Der Chief Listening Officer

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Neuö Zürcör Zäitung

Montag, 19. März 2012 ^ Nr. 66

CAMPUS 37

Der Chief Listening Officer

KÖPFE UND FAKTEN

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Neue Studiengänge und Berufe, die durch Social Media geschaffen wurden Ob Head Social Media oder Chief Listening Officer: Diese Berufe sind dank Social Media entstanden. Allerdings umfassen die Job-Anforderungen deutlich mehr als nur stundenlanges Herumsurfen auf Facebook.

besondere Letztgenanntes ist für zahlreiche Firmen essenziell. Denn Social Media sind ein Zwei-Weg-Kanal, der nicht auf der einseitigen Kommunikation mit den Rezipienten beruht. Daher sei es ein Imperativ, dass dies von Beginn an professionell gemacht werde, da sonst umgehend das negative Feedback folge, meint Patrick Moeschler, SocialMedia-Verantwortlicher der Swisscom. Und Manuel P. Nappo, Leiter der Fachstelle Social-Media-Management an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: «Social media is people talking with people about things they care.»

Marc A. Iseli «Been awaiting an answer now for 48h from infoxswiss.com. Is this normal?», twitterte Nequivi, eine Firma aus den Niederlanden, am 17. Februar wegen einer Anfrage an die Airline. Die Antwort folgte prompt. Jedoch nicht von einer Person, die der Firma nahesteht, oder vom Kundendienst der Swiss. Es antwortete per Twitter die Social-Media-Abteilung der Swiss: «Please send an email to socialmediaxswiss.com regarding your concern in order to help you.» Und liefert damit ein exzellentes Beispiel, wie eine moderne Form der Kundenbetreuung aussieht. Nahezu alle grossen Unternehmen in der Schweiz binden heute die neuen Kommunikationskanäle in ihre Kommunikationsstrategie mit ein; sie sind auf Facebook, Twitter, Youtube und anderen sozialen Medien aktiv, suchen den direkten Kundenkontakt und bieten diverse Dienstleistungen an.

109 000 «like this» Die Social-Media-Bilanz der Fluggesellschaft Swiss ist beachtlich: Rund 109 000 Personen «gefällt» die offizielle Facebook-Fanseite, über 600 Fotos wurden hochgeladen, fast 600 000 Mal wurden die diversen Videos auf Youtube angeschaut, sie haben mehr als 2600 Tweets geschrieben, und beinahe 26 000 Personen folgen den Kurznachrichten, die von der Swiss auf Twitter publiziert werden. Angesichts dieser Zahlen erstaunt es nicht, dass diese Aktivitäten förmlich nach professioneller Betreuung schreien. «Jedes Unternehmen und jede Organisation, die das Social-Media-Management ernst nehmen möchten und bei denen Social Media eine entsprechende Bedeutung besitzen, benötigen auch ein professionalisiertes Team, das sich um diese Aufgaben kümmert», sagt Christian Lüdi, Social-Media-Manager der Swiss. Und er präzisiert: «In einem kleinen Betrieb kann das natürlich jemand nebenbei machen, ab einer bestimmten Grösse geht das aber nicht mehr. Bei uns könnte das niemals jemand nebenbei machen.»

Kurze Studi-Filme

Keine fixen Alltagsroutinen

LINA MÜLLER

zeichnung Social-Media-Manager verwendet. Und eher exotisch mutet die aus dem angelsächsischen Raum stammende Bezeichnung Chief Listening Officer (CLO) an. Das Berufsbild eines Social-Media-Managers umfasst beinahe alles, was mit Social Media zu tun hat; sowohl der Aufbau als auch die aktive Pflege dieser Kommunikationskanäle, Kontaktpflege, Trendforschung, internes Consulting anderer Abteilungen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, und auch der Dialog mit den Kunden gehören zum Aufgabenprofil. Ins-

Seit Mai 2009 arbeitet Christian Lüdi bereits in diesem Gebiet und gehört somit wohl zu den Pionieren eines Berufsstandes, für den es weder ein gewachsenes und klar umrissenes Berufsbild noch eine allgemeine Berufsbezeichnung gibt.

Chief Listening Officer In Stellenausschreibungen findet man oft die Bezeichnung des CommunityManagers oder Head of Social Media. Meistens wird aber einfach die Be-

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SOCIAL-MEDIA-AUSBILDUNGEN: FACHHOCHSCHULEN BIETEN MEHR An den Schweizer Universitäten existiert zwar kein Studiengang, der sich exklusiv dem Themenbereich Social-Media-Management widmet, aber beinahe alle Institutionen haben diverse Facetten dieses Bereiches in ihre Lehre integriert. Insbesondere in wirtschafts- und kommunikationswissenschaftlichen Studiengängen wird viel Wert darauf gelegt, dass die Studierenden um die Chancen und auch Risiken wissen, die die Social Media eröffnen. Das Aus- und Weiterbildungsbedürfnis in diesem Bereich wird allerdings grösstenteils von den Fachhochschulen abgedeckt: In diversen Intensivseminaren, Kompaktkursen, berufsbegleitenden CAS- oder auch MAS-Studiengängen, die sich in der Regel an berufstätige Personen richten, wird den Studierenden das Wissen um den Wert und den Einsatz von Social Media vermittelt. Mit dem MAS «Online Marketing Management», der berufsbegleitend in 21 Monaten absolviert wird, verfügt die Fachhochschule Nordwestschweiz beispielsweise über den wohl umfangreichsten, aber vermutlich auch kostspieligsten Studiengang mit Schwerpunktbereich Social Media (berufsbegleitend, 60 ECTS-Punkte, Kosten: 26 600 Franken).

Wer sich nun den Alltag eines SocialMedia-Managers so vorstellt, dass man um acht Uhr morgens ins Büro kommt, den Rechner hochfährt und anschliessend stundenlang auf sozialen Netzwerken surft, bis man um fünf Uhr abends aus dem Büro gehen darf, der täuscht sich. Der Social-Media-Manager hat sich zu einem Kommunikationsprofi entwickelt, der Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen und Communitys haben muss und Offenheit gegenüber neuen Kommunikationsund Marketingformen zeigen soll. Er beschäftigt sich mit normativen und strategischen Fragestellungen genauso wie mit dem operativen Tagesgeschäft, also dem zielgruppengerechten Schreiben von Tweets oder Facebook-Nachrichten. Auch in der arbeitsfreien Zeit sollte ab und zu ein Blick auf die Kommunikationsportale geworfen werden. Der Alltag ist dynamisch und lässt sich keiner klaren Kategorie zuordnen. Klassische Aufgaben aus der Kommunikation, dem Marketing und der Informatik fliessen zusammen.

Interdisziplinärer Alleskönner Entsprechend sehen auch die Anforderungen an einen Social-Media-Manager aus. Unabdingbar sind ein Interesse an der Kommunikation, eine Affinität für neue Medien und Technologien, redaktionelle Fähigkeiten, Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft und – nicht zu vergessen – Kreativität. Oder wie es Andreas Christen, Social-Media-Manager bei der Schweizer Sektion von Amnesty International, treffend zusammenfasst: «Ein Social-Media-Manager muss Inhalte zielgruppengerecht vermitteln und gegebenenfalls vereinfachen können. Wer wenig Freude an anspruchsvoller Kommunikation hat, ist in einem solchen Job sicher fehl am Platz.»

Bildung

Academy Shorts, das Freiburger Kurzfilmfestival von und für Studierende, bietet an einer Schweizer Uni oder Fachhochschule Immatrikulierten die Möglichkeit, eigene Werke zu zeigen und sie von Jury und Publikum bewerten zu lassen. Einsendeschluss ist der 10. April. Das Festival findet am 9. Mai unter freiem Himmel in Freiburg statt. www.academy-shorts.ch

Tausendfacher Diebstahl

24 000 alte Bücher, vor allem naturwissenschaftliche, hat ein Mann aus Darmstadt aus über 50 akademischen Bibliotheken gestohlen. Die Polizei fand die Bände im überfüllten Haus des 46-Jährigen. Sie stammen vor allem aus dem 18., das älteste aus dem 16. Jahrhundert und sind Millionen wert. Was den Dieb, einen promovierten Geowissenschafter und Mitarbeiter des Wissenschaftsministeriums, antrieb, ist unklar.

Wer muss denn nun zahlen?

Gebührenchaos in Österreich: Eigentlich wurde 2009 beschlossen, dass nur noch Nichteuropäer und Langzeitstudierende fürs Studium bezahlen müssen. Der Verfassungsgerichtshof hob diese Regelung jedoch auf. Nachdem die Regierung sich bis Anfang März nicht auf ein neues Gesetz hat einigen können, herrscht nun völlige Unklarheit. Einige Unis wollen im Herbst autonom Gebühren erheben, möglicherweise für alle Studierenden, während Studentenverbände Klagen dagegen vorbereiten.

Internet der Dinge

Die Uni St. Gallen hat zusammen mit der Bosch-Gruppe das «Internet of Things and Services Lab» gegründet. Als Denkfabrik und Forschungsinstitution wird das Labor an der Entwicklung von internetbasierten Produkten und Dienstleistungen arbeiten, als Erstes mit einem Projekt, um Nutzer von Elektrofahrzeugen besser zu vernetzen. Das Labor beschäftigt fünf Doktoranden.

Tausendfacher Betrug

Beschiss gehört an britischen Unis zur Tagesordnung. Dies ergab eine Recherche der Zeitung «Independent on Sunday», die Daten von 80 Hochschulen auswertete. Demnach wurden in den letzten drei Jahren 45 000 Betrugsfälle registriert: spicken, Verwendung von Handys, Prüfungen von jemand anderem schreiben lassen. Die Folge waren Hunderte von Verweisen, Bussen und Notenabzügen. Experten befürchten, dass sich mit der Studiengebührenerhöhung der Erfolgsdruck und damit die Betrugsfälle erhöhen. nan.

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