5 minute read

WEGE AUS DER KRISE

Advertisement

OFF-TOPIC Konferenz für Pop- und Clubkultur WEGE AUS DER KRISE

›› 10.9., riviera-offenbach.de

Fotos der Initiatoren: © Marc Krause

Während der Corona-Krise bleibt in der Veranstaltungsbranche kein Stein auf dem anderen. Neben den altbekannten Problemen wie Gentrifizierung, Bürokratie und hohe Mieten sorgt das Virus für weitere tiefgreifende Verwerfungen. Wie nachhaltig diese sind und wie man dauerhaft trotzdem noch von Musik leben kann, ist Gegenstand der OFF-TOPIC Konferenz für Pop- und Clubkultur. ›› Text: Michael Faust

Eigentlich hätte alles ganz anders sein sollen: Zwei Kilometer Offenbacher Mainufer entlang der Promenade: Clubs und Konzertlocations, Bahnwaggon, Hafengarten, ein ehemaliger Supermarkt, eine leerstehende Fabrik, Bembelboot und ein Videospielemuseum. Das ist Offenbachs Riviera. Das Festival für Pop- und Clubkultur muss aber auf 2021 verschoben werden. Stattdessen startet Mitte September Offenbachs erste Online-Konferenz für Pop- und Clubkultur, um Perspektiven und Wege aus der Krise aufzuzeigen. Hinter der Erstausgabe der Online-Konferenz OFF-TOPIC stehen das Offenbacher Kulturmanagement und die Wirtschaftsförderung. Die Politik hat die Gefahr für die Branche erkannt und ist sich auch ihrer Verantwortung bewusst. „Wir wollen mit der Konferenz neue Wege gehen und gerade jetzt auf die aktuelle Situation reagieren. Off-Topic soll als digitale Plattform funktionieren und vernetzen. Mit dabei sind Musikschaffende, Clubbetreiber*innen, Festivalveranstalter*innen und Gäste, die sich gemeinsam über „das Weitermachen“ im Alltag mit Corona unterhalten. Im Mittelpunkt steht nicht die Trauer über das, was nicht mehr so ist wie früher – obwohl es für mich sehr gut verständlich wäre, da der Bereich so hart getroffen ist – sondern Best-Practice-Beispiele und neue Entwicklungen, wie man mit der schwierigen Lage bestmöglich umgehen kann. Dieser Mut ist fantastisch“, so Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Felix Schwenke.

DIGITALISIERT In der Konferenz für Pop- und Clubkultur werden aktuelle Fragen mit Fachleuten aus der Branche diskutiert und Akteur*innen aus der Musikszene in Offenbach und weit darüber hinaus miteinander vernetzt. Stichwort vernetzt: Selbstverständlich sind die Veranstalter*innen auf der Höhe der Zeit und bieten auch digitale Inhalte. So ist beispielsweise die komplette Konferenz auf Youtube für die Zuschauer*innen kostenlos abrufbar. Die Speaker aus ganz Deutschland nehmen per Videokonferenz an den Panels teil. Auch die Projektinitiatorin Sabine-Lydia Schmidt vom städtischen Amt für Kulturmanagement sieht in der Konferenz eine große Chance und viel Potential. Idealerweise soll eine dauerhafte Plattform aufgebaut werden: „Unser Musikfestival Riviera konnte in diesem Jahr aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden. Wir haben also überlegt, wie wir schnell reagieren und in dieser Zeit eine Hilfestellung bieten können. Das Online-Modell der Konferenz beschäftigt sich nun mit neuen Fragen und Herausforderungen, denen sich so viele Kreative und Kulturschaffende stellen müssen“, so die Kulturreferentin.

WEIT ÜBER DIE STADTGRENZEN HINAUS Corona und seine Auswirkungen machen nicht vor Ländergrenzen halt und und erst Recht nicht an der Stadtgrenze. Deswegen kommen die Panelist*innen – allesamt Expert*innen auf ihrem Gebiet – aus den unterschiedlichsten Städten. Mit dabei sind unter anderem der Popkulturbeauftragte der Stadt Köln, ein Frankfurter Plattenladenbesitzer, eine Offenbacher Performancekünstlerin, Stadtplanerinnen aus Hamburg sowie eine Mitarbeiterin des Musicboards aus Berlin. Moderiert werden alle Panels von Carmen Herold, Kulturwissenschaftlerin und Co-Gründerin des Zhao Dai Clubs in Peking.

BUNTES PROGRAMM Das Programm behandelt die wichtigsten Fragen rund um Musik und Veranstaltungen. Besonders interessant dürften die Punkte Stadtplanung und Ideen für Erhalt und Weiterentwicklung der Musik- und Clubkultur in der Metropolregion Rhein-Main sein. Ersterer beschäftigt sich mit den Problemen vieler Clubs, die sich die Mieten in der Rhein-Main-Region nicht mehr leisten können. Die Metropolregion wächst und wächst und der Nutzungsdruck auf die nur begrenzt verfügbaren Flächen nimmt gerade bei Wohnungsknappheit kontinuierlich zu. Das Entwicklungspotenzial urban geprägter Lagen bedeutet nicht nur eine schleichende Verdrängung der Anwohner*innen, sondern auch eine Verdrängung der Musik- und Clubkultur. Zeit für ein Panel also, das sich des Themas der Sicherung von Räumen der Musik- und Clubkultur annimmt. Die spannendste Thematik dürften aber die neuen Ideen für Erhalt und Weiterentwicklung der Musik- und Clubkultur in der Metropolregion Rhein-Main sein. Wie kann Musik- und Nachtkultur nachhaltig, divers und innovativ gestaltet werden? Welchen Stellenwert haben diese Themen in der Kulturarbeit vor Ort und welche Gestaltungsansätze gibt es? Was läuft gut und was kann man besser machen? Das Eröffnungspanel bringt Akteur*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Musikwirtschaft zusammen, um über genau diese Fragen zu sprechen und um von Ideen, Realität und Praxis zu berichten. Insbesondere bei Praxiserfahrungen dürfte Ata Macias vom Robert Johnson einiges zu berichten haben.

HILFE VOM STAAT Wenn nichts mehr hilft, hilft der Staat? Die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen hat die Frage nach der Rolle des Staates neu entfacht. War in Boomzeiten vielfach vom „schlanken Staat“ die Rede, wünschen sich in der Notsituation dann doch viele Menschen staatliche Unterstützung. Dazu kommt die seit Jahren umstrittene Kulturförderung. Nicht erst die Covid19-Pandemie hat deutlich gemacht, dass von Seiten der Politik und Verwaltung im Rhein-Main Gebiet immer noch und haarscharf zwischen E- und U-Musik unterschieden wird. Das mag in normalen Zeiten zu verkraften sein, in Krisenzeiten aber stellt sich die Frage nach finanzieller Förderung als Form der Wertschätzung und Gleichberechtigung umso mehr. Ob und wie Kulturförderungen neu gestaltet werden, ist eine weitere zentrale Frage.

Anzeige

GROSSES GOLD? GERNE! Die Besten kommen aus dem Westerwald: BIRKENHOF-BRENNEREI im Medaillen-Regen

Die in Nistertal ansässige Birkenhof-Brennerei ist seit Jahren mit ihren Produkten erfolgreich auf Medaillenkurs. 2020 ist jedoch auch für die Ausnahme-Destillerie ein besonderes Jahr: Insgesamt

36 Medaillen – und davon 27 in Gold und 3 Mal „Best in Class“ –

„Grand Gold“ – heimste die vielfach ausgezeichnete Brennerei in drei Prämierungen ein. Den Anfang machte im Frühjahr 2020 die Craft Spirits Berlin. Hier gewann die BIRKENHOF-BRENNEREI zahlreiche Medaillen für Rum, Whisky, Vintage Korn & Co., darunter gleich zwei Mal den Titel „Best

in Class“ für JON, einen Handcrafted Rum und den hauseigenen

Salbeigeist mit Honig. Vor Kurzem setzte dann ein weiterer Medaillensegen die „Goldsträhne“ der Westerwälder Destillerie fort: Im Rahmen des ISW – Internationaler Spirituosen Wettbewerb – wurde LUK, ein Handcrafted Vintage Korn, gereift im exquisiten Holzfass, mit Grand Gold als Korn des Jahres ausgezeichnet.

Mehr Infos und Online-Shop:

www.birkenhof-brennerei.de