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Feldbach wird Testregion für Akku-Rückholsystem

In der steirischen Region Feldbach erhalten ab sofort Kunden beim Kauf von Geräten mit Lithium-Akku einen Gutschein. Wer diesen vorweist, wird für die Rückgabe alter Akkus belohnt und erhält im Gegenzug eine Prämie im Wert von zehn Euro.

Das Projekt der Incentivierung für eine bessere Sammlung von Lithium-Akkus sei ein starker Impuls für die österreichische Kreislaufwirtschaft, freut sich Umweltministerin Leonore Gewessler. Die Konsumenten sollten sich zu Hause nach alten akkubetriebenen Bohrern, Laptops, E-Bikes oder Staubsaugern umsehen, die nicht mehr gebraucht werden. Denn gemeinsam mit dem Gutschein sind die alten Geräte bzw. deren Akkus wertvolle Prämien wert. Der Hintergrund: Die darin enthaltenen Lithium-Akkus bestehen aus kostbaren Rohstoffen wie Aluminium, Nickel, Mangan, Kobalt oder Kupfer, die dank einem modernen Recyclingverfahren wiederverwertet werden können. Sie sind in Zeiten von Ressourcenknappheit für die Industrie von großer Bedeutung.

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Sammelquoten von Akkus erhöhen

„Wer alte Akkus fachgerecht entsorgt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“, betont der steirische Nachhaltigkeits-Landesrat Hans Seitinger, der sich freut, dass dieses Pilotprojekt in der Steiermark umgesetzt wird. Wenn das Pilotprojekt in Feldbach erfolgreich verläuft, könnte ein solches „Motivationssystem“ Grundlage für eine österreichweite Lösung sein. Feldbach wäre dann bundesweites Vorbild. Initiiert wurde das Projekt vom Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Umgesetzt wird es in Zusammenarbeit mit der ERA, einem Tochterunternehmen der ARA, der App Digi-Cycle, sowie weiteren Partnern. Außerdem nehmen insgesamt elf regionale Händler daran teil. Vizepräsident und steirischer VOEB-Vorstand Andreas Opelt: „Lithium-Akkus landen viel zu oft im Restmüll oder werden nicht fachgerecht aufbewahrt. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel: mehr Batterien und Akkus zu recyceln.“ n

Kurz im Gespräch mit der steirischen Industriellenvereinigung

Energie ist in Österreich teurer als fast überall sonst in Europa. Sind die Unterstützungen für die Exporteure ausreichend?

Der Standort Europa ist derzeit hinsichtlich seiner Wettbewerbsfähigkeit für energieintensive Unternehmen im Hintertreffen. Geringe Kostenunterschiede können wir kompensieren. Aktuell sind unsere Energiepreise aber um das fünf- bis sechsfache höher als in den USA und China.

Der Arbeitskräftemangel betrifft inzwischen sämtliche Branchen. Wie steht die IV zur vollen Partizipation von Asylwerbern am Arbeitsmarkt?

Wir müssen alle vorhandenen Potenziale nutzen. Das gilt beispielsweise für junge Frauen, denen es durch eine bessere Kinderbetreuung leicht möglich sein muss, Familie und Karriere miteinander zu vereinbaren. Und es gilt für alle Formen des Zuzugs von motivierten und arbeitswilligen Menschen. Wichtig wäre es, Asylverfahren rascher abzuwickeln und für alle Beteiligten schnellstmöglich Rechts- und Planungssicherheit herzustellen.

Ist Technologieoffenheit Voraussetzung dafür, dass die Unternehmen mit grünen Technologien erfolgreich bleiben können, oder verhindert diese die notwendige Fokussierung bei den F&E-Budgets?

Kluge Politik gibt Ziele vor und lässt den Weg zur Zielerreichung weitgehend offen. Ich sehe durch Technologieoffenheit kein Verhindern einer Fokussierung, sondern das Ermöglichen von vielversprechenden Technologien, die uns vielleicht sogar schneller ans Ziel bringen könnten.

Fazitgespräch

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