2. Ausgabe "Klein und Smart" im April 2014

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April 201 4 2. Ausgabe

Interview mit einer Arabischen Rennmaus Seite 3

Gewinnspiel: Kreative Ferienzeit Seite 2

Zwischen Giftgashรถlle und Kaninchenparadies Seite 6

2. Teil der Serie: Notfallstation Seite 1 3


Das Dreihasenfenster d

"Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei".

Ist das Jedem sofort aufgefallen? Wir mussten länger hinschauen und ha­ ben uns gefragt, warum drei Hasen als Motiv eines Kirchenfen­ sters? Unsere Leser fragen sich wahrscheinlich, warum dieses Bild in dieser Aus­ gabe sei? Die Frage, die letzteres beantwortet, lautet: Warum ist ein Hase eigent­ lich das Symbol für Ostern? Fangen wir vor­ ne an. Aus Sicht der Kirche ist der Hase eines der vielen Symbole für


des Paderborner Doms

die Dreifaltigkeit. Außerdem symbolisiert der Hase die Wiederauferstehung Jesus. Damit wä­ ren wir bei der Frage, was der Hase mit Ostern zu tun hat. Ostern ist nämlich eine Ge­ dächtnisfeier zur Wiederauferste­ hung Jesus. Ostern wiederum fällt zusam­ men mit dem Frühlingsan­ fang. In dieser so wichtigen Jahreszeit für die Bauern, wünsch­ ten sie sich früher eine hohe Frucht­ barkeit auf ihren Feldern. Da trifft es sich, dass der Hase auch ein Symbol für die Frucht­ barkeit ist. Das ist also ein weiterer Grund, wes­ halb der Ha­ se uns an Ostern die Eier bringt.

Bild von Nawi112


Inhaltsverzeichnis Vorwort

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1

Gewinnspiel

2

Foto des Quartals

2

Interview mit einer Arabischen Rennmaus

3

von Werner David

von Viviane

Zwischen Giftgashölle und Kaninchenparadies 6 von Tobias Born

Spruch zum Nachdenken 7 Nager News

7

Ausstattung und Haltung von "Chins" 9 von Nicole Fuchs

Serie über Notfallstation

13

Der Osterspaziergang mit Smarty und Marsi

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Degupedia Artikel des Quartals

19

Wohnungssuche

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von Simone Schamber

von Maleen Born

Vorwort: Gewinnertypen Fangen wir mit unserem persönlichen Highlight an: Das Gewinnspiel. Wir sind stolz euch das zweite Gewinnspiel präsentieren zu dürfen und hoffen, dass es viele spannende Einsendungen und am Ende einen glücklichen Gewinner gibt. Zu Gewinnertypen werden hoffentlichen auch noch die Arabischen Wüstenrennmäuse. Momentan sind sie noch recht selten, doch im Interview dieser Ausgabe zeigen sie sich, von der besten Seite. Eine Win-Win Situation ist auch ein gut eingerichteter Käfig für einen Chinchilla: dem "Chin" geht es gut und der Körnergeber hat umso mehr Spaß daran. Damit dabei nichts schief läuft, widmen wir dem Them heute einen Artikel. Die Kaninchen auf Okunoshima haben schon gewonnen und zwar eine Insel für sich allein. Die Geschichte, wie es dazu kam, gibt es natürlich auch in dieser Ausgabe.


Gewinnspiel Die nächste Ausgabe kommt im Juli und da ist für viele Ferienzeit. Eure Aufgabe ist es, eine Geschichte, ein Comic, ein Gedicht oder Ähnliches über einen Urlaub, von oder mit Euren Nagern, an uns zu senden. Es kann eine reale oder eine fiktionale Geschichte sein. Seid einfach kreativ!

Die Einsendungen werden in einer Sonderausgabe im Juni veröffentlicht (sofern es genug Einsendungen gibt) und die beste Idee wird prämiert. Unser Sponsor 'www.kellis-tiershop.de' stellt einen Gutschein über 1 0,-€ zur Verfügung. Also möge der/die Beste den Gutschein gewinnen. Einsendeschluss ist der 01 .05.201 4. gewinnspiel@kleinundsmart.de - Werbung -

Foto des Quartals "

von Werner David / pixelio.de

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" U n s er Au s s eh en u n d u n s ere E i g en

Interview mit der Arabisc

der Meriones arimalius. Derzeit wohne ich mit einem verdammt süßen Mädchen zusammen, deren Großeltern und Vater alle noch Wildfänge waren. Araber, wie abgekürzt zu uns immer gesagt wird, werden noch nicht lange gezüchtet und auch nur ganz selten. Die Mutter meiner Partnerin stammt beispielsweise aus dem Tschechischen Mama, du schreibst einen Artikel Zoo Pilsen. über mich und meine Artgenossen, die Arabischen Rennmäu- Auch wenn du gesagt hast, dass se? Das freut mich aber! Was du alles wissen willst, bezweifle brauchst du denn alles? Oder ich, dass die Leser soll ich dir einfach mal erzählen, diese Stammbäume und Ähnliches sonwas mir einfällt? derlich interessieren. "Ich heiße Camael Hm, Es reicht, wenn ihr und gehöre zur fangen wisst, dass wir noch Gattung der gaaaanz nah an unMeriones arimalus" wir einfach seren frei lebenden dran mal beim Anfang an. Ich heiße Verwandten Camael und gehöre zur Gattung sind. Anmerkung: Als dieses Interview entstanden ist, hat Camael noch gelebt. Leider ist auch er viel zu früh im Alter von zwei Jahren und ein paar Tagen verstorben. Dennoch möchte ich (im folgenden Text „Mama“) den Lesern diesen Text nicht vorenthalten. Die Tierart ist leider bedroht, doch hoffe ich, dass sie irgendwann den Sprung von „bedroht“ auf „selten“ schafft. Denn die Araber haben mich verzaubert, begeistert und mein Herz gewonnen.

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n h ei ten werd en eu ch woh l fes s el n "

chen Rennmaus Camael

Unser Aussehen und unsere Eigenheiten werden euch wohl eher fesseln. Wobei ich sagen muss, dass es mir schwer fällt, hier Verallgemeinerungen zu treffen. Ich selbst scheine "Ich selbst scheine das größte das größte und und schwerste Tier mit schwerderzeit ~ 259 Gramm ste Tier zu sein" mit derzeit ~ 259 Gramm zu sein. Ja, ich habe mich nicht versprochen und du dich nicht verhört, lieber späterer Leser, ich wiege tatsächlich mehr als ein Butterstückchen ;-) Meine Partnerin ist momentan noch sehr leicht, weil sie krank ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass mehr als 200 Gramm wiegen wird, wenn

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sie wieder gesund ist. Mein Bruder hatte allerdings ein ähnlich hohes Gewicht. Und nein, wir sind nicht dick und wir haben auch keine schweren Knochen! Wir sind einfach sehr groß. Mama, du hast mich doch ausgemessen, ich bin ohne Schwa nz, im "Ich bin ohne Schwanz, sitzen- im sitzenden Zustand, 15 cm lang" den Zustand, 1 5 cm lang. Da staunt ihr jetzt, gell? Mama sagt auch immer, dass ihr die Mongolischen Rennmäuse nun so kein vorkommen, seit sie uns hat. Wir haben auch einen ganz hübschen Schwanz. Also ich leider nicht, meiner ist schon in meiner Kindheit nach einen Biss nicht mehr weitergewachsen. Eigentlich ist der Schwanz deutlich länger als der Körper und endet in einer wunderschönen schwarzen Quaste. Da aber Mama und meine Partnerin mich auch mit kurzem Schwanz lieb haben, macht es mir nichts aus.

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Aber ich will euch beruhigen, so etwas kommt nicht oft vor. Wir Araber sind sehr friedlich und nicht so aggressiv wie die viel kleineren Mongolen. Gemischtgeschlechtliche Vergesellschaftungen funktionieren meist recht schnell (ich spreche aus Erfahrung ;-)). Böckchengruppen werden selten gehalten, aber ich habe mich mit meinem jüngeren Bruder recht gut vertragen. Derzeit gibt es allerdings ein großes Problem. Wenn eine Maus über die Regenbogenbrücke gegangen ist, ist es für die Mamas und Papas schwer, einen arabischen Partner für den oder die Hinterbliebene(n) zu finden. Warum wir Araber so selten sind, weiß ich leider auch nicht. Und meine Mama versteht es auch nicht, sondern sagt nur, dass es schade ist, weil wir sooooo lieb und verschmust sind.

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Ich muss zugeben, ich liebe es, wie sie mich hinter den Ohren oder an der Flanke krault. Ooh ja, das ist so schöööönR Manchmal balanciere ich auch auf ihrer Schulter entlang, um ihr ins Ohr zu pusten. Dann quietscht sie fast so wie ich ;-) Habt ihr noch Fragen? Dann schaut doch einfach auf rennmaus.de im Unterforum der Anderen Rennmausarten vorbei, da könnt ihr die Fragen dann loswerden. Vielleicht trefft ihr auch meine Mama und könnt einen Blick in ihr Fotoalbum werfenR

Von Mama Viviane an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Camael für seine Erläuterungen! von Viviane (rennmaus.de)

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Zwischen Giftgashölle und Kaninchenparadies

Gashölle. Stillgelegt. Grau. Leergefegt. Zerbombte Häuser. Giftige Luft. Viele Kaninchen. Wenige Menschen. Meist Frauen. Warten auf ein Ende. Okunoshima ist eine Insel in Japan. Zwischenzeitlich wurde sie aus allen Lehrmaterialien und Landkarten ausradiert. Im zweiten Weltkrieg wurden dort Giftgas- und andere Chemiewaffen hergestellt und getestet. Meistens an Kanichen. Wahrscheinlich auch an Kriegsgefangenen und Kleinverbrechern. Das Ende ist gekommen, in Form der amerikanischen Soldaten. Die vielen Kaninchen auf der Insel sollten wohl umgebracht werden. Doch das können die Soldaten nicht. Zu viele Menschen haben sie auf dem Gewissen, da können sie jetzt nicht auch noch unschuldige Kaninchen umbringen. Kaninchen, die lange genug großen Qualen ausgesetzt waren. Die Kaninchen

Eine Insel in Japan Landkarten ausradiert in Form der amerikanischen Soldaten

werden unschuldige Kaninchen einfach freigelassen. lange genug großen Qualen ausgesetzt Das Giftgasmuseum erinnern Gift wird Ein gutes Ende nicht mehr an ihnen getestet und so gibt es keine Feinde mehr auf der Insel. Keine großen Greifvögel und keine Füchse oder ähnliches. Sie vermehren sich natürlich schnell. Heute ist es eine Insel, die viele Besucher anzieht. Etwa 300 Kaninchen leben auf der Insel. Diese sind sehr zutraulich. Sie lassen sich streicheln und fressen oft aus der Hand. Für die Touristen gibt es ein Kurhotel und einige Freizeitangebote, wie Führungen und Sportanlagen. Für die Kaninchen gibt es Futter. Den Touristen steht es frei die Kaninchen zu füttern und auf den Arm zu nehmen. Verboten ist nur, Katzen oder Hunde mitzubringen. Kein Wunder, die Kaninchen wollen Futter und nicht

Foto von Sveagal / en.wikipedia.com

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gefuttert werden. Die leerstehenden und heruntergekommenen Häuse, sowie ein Giftgasmuseum erinnern an die grausame Zeit. Für Kaninchen und Menschen. Ein gutes Ende. Viele Touristen. Viele Kaninchen. Frohes Treiben. Pflanzen. Artenvielfalt. Kaninchenparadies. Passend zu diesem Artikel gibt es unter "Klein und Smart TV" ein Video!

Foto von (WT-shared) NY066 wts wikivoyage

Spruch zum Nachdenken "Ob eine schwarze Katze Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus." (Max O'Rell)

Nager News In eigener Sache - Am 24. Februar ist unser Chefredakteur Smarty überraschend über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir hoffen, dass er den Weg gut gefunden hat und wir für seinen Bruder Marsipulami schnell neue Partner finden. Zoologische-botanischer Garten Stuttgart - In Stuttgart gab es

Nachwuchs bei den chilenischen Degus. In der Pressemitteilung heißt es:

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"Im Kleinsäugerhaus gab es bei den Degus reichlich Nachwuchs: Der erste „Streich“ kam als Sechserpack Ende Januar zur Welt, der zweite folgte mit fünf Jungtieren gestern, am 1 9. Februar. Es ist der erste Nachwuchs bei der chilenischen Nagetierart in der Wilhelma seit fast sieben Jahren, da es erst seit 201 3 wieder eine fortpflanzungsfähige Zuchtgruppe mit zwei jungen Weibchen und einem Bock gibt. Deren Mitgliederzahl hat sich nun schlagartig auf 1 4 Tiere erhöht. Und während die Neugeborenen noch kaum zu sehen sind, wuseln die sechs Erstgeborenen schon putzmunter durchs Gehege." rennmausbuch.de - Die Autorin

Tierschutzbund - Der deutsche

Tierschutzbund titelt in seiner Pressemitteilung "Förderung der tierversuchsfreien Forschung in den EU-Mitgliedsstaaten desaströs". Es wird kritisiert, dass zwar rund fünf Millionen Euro seitens der Bundesregierung investiert wurden, jedoch sei dies nur ein Bruchteil, im Verhältnis zur Subvention der nicht tierversuchsfreien Forschung. Am 26.02.201 4 hat der Tierschutzbund dann eine Beschwerde eingelegt, gegen die mangelhafte Umsetzung der EUTierversuchsrichtlinien. „Wir erwarten von der EU-Kommission, dass sie unsere Kritikpunkte sorgfältig prüft und die Bundesregierung auffordert, umgehend das Tierschutzgesetz zu ändern. Folgt die Bundesregierung dem nicht, setzen wir darauf, dass die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland anstrengt“, so der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder.

Karina Brunner, welche wir im letzten Jahr schon interviewt haben, hat ein weiteres Informationsbuch über Rennmäuse veröffentlicht. Es ist ein Detailbuch zum Thema "Streit und Vergesellschaftung". Außerdem läuft weiterhin die Aktion Bücherpaten, bei der man ein Exemplar des Basisbuches Düsseldorf - Bei einem Wohan ein Tierheim spenden kann. nungsbrand in Düsseldorf rettete die Feuerwehr zwei Chinchillas. Wir sagen "Danke, Feuerwehr"!

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Ausstattung und Haltung von "Chins" gebot gewöhnen Der Chinchillakäfig kann nie zu groß sein. Es gibt verschiedene Arten von Käfigen und welche davon man für seine Tiere aussucht ist vor allem Geschmackssache. Beliebt sind entweder große Volieren, umgebaute Schränke oder komplette Eigenbauten aus Holz. Ideen und Vorschläge dazu kann man sich in unserem Forenbereich Haltung, Pflege, Auslauf holen. Gründsätzlich gilt: Ein Chinchillakäfig kann nie groß genug sein! Man sollte aber immer Einzelfälle berücksichtigen, wie kranke oder behinderte Tiere, Chinchillas aus Großzuchten, die man ganz langsam an das Platzan-

muss. Wir als Team vom Chinchilla-Liebhaber-Forum empfehlen als Mindestmaß pro Tier 0,5 qm, wobei mindestens 2 Tiere als Gruppe gehalten werden. Wenn man nicht den Platz hat um in die Breite und/oder Tiefe zu gehen, ist es auch möglich, den Käfig in die Höhe zu bauen. Dabei sollte aber eine Breite von 1 Meter und eine Tiefe von 0,70 Meter nicht unterschritten werden sowie nach spätestens einem Meter Höhe eine Zwischenebene eingezogen werden, um die Gefahr eines Sturzes zu minimieren und gleichzeitig die Grundfläche zu erhöhen. Um als

Foto von chinchillaschutzforum.de

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Maximalhöhe bei einem Sturz nicht 1 Meter zu haben, empfiehlt es sich, die Bretter überschneidend/überlappend in verschiedenen Höhen anzuordnen, so dass das Chinchilla bei einem Sturz trotzdem nicht 1 Meter fallen kann. Bitte verstaut die Inneneinrichtung wie Näpfe u.a. trotzdem unter Brettern. Bitte verwendet insbesondere bei der Innenausstattung auf keinen Fall Plastikteile, diese werden von den meisten Chinchillas mit Vorliebe angenagt und können zu schweren gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tode führen!

Ausstattung Folgendes sollte als Grundausstattung auf jeden Fall vorhanden sein: - Schlafhaus; für 2 Tiere mindestens eines, besser zwei; für größere Gruppen sollten mehrere Ausweichmöglichkeiten vorhanden sein - Mehrere Sitzbretter aus unbehandelten Holzbrettern (z.B. Kie-

fer, Buche oder Fichte) oder Spanplatten, welche in unterschiedlichen Höhen angebracht werden. Bei Spanplatten muss unbedingt auf einen nagesicheren Kantenschutz geachtet werden! - Einen oder mehrere standfeste Ton- oder Steingutfutternäpfe das Futter bitte täglich frisch geben. - Mindestens eine Wasserflasche, welche von außen so am Gitter befestigt wird, dass das Trinkröhrchen in den Käfig hineinragt - das Wasser bitte täglich frisch geben. Manche Chinchillahalter bieten auch Trinknäpfe an und da sollte man die Vorlieben der Tiere berücksichtigen. - Ein Behältnis mit einem geeigneten Chinchillasand (Attapulgus, Attapulgit), z.B. eine Glasoder Tonschüssel Chinchillas sind allerliebste, kleine Kobolde, die immer neugierig, die Welt für sich neu entdecken und erforschen wollen. Damit es ihnen weder im Käfig noch im Auslauf zu langweilig wird, sollte auf ausrei-

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chende Beschäftigungsmöglichkeiten geachtet werden. Hier einige Beispiele zur Beschäftigung und Spielen, die man im Käfig, aber auch im Auslaufgebiet anbieten kann:

von Norbert B. / wikimedia.de

Kletter-Nage-Äste (z. B. Apfel, Brombeere, Hagebutten, Weide, Haselnuss, Birne). Natürlich ungespritzt!

von Richard Wheeler / wikimedia.de

Metallglöckchen

von Marina / Chinchillaliebhaber-Forum

Amphore zum Verstecken, aber auch als Heuraufe oder Sandwanne verwendbar

von Marco Bernardini / wikimedia.de

von Chin82 / Chinchillaliebhaber-Forum

Y-Tong-Steine (Gasbetonsteine) zum Knabbern. Bitte darauf achten, dass sie nur zerknabbert und nicht gefressen werden!

Holzspielzeuge wie Bälle (nicht zu klein, Gefahr dass sie verschluckt werden!), Hanteln, Leitern, Treppchen, Häuschen, Höhlen

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Außerdem: - Röhren aus Ton, Kork und Holz - harte Pappröhren, z.B. mit Heu und wenigen Leckerchen gefüllt und Teppichkern zum Durchkrabbeln (wenn sie nicht gefressen werden!) - Metalleimer, die man mit Heu und Ästchen füllen kann - Brücken und Körbe (unlackiert) in verschiedenen Größen - kleine Metalleimer, die man mit Futter und Ästen befüllen kann - Holzspielzeug für Papageien zum Einhängen in den Käfig - Laufteller (Flying Saucer), den man im Internet bestellen kann (keine handelsüblichen Laufräder anbieten, die zu einer unnatürlichen Krümmung der Wirbelsäule führen )

Auslauf Die Chinchillas sollten täglich Auslauf genießen dürfen und zwar in den frühen Abend- und Nachtstunden. Je länger dieser Auslauf dauert, desto besser, wobei es auch auf das Wesen des Chinchillas ankommt. Manche Tiere sind sehr aktiv oder gar hyperaktiv, andere haben ein sehr ruhiges Wesen und gehen schon nach kurzer Zeit wieder in www.kleinundsmart.de

ihren Käfig zurück. Das Alter, chronische Erkrankungen, Behinderungen oder die Vorgeschichte des Tieres, könnten dabei eine Rolle spielen. Bei Chinchillas handelt sich prinzipiell aber um sehr bewegungsfreudige und neugierige Tiere. Auslauf ist wichtig für ihr Wohlbefinden und für ihre Gesundheit. Tagsüber sollte man sie in Ruhe schlafen lassen und Lärmquellen ausschalten. Durch Störungen am Tage könnten die Tiere erkranken. Man sollte die Tiere nicht zum Auslauf drängen, sondern sie langsam daran gewöhnen und ihnen die Wahl lassen. Manche Neuankömmlinge sind noch ängstlich und müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Sie sollten diese langsam erkunden dürfen. Eine Möglichkeit wäre, den Auslaufbereich anfangs zu begrenzen. Mit der Zeit werden sie sich daran gewöhnen, Gefallen am Auslauf finden und sicherlich mit den anderen Chins zusammen die Gegend unsicher machen. vom Chinchilla-Liebhaber-Team www.chinchilla-liebhaber-forum.phpbb8.de

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Notfallstation Teil 2 Hallo liebe Mäuseverrückte, wie schon im letzten Teil versprochen, werde ich euch heute etwas über die artgerechte Haltung von Mongolen erzählen und wie eine Notfallstation hiermit in Berührung kommt. Das Thema artgerechte Haltung ist bei mir immer gegenwärtig, denn viele Notfälle entstehen aus einer schlechten bzw. nicht artgerechten Haltung. Doch wobei besteht hier der Unterschied?

Schlechte oder nicht artgerechte Haltung?

Eine schlechte Haltung beginnt dann, wenn die Größe der Unterkunft zu klein ist. Die Art der Unterkunft nicht mausgeeignet ist. Weiter geht es dann mit nicht artgerechtem Futter, falscher beziehungsweise unpassender Einrichtung usw. Nicht artgerecht heißt für mich z.B. das eine falsche Gruppengröße besteht, das die Geschlechter nicht getrennt leben (Ausnahme ist natürlich eine bewusste Zucht) und das man den Mäusen Dinge zufügt die wider der Natur sind (sie z.B. als Kuscheltiere

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missbraucht).

Trauriger Fall mit gutem Ausgang!

Von einem relativ krassen Fall möchte ich euch nun berichten: Auf ebay Kleinanzeigen lese ich einen Hilferuf. Eine Familie kommt mit Ihrer MäuseLeider in vielen Kinderzimme gruppe nicht Foto von mehr klar. Es gab wohl mehrmals ungewollten Nachwuchs. Auch das Bild in der Anzeige fordert mich zu einer sofortigen Hilfe auf. Die Tiere leben in einem 40x20cm Plastikknast. Der Vater der Gruppe wurde wohl schon anderweitig vermittelt, sagt man mir auf meine Nachfrage hin. Die Mutter hat leider nur noch einen halben Schwanz. Solche Verletzungen entstehen gerne mal wenn eine

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Mutter und generell andere Tiere der Gruppe überfordert sind. Sie versuchen Ihren Nachwuchs zu vernichten. Auch bei Streitereien oder falschem Handling passieren solche Verletzungen. Die Mutter sitzt zusammengekauert in einer Ecke. Zusammen mit einem ca zwei Tage alern Realität: ein Nagerknast ten Wurf und ein Takpic nem Wurf der nun ca 4 Wochen alt ist. Einrichtung gibt es kaum. Ein kleines Häuschen das schon völlig zernagt ist. Einstreu? Nistmaterial? Fehlanzeige. Die Mäuse hausen auf Katzeneinstreu. Hier ist nun ein schneller Eingriff gefragt. Ich nehme alle Tiere mit, hoffe dass die Mama ihre Babys nicht verstößt, auch wenn ich sie mal kurz anfassen musste (das ist eigentlich innerhalb der ersten 4

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Wochen absolutes Tabu!). Alle Tiere sind bei mir aufgewachsen, auch der 3. Folgewurf. Bei deren Geburt durfte ich sogar dabei sein. Inzwischen sind alle vermittelt in ein artgerechtes Zuhause. Ihr seht: schlechte und nicht artgerechte Haltung liegen ganz nah beieinander. Solche ähnlichen krassen Fälle gibt es zum Glück relativ selten. Solche Fälle nenne ich immer Großnotfälle. Während meiner aktiven Zeit als Notfallstation kam das im Schnitt zwei mal im Jahr vor.

Aufklärung im Kleinen

Viel wichtiger ist hier die Aufklärung im Kleinen. Immer wieder habe ich Anfragen bekommen, ob ich vergesellschaften könnte oder eine Zweier-Gruppe zur Abgabe habe und das alles an Unterkunft schon vorhanden sei. Auf meine Nachfrage hin, wie diese denn aussieht und/oder welche Informationen man schon hat, stellten sich bei mir regelmäßig die Haare zu berge. Hier gilt es für mich noch heute die Leute aufzuklären. Und es lohnt sich. Denn die, die meine

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Ratschläge beherzigen, erleben ihre Tiere plötzlich in einer Agilität und Dankbarkeit, die sie davor nicht kannten.

Die artgerechte Haltung

Doch wie sieht eine artgerechte Haltung aus? Wichtig ist erst einmal die Unterkunft. Am besten eignet sich ein Aquarium (Öffnung nach oben, nicht zur Seite= Terrarium) welches die Maße 1 00x40x40cm nicht unterschreiten sollte. Gerne natürlich größer. Dazu ein Aufsatz mit passenden Maßen (z.B. 1 00x40x? mind. 30cm) aus unbehandeltem Holz. Im Aqua kann man ein, zwei Häuschen, Röhren usw. unterbringen. Achtung: Diese sollten immer sicher stehen. Aufgefüllt mit mind. 20cm Einstreu, besser 30-35cm, kann hier ein toller Buddelbereich entstehen. Als Einstreu eignet sich GermanHorseSpan, normales Kleintiereinstreu, Baumwoll- und Hanfeinstreu, sowie Heu und Stroh. Zusammen mit Waldboden, Zewa und Pappe ergibt die Masse irgendwann ein stabiles Fundament für Gänge und Höhlen. Gereinigt werden muss das Aqua etwa alle vier bis fünf Monate, das Sandbad ein mal die

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Woche. Das reicht völlig aus, denn jede Veränderung stresst die Tiere unnötig und die genannten Gänge entstehen erst nach ca. 2,5 Monaten. Gereinigt wird am besten so: Tiere in die Box packen, Aufsatz mit Feuchttüchern reinigen und gut trocknen lassen. Das komplette Einstreu rausnehmen. Aqua reinigen (Essigwasser). Wieder gut trocknen lassen. Dann die Einrichtung rein, die auf dem Boden stehen muss. Und nun etwas vom alten Einstreu rein, dann wieder neues, dann wieder altes und so weiter. Ich fülle das Aqua am Anfang nur auf ca 20cm auf. Grund: Die Mongolen können mit Streit auf Geruchsveränd erungen reagieren. Deswegen kommt etwas

So sieht eine angemes

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von dem schon benutzten Einstreu mit rein. Damit es im Schnitt nicht so viel wird erreiche ich damit das ich nur 20cm hoch Einstreu. Ich gebe dann in den folgenden Tagen immer wieder etwas frisches Einstreu mit hinzu. Im Aufsatz sollte alles untergebracht werden was die Versorgung betrifft. Sprich das Wasser (hier ist es egal ob als Napf oder Flasche), ein Sandbad (z.B. in einem Bonbonglas welches gerne aufrecht gestellt werden darf) mit Chinchillasand (!) ( Anm.d.Red. mehr dazu in unserer nächsten Ausgabe) und ein Laufrad (aus Holz, mind. 27cm Durchmesser). Das normale Futter darf gerne reingestreut werden. So benötigt man maxi-

ssene Unterkunft aus!

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mal noch ein Schälchen für Frischfutter. Des Weiteren sollte man immer eine große Transportbox (Hasengröße) parat haben. Generell sollten Mongolen in gleichgeschlechtlichen ZweierGruppen gehalten werden. Es sind keine Kuscheltiere! Beobachtet man Tiere gerne so wird man bald feststellen, dass Mongolen das bessere TV-Programm sind.

Weiter geht's

Im nächsten Teil dann mehr zum Thema artgerechte Ernährung. Ein kleiner Hinweise in eigener Sache: Im Februar habe ich meine aktive Aufnahme und Abgabe aus gesundheitlichen und privaten Gründen leider aufgeben müssen. Ich habe weiterhin noch zwei eigene Gruppen. Gerne stehe ich aber weiterhin mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zur Seite. Und natürlich habe ich auch Kontakte zu anderen Notfallstationen oder Zuchten.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen mausigen Frühling! Eure Simone Schamber Seite 16


Der Osterspaziergang mit Marsi und Smarty (c) copyright Blender Foundation | www.bigbuckbunny.org

Smarty und Marsi in Gefahr - wem sind sie da in die Fänge geraten und kÜnnen sie entkommen? Klein und Smart 2014

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Es war einmal ein sonniger Sonntag, an dem Smarty und Marsi zu ihrem wöchentlichen Spaziergang antraten. Das taufrische Gras funkelte im warmen Sonnenlicht und eine frische Frühlingsluft wehte um die Schnurrbarthaare der beiden Mäuse. Smarty und Marsi wurden von den Sonnenstrahlen leicht schläfrig und so suchten sie nach einem schattigen Plätzchen. „Schau mal! Da hinten steht etwas, was aussieht wie unser Nest!“, rief Smarty. „Ja, aber was sind das für bunte Kugeln in dem Nest?!?“, erwiderte Marsi. Nichts ahnend rannten die zwei auf ein hübsches Osternest zu. „Naja, es sieht schon ganz gemütlich aus“, stellte Marsi fest und huschte in das Nest, um ein kleines Nickerchen zu halten. Doch als Smarty seinen ersten Fuß in das Nest setzte, ertönte eine dunkle Stimme hinter ihnen. Marsi öffnete langsam die Augen und Smarty richtete seine Ohren in Richtung der Stimme aus. Sie erblickten einen großen, zornig blickenden Hasen. „Lasst ihr wohl mein Nest in Ruhe“, fauchte der Hase. Smarty

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und Marsi standen wie angewurzelt vor dem Hasen, bis Marsi bedächtig seinen rechten Fuß hob und R losklopfte. Plötzlich sprang der große Hase auf die Mäuse zu und packte Marsipulami, welcher sich gerade noch aus seinen Fängen heraus winden konnte. Sie rannten die schier grenzenlos wirkende Lichtung gen Wald. Dem sicheren Wald, der sich weit hinten am Horizont befand. Smarty vollführte in vollem Tempo einige Purzelbäume, nur nicht ganz freiwillig. Marsi übersah eine große Pfütze, die auch noch ziemlich tief war. Diese überwunden war er natürlicch klitschnass und das vollgesogene Fell erschwerte es ihm noch, sein volles Tempo abzurufen. Sie rannten so lange, bis sie den Hasen weder sehen noch seine laut stampfenden Schritte hören konnten. Erschöpft erreichten sie den sicheren Wald und lernten aus dieser Geschichte, dass sie sich nicht mehr in fremde Nester legen sollten, auch wenn diese noch so gemütlich aussehen.

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Degupedia Artikel des Quartals

Durch das „Jenke Experiment“, welches auf RTL lief, rückte das Thema der Cannabislegalisierung in den Mittelpunkt des täglichen Smalltalks. Schon bei der „Millionärswahl“ auf ProSieben hat sich ein Verein, der für die Legalisierung ist, erfolgreich den Zuschauern präsentiert. Die Piratenpartei kämpft in einigen Städten, um Pilotprojekte mit Coffeshops zu ermöglichen. In den Niederlanden ist der Handel mit der Droge schon legal, in einigen US Bundesstaaten ebenfalls und auch in der Schweiz wird kontrovers diskutiert.

Hanf für Nager?

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Doch abseits des Konsums durch den Menschen, buddelt unser Chefre-

dakteur gerade in einer BaumwollHanfstreumischung. Auch die Degupedia hat dem Thema „Konsum von Hanf für Tiere“ eine Seite gewidmet. Direkt zu Beginn wird klar gestellt, dass in dem vorgestellten Hanffutter und auch in der Einstreu nicht die letztlich als Droge geltende Substanz THC enthalten ist.

Ja, da es sehr vielseitig ist!

Stattdessen enthält beispielsweise die Hanfsaat wertvolles Eiweiß. „Was die Hanfsaat so

wertvoll macht, ist ihr sehr hoher Gehalt an Eiweiß bei gleichzeitiger sehr gleichmäßiger Aminosäurenverteilung. Damit ist die Hanfsaat vom Eiweißgehalt genauso wertvoll wie Soja. Soja hat allerdings Bestandteile, deren Auswirkung auf Degus nicht bekannt ist und durchaus schädlich sein könnten. Wenn möglich, ist deshalb Hanfsaat

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dem Soja vorzuziehen.“

Auch der Mineraliengehalt der Hanfsaat ist zu erwähnen: „Heraus-

ragend ist die Hanfsaat dagegen durch ihren Mineraliengehalt: Calcium, Eisen, Jod, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Zink sind in überdurchschnittlicher Menge enthalten und würden jeden Mineralienstein ersetzen - wenn nur nicht der Ölgehalt wäre.“ Denn wie

Wohnungssuche Heute stellen wir Pauly vor, der momentan in der Pflegestelle Düren der Hamsterhilfe NRW verpflegt wird.

Willst du mein Körnergeber werden?

im Artikel auch deutlich wird, dient die Hanfsaat nur als Leckerlie, da der Ölanteil für Degus zu hoch ist. Der durch die Hanfölpressung als Abfallprodukt entstehende Presskuchen dagegen eignet sich als „ge-

sundes, faserreiches Degufutter, was ohne Probleme Getreide im Degufutter vollständig ersetzen kann“, da das Öl dort nicht mehr

Pauly ist noch kein halbes Jahr alt und leider schon in einer Pflegestelle gelandet. Er ist ein wildfarbenes Goldhamstermännchen. Nach ihm enthalten ist. kann man quasi den Wecker stellen, da er meist um 1 9 Uhr aufwacht und Noch mehr über Hanf: dann sofort nach dem menschlichen Festzuhalten ist somit, dass Hanf Taxi fordert, welches ihn zu seinem nicht nur für den Menschen interes- 1 ,8 m² großen Auslaufgehege besant ist, sondern auch für unsere fördern soll. Man sollte meinen, der kleinen Nager ein gutes Futter- und Mensch beobachtet den Hamster Streumittel ist. Wer nun auch Inter- gerne, doch bei Pauly ist das umesse an der Geschichte des Hanfs, gekehrt. Er studiert das menschliden Hanfsprossen, dem Hanföl und che Verhalten förmlich. den genauen Inhaltsstoffen hat, Wer nun Interesse an Pauly hat, sollte sich durch den Artikel der De- klickt auf den folgenden Link: gupedia lesen! http://bit.ly/1 dHY1 dD

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Vorschau Auch in der nächsten Ausgabe erwartet uns ein Gewinnspiel und wir hoffen, den Gewinner des aktuellen Gewinnspiels küren zu können. Wie im Artikel angekündigt geht es bei dem nächsten Teil der Notfallstationsserie um die Ernährung und außerdem gibt es die Geschichte vom bösen Killer-Hamster.

Impressum Herausgeber: Tobias Born Breslauer Str. 34 53859 Niederkassel redaktion@kleinundsmart.de

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