8 minute read

FIVE GUYS KOMMT NACH ULM

Die Erfolgsstory von Five Guys begann 1986 in Arlington, Virginia, als Jerry und Janie Murrell ihren Söhnen einen guten Rat gaben: „Eröffnet ein Geschäft oder geht zur Uni.“ Das war die Geburtsstunde der „Five Guys“ – benannt nach den fünf Brüdern, die bis heute im Familienunternehmen arbeiten. Wir haben Lena Holzapfel (siehe Bild), Head of People, im Interview zur Eröffnung der Five Guys-Filiale in Ulm.

FRIZZ: Frau Holzapfel, was ist das Erfolgsrezept der erfolgreichen Five Guys Restaurants?

Advertisement

Lena Holzapfel: Five Guys konzentriert sich seit jeher auf das, was wir glauben, am besten zu können: frische und handgemachte Burger und Fries. Zudem haben wir Hotdogs und Milchshakes im Angebot. Unsere Menükarte ist also überschaubar und das Essen besteht aus ausgesuchten und qualitativ hochwertigen Zutaten. Nur so können wir dem Anspruch an uns selbst gerecht werden, jedem Gast den besten Burger zuzubereiten, den wir machen können. Dazu gehört auch, dass wir uns die Zeit nehmen, jeden Burger individuell und vor den Augen des Gastes frisch zuzubereiten. Es gibt in den Five Guys Stores keine piependen Timer, Tiefkühler oder Mikrowellen. Die Crew bereitet jeden Burger in Handarbeit nach den Wünschen der Gäste vor deren Augen zu. Der hohe Individualisierungsgrad und die frischen Zutaten sind das, was unsere Fans weltweit an Five Guys besonders schätzen. Zu einem Besuch bei Five Guys gehört aber neben dem Essen außerdem das typische Flair im Gastraum, mit Rockmusik, den typischen rot-weißen Kacheln und der einsehbaren Küche. Viele unserer Gäste nutzen die Kulisse auch als Hintergrund für Selfies und teilen ihr Erlebnis mit Freunden auf Instagram und anderen Social Channels. Das freut uns natürlich sehr.

FRIZZ: Sie sind „Head of People“ von Five Guys in Deutschland. Was genau ist Ihre Aufgabe?

Lena Holzapfel: Gemeinsam mit meinem Team ist es unsere Hauptaufgabe sicherzustellen, dass Five Guys ein attraktiver und zukunftssicherer Arbeitgeber mit spannendenden Entwicklungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen ist. Eine große Rolle spielt für uns hierbei Five Guys auf dem Arbeitsmarkt bekannt zu machen und die richtigen Familienmitglieder (Mitarbeiter) für Five Guys zu finden und zu gewinnen. Genauso wichtig sind für uns jedoch auch die bereits über 700 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter. Für diese stellen wir sicher, dass sie sich bei Five Guys jederzeit wohlfühlen. Hierzu bieten wir ihnen ein breites internes Aus- und Weiterbildungsprogramm mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten an, setzen durch einheitliche Prozesse und Standards klare und transparente Rahmenbedingungen für die Arbeit bei Five Guys und sorgen unter anderem durch eine faire und leistungsgerechte Vergütung für zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland. Da Five Guys ein absolutes „People-Business” ist, lege auch ich persönlich großen Wert auf die Nähe zu den Mitarbeitern in unseren Restaurants und versuche viel Zeit mit und bei ihnen zu verbringen. Denn nur so können wir verstehen, was wir als Arbeitgeber bereits gut machen und wo wir noch Potential haben, um stetig besser zu werden. Five Guys ist bereits vor der Eröffnung des ersten Restaurants in Deutschland dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) beigetreten, um von Beginn an markt- und branchengerechte, transparente und faire Arbeitsbedingungen zu schaffen.

FRIZZ: Wie sieht ein typischer Tag als Crew-Mitglied in Ihrem Unternehmen aus?

Lena Holzapfel: Ein typischer Arbeitstag bei Five Guys ist eingeteilt in eine Früh-, Mittags- und Spätschicht. Bei der Frühschicht steht die „Preparation“ im Mittelpunkt, also die Vorbereitung der frischen Lebensmittel. Wenn diese bereitgestellt sind, ist das Team für den Tag im Store gerüstet. Zur Vorbereitung gehört beispielsweise das Kartoffelschneiden. Durch die verschiedenen Stationen und abwechslungsreichen Aufgaben am Grill, bei den Fries, beim Belegen der Burger oder im direkten Kontakt mit den Gästen am Counter, wird die Arbeit nie langweilig. Damit der Spaß und Entertainment-Faktor bei der Arbeit nicht zu kurz kommen, können die Mitarbeiter auch mitbestimmen, welche Musik im Restaurant läuft und sie können ihren Lieblingssong lauter drehen. Neue Teammitglieder werden direkt in der Five Guys Familie aufgenommen und beim Training „on the job“ unmittelbar in die Abläufe mit eingebunden. Bei der Arbeit wird viel zwischen Deutsch und Englisch gewechselt, da wir auch Mitarbeitern ohne gute Deutschkenntnisse Chancen bieten. Diese positive Atmosphäre überträgt sich auch auf unsere Gäste, für die wir bei jedem Five Guys-Besuch besondere Momente schaffen wollen, die in Erinnerung bleiben.

FRIZZ: Ist es schwierig gutes Personal zu bekommen?

Lena Holzapfel: In Deutschland besteht derzeit eine allgemeine Herausforderung beim Recruiting. Die Suche nach den richtigen Mitarbeitern in der benötigten Anzahl nimmt viel Zeit in Anspruch – insbesondere, da es unser Anspruch ist, nicht nur mit einer wachsenden Anzahl von Standorten zu überzeugen, sondern auch durch qualifizierte Mitarbeiter, die unser Serviceversprechen gegenüber Kunden und Fans vollends erfüllen. Aber natürlich wirkt sich unser Wachstum positiv auf das Recruiting aus, denn als wir in Deutschland gestartet sind, waren wir noch völlig unbekannt als Arbeitgeber. Heute haben wir schon zwölf Restaurants in ganz Deutschland eröffnet, da werden wir von Bewerbern viel bewusster wahrgenommen. Wir bieten jedem, unabhängig der Herkunft und Qualifikation, die Möglichkeit bei uns durchzustarten. Wir setzen ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung unserer Mitarbeiter, sodass wir auch schon in der kurzen Zeit, die wir bestehen, viele Crew-Mitarbeiter ins Management entwickeln konnten. Ein wichtiger Bestandteil des Recruitings ist für uns das Mitarbeiter Empfehlungsprogramm. Darüber konnten wir schon zahlreiche und vor allem passende Einstellungen generieren.

FRIZZ: Warum lohnt es sich bei „Five Guys“ zu arbeiten? Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern?

Lena Holzapfel: Die Arbeit bei Five Guys soll vor allem Spaß machen. Unser Motto lautet: „Have fun and be nice“ und das wird im Team gelebt. Zum Beispiel lieben wir bei Five Guys kleine Wettbewerbe, durch die das Team motiviert werden soll. Dabei stehen die Hilfsbereitschaft den Teamkollegen gegenüber und der Zusammenhalt immer im Vordergrund. Harte Arbeit kann viel Spaß machen und diese wird bei Five Guys auch belohnt. Durch unser Secret Shopper-Programm werden die verschiedenen Restaurants regelmäßig auf die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards getestet. Schneidet hier ein Restaurant besonders gut ab, belohnen wir das. Außerdem wollen wir die Entwicklung unserer Mitarbeiter fördern. Je mehr Stationen und Aufgabenbereiche sie erlernen, desto schneller können sie sich weiterentwickeln. Diese schnellen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten zeichnen die Arbeit bei Five Guys aus. Gleichzeitig sind aber auch die Manager bei Five Guys auf dem Boden geblieben und packen als Teil des Teams überall mit an.

FRIZZ: In Ulm gibt es ja bereits dutzende hippe Lokale. Ist der Markt für „neue“ Burgerketten überhaupt noch da?

Lena Holzapfel: Wettbewerb belebt das Geschäft. Wir versuchen die besten Burger und Fries zu machen, die wir können und unseren Gästen einen optimalen Service in einem einwandfreien Restaurant zu bieten. Letztendlich entscheidet natürlich der Gast für welchen Anbieter er sich entscheidet. Unsere Produktphilosophie dreht sich um drei Begriffe: Frische, Qualität und Individualisierung. Diese drei Punkte sind auch unsere wichtigsten Wettbewerbsunterschiede.

FRIZZ: Wenn man auf die Speisekarte schaut, fällt einem auf, dass das Angebot ausgesprochen knapp ist. Burger-Variationen, Pommes und Hotdogs, mehr nicht. Gibt es einen Grund warum es zum Beispiel keine Chicken-Wings gibt?

Lena Holzapfel: Wir konzentrieren uns vor allem auf das was wir am besten können: Burger und Fries. Diesen Fokus wollen wir nicht verlieren und damit können wir auch tatsächlich die Qualität garantieren, die wir unseren Kunden geben wollen. Five Guys bietet in allen Filialen weltweit die gleichen Produkte an. Auf unserer Speisekarte stehen Burger, Fries, Hotdogs und Shakes. Was auf den ersten Blick recht übersichtlich erscheint, bietet tatsächlich mehr als 250.000 Kombinationsmöglichkeiten – allein was die Burger betrifft. Denn jeder unserer Gäste kann sich seinen Burger individuell ganz nach seinen Vorlieben aus 15 kostenlosen Toppings belegen.

FRIZZ: Die Menschen heutzutage wollen genau wissen, woher Ihr Fleisch kommt und wie es mit der Qualität bestellt ist. Wie ist das bei „Five Guys“?

Lena Holzapfel: Wir legen großen Wert auf ein gleichbleibendes Angebot und die höchstmögliche Frische aller Zutaten. Das betrifft alle Lebensmittel, vom Fleisch über das Gemüse bis hin zu den Früchten für die Milchshakes. Unser Fleisch beziehen wir daher aktuell von Bauernhöfen aus Schottland. Da wir bei Five Guys so hohe Qualitätsansprüche an unser Fleisch stellen, kommt zum Beispiel nur ein Prozent der in Europa zur Verfügung stehenden Fleischproduktion für Five Guys in Frage. Aber natürlich versuchen wir auch viele regionale Produkte zu verwenden. Das zeigen wir übrigens an aushängenden Schildern in den jeweiligen Stores. Auf denen können unsere Gäste lesen, woher die Kartoffeln am jeweiligen Tag stammen. Auch die Buns für die Burger werden in Deutschland nicht von weit her angeliefert, sondern in einer Bäckerei in Erlangen hergestellt. Diese ist übrigens ebenfalls ein alteingesessenes Familienunternehmen. Tiefkühler suchen Gäste bei Five Guys ebenso vergeblich wie Dosenöffner oder Mikrowellen. Wir beziehen jeden Tag frische Ware, die wir durch smarte Planung und Prozesse sehr zeitnah zu unseren frischen Burgern und Fries verarbeiten.

FRIZZ: Viele Prominente, darunter Barack Obama, Ed Sheeran, Justin Bieber oder David Beckham, haben mehrfach geäußert, dass „Five Guys“ ihr Lieblings-Fastfood-Dealer sei. Wie hilfreich sind derartige Aussagen für ein Franchise wie Ihres?

Lena Holzapfel: Five Guys ist in Deutschland im Gegensatz zu den USA nicht als Franchise-Unternehmen organisiert. Natürlich freuen wir uns, dass es unter unseren Fans auch einige prominente Gäste gibt, die unsere Burger und Fries lieben und darüber sprechen. Grundsätzlich behandeln wir aber natürlich jeden Gast gleich und möchten jedem unserer Fans die besten Burger und Fries anbieten.

FRIZZ: Sie sagten, man könne bis zu 250 000 Kombinations-Möglichkeiten ausprobieren. Wie viele haben Sie schon…?

Lena Holzapfel: Eine genaue Zahl ist hier schwierig zu nennen. Ich denke ich bin hier selbst auch wie ein typischer Five Guys Neuling herangegangen. Meine ersten Bestellungen waren meist ein „Little Cheeseburger All-the-Way“. Dann habe ich nach und nach einzelne Toppings weggelassen oder ausgetauscht, um die einzelnen Zutaten noch besser herausschmecken zu können und bin für mich bei meinem Lieblingsburger, dem „Little Cheeseburger mit Ketchup, Senf, gegrillten Zwiebeln, Gurken und gegrillten Jalapeños“ angekommen.

This article is from: