Iran Magazin 2015

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iran Reisemagazin

Kultur Ursprung & Schmelztiegel Menschen Weltoffen & gastfreundlich Natur Unermesslich & vielf채ltig


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3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2014 576 Seiten, 21.95 €

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Willkommen Im Namen des Erhabenen

Iran – das Land, das Ihre Wünsche erfüllt

Als Botschafter der Islamischen Republik Iran in Deutschland bin ich stolz darauf, Ihnen das Fenster zu meinem wunderbaren Land zu öffnen. Hier, an der Schnittstelle zwischen Europa, Orient und Asien, treffen sich die Einflüsse vieler Kulturen und brachten eine der ältesten Zivilisationen der Menschheit hervor. Die antike Metropole Susa ist seit 4.000 v. Chr. besiedelt und existiert als Stadt bis in unsere Zeit. Vor 2.500 Jahren bildete Persien das Zentrum des achämenidischen Weltreichs, das sich von Indien bis nach Ägypten erstreckte. Später war es das bedeutendste Land auf der mittleren Seidenstraße, und nach der arabischen Eroberung übte es einen nachhaltigen Einfluss auf die islamische Kultur und Architektur aus. Die Anziehungskraft des Irans beschränkt sich nicht auf die historischen Sehenswürdigkeiten. Auch kulturell und wissenschaftlich, sozial und politisch und nicht zuletzt klimatisch hat das Land viel zu bieten. Die größte Revolution der letzten hundert Jahre, Jahrtausende alte historische Denkmäler, ruhmreiche alte und neue wissenschaftliche Entwicklungen, reiche kulturelle Werke in den Bereichen Literatur, historische Dokumente und Architektur; eine spannende Vielfalt an Völkern, verschiedene klimatische Zonen, die sich von der Wüste über regenreiche Wälder bis zu schneebedeckten Berggipfeln erstrecken und eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt sind im Iran zu finden, sie ziehen Besucher aus aller Welt magnetisch an. Als Botschafter dieses alten Landes, das immer für Frieden und Freundschaft eingetreten ist, lade ich Sie, liebe Freunde auf der ganzen Welt, ein, unser Land zu besuchen und die interessanten und teilweise einzigartigen Zeugen dieses Erbes der Menschheit zu besichtigen, damit Sie sehen, wie der Schöpfer der Welt seine Kunst in meinem Land zur Schau gestellt hat. Ali Majedi Botschafter der Islamischen Republik Iran – Berlin

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inhalt

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Titel: Aqa Bozorg Moschee, Kashan Rechts oben: Ali-Qapu-Palast, Isfahan Rechts unten: l. Meydan-e Imam, r. Persepolis

3 _Willkommen 10 _ Teheran 12 _ Norden 14 _ Mitte 16 _ Isfahan 18 _ Süden 20 _ UNESCO Welterbestätten 24 _ Handwerk 26 _ Naturerlebnis 28 _ Kulinarik 29 _ Rezepte 30 _ A-Z 32 _ Beispiel-Touren


Kultur Ursprung & Schmelztiegel

Wo sich alte Handelsstraßen kreuzen und Orient und Okzident treffen, wird noch immer über 6.000 Jahre alte Geschichte lebendig. Hier verschmolzen Kulturen mit Traditionen und schufen Großes, nach wie vor spürbar, aktueller denn je.

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Menschen Weltoffen und gastfreundlich Ein Lächeln, eine kleine Geste: schon ist man im Gespräch – zur Not mit Händen und Füßen. Begegnung findet überall statt; auf Straßen, Märkten, in Cafés. Irans Menschen freuen sich auf die Gäste aus der Fremde, sind weltoffen und gastfreundlich.

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Links oben: Imam-Reza-Heiligtum, Mashhad Links unten: Basar, Shiraz Rechts oben: Nersi Restaurant, Teheran Rechts unten: Turkmenische Frauen, Gorgan, Golestan


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Links oben: Kelisa-ye Maryam Moqadas, Chaldrian Links unten: Khaled-Nabi Emamzadeh, Golestan Rechts oben: Badab-e Surt, Mazandaran Rechts unten: Dasht-e Kavir

Natur Unermesslich & vielfältig Schneebedeckte Gipfel, tropische Wälder, staubige Wüsten: die Landschaften sind vielfältig und abwechslungsreich. Das Auge schweift in die Weite, der Atem stockt. Natur – so kraftvoll, unermesslich und beeindruckend – wärmt das Herz und labt die Seele.

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Teheran Schmelztiegel und Anziehungspunkt Eine Erkundung Teherans sollte auf keiner Iran-Reise fehlen. Die dynamische Hauptstadt präsentiert sich modern und weltoffen. Wer will, findet aber auch Schätze aus alter Zeit. Martin Jahrfeld Beim spätabendlichen Anflug auf den Flughafen Imam Chomeini offenbart sich ein einzigartiger Teppich aus Licht. Richtung Süden wirkt er uferlos, im Norden scheint eine große schwarze Wand aufzuragen. Keine Frage: Teheran ist auch um diese späte Stunde noch eine Metropole voller Energie, modern und betriebsam. Reisende, die die iranische Hauptstadt als gesichtslosen Moloch betrachten, den es möglichst schnell wieder zu verlassen gilt, sollten noch einmal inne halten und überlegen. Denn sie verpassen etwas, das sie in diesem vielfältigen Land an keinem anderen Ort finden werden! Zwar kann die Mega-City mit vielen historischen Attraktionen in Städten wie Isfahan oder Shiraz nicht konkurrieren, doch über Gegenwart und Zukunft des Iran, die Hoffnungen und Sehnsüchte seiner Bewohner, erzählt die Stadt mehr, als der Besucher in wenigen Tagen verarbeiten kann. Teheran ist der Schmelztiegel des Iran, ein attraktiver Anziehungspunkt für unterschiedlichste Volksgruppen und Glaubensrichtungen, die hier ihr Glück suchen und den einzelnen Vierteln ihr eigenes Gepräge verleihen. Jeder zweite Einwohner ist nicht hier geboren, sondern irgendwann zugezogen. Chancen und Perspektiven versprechen nicht allein die vielen hier ansässigen Unternehmen und Behörden, sondern auch mehr als 50 Hochschulen und Universitäten, die Teheran zu einem begehrten Ort für die junge Generation machen.

Moderne Metropole Wo aber soll man beginnen in einer Stadt, die in den vergangenen Jahrzehnten weniger in die Höhe als in die Breite gewachsen ist und in ihrem Großraum heute mehr als 14 Millionen Ein-

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wohner beheimatet? Das mächtige Azadi-Monument unweit des Flughafens bietet immerhin einen ersten Orientierungspunkt. Das markante, mit 250.000 weißen Marmor-Scheiben verkleidete Bauwerk wurde 1971 anlässlich der 2.500-Jahrfeier des Landes errichtet und hat eine Aussichtsterrasse mit interessantem Rundblick. Ein weitaus imposanteres Panorama offenbart sich jedoch nach der Aufzugfahrt auf den 2008 eröffneten Milad-Turm nördlich des Stadtteils Gisha. Der 435 Meter hohe Turm gilt als der neue Stolz der Stadt. Der Rundblick, der sich von hier oben bietet, ist nicht nur atemberaubend, sondern hilft auch bei der Orientierung. Während sich Richtung Süden ein uferloses Häusermeer bis zum Horizont ergießt, wird die Stadt im Norden durch das mächtige Elburz-Gebirge begrenzt. Und dieses Gebirge ist allemal einen

Ausflug wert! Weil die Berge so nah sind, kann man sich in Teheran schon nach einer kurzen Taxifahrt fast wie im Hochgebirge fühlen – ein Freizeitangebot, von dem auch die Einheimischen am Wochenende gern Gebrauch machen. In Ausflugsorten wie Darband am Fuß des Gebirges, wo die Temperaturen angenehmer sind als im Zentrum, zeigen sich die Metropolenbewohner in entspannter Freizeitstimmung: Gut gelaunte Familienväter, die ihren Anhang in die zahlreichen Restaurants und Cafés ausführen, kernige Bergwanderer, die von hier zur Tour ins Gebirge aufbrechen, Straßenhändler, die ihr Publikum mit Süßigkeiten jeglicher Art und Farbe verwöhnen. Auch als ausländischer Tourist wird man hier rasch Teil eines Geschehens, das sich ebenso entspannt wie familiär präsentiert: „Willkommen in Teheran! Wo kommt ihr her?“, fragen


Links oben: Der 435 Meter hohe Milad-Turm Links unten: Darband am Fuße des Elbruz Gebirges Rechts oben: Blick vom Milad-Turm Richtung Norden Rechts unten v.l.n.r.: Ayatollah Khomeini Mausoleum, Azadi-Monument, Süsswarenverkäufer in Darband

Info Germania fliegt jeweils zweimal pro Woche direkt von Düsseldorf und Berlin nach Teheran. www.flygermania.de

das reiche persische Kunsthandwerk kennen lernen wollen, haben die Qual der Wahl: Ein Teppichmuseum, ein Juwelenmuseum, ein Glas- und Keramikmuseum, ein Münzmuseum sowie das Islamische Kunstmuseum präsentieren eine Vielzahl wunderbarer Exponate unterschiedlichster Epochen. Wer einen kompakteren Überblick gewinnen will, besucht vielleicht nur das Archäologische Museum, das in einem größerem zeitlichen Bogen rund 5.000 Jahre regionale Kulturgeschichte zusammenfasst. in zumeist makellosem Englisch die jüngeren Teheraner, deren BaseballCaps, Sonnenbrillen und Marken-Shirts keinen Zweifel daran lassen, dass man es hier mit ziemlich trendigen Metropolenbewohnern zu tun hat. Schnell wird deutlich: Dieses Land ist nicht nur jung, gebildet und wohlhabend, sondern auch ungemein gierig auf Neues.

Traditionelles Teheran Doch Teheran besteht nicht allein aus Gegenwart und Globalisierung. Altes und Ehrwürdiges findet sich in Irans Hauptstadt immer noch in Hülle und Fülle. Allerdings will es ein wenig gesucht und entdeckt werden. Zu den besonderen Highlights zählen der Empfangspalast und der Marmorthronpalast, beides Teile des Golestan-Palastes im Zentrum des alten Teheran, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde und einen

für die damalige Zeit typischen neobarocken Stil aufweist. Von hier aus lassen sich interessante Erkundungsspaziergänge unternehmen, zu denen unbedingt auch ein Besuch des angrenzenden Basars gehören sollte. Ein Abstecher zu den über 30.000 Geschäften, in denen täglich bis zu 100.000 Menschen arbeiten, lohnt sich bereits deshalb, weil internationale Touristen hier nur selten anzutreffen sind. Orientalischer Handel, ein riesiges Warenangebot und viele im Westen längst ausgestorbene Handwerkstraditionen lassen sich nirgendwo authentischer erleben als hier.

Erstklassige Museen Wer es nach solchen aufregenden Erkundungen ruhiger angehen lassen will, wird vielleicht in einem der zahlreichen erstklassigen Museen der Stadt entspannen wollen. Urlauber, die

Berühmte Moscheen Auch die religiösen Stätten Teherans brauchen sich hinter den berühmteren Bauwerken in Shiraz oder Isfahan nicht zu verstecken. Unbedingt sehenswert ist die alte Shahid-Motahari-Moschee mit ihren acht Minaretten und einem schönen Innenhof mit Fliesen- und Ziegelschmuck. Wer ermessen will, welche Bedeutung die Religion für die Menschen im heutigen Iran besitzt, sollte einen Ausflug Richtung Süden unternehmen: Zehn Kilometer südlich der Stadt befindet sich das riesige, immer noch nicht vollendete Mausoleum von Ayatollah Khomeini, das regelmäßig Pilger aus allen Teilen des Landes anzieht und nach seiner Fertigstellung über ein Kulturzentrum, eine islamische Universität und ein Einkaufszentrum verfügen wird.

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Norden

Menschengedränge auch drei Uhr nachts Der Iran ist überaus facettenreich: Wüsten, Meer, Urwälder, Steppe. Der Norden des Landes ist am kontrastreichsten. Fred Hafner

Kraftzentrum des Glaubens: Imam-Reza-Heiligtum Wir sind extra zeitig aufgestanden. Sehr zeitig, zwei Uhr in der Nacht. Weil wir wussten, dass der Besucherstrom nie abreißt. Aber als wir um drei Uhr das ImamReza-Heiligtum in Mashhad betreten, trauen wir unseren Augen kaum: Massen von Menschen sind selbst zu dieser nachtschlafenden Zeit hier unterwegs. Mashhad hat 2,8 Millionen Einwohner und ist damit nach Teheran die zweitgrößte Stadt des Iran. Der Name Mashhad bedeutet „Stätte des Martyriums“. Die Stadt verknüpft ihre Geschichte eng mit dem Grab des 8. Imams. Reza,

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so sein Name, soll hier 817 vergiftet worden sein. Das Imam-Reza-Heiligtum nimmt im Zentrum Mashhads eine Gesamtfläche von einem Kilometer Durchmesser ein. Für die Schiiten ist dies der heiligste Ort Irans. Prunkvoll leuchtet das Gold der Moscheen und gewaltigen Tore Stunden später in der Morgensonne. Der Tag beginnt. Nun ist genügend Zeit, Mashhad zu erkunden. Die Stadt bietet ein modernes Bild mit breiten Straßen, Tausenden Geschäften und einer U-Bahn. Sie dient nicht nur den zahlreichen Einwohnern, sondern auch den mehr als eine Million Pilgern, die jährlich Mashhad besuchen. Der Iran ist so kontrastreich wie nur weni-

ge Länder dieser Welt – aber der Norden Irans ist für sich genommen noch einmal unglaublich facettenreich: Nur rund 200 Kilometer – für iranische Verhältnisse ist das sehr wenig – sind es vom quirligen Mashhad nach Golastan. Die gleichnamige Provinz gibt es erst seit 1998. Sie grenzt an Turkmenistan. Golastan besitzt seit 1967 einen Nationalpark, damit den ältesten Irans. Etwas mehr als 40 Kilometer nordöstlich der Stadt Minudasht erstreckt er sich 50 Kilometer Luftlinie weit nach Osten. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 20 Kilometer. Der Golestan-Nationalpark umfasst 919 Quadratkilometer und bietet unterschiedlichste Landschaften – von kaspischen Wäldern im Westen bis zu


Links oben: Weltberühmt – iranischer Kaviar Links unten: Mashhad, Vorhof Imam-Reza-Heiligtum Rechts oben: Grabturm Gonbad-e Qabus und Mausoleum des Dichters Ferdowsi Rechts unten: Feuertempelanlage Takht-e Soleiman und Bergdorf Masuleh

Info Germania fliegt einmal die Woche direkt von Hamburg nach Maschhad. www.flygermania.de

Steppen im Osten. Die Pflanzenwelt ist sehr vielfältig, was auch durch die Höhenunterschiede von bis zu 2.400 Metern begründet ist. Die Tierwelt steht dem nicht nach: Ziegen, Wildschafe, Gazellen, verschiedene Hirsch- und Reharten, vereinzelt sogar Braunbären, Leoparden und Wildkatzen sind im Nationalpark zu Hause. Steinadler, Geier, Falken, Bussarde, Steinhühner und viele Singvogelarten können beobachtet werden.

Kaspische Urwälder Weiter nördlich, Richtung Kaspisches Meer, erstreckt sich ein feuchter, sehr fruchtbarer Küstenstreifen. Das Besondere: Er liegt 27 Meter unter dem Meeresspiegel, und aus der Tiefebene ragt der Kaspische Urwald hervor. Er bedeckt in der Nähe der südlichen Küste des Kaspischen Meeres in Aserbaidschan und im Iran eine Fläche von 55.000 Quadratkilometern. Hier, entlang der iranischen Provinzen Gilan, Mazandaran und Gorgan, existieren die weltweit letzten Reste unberührter sommergrüner Laubwälder, deshalb Urwald genannt. Sie beherbergen extrem seltene Arten, die als letztes Relikt aus

der Eiszeit gelten, wie den Eisenholzbaum (Parrotia persica) und die Orient-Buche (Fagus orientalis). Während in Asien und Europa bereits vor Tausenden von Jahren die stetige Umwandlung natürlicher Landschaften in Kulturlandschaften einsetzte, blieb diese Gegend weitestgehend unberührt. So konnten in der südkaspischen Region natürliche Wälder und Urwaldgebiete bis heute überdauern. In seiner gesamten Länge wird der iranische Küstenstreifen am Kaspischen Meer, der oft nur wenige Kilometer breit ist, vom Elbruz-Gebirge begrenzt. Hier findet sich auch der 5.610 Meter hohe Damavand. Alpine Hochgebirgstouren sind möglich und im Sommer kann dieses Gebirge sogar mit geführten Wandertouren zu Fuß überquert werden. Neben der Millionen- und Pilgerstadt Mashhad einerseits und unberührter Natur andererseits bietet der Norden des Iran weitere interessante Orte: Qazvin (350.000 Einwohner, Textilindustrie, Getreide, Weintrauben, Obst), Zanjan (1 Mio Einw., Universitätsstadt, das „Solingen Irans“ mit hochwertiger Messerpro-

duktion), Tabriz (1,6 Mio Einw.), Arbedil (1,2 Mio Einw., Sheikh-Safi-Heiligtum ist UNESCO-Weltkulturerbe), Rasht (600.000 Einw., Universitätsstadt, Verkehrsdrehscheibe) und Bandar Anzali (110.000 Einw., bedeutende Hafenstadt). Alle besitzen Moscheen, Museen, traditionelle Basare und historische Architektur.

Thron des Salomon Wer im Norden des Iran unterwegs ist, sollte zwei Sehenswürdigkeiten unbedingt in seine Reiseplanung aufnehmen: erstens die Feuertempelanlage Takht-e Soleiman („Thron des Salomon“). Sie beherbergt einen 21 Grad warmen Quellsee mit 80 Metern Durchmesser und 60 Metern Tiefe. Und zweitens Gonbad-e Kavus: der aus dem Jahr 1006 stammende Grabturm gehört zum Weltkulturerbe. Er ist der älteste erhaltene Ziegelturm seiner Art und zählt wegen seiner monumentalen, strengen Architektur zu den beeindruckendsten Bauwerken Irans. Der zylindrische Ziegelturm ragt 55 Meter empor. Ein Trost bleibt: für die letztgenannten Sehenswürdigkeiten muss man nicht ganz so zeitig aufstehen.

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Mitte

Schweigetürme, Geierfraß und Besucherklopfer Yazd ist eine der konservativsten, aber auch schönsten Städte Irans – und die umliegende Wüste mit 70,7 Grad Bodentemperatur der heißeste Punkt der Erde. Fred Hafner Clevere Türklopfer Hamid, unser iranischer Begleiter, hatte uns gewarnt: „Yazd ist eine sehr schöne, aber auch sehr konservative Stadt. Die Yazder sind mit ihren Anschauungen und ihrem Erscheinen selbst für uns Teheraner gewöhnungsbedürftig.“ Und richtig: so viele Frauen in traditionellen Tschadors haben wir im ganzen Iran nicht wieder gesehen. Während viele – vor allem jüngere – Frauen im Iran längst nur noch Kopftuch tragen, zeigt sich der weibliche Teil der 430.000-Einwohner-Stadt eher komplett verhüllt. Die Stadt mitten in der Wüste ist aber nicht nur deshalb einzigartig: Auch die Altstadt sucht selbst im Iran ihresgleichen. Die meisten Gebäude bestehen aus Lehmziegeln und selbst deren Eingangspforten sind seit Jahrhunderten unverändert. Es gibt zwei Klopfer, mit der sich Besucher ankündigen: ein kreisrunder für Frauen mit hellem Klang und ein Klöppel für Männer mit dumpfem Klang. Der Sinn ist klar: Kündigt sich eine Frau an, müssen die Frauen im Haus nicht den Tschador anlegen, bei Einlass begehrenden männlichen Besuchern natürlich sofort.

Die Wüste lebt Yazd ist eine Wüstenstadt. Kilometerweit ist sie bei der Anfahrt von der sechsspurigen Autobahn aus zu sehen. Die gleichnamige Provinz ist die niederschlagsärmste und gleichzeitig heißeste des Iran – durch Pumpanlagen und unterirdische Leitungen wird die Wasserversorgung gewährleistet. Für Yazd und Umgebung sollte man mindestens zwei Tage einplanen, so viel gibt es zu sehen. Hervorzuheben sind die sogenannten Schweigetürme, vier Kilometer außerhalb. Noch bis 1970 wurden hier Tote

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der Minderheit zoroastrischen Glaubens – nach diesem müssen die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft reingehalten werden – bestattet. Man legte die Leichname auf den Türmen aus und überließ sie den Geiern. Nur die übrig gebliebenen Knochen wurden später begraben. Auch heute noch werden die Toten deshalb in speziell abgedichteten Betongräbern beigesetzt. Die Mitte Irans bietet Bilder und Farben der Superlative: große Wüstenflächen auf der zentralen Hochebene wie Lut und Kavir wechseln mit 3.000 Meter hohen Gebirgen ab. Gelb, Braun, Ocker leuchtet die Landschaft – besonders in der Abendsonne. Hier gibt es Hunderte Sanddünen – und in dieser Landschaft

wurde mit 70,7 Grad die bisher höchste Bodentemperatur gemessen, sie entspricht 58 Grad Lufttemperatur.

Bildungshochburg Qom In der Mitte Irans ist die Wüste omnipräsent – und außer Yazd gibt es viele weitere interessante Städte. Eine davon ist Qom. Die Millionenstadt liegt am westlichen Rand der Wüste Kavir, über die Autobahn nur 135 Kilometer von Teheran entfernt. Qom besitzt mit der Grabmoschee von Fatemeh (Fatima) Masumeh, der Schwester Imam Rezas, nach Mashhad das zweitwichtigste schiitische Heiligtum Irans. Qom ist auch Bildungshochburg: 50 Hochschulen und 60.000 Studenten gibt es hier, davon 15.000 ausländische aus mehr als 90 Ländern.


Oben links: Sportler im Zurkhaneh, (Krafthaus") Oben rechts: Yaghmish Karawanserei bei Yazd Mitte links: traditionelle Lehmarchitektur in Yazd Mitte rechts: Qom – Gläubige auf dem Weg zum Heiligtum Unten recht: Felsrelief von Bisotun mit den "Lügenkönigen"

Indien≠ regelrecht auf. Heute ist neben Moscheen und Mausoleen vor allem der Regentenbasar sehenswert. Seine Hauptgasse ist über 750 Meter lang. Der Basar enthält eine Karawanserei, ein Bade- und ein Teehaus. Wer die Mitte Irans bereist, sollte unbedingt Kermanshah besuchen. Die 800.000 Einwohner zählende Stadt ist seit Jahrhunderten ein großes Handelszentrum unweit der irakischen Grenze. Die Industrialisierung verlieh der Stadt frühzeitig ein modernes Antlitz, der Basar jedoch (Spezialität: Lederwaren) hat seine Ursprünglichkeit bewahrt. In der Provinz Kermanshah befinden sich die Grotten von Taq-e Bostan. Hier steht eine sassanidische Anlage, bestehend aus Grotten und Reliefs, die nahe einem Quellsees angelegt wurden. Im Innern thront eine überlebensgroße Wandplastik des sassanidischen Königs Khosrow II. (590-628).

Darius I. und die Lügenkönige – das Felsrelief von Bisotun Unbedingt sehenswert ist auch der schroff abfallende Felsen von Bisotun auf 2.600 Metern Höhe. Sein faszinierender Anblick beeindruckt Reisende seit Jahrhunderten. Seit 2006 ist Bisotun Unesco-Weltkulturerbe. Wir fahren mit Hamid zurück ins Landesinnere, nach Kerman. Die gleichnamige Provinz ist die zweitgrößte des Irans, hat aber nur 2,7 Millionen Einwohner, davon 520.000 in der Hauptstadt. Hier kam schon Marco Polo 1271 auf seiner Chinareise vorbei. Später blühte Kerman durch den Handel mit

Hamid drängt uns zum Aufbruch: „Wer in der Mitte Irans unterwegs ist und Bam nicht gesehen hat, war nicht hier“, macht er uns neugierig. Die Stadt mit ihren imposanten Lehmziegelhäusern (ähnlich Yazd) war bis 2003 eine der Hauptsehenswürdigkeiten Irans und stand unter Unesco-Schutz. Am 26. Dezember 2003 zerstörte ein Erdbeben sie fast komplett, und 35.000 Menschen kamen ums Leben. Der Wiederaufbau ist in vollem Gange, wird aber noch 10-15 Jahre dauern. Hotels gibt es bereits wieder in großer Zahl, und die wegen ihrer hohen Qualität gerühmten Datteln aus Bam findet man an jeder Straßenecke der Stadt. Hamid hat uns nicht zuviel versprochen!

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Isfahan Das Abbild der Welt

Der Imam-Platz, von den Einheimischen Meydan-e Naqsh-e Jahan oder "Abbild der Welt" genannt, ist bis heute das lebendige Zentrum der Millionenstadt. Hans-Peter Gaul

Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang könnte der zum Weltkulturerbe gehörende imposante Imam-Platz im Herzen der Millionenstadt sein. Er ist wie eine Perle – in einer der schönsten Städte der Welt. Moscheen mit ihren kunstvoll verzierten Kuppeln und prachtvolle Paläste geben dem riesigen Platz das besondere Gepräge. Das Ensemble strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.

Quirliger Basar und gepflegte Gärten Kontrastprogramm bei den laut hämmernden Kupferschmieden im angrenzenden Basarviertel: Ihre Kunst ist hier ebenso zu bewundern wie die der Teppichknüpfer, Keramikmaler, Stoffdrucker und Goldschmiede. Der lebendige, zweigeschossige Große Basar mit seinen Kuppeln über den Kreuzungen gehört zu den größten im Land (täglich außer freitags von 9 bis 19 Uhr geöffnet). Gemütliche Teestuben laden zum Verweilen ein. An der Südwestecke

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des Imam-Platzes hat Mostafa Fotowat sein Atelier. Gern empfängt der durch seine Miniaturmalereien bekannt gewordene Künstler Gäste aus aller Welt. Deutschen Touristen, bei denen seine handsignierten Kunstwerke besonders gefragt sind, zeigt er stolz seinen Entwurf einer Briefmarke des Brandenburger Tores für die Deutsche Post. Durch reizvolle Straßen und Gassen gelangt man zu einer gepflegten Gartenanlage mit dem Chehel-Sotun-Palast. Da sich die imposanten 20 Säulen aus Zedernholz effektvoll in einem 110 m langen Wasserbecken spiegeln, ist die einstige safawidische Residenz auch als 40-Säulen-Palast bekannt geworden. Ganz in der Nähe lohnt ebenfalls ein Besuch des Museums für Naturgeschichte. Eindrücke ganz anderer Art vermittelt das Badehaus-Museum Ali Qoli Aqa. Im 18. Jahrhundert als Teil eines Moscheeund Basarkomplexes errichtet, können die Besucher hier Interessantes über das Brauchtum vergangener Zeiten erfahren.

Armenisches Viertel Zu den Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Julfa im Süden Isfahans zählt die VankKathedrale. Im einzigartigen Kuppelbau mit persischen, byzantinischen und europäischen Architekturelementen stellen farbenprächtige Bildtafeln Szenen aus der Geschichte der Christianisierung Armeniens dar. Auffallend auch der getrennt von der Kirche stehende Glockenturm. Kostbare Bücher, Dokumente und andere wertvolle Ausstellungsgegenstände sind im Museum zur Geschichte der armenischen Christen im Iran und ihrer Verfolgung in der Türkei während des ersten Weltkriegs zu sehen. Zu den besten Hotels in der rund 1.600 m über dem Meer gelegenen Stadt im Herzen Irans gehören das aus der ehemaligen Königlichen Karawanserei hervorgegangene Abassi-Hotel und das Hotel Aseman. Aus seinem Panorama-Drehrestaurant kann man bei leckeren persischen Spezialitäten einen exzellenten Ausblick auf Isfahan


Links: Teehaus im großen Basar in Isfahan, Königsmoschee am Imam-Platz Großes Bild: Intarsien-Künstler im großen Basar Rechts: Vank-Kathedrale im armenischen Viertel Unten links: Khaju-Brücke Unten rechts: Chehel-Sotun Palast

Info

genießen. Nicht nur an heißen Sommertagen (über 40 Grad sind dann durchaus möglich) gehören besonders am Abend die Brücken über den Zayandehrud-Fluss zu den beliebten Treffpunkten. So kann man an der 132 m langen und 12 m breiten Khaju-Brücke einen erlebnisreichen Tag stimmungsvoll ausklingen lassen.

Weiter Sehenswürdigkeiten Isfahans: _Ali-Quapu-Palast _Lotfullah-Moschee _Jame-Moschee _Madrese Chahar Bagh _Imam-Moschee _Museum für Zeitgenössische Kunst _Hasht-Behesht-Palast _Aussichtsberg Sofeh Weitere Informationen bei der Touristeninformation im Erdgeschoss des Ali-Quapu-Palastes Tel.: +98. 31. 221 38 40 Täglich außer Freitags von 9-14 Uhr geöffnet

Khoda hafez – auf Wiedersehen!

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Süden

Historische Städte und mediterrane Inseln Shiraz bietet als Stadt der Rosen eine beeindruckende Lebensqualität. Im Persischen Golf erreicht man den Iran heute sogar schon visafrei. Fred Hafner Stadt der Rosen Der Anflug auf Shiraz in dunkler Nacht ist spektakulär: Hell leuchtet der Vollmond, sein Licht spiegelt sich im angrenzenden Maharlu-See, während die Maschine bereits fast die Wasseroberfläche berührt. Voraus leuchten die Lichter der 1.540 Meter hoch gelegenen Stadt. Bei der Fahrt vom Flughafen ins Hotel wirkt die 1,5 Millionen-Metropole fast wie ausgestorben. Doch dass hier so viele Menschen leben, spüren wir ab 5 Uhr morgens – das quirlige Leben beginnt. Im Vergleich zu anderen Großstädten bietet Shiraz seinen Einwohnern eine ausgesprochen hohe Lebensqualität. Das liegt an den vielen Gärten und Grünflächen in der sogenannten „Stadt der Rosen“. Und: Shiraz ist die Stadt der Dichter. Hier befinden sich die Gräber der von in allen Bevölkerungsschichten verehrten Dichter Hafis und Saadi. Shiraz verbindet auch gekonnt Tradition und Moderne – viele bedeutende Universitäten Irans und dementsprechend viele Studenten aus aller Herren Länder zeugen davon. Auf ein Ziel unweit der Stadt sind alle Bewohner besonders stolz: 45 Minuten dauert die Fahrt nach Persepolis, der berühmten Repräsentationshauptstadt der Perser (siehe Seite 21). Vier Kilometer nördlich von Persepolis liegt Naqsh-e Rostam. Dort befinden sich Felsengräber der achämenidischen Könige und mehrere Felsreliefs aus sassanidischer Zeit. Nur drei Kilometer sind es von Persepolis nach Naqsh-e Rajab: Hier bestaunen wir vier weitere, sehr gut erhaltene sassanidische Felsreliefs, die mehr als einen Umweg lohnen: zwei mit König Shapur I und je eins mit König Ardeshir I und dem zoroastrischen Oberpriester Kartir.

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Einer der ältesten Städte der Welt Wir fahren 85 Kilometer weiter nordöstlich, nach Pasargadae. In der Touristeninfo von Shiraz hatte uns die freundliche Iranerin in bestem Deutsch den Ort gleich nach einem Besuch von Persepolis empfohlen. In Pasargadae siegten die Perser 550 vor Christus über die Meder. Kyrus der Große ließ daraufhin eine Residenzstadt errichten. Hier ist Kyrus auch begraben, hier stand der ehemalige Residenzpalast mit seiner imposanten Halle, die fünf mal sechs Säulenreihen beherbergte und von vier (!) Vorhallen umgeben war. Auch eine Empfehlung wert: Susa (Shush) – einer der ältesten permanent bewohnten Orte der Welt. Die große, zinnenbewehrte Festung auf einem Hügel errichteten französische Archäologen Ende des 19. Jahrhunderts.


Links v.o.n.u.: Shah-Cheragh-Heiligtum in Shiraz, Hafis Mausoleum, Susa – Blick auf das Danielsgrab Rechts oben: Insel Qeshm Großes Bild: Bandar Abbas – in den Fischhallen Rechts unten: Donnerstagsmarkt in Minab

Tropischer Süden Der Süden Irans grenzt an den Persischen Golf, an den Golf von Oman und an das Arabische Meer. Wer hier unterwegs ist, muss unbedingt die Hafenstadt Bandar Abbas besuchen, denn seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort rasant. Heute hat die Stadt 400.000 Einwohner und ist eine der wichtigsten Hafenstädte Irans. Es gibt moderne Einkaufszentren, Moscheen, Museen. Aber vor allem auch den großen Fischmarkt, wo eine unüberschaubare Zahl von Händlern diverse Köstlichkeiten feilbietet. Bandar Abbas vorgelagert ist die Insel Qeshm. Sie ist mit 110 Kilometern Länge und durchschnittlich 18 Kilometer Breite die größte im Persischen Golf. Qeshm hat 100.000 Einwohner und liegt nur 25 Kilometer von Bandar Abbas entfernt. Natürlich gibt es auch hier Ruinen, Grabstätten und Märkte – vor allem aber hat Qeshm mediterranes Flair. Die Küstenstraße bietet

schöne Ausblicke und Boote locken vielerorts zum Umstieg aufs Wasser. Qeshm besitzt seit 2006 einen anerkannten Geopark – den einzigen im Nahen und Mittleren Osten. Hauptattraktion ist der Namakda-Salzdom denn dessen 6,3 Kilometer lange Gänge gehören zu den längsten in Saliner Umgebung. Wegen der vielen Besucher vom iranischen Festland sollte man die Feiertage zwischen 19. März und 4. April meiden.

Kish Die Insel Kish ist die bekannste im Persischen Golf, sicherlich ihres Status' als Freihandelszone wegen. Das 16 mal 18 Kilometer große Eiland bietet schöne weiße Sandstrände und azurblaues Wasser. Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Windsurfen und Wasserscooter fahren gehören zu den beliebtesten Aktivitäten. Die Insel ist auch mit dem Rad auf eigenen Fahrradwegen zu umrunden. Wichtig: Kish kann man ohne iranisches Visum anfliegen. Allerdings:

Die iranischen Kleidervorschriften mit Kopftuch für Frauen und Alkoholverbot gelten auch hier. Das merkt man spätestens am Strand – er ist nämlich nach Geschlechtern getrennt.

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Welterbe Schatzkammer der Geschichte Alte Lehmziegelstädte und schattige Gärten, prachtvolle Moscheen und historische Basare: Im Iran warten 16 bekannte und weniger bekannte UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten auf ihre Entdeckung.

Links oben: Kyros-Grab – Pasargadea Links unten: Naqsh-e Rostam (Königsgräber), Persepolis – Palast des Xerxes Rechts oben: Delegationen Relief-Detail Rechts unten: Tor aller Länder

Martin Jahrfeld

Vielschichtiges kulturelles Erbe Wer den Iran und seine ebenso aufregende wie vielschichtige Kultur kennen lernen will, wird selbst auf einer längeren Reise und mit größerem Zeitbudget nahezu jeden Tag Neues und Unbekanntes erleben können. Historische Hinterlassenschaften und gut erhaltene Zeugnisse vergangener Epochen lassen sich in diesem Land in nahezu jeder Provinz erkunden. Wenige Regionen der Welt können auf ein derart reiches und vielschichtiges kulturelles Erbe verweisen wie das alte Persien. Denn die Zeit der Hochkulturen begann hier bereits vor über 4.500 Jahren, als erste Regenten und Könige begannen, stabile Herrschaftssysteme zu etablieren. Seitdem haben nicht nur die Achämeniden und ihr Großreich, sondern auch viele andere Dynastien und Kulturen ihre Spuren hinterlassen – von der Religionsgemeinschaft der Zoroastrier über die frühen Christengemeinden bis zum Anbruch des Islam.

16 UNESCOWeltkulturerbe-Stätten Vor diesem Hintergrund ist es wenig erstaunlich, dass das Land heute über insgesamt 16 UNESCO-WeltkulturerbeStätten verfügt, die allesamt einen

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Abstecher wert sind. Zu den Stätten gehören berühmte Attraktionen wie der Imam-Platz in Isfahan oder die Tempelanlage Persepolis nahe Shiraz, aber auch weniger bekannte Anlagen wie das sehenswerte Sufi-Heiligtum in Ardebil oder die Felsenreliefs von Bisotun in der Nähe der Stadt Kermanshah.

Historische Gartenanlagen Auf Entspannung und Erholung brauchen Iran-Urlauber bei einer kulturhistorischen Besichtigungstour jedoch nicht zu verzichten. Nicht nur, dass viele historische Bauten von herrlichen Grünanlagen umgeben sind – in vielen Fällen sind es die Parks selbst, die die Hauptattraktion darstellen. 2011 wurden neun historische Gärten in die Liste der UNESCOWeltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Nicht umsonst ist das iranische Wort für Garten („Paradaidha“) der Ursprung des Wortes Paradies. In der Stadt Kashan findet sich einer der schönsten Gärten des Landes, der mit zahlreichen Fontänen, Wasserläufen und alten Bäumen viele inund ausländische Gäste anlockt. Auch der botanische Eram-Garten in Shiraz ist unbedingt einen Abstecher wert. Während viele dieser Gärten nahe der touristischen Hauptrouten des Landes

liegen, befinden sich einige UNESCOAttraktionen in von Touristen noch wenig besuchten Regionen. Hierzu zählen die Ruinen der Stadt Shar-i Soktha, das Mausoleum Gonbad-e Qabus in der Kleinstadt Gorban, die Ruinenstadt Tschoga Zanbil oder die einstige achämenidische Residenzstadt Pasargadae. Viele der dortigen Bauwerke sind sehr gut erhalten und zum Teil aufwendig restauriert. Doch die Launen der Natur sind leider nicht an allen der Weltkulturerbe-Stätten vorüber gegangen: Die alte Stadt Bam mit ihren Lehmziegelhäusern wurde mehrfach Opfer von Erdbeben und steht heute trotz umfangreicher Wiederaufbaumaßnahmen bei der UNESCO auf der Roten Liste.

Lebendige Geschichte Reisende, die nicht nur steingewordene, sondern überaus lebendige Geschichte kennen lernen wollen, sollten einen Abstecher nach Täbris im Nordwesten des Landes unternehmen. Der Basar der Zwei-Millionen-Stadt, 2010 zum Weltkulturerbe ernannt, ist ein historischer Markt und hatte seine Blütezeit im 16. Jahrhundert. Der Markt war einst eine wichtige Station entlang der Seidenstraße und ist auch heute noch einer der größten überdachten Basare weltweit.


Persepolis Zentrum einer Großmacht Der Besuch von Persepolis sollte auf keiner Iran-Reise fehlen. Die Überreste der altpersischen Stadt bieten einen faszinierenden Einblick in das Selbstverständnis eines antiken Imperiums. Martin Jahrfeld eine lange Reise hinter sich und warten darauf, empfangen zu werden. Doch das gut erhaltene Steinrelief im ApadanaPalast von Persepolis spiegelt nicht nur ein beeindruckendes Bild von Macht und Unterwerfung, sondern mehr noch ein faszinierendes, überaus detailreiches Dokument der ethnischen und kulturellen Vielfalt jener Epoche. Man erkennt Menschen in langen Faltengewändern aus Assyrien, Inder in fein gewebten Stoffen, Araber in landestypischer Wüstentracht.

Das persische Großreich

Wer mächtig ist, kann auf viele Geschenke rechnen, denn die Macht will günstig gestimmt werden. König Darius und seine Nachfolger müssen demnach ziemlich mächtig gewesen sein. Eine große Reliefszene in der altpersischen Tempel- und Palastanlage von Persepolis weiß davon eindrucksvoll zu erzählen. Die Reihe der internationalen Gäste, die darauf warten, dem achämenidischen Imperium mit Gaben aus ihrer Heimat Treue und Gehorsam zu erweisen, liest sich wie eine Völkerkunde der damaligen Welt. Babylonier und Armenier stehen in Reihe mit Arabern und Syrern, Äthiopier und Inder neben Skythen, Parthern und Thrakern. Sie alle haben

Der Apadana-Palast mit seinen gut erhaltenen Reliefabbildungen zählt zu den Höhepunkten der Tempelanlage, deren Besuch auf keiner Iran-Reise fehlen sollte. Um 518 vor Christus von König Darius gegründet und seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe, offenbart das 55 Kilometer nördlich von Shiraz gelegene Persepolis einen umfassenden Einblick in Größe und Selbstverständnis einer herausragenden vorislamischen Epoche. Die Achämeniden haben den Orient auf eine Weise geprägt, die auch heute noch Bewunderung und Erstaunen auslöst. Die Reihe der tributpflichtigen Völker auf dem Relief des ApadanaPalastes deuten die Dimensionen dieses Imperiums bereits an: Vom fünften bis zum dritten Jahrhundert vor Christus regierten die Perser ein Großreich, das bis nach Griechenland, Äthiopien und Indien reichte. Doch anders als es die Reliefszene nahe legt, präsentierten sich die Achämeniden gegenüber den von ihnen beherrschten Völkern nicht als Unterdrücker, sondern als weise Herrscher, die lokale Traditionen fremder Völker anerkannten und mitunter gar förderten.

Tribut und Toleranz Ein steingewordenes Symbol des antiken Geistes aus Respekt und Toleranz lässt sich an diesem Ort auch heute noch entdecken: Wer die Terrasse von Persepolis über steinerne Treppen erklimmt, erreicht den Haupteingang des Areals und zwei große Säulenhallen. Das sogenannte "Tor aller Länder" gilt als Symbol für Toleranz gegenüber den unterworfenen Völkern.

Rettende Flammen Auch der mächtigsten Gegner des altpersischen Reiches, Alexander der Große, war von der Weisheit und Weitsicht dieser Kultur offenbar nicht ganz unbeeindruckt. So hat er zwar Persepolis 330 vor Christus in Flammen aufgehen lassen und seinem Gegner, dem letzten achämenidischen König Darius III, unerbittlich nachgestellt – aber nach dessen Ermordung durch den Satrap Bessos, ermöglichte Alexander eine feierliche Beisetzung des Leichnams. Für die Nachwelt hatte die Zerstörung der Palaststadt durch Alexander auch ihr Gutes: Viele Reliefanlagen von Persepolis sind heute auch deshalb so gut erhalten, weil sie lange Zeit von Brandschutt überlagert waren.

Info Persepolis und Naqsh-e Rostam sind von April-Oktober täglich von 8-19 Uhr geöffnet, sonst von 8-17 Uhr. Pasergadae mit dem Kyros Grab ist für Besucher frei zugänglich.

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Imam-Platz Unwiderstehliche Schönheit in Isfahan Der Imam-Platz in Isfahan ist ein unvergessliches Fest für die Sinne. Doch allzu viel Ehrfurcht vor den historischen Baudenkmälern ist fehl am Platz. Für die Einheimischen ist er vor allem ein Ort für Freizeit, Spiel und Entspannung. Martin Jahrfeld Einer der schönsten PicknickPlätze der Welt Gemeinsames Essen ist wie eine gemeinsame Sprache. Das Kebab, das die Frau darbietet, ist vorzüglich, und wir werden ermuntert, weiter zuzugreifen. Doch schon sind da andere Frauen und Männer, die Tupperware-Schalen mit weiteren Köstlichkeiten hinhalten. Und rasch sind wir Teil eines großen Picknicks, dass hier mit allergrößter Selbstverständlichkeit zelebriert wird. Auf dem gepflegten Rasen entspannt eine Großfamilie, ein Mann reicht Limonade, Kinder spielen Fußball, ein Baby schlummert im Schatten. Die Ungezwungenheit der Szenerie harmoniert wunderbar mit einer Umgebung, deren architektonische Eleganz verzaubert. Doch die Leute in Isfahan wissen längst: Schöne Orte soll man nicht nur bewundern, man muss sie auch nutzen.

spielen, ausruhen, spazieren und picknicken lässt. Und das hat Tradition: Das von Arkaden umrahmte Areal, das mit Außenmaßen von 510 mal 160 Metern den zweitgrößten Platz der Welt bildet, war ungeachtet seiner Moscheen und Paläste auch in alter Zeit nicht nur ein Ort der Ehrerbietung und Einkehr, sondern auch des Vergnügens. Seit seiner Errichtung 1602 wurden hier neben Paraden und Versammlungen auch Polo- und andere Vergnügungsspiele abgehalten.

Lebendiges Handwerk Auch Handwerk und Handel haben seit jeher ihre festen Adressen: In den überkuppelten Basargassen, die den Platz einrahmen, finden die Besucher seit dem 17. Jahrhundert persisches Kunsthandwerk in großer Vielfalt und bester Qualität.

Raffinierte Bauwerke Zur gleichen Zeit hinterließen auch weltliche und geistliche Führer ihre Spuren: Der Ali-Qapu-Palast, dessen Veranda einen eindrucksvollen Panoramablick auf den Platz eröffnet, ist ein herausragendes Beispiel orientalischer Architektur. Ein Musiksaal mit herrlicher Akustik, zahlreiche Wandmalereien und ein großer Thronsaal dokumentieren nicht nur das Talent der damaligen Bauhandwerker, sondern auch den raffinierten Geschmack ihrer Auftraggeber.

Das schlagende Herz der Stadt Zwar gilt der Imam-Platz im Herzen der Stadt zu Recht als einer der herrlichsten Plätze der Welt, doch für die Einheimischen ist er vor allem ein Ort, an dem es sich wunderbar plaudern,

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Schönheit des Glaubens Mit der prächtigen Imam-Moschee an der Nordseite des Platzes kann der Palst dennoch nicht konkurrieren. Das imposante Hauptportal des Gebäudes ist 27 Meter hoch und wird von zwei 42 Meter hohen Minaretten flankiert. Die

zahlreichen Mosaikfliesen der Moschee in Blau-, Türkis- und Gelbtönen zählen zu den besten, die je im Iran hergestellt wurden. Doch es sind nicht die Details dieses Platzes, sondern das einzigartige Zusammenspiel, das diesen Ort so besonders macht. Das alte Wissen über Proportionen und Formen, das Gespür


Links: Imam-Platz – Lotfullah-Moschee Großes Bild: Picknick auf dem Imam-Platz Rechts oben: Blick auf die Königsmoschee Rechts unten: Chorprobe im Musikzimmer des Ali-Qapu-Palastes

Info Fürstlich übernachten in Isfahan. Das Abbasi-Hotel war im 18. Jahrhundert eine königliche Karawanserei, was sich in den Zimmern und dem schönen Innenhof mit Wasserspielen und schattenspendenden Bäumen widerspiegelt. Weiter Infos unter: Tel.: +98. 31. 222 60 10 www.abbasihotel.com

für Farben und Materialien, die Liebe zu Wasser und Pflanzen in einer Welt, in der die Wüste das Maß aller Dinge ist, kulminieren auf dem Imam-Platz zu einem atemberaubenden Gesamtkunstwerk. So viel Schönheit ist schwer zu widerstehen. Doch wer ihr einfach nachgibt, hat bereits alles richtig gemacht. Etwa

indem man in eine der hier fahrenden Pferdekutschen steigt, sich im gemächlichem Tempo über den Platz chauffieren lässt und sich unter dem Klappern der Hufe in eine andere Zeit hinein träumt. Man muss dazu nicht mal die Augen schließen.

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Handwerk Kreativ und vielfältig Traditionelle Handwerkskunst blüht im Iran wie in kaum einem anderen Land. Die Basare und Werkstätten des Landes sind wahre Schatzkammern. Martin Jahrfeld Liebhaber orientalischen Kunsthandwerks werden sich im Iran wohlfühlen, denn die Möglichkeiten zum Einkauf hochwertiger Arbeiten aus heimischer Produktion sind nahezu unerschöpflich. Ob Schmuckwaren oder Teppiche, Kupfer- oder Holzarbeiten, bunte Keramik oder hochwertiges Leder – Das Kunstgewerbe des Landes präsentiert sich vital, kreativ und vielfältig. Kein Wunder, denn es kann aus einer Jahrtausende alten Tradition schöpfen. Die Herstellung von Keramik etwa begann im Iran bereits vor rund 8.000 Jahren. Eine nachhaltige Blüte erreichten viele Handwerkskünste mit dem Aufstieg der ersten Hochkulturen. Durch den Kontakt und wirtschaftlichen Austausch mit unterschiedlichsten Völkern erwirtschafteten die persischen Herrscher große Reichtümer, die zu einem erheblichen Teil in die Förderung von Architektur und Kunsthandwerk investiert wurden. Schließlich ging es auch darum, mit prunkvollen Palästen, edlen Intarsien und hochwertigen Einrichtungsgegenständen den Nachbarn die Überlegenheit der eigenen Kultur zu demonstrieren. Das Zeitalter der Massenproduktion hat diesem Reichtum bis heute wenig anhaben können. Das Spektrum der heimischen Fertigkeiten ist noch genauso vielfältig wie vor Jahrhunderten. Iranische Handarbeiten umfassen Silber- und Kupferwaren, Miniaturmalereien, Kalligraphien, Holzschnitzarbeiten, Keramik, Einlege- und Emaillearbeiten sowie handbedruckte Textilien. Wer etwa Arbeiten aus Keramik kennen lernen will, sollte unbedingt einen Abstecher in das zentralpersische Städtchen Meybod nahe Yazd unternehmen. Die Farben, Figuren und Ornamente dieser kleinen Kunstwerke erinnern an die naive Malerei und versprühen Lebensfreude und Energie.

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Empfehlenswerte Einkaufsadressen für künstlerische Gebrauchskeramik finden sich jedoch auch in Teheran, Isfahan, Shiraz, Natanz sowie in Lalejin nördlich von Hamedan. Besucher des Basars von Isfahan können in zahlreichen Werkstätten die Bearbeitung von Kupfer in Handarbeit erleben: Hergestellt werden nicht nur Gebrauchsgegenstände wie Pfannen, Kochtöpfe und Wasserkrüge, sondern auch dekorative Wandbehänge mit dem Symbol des „Ahura Mazda“, dem Schöpfergott im Zoroastrismus. Mina-Kari lautet die Kunst, brillante Farben und Ornamente in aufwendiger Arbeit auf eine Kupferfläche aufzutragen. Dazu klopft der Kupferschmied das gewünschte Objekt in die Form eines Tellers, einer Vase oder Schale. Anschließend werden in präziser Feinarbeit Blumen und Verzierungen mit Email auftragen. Nicht weniger eindrucksvoll sind sogenannte Khatam-Kari Holz-Einlegearbeiten, bei denen zum Beispiel eine hölzerne Schmuckdose mit feinen Holz-, Kamelknochen- und Kupferstäbchen verziert wird. Die Stäbchen werden in anspruchsvoller Handarbeit aneinandergereiht

und zeigen geometrische Figuren oder Sternenbilder. Isfahans Kunsthandwerker, die diese Fertigkeit seit über 700 Jahren ausüben, verfertigen auf diese Weise auch eindrucksvolle Bilderrahmen oder Backgammonspiele, die seit jeher als begehrte Mitbringsel für daheim gelten.


Rechts: Fundstück aus Konar Sandal im Jiroft Museum Links oben: Herr Fotowat – Meister der Miniatur Links mitte: Emaillearbeiten Links unten: Ziseleur bei der Arbeit

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Naturerlebnis Zwischen W端ste und Hochgebirge Clemens Sehi

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Links oben: Damavand Links unten: Dasht-e Kavir in der Nähe von Farahzad Rechts oben: Trekking Tour Rechts unten: Oasenstadt Farahzad, Matinabad Desert Camp

Staubwolken und Staulawinen – Teheran dürfte bei vielen Reisenden den Eindruck einer schier unendlich großen Stadt erwecken, die sich wie ein Betonteppich am Horizont entlangzieht. Trotz vieler Sehenswürdigkeiten ist man gewissermaßen erleichtert, hat man die Metropole hinter sich gelassen. Was vor ihren Toren wartet, entschädigt jedoch für weit mehr, als man zuvor an Abgasen ertragen musste. Denn der Iran überrascht Besucher mit einer unglaublich vielfältigen Flora und Fauna.

Der Norden: grün & gebirgig Die Region am Kaspischen Meer besticht durch eine dichte Vegetation an den Gebirgshängen, die von artenreichen Laubwäldern gesäumt sind. Reisende aus Deutschland dürften sich hier zwischen Eichen, Buchen und Tannen schnell heimisch fühlen. Für Wanderfreunde empfiehlt sich hingegen besonders ein Besuch des ElburzGebirges – allen voran dessen höchster Erhebung, des Damavands, ein 5.671 Meter hoher Gesteinkoloss, dessen Hänge bei Moutainbikern, Wanderern und Kletterern gleichermaßen beliebt sind.

Der Zentraliran: Wüste nonstop Wenige Autostunden südlich Teherans beginnen die Steppen und Wüsten des Zentralirans, die ihre Besucher in ein Land voller Träume aus 1001 Nacht laden – oder zumindest das, was man sich gemeinhin darunter vorstellt. Im Landesinneren und Südosten liegt ein ausgedehntes Hochland mit der großen Salzwüste Dasht-e Kavir und der Dasht-e Lut. Während erstere eher für die Salzgewinnung als für einen ausgedehnten Spaziergang zu empfehlen ist, wartet die Wüste Lut mit den Kaluts auf, vom Wind erodierte Bergformationen, die in ihrer Kargheit an Mondlandschaften erinnern. So fotogen beide Wüsten auch sein mögen, ein Besuch in den Sommermonaten sollte man bei bis zu 70 Grad Celsius lieber vermeiden.

Der Süden – Qeshm Island Qeshm überrascht mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten wie der ChahkuhKlamm, dem Sternental, dem Tal der Statuen mit mesaförmigen Bergen, dem Namakdan-Salzdam oder der Möglichkeit der Delfinbeobachtung. Auf der Insel herrscht auch im Winter ein angenehmes subtropisches Klima, das nicht nur Ein-

Info Trekking-Reisen und Geländewagen-Exkursionen bieten unter anderem Hauser Exkursionen an. www.hauser-exkursionen.de Matinabad Desert Camp Das Eco-Camp liegt 26 km nördlich von Natanz am Rande der Dasht-e Kavir und bietet Kameltouren, Trekking- und Biking-Ausflüge an. http://www.matinabad.com Oasenstadt Farahzad Dort kümmert sich die Familie des Seyed Tabatabei rührend in traditionellen Lehmziegel-Gehöften um seine Gäste und bietet Kamelritte und Ausflüge in die Dasht-e Kavir an. farahzad_tbtb@yahoo.com Tel.: +98. 913. 32 34 188

heimische und Touristen anlockt, sondern vor allem über 100 Vogelarten, die in den grünen Mangrovenwäldern der Insel ihre Wintermonate verbringen. Wer würde es ihnen nicht vergönnen.

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Kulinarik Jogurt, Safran und dazu Reis Stephan Spielhoff

Die persische Küche ist in Europa noch nicht sehr bekannt – zu unrecht, denn sie ist lecker, gesund und abwechslungsreich. Persische Gerichte sind meistens richtige Vitaminbomben und können schnell an die eigenen Vorlieben angepasst werden. Darum kann es schwer werden, ein richtiges Rezept herauszufinden, denn eigentlich hat jede Familie ihre eigene Zubereitungsweise, die durch die Generationen weitergereicht und immer wieder angepasst, verbessert und optimiert wurde. Und schnell entbrennt ein Streit, ein Kräftemessen, welches Rezept das Beste ist, das Leckerste. Allein die schier unermessliche Anzahl an Reisgerichten spricht Bände. Es geht dabei nicht allein darum, welches Gemüse, welche Gewürze dem Reis zugegeben werden, sondern schon die Art des Garens ist zuweilen eine Glaubensfrage. Man sagt, die Inuit hätten hundert Worte für Schnee und man bekommt das Gefühl, die Iraner hätten hundert für Reis. Kateh heißt der Reis, der in einem Topf so lange gegart wird, bis alles Wasser verdampft ist oder aufgenommen wurde. Wenn der Reis bissfest gekocht wurde, um dann in einer zweiten Garphase mit Butter fertig gekocht zu werden, nennt man ihn Chelou.

Mild, frisch lecker Was viele nicht wissen ist, dass die persische Küche sehr mild ist. Prinzipiell stehen immer die einzelnen Bestandteile eines Gerichts im Mittelpunkt. Ihr Geschmack soll durch Gewürze wie Zimt, Kurkuma und vor allem Safran verfeinert und unterstrichen werden, aber niemals überdeckt. Das ist auch gar nicht nötig, denn die verwendeten Zutaten sind frisch und von hoher Qualität.

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Bereits vor dem siebten Jahrhundert gab es einen regen Handel zwischen Persien und Indien und viele der bis heute verwendeten Zutaten fanden so ihren Weg in die Region und von dort aus in die ganze Welt. Auf diese Weise entstand in der persischen Küche eine aufregende und leckere Mixtur. Das Angebot ist reichhaltig: Wassermelonen, Auberginen, Datteln, Nüsse, Sauerkirschen, Lamm, Rind, Geflügel und allein drei verschiedene Arten Fladenbrot – und nicht zu vergessen Jogurt.

Joghurt in vielen Variationen Joghurt wird eigentlich zu jedem Gericht gereicht, im Gegensatz zu anderen Milchprodukten, die in der persischen Küche kaum vorkommen. Der Joghurt wird oft in verschiedenen Variationen serviert und mit Gewürzen, Gurke oder Knoblauch abgerundet. Besonders beliebt ist Dugh, ein Getränk aus entrahmten Joghurt, der mit Wasser und Molke aufgegossen und eiskalt getrunken wird. Gern wird dem Drink durch Gewürze wie Minze, Dill oder Estragon eine besondere Note gegeben. Die persische Küche ist in Deutschland noch nicht so bekannt wie die asiatische oder die amerikanische, aber das wird sich sicherlich bald ändern, so lecker und einfallsreich, wie sie ist.


Rezepte

Mast-e Khiar

Persischer Gurkenjoghurt Zutaten für 2 Portionen: _ 500 g Joghurt (3.5% Fett) _ 1 Salatgurke _ ½ Knoblauchzehe _ ½ TL Salz und Pfeffer Zubereitung: Den Joghurt in eine Schüssel geben und ein wenig umrühren. Salatgurke schälen und mit der Küchenreibe – hierzu die großen Löcher wählen – zerkleinern. Das Gurkenwasser wegkippen. Den gehackten Knoblauch mit dem Joghurt vermischen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss gibt man die abgetropften Gurkenteilchen dazu und rührt nochmals kräftig um. Gekühlt als Vorspeise oder zu einem Hauptgang servieren.

Albalu Polo

Reis mit Hähnchen und Sauerkirschen Zutaten für 4 bis 6 Personen: _ 3 Tassen Reis, über Nacht eingeweicht _ 2 Tassen Sauerkirschen, entsteint, Saft auffangen _ 1 Hähnchen, in 8-10 Teile zerlegt _ 2 EL Zucker _ 1 TL Kurkuma _ Salz und Pfeffer _ 1/8 TL Safran in 1 Esslöffel heißem Wasser aufgelöst _ 2 EL Butter, _ Öl zum Braten _ 1 EL Pistazien _ Nüsse oder Mandeln, gehackt

Butter in einem großen Topf zerlassen, eine Schicht Reis darüber verteilen, darauf einige Kirschen und Hähnchenteile nebeneinander legen. Darauf eine Schicht Reis, dies kann man so lange wiederholen, wie man möchte. Als Letztes etwa ½ Tasse Reis mit dem aufgelösten Safran vermischen und als letzte Schicht verteilen. Ein sauberes Küchentuch zwischen Topf und Deckel legen und 1 ½ Stunden auf kleinster Flamme garen lassen. Danach den Topf gut mit kaltem Wasser abspülen, damit sich die Kruste löst. Reis und Hähnchen auf einer Platte anrichten, die vorher mit ausgelassener Butter bestrichen wurde. Die Nüsse darauf garnieren. Die goldbraune Kruste aus dem Topf lösen und zum Reis servieren. Beilage: Mast-e Khiar.

Zubereitung: Reis waschen, abtropfen lassen. Hähnchenteile mit Salz, Pfeffer und Kurkuma würzen und in Öl goldbraun anbraten. Sauerkirschen mit Zucker und dem aufgefangenen Saft in einen kleinen Topf geben und kochen. Dabei sollte wenig Flüssigkeit übrig bleiben. Reis im Verhältnis 1 Tasse Reis zu 1 ½ Tassen Wasser auf kleiner Flamme knapp 15 Minuten kochen.

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Reise A-Z

Einreise und Visum Für Reisen in den Iran wird ein Visum benötigt. Dies ist bei der iranischen Botschaft in Berlin oder den Konsulaten in Frankfurt, Hamburg oder München zu beantragen. Das hierzu erforderliche Antragsformular können Sie von der Internetseite der Iranischen Botschaft oder des betreffenden Konsulats herunterladen. Der Pass muss bei der Einreise noch sechs Monate gültig sein. Die Visumsgebühren belaufen sich auf ca. 50 Euro. Auf dem mit dem Visumsantrag einzureichenden Passfoto müssen Frauen kein Kopftuch tragen. Nach dem VisumsEintrag ist die Reise innerhalb von 3 Monaten anzutreten. Wegen der Feiertage zum iranischen Neujahrsfest Nowruz (31. März) werden Visumsantrage ab Anfang bis Ende März nicht oder nur verzögert vom iranischen Außenministerium bearbeitet. Seit einiger Zeit ist es für deutsche, österreichische und schweizerische Touristen auch möglich, ein 14-Tage-Visum bei der Einreise an iranischen Flughäfen zu erhalten. Hierfür besteht jedoch keine Garantie. Bitte beachten Sie, dass an Grenzstellen für Landverkehr grundsätzlich keine Visa erteilt werden. Aktuelle Visumsbedingungen sind unter www.iranembassy.de einsehbar

Essen und Trinken Die iranische Küche ist schmackhaft und nicht scharf gewürzt. Chelo Kebab, das aus gekochtem Reis (Chelo) und gegrilltem Fleisch (Kebab) von Hammel, Rind oder Geflügel besteht, gilt als Nationalgericht. Das übliche Getränk ist Tee. Zum Essen werden hauptsächlich

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Cola- oder Limonaden-Getränke und Mineralwasser gereicht. Der Genuss alkoholischer Getränke ist verboten.

Geldwechseln ebenfalls möglich. Ein Euro entspricht ca. 30.000 Rial.

Fotografieren

Für die Reise in den Iran braucht man keine besonderen Impfungen.

Grundsätzlich darf – bei entsprechender Rücksichtnahme – alles fotografiert oder auf Video gefilmt werden. Ein Fotoverbot besteht bei militärischen, behördlichen oder verkehrstechnisch bedeutenden Anlagen. Einschränkungen der Fotogenehmigung kann es bei einigen religiösen Stätten geben.

Frauen – alleinreisend Eine alleinreisende Frau hat keine Probleme zu erwarten, wenn sie die Kleidungsregeln beachtet und sich zurückhaltend verhält. In den TouristenHotels hat man sich an alleinreisende Ausländerinnen gewöhnt. Außerhalb der Hotels kann es in Restaurants bei der Bedienung Verzögerungen geben, da man evtl. denkt, dass eine einzelne Frau noch auf ihre Freundin oder ihren Mann wartet. In städtischen Bussen sitzen Frauen hinten, in Taxis auch neben Männern, in der Metro muss nicht das Frauenabteil benützt werden und in Überlandbussen ist es unüblich, sich neben einen nicht verwandten Mann zu setzen. Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass der Iran ein überdurchschnittliches sicheres Reiseland ist.

Geld Die Währung heißt Rial. 10 Rial werden umgangssprachlich Tuman genannt. Da Zahlungen mit Schecks und Kreditkarten nur selten möglich sind, sollte man ausreichend Bargeld in Euro mitnehmen. Es wird empfohlen, dies nur bei Banken, z. B. bei der Einreise am Flughafen, einzutauschen. In größeren Hotels ist das

Impfungen

Internet Internet-Zugänge sind in fast allen Hotels verfügbar. In allen größeren Städten gibt es Internetcafés, genannt „Cafe Net“.

Kleidung Die im Land geltenden islamischen Kleidungsvorschriften müssen beachtet werden. Dies gilt bereits beim Einsteigen in ein Flugzeug einer iranischen Fluggesellschaft. Herren tragen keine kurzen Hosen. Damen tragen ein Kopftuch, das die Haare bedeckt. Da die Körperformen verhüllt sein sollen, tragen Frauen knöchellange Hosen und eine dichte lange Bluse, eine nicht taillierte Jacke oder einen kurzen Staubmantel und geschlossene Schuhe.

Strom Die Stromspannung beträgt 230 bis 240 Volt Wechselstrom. Europäische Stecker passen in die Steckdosen.

Empfehlenswerte Reisezeiten Zentrales Hochland (Teheran, Isfahan, Shiraz, Yazd, Kerman): März bis Anfang Juni und Mitte September bis Anfang November. Die Zeit zwischen 20. März und 4. April sollte man meiden, da wegen der Neujahrsfeiertage viele Einheimische verreisen und die Hotels überbucht sind. Bei Reisen in der Winterzeit muss man mit Schnee und Regen rechnen. Küstengebiete am Persischen Golf: November bis März.


Rechts: Fotoshooting in Abyaneh Mitte: Isfahan – Please hold the line Rechts: Alte Frau im Dorf Abyaneh

Westen, Nordosten (Kermanshah, Mashhad) April bis Juni und September bis Anfang November. Nordwesten, Kaspische Region (Takhte Soleiman, Orumiyeg, Tabriz, Ardebil, Rasht): Mai, Juni und September, Oktober. Hochtäler des Zagros-Gebirges: Ende Juni bis Ende September. Wüsten (Dasht-e Kavir und Lut): März (teilweise), April, Mai und Ende September bis Anfang November.

Telefon Das Telefonnetz ist gut ausgebaut und die Landesvorwahl für lran ist 0098. Deutschland erreicht man mit der Vorwahl 0049. Die Vorwahlen einiger wichtiger Städte lauten: Teheran: 021, Isfahan: 031, Shiraz: 071 und Yazd: 035. SIM-Karten können Touristen in den meisten Handy-Geschäften oder bei den Vertretungen der MTC Irancell kaufen. Die Polizei ist landesweit unter der Nummer 110 zu erreichen.

Trinkgelder Im Restaurant gibt man etwa zehn Prozent Trinkgeld zusätzlich zum Rechnungspreis, auch wenn dieser bereits Trinkgeld enthalten sollte. Kofferträgern im Hotel sollte man 20.000 Rials geben. Am Flughafen wäre etwa das Doppelte zu zahlen. Für Gefälligkeiten wie das Aufschließen von Türen bei nicht offiziellen Sehenswürdigkeiten oder für kurze Erklärungen inoffizieller Guides wären etwa 50.000 bis 70.000 Rials angemessen. Persische Höflichkeit verlangt es, dass die Person, der Sie ein solches Trinkgeld anbieten, es zuerst ablehnt. Da sie es aber erwartet, bestehen Sie darauf, dass sie es annimmt, was sie nach dem zweiten oder dritten Insistieren erfahrungsgemäß auch tun wird. Wenn Sie als Teilnehmer einer Rei-

segruppe unterwegs sind, sollten Sie für ihren Reiseleiter bei einer zweiwöchigen Reise etwa 45 bis 50 Euro als Trinkgeld vorsehen und für den Fahrer etwas weniger. Die Gehälter der Reiseleiter sind relativ niedrig angesetzt, so dass sie auf das Trinkgeld angewiesen sind.

Verhalten Traditionen und religiöses Verständnis erfordern Zurückhaltung im Umgang zwischen Männern und Frauen. Beispielsweise sollten Männer bei Begrüßungen von einheimischen Frauen kein Händeschütteln anbieten. Nichtmuslime dürfen religiöse Stätten bis auf die Innenbezirke der schiitischen Heiligtümer in Mashhad, Qom und Shiraz betreten.

Verkehrsverbindungen Im Inland gibt ein gutes und preiswertes Netz an Fluglinien, Überland- und Minibussen oder Savaris (Sammeltaxen) für Kurzstrecken. PKW und Geländewagen werden üblicherweise nur mit Fahrer vermietet. Eine Ausnahme hierzu ist Mahsun Rent-a-Car in Teheran. Die iranischen Straßenverhältnisse sind ausgezeichnet und asphaltierte Straßen führen bis zu den entlegendsten Orten. Wer mit dem eigenen Auto oder Motorrad einreisen möchte, muss beim ADAC ein Carnet de Passage erwerben. Erforderlich sind auch ein internationaler Führerschein und eine grüne Versicherungskarte mit Gültigkeitseintrag für Iran.

Verständigung Wer kein Persisch spricht, ist auf Englisch angewiesen, das aber von relativ vielen jungen Leuten in Städten wie Teheran, Isfahan und Shiraz gesprochen wird. In Hotels unterhalb der 3-Sterne Kategorie wird es schwieriger mit der

Verständigung. Andererseits findet man über die örtlichen Tourismusbüros oder Reiseveranstalter auch deutschsprachige Reiseführer. Die Straßenbeschilderung ist überwiegend zweisprachig, in Persisch, das mit arabischen Buchstaben geschrieben wird, und in Umschrift in lateinischen Buchstaben.

Zeitunterschied Er beträgt +1,5 oder +2,5 Stunden, je nach aktueller Regelung von Sommerund Winterzeit.

Botschaften und Konsulate Botschaft der Islamischen Republik Iran Podbielskiallee 65-67, 14195 Berlin Tel.: +49. 30. 84 35 32 05 E-Mail: info@iranbotschaft.de www.iranbotschaft.de Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran Raimundstraße 90, 60320 Frankfurt Tel.: 069. 560 00 70 Tel.: 069. 56 00 07 34 - Visastelle E-Mail: Info@Irangk.de Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran Bebelallee 18, 22299 Hamburg Tel.: 040. 514 40 60 Generalkonsulat der Islamischen Republik Iran Mauerkircherstraße 59, 81679 München Tel.: 089. 45 23 96 90 E-Mail: info@Irangkm.de www.irangkm.de

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Höhepunkte Beispiel für eine 13-tägige Iran Reise Erleben Sie auf dieser Reise die Höhepunkte des Irans. Es erwartet Sie eine spannende Kombination aus Religion, Moderne, Geschichte und Kultur. Iran ist reich an Sehenswürdigkeiten: grandiose Bauwerke, schattige Paradiesgärten, bezaubernde Kunstdenkmäler, märchenhafte Moscheen und Paläste. Nicht ohne Grund wird das Land als Schatz des Orients bezeichnet. Tag 1 Abflug in Deutschland Nachdem Sie Ihr Hotel erreicht haben, steht Ihnen der Rest des Tages für erste eigene Erkundungen zur Verfügung.

Überlandfahrt nach Kerman. Die Stadt ist bekannt für ihre Teppiche und handelte im 19. Jhd. mit Indien, Europa und Amerika. Auf dem Weg halten Sie bei den Salzseen und den Ruinen des Sassanid Palastes.

Tag 3 Teheran und Shiraz

Tag 7 Mahan

Der Tag fängt mit einer Besichtigung der wunderschönen Palastanlage der Pahlevi Dynastie Saadabad an. Weiter geht es mit einem Besuch im Nationalen Juwelenmuseum. Hier bekommen Sie die Kronjuwelen der Pahlevi Dynastie zu Gesicht. Flug nach Shiraz - die Stadt der Rosen und der Poesie.

Bei einem Ausflug besichtigen Sie das Mausoleum von Shah Nematolloh Vali und den königlichen Garten Shazdeh. Wieder in Kerman, schlendern Sie über den Basar und erkunden anschließend den Ganj Ali Khan Komplex mit einer Moschee, einem Hammam-Museum und einer Karawanserei.

Tag 2 Ankunft in Teheran

Tag 4 Shiraz Erst gehen Sie in den Orangengarten (Bagh-e Naranjestan), anschließend besuchen Sie die Nasir-al-Molk Moschee, die 1255 erbaut wurde. Am Nachmittag besichtigen Sie die Altstadt von Shiraz mit dem Vakil Basar und der Ali Ebne Hamazeh Moschee.

Tag 5 Persepolis Heute steht Persepolis (UNESCO-Weltkulturerbe) auf dem Programm. Dort erleben Sie eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des antiken Mittleren Osten und lassen die Einzigartigkeit der Tempelanlagen auf sich wirken. Nach Ihrer Rückkehr nach Shiraz besichtigen Sie das Mausoleum von Hafiz, das zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt.

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Tag 6 Kerman

Tag 8 Yazd Fahrt nach Yazd, einst Station von Marco Polo auf dem Weg nach China und heute ein Zentrum der traditionellen Seiden- und Brokatherstellung. Zu den Höhepunkten der Stadt zählen der Turm der Stille, das Wassermuseum und der Amir Chaqmaq Takieh Platz.

Sehenswürdigkeiten des Irans: die ImamMoschee und der Ali Qapu-Palast.

Tag 11 Isfahan In Isfahan besuchen Sie die bekannte Jame-Moschee, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Dann besichtigen Sie die Vank-Kathedrale. Danach verlassen Sie Isfahan und es geht weiter zum Sheikh Samad-Mausoleum in Natanz mit der Freitagsmoschee. Am Abend erreichen Sie Kashan.

Tag 12 Kashan Sie besuchen einen der ältesten und berühmtesten Gärten, den Bagh-e Fin und eines der sehenswerten Herrenhäuser Kashans. Heute genießen Sie Ihr Abschiedsabendessen.

Tag 13 Abschied nehmen Nach dem Frühstück werden Sie zum Flughafen im Süden Teherans gebracht und treten Ihre Heimreise an.

Tag 9 Isfahan

Info

Heute sehen Sie in Yazd die Freitagsmoschee, den Feuertempel, ein Heiligtum der Zoroastrier und den Dowlatabad Garten. Im Anschluss fahren Sie nach Isfahan. In dieser Stadt ist eine 7.000 Jahre alte Geschichte verborgen; vorislamische und nachislamische Elemente vermischen sich zu einer farbenfrohen Mixtur.

z. B. buchbar über Geoplan Privatreisen

Tag 10 Isfahan

Preis pro Person im Doppelzimmer bei 2 Reisenden: ab 3.480 EUR Weitere Infos unter: Tel.: 030. 79 74 22 79 oder www.geoplan-reisen.de

Isfahan gilt als die schönste Stadt Irans. Sie werden den Chehel Sotun-Palast – den Palast der vierzig Säulen – bestaunen, danach geht es zum Imam-Platz (UNESCO-Weltkulturerbe). Um den Platz herum befinden sich die bedeutendsten

Unsere Privatreisen sind meist täglich durchführbar, vor Ort stehen Ihnen Ihr privater Reiseleiter und Ihr eigenes Fahrzeug mit persönlichem Chauffeur zur Verfügung.


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Süd Tour Faszinierend und einzigartig: Südpersien Dattelpalmenoasen und Mangrovenwälder, Savannen- und Wüstengebiete, dazu einzigartige Erosionslandschaften und weiße Sandstrände: Der Süden des Irans fasziniert durch seine landschaftliche Vielfalt.

Auf einer 10-tägigen Rundreise „Einzigartiges Südpersien“ des Studien- und Erlebnisreise-Spezialisten Ikarus Tours erleben die Reisegäste darüber hinaus unvergessliche Begegnungen mit den gastfreundlichen Bewohnern. Auch das vielfältige kulturelle Erbe der Region wird offenbar, zum Beispiel in der traditionellen Architektur, in ursprünglichen Hafenorten oder in den bunten Gewändern und besonderen Gesichtsmasken der Frauen, die sich auf dem Donnerstagsmarkt in Minab einfinden und deren Kleidung sich deutlich von der im Rest des Irans unterscheidet. Abseits der üblichen Touristenpfade entdecken die Reisenden außerdem die Insel Kish mit ihren weißen Sandstränden, den Korallenbänken und den traditionellen Zisternen mit Windtürmen. Auf der Insel Qeshm fahren sie, sofern der Wasserstand es zulässt, per Boot durch das ausgedehnte HaraMangrovengebiet und erkunden die kilometerlange, durch Wassererosion entstandene Chahkuh-Schlucht mit ihren okkerfarbenen Wänden. Die Insel Hormoz bildet mit ihrer vielfarbigen Hügellandschaft einen farbenfrohen Kontrast dazu. Außerdem überrascht hier ein portugiesisches Fort aus dem 16. Jahrhundert – die Anlage ist erstaunlich gut erhalten, unter anderem können die Besucher eine unterirdische Kirche besichtigen. Neben den drei Inseln stehen zum Beispiel Firuzabad mit einem sassanidischen Feuertempel und dem Ardeshir-Palast sowie die alte Hafenstadt Siraf mit ihren Ruinen und Felsgräbern auf dem Reiseplan.

Info z. B. buchbar über Ikarus Tours Diese Südpersien-Rundreise ist nur eine von zahlreichen spannenden Iran-Erlebnisreisen im umfassenden Reiseprogramm FERNE WELTEN von Ikarus Tours. Es bieten sich mehrere Reisetermine von Oktober bis Dezember 2015 an. Reisepreis je Person im Doppelzimmer ab 2.550 EUR. Weitere Infos unter Tel.: 0 61 74 - 29 02 36 oder www.ikarus.com.

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Bahnreisen Auf der historischen Bagdadbahn zwischen Istanbul und Isfahan

Transparente – „Willkommen, Willkommen“ – werden in die Luft gereckt, Fähnchen geschwenkt, Kinder jubeln, Nüsse werden den Gästen geschenkt, Honig und Rosen. Der Zug ist in den ersten Bahnhof im Iran eingefahren. Die Reise ging schon durch die Türkei, teilweise auf der legendären Bagdadbahn, durch Tunnel, die in Berge hineingehauen wurden. Links fällt eine Schlucht steil ab, der mythenumrankte Euphrat liegt dem Reisenden zu Füßen, der Atem stockt, die Fahrt geht weiter. Es ist fast eigentümlich, in diesen Waggons zu sitzen, ein Gefühl aus anderen Tagen, als man Persien sagte und luxuriöses Abenteuer meinte. 5.000 Bahnkilometer, 3.000 Jahre Geschichte und sieben UNESCO-Welterbe-Stätten erwarten den Reisenden. Märchenlesungen aus 1001 Nacht und Vorträge über Alexander den Großen, die Feuer anbetenden Zoroastrier und die Haschisch-Orgien der Assassinen tragen ihn in vergangene Welten. Die Strecke, die zu den schönsten Zielen im Iran führt, wie zum Beispiel zur Residenzstadt Pasargadae, die der Perserkönig Kyrus der Große um 550 v. Chr. erbauen ließ, versetzt die Gäste an allen Stationen in Staunen und begeistert sie. Die Reisenden, die aus der ganzen Welt herkommen, bewegen sich in den Gängen der Waggons wie in ihren eigenen vier Wänden. Sie nennen den Zug schwärmerisch „unseren fliegenden Teppich“ und tauschen sich über seine Annehmlichkeiten und Geheimnisse aus. Überraschend grün wird es, wo man Wüste erwarten würde. Wenn man dann noch das Fenster öffnet, vielleicht kurz

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Info z. B. buchbar über Lernidee Erlebnisreisen bevor man in Shiraz ankommt, strömt ein Duft von Rosen ins Abteil. Man lehnt sich zurück, schließt die Augen und weiß, dass man im alten Persien angekommen ist.

14-tägige Sonderzugreise ab 4.420 EUR pro Person im DZ/ Vierbett-Abteil. Weitere Infos unter: Tel.: 030. 786 00 00 oder www.lernidee.de


T端rklopfer, Borujerdi-Haus, Kashan

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Nonstop von Ihrem Flughafen. Berlin-Schönefeld – Teheran

22. Februar – 25. März 2015, mittwochs & sonntags

Düsseldorf – Teheran

20. Februar – 27. März 2015, montags & freitags

Hamburg – Maschhad

25. Februar – 25 März 2015, mittwochs

30. März – 23. Oktober 2015, montags & freitags

30. März – 22. Oktober 2015, montags & donnerstags

05. April – 18. Oktober 2015, sonntags

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