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Wohnen 2035: Das sind die Trends der Zukunft

Leistbarkeit und Nachhaltigkeit sind die beiden Herzenswünsche der Steirerinnen und Steirer, wenn es ums Wohnen der Zukunft geht. Das ergibt eine groß angelegte Bau-Enquete der steirischen Landesinnung Bau, die Mitte April beim Steirischen Bautag auf Schloss Vasoldsberg präsentiert wurde. Der Baubranche kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Sie setzt die großen Trends der kommenden Jahre baulich um. Dafür braucht es aber auch die richtigen Rahmenbedingungen seitens der Politik.

„Wie wohnen wir 2035?“ Mit dieser Frage horchte die Landesinnung Bau der WKO Steiermark in die Wohnwünsche und Bauträume der Steirerinnen und Steirer hinein. Antworten lieferte eine repräsentative Studie von mResearch im gesamten Bundesland. Welche Hürden sich bei der Umsetzung von Wohnbauprojekten ergeben, erfragte der zweite Teil der groß angelegten Bau-Enquete: eine Datenerhebung in der Baubranche, durchgeführt vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung IWS.

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Leistbarkeit als Gebot der Stunde

Beim Steirischen Bautag 2023 am 18. April wurden die Ergebnisse präsentiert: Zwei Drittel der Menschen leben derzeit im Eigentum und sind damit auch „sehr zufrieden“, 46 % der Befragten wünschen sich derzeit ein Haus im Eigentum, und das vor allem am Land. 20 % präferieren die Mietwohnung, 17 % die Eigentumswohnung. Wer Wohneigentum anstrebt, steht vor großen Hürden, etwa die Finanzierung (61 %) oder die hohen Kaufpreise (58 %). Für Michael Stvarnik, Innungsmeister des steirischen Baugewerbes, steht fest, wohin die Reise geht: „Ökologische und nachhaltige Bauweise und Ausstattung gehören zu den am stärksten wachsenden Trends bei Menschen, die Wohnraum suchen. Ein Schwerpunkt muss in Zukunft also auf der Umsetzung von ökologischen und nachhaltigen Bauprojekten liegen.“

Gesucht: Lösungen für die Baubranche Die Herausforderungen für die Baubranche standen im Mittelpunkt bei den Keynotes: Immobilien-Projektentwickler Karl-Heinz Daurer warf einen Blick auf aktuelle Trends (Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Nachverdichtung, um nur einige zu nennen), Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller gab einen Überblick über die aktuelle Zinssituation. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sahen Vertreter der Genossenschaften und der Immobilienwirtschaft ein Problem in der Zinssituation: „1 % mehr Zinsen bedeutet 1,20 Euro mehr Quad- ratmetermiete“, so Wolfram Sacherer vom Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen. Dazu kommen noch Grundstückspreise, die etwa in Graz „jenseits von Gute und Böse“ seien, meinte Gerald Gollenz von der Fachgruppe der Immobilienwirtschaft. Michael Stvarnik appellierte mehrmals an Landesrat Johann Seitinger, Rahmenbedingungen zu schaffen, „damit es beim Wohnbau zu keinem Stillstand kommt“. Die Politik sei, so Seitinger, in „guten Gesprächen“ und verspreche „zeitnaheLösungen für die Anliegen der Bauwirtschaft“.

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