Tweet a pizza

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MARKETING & KOMMUNIKATION

werbewoche 09 | 22.05.2015

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Wenn sich Pizza-Emojis in echte verwandeln Manuel P. Nappo, Studienleiter CAS Social Media Management HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. www.fh-hwz.ch/smm

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er uns wohl bekannteste Lieferservice ist dieser der Pizza. Ich gehe mal davon aus, dass jeder von euch in seinem Leben bereits einmal eine Pizza bestellt hat – sei es aus Faulheit zu kochen oder einem leeren Kühlschrank. Anrufen, bestellen, einige Minuten Däumchen drehen, bezahlen – und das Nachtessen ist serviert. Dieser Ablauf soll noch einfacher werden, denn nur ein einziger Tweet mit einem Pizza-Emoji (ihr wisst schon, die farbigen WhatsApp-Symbole) kann bei der amerikanischen Pizzaservice-Kette Domino’s künftig eine Bestellung auslösen. Halt. Eine Pizzabestellung durch Twitter? Ihr habt richtig gehört. Wie das geht? Domino’s Pizza-Kunden müssen bei der Online-Registrierung lediglich ihr Twitter-Konto angeben und ihre Lieblings-Pizza erstellen. Um diese dann in die eigenen vier Wände zu bestellen, muss ein Tweet mit dem Hashtag #EasyOrder oder einem einfachen Pizza-Emoji an den Domino’s Twitter-Account (@dominos) geschickt werden. Bestätigt wird das Ganze dann per Direktnachricht. Und nun die eher schlechtere Nachricht für uns: Durchgeführt wird das «Tweet to order»-Projekt vorerst nur in den USA.

Trotzdem ist Domino’s Pizza der erste Anbieter, der den Kurznachrichtendienst auf diese Weise standardmässig in den eigenen Betriebsablauf integriert. Der Gedanke, eine Pizza (oder allgemein Essen) über einen Tweet zu bestellen, gefällt mir ganz gut. Pizza bestellen so einfach wie twittern – ich frage mich, wieso nicht bereits vorher jemand auf diese Idee gekommen ist.

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Domino’s Pizza ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, welches bereits mit Einkäufen oder Bestellungen über den Social-Media-Kanal Twitter experimentierte: Auch der Kreditkartenherausgeber American Express versuchte bereits, Twitter fest in die eigene E-Commerce-Strategie einzubinden, und forderte seine Kunden aktiv auf, per Twitter einzukaufen. Und zwar etwa so: Der Kunde synchronisiert zunächst online sein Twitter-Konto mit seiner Kreditkarte. Sobald das passiert ist, kann er mit einem vergebenen Hashtag (zum Beispiel #AmexCelticsOffer) bestimmte Artikel bei Amazon, Sony oder Urban Zen einkaufen. Für mehr Sicherheit sorgt dann das Zweistufensystem: Die Nutzer müssen nach Eingabe des Hashtags auf einen Antwort-Tweet von American Express warten und diesen dann wiederum innerhalb von 15 Minuten mit einer weiteren Direktnachricht bestätigen. Praktischer Nebeneffekt: Den Einkauf per Tweet sehen alle Follower des Käufers – kostenlose Werbung für American Express. Bei dieser Aktion tauchten jedoch auch schnell Datenschutzprobleme auf, und es ist fraglich, ob da auch wirklich genügend Sicherheit gewährleistet ist. Auch der Kaffeekönig Starbucks startete vor einiger Zeit die «Tweet a coffee»Kampagne, bei der ein Gutschein für einen Kaffee für einen Twitter-Freund per Tweet gekauft werden konnte – jedoch lief diese erfolgreiche Aktion nur über eine bestimmte Zeit. In meinen Augen eine schöne Idee die zeigt, dass man mit einem einfachen Tweet jemandem eine grosse Freude bereiten kann.


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