Polen Magazin 2017

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Polen

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Hotel Polaris

macht fit fürs leben! Kaiserlich und günstig.

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· Editorial ·

Willkommen in Polen ist in. Die Zahl der ausländischen Besucher wuchs in den vergangenen fünf Jahren um rund 40 Prozent. Etwa 6,5 Millionen deutsche Gäste im Jahr 2016 bedeuten einen neuen Rekord. Polen überzeugt mit seinem Angebot. Die meisten Hotels sind neu entstanden oder wurden in den vergangen Jahren komplett modernisiert. Neue Straßen, Schienen und Flughäfen erleichtern das Reisen, überall wird in Aquaparks, Marinas, Radrouten oder Skipisten investiert. Das Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warszawa (Warschau), das Nationale Musikforum in Wrocław (Breslau­) oder die Philharmonie in Szczecin (Stettin) sind zu weltweit beachteten touristischen Anziehungspunkten geworden. Und das Kulturangebot wächst weiter. So wird in diesem Jahr ein neues Wodkamuseum in Warschau eröffnet. Wrocław präsentierte sich im vergangenen Jahr als Europäische Kulturhauptstadt und begeisterte mit seinem Programm Millio-

Polen nen Besucher. In diesem Sommer rückt die Oderstadt erneut ins Rampenlicht, wenn dort die World Games mit mehr als 3500 Spitzenathleten aus aller Welt ausgetragen werden. Auch andere sportliche Events wie die Segel-Europameisterschaften in Gdańsk (Danzig) oder die VolleyballEuropa­meisterschaften der Männer stehen auf dem Programm. Die Hafenstadt Szczecin erwartet im August Millionen Besucher zum Finale der Tall Ships' Races, an dem sich einige der schönsten Drei- und Viermaster der Welt beteiligen. Auch in anderen Städten ist viel los: Lublin feiert seinen 700. Geburtstag unter anderem mit einem riesigen Gauklerfest in der Altstadt. Opole (Oppeln) begeht den 800. Geburtstag mit viel Musik. Zum offiziellen "Jahr der Weichsel" finden an Polens längstem Fluss zahlreiche Feste und sportliche Events statt. Es lohnt sich also, Polen in diesem Jahr zu besuchen. Ihr Paweł Lewandowski

Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes

Polnisches Fremdenverkehrsamt Hohenzollerndamm 151, 14199 Berlin Tel. 030/21 00 92-0, Fax 030/21 00 92 14 E-mail: info.de@polen.travel

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Inhalts verzeichnis 30

3 Editorial 4 Inhaltsverzeichnis 5 Impressum 6 Karte

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City Break Die polnischen Städte haben sich in den letzten Jahren rasant verändert und bieten eine faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne. 8 Warschau 12 Krakau 16 Breslau 18 Danzig 20 Stettin 22 Łódz´ 24 Posen

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Hotels – Liebevoll restauriert Ob ehemaliges Schulgebäude, ein speziell für den Zaren Nikolai II. errichteter Bahnhof oder ein Waldschlösschen – in Polen gibt es viele Möglichkeiten, außergewöhnlich zu übernachten.

Unser Location-Scout präsentiert Bars und Clubs mit außergewöhnlichem Look und hippem Ambiente.

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Mehr als ein Jahrtausend spannender Geschichte­hat ihre Spuren hinterlassen.

Strand & Meer Die 528 km lange Küste bietet alles, was man für einen perfekten Urlaub am Meer so braucht – Wasser und Sand satt und dazu spannende Küstenorte.

Kuren & Wellness Erholung und Ruhe, Gesundheit und Wohlbefinden. Polen blickt auf eine jahrhundertealte Tradition der Kur- und Heilbäder zurück.

42 PolenAktiv

28 Nachtleben – Das junge Polen

Kultur pur!

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Traumhafte Natur und unberührte Landschaften sind die perfekte Szenerie. um Polen aktiv zu erleben. 42 44 46

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Mit dem Fahrrad durch Polen Paddeln & Seen Hoch zu Ross

Wissenswertes über Polen Die wichtigsten Facts & Figures für eine entspannte Reiseorganisation.


Impressum Herausgeber: Polnisches Fremdenverkehrsamt (www.polen. travel) in Zusammenarbeit mit Grafen­stein Freizeit- und Touris­muswerbung GmbH (www.grafenstein.net) Redaktion: Michaela Grün für Grafenstein Freizeit- und Touris­muswerbung GmbH Texte: Anna Zawadzka­(Das junge Polen) Gestaltung: Kim Klakow für Grafenstein Freizeit­- und Tourismus­werbung GmbH Anzeigen: Olga Sanavia für Grafenstein Freizeit­- und Tourismus­werbung GmbH Bildbearbeitung: highlevel GmbH, www.high-level.de Druck und Auflage: Möller Druck, Januar 2017, 15.000 Exemplare „Polen-Magazin“ ist urheberrechtlich geschützt. Jede urheberrechtswidrige Verwertung ist ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und strafbar. Alle Informationen und Preisangaben sind unverbindlich. Für die genannten Produkte, Preise, Leistungen, ev. Druckfehler und Irrtümer kann keine Haftung übernommen werden. Änderungen können jederzeit ohne Vorankündigung erfolgen.

Bildnachweise: Titel: RossHelen/shutterstock, Radfahrer: Polska Organizacja Turystyczna, S. 2: Polska Organizacja Turystyczna (POT), S. 8 Zuzanna Sradnik/wiki, S. 9 POT, S. 10 POT, S. 11 Neil Williamson/flickr, S. 12 Marcin Krzyzak/shutterstock, S. 13 l. RPBaiao/shutterstock, r. POT, S. 14 Poland mfa/flickr, S. 15 Pawel Pacholec/flickr, S. 16 malost/shutterstock, S. 17 Adam Smok (2), S. 18 voyagerix/shutterstock, S. 19 POT (2), S. 20 Mike Mareen/shutterstock, S. 21 o. Macie Bledowski/shutterstock, u. Mike Mareen/shutterstock, S. 22: Velishchuk Yevhen/ shutterstock, S. 23 o. whitelook/shutterstock, u. Ymblatter/ shutterstock, S. 24 POT, S. 25 POT (2), S. 26 l.o. Restauracja Carska, r.o. Dylewskie - Stara Szkoła, l.u.Bursztynowy Pałac, r.u.: Villa Pepita/Villa Titina, S. 28: Barka Alrina, S. 49 o. Privat, u. ARTBASEN (2), S. 30 POT (2), S. 31 o. John Menard/flickr, m. POT, u. Mariusz Prusaczyk/fotolia, S. 32 o. Petr Kinšt/wiki, m. Koenigshondo/wiki, u.Jacek Halicki/wiki, S. 33 o. (GRAD)/ wiki, m. Wojciech Muła, u. agneskantank/fotolia, S. 34: Piotr Tomaszewski/wiki, S. 35 o.l. ,Kasimierz S. OŻóg, u.l. Jar.ciurns/ wiki, o.r. Jacek Halicki/wiki, u. Autostopowicz/wiki, S. 36Mariusz Ciesszewski/flickr, S. 37 o. Brandon Atkinson/flickr, u. Wiesław Ludwiczak/flickr, S. 38 sitriel/fotolia, S. 39 o.l. Dasha Petrenko/fotolia, o.r Till Beck/fotolia, u. goodluz/fotolia, S. 40 Jan Woloszczuk/fotolia, S. 41 o.l. Kalim/fotolia, o.r. PictureFactory/fotolia, S. 42 Blazej Lyjak/fotolia, S. 43 o. remik44992/ fotolia, m. Blazej Lyjak/fotolia, u. Vitaliy Melnik/fotolia, S. 44 Mirek Nowaczyk/shutterstock, S. 45 POT (2), S. 46 o. Mariusz Switalski/shutterstock, u. Marcin Kryzak/shutterstock, S. 47 POT (2), S. 51 Michał Przewoźny

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Morze Bałtyckie

Ostsee

Sł o w i ń sk i Na t i o n a l p a rk

Pommersche Bucht Zatoka Pomorska

Świnoujście Swinemünde

Gdynia Gdingen Sopot Zoppot

Słupsk Stolp

Kołobrzeg Kolberg

Koszalin Köslin

Wol i ń s ki Na t i o n a l p a rk

Danziger Bucht Zatoka Gdańska

Königsberg

RUS

Gdańsk Danzig

Nat i o n a l p a rk B o r y Tu c h o l s k ie

Szczecin Stettin

Grudziądz Graudenz

DEUTSCHLAND

D r a w i eń sk i Nat i o n a l p a rk

Bydgoszcz Bromberg

Gorzów Wlkp. Landsberg Na t i o n a l p a rk U jś ci e War t y Frankfurt (Oder)

Toruń

Kampinoski Nat i o n a l p a rk

Poznań Posen

Zielona Góra Grünberg

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W ie l k o p o l s k i Na t i o n a l p a rk

Łódź Lodz Legnica Liegnitz Wrocław Breslau Porajów

Częstochowa Tschenstochau

K ar k o n o sk i Na t i o n a l p a rk

G ó r y S tołowe Nationalpark

Legende

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Bundesstraße Hauptstraße Autobahn

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Bielsko-Biała

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O j c ow s k i Nat i o n a l p a rk

Kraków Krakau B a b i o g ó rs k i Nat i o n a l p a rk

Ta t r z ań s k i Na t i o n a l p a rk

Fluss Stadt

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Gorcz ański Nat i o n a l p a rk

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Nationalpark

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Katowice Kattowitz

Ś w ię t o k r z Nat i o n a l p

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· Länderüberblick ·

SSLAND

LIT AU

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B ie b r z a ń s ki Nat i o n a l p a rk Białystok Nar w i a ń s ki Nat i o n a l p a rk

Białowiesk i Nat i o n a l p a rk

Warszawa Warschau

WEIS SRUSSLAN D

W i g i e r sk i Na t i o n a l p a rk

Polen

Karte

Brześć

Zahlen & Pol es ki Na t i o n a l p a rk

z y ski p a rk R o z t o cz a ń s k i Na t i o n a l p a rk

NE

Rzeszów

UK

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M a gu r s k i Nat i o n a l p a rk

Fakten

Amtssprache Hauptstadt Staatsform

Polnisch Warszawa/Warschau Parlamentarische Republik

Fläche Einwohnerzahl Bevölkerungsdichte

312.700 km² 38.533.789 (2012) 122 Einwohner pro km²

Gründung Unabhängigkeit Nationalhymne

960–992 n. Chr. 11. November 1918 Mazurek Dąbrowskiego

Währung Zeitzone Kfz-Kennzeichen Internet-TLD Telefonvorwahl

1 Złoty = 100 Groszy MEZ PL .pl +48

B ie s z cz adzk i Nat i o n a l p a rk

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Warschau

Dir das an

Ein spontan gepackter Koffer, eine schnell gekaufte Fahrkarte, eine Stadt, in der ich nie zuvor gewesen bin. …und ein süßes Geheimnis, das nur auf mich gewartet hat. Text von Jan Szurmant P O l E n

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· City Break ·

Links: Der Łazienki-Palast, auch Palast auf dem Wasser genannt, im Bäderpark, dem größten Park in Warschau. Oben: Der Schlossplatz gilt als das heimliche Zentrum der Stadt.

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arschau ist eine Stadt der Superlative, die mit Berlin um den Titel „Europas größte Baustelle“ konkurriert, zugleich die Hauptstadt Polens, in der sich die wechselvolle Geschichte und Tradition des Landes im Regierungsviertel sowie in den königlichen Parks und Schlössern widerspiegelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg noch fast vollständig zerstört, wurde die gesamte Altstadt in einer noch heute beeindruckenden Anstrengung restauriert, was die UNESCO mit der Aufnahme in die Weltkulturerbeliste honorierte. Abseits des historischen Zentrums entstanden in den Nachkriegsjahren viele Gebäude im Sozialistischen Realismus, heute ist Warschau geradezu eine Spielwiese von postmoderner Architektur. Wolkenkratzer, großzügige Alleen und eindrucksvolle Plätze prägen das Bild einer Stadt, der die Zukunft gehören wird und in die jetzt schon viele junge Menschen aus ganz Polen und Europa strömen.

Warschau

In der Altstadt und rund um das imposante Königsschloss Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Warschaus historisches Zentrum fast vollständig zerstört. Für den Wiederaufbau dienten Fotos als Vorlage, vor allem aber sogenannte Veduten, realitätsgetreue Gemälde des Venezianers Canaletto. Im Mittelpunkt der Altstadt liegt der Marktplatz, auf dem die Skulptur der Syrenka ein beliebtes Fotomotiv ist. Der Legende nach versprach die bewaffnete Flussjungfrau, die Stadt zu verteidigen, wann immer es nötig ist. Der zweite große Platz der Altstadt erstreckt sich beim imposanten Königsschloss mit dem charakteristischen Uhrturm, das erst ab dem Jahr 1971 rekonstruiert wurde. In seinem Inneren kann man die Königsgemächer und Gemäldeausstellungen besichtigen, vor dem Palast steht die barocke Sigismundsäule, wie die Syrenka eines der vielen Warschauer Wahrzeichen.

Touristeninfo Rynek Starego Miasta 19/21/21a • Kulturpalast pl. Defilad 1 info@warsawtour.pl www.warsawtour.pl

Insider-Tipp Wer das Herz der Stadt auch akustisch erleben will, sollte sich von JuliSep, von 12.00 – 16.00 Uhr im Lazienki-Park einfinden. Am Fuße des Chopin-Monuments genießt man die kosten­ freie Chopin-Matinée.

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In den Fußstapfen der Könige Der Königstrakt ist die elegante Prachtstraße­ Warschaus, die sich seit der aufwendigen Neustrukturierung mit dem Ende der Arbeiten im Jahr 2008 noch eindrucksvoller präsentiert. Zusammengesetzt ist das touristische Rückgrat Warschaus aus den drei Straßen Krakowskie Przedmieście, Nowy Świat und Aleje Ujazdowskie. Vom Schlossplatz bis zum Łazienki-Park passiert man neben klassizistischen Adelspalästen, dem Präsidentenpalais, reich verzierten Bürgerhäusern und der Universität auch die berühmte Heiligkreuzkirche. In einer Säule der Kirche wurde 1849 das Herz von Fryderyk Chopin beigesetzt. Man flaniert auf Alleen und vornehmen Einkaufsstraßen und spaziert in Parks. Ein besonderer Hingucker ist die künstliche Palme beim Nationalmuseum – das neue Wahrzeichen der Stadt findet man inzwischen auf vielen Postkarten und Souvenirs. P O l e n

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Im Königlichen Bäderpark - einem der schönsten Parks Europas Warschau ist nach Berlin die grünste aller europäischen Hauptstädte. Die Łazienki Królewskie, der Königliche Bäderpark, ist die größte Grünanlage – und einer der schönsten Parks Europas. Das Palais auf dem Wasser, die Skulpturen und Statuen, Seen und Teiche sowie das berühmte Amphitheater sind bei Warschauern wie Touristen beliebt, das berühmte Chopin-Denkmal ist nicht nur während der sonntäglichen Konzerte im Sommer eine Pilgerstätte für Romantiker. Kaum kleiner ist der Skaryszewski-Park in Praga, in dem die unterschiedlichen Landschaften Polens dargestellt sind und wunderschöne Skulpturen stehen. Den PowązkiFriedhof im Norden der Stadt schmücken eindrucksvolle Grabsteine, darunter die von bedeutenden Warschauern. Insgesamt befinden sich hier nicht weniger als 2,5 Millionen Ruhestätten.


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TD ECK

POLEN entdecken! Die zahlreichen Parks bilden einen herrlichen Kontrast zum geschäftigen Treiben der Stadt.

Rund um den Sächsischen Park Der Sächsische Park ist wie so viele Grünanlagen Warschaus ebenfalls einen Besuch­ wert. Am Rand des Gartens steht das Denkmal des Unbekannten Soldaten, an dem täglich um 12 Uhr die Wachablösung zelebriert wird. Zurzeit wird das prunkvolle Sächsische Palais rekonstruiert, ein ehrgeiziges Vorhaben, das dem Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses in nichts nachsteht. Schräg gegenüber kann man als Gegensatz das Metropolitan-Gebäude von Sir Norman­ Foster bewundern, ein Meisterwerk zeitgenössischer Architektur. Von dort sind es nur ein paar Schritte zum Theaterplatz mit dem Großen Theater, das zur Zeit des Baus die größte Bühne Europas war. Es bietet Platz für die Nationaloper, das Staatstheater und ein Theatermuseum. Weiter in Richtung Altstadt steht das berühmte Siegesdenkmal der Warschauer Helden „Nike“, ein Geheimtipp ist das Karikaturenmuseum.

Polen ist ein besuchenswertes Reiseziel, das nicht nur durch seine bezaubernden Seenlandschaften und sehenswerten Städtebilder beeindruckt, sondern auch gerne seine europäische Lebensart darbietet. Für uns als Spezialreiseveranstalter daher vielfältige Gründe, Polen in verschiedenartigen Touren vorzustellen. Aus unserem Tourprogramm 2017: n Radwandern an Polens Ostseeküste 8-Tage-Reiseerlebnis von Stettin nach Danzig n Radwandern in Masuren 9-Tage-Reiseerlebnis durch Masuren n Radwandern entlang der Weichsel 8-Tage-Reiseerlebnis entlang des einzigartigen Naturflusses von Krakau nach Warschau n West- und Ostpreußen-Rundreise 11-Tage-Studienreise von Danzig über Königsberg, durch Nord-Ostpreußen nach Masuren n Historisches Niederschlesien 8-Tage-Studienreise auf den Spuren schlesischer Geschichte mit Besichtigung Breslaus, der Kulturhauptstadt Europas 2016 n Galizien – Kronland Kleineuropas 8-Tage-Kulturreise von Krakau nach Lemberg Beratung & Buchung im Reisebüro oder beim Veranstalter IKARUS TOURS GmbH Tel. 0 61 74 - 2 90 20 ∙ info@ikarus.com

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Krakau erleben Krakaus stolze Tradition und tausendjährige Geschichte lassen sich nicht zuletzt in seinen Bauwerken wiederfinden. Ebenso spannend ist das vor Lebensfreude sprühende Nachtleben sowie das reiche Kulturleben, dem Krakau seinen Titel als Kulturhauptstadt Polens verdankt. P O l E n

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Oben: Rundbastei Barbakane Rechts: Der Rynek Glowny gilt als einer der schönsten Plätze der Welt.

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inen reizvollen Kontrast macht die gesunde Mischung aus Traditionen, Legenden und einer nimmermüden Entwicklung aus. Krakau bleibt nicht stehen, um sich auf seinen mehr als 5.000 Baudenkmälern auszuruhen, sondern nimmt seine spannende Geschichte mit ins Jetzt. So sind in den letzten Jahren viele Sehenswürdigkeiten restauriert worden, und die gesamte Altstadt wurde nach alten Plänen neu gepflastert. Der neue „Unterirdische Marktplatz“ ist ein besonderes Highlight. Hier wurde auf einer Fläche von mehr als 6.000 m² die weltweit größte Ausstellung ihrer Art eröffnet, die dem Besucher zwischen groben Mauern einen multimedialen Einblick in das mittelalterliche Leben gewährt. Das Kunsterlebnis in Krakau beschränkt sich übrigens nicht nur auf die zahlreichen Museen, Theater, Jazzclubs oder die neue Oper. Straßenmusiker, Gaukler, Feuerspucker und Mimen nutzen den Rynek und die gesamte Altstadt als Freiluftbühne.

weltweit einzigem einer großen Auswahl die Bestnote! Ihre Entscheidung ist leicht nachzuvollziehen, am besten, man beobachtet das pulsierende Treiben von einem der Cafés aus, die ihre Tische von Frühling bis Herbst nach draußen stellen. In der Mitte des 200 mal 200 Meter großen Rynek stehen die Renaissance-Tuchhallen, die nach aufwendiger Renovierung seit 2010 wieder geöffnet sind. Im Erdgeschoss wird Kunsthandwerk verkauft, im ersten Stock ist ein Museum mit polnischer Kunst des 19. Jahrhunderts zu finden. An den vier Flanken begrenzen prunkvolle Patrizier­ häuser den Marktplatz, eins von ihnen schöner als das andere. Nicht zuletzt das seit Jahrhunderten stündlich vom Turm der Marienkirche geblasene Trompetensignal macht auf das gotische Gotteshaus aufmerksam. Im Innern zieht der größte mittelalterliche Altar aus geschnitztem Holz die Besucher in seinen Bann.

Auf dem Königsweg

Wo einst die Könige durch die Stadt schritten, können nun Besucher einige ihrer schönsten Schätze entdecken. Ausgehend Nicht nur Krakauer und Besucher der von der mächtigen Festung Barbakane und Stadt sind davon überzeugt, dass ihr Rynek dem Florianstor mit angrenzender StadtGłówny der schönste Platz der Welt ist. mauer betritt man die Stadt. Auf der ulica Eine unabhängige Kommission der ameri- Floriańska kommt man an vielen Boutikanischen Organisation „Project for Public quen vorbei und gelangt so zum Rynek, den Spaces“ gab dem Krakauer Marktplatz als man geradeaus überquert, um den Weg auf

Auf dem schönsten Platz der Welt

Krakau

Touristeninfo Hauptmarkt (im Rathausturm) Rynek Główny 1 31-001 Krakau simratusz@ infokrakow.pl Pavillon Wyspiański pl. Wszystkich Świętych 2 31-004 Krakau imwyspianski@ infokrakow.pl krakow-info.com

Insider-Tipp Sind Sie nach all den Besichtigungen hungrig geworden? Dann schnell zum Plac Nowy. Tagsüber gastieren hier Food Markets und Flohmärkte. Abends genießt man hier die weltbesten Zapiekankie.

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Die Marienkirche­ gehört zu den bedeutsamsten­und schönsten gotischen Kirchen Krakaus.

der ulica Grodzka fortzusetzen. Nach einigen Metern sieht man die bunten Glasfenster im Pawilon Wyspiański 2000. Das Gebäude ist eigentlich nur eine Touristeninfo, mit Sicherheit aber die schönste der Welt! Weiter geradeaus stößt man auf zwei Gotteshäuser. Die St.-Peter-und-Paul-Kirche ist ein barockes Meisterwerk, daneben steht mit der St.-Andreas-Kirche eines der ältesten romanischen Bauwerke der Stadt. In der ulica Kanonicza warten im Bischofspalast Ausstellungen mit mittelalterlicher Kunst und wertvollen orthodoxen Ikonen.

In und unter der romantischen historischen Altstadt Die Altstadt, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, bietet mehr als nur eine Facette. Als eine der ältesten Universitäten weist das Collegium Maius eine lange akademische Geschichte auf, zu den Studenten zählte unter anderem Kopernikus. Die Museen wiederum zeigen Meisterwerke von Krakauern wie Tadeusz Kantor oder Stanisław Wyspiański oder Künstlern aus aller Welt P O l e n

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wie Leonardo da Vinci und Rembrandt. Durch den ganzen Untergrund der Altstadt ziehen sich katakombenartige Keller. Hier sind edle oder urige Restaurants, gemütliche Kneipen, verträumte Cafés und hitzige Clubs eingezogen. Mehr als 600 sind es, weswegen die Krakauer Altstadt die weltweit höchste Dichte an Lokalen hat!

Auf dem Grüngürtel Planty Einmal rund um das historische Zentrum führen die Planty, ein Grüngürtel, der an Stelle der im frühen 19. Jahrhundert abgerissenen Stadtmauern angelegt wurde. Noch heute sind die Grundrisse der Mauer und der Wachtürme zu sehen. Bei einem Spaziergang kommt man nicht nur an kleinen Parks, Blumenbeeten, Teichen und vielen Statuen vorbei, sondern auch an einigen Sehenswürdigkeiten – so etwa am von außen wie von innen beeindruckenden Słowacki-Theater. Die Franziskaner-Basilika dagegen hat wohl das schönste Glasfenster aller Krakauer Kirchen. Spätestens mit dieser Interpretation der göttlichen Erschaffung der Welt hat sich der Krakauer Stanisław Wyspiański seinen


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Platz als einer der wichtigsten europäischen Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts gesichert.

Legendenumwobener Königshügel Wawel Auf dem stolzen Hügel regierten über Jahrhunderte die polnischen Könige. In der Kathedrale, sicher eines der eindrucksvollsten Gotteshäuser Europas, lassen sich ihre Sarkophage finden. Ein Rundgang gleicht einem faszinierenden Exkurs über ein Jahrtausend christlicher Kunst. Das Königsschloss ist kaum weniger eindrucksvoll. Verschiedene Ausstellungen präsentieren die königlichen Gemächer, den Kronschatz und die prunkvollen Teppichzelte. Rund um den Wawel ranken sich aber auch viele Legenden. Der Waweldrache soll in einer noch heute zugänglichen Höhle gehaust und die Bewohner Krakaus terrorisiert haben, bevor ihn ein Schusterjunge mit einer List erlegen konnte. Daran erinnert die nicht nur bei Kindern beliebte Drachenskulptur am Fuße des Hügels, die regelmäßig Feuer speit.

Im jüdischen Viertel Kazimierz Bekannt aus Spielbergs „Schindlers Liste” ist das jüdische Viertel Kazimierz mit seinem bläulich schimmernden Kopfsteinpflaster und den gedrungenen Häusern. Einst blühendes „Stetl“ und eines der wichtigsten jüdischen Zentren in Europa, verfiel es nach dem Krieg. Doch nach dem Ende des Sozialismus kamen die ersten Juden zurück, mit ihnen ein Rabbi und die sieben Synagogen wurden restauriert. Kazimierz ist nun nicht nur während des Internationalen Jüdischen Kulturfestivals im Juli wieder ein Zentrum von Klezmer und jiddischer Küche. Darüber hinaus gilt es, die unzähligen Kneipen, Restaurants und Cafés zu entdecken, in denen sich die Krakauer Boheme trifft und die sich gegenseitig an Originalität zu übertreffen scheinen.

Historisch bedeutende Planstadt In den fünfziger Jahren wurde als Bestrafung für das bürgerliche Krakau die Trabantenstadt Nowa Huta (Neue Hütte) aus dem Boden gestampft. Das gigantische Stahlwerk und die wuchtigen Wohnblocks im Architekturstil des Sozialistischen Realismus rund um den „Plac Centralny” wurden dann Zeugen von entscheidenden historischen Ereignissen im sozialistischen Polen. Der spätere Papst Johannes Paul II. hielt politisch bedeutende Messen ab, und die Gewerkschaft Solidarność hatte hier neben Danzig eines ihrer Streikzentren.

Auch der Blick von oben zeigt die Schönheit­ der Krakauer Altstadt.

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Für

Breslau

Breslau ist eine alte und geruhsame Stadt, mit einem wunderschönen mittelalterlichen Marktplatz und einer reichen Architektur aus mehreren Jahrhunderten. Zugleich ist Breslau aber auch eine junge und ungestüme Studentenstadt mit einer blühenden Wirtschaft und einem dynamischen Nachtleben. P O l E n

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· City Break · Ein Bummel durch die nächtliche Stadt sollte man auf keinen Fall verpassen.

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reslau wird als polnisches Venedig bezeichnet, liegt es doch malerisch an der Oder, errichtet zwischen zahlreichen Nebenarmen und Kanälen, mit zwölf Inseln und insgesamt 112 Brücken. Auf der Dominsel bringt bei Einbruch der Dunkelheit noch der Laternenanzünder die Gaslampen zum Leuchten, tagsüber fahren Ausflugsboote durch die Kanäle und Oderarme. Hier zeigt sich Breslau von seiner entspannten Seite. Man benötigt nur wenig Fantasie, um sich vorzustellen, wie im Mittelalter durch die romantischen Gassen zu schlendern, vorbei an Stegen und über Brücken schreitend. Im Zentrum geht es belebter zu. Zahlreiche Cafés und Restaurants laden zu einer kleinen Besichtigungspause ein. Breslau ist aber keineswegs nur gemütlich und geruhsam. Mehr als 100.000 Studenten lernen, feiern und bleiben oft auch nach ihrem Studium noch in dieser Stadt.

Auf dem Marktplatz im Herzen der historischen Altstadt Breslaus Marktplatz wird auf Deutsch auch Großer Ring genannt. Am eindrucksvollsten ist dort das neben reich verzierten und bunten Bürgerhäusern thronende Rathaus aus dem 13. Jahrhundert mit 66 Meter hohem Renaissance-Turm. Allein mit dem Betrachten der über Jahrhunderte künstlerisch bearbeiteten Fassade und der liebevollen Details könnte man Tage verbringen. Im nicht weniger faszinierenden Inneren empfiehlt sich ein Besuch des Historischen

Stadtmuseums. Die beiden wohl schönsten Häuser an der Flanke des Rings hören auf die Namen Jaś i Małgosia (Hänsel und Gretel). Am besten lässt man die vielen Eindrücke in einem der zahlreichen Cafés auf sich wirken.

Innerhalb des Burg­grabens Das historische Zentrum wird vom alten Stadtgraben umgeben, dessen Promenaden zum Bummeln einladen. So gelangt man auch zu einigen Sehenswürdigkeiten, darunter das Universitätsviertel mit dem Collegium Maximum, in dessen freskengeschmücktem Inneren sich auch die eindrucksvolle Leopoldinum-Aula befindet. Im Mathematischen Turm kann man mit einer traumhaften Sicht auf Altstadt und Dominsel rechnen, während das in einem schönen Palast untergebrachte Ossolineum jahrhundertealte Drucke, Karten, Handschriften und Münzen beherbergt. Auf keinen Fall sollte man anschließend die Rotunde mit dem Panorama von Raclawice, einem 114 Meter langen Rundgemälde und den Plac Solny (Salzmarkt) mit seinen prachtvollen Jugendstilhäusern verpassen. Näher zum Ring breitet sich der Plac Solny (Salzmarkt) mit seinen prachtvollen Jugendstilhäusern aus.

Breslau

Touristeninfo Rynek 14, Tel.: +4871-3443111, ul. Sukiennice 12, Tel.: +48-71-3420185 visit@um.wroc.pl visitwroclaw.eu

Ausflugs-Tipps Das Märchenhafte Renaissance-Wasserschloss von Wojnowice zamekwojnowice.pl Die Stadt Oleśnica/ Oels mit ihrem restauriertem mittelalterlichem Zen­trum und Renaissance-Schloss olesnica.pl Trzebnica/Trebnitz mit barocker Architektur und Zisterzienserinnenkloster, ein Ziel für Pilgerreisen trzebnica.pl

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Wenn,

Danzig Backsteingotik, prunkvoll verzierte Fassaden, Bernsteinschmuck, alte Hafenkräne ... Das Auge kann sich in Danzig an Eindrücken gar nicht satt sehen. Keine Frage, für ihre Offenheit gegenüber polnischen, deutschen und kaschubischen Einflüssen wurde Danzig mit dem Besten der jeweiligen Kultur belohnt.

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wischen dem Hohen und dem Grünen Tor breitet sich die Rechtsstadt aus, die den einstigen Reichtum der Hansestadt verdeutlicht. Rund um die ulica Długa jagt ein Höhepunkt den nächsten. Auf keinen Fall sollte man das Bernsteinmuseum mit seinen vielen wertvollen Exponaten verpassen, die Festung Barbakane und das Goldene Tor daneben sind der Anfang des Königswegs. Dieser führt am prunkvollen Uphagen-Haus vorbei geradewegs zum berühmten Neptunbrunnen. An diesem zentralen Platz thronen der imposante Backsteinbau des Rechtsstädtischen Rathauses und der prachtvolle Artushof mit seiner Renaissance-Fassade. Die nördlich der Hauptstrasse stehende backsteinerne Marienkirche ist eines der größten Gotteshäuser Europas, nicht weniger als 25.000 Menschen können gleichzeitig die Messe besuchen!

Reizvoller Bummel auf dem Mottlau-Kai Einer der schönsten Spaziergänge durch Danzig führt auf der Promenade am Fluss Motława (Mottlau) vorbei, wo viele Segelboote ankern. Dabei kann man in vielen Geschäften nach Bernsteinsouvenirs suchen oder in eines der Restaurants mit dem maritimen Panorama einkehren. Auch hier gibt es einige Sehenswürdigkeiten. Beim

Frauentor lohnt sich ein kurzer Abstecher in die hier beginnende romantische Mariengasse mit vielen Kunstgalerien, in der die Häuser charakteristische, terrassenförmige Treppenaufgänge haben. Zurück auf der Promenade gelangt man zum Wahrzeichen der Stadt: Das Krantor aus dem 14. Jahrhundert konnte bis zu vier Tonnen heben und ist heute Teil des benachbarten Schifffahrtsmuseums.

Die maritimen Einflüsse prägen das Bild der Stadt.

Danzig

In der Altstadt Nicht ganz so prunkvoll wie die Rechtsstadt ist die nördlicher liegende Altstadt, trotzdem lohnt sich ein Abstecher in das historische Zentrum. Auf einer Insel inmitten eines Kanals steht die 1350 errichtete Große Mühle, einer der größten Wirtschaftsbauten des Mittelalters. Das Altstädtische Rathaus in der Nähe beherbergt in seinen schlanken backsteinernen Mauern ein Kulturzentrum. Schon bald wird man Gelegenheit haben, in der Brigittenkirche einen riesigen Altar aus Bernstein zu bewundern. Neben diesem wegen seiner Messen für die Gewerkschaft Solidarność auch historisch bedeutenden Gotteshaus sollte man die gotische St.-Katharinen-Kirche besichtigen, das älteste Gotteshaus in Danzig. In der Polnischen Post wiederum erinnert eine Ausstellung an einen der ersten Kämpfe des Zweiten Weltkriegs, bekannt aus Günter Grass’ „Blechtrommel“.

Touristeninfo ul. Długi Targ 28/29, Tel.: +48-583014355, ul. Długa 45, Tel.: +48-58-3011343 got@visitgdansk.com visitgdansk.com

Ausflugs-Tipp Sopot/Zoppot, beliebtes Ostsee-Bad mit berühmter Mole, Jugendstilgebäuden und Flaniermeile

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Stettin

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Das nur 130 km von Berlin entfernte Stettin trägt den klangvollen Beinamen „Perle Pommerns”. Kein Wunder, die reizvoll zwischen Odermündung, Seen und Haff gelegene Stadt wartet mit unzähligen Eindrücken und liebenswerten Überraschungen auf. P O l E n

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ber dem historischen Stettin thront das erst in den 80er Jahren restaurierte Pommersche Schloss. Das Renaissance-Bauwerk mit mehreren Flügeln ist heutzutage die Heimat der Oper, eines Theaters, Kinos, Museums und einer Galerie. Zu Füßen des Schlosses grenzt im Süden die Altstadt, die sich rund um das Alte Rathaus im gotischen Stil erstreckt, in dem das Historische Museum untergebracht ist. Der zentrale Platz namens Heumarkt wird durch farbenfroh restaurierte Bürgerhäuser flankiert. Unter dem Schloss befindet sich auch der gotische Loitzenhof, der der im ganzen Hansegebiet als Händler- und Bankiersdynastie bedeutenden Familie Loitz gehörte. Die größte Kirche steht fast genau im Zentrum der historischen Altstadt. Es handelt sich dabei um die gotische St.-JakobsKathe­drale, in der sich die Kapelle mit den Gräbern der pom­­mer­schen Fürsten befindet. Zwei weitere gotische Kirchen, die Johannisund die St.-Peter-und-Paul-Kirche, sind ebenso einen Besuch wert. Von der ehemaligen Stadtmauer ist nur der Siebenmäntelturm im Nordosten erhalten geblieben, das Königstor im Norden und das westlich gelegene Berliner Tor entstanden erst nach dem Abriss im barocken Stil. Diese beiden Tore dienten als Schmuckbauten ausschließlich repräsentativen Zwecken. Sehenswert sind außerdem noch der ehemalige Pommersche Landtag, in dem heute ein Geschichtsmuseum untergebracht ist oder der Palast des Generalkommandos, der ein Museum für polnische Kunst aus dem frühen 20. Jahrhundert beherbergt.

Wasser, Wasser, Wasser Die Neustadt besticht mit ihrem jugendlichen Flair. Während in der Altstadt noch mittelalterliche Baustile vorherrschen, dominiert der Historismus die gründerzeitliche Neustadt. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist die so genannte Hakenterrasse, von der aus eine breite Freitreppe an die Oder führt. Auf der hoch über dem Flussufer gelegenen Straße stehen drei

aufeinander abgestimmte Monumentalbauten. Heute befindet sich an dieser Stelle das Meeresmuseum, der Ort ist aber auch als Gesamtkomposition zu bewundern. Überhaupt ist die Neustadt durch eine gelungene Städte­planung geprägt. Ihre großzügigen Alleen und Boulevards schuf der Pariser Stadtplaner Haussmann. Auf dem Rathausplatz stehen das neugotische Neue Rathaus und der bekannte Manzelbrunnen, in der Nähe das ehemalige Stadthaus, das durch den hohen Turm weithin sichtbar ist.

Oben: Das Pommersche Schloss thront hoch über der Stadt. Unten: Die Stettiner Philharmonie

Rund um das Zentrum Viele der heutigen Stadtteile sind erst spät eingemeindet worden und haben ihren dörflichen Charakter beibehal­ten. Der Vorort Dąbie am gleichnamigen See ist ein bedeutendes Wassersportzentrum für die gesamte Region und besitzt einen eigenständigen mittelalterlichen Stadtkern. Sehenswert sind außerdem der zweitgrößte Friedhof Europas im Stadtteil Gumieńce und das Karthäuser­kloster Grabowo.

Stettin

Touristeninfo al. Niepodległości 1a, Tel.: +48-91-4340440 ul. Korsarzy 34, Tel.: +48-91-4891630 cit@mosrir.szczecin.pl www.szczecin.eu

Ausflugs-Tipp Das Stettiner Haff mit der Lagune­mit ausgezeichneten Bedingungen für Segler

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da bin ich frei Die zweitgrößte Stadt Polens trägt viele Namen. „HollyŁÓdź“ , „Manchester des Nordens“ ... – die Stadt spiegelt die unterschiedlichsten Facetten wider.

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as touristische Rückgrat ist die Piotrkowska-Straße, Europas längste Einkaufsmeile. Zum einen wird hier das architektonische Erbe zwischen backsteinernen Fabrikantenpalästen und Jugendstilvillen deutlich, zum anderen warten Hunderte von Restaurants, Kneipen und Clubs auf Gäste. Beim Bummeln kommt man an Skulpturen der berühmtesten Söhne der Stadt vorbei, außerdem wandelt man wie in Hollywood auf dem Walk of Fame, in Łódź mit den Sternen von Regisseuren und Schauspielern versehen, die an der hiesigen Filmhochschule ihr Handwerk lernten. Aber auch andere Persönlichkeiten der Stadt sind in der Piotrkowska verewigt. Ganz in der Nähe stehen eine Sitzbank mit einer Skulptur des Schriftstellers Julian Tuwim, ein gusseiserner Kistenkoffer, auf dem eine Skulptur des Autoren Władysław Reymont sitzt, ein metallener Flügel in Andenken an den Pianisten Artur Rubinstein und das Denkmal der Lodzer Fabrikanten. Im Sommer erkunden viele Besucher die Piotrkowska-Straße per Rikscha oder Retro-Tram und kommen dabei an vielen Festen und Kunstaufführungen vorbei.

Stadtpaläste und Fabrikresidenzen Die Architektur kann man das ganze Jahr über bewundern. Das Grand Hotel und das dazugehörige Restaurant sind die ersten Adressen für Gäste der Stadt. Der Maksymilian­-Goldfeder-Palast diente dem Bankier als repräsentatives Bank- und Wohn­ haus, heute ist es ein studentisches Kultur­ zentrum. Das Gutenberg-Haus fasziniert durch die verzierten Spitzen und Giebel sowie die Glasmalereien und Jugend­­ stilelemente im Treppenhaus. Erst in den Jahren 1997/98 wurde das Café Espla­nade mit seiner Jugendstilfassade rekonstruiert. Die erste große Fabrikantenresidenz ist der Heinzel-Palast, in dessen ehemaligen Webereien und Wollfärbereien heute städtische Ämter und der Magistrat zu finden­sind. Mediterrane Spielarten der Neorenaissance und ein reichhaltiges Mosaik­zeigt das Julius­Kindermann-Haus. Die neugotische St.-

Stanisław-Kostka-Basilika ist das wichtigste Gottes­haus in der Stadt. Schon von weitem fällt der hundert Meter hohe Kirchturm auf, ansonsten spiegelt sich der damalige Reichtum der Bevölke­ rung in dem durch Spenden finanzierten Interi­ eur wider. Die von hier aus in Richtung Osten verlaufende Tymieniecki-Straße führt zum Fabrikgelände Księży Młyn. Die Weiße Fabrik entstand im klassizistischen Stil und wird durch eine sechzig Meter lange, weiße Frontfassade bestimmt. In ihren Räumen wurde das Textilmuseum mit interessanten Dauer- und Wechselausstellungen zur Lodzer Industriegeschichte untergebracht. Natürlich kann man nicht nur auf der Hauptstraße etwas sehen und erleben. Am lohnenswertesten sind Abstecher zur Leopold-KindermannVilla, die als Polens schönste Jugendstilvilla gilt, zur prachtvollen Fabrikantenresidenz von Israel Poznański, zur Musikakademie im Maurycy-Poznański-Palast sowie zum Neuen Jüdischen Friedhof.

Oben:Im Sommer erkunden viele per Fahrrad oder Rikscha die Stadt. Unten: Die Villa Kinder­mann

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Touristeninfo Piotrkowska 87, 90-423 Łódź cit@cit.lodz.pl www.en.cit.lodz.pl

Insider-Tipp Jedes Jahr treffen sich internationale und nationale Stars beim Festival der Filmkust "Camerimage". Aber auch die Musikveranstaltung "Jazz-Oscar" und das jährliche "Fotofestiwal" ziehen zahlreiche Besucher an.

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Mehr als nur

Posen

Posen war vor mehr als 1000 Jahren GrĂźndungsstadt des damals jungen Polen und sollte auch in den darauf folgenden Epochen eine meist entscheidende Rolle einnehmen. P O l E n

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ls Wiege des polnischen Staates ist Posen zugleich eine der ältesten Städte des Landes. Davon zeugen auch einige romanische Bauwerke aus der Entstehungszeit der Piastendynastie, des ersten polnischen Herrschergeschlechts. Ab dem frühen 13. Jahrhundert stieg dann die Bedeutung von Posen zu einem bedeutenden mittelalterlichen Handelszentrum zwischen West- und Osteuropa. Diese Position sollte in den kommenden Jahrhunderten nicht preisgegeben werden, stattdessen unterstreicht seit 1921 das damals errichtete Messegelände diese Rolle. Mit der AdamMickiewicz-Universität, einer der ersten Hochschuladressen in Polen, und weiteren Universitäten ist Posen auch eine der einflussreichsten polnischen Wissenschaftsstädte. Für das südländische Flair auf dem Marktplatz sind unter anderem die Studenten verantwortlich.

Auf dem Altmarkt Bunte Patrizierhäuser begrenzen den Altmarkt, an dem sich die Posener gerne auf einen Kaffee oder ein Bier treffen. Sobald es warm wird, stellen die Gastronomen die Tische ins Freie, als Gast kann man so das muntere Treiben noch besser verfolgen. Immer im Blick wird man das Schmuckstück des Marktplatzes haben. Das beinahe quadratische Rathaus wird als Polens schönstes Renaissance-Gebäude bezeichnet. Es wird schwer fallen, dem nicht zuzustimmen. Auf drei Etagen ver-

teilt sich die Loggia mit den schmucken Arkadengängen, die mit Medaillons polnischer Könige und griechischer Helden verziert sind. Das Innere des Rathauses wird vom Museum der Stadtgeschichte genutzt, der Große Saal in der ersten Etage ist schon allein aufgrund seines Kassettenkuppelgewölbes sehenswert. Ein beliebtes Fotomotiv ist der außergewöhnliche Proserpine-Springbrunnen mit einer Skulptur aus Sandstein. Nicht weniger selten fotografiert werden die Krämerhäuschen, in denen bereits im 13. Jahrhundert Fische, Salz und Dinge des täglichen Gebrauchs verkauft wurden. 200 Jahre später entstanden dann die heute sichtbaren engen Läden, die nur ein Fenster breit sind.

Auf der Dominsel und zu weiteren sehenswerten Kirchen Auch wenn der Marktplatz das unbestrittene Herz der Stadt ist, befindet sich der älteste Teil Posens auf der Dominsel, auf Polnisch Ostrów Tumski. Dort thront schon seit Mitte des 10. Jahrhunderts und damit kurz nach der Christianisierung Polens die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale des damals jungen Bistums. Mit ihren beiden hohen Türmen sieht man sie bereits aus weiter Entfernung. Wirkt der Dom von außen noch relativ schlicht, gerät man im Kirchenschiff leicht ins Staunen. Anlass dazu bieten die Goldene Kapelle und der spätgotische Schrankaltar.

Oben: Ein sonniger Tag im Park Unten: Patrizierhäuser auf dem Altmarkt

Posen

Touristeninfo ul. Ratajczaka 44 (Arkadia), Tel.: +4861-8519645, Stary Rynek 59/60, Tel.: +48-61-8526156 it@cim.poznan.pl poznan.travel/de

Ausflugs-Tipps Eine Fahrt zum Großpolnischen Nationalpark mit seinen Pinien- und Mischwäldern wielkopolskipn.pl Die Schloss-GartenAnlage von Rogalin mit Gemäldegalerie und Park mnp.art.pl

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Liebevoll  restauriert Polen hat in den letzten Jahren viele vergessene Schätze­ geborgen. Alte Landhäuser, Holzhäuser und Wald­ schlösschen wurden zu Hotels und Pensionen umgestaltet.

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· Unterkünfte ·

1. Restauracja Carska

3. Bursztynowy Pałac

Wohnen wie der Zar? In Białowieza unweit des letzten Urwalds in Europa wartet ein alter hölzerner Bahnhof auf Übernachtungsgäste. Die Bahnhofsgebäude warten schon von außen mit einer würdevollen Erscheinung aus alten Zeiten auf. Im Innern wurden mehrere Gästezimmer liebevoll restauriert und mit unterschiedlichen Charakteren versehen. Im denkmalgeschützten, backsteinernen Wasserturm warten zwei doppelstöckige Appartements mit rustikal-edlem Flair, ein weiteres neben der russischen Sauna offeriert eine heitere, höfisch-dörfliche Atmosphäre. Ein außergewöhnliches Übernachtungserlebnis garantieren die luxuriösen Salonwagen, die mit der historischen Dampflokomotive den Zug bilden, mit dem Zar Nikolaus II. zum Jagen nach Białowieża fuhr. In allen Zimmern lassen sich natürlich stilvolle Möbel, Lampen, Bilder und Photographien aus der Zarenzeit entdecken. Auch im Restaurant mit seinen unterschiedlich gestalteten Sälen fällt eine Zeitreise leicht, unterstützt durch die Gaumenfreuden schmackhafter Wildgerichte.

Der inmitten eines Landschaftsparks thronende „Bernsteinpalast“ ist einer der außergewöhnlichsten Orte in Westpommern. Schon von außen sorgt das schlanke Gebäude für Aufmerksamkeit. Wunderschön zwischen einem See und einem Wald gelegen, fügt sich der Bernstein­palast harmonisch in die Natur ein. Ganz besonders viel Wert wurde bei der Restaurierung des Schlosses auf die Inneneinrichtung gelegt, die sich durch edle und ungewöhnliche Details auszeichnet, zugleich aber höchsten Komfort bietet. Der ganze Stolz der Residenz ist sicher der Kristallsaal, in dem sich das Restaurant befindet und in dem das kunstvolle Interieur am stärksten herausgearbeitet wurde. Doch nicht nur dem Auge wird geschmeichelt. Im Hotelkomplex gibt es nämlich Tennisplätze und einen Golfplatz, einen Fitnessraum und mehrere Schwimmbäder. Nicht zu vergessen die SPAAnlage, die auch hinsichtlich der Massagen und Kosmetikbehandlungen höchsten Ansprüchen genügt. Für verliebte Paare oder die Flitterwochen gibt es kaum einen besseren Ort.

2. Stara Szkoła

4. Villa Pepita und Titina

Eine alte Schule, in die jeder gerne geht. Das backsteinerne Haus in den Masuren dient seit fünf Jahren als Pension. Errichtet gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wurde das Gebäude bis vor etwa 40 Jahren noch als Schule genutzt. So hat die Mehrheit der Bewohner von Wysoka Wieś, dem früheren Krensdorf, hier noch schreiben und rechnen gelernt. Vom Schulinventar wurden viele Einrichtungsgegenstände übernommen und durch restaurierte Vorkriegsmöbel ergänzt, wobei natürlich die Bedürfnisse und Wünsche der Urlauber berücksichtigt wurden. So verfügen alle fünf Zimmer über ein eigenes Bad. Kinderfreundlichkeit wird hier noch groß geschrieben, zum Ausleihen gibt es neben vier Rädern und 31 Paar Langlaufskiern für das Kind im Mann auch ein Schneemobil. Bei der einzigartigen Umgebung der Masuren-Pension bieten sich auch sommerliche Spaziergänge an, zum Beispiel zum nächstgelegenen See zum Schwimmen. Abends wird dann gegrillt oder hausgemachte Wurst aus eigener Räucherung auf frischem Brot genossen.

Beide Villen bieten einen einmaligen historischen Charme. Diese liebevoll restaurierten Residenzen laden zum Verweilen ein, denn glauben Sie uns – Ähnlichkeiten zu typischen Hoteleinrichtungen würde man hier vergeblich suchen. Schon in der Zeit der Prinzessin Marianne von Oranien im letzten Jahrhundert wurden die Villa Pepita und Villa Titina auf Fotografien, Stichen und Postkarten aus Międzygórze (Wölfelsgrund) dargestellt. Die Lage der Villen am Rande des Kurortes verspricht eine Oase der Stille und Ruhe und ermöglicht zugleich einfachen Zugang zu allen touristischen Attraktionen des Kotlina Kłodzka (Glatzer Berglandes). Die Umgebung ist ein unentdecktes Paradies für Radfahrer. Zahlreiche markierte Radrouten warten darauf, von Amateuren, aber auch Profisportlern befahren zu werden. Beliebt bei Wintersportlern ist die direkte Zufahrt von den Villen zum Schwarzen Berg. Die Ski- und Snowboardfahrer dürfte das besonders interessieren.

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nachtleben:

Das junge Polen Ein Gourmet-Abendessen im Steampunk-Ambiente genießen, LiveBands in einem Fenster spielen sehen oder lieber doch die Nacht in einem alten Schwimmbad durchtanzen? Bitte schön! Hier unsere Zusammenstellung von Bars und Clubs an besonders überraschenden Orten.

Barka Alrina Krakow (Kraka u)

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Für den nächsten KrakauBesuch unbedingt merken!

Als ich das Gefühl hatte, die meisten Kellerbars Krakaus bereits erkundet zu haben, zeigten mir meine einheimischen Freunde diesen interessanten Ort. Mitten auf der Weichsel liegt eine historische Barke aus Holland, die im Inneren ganz und gar nicht altmodisch ist hochmodernes Design und die außergewöhnlich leckere Küche machen Alrina aus. Ein guter Tipp für einen etwas festlicheren Abend. P O l E n

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Euer Location-Scout: Anna Ich bin 26, lebe und arbeite in Berlin.

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Basen

War szaw a (Wa rsch au)

Für mich als großen Fan von Clubs an etwas ungewöhnlichen Orten war dieser Abend ein echter Volltreffer! Diesem ehemaligen Schwimmbad in Warsch au wurde ganz neues Leben eingehaucht. Bis spät in die Nacht haben wir hier bei einem Live-Konzert gefeiert, gefolgt von einer Party mit zwei richtig guten DJs! Eine besondere Atmosphäre, wenn man bedenkt, dass hier vor 60 Jahren Leute gebadet haben. Tagsüber finden hier auch KunstEvents statt, man kann im Basen (auf Deutsch „Schwimmbad“) also 24/ -7 etwas erleben. 29


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Kultur

pur!

Literaten wie Wisława Szymborska, Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Regisseure wie Andrzej Wajda, Jazzstars wie Tomasz Stańko, Künstler wie Magdalena Abakanowicz … Keine Frage, im letzten Jahrhundert hat Polen viele Kulturschaffende von Weltrang hervorgebracht. Dies spiegelt sich in Kunst, Architektur und traditionellem Handwerk gleichermaßen wider. Ob Bernsteinschmuck an der Ostsee, Schnitzarbeiten aus der Tatra oder die seit Jahrhunderten beliebte Bunzlauer Keramik – polnisches Kunsthandwerk landet oft in den Taschen der Touristen. Und Trachten oder Kleidung von einfallsreichen Designern machen jede Frau noch ein bisschen schöner. Das Wissen um die eigene Geschichte genießt in Polen übrigens einen hohen Stellenwert. Mit ganzem Herzen restaurierte Schlossanlagen, Festivals, auf P O l e n

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denen historische Ereignisse nachgestellt werden – überall wird die Historie lebendig.

Vielfältig, spannend und voller Überraschungen Auf mehr als ein Jahrtausend spannender und wechselvoller Geschichte kann Polen zurückblicken, wobei die Städte stets eine wichtige Rolle spielten. Doch auch in ländlichen Gebieten wird viel geboten. Angenehm ist dabei, dass Polen auch außerhalb der Städte touristisch immer besser erschlossen wird. Optimale Bedingungen also, um in Geschichte und Kultur des Landes einzutauchen. Spielerisch vereint Polen dabei scheinbar unvereinbare Widersprüche miteinander. Modern, ohne die Tradition zu vergessen, vielfältig, aber nicht beliebig, genauso entspannt wie spannend. Kein Wunder also, dass immer und überall die nächste Überraschung wartet.


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Zu den Burgruinen auf der Adlerhorstroute Über die Woiwodschaft Schlesien erstreckt sich mit dem Krakau-Tschenstochauer Jura eine der schönsten Gegenden Polens. Die so genannte Adlerhorstroute (Szlak Orlich Gniazd) verdankt ihren Namen den vielen­auf hohen Felsen thronenden mittelalterlichen Burgruinen. Wie die Nester der edlen Greifvögel sind sie oft schon von weither sichtbar und bilden so auch ideale Orientierungspunkte. Eine Reihe der Burgen bildete zusammen mit Wachtürmen, befestigten Klöstern und Kirchen eine Verteidigungsanlage zur Sicherung der damaligen Westgrenze des Königreichs Polen. Die Infrastruktur der Adlerhorstroute ist vorbildlich, für Übernachtungen hat man die Wahl zwischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen, für eine Stärkung zwischen edlen Restaurants und einfachen Lokalen. www.jura.info.pl

Die Schönheit der Holzarchitektur in der Małopolska Region Fast 250 Denkmäler lassen sich auf der insgesamt rund 1.500 Kilometer langen „Route der Holzarchitektur“ in der Małopolska Region entdecken. Gleich, ob sie mit hügeliger oder hochgebirgiger Landschaft harmonieren – die orthodoxen und katholischen Kirchen, Kapellen, Glockentürme, Speicher, Landhäuser oder adligen Herrenhäuser offenbaren ihre eigenen Geschichten und Geheimnisse. Vier einzelne Stätten auf den sechs verschiedenen Routen hat die UNESCO übrigens auf ihre Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, was nicht zuletzt die Bedeutung dieser traditionellen Architektur verdeutlicht. Dazu zählen die Kirchen in Binarowa, Dębno Podhalańskie, Lipnica Murowana und Sękowa. www.drewniana.malopolska.pl, www.visitmalopolska.pl

Der Geschmack Masowiens Masowien ist eine faszinierende Region. Jahrhundertelang bewohnten verschiedenste Ethnien die heutige Woiwodschaft, was insbesondere einen großen Einfluss auf die Spezialitäten der hiesigen Küche hatte. Über Generationen überlieferte Traditionen werden heutzutage v. a. in den Freilichtmuseen kultiviert. „Wesele Kurpiowskie” ist ein dreitägiges Folklorefestival mit der Inszenierung einer traditionellen Hochzeitszeremonie in der Ortschaft Kadzidło. Am dritten Sonntag im Juni werden die alten Hochzeitsbräuche von nationalen und ausländischen Gruppen interpretiert. Inmitten alter Möbel und Haushaltsgegenstände zelebriert das Museum des Masowischen Dorfes in Sierpiec am ersten Julisonntag z. B. ein Honig- und Imkerfest namens Miodobranie mit Degustationen und Volksmusik. www.mazowsze.travel, www.mazovia.travel

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32 Küstrin/Oder: Natur und Kultur in der Warthemündung Kostrzyn nad Odrą/Küstrin an der Oder, oft auch Festungs- oder Soldatenstadt genannt, war immer ein wichtiges Zentrum des kulturellen und politischen Lebens und sogar Hauptstadt eines selbstständigen Fürstentums – der Neumark. Die fast 800-jährige turbulente Geschichte und das Kulturerbe der Stadt spiegeln sich in den Ruinen der Altstadt, dem heutigen „Küstriner Pompeji“, wider. Einen zweiten Schatz gibt es südlich der Stadt zu entdecken: im Nationalpark „Warthemündung“ bilden großzügige Flussauenlandschaften eine spannende Kulisse für Naturbeobachtungen zu jeder Jahreszeit. Hochwasserereignisse prägen regelmäßig das Überschwemmungsgebiet mit seinen Feuchtwiesen, Seggen, Schilfrohr und Weiden. www.tourist-info-kostrzyn.de

Bunkeranlagen des Meseritzer Landes Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (Ostwall) ist die größte Touristenattraktion der Woiwodschaft Lubuskie. Zwischen den beiden Flüssen Warthe und Oder liegen die Bunker und Befestigungsanlagen mit dem touristischen Kürzel MRU verstreut, etwa 70 km von Frankfurt a.d.O. entfernt. Errichtet wurde die Anlage 1934–39, und zwar zu Verteidigungszwecken und zur Unterstützung des schon damals geplanten Zweiten Weltkriegs. 1945 eroberte die Rote Armee die Bunker und sprengte viele von ihnen. Im zentralen Teil der seit 2011 unter Denkmalschutz stehenden Anlage blieben jedoch ein unterirdisches Tunnelsystem von 32 km Länge und bis zu 52 m Tiefe, ein Munitionslagernetz sowie Bahnhöfe erhalten. www.bunkry.pl, www.bunkry.lubrza.pl

Kultur- und Naturpark der Festung Nysa/ Neisse In der Altstadt von Neisse stößt man auf viele gotische, barocke und Renaissance-Bauwerke, was den Beinamen schlesisches Rom erklärt. Wegen seiner Bedeutung als Handelsstadt gab es zeitweise zehn Bastionen zum Schutz, von denen heute nur die der Heiligen Jadwiga erhalten ist. Eine der größten Sehenswürdigkeiten ist die Festung, die der preußische König Friedrich der Große 1744 nach der Eroberung von Schlesien errichten ließ. Als eines der mächtigsten Forts seiner Zeit konnte es im Jahr 1807 der Belagerung der napoleonischen Truppen im preußisch-französischen Krieg ganze 114 Tage lang standhalten, bis es schließlich kapitulieren musste. www.twierdzanysa.com P O l e n

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Fahrt mit der Gnesener Schmalspurbahn Wielkopolska ist für Eisenbahnfreunde ein europaweit geschätztes Ziel mit vielen verschiedenen Angeboten. Eines davon ist die Ausflugsfahrt auf der denkmalgeschützten Trasse der Gnesener Schmalspurbahn – ein wunderbares Erlebnis für die ganze Familie. 1883 als Transportmittel der hiesigen Zucker­fabrik gegründet, wurde die Bahn schon kurz darauf für den Personenverkehr genutzt, 1957 kam dann die Umstellung der Spurweite von 600 mm auf 750 mm. Die 38 km lange Verbindung zwischen Gniezno/Gnesen und Anastazewo/Annendorf wird von Mitte Juni bis Ende August nach einem festen Fahrplan bedient. Dabei zieht die Lokomotive für die Fahrgäste­zwei Waggons und eine Zugbar mit sich. https://rail.cc/en/gniezno/c

Auf den Spuren des polnischen Hochadels Das Geschlecht der Lubomirski war eine über Jahrhunderte einflussreiche Adelsfamilie mit großem Grundbesitz und prunkvollen Palästen. Einst im Herzen des Landes ansässig, verschoben sich die Grenzen auf ihren heutigen Verlauf, weshalb die von Stalowa Wola ausgehende „Route der Familiensitze der Lubomirskis“ grenzüberschreitend durch das Dreiländereck Polen, Ukraine und Slowakei führt. Die schönsten Paläste auf der insgesamt 488 km langen Route lassen sich sicher in Baranów Sandomierski, Łańcut und in Bakończyce finden. Man stößt aber auch auf viele reizvolle Altstädte, so etwa in Rzeszów, im entzückenden Jarosław, im ukrainischen Lemberg und im slowakischen Bardejov. www.szlak-lubomirskich.stalowawola.pl

In Holz gebannte Wunderwelt Die Grenzregionen Europas haben überall ihren Reiz, so auch das Gebiet entlang der polnisch-slowakischen Grenze. Reichtum und Vielfalt an sakraler und welt­ licher Holzarchitektur machen die Podkarpaten geradezu einzigartig. In Freilichtmuseen und Dörfern lassen sich nämlich unzählige Beispiele für die Kunstfertigkeit dieser Volksbauweise entdecken, seien es orthodoxe, katholische und evangelische Kirchen oder aber Wohnhäuser. Bildhauer und Handwerker verstehen es seit Jahrhunderten, wahre Wunderwelten in Holz zu bannen. Gleich mehrere gut gekennzeichnete Wanderwege und Fahrrad­routen führen zu den schönsten der von der traditionellen Holzarchitektur geprägten Orte. Zu ihnen zählen natürlich die Kirchen in Haczów und Blizne, die von der UNESCO auf der Liste des Weltkulturerbes geführt werden. www.podkarpackie.pl/szlak

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Auf den Spuren der Zisterzienser Der Zisterzienserorden entstand 1098 im französischen Citeaux und breitete sich schon bald darauf in ganz Europa aus. Nach Polen kamen die anfangs auch als graue Mönche bezeichneten Zister­zienser­mit ihrem bekannten Leitspruch Ora et labora (bete und arbeite) im Jahre 1146.

eingerichtet. Die Höhepunkte sind dabei quer über ganz Polen verstreut. In der Kleineren Basilika im niederschlesischen Bardo steht mit der Barockorgel ein ästhetisches wie akustisches Meisterwerk, das man am besten bei einem der vielen Orgelkonzerte bestaunen kann. Die Abtei in Bierzwnik hinterlässt vor allem während der InternatioVom heutigen Jędrzejów aus gründeten sie nalen Messe der Klosterprodukte bleibenden in den kommenden 250 Jahren zahlrei- Eindruck. Als eines der wertvollsten romaniche Klöster, Kirchen und Ortschaften. Von schen Bauwerke in Polen gilt die Klosterkirdort übten sie einen großen kulturellen Ein- che von Koprzywnica mit ihren imposanten fluss auf das junge Polen aus, der weit über Polychromien. Im schlesischen Trzebnica Religion und Christianisierung hinausging. wiederum steht mit dem Sanktuarium der Um an dieses Erbe zu erinnern und die Ar- Heiligen Jadwiga eines der größten Zisterzichitektur der Klöster und Kirchen zu prä- enserklöster in ganz Europa. Eine Perle der sentieren, wurde vor einigen Jahren der Pol- barocken Kunst und Architektur ist die Zisnische Verein der Zisterzien­ sergemeinden terzienserabtei in Krzeszów. Besonders ma-

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Linke Seite: Blick auf das Kloster in Koprzywnica Ganz oben: Verzierte Kapitäle in Wachock Oben: Sankt Jadwiga in Trebnitz Recht: Die barocke Abtei in Krzeszów Unten: Fassade der Abtei in Sulejów

lerisch sind hier die 32 Kapellen des Kalvarienpfads, der 5 km rund um die Klosteranlage durch Wälder, über Wiesen und Felder führt. Mit ihrer Naturschönheit kann auch das Gebiet rund um Rudy jeden Touristen entzücken, im Zentrum steht dabei die riesige, restaurierte Kloster-Palast-Anlage mit weitläufigem Park und der Kleineren Basilika. In Koronowo thront in der Nähe des mittelalterlichen Zentrums die europaweit höchste Schmalspurbahnbrücke. Rund um Krzęcin warten Landschaftsparks mit Naturdenkmälern und unzähligen Seen sowie prächtige Palastresidenzen auf ihre Entdeckung. Keine Frage, auf den Spuren der polnischen Zisterzienser lässt sich ein spannendes Stück Polen entdecken. www.gminycysterskie.org

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Strand & Meer An der 528 Kilometer langen polnischen Ostseeküste findet man endlose feine Sandstrände und atemberaubende Kliffs, mehr als 40 Meter hohe Wanderdünen und bewaldete Steilküsten.

Ostseeküste und Strand

Urlauber an der Ostsee schätzen die gesunde Meeresluft, die vielen Sonnentage und die Möglichkeit, der Vorliebe entsprechend zwischen Hochsaison-Stimmung und Abgeschiedenheit wählen zu können. In vielen Erholungsgebieten gibt es reizvolNicht zu vergessen die mondänen Seebäder, le Naturdenkmäler zu entdecken, etwas für stolzen Hansestädte, kleinen Fischerdörfer das Auge bieten aber auch die Badeorte mit und Kurorte mit gesunder Seeluft. Im Lan- ihrer charakteristischen Architektur. Liebdesinneren warten hingegen Nationalparks haber feiner Strände, Sonnenbadende und und Binnenseen. Dies sind nur ein paar Beachvolleyballer fahren nach Świnoujście, Gründe, warum jedes Jahr mehr Gäste aus Międzyzdroje, Łeba, Władysławowo und Krynica Morska. Die Halbinsel Hel ragt Deutschland nach Polen kommen. Ihre Küste verraten die Regionen West- wie eine lange, schmale­Zunge in die Danpommern und Pommern schon mit den ziger Bucht, ans Ende gelangt man unter eigenen Namen, heißt das polnische „po- anderem auf dem 34 Kilometer langen morze“ doch „am Meer“. Von der Insel Radweg. Sowohl auf das offene Meer als Wollin im Westen an der deutschen Gren- auch auf die Küste hat man dann eine unze reicht die polnische Ostseeküste bis zur vergleichliche Sicht. Frischen Nehrung im Osten. Dazwischen findet man Fischerdörfer, in denen die Kleine Fischerdörfer, romantische Zeit still zu stehen scheint. Viel belebter Leuchttürme und Hansestädte geht es in den Kurorten und Seebädern zu, wenn im Sommer die Strände und Prome- Entlang der Küstenlinie trifft man auf zur naden locken. Sommersaison nicht überfüllte Strände

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· Strand & Meer · und kleinere Fischerdörfer, zwischen denen Leuchttürme stehen. Einige Großstädte warten mit einer sehenswerten Altstadt auf. Stettin erinnert architektonisch an die Geschichte der Hanse, geprägt wird es aber auch durch seine Blütezeit im 19. Jahrhundert. Auch weiter östlich geht es lebhaft zu. Die Dreistadt (Trójmiasto) mit Gdańsk, Sopot und Gdynia ist eines der wichtigsten städtischen Zentren Polens und sein Hafen zur Welt. Die beiden bedeutendsten historischen Ereignisse der jüngeren polnischen Geschichte spielten sich hier ab, nämlich der Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Anfang vom Ende des Sozialismus, ausgelöst durch die unermüdlichen Proteste der in der Gewerkschaft Solidarność organisierten Werftarbeiter.

Gold der Ostsee und kaschubisches Kunsthandwerk Neben den Naturschönheiten und Stränden bietet die Ostsee einen weiteren großen Schatz, nämlich den Bernstein, der seit Jahrhunderten zu feinem Schmuck und spektakulärem Kunsthandwerk verarbeitet wird. Nicht zuletzt durch Günter Grass ist das Volk der Kaschuben bekannt geworden, spielt es doch eine Hauptrolle in vielen Romanen des Literaturnobelpreisträgers, so z.B. in der „Danziger Trilogie”, zu der die

„Blechtrommel”, die Novelle „Katz und Maus” und der Roman „Hundejahre” gehören. In der Moränenlandschaft der Kaschubischen Schweiz kann die heute noch lebendige Kultur dieses kleinen slawischen Volkes entdeckt werden. Vor allem die Schnitzkunst ist bemerkenswert.

Oben: Die Ostsee ist ein paradies für Familien­. Unten: Endlose Sandstrände bieten Erholung­pur.

Abstecher ins Landesinnere Die Seenplatten, Nationalparks und dichten Nadel- und Laubwälder bieten ideale Bedingungen für Aktivurlauber und Wassersportler, aber auch für Menschen, die einfach nur ihre Seele baumeln lassen möchten. Der Słowiński-Nationalpark ist bis weit über die Grenzen Polens für seine einzigartigen Wanderdünen bekannt.

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Kuren & Wellness Eine Auszeit nehmen, dem Körper Erholung und Entspannung gönnen, nach einer Krankheit und Stress endlich wieder auf die Beine kommen, Energie tanken und die Gesundheit fördern ... Gründe für Kuren oder einen Wellness-Urlaub gibt es in unserer schnelllebigen und hektischen Zeit viele.

digkeit sind Folgen des immer hektischeren Arbeitsalltags. Kein Wunder also, dass auch immer häufiger Geschäftsleute den Weg in Heilbäder und Spas finden.

Kurorte und Wellmessanlagen mit jahrhundertelanger Tradition

In den letzten Jahren sind in Deutschland die Preise für Kuren genauso kräftig gestiegen wie der Eigenanteil. Doch die Lösung liegt nah, denn Polens Kurorte mit ihrer jahrhundertelangen Tradition bieten den gleichen Standard für weniger Geld. Schon Kaiser und Könige suchten dort Erholung und Gesundheit, wo es sich nun jeder leisOb zur Behandlung akuter Krankheiten ten kann. Ganz gleich, ob es das gesunde oder zur Unterstützung der Genesung, Reizklima an der Ostsee ist, ein Sole-Granach einer Verletzung oder bei chroni- dierwerk nahe der Hauptstadt, die Einsamschen Beschwerden und Allergien, ob zur keit und Weite der Masurischen Seen oder Entspannung eines erschöpften Geistes ein Städtchen inmitten dichter und wohlund Körpers - für all diese Fälle gibt es riechender Nadelwälder im Riesengebirge. in Polen spezialisierte Kurkliniken und Wohin es einen Erholungsuchenden auch Wellnesszentren. Stress, Leistungsabfall, ziehen mag, die Landschaft ist traumhaft Burnout-Syndrom oder chronische Mü- schön. In den polnischen Heilbädern und Wellness Anlagen profitieren die Gäste von langjähriger Erfahrung, gut ausgebildetem Personal, moderner Ausstattung und vielen Angeboten aus den Bereichen Wellness und Schönheitspflege.

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· Kuren & Wellness ·

Gut ausgebildetes Personal und modernste Ausstattung

tigen Villen und des schönen Kurhauses als „Perle der Heilbäder“ bezeichnet. Das gesunde Reizklima ist ideal bei Atemwegs-, Weitere Argumente für eine Kur- oder einen Kreislaufbeschwerden und Allergien. Und Wellnessurlaub in Polen sind die hervorra- natürlich für Strandspaziergänge, bei denen gend ausgebildeten und fast immer Deutsch man Bernstein sammelt und die Seele bausprechenden Ärzte und Therapeuten sowie meln lässt. Abwechslungsreich ist auch das die gastfreundliche Betreuung durch das Rahmenprogramm in den Heilbädern und Klinikpersonal. Hier wird man als Gast noch Wellnessorten Polens. So hat man die Wahl ernst genommen, ohne dass dies auf Kosten zwischen Sommerfestivals und Kurkonzervon Herzlichkeit geschieht. Die Sanatorien, ten, Ausstellungen, Besuchen in FreilichtKurhotels und Beautyfarmen entsprechen museen, Abstechern in malerische Altstädte dabei selbst höchsten Ansprüchen und ha- oder einem Ausflug in einen Nationalpark. ben die modernsten Heilmaßnahmen im Programm. Bei der Kryotherapie etwa wird der Körper oder eine schmerzende Stelle für kurze Zeit hohen Minustemperaturen ausgesetzt, die Anwendung eines magnetischen Wechselfeldes fördert die Durchblutung und beschleunigt den Heilungsprozess, eine Vakuummassage wiederum unterstützt die Fettverbrennung und den Abbau von Cellulite­.

Das Reizklima an der See wirkt ideal bei Atemwegsbeschwerden oder Allergien.

Reizvolle Umgebung und kulturelles Rahmenprogramm Die meisten polnischen Kurorte liegen im Riesengebirge nahe der Grenze zu Deutschland. Bei Wanderungen kann man sich hier auf die Spuren des legendären Bergschrats Rübezahl begeben. Krynica Zdroj mit seinen sieben Quellen wird wegen der präch-

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sikfestivals die Sorgen des Alltags vergisst. Für den deutschen Kururlauber ist zunächst einmal die rechtliche Seite wichtig: Vor der Kur sucht man seinen Hausarzt auf und spricht mit ihm über die Notwendigkeit und den genauen Gegenstand einer Kur, was dieser daraufhin bescheinigt. Den ausgefüllten Antrag reicht man dann bei seiner Krankenkasse ein. Nach einer Genehmigung wird man von der Krankenkasse über die Art der Kur und die Höhe der Kostenübernahme informiert. Der genaue Kurort und die entsprechende Unterkunft dürfen dabei weitgehend frei gewählt werden. Dies beschränkt sich nicht nur auf Deutschland, sondern erstreckt sich auf das gesamte GeDer Kurgast ist König! biet der Europäischen Union, also können Kuren und Wellness in Polen – wo man ge- die entsprechenden Gesundheitsleistungen sund wird, sich endlich mal richtig erholt, seit dem EU-Beitritt Polens 2004 auch dort auftankt und genießt. Wo man außerdem in Anspruch genommen werden. Grundreizende Kleinstädte kennenlernt, Ausflüge sätzlich wird bei Kuren zwischen ambuin die Umgebung unternimmt und bei Mu- lanten und stationären Maßnahmen unDie Übergänge zwischen Wellness, Prävention und einer klassischen Kur sind natürlich fließend. Den Gästen in Polen stehen alle zeitgemäßen Möglichkeiten offen, ihrem Körper etwas Gesundes, Gutes und Angenehmes zu gönnen. Keine Frage, Schönheit kommt von innen – für den letzten Schliff sorgen dann die Beautyfarmen. Entspannende Gesichtsbehandlungen, Verwendung von Naturkosmetika, duftende Aromatherapien und individualisierte Ernährungstipps, all diese Erfahrungen wird man mit einem Lächeln mit nach Hause nehmen.

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Linke Seite: Das ehemalige Grandhotel „Schlesischer Hof“ in Bad Salzbrunn ist jetzt ein Sanatorium Moderne Ausstattung und meist deutschsprechendes Personal­ bieten die besten Rahmenbedingungen für einen Kur- oder Wellnessurlaub in Polen.

terschieden. Für die ambulanten Kuren, zu denen unter anderem die Bade- oder Vorsorgekuren zählen, ist ein Abstand von vier Jahren vorgeschrieben. Der Kurende muss dafür Urlaub nehmen oder sich mit seinem Arbeitgeber auf eine unbezahlte Freistellung verständigen.

Wohin? Zu einer Badekur an die Ostsee oder doch lieber ins Landesinnere? Die polnische Ostsee ist bekannt für ihre bezaubernde Schönheit, ihren Reichtum an Bernstein und die vielen zwischen den romantischen Fischerdörfern und Ortschaften stehenden Leuchttürme. Nicht weniger beeindruckend ist die Zahl der Kurorte, die sich durch das gesunde Reizklima des Meeres erklärt. Behandelt werden vor allem Erkrankungen der Atemwege, Kreislaufbeschwerden, Schilddrüsen- und Stoffwech-

selkrankheiten sowie Allergien. Für die deutschen Besucher ist natürlich auch die Nähe zum Heimatland von Vorteil. Aber auch im Landesinneren finden sich zahlreiche renommierte Kur- und Wellnessorte. Die Polnische Organisation für Tourismus hat die kostenlose deutschsprachige Broschüre „Polen – Kuren und Wellness“ herausgegeben. Darin befinden sich ausführliche Informationen zu den wichtigsten Kurorten, viele Hinweise zu den jeweiligen Sanatorien, Heilanstalten und Spaanwendungen. Den geeigneteten Erholungsort findet man so schnell und ohne große Mühe. Die Broschüre kann beim Polnischen Fremdenverkehrsamt in Berlin bestellt werden. Tel. 030-21 00 920 oder per E-Mail unter info.de@polen.travel.

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Mit dem

Fahrrad durch Polen

Mit rund 80 % Flachland sind die natürlichen Bedingungen Polens für Radfahrer geradezu ideal. Hinzu kommt, dass der Wind im Landesinneren wesentlich weniger stark weht als anderswo. Und nicht zuletzt die grenzüberschreitenden Routen zeigen, dass dem Fahrradtourismus in Polen nicht nur im übertragenen Sinn keine Grenzen gesetzt sind. Wem der Sinn nach einer Radwanderung steht, hat die Qual der Wahl, da es unzählige thematische Trassen gibt. So kann man etwa auf der Storchenroute einen Nistplatz der stolzen Vögel nach dem anderen entdecken. Unbedingt sollte man sich mit dem Angebot von Greenways beschäftigen. Die nichtstaatliche Initiative von begeisterten Radfahrern hat in ganz Mitteleuropa Radfernwege konzipiert. Dabei ist das erklärte Ziel ein nachhaltiger Fahrradtourismus – Kultur und Natur sollen geschützt werden, Traditionen erhalten und gestärkt. Ein Beispiel ist die Bernsteinroute Budapest–Krakau, die zurzeit, dem Verlauf der Weichsel folgend, über Warschau bis nach Danzig ausgebaut wird. P O l e n

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So lassen sich auf dem Sattel in kurzer Zeit viele neue Eindrücke erstrampeln. In Ostpolen können Radler auf orthodoxen oder jüdischen Spuren eine andere Welt für sich entdecken, nicht ohne dabei die ins Träumen versetzende Landschaft der Nationalparks zu bewundern. Doch auch Sportbiker kommen auf ihre Kosten. Steil bergauf geht es in den hügeligen Mittelgebirgen oder in der alpinen Tatra, wo es einige anspruchsvolle Downhill-Strecken gibt. Inzwischen werden auch in den Städten mehr und mehr Radwege gebaut, Warschau zum Beispiel lässt sich immer besser auch auf dem Fahrrad erkunden. In Posen wiederum führt ein attraktiver Rundweg um die Stadt.


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Rund um Posen Die 173 km lange Route führt rund um die großpolnische Hauptstadt und hat weder Anfang noch Ende. Die mit orangefarbenen Zeichen versehene Strecke ist in sieben Einzeletappen unterteilt. Jede dieser Etappen ist auch für weniger geübte Radler an einem Tag zu schaffen. So bleibt genügend Zeit, um die schönen Städtchen und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke kennenzulernen. Vielleicht noch interessanter sind die Naturschutzgebiete, durch die man fährt. Der Großpolnische Nationalpark sowie die Landschaftsparks „Promno”, „Rogalin” und „Puszcza Zielonka” warten mit verträumten Naturlandschaften und seltenen Tieren. Von der Internetseite www.gpswielkopolska.pl können Radler kostenlos GPS-Routen von allen großpolnischen Radrouten herunterladen. www.wielkopolska.travel

Der längste Radweg des Landes Mit dem Green Velo Radweg wurde 2017 der längste Radweg Polens eröffnet. Über 2000 km führt er zunächst entlang der nördlichen und östlichen Grenze des Landes, um später in das Landesinnere zu führen. Unberührte Landschaften in fünf Nationalparks bieten eine erlebnisreiche Radstrecke voller landschaftlicher Highlights. Ein absolutes Muss für jeden Radurlauber! Die unterschiedlichsten Übernachtungsmöglichkeiten im Verlauf des Radwegs garantieren außerdem eine reibungslose Organisation der Tour. www.greenvelo.pl

Bis an die Ostgrenze Mit 288 Kilometern ist der in zwei Etappen unterteilte „Nadbużański Szlak Rowerowy” die längste Radroute der Woiwodschaft Lublin. Sie führt von Janów Podlaski am Fluss Bug entlang der polnischweißrussischen und polnisch-ukrainischen Grenze bis nach Hrubieszów, der östlichsten Stadt Polens. Bei den Planungen der Route wurde unbefestigten oder verkehrsarmen Strecken der Vorzug gegenüber asphaltierten Straßen gegeben. Die größte Attraktion ist das weltbekannte Arabergestüt in Janów Podlaski. Weiterhin fährt man an vielen sakralen Sehenswürdigkeiten der unterschiedlichsten Religionen vorbei. www.szlakirowerowe.lubelskie.pl, www.napolesie.pl

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Paddeln

& Seen

Auf einem der vielen Seen, über künstliche Wasserreservoirs, auf breiten Flüssen oder reißenden Gebirgsbächen, durch technisch interessante Kanäle… Keine Frage, Polen bietet für Kanuten viele Möglichkeiten mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Dabei kommen Sportpaddler genauso auf ihre Kosten wie Kanuwanderer, die aus vielen verschiedenen, durch reizvolle Natur führenden Routen wählen können.

Über Seenplatten, Flüssen und Kanäle Einige der schönsten Kajakrouten Europas lassen sich in Polen finden. So kommen sogar Touristen aus Übersee, um einmal in ihrem Leben auf dem als Naturreservat geschützten Fluss Krutynia durch die masurische Wildnis zu paddeln, vorbei an verschlafenen Dörfern, einsamen Herrenhäusern und faszinierenden Schleusen. Para­diesisch wird es, wenn man wie Perlenketten aufgereihte Seen durchpaddelt. Oder zur großpolnischen Maiglöckcheninsel fährt, um in diesem Naturschutzgebiet besonders seltene und schöne Exemplare der zarten Blümchen zu betrachten.

Mit beinahe 10.000 ruhenden Gewässern zählt Polen zu den weltweit seenreichsten Ländern, in Europa nur noch von Finnland übertroffen. Verbunden sind viele dieser Seen durch Flüsse und Kanäle, weswegen man bei Kanuwanderungen einen abwechs- Schwierigkeitsgrade von Zahmlungsreichen Kontrast zwischen fließenden wasser bis Wildwasser und nicht-fließenden Gewässern vorfindet. Vielfältig sind also die verschiedenen An- Die stehenden Gewässer sind für Anfänger gebote für einen Paddelurlaub … eine ideale Möglichkeit, um sich mit dem P O l e n

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Kajak oder dem Kanadier vertraut zu machen. Die meisten Flüsse und Kanäle im Norden und Zentrum des Landes haben eine relative gemächliche Fließgeschwindigkeit, weswegen man einen Blick auf die Naturschönheiten am Ufer werfen kann. Je weiter man nach Süden kommt und damit zu den Mittelgebirgen und der voralpinen Tatra, desto schneller fließen die Flüsse und Gebirgsbäche. Was für geübte Paddler ein sportliches Vergnügen ist, kann Anfänger schnell überfordern. Ebenfalls nur für erfahrene Paddler sind die Küstenkanuwanderungen entlang der polnischen Ostsee zu empfehlen. Wer sich jedoch auch die Herausforderungen der Navigation zutraut, kann eine unvergessliche Erfahrung auf offenem Wasser machen.

Natur pur und Schnappschüsse Auf den Flüssen muss man des Öfteren umgestürzte Baumstämme umpaddeln, die nicht etwa das Opfer von Herbststürmen geworden sind. Wer genau hinsieht, entdeckt stattdessen die typischen Nagespuren von Bibern, deren hohe Burgen am Ufer zu finden sind. Auch seltene Vögel sind ständige Begleiter, sie wählen ihre Brutund Nistplätze nämlich oft in der Nähe von Seen und Flüssen. Den pommerschen Nationalpark Bory Tucholskie, ein riesiges Waldgebiet, durchfließt die Brahe. Wenn

man Glück hat, grüßt vom sandigen, von Kiefern bewachsenen Ufer ein Elch. In den Masuren trifft man wiederum Störche oder Singvögel wie den kleinen Rohrschwirl – vor allem im Überschwemmungsgebiet des Narew, der wegen seines großen Netzes von Mäandern und Altarmen auch als polnischer Amazonas bezeichnet wird. Es lohnt sich also, schnell vom Paddel zum Fotoapparat greifen zu können, um solche Begegnungen festzuhalten.

Vorbei an verschlafenen Dörfern, Burgruinen und stolzen Klöstern Doch nicht nur die wilden Naturlandschaften und ausgedehnten Wälder sind sehenswert. Entlang der Strecken kommt man an alten Städtchen, stolzen Klöstern, prunkvollen Schlössern und Ruinen von Kreuzritterburgen vorbei. Etwas fürs technikbegeisterte Auge bieten faszinierende Schleusen in den Kanälen. Für die Übernachtung gibt es viele Möglichkeiten, vom Schlafsack im mitgebrachten Zelt bis zum bequemen Hotelzimmer nach den Strapazen des Tages. Einige der Routen führen sogar zu Großstädten, in denen man dann einen Zwischenstopp einlegen kann, um sich bei einem Spaziergang oder einem Einkaufsbummel die Beine zu vertreten und sich für die Weiterfahrt zu stärken.

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Hoch zu

Ross

Vergnügen für Reiter und Pferd Pferdeliebhaber wissen atemberaubende Ausblicke aus dem Sattel zu schätzen. Mit seinen unberührten Nationalparks und weiten Landschaften voller intak- Die abwechslungsreichen Möglichkeiten, die die unterschiedlichsten Regionen bieten, ter Natur ist Polen ein ideales Land zum Reiten sind ein Vergnügen für Reiter und Pferd. Ob Die riesigen Wälder und endlose Küste­ , sseine bezaubernde Seenplatten und unbe­ gradigte Flüsse, die ursprünglichen Hochgebirgswiesen und wildromantischen Step­pen­landschaften – Polen ist für einen kurzen Ausritt, mehrtägige Reitwanderungen oder auch Reiterferien perfekt. Polen weist ein lange Tradition als Pferde­ nation auf, wovon nicht zuletzt die vielen­ Gestüte mit einem hervorragenden Ruf zeugen. Die berühmten Warmblüter Wielko­polski, die als Małopolski bezeichneten Anglo-Araber oder die Ponys Konik, alle eignen sich hervorragend als Reitpferde, und zwar auch für Kinder oder Anfänger ohne Erfahrung im Sattel. Die gut ausgebaute Infrastruktur mit Pferdehöfen, agrotouristischen Betrieben und qualifizierten, oft auch Deutsch sprechenden Reitlehrern lässt keinen Wunsch unerfüllt. P O l e n

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beim Ritt durch das Hochgebirge, entlang wildromantischer Steppenlandschaften, über einen menschenleeren Strand dem Sonnenuntergang entgegen oder durch die Seenplatten mit ihren unvergleichlichen Panoramen – nicht selten bekommt man bei diesen Ausritten auch wilde Tiere zu sehen.


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Vom Anfänger bis zum Profi - jeder Pferdefreund findet das richtige Angebot

Europas längster Reitweg Der Lodzer Reitweg im Zentrum Polens wird die längste Route sein, die Liebhabern von Reit- und Aktivurlaub in ganz Europa zur Verfügung steht. 2011 vollständig fertig gestellt, wurde sie dem polnischen Jockey und Olympiateilnehmer Henryk Dobrzański „Hubal“ gewidmet und erstreckt sich über 1817 km.Unterteilt ist der Reitweg in eine innere und äußere Schleife sowie 59 kleinere Etappen, was eine genaue Planung von Ausritten oder mehrtägigen Touren erleichtert. So lässt sich der Schwierigkeitsgrad ganz einfach an die Fähigkeiten von Anfängern, Familien mit Kleinkindern, Behinderten oder erfahrenen Reitern anpassen.

Angeboten werden verschiedene Arten des Reitsports, Reitunterricht, Pferderallyes sowie Fahrten auf Pferdeschlitten oder Britschken. Mehr als 200 Reiterhöfe und über tausend Attraktionen warten entlang des Wegs und machen den Reiturlaub zu einem spannenden, erholsamen und gut zu organisierenden Erlebnis. So sind etwa bei den wichtigsten touristischen Punkten mehrsprachige Audioguides erhältlich, die die Ausflüge noch abwechslungsreicher machen und ausführliche Informationen zu den besichtigten Sehens­ würdigkeiten liefern. Mit Hilfe eines GPS-gesteuerten Navigationssystems kann auf Wunsch außerdem die Lage von Reiter und Pferden sowie der Weg zu Naturdenkmälern und Sehenswürdigkeiten immer geortet werden.

Landschaftlich reizvoll führt die Trasse durch Naturschutzgebiete, Landschaftsparks und die Urstromtäler der größten Flüsse der Region. Die Infrastruktur des Der Lodzer Reitweg bietet bietet somit heit, Komfort und vor allem ein Lodzer Reitwegs erfüllt die höchsten Sicher­ Ansprüche und garantiert Abwechslung. Riesen­spaß.

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Wissenswertes über

Allgemeines Polen hat eine Größe von 312.700 km² und hat ca. 38 Mio. Einwohner. Das Land ist in 16 Woiwodschaften aufgeteilt. Die Amtssprache ist Polnisch. Polen ist eine parlamentarische Demokratie. Das Parlament besteht aus zwei Kammern (Sejm und Senat). Oberster Politiker ist der Staatspräsident. Ärzte und Apotheken Die ärztliche und zahnärztliche Versorgung und die Ausstattung der Apotheken haben in Polen einen guten Standard. Im Krankheitsfall müssen Sie dem Arzt vor der Behandlung Ihre Europäische Krankenversicherungskarte vorlegen. Sie erhalten eine solche ohne weitere Formalitäten direkt bei Ihrer Krankenkasse. Nehmen Sie regelmäßig Medikamente, ist es ratsam, diese aus Deutschland mitzubringen. Spezielle Arzneimittel sind in Polen nicht überall vorrätig und müssen von der Apotheke bestellt werden. Reisen Sie zu einer Kur- oder Zahnbehandlung nach Polen, sollten Sie vorher mit Ihrer Krankenkasse klären, in welcher Höhe die Kosten für eine Behandlung übernommen bzw. erstattet werden. Mit dem Bus Zwischen vielen Städten in Deutschland und Polen gibt es regelmäßige Busverbindungen. Entsprechende Informationen über Verbindungen kann man in den jeweiligen Omnibusstationen in Deutschland bekommen. Daneben findet man viele Busunternehmen, die Reisen aus ganz Deutschland in die verschiedenen Regionen Polens anbieten, z. B.: Becker Reisen Bremer Str. 36, 21255 Tostedt Tel.: 04182/28 11 0 Fax: 04182/28 11 13 info@becker-reisen.de www.becker-reisen.de

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Berlin Linien Bus GmbH Mannheimer Str. 33/34 10713 Berlin Tel.: 030/861 93 31 Fax: 030/861 93 41 info@berlinlinienbus.de www.berlinlinienbus.de Deutsche Touring GmbH Am Römerhof 17 60486 Frankfurt/Main Tel.: 069/79 03 501 Fax: 069/79 03 219 service@touring.de www.touring.de FlixBus Birketweg 33 80639 München Tel: 030/300 137 300. info@flixbus.de www.flixbus.de Gullivers Reisen Cicerostr. 38, 10709 Berlin Tel.: 030/8 90 66 0 Fax: 030/8 90 66 111 busvermietung@gullivers.de www.gullivers.de

Polen

City-Karten erhalten Sie bei den touristischen Informations­stellen vor Ort. Essen und Trinken In polnischen Cafés und Restaurants liegen die Preise in der Regel unter denen, die Sie von Deutschland gewohnt sind. Ein Trinkgeld wird erwartet und sollte bei etwa zehn Prozent der Rechnungssumme liegen. Verständigungsprobleme bei der Bestellung gibt es kaum, oft sind die Speisekarten in mehrere Sprachen übersetzt. Feiertage in Polen Siehe Tabelle rechts oben. Ferien Winterferien: Mitte Januar bis Ende Februar (je nach Region unterschiedlich, jeweils ca. 2 Wochen), Osterferien, Sommerferien: Ende Juni bis Ende August, Hochschulen Ende Juli bis Ende September, Weihnachtsferien.

Reisebüro Eurotrans Hauptstr. 23 44651 Herne Tel.: 02325/58 99 50 Fax: 02325/58 99 555 info@eurotrans-bus.de www.eurotrans-bus.de

Haustiere auf Reisen Innerhalb der EU benötigen Hunde und Katzen eine Tollwutimpfung und den EU-Heimtierpass. Zudem ist ein Mikro-Chip oder eine Tätowierung Pflicht. Die Tollwutimpfung sollte mindestens 30 Tage vor der Einreise erfolgt sein und maximal 12 Monate zurückliegen.

Sindbad-Reisen GmbH An der Linde 15 50321 Brühl Tel.: 02232/92 31 40 Fax: 02232/92 31 420 info@sindbad-gmbh.de www.sindbad-gmbh.de

Internetnutzung In den meisten Städten und auch in vielen Ferienorten gibt es Internetcafés, in denen Sie preiswert surfen können. In guten Hotels hat in der Regel jedes Zimmer einen eigenen Internetanschluss.

City-Karten In einigen beliebten Touristenzentren Polens gibt es eine City-Karte für die freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln und den freien bzw. ermäßig­ten Eintritt in Museen.

Klima Klimatisch unterscheidet sich Polen kaum von Deutschland. Der Winter ist manchmal etwas strenger. Im Nordosten des Landes können die Temperaturen in dieser Jahreszeit

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· Polen Wissenswertes · Feiertage in Polen 2017 & 2018 Neujahr Dreikönigstag Ostern Tag der Arbeit Tag der Verfassung Pfingsten Fronleichnam Mariä Himmelfahrt Allerheiligen Unabhängigkeitstag Weihnachten

01.01.2017 und 2018 06.01.2017 und 2018 14.-16.04.2017 und 30.03.-02.04.2018 01.05.2017 und 2018 03.05.2017 und 2018 04.-05.06.2017 und 20.-21.05.2017 15.06.2017 und 31.05.2018 15.08.2017 und 2018 01.11.2017 und 2018 11.11.2017 und 2018 25.-26.12.2017 und 2018

gelegentlich bis unter 30 Grad minus fallen. Aktuelle Wetterinformationen in deutscher Sprache finden Sie unter folgender Adresse: www.wetter.de Menschen mit Handicap In vielen öffentlichen Gebäuden und Hotels haben Sie als Rollstuhlfahrer(in) in Polen keine Probleme – in den letzten Jahren wurde vieles behindertengerecht gebaut bzw. umgebaut. Von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist im Falle einer Gehbehinderung aber eher abzuraten. Die Anreise mit dem eigenen Pkw erspart Ihnen eventuelle Schwierigkeiten. Notruf Notrufnummern können Sie von allen öffentlichen Telefonzellen oder Mobiltelefonen kostenlos anwählen: Polizei: 997 Feuerwehr: 998 Rettungsdienst: 999 Wenn Sie ihr Mobiltelefon nutzen möchten, wählen Sie die Notrufnummer 112. (Diese Nummer sollte nur gewählt werden, wenn unmittelbare Lebensgefahr besteht). Sonderdienst zur Hauptsaison (vom 2. Juni bis 30. September) ist der Notruf für Touristen: 0800 200 300 (nur von einem Festnetzanschluss gebührenfrei) oder

0608 599 999 (vom Mobiltelefon oder Festnetzanschluss, gebührenpflichtig). Post Postämter haben von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet, in großen Städten manchmal sogar rund um die Uhr. Zum Telefonieren stehen Kartentelefone bereit, Telefonkarten erhalten Sie am Schalter. Presse & Fernsehen Deutsche Zeitungen und Zeitschriften werden in den großen Hotels, in Bahnhöfen und auf Flug­häfen sowie in guten Buchhandlungen verkauft. Deutsche Fern­sehsender können Sie via Satellit in vielen Hotels direkt im Zimmer empfangen. Schwimmen und Baden An der polnischen Ostseeküste und in den meisten Seen ist die Wasserqualität gut. Rettungsschwimmer sind an den offiziellen, mit Bojen gekennzeichneten Badestellen im Einsatz. FKK ist in Polen nicht üblich, es gibt deshalb nur wenige Bereiche, an denen Sie alle Hüllen fallen lassen können. An den klassischen Badestränden ist vollständige Badekleidung angebracht. Shopping In Polen können Sie entspannt einkaufen. Die Supermärkte in den

Städten und Touristenzentren sind werktags meist von 6 – 22 Uhr und an den Wochenenden bis 13 Uhr geöffnet. In einigen großen Einkaufszentren werden Sie sogar rund um die Uhr bedient. Die Kaufhäuser öffnen unter der Woche in der Regel von 9 – 20 Uhr. Souvenirläden erwarten ihre Kunden von 9 – 19 Uhr. An der Grenze zu Deutschland gelegene Einkaufsmärkte haben ganzjährig geöffnet. Das tägliche Shopping-Vergnügen startet hier zumeist ab 8 Uhr. Sprachkurse Im Sommer können Sie an mehreren Universitäten Polnisch lernen (z.B. in Krakau, Warschau oder Breslau). Auch private Sprachschulen bieten das ganze Jahr über PolnischSprachkurse an. Strom Die Netzspannung beträgt 230 Volt. Adapter sind nicht erforderlich! Die Steckdosen entsprechen der EuroNorm. Taxi Taxis sind in Polen vergleichsweise preiswert. Von Stadt zu Stadt, aber auch zwischen einzelnen Taxiunternehmen können sich die Tarife unterscheiden. Als seriös gelten „Radio-Taxis“. Die jeweilige Funknummer der Zentrale ist gut sichtbar auf dem Autodach angebracht. Die Bestellung erfolgt üblicherweise per Telefon. Achten Sie bei Antritt einer Fahrt mit dem Taxi unbedingt darauf, ob die Tarife auf der Beifahrerseite ausgehängt sind. Telefonieren Deutsche Mobiltelefone und ENetze können in Polen nahezu flächendeckend genutzt werden. Bitte verwenden Sie folgende Landesvorwahlen: Für Verbindungen von Deutschland nach Polen: +48 Für Verbindungen von Polen nach Deutschland: +49

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50 Vorwahlen für das günstige Telefonieren nach Polen finden Sie z. B. unter: www.billigertelefonieren.de

Polnische Generalkonsulate in Deutschland

Währung und Umtausch Die polnische Währung ist der Złoty. Ein Złoty entspricht 100 Groszy. Es gibt Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 Groszy sowie 1, 2 und 5 Złoty sowie Bank­noten zu 10, 20, 50, 100 und 200 Złoty. Der Umtausch von Euro in Złoty ist bei Banken, in Wechselstuben (Kantor) sowie in größeren Hotels und Reisebüros möglich. In den meisten Hotels, vielen Res­ taurants und Geschäften ist das Bezahlen mit einer gängigen Kreditkarte oder EC-Karte kein Problem. Die Geldautomaten in Polen akzeptieren flächendeckend EC-Karten und sind in deutscher oder englischer Sprache zu bedienen. Je nach Bank können Sie bis zu 2.000 Złoty von Ihrem Konto abheben. Öffnungszeiten der Banken: Montag bis Freitag: 8 bis 18 Uhr Samstag: 9 bis 14 Uhr Der Złoty ist frei konvertierbar, der Wechselkurs ändert sich täglich. Zeit Es gilt wie in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit (MEZ), einschließlich Sommer- und Winterzeit. Botschaften – Polnische Vertretungen in Deutschland Botschaft der Republik Polen Lassenstraße 19–21, 14193 Berlin Tel.: 030 223 13-0 Fax: 030 223 13-155 berlin.amb.sekretariat@msz.gov.pl www.berlin.polemb.net Konsularabteilung: Richard-Strauss-Straße 11 14193 Berlin Tel.: 030 223 13-0 Fax: 030 22 31 32 12 berlin.amb.wk@msz.gov.pl P O l e n

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Köln Im MediaPark 5c, 50670 Köln Tel.: 0221 93 73 00 Fax: 0221 38 50 74 kolonia.kg.sekretariat@msz.gov.pl München Röntgenstraße 5, 81679 München Tel.: 089 41 86 08-0 Fax: 089 47 13 18 monachium.kg.sekretariat@msz.gov.pl Hamburg Gründgensstraße 20, 22309 Hamburg Tel.: 040 611 87-0 Fax: 040 632 50 30 hamburg.kg.sekretariat@msz.gov.pl Deutsche Vertretungen in Polen: Botschaft der Bundesrepublik Deutschland ul. Jazdów 12, 00-467 Warszawa Tel.: +48 (0)22 58 41 700 Fax: +48 (0)22/58 41 739 info@warschau.diplo.de www.polen.diplo.de Deutsche Generalkonsulate in Polen: Gdańsk Aleja Zwycięstwa 23, 80-219 Gdańsk Tel.: +48 (0)58 340 65 40 Fax: +48 (0)58 340 65 60 info@danzig.diplo.de www.danzig.diplo.de Kraków ul. Stolarska 7, 31-043 Kraków Tel.: +48 (0)12 424 30 00 Fax: +48 (0)12 424 30 10 info@krakau.diplo.de www.krakau.diplo.de Wrocław ul. Podwale 76, 50-449 Wrocław Tel.: +48 (0)71 377 27 00 Fax: +48 (0)71 342 41 14

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info@breslau.diplo.de www.wroclaw.diplo.de Opole ul. Strzelców Bytomskich 11, 45-084 Opole Tel.: +48 (0)77 42 32 72 -0 Fax: +48 (0)77 453 19 63 info@oppeln.diplo.de www.oppeln.diplo.de Polnische Kulturinstitute in Deutschland Berlin Burgstraße 27, 10178 Berlin Tel.: 030 24 75 81-0 Fax: 030 24 75 81-30 berlin@instytutpolski.org berlin.polnischekultur.de Düsseldorf Citadellstraße 7, 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 86 69 6-0 Fax: 0211 86 69 6-20 duesseldorf@instytutpolski.org www.polnisches-institut.de Leipzig Markt 10, 04109 Leipzig Tel.: 0341 70 26 10 Fax: 0341 211 57 27 lipsk@instytutpolski.org leipzig.polnischekultur.de Goethe-Institute in Polen: Krakau Rynek Główny 20, 31-008 Kraków Tel.: +48 (0)12 422 58 29 Fax: +48 (0)12 422 82 76 info@krakau.goethe.org www.goethe.de/krakau Warschau ul. Chmielna 13 A, 00-021 Warszawa Tel.: +48 (0)22 505 90 00 Fax: +48 (0)22 505 90 10 info@warschau.goethe.org www.goethe.de/warschau


· Polen Wissenswertes ·

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NOVASOL-Urlaubsglück in Polen Erleben Sie unvergessliche Urlaubsmomente mit Familie oder Freunden im Ferienhaus.

ANGELURLAUB IN POLEN

URLAUB FÜR GRUPPEN

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