FRIZZ Das Magazin Frankfurt September 2020

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›› FRIZZ SPECIAL

Frankfurter Traditionsunternehmen

ALT UND EINGESESSEN Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 794, blickt Frankfurt auf eine lange Geschichte zurück. Ganz so alt und eingesessen sind die Unternehmen, denen sich FRIZZ Das Magazin in dieser Ausgabe widmet, nicht. Dennoch prägen einige von ihnen seit Jahrhunderten das Stadtbild. Und das, obwohl sich alles um sie herum rasant verändert. ›› Text: Sabine Kretzschmar

FRANKFURTS WAHRES GESICHT Tatsächlich ist Frankfurt eine Stadt im ständigen Wandel. Es wird abgerissen, gebaut, saniert. Der permanente Umbruch artet mitunter in Wahnsinn aus. Doch wie echte Frankfurter*innen wissen, ist ihre Stadt mehr als die kalte Bankenstadt, die man auf den ersten Blick sehen mag. Jenseits der glitzernden Hochhausfassaden und der Zeil zeigt die Stadt ihr ursprüngliches Gesicht: kleine Geschäfte und Handwerksbetriebe, die seit Generationen leidenschaftlich von lokalen Familien geführt werden. Sie trotzen der Schnelllebigkeit um sie herum, halten an Althergebrachtem fest, statt mit der Masse zu schwimmen – und verändern sich nur, um ihrer Kundschaft weiterhin besten Service zu bieten.

AUGEN AUF BEIM EINKAUFSBUMMEL So lohnt es sich, einmal mit geschärftem Blick durch die Stadt zu streifen. Neben den vielen oftmals austauschbaren Einkaufstempeln findet sich dann eine kleine, aber sehenswerte Subkultur an Traditionsgeschäften, die für den speziellen Charakter der Mainmetropole von ungeheurer Wichtigkeit sind. Hier wird niemand schnell abgefertigt. Es zählen noch Kundennähe, Qualität und Beratung. Ob bei Samen Andreas, dem „Grünen Daumen der Stadt“, bei der BockApotheke, Frankfurts ältester denkmalgeschützter Apotheke mit Originalinventar aus dem Jahr 1822, oder in der hervorragenden Konditorei und Confiserie Jamin – diese Unternehmen haben noch echten Charme und punkten mit Wohlfühlatmosphäre. Familienbetriebe wie Optiker Carl Müller, der in zentraler Innenstadtlage Kund*innen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet berät, verbinden ein herzliches, familiäres Einkaufserlebnis mit zeitgemäßem Know-How und bieten so besonderen Service durch Erfahrung.

REGIONALE KLEINODE UNTERSTÜTZEN Es ist dieser Hauch Nostalgie, der mitunter Wehmut nach den guten alten Zeiten weckt. Denn leider zählen Traditionsbetriebe wie Gref-Völsing oder echte Spezialisten wie das Bürstenhaus zu einer aussterbenden Spezies. Auch wenn die modernen Einkaufsmeilen eine gewisse Faszination ausüben, machen sie eben nicht den individuellen Charakter einer Stadt aus. Es sind die Ecken, in denen die Zeit irgendwie stehen geblieben zu sein scheint und die mit viel Hingabe und Herzblut geführt werden, die mit ihrem urwüchsigen Charme und dem Festhalten an Traditionen Frankfurts Stadtbild prägen. FRIZZ Das Magazin hofft, durch sein Special die oft versteckte Seite der Stadt wieder ins Bewusstsein zu rücken. Auf dass seine Leser*innen beim nächsten Stadtbummel diese kleinen und großen Relikte wahrnehmen und ihnen einen Besuch abstatten, um damit dazu beizutragen, dass solche Frankfurter Kleinode auch in Zukunft erhalten bleiben. Denn am Ende überzeugt ihre zeitlose Qualität und Ortsverbundenheit.

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September 2020

frizz-frankfurt.de


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