallsreich. Von Gesang, Tanz, Striptease über Kampfsport bis zum Showstyling reichten die Einlagen.

Transparente Wahl Die Bewertung wurde je zur Hälfte durch eine Promijury und das Publikums-SMS-Voting durchgeführt. Im Anschluss gab es eine fette Party, bei

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der der Sieger kräftig gefeiert wurde. Als Eventpartner von MrGay wurden die großen Veranstalter wie RoSy in Graz, Gaytic in Linz und Queerattack in Innsbruck gewonnen. Nur in Wien gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Partner für die Veranstalter mühsam. Manchen war der Event „zu eindeutig schwul“, andere konnten die technischen Auflagen nicht erfüllen. Die EURO 08 erschwerte zudem die Planung der Events im Juni. Mit dem Empire wurde dann doch noch eine tolle Location für das Wien-Finale gefunden.

Entscheidung in Wien Der Phoenix Supper Club in Wien wird am 20. Juni den stylischen Rahmen für das große Finale bilden. Für die Moderation wird Lilo Wanders aus Hamburg eingeflogen, und auch die Showacts versprechen einen tollen Abend. Um 19.30 Uhr wird es ein VIP-Dinner im Phoenix Supper Club geben, um 22.30 Uhr startet der Contest mit einer hochkarätigen Promijury und ab Mitternacht gibt es die übliche Houseparty. Der Sieger wird Österreich im Juli bei MrGay Europe in Budapest würdig vertreten. Für 2009 hat sich Wien als Austragungsort des europäischen Contests beworben. Dadurch soll die Bundeshauptstadt als Städtereiseziel für Schwule aus ganz Europa noch bekannter werden. MrGay 2008 Finale am 20.6.2008, 22.30 Uhr Phoenix Supper Club 1070 Wien, Lerchenfelder Straße Eintritt: € 20,–, mit VIP-Dinner € 69,– www.mrgay.at

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name it Events Am 5.Juli findet in der Baker Street erneut die Pride London statt. 35 Jahre nach der ersten britischen Gay Pride hat sich dieser Event durchgesetzt und verwandelt London für einen Tag in einen „Käfig voller Narren“, mit ernstem Hintergrund. Im vergangenen Jahr konnte die Parade über 500 000 Besucher zählen und wird auch in diesem Jahr ein Anziehungspunkt für schrille Vögel und heiße Hasen sein.

CSD Stuttgartp Süddeutschlands größtes schwul-lesbisches Festival findet in diesem Jahr vom 18.-27. Juli statt. Das zehntägige Event rund um die gesellschaftliche und politische Akzeptanz von Lesben und Schwulen bietet wieder ein Mal mehr einen vielseitigen Veranstaltungsrahmen. Auch die Kooperation mit der AIDS-Hilfe Stuttgart e.V., bei welcher der CSD Stuttgart die organisatorische und finanzielle Gesamtverantwortung für das Straßenfest „Hocketse“ übernimmt, wird fortgeführt.

tSouthern Decadence Vor 37 Jahren startete das Southern Decadence als eine kleine Party. Heute ist es eines der bekanntesten Ereignisse weltweit – das „Gay Mardi Gras“ – das in diesem Jahr von 27.August bis 1.September in New Orleans stattfindet. Im französischem Viertel der Stadt findet die Hauptparty statt und die – allem Anschein nach – niemals geschlossenen Gaybars bieten allerhand Möglichkeit nette Männer kennen zu lernen.

Pride Texas 2008u Das Festival der besonderen Art bringt tausende von Besuchern, Organisatoren, Artisten und Künstlern zusammen und ist familienfreundlich. So gibt es auch verschiedenste Möglichkeiten für Kinder. Diesjähriger Veranstaltungsort ist das Auditorium Shores, in Austin Texas und findet am 14.Juni statt.

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Photo IG CSD Stuttgart e. V., www.dieprojektoren.de/pixelio, Hofschlaeger/Pixelio, Haiefan/Pixelio

Pride London


empire

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club

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name it STARS

ZWILLING

KREBS

21. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli Nur nicht grämen. Die Zeit, um deine Brustwarzen wieder auferstehen zu lassen, ist gekommen. Lehne dich zurück – es kann nichts schiefgehen. Ab 19. Juni steht dem Brustwarzenglück nichts mehr im Wege, lass deiner Zunge freien Lauf. Bis Juli unterstützt dich Mars in deinem Zeichen mit der richtigen Portion an Durchsetzungskraft, um deinen erotischen Zielen näher zu kommen. Und über all deinen Wünschen liegt ein Hauch Sternenstaub.

WIDDER

STIER

LÖWE

Jungfrau

WAAGE

21. März – 20. April

21. April – 20. Mai

23. Juli – 23. August

24. September – 23. Oktober

Jetzt heißt es ran an den Mann! Dein animalischer Instinkt lässt dich mit den Hörnern durch alle Wände stoßen. Ein wenig Vorsicht ist dennoch angesagt: Treib es nicht zu bunt, sonst fällt dein sorgfältig errichtetes Kartenhaus in sich zusammen.

Riechen, schmecken, fühlen und noch vieles mehr kannst du ab Juni, denn dann wirst du nicht nur auf den Nacken geküsst. Heißer Tipp: Trag öfters mal eine Krawatte, dann kann es zu äußerst genussvollen und erotischen Bindungen kommen.

Löwe, streck den Rücken aus, denn der wird bald mit meisterhaftem Fingerspitzengefühl verwöhnt. Dein Drang zum Flirten wird ab Juni dein Leben maßgeblich verändern. Vorsicht: Nimm dich vor untreuen Wassermännern in Acht.

24. August – 23. September

SKORPION

SCHÜTZE

24. Oktober – 22. November

23. November – 21. Dezember

You are the king of the night! Mars verleiht dir zwar keine Flügel, aber die notwendige Durchsetzungskraft für den Stoß in die richtige Richtung. Und der Juli birgt viel Unerwartetes für dich: Lass dich überraschen – auf geht’s!

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Geh im Juni auf leichte Tuchfühlung und lass dich auf verwegene Abenteuer ein. Verschieß nicht zu viele Pfeile, Daniel übernimmt das für dich. Als sein Schützling genießt du in den nächsten Monaten heiße Ekstasen.

Putz nicht zu viel, es könnten dir heiße Erlebnisse unter der Dusche entgehen. Schluss mit jungem Gemüse und her mit der ultimativen neuen Liebe. Am 20. Juni triffst du auf eine echt scharfe Chilischote.

Dutzende von Verehrern umschwirren dich wie die lieben Motten das Licht, doch nur den makellosen Adonis solltest du an dich heranlassen. Champagner im Bauchnabel und Honig auf den Brustwarzen versüßen dein jüngstes Abenteuer.

STEINBOCK

WASSERMANN

FISCHE

22. Dezember – 20. Jänner

21. Jänner – 19. Februar

20. Februar – 20. März

Die Eiszeit ist vorbei, denn ab Juni begegnest du deinem Siegertypen, der dich mit geheimen Liebesbeschwörungen durchaus verzaubert. Verplauder dich nicht, dadurch könntest du möglicherweise das Wesentliche verpassen.

Ausgesprochen aphrodisierende Wadenspiele treiben deine Apollorakete zu Höhenflügen an. Ab 23. Juni setzt du zu neuen Expeditionen an, doch vergiss nicht, genügend Treibstoff mitzubringen, das könnte nämlich sonst zu einem qualvollen Absturz führen.

Lagunen sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, weil den Fischen in ihrer Nähe Gefahr droht. Hier werden sie nämlich ziemlich leicht gefangen. Allerdings saugen in tieferen Gewässern gerne zärtliche Skorpione an deinen empfindlichen Zehen.

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ILLUSTRATIONEN ANTJE Nowak

Mitte Juni kommt es zu flüchtigen Begegnungen, die Gänsehaut hervorrufen werden. Setz deine Fingerspitzen, deine empfindsamsten Sensoren, auf der Suche nach neuen Abenteuern in diesem Monat ein. Wenn du den Zeitpunkt ungenutzt verstreichen lässt, sei nicht verzagt – ab 12. Juli ergeben sich neue Chancen, die deine Fingerspitzen zum Glimmen bringen werden. Ende Juli heißt es in Sachen Liebe und Partnerschaft dann Nägel mit Köpfen machen.


name it Preview Texasp

Name it ABo

Wilde Prärie und riesige Baumwollfelder, mächtige Gebirge und weite Canyons, Dreitagebart und wilde Cowboys – das kommt so manchem in den Sinn, wenn er an den US-Bundesstaat Texas, „The Lone Star State“, denkt. Doch was erwartet den schwulen Besucher im zweitgrößten Bundesstaat der USA? Reiseredakteur Frank Störbrauck machte sich auf den Weg und berichtet vom Treiben in den beiden texanischen Gay-Metropolen Dallas und Houston.

tschönheit und kosmetik

Schwule Männer – seit langem ein Synonym für gepflegtes Aussehen, Modebewusstsein und Trendsetter. NAME IT geht der Sache nach und sieht sich nach aktuellen Trends und Dauerbrennern in Sachen Schönheit und Kosmetik um. Was ist dran am schönen Mann?

tMit Hemd und Krawatte

Du findest DANIEL gut? Dann warte erst auf MATTHIAS, ADRIAN oder GEORG! Sie kommen gern zu dir nach Hause.

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Photo tim reinhart/pixelio, fotolia

Ob im Büro, im Theater oder bei Abendveranstaltungen. Im Anzug macht Mann immer eine gute Figur. Im Rahmen unserer Modestrecke präsentiert dir NAME IT die besten Modelle in den angesagten Modefarben der Saison.

Das war

daniel

– freu dich auf

matthias

ab 25. juli im handel! NO1/08

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name it sex and a pity

Illustration Antje NoWak Words Anonymous

Der erste „you wanna go back to my hotel room?“ auf diesen satz hatte ich freilich schon längst gewartet. chippendale john, 38, aus amerika, würde also mein „erster“ sein. deinen ersten vergisst du nie … und diesen ersten schon gar nicht. wir spulen zurück: ein samstag im april 1999. das linzer szenelokal zieht bei der beach-party alle klischee-regis­ter: sand überall, plastikpool und -palmen, drag-bardame im xxl-strandbarbie-kostüm. fredi, mein busenfreund, und ich kommen auch nicht unvorbereitet. in badeshorts, schlapfen und strohhüten pflanzen wir uns in den sand und betrachten kritisch die auswahl. und da steht er: etwas älter, groß, breitschultrig, kurz geschorene haare, enges tshirt und noch engere jeans. fredi setzt sofort seinen flirtblick auf, der laut eigendefinition sympathisch-interessiert und leicht frech wirken soll, mir persönlich aber bis heute lachkrämpfe entlockt. fredi, 18, mit spindeldürrem körper und gebleichtem strubbelhaar einer der begehrtesten jungschwulen der saison, startet auch schon selbstbewusst los. ich, mit 19 noch von sehr moppeliger statur, aber mit sinn für humor, rechne mir ohnehin kaum chancen aus. fredi stellt sich in seine nähe – doch sympathisch-freches interesse weicht schnell säuerlich-angenervter resignation. er kommt zurück. „geh bitte, der redet ja englisch. mühsam.“ das lässt nun wiederum mich aufhorchen. ein brite oder gar … amerikaner? schon damals (und in wahrheit hat sich diese vorliebe mit den jahren nur verstärkt) gab es für jeden mann, dessen muttersprache nicht deutsch war, direkt mal pluspunkte. „na wenn du nicht willst, dann versuch ich es halt!“ ich ignoriere fredis skeptischen blick, setze mich auf einen sessel neben den fremden und bringe mich ins gespräch. ja, er kommt aus amerika, heißt john und tourt derzeit mit den chippendales durch europa, erzählt er. ein chippendale? dafür ist er eigentlich zu wenig schleim-dauergewellt und … zu angezogen! vielleicht doch eher englischlehrer aus amstetten mit origineller aufrissmasche? trotzdem flirte ich mich hochmotiviert um kopf und kragen. und wenig später beißt john auch tatsächlich an. so richtig. „you wanna chill and watch tv or something?“ or something, bitte sehr. wir verlassen die bar, ich werfe fredi einen vielsagenden blick zu, lasse mich dann ins taxi packen und unter heftigem geknutsche zum viersternhotel chauffieren. dort marschiere ich betont würdevoll in strohhut und badeschlapfen am concierge vorbei und fahre mit john in den 9. stock. das herz schlägt mit 220 bpm. so ein enddreißiger fackelt ja nicht rum, der will sicher alles. und „alles“ hätte ich mir eigentlich

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für jemand besonderen aufheben wollen. aber: war nicht ein chippendale was besonderes? john macht die tür auf, bittet mich ins hotelzimmer und stellt cnn an. ich überprüfe im bad noch schnell den bergfrühling-status meiner intimzone und zeige interesse am weltgeschehen, während john sich seinerseits „frischmachen“ geht. er kommt kurz darauf komplett nackt zurück, südlich schon sichtbar in vorfreude. natürlich gewachsener guter körperbau, aber nicht auftrainiert, bemerke ich. chippendale? wohl eher der tourmasseur oder der koch!? john drückt mich aufs bett, küsst mich intensiv. schließlich nimmt er mein gesicht in beide hände und sieht mich an. „i wanna go inside you.“ ich nicke so tapfer wie möglich, doch john hat gute antennen. „how many men have you had sex with before?“ – „congratulations, you’ll be my first.“ nachdenklich setzt er sich auf. „baby, your first time should be with someone who’ll be there the next day … and two weeks later! i have a show in bregenz tomorrow, you know?“ will er jetzt doch nicht? ist er plötzlich nüchtern und hat meine rubensformen entdeckt? trotzig sage ich: „no, i’m ready.“ john grinst. hiv-bewusst kläre ich noch die gummi-sache, bevor john dann vorsichtig loslegt. Das prophylaktische zähnezusammenbeißen hätte gar nicht sein müssen, denn john weiß genau, wie er mit frischgefangenen umgehen muss. gerade, als ich mich entspanne und wir dann auch rollen tauschen wollen, läutet mein handy. ich ignoriere das nervige gepiepse dreimal, doch mitfahrgelegenheit fredi ist hartnäckig. er will nachhause fahren und brennt darauf zu wissen, ob ich es getan hätte. ich bejahe und fredis stimme geht in johlendem gekreische einer kompletten barrunde unter, dazwischen ein zitat aus „shakespeare in love“ („sie ist gepflückt worden!“) und … es klirren sektgläser. unfreiwillige aufbruchsstimmung also. john und ich knutschen noch einige minuten rum, tauschen e-mailadressen. schließlich schlüpfe ich in shorts, shirt und strohhut und schwebe aus dem hotel. tags darauf sollten mehrere bregenzer hotelangestellte hysterische anrufe eines vermeintlichen chippendale-fans erhalten und ein seitenlanger liebesschwur bei jb7@aol.com landen. es überrascht wohl nur hardcore-romantiker, dass jedes weitere e-mail an diese adresse ebenso unbeantwortet blieb. und auch wenn er mit seinen bedenken recht hatte, werde ich john gerade deshalb immer in nostalgisch-verklärter erinnerung behalten – ob er jetzt tatsächlich tänzer, kochender masseur oder englischlehrer aus amstetten war.

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